Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Frankfurt am Main

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022

Q2/​2022: Gruppe Deutsche Börse erzielt starkes organisches Wachstum

Quartalsergebnis im Überblick

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Die Nettoerlöse stiegen im zweiten Quartal 2022 um 15 Prozent auf 1.017,8 Mio. €, unterstützt von hohen Handelsvolumina und steigenden Nettozinserträgen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 584,9 Mio. €, ein Anstieg von 13 Prozent.

Der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag bei 341,1 Mio. €, 10 Prozent über dem Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten belief sich auf 1,98 €.

Konzernzwischenlagebericht Q2/​2022

Grundlagen des Konzerns

Die im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 23 bis 26 beschriebenen Grundlagen des Konzerns, unter Berücksichtigung der im Abschnitt "Vergleichbarkeit von Angaben" beschriebenen Angaben, sind nach wie vor gültig.

Vergleichbarkeit von Angaben

Um die Komplexität der Finanzberichterstattung zu reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher hervorzuheben, wurde die Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung zum ersten Quartal 2022 (mit den jeweiligen Beträgen für das erste Quartal des Vorjahres) angepasst: Die bisherigen acht Segmente werden nun in den vier Segmenten "Data & Analytics" (darin enthalten Qontigo und ISS), "Trading & Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund Services" (IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream) zusammengefasst.

Veränderungen im Konsolidierungskreis

Akquisition der Kneip Communication S.A. (Kneip)

Im ersten Quartal 2022 hat die Deutsche Börse AG den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Kneip Communication S.A. (Kneip) abgeschlossen und damit Beherrschung erlangt. Mit Abschluss der Transaktion am 31. März 2022 wird Kneip dem Segment Fund Services zugeordnet.

Verkauf der Anteile an REGIS-TR

Am 31. März 2022 haben die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Holding AG den Verkauf ihrer jeweils 50-prozentigen Beteiligung an dem europäischen Transaktionsregister REGIS-TR S.A. sowie REGIS-TR UK Ltd. an ihren Joint-Venture-Partner Iberclear, Teil von SIX, erfolgreich abgeschlossen.

Verlust der Beherrschung an der Tradegate Exchange GmbH sowie der Börse Berlin AG

Aufgrund einer Kapitalmaßnahme bei der Tradegate Exchange GmbH (Tradegate) zum 17. Juni 2022 hat sich der Stimmrechtsanteil der Deutsche Börse AG an der Gesellschaft von 60,0 Prozent auf rund 42,8 Prozent verringert. Infolgedessen kann die Deutsche Börse AG keine Beherrschung mehr an Tradegate sowie deren Tochtergesellschaft Börse Berlin AG (Börse Berlin) ausüben und hat beide Gesellschaften deshalb entkonsolidiert. Die Tradegate wird künftig als assoziiertes Unternehmen nach der at-Equity Methode bilanziert.

Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Details zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in Erläuterung 15 zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufgeführt.

Wirtschaftsbericht

Das erste Halbjahr 2022 wurde stark von geopolitischen wie auch ökonomischen Faktoren geprägt. Im Vordergrund standen der noch immer andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die damit zusammenhängenden Folgen. So führten u. a. Sanktionsmaßnahmen bis hin zur Schließung von Produktionsstandorten in den betroffenen Gebieten zu einer Verschärfung von Lieferengpässen. Ein erneuter Anstieg von COVID-19-Neuinfektionen in China, welcher mit weitreichenden Lockdowns in Metropolen verbunden war, verstärkte diesen Effekt zusätzlich. Zeitgleich trieb der starke Anstieg der Energiepreise die Inflationssorgen an den Finanzmärkten beiderseits des Atlantiks. Die Befürchtung der Marktteilnehmenden, dass Notenbanken ihre geldpolitischen Maßnahmen schneller vollziehen könnten als erwartet, setzte die globalen Aktienmärkte unter Druck. So erhöhte die US-Notenbank Fed im ersten Halbjahr bereits in mehreren Schritten den Zinskorridor auf 1,50-1,75 Prozent. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hob in ihrer Julisitzung den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte an und avisierte eine weitere Normalisierung der Zinssätze. Angesichts der höheren Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung des ökonomischen Umfelds und eine mögliche Rezession lag in den ersten sechs Monaten 2022 die Marktvolatilität, gemessen am VSTOXX, auf einem im Durchschnitt um 50 Prozent höheren Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Zudem gewann, im Vergleich zum Vorjahr, der US-Dollar gegenüber dem Euro aufgrund der Straffung der US-Geldpolitik deutlich an Stärke.

Vor dem Hintergrund des beschriebenen ökonomischen Umfelds hat auch der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Aprilschätzung den Ausblick für das Jahr 2022 teils deutlich gegenüber der Januarschätzung nach unten korrigiert. Er geht nun von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent (-0,8 Prozentpunkte) aus. Für die Eurozone wird mit einem Wachstum von 2,8 Prozent (-1,1 Prozentpunkte), für Deutschland von 2,1 Prozent (-1,7 Prozentpunkte) gerechnet. Bei der nächsten Aktualisierung im Juli ist mit weiteren Rückgängen der Erwartung zu rechnen.

Über die beschriebenen Auswirkungen hinaus haben sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2021 (Seite 45) nicht wesentlich geändert.

Die Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur der Gruppe Deutsche Börse haben sich im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2021 (Seite 23-26) nicht wesentlich geändert.

Ertragslage

Kennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse

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2. Quartal
(01.04. - 30.06.)
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Umsatzerlöse 1.151,7 1.031,0 12% 2.339,3 2.054,8 14%
Treasury-Ergebnis aus dem
Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften
78,2 32,6 140% 138,5 67,2 106%
Sonstige betriebliche Erträge 23,6 49,3 -52% 79,8 68,6 16%
Gesamterlöse 1.253,5 1.112,9 13% 2.557,6 2.190,6 17%
Volumenabhängige Kosten -235,7 -231,2 2% -478,2 -453,8 5%
Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich
volumenabhängiger Kosten)
1.017,8 881,7 15% 2.079,4 1.736,8 20%
Personalaufwand -299,1 -257,1 16% -584,4 -485,6 20%
Sonstige betriebliche Aufwendungen -133,0 -126,1 5% -254,4 -244,1 4%
Operative Kosten -432,1 -383,2 13% -838,8 -729,7 15%
Ergebnis aus Finanzanlagen -0,8 19,5 -104% 31,7 32,1 -1%
Ergebnis vor Zinsen, Steuern u.
Abschreibungen (EBITDA)
584,9 518,0 13% 1.272,3 1.039,2 22%
Abschreibung und
Wertminderungsaufwand
-81,6 -70,8 15% -166,0 -132,5 25%
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 503,3 447,2 13% 1.106,3 906,7 22%
Finanzergebnis -25,7 -11,3 127% -34,5 -25,2 37%
Periodenergebnis vor Steuern (EBT) 477,6 435,9 10% 1.071,8 881,5 22%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -124,1 -113,4 9% -278,7 -229,2 22%
Periodenüberschuss 353,5 322,5 10% 793,1 652,3 22%
davon den Anteilseignern der Deutsche
Börse AG zuzurechnen
341,1 310,9 10% 761,9 628,2 21%
davon den nicht beherrschenden
Gesellschaftern zuzurechnen
12,4 11,6 7% 31,2 24,1 29%
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 1,86 1,69 10% 4,15 3,42 21%
Ergebnis je Aktie vor
Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS)
1,98 1,79 11% 4,38 3,60 22%

Vor dem Hintergrund des bereits im Wirtschaftsbericht beschriebenen ökonomischen Umfelds stellte sich die Ertragslage unserer Gruppe im zweiten Quartal 2022 ähnlich der des ersten Quartals dar.

Geopolitische Risiken, steigende Inflationsraten und eine zügige Anhebung der Leitzinsen führten an den Finanzmärkten zu einer hohen Handelsaktivität über alle Anlageklassen hinweg, was sich insbesondere auf das Segment Trading & Clearing positiv auswirkte. Im Segment Securities Services führte dies zu einem Anstieg der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft.

Im zweiten Quartal 2022 erzielten wir Nettoerlöse in Höhe von 1.017,8 Mio. € (Q2/​21: 881,7 Mio. €), ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresquartal von 15 Prozent. Zyklische Faktoren trugen mit 6 Prozent zum Nettoerlöswachstum bei. Diese wurden primär durch einen Volumenanstieg in Index- und Zinsderivaten, Gasprodukten sowie einen Anstieg in den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft getrieben. Das strukturelle Nettoerlöswachstum belief sich auf 8 Prozent. Ein wesentlicher Teil wurde u. a. aufgrund der Gewinnung neuer Kunden im Bereich ESG, aber auch durch eine höhere Nachfrage nach Market-Intelligence-Produkten im Segment Data & Analytics beigetragen. Aus der Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH entstand im Segment Trading & Clearing im Bereich Wertpapiere ein positiver Einmaleffekt in Höhe von rund 13 Mio. €. Ferner enthielten die Nettoerlöse des zweiten Quartals im Vorjahr einen positiven Bewertungseffekt von rund 40 Mio. € aus dem Erwerb der verbleibenden Anteile an Clearstream Fund Centre, welcher im Segment Fund Services gebucht wurde. Außerdem umfassten die Vorjahresnettoerlöse einen positiven Effekt von rund 7 Mio. €, welcher im Zusammenhang mit dem Verkauf des Regulatory Reporting Hub im Segment Trading & Clearing, Bereich Wertpapiere, entstanden war. Des Weiteren entstand ein M&A-bedingtes Wachstum von rund einem Prozent primär durch die Akquisitionen von Discovery Data sowie Kneip.

Die operativen Kosten von 432,1 Mio. € (Q2/​21: 383,2 Mio. €) erhöhten sich um 13 Prozent. Davon entfielen rund die Hälfte auf M&A-bezogene Kosteneffekte sowie Wechselkurseffekte aus einem stärkeren US-Dollar. Die andere Hälfte stellt den übrigen organischen Kostenanstieg dar, der hauptsächlich auf Inflationseffekte sowie auf einen Anstieg der aktienbasierten und variablen Vergütung zurückzuführen ist.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg somit um 13 Prozent auf 584,9 Mio. € (Q2/​21: 518,0 Mio. €). Das im EBITDA einbezogene Ergebnis aus Finanzanlagen wies u. a. einen negativen Effekt aus einer Neubewertung von Minderheitsanteilen aus, welche aus einem Verkauf im Segment Trading & Clearing, Bereich Commodities, entstanden waren. Im Vorjahreswert war die deutlich positive Entwicklung aus verschiedenen Minderheitsbeteiligungen enthalten.

Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen erhöhten sich auf 81,6 Mio. € (Q2/​21: 70,8 Mio. €) und sind im Wesentlichen auf Kaufpreisallokationseffekte erworbener Unternehmen zurückzuführen. Diese beliefen sich insgesamt auf 29,3 Mio. €. Das Finanzergebnis betrug -25,7 Mio. € (Q2/​21: -11,3 Mio. €), wobei der Anstieg u. a. aus der Bildung von Zinsrückstellungen für erwartete Steuerzahlungen entstand.

Im zweiten Quartal 2022 lag damit der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss bei 341,1 Mio. € (Q2/​21: 310,9 Mio. €), ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,86 € (Q2/​21: 1,69 €) bei durchschnittlich 183,6 Mio. Aktien. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) lag bei 1,98 € (Q2/​21: 1,79 €).

Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentiert das Ergebnis wie folgt: "Inflation, Zinssätze, Volatilität - das Umfeld an den Finanzmärkten ist weiterhin von hoher Unsicherheit geprägt. Auch aus diesem Grund liegt das zweite Quartal deutlich über unseren Erwartungen. Neben einem starken strukturellen Wachstum wirkt sich insbesondere das steigende Zinsumfeld zunehmend positiv auf unsere Nettoerlöse aus. Wir gehen davon aus, dass die Volatilität in den meisten Anlageklassen weiterhin hoch bleibt und der zyklische Rückenwind somit ein zusätzlicher Wachstumsmotor für unsere Unternehmen sein wird. Die ursprünglichen Ziele für 2022 sollten wir somit deutlich übertreffen."

Kennzahlen des Segments Data & Analytics

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2. Quartal
(01.04. - 30.06.)
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Nettoerlöse 1 155,2 117,5 32% 300,2 202,0 49%
Index 50,4 42,4 19% 99,7 88,4 13%
Analytik 18,9 15,2 24% 35,7 32,4 10%
ESG 1 54,9 43,3 27% 106,0 58,0 83%
Sonstige 1,2 31,0 16,6 87% 58,8 23,2 153%
Operative Kosten -98,6 -72,9 35% -187,5 -118,9 58%
EBITDA 59,0 54,2 9% 113,5 92,4 23%

1) Die Vollkonsolidierung der Institutional Shareholder Services, Inc. erfolgte zum 25.02.2021.

2) Beinhaltet u.a. die Vollkonsolidierungen von Discovery Data, Inc. und Rainmaker Information Pty Ltd.

Das Segment profitierte im zweiten Quartal maßgeblich von einer anhaltend hohen Nachfrage nach ESG-Produkten wie beispielsweise Climate (Lösungen für den Umgang mit klimabedingten Risiken in Portfolien), ESG-Ratings und -Daten. Ein ebenso starkes Wachstum verzeichneten die beiden in "ESG" enthaltenen Bereiche Corporate Solutions mit Lösungen für Unternehmen hinsichtlich Corporate Governance und Corporate Sustainability sowie Governance Solutions durch den Ausbau des Geschäfts für Proxy-Lösungen. Das Wachstum im Bereich "Sonstige" ist zum einen auf die Akquisitionen von Discovery Data und Rainmaker zurückzuführen. Zum anderen verzeichnete auch das bestehende Angebot an Market-Intelligence-Produkten erfreuliche Zuwächse. Darüber hinaus wirkten sich Währungseffekte positiv auf die Nettoerlöse aus.

Während im Bereich Index in der ersten Hälfte des Vorjahres Aktienindizes allgemein einen starken Aufwärtstrend verzeichneten, gingen diese in der ersten Jahreshälfte 2022 merklich zurück. So verloren sowohl der DAX als auch der europäische Leitindex Euro STOXX 50 seit Jahresbeginn rund 20 Prozent an Wert. Dennoch zeigte sich in diesem Zeitraum das verwaltete Vermögen in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auf STOXX- und DAX-Indizes relativ stabil. Aufgrund der deutlich höheren Marktvolatilität stieg auch das Geschäft mit Börsenlizenzen deutlich. Im Analytikgeschäft stiegen die Nettoerlöse im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr an. Dies lag einerseits an einem höheren Niveau laufender Entgelte durch Neukunden, andererseits an höheren Nettoerlösen, die an den Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses gekoppelt sind.

Kennzahlen des Segments Trading & Clearing

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2. Quartal
(01.04. - 30.06.)
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Nettoerlöse 537,1 439,8 22% 1.093,3 900,9 21%
Finanzderivate 307,8 243,7 26% 622,8 505,7 23%
Aktienderivate 129,6 108,1 20% 278,1 226,8 23%
Zinsderivate 93,2 68,1 37% 183,9 143,0 29%
Entgelte für hinterlegte Sicherheiten 27,2 16,8 62% 48,4 35,2 38%
Sonstige 57,8 50,7 14% 112,4 100,7 12%
Commodities 102,2 76,6 33% 214,7 156,1 38%
Strom 43,5 43,2 1% 97,1 88,5 10%
Gas 20,9 12,0 74% 40,5 27,0 50%
Sonstige 37,8 21,4 77% 77,1 40,6 90%
Wertpapiere 94,7 93,9 1% 192,2 187,1 3%
Handel 55,0 44,4 24% 109,8 98,4 12%
Sonstige 39,7 49,5 -20% 82,4 88,7 -7%
Devisen 32,4 25,6 27% 63,6 52,0 22%
Operative Kosten -202,1 -181,8 11% -399,9 -362,6 10%
EBITDA 332,5 267,9 24% 725,6 561,6 29%

Im Segment Trading & Clearing wurde das zweite Quartal maßgeblich von der geopolitischen Situation und den daraus resultierenden Risiken, der steigenden Inflation sowie der Erhöhung der Leitzinsen durch die Zentralbanken geprägt. Die daraus resultierende Unsicherheit der Marktteilnehmer äußerte sich in höherer Marktvolatilität und entsprechend höherem Handels- und Absicherungsbedarf über alle Anlageklassen hinweg.

Bei den Finanzderivaten schlugen sich diese Faktoren besonders in höheren Handelsvolumina in Index- und Zinsderivaten nieder, was zu einem starken Anstieg der Nettoerlöse für diese Produkte führte. Auf das Ergebnis der Zinsderivate hatte auch die Verrechnung von in Euro denominierten Zinsderivaten einen positiven Einfluss, da das ausstehende Nominalvolumen zum Ende der Berichtsperiode im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 27,2 Bio. € anstieg. Dies entspricht einem Marktanteil der weltweit in Euro denominierten OTC-Zinsderivate von rund 20 Prozent. Im Zuge der höheren Marktvolatilität erhöhten sich auch die für den Handel mit Finanzderivaten hinterlegten Sicherheiten, was höhere Nettoerlöse in diesem Bereich zur Folge hatte.

Im Bereich Commodities erfuhren die Handelsvolumina in Gasprodukten, primär getrieben durch die Versorgungsunsicherheit seitens Russlands, beinahe eine Verdreifachung im Vergleich zur Vorjahresperiode und trugen so mit außergewöhnlich hohen Nettoerlösen zum positiven Ergebnis dieser Anlageklasse bei. Die verstärkte Handelsaktivität an den Strommärkten, die noch im ersten Quartal dieses Jahres zu beobachten war, hat im Laufe der Berichtsperiode wieder abgenommen, resultierte insgesamt aber in leicht positiven Nettoerlösen im Vorjahresvergleich. Die Nettozinserträge auf die für den Commodities-Handel hinterlegten Sicherheiten stiegen infolge der höheren Marktvolatilität ebenfalls und trugen infolgedessen positiv zu den sonstigen Nettoerlösen in dieser Anlageklasse bei.

Im Wertpapiergeschäft setzten Rezessionsängste und die Befürchtung, dass Notenbanken ihre geldpolitischen Maßnahmen schneller vollziehen könnten als erwartet, die globalen Aktienmärkte unter Druck. In der Folge bewegten sich die Handelsvolumen am Kassamarkt auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Die Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH führte zu einem positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 13 Mio. €. Außerdem enthielten die Vorjahresnettoerlöse einen positiven Effekt von rund 7 Mio. €, welcher im Zusammenhang mit dem Verkauf des Regulatory Reporting Hub entstanden war.

Im Devisenhandel wirkte sich die gestiegene FX-Volatilität, gemessen an der Euro/​US-Dollar-Volatilität, positiv auf die durchschnittlich gehandelten Tagesvolumina aus und übertrug sich entsprechend auch auf die in diesem Bereich erzielten Nettoerlöse.

Segment Fund Services

Kennzahlen des Segments Fund Services

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2. Quartal
(01.04. - 30.06.)
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Nettoerlöse 94,2 122,9 -23% 186,7 205,6 -9%
Fondsabwicklung 52,2 49,6 5% 106,2 98,9 7%
Fondsdistribution 22,4 19,5 15% 43,4 36,0 21%
Sonstige 19,6 53,8 -64% 37,1 70,7 -48%
Operative Kosten -40,9 -31,5 30% -72,6 -61,5 18%
EBITDA 52,9 91,1 -42% 113,6 143,7 -21%

Das Segment Fund Services verzeichnete im zweiten Quartal 2022 sowohl in der Fondsabwicklung als auch in der Fondsdistribution weitere Zugewinne, wenn auch in geringerem Maße als im ersten Quartal 2022, was auf niedrigere Marktindexstände zurückzuführen ist. Trotzdem stieg das Volumen verwalteter Wertpapiere im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 2 Prozent, und die Anzahl der Transaktionen aus dem Abwicklungsgeschäft stieg um ca. 9 Prozent.

Zur positiven Entwicklung des Geschäftsbereiches Fondsdistribution trug auch in diesem Quartal wieder strukturelles Wachstum, u. a. durch die Gewinnung neuer Kunden für das Fondsdistributionsgeschäft, bei. Das Kompetenzzentrum für den globalen Fondsvertriebssupport in der Gruppe Deutsche Börse ist im europäischen Markt eine der führenden Distributionsplattformen.

Ende März 2022 hat die Deutsche Börse AG Kneip Communication S.A. erworben, um ihr Angebot an Datendienstleistungen im Fondsbereich auszuweiten. Die Deutsche Börse AG hat im Rahmen der Transaktion 100 Prozent der Anteile des Luxemburger Fondsdatenmanagers erworben. Das Ergebnis von Kneip Communication S.A. fließt in die sonstigen Nettoerlöse des Segments Fund Services ein. Diese enthielten im zweiten Quartal des Vorjahrs außerdem einen positiven Bewertungseffekt von rund 40 Mio. € aus dem Erwerb der verbleibenden Anteile an Clearstream Fund Centre.

Segment Securities Services

Kennzahlen des Segments Securities Services

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2. Quartal
(01.04. - 30.06.)
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
Mio. € Mio. € % Mio. € Mio. € %
Nettoerlöse 231,3 201,5 15% 499,2 428,3 17%
Verwahrung 150,0 130,8 15% 289,8 256,8 13%
Abwicklung 25,8 28,0 -8% 56,6 66,2 -15%
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 28,9 11,9 143% 47,5 24,8 92%
Sonstige 26,6 30,8 -14% 105,3 80,5 31%
Operative Kosten -90,5 -97,0 -7% -178,8 -186,7 -4%
EBITDA 140,5 104,8 34% 319,6 241,5 32%

Auch im zweiten Quartal 2022 setzten sich die Emissionstätigkeiten am Anleihemarkt von Unternehmen, aber auch der öffentlichen Hand weiter fort. Dies führte u. a. zu einem um 3,5 Prozent höheren durchschnittlichen Wert der über den nationalen Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) und den internationalen Zentralverwahrer (International Central Securities Depository, ICSD) verwahrten Wertpapiere. Das durchschnittlich ausstehende Volumen im Sicherheitenmanagement und Wertpapierleihegeschäft erhöhte sich in der Berichtsperiode um rund 9 Prozent. Gepaart mit den restriktiveren geldpolitischen Maßnahmen, führte dies zu einem Anstieg der Nettoerlöse aus diesem Bereich.

Die Anzahl der abgewickelten Transaktionen lag leicht unter der Vergleichsperiode im Vorjahr. Dies hing mit der gesamtwirtschaftlichen Situation zusammen, die im Lichte einer drohenden Rezession zu weniger Handel an den Aktienmärkten und somit auch zu weniger Abwicklungsbedarf führte. Entsprechend gingen auch die Nettoerlöse leicht zurück.

Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die im Segment Securities Services auf Bareinlagen erzielt werden, profitierten im Berichtszeitraum stark von den erhöhten Leitzinsen im aktuellen Marktumfeld. Hierzu trug zusätzlich der durchschnittlich um rund 25 Prozent gestiegene Bestand an Bareinlagen positiv bei, insbesondere im US-Dollar-Bereich.

Finanzlage

Cashflow

Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen positiven Cashflow in Höhe von 284,8 Mio. € (H1/​2021: negativer Cashflow in Höhe von 801,0 Mio. €).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 1.119,1 Mio. € (H1/​2021: 649,6 Mio. €) vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen und resultierte maßgeblich aus dem Periodenüberschuss in Höhe von 793,1 Mio. € (H1/​2021: 652,3 Mio. €) sowie aus der Veränderung des Working Capitals. Im ersten Halbjahr 2022 betrugen die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit 1.049,6 Mio. € (H1/​2021: 1.900,9 Mio. €) und waren vor allem durch Schwankungen zwischen kurz-und langfristigen Anlagen der Kundengelder sowie durch den Erwerb der Akquisition von Kneip geprägt, aus der ein Mittelabfluss in Höhe von 151,2 Mio. € resultierte. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 134,8 Mio. € (H1/​2021: 81,9 Mio. €) auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr und resultierten insbesondere aus gestiegenen Investitionen in selbsterstellte und erworbene Software. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führte zu Mittelzuflüssen in Höhe von 41,6 Mio. € und beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 587,6 Mio. € (H1/​2021: 550,6 Mio. €), die Emission von zwei Anleihen zur Refinanzierung in Höhe von 1.084,0 Mio. € sowie die NettoRückzahlung von Commercial Papers in Höhe von 401,0 Mio. €.

Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni 2022 auf 2.255,0 Mio. € (30. Juni 2021: 1.675,1 Mio. €). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben betrugen 793,0 Mio. € (30. Juni 2021: 904,1 Mio. €).

Kapitalmanagement

Generell erwarten unsere Kunden, dass wir konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und somit ein gutes Kreditrating erzielen. Um das mit einem AA-Rating konsistente "Minimal Financial Risk Profile" gemäß S&P-Methodik zu erreichen, streben wir ein Verhältnis der Free Funds from Operations (FFO) zur Nettoverschuldung von mindestens 50 Prozent, eine Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von nicht größer als 1,75 und einen Zinsdeckungsgrad in Höhe von mindestens 14 an. Im Jahr 2021 kam es aufgrund der Akquisitionen, insbesondere dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an ISS und dem Erwerb der restlichen Anteile an Clearstream Fund Centre, zu einer temporären Unterschreitung der FFO im Verhältnis zur Nettoverschuldung sowie einer temporären Überschreitung der Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA. Für das Jahresende 2022 erwarten wir, sofern keine weiteren größeren Akquisitionen erfolgen, dass wir die Zielwerte wieder erreichen werden. Wir streben ferner an, das starke AA-Kreditrating unserer Tochtergesellschaften Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung sicherzustellen.

Dividende

Generell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb dieser Bandbreite steuert die Gruppe die tatsächliche Ausschüttungsquote im Wesentlichen in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung von Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus plant die Deutsche Börse AG, die verbleibenden verfügbaren Mittel primär in die komplementäre externe Weiterentwicklung der Gruppe zu investieren. Sofern diese Mittel nicht durch die Gruppe investiert werden können, stellen zusätzliche Ausschüttungen, insbesondere in Form von Aktienrückkäufen, eine weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar.

Für das Geschäftsjahr 2021 hat die Deutsche Börse AG am 23. Mai 2022 eine Dividende von 3,20 € je Stückaktie ausgeschüttet (2021 für das Geschäftsjahr 2020: 3,00 €). Die Ausschüttungsquote betrug somit 49 Prozent (2021 für das Geschäftsjahr 2020: 51 Prozent auf Basis berichteter Zahlen). Bei 183,6 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergab sich damit eine Dividendensumme von 587,6 Mio. € (2021 für das Geschäftsjahr 2020: 550,6 Mio. €).

Vermögenslage

Im Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz gezeigt und wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie im verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Der Anstieg der Bilanzsumme gegenüber dem 31. Dezember 2021 zeigt sich vor allem durch die Volatilität der Handelsaktivität auf den Kassa- und Terminmärkten sowie den Gas- und Strommärkten. Hieraus ergeben sich Schwankungen in den Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft sowie den Bardepots der Marktteilnehmenden. Die Höhe dieser Positionen ändert sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden sowie den Volatilitäten der Märkte täglich.

Konzernbilanz (Auszüge)

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30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. €
AKTIVA 293.150,5 222.919,3
Langfristige Vermögenswerte 21.720,1 20.462,4
davon immaterielle Vermögenswerte 8.669,2 8.162,9
davon Geschäfts- oder Firmenwerte 5.964,9 5.596,0
davon andere immaterielle Vermögenswerte 1.995,4 1.913,6
davon Finanzanlagen 12.233,0 11.460,4
davon erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen 380,3 224,3
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente 2.122,9 1.634,7
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 9.442,4
Kurzfristige Vermögenswerte 271.430,4 202.457,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 137.263,9 103.195,7
davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 105.726,0 78.542,0
davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 793,0 1.029,6
PASSIVA 293.150,5 222.919,3
Eigenkapital 8.479,1 7.742,4
Schulden 284.671,4 215.177,0
davon langfristige Schulden 14.770,7 13.623,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 9.442,4
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 4.641,5 3.539,9
davon latente Steuerschulden 374,5 338,5
davon kurzfristige Schulden 269.900,8 201.554,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 136.468,9 103.267,7
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 25.677,4 17.218,1
davon Bardepots der Marktteilnehmenden 105.474,8 78.292,5

Nachtragsbericht

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

Risikobericht

Die Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 73 bis 109 Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanagements sowie Maßnahmen zur Steuerung bzw. Verringerung von Risiken umfassend dar.

Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit, Verarbeitung materieller Güter sowie aus Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu ihrer Minderung sind im Geschäftsbericht 2021 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 82 bis 89 dargestellt. Grundsätzlich hat sich das Risikoprofil der Gruppe in Bezug auf die operationellen Risiken gegenüber 2021 nicht wesentlich geändert.

Als Reaktion auf die COVID-19 Pandemie blieben die Business Continuity Pläne der Gruppe Deutsche Börse bis einschließlich Mai 2022 aktiviert. Die Kontinuitätslösungen erwiesen sich als effektiv und ermöglichten einen stabilen Betrieb mit minimaler Vor-Ort-Präsenz. Mit der Rückkehr in den Regelbetrieb mit verstärkter Vor-Ort-Präsenz wurde auch die Durchführung von Kontinuitätsprüfungen der Business Continuity Pläne wieder aufgenommen.

Vor dem Hintergrund des russischen Invasionskrieges gegen die Ukraine und der in diesem Kontext ergriffenen Maßnahmen (bspw. Einstellung des Handels von russischen Wertpapieren im Rahmen der Sanktionsumsetzung sowie bestimmter Serviceleistungen für Kunden mit Bezug auf ukrainische und russische Währungen) hat sich die Risikosituation, neben höheren Beständen an Sicherheitsleistungen bei den Clearinghäusern der Gruppe, wie folgt verändert: Mit Blick auf das operationelle Risiko stehen die Umsetzung des vollen Umfangs der Sanktionen im Fokus sowie weitere politische Maßnahmen zur Isolierung Russlands, welche das Cyberrisiko erhöhen. Bedrohungen wurden nicht festgestellt, doch die Gruppe steuert dieses Risiko aktiv durch verstärkte Überwachung und Sensibilisierung. Finanzielle Risiken ergeben sich sowohl durch Kapitalverkehrskontrollen der ukrainischen Zentralbank, u.a. in Bezug auf grenzüberschreitende Zahlungen, sowie durch vergleichbare Gegenmaßnahmen der russischen Regierung als Reaktion auf die europäischen sowie außereuropäischen Sanktionen. Alle soweit bekannten Auswirkungen werden im Konzern aktiv gemanagt und potentielle neue Risiken laufend analysiert.

Aufgrund der geopolitischen Lage sowie von Angebots- und Nachfrageeffekten kam es bei vielen durch die European Commodity Clearing AG geclearten Gas- und Stromkontrakten im ersten Halbjahr 2022 zu erheblichen Preis- und Volatilitätsanstiegen. Auswirkungen auf die Risikosituation der European Commodity Clearing AG ergeben sich hierdurch beispielsweise hinsichtlich des Geschäftsrisikos (aufgrund eines potentiell geringeren Handelsvolumens in der Zukunft). Es kam zu keinen Ausfällen von Clearingmitgliedern oder anderweitigen wesentlichen Störungen des Geschäftsbetriebes.

Bei den Rechtsstreitigkeiten ergaben sich im ersten Halbjahr 2022 folgende Änderung:

Seit 2017 ist der Gruppe Deutsche Börse bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Köln gegen einen Mitarbeiter der Clearstream Banking AG wegen seiner möglichen Beteiligung an der Umsetzung von rechtswidrigen Cum/​Ex-Transaktionen von Marktteilnehmern ermittelt. In der Zwischenzeit hat die Staatsanwaltschaft den Kreis der Beschuldigten in mehreren Stufen, zuletzt im Mai 2022, um weitere frühere und derzeitige Mitarbeiter sowie Vorstandsmitglieder von Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse ausgeweitet.

Aufgrund des immer noch frühen Verfahrensstadiums ist es weiterhin nicht möglich, Angaben zur voraussichtlichen weiteren Entwicklung, insbesondere zu künftigen behördlichen Entscheidungen und deren Folgen zu machen. Zudem gehen wir nicht davon aus, dass Gruppengesellschaften im Cum/​Ex-Kontext erfolgreich als Haftungsschuldner in Anspruch genommen werden können.

Für eine ausführliche Darstellung des aktuellen Standes der Rechtsstreitigkeiten siehe Geschäftsbericht 2021 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 84 bis 87.

Zusätzlich zu den in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.

Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse als Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiko in den Finanzinstituten der Clearstream-Holding-Gruppe und Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit werden Liquiditätsrisiken sowie Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Das Risikoprofil der Gruppe hat sich in Bezug auf die finanziellen Risiken gegenüber 2021 nicht wesentlich geändert. Der Anteil der Kredit- und Marktrisiken an den gesamten Kapitalanforderungen beträgt 31 Prozent, was einer Reduktion von rund 5 Prozentpunkte verglichen mit dem korrespondierenden Anteil zum Jahresende 2021 entspricht. Während die Kapitalanforderungen für Kreditrisiken nahezu stabil blieben, sind die Kapitalanforderungen für Marktrisiken leicht gesunken, vorrangig getrieben durch ein geringeres Preisniveau und durch die aufgrund von makroökonomischen Entwicklungen angepassten Investitionsstrategien sowohl bei den generellen Geldanlagen als auch bei den verwalteten Pensionsportfolios für die Gruppenunternehmen. Details zu den finanziellen Risiken sind im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 89 bis 96 dargestellt.

Das Geschäftsrisiko beschreibt den unerwarteten Restverlust, der entsteht, wenn die Earnings at Risk den erwarteten Jahresüberschuss nach Steuern übersteigen, was auf das Wettbewerbsumfeld (z. B. Kundenverhalten, Investitionsausfall, Branchenentwicklung), gesamtwirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen oder auf strategische Fehlentscheidungen des Managements zurückzuführen sein kann. Einflussfaktoren für diesen Restverlust sind beispielsweise geringere Umsatzerlöse oder höhere Kosten im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen. Das Geschäftsrisiko wird ausgewiesen, wenn der berechnete Value at Risk höher ist als der geplante Nettogewinn für die nächsten vier Quartale. In Bezug auf Geschäftsrisiken hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse gegenüber 2021 nicht wesentlich geändert. Geschäftsrisiken werden von den Unternehmensbereichen ständig überwacht. Details zu den Geschäftsrisiken sind im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 96 bis 99 dargestellt.

Die Gruppe bewertet und überwacht fortlaufend ihre Risikosituation. Als Hauptinstrument zur Quantifizierung wird das sog. "Value at Risk (VaR)"-Modell verwendet. Es dient dazu, bei einem vorab definierten Konfidenzniveau und einem Zeitfenster von zwölf Monaten das Kapital zu ermitteln, welches benötigt wird, um mögliche Verluste auszugleichen, die innerhalb eines Jahres anfallen können. Darüber hinaus werden sog. Stresstests durchgeführt, um extreme, aber plausible Ereignisse und ihre Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit zu simulieren. Weitere Risikoüberwachungsmethoden sind komplementäre Risikometriken.

Durch verschiedene Faktoren in unterschiedlichen Risikoklassen hat sich das Required Economic Capital (REC) der Gruppe Deutsche Börse (bezogen auf ein Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) von 1.827 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 1.928 Mio. € zum 30. Juni 2022 um 5 Prozent erhöht.

Unter Berücksichtigung aller vorab genannten Risikoquantifizierungsinstrumente sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche Änderung der im Geschäftsbericht 2021 beschriebenen Risikosituation des Konzerns ist für den Vorstand daher derzeit nicht erkennbar.

Chancenbericht

Sinn und Zweck unseres Chancenmanagements ist es, Chancen für unsere Gruppe frühestmöglich zu erkennen, zu bewerten, zu ergreifen - und in geschäftliche Erfolge zu verwandeln. Eine ausführliche Beschreibung der Chancen und des Chancenmanagements ist im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 110 bis 113 zu finden.

Wir verfügen über ein sehr breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio, mit dem wir alle Bereiche der Wertschöpfungskette eines Marktinfrastrukturanbieters abdecken. Damit sind wir eine der am breitesten aufgestellten Börsenorganisationen weltweit. Um diese Position zu behaupten und auszubauen, verfolgen wir die mittelfristige Wachstumsstrategie Compass 2023. Dabei konzentrieren wir uns u. a. auf organische Wachstumschancen, um unsere strategischen Ziele zu erreichen. Wir unterscheiden hier grundsätzlich zwischen strukturellen und zyklischen Chancen: Strukturelle Chancen entstehen beispielsweise durch regulatorische Änderungen, neue Kundenbedürfnisse wie die steigende Nachfrage nach börslichen Lösungen für außerbörslich ("over the counter", OTC) getätigte Geschäfte oder durch den Trend, dass immer mehr Anlagevermögen in passiven Anlagestrategien (z. B. Indexfonds) allokiert wird. Diese Chancen nutzen wir gezielt und aktiv. Zyklische Chancen hingegen sind nicht direkt von uns beeinflussbar und ergeben sich durch makroökonomische Veränderungen. Zudem sehen wir langfristig Chancen für uns, die aus der technologischen Transformation resultieren. Zu nennen sind hier insbesondere die an Bedeutung gewinnende Distributed Ledger-Technologie (DLT) oder öffentliche Cloud-Lösungen zum Betrieb von IT-Infrastruktur.

Ein ebenso wichtiger Bestandteil von Compass 2023 ist anorganisches Wachstum. Wir fokussieren uns dabei auf Bereiche, die einen starken Bezug zu den strategischen Wachstumsfeldern der Gruppe haben, wie etwa das Index- und Analytikgeschäft, ESG, Commodities, der Devisenhandel oder der Handel mit festverzinslichen Anleihen und Fund Services. Ziel ist es, unser Wachstum in diesen Bereichen durch Akquisitionen weiter zu beschleunigen und die Skalierbarkeit unserer Geschäftsfelder weiter zu erhöhen.

Prognosebericht

Angesichts der Entwicklungen an den Finanzmärkten im ersten Halbjahr 2022 erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin ein deutlich stärkeres zyklisch bedingtes Nettoerlöswachstum als ursprünglich erwartet. Wie bereits im Prognosebericht des ersten Quartals 2022 und im Vergleich zur Darstellung der Prognose im Geschäftsbericht 2021 erläutert, gehen wir inzwischen für 2022 von einem Anstieg der Nettoerlöse auf deutlich mehr als 3,8 Mrd. € sowie einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf deutlich mehr als 2,2 Mrd. € aus. Im ersten Halbjahr 2022 lagen die Nettoerlöse rund 150 Mio. € über dem ursprünglich erwarteten Wert.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2022

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1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021
Anhang Mio. € Mio. €
Umsatzerlöse 5 2.339,3 2.054,8
Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften 6 138,5 67,2
Sonstige betriebliche Erträge 79,8 68,6
Gesamterlöse 2.557,6 2.190,6
Volumenabhängige Kosten - 478,2 - 453,8
Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) 2.079,4 1.736,8
Personalaufwand - 584,4 - 485,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 - 254,4 - 244,1
Operative Kosten - 838,7 - 729,7
Ergebnis aus Finanzanlagen 31,7 32,1
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 1.272,3 1.039,2
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 8 - 166,0 - 132,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 1.106,3 906,7
Finanzerträge 14,9 6,8
Finanzaufwendungen - 49,4 - 32,0
Periodenergebnis vor Steuern (EBT) 1.071,7 881,5
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 278,7 - 229,2
Periodenüberschuss 793,1 652,3
davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen 761,9 628,2
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen 31,2 24,1
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 4,15 3,42
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 4,14 3,42

Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2022

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1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
Anhang 2022 2021
Mio. € Mio. €
Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 793,1 652,3
Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 126,6 55,8
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen 159,4 - 1,4
Latente Steuern - 37,4 - 14,8
248,6 39,6
Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Währungsdifferenzen 284,4 72,0
Sonstiges Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen - 0,3 - 0,3
Neubewertung der Cashflow-Hedges 55,0 40,2
Latente Steuern - 17,2 0,0
321,9 111,9
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 570,5 151,5
Gesamtergebnis 1.363,6 803,8
davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen 1291,2 766,7
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen 72,4 37,1

Konzernbilanz

Aktiva

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Anhang 30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. €
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE 21.720,1 20.462,4
Immaterielle Vermögenswerte 8 8.669,2 8.162,9
Software 547,0 553,2
Geschäfts- oder Firmenwerte 5.964,9 5.596,0
Geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung 161,8 100,1
Andere immaterielle Vermögenswerte 1.995,4 1.913,6
Sachanlagen 8 622,1 593,7
Grundstücke und Gebäude 467,0 438,0
Einbauten in Gebäuden 44,5 57,0
IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark 96,2 90,1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14,4 8,5
Finanzanlagen 9 12.233,0 11.460,4
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Strategische Beteiligungen 380,3 224,3
Schuldinstrumente 0 2,8
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte
2.122,9 1.634,7
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 9.442,4
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte
169,3 156,2
Anteile an assoziierten Unternehmen 112,8 88,9
Sonstige langfristige Vermögenswerte 26,3 16,8
Latente Steueransprüche 56,8 139,8
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE 271.430,4 202.457,0
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 9 0 1,5
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.386,1 969,4
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Vermögenswerte
24.028,3 15.799,6
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 105.726,0 78.542,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 793,0 1.029,6
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 9
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 137.263,9 103.195,7
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte
101,1 116,0
Tatsächliche Ertragsteueransprüche 139,5 115,5
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.992,4 2.675,6
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0 11,9
Summe Aktiva 293.150,5 222.919,3

Passiva

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Anhang 30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. €
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital 190,0 190,0
Kapitalrücklage 1.360,0 1.359,6
Eigene Aktien - 457,9 - 458,2
Neubewertungsrücklage 225,8 -61,7
Gewinnrücklagen 6.579,6 6.163,8
Konzerneigenkapital 7.897,5 7.193,6
Nicht beherrschende Anteile 581,6 548,8
Summe Eigenkapital 8.479,1 7.742,4
LANGFRISTIGE SCHULDEN 14.770,7 13.623,0
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 10 34,2 149,0
Sonstige langfristige Rückstellungen 112,4 127,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 9 4.641,5 3.539,9
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
9
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 9.442,4
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
30,5 8,4
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17,1 17,5
Latente Steuerschulden 374,5 338,5
KURZFRISTIGE SCHULDEN 269.900,8 201.554,0
Tatsächliche Ertragsteuerschulden 261,9 244,6
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 286,3 335,3
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.089,3 704,4
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
23.988,5 15.914,3
Bardepots der Marktteilnehmenden 105.474,8 78.292,5
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 9
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 136.468,9 103.267,7
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
81,7 4,7
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.249,4 2.788,6
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 0 1,9
Summe Schulden 284.671,4 215.177,0
Summe Passiva 293.150,5 222.919,3

Konzern-Kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2022

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1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
Anhang 2022 2021
Mio. € Mio. €
Periodenüberschuss 793,1 652,3
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 8 166,0 132,5
Abnahme der langfristigen Rückstellungen - 3,3 - 27,7
Latente Steuererträge/​(Steueraufwendungen) 48,3 - 17,0
Zahlungsströme aus Derivaten 67,1 -7,1
Übrige nicht zahlungswirksame Erträge 76,6 - 18,8
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
31,1 -64,6
Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte - 475,5 - 176,4
Zunahme der kurzfristigen Schulden 508,2 112,3
Abnahme der langfristigen Schulden - 1,6 - 0,5
Nettogewinn aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten - 59,8 0,0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen 1.119,1 649,6
Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen 23,3 - 1.059,4
Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen 150,4 762,8
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.292,8 353,0
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte - 100,1 - 64,9
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen - 34,7 - 17,0
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente - 595,3 - 1.189,6
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen
- 11,7 - 2,0
Auszahlungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen abzüglich
erworbener Zahlungsmittel
- 171,6 - 1.600,5
Effekte aus dem Abgang von (Anteilen an) Tochterunternehmen; abzüglich
abgegebener Zahlungsmittel
27,1 0
Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten 192,5 603,5
Nettoabnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit
einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten
- 615,7 - 2,4
Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzinstrumenten 258,7 372,0
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten 1,2 0,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 1.049,6 - 1.900,9
Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien 0 0
Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter - 16,9 - 16,6
Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung 0 -356,0
Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung 1.084,0 998,0
Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung - 1.308,0 0
Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung 907,0 701,0
Mittelabfluss aus Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 - 36,9 - 28,9
Ausschüttung an Aktionäre - 587,6 - 550,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 41,6 746,9
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 284,8 - 801,0
Einfluss von Währungsdifferenzen - 69,8 - 30,6
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 2.040,0 2.506,7
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 11 2.255,0 1.675,1
Ergänzende Informationen zu im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
enthaltenen Zahlungsströmen:
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 379,0 194,5
Erhaltene Dividenden 30,4 10,0
Gezahlte Zinsen - 277,2 - 121,2
Ertragsteuerzahlungen - 237,9 - 281,7

Konzern-Eigenkapitalentwicklung
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2022

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Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen
Gezeich-
netes
Kapital
Kapital-
rücklage
Eigene
Aktien
Neube-
wertungs-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Konzern-
eigen-
kapital
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
Bilanz zum 1. Januar 2021 190,0 1.352,4 - 465,2 - 196,31 5287,41 6.168,3
Periodenüberschuss 0 0 0 0 628,2 628,2
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 0 0 0 79,8 58,7 138,5
Gesamtergebnis 0 0 0 79,8 686,9 766,7
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0 0 0 0 - 4,6 -4,6
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 0 1,5 1,5
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 0 0 0 0 0 0
Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung an die Aktionäre 0 0 0 0 -550,6 -550,6
Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 - 553,7 - 553,7
Bilanz zum 30. Juni 2021 190,0 1.352,4 - 465,2 - 116,5 5.420,6 6.381,3
Bilanz zum 1. Januar 2022 190,0 1.359,6 - 458,2 -61,7 6.163,8 7.193,6
Periodenüberschuss 0 0 0 0 761,9 761,9
Sonstiges Ergebnis 0 0 0 286,2 243,1 529,3
Gesamtergebnis 0 0 0 286,2 1.005,0 1.291,2
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0 0 0 0 - 1,7 -1,7
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0 0 1,3 0 0
Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen 0 0,4 0,3 0 0 0,7
Ausschüttung an Aktionäre 0 0 0 0 -587,6 -587,6
Transaktionen mit Anteilseignern 0 0,4 0,3 1,3 - 589,3 - 587,3
Bilanz zum 30. Juni 2022 190,0 1.360,0 - 457,9 225,8 6.579,5 7.897,5
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Nicht
beherr-
schende
Anteile
Summe
Eigen-
kapital
Mio. € Mio. €
Bilanz zum 1. Januar 2021 387,8 6.556,1
Periodenüberschuss 24,1 652,4
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 13,0 151,5
Gesamtergebnis 37,1 803,9
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0 - 4,6
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 1,5
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 0,4 0,4
Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen 64,1 64,1
Ausschüttung an die Aktionäre - 17,0 - 567,6
Transaktionen mit Anteilseignern 47,5 - 506,2
Bilanz zum 30. Juni 2021 472,4 6.853,8
Bilanz zum 1. Januar 2022 548,8 7.742,4
Periodenüberschuss 31,2 793,1
Sonstiges Ergebnis 41,2 570,5
Gesamtergebnis 72,4 1.363,6
Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen 0 -2,6
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 0 0
Änderungen in nicht beherrschenden Anteilen -24,2 -22,6
Ausschüttung an Aktionäre - 15,4 - 603,0
Transaktionen mit Anteilseignern - 39,6 - 626,9
Bilanz zum 30. Juni 2022 581,6 8.479,1

1) Die im Vorjahr enthaltene Position Aufdeckung stiller Reserven aus Fair-Value-Bewertung in Höhe von 103,7 Mio. € wurde rückwirkend den Gewinnrücklagen zugeordnet.

Erläuterungen zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss

Grundlagen und Methoden

1. Allgemeine Grundsätze

Unternehmensinformationen

Die Deutsche Börse AG ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 32232 geführt. Die Deutsche Börse AG und ihre Tochtergesellschaften betreiben Kassa- und Derivatemärkte. Ihre Geschäftsfelder reichen von Dienstleistungen im vorbörslichen Umfeld und der Wachstumsfinanzierung sowie der Wertpapierzulassung über den Handel, die Verrechnung und die Abwicklung bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren. Zudem werden IT-Dienstleistungen erbracht und Marktinformationen vertrieben. Des Weiteren besitzen bestimmte Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG eine Banklizenz und bieten Bankdienstleistungen für Kunden an.

Der Konzernumsatz wird stärker durch die Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren beeinflusst. Aufgrund einer Konzentration der Kosten für Projekte, die erst im vierten Quartal zum Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten Quartal üblicherweise höher als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres. Die Veränderung der Konzern-Bilanzsumme resultiert überwiegend aus den Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft sowie Bardepots der Marktteilnehmenden. Die Höhe dieser Positionen ändert sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden sowie den Volatilitäten der Märkte täglich.

Grundlagen der Berichterstattung

Der Konzernzwischenabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/​2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Konzernzwischenabschluss wurde entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) sowie in Übereinstimmung mit dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung" aufgestellt und unterliegt einer prüferischen Durchsicht. Es wurde im Einklang mit IAS 34 ein verkürzter Berichtsumfang gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 gewählt.

Der Konzernzwischenabschluss ist im Zusammenhang mit dem geprüften und veröffentlichten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 und den darin veröffentlichten Anhangangaben zu lesen.

Angaben zu Risiken sind im Abschnitt Risikobericht im Konzernzwischenlagebericht enthalten und sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzernzwischenabschlusses.

Der Konzernzwischenabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Aufgrund von kaufmännischen Rundungen können sich Abweichungen zu den nicht gerundeten Beträgen und zu angegebenen Summen ergeben. Daraus können sich ebenfalls leichte Abweichungen zu den veröffentlichten Vorjahreszahlen ergeben.

Der Ertragsteueraufwand wurde in der Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten effektiven Gruppensteuersatzes von 26 Prozent ermittelt. Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen nominalen Steuersätze betragen zwischen 10 und 34,6 Prozent. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die der Konzern in diesem Zwischenabschluss angewandt hat, entsprechen denen, die im Konzernabschluss 2021 angewandt und dargestellt wurden.

Geänderte Rechnungslegungsstandards - im Berichtszeitraum umgesetzt

Alle von der Europäischen Kommission anerkannten und verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen wurden angewandt.

Standard/​Änderungen/​Interpretationen

scrollen
Anwendungszeitpunkt Auswirkungen auf die
Gruppe Deutsche Börse
IFRS 3 Die Änderungen an IFRS 3 betreffen einen Verweis in IFRS 3
auf das Rahmenkonzept
01.01.2022 keine
IAS 16 Änderungen zu IAS 16: Klarstellung 01.01.2022 keine
IAS 37 Änderungen in Bezug auf belastende Verträge - Kosten für
die Erfüllung eines Vertrages
01.01.2022 keine
Annual Improvement Cycle 2018 - 2020 Die jährlichen Verbesserungen führen zu Änderungen an
IFRS 1, IFRS 9, IAS 41, IFRS 16
01.01.2022 keine

Neue Rechnungslegungsstandards - bisher nicht umgesetzt

Das IASB hat folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen verabschiedet, die im Berichtszeitraum nicht angewendet wurden, da eine Übernahme durch die EU noch aussteht oder eine verpflichtende Anwendung noch nicht besteht. Die neuen und geänderten Standards und Interpretationen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Anwendungszeitpunkt beginnen. Eine vorzeitige Anwendung erfolgt für gewöhnlich nicht, auch wenn einzelne Standards dies zulassen.

Standard/​Änderungen/​Interpretationen

scrollen
Anwendungszeitpunkt Auswirkungen auf die
Gruppe Deutsche Börse
IAS 1 Änderungen in der Klassifizierung von Schulden als kurz-
oder langfristig
01.01.2023 Siehe Konzernabschluss
2021
IAS 1 Änderung an IAS 1 und am IFRS Leitliniendokument 2 zu
Wesentlichkeit
01.01.2023 siehe Erläuterung
unterhalb der Tabelle
IAS 8 Änderungen in Bezug auf rechnungslegungsbezogene
Schätzungen
01.01.2023 Keine
IAS 12 Änderungen in Bezug auf Latente Steuern, die sich auf
Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer
einzigen Transaktion entstehen
01.01.2023 siehe Erläuterung
unterhalb der Tabelle
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2023 Siehe Konzernabschluss
2021
IFRS 17, IFRS 9 Änderungen an IFRS 17: Erstanwendung von IFRS 17
und IFRS 9
01.01.2023 keine

Die Änderung an IAS 1 ergänzt Leitlinien zur Bestimmung von Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Abschluss eines Unternehmens und erläutert wie ein Unternehmen wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann. Die Gruppe erwartet keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und analysiert derzeit mögliche Erweiterungen von Anhangangaben.

Die Änderung an IAS 12 stellt klar, dass das Ansatzverbot für latente Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld außerhalb eines Unternehmenszusammenschlusses keine Anwendung findet, bei denen beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Die Änderung entspricht in der Regel der Vorgehensweise der Gruppe Deutsche Börse. Mögliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe werden dennoch analysiert.

2. Anpassungen

Segmentberichterstattung

Um die Komplexität der Finanzberichterstattung zu reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher hervorzuheben, hat die Deutsche Börse AG die Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung zum ersten Quartal 2022 anpasst: Die bisherigen acht Segmente wurden in den vier Segmenten "Data & Analytics" (darin enthalten Qontigo und ISS), "Trading & Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund Services" (IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream) zusammengefasst. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

3. Konsolidierungskreis

Akquisition der Institutional Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS)

Im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Institutional Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS) im ersten Quartal 2021 ergeben sich nach der finalen Kaufpreisallokation die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Institutional Shareholder
Services Inc., Rockville, USA (ISS)

scrollen
Finale
Berechnung
des Geschäfts-
oder
Firmenwertes
25.02.2021
Mio. €
Übertragene Gegenleistung
Kaufpreis in Barmitteln 903,4
Glattstellung Optionsprogramme 66,8
Zahlung auf Treuhandkonto 1 22,9
Transaktionskosten Verkäufer 2 25,9
Rückzahlung Fremdfinanzierung 584,5
Zum Fair Value bewertete bedingte Kaufpreiskomponente 26,5
Sponsor Call Right 1 3 - 8,7
Cashflow Hedge 4 32,0
Summe Gegenleistung 1.653,3
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Kundenbeziehungen 476,9
Markennamen 107,6
Software 30,2
Software in Entwicklung 2,2
Sachanlagen 89,9
Sonstige langfristige Vermögenswerte 5,4
Latente Steueransprüche 2,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 9,1
Forderungen aus Lieferung und Leistungen 35,5
Erworbene Bankguthaben 199,7
Latente Steuerschulden - 77,2
Sonstige langfristige Schulden - 69,5
Vertragliche Schulden - 103,8
Sonstige kurzfristige Schulden - 225,8
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 5 - 68,0
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 414,5
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 6 1.238,8

1) Kaufpreiszahlungen, die bis zur finalen Abwicklung auf ein Treuhandkonto eingezahlt wurden.

2) Originäre Kosten des Verkäufers.

3) Mit dem Erwerb wurde ein Call Right in Höhe von 8,7 Mio. € erworben, welches außerhalb des IFRS 3 als Finanzinstrument nach IFRS 9 bilanziert wird.

4) Umgliederung effektiver Teil des Cashflow-Hedges zur Absicherung des Kaufpreises in Anschaffungskosten der Beteiligung.

5) Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter (auf Basis der Nettovermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) ermitteln sich rechnerisch auf Basis des bezahlten Transaktionspreises.

6) Die Eröffnungsbilanz wurde außerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nachträglich angepasst. Daraus resultiert eine Verminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 6,1 Mio. €.

Akquisition der Crypto Finance AG, Zug, Schweiz (Crypto Finance)

Bei der Kaufpreisallokation von Crypto Finance gab es im Vergleich zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen folgende Veränderungen: Neben einer Anpassung der übertragenen Gegenleistung in Höhe von 2,3 Mio. € (Anpassung des effektiven Teils des Cashflow-Hedges) ergaben sich weitere unwesentliche Anpassungen bei der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte sowie daraus folgende Anpassungen in den Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter. Diese wurden in der Eröffnungsbilanz zum Erwerbsstichtag wie folgt erfasst:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Crypto Finance AG, Zürich,
Schweiz (Crypto Finance)

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Vorläufige
Berechnung
des Geschäfts-
oder
Firmenwertes
15.12.2021
Mio. €
Übertragene Gegenleistung
Kaufpreis in Barmitteln 89,4
Kaufoption 1 - 5,7
Cashflow-Hedge 2 - 4,2
Summe Gegenleistung 79,5
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Kundenbeziehungen 16,2
Markennamen 2,6
Software 4,4
Sachanlagen 0,2
Latente Steueransprüche 1,0
Forderungen aus Lieferung und Leistungen 18,8
Erworbene Bankguthaben 23,5
Latente Steuerschulden - 2,9
Sonstige langfristige Schulden - 2,2
Sonstige kurzfristige Schulden - 14,4
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 3 - 20,1
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 27,1
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 52,4

1) Mit dem Erwerb wurde eine Kaufoption in Höhe von 5,7 Mio. € erworben, welche außerhalb des IFRS 3 als Finanzinstrument nach IFRS 9 bilanziert wird.

2) Umgliederung effektiver Teil des Cashflow-Hedges zur Absicherung des Kaufpreises in Anschaffungskosten der Beteiligung.

3) Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter ermitteln sich auf Basis der erworbenen Nettovermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwert.

Die Kaufpreisallokation erfolgte auf einer vorläufigen Basis, da insbesondere hinsichtlich der Steuerpositionen und der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte noch keine abschließende Ermittlung erfolgen konnte.

Akquisition der Kneip Communication S.A., Luxemburg (Kneip)

Im ersten Quartal 2022 hat die Deutsche Börse AG den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Kneip Communication S.A. (Kneip) zum Kaufpreis von 188,7 Mio. € abgeschlossen und damit Beherrschung erlangt. Mit Abschluss der Transaktion am 31. März 2022 wird Kneip dem Segment Fund Services zugeordnet. Die erstmalige Einbeziehung von Kneip, einem Anbieter von Fondsdaten und -dienstleistungen, in den Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse erfolgt nach der Erwerbsmethode.

Kneip wird als Teil der Gruppe Deutsche Börse sein Geschäft ausbauen und sein Spektrum an Dienstleistungen erweitern, wie u. a. mit von Clearstream bereitgestellten Dienstleistungen im Bereich Daten und im Nachhandel. Darüber hinaus beabsichtigt die Gruppe Deutsche Börse die Dienstleistungen von Kneip mit ihren bestehenden Fondsserviceplattformen zu verknüpfen. Aus der Transaktion werden nennenswerte Synergien erwartet, insbesondere auf der Erlösseite, welche sich auch im Geschäfts- oder Firmenwert widerspiegeln werden.

Die identifizierten Vermögenswerte sowie Schulden von Kneip werden zu ihrem zum Erwerbszeitpunkt gültigen Fair Value angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am Fair Value der identifizierbaren Nettovermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Auf Basis der zum Erwerbszeitpunkt vorläufigen Kaufpreisallokation ergeben sich die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Kneip Communication S.A.,
Luxemburg (Kneip)

scrollen
Vorläufige
Berechnung
des Geschäfts-
oder
Firmenwertes
31.03.2022
Mio. €
Übertragene Gegenleistung
Kaufpreis in Barmitteln 151,2
Aufgeschobene Kaufpreiszahlung 12,6
Rückzahlung Fremdfinanzierung/​Transaktionskosten Verkäufer 25,0
Summe Gegenleistung 188,7
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Kundenbeziehungen 24,5
Markennamen 12,0
Software 3,5
Software in Entwicklung 3,6
Sachanlagen 5,4
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0
Erworbene Bankguthaben 13,5
Latente Steuerschulden 2,4
Sonstige langfristige Schulden - 11,2
Vertragsverbindlichkeiten - 12,2
Sonstige kurzfristige Schulden - 12,6
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 24,5
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 164,2

Die Vollkonsolidierung von Kneip hat zu einer Erhöhung der Nettoerlöse um 5,3 Mio. € sowie einer Reduzierung des Ergebnis nach Steuern in Höhe von -1,4 Mio. € geführt. Wäre die Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2022 voll konsolidiert worden, hätte dies zu einer Erhöhung der Nettoerlöse um 11,0 Mio. € sowie zu einer Reduzierung des Ergebnis nach Steuern um -2,7 Mio. € geführt.

Die Kaufpreisallokation erfolgte auf einer vorläufigen Basis, da insbesondere hinsichtlich der Steuerpositionen und der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte noch keine abschließende Ermittlung erfolgen konnte.

Darüber hinaus gab es im ersten Halbjahr 2022 keine wesentlichen Unternehmenszusammenschlüsse.

Verkauf der Anteile an REGIS-TR

Zum 3. September 2021 haben die Clearstream International S.A. sowie die Clearstream Holding AG verbindliche Verträge zum Verkauf der Anteile an REGIS-TR S.A. und REGIS-TR UK mit der Sociedad de Gestión de los Sistemas de Registro, Compensación y Liquidación de Valores, S.A. Unipersonal (SIX Group) geschlossen. Die Transaktion wurde im ersten Quartal 2022 abgeschlossen und aus der Entkonsolidierung entstand ein einmaliger Ertrag in Höhe von 48,7 Mio. €, der in der Position "sonstiger betrieblicher Ertrag" erfasst wurde.

Verlust der Beherrschung an der Tradegate Exchange GmbH, Berlin, Deutschland (Tradegate) sowie der Börse Berlin AG, Berlin, Deutschland (Börse Berlin)

Aufgrund einer Kapitalmaßnahme bei der Tradegate Exchange GmbH (Tradegate) zum 17. Juni 2022 hat sich der Stimmrechtsanteil der Deutsche Börse AG an der Gesellschaft von 60,0 Prozent auf rund 42,8 Prozent verringert. Infolgedessen kann die Deutsche Börse AG keine Beherrschung mehr an Tradegate sowie deren Tochtergesellschaft Börse Berlin AG (Börse Berlin) ausüben und hat beide Gesellschaften deshalb entkonsolidiert. Die Tradegate wird künftig als assoziiertes Unternehmen nach der at-Equity Methode bilanziert. Im Zuge der Entkonsolidierung ist ein einmaliger Ertrag in Höhe von 12,5 Mio. € entstanden, welcher in der Position "sonstiger betrieblicher Ertrag" ausgewiesen wird.

4. Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs

Aufgrund des noch immer andauernden Russland-Ukraine-Kriegs und dessen wirtschaftlichen Auswirkungen lag zum Berichtsstichtag 30. Juni 2022 kein zutreffender Fremdwährungskurs für ukrainische Hrywnja vor. Um die Bilanzsalden aus Kundenforderungen und -verbindlichkeiten in Höhe von jeweils 6,8 Mrd. ukrainischer Hrywnja (UAH), die aktuell nicht aus der Ukraine heraus transferiert werden können, in die Konzernwährung Euro umzurechnen, wurde aus diesem Grund eine Anpassung des Fremdwährungskurses auf Basis einer Managemententscheidung vorgenommen, da der letzte offiziell verfügbare Fremdwährungskurs in Höhe von 73,5722 Hrywnja/​Euro vom 24. Februar 2022 datierte und nicht marktgerecht war. Der Fremdwährungskurs basierend auf der Anpassung betrug 30,9739 Hrywnja/​Euro (UAH/​EUR) und enthält einen Adjustierungsfaktor in Höhe von 57,9 Prozent, um für den Stichtag einen marktgerechten Fremdwährungskurs zu approximieren.

Wäre der Adjustierungsfaktor 10,0 Prozent niedriger ausgefallen, hätte dies zu einer Erhöhung der Bilanzsumme in Höhe von 13,1 Mio. € geführt, ein um 10,0 Prozent höherer Abschlag hätte zu einer Verringerung der Bilanzsumme in Höhe von 13,1 Mio. € geführt.

Die Clearstream Banking S.A., Luxemburg (CBL) hat Forderungen gegenüber der russischen nationalen Abwicklungs- und Verwahrstelle (National Settlement Depository; NSD) in Höhe von 184 Mio. € zum 30. Juni 2022 vollständig wertberichtigt, da die CBL nicht mehr von einer Rückzahlung durch die NSD ausgeht.

Die Unfähigkeit der CBL, ihre Vermögenswerte bei der NSD zu kontrollieren und die Anweisungen ihrer Kunden zu bearbeiten, stellt ein Ereignis höherer Gewalt ("Force Majeure") dar. Dementsprechend ist die CBL aufgrund der Anwendung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der einschlägigen luxemburgischen Gesetze in dem Umfang von ihrer Verpflichtung zur Rückzahlung der Rubel-Barmittel an ihre Kunden befreit, in dem sie über diese Gelder aufgrund höherer Gewalt nicht mehr verfügen kann. Aus der Herabsetzung dieser Verbindlichkeiten ergaben sich Erträge in Höhe von 184 Mio. €, die die Wertberichtigungen vollständig kompensieren.

Weitere unmittelbare Auswirkungen des Krieges auf diesen Konzernzwischenabschluss haben sich nicht ergeben.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse

Die Gruppe Deutsche Börse berichtet ihre Umsatzerlöse auf Basis der Segmentstruktur. Zum ersten Quartal 2022 wurde die Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung angepasst: Die bisherigen acht Segmente werden nun in den vier Segmenten "Data & Analytics" (Qontigo und ISS), "Trading & Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund Services" (IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream) zusammengefasst. Die entsprechenden Vorjahreszahlen wurden angepasst.

Die Umsatzrealisation für die wichtigsten Produktlinien der Segmente, wie sie die Gruppe aufgliedert und ausweist, sind wie folgt beschrieben:

Data & Analytics

Kunden erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit. Die Erfassung von Erlösen aus Indexlizenzen beruht auf Festpreisen, variablen Preisen (nutzungsbasierte Volumenerfassung, meist verwaltetes Vermögen) oder einer Kombination beider. Bei variablen Zahlungen wird die von Kunden in Anspruch genommene Leistung dokumentiert und im jeweiligen Folgequartal in Rechnung gestellt. Wir weisen monatliche Schätzungen aus, die entweder auf dem durchschnittlichen Nutzungsverhalten der letzten zwölf Monate des jeweiligen Kunden - angepasst an jüngste Marktentwicklungen - oder auf den tatsächlichen Marktdaten auf Kundenebene beruhen.

Die Erlösschätzungen werden angepasst, sofern die Umstände dies erfordern. Dabei werden die entsprechenden Erhöhungen oder Minderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode ausgewiesen, in der die Geschäftsleitung von den entsprechenden zur Anpassung führenden Umständen erfährt. Für zwei Entgeltbestandteile (Mindestentgelt und Nutzungsentgelt) wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen, die sich gemäß der monatlichen Nutzung reduziert. Die Leistungen werden den Kunden in der Regel quartalsweise in Rechnung gestellt; die Gegenleistung ist nach Rechnungstellung fällig.

Analytik bietet den Kunden Portfolioerstellungs- und Risikoanalyse-Software an. Kunden erhalten entweder ein Recht auf Zugriff auf das geistige Eigentum oder ein Recht auf Nutzung des geistigen Eigentums. Der Gegenstand der Lizenz für das geistige Eigentum sind Softwareprodukte, im Folgenden zusammengefasst als "SaaS Front Office" und "SaaS Middle Office". Umsatzerlöse aus SaaS Front Office-Entgelten werden zeitpunktbezogen realisiert, da mit Übergabe des Lizenzschlüssels an die Kunden alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllt sind und der Kunde die Verfügungsgewalt über die Software erlangt. Entgelte aus SaaS Middle Office werden zeitraumbezogen über die entsprechende Vertragslaufzeit realisiert. Ebenfalls werden Entgelte für die Aufrechterhaltung und Wartung (zusammengefasst als "Maintenance") der Softwareprodukte erhoben, welche zeitraumbezogen über die Vertragslaufzeit realisiert werden. Dafür wird der Transaktionspreis gemäß dem "Expected-cost-plus-a-margin-Ansatz" für Maintenance ermittelt und aufgeteilt. Zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages werden für Mehrjahresverträge aktiviert.

Zum Produktportfolio von ESG gehören Corporate Solutions, ESG Analytics und Governance Solutions. Der Großteil dieser Erlöse stammt aus Verträgen mit einer festen Laufzeit und wiederkehrenden Dienstleistungen. Erlöse werden ratierlich über die Laufzeit der vertraglich vereinbarten Dienstleistungen an die Kunden erfasst. Die Entgelte werden in der Regel im Voraus in Rechnung gestellt, was entweder vor dem Startdatum der Lizenz oder periodisch über die Laufzeit der Lizenz erfolgt. Dienstleistungen im Bereich der Stimmrechtsvertretung werden zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht und die Erlöse werden mit Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung an die Kunden erfasst. Des Weiteren stellen Entgelte für das Überschreiten von Mindestvolumina für Proxy Research und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Stimmrechten eine variable Gegenleistung dar. Da mit Vertragsbeginn weder die Menge der Inanspruchnahme noch der Preis für diese Leistungen hinreichend sicher bestimmbar sind, wird der variable Teil der Gegenleistung bis zum Zeitpunkt der vollständigen Erfüllung begrenzt und erst realisiert, sobald der Transaktionspreis bestimmbar ist. Die Gegenleistung ist in der Regel 30 Tage nach Rechnungstellung fällig. Es wird erwartet, dass bei Vertragsbeginn die Zeitspanne zwischen der Übertragung der Dienstleistung und der Erbringung der Gegenleistung durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt, sodass keine signifikante Finanzierungskomponente besteht. Zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages werden für Mehrjahresverträge aktiviert.

Trading & Clearing

Finanzderivate

Im Bereich Finanzderivate, werden Erlöse durch Entgelte im Zusammenhang mit dem Matching bzw. der Registrierung, Verwaltung und Regulierung von Transaktionen erzielt, welche über das Orderbuch von Eurex Deutschland bzw. außerhalb des Orderbuchs zustande kommen. Ebenfalls werden Erlöse mit Clearing- und Abwicklungsleistungen außerbörslicher ("over the counter", OTC) Transaktionen generiert. Hauptsächlich werden diese in Form von Buchungs- und Verwaltungsentgelten erzielt. Die Entgelte sowie ggf. gewährte Vergünstigungen sind in Preislisten bzw. Rundschreiben festgelegt. Die Gewährung von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens oder Liquiditätsniveaus hängt maßgeblich von den monatlichen Gesamtvolumina bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab.

Erlöse aus Transaktionen gelisteter Finanzderivate werden mittels Matching bzw. Registrierung eines Kontrakts ausgewiesen; d. h., wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen. Für OTC-Transaktionen werden Buchungsentgelte mit Novation realisiert. Diese Entgelte werden zeitpunktbezogen erfasst, und zwar dann, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Entgelte für die Verwaltung von Finanzderivatepositionen werden zeitraumbezogen realisiert, da die Dienstleistung bis zu dem Zeitpunkt erbracht wird, an dem eine Transaktion geschlossen, gekündigt oder ausgelaufen ist.

Forderungen werden erfasst, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird oder monatlich auf Basis der Inanspruchnahme im entsprechenden Monat - vorausgesetzt, dass die Positionen zum Ende des Monats noch offen sind, und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Entgelte werden monatlich in Rechnung gestellt und sind mit der Rechnungstellung fällig. Da Nachlässe im Wesentlichen auf monatlicher Basis gewährt werden, ist der Ansatz einer Vertragsverbindlichkeit nicht erforderlich. Zahlungen werden grundsätzlich unmittelbar nach Rechnungstellung von den Clearingmitgliedern eingezogen, sodass keine Finanzierungskomponenten bestehen.

Commodities

Zum Produktportfolio gehören Kontrakte auf Strom und Gas, auf Emissionszertifikate sowie auf Frachtraten und Agrarprodukte. Erlöse werden hauptsächlich durch Entgelte erzielt, die auf den börslichen Handel und das Clearing von Commodity-Produkten erhoben werden. Die Transaktionsentgelte sind in der Preisliste festgelegt. Nachlässe werden hauptsächlich in Form von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens bzw. Liquiditätsniveaus gewährt. Solche Nachlässe hängen von den monatlichen Gesamtvolumina bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab. Erlöse aus Transaktionen werden mittels Matching bzw. Registrierung eines Kontraktes ausgewiesen, d. h., wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen, denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Dienstleistung bereits erbracht. Forderungen werden ausgewiesen, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Die Mehrzahl der in Rechnung gestellten Beträge wird unmittelbar von den Clearingmitgliedern eingezogen.

Wertpapiere

Für Verträge über den Handel und das Clearing von Kassamarktprodukten, im Bereich Wertpapiere gelten die gleichen Bilanzierungsbedingungen, wie sie im Bereich "Finanzderivate" beschrieben sind. Wertpapiere, die im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) notiert werden sollen, bedürfen grundsätzlich der Zulassung und Einführung oder der Einbeziehung durch die Geschäftsführung der FWB. Für diese Dienstleistungen (Zulassung, Einführung, Einbeziehung und Notierung) im regulierten Markt werden von der Deutsche Börse AG als Betreiber der öffentlich-rechtlichen Börse hoheitliche Gebühren erhoben. Die Gebühren für Zulassung und Einbeziehung von Wertpapieren mit bestimmter Laufzeit in den geregelten Markt werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Wertpapiere realisiert. Ebenfalls werden die Entgelte für die Einführung von Wertpapieren in den Freiverkehr über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Wertpapiere realisiert. Die Methode zur Bestimmung des Leistungsfortschritts anhand der voraussichtlichen Nutzungsdauer stellt den Leistungsfortschritt bis zur vollständigen Erfüllung der Leistungsverpflichtung zutreffend dar. Die Rechnungstellung an die Kunden erfolgt quartalsweise und Forderungen sind mit Rechnungstellung fällig. Notierungsgebühren werden für die Tätigkeit aller Organe der FWB erhoben, welche den Handel und die Börsengeschäftsabwicklung überwachen sowie den ordnungsgemäßen Ablauf des Handels gewährleisten (Möglichkeit zur dauerhaften Nutzung der Börseneinrichtung). Die Notierungsgebühr ist eine wiederkehrende Gebühr, die für zeitraumbezogene Dienstleistungen erhoben und auf Pro-rata-Basis realisiert wird. Analog hierzu werden auch die Entgelte für Notierungen im Freiverkehr realisiert.

Devisen

Im Bereich Devisen werden Erlöse für den gesamten Handelsprozess von Devisenprodukten und die daraus generierten Provisionen in Form von Handelsentgelten dargestellt. Erlöse werden mit der Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung an die Kunden erfasst. Die Entgelte enthalten Nachlässe auf monatlicher Basis. Diese Nachlässe werden periodengerecht berücksichtigt und mindern die Umsatzerlöse des jeweiligen Monats. Sie werden monatlich in Rechnung gestellt.

Fund Services

Fund Services bietet Dienstleistungen zur Standardisierung der Fondsverarbeitung sowie zur Steigerung der Effizienz und Sicherheit im Bereich von Investmentfonds an. Die angebotenen Services umfassen Orderrouting, Abwicklung, Vermögensverwaltung, Verwahrdienstleistungen und Vertrieb und Platzierung von Kapitalanlagen. Abwicklungsentgelte bezogen auf die Verwahrung von Fonds sowie die Verwaltung von Vertriebsverträgen werden zeitraumbezogen erfasst, da die Kunden den Nutzen aus der brachten Leistung erhalten und diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit verbrauchen. Transaktionsbezogene Entgelte werden zeitpunktbezogen realisiert mit Erbringung der zugesagten Leistung. Das ist dann der Fall, sobald die Instruktionen eingegangen sind und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht. Die Erlöserfassung beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie den entsprechend gewährten Nachlässen. Forderungen werden erfasst, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird oder monatlich auf Basis der Inanspruchnahme im entsprechenden Monat und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Die Mehrheit aller Kunden erhalten auf monatlicher oder quartalsweiser Basis eine Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungstellung zahlbar.

Securities Services

Die Gruppe erzielt Erlöse aus Infrastrukturleistungen und Dienstleistungen für das Nachhandelsgeschäft für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften sowie die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Die Entgelte richten sich nach den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie entsprechend gewährten Nachlässen. Kunden im Verwahrgeschäft erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit. Die hieraus generierten Erlöse werden in der Regel monatlich mit Rechnungstellung realisiert. Für die Verwaltungsdienstleistungen wie beispielsweise Corporate Events von Wertpapieren werden Entgelte mit der Erbringung der zugesagten Leistung an die Kunden erfasst. Das ist dann der Fall, wenn die Instruktionen eingegangen sind und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nehmen Kunden an einem Lastschriftverfahren teil, wodurch keine Finanzierungskomponenten anfallen.

Zusammensetzung der Umsatzerlöse

scrollen
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021
Mio. € Mio. €
Data & Analytics
Index 109,0 99,2
Analytik 44,0 39,4
ESG 111,7 61,6
Sonstige 63,0 28,3
327,7 228,5
Trading & Clearing
Finanzderivate 620,9 517,9
Aktienderivate 317,0 262,7
Zinsderivate 180,6 144,8
Entgelte für hinterlegte Sicherheiten 15,9 10,6
Sonstige 107,4 99,8
Commodities 187,3 168,1
Strom 98,5 94,4
Gas 41,2 33,4
Sonstige 47,6 40,3
Wertpapiere 207,4 212,6
Handel 114,0 118,2
Sonstige 93,4 94,4
Devisen 66,6 54,7
1.082,2 953,3
Fund Services
Fondsabwicklung 112,9 104,8
Fondsdistribution 271,1 249,0
Sonstige 40,1 31,7
424,1 385,5
Securities Services
Verwahrung 377,0 343,9
Abwicklung 93,8 102,8
Sonstige 74,4 76,3
545,2 523,0
Summe 2.379,2 2.090,3
Konsolidierung der Innenumsätze - 39,9 - 35,5
davon Data & Analytics - 31,0 - 28,6
davon Trading & Clearing - 2,9 - 2,8
davon Fund Services - 0,2 - 0,2
davon Securities Services - 5,8 - 3,9
Konzern 2.339,3 2.054,8

6. Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften

Das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften setzt sich im Wesentlichen aus Erträgen aus der Geldanlage überschüssiger Liquidität sowie aus der Fair Value-Bewertung von Fremdwährungsgeschäften. Des Weiteren sind Erträge aus Währungsdifferenzen, die aus Finanzinstrumenten des Bankgeschäftes resultieren, enthalten. Zudem werden in diesem Posten Wertberichtigungen aus Finanzinstrumenten sowie Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten, die das Bankgeschäft betreffen, gezeigt.

Im ersten Halbjahr 2022 ergaben sich Aufwendungen aus Wertberichtigungen in Höhe von 184 Mio. € sowie Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten in Höhe von 184 Mio. €, siehe Erläuterung 4.

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021
Mio. € Mio. €
Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 80,4 92,2
IT-Kosten 77,3 74,6
Raumkosten 17,2 16,7
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 28,8 20,2
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 4,6 0,5
Werbe- und Marketingkosten 9,9 5,5
Freiwillige soziale Leistungen 2,6 2,0
Versicherungen, Beiträge und Gebühren 12,4 15,1
Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen 0,1 0,2
Vergütung des Aufsichtsrats 2,0 2,0
Kurzfristige Leasingverhältnisse 1,3 1,8
Übrige 17,7 13,2
Summe 254,4 244,1

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

8. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Der Posten immaterielle Vermögenswerte enthält im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 5.964,9 Mio. € (31. Dezember 2021: 5.596,0 Mio. €), andere immaterielle Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen) in Höhe von 1.995,4 Mio. € (31. Dezember 2021: 1.913,6 Mio. €) sowie selbst erstellte und erworbene Software in Höhe von 547,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 553,2 Mio. €).

Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2022 auf 622,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 593,7 Mio. €). Die Gruppe Deutsche Börse least eine Vielzahl unterschiedlicher Vermögenswerte. Darunter fallen im Wesentlichen Gebäude und Personenkraftwagen. Die entsprechenden Buchwerte sind in der nachfolgenden Tabelle abgebildet:

Nutzungsrechte

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30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. €
Grundstücke u. Gebäude 467,0 438,0
IT-Hardware, Betriebs- u. Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark 4,7 5,8
Summe 471,7 443,8

Als Leasinggeber aus einem Leasingvertrag weist der Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus.

Aufgrund des "Regulatory Fitness and Performance (REFIT)"- Programms der Europäischen Kommission wurde der Geschäftsbetrieb der Eurex Securities Transactions Services GmbH (Eurex STS) zum 30. Juni 2022 eingestellt. Dies führte zu einer außerplanmäßigen Abschreibung selbsterstellter Software im ersten Quartal 2022 in Höhe von 6,5 Mio. € (2021: 11,8 Mio. €).

Ein außerplanmäßig zum Halbjahresabschluss quantitativ durchgeführter Werthaltigkeitstest, insbesondere aufgrund gestiegener Kapitalkosten, führte zu keinem Abschreibungsbedarf nach IAS 36.

9. Finanzinstrumente

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen (ausgenommen Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten) beliefen sich zum 30. Juni 2022 auf 12.233,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 11.460,4 Mio. €). Der Anstieg der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente resultierte im Wesentlichen aus Zukäufen festverzinslicher Wertpapiere in Höhe von 586,7 Mio. €. Weitere Effekte sind der Tabelle "Entwicklung der Finanzinstrumente in Level 3" zu entnehmen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Die Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2022 zwei Unternehmensanleihen begeben. Es handelt sich dabei zum einen um eine Hybridanleihe über 500 Mio. €, deren Erlöse zur Refinanzierung von Unternehmenstransaktionen des letzten Jahres verwendet werden. Die Hybridanleihe hat eine Laufzeit von 26,25 Jahren mit einem ersten optionalen Kündigungstermin nach sechs Jahren und einem jährlichen Kupon von 2,0 Prozent. Die andere Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen von 600 Mio. € dient der Refinanzierung einer im Oktober 2022 fälligen Unternehmensanleihe. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen jährlichen Kupon von 1,5 Prozent.

Der Bestand an Leasingverbindlichkeiten der Gruppe Deutsche Börse beläuft sich auf 506,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 486,7 Mio. €).

Fair Value-Hierarchie

Die zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden sind den folgenden drei Hierarchieebenen zugeordnet:

scrollen

Level 1: Finanzinstrumente, bei denen ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt.

Level 2: Finanzinstrumente, für die keine notierten Preise für identische Instrumente an einem aktiven Markt vorliegen und deren Fair Value anhand von Bewertungsmethoden ermittelt wird, die auf beobachtbaren Marktparametern basieren (z. B. OTC-Derivate).

Level 3: Finanzinstrumente, bei denen der Fair Value aus einem oder mehreren nicht beobachtbaren signifikanten Inputparametern ermittelt wird. Dies gilt beispielsweise für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente.

Im ersten Halbjahr 2022 fanden keine Verschiebungen zwischen den Level für zum Fair Value bewertete Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten statt.

Fair Value-Hierarchie

scrollen
Fair Value zum
30.06.2022
davon entfallen auf:
Level 1 Level 2 Level 3
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
VERMÖGENSWERTE
Erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)
Strategische Beteiligungen 380,3 0 0 380,3
Summe 380,3 0 0 380,3
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte (FVPL)
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 0 9.560,4 0
Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte 169,3 10,1 0 159,2
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 137.263,9 0 137.263,9 0
Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 101,1 2,1 99,0 0
Summe 147.094,7 12,2 146.923,3 159,2
Summe Vermögenswerte 147.475,1 12,2 146.923,3 539,5
VERBINDLICHKEITEN
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FVPL)
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.560,4 0 9.560,4 0
Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 30,5 0 29,0 1,6
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 136.468,9 0 136.468,9 0
Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 81,7 0 8,3 73,4
Summe Verbindlichkeiten 146.141,6 0 146.066,6 75,0

Fair Value-Hierarchie

scrollen
Fair Value zum
31.12.2021
davon entfallen auf:
Level 1 Level 2 Level 3
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
VERMÖGENSWERTE
Erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis
bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)
Strategische Beteiligungen 224,3 0 0 224,3
Schuldinstrumente 4,3 4,3 0 0
Summe 228,6 4,3 0 224,3
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Vermögenswerte (FVPL)
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.442,4 0 9.442,4 0
Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte 156,2 17,0 0 139,2
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 103.195,7 0 103.195,7 0
Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 116,0 0 102,0 14,0
Summe 112.910,3 17,0 112.740,1 153,2
Summe Vermögenswerte 113.138,9 21,3 112.740,1 377,5
VERBINDLICHKEITEN
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FVPL)
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.442,4 0 9.442,4 0
Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 8,4 0 6,9 1,5
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 103.267,7 0 103.267,7 0
Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 4,8 0 4,2 0,6
Summe Verbindlichkeiten 112.723,3 0 112.721,2 2,1

In den in Level 2 aufgeführten anderen langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sind Devisentermingeschäfte enthalten. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit. Sie beruhen auf beobachtbaren Marktpreisen. Basis für die Marktwertermittlung der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind Markttransaktionen für identische oder ähnliche Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Preisen basieren.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungsmethoden inklusive der verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die bei der Bestimmung des Fair Values von Finanzinstrumenten (FVPL) in Level 3 herangezogen wurden.

Fair Value-Hierarchie

Bewertungsmethoden und Inputfaktoren der Fair Value Hierarchie Level 3

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Finanzinstrument Bewertungstechnik Wesentliche, nicht beobachtbare
Inputfaktoren
Zusammenhang zwischen
wesentlichen, nicht
beobachtbaren Inputfaktoren
und der Bewertung zum Fair Value
Optionen Internes Options-
preismodell nach
Black-Scholes
Wert des Eigenkapitals Der geschätzte Fair Value würde steigen
(sinken), wenn:
Risikofreier Zins - der erwartete Wert des Eigenkapitals
höher (niedriger) wäre
Volatilität - der risikofreie Zins höher (niedriger)
wäre
Dividendenrendite - die Volatilität höher (niedriger) wäre
- die Dividendenrendite niedriger (höher)
wäre.
Fremdwährungsswaps
UAH
Discounted Cashflows Adjustierungsfaktor für UAH-Kassakurs Der geschätzte Fair Value würde steigen
(sinken), wenn der Adjustierungsfaktor
höher (niedriger) wäre.
Strategische
Beteiligungen
Discounted-
Cashflow-
Modell/​Multiples
Die Bewertungen erfolgen mittels Discounted-
Cashflow-Modellen (kapitalwertorientierter
Ansatz) oder mittels Multiple-Verfahren
(marktwertorientierter Ansatz). In diesem Fall
ist eine Sensitivitätsanalyse nicht anwendbar.
n. a.
Anteile an
Spezialfonds
Nettoinventarwert
(Net Asset Value)
Diese Investments umfassen Private-Equity-
Fonds und alternative Investments der
Gruppe Deutsche Börse. Diese werden vom
Fondsmanager basierend auf dem Netto-
inventarwert (Net Asset Value) bewertet.
Die Ermittlung des Net Asset Value erfolgt
anhand nicht öffentlicher Informationen zu
den jeweiligen Private-Equity-Gesellschaften.
Die Gruppe Deutsche Börse hat nur
beschränkt.
Einblick in die von Fondsmanagern spezifisch
verwendeten Inputfaktoren; eine
beschreibende
Sensitivitätsanalyse kommt entsprechend hier
nicht zur Anwendung.
n. a.
Bedingte
Kaufpreiskomponenten
Discounted-
Cashflow-
Modell
Wert des Eigenkapitals Der geschätzte Fair Value würde steigen
(sinken), wenn der erwartete Wert des
Eigenkapitals höher (niedriger) wäre.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangsbestands auf den Endbestand für Fair Values des Levels 3.

Entwicklung der Finanzinstrumente in Level 3

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Finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten
Summe
Erfolgsneutral
zum Fair Value
bewertet
Erfolgswirksam
zum Fair Value
bewertet
Erfolgswirksam
zum Fair Value
bewertet
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
Stand zum 01.01.2022 224,3 153,2 - 2,1 375,3
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 - 14,0 - 0,2 - 14,2
Zugang 0 8,3 -73,0 - 64,7
Abgang -7,3 -2,0 0,3 - 9,0
Erfolgswirksame unrealisierte Gewinne/​(Verluste) 0 8,2 0 8,2
In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen 159,5 0 0 159,5
Währungseffekte, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst
wurden
3,8 5,5 0 9,3
Stand zum 30.06.2022 380,3 159,2 - 75,0 464,5

Die nicht beobachtbaren Inputfaktoren können grundsätzlich aus einer für wahrscheinlich gehaltenen Bandbreite von Werten bestehen. Die Sensitivitätsanalyse ermittelt die Fair Values der Finanzinstrumente unter Verwendung von Inputfaktoren, die jeweils an der unteren bzw. oberen Grenze der möglichen Bandbreite liegen. Die Fair Values der Finanzinstrumente in Level 3 würden sich unter Verwendung dieser Inputfaktoren wie folgt ändern:

Sensitivitätsanalyse, der Level 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen
Verbindlichkeiten in Abhängigkeit der nicht beobachtbaren Eingangsparameter

scrollen
Fair Value-Änderung
Veränderung Inputfakor 1 Erhöhung Minderung
Mio. € Mio. €
Finanzielle Vermögenswerte
Optionen Erwarteter Wert des Eigenkapitals (10% Change) 3,9 - 2,4
Volatilität (10% Veränderung) 2,0 - 1,8
Fremdwährungsswaps Anpassung auf Kassakurs (10% Veränderung) 5,3 - 5,3
Finanzielle Verbindlichkeiten
Bedingte Kaufpreiskomponenten Wert des Eigenkapitals (10% Veränderung) - 8,5 17,1

1) Eine für möglich gehaltene Änderung bei einem der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren, hätte unter Beibehaltung der anderen Inputfaktoren, die in der obigen Tabelle enthaltenen Auswirkungen.

Die Fair Values der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:

Die von der Gruppe Deutsche Börse unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenwerten gehaltenen Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe von 2.245,7 Mio. € (31. Dezember 2021: 1.914,7 Mio. €). Sie werden als Teil der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente erfasst. Der Marktwert der Wertpapiere wurde unter Bezugnahme auf veröffentlichte Preisnotierungen in einem aktiven Markt ermittelt. Die Wertpapiere wurden dem Level 1 zugeordnet.

Die ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe von 4.316,9 Mio. € (31. Dezember 2021: 3.722,9 Mio. €) und werden unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Fair Value ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Aufgrund unzureichender Marktliquidität dieser Anleihen wurden sie dem Level 2 zugeordnet.

Für alle anderen Positionen stellt der jeweilige Buchwert des Finanzinstruments eine angemessene Näherung des Fair Value dar.

10. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 bewertet. Zum 30. Juni 2022 betrug der Rechnungszins für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Deutschland und Luxemburg 3,3 Prozent (31. Dezember 2021: 1,1 Prozent). Die aus der Neubewertung resultierenden versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste in Höhe von 126,6 Mio. € wurden erfolgsneutral im Eigenkapital in dem Posten "Neubewertungsrücklage" erfasst und sind Bestandteil des Sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung.

Sonstige Erläuterungen

11. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

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30.06.2022 30.06.2021
Mio. € Mio. €
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 105.726,0 35.827,2
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 793,0 904,1
Nettopositionen der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 795,0 401,3
Kurzfristige Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten 24.028,4 19.941,4
abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten - 2.426,2 - 2.557,3
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten - 23.988,5 - 20.039,9
abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten 2.802,1 2.761,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer - 105.474,8 - 35.563,6
Finanzmittelbestand 2.255,0 1.675,1

12. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die unter anderem im Rahmen einer aktienbasierten Vergütung erworben werden können.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen, dass alle Bezugsrechte, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

Alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans (LSI), für die ein Wahlrecht zwischen Erfüllung durch Barausgleich oder Eigenkapitalinstrumente beschlossen wurde, wurden bereits im Vorjahr ausgezahlt. Alle aktuellen und zukünftigen Tranchen können ausschließlich durch Barausgleich erfüllt werden. Durch den langfristigen Nachhaltigkeitsplan ergeben sich somit keine potenziell verwässernden Stammaktien.

Im Rahmen der Akquisition der Institutional Shareholder Services Inc. liegen bis zum 25. Februar 2024 laufende Bezugsrechte vor, deren Auswirkungen im Berichtsjahr bis zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen Verwässerungseffekt hatten:

Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie

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1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021
Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 183.618.782 183.521.257
Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 183.623.126 183.521.257
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 183.618.782 183.521.257
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 397.336 348.882
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 184.016.118 183.870.139
Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €) 761,9 628,2
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 4,15 3,42
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 4,14 3,42

13. Segmentberichterstattung

Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr Geschäft in vier Segmente. Diese Struktur dient der internen Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung (siehe Vergleichbarkeit von Angaben im Konzern-Zwischenlagebericht Q2/​2022). Die entsprechenden Vorjahreszahlen wurden angepasst.

Segmentberichterstattung (Teil 1)

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Data & Analytics
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
Trading & Clearing
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 2022 2021
Nettoerlöse (Mio. €) 300,2 202,0 1.093,3 900,9
Operative Kosten (Mio. €) - 187,5 - 118,9 - 399,9 - 362,6
Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) 0,8 9,3 32,2 23,3
davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen (Mio. €) 0 10,5 7,4 14,0
EBITDA (Mio. €) 113,5 92,4 725,6 561,6
EBITDA-Marge (%) 38 46 66 62
Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) - 48,6 - 30,5 - 65,6 - 54,5
EBIT (Mio. €) 64,9 61,9 660,0 507,1

Segmentberichterstattung (Teil 2)

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Fund Services
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
Securities Services
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021 2022 2021
Nettoerlöse (Mio. €) 186,7 205,6 499,2 428,3
Operative Kosten (Mio. €) - 72,6 - 61,5 - 178,8 - 186,7
Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) - 0,5 - 0,4 - 0,8 - 0,1
davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen
(Mio. €)
0 0 - 1,2 0,4
EBITDA (Mio. €) 113,6 143,7 319,6 241,5
EBITDA-Marge (%) 61 70 64 56
Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) - 20,8 - 18,2 - 31,0 - 29,3
EBIT (Mio. €) 92,8 125,5 288,6 212,2

Segmentberichterstattung (Teil 3)

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Konzern
1. Halbjahr
(01.01. - 30.06.)
2022 2021
Nettoerlöse (Mio. €) 2.079,4 1.736,8
Operative Kosten (Mio. €) - 838,8 - 729,7
Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) 31,7 32,1
davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen
(Mio. €)
6,2 24,9
EBITDA (Mio. €) 1.272,3 1.039,2
EBITDA-Marge (%) 61 60
Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) - 166,0 - 132,5
EBIT (Mio. €) 1.106,3 906,7

Mitarbeitende

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30.06.2022 31.12.2021
Data & Analytics 3.556 3.352
Trading & Clearing 3.864 3.803
Fund Services 1.097 886
Securities Services 2.103 2.159
Summe 10.620 10.200

14. Sonstige Risiken

Rechtliche Risiken

Die Gruppe Deutsche Börse beschreibt Details der Rechtsstreitigkeiten im zusammengefassten Lagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht).

Steuerrisiken

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerschuld gebildet. Wir überprüfen kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerschulden erfüllt sind.

15. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG, deren nahen Familienangehörige, sowie sämtliche als assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern oder deren nahen Familienangehörigen beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen

Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr 2022. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu marktüblichen Bedingungen und im ordentlichen Geschäftsgang.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

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Betrag der
Geschäftsvorfälle
Ertrag
01.01. - 30.06.
Betrag der
Geschäftsvorfälle
Aufwand
01.01. - 30.06.
Ausstehende Salden:
Forderungen
2022 2021 2022 2021 30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €
Assoziierte Unternehmen 8,2 9,0 - 14,4 - 13,7 0,5 1,9
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle 8,2 9,0 - 14,4 - 13,7 0,5 1,9
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Ausstehende Salden:
Verbindlichkeiten
30.06.2022 31.12.2021
Mio. € Mio. €
Assoziierte Unternehmen - 5,0 - 5,0
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle - 5,0 - 5,0

Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten des Unternehmens direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe zählen ausschließlich die im Berichtszeitraum aktiven Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Deutsche Börse AG für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen. Im ersten Halbjahr 2022 gab es bei der Deutsche Börse AG neben den einzelnen Vergütungsbestandteilen im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen.

16. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der verkürzte Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.


Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022


Deutsche Börse AG
Der Vorstand

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Dr. Theodor Weimer Dr. Christoph Böhm Dr. Thomas Book
Heike Eckert Dr. Stephan Leithner Gregor Pottmeyer

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.


Frankfurt am Main, den 26. Juli 2022


PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Marc Billeb Dr. Michael Rönnberg
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Veröffentlichungstermin

26. Juli 2022

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