Deutsche Börse AktiengesellschaftFrankfurt am MainHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022Q2/2022: Gruppe Deutsche Börse erzielt starkes organisches WachstumQuartalsergebnis im Überblickscrollen
Konzernzwischenlagebericht Q2/2022Grundlagen des KonzernsDie im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 23 bis
26 beschriebenen Grundlagen des Konzerns, unter
Berücksichtigung der im Abschnitt "Vergleichbarkeit
von Angaben" beschriebenen Angaben, sind nach wie vor
gültig.
Vergleichbarkeit von AngabenUm die Komplexität der Finanzberichterstattung zu
reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher
hervorzuheben, wurde die Segmentberichterstattung im
Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung zum ersten
Quartal 2022 (mit den jeweiligen Beträgen für das
erste Quartal des Vorjahres) angepasst: Die bisherigen acht
Segmente werden nun in den vier Segmenten "Data &
Analytics" (darin enthalten Qontigo und ISS), "Trading
& Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund
Services" (IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream)
zusammengefasst.
Veränderungen im KonsolidierungskreisAkquisition der Kneip Communication S.A. (Kneip)Im ersten Quartal 2022 hat die Deutsche Börse AG
den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Kneip
Communication S.A. (Kneip) abgeschlossen und damit
Beherrschung erlangt. Mit Abschluss der Transaktion am 31.
März 2022 wird Kneip dem Segment Fund Services
zugeordnet.
Verkauf der Anteile an REGIS-TRAm 31. März 2022 haben die Clearstream Banking S.A.
und die Clearstream Holding AG den Verkauf ihrer jeweils
50-prozentigen Beteiligung an dem europäischen
Transaktionsregister REGIS-TR S.A. sowie REGIS-TR UK Ltd.
an ihren Joint-Venture-Partner Iberclear, Teil von SIX,
erfolgreich abgeschlossen.
Verlust der Beherrschung an der Tradegate Exchange GmbH sowie der Börse Berlin AGAufgrund einer Kapitalmaßnahme bei der Tradegate
Exchange GmbH (Tradegate) zum 17. Juni 2022 hat sich der
Stimmrechtsanteil der Deutsche Börse AG an der
Gesellschaft von 60,0 Prozent auf rund 42,8 Prozent
verringert. Infolgedessen kann die Deutsche Börse AG
keine Beherrschung mehr an Tradegate sowie deren
Tochtergesellschaft Börse Berlin AG (Börse
Berlin) ausüben und hat beide Gesellschaften deshalb
entkonsolidiert. Die Tradegate wird künftig als
assoziiertes Unternehmen nach der at-Equity Methode
bilanziert.
Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenDetails zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu
nahestehenden Unternehmen und Personen werden in
Erläuterung 15 zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss aufgeführt.
WirtschaftsberichtDas erste Halbjahr 2022 wurde stark von geopolitischen
wie auch ökonomischen Faktoren geprägt. Im
Vordergrund standen der noch immer andauernde Krieg
Russlands gegen die Ukraine sowie die damit
zusammenhängenden Folgen. So führten u. a.
Sanktionsmaßnahmen bis hin zur Schließung von
Produktionsstandorten in den betroffenen Gebieten zu einer
Verschärfung von Lieferengpässen. Ein erneuter
Anstieg von COVID-19-Neuinfektionen in China, welcher mit
weitreichenden Lockdowns in Metropolen verbunden war,
verstärkte diesen Effekt zusätzlich. Zeitgleich
trieb der starke Anstieg der Energiepreise die
Inflationssorgen an den Finanzmärkten beiderseits des
Atlantiks. Die Befürchtung der Marktteilnehmenden,
dass Notenbanken ihre geldpolitischen Maßnahmen
schneller vollziehen könnten als erwartet, setzte die
globalen Aktienmärkte unter Druck. So erhöhte die
US-Notenbank Fed im ersten Halbjahr bereits in mehreren
Schritten den Zinskorridor auf 1,50-1,75 Prozent. Auch die
Europäische Zentralbank (EZB) hob in ihrer Julisitzung
den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte an und avisierte eine
weitere Normalisierung der Zinssätze. Angesichts der
höheren Unsicherheit in Bezug auf die weitere
Entwicklung des ökonomischen Umfelds und eine
mögliche Rezession lag in den ersten sechs Monaten
2022 die Marktvolatilität, gemessen am VSTOXX, auf
einem im Durchschnitt um 50 Prozent höheren Niveau im
Vergleich zum Vorjahr. Zudem gewann, im Vergleich zum
Vorjahr, der US-Dollar gegenüber dem Euro aufgrund der
Straffung der US-Geldpolitik deutlich an Stärke.
Vor dem Hintergrund des beschriebenen ökonomischen
Umfelds hat auch der Internationale Währungsfonds
(IWF) in seiner Aprilschätzung den Ausblick für
das Jahr 2022 teils deutlich gegenüber der
Januarschätzung nach unten korrigiert. Er geht nun von
einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent (-0,8
Prozentpunkte) aus. Für die Eurozone wird mit einem
Wachstum von 2,8 Prozent (-1,1 Prozentpunkte), für
Deutschland von 2,1 Prozent (-1,7 Prozentpunkte) gerechnet.
Bei der nächsten Aktualisierung im Juli ist mit
weiteren Rückgängen der Erwartung zu rechnen.
Über die beschriebenen Auswirkungen hinaus haben
sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen
Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung im
Geschäftsbericht 2021 (Seite 45) nicht wesentlich
geändert.
Die Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur der
Gruppe Deutsche Börse haben sich im Vergleich zur
Darstellung im Geschäftsbericht 2021 (Seite 23-26)
nicht wesentlich geändert.
ErtragslageKennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börsescrollen
Vor dem Hintergrund des bereits im Wirtschaftsbericht
beschriebenen ökonomischen Umfelds stellte sich die
Ertragslage unserer Gruppe im zweiten Quartal 2022
ähnlich der des ersten Quartals dar.
Geopolitische Risiken, steigende Inflationsraten und
eine zügige Anhebung der Leitzinsen führten an
den Finanzmärkten zu einer hohen Handelsaktivität
über alle Anlageklassen hinweg, was sich insbesondere
auf das Segment Trading & Clearing positiv auswirkte.
Im Segment Securities Services führte dies zu einem
Anstieg der Nettozinserträge aus dem
Bankgeschäft.
Im zweiten Quartal 2022 erzielten wir Nettoerlöse
in Höhe von 1.017,8 Mio. € (Q2/21: 881,7 Mio.
€), ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresquartal von
15 Prozent. Zyklische Faktoren trugen mit 6 Prozent zum
Nettoerlöswachstum bei. Diese wurden primär durch
einen Volumenanstieg in Index- und Zinsderivaten,
Gasprodukten sowie einen Anstieg in den
Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft getrieben.
Das strukturelle Nettoerlöswachstum belief sich auf 8
Prozent. Ein wesentlicher Teil wurde u. a. aufgrund der
Gewinnung neuer Kunden im Bereich ESG, aber auch durch eine
höhere Nachfrage nach Market-Intelligence-Produkten im
Segment Data & Analytics beigetragen. Aus der
Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH entstand im
Segment Trading & Clearing im Bereich Wertpapiere ein
positiver Einmaleffekt in Höhe von rund 13 Mio.
€. Ferner enthielten die Nettoerlöse des zweiten
Quartals im Vorjahr einen positiven Bewertungseffekt von
rund 40 Mio. € aus dem Erwerb der verbleibenden
Anteile an Clearstream Fund Centre, welcher im Segment Fund
Services gebucht wurde. Außerdem umfassten die
Vorjahresnettoerlöse einen positiven Effekt von rund 7
Mio. €, welcher im Zusammenhang mit dem Verkauf des
Regulatory Reporting Hub im Segment Trading & Clearing,
Bereich Wertpapiere, entstanden war. Des Weiteren entstand
ein M&A-bedingtes Wachstum von rund einem Prozent
primär durch die Akquisitionen von Discovery Data
sowie Kneip.
Die operativen Kosten von 432,1 Mio. € (Q2/21:
383,2 Mio. €) erhöhten sich um 13 Prozent. Davon
entfielen rund die Hälfte auf M&A-bezogene
Kosteneffekte sowie Wechselkurseffekte aus einem
stärkeren US-Dollar. Die andere Hälfte stellt den
übrigen organischen Kostenanstieg dar, der
hauptsächlich auf Inflationseffekte sowie auf einen
Anstieg der aktienbasierten und variablen Vergütung
zurückzuführen ist.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) stieg somit um 13 Prozent auf 584,9 Mio. €
(Q2/21: 518,0 Mio. €). Das im EBITDA einbezogene
Ergebnis aus Finanzanlagen wies u. a. einen negativen
Effekt aus einer Neubewertung von Minderheitsanteilen aus,
welche aus einem Verkauf im Segment Trading & Clearing,
Bereich Commodities, entstanden waren. Im Vorjahreswert war
die deutlich positive Entwicklung aus verschiedenen
Minderheitsbeteiligungen enthalten.
Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
erhöhten sich auf 81,6 Mio. € (Q2/21: 70,8 Mio.
€) und sind im Wesentlichen auf
Kaufpreisallokationseffekte erworbener Unternehmen
zurückzuführen. Diese beliefen sich insgesamt auf
29,3 Mio. €. Das Finanzergebnis betrug -25,7 Mio.
€ (Q2/21: -11,3 Mio. €), wobei der Anstieg u. a.
aus der Bildung von Zinsrückstellungen für
erwartete Steuerzahlungen entstand.
Im zweiten Quartal 2022 lag damit der den Anteilseignern
der Deutsche Börse AG zuzurechnende
Periodenüberschuss bei 341,1 Mio. € (Q2/21: 310,9
Mio. €), ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 10
Prozent. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,86 €
(Q2/21: 1,69 €) bei durchschnittlich 183,6 Mio.
Aktien. Das Ergebnis je Aktie vor
Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) lag bei 1,98 €
(Q2/21: 1,79 €).
Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse
AG, kommentiert das Ergebnis wie folgt: "Inflation,
Zinssätze, Volatilität - das Umfeld an den
Finanzmärkten ist weiterhin von hoher Unsicherheit
geprägt. Auch aus diesem Grund liegt das zweite
Quartal deutlich über unseren Erwartungen. Neben einem
starken strukturellen Wachstum wirkt sich insbesondere das
steigende Zinsumfeld zunehmend positiv auf unsere
Nettoerlöse aus. Wir gehen davon aus, dass die
Volatilität in den meisten Anlageklassen weiterhin
hoch bleibt und der zyklische Rückenwind somit ein
zusätzlicher Wachstumsmotor für unsere
Unternehmen sein wird. Die ursprünglichen Ziele
für 2022 sollten wir somit deutlich übertreffen."
Kennzahlen des Segments Data & Analyticsscrollen
1) Die Vollkonsolidierung der Institutional
Shareholder Services, Inc. erfolgte zum 25.02.2021.
Das Segment profitierte im zweiten Quartal
maßgeblich von einer anhaltend hohen Nachfrage nach
ESG-Produkten wie beispielsweise Climate (Lösungen
für den Umgang mit klimabedingten Risiken in
Portfolien), ESG-Ratings und -Daten. Ein ebenso starkes
Wachstum verzeichneten die beiden in "ESG" enthaltenen
Bereiche Corporate Solutions mit Lösungen für
Unternehmen hinsichtlich Corporate Governance und Corporate
Sustainability sowie Governance Solutions durch den Ausbau
des Geschäfts für Proxy-Lösungen. Das
Wachstum im Bereich "Sonstige" ist zum einen auf die
Akquisitionen von Discovery Data und Rainmaker
zurückzuführen. Zum anderen verzeichnete auch das
bestehende Angebot an Market-Intelligence-Produkten
erfreuliche Zuwächse. Darüber hinaus wirkten sich
Währungseffekte positiv auf die Nettoerlöse aus.
Während im Bereich Index in der ersten Hälfte
des Vorjahres Aktienindizes allgemein einen starken
Aufwärtstrend verzeichneten, gingen diese in der
ersten Jahreshälfte 2022 merklich zurück. So
verloren sowohl der DAX als auch der europäische
Leitindex Euro STOXX 50 seit Jahresbeginn rund 20 Prozent
an Wert. Dennoch zeigte sich in diesem Zeitraum das
verwaltete Vermögen in börsengehandelten
Indexfonds (ETFs) auf STOXX- und DAX-Indizes relativ
stabil. Aufgrund der deutlich höheren
Marktvolatilität stieg auch das Geschäft mit
Börsenlizenzen deutlich. Im Analytikgeschäft
stiegen die Nettoerlöse im zweiten Quartal im
Vergleich zum Vorjahr an. Dies lag einerseits an einem
höheren Niveau laufender Entgelte durch Neukunden,
andererseits an höheren Nettoerlösen, die an den
Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses gekoppelt sind.
Kennzahlen des Segments Trading & Clearingscrollen
Im Segment Trading & Clearing wurde das zweite
Quartal maßgeblich von der geopolitischen Situation
und den daraus resultierenden Risiken, der steigenden
Inflation sowie der Erhöhung der Leitzinsen durch die
Zentralbanken geprägt. Die daraus resultierende
Unsicherheit der Marktteilnehmer äußerte sich in
höherer Marktvolatilität und entsprechend
höherem Handels- und Absicherungsbedarf über alle
Anlageklassen hinweg.
Bei den Finanzderivaten schlugen sich diese Faktoren
besonders in höheren Handelsvolumina in Index- und
Zinsderivaten nieder, was zu einem starken Anstieg der
Nettoerlöse für diese Produkte führte. Auf
das Ergebnis der Zinsderivate hatte auch die Verrechnung
von in Euro denominierten Zinsderivaten einen positiven
Einfluss, da das ausstehende Nominalvolumen zum Ende der
Berichtsperiode im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf
27,2 Bio. € anstieg. Dies entspricht einem Marktanteil
der weltweit in Euro denominierten OTC-Zinsderivate von
rund 20 Prozent. Im Zuge der höheren
Marktvolatilität erhöhten sich auch die für
den Handel mit Finanzderivaten hinterlegten Sicherheiten,
was höhere Nettoerlöse in diesem Bereich zur
Folge hatte.
Im Bereich Commodities erfuhren die Handelsvolumina in
Gasprodukten, primär getrieben durch die
Versorgungsunsicherheit seitens Russlands, beinahe eine
Verdreifachung im Vergleich zur Vorjahresperiode und trugen
so mit außergewöhnlich hohen Nettoerlösen
zum positiven Ergebnis dieser Anlageklasse bei. Die
verstärkte Handelsaktivität an den
Strommärkten, die noch im ersten Quartal dieses Jahres
zu beobachten war, hat im Laufe der Berichtsperiode wieder
abgenommen, resultierte insgesamt aber in leicht positiven
Nettoerlösen im Vorjahresvergleich. Die
Nettozinserträge auf die für den
Commodities-Handel hinterlegten Sicherheiten stiegen
infolge der höheren Marktvolatilität ebenfalls
und trugen infolgedessen positiv zu den sonstigen
Nettoerlösen in dieser Anlageklasse bei.
Im Wertpapiergeschäft setzten Rezessionsängste
und die Befürchtung, dass Notenbanken ihre
geldpolitischen Maßnahmen schneller vollziehen
könnten als erwartet, die globalen Aktienmärkte
unter Druck. In der Folge bewegten sich die Handelsvolumen
am Kassamarkt auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Die
Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH führte
zu einem positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 13
Mio. €. Außerdem enthielten die
Vorjahresnettoerlöse einen positiven Effekt von rund 7
Mio. €, welcher im Zusammenhang mit dem Verkauf des
Regulatory Reporting Hub entstanden war.
Im Devisenhandel wirkte sich die gestiegene
FX-Volatilität, gemessen an der
Euro/US-Dollar-Volatilität, positiv auf die
durchschnittlich gehandelten Tagesvolumina aus und
übertrug sich entsprechend auch auf die in diesem
Bereich erzielten Nettoerlöse.
Segment Fund ServicesKennzahlen des Segments Fund Servicesscrollen
Das Segment Fund Services verzeichnete im zweiten
Quartal 2022 sowohl in der Fondsabwicklung als auch in der
Fondsdistribution weitere Zugewinne, wenn auch in
geringerem Maße als im ersten Quartal 2022, was auf
niedrigere Marktindexstände zurückzuführen
ist. Trotzdem stieg das Volumen verwalteter Wertpapiere im
Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 2 Prozent, und die
Anzahl der Transaktionen aus dem Abwicklungsgeschäft
stieg um ca. 9 Prozent.
Zur positiven Entwicklung des Geschäftsbereiches
Fondsdistribution trug auch in diesem Quartal wieder
strukturelles Wachstum, u. a. durch die Gewinnung neuer
Kunden für das Fondsdistributionsgeschäft, bei.
Das Kompetenzzentrum für den globalen
Fondsvertriebssupport in der Gruppe Deutsche Börse ist
im europäischen Markt eine der führenden
Distributionsplattformen.
Ende März 2022 hat die Deutsche Börse AG Kneip
Communication S.A. erworben, um ihr Angebot an
Datendienstleistungen im Fondsbereich auszuweiten. Die
Deutsche Börse AG hat im Rahmen der Transaktion 100
Prozent der Anteile des Luxemburger Fondsdatenmanagers
erworben. Das Ergebnis von Kneip Communication S.A.
fließt in die sonstigen Nettoerlöse des Segments
Fund Services ein. Diese enthielten im zweiten Quartal des
Vorjahrs außerdem einen positiven Bewertungseffekt
von rund 40 Mio. € aus dem Erwerb der verbleibenden
Anteile an Clearstream Fund Centre.
Segment Securities ServicesKennzahlen des Segments Securities Servicesscrollen
Auch im zweiten Quartal 2022 setzten sich die
Emissionstätigkeiten am Anleihemarkt von Unternehmen,
aber auch der öffentlichen Hand weiter fort. Dies
führte u. a. zu einem um 3,5 Prozent höheren
durchschnittlichen Wert der über den nationalen
Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) und
den internationalen Zentralverwahrer (International Central
Securities Depository, ICSD) verwahrten Wertpapiere. Das
durchschnittlich ausstehende Volumen im
Sicherheitenmanagement und Wertpapierleihegeschäft
erhöhte sich in der Berichtsperiode um rund 9 Prozent.
Gepaart mit den restriktiveren geldpolitischen
Maßnahmen, führte dies zu einem Anstieg der
Nettoerlöse aus diesem Bereich.
Die Anzahl der abgewickelten Transaktionen lag leicht
unter der Vergleichsperiode im Vorjahr. Dies hing mit der
gesamtwirtschaftlichen Situation zusammen, die im Lichte
einer drohenden Rezession zu weniger Handel an den
Aktienmärkten und somit auch zu weniger
Abwicklungsbedarf führte. Entsprechend gingen auch die
Nettoerlöse leicht zurück.
Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die
im Segment Securities Services auf Bareinlagen erzielt
werden, profitierten im Berichtszeitraum stark von den
erhöhten Leitzinsen im aktuellen Marktumfeld. Hierzu
trug zusätzlich der durchschnittlich um rund 25
Prozent gestiegene Bestand an Bareinlagen positiv bei,
insbesondere im US-Dollar-Bereich.
FinanzlageCashflowDie Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten
Halbjahr 2022 einen positiven Cashflow in Höhe von
284,8 Mio. € (H1/2021: negativer Cashflow in Höhe
von 801,0 Mio. €).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
betrug 1.119,1 Mio. € (H1/2021: 649,6 Mio. €) vor
Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen und
resultierte maßgeblich aus dem
Periodenüberschuss in Höhe von 793,1 Mio. €
(H1/2021: 652,3 Mio. €) sowie aus der Veränderung
des Working Capitals. Im ersten Halbjahr 2022 betrugen die
Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit 1.049,6
Mio. € (H1/2021: 1.900,9 Mio. €) und waren vor
allem durch Schwankungen zwischen kurz-und langfristigen
Anlagen der Kundengelder sowie durch den Erwerb der
Akquisition von Kneip geprägt, aus der ein
Mittelabfluss in Höhe von 151,2 Mio. €
resultierte. Die Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 134,8 Mio.
€ (H1/2021: 81,9 Mio. €) auf einem deutlich
höheren Niveau als im Vorjahr und resultierten
insbesondere aus gestiegenen Investitionen in
selbsterstellte und erworbene Software. Der Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit führte zu
Mittelzuflüssen in Höhe von 41,6 Mio. € und
beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer
Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe
von 587,6 Mio. € (H1/2021: 550,6 Mio. €), die
Emission von zwei Anleihen zur Refinanzierung in Höhe
von 1.084,0 Mio. € sowie die NettoRückzahlung von
Commercial Papers in Höhe von 401,0 Mio. €.
Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni
2022 auf 2.255,0 Mio. € (30. Juni 2021: 1.675,1 Mio.
€). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben betrugen
793,0 Mio. € (30. Juni 2021: 904,1 Mio. €).
KapitalmanagementGenerell erwarten unsere Kunden, dass wir konservative
Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und somit
ein gutes Kreditrating erzielen. Um das mit einem AA-Rating
konsistente "Minimal Financial Risk Profile"
gemäß S&P-Methodik zu erreichen, streben wir
ein Verhältnis der Free Funds from Operations (FFO)
zur Nettoverschuldung von mindestens 50 Prozent, eine
Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von nicht
größer als 1,75 und einen Zinsdeckungsgrad in
Höhe von mindestens 14 an. Im Jahr 2021 kam es
aufgrund der Akquisitionen, insbesondere dem Erwerb einer
Mehrheitsbeteiligung an ISS und dem Erwerb der restlichen
Anteile an Clearstream Fund Centre, zu einer
temporären Unterschreitung der FFO im Verhältnis
zur Nettoverschuldung sowie einer temporären
Überschreitung der Nettoverschuldung im
Verhältnis zum EBITDA. Für das Jahresende 2022
erwarten wir, sofern keine weiteren größeren
Akquisitionen erfolgen, dass wir die Zielwerte wieder
erreichen werden. Wir streben ferner an, das starke
AA-Kreditrating unserer Tochtergesellschaften Clearstream
Banking S.A. und Clearstream Banking AG aufrechtzuerhalten,
um den nachhaltigen Erfolg in der Wertpapierverwahrung und
-abwicklung sicherzustellen.
DividendeGenerell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine
Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des
Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der
Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb
dieser Bandbreite steuert die Gruppe die tatsächliche
Ausschüttungsquote im Wesentlichen in
Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung sowie
unter Berücksichtigung von
Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus plant
die Deutsche Börse AG, die verbleibenden
verfügbaren Mittel primär in die
komplementäre externe Weiterentwicklung der Gruppe zu
investieren. Sofern diese Mittel nicht durch die Gruppe
investiert werden können, stellen zusätzliche
Ausschüttungen, insbesondere in Form von
Aktienrückkäufen, eine weitere Möglichkeit
der Mittelverwendung dar.
Für das Geschäftsjahr 2021 hat die Deutsche
Börse AG am 23. Mai 2022 eine Dividende von 3,20
€ je Stückaktie ausgeschüttet (2021 für
das Geschäftsjahr 2020: 3,00 €). Die
Ausschüttungsquote betrug somit 49 Prozent (2021
für das Geschäftsjahr 2020: 51 Prozent auf Basis
berichteter Zahlen). Bei 183,6 Mio. dividendenberechtigten
Stückaktien ergab sich damit eine Dividendensumme von
587,6 Mio. € (2021 für das Geschäftsjahr
2020: 550,6 Mio. €).
VermögenslageIm Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz
gezeigt und wesentliche Änderungen in der
Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz
finden Sie im verkürzten Konzernzwischenabschluss.
Der Anstieg der Bilanzsumme gegenüber dem 31.
Dezember 2021 zeigt sich vor allem durch die
Volatilität der Handelsaktivität auf den Kassa-
und Terminmärkten sowie den Gas- und
Strommärkten. Hieraus ergeben sich Schwankungen in den
Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, Forderungen
und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft sowie den
Bardepots der Marktteilnehmenden. Die Höhe dieser
Positionen ändert sich entsprechend den
Bedürfnissen und Handlungen der Kunden sowie den
Volatilitäten der Märkte täglich.
Konzernbilanz (Auszüge)scrollen
NachtragsberichtEreignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht
eingetreten.
RisikoberichtDie Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem
Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 73 bis 109
Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze,
Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres
Risikomanagements sowie Maßnahmen zur Steuerung bzw.
Verringerung von Risiken umfassend dar.
Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche
Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit,
Verarbeitung materieller Güter sowie aus
Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details
zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu
ihrer Minderung sind im Geschäftsbericht 2021 der
Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 82 bis 89
dargestellt. Grundsätzlich hat sich das Risikoprofil
der Gruppe in Bezug auf die operationellen Risiken
gegenüber 2021 nicht wesentlich geändert.
Als Reaktion auf die COVID-19 Pandemie blieben die
Business Continuity Pläne der Gruppe Deutsche
Börse bis einschließlich Mai 2022 aktiviert. Die
Kontinuitätslösungen erwiesen sich als effektiv
und ermöglichten einen stabilen Betrieb mit minimaler
Vor-Ort-Präsenz. Mit der Rückkehr in den
Regelbetrieb mit verstärkter Vor-Ort-Präsenz
wurde auch die Durchführung von
Kontinuitätsprüfungen der Business Continuity
Pläne wieder aufgenommen.
Vor dem Hintergrund des russischen Invasionskrieges
gegen die Ukraine und der in diesem Kontext ergriffenen
Maßnahmen (bspw. Einstellung des Handels von
russischen Wertpapieren im Rahmen der Sanktionsumsetzung
sowie bestimmter Serviceleistungen für Kunden mit
Bezug auf ukrainische und russische Währungen) hat
sich die Risikosituation, neben höheren Beständen
an Sicherheitsleistungen bei den Clearinghäusern der
Gruppe, wie folgt verändert: Mit Blick auf das
operationelle Risiko stehen die Umsetzung des vollen
Umfangs der Sanktionen im Fokus sowie weitere politische
Maßnahmen zur Isolierung Russlands, welche das
Cyberrisiko erhöhen. Bedrohungen wurden nicht
festgestellt, doch die Gruppe steuert dieses Risiko aktiv
durch verstärkte Überwachung und
Sensibilisierung. Finanzielle Risiken ergeben sich sowohl
durch Kapitalverkehrskontrollen der ukrainischen
Zentralbank, u.a. in Bezug auf grenzüberschreitende
Zahlungen, sowie durch vergleichbare Gegenmaßnahmen
der russischen Regierung als Reaktion auf die
europäischen sowie außereuropäischen
Sanktionen. Alle soweit bekannten Auswirkungen werden im
Konzern aktiv gemanagt und potentielle neue Risiken laufend
analysiert.
Aufgrund der geopolitischen Lage sowie von Angebots- und
Nachfrageeffekten kam es bei vielen durch die European
Commodity Clearing AG geclearten Gas- und Stromkontrakten
im ersten Halbjahr 2022 zu erheblichen Preis- und
Volatilitätsanstiegen. Auswirkungen auf die
Risikosituation der European Commodity Clearing AG ergeben
sich hierdurch beispielsweise hinsichtlich des
Geschäftsrisikos (aufgrund eines potentiell geringeren
Handelsvolumens in der Zukunft). Es kam zu keinen
Ausfällen von Clearingmitgliedern oder anderweitigen
wesentlichen Störungen des Geschäftsbetriebes.
Bei den Rechtsstreitigkeiten ergaben sich im ersten
Halbjahr 2022 folgende Änderung:
Seit 2017 ist der Gruppe Deutsche Börse bekannt,
dass die Staatsanwaltschaft Köln gegen einen
Mitarbeiter der Clearstream Banking AG wegen seiner
möglichen Beteiligung an der Umsetzung von
rechtswidrigen Cum/Ex-Transaktionen von Marktteilnehmern
ermittelt. In der Zwischenzeit hat die Staatsanwaltschaft
den Kreis der Beschuldigten in mehreren Stufen, zuletzt im
Mai 2022, um weitere frühere und derzeitige
Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder von Gesellschaften
der Gruppe Deutsche Börse ausgeweitet.
Aufgrund des immer noch frühen Verfahrensstadiums
ist es weiterhin nicht möglich, Angaben zur
voraussichtlichen weiteren Entwicklung, insbesondere zu
künftigen behördlichen Entscheidungen und deren
Folgen zu machen. Zudem gehen wir nicht davon aus, dass
Gruppengesellschaften im Cum/Ex-Kontext erfolgreich als
Haftungsschuldner in Anspruch genommen werden können.
Für eine ausführliche Darstellung des
aktuellen Standes der Rechtsstreitigkeiten siehe
Geschäftsbericht 2021 der Gruppe Deutsche Börse
auf den Seiten 84 bis 87.
Zusätzlich zu den in früheren
Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist
die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in
verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus
dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die
Gruppe bildet Rückstellungen für
Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche
Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine
gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von
Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung
dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine
zuverlässige Schätzung der Höhe der
Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann
sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die
entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten
Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe
keine Rückstellungen. Wenn sich eine
Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche
Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe
kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung
einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann
eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust
oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese
Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell
verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche
Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis
eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich
beeinträchtigen wird.
Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche
Börse als Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiko
in den Finanzinstituten der Clearstream-Holding-Gruppe und
Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die
Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem
Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum
überwiegenden Teil über kurzfristige
Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit
werden Liquiditätsrisiken sowie Marktpreisrisiken aus
der Geldanlage minimiert. Das Risikoprofil der Gruppe hat
sich in Bezug auf die finanziellen Risiken gegenüber
2021 nicht wesentlich geändert. Der Anteil der Kredit-
und Marktrisiken an den gesamten Kapitalanforderungen
beträgt 31 Prozent, was einer Reduktion von rund 5
Prozentpunkte verglichen mit dem korrespondierenden Anteil
zum Jahresende 2021 entspricht. Während die
Kapitalanforderungen für Kreditrisiken nahezu stabil
blieben, sind die Kapitalanforderungen für
Marktrisiken leicht gesunken, vorrangig getrieben durch ein
geringeres Preisniveau und durch die aufgrund von
makroökonomischen Entwicklungen angepassten
Investitionsstrategien sowohl bei den generellen
Geldanlagen als auch bei den verwalteten Pensionsportfolios
für die Gruppenunternehmen. Details zu den
finanziellen Risiken sind im Geschäftsbericht 2021 auf
den Seiten 89 bis 96 dargestellt.
Das Geschäftsrisiko beschreibt den unerwarteten
Restverlust, der entsteht, wenn die Earnings at Risk den
erwarteten Jahresüberschuss nach Steuern
übersteigen, was auf das Wettbewerbsumfeld (z. B.
Kundenverhalten, Investitionsausfall, Branchenentwicklung),
gesamtwirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen oder
auf strategische Fehlentscheidungen des Managements
zurückzuführen sein kann. Einflussfaktoren
für diesen Restverlust sind beispielsweise geringere
Umsatzerlöse oder höhere Kosten im Vergleich zu
den entsprechenden Planzahlen. Das Geschäftsrisiko
wird ausgewiesen, wenn der berechnete Value at Risk
höher ist als der geplante Nettogewinn für die
nächsten vier Quartale. In Bezug auf
Geschäftsrisiken hat sich das Risikoprofil der Gruppe
Deutsche Börse gegenüber 2021 nicht wesentlich
geändert. Geschäftsrisiken werden von den
Unternehmensbereichen ständig überwacht. Details
zu den Geschäftsrisiken sind im Geschäftsbericht
2021 auf den Seiten 96 bis 99 dargestellt.
Die Gruppe bewertet und überwacht fortlaufend ihre
Risikosituation. Als Hauptinstrument zur Quantifizierung
wird das sog. "Value at Risk (VaR)"-Modell verwendet. Es
dient dazu, bei einem vorab definierten Konfidenzniveau und
einem Zeitfenster von zwölf Monaten das Kapital zu
ermitteln, welches benötigt wird, um mögliche
Verluste auszugleichen, die innerhalb eines Jahres anfallen
können. Darüber hinaus werden sog. Stresstests
durchgeführt, um extreme, aber plausible Ereignisse
und ihre Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit zu
simulieren. Weitere Risikoüberwachungsmethoden sind
komplementäre Risikometriken.
Durch verschiedene Faktoren in unterschiedlichen
Risikoklassen hat sich das Required Economic Capital (REC)
der Gruppe Deutsche Börse (bezogen auf ein
Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) von 1.827 Mio. € zum
31. Dezember 2021 auf 1.928 Mio. € zum 30. Juni 2022
um 5 Prozent erhöht.
Unter Berücksichtigung aller vorab genannten
Risikoquantifizierungsinstrumente sowie des von ihm als
wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der
Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass
die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche
Änderung der im Geschäftsbericht 2021
beschriebenen Risikosituation des Konzerns ist für den
Vorstand daher derzeit nicht erkennbar.
ChancenberichtSinn und Zweck unseres Chancenmanagements ist es,
Chancen für unsere Gruppe frühestmöglich zu
erkennen, zu bewerten, zu ergreifen - und in
geschäftliche Erfolge zu verwandeln. Eine
ausführliche Beschreibung der Chancen und des
Chancenmanagements ist im Geschäftsbericht 2021 auf
den Seiten 110 bis 113 zu finden.
Wir verfügen über ein sehr breites Produkt-
und Dienstleistungsportfolio, mit dem wir alle Bereiche der
Wertschöpfungskette eines Marktinfrastrukturanbieters
abdecken. Damit sind wir eine der am breitesten
aufgestellten Börsenorganisationen weltweit. Um diese
Position zu behaupten und auszubauen, verfolgen wir die
mittelfristige Wachstumsstrategie Compass 2023. Dabei
konzentrieren wir uns u. a. auf organische
Wachstumschancen, um unsere strategischen Ziele zu
erreichen. Wir unterscheiden hier grundsätzlich
zwischen strukturellen und zyklischen Chancen: Strukturelle
Chancen entstehen beispielsweise durch regulatorische
Änderungen, neue Kundenbedürfnisse wie die
steigende Nachfrage nach börslichen Lösungen
für außerbörslich ("over the counter", OTC)
getätigte Geschäfte oder durch den Trend, dass
immer mehr Anlagevermögen in passiven Anlagestrategien
(z. B. Indexfonds) allokiert wird. Diese Chancen nutzen wir
gezielt und aktiv. Zyklische Chancen hingegen sind nicht
direkt von uns beeinflussbar und ergeben sich durch
makroökonomische Veränderungen. Zudem sehen wir
langfristig Chancen für uns, die aus der
technologischen Transformation resultieren. Zu nennen sind
hier insbesondere die an Bedeutung gewinnende Distributed
Ledger-Technologie (DLT) oder öffentliche
Cloud-Lösungen zum Betrieb von IT-Infrastruktur.
Ein ebenso wichtiger Bestandteil von Compass 2023 ist
anorganisches Wachstum. Wir fokussieren uns dabei auf
Bereiche, die einen starken Bezug zu den strategischen
Wachstumsfeldern der Gruppe haben, wie etwa das Index- und
Analytikgeschäft, ESG, Commodities, der Devisenhandel
oder der Handel mit festverzinslichen Anleihen und Fund
Services. Ziel ist es, unser Wachstum in diesen Bereichen
durch Akquisitionen weiter zu beschleunigen und die
Skalierbarkeit unserer Geschäftsfelder weiter zu
erhöhen.
PrognoseberichtAngesichts der Entwicklungen an den Finanzmärkten
im ersten Halbjahr 2022 erwarten wir für das
Geschäftsjahr 2022 weiterhin ein deutlich
stärkeres zyklisch bedingtes Nettoerlöswachstum
als ursprünglich erwartet. Wie bereits im
Prognosebericht des ersten Quartals 2022 und im Vergleich
zur Darstellung der Prognose im Geschäftsbericht 2021
erläutert, gehen wir inzwischen für 2022 von
einem Anstieg der Nettoerlöse auf deutlich mehr als
3,8 Mrd. € sowie einem Anstieg des Ergebnisses vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf deutlich
mehr als 2,2 Mrd. € aus. Im ersten Halbjahr 2022 lagen
die Nettoerlöse rund 150 Mio. € über dem
ursprünglich erwarteten Wert.
Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
|||
| 2022 | 2021 | ||
| Anhang | Mio. € | Mio. € | |
| Umsatzerlöse | 5 | 2.339,3 | 2.054,8 |
| Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften | 6 | 138,5 | 67,2 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 79,8 | 68,6 | |
| Gesamterlöse | 2.557,6 | 2.190,6 | |
| Volumenabhängige Kosten | - 478,2 | - 453,8 | |
| Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) | 2.079,4 | 1.736,8 | |
| Personalaufwand | - 584,4 | - 485,6 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 7 | - 254,4 | - 244,1 |
| Operative Kosten | - 838,7 | - 729,7 | |
| Ergebnis aus Finanzanlagen | 31,7 | 32,1 | |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 1.272,3 | 1.039,2 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 8 | - 166,0 | - 132,5 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 1.106,3 | 906,7 | |
| Finanzerträge | 14,9 | 6,8 | |
| Finanzaufwendungen | - 49,4 | - 32,0 | |
| Periodenergebnis vor Steuern (EBT) | 1.071,7 | 881,5 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | - 278,7 | - 229,2 | |
| Periodenüberschuss | 793,1 | 652,3 | |
| davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | 761,9 | 628,2 | |
| davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen | 31,2 | 24,1 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 4,15 | 3,42 | |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 4,14 | 3,42 | |
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
|||
| Anhang | 2022 | 2021 | |
| Mio. € | Mio. € | ||
| Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 793,1 | 652,3 | |
| Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | |||
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen | 126,6 | 55,8 | |
| Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen | 159,4 | - 1,4 | |
| Latente Steuern | - 37,4 | - 14,8 | |
| 248,6 | 39,6 | ||
| Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | |||
| Währungsdifferenzen | 284,4 | 72,0 | |
| Sonstiges Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen | - 0,3 | - 0,3 | |
| Neubewertung der Cashflow-Hedges | 55,0 | 40,2 | |
| Latente Steuern | - 17,2 | 0,0 | |
| 321,9 | 111,9 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 570,5 | 151,5 | |
| Gesamtergebnis | 1.363,6 | 803,8 | |
| davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | 1291,2 | 766,7 | |
| davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen | 72,4 | 37,1 | |
| Anhang | 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | ||
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | 21.720,1 | 20.462,4 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 8 | 8.669,2 | 8.162,9 |
| Software | 547,0 | 553,2 | |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 5.964,9 | 5.596,0 | |
| Geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung | 161,8 | 100,1 | |
| Andere immaterielle Vermögenswerte | 1.995,4 | 1.913,6 | |
| Sachanlagen | 8 | 622,1 | 593,7 |
| Grundstücke und Gebäude | 467,0 | 438,0 | |
| Einbauten in Gebäuden | 44,5 | 57,0 | |
| IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark | 96,2 | 90,1 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 14,4 | 8,5 | |
| Finanzanlagen | 9 | 12.233,0 | 11.460,4 |
| Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | |||
| Strategische Beteiligungen | 380,3 | 224,3 | |
| Schuldinstrumente | 0 | 2,8 | |
| Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte |
2.122,9 | 1.634,7 | |
| Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | |||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.560,4 | 9.442,4 | |
| Andere erfolgswirksam
zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte |
169,3 | 156,2 | |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 112,8 | 88,9 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 26,3 | 16,8 | |
| Latente Steueransprüche | 56,8 | 139,8 | |
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | 271.430,4 | 202.457,0 | |
| Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | 9 | 0 | 1,5 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | 9 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.386,1 | 969,4 | |
| Andere zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle
Vermögenswerte |
24.028,3 | 15.799,6 | |
| Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 105.726,0 | 78.542,0 | |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 793,0 | 1.029,6 | |
| Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | 9 | ||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 137.263,9 | 103.195,7 | |
| Andere erfolgswirksam
zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte |
101,1 | 116,0 | |
| Tatsächliche Ertragsteueransprüche | 139,5 | 115,5 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 1.992,4 | 2.675,6 | |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0 | 11,9 | |
| Summe Aktiva | 293.150,5 | 222.919,3 |
| Anhang | 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | ||
| EIGENKAPITAL | |||
| Gezeichnetes Kapital | 190,0 | 190,0 | |
| Kapitalrücklage | 1.360,0 | 1.359,6 | |
| Eigene Aktien | - 457,9 | - 458,2 | |
| Neubewertungsrücklage | 225,8 | -61,7 | |
| Gewinnrücklagen | 6.579,6 | 6.163,8 | |
| Konzerneigenkapital | 7.897,5 | 7.193,6 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 581,6 | 548,8 | |
| Summe Eigenkapital | 8.479,1 | 7.742,4 | |
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | 14.770,7 | 13.623,0 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 10 | 34,2 | 149,0 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 112,4 | 127,2 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 9 | 4.641,5 | 3.539,9 |
| Erfolgswirksam zum Fair
Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten |
9 | ||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.560,4 | 9.442,4 | |
| Andere erfolgswirksam
zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten |
30,5 | 8,4 | |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 17,1 | 17,5 | |
| Latente Steuerschulden | 374,5 | 338,5 | |
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | 269.900,8 | 201.554,0 | |
| Tatsächliche Ertragsteuerschulden | 261,9 | 244,6 | |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 286,3 | 335,3 | |
| Zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten |
9 | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.089,3 | 704,4 | |
| Andere zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle
Verbindlichkeiten |
23.988,5 | 15.914,3 | |
| Bardepots der Marktteilnehmenden | 105.474,8 | 78.292,5 | |
| Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 9 | ||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 136.468,9 | 103.267,7 | |
| Andere erfolgswirksam
zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten |
81,7 | 4,7 | |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 2.249,4 | 2.788,6 | |
| Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten | 0 | 1,9 | |
| Summe Schulden | 284.671,4 | 215.177,0 | |
| Summe Passiva | 293.150,5 | 222.919,3 |
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
|||
| Anhang | 2022 | 2021 | |
| Mio. € | Mio. € | ||
| Periodenüberschuss | 793,1 | 652,3 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 8 | 166,0 | 132,5 |
| Abnahme der langfristigen Rückstellungen | - 3,3 | - 27,7 | |
| Latente Steuererträge/(Steueraufwendungen) | 48,3 | - 17,0 | |
| Zahlungsströme aus Derivaten | 67,1 | -7,1 | |
| Übrige nicht zahlungswirksame Erträge | 76,6 | - 18,8 | |
| Veränderung des
Vermögens und der Verbindlichkeiten aus
operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: |
31,1 | -64,6 | |
| Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | - 475,5 | - 176,4 | |
| Zunahme der kurzfristigen Schulden | 508,2 | 112,3 | |
| Abnahme der langfristigen Schulden | - 1,6 | - 0,5 | |
| Nettogewinn aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten | - 59,8 | 0,0 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen | 1.119,1 | 649,6 | |
| Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen | 23,3 | - 1.059,4 | |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen | 150,4 | 762,8 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.292,8 | 353,0 | |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | - 100,1 | - 64,9 | |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | - 34,7 | - 17,0 | |
| Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente | - 595,3 | - 1.189,6 | |
| Auszahlungen für
den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen
und
Gemeinschaftsunternehmen |
- 11,7 | - 2,0 | |
| Auszahlungen im
Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen
abzüglich
erworbener Zahlungsmittel |
- 171,6 | - 1.600,5 | |
| Effekte aus dem Abgang
von (Anteilen an) Tochterunternehmen; abzüglich
abgegebener Zahlungsmittel |
27,1 | 0 | |
| Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten | 192,5 | 603,5 | |
| Nettoabnahme der
kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem
Bankgeschäft mit
einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten |
- 615,7 | - 2,4 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzinstrumenten | 258,7 | 372,0 | |
| Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten | 1,2 | 0,0 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | - 1.049,6 | - 1.900,9 | |
| Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien | 0 | 0 | |
| Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter | - 16,9 | - 16,6 | |
| Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung | 0 | -356,0 | |
| Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung | 1.084,0 | 998,0 | |
| Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung | - 1.308,0 | 0 | |
| Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung | 907,0 | 701,0 | |
| Mittelabfluss aus Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 | - 36,9 | - 28,9 | |
| Ausschüttung an Aktionäre | - 587,6 | - 550,6 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 41,6 | 746,9 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 284,8 | - 801,0 | |
| Einfluss von Währungsdifferenzen | - 69,8 | - 30,6 | |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 2.040,0 | 2.506,7 | |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 11 | 2.255,0 | 1.675,1 |
| Ergänzende
Informationen zu im Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit
enthaltenen Zahlungsströmen: |
|||
| Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge | 379,0 | 194,5 | |
| Erhaltene Dividenden | 30,4 | 10,0 | |
| Gezahlte Zinsen | - 277,2 | - 121,2 | |
| Ertragsteuerzahlungen | - 237,9 | - 281,7 | |
| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | ||||||
| Gezeich-
netes Kapital |
Kapital-
rücklage |
Eigene
Aktien |
Neube-
wertungs- rücklage |
Gewinn-
rücklagen |
Konzern-
eigen- kapital |
|
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| Bilanz zum 1. Januar 2021 | 190,0 | 1.352,4 | - 465,2 | - 196,31 | 5287,41 | 6.168,3 |
| Periodenüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 628,2 | 628,2 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | 79,8 | 58,7 | 138,5 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 79,8 | 686,9 | 766,7 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | - 4,6 | -4,6 |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 0 | 0 | 0 | 1,5 | 1,5 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ausschüttung an die Aktionäre | 0 | 0 | 0 | 0 | -550,6 | -550,6 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | 0 | 0 | - 553,7 | - 553,7 |
| Bilanz zum 30. Juni 2021 | 190,0 | 1.352,4 | - 465,2 | - 116,5 | 5.420,6 | 6.381,3 |
| Bilanz zum 1. Januar 2022 | 190,0 | 1.359,6 | - 458,2 | -61,7 | 6.163,8 | 7.193,6 |
| Periodenüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 761,9 | 761,9 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 286,2 | 243,1 | 529,3 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 286,2 | 1.005,0 | 1.291,2 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | - 1,7 | -1,7 |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 0 | 0 | 1,3 | 0 | 0 |
| Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen | 0 | 0,4 | 0,3 | 0 | 0 | 0,7 |
| Ausschüttung an Aktionäre | 0 | 0 | 0 | 0 | -587,6 | -587,6 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0,4 | 0,3 | 1,3 | - 589,3 | - 587,3 |
| Bilanz zum 30. Juni 2022 | 190,0 | 1.360,0 | - 457,9 | 225,8 | 6.579,5 | 7.897,5 |
| Nicht
beherr- schende Anteile |
Summe
Eigen- kapital |
|
| Mio. € | Mio. € | |
| Bilanz zum 1. Januar 2021 | 387,8 | 6.556,1 |
| Periodenüberschuss | 24,1 | 652,4 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 13,0 | 151,5 |
| Gesamtergebnis | 37,1 | 803,9 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | - 4,6 |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 1,5 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | 0,4 | 0,4 |
| Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen | 64,1 | 64,1 |
| Ausschüttung an die Aktionäre | - 17,0 | - 567,6 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | 47,5 | - 506,2 |
| Bilanz zum 30. Juni 2021 | 472,4 | 6.853,8 |
| Bilanz zum 1. Januar 2022 | 548,8 | 7.742,4 |
| Periodenüberschuss | 31,2 | 793,1 |
| Sonstiges Ergebnis | 41,2 | 570,5 |
| Gesamtergebnis | 72,4 | 1.363,6 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | -2,6 |
| Veränderung aus aktienbasierter Vergütung | 0 | 0 |
| Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen | -24,2 | -22,6 |
| Ausschüttung an Aktionäre | - 15,4 | - 603,0 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | - 39,6 | - 626,9 |
| Bilanz zum 30. Juni 2022 | 581,6 | 8.479,1 |
Die Deutsche Börse AG ist das Mutterunternehmen der
Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse AG
("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main wird im
Handelsregister B des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter
der Nummer HRB 32232 geführt. Die Deutsche Börse
AG und ihre Tochtergesellschaften betreiben Kassa- und
Derivatemärkte. Ihre Geschäftsfelder reichen von
Dienstleistungen im vorbörslichen Umfeld und der
Wachstumsfinanzierung sowie der Wertpapierzulassung
über den Handel, die Verrechnung und die Abwicklung
bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren. Zudem werden
IT-Dienstleistungen erbracht und Marktinformationen
vertrieben. Des Weiteren besitzen bestimmte
Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG eine
Banklizenz und bieten Bankdienstleistungen für Kunden
an.
Der Konzernumsatz wird stärker durch die
Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den
Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren
beeinflusst. Aufgrund einer Konzentration der Kosten
für Projekte, die erst im vierten Quartal zum
Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten
Quartal üblicherweise höher als in den ersten
drei Quartalen des Geschäftsjahres. Die
Veränderung der Konzern-Bilanzsumme resultiert
überwiegend aus den Finanzinstrumenten der zentralen
Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem
Bankgeschäft sowie Bardepots der Marktteilnehmenden.
Die Höhe dieser Positionen ändert sich
entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der
Kunden sowie den Volatilitäten der Märkte
täglich.
Der Konzernzwischenabschluss wurde im Einklang mit den
International Financial Reporting Standards (IFRS) und den
diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen
des International Financial Reporting Interpretations
Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der
Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments
und des Rates über die Anwendung internationaler
Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union
anzuwenden sind. Der Konzernzwischenabschluss wurde
entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes
(WpHG) sowie in Übereinstimmung mit dem International
Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
aufgestellt und unterliegt einer prüferischen
Durchsicht. Es wurde im Einklang mit IAS 34 ein
verkürzter Berichtsumfang gegenüber dem
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 gewählt.
Der Konzernzwischenabschluss ist im Zusammenhang mit dem
geprüften und veröffentlichten Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2021 und den darin veröffentlichten
Anhangangaben zu lesen.
Angaben zu Risiken sind im Abschnitt Risikobericht im
Konzernzwischenlagebericht enthalten und sind ein
wesentlicher Bestandteil des Konzernzwischenabschlusses.
Der Konzernzwischenabschluss der Deutsche Börse AG
wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche
Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt,
werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben. Aufgrund von kaufmännischen Rundungen
können sich Abweichungen zu den nicht gerundeten
Beträgen und zu angegebenen Summen ergeben. Daraus
können sich ebenfalls leichte Abweichungen zu den
veröffentlichten Vorjahreszahlen ergeben.
Der Ertragsteueraufwand wurde in der
Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten
effektiven Gruppensteuersatzes von 26 Prozent ermittelt.
Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen
nominalen Steuersätze betragen zwischen 10 und 34,6
Prozent. Auf noch nicht genutzte steuerliche
Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in
dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein
künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung
stehen wird.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die der
Konzern in diesem Zwischenabschluss angewandt hat,
entsprechen denen, die im Konzernabschluss 2021 angewandt
und dargestellt wurden.
Alle von der Europäischen Kommission anerkannten
und verpflichtend anzuwendenden Standards und
Interpretationen wurden angewandt.
| Anwendungszeitpunkt | Auswirkungen auf die
Gruppe Deutsche Börse |
||
| IFRS 3 | Die Änderungen an
IFRS 3 betreffen einen Verweis in IFRS 3
auf das Rahmenkonzept |
01.01.2022 | keine |
| IAS 16 | Änderungen zu IAS 16: Klarstellung | 01.01.2022 | keine |
| IAS 37 | Änderungen in Bezug
auf belastende Verträge - Kosten für
die Erfüllung eines Vertrages |
01.01.2022 | keine |
| Annual Improvement Cycle 2018 - 2020 | Die jährlichen
Verbesserungen führen zu Änderungen an
IFRS 1, IFRS 9, IAS 41, IFRS 16 |
01.01.2022 | keine |
Das IASB hat folgende neue und geänderte Standards
und Interpretationen verabschiedet, die im Berichtszeitraum
nicht angewendet wurden, da eine Übernahme durch die
EU noch aussteht oder eine verpflichtende Anwendung noch
nicht besteht. Die neuen und geänderten Standards und
Interpretationen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden,
die am oder nach dem Anwendungszeitpunkt beginnen. Eine
vorzeitige Anwendung erfolgt für gewöhnlich
nicht, auch wenn einzelne Standards dies zulassen.
| Anwendungszeitpunkt | Auswirkungen auf die
Gruppe Deutsche Börse |
||
| IAS 1 | Änderungen in der
Klassifizierung von Schulden als kurz-
oder langfristig |
01.01.2023 | Siehe Konzernabschluss
2021 |
| IAS 1 | Änderung an IAS 1
und am IFRS Leitliniendokument 2 zu
Wesentlichkeit |
01.01.2023 | siehe Erläuterung
unterhalb der Tabelle |
| IAS 8 | Änderungen in Bezug
auf rechnungslegungsbezogene
Schätzungen |
01.01.2023 | Keine |
| IAS 12 | Änderungen in Bezug
auf Latente Steuern, die sich auf
Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen |
01.01.2023 | siehe Erläuterung
unterhalb der Tabelle |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 01.01.2023 | Siehe Konzernabschluss
2021 |
| IFRS 17, IFRS 9 | Änderungen an IFRS
17: Erstanwendung von IFRS 17
und IFRS 9 |
01.01.2023 | keine |
Die Änderung an IAS 1 ergänzt Leitlinien zur
Bestimmung von Angaben zu Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden im Abschluss eines Unternehmens und
erläutert wie ein Unternehmen wesentliche
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann.
Die Gruppe erwartet keine Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und analysiert
derzeit mögliche Erweiterungen von Anhangangaben.
Die Änderung an IAS 12 stellt klar, dass das
Ansatzverbot für latente Steuern aus dem erstmaligen
Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld
außerhalb eines Unternehmenszusammenschlusses keine
Anwendung findet, bei denen beim erstmaligen Ansatz
abzugsfähige und zu versteuernde temporäre
Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Die
Änderung entspricht in der Regel der Vorgehensweise
der Gruppe Deutsche Börse. Mögliche Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe
werden dennoch analysiert.
Um die Komplexität der Finanzberichterstattung zu
reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher
hervorzuheben, hat die Deutsche Börse AG die
Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen
Unternehmenssteuerung zum ersten Quartal 2022 anpasst: Die
bisherigen acht Segmente wurden in den vier Segmenten "Data
& Analytics" (darin enthalten Qontigo und ISS),
"Trading & Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra),
"Fund Services" (IFS) sowie "Securities Services"
(Clearstream) zusammengefasst. Die Vorjahreszahlen wurden
entsprechend angepasst.
Im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Institutional
Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS) im ersten
Quartal 2021 ergeben sich nach der finalen
Kaufpreisallokation die folgenden Effekte:
| Finale
Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 25.02.2021 |
|
| Mio. € | |
| Übertragene Gegenleistung | |
| Kaufpreis in Barmitteln | 903,4 |
| Glattstellung Optionsprogramme | 66,8 |
| Zahlung auf Treuhandkonto 1 | 22,9 |
| Transaktionskosten Verkäufer 2 | 25,9 |
| Rückzahlung Fremdfinanzierung | 584,5 |
| Zum Fair Value bewertete bedingte Kaufpreiskomponente | 26,5 |
| Sponsor Call Right 1 3 | - 8,7 |
| Cashflow Hedge 4 | 32,0 |
| Summe Gegenleistung | 1.653,3 |
| Erworbene Vermögenswerte und Schulden | |
| Kundenbeziehungen | 476,9 |
| Markennamen | 107,6 |
| Software | 30,2 |
| Software in Entwicklung | 2,2 |
| Sachanlagen | 89,9 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 5,4 |
| Latente Steueransprüche | 2,3 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 9,1 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistungen | 35,5 |
| Erworbene Bankguthaben | 199,7 |
| Latente Steuerschulden | - 77,2 |
| Sonstige langfristige Schulden | - 69,5 |
| Vertragliche Schulden | - 103,8 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | - 225,8 |
| Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 5 | - 68,0 |
| Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden | 414,5 |
| Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 6 | 1.238,8 |
1) Kaufpreiszahlungen, die bis zur finalen
Abwicklung auf ein Treuhandkonto eingezahlt wurden.
2) Originäre Kosten des Verkäufers.
Bei der Kaufpreisallokation von Crypto Finance gab es im
Vergleich zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen folgende
Veränderungen: Neben einer Anpassung der
übertragenen Gegenleistung in Höhe von 2,3 Mio.
€ (Anpassung des effektiven Teils des Cashflow-Hedges)
ergaben sich weitere unwesentliche Anpassungen bei der
Bewertung der immateriellen Vermögenswerte sowie
daraus folgende Anpassungen in den Anteilen nicht
beherrschender Gesellschafter. Diese wurden in der
Eröffnungsbilanz zum Erwerbsstichtag wie folgt
erfasst:
| Vorläufige
Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 15.12.2021 |
|
| Mio. € | |
| Übertragene Gegenleistung | |
| Kaufpreis in Barmitteln | 89,4 |
| Kaufoption 1 | - 5,7 |
| Cashflow-Hedge 2 | - 4,2 |
| Summe Gegenleistung | 79,5 |
| Erworbene Vermögenswerte und Schulden | |
| Kundenbeziehungen | 16,2 |
| Markennamen | 2,6 |
| Software | 4,4 |
| Sachanlagen | 0,2 |
| Latente Steueransprüche | 1,0 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistungen | 18,8 |
| Erworbene Bankguthaben | 23,5 |
| Latente Steuerschulden | - 2,9 |
| Sonstige langfristige Schulden | - 2,2 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | - 14,4 |
| Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 3 | - 20,1 |
| Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden | 27,1 |
| Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) | 52,4 |
Die Kaufpreisallokation erfolgte auf einer
vorläufigen Basis, da insbesondere hinsichtlich der
Steuerpositionen und der Bewertung der immateriellen
Vermögenswerte noch keine abschließende
Ermittlung erfolgen konnte.
Im ersten Quartal 2022 hat die Deutsche Börse AG
den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Kneip
Communication S.A. (Kneip) zum Kaufpreis von 188,7 Mio.
€ abgeschlossen und damit Beherrschung erlangt. Mit
Abschluss der Transaktion am 31. März 2022 wird Kneip
dem Segment Fund Services zugeordnet. Die erstmalige
Einbeziehung von Kneip, einem Anbieter von Fondsdaten und
-dienstleistungen, in den Konzernabschluss der Gruppe
Deutsche Börse erfolgt nach der Erwerbsmethode.
Kneip wird als Teil der Gruppe Deutsche Börse sein
Geschäft ausbauen und sein Spektrum an
Dienstleistungen erweitern, wie u. a. mit von Clearstream
bereitgestellten Dienstleistungen im Bereich Daten und im
Nachhandel. Darüber hinaus beabsichtigt die Gruppe
Deutsche Börse die Dienstleistungen von Kneip mit
ihren bestehenden Fondsserviceplattformen zu
verknüpfen. Aus der Transaktion werden nennenswerte
Synergien erwartet, insbesondere auf der Erlösseite,
welche sich auch im Geschäfts- oder Firmenwert
widerspiegeln werden.
Die identifizierten Vermögenswerte sowie Schulden
von Kneip werden zu ihrem zum Erwerbszeitpunkt
gültigen Fair Value angesetzt. Eine positive Differenz
zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil
am Fair Value der identifizierbaren
Nettovermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als
Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Nach dem
erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert
zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Auf Basis der zum
Erwerbszeitpunkt vorläufigen Kaufpreisallokation
ergeben sich die folgenden Effekte:
| Vorläufige
Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 31.03.2022 |
|
| Mio. € | |
| Übertragene Gegenleistung | |
| Kaufpreis in Barmitteln | 151,2 |
| Aufgeschobene Kaufpreiszahlung | 12,6 |
| Rückzahlung Fremdfinanzierung/Transaktionskosten Verkäufer | 25,0 |
| Summe Gegenleistung | 188,7 |
| Erworbene Vermögenswerte und Schulden | |
| Kundenbeziehungen | 24,5 |
| Markennamen | 12,0 |
| Software | 3,5 |
| Software in Entwicklung | 3,6 |
| Sachanlagen | 5,4 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 0 |
| Erworbene Bankguthaben | 13,5 |
| Latente Steuerschulden | 2,4 |
| Sonstige langfristige Schulden | - 11,2 |
| Vertragsverbindlichkeiten | - 12,2 |
| Sonstige kurzfristige Schulden | - 12,6 |
| Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden | 24,5 |
| Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) | 164,2 |
Die Vollkonsolidierung von Kneip hat zu einer
Erhöhung der Nettoerlöse um 5,3 Mio. € sowie
einer Reduzierung des Ergebnis nach Steuern in Höhe
von -1,4 Mio. € geführt. Wäre die
Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2022 voll konsolidiert
worden, hätte dies zu einer Erhöhung der
Nettoerlöse um 11,0 Mio. € sowie zu einer
Reduzierung des Ergebnis nach Steuern um -2,7 Mio. €
geführt.
Die Kaufpreisallokation erfolgte auf einer
vorläufigen Basis, da insbesondere hinsichtlich der
Steuerpositionen und der Bewertung der immateriellen
Vermögenswerte noch keine abschließende
Ermittlung erfolgen konnte.
Darüber hinaus gab es im ersten Halbjahr 2022 keine
wesentlichen Unternehmenszusammenschlüsse.
Zum 3. September 2021 haben die Clearstream
International S.A. sowie die Clearstream Holding AG
verbindliche Verträge zum Verkauf der Anteile an
REGIS-TR S.A. und REGIS-TR UK mit der Sociedad de
Gestión de los Sistemas de Registro,
Compensación y Liquidación de Valores, S.A.
Unipersonal (SIX Group) geschlossen. Die Transaktion wurde
im ersten Quartal 2022 abgeschlossen und aus der
Entkonsolidierung entstand ein einmaliger Ertrag in
Höhe von 48,7 Mio. €, der in der Position
"sonstiger betrieblicher Ertrag" erfasst wurde.
Aufgrund einer Kapitalmaßnahme bei der Tradegate
Exchange GmbH (Tradegate) zum 17. Juni 2022 hat sich der
Stimmrechtsanteil der Deutsche Börse AG an der
Gesellschaft von 60,0 Prozent auf rund 42,8 Prozent
verringert. Infolgedessen kann die Deutsche Börse AG
keine Beherrschung mehr an Tradegate sowie deren
Tochtergesellschaft Börse Berlin AG (Börse
Berlin) ausüben und hat beide Gesellschaften deshalb
entkonsolidiert. Die Tradegate wird künftig als
assoziiertes Unternehmen nach der at-Equity Methode
bilanziert. Im Zuge der Entkonsolidierung ist ein
einmaliger Ertrag in Höhe von 12,5 Mio. €
entstanden, welcher in der Position "sonstiger
betrieblicher Ertrag" ausgewiesen wird.
Aufgrund des noch immer andauernden
Russland-Ukraine-Kriegs und dessen wirtschaftlichen
Auswirkungen lag zum Berichtsstichtag 30. Juni 2022 kein
zutreffender Fremdwährungskurs für ukrainische
Hrywnja vor. Um die Bilanzsalden aus Kundenforderungen und
-verbindlichkeiten in Höhe von jeweils 6,8 Mrd.
ukrainischer Hrywnja (UAH), die aktuell nicht aus der
Ukraine heraus transferiert werden können, in die
Konzernwährung Euro umzurechnen, wurde aus diesem
Grund eine Anpassung des Fremdwährungskurses auf Basis
einer Managemententscheidung vorgenommen, da der letzte
offiziell verfügbare Fremdwährungskurs in
Höhe von 73,5722 Hrywnja/Euro vom 24. Februar 2022
datierte und nicht marktgerecht war. Der
Fremdwährungskurs basierend auf der Anpassung betrug
30,9739 Hrywnja/Euro (UAH/EUR) und enthält einen
Adjustierungsfaktor in Höhe von 57,9 Prozent, um
für den Stichtag einen marktgerechten
Fremdwährungskurs zu approximieren.
Wäre der Adjustierungsfaktor 10,0 Prozent niedriger
ausgefallen, hätte dies zu einer Erhöhung der
Bilanzsumme in Höhe von 13,1 Mio. € geführt,
ein um 10,0 Prozent höherer Abschlag hätte zu
einer Verringerung der Bilanzsumme in Höhe von 13,1
Mio. € geführt.
Die Clearstream Banking S.A., Luxemburg (CBL) hat
Forderungen gegenüber der russischen nationalen
Abwicklungs- und Verwahrstelle (National Settlement
Depository; NSD) in Höhe von 184 Mio. € zum 30.
Juni 2022 vollständig wertberichtigt, da die CBL nicht
mehr von einer Rückzahlung durch die NSD ausgeht.
Die Unfähigkeit der CBL, ihre Vermögenswerte
bei der NSD zu kontrollieren und die Anweisungen ihrer
Kunden zu bearbeiten, stellt ein Ereignis höherer
Gewalt ("Force Majeure") dar. Dementsprechend ist die CBL
aufgrund der Anwendung ihrer Allgemeinen
Geschäftsbedingungen und der einschlägigen
luxemburgischen Gesetze in dem Umfang von ihrer
Verpflichtung zur Rückzahlung der Rubel-Barmittel an
ihre Kunden befreit, in dem sie über diese Gelder
aufgrund höherer Gewalt nicht mehr verfügen kann.
Aus der Herabsetzung dieser Verbindlichkeiten ergaben sich
Erträge in Höhe von 184 Mio. €, die die
Wertberichtigungen vollständig kompensieren.
Weitere unmittelbare Auswirkungen des Krieges auf diesen
Konzernzwischenabschluss haben sich nicht ergeben.
Die Gruppe Deutsche Börse berichtet ihre
Umsatzerlöse auf Basis der Segmentstruktur. Zum ersten
Quartal 2022 wurde die Segmentberichterstattung im Einklang
mit der internen Unternehmenssteuerung angepasst: Die
bisherigen acht Segmente werden nun in den vier Segmenten
"Data & Analytics" (Qontigo und ISS), "Trading &
Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund Services"
(IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream)
zusammengefasst. Die entsprechenden Vorjahreszahlen wurden
angepasst.
Die Umsatzrealisation für die wichtigsten
Produktlinien der Segmente, wie sie die Gruppe aufgliedert
und ausweist, sind wie folgt beschrieben:
Kunden erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung
und verbrauchen diesen zeitgleich mit der Erfüllung
der Leistung während der Vertragslaufzeit. Die
Erfassung von Erlösen aus Indexlizenzen beruht auf
Festpreisen, variablen Preisen (nutzungsbasierte
Volumenerfassung, meist verwaltetes Vermögen) oder
einer Kombination beider. Bei variablen Zahlungen wird die
von Kunden in Anspruch genommene Leistung dokumentiert und
im jeweiligen Folgequartal in Rechnung gestellt. Wir weisen
monatliche Schätzungen aus, die entweder auf dem
durchschnittlichen Nutzungsverhalten der letzten zwölf
Monate des jeweiligen Kunden - angepasst an jüngste
Marktentwicklungen - oder auf den tatsächlichen
Marktdaten auf Kundenebene beruhen.
Die Erlösschätzungen werden angepasst, sofern
die Umstände dies erfordern. Dabei werden die
entsprechenden Erhöhungen oder Minderungen in der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode
ausgewiesen, in der die Geschäftsleitung von den
entsprechenden zur Anpassung führenden Umständen
erfährt. Für zwei Entgeltbestandteile
(Mindestentgelt und Nutzungsentgelt) wird eine
Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen, die sich
gemäß der monatlichen Nutzung reduziert. Die
Leistungen werden den Kunden in der Regel quartalsweise in
Rechnung gestellt; die Gegenleistung ist nach
Rechnungstellung fällig.
Analytik bietet den Kunden Portfolioerstellungs- und
Risikoanalyse-Software an. Kunden erhalten entweder ein
Recht auf Zugriff auf das geistige Eigentum oder ein Recht
auf Nutzung des geistigen Eigentums. Der Gegenstand der
Lizenz für das geistige Eigentum sind
Softwareprodukte, im Folgenden zusammengefasst als "SaaS
Front Office" und "SaaS Middle Office". Umsatzerlöse
aus SaaS Front Office-Entgelten werden zeitpunktbezogen
realisiert, da mit Übergabe des Lizenzschlüssels
an die Kunden alle vertraglichen Verpflichtungen
erfüllt sind und der Kunde die Verfügungsgewalt
über die Software erlangt. Entgelte aus SaaS Middle
Office werden zeitraumbezogen über die entsprechende
Vertragslaufzeit realisiert. Ebenfalls werden Entgelte
für die Aufrechterhaltung und Wartung (zusammengefasst
als "Maintenance") der Softwareprodukte erhoben, welche
zeitraumbezogen über die Vertragslaufzeit realisiert
werden. Dafür wird der Transaktionspreis
gemäß dem "Expected-cost-plus-a-margin-Ansatz"
für Maintenance ermittelt und aufgeteilt.
Zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages
werden für Mehrjahresverträge aktiviert.
Zum Produktportfolio von ESG gehören Corporate
Solutions, ESG Analytics und Governance Solutions. Der
Großteil dieser Erlöse stammt aus Verträgen
mit einer festen Laufzeit und wiederkehrenden
Dienstleistungen. Erlöse werden ratierlich über
die Laufzeit der vertraglich vereinbarten Dienstleistungen
an die Kunden erfasst. Die Entgelte werden in der Regel im
Voraus in Rechnung gestellt, was entweder vor dem
Startdatum der Lizenz oder periodisch über die
Laufzeit der Lizenz erfolgt. Dienstleistungen im Bereich
der Stimmrechtsvertretung werden zu einem bestimmten
Zeitpunkt erbracht und die Erlöse werden mit
Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung an
die Kunden erfasst. Des Weiteren stellen Entgelte für
das Überschreiten von Mindestvolumina für Proxy
Research und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der
Ausübung von Stimmrechten eine variable Gegenleistung
dar. Da mit Vertragsbeginn weder die Menge der
Inanspruchnahme noch der Preis für diese Leistungen
hinreichend sicher bestimmbar sind, wird der variable Teil
der Gegenleistung bis zum Zeitpunkt der vollständigen
Erfüllung begrenzt und erst realisiert, sobald der
Transaktionspreis bestimmbar ist. Die Gegenleistung ist in
der Regel 30 Tage nach Rechnungstellung fällig. Es
wird erwartet, dass bei Vertragsbeginn die Zeitspanne
zwischen der Übertragung der Dienstleistung und der
Erbringung der Gegenleistung durch den Kunden maximal ein
Jahr beträgt, sodass keine signifikante
Finanzierungskomponente besteht. Zusätzliche Kosten
bei der Anbahnung eines Vertrages werden für
Mehrjahresverträge aktiviert.
Im Bereich Finanzderivate, werden Erlöse durch
Entgelte im Zusammenhang mit dem Matching bzw. der
Registrierung, Verwaltung und Regulierung von Transaktionen
erzielt, welche über das Orderbuch von Eurex
Deutschland bzw. außerhalb des Orderbuchs zustande
kommen. Ebenfalls werden Erlöse mit Clearing- und
Abwicklungsleistungen außerbörslicher ("over the
counter", OTC) Transaktionen generiert. Hauptsächlich
werden diese in Form von Buchungs- und Verwaltungsentgelten
erzielt. Die Entgelte sowie ggf. gewährte
Vergünstigungen sind in Preislisten bzw. Rundschreiben
festgelegt. Die Gewährung von monatlichen
Nachlässen für die Bereitstellung eines
bestimmten Volumens oder Liquiditätsniveaus hängt
maßgeblich von den monatlichen Gesamtvolumina bzw.
der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur
Liquiditätsbereitstellung ab.
Erlöse aus Transaktionen gelisteter Finanzderivate
werden mittels Matching bzw. Registrierung eines Kontrakts
ausgewiesen; d. h., wenn gegenüber Kunden keine
unerfüllten Verpflichtungen bestehen. Für
OTC-Transaktionen werden Buchungsentgelte mit Novation
realisiert. Diese Entgelte werden zeitpunktbezogen erfasst,
und zwar dann, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem
bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf
Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Entgelte
für die Verwaltung von Finanzderivatepositionen werden
zeitraumbezogen realisiert, da die Dienstleistung bis zu
dem Zeitpunkt erbracht wird, an dem eine Transaktion
geschlossen, gekündigt oder ausgelaufen ist.
Forderungen werden erfasst, wenn die zugesagte
Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird
oder monatlich auf Basis der Inanspruchnahme im
entsprechenden Monat - vorausgesetzt, dass die Positionen
zum Ende des Monats noch offen sind, und der Anspruch auf
Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Entgelte
werden monatlich in Rechnung gestellt und sind mit der
Rechnungstellung fällig. Da Nachlässe im
Wesentlichen auf monatlicher Basis gewährt werden, ist
der Ansatz einer Vertragsverbindlichkeit nicht
erforderlich. Zahlungen werden grundsätzlich
unmittelbar nach Rechnungstellung von den
Clearingmitgliedern eingezogen, sodass keine
Finanzierungskomponenten bestehen.
Zum Produktportfolio gehören Kontrakte auf Strom
und Gas, auf Emissionszertifikate sowie auf Frachtraten und
Agrarprodukte. Erlöse werden hauptsächlich durch
Entgelte erzielt, die auf den börslichen Handel und
das Clearing von Commodity-Produkten erhoben werden. Die
Transaktionsentgelte sind in der Preisliste festgelegt.
Nachlässe werden hauptsächlich in Form von
monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung
eines bestimmten Volumens bzw. Liquiditätsniveaus
gewährt. Solche Nachlässe hängen von den
monatlichen Gesamtvolumina bzw. der monatlichen
Erfüllung bestimmter Vorgaben zur
Liquiditätsbereitstellung ab. Erlöse aus
Transaktionen werden mittels Matching bzw. Registrierung
eines Kontraktes ausgewiesen, d. h., wenn gegenüber
Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen,
denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Dienstleistung bereits
erbracht. Forderungen werden ausgewiesen, wenn die
zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt
erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom
Zeitverlauf abhängt. Die Mehrzahl der in Rechnung
gestellten Beträge wird unmittelbar von den
Clearingmitgliedern eingezogen.
Für Verträge über den Handel und das
Clearing von Kassamarktprodukten, im Bereich Wertpapiere
gelten die gleichen Bilanzierungsbedingungen, wie sie im
Bereich "Finanzderivate" beschrieben sind. Wertpapiere, die
im regulierten Markt an der Frankfurter
Wertpapierbörse (FWB) notiert werden sollen,
bedürfen grundsätzlich der Zulassung und
Einführung oder der Einbeziehung durch die
Geschäftsführung der FWB. Für diese
Dienstleistungen (Zulassung, Einführung, Einbeziehung
und Notierung) im regulierten Markt werden von der Deutsche
Börse AG als Betreiber der öffentlich-rechtlichen
Börse hoheitliche Gebühren erhoben. Die
Gebühren für Zulassung und Einbeziehung von
Wertpapieren mit bestimmter Laufzeit in den geregelten
Markt werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer
der zugrunde liegenden Wertpapiere realisiert. Ebenfalls
werden die Entgelte für die Einführung von
Wertpapieren in den Freiverkehr über die
voraussichtliche Nutzungsdauer der zugrunde liegenden
Wertpapiere realisiert. Die Methode zur Bestimmung des
Leistungsfortschritts anhand der voraussichtlichen
Nutzungsdauer stellt den Leistungsfortschritt bis zur
vollständigen Erfüllung der
Leistungsverpflichtung zutreffend dar. Die Rechnungstellung
an die Kunden erfolgt quartalsweise und Forderungen sind
mit Rechnungstellung fällig. Notierungsgebühren
werden für die Tätigkeit aller Organe der FWB
erhoben, welche den Handel und die
Börsengeschäftsabwicklung überwachen sowie
den ordnungsgemäßen Ablauf des Handels
gewährleisten (Möglichkeit zur dauerhaften
Nutzung der Börseneinrichtung). Die
Notierungsgebühr ist eine wiederkehrende Gebühr,
die für zeitraumbezogene Dienstleistungen erhoben und
auf Pro-rata-Basis realisiert wird. Analog hierzu werden
auch die Entgelte für Notierungen im Freiverkehr
realisiert.
Im Bereich Devisen werden Erlöse für den
gesamten Handelsprozess von Devisenprodukten und die daraus
generierten Provisionen in Form von Handelsentgelten
dargestellt. Erlöse werden mit der Erbringung der
vertraglich vereinbarten Dienstleistung an die Kunden
erfasst. Die Entgelte enthalten Nachlässe auf
monatlicher Basis. Diese Nachlässe werden
periodengerecht berücksichtigt und mindern die
Umsatzerlöse des jeweiligen Monats. Sie werden
monatlich in Rechnung gestellt.
Fund Services bietet Dienstleistungen zur
Standardisierung der Fondsverarbeitung sowie zur Steigerung
der Effizienz und Sicherheit im Bereich von Investmentfonds
an. Die angebotenen Services umfassen Orderrouting,
Abwicklung, Vermögensverwaltung,
Verwahrdienstleistungen und Vertrieb und Platzierung von
Kapitalanlagen. Abwicklungsentgelte bezogen auf die
Verwahrung von Fonds sowie die Verwaltung von
Vertriebsverträgen werden zeitraumbezogen erfasst, da
die Kunden den Nutzen aus der brachten Leistung erhalten
und diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung
während der Vertragslaufzeit verbrauchen.
Transaktionsbezogene Entgelte werden zeitpunktbezogen
realisiert mit Erbringung der zugesagten Leistung. Das ist
dann der Fall, sobald die Instruktionen eingegangen sind
und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu
diesem Zeitpunkt als erbracht. Die Erlöserfassung
beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie
den entsprechend gewährten Nachlässen.
Forderungen werden erfasst, wenn die zugesagte
Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird
oder monatlich auf Basis der Inanspruchnahme im
entsprechenden Monat und der Anspruch auf Gegenleistung
allein vom Zeitverlauf abhängt. Die Mehrheit aller
Kunden erhalten auf monatlicher oder quartalsweiser Basis
eine Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungstellung
zahlbar.
Die Gruppe erzielt Erlöse aus
Infrastrukturleistungen und Dienstleistungen für das
Nachhandelsgeschäft für die Abwicklung von
Wertpapiergeschäften sowie die Verwahrung und
Verwaltung von Wertpapieren. Die Entgelte richten sich nach
den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie
entsprechend gewährten Nachlässen. Kunden im
Verwahrgeschäft erhalten den Nutzen aus der erbrachten
Leistung und verbrauchen diesen zeitgleich mit der
Erfüllung der Leistung während der
Vertragslaufzeit. Die hieraus generierten Erlöse
werden in der Regel monatlich mit Rechnungstellung
realisiert. Für die Verwaltungsdienstleistungen wie
beispielsweise Corporate Events von Wertpapieren werden
Entgelte mit der Erbringung der zugesagten Leistung an die
Kunden erfasst. Das ist dann der Fall, wenn die
Instruktionen eingegangen sind und Transaktionen
verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt
als erbracht. Gemäß den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen nehmen Kunden an einem
Lastschriftverfahren teil, wodurch keine
Finanzierungskomponenten anfallen.
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
||
| 2022 | 2021 | |
| Mio. € | Mio. € | |
| Data & Analytics | ||
| Index | 109,0 | 99,2 |
| Analytik | 44,0 | 39,4 |
| ESG | 111,7 | 61,6 |
| Sonstige | 63,0 | 28,3 |
| 327,7 | 228,5 | |
| Trading & Clearing | ||
| Finanzderivate | 620,9 | 517,9 |
| Aktienderivate | 317,0 | 262,7 |
| Zinsderivate | 180,6 | 144,8 |
| Entgelte für hinterlegte Sicherheiten | 15,9 | 10,6 |
| Sonstige | 107,4 | 99,8 |
| Commodities | 187,3 | 168,1 |
| Strom | 98,5 | 94,4 |
| Gas | 41,2 | 33,4 |
| Sonstige | 47,6 | 40,3 |
| Wertpapiere | 207,4 | 212,6 |
| Handel | 114,0 | 118,2 |
| Sonstige | 93,4 | 94,4 |
| Devisen | 66,6 | 54,7 |
| 1.082,2 | 953,3 | |
| Fund Services | ||
| Fondsabwicklung | 112,9 | 104,8 |
| Fondsdistribution | 271,1 | 249,0 |
| Sonstige | 40,1 | 31,7 |
| 424,1 | 385,5 | |
| Securities Services | ||
| Verwahrung | 377,0 | 343,9 |
| Abwicklung | 93,8 | 102,8 |
| Sonstige | 74,4 | 76,3 |
| 545,2 | 523,0 | |
| Summe | 2.379,2 | 2.090,3 |
| Konsolidierung der Innenumsätze | - 39,9 | - 35,5 |
| davon Data & Analytics | - 31,0 | - 28,6 |
| davon Trading & Clearing | - 2,9 | - 2,8 |
| davon Fund Services | - 0,2 | - 0,2 |
| davon Securities Services | - 5,8 | - 3,9 |
| Konzern | 2.339,3 | 2.054,8 |
Das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und
ähnlichen Geschäften setzt sich im Wesentlichen
aus Erträgen aus der Geldanlage
überschüssiger Liquidität sowie aus der Fair
Value-Bewertung von Fremdwährungsgeschäften. Des
Weiteren sind Erträge aus Währungsdifferenzen,
die aus Finanzinstrumenten des Bankgeschäftes
resultieren, enthalten. Zudem werden in diesem Posten
Wertberichtigungen aus Finanzinstrumenten sowie
Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten,
die das Bankgeschäft betreffen, gezeigt.
Im ersten Halbjahr 2022 ergaben sich Aufwendungen aus
Wertberichtigungen in Höhe von 184 Mio. € sowie
Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten in
Höhe von 184 Mio. €, siehe Erläuterung 4.
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
||
| 2022 | 2021 | |
| Mio. € | Mio. € | |
| Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung | 80,4 | 92,2 |
| IT-Kosten | 77,3 | 74,6 |
| Raumkosten | 17,2 | 16,7 |
| Nicht abzugsfähige Vorsteuer | 28,8 | 20,2 |
| Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen | 4,6 | 0,5 |
| Werbe- und Marketingkosten | 9,9 | 5,5 |
| Freiwillige soziale Leistungen | 2,6 | 2,0 |
| Versicherungen, Beiträge und Gebühren | 12,4 | 15,1 |
| Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen | 0,1 | 0,2 |
| Vergütung des Aufsichtsrats | 2,0 | 2,0 |
| Kurzfristige Leasingverhältnisse | 1,3 | 1,8 |
| Übrige | 17,7 | 13,2 |
| Summe | 254,4 | 244,1 |
Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige
Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im
Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner
enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische
und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für
Prüfungstätigkeiten.
Der Posten immaterielle Vermögenswerte enthält
im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in
Höhe von 5.964,9 Mio. € (31. Dezember 2021:
5.596,0 Mio. €), andere immaterielle
Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und
Kundenbeziehungen) in Höhe von 1.995,4 Mio. €
(31. Dezember 2021: 1.913,6 Mio. €) sowie selbst
erstellte und erworbene Software in Höhe von 547,0
Mio. € (31. Dezember 2021: 553,2 Mio. €).
Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2022
auf 622,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 593,7 Mio.
€). Die Gruppe Deutsche Börse least eine Vielzahl
unterschiedlicher Vermögenswerte. Darunter fallen im
Wesentlichen Gebäude und Personenkraftwagen. Die
entsprechenden Buchwerte sind in der nachfolgenden Tabelle
abgebildet:
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | |
| Grundstücke u. Gebäude | 467,0 | 438,0 |
| IT-Hardware, Betriebs- u. Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark | 4,7 | 5,8 |
| Summe | 471,7 | 443,8 |
Als Leasinggeber aus einem Leasingvertrag weist der
Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu
fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen
aus.
Aufgrund des "Regulatory Fitness and Performance
(REFIT)"- Programms der Europäischen Kommission wurde
der Geschäftsbetrieb der Eurex Securities Transactions
Services GmbH (Eurex STS) zum 30. Juni 2022 eingestellt.
Dies führte zu einer außerplanmäßigen
Abschreibung selbsterstellter Software im ersten Quartal
2022 in Höhe von 6,5 Mio. € (2021: 11,8 Mio.
€).
Ein außerplanmäßig zum
Halbjahresabschluss quantitativ durchgeführter
Werthaltigkeitstest, insbesondere aufgrund gestiegener
Kapitalkosten, führte zu keinem Abschreibungsbedarf
nach IAS 36.
Die Finanzanlagen (ausgenommen Finanzinstrumente der
zentralen Kontrahenten) beliefen sich zum 30. Juni 2022 auf
12.233,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 11.460,4 Mio.
€). Der Anstieg der zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente resultierte
im Wesentlichen aus Zukäufen festverzinslicher
Wertpapiere in Höhe von 586,7 Mio. €. Weitere
Effekte sind der Tabelle "Entwicklung der Finanzinstrumente
in Level 3" zu entnehmen.
Die Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2022 zwei
Unternehmensanleihen begeben. Es handelt sich dabei zum
einen um eine Hybridanleihe über 500 Mio. €,
deren Erlöse zur Refinanzierung von
Unternehmenstransaktionen des letzten Jahres verwendet
werden. Die Hybridanleihe hat eine Laufzeit von 26,25
Jahren mit einem ersten optionalen Kündigungstermin
nach sechs Jahren und einem jährlichen Kupon von 2,0
Prozent. Die andere Unternehmensanleihe mit einem
Nominalvolumen von 600 Mio. € dient der Refinanzierung
einer im Oktober 2022 fälligen Unternehmensanleihe.
Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen
jährlichen Kupon von 1,5 Prozent.
Der Bestand an Leasingverbindlichkeiten der Gruppe
Deutsche Börse beläuft sich auf 506,2 Mio. €
(31. Dezember 2021: 486,7 Mio. €).
Die zum Fair Value bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Schulden sind den folgenden drei
Hierarchieebenen zugeordnet:
| ― |
Level 1: Finanzinstrumente, bei denen ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. |
| ― |
Level 2: Finanzinstrumente, für die keine notierten Preise für identische Instrumente an einem aktiven Markt vorliegen und deren Fair Value anhand von Bewertungsmethoden ermittelt wird, die auf beobachtbaren Marktparametern basieren (z. B. OTC-Derivate). |
| ― |
Level 3: Finanzinstrumente, bei denen der Fair Value aus einem oder mehreren nicht beobachtbaren signifikanten Inputparametern ermittelt wird. Dies gilt beispielsweise für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente. |
Im ersten Halbjahr 2022 fanden keine Verschiebungen
zwischen den Level für zum Fair Value bewertete
Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten statt.
| Fair Value zum
30.06.2022 |
davon entfallen auf: | |||
| Level 1 | Level 2 | Level 3 | ||
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Erfolgsneutral zum Fair
Value im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI) |
||||
| Strategische Beteiligungen | 380,3 | 0 | 0 | 380,3 |
| Summe | 380,3 | 0 | 0 | 380,3 |
| Erfolgswirksam zum Fair
Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte (FVPL) |
||||
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.560,4 | 0 | 9.560,4 | 0 |
| Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte | 169,3 | 10,1 | 0 | 159,2 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 137.263,9 | 0 | 137.263,9 | 0 |
| Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 101,1 | 2,1 | 99,0 | 0 |
| Summe | 147.094,7 | 12,2 | 146.923,3 | 159,2 |
| Summe Vermögenswerte | 147.475,1 | 12,2 | 146.923,3 | 539,5 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Erfolgswirksam zum Fair
Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FVPL) |
||||
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.560,4 | 0 | 9.560,4 | 0 |
| Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 30,5 | 0 | 29,0 | 1,6 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 136.468,9 | 0 | 136.468,9 | 0 |
| Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 81,7 | 0 | 8,3 | 73,4 |
| Summe Verbindlichkeiten | 146.141,6 | 0 | 146.066,6 | 75,0 |
| Fair Value zum
31.12.2021 |
davon entfallen auf: | |||
| Level 1 | Level 2 | Level 3 | ||
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Erfolgsneutral zum Fair
Value im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI) |
||||
| Strategische Beteiligungen | 224,3 | 0 | 0 | 224,3 |
| Schuldinstrumente | 4,3 | 4,3 | 0 | 0 |
| Summe | 228,6 | 4,3 | 0 | 224,3 |
| Erfolgswirksam zum Fair
Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte (FVPL) |
||||
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.442,4 | 0 | 9.442,4 | 0 |
| Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte | 156,2 | 17,0 | 0 | 139,2 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 103.195,7 | 0 | 103.195,7 | 0 |
| Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 116,0 | 0 | 102,0 | 14,0 |
| Summe | 112.910,3 | 17,0 | 112.740,1 | 153,2 |
| Summe Vermögenswerte | 113.138,9 | 21,3 | 112.740,1 | 377,5 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Erfolgswirksam zum Fair
Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FVPL) |
||||
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 9.442,4 | 0 | 9.442,4 | 0 |
| Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 8,4 | 0 | 6,9 | 1,5 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 103.267,7 | 0 | 103.267,7 | 0 |
| Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 4,8 | 0 | 4,2 | 0,6 |
| Summe Verbindlichkeiten | 112.723,3 | 0 | 112.721,2 | 2,1 |
In den in Level 2 aufgeführten anderen
langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten bzw.
Verbindlichkeiten sind Devisentermingeschäfte
enthalten. Grundlage für die Ermittlung des
Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die
Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die
verbleibende Restlaufzeit. Sie beruhen auf beobachtbaren
Marktpreisen. Basis für die Marktwertermittlung der
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind
Markttransaktionen für identische oder ähnliche
Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie
Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Preisen
basieren.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungsmethoden
inklusive der verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren
Inputfaktoren, die bei der Bestimmung des Fair Values von
Finanzinstrumenten (FVPL) in Level 3 herangezogen wurden.
| Finanzinstrument | Bewertungstechnik | Wesentliche, nicht
beobachtbare
Inputfaktoren |
Zusammenhang zwischen
wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum Fair Value |
| Optionen | Internes Options-
preismodell nach Black-Scholes |
Wert des Eigenkapitals | Der geschätzte Fair
Value würde steigen
(sinken), wenn: |
| Risikofreier Zins | - der erwartete Wert des
Eigenkapitals
höher (niedriger) wäre |
||
| Volatilität | - der risikofreie Zins
höher (niedriger)
wäre |
||
| Dividendenrendite | - die Volatilität höher (niedriger) wäre | ||
| - die Dividendenrendite
niedriger (höher)
wäre. |
|||
| Fremdwährungsswaps
UAH |
Discounted Cashflows | Adjustierungsfaktor für UAH-Kassakurs | Der geschätzte Fair
Value würde steigen
(sinken), wenn der Adjustierungsfaktor höher (niedriger) wäre. |
| Strategische
Beteiligungen |
Discounted-
Cashflow- Modell/Multiples |
Die Bewertungen erfolgen
mittels Discounted-
Cashflow-Modellen (kapitalwertorientierter Ansatz) oder mittels Multiple-Verfahren (marktwertorientierter Ansatz). In diesem Fall ist eine Sensitivitätsanalyse nicht anwendbar. |
n. a. |
| Anteile an
Spezialfonds |
Nettoinventarwert
(Net Asset Value) |
Diese Investments
umfassen Private-Equity-
Fonds und alternative Investments der Gruppe Deutsche Börse. Diese werden vom Fondsmanager basierend auf dem Netto- inventarwert (Net Asset Value) bewertet. Die Ermittlung des Net Asset Value erfolgt anhand nicht öffentlicher Informationen zu den jeweiligen Private-Equity-Gesellschaften. Die Gruppe Deutsche Börse hat nur beschränkt. Einblick in die von Fondsmanagern spezifisch verwendeten Inputfaktoren; eine beschreibende Sensitivitätsanalyse kommt entsprechend hier nicht zur Anwendung. |
n. a. |
| Bedingte
Kaufpreiskomponenten |
Discounted-
Cashflow- Modell |
Wert des Eigenkapitals | Der geschätzte Fair
Value würde steigen
(sinken), wenn der erwartete Wert des Eigenkapitals höher (niedriger) wäre. |
Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des
Anfangsbestands auf den Endbestand für Fair Values des
Levels 3.
| Finanzielle
Vermögenswerte |
Finanzielle
Verbindlichkeiten |
Summe | ||
| Erfolgsneutral
zum Fair Value bewertet |
Erfolgswirksam
zum Fair Value bewertet |
Erfolgswirksam
zum Fair Value bewertet |
||
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| Stand zum 01.01.2022 | 224,3 | 153,2 | - 2,1 | 375,3 |
| Änderungen im Konsolidierungskreis | 0 | - 14,0 | - 0,2 | - 14,2 |
| Zugang | 0 | 8,3 | -73,0 | - 64,7 |
| Abgang | -7,3 | -2,0 | 0,3 | - 9,0 |
| Erfolgswirksame unrealisierte Gewinne/(Verluste) | 0 | 8,2 | 0 | 8,2 |
| In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen | 159,5 | 0 | 0 | 159,5 |
| Währungseffekte,
die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst
wurden |
3,8 | 5,5 | 0 | 9,3 |
| Stand zum 30.06.2022 | 380,3 | 159,2 | - 75,0 | 464,5 |
Die nicht beobachtbaren Inputfaktoren können
grundsätzlich aus einer für wahrscheinlich
gehaltenen Bandbreite von Werten bestehen. Die
Sensitivitätsanalyse ermittelt die Fair Values der
Finanzinstrumente unter Verwendung von Inputfaktoren, die
jeweils an der unteren bzw. oberen Grenze der
möglichen Bandbreite liegen. Die Fair Values der
Finanzinstrumente in Level 3 würden sich unter
Verwendung dieser Inputfaktoren wie folgt ändern:
| Fair Value-Änderung | |||
| Veränderung Inputfakor 1 | Erhöhung | Minderung | |
| Mio. € | Mio. € | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||
| Optionen | Erwarteter Wert des Eigenkapitals (10% Change) | 3,9 | - 2,4 |
| Volatilität (10% Veränderung) | 2,0 | - 1,8 | |
| Fremdwährungsswaps | Anpassung auf Kassakurs (10% Veränderung) | 5,3 | - 5,3 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| Bedingte Kaufpreiskomponenten | Wert des Eigenkapitals (10% Veränderung) | - 8,5 | 17,1 |
Die Fair Values der übrigen finanziellen
Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value
bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:
Die von der Gruppe Deutsche Börse unter den zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Vermögenwerten gehaltenen
Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe
von 2.245,7 Mio. € (31. Dezember 2021: 1.914,7 Mio.
€). Sie werden als Teil der zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente erfasst.
Der Marktwert der Wertpapiere wurde unter Bezugnahme auf
veröffentlichte Preisnotierungen in einem aktiven
Markt ermittelt. Die Wertpapiere wurden dem Level 1
zugeordnet.
Die ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen Fair
Value in Höhe von 4.316,9 Mio. € (31. Dezember
2021: 3.722,9 Mio. €) und werden unter den zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Fair Value
ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Aufgrund
unzureichender Marktliquidität dieser Anleihen wurden
sie dem Level 2 zugeordnet.
Für alle anderen Positionen stellt der jeweilige
Buchwert des Finanzinstruments eine angemessene
Näherung des Fair Value dar.
Die Pensionsrückstellungen werden
versicherungsmathematisch nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19
bewertet. Zum 30. Juni 2022 betrug der Rechnungszins
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in
Deutschland und Luxemburg 3,3 Prozent (31. Dezember 2021:
1,1 Prozent). Die aus der Neubewertung resultierenden
versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste in
Höhe von 126,6 Mio. € wurden erfolgsneutral im
Eigenkapital in dem Posten "Neubewertungsrücklage"
erfasst und sind Bestandteil des Sonstigen Ergebnis in der
Gesamtergebnisrechnung.
| 30.06.2022 | 30.06.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | |
| Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 105.726,0 | 35.827,2 |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 793,0 | 904,1 |
| Nettopositionen der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 795,0 | 401,3 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 24.028,4 | 19.941,4 |
| abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten | - 2.426,2 | - 2.557,3 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | - 23.988,5 | - 20.039,9 |
| abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten | 2.802,1 | 2.761,9 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer | - 105.474,8 | - 35.563,6 |
| Finanzmittelbestand | 2.255,0 | 1.675,1 |
In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je
Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche
Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch
die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien
dividiert wird.
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je
Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die
potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die
unter anderem im Rahmen einer aktienbasierten
Vergütung erworben werden können.
Für die Ermittlung des verwässerten
Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der
tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen,
dass alle Bezugsrechte, für die keine Erfüllung
durch Barausgleich beschlossen wurde, durch
Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.
Alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans
(LSI), für die ein Wahlrecht zwischen Erfüllung
durch Barausgleich oder Eigenkapitalinstrumente beschlossen
wurde, wurden bereits im Vorjahr ausgezahlt. Alle aktuellen
und zukünftigen Tranchen können
ausschließlich durch Barausgleich erfüllt
werden. Durch den langfristigen Nachhaltigkeitsplan ergeben
sich somit keine potenziell verwässernden Stammaktien.
Im Rahmen der Akquisition der Institutional Shareholder
Services Inc. liegen bis zum 25. Februar 2024 laufende
Bezugsrechte vor, deren Auswirkungen im Berichtsjahr bis
zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen
Verwässerungseffekt hatten:
| 1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.) |
||
| 2022 | 2021 | |
| Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden | 183.618.782 | 183.521.257 |
| Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden | 183.623.126 | 183.521.257 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf | 183.618.782 | 183.521.257 |
| Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien | 397.336 | 348.882 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie | 184.016.118 | 183.870.139 |
| Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €) | 761,9 | 628,2 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 4,15 | 3,42 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 4,14 | 3,42 |
Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr
Geschäft in vier Segmente. Diese Struktur dient der
internen Konzernsteuerung und ist die Basis für die
Finanzberichterstattung (siehe Vergleichbarkeit von Angaben
im Konzern-Zwischenlagebericht Q2/2022). Die entsprechenden
Vorjahreszahlen wurden angepasst.
| Data &
Analytics
1. Halbjahr (01.01. - 30.06.) |
Trading
& Clearing
1. Halbjahr (01.01. - 30.06.) |
|||
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |
| Nettoerlöse (Mio. €) | 300,2 | 202,0 | 1.093,3 | 900,9 |
| Operative Kosten (Mio. €) | - 187,5 | - 118,9 | - 399,9 | - 362,6 |
| Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) | 0,8 | 9,3 | 32,2 | 23,3 |
| davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen (Mio. €) | 0 | 10,5 | 7,4 | 14,0 |
| EBITDA (Mio. €) | 113,5 | 92,4 | 725,6 | 561,6 |
| EBITDA-Marge (%) | 38 | 46 | 66 | 62 |
| Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) | - 48,6 | - 30,5 | - 65,6 | - 54,5 |
| EBIT (Mio. €) | 64,9 | 61,9 | 660,0 | 507,1 |
| Fund Services
1. Halbjahr (01.01. - 30.06.) |
Securities
Services
1. Halbjahr (01.01. - 30.06.) |
|||
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |
| Nettoerlöse (Mio. €) | 186,7 | 205,6 | 499,2 | 428,3 |
| Operative Kosten (Mio. €) | - 72,6 | - 61,5 | - 178,8 | - 186,7 |
| Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) | - 0,5 | - 0,4 | - 0,8 | - 0,1 |
| davon Ergebnis aus
At-Equity bilanzierten Unternehmen
(Mio. €) |
0 | 0 | - 1,2 | 0,4 |
| EBITDA (Mio. €) | 113,6 | 143,7 | 319,6 | 241,5 |
| EBITDA-Marge (%) | 61 | 70 | 64 | 56 |
| Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) | - 20,8 | - 18,2 | - 31,0 | - 29,3 |
| EBIT (Mio. €) | 92,8 | 125,5 | 288,6 | 212,2 |
| Konzern
1. Halbjahr (01.01. - 30.06.) |
||
| 2022 | 2021 | |
| Nettoerlöse (Mio. €) | 2.079,4 | 1.736,8 |
| Operative Kosten (Mio. €) | - 838,8 | - 729,7 |
| Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) | 31,7 | 32,1 |
| davon Ergebnis aus
At-Equity bilanzierten Unternehmen
(Mio. €) |
6,2 | 24,9 |
| EBITDA (Mio. €) | 1.272,3 | 1.039,2 |
| EBITDA-Marge (%) | 61 | 60 |
| Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) | - 166,0 | - 132,5 |
| EBIT (Mio. €) | 1.106,3 | 906,7 |
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Data & Analytics | 3.556 | 3.352 |
| Trading & Clearing | 3.864 | 3.803 |
| Fund Services | 1.097 | 886 |
| Securities Services | 2.103 | 2.159 |
| Summe | 10.620 | 10.200 |
Die Gruppe Deutsche Börse beschreibt Details der
Rechtsstreitigkeiten im zusammengefassten Lagebericht
(siehe Erläuterungen im Risikobericht).
Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer
Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken.
Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein
Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in
Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit
erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese
Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr
für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht,
wird eine Steuerschuld gebildet. Wir überprüfen
kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung
entsprechender Steuerschulden erfüllt sind.
Als nahestehend im Sinne von IAS 24 gelten die
Organmitglieder der Deutsche Börse AG, deren nahen
Familienangehörige, sowie sämtliche als
assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen,
die von Organmitgliedern oder deren nahen
Familienangehörigen beherrscht oder maßgeblich
beeinflusst werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen
der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten
Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr
2022. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu
marktüblichen Bedingungen und im ordentlichen
Geschäftsgang.
| Betrag der
Geschäftsvorfälle Ertrag 01.01. - 30.06. |
Betrag der
Geschäftsvorfälle Aufwand 01.01. - 30.06. |
Ausstehende
Salden:
Forderungen |
||||
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| Assoziierte Unternehmen | 8,2 | 9,0 | - 14,4 | - 13,7 | 0,5 | 1,9 |
| Summe Beträge der Geschäftsvorfälle | 8,2 | 9,0 | - 14,4 | - 13,7 | 0,5 | 1,9 |
| Ausstehende
Salden:
Verbindlichkeiten |
||
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Mio. € | Mio. € | |
| Assoziierte Unternehmen | - 5,0 | - 5,0 |
| Summe Beträge der Geschäftsvorfälle | - 5,0 | - 5,0 |
Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die
für die Planung, Leitung und Überwachung der
Tätigkeiten des Unternehmens direkt oder indirekt
zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe
zählen ausschließlich die im Berichtszeitraum
aktiven Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Deutsche
Börse AG für Zwecke des IAS 24 zu Personen in
Schlüsselpositionen. Im ersten Halbjahr 2022 gab es
bei der Deutsche Börse AG neben den einzelnen
Vergütungsbestandteilen im Zusammenhang mit dem
Arbeitsverhältnis keine wesentlichen
Geschäftsbeziehungen mit Personen in
Schlüsselpositionen.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht
eingetreten.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der verkürzte
Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022
Deutsche Börse AG
Der Vorstand
| Dr. Theodor Weimer | Dr. Christoph Böhm | Dr. Thomas Book |
| Heike Eckert | Dr. Stephan Leithner | Gregor Pottmeyer |
An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt
am Main
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
Konzern-Kapitalflussrechnung,
Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten
erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse
Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den
Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022, die Bestandteile
des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind,
einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die
Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses
nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie
in der EU anzuwenden sind, und des
Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022
PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
| Marc Billeb | Dr. Michael Rönnberg |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |
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Telefon +49-(0) 69-2 11-1 16 70
Fax +49-(0) 69-2 11-1 46 08
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26. Juli 2022
Geschäftsberichte
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