Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Geschäftsbericht 2022

Brief des Vorstandsvorsitzenden

 

Frankfurt am Main, 16. März 2023

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

was für ein bewegtes Jahr liegt da hinter uns! Für Ihre Deutsche Börse AG war es ein Rekordjahr mit deutlich zweistelligem Wachstum beim Erlös und beim Gewinn. Was mich besonders freut: Ein beträchtlicher Teil davon ist struktureller Natur und auf langfristige Markttrends zurückzuführen. Wir haben somit erneut höhere Marktanteile sowie Wachstum bei Produkten erzielt, die dauerhaft immer stärker nachgefragt werden. Diese Trends machen unseren Erfolg unabhängig vom Auf und Ab der Märkte und ihrem in diesen Zeiten besonders wechselhaften Umfeld.

Ein noch größerer Teil unseres Wachstums war im letzten Jahr zwar zyklisch bedingt und auf steigende Leitzinsen, höhere Kursschwankungen und größere Handelsvolumen zurückzuführen. Doch auch darin zeigt sich die Stärke unseres Geschäftsmodells: Denn mit unseren Angeboten zum Risikomanagement sind wir gerade dann besonders stark, wenn die Märkte mehr noch als sonst auf hochleistungsfähige Infrastruktur und verlässliche Dienstleistungen angewiesen sind.

Leider steht unser Erfolg damit in einem schmerzlichen Kontrast zu Entwicklungen, die uns alle bedrücken: allen voran der schreckliche Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine, aber auch hohe Inflationsraten, bedingt durch steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel, instabile Lieferketten und hohe Staatsausgaben. Zum Stolz auf unser gutes Ergebnis und unser erfolgreiches, breit diversifiziertes Geschäftsmodell gesellt sich damit die Sorge um die Stabilität von Politik und Gesellschaft. Immerhin: Die meisten Volkswirtschaften weltweit scheinen sich besser zu entwickeln als noch vor wenigen Monaten befürchtet.

Insgesamt haben diese Entwicklungen unser Geschäft beflügelt. In konkreten Zahlen heißt das: Unsere Nettoerlöse wuchsen 2022 mit einem Plus von 24 Prozent sehr deutlich. Das strukturelle Wachstum trug dazu 7 Prozentpunkte bei, das zyklische 14. Hinzu kamen 3 Prozentpunkte durch Übernahmen; so haben wir mit der Akquise des Luxemburger Fondsdatenmanagers Kneip unser Kernangebot im Fondsbereich vervollständigt. Zulegen konnten wir zudem im Bereich Daten und Analytik - von Börsenindizes über Software für Investoren bis hin zu Nachhaltigkeitsinformationen. Dadurch haben wir auch den Anteil unserer wiederkehrenden Einnahmen erhöht: auf inzwischen 60 Prozent. Diese Einnahmen achen unser Geschäftsmodell planbarer und verbessern unseren Wert für Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre.

Mein Dank an dieser Stelle gilt allen Teams weltweit, die Tag für Tag mit harter Arbeit und höchstem Engagement zum Erfolg und zur Weiterentwicklung Ihrer Deutschen Börse beitragen.

Besonders erfreulich: Dank unseres Wachstums aus eigener Kraft, unterstützt durch den im letzten Jahr besonders starken Rückenwind, haben wir die finanziellen Ziele unserer Wachstumsstrategie "Compass 2023" bereits ein Jahr früher erreicht als ursprünglich angestrebt. Damit können wir uns im laufenden Jahr ganz darauf konzentrieren, nach vorn zu blicken und Ihre Deutsche Börse zukunftssicher aufzustellen. Wir erwarten jedenfalls für das laufende und für die kommenden Jahre weiteres Wachstum - auch wenn sich die zyklischen Einflüsse noch nicht genau vorhersehen lassen.

Dazu wird sicherlich auch eine Kooperation beitragen, die wir im Februar 2023 bekannt gegeben haben: unsere strategische Partnerschaft mit Google Cloud. Mit ihr stärken wir unsere Rolle als Gestalter und Taktgeber des digitalen Wandels der Kapitalmärkte. Wir werden gemeinsam mit Google Cloud eine Plattform für digitale Vermögenswerte errichten und so ein Ökosystem für den Handel, das Risikomanagement und den Nachhandel dieser Werte schaffen - in der Cloud. Zudem werden wir unsere bereits sehr erfolgreiche D7-Plattform für die Emission digitaler Wertpapiere nun mit noch größerem Tempo weiterentwickeln sowie die Datendistribution und -nutzung in der Cloud verbessern.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, unser Erfolg beruht auch auf Ihrem Vertrauen. Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich. Ich freue mich, Ihnen auf der Hauptversammlung für das zurückliegende Jahr erneut einen deutlichen Anstieg Ihrer Dividende vorschlagen zu können: Wir wollen Ihre Dividende um 13 Prozent auf 3,60 Euro je Aktie erhöhen. Dies entspricht 44 Prozent des Konzern-Jahresüberschusses und lässt uns damit zugleich Spielraum, weiter in die Wertsteigerung Ihres Unternehmens zu investieren - damit Sie nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen vom Erfolg Ihres Unternehmens profitieren. Ich bin sicher: Gemeinsam wird uns das gelingen!

 

Ihr Dr. Theodor Weimer, Vorsitzender des Vorstands

Der Vorstand

Dr. Theodor Weimer, *1959

Dr. rer. pol.

Wiesbaden

Nationalität: deutsch

Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Börse AG

Mitglied des Vorstands seit: 1. Januar 2018

Bestellt bis: 31. Dezember 2024

Dr. Christoph Böhm, *1966

Dr.-Ing.

Hamburg

Nationalität: deutsch

Mitglied des Vorstands und Chief Information Officer/​ Chief Operating Officer, Deutsche Börse AG

Mitglied des Vorstands seit: 1. November 2018

Bestellt bis: 31. Oktober 2026

Dr. Thomas Book, *1971

Dr. rer. pol.

Kronberg im Taunus

Nationalität: deutsch

Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, verantwortlich für Trading & Clearing

Mitglied des Vorstands seit: 1. Juli 2018

Bestellt bis: 30. Juni 2026

Heike Eckert, *1968

Diplom-Volkswirtin

Oberursel

Nationalität: deutsch

Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, verantwortlich für Governance, People & Culture und Arbeitsdirektorin

Mitglied des Vorstands seit:´ 1. Juli 2020

Bestellt bis: 30. Juni 2028

Dr. Stephan Leithner, *1966

Dr. oec. HSG

Bad Soden am Taunus

Nationalität: österreichisch

Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, verantwortlich für Pre- & Post-Trading

Mitglied des Vorstands seit: 2. Juli 2018

Bestellt bis: 30. Juni 2026

Gregor Pottmeyer, *1962

Diplom-Kaufmann

Bad Homburg v.d. Höhe

Nationalität: deutsch

Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer, Deutsche Börse AG

Mitglied des Vorstands seit: 1. Oktober 2009

Bestellt bis: 30. September 2025

Stand: 31. Dezember 2022 (sofern nicht anders vermerkt)

Ausführliche Informationen zu den Vorstandsmitgliedern, ihren Mandaten in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien sowie ihre Lebensläufe finden sich im Internet unter: www.deutsche-boerse.com/​vorstand

Der Aufsichtsrat

Martin Jetter, *1959 Vorsitzender

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 24. Mai 2018

Gewählt bis: 2024

Dr. Markus Beck, 1 *1964

Stellvertretender Vorsitzender

Syndikusrechtsanwalt

Senior Expert, Mitarbeiter Corporate & Regulatory Legal Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 15. August 2018

Gewählt bis: 2024

Prof. Dr. Nadine Brandl, 1 *1975

Leiterin Bereich Recht und Rechtspolitik, ver.di Bundesverwaltung, Berlin

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 16. Mai 2018

Gewählt bis: 2024

Dr. Andreas Gottschling, *1967

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 1. Juli 2020

Gewählt bis: 2024

Dr. Anja Greenwood, 1 *1974

Head of Customer Due Diligence & KYC, European Commodity Clearing AG, Leipzig

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 17. November 2021

Gewählt bis: 2024

Oliver Greie, 1 *1976

Landesbezirksleiter, ver.di Sachsen/​Sachsen-Anhalt/​ Thüringen, Leipzig

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 29. April 2022

Gerichtlich bestellt bis: 2024

Shannon A. Johnston, 1 *1971

Executive Vice President und Chief Technology Officer, Consumer Solutions, Data und Architecture, Global Payments Inc., Atlanta

Nationalität: US-amerikanisch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 18. Mai 2022

Gewählt bis: 2024

Susann Just-Marx, 1 *1988

Head of Sales Clearing

European Energy Exchange AG, Leipzig

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 15. August 2018

Gewählt bis: 2024

Achim Karle, 1 *1973

Mitarbeiter Equity & Index Sales EMEA Eurex Frankfurt AG, Frankfurt am Main

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 28. August 2018

Gewählt bis: 2024

Barbara Lambert, *1962

Selbstständige

Unternehmensberaterin, Givrins

Nationalität: deutsch, schweizerisch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 16. Mai 2018

Gewählt bis: 2024

Michael Rüdiger, *1964

Selbstständiger Unternehmensberater, Utting am Ammersee

Nationalität: deutsch

Mitglied im Aufsichtsrat seit: 19. Mai 2020

Gewählt bis: 2024

Peter Günter Sack, 1 *1962

Mitarbeiter Clearing Design Eurex Clearing AG, Frankfurt am Main

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 17. November 2021

Gewählt bis: 2024

Charles G.T. Stonehill, *1958

Gründungspartner Green & Blue Advisors LCC, New York

Nationalität: britisch, US-amerikanisch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 8. Mai 2019

Gewählt bis: 2024

Clara-Christina Streit, *1968

Aufsichts- und Verwaltungsrätin, Köln

Nationalität: deutsch, US-amerikanisch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 8. Mai 2019

Gewählt bis: 2024

Chong Lee Tan, *1962

CEO

65 Equity Partners, Temasek Holdings, Singapur

Nationalität: singapurisch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 19. Mai 2021

Gewählt bis: 2024

Daniel Vollstedt, 1 *1976

Head of Infrastructure Service Design & Support, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats seit: 17. November 2021

Gewählt bis: 2024

Ehemalige Aufsichtsratsmitglieder

Katrin Behrens, 1 *

1971 Gewerkschaftssekretärin

Fachbereich Finanzdienstleistungen ver.di Landesbezirk, Sachsen-Anhalt

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats vom 17. November 2021 bis 28. April 2022

Karl-Heinz Flöther, *1952

Selbstständiger Unternehmensberater, Kronberg im Taunus

Nationalität: deutsch

Mitglied des Aufsichtsrats vom 16. Mai 2012 bis 18. Mai 2022

1) Vertreter der Arbeitnehmer

Die Amtsperiode der Mitglieder des Aufsichtsrats endet grundsätzlich mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2024.

Stand: 31. Dezember 2022 (sofern nicht anders vermerkt)

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens. Wir nahmen dabei die uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahr: Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. In alle grundlegenden Entscheidungen waren wir eingebunden. Geprägt wurde diese Arbeit von der weiterhin andauernden COVID-19-Pandemie, vor allem aber von dem von Russland begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser Krieg ist nicht nur ein Angriff auf fundamentale Werte, mit fürchterlichen Folgen für die Menschen, die von ihm direkt und indirekt betroffen sind. Er stellt auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem vor extreme Herausforderungen.

Im Geschäftsjahr 2022 begleiteten wir die weitere Umsetzung der Gruppenstrategie "Compass 2023" sowie der IT-Strategie "2023+". Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 waren wir zudem eng in die Analyse seiner Auswirkungen und möglicher Risiken für die Gruppe Deutsche Börse eingebunden. Einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit bildete erneut der Bereich Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance - ESG). Wir befassten uns als Aufsichtsrat gesamthaft mit der Bedeutung von ESG für die Gruppe Deutsche Börse, den sich hieraus ergebenden Geschäftschancen sowie den erzielten Fortschritten in den jeweiligen Bereichen. ESG ist zudem ein Kernbestandteil des im Jahr 2021 neu gefassten Vorstandsvergütungssystems. Der Bericht über dessen Umsetzung wurde durch die Hauptversammlung 2022 mit großer Mehrheit gebilligt. Wir befassten uns regelmäßig mit grundlegenden strategischen Optionen. Auch in die Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse zum Kauf bzw. Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen waren wir beratend eingebunden. Der Vorstand informierte uns zudem fortlaufend über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gruppe Deutsche Börse.

In unseren Sitzungen unterrichtete uns der Vorstand ausführlich, zeitnah und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben. Durch die enge zeitliche Taktung sowohl der Plenums- als auch der Ausschusssitzungen und Workshops fand ein intensiver Austausch zwischen Aufsichtsrat und Vorstand statt. Der Vorstandsvorsitzende informierte den Aufsichtsratsvorsitzenden zudem fortlaufend und regelmäßig über die Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen sowie langfristige Perspektiven und erörterte diese mit ihm.

2022 hielten wir insgesamt sieben Sitzungen des Plenums ab, davon eine außerordentliche Sitzung zur Festlegung der Besetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats im Anschluss an die Hauptversammlung am 18. Mai 2022. Zusätzlich fanden im Zuge der regelmäßigen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Aufsichtsratsmitglieder vier Workshops des Aufsichtsrats zu den Themen Nachhaltigkeit und ESG (März), Corporate Governance (März), Compliance (September) sowie Technologie (September) statt. Sämtliche Sitzungen und Workshops konnten ungeachtet der zu Beginn des Berichtsjahres weiterhin bestehenden Reise- und Kontaktbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie unter Einhaltung angemessener Hygienemaßnahmen sowie mittels Zuschaltung von Aufsichtsratsmitgliedern per Video- oder Telefonkonferenz (virtuelle Teilnahme) planmäßig durchgeführt werden.

Von insgesamt 28 Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Berichtsjahr wurden zwei Ausschusssitzungen ausschließlich als Video- oder Telefonkonferenz durchgeführt.

Die durchschnittliche Teilnahmequote sämtlicher Mitglieder des Aufsichtsrats an den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse lag im Berichtszeitraum bei 99 Prozent. Dabei handelte es sich bei durchschnittlich 34 Prozent um virtuelle Teilnahmen.

Im Einzelnen waren die Aufsichtsratsmitglieder in den Sitzungen persönlich bzw. über eine virtuelle Teilnahme wie folgt anwesend:

Teilnahme der Aufsichtsratsmitglieder an den Sitzungen im Jahr 2022

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Sitzungen gesamt Sitzungsteilnahme Plenum Sitzungsteilnahme Ausschüsse Teilnahme
in %
(davon virtuelle Teilnahme 1) (davon virtuelle Teilnahme) (davon virtuelle Teilnahme) (davon virtuelle Teilnahme
in %)
Martin Jetter (Vorsitzender) 14/​14 7/​7 7/​7 100
  (2) (0) (2) (14)
Dr. Markus Beck (stellv. Vorsitzender) 14/​14 7/​7 7/​7 100
  (3) (2) (1) (21)
Katrin Behrens (bis 28.04.2022) 4/​5 2/​2 2/​3 80
  (4) (2) (2) (100)
Prof. Dr. Nadine Brandl 11/​11 7/​7 4/​4 100
  (7) (4) (3) (64)
Karl-Heinz Flöther (bis 19.05.2022) 4/​4 3/​3 1/​1 100
  (2) (2) (0) (50)
Dr. Andreas Gottschling 21/​21 7/​7 14/​14 100
  (7) (3) (4) (33)
Dr. Anja Greenwood 13/​13 7/​7 6/​6 100
  (7) (4) (3) (54)
Oliver Greie (seit 29.04.2022) 8/​8 5/​5 3/​3 100
  (2) (2) (0) (25)
Shannon A. Johnston (seit 18.05.2022) 7/​7 4/​4 3/​3 100
  (1) (1) (0) (14)
Susann Just-Marx 17/​17 7/​7 10/​10 100
  (9) (5) (4) (53)
Achim Karle 16/​16 7/​7 9/​9 100
  (4) (3) (1) (25)
Barbara Lambert 17/​17 7/​7 10/​10 100
  (4) (3) (1) (24)
Michael Rüdiger 18/​18 7/​7 11/​11 100
  (5) (1) (4) (28)
Peter Sack 13/​13 7/​7 6/​6 100
  (5) (3) (2) (38)
Charles Stonehill 13/​13 7/​7 6/​6 100
  (2) (2) (0) (15)
Clara-Christina Streit 12/​12 7/​7 5/​5 100
  (7) (4) (3) (58)
Chong Lee Tan 9/​9 7/​7 2/​2 100
  (3) (3) (0) (33)
Daniel Vollstedt 15/​15 7/​7 8/​8 100
  (2) (2) (0) (13)
Durchschnittliche Teilnahmequote 2       99
        (34)

1) Eine virtuelle Teilnahme wurde in einigen Fällen in Anspruch genommen, insbesondere um den CO 2-Ausstoß aus Reisetätigkeit zu reduzieren sowie um trotz geltender Quarantäne-Auflagen an den Sitzungen teilnehmen zu können.
2) Die Teilnahme an Workshops des Aufsichtsrats ist freiwillig. Sie wird deshalb bei der Berechnung der durchschnittlichen Teilnahmequote nicht berücksichtigt.

Die Themen im Aufsichtsratsplenum

Im Berichtsjahr haben wir uns intensiv mit der Umsetzung der Gruppenstrategie "Compass 2023" befasst. Dabei berieten wir den Vorstand ausführlich in allen relevanten Aspekten. Für Details zur Wachstumsstrategie siehe den Abschnitt "Unsere Strategie und Steuerungsparameter" im zusammengefassten Lagebericht.

Die Auswirkungen und möglichen Risiken des Angriffskriegs gegen die Ukraine für die Gruppe Deutsche Börse waren ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Dabei haben wir uns mit der ordnungsgemäßen Umsetzung des internationalen Sanktionsregimes gegen Russland befasst und zudem ein besonderes Augenmerk auf die Stabilität unserer Handels- und Abwicklungssysteme in Zeiten hoher Auslastung und Marktvolatilität gerichtet. Weiterhin haben wir der Cyber-Resilienz, also der Widerstandsfähigkeit unserer IT-Systeme, hohe Aufmerksamkeit gewidmet.

Wir befassten uns ferner mit dem Stand der Umsetzung der IT-Strategie "2023+". Diese wurde auf die Gruppenstrategie "Compass 2023" abgestimmt, unterstützt deren Ziele und ist auf die Anforderungen der Geschäftsbereiche ausgerichtet. Wesentlicher Baustein der IT-Strategie "2023+" ist die Fortentwicklung der IT in den Geschäftsbereichen, um die Umsetzung der Geschäftsziele unter der Gruppenstrategie zu unterstützen. Dabei spielen Art und Umfang der weiteren Nutzung von Cloud-Technologie und die entsprechende Expertise in der Zukunft eine wesentliche Rolle. Ferner befassten wir uns mit dem Thema Informationssicherheit und begleiteten die Vorbereitungen zur geplanten Einführung des SAP-Systems S/​4HANA.

Ein weiteres zentrales Thema unserer Aufsichtsratsarbeit im Berichtsjahr waren die diversen externen Zukäufe und Unternehmensbeteiligungen zur strategischen Erweiterung und Stärkung unseres Geschäfts. So erwarb die Deutsche Börse AG den Fondsdatenmanager Kneip Communication S.A. zur Stärkung der Wachstumsbereiche Fondsdienstleistungen und Daten. Wir befassten uns ferner mit strukturellen und organisatorischen Veränderungen in den Segmenten Fund Services und Securities Services infolge der im Berichtsjahr erfolgten Neusegmentierung unserer Geschäftsbereiche.

Themenübergreifender Schwerpunkt unserer Tätigkeit war erneut die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten des Themas ESG und den erzielten Fortschritten. Dabei stand die Bedeutung von ESG für die Gruppe Deutsche Börse und die sich hieraus ergebenden Geschäftschancen im Vordergrund. Dazu verschafften wir uns einen Überblick über den Markt für ESG-Produkte und seine wesentlichen Einflussfaktoren, die Rolle von Marktinfrastrukturanbietern bei der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft sowie wesentliche ESG-Produktinitiativen der Gruppe Deutsche Börse. Daneben befassten wir uns mit regulatorischen Herausforderungen in der ESG-Berichterstattung. Im aktuellen Vergütungssystem für den Vorstand sind zu einem wesentlichen Teil auch Nachhaltigkeitsziele verankert. Im Rahmen des Jahresabschlusses verabschiedeten wir den Vergütungsbericht über die Umsetzung des Vorstandsvergütungssystems im Jahr 2021. Dem vorgelegten Vergütungsbericht stimmte eine Mehrheit von 95,93 Prozent der Aktionär*innen auf der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 zu. Wir haben ferner das Kompetenzprofil für die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat um Expertise in Nachhaltigkeitsfragen ergänzt.

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt unserer Aufsichtsratstätigkeit waren die im Berichtsjahr anstehenden Entscheidungen über die künftige personelle Zusammensetzung des Vorstands sowie die personellen Veränderungen im Aufsichtsrat.

Wir haben auch in diesem Berichtsjahr für Kontinuität in der Zusammensetzung des Vorstands gesorgt. So haben wir die Bestellung von Heike Eckert, verantwortlich für das Ressort "Governance, People & Culture", bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Für Details hierzu siehe den Abschnitt "Personalia".

Die Hauptversammlung der Deutsche Börse AG am 18. Mai 2022, die vor dem Hintergrund von COVID-19 erneut vollständig in virtueller Form durchgeführt werden musste, wählte Shannon A. Johnston im Wege der Nachwahl in den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG. Im Anschluss wurde auch die Besetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats angepasst. Für Details hierzu siehe den Abschnitt "Personalia".

Im Berichtsjahr befassten wir uns erneut intensiv und regelmäßig mit dem laufenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln in Bezug auf die Konzeption und Durchführung von Wertpapiertransaktionen von Marktteilnehmenden über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Thematik). Derartige Transaktionen haben Marktteilnehmende nach Ansicht der Ermittlungsbehörde genutzt, um unberechtigte Steuererstattungsansprüche geltend zu machen. Der Aufsichtsrat befasste sich in diesem Zusammenhang auch mit Untersuchungen der Hessischen Börsenaufsicht hinsichtlich derartiger Transaktionen.

Ein wichtiges Thema unserer Aufsichtsratsarbeit waren zudem weitere wesentliche Rechtsstreitigkeiten und Verfahren der Gruppe Deutsche Börse. Effizienz, Angemessenheit und Wirksamkeit der internen Kontrollsysteme sowie der Umgang mit Feststellungen interner Kontrollfunktionen und externer Prüfer und Regulierungsbehörden bildeten einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit.

Darüber hinaus traf sich der Aufsichtsratsvorsitzende im November und Dezember 2022 mit institutionellen Investoren und Stimmrechtsberatern, um mit ihnen über aktuelle Governance-Themen des Aufsichtsrats zu sprechen. Im Mittelpunkt dieser Gespräche standen die Arbeit des Aufsichtsrats im Berichtsjahr und die von ihm getroffenen Personalentscheidungen für Aufsichtsrat und Vorstand, eine mögliche Anhebung der Vorstandsvergütung sowie die Planungen zur künftigen Durchführung der Hauptversammlungen in einem virtuellen Format. Der Aufsichtsratsvorsitzende berichtete in den Sitzungen von Aufsichtsrat und seinem Nominierungsausschuss zusammenfassend über seinen Dialog mit den Investoren.

Im Einzelnen standen in unseren Plenumssitzungen und Workshops im Berichtszeitraum folgende Themen im Vordergrund:

In unserer ordentlichen Sitzung am 9. Februar 2022 informierte uns der Vorstand turnusmäßig über den Stand bei der divisionsübergreifenden Kundenbetreuung. Wir befassten uns zudem mit dem vorläufigen Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 und dem Dividendenvorschlag des Vorstands für 2021. Nach eingehender Erörterung legten wir die Höhe der variablen Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 fest. Ferner beschlossen wir die Erklärung zur Unternehmensführung 2021. Ebenso stimmten wir dem Beschluss des Vorstands zu, auch die Hauptversammlung im Jahr 2022 in virtueller Form abzuhalten. Der Vorstand informierte uns ausführlich über die Nachfolgeplanung für das Management auf oberster Führungsebene sowie über die Aspekte Geschlechtervielfalt und Aufbau eines globalen Talentpools im oberen und mittleren Management. Des Weiteren berichtete der Vorstand über den aktuellen Stand des Ermittlungsverfahrens in Bezug auf Wertpapiertransaktionen von Marktteilnehmenden über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Thematik) sowie über den Stand der Untersuchungen der Hessischen Börsenaufsicht hinsichtlich derartiger Transaktionen.

In einem Workshop am 3. März 2022 beschäftigten wir uns mit den Rechten und Pflichten von Aufsichtsrat und Vorstand.

In der ordentlichen Sitzung am 4. März 2022 informierte uns der Vorstand über mögliche Auswirkungen und Risiken des am 24. Februar 2022 von Russland begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine und die Maßnahmen, welche die Gruppe Deutsche Börse als Reaktion darauf bislang ergriffen hatte. Wir befassten uns in Anwesenheit des Abschlussprüfers mit dem Jahresabschluss 2021 der Deutsche Börse AG und mit dem Konzernabschluss 2021 sowie mit dem Vergütungsbericht 2021. Mit der Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses 2021 sowie des Vergütungsberichts 2021 folgten wir nach eingehender eigener Prüfung der zustimmenden Empfehlung des Prüfungsausschusses, der die Unterlagen zuvor einer intensiven vorbereitenden Prüfung unterzogen hatte. In der Sitzung bestand auch die Gelegenheit zum Austausch mit dem Abschlussprüfer ohne Anwesenheit des Vorstands. Wir beschlossen außerdem den Bericht des Aufsichtsrats für 2021 sowie die Tagesordnung für die Hauptversammlung 2022. Der Vorstand informierte uns zudem über die Personalsituation in der Gruppe Deutsche Börse.

Am 4. März 2022 fand zudem ein ESG-Workshop statt, in dem wir uns umfassend mit dem Thema Nachhaltigkeit, seiner Bedeutung für die Gruppe Deutsche Börse sowie mit den regulatorischen Anforderungen an die ESG-Berichterstattung befasst haben.

In unserer ordentlichen Sitzung am 18. Mai 2022 erörterten wir gemeinsam mit dem Vorstand die bevorstehende Hauptversammlung. An dieser Sitzung nahm der Anteilseignervertreter Karl-Heinz Flöther letztmals und der Arbeitnehmervertreter Oliver Greie erstmals teil.

An der außerordentlichen Sitzung nach Beendigung der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 nahm auch die neu in den Aufsichtsrat gewählte Anteilseignervertreterin Shannon A. Johnston teil. Wir beschlossen eine geänderte Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse. Für Details siehe "Ausschüsse des Aufsichtsrats" im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" im zusammengefassten Lagebericht.

In der ordentlichen Sitzung am 21. Juni 2022 berichtete der Vorstand erneut zur Risikosituation infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wir befassten uns mit dem aktuellen Stand des Ermittlungsverfahrens in Bezug auf Wertpapiertransaktionen von Marktteilnehmenden über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Thematik). Ferner befassten wir uns ausführlich mit der Nachfolgeplanung auf Vorstandsebene und wir beschlossen die Durchführung der jährlichen Effektivitätsprüfung, die im Berichtsjahr durch einen externen Dienstleister unterstützt wurde.

In einem Compliance-Workshop am 28. September 2022 befassten wir uns mit der Vermeidung von Geldwäsche sowie mit dem Prozess zur Handhabung von Mandaten und der Vermeidung von Interessenkonflikten.

In einem weiteren Workshop am 29. September 2022 zu Technologiethemen informierten wir uns über die Überlegungen zu Art und Umfang der künftigen Nutzung von Cloud-Technologie sowie über den Stand der Umsetzung der IT-Strategie "2023+".

In der ordentlichen Sitzung am 29. September 2022 haben wir das Vorstandsmandat von Heike Eckert bis zum 30. Juni 2028 verlängert. Der aktuelle Stand des Ermittlungsverfahrens in Bezug auf Wertpapiertransaktionen von Marktteilnehmenden über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Thematik) wurde erneut im Gremium erörtert. Wir überprüften die Beschreibung der Aufgaben und Anforderungen für Vorstand und Aufsichtsrat einschließlich des Kompetenzprofils vor dem Hintergrund gesetzlicher Änderungen sowie eines im Berichtsjahr neu gefassten Deutschen Corporate Governance Kodex und stimmten einer aktualisierten Fassung zu. Vor demselben Hintergrund beschlossen wir ferner eine aktualisierte Fassung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Wir befassten uns mit der Durchführung der diesjährigen Effektivitätsprüfung.

In der ordentlichen Sitzung am 7. Dezember 2022 verabschiedeten wir das Budget für 2023 und beschlossen die Vorstandsziele für das Geschäftsjahr 2023. Der Vorstand informierte uns über die Ergebnisse der Mitarbeitendenumfrage und den Stand der Umsetzung der Personalstrategie sowie über die für 2023 vorgenommene Aktualisierung dieser Strategie. Wir verschafften uns einen Eindruck über die Entwicklung der zuletzt erworbenen Gesellschaften und der Beteiligungen im Rahmen der Corporate Venture-Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse. Wir erörterten und verabschiedeten die Ergebnisse unserer jährlichen Effektivitätsprüfung nach Ziffer D.12 des Deutschen Corporate Governance Kodex und des jährlichen Suitability Assessment des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie den Trainingsplan für den Aufsichtsrat für das kommende Jahr. Zudem beschlossen wir die Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) für das Geschäftsjahr 2022, die unter www.deutsche-boerse.com >Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärung abgerufen werden kann.

Die Sitzungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr fanden allein am Unternehmenssitz statt. Vor jeder Sitzung führte Martin Jetter als Vorsitzender des Aufsichtsrats in die Tagesordnung ein und informierte den Aufsichtsrat über aktuelle Themen. Am Ende jeder Sitzung tauschten sich die Mitglieder des Aufsichtsrats ohne Anwesenheit der Vorstandsmitglieder offen und umfassend zum Ablauf der Sitzung sowie zu generellen Themen untereinander aus. Ein solcher Austausch fand auch in der Sitzung des Aufsichtsrats am 9. März 2023 statt, in welcher wir den Jahres- und Konzernabschluss für das Jahr 2022 gebilligt haben und an dem zusätzlich der Abschlussprüfer teilnahm. Auch im Prüfungsausschuss findet seit 2021 ein regelmäßiger Austausch seiner Mitglieder mit dem Abschlussprüfer ohne Anwesenheit der Vorstandsmitglieder statt.

Arbeit der Ausschüsse

Im Berichtsjahr verfügte der Aufsichtsrat über sieben ständige Ausschüsse. Die Ausschüsse haben primär die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für das Plenum vorzubereiten. Soweit gesetzlich zulässig, wurden auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. In den Plenumssitzungen berichteten die Ausschussvorsitzenden jeweils ausführlich über die Ausschussarbeit. Der Aufsichtsratsvorsitzende führte den Vorsitz im Nominierungsausschuss, im Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss sowie im Präsidialausschuss und im Vermittlungsausschuss. Die personelle Zusammensetzung und die Aufgaben der Ausschüsse für 2022 finden sich im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" im zusammengefassten Lagebericht. Insbesondere wurden folgende Themen in den Ausschüssen bearbeitet:

Prüfungsausschuss (6 Sitzungen im Berichtsjahr)

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Finanzthemen, insbesondere Kapitalmanagement

Rechnungslegung: Prüfung des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG und des Konzerns inkl. des Rechnungslegungsprozesses, des integrierten zusammengefassten Lageberichts, des Vergütungsberichts und des Prüfungsberichts sowie des Halbjahresfinanzberichts und der Quartalsmitteilungen in Gegenwart des Abschlussprüfers

Abschlussprüfer: Einholung der Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers und Überwachung der Unabhängigkeit, Beauftragung des Abschlussprüfers zur Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und des integrierten zusammengefassten Lageberichtes, Beauftragung des Abschlussprüfers zur formellen und inhaltlichen Prüfung des Vergütungsberichtes, Vereinbarung des Abschlussprüferhonorars, Festlegung von und Befassung mit Prüfungsschwerpunkten, vom Abschlussprüfer erbrachte Nichtprüfungsleistungen, Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung und Vorbereitung des Beschlussvorschlags des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers

Interne Kontrollsysteme: Fragen zum Risikomanagement, zur Compliance und Kapitalmarkt-Compliance sowie zum internen Kontroll- und Revisionssystem, Erörterung der angewandten Methoden und Systeme sowie von deren Effizienz, Angemessenheit und Wirksamkeit

Dividende der Deutsche Börse AG und Budget der Gruppe

Erörterung und Festlegung der Aufgaben des Prüfungsausschusses für das kommende Jahr

Vorbereitung des Beschlusses des Aufsichtsrats zur Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB und zur Entsprechenserklärung nach § 161 AktG

Maßnahmen zur Schließung von internen und externen Prüfungsfeststellungen

Management von Auslagerungen

Management von regulatorischen Änderungen wie insbesondere dem Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG) und deren Umsetzung

Befassung mit den wesentlichen Rechtsstreitigkeiten und Verfahren der Gruppe Deutsche Börse

Befassung mit den Steuerpositionen der Deutsche Börse AG und weiteren Steuerthemen

Bericht über anlassbezogene Compliance-Untersuchungen

Befassung mit Compliance-relevanten Themen wie dem Whistleblowing-System, der Prävention von Geldwäsche und dem Sanktionsrahmenwerk der Gruppe Deutsche Börse

Befassung mit der ESG-Berichterstattung und potenziellen ESG-Risiken

Befassung mit dem aktuellen Stand der SAP-Roadmap

Nominierungsausschuss (5 Sitzungen im Berichtsjahr)

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Vorstandsvergütung: Zielerreichung der Vorstandsmitglieder, Ermittlung der variablen Vorstandsvergütung 2021, Vorbesprechung der individuellen Zielerreichung 2022, Vorbereitung der Verabschiedung der individuellen Ziele der Mitglieder des Vorstands für das Jahr 2023 durch den Aufsichtsrat

Personalangelegenheiten: Erörterung der Nachfolgeplanung für den Vorstand und nachfolgende Managementebenen auch unter Berücksichtigung von Genderaspekten, Vorbereitung einer Empfehlung an das Plenum zur Wiederbestellung von Heike Eckert, Befassung mit externen Mitgliedschaften, Mandaten bzw. Aufsichtsratsmandaten von Dr. Theodor Weimer, Dr. Thomas Book und Dr. Stephan Leithner

Kandidierendensuche und -vorauswahl durch die Anteilseignervertreter hinsichtlich eines*einer Nachfolger*in für Karl-Heinz Flöther als Mitglied des Aufsichtsrats

Befassung mit dem Kompetenzprofil für den Aufsichtsrat, der Geeignetheitsprüfung (sog. Suitability Assessment) und der Aktualisierung des Side Letter zur Suitability Assessment Policy

Aktualisierung von Aufgabenbeschreibung und Anforderungen inkl. der jeweiligen Kompetenzanforderungen für Vorstand und Aufsichtsrat vor dem Hintergrund gesetzlicher Änderungen sowie des im Berichtsjahr neu gefassten Deutschen Corporate Governance Kodex

Befassung mit der Geeignetheitsprüfung (sog. Suitability Assessment) für Vorstand und Aufsichtsrat inkl. der Qualifikationsmatrix des Aufsichtsrats

Befassung mit der Trainingsplanung für 2023 für Vorstand und Aufsichtsrat

Befassung mit den Ergebnissen der jährlichen Befragung der Mitarbeitenden

Bericht über die Corporate Governance-Roadshow des Vorsitzenden des Aufsichtsrats

Risikoausschuss (4 Sitzungen im Berichtsjahr)

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Erörterung der quartalsweise vorgelegten Compliance- und Risikomanagementberichte

Weiterentwicklung der gruppenweiten Compliance-Funktion und des Risikomanagements sowie der Harmonisierung der internen Kontrollsysteme

Operative Risiken, Informationssicherheit und betriebliches Kontinuitätsmanagement

Risikomanagement im Eurex-Teilkonzern sowie bei ECC AG und Crypto Finance AG

Befassung mit bevorstehenden regulatorischen Anforderungen

Befassung mit offenen Prüfungsfeststellungen und einem entsprechenden Maßnahmenplan

Befassung mit der Bestimmung der Risikoneigung (sog. Risikoappetit) der Gruppe Deutsche Börse für das Geschäftsjahr 2023

Befassung mit der Verfügbarkeit wesentlicher Systeme und mitigierender Maßnahmen

Befassung mit anlassbezogenen Risikosituationen insbesondere hinsichtlich der geopolitischen Lage und mitigierender Maßnahmen

Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss (2 Sitzungen im Berichtsjahr)

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Befassung mit der Situation und Strategie von EEX und 360T sowie des Kassamarkts

Update zu Strategie, Aktivitäten und Prioritäten im Bereich ESG

Befassung mit Art und Umfang der weiteren Nutzung von Cloud-Technologie

Technologieausschuss (4 Sitzungen im Berichtsjahr)

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Auseinandersetzung mit Informationssicherheit, IT-Risikomanagement sowie Cyber-Resilienz in Bezug auf verschiedene Szenarien

Behandlung von Digitalisierungsinitiativen des Clearstream-Teilkonzerns

Befassung mit der IT-seitigen Unterstützung der strukturellen und organisatorischen Veränderungen im Clearstream-Teilkonzern sowie der Wachstumsstrategie im Eurex-Teilkonzern

Nachverfolgung der SAP-Roadmap sowie des geplanten Umzugs in ein neues Datenzentrum

Präsidialausschuss (keine Sitzung im Berichtsjahr)

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Der Präsidialausschuss tritt auf Initiative des Aufsichtsratsvorsitzenden bei eilbedürftigen Angelegenheiten zusammen und bereitet die entsprechenden Plenumssitzungen vor. Im Berichtsjahr bestand keine Notwendigkeit für den Präsidialausschuss, zu einer Sitzung zusammenzukommen.

Vermittlungsausschuss (keine Sitzung im Berichtsjahr)

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Der Vermittlungsausschuss ist gesetzlich einzurichten. Gemäß § 31 Absatz 3 MitbestG unterbreitet er dem Aufsichtsrat Vorschläge, wenn für die Bestellung oder Abberufung von Vorstandsmitgliedern keine Zweidrittelmehrheit erreicht wurde. Der Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf. Im Berichtsjahr bestand keine Notwendigkeit für den Vermittlungsausschuss, zu einer Sitzung zusammenzukommen.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main (PwC) hat den Jahresabschluss der Deutsche Börse AG, ihren Konzernabschluss sowie den integrierten zusammengefassten Lagebericht für das am 31. Dezember 2022 beendete Geschäftsjahr unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht als Teil des Halbjahresfinanzberichts 2022 wurden einer prüferischen Durchsicht durch PwC unterzogen. Die Abschlussunterlagen und Berichte von PwC wurden uns rechtzeitig zur Einsicht und Prüfung ausgehändigt. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer waren Marc Billeb und Dr. Michael Rönnberg. Sie haben sowohl an den entsprechenden Sitzungen des Prüfungsausschusses als auch an der Bilanzsitzung des gesamten Aufsichtsrats teilgenommen - dabei jeweils auch ohne Anwesenheit des Vorstands. Sie berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Insbesondere erläuterten sie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Sie tauschten sich regelmäßig auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und den Vorsitzenden des Prüfungs- und des Risikoausschusses aus. Die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts einschließlich der darin enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung blieb ohne Beanstandungen. Im Rahmen der Prüfung wurden keine Tatsachen festgestellt, aus denen sich eine Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ergibt, für die eine Informationspflicht des Abschlussprüfers gegenüber der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses vereinbart worden war. Ebenfalls ohne Beanstandungen blieb die freiwillig durchgeführte formelle und inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts. Der Aufsichtsrat befasste sich regelmäßig mit den Leistungen von PwC, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Umstände, die eine Befangenheit der Abschlussprüfer befürchten lassen, lagen nicht vor.

Der Prüfungsausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Berichte von PwC intensiv mit dem Abschlussprüfer erörtert und einer eigenen sorgfältigen Prüfung unterzogen. Er ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Berichte insbesondere den gesetzlichen Anforderungen aus §§ 317, 321 HGB genügen. Über die Prüfung hat der Ausschuss dem Aufsichtsrat berichtet und ihm die Billigung von Jahresabschluss und Konzernabschluss empfohlen.

Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des integrierten zusammengefassten Lageberichts 2022 im Plenum hatten wir keine Einwendungen. Wir stimmten daher dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zu. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss billigten wir in der Sitzung vom 9. März 2023 entsprechend der Empfehlung des Prüfungsausschusses. Damit ist der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG festgestellt. Den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns diskutierte der Prüfungsausschuss eingehend mit dem Vorstand. Aspekte der Diskussion waren die Liquidität der Gesellschaft, ihre Finanzplanung sowie die Aktionärsinteressen. Der Prüfungsausschuss sprach sich nach dieser Diskussion und eigener Prüfung für den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns aus. Auch im Plenum des Aufsichtsrats schlossen wir uns nach eigener Prüfung dem Vorschlag des Vorstands an.

Personalia

Im Aufsichtsrat ergaben sich im Berichtsjahr folgende personelle Änderungen.

Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus 16 Mitgliedern. Auf Seiten der Anteilseignervertreter ist mit Shannon A. Johnston eines von insgesamt acht Mitgliedern neu in den Aufsichtsrat gewählt worden. Shannon A. Johnston ist Karl-Heinz Flöther gefolgt, der sein Mandat nach zehnjähriger Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG zum Ende der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 niedergelegt hatte. Shannon A. Johnston ist zu Beginn ihrer Aufsichtsratstätigkeit ausführlich in ihr Amt eingeführt worden.

Auf Seiten der Arbeitnehmervertreter ist Oliver Greie zum 29. April 2022 gerichtlich in den Aufsichtsrat bestellt worden. Er folgt auf Katrin Behrens, die ihr Mandat vorzeitig niedergelegt hatte und zum 28. April 2022 auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausschied.

In Bezug auf den Vorstand gab es im Jahr 2022 keine personellen Veränderungen.

Der Aufsichtsrat traf wesentliche Entscheidungen hinsichtlich der zukünftigen Zusammensetzung des Vorstands und verlängerte die Amtszeit von Heike Eckert bis zum 30. Juni 2028.

Umgang mit Interessenkonflikten

Um bereits den Anschein einer von persönlichen Interessen beeinflussten Arbeit und Entscheidungsfindung im Aufsichtsrat von vornherein auszuschließen, legt jedes Aufsichtsratsmitglied Interessenkonflikte, insbesondere solche, die aufgrund einer Beratungs- oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen können, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats unverzüglich offen. Um einem potenziellen Interessenkonflikt vorzubeugen, hat ein Aufsichtsratsmitglied sich vorsorglich nicht an Diskussionen und Beschlussfassungen zur Cum-Ex-Thematik beteiligt. Im Hinblick auf einen weiteren potentiellen Interessenkonflikt hat ein Aufsichtsratsmitglied ebenfalls vorsorglich nicht an Diskussionen im Aufsichtsrat zu einer strategischen Option teilgenommen.

Wir danken dem Vorstand sowie allen Mitarbeitenden für ihr großes Engagement und die gute Arbeit im Jahr 2022, welches aufgrund der geopolitischen Lage sowie der weiterhin andauernden COVID-19-Pandemie erneut überaus herausfordernd war.

 

Frankfurt am Main, den 9. März 2023

Für den Aufsichtsrat:

Martin Jetter, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Zusammengefasster Lagebericht

1. Was wir 2022 erreicht haben

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Steuerungsparameter Ziel Zielerreichung 2022
Finanzielle    
  10% CAGR 14% CAGR
Nettoerlöse 2019-2023 2019-2022
  >4,1 Mrd. € 1 4.337,6 Mio.€
  in 2022 in 2022
  10% CAGR 15% CAGR
EBITDA 2019-2023 2019-2022
  >2,3 Mrd. € 2 2.525,6 Mio. €
  in 2022 in 2022
Cash EPS 10% CAGR 2019-2023 15% CAGR 2019-2022
ESG-Nettoerlöswachstum 3 >10% 31%
Mitarbeitende    
Anzahl der Mitarbeitenden   11.078
Mitarbeitendenzufriedenheit >71,5% 73%
Frauen in Führungspositionen 4 >22% 23%
Kunden und Märkte    
Systemverfügbarkeit (kundenseitige IT) >99,5% >99,9%
Soziales Umfeld    
CO 2-Emissionen pro Arbeitsplatz ≤1,51 t CO 2 pro Arbeitsplatz 1,01 t CO 2 pro Arbeitsplatz
ESG-Ratings    
MSCI, S&P, Sustainalytics >90. Perzentil 98. Perzentil

1) Ursprünglich ~3,8 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
2) Ursprünglich ~2,2 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
3) ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse -interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"
4) Gruppenweites Ziel auf oberer Führungsebene

2. Über diesen Bericht

Der vorliegende zusammengefasste Lagebericht bezieht sich sowohl auf den Konzern Gruppe Deutsche Börse als auch auf die Deutsche Börse AG und enthält die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung. Er erfüllt die Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 20 (DRS 20). Die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung sind Gegenstand der Abschlussprüfung von PwC.

Integrierte Berichterstattung nichtfinanzieller Themen

Seit dem Berichtsjahr 2021 integrieren wir unseren zusammengefassten Lagebericht und unsere zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung in einen Bericht. Unseren wichtigsten Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitenden und Aktionär*innen ermöglichen wir so einen ganzheitlichen Blick auf unsere Unternehmensleistung. Zu dieser zählen neben wirtschaftlichen auch gesellschaftliche und ökologische Themen.

Bei der Erstellung des Berichts greifen wir die Empfehlungen des International Integrated Reporting Council (IIRC) zur Darstellung des Wertschöpfungsprozesses auf (siehe Grafik "Unser Wertschöpfungsprozess"). Aus den regulatorischen Anforderungen an die nichtfinanzielle Berichterstattung sowie der engeren Zusammenarbeit und Verzahnung der bedeutenden Standardsetzer Global Reporting Initiative (GRI), Sustainability Accounting Standard Board (SASB), Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und IIRC entsteht derzeit ein sehr dynamisches Umfeld für die Unternehmensberichterstattung. Daher werden wir diese in den nächsten Jahren weiterentwickeln.

Inhalt, Aufbau und Materialität

Die Informationen zu unserer Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beruhen auf den Anforderungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und, soweit anwendbar, des deutschen Handelsrechts (HGB) sowie der Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS). Die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für die Gruppe Deutsche Börse und das Mutterunternehmen Deutsche Börse AG ist in den zusammengefassten Lagebericht integriert und erfüllt die Vorgaben des § 289b-e bzw. 315b-c HGB und der Verordnung (EU) 2020/​852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/​2088 (im Folgenden EU-Taxonomieverordnung). Sie orientiert sich hinsichtlich der Wesentlichkeitsanalyse und der Beschreibung der Managementansätze sowie ausgewählter KPIs an den Standards der GRI (2021). Für eine ausführliche Übersicht über die kompletten GRI-Indikatoren (GRI-Index) siehe unsere Homepage. Weiterführende Informationen außerhalb dieses Berichts, auf die im Folgenden verwiesen wird, sind nicht Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts, es sei denn, dies wird ausdrücklich hervorgehoben. Sofern keine expliziten Aussagen für die Muttergesellschaft getroffen werden, gelten qualitative Angaben im Sinne des zusammengefassten Lageberichts gleichermaßen für den Konzern Gruppe Deutsche Börse wie für die Muttergesellschaft Deutsche Börse AG. Quantitative Angaben zur Muttergesellschaft werden an einzelnen Stellen gesondert ausgewiesen.

Die Berichterstattung zu unseren wesentlichen Themen erfolgt entlang unseres Wertschöpfungsprozesses, den wir im Kapitel "Unternehmenszweck und Wertschöpfungsprozess" erläutern. Für eine tabellarische Darstellung der Inhalte nach den TCFD-Empfehlungen verweisen wir auf unseren TCFD-Index (siehe Homepage). Im Rahmen unserer Materialitätsanalyse ermitteln und bewerten wir die Erwartungen und Anforderungen von relevanten in- und externen Anspruchsgruppen fortlaufend. Unsere letzte größere Stakeholderbefragung fand im Jahr 2021 statt. Im Jahr 2022 haben wir mehrere interne Stakeholder befragt, um die Ergebnisse aus dem letzten Jahr zu validieren. Alle in unserer Materialitätsanalyse identifizierten Themen sind somit maßgeblich für die weitere Struktur dieses Berichts. Für eine Übersicht über die Bestandteile der nichtfinanziellen Erklärung (NFE) verweisen wir auf die Tabelle "Angaben zur nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 289b-e bzw. 315b-c HGB".

Wir stellen die wesentlichen Themen und die damit verbundenen Steuerungsparameter in den Abschnitten "Unternehmenszweck und Wertschöpfungsprozess" und "Unsere Strategie und Steuerungsparameter" vor. Im Vergleich zum Vorjahr gab es keine neuen wesentlichen Themen.

Angaben zur nichtfinanziellen Erklärung gemäß § 289b-e bzw. 315b-c HGB

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Pflichtangabe gem. § 289b-e bzw. 315b-c HGB Verweise auf Kapitel in unserem integrierten Bericht
Geschäftsmodell 3. Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern 4. Unsere Strategie und Steuerungsparameter
Einbindung der Unternehmensleitung 3. Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern (+ Beschreibung in den jeweiligen Kapiteln)
Risiken 9. Risikomanagement
Zusammenhänge mit Beträgen im Jahres- und Konzernabschluss Für das Verständnis der nichtfinanziellen Erklärung ist es nicht erforderlich, auf einzelne im Konzernabschluss ausgewiesene Beträge hinzuweisen
Umweltbelange 8. Unser soziales Umfeld
Arbeitnehmerbelange 6. Unsere Mitarbeitenden
Sozialbelange 8. Unser soziales Umfeld
Achtung der Menschenrechte 8. Unser soziales Umfeld
Bekämpfung von Korruption und Bestechung 9. Risikomanagement
Produktbelange (als zusätzlicher Aspekt) 7. Unsere Kunden und Märkte

3. Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern

Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

Die Deutsche Börse AG wurde 1992 gegründet und ist ein globales Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Insgesamt beschäftigen wir über 11.000 Mitarbeitende mit 115 Nationalitäten an 55 Standorten.

Als einer der größten Anbieter von Marktinfrastruktur weltweit stellen wir unseren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum entlang der Wertschöpfungskette von Finanzmarkttransaktionen zur Verfügung: beginnend mit dem ESG-Geschäft, Indizes und Analytiklösungen über die darauf aufbauenden Dienstleistungen für Handel und Verrechnung und die Abwicklung der Aufträge bis zur Verwahrung von Wertpapieren und Fonds sowie zu Dienstleistungen für das Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement. Zudem entwickeln und betreiben wir die IT-Systeme, die alle diese Prozesse unterstützen. Neben Wertpapieren werden über unsere Plattformen Derivate, Commodities, Devisen und digitale Vermögenswerte gehandelt.

Unser Geschäft ist in vier Segmenten organisiert: Data & Analytics, Trading & Clearing, Fund Services und Securities Services. Diese Struktur dient der internen Konzernsteuerung und ist die Basis unserer Finanzberichterstattung.

Um die Komplexität der Finanzberichterstattung zu reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher hervorzuheben, wurde unsere Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung zum ersten Quartal 2022 angepasst: Die bisherigen acht Segmente wurden in den vier zuvor genannten Segmenten zusammengefasst.

Für weitere Details verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Abschnitt "Ertragslage".

Der vollständige Konsolidierungskreis der Gruppe Deutsche Börse wird in Erläuterung 35 des Konzernanhangs dargestellt.

Eine vollständige Auflistung unserer Markenrechte finden Sie auf unserer Homepage.

Unternehmensleitung

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen.

Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten.

Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus billigt er den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Der Aufsichtsrat ist gemäß den Bestimmungen des deutschen Mitbestimmungsgesetzes besetzt. Um den im Zusammenhang mit dem Wachstum der Gesellschaft und der Gruppe gestiegenen Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit gerecht zu werden, insbesondere im Hinblick auf die Diversität und die Internationalisierung der Aufsichtsratsarbeit, setzt sich der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG aus jeweils acht Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Weitere Details sind im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" erläutert.

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, wobei der Vorstandsvorsitzende die Arbeit der Vorstandsmitglieder koordiniert. Im Geschäftsjahr 2022 setzte sich der Vorstand der Deutsche Börse AG aus sechs Mitgliedern zusammen. Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder werden im "Vergütungsbericht" erläutert.

Organisationsstruktur

Unsere Organisation ist in sechs Vorstandsressorts gegliedert, die sich wie folgt darstellen:

Führungsstruktur

Group Executive Board

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CEO CFO CIO/​COO Trading & Clearing Governance, People & Culture Pre- & Post-Trading
Dr. T. Weimer G. Pottmeyer Dr. C. Böhm Dr. T. Book H. Eckert Dr. S. Leithner
Group Strategy/​ Mergers & Acquisitions/​ Chief of Staff Financial Accounting & Controlling Derivatives & Cash Trading IT Derivatives Markets Trading Chief Compliance Officer Strategy & Governance
Group Communications & Marketing Investor Relations Clearing and Risk IT Clearing HR Global Business Partner Clearstream Security Services
Group Regulatory Strategy Treasury Group Security Business Analytics & Strategy People Strategy & Initiatives Clearstream Fund Services
Group Audit Chief Risk Officer IT Locations & Digital Journey FX/​360T HR Global Services Qontigo
Group Legal Purchasing & Facility Management Corporate IT European Energy Exchange (EEX) Governance & Organizational Services ISS
  Group Tax Chief Technology Officer Market Data + Services    
    Post Trade IT Cash Market    
    Information Security Compliance Program      
    IT Strategy/​ Chief of Staff      
    Core Infrastructure Services      
    IT Governance, Risk and Transformation      

ESG-Governance

Seit 2021 wird unser Vorstand regelmäßig über relevante Markt- und Absatzentwicklungen im Bereich ESG sowie unsere ESG-Nettoerlöse 1 informiert und bestimmt auf dieser Basis die strategische Ausrichtung. Die Überwachung und Steuerung erfolgt dabei hauptsächlich über unseren CEO und CFO sowie über die Segmente: Das im Bereich Group Strategy verankerte Team Group ESG Strategy steuert die ESG-Aktivitäten operativ innerhalb der Gruppe und das Reporting. Es setzt unsere Klimastrategie um, analysiert Markttrends und arbeitet eng mit den Geschäftsbereichen an der Umsetzung ihrer Produktstrategien. Die Umsetzung der ESG-Strategie sowie die Entwicklung der ESG-Variablen aus der Vorstandsvergütung überwacht das Group Sustainability Board. Das Gremium tagt viermal im Jahr und setzte sich 2022 aus je einem Vertretenden pro Vorstandsbereich sowie dem Head of Group ESG Strategy und einem Vertretenden des Vorstandes (2022: CFO) zusammen. Die konkrete Umsetzung der ESG-Strategie liegt bei den einzelnen Geschäftsbereichen. Neben den einzelnen Produktbereichen ist auch unser Risikomanagement beim Thema ESG involviert (siehe Kapitel "Risikomanagement").

Auf Aufsichtsratsebene beschäftigt sich vorwiegend der im Jahr 2021 aufgesetzte Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss mit dem Thema ESG und berät den Vorstand in Angelegenheiten von strategischer Bedeutung.

Unternehmenszweck und Wertschöpfungsprozess

Unser Unternehmenszweck lautet "Bei der Deutschen Börse schaffen wir Vertrauen in die Märkte von heute und morgen". Vertrauen ist die Grundbedingung für funktionierende Märkte und eine zukunftsfähige Wirtschaft. Wir sorgen für transparente, verlässliche und stabile Infrastrukturen, die Sicherheit und Effizienz auf den Märkten weltweit garantieren. Indem wir Märkte betreiben, tragen wir zum Wachstum und damit zum Wohlstand künftiger Generationen bei. Dies geschieht im Zusammenspiel mehrerer Inputfaktoren unserer Wertschöpfung, die wir im Folgenden gemäß dem Rahmenwerk des IIRC darstellen.

Unser Wertschöpfungsprozess

Externe Anforderungen (Regulatorik, Ratingagenturen etc.)

1 ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

Zur Umsetzung unseres Geschäftsmodells benötigen wir gemäß IIRC-Terminologie im Wesentlichen vier sog. "Kapitalien" (Inputfaktoren), die wir innerhalb eines verbindlichen regulatorischen Rahmens einsetzen: intellektuelles Kapital, Humankapital, Finanzkapital und Partnerschaften. Mit ihnen können wir über unser Geschäftsmodell kurz-, mittel- und langfristigen Wert schaffen. Das Ergebnis lässt sich den folgenden vier Outcome-Dimensionen zuordnen:

Wirtschaftliche Lage

Als wachstumsstarkes Unternehmen schaffen wir finanziellen Wert, Substanz und Rendite, auf die unsere Investoren, Mitarbeitenden, Kunden und die Gesellschaft bauen können.

Mitarbeitende

Als Arbeitgeber ergreifen wir umfassende Maßnahmen, um das Entwicklungspotenzial unserer Mitarbeitenden voll ausschöpfen zu können. Weiterhin fördern wir unsere Mitarbeitendenzufriedenheit und -bindung. All dies stärkt unsere Arbeitgebermarke, die verdeutlicht, warum sich Talente für uns entscheiden.

Kunden und Märkte

Mit unseren Produkten und Dienstleistungen tragen wir dazu bei, dass sich die Transparenz für Marktteilnehmende erhöht und sie damit Marktentwicklungen, -veränderungen oder -transformationen ein- und bepreisen können. Somit ermöglichen wir besser informierte Entscheidungen.

Soziales Umfeld

Weiterhin geht unsere Wertschöpfung weit über das hinaus, was uns als Unternehmen unmittelbar betrifft - wie bspw. unser eigener CO 2-Ausstoß, Menschenrechtsthemen in der Lieferkette oder Mitwirkung an Finanzplatzinitiativen.

Dieser stilisierte Wertschöpfungsprozess bildet die Grundlage für die weiteren Kapitel dieses zusammengefassten Lageberichts und für unsere Steuerungsparameter entlang verschiedener KPIs, die wir im nächsten Kapitel darstellen.

4. Unsere Strategie und Steuerungsparameter

Das Marktumfeld, in dem wir uns bewegen, ist hochdynamisch. Dies gilt nicht nur für die Finanzmärkte an sich, die wir über unsere Plattformen organisieren und betreiben. Auch unser Wettbewerbsumfeld als Marktinfrastrukturbetreiber ist in stetiger Bewegung. So hat sich die Anbieterlandschaft in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit stark konsolidiert, was vor allem der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells von Marktinfrastrukturanbietern zuzuschreiben ist. Diese Skalierbarkeit dürfte sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da die Transaktionskosten über den Einsatz cloudbasierter Technologien und die Blockchain noch weiter sinken werden.

Viele globale Anbieter haben diese Entwicklung genutzt, um sich in ausgewählten Bereichen ihrer Wertschöpfungsketten zu spezialisieren - mit organischen Initiativen, aber auch über systematische Zukäufe, die vom Niedrigzinsumfeld der letzten zehn Jahre besonders begünstigt wurden. Wir haben unsere Marktführerschaft in der Europäischen Union als vollintegrierter End-to-End-Anbieter mit einer breiten Wertschöpfungskette von Daten und Analytik über Handel und Clearing bis hin zu Wertpapierdienstleistungen ausgebaut - sowohl durch organisches Wachstum als auch durch gezielte Akquisitionen. Als Hybrid aus Technologieunternehmen und Finanzdienstleister verfügen wir in unserer Wertschöpfungskette damit über ein hohes Maß an Integration und Diversifikation. Dies ist die Basis für attraktive Wachstumsmöglichkeiten und macht zudem unser Geschäftsmodell robuster gegenüber Marktschwankungen oder strukturellen Brüchen.

Unsere gute Marktposition und Zukunftsfähigkeit haben wir über unsere Wachstumsstrategie gesichert, welche die strategische Richtung und die finanziellen Ziele vorgibt. In unserer Strategie unterscheiden wir generell zwischen organischem Wachstum, das aus eigener Kraft erreicht wird, und anorganischem Wachstum durch gezielte Zukäufe zur Erweiterung unserer Wertschöpfungskette. Das organische Wachstum umfasst primär strukturelle Initiativen wie Produktinnovationen oder Neukundengewinnung sowie zyklisches Wachstum durch Zinseffekte oder Volatilität in den Märkten.

Unsere Strategie adressiert bestehende Markttrends in unseren vier Geschäftsfeldern Data & Analytics, Trading & Clearing, Fund Services und Securities Services. Der Kern unserer Strategie besteht aus der Gruppenstrategie, die auch unsere ESG-Strategie umfasst, sowie den Business-Strategien der Segmente. Daraus leiten sich die Prioritäten der HR-Strategie (siehe Kapitel "Unsere Mitarbeitenden"), der IT-Strategie und der Risikostrategie ab.

Die wichtigsten strukturellen Wachstumstreiber unterstützen die Wachstumschancen unserer Segmente wie folgt:

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Data & Analytics: eine höhere Nachfrage nach passiven Investments und ESG-Dienstleistungen sowie eine zunehmende Bedeutung der Buy-Side

Trading & Clearing: der Wandel von außerbörslichem zu börslichem Handel

Fund Services: der Trend hin zu erhöhtem Outsourcing und Effizienz

Zusätzliche zyklische Wachstumskomponenten können zum Beispiel kurzfristige Schwankungen in den Märkten im Geschäftsfeld Trading & Clearing sowie Zinseffekte in Securities Services sein. Bei den M&A-Initiativen haben wir im Geschäftsfeld Data & Analytics Schwerpunkte auf Daten, Analytik und ESG-Dienstleistungen, den Rohstoff- und Devisenhandel in Trading & Clearing und Fund Services gelegt.

Vier Hauptmerkmale unseres Geschäftsmodells unterstützen unseren Wachstumskurs:

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Hohe Skalierbarkeit. Alle Geschäftsbereiche der Gruppe sind skalierbar, mit dem höchsten Niveau in Trading & Clearing. Dies wahrt unsere hohe Profitabilität über alle Segmente hinweg.

Geringes Risikoprofil. Das Risikoprofil wird hauptsächlich durch operationelle Risiken bestimmt, die gut gesteuert werden können, wie detaillierter dargestellt in unserem Kapitel "Risikomanagement".

Niedrige Kapitalintensität. Es besteht ein begrenzter aufsichtsrechtlicher Kapitalbedarf, der sich hauptsächlich aus operationellen Risiken in den Instituten der Gruppe ergibt. Dies ermöglich weitere Investitionen in unsere Wachstumsstrategie.

Hohe freie Liquidität. Die Dividendenausschüttung beträgt zwischen 40 und 60 Prozent des Jahresüberschusses. Verbleibende Barmittel werden bevorzugt in das Geschäft reinvestiert, um organisch zu wachsen und die M&A-Strategie zu stützen.

Mit unserer Strategie haben wir mit dem Ablauf des letzten Geschäftsjahres deutliche Fortschritte gemacht und die ambitionierten Wachstumsziele unserer Wachstumsstrategie Compass 2023 bereits im Jahr 2022 erfüllt - ein Jahr vor dem Zieljahr.

Neben dem organischen Wachstum konnte auch unsere M&A-Strategie zum Wachstum beitragen - und gleichzeitig die Profitabilität wahren. Fusionen und Übernahmen haben einen Beitrag geleistet, den Anteil des Nettoumsatzes von Data & Analytics von 5 Prozent im Jahr 2019 auf 15 Prozent im zurückliegenden Jahr zu erhöhen. Alle erworbenen Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen tragen derzeit rund 15 Prozent zu den Nettoumsatzerlösen bei. Alle umgesetzten Wachstumsinitiativen seit 2019 sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Unsere Wachstumstreiber

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Organisches Wachstum Wichtigste M&A-Initiativen
Data & Analytics • Starkes Wachstum bei ESG-Produkten und -Dienstleistungen • Axioma
  • Neue Kunden für Index und Analytik • ISS
    • Rainmaker Information
    • Discovery Data
Trading & Clearing • Produktinnovationen (Finanzderivate) • Quantitative Brokers
  • Marktanteil (Commodities, OTC Clearing) • Crypto Finance
  • Neukunden (FX)  
  • Finanzderivate  
  • Volatilität: Indexderivate  
Fund Services • Neue Outsourcing-Kunden und Erweiterung der Dienstleistungen (Vertrieb, Daten) • Fondcenter
    • Ausmaq
    • Kneip
Securities Services • Ausbau der globalen Präsenz im Bereich der festverzinslichen • LuxCSD
  Wertpapierdienstleistungen  
  • Nettozinserträge  

Weitere Wachstumsimpulse versprechen wir uns von der digitalen Transformation unserer Geschäftsmodelle, die wir mit neuen Technologien wie etwa Cloud-Dienstleistungen, Distributed Ledger Technology (DLT) oder künstlicher Intelligenz als Unternehmen oder gemeinsam mit Partnern für uns nutzen können. Ein wichtiges Instrument ist dabei unser Corporate Venture Capital Portfolio unter der Marke DB1 Ventures.

Unsere organischen Wachstumsinitiativen überprüfen wir kontinuierlich, indem wir insbesondere auf die Expansion in strukturell wachsenden Märkten und Anlageklassen setzen. Die wesentlichen Initiativen sowie Wachstumstreiber sind zusätzlich ausführlicher im "Chancenbericht" dargestellt.

Im "Prognosebericht" ist die voraussichtliche Entwicklung für das Geschäftsjahr 2023 beschrieben.

Dazu setzt auch das Vergütungssystem für Vorstand und Führungskräfte u. a. Anreize für Wachstum in den einzelnen Geschäftsbereichen. Eine detaillierte Darstellung aller Zielvorgaben zeigt der "Vergütungsbericht".

Neben der Gruppenstrategie und den Business-Strategien der Segmente hat die Gruppe Deutsche Börse eine ESG-Strategie. Sie bildet das Thema Nachhaltigkeit sowohl in unserer Konzernstrategie als auch entlang unserer Geschäftsbereiche ab und lässt sich in vier Bereiche zusammenfassen:

1. Mit gutem Beispiel vorangehen. Mit der Integration von vier ESG-Zielen (Mitarbeitendenzufriedenheit, ESG-Nettoerlöse 2, CO 2-Neutralität und ESG-Ratings) in unsere Vorstandsvergütung nehmen wir unsere unternehmerische Verantwortung ganzheitlich wahr. Dies zeigt auch unser integrierter Bericht sowie die Tatsache, dass wir alle Nachhaltigkeitsangaben in unserem Bericht vollständig mit hinreichender Sicherheit prüfen lassen

2 ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

2. Transparenz erhöhen. Mit unseren Handelsplätzen und Berichtsstandards (Prime Standard und Richtlinien) schaffen wir Klarheit im Markt und geben Anlegern sowie Investoren Orientierung. Für weitere Ausführungen hierzu siehe den Abschnitt "Transparente Märkte".

3. Lösungen anbieten. Mit unseren Produkten ermöglichen wir es unseren Kunden in Finanz- und Realwirtschaft, ihre grüne Transformation wirtschaftlich und effizient zu gestalten. Rund 8 Prozent unserer Nettoerlöse haben wir im Jahr 2022 mit ESG-Produkten verdient. Für eine weitere Beschreibung siehe den Abschnitt "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

4. Wirkung messen. Alle unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten überprüfen wir systematisch auf ihre Wirksamkeit. Um die Bedeutung für den Gesamtkonzern zu unterstreichen, sind Nachhaltigkeitsindikatoren mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2021 Teil unserer Steuerungsparameter geworden.

Unsere Ziele haben wir in Leistungsindikatoren (KPI) überführt, die wir unseren vier Wertschöpfungskategorien zuordnen:

Übersicht Kapitel und Leistungsindikatoren

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Leistungsindikator Ziel Ist 2022
Finanzielle    
  10% CAGR 14% CAGR
Nettoerlöse * 2019-2023 2019-2022
  >4,1 Mrd. € 1 4.337,6 Mio.€
  in 2022 in 2022
  10% CAGR 15% CAGR
EBITDA * 2019-2023 2019-2022
  >2,3 Mrd. € 2 2.525,6 Mio. €
  in 2022 in 2022
Cash EPS 10% CAGR 2019-2023 15% CAGR 2019-2022
ESG-Nettoerlöswachstum 3 >10% 31%
Mitarbeitende    
Mitarbeitendenzufriedenheit * >71,5% 73%
Anteil von Frauen in Führungspositionen4, * >22% 23%
Kunden und Märkte    
Systemverfügbarkeit (kundenseitige IT) * >99,5% >99,9%
Soziales Umfeld    
CO 2-Emissionen pro Arbeitsplatz ≤1,51 tCO 2 pro Arbeitsplatz 1,01 tCO 2 pro Arbeitsplatz

1) Ursprünglich ~3,8 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
2) Ursprünglich ~2,2 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
3) ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"
4) Gruppenweites Ziel auf oberer Führungsebene
*) Unsere bedeutsamsten finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Das ESG-Nettoerlöswachstum wurde nun mehr aufgrund der sich stetig ändernden regulatorischen Anforderungen und der damit einhergehenden Unsicherheiten als bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator definiert.

Finanzielle Steuerungsparameter

Zu den bedeutsamsten Leistungsindikatoren zur Steuerung unserer wirtschaftlichen Lage gehören die Nettoerlöse und das EBITDA, da diese für die erfolgreiche Umsetzung unserer Wachstumsstrategie von zentraler Bedeutung sind und Anreize für ein profitables Wachstum setzen. Grundlage sind die Nettoerlöse gemäß Konzernabschluss. Hierbei handelt es sich um die Umsatzerlöse zuzüglich des Treasury-Ergebnisses aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften sowie der sonstigen betrieblichen Erträge abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Aufgrund des strategischen Fokus auf Wachstum sind die Nettoerlöse für unsere Gruppe von zentraler Bedeutung. Eine der wichtigsten Säulen der Unternehmensstrategie ist neben dem absoluten Wachstum auch die Profitabilität dieses Wachstums. Um diese strategische Relevanz abzubilden, ist das EBITDA eine der zentralen Kennzahlen zur Steuerung unserer Gruppe sowie zur Umsetzung der Unternehmensstrategie. Das EBITDA beschreibt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und reflektiert damit unsere Ertragskraft. Es stellt eine gängige Kennzahl zur Messung der Profitabilität dar. Ein weiteres bedeutsames finanzielles Steuerungskriterium ist das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS), da sich alle Gewinn- und Verlustrechnungseffekte in dieser Kenngröße niederschlagen und sie somit zur Messung der erfolgreichen Umsetzung der Wachstumsstrategie herangezogen werden kann.

Die ESG-Nettoerlöse 3 sind der Indikator für das ESG-Geschäft.

3 ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

Steuerungsparameter Mitarbeitende

Für den Steuerungsparameter Mitarbeitende verwenden wir zwei bedeutsame Leistungsindikatoren: Der erste Indikator dient dazu, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auf Jahresbasis zu messen und anhand der Ergebnisse Maßnahmen zu ergreifen. Der zweite Indikator wird verwendet, um den prozentualen Anteil von Frauen in Führungspositionen auf Jahresbasis zu berechnen. Bei der Mitarbeitendenzufriedenheit haben wir als Zielwert ein Ergebnis in der jährlichen Mitarbeitendenbefragung von über 71,5 Prozent Zustimmung definiert. Beim Anteil von Frauen in Führungspositionen hat sich der Vorstand im Rahmen einer Selbstverpflichtung das Ziel gesetzt, auf globaler Gruppenebene bis Ende 2022 einen Anteil von über 22 Prozent in der oberen Führungsebene zu erreichen. Für 2023 haben wir uns das Ziel gesetzt, bis Ende 2023 einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 23 Prozent im oberen Management und von 33 Prozent im unteren Management zu erreichen (siehe "Unsere Mitarbeitenden").

Steuerungsparameter Kunden und Märkte

Als Marktinfrastrukturanbieter stellen wir integre, transparente und sichere Marktplätze bereit. In diesem Kontext nutzen wir unsere Systemverfügbarkeit als Leistungsindikator. Bei der Systemverfügbarkeit wird ein Wert größer 99,5 Prozent angestrebt (siehe Kapitel "Unsere Kunden und Märkte").

Steuerungsparameter Soziales Umfeld

Unser Ziel ist es, unsere CO 2-Emissionen aus Scope 1, Scope 2, Flügen und Shuttlebus pro Arbeitsplatz kleiner/​ gleich 1,51 tCO 2 zu halten. Den verbleibenden Anteil unserer oben genannten Emissionen werden wir über Emissionsminderungsprojekte ausgleichen (siehe Kapitel "Unser soziales Umfeld").

Bezüglich der ESG-Ratings ist es unser Ziel, eine Platzierung im 90. Perzentil in drei führenden unabhängigen ESG-Ratings (S&P, Sustainalytics, MSCI) zu erreichen. Neben den aktuellen ESG-Ratingergebnissen beobachten wir daher die Entwicklung unserer ESG-Ratings über mehrere Jahre, um systematisch Verbesserungspotenziale zu identifizieren und zu realisieren (siehe Abschnitt "Unser Stakeholder-Engagement").

Outside-in-Steuerungsparameter: Ratings

Als weitere Steuerungsgrößen beziehen wir unsere Ergebnisse der Kreditratingagenturen ein. Diese Outside-in-Sicht dient uns als externe Evaluierung unseres Handelns sowie unserer Ergebnisse und Vorhaben und übernimmt daher eine wichtige Steuerungsfunktion.

Bei den Kreditratings streben wir auf Gruppenebene ein Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA von höchstens 1,75 und der Free Funds from Operations (FFO) zur Nettoverschuldung größer bzw. gleich 50 Prozent an, um das mit dem derzeitigen AA-Rating konsistente "Minimal Financial Risk Profile" gemäß S&P Global Ratings-Methodik zu erreichen. Weiterhin wird ein Zinsdeckungsgrad von mindestens 14 für die Gruppe Deutsche Börse gemäß dieser Methodik angestrebt (siehe "Kreditratings" im Abschnitt "Finanzlage").

5. Unsere wirtschaftliche Lage

Im Folgenden gehen wir auf die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen, den Geschäftsverlauf, unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage und relevante finanzielle Kenngrößen ein.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Strukturelle Wachstumsfaktoren und M&A sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Diese können wir planen, steuern und an externe Gegebenheiten anpassen. Zudem wirken sich aber auch gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen, die wir nicht beeinflussen können, auf unsere Geschäftsentwicklung aus. Mit Bezug auf das Berichtsjahr sind insbesondere der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dessen Folgen sowie die geänderte Geldpolitik fast aller Notenbanken aufgrund hoher Inflationszahlen maßgeblich. Im Einzelnen sind hervorzuheben:

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Die Verunsicherung der Marktteilnehmenden hinsichtlich des Verlaufs des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine.

Eine hohe Preisvolatilität auf den Strom- und Gasmärkten, u.a. als Folge von sanktionsbedingten Gas-Importbeschränkungen.

Gestiegene Preisniveaus, welche vor allem auf einen raschen Anstieg der Inflation zurückzuführen sind.

Ein Anheben der Leitzinsen sowie eine geldpolitische Straffung der Notenbanken sowohl in den USA als auch in Europa, um der Inflation entgegenzuwirken.

Eine deutliche Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro.

Lokale COVID-19-Lockdowns, insbesondere in den Metropolen Chinas, welche zu Problemen in den Lieferketten führten.

Regulatorische Vorhaben und damit verbunden höhere Anforderungen an die Marktteilnehmenden.

Für das Jahr 2022 geht der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Schätzung aus Januar 2023 von einem Wachstumsrückgang der globalen Wirtschaftsleistung auf 3,4 Prozent (2021: 6,2 Prozent) aus. Für die Eurozone wird ein Wachstum von 3,5 Prozent (2021: 5,3 Prozent) und für Deutschland von lediglich 1,9 Prozent (2021: 2,6 Prozent) prognostiziert.

Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2022 wurde insbesondere durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie dessen ökonomische Folgeeffekte geprägt. Staaten und Staatengemeinschaften implementierten zügig breit angelegte Sanktionsmaßnahmen, welche sich u. a. auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen auswirkten und eine Erschwerung von Handelsbedingungen sowie die Umverteilung von Investitionen zur Folge hatten. Insgesamt erhöhte dies die Unsicherheit und damit den Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden über nahezu alle Anlageklassen hinweg. Dementsprechend lag auch die durchschnittliche Aktienmarktvolatilität im Geschäftsjahr, gemessen am VSTOXX, um 36 Prozent über dem Vorjahreswert. Eine besondere Ausprägung von Preisvolatilität zeigte sich auch auf den Strom- und Gasmärkten. Deutlich reduzierte Verfügbarkeiten von Erdgas sowie Wetterbedingungen über die Sommermonate, die sich negativ auf den Betrieb von Kraftwerken niederschlugen, führten im Zusammenspiel zu einem starken Anstieg der Strom- und Gaspreise. Infolgedessen nahmen auf diesen Märkten der Absicherungsbedarf sowie die Handelsaktivität der Marktteilnehmenden signifikant zu. Erst mit Erreichen der nahezu vollständigen Befüllung der Gasspeicher in Europa Ende Oktober 2022 konnte eine Entspannung an den Strom- und Gasmärkten beobachtet werden.

Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 zeichnete sich ein Anstieg der Inflationsraten sowohl in den USA als auch in den Ländern der Eurozone ab. Notenbanken intervenierten daraufhin mit geldpolitischer Straffung und einer raschen Anhebung der Leitzinssätze. So hob die US-Notenbank (Fed) allein 2022 ihren Zinskorridor um über 400 Basispunkte auf 4,25-4,50 Prozent an. Die Europäische Zentralbank (EZB) reagierte etwas verhaltener und begann erst zur Jahresmitte die Leitzinsen zu erhöhen. Der EZB-Einlagenzins betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2,00 Prozent. Dies beeinflusste im Wesentlichen die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services.

Ertragslage

Wie bereits im Abschnitt "Geschäftsverlauf" beschrieben, wurde das Geschäftsjahr 2022 stärker von zyklischen Faktoren geprägt. Eine durchschnittlich höhere Marktvolatilität führte im Vergleich zum Vorjahr im Segment Trading & Clearing, insbesondere in den Anlageklassen Finanzderivative und Commodities, zu deutlich höheren Handelsvolumen. Einen außergewöhnlich starken Volumenanstieg verzeichneten dabei Aktienindexderivate sowie Gasprodukte. Die starke Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro fachte zudem den Devisenhandel an. Überdies erhöhten sich auch die Nettoerlöse aus hinterlegten Barsicherheiten aufgrund der volatilitätsbedingt höheren Anforderungen aus dem Clearinggeschäft deutlich. Leitzinsanhebungen der Notenbanken zur Eindämmung der hohen Inflationszahlen wirkten sich primär positiv auf die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services aus. Die Ungewissheit über die weiteren Zinsschritte der Notenbanken erhöhte ferner auch den Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden und reflektierte sich in einem höheren Handelsvolumen in Zinsderivaten im Segment Trading & Clearing. Aber auch das für unsere Strategie bedeutsame strukturelle Nettoerlöswachstum entwickelte sich im Geschäftsjahr sehr erfreulich. Entsprechende Zuwächse entstanden u. a. durch eine gestiegene Nachfrage nach Produktinnovationen sowie die Gewinnung neuer Kunden und Marktanteile im Segment Trading & Clearing, insbesondere in den Anlageklassen Finanzderivative und Commodities. Darüber hinaus unterstützte im Segment Data & Analytics eine gestiegene Nachfrage nach Produkten in Governance Solutions, Corporate Solutions und ESG das strukturelle Wachstum. Durch den Verkauf unserer Beteiligung an dem europäischen Transaktionsregister REGIS-TR profitierte das Segment Securities Services im ersten Quartal 2022 von einem Veräußerungsgewinn in Höhe von rund 50 Mio. €. Ferner entstand aus der Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH im Segment Trading & Clearing im zweiten Quartal 2022 ein positiver Einmaleffekt in Höhe von rund 13 Mio. €.

Im Geschäftsjahr 2022 erhöhten sich somit unsere Nettoerlöse auf 4.337,6 Mio. € (2021: 3.509,5 Mio. €). Das Nettoerlöswachstum von 24 Prozent setzt sich aus strukturellem Nettoerlöswachstum von 7 Prozent, zyklischen Wachstumseffekten von 14 Prozent und M&A-Effekten von 3 Prozent zusammen (siehe Erklärung im Kapitel "Chancenbericht").

Der Anstieg der ESG-bezogenen Nettoerlöse 4 auf Gruppenebene ist im Geschäftsjahr nahezu vollständig aus der gestiegenen Nachfrage nach ESG-Produkten aus den Bereichen Governance Solutions, Corporate Solutions und ESG Analytics im Segment Data & Analytics entstanden. Insgesamt konnte der Anteil ESG-bezogener Nettoerlöse der Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent gesteigert werden.

4 ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

Die operativen Kosten stiegen im Geschäftsjahr 2022 um 17 Prozent auf 1.822,2 Mio. € (2021: 1.551,6 Mio. €) an. Dabei sind 4 Prozent dem M&A-bezogenen Wachstum und 3 Prozent Wechselkurseffekten im Zuge des stärkeren US-Dollar gegenüber dem Euro zuzuordnen. Der verbleibende organische Kostenanstieg von 10 Prozent gliedert sich in u. a. inflationsbedingt höhere Kosten von 5 Prozent, welche auch eine einmalige Inflationsausgleichsprämie an die Mitarbeitenden enthalten, 3 Prozent aus variabler und aktienbasierter Vergütung sowie sonstige Kosten von 2 Prozent. Der Anteil der Personalkosten betrug im Berichtszeitraum 1.212,7 Mio. € (2021: 1.002,1 Mio. €), die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 609,5 Mio. € (2021: 549,5 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag somit bei 2.525,6 Mio. € (2021: 2.043,7 Mio. €), ein Anstieg von 24 Prozent. Darin enthalten ist auch das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 10,2 Mio. € (2021: 85,8 Mio. €). Der deutliche Rückgang resultiert im Wesentlichen aus höheren Bewertungseffekten im Vorjahr (45 Mio. €) und einer schwächeren Entwicklung verschiedener Minderheitsbeteiligungen.

Abschreibungen und Wertminderungen, welche getrennt von den operativen Kosten berichtet werden, beliefen sich auf 355,6 Mio. € (2021: 293,7 Mio. €). Der Anstieg stammt u. a. aus Kaufpreisallokationseffekten erworbener Unternehmen, zusätzlichen Abschreibungen aktivierter Vermögenswerte sowie außerordentlichen Wertminderungen auf Software.

Das Finanzergebnis von -63,5 Mio. € (2021: -40,1 Mio. €) beinhaltete zum einen höhere Zinsaufwendungen aus der frühzeitigen Refinanzierung einer im Geschäftsjahr ausgelaufenen Unternehmensanleihe sowie der Begebung einer neuen Hybridanleihe zur Stärkung des Kreditratings. Zum anderen wurden im zweiten Quartal 2022 Zinsrückstellungen für erwartete Steuerzahlungen gebildet. Das Ergebnis des Vorjahres enthielt überdies positive Effekte aus einer Anpassung des erwarteten Zinssatzes für mögliche Steuernachzahlungen. Die Konzernsteuerquote lag mit 26 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres.

Für das Geschäftsjahr 2022 lag damit der den Anteilseignern der Gruppe Deutsche Börse zuzurechnende Periodenüberschuss bei 1.494,4 Mio. € (2021: 1.209,7 Mio. €). Dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 24 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf 8,14 € (2021: 6,59 €) bei durchschnittlich 183,6 Mio. Aktien. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) lag bei 8,61 € (2021: 6,98 €).

Der den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnende Periodenüberschuss betrug 68,8 Mio. € (2021: 55,2 Mio. €) und umfasst hauptsächlich die Gewinnanteile der nicht beherrschenden Gesellschafter der EEX-Gruppe, der ISS HoldCo Inc. sowie der Qontigo GmbH.

Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für 2022

Für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierten wir auf Basis unseres diversifizierten Geschäftsmodells und der daraus abgeleiteten Wachstumschancen einen Anstieg der Nettoerlöse auf rund 3,8 Mrd. €. Diese Prognose haben wir im Verlauf des Geschäftsjahres auf mehr als 4,1 Mrd. € angehoben. Das Wachstum der strukturellen Nettoerlöse sollte mindestens 5 Prozent betragen. Einen weiteren Nettoerlösbeitrag erwarteten wir aus den Akquisitionen, insbesondere aus der Übernahme von ISS. Bei den von zyklischen Faktoren abhängigen Geschäftsfeldern hielten wir es aufgrund der niedrigen Marktvolatilität im Jahr 2021 und potenziellen US-Zinserhöhungen im Geschäftsjahr 2022 für möglich, dass sich erste leicht positive Effekte auf unsere zyklisch bedingten Nettoerlöse ergeben. Eine sich rasant entwickelnde Inflation, welche massive Interventionen der Notenbanken nach sich zog, war jedoch nicht erkennbar.

Ebenso war zum Zeitpunkt der Prognosefeststellung zwar die Entwicklung eines sich verschärfenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine wahrnehmbar, dessen Eskalation und die weitreichenden makroökonomischen Folgen jedoch nicht vollständig abzusehen. Aufgrund der deutlich veränderten Marktsituation u. a. im Hinblick auf eine höhere Marktvolatilität und weltweit gestiegene Zinsniveaus nahm der Anteil zyklischer Effekte am Nettoerlöswachstum der Gruppe mit 14 Prozent sehr deutlich zu. Der Anteil des strukturellen Nettoerlöswachstums lag mit 7 Prozent leicht über den Erwartungen. Damit haben wir unsere Prognose mit Nettoerlösen von 4.337,6 Mio. € insgesamt deutlich übertroffen.

Für die ESG-Nettoerlöse 5 erwarteten wir im Geschäftsjahr ein Wachstum von mehr als 10 Prozent. Mit 31 Prozent haben wir auch diese Prognose übertroffen.

Des Weiteren rechneten wir mit einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf rund 2,2 Mrd. €. Auch diese Prognose haben wir im Verlauf des Geschäftsjahres auf mehr als 2,3 Mrd. € angehoben. Die operativen Kosten stiegen u. a. durch die Aufwertung des US-Dollar und die höhere Inflation stärker als ursprünglich erwartet. Trotzdem stieg das EBITDA um 24 Prozent auf 2.525,6 Mio. €, was deutlich über der Prognose lag.

Vergleich der Finanzlage mit der Prognose für 2022

Wie erwartet lagen wir mit 1,2 zum Ende des Geschäftsjahres unterhalb der maximal angestrebten ratingrelevanten Größe der Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von 1,75. Das Verhältnis der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden betrug 68 Prozent bei mindestens angestrebten 50 Prozent. Wir erzielten einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen 323,5 Mio. € und lagen damit über der Planung von rund 200 Mio. €. Der Anstieg stand im Wesentlichen im Zusammenhang mit IT- und Wachstumsinvestitionen. Basierend auf dem Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung von 3,60 € je Aktie, wird die Ausschüttungsquote von 44 Prozent wie geplant in der Bandbreite von 40 bis 60 Prozent liegen.

Gegenüberstellung Prognose 2022 mit dem Geschäftsjahr 2022

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Prognose 2022
Mrd. €
Geschäftsjahr 2022
Mio. €
Nettoerlöse >4,1 1 4.337,6
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) >2,3 2 2.525,6
ESG-Nettoerlöswachstum 3 >10% 31%

1) Ursprünglich ~3,8 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
2) Ursprünglich ~2,2 Mrd. € (Anhebung der Prognose im Laufe des Geschäftsjahres)
3) ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse".

Entwicklung der Rentabilität

Die Konzern-Eigenkapitalrentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2022 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie lag im Berichtsjahr bei 18,8 Prozent (2021: 18,2 Prozent).

Segment Data & Analytics

Kennzahlen des Segments Data & Analytics

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Nettoerlöse 1 651,7 482,6 35
Index 215,6 182,8 18
Analytik 75,4 75,9 - 1
ESG 1 238,6 158,2 51
Sonstige1, 2 122,1 65,7 86
Operative Kosten - 383,2 - 278,7 37
EBITDA 261,5 244,0 7

1) Die Vollkonsolidierung der Institutional Shareholder Services Inc. erfolgte zum 25 Februar 2021.
2) Beinhaltet u.a. die Vollkonsolidierungen von Discovery Data Inc. und Rainmaker Information Pty Ltd.

Das Segment Data & Analytics umfasst seit dem ersten Quartal 2022 die bisherigen Segmente Qontigo und ISS. Hier berichten wir zum einen über unser Indexgeschäft, das Emittenten ein umfangreiches Angebot an Indizes und damit eine Fülle von Möglichkeiten bietet, Finanzprodukte für unterschiedlichste Anlagestrategien aufzulegen. Die Nettoerlöse in diesem Geschäft setzen sich aus ETF-, Börsen- und sonstigen Lizenzerlösen zusammen. Während die ETF-Lizenzerlöse von dem in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auf STOXX ®- und DAX ®-Indizes investierten Volumen abhängen, ergeben sich die Börsen-Lizenzerlöse hauptsächlich aus dem Handelsvolumen in Indexderivaten auf STOXX- und DAX-Indizes an der Eurex. Durch die Lizenzierung von nachhaltigen Indexlösungen entlang des gesamten Indexproduktportfolios wird hier zum ESG-Trend beigetragen. Zum anderen enthält das Segment Data & Analytics den Bereich Analytik. Hier bieten wir unseren Kunden Software für Risikoanalyse und Portfoliomanagement an.

Außerdem umfasst Data & Analytics unser ESG-Geschäft, welches durch unsere Anfang 2021 akquirierte Tochtergesellschaft Institutional Shareholder Services Inc. (ISS) generiert wird. ISS ist ein in den USA ansässiger, weltweit führender Anbieter von Lösungen für Corporate Governance und nachhaltiges Investieren, Marktinformationen und redaktionellen Inhalten vor allem für institutionelle Investoren und Unternehmen. ISS arbeitet unabhängig, und wir haben Grundsätze zum Schutz der Selbstständigkeit und Integrität des ISS Research verabschiedet. Die unter ESG zusammengefassten Nettoerlöse beinhalten die Geschäftsbereiche Corporate Solutions, ESG Analytics und Governance Solutions. Damit leistete ISS im Jahr 2022 den größten Beitrag zu den ESG-Nettoerlösen 6 innerhalb unserer Gruppe.

6 ESG-Nettoerlöse gemäß Gruppe Deutsche Börse-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"

Im Geschäftsjahr 2022 profitierte das Segment Data & Analytics maßgeblich von einer anhaltend hohen Nachfrage nach ESG-Produkten. Zum einen trugen die beiden Bereiche Governance Solutions (insbesondere etablierte Dienstleistungen von ISS für Proxy-Lösungen) und ESG Analytics (Unterstützung von institutionellen Investoren und Banken bei der Entwicklung nachhaltiger Investitionsstrategien sowie beim ESG-Reporting) im Berichtszeitraum sehr positiv zum Nettoerlöswachstum bei. Zum anderen verzeichnete der ebenfalls in "ESG" enthaltene Bereich Corporate Solutions auch ein starkes Wachstum, das auf die gestiegene Nachfrage von Unternehmen zurückzuführen ist, die die Marktstandards einhalten wollen. Als führender Anbieter unterstützt ISS seine Kunden bei der Gestaltung und Verwaltung der Bereiche Corporate Governance, Vergütung von Führungskräften, Nachhaltigkeit und Cyber-Risiko-Programme. Das Wachstum im Bereich "Sonstige" ist zum einen auf die Akquisitionen von Discovery Data und Rainmaker im Jahr 2021 zurückzuführen. Zum anderen verzeichnete auch das bestehende Angebot an Market Intelligence-Produkten erfreuliche Zuwächse. Darüber hinaus wirkten sich Währungseffekte durch den stärkeren US-Dollar positiv auf die Nettoerlöse aus.

Im Bereich Index war das Geschäftsjahr von der Unsicherheit der Marktteilnehmenden aufgrund der geo- und geldpolitischen Situation geprägt, sodass die Aktienindizes, die im Vorjahr einen starken Aufwärtstrend mit Rekordständen verzeichnet hatten, im Verlauf von 2022 merklich zurückgingen. So verloren sowohl der DAX als auch der europäische Leitindex EURO STOXX 50 im Berichtszeitraum über 10 Prozent an Wert. Dementsprechend sank auch das durchschnittlich im Jahr 2022 verwaltete Vermögen in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auf STOXX- und DAX-Indizes. Das Geschäft mit Börsenlizenzen hingegen stieg aufgrund der deutlich höheren Marktvolatilität signifikant. Die sonstigen Lizenzerlöse profitierten vom Wachstum des Geschäfts mit Buy-Side-Kunden und Emittenten strukturierter Produkte. Zudem enthielten die Nettoerlöse im Indexbereich eine Ausgleichszahlung für volumenabhängige Derivatelizenzen in Höhe von 19 Mio. € aus dem Segment Trading & Clearing, Finanzderivate. Im Analytikgeschäft stiegen die Nettoerlöse im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich an. Dies lag hauptsächlich an positiven Währungseffekten.

Im EBITDA des Geschäftsjahres 2021 war ein positiver Effekt von rund 45 Mio. € aus der bisherigen At-Equity-Bewertung der Clarity AI, Inc. auf das Ergebnis aus Finanzanlagen enthalten.

Segment Trading & Clearing

Kennzahlen des Segments Trading & Clearing

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Nettoerlöse 2.187,1 1.809,1 21
Finanzderivate 1.234,4 995,8 24
Aktienderivate 509,0 439,4 16
Zinsderivate 367,9 282,8 30
Entgelte für hinterlegte Sicherheiten 117,6 68,0 73
Sonstige 239,9 205,6 17
Commodities 475,5 341,5 39
Strom 183,3 188,2 - 3
Gas 89,2 54,9 62
Sonstige 203,0 98,4 106
Wertpapiere 344,4 364,0 - 5
Handel 176,2 188,6 - 7
Sonstige 168,2 175,4 - 4
Devisen 132,8 107,8 23
Operative Kosten - 876,3 - 770,7 14
EBITDA 1.330,8 1.083,6 23

Das Segment Trading & Clearing umfasst seit dem ersten Quartal 2022 die bisherigen Segmente Eurex, EEX, Xetra und 360T. In der Anlageklasse Finanzderivate berichten wir über die Geschäftsentwicklung im Handel und Clearing von Finanzderivaten an der Terminbörse Eurex. Die Geschäftsentwicklung wird im Wesentlichen von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und dem Eigenhandel professioneller Marktteilnehmender bestimmt und hängt maßgeblich von der Marktvolatilität und dem Absicherungsbedarf unserer Kunden ab. Zusätzlich werden Erlöse aus der Vermarktung von Daten und Infrastrukturdienstleistungen erwirtschaftet.

In der Anlageklasse Commodities berichten wir über die Handelsaktivität auf den Plattformen der EEX Group mit Standorten in Europa, Asien und Nordamerika. Die EEX Group betreibt Marktplätze und Clearinghäuser für Energie- und Commodity-Produkte und verbindet mehr als 800 Handelsteilnehmende weltweit. Das Angebot umfasst Kontrakte auf Energie-, Umwelt-, Fracht- und Agrarprodukte. Die wichtigsten Erlösträger der EEX Group sind die Strom-Spot- und -Terminmärkte sowie die Gasmärkte. Dazu zählen Produkte wie grüne Stromderivate, Emissionsrechtehandel und Herkunftszertifikate.

Die Anlageklasse Wertpapiere zeigt die Entwicklung auf unseren Handelsplätzen im Kassamarkt (Xetra® und Börse Frankfurt). Neben Erträgen aus Handel und Verrechnung (Clearing) werden Erlöse aus der fortlaufenden Notierung und der Neuzulassung von Unternehmen (Listings), aus der Vermarktung von Handelsdaten sowie Infrastrukturdienstleistungen und durch Services für Partnerbörsen erzielt. Seit Dezember 2021 werden hier auch die Aktivitäten der neu erworbenen Crypto Finance AG erfasst. Durch die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an dem Anbieter von Services zum Handel, zur Verwahrung und Anlage in digitalen Vermögenswerten wurde eine neue Anlageklasse erschlossen.

Das Segment Trading & Clearing umfasst ebenso die Anlageklasse Devisen und berichtet über die Geschäftsentwicklung auf den Handelsplattformen unserer Tochtergesellschaft 360T. Die Nettoerlöse werden im Wesentlichen von der Handelsaktivität institutioneller Investoren, der Banken und international agierender Unternehmen bestimmt.

Das Segment Trading & Clearing trägt auf vielfältige Weise zu den ESG-Nettoerlösen 7 unserer Gruppe bei. Einerseits existiert eine breite Produktpalette im Bereich nachhaltiger Investitionsmöglichkeiten, wie beispielsweise ESG-Aktienindexderivate und ESG-Zinsderivate, die auf der Eurex-Plattform gehandelt werden. Bei unserer Tochtergesellschaft EEX steht die Entwicklung nachhaltiger Commodity-Märkte zum Beispiel durch den Handel von europäischen Emissionszertifikaten im Fokus der Aktivitäten. In diesem Bereich gab es 2022 verschiedene Initiativen der EEX, womit der zweitgrößte Beitrag der Gruppe zu den ESG-Nettoerlösen 8 geleistet wurde. Schließlich wird auch durch Produkte im Zusammenhang mit dem Handel von Green Bonds und ESG-ETFs zu den ESG-Nettoerlösen 9 beigetragen.

7 ESG-Nettoerlöse gemäß Deutsche Börse Group-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"
8 ESG-Nettoerlöse gemäß Deutsche Börse Group-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"
9 ESG-Nettoerlöse gemäß Deutsche Börse Group-interner Definition - siehe "Definition unserer ESG-Nettoerlöse"

Das Geschäftsjahr 2022 war maßgeblich durch die geopolitische Situation und die daraus resultierenden Marktrisiken, steigende Inflation sowie die Erhöhung der Leitzinsen durch die Zentralbanken geprägt. Die daraus resultierenden Unsicherheiten in allen Marktbereichen verbunden mit höherer Volatilität führten zu steigendem Handels- und Absicherungsbedarf über nahezu alle Anlageklassen hinweg. Hierbei wurde die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells deutlich unter Beweis gestellt.

Bei den Finanzderivaten schlugen sich diese Faktoren besonders in deutlich höheren Handelsvolumen in Aktienindexderivaten (+21 Prozent) und Zinsderivaten (+20 Prozent) nieder, was zu einem starken Anstieg der Nettoerlöse für diese Produkte führte. In der Produktgruppe Zinsderivate hatte die zentrale Verrechnung von außerbörslich gehandelten (OTC) und in Euro denominierten Zinsderivaten einen positiven Einfluss. Das ausstehende Nominalvolumen stieg im Jahresvergleich um rund 30 Prozent auf 27 Bio. € an. Dies entspricht einem globalen Marktanteil in Euro denominierter OTC-Zinsderivate von 20 Prozent (Stand Januar 2023). Im Zuge der höheren Marktvolatilität erhöhten sich auch die für den Handel mit Finanzderivaten hinterlegten Sicherheiten, was deutlich höhere Nettoerlöse in diesem Bereich zur Folge hatte.

Getrieben durch hohe Unsicherheiten im Bereich der Energiemärkte haben sich die Volumen im Handel und Clearing von Gasprodukten mehr als verdoppelt. In Kombination mit Marktanteilsgewinnen auf den Spot- und Derivatemärkten trug der Bereich Commodities damit positiv zur Entwicklung des Segments bei. Die Nettoerlöse aus dem Stromhandelsgeschäft nahmen im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr trotz gewonnener Marktanteile aufgrund von insgesamt reduzierter Handelsaktivität auf den Strommärkten bedingt durch den Anstieg der zu hinterlegenden Sicherheiten leicht ab. Die Nettozinserträge aus den für das Clearing-Geschäft zu hinterlegenden Sicherheiten stiegen infolge der höheren Marktvolatilität ebenfalls und trugen infolgedessen sehr positiv zu den sonstigen Nettoerlösen in dieser Anlageklasse bei.

Im Wertpapiergeschäft setzten die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken die globalen Aktienmärkte unter Druck. In der Folge bewegten sich die Handelsvolumen am Kassamarkt im Jahr 2022 leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH führte im zweiten Quartal zu einem positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 13 Mio. €. Außerdem enthielten die Vorjahresnettoerlöse einen positiven Effekt von rund 16 Mio. €, welcher im Zusammenhang mit dem Verkauf des Regulatory Reporting Hub entstanden war. Das strukturelle Wachstum des Bereichs Listing war aufgrund einer reduzierten Aktivität im Kapitalmarktzugang leicht rückläufig.

Im Devisenhandel wirkte sich die gestiegene Volatilität der Devisenmärkte sehr positiv auf die durchschnittlich gehandelten Tagesvolumen aus, die im Geschäftsjahr um rund 30 Prozent anstiegen. Diese Entwicklung übertrug sich entsprechend auch auf die in diesem Bereich erzielten Nettoerlöse.

Segment Fund Services

Kennzahlen des Segments Fund Services

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Nettoerlöse 375,9 382,4 - 2
Fondsabwicklung 211,5 203,2 4
Fondsdistribution 89,7 77,6 16
Sonstige 74,7 1 101,6 - 26
Operative Kosten - 171,5 - 125,9 36
EBITDA 203,8 255,9 - 20

1) Die Vollkonsolidierung von Kneip Communication S.A. erfolgte zum 31. März 2022, siehe Erläuterung 2.

Das Segment Fund Services, welches vor dem ersten Quartal 2022 IFS hieß, fasst unter dem Bereich Fondsabwicklung das Orderrouting sowie die Abwicklung und Verwahrung von Publikums-, börsengehandelten und alternativen Fonds über Clearstream zusammen. Kunden können ihr gesamtes Fondsportfolio über die Fondsverarbeitungsplattform Vestima ® abwickeln und verwahren. Der Bereich Fondsdistribution umfasst das Fondsplattformgeschäft von Clearstream Fund Centre. Damit bietet Fund Services eine der führenden Plattformen für Fondsdienstleistungen im europäischen Markt. Die ESG-Produktpalette von Fund Services besteht aus Verwahrungs- und Abwicklungsdienstleistungen für ESG-Fonds, bei denen Anleger Nachhaltigkeitsmerkmale sehen. Die Nettoerlöse in diesem Segment hängen weitgehend vom Wert der verwahrten Wertpapiere und von der Anzahl der bearbeiteten Aufträge und Transaktionen ab.

Das Geschäftsjahr im Fund Services-Segment war geprägt von niedrigeren Marktindexständen resultierend aus der Unsicherheit der Marktteilnehmenden in Hinsicht auf geldpolitische Maßnahmen, die die globalen Aktienmärkte unter Druck setzten. Trotz des schwierigen Marktumfelds verzeichneten sowohl die Fondsabwicklung als auch die Fondsdistribution aufgrund von organischer Produktentwicklung kombiniert mit einer Ausweitung der Marktabdeckung und der Gewinnung neuer Kunden weitere Zugewinne und bestätigten somit den anhaltenden Wachstumstrend im Fund Services-Bereich.

Ende März 2022 hat die Deutsche Börse AG die Kneip Communication S.A. erworben, um ihr Angebot an Dienstleistungen im Fondsdatenbereich auszuweiten. Die Deutsche Börse AG hat im Rahmen der Transaktion 100 Prozent der Anteile des Luxemburger Fondsdatenmanagers erworben. Das Ergebnis von Kneip Communication S.A. fließt in die sonstigen Nettoerlöse des Segments Fund Services ein. Diese enthielten im zweiten Quartal des Vorjahres außerdem einen positiven Bewertungseffekt von rund 40 Mio. € aus dem Erwerb der verbleibenden Anteile an Clearstream Fund Centre.

Segment Securities Services

Kennzahlen des Segments Securities Services

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Nettoerlöse 1.122,9 835,4 34
Verwahrung 585,0 526,1 11
Abwicklung 104,8 120,2 - 13
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 260,0 50,0 420
Sonstige 173,1 1 139,1 24
Operative Kosten - 391,2 - 376,3 4
EBITDA 729,5 459,6 59

1) Die Entkonsolidierung von REGIS-TR erfolgte zum 31. März 2022.

Im Segment Securities Services (ehemals Segment Clearstream) bündeln wir die Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren. Mit der dem Handel nachgelagerten Infrastruktur für Eurobonds und weitere Märkte begleitet und betreut unsere Tochtergesellschaft Clearstream die Emission, Abwicklung, Verwaltung und Verwahrung für Wertpapiere aus 60 nationalen Märkten sowie für den internationalen Markt. Die Nettoerlöse in diesem Segment werden hauptsächlich von dem Volumen und dem Wert der verwahrten Wertpapiere bestimmt, woraus sich die Depotentgelte ableiten. Das Abwicklungsgeschäft hängt in erster Linie von der Anzahl der Transaktionen ab, die Clearstream über die Börsen und den außerbörslichen Handel (OTC) vornimmt. Dieses Segment enthält auch die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft. Der Beitrag von Securities Services zu ESG liegt in Dienstleistungen im Bereich Weisungen zur Stimmrechtsausübung und in den Vertriebsdienstleistungen, die als Teil der Anlegerservices angeboten werden und Kunden dabei unterstützen, die Anforderungen der Regulierung, der guten Unternehmensführung und der Marktstandards zu erfüllen.

Das Segment Securities Services wurde im Geschäftsjahr 2022 am stärksten von den globalen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken infolge der gestiegenen Inflation geprägt. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die im Segment Securities Services auf Bareinlagen unserer Kunden erzielt werden, profitierten stark von den erhöhten Leitzinsen sowohl in den USA als auch in Europa. Hierzu trug zusätzlich der durchschnittlich um rund 20 Prozent gestiegene Bestand an Bareinlagen positiv bei, insbesondere im US-Dollar-Bereich. Dementsprechend wurde auch die im Jahr 2020 eingeführte Bearbeitungsgebühr zur Abwicklung von Bareinlagen im Laufe des Geschäftsjahres sowohl für US-Dollar als auch für Euro wieder aufgehoben.

Im Berichtsjahr 2022 war eine anhaltend hohe Emissionstätigkeit am Anleihemarkt zu verzeichnen, insbesondere seitens der öffentlichen Hand. Dies führte u. a. zu einem um 3 Prozent höheren durchschnittlichen Wert der über den nationalen Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) und den internationalen Zentralverwahrer (International Central Securities Depository, ICSD) verwahrten Wertpapiere. Das durchschnittlich ausstehende Volumen im Sicherheitenmanagement und Wertpapierleihegeschäft erhöhte sich in der Berichtsperiode um rund 6 Prozent. Gepaart mit den restriktiveren geldpolitischen Maßnahmen, führte dies zu einem Anstieg der Nettoerlöse aus diesem Bereich. Die Anzahl der abgewickelten Transaktionen lag unter dem Wert des Vorjahres. Dies hing mit der gesamtwirtschaftlichen Situation zusammen, die zu weniger Handel an den Aktienmärkten und somit auch zu weniger Abwicklungsbedarf führte. Entsprechend gingen auch die Nettoerlöse in diesem Bereich zurück.

Durch den Verkauf unserer Beteiligung an dem europäischen Transaktionsregister REGIS-TR profitierten die sonstigen Nettoerlöse im ersten Quartal 2022 von einem Veräußerungsgewinn in Höhe von rund 50 Mio. €.

Definition unserer ESG-Nettoerlöse

Die EU-Taxonomie findet unmittelbar keine Anwendung auf unser Geschäftsmodell und ist daher nicht als Referenzrahmen geeignet, unsere Produkte und Dienstleistungen mit Blick auf Nachhaltigkeit zu klassifizieren. Im Rahmen eines Strategiedialogs haben wir daher eine eigene Definition für ESG-Nettoerlöse erarbeitet. Seit dem Jahr 2021 messen wir explizit unsere ESG-Nettoerlöse nach dieser Definition, die wir nachfolgend näher beschreiben. Hinsichtlich der EU-Taxonomie verweisen wir auf das Kapitel "Angaben zur EU-Taxonomie".

Unsere Produkte und Dienstleistungen der jeweiligen Segmente generieren in unterschiedlichen Teilen des Finanzsektors und der Realwirtschaft wirtschaftlichen Wert und sind oft nicht vergleichbar. Dies erfordert einen weitreichenden Definitionsrahmen der ESG-Nettoerlöse aus Gruppensicht, der dann auf Segmentebene weiter detailliert wird. Aus Konzernsicht gelten Nettoerlöse als ESG-Nettoerlöse, wenn die zugehörigen Produkte einen Bezug zur Transformation der Real- und/​oder Finanzwirtschaft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung haben.

Dieser Zusammenhang ist gegeben, wenn unsere Produkte die allgemeine Informationstransparenz - nicht nur für Investoren, Gründer, Vermögensverwalter und Unternehmen auf den Märkten, sondern auch für externe Beobachter - entlang der drei ESG-Dimensionen erhöhen.

Entlang der drei ESG-Dimensionen kann jedes Geschäftssegment der Gruppe Deutsche Börse die Informationstransparenz erhöhen, indem es ESG-Faktoren in sein Produktportfolio einbezieht - sei es durch die Integration von ESG-Ratings, -Daten und/​oder -Analysen oder durch das Reporting von Daten zu Handelsvolumen bei Wertpapieren, Derivaten, erneuerbaren Energien und/​oder Commodities. Im Einzelnen kann unsere Produktpalette die Informationstransparenz erhöhen, indem sie allgemein akzeptierte Indikatoren als Marktsignale bereitstellt.

Konkret fallen pro Segment folgende Tätigkeiten in unseren ESG-Referenzrahmen:

ESG-Nettoerlöse nach Segmenten

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Data & ESG Die entsprechenden ESG-Nettoerlöse umfassen die Geschäftsbereiche Corporate Solutions, ESG Analytics und Governance Solutions von ISS, ohne Liquid-Metrix und SCAS (Securities Class Action Services).
Analytics   -Corporate Solutions bietet webbasierte Tools für Governance- und Nachhaltigkeitsanalysen, ESG-Daten, -Ratings, -Bewertungen und -Berichte, die Unternehmenskunden bei der Gestaltung und Verwaltung ihrer Corporate-Governance-, Vergütungs- und Nachhaltigkeitsprogramme unterstützen.
    -ESG Analytics umfasst Lösungen, die es Anlegern ermöglichen, verantwortungsbewusste Anlagerichtlinien und -praktiken zu entwickeln und zu integrieren, sich für verantwortungsbewusste Anlagethemen einzusetzen und die Unternehmen im Portfolio durch Screening und Analysen zu überwachen.
    -Governance Solutions umfasst objektives Governance-Research und -Empfehlungen, End-to-End-Lösungen für die Stimmrechtsvertretung und die Berichterstattung sowie einen ausgelagerten Stimmrechtsvertretungsservice, der u.a. die Übermittlung von Stimmanweisungen umfasst.
  Index Die entsprechenden ESG-Nettoerlöse umfassen alle Erlöse aus der Lizenzierung von nachhaltigen Indexlösungen. Lizenzeinnahmen aus solchen Produkten können entweder direkt beobachtet werden (z. B. im Fall von ETF-Lizenzen) oder es erfolgt eine Zuordnung, wenn sie als Teil von Paketen verkauft werden. Die Einnahmen aus nachhaltigen Analyselösungen werden hinzugefügt, sobald diese Produkte auf den Markt kommen und vermarktet werden.
  Analytics  
Trading & Clearing Wertpapiere Die entsprechenden ESG-Nettoerlöse beziehen sich auf den Handel mit ESG-ETFs (Best-in-Class-Ansatz, Ausschlussmethode, thematisches Investment) und grünen Anleihen, aber auch auf Schulungen zu ESG-Themen wie die Master Class SDG Strategy (E), Seminare zur Förderung der Finanzkompetenz von Frauen (S) oder die Prüfung zum qualifizierten Aufsichtsratsmitglied (G).
  Finanzderivate Die ESG-Nettoerlöse bei Eurex stammen aus dem Handel von ESG-Aktienindex- und Fixed-Income-Indexderivaten (basierend auf Lizenzen verschiedener Indexanbieter) auf der Handelsplattform.
  Devisen Die Anlageklasse Devisen weist keine ESG-Nettoerlöse aus.
  Commodities Die Anlageklasse Commodities definiert ESG-Nettoerlöse als Erlöse, die mit nachhaltigen Commodity-Märkten (Umweltmärkte, sowohl Compliance- als auch freiwillige Märkte) verbunden sind. Dazu gehören Verträge über Ökostrom, Emissionszertifikate und damit zusammenhängende Dienstleistungen für Register und Herkunftsnachweise. In Zukunft können sie sich auch auf Fracht oder landwirtschaftliche Produkte beziehen.
Fund Services   Für Fund Services sind ESG-Nettoerlöse definiert als Einnahmen, die mit den Verwahrungs- und Abwicklungsdienstleistungen von Vestima für verarbeitete Fonds, die als ESG-Fonds klassifiziert wurden, verbunden sind. Vestima fungiert als zentrale Anlaufstelle und bietet einen standardisierten Prozess für alle Fondstransaktionen, was die operative Effizienz unserer Kunden erhöht.
Securities Services   Clearstream definiert ESG-Nettoerlöse als Umsätze im Zusammenhang mit Weisungen zur Stimmrechtsausübung und Vertriebsdienstleistungen, die im Rahmen von Anlegerservices angeboten werden. Diese Produkte unterstützen die Einhaltung von Regulierungs-, Governance- oder Marktstandards und die Aktionär*innen in ihren Governance-Rechten, um eine aktive Beteiligung zu erleichtern.

Finanzlage

Cashflow

Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (ohne CCP-Positionen) 2.141,6 1.181,4
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.483,6 908,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 1.406,5 - 2.168,0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 951,1 798,7
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 2.128,2 2.040,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben zum 31. Dezember 1.275,6 1.029,7

Der Finanzmittelbestand und damit die Liquidität der Gruppe Deutsche Börse umfasst den Kassenbestand und die Bankguthaben, soweit diese nicht aus der Wiederanlage der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmenden resultieren, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, deren ursprüngliche Fristigkeit drei Monate nicht übersteigt. Die Veränderung des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben war neben Mittelzuflüssen aus dem operativen Geschäft durch Mittelabflüsse aus Akquisitionen geprägt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 2.141,6 Mio. € (2021: 1.181,4 Mio. €) vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen und resultierte maßgeblich aus dem Periodenüberschuss in Höhe von 1.563,2 Mio. € (2021: 1.264,9 Mio. €) sowie aus der Veränderung des Working Capital.

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit 1.406,5 Mio. € (2021: 2.168,0 Mio. €) und waren vor allem durch Schwankungen zwischen kurz- und langfristigen Anlagen der Kundengelder geprägt. Zudem führt die Akquisition von Kneip zu einem Mittelabfluss in Höhe von 185,5 Mio. €. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 323,5 Mio. € (2021: 206,4 Mio. €) über der Planung von rund 200 Mio. €. Der Anstieg stand im Wesentlichen im Zusammenhang mit IT- und Wachstumsinvestitionen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führte zu Mittelabflüssen in Höhe von 951,1 Mio. € (2021: Mittelzuflüsse in Höhe von 798,7 Mio. €) und beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 587,6 Mio. € (2021: Dividende für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 550,6 Mio. €), die Emission zweier Anleihen mit einem Nominal in Höhe von 1,1 Mrd. € zur Refinanzierung, die Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von 600,0 Mio. € sowie die Nettorückzahlung von Commercial Papers, die zu einem Nettomittelabfluss in Höhe von 741,0 Mio. € führte.

Der Cashflow für das Geschäftsjahr 2022 als Saldogröße aller Mittelzuflüsse- und -abflüsse aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, den Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit belief sich auf 126,0 Mio. € (2021: -460,5 Mio. €) und war insbesondere durch den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit geprägt.

Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien sowie unserer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme waren wir für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin solide mit Liquidität ausgestattet.

Für weitere Details zum Cashflow siehe Konzern-Kapitalflussrechnung sowie Erläuterung 22 des Konzernanhangs.

Liquiditätssteuerung

Unseren operativen Liquiditätsbedarf decken wir in erster Linie durch Innenfinanzierung, indem wir erwirtschaftete Mittel einbehalten. Unser Ziel ist es, Liquidität in ausreichender Höhe vorzuhalten, um alle unsere Zahlungsverpflichtungen entsprechend ihrer Fälligkeit erfüllen zu können. Wir unterhalten einen konzerninternen Cash Pool, um unsere überschüssige Liquidität, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig, zu bündeln. Liquide Mittel legen wir prinzipiell kurzfristig an, damit sie schnell verfügbar sind, sowie weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Wir haben zudem Zugang zu externen Finanzierungsquellen, wie bilateralen und syndizierten Kreditlinien, und verfügen über ein Commercial Paper-Programm (siehe Erläuterung 25 unseres Konzernanhangs für Details zum Finanzrisikomanagement). Um unseren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, nutzten wir in den vergangenen Jahren unseren Zugang zum Kapitalmarkt und emittierten Unternehmensanleihen.

Schuldverschreibungen der Deutsche Börse AG (zum 31. Dezember 2022 ausstehend)

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Typ Emissionsvolumen ISIN Laufzeit Fälligkeit Kupon p. a. Listing
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 500 Mio. € DE000A1684V3 10 Jahre Oktober 2025 1,625% Luxemburg/​ Frankfurt
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 500 Mio. € DE000A3H2457 5 Jahre Februar 2026 0,000% Luxemburg/​ Frankfurt
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 600 Mio. € DE000A2LQJ75 10 Jahre März 2028 1,125% Luxemburg/​ Frankfurt
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 500 Mio. € DE000A3H2465 10 Jahre Februar 2031 0,125% Luxemburg/​ Frankfurt
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung 600 Mio. € DE000A3MQXZ2 10 Jahre April 2032 1,500% Luxemburg/​ Frankfurt
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung (Hybridanleihe) 600 Mio. € DE000A289N78 Stichtag 7 Jahre/​ Endfälligkeit in 27 Jahren Juni 2027/​ 1,250 % (bis Stichtag) Luxemburg/​ Frankfurt
        Juni 2047    
Festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung (Hybridanleihe) 500 Mio. € DE000A3MQQV5 Stichtag 6,25 Jahre/​ Endfälligkeit in 26,25 Jahren Juni 2028/​ 2,000 % (bis Stichtag) Luxemburg/​ Frankfurt
        Juni 2048    

Kapitalmanagement

Generell erwarten unsere Kunden von uns, dass wir konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und somit ein gutes Kreditrating erzielen.

Wir verfolgen das Ziel, das mit einem AA-Rating konsistente "Minimal Financial Risk Profile" gemäß S&P Global Ratings-Methodik zu erreichen. Ferner streben wir an, die starken AA-Kreditratings unserer Tochtergesellschaften Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Securities Services sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten unserer Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG eine hohe Bonität.

Im Rahmen unseres Kapitalmanagements streben wir folgende relevante Kenngrößen an:

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Nettoschulden im Verhältnis zum EBITDA: höchstens 1,75

Free Funds from Operations (FFO) im Verhältnis zu den Nettoschulden: größer bzw. gleich 50 Prozent

Zinsdeckungsgrad: mind. 14

Tangible Equity (für die Clearstream Banking S.A.): insg. mind. 1.100 Mio. €

Bei der Berechnung dieser Kenngrößen orientieren wir uns eng an der von S&P Global Ratings angewandten Methodik:

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Zur Ermittlung des ratingrelevanten EBITDA wird das berichtete EBITDA um das Ergebnis aus Finanzanlagen sowie um kalkulatorische Anpassungen in Verbindung mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen reduziert. Für 2022 ergibt sich ein ratingrelevantes EBITDA von 2.541 Mio. €.

Zur Ermittlung der ratingrelevanten FFO werden vom ratingrelevanten EBITDA Zins- und Steueraufwendungen abgezogen. Für 2022 ergeben sich ratingrelevante FFO von 2.127 Mio. €.

Zur Überleitung der ratingrelevanten Nettoschulden werden von den Bruttoschulden (d. h. den verzinslichen Verbindlichkeiten) zunächst 50 Prozent der Hybridanleihe sowie die zum Bilanzstichtag bestehende überschüssige Liquidität abgezogen. Anschließend werden die Verbindlichkeiten aus Operating-Leasing-Verhältnissen sowie die ungedeckten Pensionsverpflichtungen hinzugerechnet. Für 2022 ergeben sich ratingrelevante Nettoschulden von 3.129 Mio. €.

Zur Ermittlung der ratingrelevanten Zinsaufwendungen werden u. a. die Zinsaufwendungen für unsere Finanzierung herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen unserer Konzerngesellschaften, die auch als Finanzinstitute tätig sind. Zu diesen gehören u.a. die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit unserer Finanzierung stehen, werden nicht in die Zinsaufwendungen einbezogen. Zur Ermittlung des Zinsaufwands wird die Hybridanleihe nur zu 50 Prozent angerechnet. Für 2022 ergeben sich ratingrelevante Zinsaufwendungen von 49 Mio. €.

Die folgende Tabelle "Relevante Kenngrößen" veranschaulicht unsere Berechnungsmethodik und weist die Werte für das Berichtsjahr aus.

Relevante Kenngrößen

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Zielgröße 2022
Nettoschulden /​ EBITDA   ≤ 1,75 1,2
Free Funds from Operations (FFO) /​ Nettoschulden % ≥ 50 68
Zinsdeckungsgrad   ≥ 14 52
Tangible Equity der Clearstream Banking S.A. (zum Bilanzstichtag) Mio. € ≥ 1.100 1.464,3

Wir haben die Absicht, bei der Clearstream Banking S.A. ein sog. Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) von 1.100 Mio. € nicht zu unterschreiten. Im Berichtsjahr hat die Clearstream Banking S.A. dieses mit einem Wert von 1.464,3 Mio. € übertroffen.

S&P Global Ratings legt für die Berechnung der Kennzahlen jeweils den gewichteten Durchschnitt aus den berichteten bzw. erwarteten Werten der letzten vorangegangenen, der aktuellen und der folgenden Berichtsperiode zugrunde. Um die Nachvollziehbarkeit der Kennzahlen sicherzustellen, berichten wir diese auf Basis der jeweils aktuellen Berichtsperiode.

Dividende und Aktienrückkäufe

Generell streben wir eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb dieser Bandbreite steuern wir die tatsächliche Ausschüttungsquote im Wesentlichen in Abhängigkeit von unserer Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung von Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus planen wir, die verbleibenden verfügbaren Mittel primär in unsere komplementäre externe Weiterentwicklung zu investieren. Sofern diese Mittel nicht durch die Gruppe investiert werden können, stellen zusätzliche Ausschüttungen, insbesondere in Form von Aktienrückkäufen, eine weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar.

Für das Geschäftsjahr 2022 schlagen wir auf unserer Hauptversammlung vor, eine Dividende von 3,60 € je Stückaktie zu zahlen (2021: 3,20 €). Diese Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von 44 Prozent des unseren Anteilseignern zuzurechnenden Periodenüberschusses. Auf Basis von 183,7 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergäbe sich damit eine Dividendensumme von 661,6 Mio. € (2021: 587,6 Mio. €). Die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien ergibt sich aus unserem Grundkapital von 190,0 Mio. Aktien abzüglich 6,3 Mio. Aktien im Eigenbestand.

Kreditratings

Kreditratings

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Langfristig Kurzfristig
Deutsche Börse AG    
S&P Global Ratings AA A-1+
Clearstream Banking S.A.    
Fitch Ratings AA F1+
S&P Global Ratings AA A-1+
Clearstream Banking AG    
S&P Global Ratings AA A-1+

Unsere Kreditwürdigkeit wird regelmäßig von S&P Global Ratings überprüft, die der Clearstream Banking S.A. von den Ratingagenturen Fitch Ratings und S&P Global Ratings sowie die der Clearstream Banking AG von S&P Global Ratings.

Am 22. Juni 2022 bestätigte Fitch Ratings das AA-Kreditrating der Clearstream Banking S.A. mit einem stabilen Ausblick. Das Rating spiegelt die führende Position im Nachhandelsgeschäft, das umsichtige Liquiditätsmanagement und die einwandfreie Kapitalausstattung der Bank wider.

Am 30. Januar 2023 bestätigte S&P Global Ratings die AA-Kreditratings der Deutsche Börse AG, der Clearstream Banking AG und der Clearstream Banking S.A. Das Rating der Deutsche Börse AG spiegelt die Annahme wider, dass die Gruppe ihre Wachstumsstrategie fortführt. Das Rating der Clearstream Banking S.A. spiegelt das starke Risikomanagement, die minimale Verschuldung sowie die starke Positionierung im internationalen Kapitalmarkt - insbesondere durch das internationale Verwahr- und Transaktionsgeschäft - wider.

Vermögenslage

Im Folgenden werden wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie im Konzernabschluss.

Konzernbilanz (Auszüge)

AKTIVA

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
  269.108,8 222.919,3
Langfristige Vermögenswerte 20.758,4 20.462,4
davon immaterielle Vermögenswerte 8.610,0 8.162,9
davon Geschäfts- oder Firmenwerte 5.913,7 5.596,0
davon andere immaterielle Vermögenswerte 1.942,6 1.913,6
davon Finanzanlagen 11.322,8 11.460,4
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente 1.894,7 1.634,7
davon erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 182,8 227,1
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.078,4 9.442,4
Kurzfristige Vermögenswerte 248.350,5 202.457,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 129.932,8 103.195,7
davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 93.538,3 78.542,0
davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.275,6 1.029,6
PASSIVA 269.108,8 222.919,3
Eigenkapital 9.060,9 7.742,4
Schulden 260.047,9 215.177,0
davon langfristige Schulden 14.183,9 13.623,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.078,4 9.442,4
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 4.535,0 3.539,9
davon latente Steuerschulden 388,2 338,5
davon kurzfristige Schulden 245.864,0 201.554,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 129.568,8 103.267,7
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 19.712,9 16.618,7
davon Bardepots der Marktteilnehmenden 93.283,1 78.292,5

Die Bilanzsumme der Gruppe Deutsche Börse hat sich gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent erhöht. Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte resultierte im Wesentlichen aus der Akquisition von Kneip, was sich im Anstieg der immateriellen Vermögenswerte widerspiegelt sowie aus währungsbedingten Schwankungen der Geschäfts- oder Firmenwerte. Der deutliche Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte ergab sich insbesondere aus der stichtagsbezogenen Volatilität der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung und der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten.

Das Eigenkapital der Gruppe ist gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent gestiegen. Ursache dafür war insbesondere der Jahresüberschuss des laufenden Geschäftsjahres 2022 abzüglich der Dividendenzahlung für das vorangegangene Geschäftsjahr 2021.

Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 323,5 Mio. € (2021: 206,4 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CapEx) was im Wesentlichen im Zusammenhang mit IT- und Wachstumsinvestitionen stand und die Segmente Securities Services und Trading & Clearing betraf.

Betriebskapital (Working Capital)

Das Working Capital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 2.588,6 Mio. € (2021: 1.387,7 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen monatlich einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Nettoerlösen mit 2.289,2 Mio. € zum 31. Dezember 2022 relativ gering (31. Dezember 2021: 969,4 Mio. €). Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergab sich insbesondere aus stichtagsbezogenen offenen Posten aus der hohen Marktvolatilität der Spotmärkte innerhalb der EEX Gruppe, denen gleichzeitig ein Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüberstand. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich auf 2.802,8 Mio. € (2021: 1.214,7 Mio. € ohne stichtagsbedingte Positionen). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von 214,2 Mio. € (2021: Betriebskapital in Höhe von 173,0 Mio. €).

Stichtagsbedingte Bilanzpositionen

Die Bilanzposition "Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten" entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG, der European Commodity Clearing AG sowie der Nodal Clear, LLC: Da sie als zentrale Kontrahenten für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agieren, werden ihre Finanzinstrumente zum Fair Value in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind ausführlich im Abschnitt "Risikomanagement" im zusammengefassten Lagebericht und in den Erläuterungen 13 und 25 des Konzernanhangs dargestellt.

Die an die Clearinghäuser der Gruppe angeschlossenen Marktteilnehmenden erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bardepots, die täglich angepasst werden. Das Geld wird von den zentralen Kontrahenten über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" bilanziert. Der Wert der Bardepots an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember) variierte zwischen 83,1 Mrd. € und 119,5 Mrd. € (2021: zwischen 32,9 Mrd. € und 78,3 Mrd. €).

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage

Das Geschäftsjahr 2022 wurde insbesondere durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie dessen ökonomische Folgeeffekte geprägt. Die insgesamt höheren Marktvolatilitäten u. a. bei Finanzderivaten und Rohstoffderivaten reflektierten die hohe Unsicherheit und den Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden, insbesondere im Segment Trading & Clearing, deutlich. Zusätzlich führte eine rasant steigende Inflation zu einer geldpolitischen Straffung seitens der Notenbanken und damit steigenden Zinsniveaus weltweit. Positiv beeinflusste dies im Wesentlichen die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services. Hingegen fielen gleichzeitig die Kurse an den Aktienmärkten aufgrund höherer Zinsen. Eine zunehmende Konjunkturskepsis und sinkende mittelfristige Gewinnerwartungen der Unternehmen übten zusätzlichen Druck auf die Aktienkurse aus. Dies spiegelte sich auch in den Segmenten Trading & Clearing (Aktienhandel), Fund Services und Data & Analytics (Index) wider. Mit Nettoerlösen von 4.337,6 Mio. € erreichten wir ein Gruppenwachstum von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was deutlich über den Erwartungen des Vorstands an das Geschäftsjahr lag. Dabei dominierte das Wachstum aus zyklischen Effekten mit 14 Prozent. Weitere 7 Prozent stammten aus strukturellem Nettoerlöswachstum und 3 Prozent aus M&A-Aktivitäten. Das Wachstum ESG-bezogener Nettoerlöse betrug im Geschäftsjahr 31 Prozent und stammte primär aus dem Segment Data & Analytics (ESG). Der Anstieg der Kosten um 17 Prozent resultierte zum einen aus M&A-Aktivitäten und einem stärken US-Dollar gegenüber dem Euro. Zum anderen trugen die steigende Inflation, eine höhere variable und aktienbasierte Vergütung sowie sonstige gestiegene Kosten zum Wachstum bei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 24 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 2.525,6 Mio. € und lag ebenfalls über den Erwartungen des Vorstands.

Der Vorstand beurteilt auf dieser Basis die Finanzlage der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr als weiterhin sehr solide. Das Unternehmen erzielte wie in den Vorjahren einen hohen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Mit einem Wert von 1,2 lag das für das Kreditrating wichtige Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA unterhalb der Grenze von maximal 1,75.

Wie in den letzten Jahren schlagen wir unseren Aktionär*innen auch für das Geschäftsjahr 2022 eine steigende Dividende vor. Der Dividendenvorschlag liegt bei 3,60 € (2021: 3,20 €), ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Ausschüttungsquote würde damit auf 44 Prozent sinken (2021: 49 Prozent), was die anorganische Wachstumsambition der Gruppe reflektiert.

Mehrjahresübersicht der Gruppe Deutsche Börse

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2018 2019 2020 2021 2022
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung            
Nettoerlöse Mio. € 2.779,7 2.936,0 3.213,8 3.509,5 4.337,6
davon Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften Mio. € 204,5 247,7 196,6 142,7 532,2
Operative Kosten (ohne Abschreibung und Wertminderungsaufwand) Mio. € - 1.340,2 - 1.264,5 - 1.368,7 - 1.551,6 - 1.822,2
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) Mio. € 1.443,7 1.678,2 1.869,4 2.043,7 2.525,6
Abschreibung und Wertminderungsaufwand Mio. € - 210,5 - 226,2 - 264,3 - 293,7 - 355,6
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss Mio. € 824,3 1.003,9 1.079,9 1.209,7 1.494,4
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 4,46 5,47 5,89 6,59 8,14
Konzern-Kapitalflussrechnung            
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 1.298,2 926,1 1.412,0 908,9 2.483,6
Konzernbilanz            
Langfristige Vermögenswerte Mio. € 15.642,0 11.706,9 14.570,5 20.462,4 20.758,4
Eigenkapital Mio. € 4.963,4 6.110,6 6.556,1 7.742,4 9.060,9
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 1 Mio. € 2.283,2 2.286,2 2.637,1 3.037,3 4.123,4
Kennzahlen des Geschäfts            
Dividende je Aktie 2,70 2,90 3,00 3,20 3,60 2
Dividendenausschüttungsquote 3 % 61 53 51 49 44 4
Mitarbeitendenkapazität (Jahresdurchschnitt)   5.397 5.835 6.528 8.855 10.143
Die Aktie            
Jahresschlusskurs der Deutsche Börse-Aktie 104,95 140,15 139,25 147,10 161,40
Durchschnittliche Marktkapitalisierung Mrd. € 21,5 24,0 27,7 27,0 30,9
Kennzahlen zur Bonität            
Nettoschulden /​ EBITDA   1,1 1,0 1,0 2,0 1,2
Free Funds from Operations (FFO) /​ Nettoschulden % 69 79 76 38 68

1) Im Folgejahr fällige Anleihen werden unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
2) Vorschlag an die Hauptversammlung 2023
3) Die Quoten für die Jahre 2018-2020 wurden angepasst. Die Dividendenausschüttungsquote wird mit dem berichteten Jahresüberschuss ermittelt.
4) Wert auf Basis des Vorschlags an die Hauptversammlung 2023

6. Unsere Mitarbeitenden

Das Engagement und die Kompetenz unserer Mitarbeitenden bilden eine wichtige Grundlage für die Gruppe Deutsche Börse. Zusammen mit unseren Unternehmenswerten Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Integrität, Offenheit und Verantwortung prägen sie unsere Unternehmenskultur und sind Fundament unseres geschäftlichen Erfolges. Deshalb verfolgen wir eine aktive Personalstrategie, fördern Vielfalt und Inklusion und messen systematisch unsere Arbeitgeberattraktivität.

Personalstrategie

Entlang ihrer vier strategischen Dimensionen zielt unsere Personalstrategie darauf ab, die besten Talente zu gewinnen ("Attract"), sie zu fördern ("Develop"), es ihnen zu ermöglichen, effektiv zu arbeiten ("Engage") und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln ("Lead"). Diese vier Dimensionen bilden das Fundament für vier langfristige Initiativen. Mit diesen Initiativen wollen wir ein flexibles und nachhaltiges Arbeitsumfeld schaffen, das unseren Mitarbeitenden optimale Arbeitsbedingungen bietet.

Dimensionen unserer Personalstrategie auf einen Blick

Mit "Trust@Work" möchten wir die Voraussetzungen für effektive Zusammenarbeit in einer hybriden Arbeitswelt über Teamgrenzen und Projekte hinaus schaffen. Hierbei haben wir uns allgemein auf die Schaffung eines optimalen Arbeitsumfeldes, insbesondere auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz im Anschluss an die COVID-19-Pandemie sowie auf die Themen mentale Gesundheit und Wohlbefinden fokussiert. Außerdem haben wir unser hybrides Arbeitsmodell eingeführt und arbeiten weiter daran, unsere Büros in einen Raum für Zusammenarbeit, Kreativität und Innovation zu verwandeln. Unterstützt wird dieser Prozess von "DigitizeHR", einer Initiative zur vollständigen Digitalisierung unserer operativen HR-Prozesse und zur Bereitstellung verwertbarer Analysen. Mit der Initiative "MissionGrow!" optimieren wir die Entwicklungsmöglichkeiten unserer Mitarbeitenden. Wir setzen weiterhin auf Transparenz, Chancengleichheit und eine kontinuierliche Feedback-Kultur. Basierend auf den Ergebnissen unseres "People Survey 2021" wurde 2022 die Initiative "WorkFlows" gestartet, um gruppenweite Unternehmensprozesse effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten sowie zielgerichtete Maßnahmen auf Basis von beachtlichen Ergebnissen zu ergreifen.

Arbeitgeberattraktivität

Nachhaltig erfolgreich sind wir nur, wenn wir sowohl neue Talente gewinnen als auch spezialisierte, erfahrene und engagierte Mitarbeitende an die Gruppe Deutsche Börse binden und dafür sorgen, dass sie sich für uns als Arbeitgeber ihrer Wahl begeistern. In diesem Sinne arbeiten wir kontinuierlich an der Umsetzung unserer Talentanwerbestrategie, indem wir die Marktsituation berücksichtigen und die Strategie entsprechend anpassen. Unsere Strategie transportiert die Botschaft, dass neue Talente bei uns Teil eines internationalen Teams werden, das positiven Wandel vorantreibt und sich durch Aufgeschlossenheit und Neugierde auszeichnet. Wir heißen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Altersklasse und mit unterschiedlichen persönlichen Hintergründen willkommen und möchten ihnen die Möglichkeit geben, mit uns gemeinsam zu wachsen. Dies erreichen wir über eine Reihe von Ausbildungs- und Traineeprogrammen. Interne Weiterbildungen - etwa zu Cloudcomputing, agilen Entwicklungsmethoden und Digitalisierung - setzen diese Ausbildungsprogramme logisch fort und werden mit Mentorenprogrammen und persönlichkeitsbezogenen Trainingsangeboten, beispielsweise zu Kommunikation, Verantwortungsübernahme oder Teamfähigkeit, ergänzt.

Im Jahr 2022 haben wir unser bestehendes Angebot an Entwicklungsprogrammen erweitert. Seit 2022 betreiben wir unser neues globales Talentprogramm "Evolve!" sowie ein neues Programm zur Entwicklung von Führungskräften; welche über alle Karrierepfade hinweg angeboten werden. Diese Formate stärken unser Personalentwicklungsangebot.

Weitere Informationen zur Teilnahme unserer Mitarbeitenden und Führungskräfte an Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind der Tabelle "Kennzahlen zur Belegschaft der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2022" zu entnehmen.

Im Rahmen unserer jährlichen Mitarbeitendenumfrage, des People Survey, die u. a. auch Themen wie Strategieverständnis und Zusammenarbeit behandelt, wird die Arbeitgeberattraktivität sehr zufriedenstellend bewertet (84 Prozent Zustimmung). Das mehrheitlich positive Feedback, das wir hier sammeln konnten, unterstreicht, dass wir für ein Arbeitsumfeld stehen, in dem sich Beruf und Privatleben gut vereinbaren lassen - so etwa über flexible Arbeitszeitmodelle, Zuschüsse für Kinderbetreuung, Studieren neben dem Beruf oder Teilzeitmodelle. Zur Bestimmung der Mitarbeitendenzufriedenheit ermitteln wir jährlich den Durchschnittswert der beiden Themen "Strategic Alignment & Organisational Framework" und "Team Effectiveness & Collaboration". Unser Ziel ist es, einen Wert von über 71,5 Prozent zu erreichen. 2022 erreichten wir einen Wert von 73,0 Prozent. In der folgenden Grafik "Ergebnisse unseres jährlichen "People Survey 2022" ist angegeben, wie die Mitarbeitenden zu den Themen Strategieverständnis und Zusammenarbeit stehen.

Ergebnisse unserer jährlichen "People Survey 2022"

Strategie Alignment & Organizational Framework

Team Effectiveness & Collaboration

Förderung von Vielfalt und Inklusion

Die Gruppe Deutsche Börse ist weltweit tätig. An 55 Standorten rund um den Globus beschäftigen wir über 11.000 Mitarbeitende mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Unsere Vielfalt spiegelt sich aber nicht nur in der Herkunft unserer Mitarbeitenden, sondern auch in der Vielfalt ihrer beruflichen Expertise und vielen weiteren Unterschieden, die jede einzelne Persönlichkeit, die Teil unseres Teams ist, auszeichnen.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Vielfalt für unseren globalen Erfolg entscheidend ist. Wir sehen in der Fülle an individuellen Eigenschaften und Stärken den Schlüssel zur Erfüllung unseres Unternehmenszwecks. Deshalb setzen wir uns dafür ein, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle willkommen fühlen und in das alle selbstverständlich ihre Ideen einbringen können.

Wir sind Unterzeichner der "Charta der Vielfalt" und bekennen uns mit unserem Verhaltenskodex zu unserer gruppenweiten sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung. Ein öffentliches "Diversity & Inclusion Statement", in welchem wir unsere Wertschätzung für alle gegenwärtigen und zukünftigen Mitarbeitenden zum Ausdruck bringen, sowie eine umfassende Diversity & Inclusion Policy bilden weitere Säulen unseres vielfältigen und inklusiven Arbeitsumfelds.

Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht, körperlicher oder gesundheitlicher Beeinträchtigung, sexueller Orientierung oder Identität, ethnischer Herkunft und Glauben wird bei uns nicht geduldet - weder beim Verhalten der Mitarbeitenden untereinander noch bei der Auftragsvergabe an Dritte. Daher haben wir Prozesse implementiert, um bei der Personalauswahl den Aspekt der Gleichbehandlung sicherzustellen und im Falle des Verdachts auf Diskriminierung sofort handeln zu können. Die geringe einstellige Anzahl entsprechender Fälle im Berichtsjahr 2022 wurde entweder über unser Hinweisgebersystem, an die entsprechende Abteilungsleitung oder direkt an die lokale Personalabteilung gemeldet. Alle relevanten Fälle, die weitere Abhilfemaßnahmen erforderten, wurden auf angemessene Weise und unter Wahrung der persönlichen Interessen behandelt und abgeschlossen.

Wir haben uns des Weiteren bewusst gegen eine zentrale Aussteuerung unseres Programms für Vielfalt und Inklusion entschieden. Die Mitglieder des Diversity & Inclusion Council repräsentieren unsere globale Belegschaft und unsere verschiedenen Minderheiten, informieren und beraten den Vorstand über Initiativen und fungieren als Vertrauenspersonen und Ansprechpartner*innen für Mitarbeitende. Der Council setzt sich dafür ein, unser tägliches Arbeitsumfeld als einen Ort zu erhalten, an dem sich jede*r Einzelne wertgeschätzt fühlt und die verdienten Chancen erhält.

Uns ist es weiterhin ein besonderes Anliegen, den Frauenanteil auf Führungsebenen zu steigern. Unsere verschiedenen Programme zur Talentförderung - und damit auch zur Qualifizierung von Frauen für Führungspositionen - tragen zu einer langfristig orientierten Förderung von Frauen bei. Weitere Maßnahmen beinhalten zum Beispiel eine gezielte Nachfolgeplanung sowie interne wie externe Mentoring- und Trainingsprogramme. Im Rahmen eines internen Frauennetzwerkes wird der Austausch unter Kolleginnen gefördert. Zudem haben wir unsere "One Global Team Week" mit dem Fokus auf diversen Fähigkeiten organisiert. Darüber hinaus haben wir Bewerber und unsere Mitarbeitenden, die direkt und indirekt vom militärischen Konflikt in der Ukraine betroffen waren, mit besonderen Maßnahmen unterstützt. Wir sind bestrebt, mit speziellen Programmen die Chancen benachteiligter Menschen zu verbessern.

Informationen zu den Zielgrößen für den Frauenanteil können dem Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung - Zielgrößen für den Frauenanteil unterhalb des Vorstands" und dem "Vergleich mit der Prognose für 2022" entnommen werden.

Die Ergebnisse unserer Mitarbeitendenumfrage zu den Themen Vielfalt und Inklusion bestätigen, dass sich unsere Mitarbeitenden bei uns (92 Prozent positiv) willkommen und von ihren Führungskräften (95 Prozent Zustimmung) unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit, dem Geschlecht oder der kulturellen Herkunft fair und respektvoll behandelt fühlen. Dieses positive Feedback bestärkt uns darin, unser Programm für Vielfalt und Inklusion im Sinne unseres Ziels, eine vollständig integrative Arbeitsumgebung zu schaffen, zukünftig noch weiter auszubauen.

Entwicklung der Belegschaft

Gruppe Deutsche Börse: Unsere Belegschaft

Am 31. Dezember 2022 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 11.078 Mitarbeitende (Frauen: 4.546; Männer: 6.514; keine Angabe: 18; 31. Dezember 2021: 10.200) mit 115 Nationalitäten an 55 Standorten 10 weltweit. Durchschnittlich waren im Berichtsjahr 10.675 Mitarbeitende (2021: 9.347) beschäftigt. Auf Gruppenebene entspricht dies einem Anstieg von etwa 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

10 Die Definition der Standorte wurde ab dem Jahr 2022 angepasst (nach der aktualisierten Einordnung ergeben sich für das Jahr 2021 59 Standorte).

Mitarbeitende

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2022 2021
Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 10.675 9.347
Am Bilanzstichtag beschäftigt 11.078 10.200
Mitarbeitendenkapazität (Jahresdurchschnitt) 10.143 8.855

Unsere Fluktuationsrate lag bei 14,8 Prozent (31. Dezember 2021: 12,7 Prozent). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit zum Ende des Berichtsjahres betrug 6,8 Jahre (2021: 7,3 Jahre).

In der Deutsche Börse AG stieg die Zahl der Mitarbeitenden im Berichtsjahr um 29 und lag zum 31. Dezember 2022 bei 1.772 (679 Frauen, 1.093 Männer; 31. Dezember 2021: 1.743). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2022 waren 1.752 Mitarbeitende für die Deutsche Börse AG tätig (2021: 1.715). Die Mitarbeitenden der Deutsche Börse AG waren zum 31. Dezember 2022 an sechs Standorten beschäftigt.

Weitere Informationen können der Tabelle "Kennzahlen zur Belegschaft der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2022" entnommen werden.

Kennzahlen zur Belegschaft der Gruppe Deutsche Börse zum 31. Dezember 2022

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Deutsche Börse AG Gruppe Deutsche Börse
Alle Standorte Deutschland Luxemburg
Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen
Mitarbeitende (Headcount) 1 1.093 679 2.102 1.429 735 478
50 Jahre und älter 394 154 621 293 252 120
40 bis 49 Jahre 272 155 566 352 242 150
30 bis 39 Jahre 321 266 704 561 175 149
Unter 30 Jahren 106 104 211 223 66 59
Durchschnittsalter 44 40 43 40 44 42
Beschäftigungsgrad            
Vollzeitbeschäftigte 1.043 527 1.965 1.023 708 349
Teilzeitbeschäftigte 50 152 137 406 27 129
Betriebszugehörigkeit            
Unter 5 Jahren (%) 37 44 41 44 34 38
5 bis 15 Jahre (%) 36 33 35 35 27 25
Über 15 Jahre (%) 27 23 24 21 39 37
Personalfluktuation            
Eintritte 102 76 250 184 85 63
Austritte 82 59 180 123 63 38
Weiterbildung            
Weiterbildungstage je Mitarbeitende*n (FTEs) 2,6 3,2 2,5 3,2 2,7 3,9
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Gruppe Deutsche Börse
Tschechien Irland USA
Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen
Mitarbeitende (Headcount) 1 723 445 276 260 756 403
50 Jahre und älter 48 13 23 13 168 105
40 bis 49 Jahre 222 107 75 93 171 84
30 bis 39 Jahre 344 217 78 91 239 104
Unter 30 Jahren 109 108 100 63 178 110
Durchschnittsalter 38 35 35 37 40 40
Beschäftigungsgrad            
Vollzeitbeschäftigte 710 390 275 230 754 389
Teilzeitbeschäftigte 13 55 1 30 2 14
Betriebszugehörigkeit            
Unter 5 Jahren (%) 50 53 64 41 57 59
5 bis 15 Jahre (%) 48 47 20 29 35 27
Über 15 Jahre (%) 2 0 16 30 8 14
Personalfluktuation            
Eintritte 127 95 83 44 192 104
Austritte 102 48 61 46 181 75
Weiterbildung            
Weiterbildungstage je Mitarbeitende*n (FTEs) 3,7 5,0 3,2 4,3 0,6 0,5
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Gruppe Deutsche Börse
Übrige Standorte
Männer Frauen Gesamt (Teil 1 und 2)
Mitarbeitende (Headcount) 1 1.922 1.531 11.078
50 Jahre und älter 222 80 1.960
40 bis 49 Jahre 382 216 2.660
30 bis 39 Jahre 617 458 3.742
Unter 30 Jahren 702 777 2.716
Durchschnittsalter 35 32 38
Beschäftigungsgrad      
Vollzeitbeschäftigte 1.884 1.449 10.144
Teilzeitbeschäftigte 38 82 934
Betriebszugehörigkeit      
Unter 5 Jahren (%) 72 74 54
5 bis 15 Jahre (%) 24 22 31
Über 15 Jahre (%) 4 4 15
Personalfluktuation      
Eintritte 601 578 2.415
Austritte 340 323 1.581
Weiterbildung      
Weiterbildungstage je Mitarbeitende*n (FTEs) 0,9 1,1 2,2

1) Aufgrund fehlender Angaben (Geschlecht) ergibt die Summe der Unterkategorien nicht immer die Gesamtzahl der Beschäftigten.

7. Unsere Kunden und Märkte

Für die Wertschöpfung für unsere Kunden und unsere Märkte im Allgemeinen haben wir neben dem messbaren Leistungsindikator Systemverfügbarkeit (siehe Abschnitt "Unsere Strategie und Steuerungsparameter") im Rahmen unserer Materialitätsanalyse zwei weitere wichtige qualitative Parameter identifiziert: Informationssicherheit und Markttransparenz. Wir sehen als Marktinfrastrukturanbieter unsere originäre Verantwortung darin, die Stabilität sowie den wirtschaftlichen Erfolg der Kapitalmärkte zu fördern. Hierbei unterscheiden wir verpflichtende Anforderungen und unverbindliche Richtlinien für Emittenten. Auf diese Aspekte geht dieses Kapitel ein.

Systemstabilität und -verfügbarkeit

Die Verfügbarkeit unserer kundenseitigen Handelssysteme ist ein wichtiger Indikator für die Gesamtqualität, die wir bei der Entwicklung und dem Betrieb unserer Systeme erreichen. Die Deutsche Börse AG betreibt die Handelssysteme im Kassa- und Derivatemarkt als redundante Serverinstallationen, verteilt über geografisch getrennte, sichere Rechenzentren. Fiele ein Handelssystem aus, würde es aus einem anderen Rechenzentrum betrieben werden. Dieser Fall und auch die Auswirkungen von lokalen Störungen wurden 2022 zusammen mit Kunden beim FIA-Test (jährliche "disaster recovery exercise" der Futures Industry Association zum Testen der Systemwiederherstellung) erfolgreich durchgespielt. Weitere solcher Wiederanlauftests wurden auch nach jedem größeren Software-Release durchgeführt. Andere Störfälle wie der Ausfall von Arbeitsplätzen und Personal wurden ebenso geübt.

Die vielfachen Tests der eingesetzten Software, deren geprüfte Einführung, die lückenlose Überwachung von Servern, Netzwerk und Anwendungen sowie die Umsetzungen weiterer Verbesserungen brachten das Verfügbarkeitsniveau der kundenseitigen Handelssysteme dieses Jahr auf einen Wert von 99,9 Prozent. Es ist geplant, weitere technische Maßnahmen einzuführen, um unabhängiger von Infrastrukturanbietern kritischer Technologien zu werden.

Informationssicherheit

Um die Integrität der Daten unserer Gruppe zu erhalten und um die Risiken zu reduzieren und zu kontrollieren, setzen wir stetig Maßnahmen zur Erhöhung der Informationssicherheit um. Dazu zählen beispielsweise die regelmäßige Analyse der Bedrohungslage und die systematische Überprüfung unserer Anwendungen auf Schwachstellen. Ziel ist eine an die aktuelle Bedrohungslage und regulatorische Erfordernisse angepasste, proaktive Erhöhung der Robustheit von Verfahren, Anwendungen und Technologien gegenüber Cyber-Kriminalität und anderen potenziellen Angriffen. Die Grundlage hierfür bilden ein umfangreiches Richtlinien- und Prozessrahmenwerk sowie spezifische Kontrollen basierend auf dem internationalen Sicherheitsstandard ISO/​IEC 27001.

Die Informationssicherheitsfunktion kontrolliert, dass die Anforderungen der Informationssicherheit und des Information-Security-Risikomanagements eingehalten werden, und überwacht die systemische Integration und Beachtung der Sicherheitsrichtlinien im Rahmen der Produkt- und Anwendungsentwicklung. Die Gruppe betreibt ein Lagezentrum (Computer Emergency Response Team, CERT), das Bedrohungen im Bereich der Cyber-Kriminalität frühzeitig erkennt, bewertet und Maßnahmen zur Risikominderung in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen koordiniert. In Summe verfolgen wir einen ganzheitlichen, an ISO/​IEC 27001 als Ordnungsgröße angelehnten Sicherheitsansatz, der sowohl die Entwicklungs- als auch die Betriebsphase absichert.

Wir sind darüber hinaus Mitglied in nationalen Verbänden (Allianz für Cyber-Sicherheit), Branchenverbänden (World Federation of Exchanges) und internationalen Netzwerken (Financial Services Information Sharing and Analysis Center, FS-ISAC), die wesentlich zu einem vorausschauenden Umgang mit CyberBedrohungen und der Entwicklung von Strategien zu deren Abwehr beitragen. Darüber hinaus sind wir Teilnehmer am Euro Cyber Resilience Board for pan-European Financial Infrastructures (ECRB) der EZB.

Für die Beschreibung der Risiken verweisen wir auf den Abschnitt im Kapitel "Risikomanagement".

Transparente Märkte

Unser Ziel ist es, die Transparenz unserer Marktteilnehmenden aus einer Emittentenperspektive zu erhöhen und dabei gleichzeitig ein neutraler Anbieter für Marktinfrastruktur zu bleiben.

Hierzu verfolgen wir folgende Maßnahmen:

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Verbindliche Transparenzanforderungen bereitstellen wie bspw. der Prime Standard

Anreize für Unternehmen schaffen, ESG-Angaben zu veröffentlichen wie bspw. über den ESG Best Practice Guide

Für weitere Ausführungen zu unseren ESG-Produkten verweisen wir auf unsere Homepage.

Verpflichtende Transparenzanforderungen

§ 42 Absatz 1 Börsengesetz (BörsG) ermächtigt Börsen, für Teilbereiche des regulierten Marktes zusätzliche Zulassungsvoraussetzungen und weitere Unterrichtungspflichten für Aktienemittenten zu schaffen. Von dieser Ermächtigungsgrundlage hat die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB ®) in ihrer Börsenordnung (IV. Abschnitt) Gebrauch gemacht und im Jahr 2003 den "Prime Standard" ins Leben gerufen. Der Prime Standard zeichnet sich unter anderem durch besondere Zulassungsfolgepflichten aus, die von der FWB überwacht und - bei Nichtbeachtung - von ihrem Sanktionsausschuss sanktioniert werden.

Die Aufnahme in den Prime Standard setzt die Erfüllung der folgenden Transparenzanforderungen voraus:

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Abschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS oder US-GAAP)

Veröffentlichung von Quartalsberichten auch in Englisch

Pflege eines Unternehmenskalenders

Durchführung mindestens einer Analystenkonferenz pro Jahr

Veröffentlichung von Ad-hoc-Mitteilungen zusätzlich in englischer Sprache

Die Aufnahme in den Prime Standard ist Voraussetzung für die Aufnahme in einen der Auswahlindizes der Deutschen Börse (DAX ®, MDAX ®, SDAX ®, TecDAX ®).

Alle an die FWB übermittelten Berichte und Daten werden anschließend auf der Website www.boerse-frankfurt.de unter dem jeweiligen Emittentennamen veröffentlicht und so dem interessierten Anleger kompakt und leicht auffindbar zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise wird eine besondere Markttransparenz im Prime Standard geschaffen.

Von sämtlichen von der Gruppe Deutsche Börse im Jahr 2021 initiierten Maßnahmen - Widerruf der Zulassung zum Prime Standard von Amts wegen bei Insolvenz und Bekanntmachung von Maßnahmen und Sanktionen - wurde auch im Jahr 2022 Gebrauch gemacht:

Bis zum 31. Dezember 2022 wurde die Prime-Zulassung eines Emittenten wegen Insolvenzantragstellung von Amts wegen widerrufen; drei Bekanntmachungen zu Entscheidungen über Maßnahmen und Sanktionen nach § 22 Absatz 2 Satz 1 und 2 und § 42 Absatz 2 Satz 1 Börsengesetz gegen Emittenten wurden auf der Internetseite der Börse veröffentlicht.

ESG Best Practice Guide

Vor dem Hintergrund der nationalen Ausgestaltung der seit 2017 geltenden EU-Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung haben wir unseren ESG Best Practice Guide im Rahmen diverser Dialogveranstaltungen mit Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als Orientierungshilfe für von der Regulierung betroffene Unternehmen positioniert. Der Guide bündelt international gültige Reportingmethoden und bietet eine strukturierte Anleitung für einen intelligenten und v. a. effizienten Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Kapitalmarktkommunikation. Er ist daher insbesondere für kleinere und mittelgroße Unternehmen sowie für Reporting-Neueinsteiger geeignet.

Produktqualität und Kundenzufriedenheit

Unser Kundenfokus steht im Mittelpunkt unserer gruppenweiten Wachstumsstrategie (siehe Abschnitt "Unsere Strategie und Steuerungsparameter"). Mit organisatorischen Verbesserungen wollen wir den sich verändernden Bedürfnissen unserer Kunden besser gerecht werden und im gesamten Konzern bei Marketing, Vertrieb, Innovation und Produktentwicklung schrittweise ungenutztes Potenzial realisieren.

Intern stellen wir Produktqualität und Kundenzufriedenheit über funktionierende interne Kontrollprozesse und eine funktionierende IT-Sicherheit (siehe Kapitel "Risikomanagement") sicher.

Als externe Qualitätssicherung führen wir regelmäßig Kundenumfragen durch. Ziel ist es, Kundenbedürfnisse zu identifizieren sowie Verbesserungsanfragen zu priorisieren und zu bearbeiten, um Produkte und Dienstleistungen weiter zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden aufgegriffen, um konkrete Maßnahmen zur Berücksichtigung von Kundenbedürfnissen einzuleiten. Im Jahr 2020 wurden die Umfragen gruppenweit vereinheitlicht; sie beinhalten nun auch einen standardisierten Net Promoter Score (NPS). Dabei befragen die Unternehmen ihre Kunden nach ihrer Bereitschaft, den Dienstleister weiterzuempfehlen - mit dem Ziel, den Vorstand des jeweiligen Gruppenunternehmens und die Mitarbeitenden kurz nach Abschluss der Umfrage über die Ergebnisse zu informieren.

8. Unser soziales Umfeld

Die vierte Kategorie unserer Wertschöpfung haben wir in "Unser soziales Umfeld" zusammengefasst. Wir verstehen uns als fester Teil der Gesellschaft und möchten auch hier positive Beiträge leisten. Entsprechend gehen wir in diesem heterogenen Themengebiet mit unserem Engagement gezielt über Themen hinaus, die uns als Unternehmen direkt betreffen - wie bspw. unser eigener CO 2-Ausstoß oder Menschenrechtsthemen in der Lieferkette. Unser Wertbeitrag ist daher sehr weit gefasst. So nehmen wir aktiv an Finanzmarktinitiativen teil, um das Verständnis für unsere Marktfunktion sowie unsere Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen. Als Mitglied des UN Global Compact (UNGC) und der UN Sustainable Stock Exchanges-Initiative (SSE) hat sich die Gruppe Deutsche Börse dazu verpflichtet, die 17 Ziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der "2030 Agenda for Sustainable Development" der Vereinten Nationen umzusetzen.

Unser Stakeholder-Engagement

Wir überprüfen kontinuierlich die regulatorischen Anforderungen sowie die Anforderungen, die Ratingagenturen sowie (selbst-)verpflichtende Marktstandards und -initiativen an uns stellen. Außerdem suchen wir stetig und systematisch den Austausch mit unseren internen und externen Stakeholdern und bestimmen so die thematischen Schwerpunkte unserer Arbeit - über Investorentage, Mitarbeitenden- und Kundenbefragungen, den Dialog mit Ratingagenturen und der Gesellschaft insgesamt, über die Mitarbeit in verschiedenen Initiativen oder über unsere regelmäßige Materialitätsanalyse, in der wir unsere Stakeholder zu unserem Unternehmen und unserem Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft befragen.

Die externe Validierung unserer eigenen ESG-Bemühungen durch ESG-Ratings nutzen wir, um unser ESG-Profil stetig zu verbessern und zu schärfen. So sind beispielsweise die Erkenntnisse aus den ESG-Ratingverfahren u. a. auch in unsere Materialitätsanalyse eingeflossen.

Folgende Ratingagenturen bzw. -projekte und Indizes erfassen jährlich die Nachhaltigkeitsleistungen der Deutsche Börse AG und stehen bei uns besonders im Fokus:

ESG-Ratings

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Bewertung
Ratingagentur 2022 2021 Kommentar
S&P 79 73 Wir haben uns in allen ESG-Dimensionen verbessert
Sustainalytics 82 76 Anstieg des absoluten Ergebnisses mit weiterhin starker Marktposition
MSCI AAA AAA Unverändertes AAA-Rating seit 2016

Bezüglich der von uns unterstützten Initiativen verweisen wir auf unsere Homepage.

Klimastrategie und Berichterstattung

Im Rahmen des Vorstandsvergütungssystems haben wir CO 2-Emissionen aus Scope 1, Scope 2, Flügen und Shuttlebus pro Arbeitsplatz und deren Neutralstellung seit 2021 in unsere Vorstandsvergütung integriert. In diesem Zusammenhang haben wir einen Referenzwert von 1,51 t CO 2 pro Arbeitsplatz festgelegt. Unser Ziel ist es, einen Wert von kleiner/​gleich 1,51 t CO 2 pro Arbeitsplatz zu erreichen. Im Berichtsjahr lag der Wert bei 1,01 t CO 2 pro Arbeitsplatz.

Unser Ziel, die Emissionen je Arbeitsplatz um 70 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 zu reduzieren, werden wir aufgrund neuerer Rahmenbedingungen zur Anrechenbarkeit von Kompensationsprojekten in der CO 2-Berichterstattung nicht mehr weiterverfolgen. An seine Stelle tritt künftig der Referenzwert von 1,51 t CO 2 pro Arbeitsplatz im Sinne des Vorstandsvergütungssystems. Unabhängig davon erfassen wir nach einer umfassenden Inventur unseres CO 2-Fußabdrucks in diesem Jahr auch erstmals alle für die Gruppe Deutsche Börse relevanten Scope-3-Emissionen, die wir separat im GRI-Index berichten.

Des Weiteren haben wir eine Übersicht veröffentlicht, die sich an den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) orientiert. Informationen zu unserem Umgang mit Klimarisiken und -chancen sind in dieser Übersicht zusammengefasst. Hierfür verweisen wir auf unsere Homepage.

Für weitere Nachhaltigkeitsindikatoren verweisen wir zudem auf unseren GRI-Index auf unserer Homepage.

Menschenrechtsbelange

Die Gruppe Deutsche Börse ist sich ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst und hat sich den Grundsätzen der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wir haben den Anspruch, durch eine ganzheitlich wahrgenommene Unternehmensverantwortung und deren Offenlegung mit gutem Beispiel voranzugehen. Unser Managementansatz für das gruppenweite Nachhaltigkeitsengagement umfasst daher die Achtung der Menschenrechte sowohl in der Lieferkette als auch innerhalb des Unternehmens. Um das zu gewährleisten, gilt unsere Erklärung zu den Menschenrechten für alle Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse und ihrer konsolidierten Entitäten, einschließlich unserer Beziehungen zu Mitarbeitenden, Lieferunternehmen und unseren Kunden. Darüber hinaus haben wir einen Verhaltenskodex für Lieferanten und Dienstleister (Code of Conduct) eingeführt, der einen umfassenden Kriterienkatalog aus dem Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) umfasst. Derzeit liegen Vereinbarungen im Rahmen des Code of Conduct bei Lieferanten vor, die für rund 99,5 Prozent unseres Beschaffungsvolumens verantwortlich sind. Neue Lieferanten müssen standardmäßig den Code of Conduct der Gruppe Deutsche Börse in unserem Onboarding Tool anerkennen und akzeptieren.

9. Risikomanagement

Das Risikomanagement für die Deutsche Börse AG und die Risikoberichterstattung über die gesamte Gruppe Deutsche Börse an den Vorstand erfolgen zentral aus dem Bereich des Chief Risk Officer (CRO). Die Deutsche Börse AG orientiert sich beim Risikomanagement an den Maßstäben, die für unsere als Kreditinstitute regulierten Tochterunternehmen gelten. Dies umfasst u. a. eine regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand über eine Reihe von Metriken, die neben operationellen Risiken (bspw. Systemverfügbarkeiten oder Rechtsstreitigkeiten) auch finanzielle Risiken, Geschäftsrisiken und weitere spezielle Risiken abdecken. Für all diese Bereiche hat der Vorstand einen sog. Risikoappetit definiert, dessen Einhaltung mittels der monatlichen Berichterstattung überwacht wird. Teil der ausführlichen Berichterstattung an den Vorstand ist darüber hinaus die Kapital- und Liquiditätssituation in der Gruppe. Hierdurch wird eine kontinuierliche Überprüfung der Effektivität der Kapital- und Liquiditätsplanung gewährleistet. In den nachfolgenden Abschnitten werden die vorgenannten Aspekte näher beleuchtet. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung gehen wir dabei insbesondere auf die größten Kreditinstitute unserer Gruppe, namentlich die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG (im Folgenden "Clearstream" inkl. Clearstream Holding AG) sowie die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG, näher ein.

Neben der Orientierung an internationalen Standards und der Einhaltung der Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation, CRR) durch unsere Kreditinstitute, stellen insbesondere die bankinternen Prozesse zur Sicherstellung der angemessenen Kapital- und der Liquiditätsausstattung (Internal Capital Adequacy Assessment Process, ICAAP, bzw. Internal Liquidity Adequacy Assessment Process, ILAAP) inklusive der zugehörigen internen Stresstests einen Hauptbestandteil des Risikomanagementansatzes dar.

Des Weiteren sind für die Clearstream-Unternehmen seit 2022 die Mindestanforderungen an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirements for Own Funds and Eligible Liabilities, MREL) einzuhalten. Die Zentralverwahrer für Wertpapiere Clearstream Banking AG und Clearstream Banking S.A. unterliegen darüber hinaus zusätzlich den Anforderungen der Central Securities Depositories Regulation (CSDR).

Die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG sind als zentrale Kontrahenten zugelassen und unterliegen dadurch den Anforderungen der Verordnung über europäische Marktinfrastrukturen (European Market Infrastructure Regulation, EMIR). Darüber hinaus stellen Clearstream und die Eurex Clearing AG über ihre weitreichende Sanierungs- und Abwicklungsplanung die Einhaltung der Bankensanierungs- und -abwicklungsrichtlinie (Banking Recovery and Resolution Directive, BRRD) der EU sicher.

Zudem verfügen weitere Tochtergesellschaften über unterschiedliche Zulassungen zur Erbringung von Dienstleistungstätigkeiten in der Finanzbranche, wodurch auch diese Unternehmen umfassenden gesetzlichen Vorgaben, u. a. zum Risikomanagement, unterliegen (für weitere Einzelheiten siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten"). Neben den oben genannten gesetzlichen Anforderungen sind an dieser Stelle auch insbesondere die nationalen Vorgaben der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie das Rundschreiben 12/​552 der luxemburgischen Finanzaufsicht (Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF) zu nennen. Wesentliche Teile des Risikomanagements sind in diesem Zusammenhang für eine Reihe von Unternehmen unserer Gruppe im Rahmen der sog. zweiten Säule des Baseler Standards für die Bankenüberwachung definiert.

Den zweiten Hauptbestandteil unseres Risikomanagementansatzes stellt das sog. Modell der drei Verteidigungslinien (Three Lines of Defense, 3LoD) dar, welches sowohl in der Deutsche Börse AG als auch in unseren Gruppenunternehmen, die Kreditinstitute und Wertpapierfirmen darstellen, etabliert ist. Hierdurch werden klare Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten in der Zusammenarbeit zwischen den operativen Geschäftsbereichen (erste Verteidigungslinie), dem Risikomanagement (zweite Verteidigungslinie) sowie der internen Revision (dritte Verteidigungslinie) definiert. Die wesentlichen Aspekte der 3LoD werden im Abschnitt "Zentral koordinierter Risikomanagementprozess" vertieft dargestellt.

Risikomanagementansatz und Risikosteuerung

Wir richten unseren Risikomanagementansatz an unserem Geschäftsmodell und an unserer Unternehmensstrategie aus. Als Gruppe Deutsche Börse stellen wir die Infrastruktur für verlässliche und sichere Kapitalmärkte bereit, wirken bei deren Regulierung konstruktiv mit und streben in all unseren Geschäftsfeldern eine führende Rolle an. Unser Risikomanagementansatz basiert dabei auf folgenden Grundsätzen: Risikobegrenzung, risikoappetitskonforme Umsetzung der Geschäftsstrategie und ein angemessenes Verhältnis von Risiko und Rendite.

Risikobegrenzung

In der normativen Perspektive stellen aufsichtsrechtliche Kapitalanforderungen relevante Steuerungsgrößen dar. Das bedeutet, dass die Risikosteuerung auf die Erfüllung regulatorischer Kapitalanforderungen für die Kreditinstitute und Wertpapierfirmen in der Gruppe abzielt. Aus ökonomischer Sicht liegt das Ziel der Risikobegrenzung darin, das Risikodeckungspotenzial nicht mehr als einmal in 1.000 Jahren auszuschöpfen. Mit anderen Worten, dass wir mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99,9 Prozent das gesamte ökonomische Kapital innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht ausreizen.

Unterstützung der Geschäftsstrategie

Im Zuge des Wachstums der Geschäftsbereiche (bspw. organisches Wachstum, M&A-Aktivitäten, Ausbau von Transformationstechnologie) unterstützt das Risikomanagement eine Risikoappetit-konforme Umsetzung durch Identifikation von Risiken, klare Kommunikation sowie Risikobegrenzung und Monitoring. Ziel ist es, fundierte strategische Entscheidungen im Rahmen der definierten Risikobereitschaft treffen zu können. Dabei werden auch eingebettete Querschnittsrisiken wie zum Beispiel ESG-Risiken (Environmental, Social, Governance; übersetzt Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) betrachtet.

Angemessenes Verhältnis von Risiko zu Rendite

Wir setzen uns zum Ziel, dass Risiko und Rendite nicht nur für jeden Geschäftsbereich im Allgemeinen, sondern auch für jede Region, jedes Produkt und jeden Kunden in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Grundlage für das interne Risikomanagement ist die konzernweite Erfassung und Steuerung von Risiken, die sich am sog. Risikoappetit ausrichten, siehe Grafik "Geschäftsstrategie und Risikomanagementansatz sind miteinander verzahnt". Der Vorstand der Gruppe Deutsche Börse trägt die Gesamtverantwortung und gibt das Rahmenwerk für das gruppenweite Risikomanagement vor. Im Rahmen dieser gruppenweiten Risikomanagementvorgaben steuert jedes Geschäftsfeld bzw. jede unserer Tochtergesellschaften die Risiken eigenverantwortlich.

Geschäftsstrategie und Risikomanagementansatz sind miteinander verzahnt

Verankerung in Aufbau- und Ablauforganisation

Unser Risikomanagementansatz gilt für die gesamte Gruppe Deutsche Börse. Die Funktionen, Abläufe und Verantwortlichkeiten des Risikomanagements gelten verbindlich für all unsere Mitarbeitenden und organisatorischen Einheiten. Damit alle Mitarbeitenden bewusst mit Risiken umgehen, ist das Risikomanagement fest in der Aufbau- und Ablauforganisation verankert, siehe Grafik "Aufbauorganisation und Berichtswege des Risikomanagements". Darüber hinaus werden regelmäßige Trainings durchgeführt, die im Rahmen eines Projekts zur Stärkung der Risikokultur der Mitarbeitenden entwickelt wurden. Insgesamt verantwortet der Vorstand das Risikomanagement, in unseren Tochterunternehmen jeweils die Unternehmensleitung; die nachfolgend aufgeführten Gremien erhalten regelmäßig Informationen über die Risikosituation.

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG beurteilt und überwacht die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie dessen fortlaufende Entwicklung. Die Evaluierung hat der Aufsichtsrat an seinen Prüfungsausschuss delegiert. Zusätzlich wird der Risikoausschuss jährlich über das Risikoappetitrahmenwerk informiert.

Der Vorstand der Deutsche Börse AG legt den gruppenweiten Risikomanagementansatz sowie den Risikoappetit fest und verteilt diesen auf die Geschäftsfelder bzw. die Unternehmenseinheiten. Er stellt sicher, dass der Risikoappetit mit der kurz- und langfristigen Unternehmensstrategie, der Geschäfts- und Kapitalplanung, der Risikotragfähigkeit und den Vergütungssystemen vereinbar ist und bleibt.

Aufbauorganisation und Berichtswege des Risikomanagements

Der Vorstand der Deutsche Börse AG bestimmt auch, anhand welcher Messgrößen die Risiken eingeschätzt werden und wie das Risikokapital zugeteilt wird. Er sorgt dafür, dass die Anforderungen an den Risikomanagementansatz und den Risikoappetit eingehalten werden.

Das Group Risk Committee (GRC) überprüft regelmäßig die Risikoposition der Gruppe und involviert bei allen entscheidenden Fragen den Vorstand. Das GRC ist ein gruppeninternes Risikokomitee und wird vom Finanzvorstand geleitet.

Unter der Leitung des Chief Risk Officer werden die Vorschläge für den Risikomanagementansatz, den Risikoappetit, die Ansätze und Methoden der Risikoüberwachung und -steuerung, die Kapitalzuteilung sowie die dazugehörigen Vorgehensweisen entwickelt. Risiken werden kontinuierlich analysiert, bewertet und berichtet: regelmäßig an das GRC, monatlich sowie bei Bedarf ad hoc an den Vorstand, vierteljährlich an den Risikoausschuss des Aufsichtsrats und einmal jährlich an den Aufsichtsrat. Ebenso berichtet unser CRO jährlich über die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems an den Prüfungsausschuss. So können die verantwortlichen Gremien regelmäßig prüfen, ob die vorgegebenen Risikogrenzen konsequent eingehalten werden.

Unsere Tochtergesellschaften verfahren analog, wobei sie stets darauf achten, dass sie den Vorgaben der Gruppe entsprechen. Insbesondere halten sie sich an den Rahmen des Risikoappetits, den ihnen die Gruppe Deutsche Börse zuteilt. Die jeweiligen Aufsichtsräte und ihre Ausschüsse sind ebenso involviert wie die Vorstände und die entsprechenden Risikomanagementfunktionen. Clearstream und die Eurex Clearing AG setzen den Risikomanagementansatz mit eigenen daraus abgeleiteten Ausprägungen um. Folglich verwenden sie auch Messgrößen und Berichtsformate, die auf die übergeordnete gruppenweite Struktur abgestimmt sind. Grundsätzlich ist die Geschäftsführung der jeweiligen Tochtergesellschaft für die Ausgestaltung des Risikomanagementansatzes sowie die Einhaltung der jeweiligen rechtlichen Vorgaben verantwortlich, dies gilt beispielsweise auch für die ISS.

Zentral koordinierter Risikomanagementprozess

Unser Risikomanagement ist in einem zentral koordinierten Prozess mit fünf Schritten umgesetzt. Alle potenziellen Verluste sollen rechtzeitig erkannt, zentral erfasst und möglichst quantitativ bewertet werden. Im Bedarfsfall sind Steuerungsmaßnahmen zu empfehlen und nachzuhalten (siehe Grafik "Ablauf des Risikomanagements in fünf Schritten").

Ablauf des Risikomanagements in fünf Schritten

Im ersten Schritt werden Gefahren und mögliche Ursachen für Verluste oder Betriebsstörungen ermittelt. Im zweiten Schritt melden die Geschäftsbereiche (erste Verteidigungslinie) regelmäßig - in dringenden Fällen unverzüglich - die Risiken, die sie ermittelt und quantifiziert haben. Diese Meldung erfolgt an die Risikomanagementfunktion (Teil der zweiten Verteidigungslinie), welche das Gefährdungspotenzial in einem dritten Schritt bewertet. Im vierten Schritt steuern die Geschäftsbereiche die Risiken durch Vermeidung, Minderung oder Übertragung bzw. durch bewusstes Eingehen. Im fünften und letzten Schritt werden verschiedene Risikometriken überwacht und, wenn nötig, die verantwortlichen Vorstandsmitglieder und Gremien über erhebliche Risiken, deren Bewertung sowie mögliche Sofortmaßnahmen unterrichtet. Neben den regelmäßigen monatlichen und vierteljährlichen Berichten werden im Verantwortungsbereich des CRO ebenfalls Ad-hoc-Berichte für Vorstände und Aufsichtsräte erstellt. Bei Clearstream, der Eurex Clearing AG sowie der European Commodity Clearing AG erstellen die entsprechenden Risikomanagementfunktionen Berichte an die Vorstände und Aufsichtsräte. Die interne Revision (dritte Verteidigungslinie) überprüft als unabhängige Instanz sowohl die Geschäftsbereiche als auch die Risikomanagementfunktionen.

Ansätze und Methoden der Risikoüberwachung

Wir nutzen quantitative und qualitative Ansätze bzw. Methoden der Risikoüberwachung, um jederzeit ein möglichst vollständiges Bild unserer aktuellen Risikolage zeichnen zu können. Um das zu erreichen, werden kontinuierlich sowohl unternehmensinterne Ereignisse hinsichtlich ihrer Risikoeigenschaften untersucht als auch regionale und globale Entwicklungen berücksichtigt. So können wir bestehende Risiken erkennen und analysieren sowie zugleich schnell und angemessen auf entstehende Risiken und Veränderungen des Marktes bzw. des geschäftlichen Umfelds reagieren.

Bestehende Risiken

Mit einer Reihe von Instrumenten bewerten und überwachen wir fortlaufend operationelle, finanzielle, Pensions- und Geschäftsrisiken (siehe Grafik "Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse"). Hinzu kommen Projekt- und Environmental-Social-Governance-(ESG-)Risiken, deren Wirkung sich in den vier Risikoarten niederschlägt.

Dabei nutzen wir die ökonomische Perspektive, um Risiken zu quantifizieren und zu aggregieren. Bei den nachfolgend im Fokus stehenden Kreditinstituten - wie insbesondere Clearstream und Eurex Clearing AG - sowie den Wertpapierinstituten in der Gruppe kommt noch die normative Perspektive hinzu. Als Hauptinstrument zur Quantifizierung der Kapitalanforderungen verwenden wir das sog. "Value at Risk (VaR)"-Modell. Es dient dazu, bei einem vorab definierten Konfidenzniveau und einem Zeitfenster von zwölf Monaten das Kapital zu ermitteln, welches benötigt wird, um sehr unwahrscheinliche, aber mögliche Verluste auszugleichen, die innerhalb eines Jahres anfallen können. Darüber hinaus führen wir sog. Stresstests durch, um extreme, aber plausible Ereignisse und ihre Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit der Gruppe zu simulieren. Eine weitere Risikoüberwachungsmethode sind ergänzende Metriken, die als Frühwarnsystem betriebseigener Risiken dienen. Diese Risikometriken beziehen sich auf operationelle Risiken (darunter IT- und Sicherheitsrisiken, potenzielle Verluste) sowie Kredit-, Liquiditäts- und Geschäftsrisiken sowie die Einhaltung von Sanierungsplanindikatoren.

Risikotragfähigkeit in der ökonomischen Perspektive

Die ökonomische Perspektive bewertet Risikopositionen, die aus dem Geschäftsbetrieb heraus entstehen, unabhängig von bilanzrechtlichen oder regulatorischen Modellvorgaben. Aus dieser Sicht heraus wird eine Mindestanforderung an die Höhe des benötigten ökonomischen Kapitals (Required Economic Capital, REC) hergeleitet, sodass unser Risikodeckungspotenzial höchstens 1-mal in 1.000 Jahren erschöpft wird. Das auf dieser Basis berechnete REC unserer Tochtergesellschaften Clearstream und Eurex Clearing AG erfüllt zudem die Vorschriften der zweiten Säule des Baseler Standards für die Bankenüberwachung. Auf Gruppenebene ermitteln wir unsere Risikotragfähigkeit anhand des bilanzierten Eigenkapitals nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Clearstream, die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG verwenden hingegen ihr regulatorisches Kapital, um ihre ökonomische Risikotragfähigkeit zu ermitteln (für Details siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten").

Als Steuerungskennzahl ermittelt die Risikomanagementfunktion regelmäßig die Höhe des REC und setzt es ins Verhältnis zum Risikodeckungspotenzial und beantwortet damit eine repetitive, aber entscheidende Frage des Risikomanagements: Wie viel Risiko können wir uns leisten und welchem Risiko sind wir derzeit ausgesetzt? Das Verhältnis REC zu Risikodeckungspotenzial lag im Berichtsjahr stets unter dem festgesetzten Höchstmaß.

Regulatorischer Kapitalbedarf in der normativen Perspektive

Unsere Kreditinstitute Clearstream und Eurex Clearing AG berechnen darüber hinaus ihren regulatorischen Kapitalbedarf entsprechend der geltenden europäischen Kapitaladäquanzverordnung (CRR), die konform zur ersten Säule des Baseler Standards für die Bankenüberwachung ist. Zusätzlich erfüllen die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG die Kapitalanforderungen gemäß EMIR, während für die Clearstream Banking AG und die Clearstream Banking S.A. seit ihrer Autorisierung als Zentralverwahrer (CSD) durch die BaFin und die CSSF in den Jahren 2020 bzw. 2021 die Kapitalanforderungen nach CSDR gelten (für Details siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten"). In 2023 treten für Clearstream Banking AG und die Clearstream Banking S.A. zusätzliche "Combined Pillar"-Kapitalanforderungen aus CRR und CSDR in Kraft.

Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse

Für die Analyse und Bewertung von Kredit- und Marktpreisrisiken verwenden Clearstream, Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG den sog. Standardansatz. Bei operationellen Risiken verfahren die Institute unterschiedlich: Clearstream verwendet in sämtlichen Unternehmenseinheiten den wesentlich komplexeren fortgeschrittenen Messansatz (Advanced Measurement Approach, AMA), der von der BaFin zugelassen ist und regelmäßig überprüft wird. Die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG hingegen verwenden bei den operationellen Risiken den Basisindikatoransatz, um den regulatorischen Eigenkapitalbedarf zu berechnen.

Liquiditätsrisikomanagement

Das Liquiditätsrisikomanagement der Gruppe Deutsche Börse verfolgt das Ziel, sowohl den kurzfristigen Liquiditätsbedarf jederzeit decken zu können als auch die langfristige Finanzierung unserer Gruppe sicherzustellen und so Liquiditätsrisiken vorzubeugen.

Bestehende Liquiditätsrisiken resultieren primär aus den Geschäftsmodellen von Clearstream, der Eurex Clearing AG sowie der European Commodity Clearing AG. Sie werden unter Einbezug der normativen sowie ökonomischen Sicht gesteuert. In der normativen Perspektive umfasst dies die Berechnung und Limitierung durch die jeweils anwendbare Regulierung vorgeschriebener Kennzahlen. In der ökonomischen Sicht werden bestehende Liquiditätsrisiken mit Hilfe von Limit-Systemen gemäß bankinternen Treasury-Richtlinien überwacht. Um potenzielle Risiken frühzeitig zu erfassen, errechnen die Kreditinstitute zudem täglich den Liquiditätsbedarf in bestimmten Stressszenarien, zu dessen Deckung sie immer ausreichend Liquidität Vorhalten.

Stresstests

Turnusmäßige und Ad-hoc-Stresstests dienen dazu, extreme, aber plausible Szenarien für alle materiellen Risikoarten sowohl separat als auch übergreifend zu simulieren. Diese Belastungsprobe spielt das Auftreten extremer Verluste oder die Häufung großer Verluste innerhalb eines Jahres durch. Es werden dabei für die Kreditinstitute und Wertpapierfirmen in der Gruppe sowohl hypothetische als auch historische Szenarien verwendet bzw. berechnet. Ebenfalls werden inverse Stresstests durchgeführt. In diesen umgekehrten Belastungsprüfungen wird ermittelt, welche Verlustszenarien oder Liquiditätsengpässe eintreten müssten, damit die Risikotragfähigkeit aus Kapital- oder Liquiditätssicht nicht mehr sichergestellt ist. Für die normative Sicht der Kreditinstitute und Wertpapierfirmen werden zusätzlich noch sog. adverse Szenarien simuliert. Darüber hinaus enthalten die Sanierungsplanungen der Kreditinstitute weitere Recovery-Stressszenarien.

Aus gegebenem Anlass wurde in 2022 ein risikoartenübergreifender Ad-hoc-Stresstest zum Russland/​ Ukraine-Krieg durchgeführt (für Details siehe Abschnitt "Kreditrisiko).

Risikometriken

Risikometriken quantifizieren die wichtigsten betriebsinternen Risiken gegen festgelegte Grenzwerte. Sie ergänzen den Value-at-Risk-Ansatz und dienen dazu, die über den Kapitalbedarf hinausgehenden Steuerungskennzahlen sowie nichtquantifizierbare Risiken zu überwachen. Werden die festgelegten Grenzwerte über- oder unterschritten, dient dies als Frühwarnsignal und wird monatlich direkt an den Vorstand berichtet. Eine solche Über- oder Unterschreitung setzt umgehend notwendige Prozesse zur Ursachenanalyse und Risikominderung in Gang.

Risk Maps für entstehende Risiken

Unser Risikomanagementansatz sieht auch eine nachhaltige und langfristige Komponente vor. Neben den aktuell bestehenden Risiken werden auch die über einen Horizont von zwölf Monaten hinausgehenden Risiken betrachtet. Hierfür haben wir sog. Risk Maps entwickelt, die sich insbesondere auf erwartete bzw. kommende regulatorische Anforderungen sowie IT- und Informationssicherheitsrisiken fokussieren. Darüber hinaus werden auch andere operationelle, geschäftliche und finanzielle Risiken über einen Horizont von zwölf Monaten hinaus bewertet. Die Risk Maps kategorisieren die Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und nach ihrem potenziellen finanziellen Schaden und weisen die Einwertung in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG: Environmental, Social, Governance) aus. Eine Erläuterung wesentlicher Risiken, die in der Regulatory Risk Map enthalten sind, werden im Abschnitt "Geschäftsrisiko" aufgegriffen.

Ausgestaltung des internen Kontrollsystems

Die Deutsche Börse verfügt über ein gruppenweites internes Kontrollsystem (IKS), das über ein Rahmenwerk Mindestanforderungen für alle Einheiten der Gruppe definiert. Das Rahmenwerk liefert die Grundlage für eine risikoorientierte Umsetzung des IKS. Es unterstützt die effektive und effiziente Implementierung und den Betrieb des IKS unabhängig vom Grad der Regulierung oder z.B. von der Größe einer Einheit.

Das IKS unterstützt bei der Steuerung der Risiken und umfasst insbesondere Risiken auf Prozessebene. Dazu wurden Vorgaben definiert, um Prozessrisiken übergreifend und auf Einzelrisikoebene einheitlich zu erfassen und zu beurteilen. Hervorzuheben ist, dass bei der Beurteilung der Wesentlichkeit von Risiken sowohl die finanziellen als auch die nichtfinanziellen Effekte berücksichtigt werden. Ein mindestens jährlich zu durchlaufender Regelkreis definiert Mindestanforderungen an die laufende Verbesserung und die Berichterstattung zum IKS. Dies umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen durch die Geschäftsbereiche als erste Verteidigungslinie.

Zu besonderen Schwerpunkten der IKS-Umsetzung gehören Maßnahmen zur Steuerung wesentlicher Risiken im Zusammenhang Rechnungslegung sowie der Ausbau des IKS im Bereich der ESG-Berichterstattung als Teil der ESG-Governance.

Für die Erstellung der Abschlüsse im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften sowie internen und externen Richtlinien ist der direkt dem CFO unterstellte Zentralbereich "Financial Accounting and Controlling" (FA&C) sowie dezentrale Einheiten auf Basis der Vorgaben von FA&C zuständig. Für die Ermittlung der Steuerpositionen ist "Group Tax" verantwortlich. Die jeweils zuständige Bereichsleitung verantwortet die zugehörigen Prozesse, einschließlich wirksamer Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen. So sollen Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt werden, um zeitnah Abhilfe schaffen zu können.

Durch FA&C werden den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen Bilanzierungsrichtlinien zur Verfügung gestellt, die eine konzernweit konsistente und korrekte Bilanzierung unterstützen soll.

Darüber hinaus überwachen und analysieren wir ständig, welche Rahmenbedingungen der Rechnungslegung sich ändern, und passen unsere Prozesse entsprechend an.

Ein weiterer wesentlicher Baustein unseres IKS ist das Prinzip der Funktionstrennung: Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet und voneinander abgegrenzt. Unvereinbare Tätigkeiten, wie die Änderung von Stammdaten einerseits und die Anweisung von Zahlungen andererseits, werden funktional klar getrennt. Eine unabhängige Kontrollstelle weist den einzelnen Mitarbeitenden ihre Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme zu und überwacht diese fortlaufend mittels einer sog. Inkompatibilitätsmatrix.

Grundsätzlich werden die Hauptbücher unserer Tochterunternehmen im selben System geführt und konsolidiert. Buchhaltungsdaten der übrigen Gesellschaften werden mittels Daten-Upload in die Konsolidierung einbezogen.

Die beschriebenen Prozesse, Systeme und Kontrollen sollen sicherstellen, dass unsere Rechnungslegung in Einklang mit den entsprechenden Grundsätzen und Gesetzen steht. Um zu überprüfen, ob das IKS angemessen und wirksam ist, führen Compliance und die interne Revision als weitere Kontrollinstanzen risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollen durch. Der Vorstand und der vom Aufsichtsrat eingerichtete Prüfungsausschuss unterrichten sich regelmäßig über die Wirksamkeit des IKS im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.

Risikoquantifizierung und -Steuerung

Operationelle Risiken

Die Mehrheit unserer Risiken in der Gruppe Deutsche Börse ist operationeller Natur. Operationelle Risiken bestehen insbesondere hinsichtlich der Nichtverfügbarkeit der Systeme, mangelhafter Verarbeitung, der Beschädigung von materiellen Gütern sowie in Bezug auf Rechtsstreitigkeiten und Geschäftspraktiken (siehe die folgende Grafik "Operationelle Risiken der Gruppe Deutsche Börse"). Die Bewertung operationeller Risiken findet anhand von Szenarien statt. Der Anteil der operationellen Risiken am REC beträgt 67 Prozent zum 31. Dezember 2022.

Im Zuge der Implementierung der ESG-Regularien in das nichtfinanzielle Risikomanagement sind seit diesem Jahr für eine Mehrheit der bankenregulierten Entitäten die relevanten Szenarien für das operationelle Risiko mit E-S-G gekennzeichnet.

Operationelle Risiken der Gruppe Deutsche Börse

Nichtverfügbarkeit der Systeme

Betriebsmittel wie z. B. das Handelssystem T7® sind für unser Leistungsangebot unabdingbar. Sie sollten nicht ausfallen, damit die Marktteilnehmenden jederzeit und unverzüglich mit Wertpapieren oder Derivaten handeln können. Als wichtige Risikokennzahl ermitteln wir daher die Verfügbarkeit dieser Systeme. Entsprechend unserem Risikomanagementansatz obliegt die Kontrolle dieser Risikokennzahlen den Geschäftsbereichen.

Der potenzielle Schaden ist umso größer, je länger eines dieser Systeme ausfällt. Ein Ausfall könnte dabei durch Software- oder Hardwareprobleme verursacht werden, in seltenen Fällen könnte die Verfügbarkeit auch durch Cyber-Angriffe oder einen Terroranschlag beeinträchtigt werden. In der Vergangenheit ist es z.B. bei T7 nur zu begrenzten Ausfällen gekommen. Ein Systemausfall für mehr als einen Tag ist in der Praxis bislang nicht vorgekommen. Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Risiko eines Ausfalls von einem Tag oder länger weiter zu minimieren, z. B. die Redundanz der Netzwerkinfrastruktur. Allerdings können trotz aller risikomindernden Maßnahmen Fehlfunktionen der IT-Infrastruktur niemals völlig ausgeschlossen werden. Im Falle derartiger Ereignisse werden kurzfristig Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet, um die Vorfälle zu adressieren.

Da das Verfügbarkeitsrisiko für die Gruppe das größte operationelle Risiko darstellt, ist es Gegenstand regelmäßiger Tests. Dabei simulieren wir die Auswirkungen beim Ausfall eigener Systeme sowie beim Ausfall von Zulieferern.

Mangelhafte Verarbeitung

Risiken können auch entstehen, wenn eine Dienstleistung für Kunden mangelhaft erbracht wird und dies zu Beanstandungen oder Rechtsstreitigkeiten führt, etwa in der Abwicklung von Wertpapiergeschäften aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln oder fehlerhaften manuellen Eingaben. Die damit verbundenen Prozesse werden mindestens einmal jährlich getestet. Weitere Fehlerquellen können bei Zulieferern liegen oder in schadhaften Produkten. Wir erfassen alle Beschwerden und Anfechtungen als eine wesentliche Kennzahl für das Verarbeitungsrisiko.

Beschädigung von materiellen Gütern

Auch Naturkatastrophen, Unfälle, Terrorismus oder Sabotage zählen zu den operationellen Risiken, durch die z. B. ein Rechenzentrum zerstört oder stark beschädigt werden könnte. Die Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs (Business Continuity Management, siehe die Grafik "Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs") sollen dabei wesentliche finanzielle Schäden abwenden.

Risiken aus Geschäftspraktiken

Verluste können sich auch aus laufenden rechtlichen Verfahren ergeben. Sie können auftreten, wenn die Gruppe Deutsche Börse gegen Gesetze oder Vorgaben verstößt, unzulängliche Vertragsbedingungen eingeht oder die Rechtsprechung nicht genügend beachtet. Zu den rechtlichen Risiken zählen auch Verluste aufgrund von Betrug sowie arbeitsrechtliche Fragestellungen. Erläuterungen zu substanziellen Rechtsstreitigkeiten sowie Steuerrisiken sind in Erläuterung 26 im Konzernanhang dargestellt und sind Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts.

Dazu gehören weiterhin Verluste infolge unzureichender Kontrollen zur Verhinderung von Geldwäsche sowie von Verstößen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen oder gegen das Bankgeheimnis. Auch wenn staatliche Sanktionen nicht eingehalten werden - z. B. im Fall, dass Vorgaben aus verschiedenen Staaten nicht vereinbar sind - können solche Risiken entstehen, oder wenn gegen andere nationale oder internationale regulatorische Vorgaben verstoßen wurde.

Vor dem Hintergrund des russischen Invasionskrieges gegen die Ukraine wurden fortlaufend mittel- und langfristige Risiken gruppenweit überwacht und die in diesem Kontext nötigen Risikominderungsmaßnahmen eingeleitet (bspw. Einstellung des Handels von russischen Wertpapieren im Rahmen der Sanktionsumsetzung, bestimmte Serviceleistungen für Kunden mit Bezug auf ukrainische und russische Währungen sowie höhere Bestände an Sicherheitsleistungen bei den Clearinghäusern der Gruppe). Mit Blick auf das operationelle Risiko standen die Umsetzung des vollen Umfangs der Sanktionen im Fokus sowie die Umsetzung weiterer politischen Maßnahmen zur Isolierung Russlands.

Nicht zuletzt hat sich das geopolitische und makroökonomische Umfeld auf Energie- und Rohstoffmärkte ausgewirkt. Aufgrund dessen und von Angebots- und Nachfrageeffekten kam es im Jahr 2022 bei vielen durch die European Commodity Clearing AG (ECC) geclearten Gas- und Stromkontrakten zu erheblichen Preis- und Volatilitätsanstiegen. Es kam zu verschiedenen politischen Markteingriffen, wobei der Abschluss im Jahr 2022 der am 19. Dezember von den EU-Mitgliedstaaten vereinbarte Preisdeckel für den Großhandelsmarkt für Erdgas bildete. Der sogenannte Marktkorrekturmechanismus ist befristet auf ein Jahr und greift nur unter bestimmten Bedingungen. Der Gaspreisdeckel birgt insbesondere das Risiko einer Verlagerung des Gashandels weg von transparenten, beaufsichtigten und sicheren börslichen Märkten in den bilateralen OTC-Bereich. In der ECC kam es im Jahr 2022 zu keinen Ausfällen von Clearingmitgliedern oder anderweitigen wesentlichen Störungen des Geschäftsbetriebes.

Maßnahmen zur Minderung der operationellen Risiken

Zur Mitigation der operationellen Risiken ergreifen wir gezielt Maßnahmen. Dazu zählen Notfallpläne, Maßnahmen zur Informationssicherheit, Maßnahmen zur physischen Sicherheit von Mitarbeitenden und Gebäuden, der Abschluss von Versicherungsverträgen sowie Compliance-Vorschriften und -Verfahren.

Auf in zunehmendem Maße durch die Organisation genutzte Cloud-Services bezogene Risiken werden durch das Operational Risk Management Framework und die etablierten Instrumentarien des Risikomanagements abgedeckt. Ebenso werden diese bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Rahmenwerks berücksichtigt. Die Risikomanagement-Funktion begleitet Cloud-Initiativen sowohl hinsichtlich Risk Assessments zur Informationssicherheit als auch der IT, zum einen zur Sicherstellung der Einhaltung regulatorischer Anforderungen, zum anderen zum Monitoring möglicher Veränderungen des Risikoprofils der Gruppe Deutsche Börse.

Notfallpläne

Für unsere Unternehmensgruppe ist es entscheidend, unsere Produkte und Dienstleistungen mit größtmöglicher Zuverlässigkeit zu erbringen, um das Vertrauen der Kunden und des Marktes zu gewährleisten und vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Wir müssen unseren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und gegen Ausfälle absichern. Sind unsere Kernprozesse und -ressourcen nicht verfügbar, stellt dies ein erhebliches Risiko für die gesamte Gruppe und sogar ein potenzielles Systemrisiko für die Finanzmärkte im Allgemeinen dar. Daher ist in der gesamten Gruppe ein System von Notfallplänen etabliert (Business Continuity Management System, BCMS). Es umfasst sämtliche Abläufe, die im Notfall den fortlaufenden Betrieb sicherstellen, und verringert das Nichtverfügbarkeitsrisiko. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Mitarbeitende, Systeme, Arbeitsplätze, Zuliefernde), einschließlich der doppelten (redundanten) Auslegung aller wesentlichen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur, sowie Notfallmaßnahmen für die Nichtverfügbarkeit von Mitarbeitenden oder Arbeitsplätzen in Kernfunktionen. Dies beinhaltet ebenso die Nichtverfügbarkeit aufgrund von pandemiebasierten Ereignissen wie dem Ausbruch des Coronavirus im Jahr 2020. Diese Situation wurde im Rahmen des Notfall-Management-Prozesses der Gruppe gehandhabt, wobei in den Notfallplänen festgelegte Maßnahmen zum Einsatz kamen und ihre Wirksamkeit bestätigten. Ergänzende Notfalltests haben im Jahr 2022 zudem die Wirksamkeit von denjenigen Notfallmaßnahmen bestätigt, die nicht explizit zum Einsatz kamen. Maßnahmen werden zentral koordiniert, um die Kontinuität zeitkritischer Geschäftsabläufe der Gruppe sowie die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden zu gewährleisten. Beispiele für die Vorkehrungen für den Notfall sind in der folgenden Grafik "Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs (Business Continuity Management)" aufgeführt.

Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs (Business Continuity Management)

Unsere Gruppe hat einen Managementprozess eingeführt und erprobt, mit dem wir im Notfall zügig reagieren und koordiniert vorgehen können. Dieser Prozess soll die Auswirkungen auf die Geschäftsabläufe sowie den Markt minimieren und die rasche Rückkehr zum regulären Geschäftsbetrieb ermöglichen. Alle Geschäftsfelder haben Mitarbeitende (Notfallmanager*innen) benannt, die in Notfällen als zentrale Kontaktstellen und Verantwortliche agieren. Die Notfallmanager*innen informieren den Vorstand bzw. alarmieren ihn bei schwerwiegenden Vorfällen. Bei weiterer Eskalation agiert das zuständige Mitglied des Vorstands als Krisenmanager*in bzw. delegiert diese Rolle. Unsere Notfallpläne werden regelmäßig getestet, indem wir kritische Situationen realitätsnah durchspielen. Diese Tests werden in der Regel unangekündigt durchgeführt, die Ergebnisse werden nach den folgenden Kriterien bewertet:

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Funktional wirksam: Die Maßnahmen müssen technisch gelingen.

Ausführungsfähig: Die Mitarbeitenden müssen mit dem Notfallvorgehen vertraut sein und es ausführen können.

Zeitgerecht greifend: Die Notfallmaßnahmen müssen den Wiederanlauf des Betriebs in der vorgesehenen Zeit, der sog. Recovery Time Objective (RTO), sichern.

Informationssicherheit

Wie bereits im Abschnitt zur Informationssicherheit im Kapitel "Unsere Kunden und Märkte" angedeutet, stellen Angriffe auf informationstechnische Systeme und deren Daten, insbesondere durch Cyber-Kriminalität, operationelle Risiken für die Gruppe dar. Für uns gilt eine allgemeine und stetig steigende Bedrohungslage, genau wie für andere Finanzdienstleister und die Industrie im Ganzen. Durch derartige Angriffe (bspw. Phishing-, Denial-of-Service- und Ransomware-Angriffe) können unberechtigte Zugriffe, Veränderungen und Verluste von Informationen sowie die Nichtverfügbarkeit von Informationen und Diensten entstehen. Der mit dem Invasionskrieg Russlands gegen die Ukraine in Verbindung stehenden zusätzlich erhöhten Bedrohungslage von Cyber-Angriffen wurde durch eine kontinuierlich verstärkte Überwachung seitens der Informationssicherheitsfunktion Rechnung getragen.

Im Jahr 2022 gab es keinen schwerwiegenden Angriff auf die IT-Systeme der Gruppe.

Physische Sicherheit

Die physische Sicherheit hat einen hohen Stellenwert für uns vor dem Hintergrund der sich stetig wandelnden weltweiten Sicherheitsrisiken und Bedrohungen. Die Deutsche Börse AG hat einen ganzheitlichen Risikomanagementprozess entwickelt, um den Konzern, seine Mitarbeitenden und Werte vor internen und externen Angriffen sowie Bedrohungen proaktiv und reaktiv zu schützen: Analyst*innen beurteilen die Sicherheitslage an unseren Standorten permanent sowie bei Dienstreiseaktivitäten und stehen hierbei in engem Kontakt zu nationalen und internationalen Behörden (Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz etc.), Sicherheitsdienstleistern und den Sicherheitsabteilungen anderer Unternehmen. Mehrstufige Sicherheitsprozesse und -kontrollen gewährleisten die physische Sicherheit an unseren Standorten. Der physische Zugang zu Gebäuden und Werten wird permanent überwacht und baut auf dem Zugangsgrundsatz "least privilege" ("need-to-have basis") auf.

Versicherungsverträge

Operationelle Risiken, welche wir nicht selbst tragen wollen, übertragen wir an Versicherungen, wenn dies zu einem angemessenen Preis möglich ist. Alle Versicherungsverträge werden dabei einzeln und regelmäßig hinsichtlich ihres Optimierungspotenzials überprüft.

Finanzielle Risiken

Die finanziellen Risiken gliedern wir in Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken (siehe folgende Grafik "Finanzielle Risiken der Gruppe Deutsche Börse").

Finanzielle Risiken der Gruppe Deutsche Börse

Gruppenweit stellen Kredit- und Marktpreisrisiken ca. 31 Prozent des REC dar. Liquiditätsrisiken werden nicht im REC quantifiziert (siehe Erläuterung 25 des Konzernanhangs). Sie treten in erster Linie bei unseren Tochterunternehmen Eurex Clearing AG (Bereich "Trading & Clearing"), European Commodity Clearing AG (Bereich "Trading & Clearing") und Clearstream Banking (Bereich "Post-Trading") auf, da diese Kreditinstitute sind, sowie bei der Crypto Finance AG, einem FINMA-regulierten Wertpapierhaus, welches digitale Vermögenswerte anbietet.

Derivative Finanzinstrumente werden in der gesamten Gruppe ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt. Dies betrifft bspw. Zins- oder Währungsswaps, die aufgrund einer konservativen Anlagepolitik für Clearstream und die Eurex Clearing AG genutzt werden oder Futures zur Reduktion des Marktrisikos bestehender Positionen bei der Crypto Finance AG.

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bzw. Adressenausfallrisiko beschreibt die Gefahr, dass eine unserer Vertragsparteien ihre Verbindlichkeiten nicht oder nicht vollständig erfüllt. Die Kreditrisiken der Gruppe ergeben sich aus den spezifischen Geschäftsmodellen unserer Tochtergesellschaften.

Sowohl Clearstream Banking S.A. als auch Clearstream Banking AG vergeben Kredite an ihre Kunden, um die Wertpapierabwicklung effizienter zu gestalten. Dieses Kreditgeschäft kann zu kurzfristigen Forderungen gegenüber Vertragsparteien in Höhe mehrerer Milliarden Euro führen, unterscheidet sich jedoch grundlegend vom Kreditgeschäft klassischer Banken und dessen Risikoprofil. Zum einen werden Kredite ausschließlich untertägig vergeben; zum anderen werden sie grundsätzlich besichert und an Kunden mit hoher Bonität vergeben. Darüber hinaus können eingeräumte Kreditrahmen jederzeit widerrufen werden.

Kreditrisiken können auch bei der Anlage von Geldern entstehen, welche in den Zuständigkeitsbereich von Treasury fällt. Treasury legt sowohl eigene Gelder als auch von unseren Kunden bei Clearstream hinterlegte Gelder an; die Anlage erfolgt dabei überwiegend besichert.

Zuletzt kann es im Rahmen der Wertpapierabwicklung zu kurzfristigen, unbesicherten Guthaben bei Korrespondenzbanken kommen.

Die Eurex Clearing AG schließt gemäß ihren Geschäftsbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte ab. Das Clearing bezieht sich hauptsächlich auf festgelegte Wertpapiere, Bezugsrechte und Derivate, die an bestimmten Börsen gehandelt werden. Auch für außerbörslich ("over the counter", OTC) gehandelte Produkte, z.B. für Zinsswaps und Forward Rate Agreements, bietet die Eurex Clearing AG diese Dienstleistung an. Sie steht als zentraler Kontrahent zwischen den Geschäftsparteien. Das hierbei entstehende Kreditrisiko reduziert sie durch die Verrechnung von Forderungen und die Anforderung an die Clearingmitglieder, Sicherheiten zu hinterlegen. Diese Prozesse sind Teil eines den EMIR-Anforderungen entsprechenden Sicherungssystems, das die zentralen Kontrahenten der Gruppe, also die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG, implementiert haben.

Dieses Sicherungssystem besteht aus unterschiedlichen Stufen, welche verhindern, dass ein oder sogar mehrere Kundenausfälle die Funktionsfähigkeit der zentralen Kontrahenten beeinträchtigen. Als erste Stufe muss jedes Clearingmitglied einen Mindestbetrag an haftendem Eigenkapital oder, im Falle von Fonds, an verwaltetem Vermögen nachweisen. Die zweite Stufe erfordert die tägliche Bereitstellung von Sicherheiten in Form von Geld oder bonitätsstarken und liquiden Wertpapieren ("Margins"), welche nach Aufforderung der zentralen Kontrahenten von den Kunden auch untertägig nachzuschießen oder gar zu ersetzen sind, sollten Wertpapiere nicht mehr den hohen Qualitätsanforderungen genügen. Alle Anforderungen an Wertpapiersicherheiten sowie Details zu den Marginarten und den Berechnungsmodellen sind auf den Webseiten der jeweiligen zentralen Kontrahenten öffentlich verfügbar.

Im Rahmen der dritten Stufe sind alle Clearingteilnehmer dazu verpflichtet, zusätzliche Sicherheiten anteilig nach ihrem jeweiligen individuellen Risikoprofil in einen Ausfallfonds einzuzahlen. Dieser Fonds haftet solidarisch für die finanziellen Folgen eines Ausfalls eines Clearingmitglieds, sofern die Sicherheiten des ausgefallenen Clearingmitglieds sowie ein ausgewiesener begrenzter Eigenbeitrag des jeweiligen zentralen Kontrahenten nicht ausreichen, um diese Folgen abzumildern. Die Höhe des Ausfallfonds wird täglich anhand von Stresstests der zentralen Kontrahenten überprüft und bei Bedarf angepasst. Sollte der Ausfallfonds selbst dann nicht die finanziellen Folgen abdecken, haben die zentralen Kontrahenten die Möglichkeit, als vierte Sicherheitsstufe Nachschussforderungen an die nicht ausgefallenen Clearingteilnehmer zu stellen, die bis zum doppelten Wert des ursprünglichen Ausfallfonds reichen. Hierzu müssen auch die zentralen Kontrahenten neue Eigenbeiträge bis zum doppelten Wert ihrer ursprünglich ausgewiesenen begrenzten Eigenbeiträge bereitstellen.

Um Eigenbeiträge zu leisten, hat die Eurex Clearing AG neben ihren Eigenmitteln die Möglichkeit, auf eine Patronatserklärung der Deutsche Börse AG zurückzugreifen. Aus dieser stehen ihr maximal 600 Mio. € zur Verfügung, aus der anteilig bereits Eigenmittelzahlungen in der vierten Stufe des oben beschriebenen Sicherungssystems genutzt werden können. Dritten stehen keine Rechte aus dieser Patronatserklärung zu.

Zudem kann die Eurex Clearing AG seit Erweiterung der Lizenz als Einlagen- und Kreditinstitut gemäß dem deutschen Kreditwesengesetz die ständigen Fazilitäten der Deutschen Bundesbank nutzen und ist somit in der Lage, den größten Teil der Kundengelder im Zentralbankumfeld zu verwalten. Anlageverluste bezogen auf Währungen, für die die Eurex Clearing AG keinen Zugang zu Zentralbanken hat und daher bei Geschäftsbanken anlegt, werden anteilig von der Eurex Clearing AG und von denjenigen Clearingmitgliedern getragen, die in der Währung aktiv sind, in der die Verluste entstanden sind. Der maximale Betrag, der von der Eurex Clearing AG zu leisten ist, ist auf 50 Mio.€ limitiert.

Analog zu Clearstream legt Treasury auch für die Eurex Clearing AG eigene und von Kunden hinterlegte Gelder an; die Anlage erfolgt dabei ebenfalls überwiegend besichert.

Zur Risikomessung und -steuerung des Kreditrisikos unserer Tochtergesellschaften dienen verschiedene Risikokennzahlen. Neben REC, das mittels Monte-Carlo-Simulationen gemessen wird, regulatorischen Eigenkapitalanforderungen und Stresstests zum Kreditrisiko wird u.a. erfasst, wie stark einzelne Kunden ihre Kreditrahmen nutzen und wo sich die Kredite konzentrieren. Zu den Messkriterien zählen zudem die Bonität der Vertragsparteien und die hinterlegten Sicherheiten. Inverse Stresstests für Banken zeigen auf, wie viele Kunden ausfallen müssten, damit die Verluste die Risikodeckungsmasse überschreiten.

Bei Clearstream, der Eurex Clearing AG sowie der European Commodity Clearing AG werden zudem regelmäßig Stresstests durchgeführt, um zu analysieren, wie sich z.B. der Ausfall des größten Kunden auswirken würde. Die so ermittelten Werte werden mit Limits verglichen, die als Teil der verfügbaren Risikodeckungsmasse definiert sind.

Darüber hinaus wird für die zentralen Kontrahenten in der Gruppe die Wirkung eines gleichzeitigen Ausfalls mehrerer Kontrahenten aus dem Clearinggeschäft analysiert.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die bereits im Vorjahr etablierten erweiterten "Corona" Stressszenarien simuliert. Des Weiteren wurden spezielle Stresstests im Rahmen der geopolitischen Entwicklungen insbesondere in der Ukraine entwickelt und durchgeführt. Finanzielle Risiken ergaben sich sowohl durch Kapitalverkehrskontrollen der ukrainischen Zentralbank sowie durch Gegenmaßnahmen der russischen Regierung als Reaktion auf die europäischen sowie außereuropäischen Sanktionen. Alle bekannten Auswirkungen werden im Konzern aktiv gemanagt und potenzielle neue Risiken laufend analysiert. Als aktive Maßnahmen wurden in diesem Fall revolvierende FX-Swap-Fazilitäten aufgebaut, um Währungs- und Kreditrisiken gegenüber Kontrahenten in diesen Ländern zu reduzieren.

Als weiteres Mittel zur Steuerung- und Überwachung des Adressenausfallrisikos in der Gruppe wird die Bonität potenzieller Kunden bzw. Gegenparteien einer Geldanlage bewertet bevor unsere Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen aufnehmen. Wir gehen dabei einheitlich vor und bestimmen den Kreditrahmen jedes Kreditnehmers unter Berücksichtigung von Kundenbedürfnissen und der Ergebnisse regelmäßiger Bonitätsprüfungen, die unsere Tochterunternehmen anlassbezogen um Ad-hoc-Analysen ergänzen.

Unsere Tochterunternehmen legen für Sicherheiten je nach Risiko Sicherheitsabschläge fest, deren Angemessenheit dann fortlaufend überprüft wird. Bei der Anlage unserer sowie der von Kunden hinterlegten Gelder mindern wir das Risiko, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt sowie die Gelder überwiegend kurzfristig und möglichst besichert angelegt werden. Auf Grundlage mindestens jährlicher Bonitätsprüfungen sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen werden Höchstgrenzen für jeden Kontrahenten festgelegt.

Bis heute führte noch kein Zahlungsausfall eines unserer Kunden mit einem besicherten Kreditrahmen zu einem finanziellen Verlust für uns. Jedoch mussten als Konsequenz von Maßnahmen des russischen Staates im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges blockierte Kundeneinlagen, welche im Namen von Clearstream beim russischen Zentralverwahrer gelagert waren, vollständig wertberichtigt werden (134,1 Mio. €). Der Gruppe ist jedoch hieraus im Geschäftsjahr kein Verlust entstanden, da die dieser Position entgegenstehenden Kundenverbindlichkeiten im Einklang mit Clearstreams Geschäftsbedingungen angepasst wurden. Wir erachten die Wahrscheinlichkeit daher weiterhin als niedrig, dass uns materielle Verluste aus dem Zahlungsausfall eines Kunden entstehen. Darüber hinaus bewerten wir regelmäßig, wie zuverlässig die Sanierungspläne bei unseren Töchtern Clearstream und Eurex Clearing AG in verschiedenen Szenarien (u. a. Vertragspartnerausfälle) und bei dem daraus resultierenden Kreditrisiko sind.

Ebenfalls kam es bisher zu keinen Ausfällen von Clearingmitgliedern oder anderweitigen wesentlichen Störungen des Geschäftsbetriebes der European Commodity Clearing AG. Aufgrund der geopolitischen Lage sowie von Angebots- und Nachfrageeffekten kam es bei durch die European Commodity Clearing AG geclearten Gas- und Stromkontrakten zwar seit September 2021 zu erheblichen Preis- und Volatilitätsanstiegen, die auch im Jahr 2022 fortbestanden und im Frühjahr 2022 noch verschärft wurden. Diese Effekte sind jedoch im letzten Quartal 2022 wieder auf das Niveau zu Jahresanfang 2022 zurückgegangen. Die zur Berechnung der Initial Margin verwendeten Modelle spiegeln diese Preis- und Volatilitätsanstiege wider, wodurch die Initial Margin erheblich anstieg. Dies führte aber bisher nicht zu einem Ausfall eines Clearingmitglieds oder sonstigen Störungen.

Marktpreisrisiko

Marktpreisrisiken umfassen Risiken einer nachteiligen Entwicklung von Zinsen, Währungen oder sonstigen Marktpreisen, die beispielsweise bei der Anlage eigener Vermögenswerte oder Kundengelder, bei offenen Risikopositionen in Fremdwährungen oder Crypto-Assets oder dem insolvenzgesicherten Fondsvermögen entstehen können.

Unsere Tochtergesellschaften Clearstream und Eurex Clearing AG investieren Teile ihres Eigenkapitals in Wertpapiere mit höchster Bonität. Zum Teil sind diese Wertpapiere variabel verzinst, das Zinsänderungsrisiko ist somit gering.

Weitere Marktpreisrisiken ergeben sich bei der Crypto Finance AG, da hier aus dem Brokerage-Geschäft offene Positionen in Crypto-Assets entstehen können. Wie oben erwähnt, werden diese Risiken jedoch durch entsprechenden Einsatz von Derivaten reduziert.

Marktpreisrisiken können außerdem aus dem insolvenzgesicherten Fondsvermögen zur Rückdeckung bestehender Versorgungspläne für unsere Mitarbeitenden entstehen (Contractual Trust Arrangement (CTA), Pensionsfonds von Clearstream in Luxemburg). Diese werden aktiv unter vorab definierten Anlagerichtlinien gemanagt und haben somit ein begrenztes Marktpreisrisiko. Des Weiteren haben wir mit der Entscheidung, einen überwiegenden Anteil des CTA auf Basis eines Wertsicherungsmechanismus zu investieren, das Risiko von extremen Verlusten reduziert.

Um Währungsrisiken zu minimieren, meiden wir offene Währungspositionen, wo dies möglich ist. Bei der European Commodity Clearing AG können über kurze Zeiträume Fremdwährungsrisiken auftreten.

Marktpreisrisiken werden von uns mittels Monte-Carlo-Simulationen auf Basis historischer Preise sowie durch entsprechende Stresstests gemessen. Im Berichtsjahr 2022 sind uns keine wesentlichen Verluste aus Marktpreisrisiken entstanden.

Liquiditätsrisiko

Ein Liquiditätsrisiko tritt auf, wenn ein Unternehmen unserer Gruppe anstehende Zahlungsverpflichtungen potenziell nicht fristgerecht und uneingeschränkt oder nur zu erhöhten Refinanzierungskosten erfüllen kann.

Der kurzfristige operative Liquiditätsbedarf wird in erster Linie durch Innenfinanzierung gedeckt, indem erwirtschaftete Mittel einbehalten werden. Dies zielt darauf ab, ausreichend Liquidität vorzuhalten, um all unsere Zahlungsverpflichtungen entsprechend deren Fälligkeit erfüllen zu können. Mittels eines konzerninternen Cash Pool wird überschüssige Liquidität unserer Tochtergesellschaften, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig, auf Ebene der Deutsche Börse AG gebündelt. Die liquiden Mittel werden kurzfristig angelegt, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Die kurzfristigen Anlagen sind zudem weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Darüber hinaus haben wir Zugang zu kurzfristigen externen Finanzierungsquellen, etwa durch vereinbarte Kreditrahmen mit einzelnen Geschäftsbanken oder Konsortien und durch ein Commercial Paper-Programm.

Um unseren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, haben wir in den vergangenen Jahren unseren Zugang zum Kapitalmarkt zur Ausgabe von Unternehmensanleihen genutzt.

Für Clearstream zielt die Anlagestrategie darauf ab, die Kundeneinlagen jederzeit zurückzahlen zu können. Die Limits für Fristentransformation sind entsprechend vorsichtig gesetzt. Zusätzlich stehen jederzeit umfangreiche Finanzierungsquellen bereit, etwa ein ständiger Zugang zu den Liquiditätsfazilitäten der Deutschen Bundesbank und der Banque centrale du Luxembourg. Die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG haben aufgrund ihrer Eigenschaft als zentraler Kontrahent ebenfalls strenge Liquiditätsvorgaben; die Anlagepolitik ist entsprechend konservativ. Regelmäßige Analysen stellen die Angemessenheit dieser Liquiditätsvorgaben sicher. Zudem kann die Eurex Clearing AG darüber hinaus die ständigen Fazilitäten der Deutschen Bundesbank nutzen.

Trotz des robusten Rahmenwerks für das Liquiditätsrisikomanagement sind wir gewissen Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Beispielsweise kann es zu einem Liquiditätsrisiko im Falle eines Kundenausfalls kommen. Für diesen Fall haben unsere Tochtergesellschaften bestimmte Risikominderungsmaßnahmen vorgesehen. So werden bei Ausfall eines Clearingteilnehmers der Eurex Clearing AG oder der European Commodity Clearing AG dessen Teilnehmerposition sowie soweit nötig die durch den Clearingteilnehmer bereitgestellten Sicherheiten verwertet. Bei Ausfall eines Kunden von Clearstream würde der zur Erhöhung der Abwicklungseffizienz eingeräumte, besicherte und in der Regel untertägige Kreditrahmen fällig gestellt, mit einer sich anschließenden Verwertung der durch den Kunden bereitgestellten Sicherheiten.

Ein aus einer Marktstörung resultierender Rückgang der Marktliquidität würde das Liquiditätsrisiko auf Gruppenebene ebenfalls erhöhen. Diesem wird unter anderem durch angemessene Abschlagshöhen für Sicherheiten sowie den oben beschriebenen Zugang zu kurzfristigen Finanzierungsquellen entgegengewirkt.

Um potenzielle Risiken frühzeitig zu erfassen, errechnen Clearstream, die Eurex Clearing AG sowie die European Commodity Clearing AG täglich mittels Stresstests den Liquiditätsbedarf, der durch den Ausfall der jeweiligen zwei größten Kunden entstehen würde. Um den hierbei ermittelten Bedarf zu decken, halten sie ausreichend Liquidität vor. Außerdem werden die im Rahmen der Stresstestberechnungen identifizierten potenziellen Risiken analysiert und falls notwendig entsprechende Maßnahmen zur Risikoreduzierung eingeleitet.

Im Berichtsjahr 2022 verfügten die European Commodity Clearing AG, die Eurex Clearing AG und Clearstream über alle Währungen aggregiert stets über ausreichend Liquidität zur Deckung des tatsächlich angefallenen Liquiditätsbedarfs.

Pensionsrisiko

Die Pensionen der derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitenden werden über eine Reihe von Pensionsplänen verwaltet. Das Pensionsrisiko ist das Risiko von steigenden Kosten aus der aktuellen Bewertung der Pensionsrückstellungen infolge gestiegener Lebenserwartung, Gehaltserhöhungen und steigender Inflation. Die Berechnung erfolgt mit Unterstützung von Aktuaren im Laufe des ersten Quartals eines Geschäftsjahres. Zum Bilanzstichtag beträgt das Pensionsrisiko für die Gruppe ca. 2 Prozent des REC.

Geschäftsrisiko

Das Geschäftsrisiko beschreibt den unerwarteten Restverlust im Sinne eines Nettoverlustes, der entsteht, wenn die Earnings at Risk das erwartete Nettoergebnis nach Steuern übersteigen, was auf das Wettbewerbsumfeld (z. B. Kundenverhalten, Investitionsausfall, Branchenentwicklung), gesamtwirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen oder auf strategische Fehlentscheidungen des Managements zurückzuführen sein kann. Einflussfaktoren für diesen Restverlust sind beispielsweise geringere Umsatzerlöse oder höhere Kosten im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen. Das Geschäftsrisiko wird ausgewiesen, wenn der berechnete Value at Risk höher ist als der geplante Nettogewinn für die nächsten vier Quartale. Der Ansatz basiert auf der Nutzung historischer Planzahlen und tatsächlich realisierter Aufwendungen und Erträge. Geschäftsrisiken werden von den Unternehmensbereichen ständig überwacht. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestand kein auszuweisendes Geschäftsrisiko für die Gruppe.

Als nachhaltige und langfristige Komponente der Risikosteuerung werden entstehende Geschäftsrisiken auch über einen Zeitraum von mehr als zwölf Monaten hinaus betrachtet und in unseren Risk Maps bewertet. Im Folgenden ist die Überarbeitung der Verordnung und Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II/​ MiFIR) näher erläutert, mit Fokus auf ihren potenziellen wesentlichen Einfluss auf geschäftliche Risiken der Gruppe Deutsche Börse. Ein Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist im Laufe des Jahres 2023 zu erwarten.

Überarbeitung der Verordnung und Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II/​ MiFIR)

Im Zusammenhang mit der laufenden Überarbeitung der Richtlinie sowie der Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II/​MiFIR) ergeben sich Geschäftsrisiken, insbesondere im Zusammenhang mit rückläufigen Umsatzvolumen im Kassamarktgeschäft und bei unserer Terminbörse Eurex. Aus dem Vorhaben zur Errichtung eines konsolidierten Datentickers für Aktien, ETFs, Anleihen und OTC-Derivate, der neben Nachhandelsdaten in Echtzeit für Aktien auch Vorhandelsdaten umfasst, können im Zusammenhang mit einer Verschärfung der Vorgaben für die Bepreisung von Marktdaten Geschäftsrisiken für unser Marktdatengeschäft entstehen.

Relevanz der ESG-Regulierung auf entstehende geschäftliche Risiken

Im Rahmen des Group Risk Committee findet ein Überprüfungsprozess statt zur Relevanz der entstehenden Risiken in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG: Environmental, Social, Governance). Die Einträge der Risk Maps werden dementsprechend gekennzeichnet (E, S, G Risk Map Items).

Im Bereich der fortschreitenden ESG-Regulierung im Zusammenspiel mit Bestrebungen, die ökonomische Resilienz zu verbessen, ergibt sich eine Reihe von potenziellen Risiken für unser Daten-, Derivate- und Indexgeschäft, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Spannungen und der ökonomischen Volatilität. Sollte ein verringertes Ambitionsniveau im Bereich der Nachhaltigkeitspolitik zu weniger Investitionen im ESG-Bereich sowie zu einer Veränderung von Investorenpräferenzen führen, ist eine verringerte oder veränderte Nachfrage nach unserem ESG-Produkt- und Dienstleistungsangebot denkbar. Zudem ist für 2023 ein europäischer Legislativvorschlag zur Regulierung von ESG-Daten- und Ratinganbietern zu erwarten. Letzterer könnte negative Auswirkungen auf die Institutional Shareholder Services Inc. haben, sollte beispielsweise eine Standardisierung von Methodologien im Bereich der ESG-Ratings erwogen werden, sowie indirekt weitere Geschäftsbereiche, wie beispielsweise unser Indexgeschäft, betreffen. Darüber hinaus könnte im Bereich von Nachhaltigkeitsstandards sowie -labels eine mangelhafte oder zu präskriptive Ausgestaltung der ESG-Regulierung zu Problemen hinsichtlich der Rechtssicherheit und zu fehlendem Marktvertrauen führen. Schwindendes Vertrauen in solche Standards und Labels kann unser ESG-Produktangebot entlang sämtlicher Geschäftsbereiche negativ beeinflussen; unter einer zu präskriptiven Ausgestaltung könnte die Innovationsfähigkeit und das Wachstum unseres Daten-, Derivate- und Indexgeschäfts im ESG-Bereich leiden, ebenso der Gesamtmarkt.

Sollte eine effiziente Kapitalallokation im Bereich nachhaltiger Investments nicht mehr möglich sein oder die Kalibrierung von Nachhaltigkeitspolitik und ESG-Regulierung nicht zielgerecht gelingen, könnte dies die Marktreife, -qualität und -tiefe, Handelbarkeit, Bepreisung von Produkten sowie das Risikomanagement beeinträchtigen. Risiken könnten auch aus einer mangelnden Interoperabilität von europäischer ESG-Regulierung und globalen Entwicklungen resultieren. Ferner könnten Geschäftsrisiken auch durch weitreichende Sorgfaltspflichten in den Liefer- und Wertschöpfungsketten verstärkt werden und somit Umsatzrisiken bedeuten.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüft regelmäßig eine etwaige Einordnung der Deutsche Börse AG als Finanzholdinggesellschaft. Sie kommt derzeit zu dem Ergebnis, dass die Deutsche Börse AG keine Finanzholdinggesellschaft ist. Eine Einstufung als Finanzholdinggesellschaft könnte sich u. a. auf unsere Eigenmittelausstattung auswirken.

Compliance einschließlich Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln beruht zum einen auf der Einhaltung von Regeln und Gesetzen, zum anderen auf dem Grundsatz eines stets integren und ethisch einwandfreien Verhaltens. Wir haben ein den aufsichtlichen Anforderungen unterliegendes Compliance-Management-System (CMS) implementiert, welches das Ziel verfolgt, Fehlverhalten vorzubeugen und Haftungs- sowie Reputationsrisiken für die Gruppe Deutsche Börse, ihre gesetzlichen Vertretenden, Führungskräfte und Mitarbeitenden zu vermeiden. Über die geschäftsbezogenen und aufsichtlichen Compliance-Anforderungen hinaus steht die stetige Stärkung einer konzernweit einheitlichen Compliance-Kultur - insbesondere die Stärkung des Compliance-Bewusstseins innerhalb der Gruppe - im Fokus.

Verhaltenskodex für das Geschäftsleben

Die wichtigsten Aspekte im Hinblick auf Unternehmensethik und Compliance sowie diesbezüglich angemessene Verhaltensweisen sind im Verhaltenskodex für das Geschäftsleben unserer Gruppe zusammengefasst. Dieser wird an alle Mitarbeitenden der Gruppe kommuniziert und ist sowohl im Intranet als auch im Internet abrufbar. Unser Verhaltenskodex für das Geschäftsleben fasst den Kern unserer Werte und die Grundsätze zusammen, die eine prinzipielle Entscheidungshilfe bieten sollen und zu Marktintegrität, Transparenz sowie Effizienz und Sicherheit verpflichten. Darüber hinaus stellt Group Compliance den Mitarbeitenden der Gruppe über die entsprechenden Intranetseiten Compliance-relevante Informationen zur Verfügung, sofern der Bereitstellung keine besonderen Vertraulichkeitserwägungen entgegenstehen. Für Details zu den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance) siehe den Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung".

Als Mitglied des UN Global Compact bekennen wir uns zu dessen Prinzipien für Menschen- und Arbeitsrechte, dem Schutz der Umwelt sowie dem Eintreten gegen alle Arten von Korruption (einschließlich Erpressung und Bestechung). Diese Prinzipien sind ebenfalls ein integraler Bestandteil unseres Verhaltenskodex für das Geschäftsleben (Code of Business Conduct), welcher ebenfalls jegliche Beteiligung an Korruption oder an Handlungen, die den Anschein erwecken, dass die Gruppe unzulässige Vorteile verspricht, vermittelt, leistet, erhält oder darum ersucht, strengstens untersagt. Bestechung und Schmiergeldzahlungen sind verboten.

Objektives und integres Handeln unserer Mitarbeitenden stellt das Leitbild der Gruppe Deutsche Börse dar. Unser Management ist sich seiner Vorbildfunktion und der großen Bedeutung des "tone from the top" (von der Unternehmensleitung kommuniziertes und gelebtes Leitbild) bewusst, mit dem sich die Aufmerksamkeit und das Verständnis jedes einzelnen Mitarbeitenden für Compliance-Risiken - innerhalb des Konzerns wie auch unter Marktteilnehmenden - steuern lässt. Um dieses Leitbild nachhaltig gruppenweit zu verankern und die Gruppe und ihre Mitarbeitenden vor rechtlichen und rufschädigenden Konsequenzen zu schützen, hat Group Compliance risikoorientiert relevante Compliance- und Präventionsmaßnahmen implementiert.

Compliance-Management-System

Das vom Vorstand der Deutsche Börse AG verantwortete und geförderte CMS ist ein unverzichtbares Element guter Corporate Governance (im Hinblick auf Compliance). Als zweite Verteidigungslinie managt Group Compliance das CMS und sorgt damit für die Einhaltung von Gesetzen, regulatorischen Vorgaben, internen Regelungen und fördert Best Practice-Geschäftspraktiken. Darüber hinaus überwacht, kontrolliert und implementiert Group Compliance Maßnahmen, um Risiken mit negativen Auswirkungen (beispielsweise direkte oder indirekte finanzielle Verluste, aufsichtsrechtliche Sanktionen oder Reputationsschäden) zu mitigieren. Ein solches CMS stellt die Grundlage für eine nachhaltige Risikotransparenz dar und ermöglicht uns insbesondere die Compliance-Risiken in den Bereichen Geldwäsche/​Terrorismusfinanzierung, strafbare Handlungen, Datenschutz, Korruption, Marktmanipulation, Interessenkonflikte und Insiderhandel zu mitigieren sowie die Vorgaben für Finanzsanktionen und Embargos zu überwachen.

Das CMS entfaltet seine Gültigkeit für die Deutsche Börse AG sowie für die in- und ausländischen Tochtergesellschaften, an denen wir eine Mehrheitsbeteiligung halten. Mit unserem gruppenweiten Compliance-Ansatz wirken wir auf die Einhaltung geltenden Rechts und aufsichtlicher Anforderungen durch unsere Gruppenunternehmen hin.

Die Angemessenheit und Wirksamkeit des CMS wird mindestens jährlich anhand von CMS-relevanten Kriterien bewertet und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates der Deutsche Börse AG vorgelegt. Die Kriterien umfassen dabei u. a. die Bewertung von Compliance-Richtlinien und -Rahmenwerken, Risikoanalysen, Kontrollen, Schulungen sowie die regelmäßige Berichterstattung. Darüber hinaus wird das CMS risikobasiert durch interne und externe Prüfungen validiert.

Um die Angemessenheit und Wirksamkeit jederzeit zu gewährleisten sowie der steigenden Komplexität und den zunehmenden aufsichtlichen Anforderungen gerecht zu werden, unterliegt das CMS kontinuierlichen Weiterentwicklungen und Verbesserungen. Mit entsprechenden Compliance-Maßnahmen können wir die Compliance-Risiken insbesondere in den Compliance-Bereichen Geldwäsche/​Terrorismusfinanzierung, strafbare Handlungen, Datenschutz, Korruption, Marktmanipulation, Interessenkonflikte, Insiderhandel sowie Finanzsanktionen und Embargos identifizieren, bewerten und managen.

Bei der Ausrichtung sowie der Weiterentwicklung des CMS orientieren wir uns an den anwendbaren aufsichtsrechtlichen Gesetzen und regulatorischen Anforderungen sowie Empfehlungen international anerkannter Standards. Auf der Grundlage dieser Standards identifiziert Group Compliance Handlungsfelder und Maßnahmen, um das Compliance-Management-System kontinuierlich an sich ändernde Anforderungen anzupassen.

Aktuell baut Group Compliance die Funktion des Menschenrechtsbeauftragten auf, um den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) gerecht zu werden.

Compliance-Organisation

Der Group Chief Compliance Officer berichtet direkt an den Vorstand der Deutsche Börse AG. Die Compliance-Berichterstattung umfasst die relevanten Compliance-Risiken im Rahmen des Compliance-Mandats sowie weitere Compliance-relevante Informationen und Aktivitäten. Die jeweiligen Chief Compliance Officers unserer als Kreditinstitut regulierten Gruppenunternehmen haben funktionale Berichtslinien an den Group Chief Compliance Officer. Gleiches gilt für die Chief Compliance Officers von Qontigo, ECC/​EEX und 360T.

Als dem US-amerikanischen Investment Advisers Act unterliegende Gesellschaft hat die ISS in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen eine Compliance-Funktion eingerichtet und einen Chief Compliance Officer benannt, wobei aufgrund der Geschäftsentscheidung, die ISS "at arm's length" zu führen, zum aktuellen Zeitpunkt keine funktionelle Berichtslinie zum Chief Compliance Officer der Gruppe existiert. Im Rahmen der Umsetzung eines gruppenweiten Compliance-Ansatzes wird die Implementierung der Compliance-Gruppenstandards in der ISS weiterhin verfolgt.

Das "Group Compliance Committee" ist ein interdisziplinärer Ausschuss auf Managementebene und verfolgt das Ziel, die jeweiligen Vorstände und die Compliance-Funktionen der Gruppe Deutsche Börse in Compliance-Themen zu unterstützen und zu beraten. Diesem Komitee gehören Mitglieder der obersten Führungsebene der Geschäftsbereiche, die Chief Compliance Officers der jeweiligen Gruppenunternehmen sowie Vertreter der relevanten gruppenweiten Kontrollfunktionen an. Group Compliance informiert das Komitee unter anderem über wesentliche Compliance-Themen und Vorfälle sowie potenzielle Trends und aufsichtsrechtliche Entwicklungen.

Compliance-Maßnahmen

Compliance-Regelwerk

Group Compliance setzt Standards für die wesentlichen entitätsübergreifenden Compliance-Risiken innerhalb der Gruppe. Dabei erarbeitet Group Compliance risikoorientiert Maßnahmen zur Begrenzung und zum Umgang mit den identifizierten Risiken, kommuniziert über Risiken und Vorfälle sowie die Effektivität der Maßnahmen und stellt eine kontinuierliche Verbesserung des Compliance-Management-Systems durch regelmäßige Anpassungen der relevanten internen Richtlinien und Prozesse sicher.

Die gruppenweit geltenden Compliance-Richtlinien wurden aufgesetzt, um sicherzustellen, dass die im Auftrag der Gruppe handelnden internen Stakeholdergruppen und Mitarbeitenden die darin vorgeschriebenen Regeln und Anforderungen umsetzen und befolgen. So soll gruppenweit präventiv, aufdeckend und sanktionierend Compliance-Verstößen begegnet werden. Die gruppenweite Kommunikation über das Intranet ist darauf ausgerichtet, dass Mitarbeitende (einschließlich Mitgliedern des Vorstands und Führungskräften) die für ihre tägliche Arbeit notwendigen Leitlinien erhalten und deren Einhaltung sicherstellen.

Compliance-Schulungen

Regelmäßige Compliance-Schulungen sind elementar, um die Compliance-Kultur und das Compliance-Bewusstsein gruppenweit zu fördern. Weltweit werden unsere Mitarbeitenden regelmäßig zu den relevanten Compliance-Themen geschult. Dabei werden insbesondere die Themen Geldwäsche/​Terrorismusfinanzierung, strafbare Handlungen, Ethik und Datenschutz, Korruption, Marktmanipulation, Interessenkonflikte, Insiderhandel sowie Finanzsanktionen und Embargos abgedeckt. Das Management, das aufgrund seiner Tätigkeit einem höheren Compliance-Risiko ausgesetzt ist, erhält bedarfsorientierte Zusatzschulungen. Die Teilnahme an den Schulungen zu den oben genannten Compliance-Themen ist sowohl für unsere Mitarbeitenden als auch für das Management verpflichtend.

Hinweisgebersystem

Wir unterstützen durch das gelebte Compliance-Bewusstsein einen offenen Umgang mit Fehlverhalten, weshalb die Mitarbeitenden dazu ermutigt werden, Bedenken direkt an die zuständige Abteilungsleitung, Personalabteilung oder Group Compliance zu richten. Das Hinweisgebersystem (BKMS) der Gruppe Deutsche Börse bietet eine zusätzliche und anonyme Möglichkeit zur Meldung potenzieller oder tatsächlicher Verstöße gegen aufsichtsrechtliche oder regulatorische Vorschriften und ethische Standards. Hier können Mitarbeitende, Dienstleistende und Dritte Meldungen telefonisch oder per E-Mail übermitteln. Die Anonymität der Hinweisgebenden ist jederzeit gewährleistet.

Analyse der Compliance-Risiken

Entsprechend den regulatorischen Anforderungen führen wir regelmäßig - und bei Bedarf auch ad hoc - Risikoanalysen durch, um relevante Compliance-Risiken verstehen und bewerten zu können bzw. aus den Erkenntnissen risikomindernde Maßnahmen abzuleiten. Diese Risikoanalysen bzw. -bewertungen umfassen die eigene Geschäftstätigkeit einschließlich aller Geschäftsbeziehungen, Marktteilnehmenden, Produkte und Dienstleistungen.

Im vergangenen Jahr wurde ein gruppenweites Compliance Risk Assessment Framework implementiert, um zukünftig den Prozess zur Identifizierung, Analyse und Bewertung von Compliance-Risiken innerhalb der Gruppe Deutsche Börse zu standardisieren. Die erstmalige Anwendung der entwickelten Methodik ist für 2023 vorgesehen.

Im Rahmen der aktuellen geopolitischen Ereignisse in der Ukraine und der daraus potenziell resultierenden wirtschaftspolitischen Folgen analysiert die Group Compliance weiterhin, welche Risiken in den einzelnen Geschäftsfeldern zum Tragen kommen könnten und welche Maßnahmen zu treffen und zu implementieren sind. Dies betrifft alle Risiken für Gruppenunternehmen, die in den betroffenen Ländern (Ukraine, Russland) Geschäftsbeziehungen zu dort ansässigen Unternehmen führen, Vermögenswerte halten oder anderweitige Verbindungen sowohl wirtschaftlicher als auch technischer Natur besitzen. Die Gruppe hat ein solides und flexibles System zum Management möglicher Sanktions- und Embargorisiken implementiert. Dedizierte Sanktionsexperten überwachen sorgfältig die aktuellen Entwicklungen und sind im regelmäßigen Austausch mit Interessenvertretern und den Geschäftsbereichen der Gruppe Deutsche Börse, um zeitnah auf Restriktionen reagieren zu können.

Zentrale nichtfinanzielle Leistungsindikatoren: Korruptionsprävention und Datenschutz

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2022 2021
Korruptionsprävention      
Geahndete Korruptionsfälle   0 0
Anteil der Geschäftseinheiten, für die Maßnahmen zur Adressierung von Korruptionsrisiken ergriffen wurden % 100 100
Mitarbeitende, die in ABC-Maßnahmen (Anti-Bribery & Corruption) geschult wurden 1   1.563 7.177
Datenschutz      
Anzahl berechtigter Kundenbeschwerden in Bezug auf Datenschutz   0 0

1) Alle Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse müssen im Zweijahres-Rhythmus die webbasierte ABC-Schulung wiederholen. Da die Neuauflage und Absolvierung des Trainings in ungeraden Jahren erfolgt, ist die Zahl der abgeschlossenen Schulungen im geraden Jahr 2022 wesentlich niedriger.

Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten

Die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG unterliegen in ihrer Eigenschaft als Kreditinstitute wie in der Vergangenheit der Solvenzaufsicht durch die deutsche bzw. luxemburgische Bankenaufsicht (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, bzw. Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF). Dies gilt ebenfalls für die Clearstream Holding-Gruppe auf der Ebene der aufsichtsrechtlichen Gruppe. Die Eurex Repo GmbH und die 360 Treasury Systems AG fallen unter die Regelungen, die für Wertpapierfirmen gelten.

Die Nodal Clear, LLC ist eine durch die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) regulierte Derivatives Clearing Organisation (DCO).

Die Crypto Finance (Brokerage) AG ist als Wertpapierhaus nach Artikel 41 des Schweizer Finanzinstitutsgesetzes (FINIG) zugelassen, während die Crypto Finance (Asset Management) AG als Vermögensverwalter von kollektiven Kapitalanlagen nach dem Kollektivanlagengesetz (KAG) autorisiert ist. Beide Firmen unterliegen der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA).

Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungspositionen.

Die nachfolgende Tabelle stellt die regulatorischen Kapitalanforderungen pro Risikoart dar, die aus den RWA mit einer 8-Prozent-Kapitalquote abgeleitet werden.

Zusammensetzung der Eigenmittelanforderungen

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Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken Eigenmittelanforderungen für Kredit- und Marktpreisrisiken Summe Eigenmittelanforderungen
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Clearstream Holding-Gruppe 338,2 348,6 107,0 83,2 445,2 431,8
Clearstream Banking S.A. 223,7 241,2 56,2 81,8 279,9 323,0
Clearstream Banking AG 1 132,8 118,1 6,0 6,5 138,8 124,6
Eurex Clearing AG 105,4 100,3 38,0 25,1 143,4 125,4

1) Die Vorjahreszahlen der Clearstream Banking AG wurden basierend auf dem aufgestellten Jahresabschluss des Vorjahres aktualisiert.

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten keine Kapitalzuführungen, jedoch sind solche für die nächsten Jahre geplant, um die Kapitalausstattung zu stärken. Im Februar 2023 erfolgte bei der Clearstream Banking AG eine Kapitalerhöhung in Höhe von 30,0 Mio. €. Hintergrund für die Stärkung der Kapitalbasis ist vornehmlich eine geänderte Auslegung von Kapitalanforderungen seitens der Aufsicht.

Aufsichtsrechtliche Quoten nach CRR

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Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Gesamtkapitalquote
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
%
31.12.2021
%
Clearstream Holding-Gruppe 445,2 431,8 1.792,8 1.790,6 32,2 33,2
Clearstream Banking S.A. 279,9 323,0 1.008,3 1.214,2 28,8 30,1
Clearstream Banking AG 1 138,8 124,6 420,7 420,1 24,3 27,0
Eurex Clearing AG 2 143,4 125,4 724,8 724,8 40,5 46,2

1) Die Vorjahreszahlen der Clearstream Banking AG wurden basierend auf dem aufgestellten Jahresabschluss des Vorjahres aktualisiert
2) Gemäß Art. 26 Abs. 1 (a) CRR müssen Kapitalinstrumente den Anforderungen aus Art. 28 CRR entsprechen. Zum 31.12.2021 entsprach der Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Eurex Clearing AG und der Eurex Frankfurt AG nicht dem Ermessensspielraum nach Art. 28 Abs. 3 (d) CRR. Aus diesem Grund wurde das regulatorische Eigenkapital in Höhe des gezeichneten Kapitals von 25,0 Mio. € zum 31.12.2021 nachträglich reduziert. Weiterhin wurden die Eigenmittelanforderungen des Vorjahres angepasst.

Die Kapitalanforderungen der Clearstream Banking AG nach CSDR liegen derzeit deutlich über den Anforderungen nach CRR und CRD IV. Die Kapitalanforderungen nach Artikel 47 CSDR sehen keine explizite Kennzahl vor. Stattdessen wird die Summe aus Stammkapital und Rücklagen den Kapitalanforderungen gegenübergestellt und muss diesen mindestens entsprechen.

CSDR-Kapitalausstattung

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Clearstream Banking S.A. Clearstream Banking AG
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Eigenkapitalanforderung für operationelles, Kredit- und Marktpreisrisiko 279,2 318,7 138,7 124,4
Sonstige CSDR-Kapitalanforderungen 1 444,8 369,9 194,7 192,2
Summe CSDR-Kapitalanforderungen nach Artikel 47 CSDR 724,0 688,6 333,4 316,6
CSDR-Eigenkapital 1.008,3 1.214,2 420,7 420,7

1) Aufgrund der früheren Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses der Deutsche Börse AG basiert die Berechnung der sonstigen CSDR-Kapitalanforderungen auf den aufgestellten Jahresabschlüssen der Clearstream Banking S.A. und der Clearstream Banking AG des Vorjahres.

EMIR-Kapitalausstattung

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Eurex Clearing AG European Commodity Clearing AG
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Eigenkapitalanforderung für operationelles, Kredit- und Marktpreisrisiko 143,4 125,4 1 37,4 35,1
Sonstige EMIR-Kapitalanforderungen 112,4 135,5 67,2 58,5
Summe EMIR-Kapitalanforderungen nach Artikel 16 EMIR 255,8 260,9 1 104,6 93,6
Eigenkapital 749,8 749,8 218,0 158,0
EMIR-Abzugsposten 0 0 0 0
Eigener Beitrag zum Ausfallfonds - 200,0 - 200,0 - 35,0 - 23,0
EMIR-Eigenkapital 549,8 549,8 183,0 135,0

1) Vorjahreszahl angepasst

Gemäß Investment Firm Regulation muss die 360 Treasury Systems AG Eigenkapital in Höhe des jeweils höheren Betrages von a) 25 Prozent der fixen Gemeinkosten des Vorjahres, b) dem Anfangskapital der Entität und c) den Eigenmittelanforderungen gemäß den K-Faktoren der Investment Firm Regulation vorhalten. Die Eurex Repo GmbH ermittelt ihre Eigenmittelanforderungen aufgrund ihrer Klassifizierung anhand des höheren Betrages von a) oder b). Aktuell entspricht die Eigenmittelanforderung sowohl für 360T also auch für die Eurex Repo jeweils 25 Prozent der jeweiligen fixen Gemeinkosten des Vorjahres.

Zusammensetzung der Eigenmittel-/​Eigenkapitalanforderungen

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Eigenmittelanforderungen für Kredit- und Marktpreisrisiken Eigenmittelanforderungen auf Basis der fixen Gemeinkosten Einzuhaltende Eigenmittelanforderung
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Eurex Repo GmbH 0 0 3,4 3,2 3,4 3,2
360 Treasury Systems AG 0 0 13,4 12,8 13,4 12,8

Erfüllung der Eigenmittelanforderungen

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Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Gesamtkapitalquote
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
%
31.12.2021
%
Eurex Repo GmbH 3,4 3,2 21,4 21,4 1 627,7 668,8 1
360 Treasury Systems AG 13,9 12,8 32,9 34,1 245,4 267,2

1) Gemäß Art. 9 Abs. 1(i) der IFR bzw. Art. 26 Abs. 1 (a) CRR müssen Kapitalinstrumente den Anforderungen aus Art. 28 CRR entsprechen. Zum 31.12.2021 entsprach der Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Eurex Repo GmbH und der Eurex Frankfurt AG nicht dem Ermessensspielraum nach Art. 28 Abs. 3 (d) CRR. Aus diesem Grund wurde das regulatorische Eigenkapital in Höhe des gezeichneten Kapitals von 25,0 Mio. € zum 31.12.2021 nachträglich reduziert.

Erfüllung der Eigenmittelanforderungen

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Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Eigenkapital-Abdeckungsgrad
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
%
31.12.2021
%
EEX Asia Pte. Limited 0,6 1,1 3,2 2,3 485,7 209,1
Nodal Clear, LLC 31,9 28,2 51,8 31,5 162,4 111,7
Crypto Finance (Brokerage) AG 8,0 7,3 64,7 15,0 808,8 206,0
Crypto Finance (Asset Management) AG 0,3 0,3 4,0 6,1 1.175,0 2.033

Die regulatorischen Mindestanforderungen wurden von allen Gesellschaften während des Berichtsjahres und bis zur Aufstellung des Konzernabschlusses zu jeder Zeit eingehalten.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risikosituation

Zusammenfassung

Das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse hat sich im Geschäftsjahr 2022 nicht wesentlich geändert. Alle bekannten Auswirkungen der geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen wurden im Konzern aktiv gemanagt und potenzielle neue Risiken laufend analysiert. Dem über alle Risikoarten (operationelles, finanzielles, Pensions- und Geschäftsrisiko) aggregierten Gesamtrisiko der Gruppe Deutsche Börse stand stets eine Deckungsmasse in ausreichender Höhe gegenüber. Zum 31. Dezember 2022 betrug der ökonomische Kapitalbedarf (REC) der Gruppe Deutsche Börse 1.754 Mio. €, er ist gegenüber dem Vorjahr um ca. 4 Prozent gefallen (31. Dezember 2021: 1.827 Mio. €, gemessen zum 99,9-Prozent-Konfidenzniveau). Dem steht ein Risikodeckungspotenzial von 7.742 Mio. € gegenüber.

Darüber hinaus ist zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns für den Vorstand erkennbar.

Ausblick

Die Gruppe Deutsche Börse bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Aus Stresstests, berechnetem REC sowie mittels des Risikomanagementsystems schließt der Vorstand der Deutsche Börse AG, dass die verfügbare Risikodeckungsmasse sowie die Liquiditätsausstattung angemessen sind. Es ist aktuell nicht ersichtlich, dass die Risikodeckungsmasse für das Geschäftsjahr 2023 angepasst werden müsste. Es ist zudem kein Risiko zu erkennen, welches die Gruppe in ihrem Bestand gefährden würde.

Auch 2023 wollen wir das konzernweite Risikomanagement und interne Kontrollsystem (IKS) weiter stärken und ausbauen. Hierzu gehören z.B. die Fortsetzung im Ausbau des Informationssicherheitsmanagements, laufende methodische Verbesserungen im Risikomanagement und im IKS sowie eine engere Verzahnung der Kontrollfunktionen - auch unter Nutzung eines gruppenweiten Governance, Risk & Compliance-Tools.

10. Chancenbericht

Organisation des Chancenmanagements

Sinn und Zweck unseres Chancenmanagements ist es, Chancen für die Gruppe frühestmöglich zu erkennen, zu bewerten, zu ergreifen - und in geschäftliche Erfolge zu verwandeln.

Wir evaluieren die organischen und anorganischen Wachstumschancen in den einzelnen Geschäftsbereichen laufend, d. h. unterjährig. Auf Gruppenebene werden diese Chancen systematisch im Rahmen der jährlichen Budgetplanung und der strategischen Überprüfungen bewertet. Am Anfang dieser Bewertung steht die sorgfältige Analyse des Marktumfeldes, bei der neben den Kundenwünschen auch Marktentwicklungen, Wettbewerber und regulatorische Veränderungen betrachtet werden. Die Ideen für Wachstumsinitiativen werden anhand gruppenweit einheitlicher Vorlagen weiter ausgearbeitet und einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. Auf dieser Basis entscheidet schließlich unser Vorstand darüber, welche Initiativen in die Tat umgesetzt werden.

Organische Wachstumschancen

Wir verfügen über ein sehr breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio, mit dem wir alle Bereiche der Wertschöpfungskette eines Marktinfrastrukturanbieters abdecken. Damit sind wir eine der am breitesten aufgestellten Börsenorganisationen weltweit. Um diese Position zu behaupten und auszubauen, verfolgen wir die mittelfristige Wachstumsstrategie Compass 2023 (siehe Abschnitt "Unsere Strategie und Steuerungsparameter"). Dabei konzentrieren wir uns u. a. auf organische Wachstumschancen, um unsere strategischen Ziele zu erreichen. Wir unterscheiden hier grundsätzlich zwischen strukturellen und zyklischen Chancen: Strukturelle Chancen entstehen beispielsweise durch regulatorische Änderungen, neue Kundenbedürfnisse wie die steigende Nachfrage nach börslichen Lösungen für außerbörslich ("over the counter", OTC) getätigte Geschäfte oder durch den Trend, dass immer mehr Anlagevermögen in passiven Anlagestrategien (z. B. Indexfonds) allokiert wird. Diese Chancen nutzen wir gezielt und aktiv. Zyklische Chancen hingegen sind nicht direkt durch uns beeinflussbar und ergeben sich durch makroökonomische Veränderungen. Zudem sehen wir langfristig Chancen für uns, die aus der technologischen Transformation resultieren. Diese sind insbesondere die an Bedeutung gewinnende Distributed Ledger-Technologie (DLT) oder öffentliche Cloud-Lösungen zum Betrieb von IT-Infrastruktur.

Strukturelle Wachstumschancen

Unser Fokus bei der Nutzung struktureller Wachstumschancen liegt auf Produktinnovationen, Marktanteilssteigerungen und der Gewinnung neuer Kunden. Wir erwarten bis 2023 den größten Erlöszuwachs im Handel und Clearing, u. a. durch neue Finanzderivate, das Clearing von OTC-Derivaten und weiteres Wachstum im Handel mit Strom- und Gasprodukten. Zusätzlich soll der Devisenhandel zum Wachstum der Nettoerlöse beitragen. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung des Investmentfondsgeschäfts. Im Bereich Data & Analytics liegt der Wachstumsschwerpunkt auf der Erweiterung des Index-, Analytik- und ESG-Geschäfts. Im Folgenden wird das Geschäftspotenzial der hier genannten Initiativen detaillierter beschrieben.

Neue Finanzderivate: Mit der Eurex betreiben wir eine der weltweit führenden Derivatebörsen. Neben der breiten Palette an etablierten internationalen Benchmarkprodukten haben wir über die letzten Jahre auch eine Vielzahl von neuen Produkten wie MSCI-, Total Return-, Dividenden- sowie ESG-Derivaten eingeführt. Mit diesen neuen Produkten tragen wir sich ändernden Kundenbedürfnissen und regulatorischen Anforderungen Rechnung. Bei diesen und künftig noch dazukommenden Produkten rechnen wir in den nächsten Jahren mit weiterem deutlichem Wachstum.

Clearing von OTC-Derivaten: Die Liquiditätsschwierigkeiten großer Marktteilnehmender im Zuge der Finanzkrise wurden durch die Nichterfüllung von OTC-Geschäften ausgelöst, die weitgehend unbesichert waren und bilateral ausgeführt wurden. Vor diesem Hintergrund haben sich die führenden Industriestaaten (G20) darauf verständigt, wirksame Regularien zu schaffen, um OTC-Derivategeschäfte transparenter und sicherer zu machen. Als Konsequenz hat die Europäische Union die European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erarbeitet. EMIR umfasst u. a. die Verpflichtung zum Clearing von standardisierten OTC-Derivategeschäften mittels einer zentralen Gegenpartei. Die Eurex Clearing AG hat dazu in Partnerschaft mit Marktteilnehmenden eine Alternative für das Clearing von Zinsswaps in der EU geschaffen und baut seitdem ausstehendes Nominalvolumen ("notional outstanding") und Marktanteil kontinuierlich aus.

Handel und Clearing von Commodities: Mit der European Energy Exchange AG (EEX) bieten wir eine breite Produktpalette für den Handel und das Clearing von Spot- und Terminmarktprodukten im Bereich Strom und Gas sowie Emissionszertifikate. Die EEX hat sich zum zentralen Markt für Energie in Kontinentaleuropa entwickelt und deckt u. a. die Märkte Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien und Spanien mit ihrem Produktangebot ab. Zudem ist sie durch die Akquisition der Nodal Exchange auch im US-Markt aktiv. Das Wachstum der EEX basiert maßgeblich auf der sich ändernden Bedeutung der erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung. Aufgrund der hohen Fragmentierung sowie der Ineffizienz des OTC-Marktes wurden in den vergangenen Jahren zudem vermehrt börsliche Lösungen für den Handel und das Clearing nachgefragt. In diesem veränderten Wettbewerbsumfeld sieht sich die EEX gut aufgestellt, strukturelles Wachstum zu erzielen und weitere Marktanteile zu gewinnen.

Wachstum im Devisenhandel: 360T ® ist eine führende, weltweit agierende Devisenhandelsplattform. Zur breiten Kundenbasis von 360T gehören Unternehmen, Buy-Side-Kunden und Banken. Durch die Verbindung der Kenntnisse und Erfahrungen von 360T im Devisenmarkt mit unserer IT-Kompetenz haben wir uns zusätzliches Erlöspotenzial erschlossen. So sind wir mit verschiedenen Maßnahmen zur Erzielung von Synergien, wie der Einführung von FX-Futures und Clearingdienstleistungen, vorangekommen. Zudem profitieren wir langfristig von einem strukturellen Trend: Zwar wird derzeit der weit überwiegende Teil der täglich gehandelten Devisen noch außerbörslich abgewickelt, doch steigt die Nachfrage nach elektronischen und transparenten Handelsplattformen, an die mehrere Banken angebunden sind.

Grenzüberschreitende Abwicklung und Distribution von Investmentfonds: Unsere Kunden können ihr gesamtes Fondsportfolio - von traditionellen Investmentfonds über börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) bis hin zu Hedgefonds - über uns abwickeln, verwahren und distribuieren. Da auch die Aufsichtsbehörden effizientere Abwicklungs- und Verwahrlösungen fordern, um höchste Sicherheit für das verwahrte Kundenvermögen zu gewährleisten, erwarten wir, in Zukunft weitere Kundenportfolios durch Auslagerungsvereinbarungen gewinnen zu können. Darüber hinaus erweitern wir fortlaufend unser Produkt- und Dienstleistungsangebot. So haben wir beispielsweise unser Dienstleistungsangebot im Fondsbereich mit dem Management von Vertriebsverträgen und der Datenaufbereitung durch Akquisitionen deutlich ausgeweitet. Dadurch erwarten wir zusätzliche Nettoerlöse durch die Realisierung von Umsatzsynergien.

Erweiterung des Index- und Analytikgeschäfts: Im Indexgeschäft verfolgen wir das Ziel, den in Europa bereits etablierten Indexanbieter STOXX noch globaler auszurichten, um ergänzend zu den Indexfamilien DAX ® und STOXX ® weitere Indizes zu entwickeln und weltweit zu vermarkten. Zudem wird das Indexgeschäft weiter den strukturellen Trend hin zu passiven Investmentprodukten (ETFs) für sich nutzen. Immer mehr Endkunden und Vermögensverwalter setzen auf diesen Trend aufgrund der niedrigeren Kosten und des teilweise unterdurchschnittlichen Erfolgs von aktiven Anlagestrategien. Um diese Trends noch besser zu unterstützen, haben wir Axioma erworben, einen führenden Anbieter von Portfolio- und Risikomanagementlösungen. Der Zusammenschluss hat mit Qontigo einen vollintegrierten führenden Informationsanbieter für institutionelle Investoren geschaffen, der die wachsende Marktnachfrage nach Produkten und Analysen in diesem Bereich bedient.

ESG: Der Trend zur nachhaltigen Wirtschaft und Kapitalanlage stellt für uns eine immer weiter an Bedeutung gewinnende strukturelle Wachstumschance dar, die durch die COVID-19-Pandemie verstärkt wurde. Unser Ziel ist es, Marktteilnehmende mit hochqualitativen ESG-Daten, -Analysen, spezialisierten ESG-Indizes und entsprechenden Handels- und Absicherungsmöglichkeiten zu unterstützen. Einen großen Schritt in diese Richtung haben wir mit der 2021 abgeschlossenen Akquisition von Institutional Shareholder Services (ISS) gemacht. Wir erwarten weiteres strukturelles Wachstum durch die Entwicklung neuer Produkte und die Gewinnung neuer Kunden über unser ganzes Unternehmen hinweg.

Zyklische Chancen

Neben den strukturellen Wachstumschancen ergeben sich für uns auch zyklische Chancen, beispielsweise bei einer positiven makroökonomischen Entwicklung. Wir haben keinen direkten Einfluss auf diese zyklischen Chancen - sie bergen aber das Potenzial, unsere Nettoerlöse bedeutend zu steigern:

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Die Volumen der an den Terminmärkten der Gruppe gehandelten Zinsderivate könnten durch eine sich ändernde Erwartung an die Entwicklung der langfristigen Zinsen für deutsche und andere europäische Staatsanleihen sowie durch eine weitere Verringerung der Zinsdifferenz zwischen den verschiedenen europäischen Staatsanleihen steigen.

Im Vergleich zum Vorjahr würden die Nettozinserträge im Segment Securities Services, die auf Bareinlagen unserer Kunden basieren, von einem weltweit weiter ansteigenden Zinsumfeld profitieren.

Technologische Chancen

Neue Entwicklungen - u. a. bei Cloud-Diensten, im Kontext von künstlicher Intelligenz (KI), Big Data, Robotik und Blockchain-Technologie - in Verbindung mit dem Innovationspotenzial von Fintech-Unternehmen treiben den Wandel in der Finanzbranche voran. Diese neue Technologiewelle könnte dabei helfen, Barrieren in der Harmonisierung der Märkte zu überwinden, zusätzliche Effizienz zu schaffen und Risiken zu mindern. Diese Entwicklung wurde durch die neuen Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie weiter verstärkt und wird voraussichtlich die nächsten Jahre andauern: Digitalisierungstrends werden sich beschleunigen, und die Herausforderung für etablierte Anbieter besteht darin, den richtigen Weg im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle und innovative Technologien zu finden.

Bei Cloud-Diensten arbeiten wir daran, Dienstleistungen und Prozesse mit Kunden in die Cloud zu überführen und interne Prozesse zu optimieren. So könnte z. B. die Einführung neuer Handelsplattformen bzw. die Aktualisierung bestehender Infrastrukturen in der Cloud vorab schneller und besser durch Kunden getestet werden. Die Erschließung hoch performanter Infrastruktur würde unsere Prozesse deutlich agiler machen, da Neuerungen in kürzeren Zeitabständen eingeführt werden und wir somit besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen könnten. Wir haben uns über Vereinbarungen mit einer Reihe wichtiger Cloud-Anbieter bereits an der Spitze der Cloud-Nutzung im europäischen Finanzdienstleistungssektor positioniert.

Am 9. Februar 2023 haben wir zudem eine neue strategische Partnerschaft mit Google Cloud bekannt gegeben. Google Cloud wird für die kommenden zehn Jahre unser bevorzugter Partner sein und dabei helfen, Cloud-Einsatz und -Effizienz zu verbessern. Zudem werden wir die Entwicklungsexpertise, die sichere Infrastruktur und die führenden Daten- und Analysefunktionen von Google Cloud nutzen, um die Weiterentwicklung der digitalen Wertpapierplattform D7 voranzutreiben, Innovationen bei unseren operativen Aktivitäten auf dem Markt für digitale Vermögenswerte einzuführen und unsere Datendistribution und -nutzung in der Cloud zu verbessern.

Wie bereits angeführt liegt eine weitere technologische Chance in der Distributed Ledger-Technologie (DLT). Diese gilt bisweilen als disruptive Technologie, deren Chancen die Finanzbranche derzeit aber verstärkt auslotet. Durch ihren dezentralen Charakter ermöglicht sie die direkte Interaktion zwischen Teilnehmenden und hat dadurch das Potenzial, komplexe Prozesse zu vereinfachen. Etablierte Marktinfrastrukturanbieter wie die Gruppe Deutsche Börse, die die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand abdecken, spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dieses Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig geltende Branchenstandards zu erfüllen. Hierzu zählen neben rechtlichen und regulatorischen Vorgaben auch die Einhaltung von Sicherheitsstandards sowie Risikobegrenzungs- und Kosteneffizienzaspekte. So ermöglicht bspw. die Entwicklung der neuen D7-Nachhandelsplattform eine durchgehende Verarbeitung elektronischer Wertpapiere, was den bisher umfangreichen und oft mehrtägigen Begebungsprozess auf nur wenige Minuten zu verkürzt. Eine Erweiterung der D7-Plattform um dezentrale Funktionen, im Einklang mit jeweiligen Regularien und Marktinteresse könnte das Angebot in anderen Ländern entsprechend ergänzen. Somit schafft der Zentralverwahrer eine vollständig digitale Alternative zu der herkömmlichen Begebung von Wertpapieren. Im Dezember 2022 hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als erster Emittent eine digitale Emission als festverzinsliches Zentralregisterwertpapier auf Basis des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) begeben.

Anorganische Wachstumschancen

Ein ebenso wichtiger Bestandteil von Compass 2023 ist anorganisches Wachstum. Wir fokussieren uns dabei auf Bereiche, die einen starken Bezug zu den strategischen Wachstumsfeldern der Gruppe haben, wie etwa das Daten-, Index- und Analytikgeschäft, ESG, Commodities, den Devisenhandel oder den Handel mit festverzinslichen Anleihen und Investment Fund Services. Ziel ist es, unser Wachstum in diesen Bereichen durch Akquisitionen weiter zu beschleunigen und die Skalierbarkeit unserer Geschäftsfelder weiter zu erhöhen.

11. Prognosebericht

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung unserer Gruppe im Geschäftsjahr 2023. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts. Diese unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen viele außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens liegen, beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen unzutreffend war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Entwicklung der Rahmenbedingungen

Makroökonomisches Umfeld

Im Jahresverlauf 2022 hat das wirtschaftliche Wachstum deutliche Rückgänge verzeichnet. Einerseits lag dies an den makroökonomischen Folgen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Andererseits trugen dazu die hohen Inflationszahlen sowie Risiken in der Energieversorgung bei. Für den Prognosezeitraum rechnen wir mit einer weiteren Eintrübung der Rahmenbedingungen für das Wirtschaftswachstum. Eine Beendigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine, eine nachhaltige Lösung für die Energieversorgung oder eine lockerere Notenbankpolitik infolge niedrigerer Inflationszahlen könnten sich hingegen positiv auf die weitere Entwicklung der Wirtschaftsleistung auswirken.

Entwicklung der Ertragslage

Wir sehen uns trotz des angespannten makroökonomischen Umfelds mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell und vielfältigen Erlösquellen in einer sehr guten Position, unsere Ertragslage mittel- und langfristig weiter zu verbessern. Diese Erwartung basiert u. a. auf den strukturellen Wachstumschancen, die wir nutzen werden (für Details siehe den "Chancenbericht"), sowie auf erwartetem zusätzlichen anorganischen Wachstum.

Für den Prognosezeitraum gehen wir, analog unserer Strategie, von einem Anstieg der Nettoerlöse auf Basis struktureller Wachstumschancen von mindestens 5 Prozent aus. Dieses Wachstum treiben wir durch Investitionen voran. Dabei verfolgen wir die Ziele, weitere Marktanteile aus dem außerbörslichen Handel und Clearing in den börslichen Bereich zu verlagern, durch die Einführung neuer Produkte und Funktionalitäten unsere Positionen in bestehenden Anlageklassen weiter auszubauen und neue Kunden zu gewinnen. Aufgrund der sehr guten zyklischen Entwicklung im Geschäftsjahr 2022, wie höherer Marktvolatilität und steigender Zinsen, gehen wir für den Prognosezeitraum entweder von einem nur gering positiven oder sogar negativen zyklischen Nettoerlösbeitrag aus. Dieser ist im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung der Marktvolatilität sowie des Zinsniveaus, insbesondere mit Blick auf die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, abhängig. In Summe rechnen wir daher für den Prognosezeitraum mit Nettoerlösen in einer Bandbreite von 4,5-4,7 Mrd. €.

Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie verfolgen wir klar definierte Prinzipien zur Steuerung der operativen Kosten. Die notwendige Flexibilität erreichen wir dabei im Wesentlichen durch kontinuierlich verbesserte operative Abläufe. Dies ermöglicht uns, die operativen Kosten teilweise in Abhängigkeit vom Nettoerlöswachstum zu steuern. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir im Prognosezeitraum entsprechend mit einem Anstieg auf 2,6-2,8 Mrd. €.

Prognose der Ertragslage für 2023

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Basis 2022 Prognose 2023
Mio. € Mrd. €
Nettoerlöse 4.337,6 4,5-4,7
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2.525,6 2,6-2,8

Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren

Auch im Prognosezeitraum stehen zur Sicherung unseres gesellschaftlichen Wertbeitrags Initiativen zur Förderung der Transparenz und Sicherheit der Märkte im Vordergrund. Was die für 2023 prognostizierte Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren angeht, so wurde durch die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, die Teil des Tagesbetriebs wurden, die Systemverfügbarkeit wieder auf die hohen angestrebten Werte gebracht. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die Verfügbarkeit der kundenseitigen IT-Systeme im Prognosezeitraum weiterhin auf diesem hohen Niveau liegen wird.

Arbeitgeberattraktivität ist für unseren nachhaltigen Erfolg wichtig. Wir wollen Toptalente gewinnen und langfristig an uns binden. Durch die im Kapitel "Unsere Mitarbeitenden" beschriebenen Maßnahmen sind wir gut aufgestellt und gehen davon aus, dass wir unser Ziel zur Mitarbeitendenzufriedenheit von größer 71,5 Prozent halten oder verbessern können.

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat gemäß § 76 Abs. 4 AktG Zielgrößen für den Frauenanteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands, jeweils bezogen auf die Deutsche Börse AG, festgelegt. Bis 31. Dezember 2023 soll der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 15 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 27 Prozent liegen.

Daneben hatte sich der Vorstand im Rahmen einer Selbstverpflichtung das Ziel gesetzt, auf globaler Gruppenebene bis Ende 2023 einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 23 Prozent im oberen Management und von 33 Prozent im unteren Management zu erreichen. Wir haben den Umfang unserer Selbstverpflichtung über die gesetzlichen Anforderungen hinaus erweitert.

Das Urteil unabhängiger ESG-Ratingagenturen ist für uns ein wichtiger Gradmesser unserer ESG-Bemühungen. Wir analysieren fortlaufend unser Abschneiden und ergreifen entsprechende Maßnahmen. Für den Prognosezeitraum erwarten wir, dass wir unsere gute Position bei den ESG-Ratings oberhalb des 90. Perzentils halten können.

Ziele der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für 2023

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Basis 2022 Ziele 2023
Systemverfügbarkeit > 99,9 % > 99,5 %
Mitarbeitendenzufriedenheit 73 % > 71,5 %
Anteil von Frauen in Führungspositionen 1 23 % >23 %
ESG-Ratings 98. Perzentil > 90. Perzentil

1) Gruppenweites Ziel auf oberer Führungsebene.

Entwicklung der Finanzlage

Wir erwarten auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der unser primäres Finanzierungsinstrument ist. In Bezug auf die Veränderung der Liquidität rechnen wir mit zwei wesentlichen Einflussfaktoren im Prognosezeitraum: Zum einen planen wir, rund 300 Mio. € auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in unseren Wachstumsbereichen dienen. Zum anderen werden wir der Hauptversammlung im Mai 2023 vorschlagen, eine Dividende je Aktie in Höhe von 3,60 € zu zahlen. Dies würde einem Mittelabfluss von 661,6 Mio. € entsprechen. Darüber hinaus erwarten wir zum Zeitpunkt der Erstellung des zusammengefassten Lageberichts keine weiteren wesentlichen Einflussfaktoren auf die Liquidität der Gruppe. Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien (für Details siehe Erläuterung 25 des Konzernanhangs) sowie unserer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme gehen wir wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung im Prognosezeitraum aus.

Generell streben wir eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb dieser Bandbreite steuern wir die tatsächliche Ausschüttungsquote im Wesentlichen in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung von Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus planen wir, die verbleibenden verfügbaren Mittel primär in die anorganische Weiterentwicklung der Gruppe zu investieren. Sofern diese Mittel nicht investiert werden können, stellen zusätzliche Ausschüttungen, insbesondere Aktienrückkäufe, eine weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar. Um die starken Kreditratings auf Gruppenebene zu erhalten, streben wir ein Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA von höchstens 1,75 sowie der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden von mindestens 50 Prozent an.

Gesamtaussage des Vorstands

Wir sehen das Unternehmen dank seines breit diversifizierten Angebots entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel und dank seiner Innovationskraft im internationalen Wettbewerb weiterhin sehr gut positioniert und rechnen vor diesem Hintergrund langfristig mit einer positiven Entwicklung unserer Ertragslage. Maßnahmen im Rahmen unserer Wachstumsstrategie sollen dieses Wachstum weiter beschleunigen. Wir verfolgen dabei das Ziel, agiler, effektiver und mit verstärktem Kundenfokus zu agieren und langfristig zum weltweit präferierten Marktinfrastrukturanbieter mit Spitzenpositionen in allen unseren Tätigkeitsfeldern zu werden. Dabei streben wir an, die strukturellen Wachstumsfelder weiter auszubauen und deren Nettoerlösbeitrag wieder um mindestens 5 Prozent zu steigern. Unter Berücksichtigung zyklischer Effekte planen wir im Prognosezeitraum insgesamt mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf 4,5-4,7 Mrd. €. Beim EBITDA rechnen wir im Prognosezeitraum mit einem Wachstum auf 2,6-2,8 Mrd. €. Insgesamt gehen wir auf dieser Basis von einem deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und damit wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung aus. Die Gesamtaussage des Vorstands gilt für den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zusammengefassten Lageberichts.

12. Nachtragsbericht

Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

13. Erklärung zur Unternehmensführung

Die Gruppe Deutsche Börse misst den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance) hohe Bedeutung bei. Die vorliegende Erklärung berichtet gemäß Grundsatz 23 Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) über die Corporate Governance der Deutsche Börse AG. Sie entspricht zudem der von § 315d in Verbindung mit § 289f Handelsgesetzbuch (HGB) geforderten Konzernerklärung zur Unternehmensführung.

Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz

Am 7. Dezember 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG folgende Entsprechenserklärung abgegeben:

"Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der aktuellen Fassung vom 28. April 2022, die am 27. Juni 2022 im Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde, wird derzeit entsprochen und soll auch in Zukunft entsprochen werden.

Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 8. Dezember 2021 wurde auch sämtlichen Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019, die am 20. März 2020 im Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde, entsprochen."

Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG finden Sie auch im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärung. Ebenso sind dort die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre verfügbar.

Angaben zu vorrangigen gesetzlichen Regelungen

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären gemäß Empfehlung F.4 DCGK, dass Empfehlung D.4 DCGK aufgrund der vorrangigen gesetzlichen Regelung des § 4b Börsengesetz für die Gesellschaft in 2022 nicht anwendbar war. Gemäß Empfehlung D.4 DCGK soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Anteilseignervertretern besetzt ist. Gemäß § 4b Börsengesetz unterstützt der Nominierungsausschuss den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG u. a. jedoch auch bei der Ermittlung von Bewerbern für den Vorstand. Da diese Aufgabe gemäß geübter Praxis nicht nur von den Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat wahrgenommen werden soll, gehören dem Nominierungsausschuss auch Arbeitnehmervertreter an.

Angaben zu Anregungen des DCGK

Neben den Empfehlungen (sog. "soll"-Vorgaben), über deren Einhaltung gemäß § 161 AktG im Rahmen der Entsprechenserklärung berichtet wird, sieht der DCGK auch Anregungen vor (sog. "sollte"-Vorgaben). Die Deutsche Börse AG erfüllt diese vollständig.

Öffentlich zugängliche Informationen gemäß § 289f Absatz 2 Nr. 1a HGB

Den aktuellen Vergütungsbericht und den Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 AktG, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 AktG und den letzten Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 AktG finden Sie unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vergütung.

Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken

Verhaltensrichtlinien

Die globale Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse erfordert verbindliche Richtlinien und Verhaltensstandards, die an jedem ihrer Standorte auf der Welt gelten. Die Grundsätze der Zusammenarbeit zielen insbesondere auf Verantwortung, Respekt und gegenseitige Wertschätzung ab. Auch bei der Umsetzung des Geschäftsmodells kommen sie zum Einsatz. Die Kommunikation mit Kunden, Investoren, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit basiert auf zeitnaher Information und Transparenz. Neben gewinnorientiertem Handeln sind anerkannte rechtliche, soziale und ethische Standards die Grundlage für eine nachhaltige Führung der Gruppe Deutsche Börse.

Verhaltenskodex für das Geschäftsleben

Verantwortungsvolles Handeln setzt ein konzernweites, von allen Mitarbeitenden geteiltes Werteverständnis voraus. Die Deutsche Börse AG hat deshalb einen Verhaltenskodex für das Geschäftsleben, der jährlich überprüft wird. Dieses Dokument, das vom Vorstand beschlossen wurde und gruppenweit gültig ist, legt den Grundstein für zentrale ethische und rechtliche Standards, die u. a. folgende Themen umfassen:

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Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften; Whistleblowing

Vertraulichkeit und Umgang mit sensiblen Informationen

Interessenkonflikte

Prävention von Insiderhandel und Marktmanipulation; Mitarbeitendengeschäfte

Korruptionsprävention

Risikomanagement

Umweltbewusstsein

Chancengleichheit und Schutz vor unerwünschtem Verhalten

Gesellschaftliche Verantwortung; Menschenrechte; ethisches Handeln

Der Verhaltenskodex gilt für Mitglieder des Vorstands ebenso wie für alle weiteren Führungskräfte und Mitarbeitende der Gruppe Deutsche Börse. Neben konkreten Regeln enthält der Kodex allgemeine Hinweise darauf, wie Mitarbeitende dazu beitragen können, die festgelegten Werte in ihrem Arbeitsalltag mit Leben zu füllen. Ziel des Verhaltenskodex ist es, Leitlinien für die tägliche gemeinsame Arbeit im Unternehmen zu definieren, zur Lösung von Konflikten beizutragen sowie ethische und rechtliche Herausforderungen zu meistern. Alle neu eingestellten Mitarbeitenden erhalten den Verhaltenskodex als Teil ihrer Arbeitsvertragsunterlagen. Der Verhaltenskodex ist integraler Bestandteil der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Gruppe Deutsche Börse; Verstöße gegen den Kodex können zu disziplinarischen Maßnahmen führen. Das Dokument ist unter www.deutsche-boerse.com > Verantwortung > Nachhaltigkeit > Unsere Mitarbeitenden > Leitbild zu finden.

Verhaltenskodex für Lieferanten

Die Einhaltung hoher Standards verlangt die Gruppe Deutsche Börse nicht nur von ihrem Management und ihren Mitarbeitenden, sondern auch von ihren Zulieferern. Der Verhaltenskodex für Lieferanten (Code of Conduct for Suppliers) fordert, Menschenrechte und Regelungen zum Umweltschutz zu achten und diesbezüglich Mindeststandards zu berücksichtigen. In diese Mindeststandards wurden auch die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sowie des britischen Modern Slavery Act aufgenommen. Die Unterzeichnung des Verhaltenskodex für Lieferanten oder (in Ausnahmefällen) eine entsprechende Selbstverpflichtung ist zwingende Voraussetzung für eine Geschäftsbeziehung mit der Gruppe Deutsche Börse. Der Verhaltenskodex für Lieferanten wird unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.

Sie finden ihn im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Verantwortung > Nachhaltigkeit > Unser soziales Umfeld > Beschaffungswesen.

Nachhaltigkeit und Wertmaßstäbe

Das unternehmerische Handeln der Gruppe Deutsche Börse orientiert sich an den Rechtsordnungen und ethischen Standards der Staaten, in denen die Gruppe aktiv ist. Besonders die Mitgliedschaft in Initiativen und Organisationen, die allgemein anerkannte ethische Standards vertreten, verdeutlicht, welche Wertvorstellungen dabei für die Gruppe Deutsche Börse von Bedeutung sind. Relevante Mitgliedschaften sind:

UN Global Compact www.unglobalcompact.org: Die freiwillige Wirtschaftsinitiative der Vereinten Nationen verfolgt das Ziel, eine nachhaltigere und gerechtere Weltwirtschaft zu verwirklichen. Im Mittelpunkt stehen zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Seit 2009 veröffentlicht die Gruppe Deutsche Börse jährlich einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung des Global Compact.

Charta der Vielfalt www.charta-der-vielfalt.de: Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt verpflichtet sich das Unternehmen, die Vielfalt seiner Belegschaft, seiner Kunden und Geschäftspartner anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern - unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Identität.

International Labour Organization www.ilo.org: Die UN-Agentur ist die international verantwortliche Organisation zur Ausarbeitung und Beaufsichtigung weltweiter Gewerkschaftsstandards; sie bringt Regierungsvertretende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber an einen Tisch und fördert so die Entwicklung gemeinsamer Richtlinien und Programme. Durch die Ratifizierung verpflichtet sich die Gruppe Deutsche Börse zur Einhaltung dieser Standards.

Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung

Nachhaltigkeit ist von zentraler Bedeutung für die Unternehmensstrategie der Gruppe Deutsche Börse. Das Thema ist daher sowohl auf Ebene des Vorstands als auch auf der des Aufsichtsrats fester Bestandteil der Unternehmensführung. Der Vorstand der Deutsche Börse AG trifft alle strategischen Entscheidungen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsthemen der Gruppe Deutsche Börse. Unterstützt wird er dabei vom bereichsübergreifend zusammengesetzten Group Sustainability Board, welches vom Finanzvorstand geleitet wird. Das Group Sustainability Board ist das zentrale Managementgremium zu Nachhaltigkeitsthemen der Gruppe Deutsche Börse. Das Gremium befasst sich mit Unternehmensinitiativen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG). Das Group Sustainability Board ist dabei insbesondere für die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bei der Unternehmensstrategie zuständig. Hierzu gehört auch die Beratung und Überwachung hinsichtlich der Integration der Nachhaltigkeit in die Unternehmensplanung und -steuerung. Im Bereich des Vorstandsvorsitzenden unterstützt die Abteilung Group ESG Strategy vor allem bei der Koordination bereichsübergreifender ESG-Produktinitiativen, steuert die ESG-Berichterstattung und überprüft fortlaufend das ESG-Profil sowie die Klimastrategie der Gruppe Deutsche Börse.

Auf Ebene des Aufsichtsrats wurde entsprechend der strategischen Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit der Aufgabenbereich des bisherigen Strategieausschusses im Jahr 2021 erweitert und ein "Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss" gebildet. Neben dieser zentralen Verankerung von ESG im Aufsichtsrat ist dieses Thema auch in den weiteren Ausschüssen des Aufsichtsrats, insbesondere dem Prüfungs-, Risiko- und Nominierungsausschuss, sowie dem Gesamtgremium von besonderer Relevanz. Aktuelle, relevante Aspekte von Nachhaltigkeit sind im Rahmen von Workshops und Schulungen regelmäßig auch Gegenstand des Trainingsprogramms von Vorstand und Aufsichtsrat.

Zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse sind ESG-Ziele ein wesentlicher Bestandteil des Vergütungssystems für den Vorstand. Details zum Vorstandsvergütungssystem finden Sie im "Vergütungsbericht".

Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Verantwortung > Nachhaltigkeit. Zum Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss des Aufsichtsrats finden Sie weitere Informationen im Kapitel "Ausschüsse des Aufsichtsrats". Details zur inhaltlichen Arbeit des Strategie- und Nachhaltigkeitsausschusses enthält der "Bericht des Aufsichtsrats".

Branchenspezifische Richtlinien

Die zentrale Rolle der Gruppe Deutsche Börse in der Finanzbranche verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen - insbesondere mit sensiblen Daten und Fakten. Um ein entsprechendes Verhalten der Mitarbeitenden sicherzustellen, gelten bei der Gruppe eine Reihe von Regelungen. Diese umfassen sowohl rechtliche als auch interne Vorgaben, die für einzelne Branchensegmente spezifisch ausgestaltet werden können. Hierzu zählen auch Richtlinien zum Hinweisgebersystem sowie zum Risikomanagement und internen Kontrollsystem.

Hinweisgebersystem

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich mit Nachdruck für die Bekämpfung von Regelverletzungen ein. Das Hinweisgebersystem (Whistleblowing) ist daher ein Angebot der Gruppe Deutsche Börse, nicht regelkonformes Verhalten zu melden. Die Gruppe Deutsche Börse nutzt dafür das Business Keeper Monitoring System (BKMS ®), eine internetbasierte Anwendung, die es Mitarbeitenden, Kunden und Dritten ermöglicht, namentlich oder unter Wahrung ihrer Anonymität Sachverhalte, die potenziell strafbar sein könnten, und regelwidriges Fehlverhalten von Mitarbeitenden oder Dritten, die die Geschäfte der Gruppe Deutsche Börse betreffen, rund um die Uhr zu melden.

Weitere Informationen zum Hinweisgebersystem finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Unternehmen > Kontakt > Hinweisgebersystem.

Richtlinien und Grundsätze zum Kontroll- und Risikomanagement

Funktionsfähige Kontrollsysteme sind wesentlicher Bestandteil stabiler und nachhaltiger Geschäftsprozesse. Die gruppenweiten Kontrollsysteme der Deutschen Börse sind in ein Gesamtkonzept eingebettet, das u. a. die gesetzlichen Vorschriften, die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, internationale Regelungen und Empfehlungen sowie weitere unternehmensspezifische Richtlinien berücksichtigt. Die zuständigen Verantwortlichen für die einzelnen Elemente des Kontrollsystems stehen untereinander sowie mit dem Vorstand in engem Kontakt. Wesentliche Aspekte zur Ausgestaltung und Umsetzung werden regelmäßig auch an den Aufsichtsrat bzw. dessen Ausschüsse berichtet. Gleichermaßen verfügt die Gruppe über ein konzernweites Risikomanagementsystem, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten beschreibt und verbindlich regelt. Das interne Kontrollsystem sowie das Risikomanagementsystem decken auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele ab. Details zum internen Kontrollsystem und zum Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse finden sich in dem Abschnitt "Risikomanagement".

Aus der Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagement sowie der Berichterstattung der internen Revision zu den durchgeführten risikoorientierten und prozessunabhängigen Kontrollen sind dem Vorstand keine Umstände bekannt, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit getrennten eigenständigen Kompetenzen ausstattet. Diese werden in den folgenden Abschnitten zusammen mit ihrer Umsetzung bei der Deutsche Börse AG ausführlich beschrieben.

Beide Gremien erfüllen ihre Aufgaben zum Wohl des Unternehmens und mit dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen Wertsteigerung. Grundlage ihres Handelns ist das Prinzip der verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance). Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG arbeiten daher eng und vertrauensvoll zusammen: Der Vorstand setzt den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage von Gesellschaft und Konzern und den Gang der Geschäfte in Kenntnis. Darüber hinaus informiert er den Aufsichtsrat regelmäßig über alle Fragen der Unternehmensplanung, der Risikolage und des Risikomanagements, der Compliance sowie der Kontrollsysteme im Unternehmen. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert und abgestimmt und ihre Umsetzung in regelmäßigen Abständen diskutiert. Über Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung für das Unternehmen sind, informiert der Vorstandsvorsitzende den Aufsichtsrat unverzüglich mündlich oder schriftlich.

Der Vorstandsvorsitzende informiert den Aufsichtsratsvorsitzenden zudem fortlaufend und regelmäßig über die Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen sowie langfristige Perspektiven und erörtert diese mit ihm. Zudem kann der Aufsichtsrat jederzeit vom Vorstand einen Bericht insbesondere über Angelegenheiten und geschäftliche Vorgänge bei der Deutsche Börse AG sowie deren Tochterunternehmen verlangen, die auf die Lage der Deutsche Börse AG erheblichen Einfluss haben können. Die Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat enthalten über die gesetzlichen Regelungen hinausgehende Bestimmungen zu den entsprechenden Informationsrechten und -pflichten von Vorstand und Aufsichtsrat.

Vorstand der Deutsche Börse AG

Der Vorstand leitet die Deutsche Börse AG und die Gruppe Deutsche Börse. Im Berichtsjahr gehörten dem Vorstand sechs Mitglieder an. Zu den wesentlichen Aufgaben des Gremiums zählen die Festlegung der Unternehmensziele und der nachhaltigen, strategischen Ausrichtung, die Steuerung und Überwachung der operativen Einheiten sowie die Einrichtung und Überwachung eines effizienten Risikomanagementsystems. Der Vorstand ist zuständig für die Aufstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie die Erstellung der unterjährigen Finanzinformationen der Deutsche Börse AG. Ferner hat er für die Einhaltung von Rechtsvorschriften und behördlichen Regelungen zu sorgen.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen im Rahmen des Geschäftsverteilungsplans zugewiesenen Ressorts selbstständig und in eigener Verantwortung. Zusätzlich zu den Geschäftsbereichen gibt es mit dem Ressort des Vorstandsvorsitzenden (CEO), dem des Finanzvorstands (CFO), dem des Chief Information Officer/​Chief Operating Officer (CIO/​COO) sowie dem Ressort Governance, People & Culture funktionale Zuständigkeiten. Die Geschäftsbereiche decken die operativen Geschäftsfelder wie die Kassamarktaktivitäten und das Derivategeschäft, die Wertpapierabwicklung und -verwahrung, Dienstleistungen für den Fondsvertrieb sowie das Geschäft mit Marktdaten, Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen ab. Für Details siehe den Abschnitt "Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern" sowie www.deutsche-boerse.com > Unternehmen > Gruppe Deutsche Börse > Geschäftsfelder.

Die nähere Ausgestaltung der Vorstandsarbeit wird durch eine Geschäftsordnung bestimmt, die der Aufsichtsrat für den Vorstand erlassen hat. Diese regelt u. a. dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten, besondere Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, sowie sonstige Verfahrens- und Beschlussmodalitäten. Der Vorstand tagt regelmäßig im Rahmen von Vorstandssitzungen. Diese werden vom Vorstandsvorsitzenden einberufen, der die Arbeit im Vorstand koordiniert. Jedes Vorstandsmitglied kann die Einberufung einer Sitzung verlangen. Der Gesamtvorstand entscheidet gemäß Geschäftsordnung regelmäßig durch Beschluss mit der einfachen Mehrheit der an der Beschlussfassung teilnehmenden Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorstandsvorsitzenden entscheidend.

Weitere Informationen zum Vorstand, die personelle Zusammensetzung sowie die individuellen Mandate und Lebensläufe seiner Mitglieder können unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand abgerufen werden.

Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Dies umfasst auch Nachhaltigkeitsfragen. Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand bei wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und steht ihm bei Fragen von strategischer Bedeutung zur Seite. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Des Weiteren bestellt der Aufsichtsrat die Mitglieder des Vorstands, setzt deren Gesamtvergütung fest und prüft Jahres- und Konzernabschluss der Deutsche Börse AG sowie den zusammengefassten Lagebericht. Details zur Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 werden im "Bericht des Aufsichtsrats" erläutert.

Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern und setzt sich nach den Vorgaben des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) aus der gleichen Anzahl von Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Die Amtsperiode der derzeitigen Mitglieder endet mit der ordentlichen Hauptversammlung 2024. Dies gilt auch für einen Arbeitnehmervertreter, der im Jahr 2022 nach dem vorzeitigen freiwilligen Ausscheiden eines anderen Arbeitnehmervertreters gerichtlich in den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG bestellt wurde.

Der Aufsichtsrat trifft sich zu mindestens sechs ordentlichen Sitzungen pro Jahr. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentliche Sitzungen abgehalten. An den Sitzungen nehmen die Mitglieder des Vorstands teil, sofern der Aufsichtsrat im Einzelfall keine abweichende Regelung trifft. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand. Hierbei findet anlassbezogen auch ein Austausch mit dem Abschlussprüfer statt. Die Ausschüsse halten ebenfalls regelmäßig Sitzungen ab. Der Aufsichtsrat trifft seine Entscheidungen mit einfacher Mehrheit, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften oder die Satzung etwas anderes vorsehen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die nähere Ausgestaltung der Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse wird insbesondere durch die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats bestimmt, die im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Geschäftsordnung abrufbar ist.

Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig, mindestens jährlich, die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen von Vorstand und Aufsichtsrat sowie ihrer jeweiligen Mitglieder sowie die Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung von Vorstand und Aufsichtsrat. Er legt seiner Überprüfung dabei einen Katalog mit konkreten Zielvorgaben einschließlich eines Kompetenzprofils zugrunde, welches seinerseits regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft wird. Der Aufsichtsrat überprüft zudem regelmäßig, mindestens jährlich, die Effektivität seiner Tätigkeit, erörtert Verbesserungsmöglichkeiten und beschließt hierzu geeignete Maßnahmen, soweit erforderlich. Die konkreten Zielvorgaben sind im Kapitel "Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats" und die jährliche Effektivitätsprüfung ist im Kapitel "Effektivitätsprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats" beschrieben.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stimmt sich regelmäßig jeweils mit den Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungstermine ab und hält vor den Sitzungen bei Bedarf jeweils Vorbesprechungen ab.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Mit den Ausschüssen verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, die Effizienz seiner Arbeit zu steigern, indem komplexe Sachverhalte in kleineren Gruppen erörtert und für den Gesamtaufsichtsrat vorbereitet werden. Soweit gesetzlich zulässig, wurden auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Im Berichtsjahr hatte der Aufsichtsrat sieben Ausschüsse. Der Aufgabenbereich des bisherigen Strategieausschusses wurde bereits im Jahr 2021 um das Thema Nachhaltigkeit erweitert und hierzu ein Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss des Aufsichtsrats gebildet. Für Details zu den Ausschüssen siehe die Übersicht "Die Ausschüsse des Aufsichtsrats im Berichtsjahr: Zusammensetzung und Zuständigkeiten". Die Zuständigkeiten der Aufsichtsratsausschüsse sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat geregelt. Die Verfahrensregeln der Ausschüsse entsprechen denen des Aufsichtsratsplenums. Die aktuellen Aufgaben und die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse können im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Corporate Governance > Investor Relations > Aufsichtsrat > Ausschüsse eingesehen werden.

Die Ausschussvorsitzenden berichten jeweils dem Aufsichtsratsplenum über die Gegenstände und Beschlüsse der Ausschusssitzungen. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet zudem im Prüfungsausschuss und im Plenum über ihren regelmäßigen Austausch mit dem Abschlussprüfer außerhalb der Sitzungen. Details zu den konkreten Tätigkeiten und Sitzungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr können dem "Bericht des Aufsichtsrats" entnommen werden.

Weitere Informationen zum Aufsichtsrat sowie zu den Ausschüssen, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe der Mitglieder können im Internet abgerufen werden: www.deutsche-boerse.com > Corporate Governance > Investor Relations > Aufsichtsrat.

Die Ausschüsse des Aufsichtsrats im Berichtsjahr: Zusammensetzung und Zuständigkeiten

Prüfungsausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Barbara Lambert (Vorsitzende) • Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Katrin Behrens 1 (bis 28.04.2022) • Mind. ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung 2
• Dr. Andreas Gottschling • Alle Mitglieder mit Vertrautheit im Finanzsektor
• Oliver Greie 1 (seit 18.05.2022) • Bedingung für den Vorsitz des Ausschusses: Unabhängigkeit und besondere Kenntnisse und Erfahrungen entweder in (i) der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen oder (ii) der Abschlussprüfung, wobei zur Rechnungslegung bzw. zur Abschlussprüfung auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ihre Prüfung gehören
• Susann Just-Marx 1 • Ausgeschlossen vom Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats, ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft, deren Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete
• Achim Karle 1  
• Michael Rüdiger  
  Zuständigkeiten
  • Behandlung von Fragen der Aufstellung des jährlichen Budgets und Finanzthemen, insbesondere Kapitalmanagement
  • Behandlung von Fragen der Angemessenheit und Wirksamkeit der Kontrollsysteme der Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich Risikomanagement, Compliance und interner Revision
  • Behandlung der Prüfberichte sowie von Fragen der Rechnungslegung, einschließlich der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses
  • Halbjahresfinanzberichte und etwaige Quartalsfinanzberichte, Erörterung der Ergebnisse der prüferischen Durchsichten mit dem Abschlussprüfer
  • Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, Erörterung des Prüfberichts mit dem Abschlussprüfer sowie Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Feststellung des Jahresabschlusses, über die Billigung des Konzernabschlusses und über den Beschlussvorschlag des Vorstands zur Gewinnverwendung
  • Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung über die Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers sowie des Prüfers für den Halbjahresfinanzbericht, sofern dieser geprüft oder einer prüferischen Durchsicht unterzogen wird, und Abgabe einer entsprechenden Empfehlung an den Aufsichtsrat
  • Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung (§§ 289b, 315b HGB)
  • Überwachung der Abschlussprüfung, insbesondere der Auswahl und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Qualität der Abschlussprüfung und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen
  • Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer sowie den Konzernabschlussprüfer, insbesondere auch die Entscheidung über und die Beauftragung der Erteilung des Prüfungsauftrags für (i) eine prüferische Durchsicht oder Prüfung von Halbjahresfinanzberichten, (ii) die inhaltliche Überprüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung und (iii) die Prüfung des Vergütungsberichts, sowie die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung
  • Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG und über die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB
  • Kontrollverfahren zu Geschäften mit nahestehenden Personen nach § 111a Absatz 2 Satz 2 AktG
  • Recht jedes Mitglieds des Prüfungsausschusses, über den Vorsitz des Prüfungsausschusses unmittelbar bei den Leitern wesentlicher Zentralbereiche der Gesellschaft Auskünfte einzuholen; der Vorsitz des Prüfungsausschusses teilt eingeholte Auskünfte allen Ausschussmitgliedern mit

1) Arbeitnehmervertreter
2) Den nach § 100 Absatz 5 AktG erforderlichen Sachverstand im Prüfungsausschuss decken auf dem Gebiet Abschlussprüfung Frau Barbara Lambert und auf dem Gebiet Rechnungslegung Herr Michael Rüdiger ab. Zu den Details siehe das Kapitel "Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats".

Nominierungsausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Martin Jetter (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
• Dr. Markus Beck 1 • Mind. fünf weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Prof. Dr. Nadine Brandl 1  
• Dr. Anja Greenwood 1  
• Michael Rüdiger  
• Clara-Christina Streit  
  Zuständigkeiten
  • Befassung mit der Nachfolgeplanung im Vorstand sowie Ermittlung von Kandidierenden für ein Vorstandsmandat
  • Erarbeitung eines Diversitätskonzepts für den Aufsichtsrat
  • Befassung mit der regelmäßigen, mindestens jährlichen Bewertung der Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie mit möglichen Verbesserungen
  • Befassung mit der regelmäßigen, mindestens jährlichen Bewertung der Qualifikationserfordernisse der einzelnen Vorstandsmitglieder und der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats wie auch von Vorstand und Aufsichtsrat in ihrer Gesamtheit
  • Überprüfung der Grundsätze für die Auswahl und Bestellung der Vorstandsmitglieder und Abgabe diesbezüglicher Empfehlungen an den Aufsichtsrat
  • Vorschlag geeigneter Kandidierender an den Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung (durch die Anteilseignervertreter) einschließlich der regelmäßigen Befassung mit den konkreten Zielvorgaben sowie eines Kompetenzprofils als Grundlage für Kandidierendenvorschläge
  • Abschluss, Änderung und Beendigung von Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder in dem vom Aufsichtsrat vorgegebenen Rahmen
  • Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats über das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder
  • Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats über die Festsetzung der Gesamtbezüge und der Ruhegehälter einzelner Vorstandsmitglieder sowie über die Festsetzung von Hinterbliebenenbezügen und etwaigen sonstigen Leistungen verwandter Art, regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsbezüge und ggf. Erarbeitung von Anpassungsvorschlägen
  • Vorbereitung der Vergütungsberichterstattung hinsichtlich Vorstand und Aufsichtsrat
  • Zustimmung zur Übernahme von Vorstands-, Aufsichtsrats-, Beirats- und ähnlichen Mandaten sowie von sonstigen Nebentätigkeiten und Ehrenämtern durch Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sowie etwaige Befreiungen von der Zustimmungspflicht
  • Zustimmung zur Erteilung oder zum Widerruf von Generalvollmachten
  • Zustimmung, soweit der Vorstand Angestellten Ruhegelder zusagt, sonstige individualrechtliche Altersversorgung einräumt oder Betriebsvereinbarungen über die Errichtung von Versorgungswerken abschließen möchte
  • Entscheidung über Aufschub der Offenlegung von Insiderinformationen sowie über einen Entwurf einer Ad-hoc-Mitteilung bei Informationen, die in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats fallen
  • Sonstige Aufgaben gemäß § 4b Absatz 5 Börsengesetz

1) Arbeitnehmervertreter

Risikoausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Dr. Andreas Gottschling (Vorsitzender) • Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Susann Just-Marx 1  
• Barbara Lambert  
• Daniel Vollstedt 1  
  Zuständigkeiten
  • Überprüfung des Risikomanagement-Frameworks einschließlich der Risikobereitschaft sowie der Risikomanagement-Roadmap
  • Kenntnisnahme und Prüfung der periodischen Risikomanagement- und Compliance-Berichte
  • Beaufsichtigung der Überwachung der operationellen und finanziellen Risiken sowie der Geschäftsrisiken der Gruppe
  • Kenntnisnahme und Erörterung der jährlichen Berichte über maßgebliche Risiken und über die Risikomanagementsysteme der regulierten Gesellschaften der Gruppe, soweit gesetzlich zulässig

1) Arbeitnehmervertreter

Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Martin Jetter (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
• Dr. Anja Greenwood 1 • Mind. fünf weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Achim Karle 1  
• Peter Sack 1  
• Charles Stonehill  
• Chong Lee Tan  
  Zuständigkeiten
  • Beratung des Vorstands in Angelegenheiten mit strategischer Bedeutung für die Gesellschaft und für die mit ihr verbundenen Unternehmen
  • Befassung mit Fragen der grundsätzlichen geschäftspolitischen und unternehmerischen Ausrichtung sowie mit dem Unternehmenszweck (Purpose)
  • Befassung mit der nachhaltigen Unternehmensführung sowie der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG-Kriterien) in der Gruppe Deutsche Börse (sofern nicht im Zuständigkeitsbereich eines anderen Ausschusses)
  • Befassung mit bedeutsamen Projekten für die Gruppe Deutsche Börse

1) Arbeitnehmervertreter

Technologieausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Shannon A. Johnston (Vorsitzende; seit 18.05.2022) • Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Karl-Heinz Flöther (Vorsitzender; bis 18.05.2022)  
• Dr. Markus Beck 1 (seit 04.03.2022)  
• Dr. Andreas Gottschling  
• Achim Karle1 (bis 04.03.2022)  
• Peter Sack 1  
• Charles Stonehill  
• Daniel Vollstedt 1)  
  Zuständigkeiten
  • Unterstützung des Aufsichtsrats bei der Erfüllung der Aufsichtspflichten hinsichtlich der Informationstechnologie zur Ausführung der Geschäftsstrategie der Gruppe sowie im Hinblick auf die Informationssicherheit
  • Beratung zur IT-Strategie und IT-Architektur
  • Beaufsichtigung der Überwachung technologischer Innovationen, von IT-Service-Bereitstellungen und der technischen Leistungsfähigkeit und Stabilität der IT-Systeme, operationeller IT-Risiken und von Informationssicherheitsdiensten und -risiken

1) Arbeitnehmervertreter

Präsidialausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Martin Jetter (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
• Dr. Markus Beck 1 • Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sowie je ein Anteilseigner- und ein Arbeitnehmervertreter, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
• Prof. Dr. Nadine Brandl 1  
• Clara-Christina Streit  
  Zuständigkeiten
  • Eilbedürftige Angelegenheiten

1) Arbeitnehmervertreter

Vermittlungsausschuss

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Mitglieder Zusammensetzung
• Martin Jetter (Vorsitzender) • Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
• Dr. Markus Beck 1 • Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sowie je ein Anteilseigner- und ein Arbeitnehmervertreter
• Katrin Behrens 1 (bis 28.04.2022)  
• Karl-Heinz Flöther (bis 18.05.2022)  
• Oliver Greie 1 (seit 18.05.2022)  
• Barbara Lambert (seit 18.05.2022)  
  Zuständigkeiten
  • Aufgaben gemäß § 31 Absatz 3 MitbestG

1) Arbeitnehmervertreter

Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats

Mit Blick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat gemäß Empfehlung C.1 DCGK einen Katalog mit konkreten Zielvorgaben einschließlich eines Kompetenzprofils beschlossen, das vor allem der künftigen Nominierung von Mitgliedern zugrunde gelegt werden soll. Zu diesen Zielvorgaben gehören Qualifikationserfordernisse ebenso wie im Rahmen eines Diversitätskonzepts umzusetzende Ziele zur Vielfalt der Zusammensetzung. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit sowie über Integrität und charakterliche Eignung zur Wahrnehmung des Mandats verfügen. Mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat soll zudem unabhängig sein. Die Zielvorgaben einschließlich des Kompetenzprofils werden vom Aufsichtsrat regelmäßig, mindestens einmal jährlich, überprüft und bei Bedarf angepasst. Der Stand der Umsetzung ergibt sich aus der am Ende dieser Erklärung beigefügten Qualifikationsmatrix.

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Nominierungsausschusses die konkreten Zielvorgaben im Bereich des nachfolgend erläuterten Kompetenzprofils um Expertise in Nachhaltigkeitsfragen erweitert und sie im Übrigen an geänderte gesetzliche und regulatorische Anforderungen angepasst. Auch wurde die Erfüllung der Zielvorgaben sowohl hinsichtlich des Gesamtgremiums als auch der einzelnen Mitglieder vom Aufsichtsrat mit Unterstützung seines Nominierungsausschusses überprüft und ebenfalls bestätigt.

Kompetenzprofil

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Unternehmen wahrzunehmen. Hierzu hat der Aufsichtsrat erforderliche Basiskompetenzen sowie besondere Kompetenzen festgelegt. Die Anforderungen an die besonderen Kompetenzen leiten sich aus dem Geschäftsmodell, den Unternehmenszielen und aus spezifischen, für die Gruppe Deutsche Börse geltenden Regulierungen ab.

Basiskompetenzen

Diese erforderlichen Basiskompetenzen liegen idealerweise bei jedem Aufsichtsratsmitglied vor:

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Verständnis von kaufmännischen Fragen

Analytische und strategische Fähigkeiten

Verständnis des Corporate Governance-Systems

Kenntnis des Finanzsektors

Verständnis der Aktivitäten der Deutsche Börse AG

Verständnis der Struktur der Gruppe Deutsche Börse

Verständnis von Nachhaltigkeitsfragen mit Relevanz für die Deutsche Börse AG

Verständnis der eigenen Position und der Verantwortlichkeiten

Besondere Kompetenzen

Diese Anforderungen an die besonderen Kompetenzen beziehen sich auf den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit. Mindestens zwei Mitglieder sollten jeweils über fundierte Kenntnisse insbesondere in folgenden Themen verfügen:

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Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft

Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft

Informationstechnologie und -sicherheit

Strategie und Nachhaltigkeit

Rechnungslegung, Finanzen und Audit

Risikomanagement und Compliance

Regulatorische Anforderungen

Der Aufsichtsrat erfüllt in seiner derzeitigen Zusammensetzung die vorgenannten Qualifikationserfordernisse. Ferner werden die im Aktiengesetz sowie im DCGK vorgesehenen Anforderungen an den Sachverstand im Prüfungsausschuss auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung erfüllt. Barbara Lambert als Vorsitzende des Prüfungsausschusses verfügt über den erforderlichen Sachverstand sowohl auf dem Gebiet Abschlussprüfung als auch auf dem Gebiet Rechnungslegung. Dies gilt auch für Michael Rüdiger als Mitglied des Prüfungsausschusses, der ebenfalls auf beiden Gebieten, Abschlussprüfung und Rechnungslegung, über den erforderlichen Sachverstand verfügt.

Barbara Lambert hat in der Schweiz Wirtschaftswissenschaften studiert und erlangte dort auch ihr Diplom als Wirtschaftsprüferin. Als langjährige aktive Wirtschafts- und Bankenprüferin kann sie auf eine tiefgreifende Erfahrung in der Durchführung und Leitung von Prüfungsaktivitäten insbesondere im Finanzsektor zurückgreifen und sie bildet sich im Bereich der Wirtschaftsprüfung bis heute regelmäßig fort. Barbara Lambert war bzw. ist neben ihrem Vorsitz im Prüfungsausschuss der Deutsche Börse AG ferner Mitglied bzw. Vorsitzende in einer Reihe von Prüfungs- und Risikoausschüssen von Verwaltungs- und Aufsichtsräten wie bei Banque Pictet & Cie SA (bis 2022), Implenia AG (seit 2019), Synlab AG (seit 2021) sowie UBS Switzerland AG (seit 2022). In diesen Funktionen nimmt sie regelmäßig an den durch die Unternehmen angebotenen Trainings teil. Über ihre Tätigkeit in Verwaltungs- und Aufsichtsräten hinaus ist Barbara Lambert Mitglied in zahlreichen einschlägigen Berufsverbänden und Netzwerken wie dem Schweizer Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand (EXPERTsuisse), in welchem sie bis 2007 auch Mitglied der Expertengruppe Bankenrevision war, und dem German Audit Committee Chair Network. Die Mitgliedschaften in diesen Verbänden und Netzwerken dienen neben dem fachlichen Austausch auch ihrer Fort- und Weiterbildung. Den ausführlichen Lebenslauf finden Sie unter www.deutsche-boerse.com >Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Barbara Lambert.

Michael Rüdiger ist studierter Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt im Bereich Finanzwirtschaft und Controlling. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Finanzbranche und war bis zum Jahr 2019 Vorsitzender des Vorstands der DekaBank Deutsche Girozentrale. Neben seiner Aufsichtsratstätigkeit bei der Deutsche Börse AG, wo er seit dem Jahr 2020 unter anderem Mitglied des Prüfungsausschusses ist, ist Michael Rüdiger Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Evonik Industries AG sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats der BlackRock Asset Management Deutschland AG. In diesen Funktionen nimmt er regelmäßig an den durch die Unternehmen angebotenen Trainings teil. Michael Rüdiger ist Mitglied in einschlägigen Netzwerken wie dem German Audit Committee Chair Network des Audit Committee Institute e.V., in denen er sich fachlich austauscht und fortbildet. Er bildet sich darüber hinaus auch regelmäßig individuell in den Bereichen Abschlussprüfung und Rechnungslegung weiter und nutzt hierzu die Expertise großer Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Den ausführlichen Lebenslauf finden Sie unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Michael Rüdiger.

Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder

Dem Aufsichtsrat soll nach Empfehlung C.6 DCGK auf Anteilseignerseite eine nach deren Einschätzung angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder angehören. Vor diesem Hintergrund haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat beschlossen, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig sein soll. Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinne der Empfehlung C.6 DCGK als unabhängig anzusehen, wenn es unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Anteilseigner ist. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht mehr als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zur Gesellschaft oder zu deren Vorstand steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Empfehlung C.7 DCGK sieht daneben vor, dass jedenfalls mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig von Vorstand und Gesellschaft sein soll.

Nach Einschätzung der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat sind sämtliche seiner Anteilseignervertreter unabhängig.

Diversitätskonzept für Vorstand und Aufsichtsrat

Das vom Aufsichtsrat nach § 289f Absatz 2 Nr. 6 HGB verabschiedete Diversitätskonzept für Vorstand und Aufsichtsrat verfolgt das Ziel, bei der Zusammensetzung beider Gremien eine große Bandbreite von Perspektiven und Erfahrungen zu erreichen. Die Umsetzung des Konzepts erfolgt im Rahmen des Auswahlprozesses und der Ernennung neuer Vorstandsmitglieder bzw. bei Vorschlägen zur Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder.

Flexible Altersgrenze und Zugehörigkeitsdauer

Die vom Aufsichtsrat in seiner Geschäftsordnung niedergelegte flexible Regelung zur Altersgrenze (Regelaltersgrenze von 70 Jahren) wird bei den Kandidierendenvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt. Des Weiteren sieht die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats eine Regelzugehörigkeitsgrenze von nicht länger als zwölf Jahren vor, die der Aufsichtsrat bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigen soll.

Die flexible Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sieht eine Bestellung bis zum Ende des Monats vor, in dem das Vorstandsmitglied sein 60. Lebensjahr vollendet. Ab dem Monat, nach dem das Vorstandsmitglied das 60. Lebensjahr vollendet hat, kann es für einen Zeitraum von jeweils einem Jahr erneut bestellt werden. Die letzte Bestellungsperiode soll allerdings mit Ablauf des Monats enden, in dem das Vorstandsmitglied das 65. Lebensjahr vollendet. Bei der Ernennung von Vorstandsmitgliedern verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel einer für die Gesellschaft optimalen Zusammensetzung des Vorstandsgremiums. Dabei spielen Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachliche und persönliche Qualifikation eine wichtige Rolle. Je nach zu besetzendem Vorstandsressort kommt es dabei nicht nur auf die Breite und Tiefe, sondern auch auf die Aktualität der spezifisch erforderlichen Kenntnisse an. Die flexible Altersgrenze ist ausdrücklich weich formuliert, um dem Aufsichtsrat volle Flexibilität bei seinen Bestellungsentscheidungen zu belassen.

Derzeit gehört dem Vorstand kein Mitglied an, das die Altersgrenze von 65 Jahren überschreitet.

Die Amtszeit von Dr. Theodor Weimer als Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Börse AG läuft bis zum 31. Dezember 2024. Im Jahr 2024 wird Herr Dr. Weimer das 65. Lebensjahr vollenden. Die Amtszeit von Gregor Pottmeyer als Finanzvorstand der Deutsche Börse AG wurde bis zum 30. September 2025 verlängert. Im Jahr 2022 hat Herr Pottmeyer das 60. Lebensjahr vollendet. Aufgrund der langjährigen Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachlichen und persönlichen Qualifikationen hat sich der Aufsichtsrat bei Herrn Dr. Weimer und Herrn Pottmeyer, ungeachtet der generellen Beibehaltung der Regelungen zur flexiblen Altersgrenze, gegen eine nur jährliche Verlängerung der Amtszeit ab Vollendung des 60. Lebensjahres entschieden.

Frauenanteil in Führungspositionen

Die Gruppe Deutsche Börse ist ein international agierendes Unternehmen. Bei uns tätig zu sein bedeutet, an 55 Standorten mit Mitarbeitenden aus 115 Ländern zusammenzuarbeiten. Wir sind stolz auf die Vielfalt der kulturellen, beruflichen und persönlichen Hintergründe unserer Mitarbeitenden in aller Welt. Wir verpflichten uns, die vielfältige und integrative Kultur der Deutsche Börse AG in allen Dimensionen der Vielfalt zu erhalten, zu unterstützen und zu fördern.

Die regulatorischen Vorgaben erfordern es, dass wir in diesem Bericht einen bestimmten Aspekt dieser Vielfalt besonders betrachten: den Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Die Deutsche Börse AG erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat. Dies gilt insbesondere auch für die seit 2021 geltenden Diversitätsanforderungen an den Vorstand.

37,5 Prozent der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat sind Frauen und der Aufsichtsrat ist entschlossen, diesen Anteil weiter zu erhöhen.

Was den Vorstand betrifft, ist der Aufsichtsrat ebenfalls entschlossen, den Frauenanteil unter Berücksichtigung der aktuellen Bestellungen weiter zu erhöhen. Derzeit gibt es ein weibliches Mitglied im Vorstand.

Künftige Personalentscheidungen werden dies berücksichtigen.

Im Detail: Für den Aufsichtsrat gilt die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote von 30 Prozent gemäß § 96 Absatz 2 AktG. Um eine mögliche Benachteiligung von Anteilseigner- oder Arbeitnehmervertretern zu verhindern und die Planungssicherheit in den jeweiligen Wahlverfahren zu erhöhen, haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Gesamterfüllung der Quote nach § 96 Absatz 2 Satz 2 AktG widersprochen. So ist bei den Anteilseignervertretern und den Arbeitnehmervertretern der Mindestanteil von 30 Prozent für jedes Geschlecht einzuhalten. Nach der gesetzlich vorgegebenen Berechnungsmethode bedeutet dies, dass sowohl auf Anteilseigner- als auch auf Arbeitnehmerseite jeweils mindestens zwei Frauen und zwei Männer dem Aufsichtsrat angehören müssen. Derzeit gibt es sechs Frauen im Aufsichtsrat, drei Frauen bei den Anteilseignervertretern und drei Frauen bei den Arbeitnehmervertretern. Damit wird die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote erfüllt.

Für den Vorstand wurde mit dem Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II) vom 10. Juni 2021 eine gesetzliche Mindestbeteiligung eingeführt. Vorstände von börsennotierten Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern müssen mindestens eine Frau und einen Mann umfassen (§ 76 Absatz 3a AktG). Diese gesetzliche Mindestbeteiligungspflicht ersetzt die Verpflichtung der Unternehmen, eine rechtlich nicht bindende Zielquote festzulegen. Die Deutsche Börse AG erfüllt diese gesetzlichen Anforderungen und berichtet hierüber nach § 289f Absatz 2 Nr. 5a HGB.

Internationalität

Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat soll die Internationalität des Unternehmens widerspiegeln. Mit Dr. Andreas Gottschling, Shannon A. Johnston, Barbara Lambert, Charles Stonehill, Clara-Christina Streit und Chong Lee Tan gehören dem Aufsichtsrat sechs Anteilseignervertreter an, die eine andere als bzw. nicht ausschließlich die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Des Weiteren verfügt eine Vielzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats über langjährige internationale Berufserfahrung bzw. hat dauerhaft ihre Arbeitsstätte im Ausland. Somit erfüllt der Aufsichtsrat seine Ziele hinsichtlich der Internationalität seiner Zusammensetzung.

Gleiches gilt für den Vorstand, dem mit Dr. Stephan Leithner ein Mitglied mit einer anderen als der deutschen Staatsangehörigkeit angehört und dessen Mitglieder insgesamt ebenfalls über langjährige internationale Berufserfahrung verfügen.

Bildungs- und Berufshintergrund

Der Aufsichtsrat hat sich zum Ziel gesetzt, bei seiner eigenen Zusammensetzung und bei der Zusammensetzung des Vorstands eine angemessene Bandbreite von Ausbildungsgängen und beruflichen Hintergründen zu berücksichtigen. Sowohl Aufsichtsrat als auch Vorstand sind entsprechend diesen Zielen besetzt. Neben Mitgliedern mit Berufserfahrungen im Bereich Finanzdienstleistungen gehören Vorstand und Aufsichtsrat auch Mitglieder mit einem Hintergrund in der Unternehmensberatung, dem IT-Sektor, der Wirtschaftsprüfung sowie der Verwaltung und Regulierung an. Bei den Ausbildungsgängen überwiegen betriebs-/​volkswirtschaftliche und rechtswissenschaftliche Studiengänge, hinzu kommen u. a. Hintergründe in IT und Ingenieurwesen. Ausbildung und berufliche Erfahrungen tragen insofern auch zur Erfüllung der oben aufgeführten Qualifikationserfordernisse für die Aufsichtsratsmitglieder bei.

Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand der Deutsche Börse AG sind den zuvor genannten Zielen entsprechend zusammengesetzt.

Die nachfolgende Qualifikationsmatrix gibt einen Überblick über die Erfüllung der wesentlichen Zielvorgaben für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie über die Umsetzung des Kompetenzprofils hinsichtlich der besonderen Kompetenzen.

Qualifikationsmatrix: Profil und besondere Kompetenzen der Aufsichtsratsmitglieder

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Martin Jetter (Vorsitzender) Dr. Markus Beck Prof. Dr. Nadine Brandl Dr. Andreas Gottschling
Mitglied seit 2018 2018 2018 2020
Unabhängigkeit unabhängig Arbeitnehmervertreter Arbeitnehmervertreterin unabhängig
Geschlecht männlich männlich weiblich männlich
Geburtsjahr 1959 1964 1975 1967
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch deutsch deutsch, schweizerisch
Internationale Erfahrung ja nein nein ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Ingenieur Jurist Juristin Finanzökonometrie, Wirtschaftswissenschaften
Besondere Kompetenzen        
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft    
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft        
Informationstechnologie und -sicherheit    
Strategie und Nachhaltigkeit  
Rechnungslegung, Finanzen und Audit  
Risikomanagement und Compliance  
Regulatorische Anforderungen
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Dr. Anja Greenwood Oliver Greie
Mitglied seit 2021 2022
Unabhängigkeit Arbeitnehmervertreterin Arbeitnehmervertreter
Geschlecht weiblich männlich
Geburtsjahr 1974 1976
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch
Internationale Erfahrung ja nein
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Juristin Krankenpfleger
Besondere Kompetenzen    
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft    
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft  
Informationstechnologie und -sicherheit    
Strategie und Nachhaltigkeit  
Rechnungslegung, Finanzen und Audit  
Risikomanagement und Compliance  
Regulatorische Anforderungen  
scrollen
Mitglied seit 2022 2018 2018
Unabhängigkeit unabhängig Arbeitnehmervertreterin Arbeitnehmervertreter
Geschlecht weiblich weiblich männlich
Geburtsjahr 1971 1988 1973
Staatsangehörigkeit US-amerikanisch deutsch deutsch
Internationale Erfahrung ja ja ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Geistes-/​ Bildungswissenschaften Verwaltung, Betriebswirtin, Wirtschaftswissenschaften Finanzwirt
Besondere Kompetenzen      
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft    
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft    
Informationstechnologie und -sicherheit    
Strategie und Nachhaltigkeit    
Rechnungslegung, Finanzen und Audit    
Risikomanagement und Compliance    
Regulatorische Anforderungen    
  Shannon A. Johnston Susann Just- Marx Achim Karle
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Mitglied seit 2018
Unabhängigkeit unabhängig
Geschlecht weiblich
Geburtsjahr 1962
Staatsangehörigkeit deutsch, schweizerisch
Internationale Erfahrung ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Bankkauffrau, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsprüferin
Besondere Kompetenzen  
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft  
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft  
Informationstechnologie und -sicherheit
Strategie und Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Regulatorische Anforderungen
  Barbara Lambert
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Mitglied seit 2020 2021
Unabhängigkeit unabhängig Arbeitnehmervertreter
Geschlecht männlich männlich
Geburtsjahr 1964 1962
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch
Internationale Erfahrung ja nein
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Bankkaufmann, Betriebswirt Volkswirt, Politikwissenschaften
Besondere Kompetenzen    
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit    
Strategie und Nachhaltigkeit  
Rechnungslegung, Finanzen und Audit  
Risikomanagement und Compliance  
Regulatorische Anforderungen  
  Michael Rüdiger Peter Sack
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Mitglied seit 2019 2019 2021 2018
Unabhängigkeit unabhängig unabhängig unabhängig Arbeitnehmervertreter
Geschlecht männlich weiblich männlich männlich
Geburtsjahr 1958 1968 1962 1973
Staatsangehörigkeit britisch, US-amerikanisch deutsch, US-amerikanisch singapurisch deutsch
Internationale Erfahrung ja ja ja ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Historiker Betriebswirtin Wirtschaft und Verwaltung Finanzwirt
Besondere Kompetenzen        
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft    
Informationstechnologie und -sicherheit      
Strategie und Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit    
Risikomanagement und Compliance      
Regulatorische Anforderungen    
  Charles Stonehill Clara-C. Streit Chong Lee Tan Achim Karle
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Mitglied seit 2021 Mitglied seit
Unabhängigkeit Arbeitnehmervertreter Unabhängigkeit
Geschlecht männlich Geschlecht
Geburtsjahr 1976 Geburtsjahr
Staatsangehörigkeit deutsch Staatsangehörigkeit
Internationale Erfahrung nein Internationale Erfahrung
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Informatik-Kaufmann Bildungs- und Berufshintergrund 1
Besondere Kompetenzen   Besondere Kompetenzen
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft   Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und Datengeschäft
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft   Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit Informationstechnologie und -sicherheit
Strategie und Nachhaltigkeit   Strategie und Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit   Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance Risikomanagement und Compliance
Regulatorische Anforderungen   Regulatorische Anforderungen
  Daniel Vollstedt  

1) Die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat.

Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse finden Sie im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Vorstands können abgerufen werden unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand.

Vorbereitung der Wahl eines Anteilseignervertreters im Aufsichtsrat

Herr Karl-Heinz Flöther schied mit Ablauf der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als Anteilseignervertreter aus dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG aus. Ihm folgte Frau Shannon A. Johnston, die in der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als Anteilseignervertreterin in den Aufsichtsrat gewählt worden ist. Der Wahl von Frau Johnston ging ein intensiver Auswahlprozess voraus. Dabei hat der Nominierungsausschuss bei der Auswahl geeigneter Kandidierender die oben genannten Kriterien zugrunde gelegt.

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für den Aufsichtsrat

Grundsätzlich haben Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich für ihre Aus- und Weiterbildung zu sorgen. Die Deutsche Börse AG folgt der Empfehlung D.11 DCGK sowie den Vorgaben der Leitlinien der European Securities and Markets Authority (ESMA) zu den Leitungsorganen von Marktbetreibern und Datenbereitstellungsdiensten, die Aufsichtsratsmitglieder hierbei zu unterstützen. Dazu bietet sie beispielsweise gezielt Einführungsveranstaltungen für neue Aufsichtsratsmitglieder an und hält Workshops zu ausgewählten Strategie-, Nachhaltigkeits- und aktuellen Fachthemen bzw. zu Themen von grundsätzlicher Bedeutung ab. So wurden im Berichtsjahr neben einem spezifischen Workshop zu Nachhaltigkeitsthemen und einem Technologieworkshop auch ein Workshop zu Compliance-Themen und ein Workshop zu den Rechten und Pflichten von Aufsichtsrat und Vorstand durchgeführt. Im Einzelfall übernimmt die Deutsche Börse AG auch die Kosten für Trainingsmaßnahmen durch Dritte, beispielsweise im Rahmen des von ihr selbst konzipierten Fortbildungsprogramms "Qualifizierter Aufsichtsrat" für Aufsichtsratsmitglieder. Weitere Informationen zu den Workshops des Aufsichtsrats finden Sie im "Bericht des Aufsichtsrats".

Effektivitätsprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats

Die Deutsche Börse AG versteht es als wichtigen Bestandteil guter Corporate Governance, die Effektivität der Aufsichtsratsarbeit gemäß Empfehlung D.12 DCGK regelmäßig zu überprüfen. Die jährliche Effektivitätsprüfung ist im Berichtsjahr, wie in jedem dritten Jahr, mit Unterstützung eines externen Dienstleisters durchgeführt worden. Sie erfolgte mittels eines strukturierten Fragebogens sowie durch nachfolgende Interviews. Die Effektivitätsprüfung umfasste neben den Themen Aufgaben und Zusammensetzung des Aufsichtsrats, Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand sowie Sitzungen und Ausschüsse des Aufsichtsrats auch Themen in Bezug auf die Diskussions- und Arbeitskultur und die Behandlung von aktuellen Themen im Aufsichtsrat. Zudem wurde die Einhaltung der relevanten gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben im Rahmen einer Compliance-Prüfung überprüft. Die Effektivitätsprüfung ergab ein in der Gesamtschau wie auch in den betrachteten Teilbereichen positives Bild. Identifizierte Verbesserungsvorschläge wurden im Aufsichtsrat besprochen und Schritte zu deren Umsetzung eingeleitet. Abweichungen von den relevanten gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben wurden nicht festgestellt.

Langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand

Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zu diesem Zweck befasst sich der Aufsichtsrat bzw. dessen Nominierungsausschuss regelmäßig, mindestens aber einmal jährlich, mit potenziellen Kandidierenden für den Vorstand. An der Abstimmung nimmt auch der Vorsitzende des Vorstands teil, sofern es nicht um seine eigene Nachfolge geht. Der Aufsichtsrat entwirft jeweils ein Bewerberprofil für offene Positionen im Vorstand. Er achtet darauf, dass die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen aller Mitglieder des Vorstands unterschiedlich und ausgewogen sind, und verfolgt dabei das von ihm verabschiedete Diversitätskonzept. Zudem lässt sich der Aufsichtsrat regelmäßig über die Nachfolgeplanung für die Ebene unterhalb des Vorstands informieren und berät den Vorstand insoweit.

Zielgrößen für den Frauenanteil unterhalb des Vorstands

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat gemäß § 76 Absatz 4 AktG Zielgrößen für den Frauenanteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands, jeweils bezogen auf die Deutsche Börse AG, festgelegt. Bis 31. Dezember 2022 sollte der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 15 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 22 Prozent liegen. Zum 31. Dezember 2022 lag der Frauenanteil in der Deutsche Börse AG in Deutschland auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 12 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 27 Prozent.

Personelle Veränderungen auf der ersten Führungsebene haben sich auf die Anzahl der weiblichen Führungskräfte und die Erfüllung der prozentualen Zielgröße auf dieser Ebene ausgewirkt. Auf der zweiten Führungsebene liegt der Frauenanteil bei der Deutsche Börse AG deutlich oberhalb der Zielgröße und leistet somit einen positiven Beitrag für den künftigen Frauenanteil in Führungspositionen insgesamt. Die Gruppe Deutsche Börse hat eine starke internationale Ausrichtung, wodurch bei der Entwicklung weiblicher Führungskräfte und der entsprechenden Besetzung von Führungspositionen eine gesellschafts- und standortübergreifende Betrachtung eine entscheidende Rolle spielt.

Hierbei hatte sich der Vorstand das Ziel gesetzt, bis zum 31. Dezember 2022 gruppenweit einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 22 Prozent im oberen Management (erste drei Führungsebenen unterhalb des Vorstands) und von 30 Prozent im unteren Management zu erreichen. Abweichend von der gesetzlichen Verpflichtung wurde die Selbstverpflichtung umfangreicher gefasst. Zum einen beziehen sich die hier festgelegten Zielgrößen auf die Gruppe Deutsche Börse (weltweit). Zum anderen wurden die Führungsebenen (Managementpositionen) umfangreicher definiert, sodass z. B. auch Teamleitungspositionen erfasst sind. Weltweit lagen diese Quoten zum 31. Dezember 2022 bei der Gruppe Deutsche Börse bei 23 Prozent für das obere Management bzw. bei 33 Prozent für das untere Management.

Aktionärsbeteiligung, transparente Berichterstattung und Kommunikation

Die Aktionär*innen üben ihre Rechte im Rahmen der Hauptversammlung aus. Im Sinne einer guten Corporate Governance ist es dabei ein Anliegen der Deutsche Börse AG, den Aktionär*innen die Wahrnehmung ihrer Rechte als Anteilseigner möglichst zu erleichtern und einen unmittelbaren Austausch zu ermöglichen.

Hierzu bietet die Deutsche Börse AG ihren Aktionär*innen etwa an, die Hauptversammlung live über das Internet zu verfolgen und sich auch im Wege der elektronischen Kommunikation in der Hauptversammlung durch von der Deutsche Börse AG benannte Stimmrechtsvertreter vertreten zu lassen. Diese üben das Stimmrecht ausschließlich auf der Grundlage der von dem*der Aktionär*in erteilten Weisungen aus und sind auch während der Hauptversammlung erreichbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Stimmabgabe per Briefwahl oder online über das Internet.

Mit § 118a Absatz 1 AktG hat der Gesetzgeber eine Regelung geschaffen, aufgrund derer die Satzung der Gesellschaft vorsehen bzw. den Vorstand dazu ermächtigen kann, vorzusehen, dass die Hauptversammlung auch ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten als virtuelle Hauptversammlung abgehalten wird. Sofern die Deutsche Börse AG zukünftig von einer derartigen Satzungsermächtigung Gebrauch machen sollte, wird sie jeweils die Umstände des Einzelfalls sowie die Interessen der Gesellschaft und ihrer Aktionär*innen berücksichtigen. Ungeachtet des gewählten Formats sind für die Deutsche Börse AG Transparenz und interaktiver Austausch mit ihren Aktionär*innen maßgebend.

Die Hauptversammlung wählt u. a. die Anteilseignervertreter*innen im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet des Weiteren über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, die Zustimmung zu Unternehmensverträgen sowie Satzungsänderungen der Gesellschaft, die Vergütung des Aufsichtsrats, die Billigung des Vergütungssystems für den Vorstand und die Billigung des Vergütungsberichts und bestellt den Abschlussprüfer. In jedem Jahr findet eine ordentliche Hauptversammlung statt, in der Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft über das zurückliegende Geschäftsjahr ablegen.

Aufgrund der andauernden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats gemäß § 1 Absatz 2 Satz 1, Absatz 6 des Gesetzes über Maßnahmen im Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie vom 27. März 2020 (Bundesgesetzblatt I Nr. 14/​2020, S. 570) in einer nachfolgend geänderten (Bundesgesetzblatt I Nr. 67/​2020, S. 3332) und bis zum 31. August 2022 verlängerten (Bundesgesetzblatt I Nr. 63/​2021, S. 4153) Fassung (COVID-19-Gesetz) entschieden, auch im Berichtsjahr die Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionär*innen oder ihrer Bevollmächtigten als virtuelle Hauptversammlung abzuhalten. Die Aktionär*innen konnten die Hauptversammlung live und in voller Länge online verfolgen und ihre Stimmrechte auch im Wege elektronischer Kommunikation durch Briefwahl oder durch Vollmachtserteilung an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben. Zudem hat die Gesellschaft auf freiwilliger Basis die Rede des Vorstandsvorsitzenden und die des Aufsichtsratsvorsitzenden im Vorfeld der Hauptversammlung veröffentlicht, um den Aktionär*innen zu ermöglichen, bereits vorab Fragen hierzu an die Gesellschaft zu richten. Diese Fragen konnten bis einen Tag vor der Hauptversammlung im Wege elektronischer Kommunikation bei der Gesellschaft eingereicht werden und wurden in der Hauptversammlung vollständig beantwortet.

Um die virtuelle Hauptversammlung noch interaktiver zu gestalten, wurde den Aktionär*innen im Berichtsjahr darüber hinaus die Möglichkeit eingeräumt, vorab schriftlich oder mittels Videobotschaft zur Tagesordnung Stellung zu nehmen sowie Redebeiträge in Bild und Ton live während der Versammlung zu leisten. Aktionär*innen konnten zudem während der Hauptversammlung im Wege elektronischer Kommunikation Nachfragen an die Gesellschaft richten, die während der Hauptversammlung ebenfalls vollständig beantwortet wurden.

Um größtmögliche Transparenz und Informationsgleichheit zu gewährleisten, folgt die Unternehmenskommunikation der Deutsche Börse AG allgemein dem Anspruch, dass alle Zielgruppen alle relevanten Informationen zum selben Zeitpunkt erhalten. In ihrem Finanzkalender informiert die Deutsche Börse AG deshalb Aktionär*innen, Analyst*innen, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit über die wichtigsten Termine, wie die Hauptversammlung oder die Veröffentlichung von Finanzkennzahlen.

Neben Ad-hoc-Meldungen, Mitteilungen über Geschäfte von Führungspersonen (Managers' Transactions) und Stimmrechtsmitteilungen sind auch Unternehmens- und Zwischenberichte sowie Unternehmensnachrichten unter www.deutsche-boerse.com abrufbar. Über den Jahres- und Konzernabschluss und die Zwischenberichte informiert die Deutsche Börse AG in Telefonkonferenzen für Analyst*innen und Investoren. Darüber hinaus hält sie regelmäßig einen Investorentag ab und erläutert fortlaufend ihre Strategie und Geschäftsentwicklung allen interessierten Parteien unter Beachtung des Grundsatzes zeitgleicher Information für alle Zielgruppen weltweit.

Außerdem hat die Deutsche Börse AG für 2022 einen Fortschrittsbericht in Anlehnung an den UN Global Compact abgegeben. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ist für die Gruppe Deutsche Börse von zentraler Bedeutung. Sie befolgt die Prinzipien des Global Compact bereits seit vielen Jahren - seit dem offiziellen Beitritt zur Initiative im Jahr 2009 auch öffentlich nachprüfbar: www.deutsche-boerse.com > Verantwortung > Nachhaltigkeit > Unser soziales Umfeld > Selbstverpflichtungen.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

In ihrem Geschäftsbericht informiert die Deutsche Börse AG ihre Anteilseigner und die interessierte Öffentlichkeit detailliert über die geschäftliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr. Weitere Informationen veröffentlicht die Gesellschaft mit dem Halbjahresfinanzbericht und zwei Quartalsmitteilungen. Die Jahresabschlussunterlagen sowie der Geschäftsbericht erscheinen binnen 90 Tagen nach Ende des Geschäftsjahres (31. Dezember), die unterjährigen Finanzinformationen (Halbjahresfinanzbericht und Quartalsmitteilungen) binnen 45 Tagen nach Ende des jeweiligen Quartals bzw. Halbjahres. Jahres- und Konzernabschluss werden nach Vorbereitung durch den Prüfungsausschuss im Gesamtaufsichtsrat und mit dem Wirtschaftsprüfer erörtert, geprüft und gebilligt. Den Halbjahresfinanzbericht und die Quartalsmitteilungen für das erste und dritte Quartal erörtert der Vorstand mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vor der Veröffentlichung. Den Halbjahresfinanzbericht unterzieht der Wirtschaftsprüfer einer prüferischen Durchsicht.

Die Hauptversammlung 2022 wählte, dem Vorschlag des Aufsichtsrats folgend, die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, (PwC) erneut zum Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss 2022 und für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts im Berichtsjahr. Zudem wurde im Geschäftsjahr 2022 PwC auch mit einer formellen und inhaltlichen Prüfung des Vergütungsberichts beauftragt. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer sind Marc Billeb und Dr. Michael Rönnberg. Beide sind seit dem Geschäftsjahr 2021 für die Prüfung zuständig. Der Vorschlag des Aufsichtsrats stützte sich auf eine entsprechende Empfehlung des Prüfungsausschusses. Vor der Wahl hatte dieser die erforderliche Unabhängigkeitserklärung von PwC eingeholt. Demzufolge bestehen keine persönlichen, geschäftlichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits, die Zweifel an der Unabhängigkeit begründen können. Der Prüfungsausschuss hat während des Berichtsjahres überwacht, dass diese Unabhängigkeit weiterhin bestand. Zudem hat der Ausschuss 2022 den Rechnungslegungsprozess überwacht.

Über seine Arbeit und seine Erkenntnisse wurde der Aufsichtsrat zeitnah unterrichtet; wesentliche Feststellungen haben sich nicht ergeben. Angaben zu Prüfungsleistungen und -honoraren des Abschlussprüfers sind in Erläuterung 7 des Konzernanhangs nachzulesen.

14. Deutsche Börse AG (Erläuterungen auf Basis des HGB)

Der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Er liegt den folgenden Erläuterungen zugrunde.

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Allgemeine Lage der Gesellschaft

Die Deutsche Börse AG ist die Muttergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse. Die Geschäftsaktivitäten der Muttergesellschaft umfassen vor allem den Betrieb des Kassa- und Terminmarktes, der sich im Segment Trading & Clearing (ehem. Eurex, EEX, 360T und Xetra) widerspiegelt. Darüber hinaus betreibt die Deutsche Börse AG wesentliche Teile der Informationstechnologie der Gruppe. Die Entwicklung des Segments Securities Services (ehem. Clearstream) der Gruppe spiegelt sich in der wirtschaftlichen Entwicklung der Deutsche Börse AG überwiegend aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG wider. Das Geschäft und die Rahmenbedingungen der Deutsche Börse AG entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe. Diese werden im Abschnitt "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" beschrieben.

Überblick über den Geschäftsverlauf der Deutsche Börse AG im Berichtsjahr

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft sind im Geschäftsjahr 2022 um 11,0 Prozent gestiegen und lagen damit über den Erwartungen des Unternehmens. Demgegenüber sind die Gesamtkosten (Personalaufwand, Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) um 19,5 Prozent gestiegen. Das EBITDA lag im Geschäftsjahr 2022 bei 1.215,1 Mio. € und damit unter der Prognose für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 1,25 Mrd. €. Der Jahresüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent gesunken. Das Geschäftsjahr war maßgeblich durch die geopolitische Situation und die daraus resultierenden Marktrisiken, steigende Inflation sowie die Erhöhung der Leitzinsen durch die Zentralbanken geprägt. Im vorangegangenen Berichtsjahr waren zusätzlich einmalige positive Effekte im Beteiligungsergebnis enthalten. Zusätzlich sind im laufenden Geschäftsjahr die Gesamtkosten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auf Basis dieser Entwicklungen beurteilt der Vorstand der Deutsche Börse AG die Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 im Zusammenhang als positiv.

Geschäftszahlen der Deutsche Börse AG

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Umsatzerlöse 1.647,9 1.485,0 11,0
Gesamtkosten 1.199,8 1.003,8 19,5
Beteiligungsergebnis 524,2 652,5 - 19,7
EBITDA 1.215,1 1.233,9 - 1,5
Jahresüberschuss 875,1 943,3 - 7,2
Ergebnis je Aktie (€) 1 4,76 5,14 - 7,3

1) Berechnung auf Basis des gewichteten Durchschnitts der Aktien im Umlauf

Ertragslage der Deutsche Börse AG

Die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG sind im Jahr 2022 um 11,0 Prozent auf 1.647,9 Mio. € gestiegen (2021: 1.485,0 Mio. €). Das Segment Trading & Clearing lieferte den größten Beitrag zum Umsatz mit 1.501,0 Mio. € (2021: 1.330,1 Mio. €). Durch die Änderung des Verteilungsschlüssels der Erträge und Aufwendungen im Eurex-Betriebsführungskonstrukt (85:15 auf 88:12) ergibt sich ein positiver Effekt in Höhe von 33,0 Mio. € auf die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG. Die Tabelle "Umsatzerlöse nach Segmenten" zeigt die Verteilung der Erlöse auf die einzelnen Segmente der Gesellschaft. Die Tabelle "Umsatzerlöse nach Regionen" zeigt die Verteilung der Erlöse nach geografischen Regionen.

Zur Entwicklung des Segments Trading & Clearing wird ergänzend auf den Abschnitt "Segment Trading & Clearing" verwiesen.

Die Umsatzerlöse, die auf die Segmente Securities Services und Fund Services entfallen, resultieren aus IT-Dienstleistungen, die die Deutsche Börse AG für Unternehmen aus dem Teilkonzern der Clearstream Holding AG erbringt. Die Umsatzerlöse des Segments Data & Analytics resultieren vornehmlich aus konzerninternen Dienstleistungen. Die genannten Segmente beeinflussen dagegen die Dividendenerträge der Deutsche Börse AG maßgeblich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Berichtsjahr auf 108,7 Mio. € (2021: 39,8 Mio. €) gestiegen. Die Entwicklung resultiert vor allem aus einem Anstieg der Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung um 45,0 Mio. € und Erträgen aus der Veräußerung von Beteiligungen in Höhe von 17,9 Mio. €.

In den Erträgen der Gesellschaft sind für das Geschäftsjahr 2022 Erträge aus konzerninternen Verrechnungen von 278,0 Mio. € (2021: 256,3 Mio. €) enthalten.

Die Gesamtkosten der Gesellschaft lagen mit 1.199,8 Mio. € um 19,5 Prozent über den Kosten des Vorjahres (2021: 1.003,8 Mio. €). Ihre Zusammensetzung ist der Tabelle "Überblick Gesamtkosten" zu entnehmen. Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent auf 293,9 Mio. € (2021: 258,4 Mio. €) gestiegen. Der Anstieg der Personalkosten ist im Wesentlichen auf erhöhte Zusatzleistungen für Mitarbeitende und die höhere Mitarbeitendenzahl zurückzuführen.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen erhöhten sich im Berichtsjahr auf 73,6 Mio. € (2021: 65,1 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 Prozent auf 832,3 Mio. € (2021: 680,3 Mio. €). Die Entwicklung resultiert vor allem aus einem Anstieg der Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechung um 60,1 Mio. € und einem Umstellungseffekt der Verrechnungspreisregeln des Eurex-Betriebsführungskonstrukts in Höhe von 56,9 Mio. €.

In den Gesamtaufwendungen sind für das Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen für konzerninterne Verrechnungen von 414,9 Mio. € (2021: 347,4 Mio. €) enthalten.

Das Beteiligungsergebnis der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2022 betrug 524,2 Mio. € (2021: 652,5 Mio. €). Es umfasst u. a. Dividendenerträge von 161,6 Mio. € (2021: 298,1 Mio. €) und Erträge aus der Gewinnabführung in Höhe von 412,2 Mio. € (2021: 349,4 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr ist im Geschäftsjahr die phasengleiche Gewinnvereinnahmung aus der Ausschüttung der Qontigo GmbH nicht enthalten (2021: 58,6 Mio. €). Zusätzlich erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 76,2 Mio. € auf Finanzanlagen. Diese betrafen die Beteiligung an der Crypto Finance AG (19,7 Mio. €), an der Forge Global Holdings Inc. (48,9 Mio. €) und an der China Europe International Exchange AG (7,6 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist auf 1.215,1 Mio. € (2021: 1.233,9 Mio. €) gesunken. Der Jahresüberschuss betrug 875,1 Mio. € und verringerte sich um 7,2 Prozent (2021: 943,3 Mio. €).

Umsatzerlöse nach Segmenten

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Trading & Clearing 1.501,0 1.330,1 12,8
Securities Services 116,3 122,3 - 4,9
Fund Services 25,9 26,7 - 3,0
Data & Analytics 4,7 5,9 - 20,3
Summe 1.647,9 1.485,0 11,0

Umsatzerlöse nach Regionen

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Deutschland 511,2 478,4 6,9
Sonstige Europäische Union 552,6 480,5 15,0
Übriges Europa 475,7 424,9 12,0
Amerika 100,5 92,5 8,6
Asien/​Pazifik 7,9 8,7 - 9,2
Summe 1.647,9 1.485,0 11,0

Überblick Gesamtkosten

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Veränderung
%
Personalaufwand 293,9 258,4 13,7
Abschreibung 73,6 65,1 13,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen 832,3 680,3 22,3
Summe 1.199,8 1.003,8 19,5

Entwicklung der Rentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität der Deutsche Börse AG stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gesellschaft 2022 durchschnittlich zur Verfügung stand. Die Eigenkapitalrentabilität ist gegenüber 2021 von 26,2 Prozent auf 21,9 Prozent gesunken.

Finanzlage der Deutsche Börse AG

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2022 beliefen sich die liquiden Mittel auf 442,0 Mio. € (2021: 215,5 Mio. €). Sie enthielten das Bankguthaben in laufender Rechnung sowie Festgelder und andere kurzfristige Geldanlagen, wobei der Großteil auf Barmittel entfällt.

Die Deutsche Börse AG verfügt über externe Kreditlinien in Höhe von 600,0 Mio. € (2021: 600,0 Mio. €), die zum 31. Dezember 2022 nicht in Anspruch genommen waren. Zudem verfügt die Gesellschaft über ein Commercial Paper-Programm, das flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen ermöglicht. Zum Jahresende waren Commercial Papers mit einem Nominalwert von 60,0 Mio. € (2021: 801,0 Mio. €) im Umlauf.

Die Deutsche Börse AG gewährleistet über ein konzernweites Cash-Pooling-Verfahren eine optimale Allokation der Liquidität innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und sorgt so dafür, dass alle Tochterunternehmen jederzeit in der Lage sind, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Die Deutsche Börse AG hat drei Unternehmensanleihen mit einem Nominalvolumen von jeweils 600 Mio. € und vier Unternehmensanleihen mit einem Nominalvolumen von jeweils 500 Mio. € begeben. Für weitere Details zu den Anleihen wird auf den Abschnitt "Finanzlage" verwiesen.

Die Deutsche Börse AG erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.209,4 Mio. € (2021: 906,7 Mio. €).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf -392,5 Mio. € (2021: -2.978,6 Mio. €). Die Veränderung hängt insbesondere mit den höheren Investitionen im Geschäftsjahr 2021 zusammen. So sind im Geschäftsjahr 2021 u.a. Mittelabflüsse aufgrund des Erwerbs von Anteilen an der Institutional Shareholder Services Inc. in Höhe von 1.665,4 Mio. €, an der Clearstream Fund Centre AG in Höhe von 735,2 Mio. € und an der Crypto Finance AG in Höhe von 132,1 Mio. € erfolgt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr -812,2 Mio. € (2021: 1.261,9 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2021 wurde eine Dividende in Höhe von 587,6 Mio. € gezahlt. Des Weiteren wurden im Berichtsjahr Commercial Papers mit einem Nennwert in Höhe von 741 Mio. € zurückbezahlt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 belief sich der Finanzmittelbestand auf -756,5 Mio. € (2021: 761,2 Mio. €). Er setzt sich zusammen aus liquiden Mitteln in Höhe von 442,0 Mio. € (2021: 215,5 Mio. €), abzüglich Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling in Höhe von 1.198,5 Mio. € (2021: 976,6 Mio. €).

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.209,4 906,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 392,5 - 2.978,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 812,2 1.261,9
Finanzmittelbestand zum 31.12. - 756,5 - 761,2

Vermögenslage der Deutsche Börse AG

Zum 31. Dezember 2022 betrug das Anlagevermögen der Deutsche Börse AG 8.805,5 Mio. € (2021: 8.559,5 Mio. €). Mit 8.024,7 Mio. € entfiel der größte Teil auf Anteile an verbundenen Unternehmen (2021: 7.842,1 Mio. €), hauptsächlich aus der Beteiligung an der Clearstream Holding AG, der Institutional Shareholder Services Inc., der Clearstream Fund Centre AG, der 360 Treasury Systems AG, der Eurex Frankfurt AG sowie der Beteiligung an der Qontigo GmbH.

Die Investitionen der Deutsche Börse AG in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 128,2 Mio. € (2021: 61,5 Mio. €) und lagen damit deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg resultiert vor allem aus Investitionen in Hardware. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich 2022 auf 73,6 Mio. € (2021: 65,1 Mio. €).

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten die Abrechnungen für konzerninterne Leistungen und die Beträge, die im Rahmen von Cash-Pooling-Vereinbarungen durch die Deutsche Börse AG angelegt werden. Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen neben den Abrechnungen für konzerninterne Leistungen größtenteils gegenüber der Clearstream Holding AG für die Gewinnabführung der Gesellschaft in Höhe von 412,1 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren vornehmlich aus dem Cash-Pooling in Höhe von 1.199,6 Mio. € (2021: 976,5 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 84,8 Mio. € (2021: 48,8 Mio. €).

Das Betriebskapital (Working Capital) belief sich im Berichtsjahr 2022 auf -646,9 Mio. € (2021: -1.852,1 Mio. €). Die Veränderung ist hauptsächlich durch die Rückführung einer begebenen Anleihe mit einem Nennwert von 600 Mio. € und von Commercial Papers mit einem Nennwert in Höhe von 741,0 Mio. € begründet.

Anlagevermögen (Kurzfassung)

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände 125,9 116,8
Sachanlagen 117,0 72,1
Finanzanlagen 8.562,6 8.370,6
Anlagevermögen zum 31.12. 8.805,5 8.559,5

Mitarbeitende der Deutsche Börse AG

Im Berichtsjahr stieg die Zahl der Mitarbeitenden der Deutsche Börse AG (gemäß HGB) 11 um 24 und lag zum 31. Dezember 2022 bei 1.710 (31. Dezember 2021: 1.686 Mitarbeitende). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2022 waren 1.701 Mitarbeitende für die Deutsche Börse AG tätig (2021: 1.664).

11 Keine Arbeitnehmer sind u.a. gesetzliche Vertreter der Kapitalgesellschaft, Auszubildende und Arbeitnehmer in Elternzeit.

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2022 haben 142 Mitarbeitende die Deutsche Börse AG verlassen; damit lag die Fluktuationsrate bei 8 Prozent.

Die Deutsche Börse AG beschäftigte zum 31. Dezember 2022 Mitarbeitende an fünf Standorten weltweit. Angaben zu den Ländern/​Regionen, der Altersstruktur und der Betriebszugehörigkeit sind den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen.

Länderzugehörigkeit der Mitarbeitenden

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31.12.2022 %
Deutschland 1.681 98,3
Großbritannien 14 0,8
Frankreich 9 0,5
Restliches Europa 3 0,2
Asien 3 0,2
Summe Deutsche Börse AG 1.710 100

Altersstruktur der Mitarbeitenden

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31.12.2022 %
Unter 30 Jahre 190 11,1
30 bis 39 Jahre 556 32,5
40 bis 49 Jahre 416 24,3
Über 50 Jahre 548 32,1
Summe Deutsche Börse AG 1.710 100

Betriebszugehörigkeit der Mitarbeitenden

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31.12.2022 %
Unter 5 Jahren 673 39,3
5 bis 15 Jahre 586 34,3
Über 15 Jahre 451 26,4
Summe Deutsche Börse AG 1.710 100

Vergütungsbericht der Deutsche Börse AG

Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems entsprechen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den zusammen mit dem Geschäftsbericht zu veröffentlichenden "Vergütungsbericht" verwiesen wird.

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB entspricht jener der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" verwiesen wird.

Chancen und Risiken der Deutsche Börse AG

Die Chancen und Risiken der Deutsche Börse AG sowie die Maßnahmen und Prozesse zum Umgang mit diesen entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den Risikobericht und den Chancenbericht verwiesen wird. An den Chancen und Risiken ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Deutsche Börse AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Potenziell existenzgefährdende Risiken, die das Tochterunternehmen Eurex Clearing AG betreffen könnten, hätten durch eine Patronatserklärung, die die Deutsche Börse AG abgegeben hat, einen direkten Einfluss auf die Deutsche Börse AG. Zum Bilanzstichtag lagen keine existenzgefährdenden Risiken vor. Zu weiteren Ausführungen hinsichtlich der Patronatserklärung gegenüber der Eurex Clearing AG wird auf den Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte" im Anhang zum Jahresabschluss der Deutsche Börse AG verwiesen. Die gemäß § 289 Absatz 4 HGB geforderte Beschreibung des internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt im Abschnitt "Risikomanagement".

Prognosebericht der Deutsche Börse AG

Die voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Deutsche Börse AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der Gruppe Deutsche Börse. Jedoch werden die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG maßgeblich durch das Segment Trading & Clearing beeinflusst, wobei diese im Wesentlichen im Rahmen der Umsatzweiterleitung über die Eurex Frankfurt AG (EFAG) und Eurex Clearing AG (ECAG) erzielt werden (sog. Betriebsführungskonstrukt).

Zusätzliche Einflussfaktoren auf die zukünftige Ertragslage der Deutsche Börse AG sind Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen und Erträge aus Gewinnabführungsverträgen.

Die Deutsche Börse AG erwartet für das Jahr 2023 Umsatzerlöse zwischen 1,5 Mrd. € und 1,7 Mrd. € und ein EBITDA zwischen 1,3 Mrd. € und 1,4 Mrd. €.

Weitere Erläuterungen zur Deutsche Börse AG sind im "Prognosebericht" enthalten.

15. Übernahmerelevante Angaben

Angaben gemäß §§ 289a Satz 1 und 315a Satz 1 Handelsgesetzbuch und Erläuterungen

Gemäß §§ 289a Satz 1 und 315a Satz 1 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2022 die folgenden Angaben:

Das Grundkapital der Deutsche Börse AG betrug zum oben genannten Stichtag 190,0 Mio. € und war eingeteilt in 190 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.

Das Grundkapital ist um bis zu 17,8 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 17,8 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2019 zu Punkt 8 lit. b der Tagesordnung von der Gesellschaft oder durch eine Konzerngesellschaft bis zum 7. Mai 2024 begeben werden, von ihrem Wandlungs- bzw. Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs- bzw. Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus § 4 Absatz 7 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz (AktG) ergeben. Danach sind die von § 136 AktG betroffenen Aktien vom Stimmrecht ausgeschlossen. Weiterhin können auch aus eigenen Aktien, die die Deutsche Börse AG im Bestand hält, gemäß § 71b AktG keine Rechte ausgeübt werden.

Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) muss jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anzeigen. Der niedrigste Schwellenwert für diese Anzeigepflicht beträgt 3 Prozent. Der Deutsche Börse AG sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

Arbeitnehmende, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, üben ihre Rechte wie andere Aktionär*innen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.

Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§ 84, 85 AktG und § 6 der Satzung der Deutsche Börse AG bestellt und abberufen. Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß § 119 Absatz 1 Ziffer 6 AktG die Hauptversammlung. Nach § 12 Absatz 4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach § 18 Absatz 1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, soweit dies gesetzlich zulässig ist.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 18. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionär*innen auszunehmen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung allerdings nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen, ergibt sich aus § 4 Absatz 3 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 18. Mai 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand in bestimmten Fällen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionär*innen auszuschließen: (1) bei Barkapitalerhöhungen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, (2) bei Sachkapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen oder (3) bei Spitzenbeträgen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung allerdings nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen, ergibt sich aus § 4 Absatz 4 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, das Grundkapital bis zum 18. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital III). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats nur für Spitzenbeträge ausschließen kann. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung allerdings nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Der genaue Inhalt dieser Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Absatz 5 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionär*innen mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionär*innen auszunehmen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Absatz 6 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 7. Mai 2024 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionär*innen gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionär*innen der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionär*innen oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put-Optionen, Call-Optionen, Terminkäufe oder eine Kombination von Put-Optionen, Call-Optionen und Terminkäufen) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere der zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus den Tagesordnungspunkten 6 und 7 der Hauptversammlung vom 8. Mai 2019.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, sind:

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Am 28. März 2017 haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Multicurrency Revolving Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in Höhe von insgesamt bis zu 750,0 Mio. € geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels kann die Kreditbeziehung zwischen der Deutsche Börse AG und den Kreditgebern im Rahmen von Verhandlungen innerhalb eines Zeitraums von nicht mehr als 60 Tagen geprüft werden. Dabei ist jeder Kreditgeber nach seinem Ermessen berechtigt, seine Kreditzusage zu beenden und die teilweise oder vollständige Rückzahlung seiner ausstehenden Beträge zu verlangen. Ein Kontrollwechsel tritt ein, wenn die Deutsche Börse AG nicht mehr die direkte oder indirekte Mehrheit an der Clearstream Banking S.A. hält oder eine oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, mehr als 50 Prozent der stimmberechtigten Anteile an der Deutsche Börse AG erwerben.

Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen (Hybridanleihe) von 2020/​2047 über 600,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen (Hybridanleihe) von 2022/​2048 über 500,0 Mio. € hat die Deutsche Börse AG bei Eintritt eines Kontrollwechselereignisses (wie in den Anleihebedingungen definiert) das Recht, die Schuldverschreibungen vorzeitig zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Macht die Deutsche Börse AG von ihrem Recht keinen Gebrauch, erhöht sich der Zinssatz der betreffenden Schuldverschreibungen um zusätzliche 500 Basispunkte per annum. Ein Kontrollwechsel tritt dabei ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den Anleihebedingungen der Kontrollwechsel negativ auf das langfristige Kreditrating auswirken, das die Deutsche Börse AG von Moody's Investors Service, Inc., S&P Global Ratings oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden.

Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2015/​2025 über 500,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2018/​2028 über 600,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2021/​2026 über 500,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2021/​2031 über 500,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2022/​2032 über 600,0 Mio. € bestehen Kündigungsrechte der jeweiligen Anleihegläubiger bei Eintritt eines Kontrollwechselereignisses (wie in den jeweiligen Anleihebedingungen definiert). Werden die Schuldverschreibungen gekündigt, so sind sie zu ihrem Nennbetrag zuzüglich etwaiger aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Ein Kontrollwechsel tritt dabei ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den jeweiligen Anleihebedingungen der Kontrollwechsel negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody's Investors Service, Inc., S&P Global Ratings oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden.

16. Angaben zur EU-Taxonomie

Gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung müssen nach § 289b HGB berichtspflichtige Unternehmen offenlegen, inwiefern ihre Wirtschaftstätigkeiten ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomieverordnung darstellen. Für diese Beurteilung wurden im delegierten Rechtsakt zur Ergänzung der EU-Taxonomieverordnung ((EU) 2021/​2139) technische Bewertungskriterien vorgegeben, die sich zurzeit ausschließlich auf Wirtschaftsaktivitäten konzentrieren, die zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. Seit dem Jahr 2022 muss gemäß dem delegierten Rechtsakt von Unternehmen der Anteil der taxonomiekonformen (aligned) und nicht taxonomiekonformen Umsätze sowie der Investitions- und Betriebsausgaben berichtet werden.

Grundlagen für die Ermittlung der Quoten

Die Quoten wurden gemäß den Anforderungen aus Artikel 8 des delegierten Rechtsakts ermittelt. Die Ermittlung der taxonomiekonformen Quoten basiert auf den folgenden Grundlagen:

Umsatzerlöse

Die Quote der taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten wurde ermittelt, indem die Umsatzanteile taxonomiekonformer Wirtschaftsaktivitäten (Zähler) durch den Gesamtumsatz (Nenner) dividiert wurden. Der Nenner basiert auf den Umsatzerlösen gemäß IAS 1.82(a), wie in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Für weitere Details verweisen wir auf unseren Konzernabschluss (siehe Erläuterung 5, Tabelle "Zusammensetzung unserer Nettoerlöse" (Teil 1-4), Spalte "Umsatzerlöse 2022").

Wir haben die Anwendung der EU-Taxonomieverordnung auf unser Geschäftsmodell anhand der Auflistung von Wirtschaftsaktivitäten des delegierten Rechtsakts überprüft. Unser Geschäftsmodell beruht im Wesentlichen auf folgenden Tätigkeiten:

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Integration verschiedener Finanzmarktdienstleistungen wie Ratings, Index- und Analytikdienstleistungen, Handel, Clearing, Abwicklung, Verwahrung von Wertpapieren, Marktdatenservices sowie Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement

Angebot dieser Dienstleistungen für verschiedene Anlageklassen

Entwicklung und Betrieb eigener elektronischer Systeme für sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette, um neutrale Marktplätze bereitzustellen

Die o. g. Pfeiler unseres Geschäftsmodells sind nicht explizit in den Wirtschaftsaktivitäten und Vorgaben des delegierten Rechtsakts aufgeführt. Unsere Analyse beschränkte sich daher ausschließlich auf folgende Wirtschaftstätigkeiten:

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8.1 Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten

8.2 Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

Betriebskosten und Investitionsausgaben

Die Quote der taxonomiekonformen Betriebskosten (OpEX) haben wir ermittelt, indem wir unsere betrieblichen Aufwendungen (siehe Erläuterung 7, Tabelle "Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen", Zeile "IT-Kosten" und Zeile "Raumkosten") mit den Wirtschaftstätigkeiten, die gemäß der EU-Taxonomieverordnung einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel leisten, abgeglichen haben.

Analog dazu haben wir die Quote der taxonomiekonformen Investitionsausgaben (CapEx) ermittelt. Investitionsausgaben sind alle Zugänge an immateriellen und materiellen Vermögenswerten (siehe Erläuterung 11, Tabelle "Immaterielle Vermögenswerte", Spalte "Andere immaterielle Vermögenswerte" und Erläuterung 12, Tabelle "Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten)", Zeilen "Zugänge") ohne Abschreibungen, ohne Neubewertungen und Änderungen des beizulegenden Zeitwerts. Goodwill ist ebenfalls nicht in der Berechnung taxonomiekonformer Investitionsausgaben enthalten, da es sich nicht um einen immateriellen Vermögenswert nach IAS 38 handelt.

Betriebskosten und Investitionsausgaben betrachten wir als taxonomiekonform, wenn der Output aus einer taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit stammt. Wir haben im delegierten Rechtsakt die folgenden Wirtschaftstätigkeiten identifiziert und analysiert, die grundsätzlich zu taxonomiekonformen Betriebskosten bzw. Investitionsausgaben führen könnten:

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Infrastruktur für persönliche Mobilität, Radverkehrslogistik

Renovierung bestehender Gebäude

Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)

Installation, Wartung und Reparatur von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien

Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten

Für das Geschäftsjahr 2022 haben wir keine Wirtschaftstätigkeiten identifiziert, die vom delegierten Rechtsakt abgedeckt sind. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2022 keine wesentlichen Investitions- oder Betriebsausgaben identifiziert, die in den Anwendungsbereich des delegierten Rechtsakts fallen.

Anteil des Umsatzes aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) Absoluter Umsatz (3)
Mio. €
Umsatzanteil (4)
%
Klimaschutz (5)
%
Anpassung an den Klimawandel (6)
%
Wasser- und Meeresressourcen (7)
% %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten            
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)            
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)   - 0% 0% 0 % 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)            
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)     0%      
Total (A.1 + A.2)   - 0%      
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten            
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)   4.692,3 100%      
Gesamt (A+B)   4.692,3 100%      
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten  
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (9)
%
Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)    
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten    
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) J/​N Anpassung an den Klimaschutz (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)        
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)        
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten        
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) J/​N Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) J/​N Mindestschutz (17) J/​N Taxonomiekonformer Umsatzanteil, 2022 (18)
Prozent
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
Umsatz ökologisch nachhaltiger       0%
Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)        
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)       0%
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten        
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer Umsatzanteil, 2021 (19)
Prozent
Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20) E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
Umsatz ökologisch nachhaltiger    
Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)    
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)   0%
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten    
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie "(Übergangstätigkeiten)" (21)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)  
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten  
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  

CapEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) Absoluter CapEx (3)
Mio. €
Anteil CapEx (4)
%
Klimaschutz (5)
%
Anpassung an den Klimawandel (6)
%
Wasser- und Meeresressourcen (7)
% %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten            
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)            
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)     0% 0 % 0 % 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)            
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)   - 0%      
Total (A.1 + A.2)     0%      
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten            
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)   323,5 100%      
Gesamt (A+B)   323,5 100%      
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten  
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (9)
%
Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)    
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten    
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) J/​N Anpassung an den Klimaschutz (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)        
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)        
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten        
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) J/​N Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) J/​N Mindestschutz (17) J/​N Taxonomiekonformer CapExAnteil, 2022 (18)
Prozent
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)       0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)       0%
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten        
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer CapExAnteil, 2021 (19)
Prozent
Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20) E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)    
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)   0%
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten    
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie "(Übergangstätigkeiten)" (21)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)  
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähige Tätigkeiten  
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  

OpEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Code (2) Absolute OpEx (3)
Mio. €
Anteil OpEx (4)
%
Klimaschutz (5)
%
Anpassung an den Klimawandel (6)
%
Wasser- und Meeresressourcen (7)
% %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten            
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)            
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)     0% 0 % 0 % 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)            
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)     0%      
Total (A.1 + A.2)   - 0%      
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten            
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)   207,4 100%      
Gesamt (A+B)   207,4 100%      
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Kreislaufwirtschaft (8)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten  
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (9)
%
Biologische Vielfalt und Ökosysteme (10)
%
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) 0% 0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)    
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten    
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Klimaschutz (11) J/​N Anpassung an den Klimaschutz (12) J/​N Wasser- und Meeresressourcen (13) J/​N Kreislaufwirtschaft (14) J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)        
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)        
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten        
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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DNSH-Kriterien
("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten (1) Umweltverschmutzung (15) Biologische Vielfalt und Ökosysteme (16) Mindestschutz (17) Taxonomiekonformer OpEx-Anteil, 2022 (18)
J/​N J/​N J/​N Prozent
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten        
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)        
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)       0%
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)        
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)        
Total (A.1 + A.2)       0%
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten        
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)        
Gesamt (A+B)        
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Taxonomiekonformer OpEx-Anteil, 2021 (19) Kategorie (ermöglichende Tätigkeiten) (20)
Prozent E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten    
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)    
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)    
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)    
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)    
Total (A.1 + A.2)   0%
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten    
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)    
Gesamt (A+B)    
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Wirtschaftstätigkeiten (1) Kategorie "(Übergangstätigkeiten)" (21)
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten  
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)  
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)  
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)  
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)  
Total (A.1 + A.2)  
B. Nicht Taxonomiefähiger Tätigkeiten  
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)  
Gesamt (A+B)  

Konzernabschluss /​ -anhang

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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Anhang 2022
Mio. €
2021
Mio. €
Umsatzerlöse 5 4.692,3 4.218,8
Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften 5 532,2 142,7
Sonstige betriebliche Erträge 5 108,7 85,1
Gesamterlöse   5.333,2 4.446,6
Volumenabhängige Kosten 5 - 995,6 - 937,1
Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten)   4.337,6 3.509,5
Personalaufwand 6 - 1.212,7 - 1.002,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 - 609,5 - 549,5
Operative Kosten   - 1.822,2 - 1.551,6
Ergebnis aus Finanzanlagen 8 10,2 85,8
Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen   6,8 38,6
Übriges Ergebnis   3,4 47,2
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA)   2.525,6 2.043,7
Abschreibung und Wertminderungsaufwand 11, 12 - 355,6 - 293,7
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)   2.170,0 1.750,0
Finanzerträge 9 37,6 34,7
Finanzaufwendungen 9 - 101,2 - 75,4
Periodenergebnis vor Steuern (EBT)   2.106,5 1.709,3
Steuern 10 - 543,3 - 444,4
Periodenüberschuss   1.563,2 1.264,9
davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen   1.494,4 1.209,7
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen   68,8 55,2
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 23 8,14 6,59
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 23 8,12 6,58

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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Anhang 2022
Mio. €
2021
Mio. €
Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung   1.563,2 1.264,9
Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:      
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen   132,3 61,0
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen   - 37,5 52,2
Sonstige   0,8 - 4,8
Latente Steuern 16 - 36,9 - 29,1
    58,7 79,3
Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:      
Währungsdifferenzen 16 226,7 269,0
Sonstiges Ergebnis aus nach der At-Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen   - 0,3 - 0,3
Neubewertung der Cashflow-Hedges   53,7 52,7
Latente Steuern 16 - 30,1 - 3,4
    250,0 318,0
Sonstiges Ergebnis nach Steuern   308,7 397,3
Gesamtergebnis   1.871,9 1.662,2
davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen   1.784,6 1.585,2 1
davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen   87,3 77,0 1

1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe Erläuterung 4.

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

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Anhang 31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE   20.758,4 20.462,4
Immaterielle Vermögenswerte 11 8.610,0 8.162,9
Software   595,2 553,2
Geschäfts- oder Firmenwerte   5.913,7 5.596,0
Geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung   158,5 100,1
Andere immaterielle Vermögenswerte   1.942,6 1.913,6
Sachanlagen 12 631,2 593,7
Grundstücke und Gebäude   437,0 438,0
Einbauten in Gebäuden   45,3 57,0
IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark   132,7 90,1
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau   16,2 8,5
Finanzanlagen 13 11.322,8 11.460,4
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte      
Strategische Beteiligungen   182,8 224,3
Schuldinstrumente   0 2,8
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 13 1.894,7 1.634,7
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte      
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten   9.078,4 9.442,4
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte   166,8 156,2
Anteile an assoziierten Unternehmen   111,5 88,9
Sonstige langfristige Vermögenswerte   21,1 16,8
Latente Steueransprüche 10 61,8 139,8
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE   248.350,5 202.457,0
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 13 0 1,5
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 13    
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   2.289,2 969,4
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte   18.876,1 15.799,6
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung   93.538,3 78.542,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben   1.275,6 1.029,6
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 13    
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten   129.932,8 103.195,7
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte   15,8 116,0
Tatsächliche Ertragsteueransprüche 10 79,3 115,5
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 15 2.343,3 2.675,6
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 2 0 11,9
Summe Aktiva   269.108,8 222.919,3

Passiva

     
Anhang 31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
EIGENKAPITAL 16    
Gezeichnetes Kapital   190,0 190,0
Kapitalrücklage   1.370,8 1.359,6
Eigene Aktien   - 449,6 - 458,2
Neubewertungsrücklage   22,7 - 61,7
Gewinnrücklagen   7.337,9 6.178,3 1
Konzerneigenkapital   8.471,8 7.208,1 1
Nicht beherrschende Anteile   589,1 534,3 1
Summe Eigenkapital   9.060,9 7.742,4
LANGFRISTIGE SCHULDEN   14.183,9 13.623,0
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 18, 19 23,9 149,0
Sonstige langfristige Rückstellungen 19, 20 110,8 127,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 13 4.535,0 3.539,9
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 13    
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten   9.078,4 9.442,4
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten   32,9 8,4
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten   14,6 17,5
Latente Steuerschulden 10 388,2 338,5
KURZFRISTIGE SCHULDEN   245.864,0 201.554,0
Tatsächliche Ertragsteuerschulden   335,4 244,6
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 20 389,2 335,3
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 13    
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   2.041,3 704,4
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten   17.671,5 15.914,3
Bardepots der Marktteilnehmenden   93.283,1 78.292,5
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 13    
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten   129.568,8 103.267,7
Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten   119,3 4,7
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 21 2.455,4 2.788,6
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 2 0 1,9
Summe Schulden   260.047,9 215.177,0
Summe Passiva   269.108,8 222.919,3

1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe Erläuterung 4.

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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Anhang 2022
Mio. €
2021
Mio. €
Periodenüberschuss   1.563,2 1.264,9
Abschreibungen und Wertminderungsaufwand 11, 12 355,6 293,7
Abnahme der langfristigen Rückstellungen   - 9,9 - 53,1
Latente Ertragsteueraufwendungen/​(-erträge) 10 64,6 - 0,1
Zahlungsströme aus Derivaten   67,1 - 6,4
Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​(Erträge)   104,8 - 163,6
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:   54,0 - 154,4
Zunahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte   - 1.417,5 - 358,2
Zunahme der kurzfristigen Schulden   1.472,9 206,6
Abnahme der langfristigen Verbindlichkeiten   - 1,4 - 2,8
(Nettogewinn)/​Nettoverlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten   - 57,9 0,3
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen   2.141,6 1.181,4
Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen   432,6 - 2.552,8
Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen   - 90,5 2.280,3
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 22 2.483,6 908,9
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte   - 215,6 - 168,6
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen   - 109,6 - 37,8
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente   - 850,9 - 1.359,3
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen   - 13,5 - 12,0
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel   - 185,5 - 1.843,0
Effekte aus dem Abgang von (Anteilen an) Tochterunternehmen; abzüglich abgegebener Zahlungsmittel   27,1 0
Nettoabnahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten   240,4 506,0
(Nettoabnahme)/​Nettozunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten   - 343,6 229,3
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Finanzinstrumenten   44,6 516,5
Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten   0,1 0,9
Cashflow aus Investitionstätigkeit 22 - 1.406,5 - 2.168,0
Mittelzufluss aus dem Verkauf eigener Aktien   11,9 8,7
Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter   - 37,8 - 40,9
Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung   1.079,3 999,1
Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung   0 - 356,0
Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung   - 2.397,0 - 1.900,0
Mittelzufluss aus kurzfristiger Finanzierung   1.056,0 2.701,0
Zahlungen aus dem Finanzierungsleasing   - 75,9 - 62,6
Ausschüttung an Aktionär*innen 17 - 587,6 - 550,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 22 - 951,1 798,7
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands   126,0 - 460,5
Übertrag zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands   126,0 - 460,5
Einfluss von Währungsdifferenzen   - 37,8 - 6,3
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode   2.040,0 2.506,7
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 22 2.128,2 2.040,0
Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge   1.197,6 441,2
Erhaltene Dividenden   24,2 10,2
Gezahlte Zinsen   - 660,5 - 340,9
Ertragsteuerzahlungen   - 365,4 - 470,7

Konzern-Eigenkapitalentwicklung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen
Gezeichnetes Kapital
Mio. €
Kapitalrücklage
Mio. €
Eigene Aktien
Mio. €
Neubewertungsrücklage
Mio. €
Bilanz zum 31. Dezember 2020 190,0 1.352,4 - 465,2 - 196,3
Retrospektive Anpassungen - - - -
Bilanz zum 1. Januar 2021 190,0 1.352,4 - 465,2 - 196,3
Periodenüberschuss - - - -
Sonstiges Ergebnis nach Steuern - - - 133,3
Gesamtergebnis       133,3
Sonstige Anpassungen - - - -
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 7,2 7,0 -
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - - - 1,3
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen - - - -
Veränderung aus Unternehmenserwerb - - - -
Dividendenausschüttung - - - -
Transaktionen mit Anteilseignern   7,2 7,0 1,3
Bilanz zum 31. Dezember 2021 190,0 1.359,6 - 458,2 - 61,7
Bilanz zum 1. Januar 2022 190,0 1.359,6 - 458,2 - 61,7
Periodenüberschuss - - - -
Sonstiges Ergebnis - - - 81,7
Gesamtergebnis - - - 81,7
Sonstige Anpassungen - - - -
Veräußerung eigener Aktien - 0,5 0,4 -
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 10,7 8,2 -
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - - - 2,7
Veränderung aus Nicht beherrschenden Anteilen - - - -
Veränderung Konsolidierungskreis - - - -
Dividendenausschüttung - - - -
Transaktionen mit Anteilseignern - 11,2 8,6 2,7
Bilanz zum 31. Dezember 2022 190,0 1.370,8 - 449,6 22,7
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Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen
Gewinnrücklagen
Mio. €
Konzerneigenkapital
Mio. €
Bilanz zum 31. Dezember 2020 5.287,4 6.168,3
Retrospektive Anpassungen - 0,4 - 0,4
Bilanz zum 1. Januar 2021 5.287,01 6.167,91
Periodenüberschuss 1.209,7 1.209,7
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 242,21 375,51
Gesamtergebnis 1.451,91 1.585,21
Sonstige Anpassungen 1,2 1,2
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 14,2
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 1,3
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen - -
Veränderung aus Unternehmenserwerb - 11,1 - 11,1
Dividendenausschüttung - 550,6 - 550,6
Transaktionen mit Anteilseignern - 560,6 - 545,0
Bilanz zum 31. Dezember 2021 6.178,31 7.208,11
Bilanz zum 1. Januar 2022 6.178,31 7.208,11
Periodenüberschuss 1.494,4 1.494,4
Sonstiges Ergebnis 208,5 290,2
Gesamtergebnis 1.702,9 1.784,6
Sonstige Anpassungen - 1,9 - 1,9
Veräußerung eigener Aktien - 0,8
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 18,9
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 2,7
Veränderung aus Nicht beherrschenden Anteilen 48,3 48,3
Veränderung Konsolidierungskreis - 2,2 - 2,2
Dividendenausschüttung - 587,6 - 587,6
Transaktionen mit Anteilseignern - 543,2 - 520,8
Bilanz zum 31. Dezember 2022 7.337,9 8.471,8
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Nicht beherrschende Anteile
Mio. €
Summe Eigenkapital
Mio. €
Bilanz zum 31. Dezember 2020 387,8 6.556,1
Retrospektive Anpassungen 0,4 -
Bilanz zum 1. Januar 2021 388,21 6.556,1
Periodenüberschuss 55,2 1.264,9
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 21,81 397,3
Gesamtergebnis 77,01 1.662,2
Sonstige Anpassungen 0,1 1,2
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 14,2
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 1,3
Veränderung aus Kapitalmaßnahmen 0,4 0,4
Veränderung aus Unternehmenserwerb 98,9 87,8
Dividendenausschüttung - 30,3 - 580,9
Transaktionen mit Anteilseignern 69,1 - 476,0
Bilanz zum 31. Dezember 2021 534,31 7.742,4
Bilanz zum 1. Januar 2022 534,31 7.742,4
Periodenüberschuss 68,8 1.563,2
Sonstiges Ergebnis 18,5 308,7
Gesamtergebnis 87,3 1.871,9
Sonstige Anpassungen 0,1 - 1,8
Veräußerung eigener Aktien - 0,8
Mitarbeitendenbeteiligungsprogramme - 18,9
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung - 2,7
Veränderung aus Nicht beherrschenden Anteilen 28,2 76,5
Veränderung Konsolidierungskreis - 24,2 - 26,4
Dividendenausschüttung - 36,6 - 624,2
Transaktionen mit Anteilseignern - 32,5 - 553,3
Bilanz zum 31. Dezember 2022 589,1 9.060,9

1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe Erläuterung 4.

Konzernanhang

Grundlagen und Methoden

1. Allgemeine Grundsätze

Unternehmensinformationen

Die Deutsche Börse AG ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland, wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 32232 geführt. Die Deutsche Börse AG und ihre Tochtergesellschaften betreiben Kassa- und Derivatemärkte. Ihre Geschäftsfelder reichen von Dienstleistungen im vorbörslichen Umfeld und der Wachstumsfinanzierung sowie der Wertpapierzulassung über den Handel, die Verrechnung und Abwicklung bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren. Zudem werden IT-Dienstleistungen erbracht und Marktinformationen vertrieben. Des Weiteren besitzt die Deutsche Börse AG eine Börsenlizenz und bestimmte Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG, die Bankdienstleistungen für Kunden anbieten, haben eine Banklizenz. Die Eurex Clearing AG als zentraler Kontrahent ist ein Kreditinstitut und ihre Aufgabe als CCP (Central Counterparty) besteht darin, Erfüllungsrisiken von Käufer und Verkäufer zu mitigieren. Weitere Details zur internen Organisation und Berichterstattung sind im Abschnitt "Grundlagen des Konzerns" im zusammengefassten Lagebericht enthalten.

Grundlagen der Berichterstattung

Der Konzernabschluss 2022 wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/​2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind.

Die nach § 315e Absatz 1 Handelsgesetzbuch (HGB) erforderlichen Angaben sind im Konzernanhang enthalten.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Der Konzernabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Aufgrund von kaufmännischen Rundungen können sich Abweichungen zu den nicht gerundeten Beträgen und zu angegebenen Summen ergeben.

Angaben zum Kapitalmanagement, die gleichzeitig Bestandteil dieses Konzernabschlusses sind, sind unter der Überschrift "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten" im Abschnitt "Risikomanagement" im zusammengefassten Lagebericht enthalten.

Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going Concern).

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Schätzungen, Bewertungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen für ein bestimmtes Thema sind in der entsprechenden Erläuterung dargestellt. Diese Angaben konzentrieren sich auf die im Rahmen der geltenden IFRS getroffenen Bilanzierungswahlrechte. Die zugrunde liegenden veröffentlichten IFRS-Leitlinien werden nicht dargestellt, es sei denn, dies ist nach unserem Ermessen besonders wichtig, um den Inhalt nachvollziehen zu können. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen die im Folgenden dargestellten konzernweit geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze auf der Basis von IFRS zugrunde. Sie wurden für die dargestellten Perioden konsistent angewandt.

Die Auflistung der Zusammensetzung von Positionen der Aktiva und Passiva und Positionen der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie eventuelle Angabepflichten richten sich nach der Wesentlichkeit. Wir definieren als wesentlich einen Anteil von ca. 10 Prozent an der entsprechenden Gesamtsumme.

Neue Rechnungslegungsstandards - im Berichtsjahr umgesetzt

Alle von der Europäischen Kommission anerkannten und verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen wurden im Geschäftsjahr 2022 von uns angewandt. Die Anwendung erfolgte nicht vorzeitig.

Standard/​Änderungen/​Interpretationen

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Anwendungszeitpunkt Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse
IFRS 3 Die Änderungen an IFRS 3 betreffen einen Verweis in IFRS 3 auf das Rahmenkonzept. 01.01.2022 keine
IAS 16 Änderungen zu IAS 16: Klarstellung 01.01.2022 keine
IAS 37 Änderungen zu IAS 37 umfassen die Definition, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag verlustbringend sein wird, einbezieht. 01.01.2022 keine
Annual Improvement Cycle 2018 - 2020 Die jährlichen Verbesserungen führen zu Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IAS 41 und IFRS 16. 01.01.2022 keine

Neue Rechnungslegungsstandards - bisher nicht umgesetzt

Das IASB hat folgende neue oder geänderte Standards und Interpretationen verabschiedet, die im Berichtsjahr nicht angewendet wurden, da eine Übernahme durch die EU noch aussteht oder eine verpflichtende Anwendung noch nicht besteht. Die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem jeweiligen Anwendungszeitpunkt beginnen. Eine vorzeitige Anwendung erfolgt für gewöhnlich nicht, auch wenn einzelne Standards dies zulassen.

Standard/​Änderungen/​Interpretationen

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Anwendungszeitpunkt Auswirkungen auf die Gruppe Deutsche Börse
IAS 1 Änderungen in der Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 01.01.2024 siehe Erläuterung unterhalb der Tabelle
IAS 1 Änderung an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument 2 zu Wesentlichkeit 01.01.2023 siehe Erläuterung unterhalb der Tabelle
IAS 8 Klarstellung, wie Änderungen von Rechnungslegungsmethoden besser von Schätzungsänderungen abgegrenzt werden sollen. 01.01.2023 keine
IAS 12 Änderungen in Bezug auf latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen. 01.01.2023 siehe Erläuterung unterhalb der Tabelle
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2023 siehe Erläuterung unterhalb der Tabelle
IFRS 17, IFRS 9 Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - 01.01.2023 keine
  Vergleichsinformationen    
IFRS 16 Bilanzierung von Verbindlichkeiten aus Sale- und Leaseback-Transaktionen beim Verkäufer/​Leasingnehmer. 01.01.2024 siehe Erläuterung unterhalb der Tabelle

Die Änderungen an IAS 1 "Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig"

Die Änderungen betreffen die Klassifizierung von Schulden, die Nebenbedingungen (covenants) unterliegen. Das IASB stellt klar, dass Nebenbedingungen, die vor oder am Bilanzstichtag einzuhalten sind, Auswirkung auf die Klassifizierung als kurz- oder langfristig haben können. Nebenbedingungen, die lediglich nach dem Bilanzstichtag einzuhalten sind, haben dagegen keinen Einfluss auf die Klassifizierung. Statt einer Berücksichtigung im Rahmen der Klassifizierung sind solche Nebenbedingungen in den Anhangangaben offenzulegen. Hierdurch soll den Abschlussadressaten ermöglicht werden zu beurteilen, inwiefern langfristige Verbindlichkeiten innerhalb von zwölf Monaten rückzahlbar werden könnten. Aus diesen Änderungen ergeben sich keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die Änderung an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument 2 zur Wesentlichkeit

Die Änderung an IAS 1 ergänzt Leitlinien zur Bestimmung von Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Abschluss eines Unternehmens und erläutert, wie ein Unternehmen wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann. Aus diesen Änderungen ergeben sich keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die Änderungen in Bezug auf latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen

Die Änderung an IAS 12 (Income Taxes) befasst sich mit der genaueren Spezifizierung der Bilanzierung von latenten Steuern in Zusammenhang mit Leasingverhältnissen bzw. Entsorgungs- und Wiederherstellungsverpflichtungen. Die Änderung stellt klar, dass das Ansatzverbot für latente Steuern aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld außerhalb eines Unternehmenszusammenschlusses keine Anwendung findet, wenn beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Die Änderung entspricht in der Regel unserer Vorgehensweise. Aus diesen Änderungen ergeben sich keine materiellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe.

IFRS 17 "Versicherungsverträge"

Der im Mai 2017 veröffentlichte neue Rechnungslegungsstandard IFRS 17 zu Versicherungsverträgen (Insurance Contracts) ersetzt den Standard IFRS 4. Der neue Standard ist zwar grundsätzlich nicht nur für Versicherungsunternehmen relevant, sondern betrifft alle Unternehmen, die Versicherungsverträge im Anwendungsbereich des Standards begeben. Nicht relevant ist er hingegen für die Bilanzierung beim Versicherungsnehmer. IFRS 17 verfolgt das Ziel einer konsistenten, prinzipienbasierten Bilanzierung von Versicherungsverträgen und sieht eine Bewertung der Versicherungsverbindlichkeiten zum aktuellen Erfüllungswert vor. Des Weiteren soll eine einheitliche Grundlage in Bezug auf den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis und die Anhangangaben zu Versicherungsverträgen geschaffen werden. Der Standard ist in der EU verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Der Standard wurde am 23. November 2021 von der EU übernommen. Wir erwarten keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Änderungen an IFRS 16 hinsichtlich der Bilanzierung von Verbindlichkeiten aus Sale- und Leaseback-Transaktionen beim Verkäufer/​Leasingnehmer

Die Änderungen betreffen die Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten aus Sale- und-Leaseback Transaktionen und schreiben vor, dass ein Leasingnehmer im Anschluss an einen Verkauf die Leasingverbindlichkeit so zu bewerten hat, dass er keinen Betrag im Gewinn oder Verlust erfasst, der sich auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht bezieht. Die neu eingefügten Beispiele erläutern unterschiedliche mögliche Vorgehensweisen, insbesondere bei variablen Leasingzahlungen. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, welche am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist laut IASB zulässig, setzt jedoch ein EU-Endorsement voraus. Aus diesen Änderungen erwarten wir keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

2. Konsolidierungsgrundsätze

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Transaktionen werden miteinander verrechnet. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert, ebenso die innerhalb der Gruppe ausgeschütteten Dividenden. Latente Steuern auf Konsolidierungsvorgänge werden dann gebildet, wenn sich der abweichende Steueraufwand in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder ausgleicht.

Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital werden unter den "Nicht beherrschenden Anteilen" im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern sie als "kündbares Instrument" einzustufen sind, werden sie als Verbindlichkeiten ausgewiesen und zu Anschaffungskosten bewertet.

Währungsumrechnung

Transaktionen, die auf eine von der funktionalen Währung einer Gesellschaft abweichende Währung lauten, werden in die funktionale Währung zum Devisenkassakurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre Bilanzposten in Fremdwährung zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bewertet. Nicht monetäre Bilanzposten, die zu ihren historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert werden, werden zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls fortgeführt. Hingegen werden nicht monetäre mit ihrem Fair Value bewertete Bilanzposten zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des Fair Value gültig ist. Fremdwährungsdifferenzen für monetäre Bilanzposten werden, sofern keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen sind, entweder als sonstiger betrieblicher Aufwand oder Ertrag oder als Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder als Ergebnis aus Finanzanlagen in der Periode erfasst, in der sie entstanden sind. Bei Eigenkapitalinstrumenten, die zu FVOCI designiert sind, werden die Währungsdifferenzen - abweichend vom Grundsatz - im sonstigen Ergebnis erfasst. Fremdwährungsdifferenzen für nicht monetäre zum Fair Value bewertete Bilanzposten werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Gewinne und Verluste aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden erfolgsneutral in die Position "Gewinnrücklagen" eingestellt.

Die Bilanzpositionen der Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet: Vermögenswerte und Schulden werden zum Stichtagskurs und Eigenkapitalpositionen zu historischen Kursen in Euro umgerechnet. Die Positionen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Durchschnittskursen der Berichtsperiode umgerechnet. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden erfolgsneutral in die Position "Gewinnrücklagen" eingestellt. Zum Zeitpunkt der Veräußerung des betreffenden Tochterunternehmens werden diese Währungsdifferenzen im Konzernergebnis in der Periode erfasst, in der auch der Gewinn oder Verlust aus der Entkonsolidierung erfasst wird.

Folgende für die Gruppe Deutsche Börse wesentliche Wechselkurse zum Euro wurden angewandt:

Umrechnungskurse

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Durchschnittskurs 2022 Durchschnittskurs 2021 Schlusskurs zum 31.12.2022 Schlusskurs zum 31.12.2021
Schweizer Franken CHF (Fr.) 1,0030 1,0800 0,9864 1,0337
US-Dollar USD (US$) 1,0524 1,1821 1,0671 1,1317
Tschechische Kronen CZK (Kč) 24,5458 25,6569 24,1469 24,8605
Singapur Dollar SGD (S$) 1,4491 1,5871 1,4309 1,5277
Britisches Pfund GBP (£) 0,8547 0,8589 0,8850 0,8371

Geschäfts- oder Firmenwerte, die mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs in Zusammenhang stehen, sowie jegliche am Fair Value ausgerichteten Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus der Erstkonsolidierung resultieren, werden in der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskurs umgerechnet.

Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb

Umrechnungsdifferenzen aus einem monetären Posten, der Teil einer Nettoinvestition der Gruppe Deutsche Börse in einen ausländischen Geschäftsbetrieb ist, werden zunächst im sonstigen Ergebnis erfasst und bei einer Veräußerung der Nettoinvestition vom Eigenkapital in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Tochterunternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse

In den Konzernabschluss werden neben der Deutsche Börse AG alle Tochterunternehmen einbezogen, die von der Deutsche Börse AG direkt oder indirekt beherrscht werden. Beherrschung besteht, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem betroffenen Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann.

Die erstmalige Einbeziehung von Tochterunternehmen im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens werden zu ihrem zum Erwerbszeitpunkt gültigen Fair Value angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am Fair Value der identifizierbaren Nettovermögenswerte der Tochtergesellschaft wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.

Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen zum 31. Dezember 2022 geht aus der Anteilsbesitzliste hervor, siehe Erläuterung 35.

Wesentliche Akquisitionen

Akquisition der Institutional Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS)

Im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Institutional Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS) im ersten Quartal 2021 ergaben sich nach der finalen Kaufpreisallokation die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Institutional Shareholder Services Inc., Rockville, USA (ISS)

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Finale Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 25.02.2021
Mio. €
Übertragene Gegenleistung  
Kaufpreis in Barmitteln 903,4
Glattstellung Optionsprogramme 66,8
Zahlung auf Treuhandkonto 1 22,9
Transaktionskosten Verkäufer 2 25,9
Rückzahlung Fremdfinanzierung 584,5
Zum Fair Value bewertete bedingte Kaufpreiskomponenten 26,5
Sponsor Call Right 1 3 - 8,7
Cashflow-Hedge 4 32,0
Summe Gegenleistung 1.653,3
Erworbene Vermögenswerte und Schulden  
Kundenbeziehungen 476,9
Markennamen 107,6
Software 30,2
Software in Entwicklung 2,2
Sachanlagen 89,9
Sonstige langfristige Vermögenswerte 5,4
Latente Steueransprüche 2,3
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 9,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35,5
Erworbene Bankguthaben 199,7
Latente Steuerschulden - 77,2
Sonstige langfristige Schulden - 69,5
Vertragliche Schulden - 103,8
Sonstige kurzfristige Schulden - 225,8
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter5 - 68,0
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 414,5
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 6 1.238,8

1) Kaufpreiszahlungen, die bis zur finalen Abwicklung auf ein Treuhandkonto eingezahlt wurden.
2) Originäre Kosten des Verkäufers.
3) Mit dem Erwerb wurde ein Call Right in Höhe von 8,7 Mio. € erworben, welches außerhalb des IFRS 3 als Finanzinstrument nach IFRS 9 bilanziert wird.
4) Umgliederung effektiver Teil des Cashflow-Hedges zur Absicherung des Kaufpreises in Anschaffungskosten der Beteiligung.
5) Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter (auf Basis der Nettovermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) ermitteln sich rechnerisch auf Basis des bezahlten Transaktionspreises.
6) Die Eröffnungsbilanz wurde außerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nachträglich angepasst. Daraus resultiert eine Verminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 6,1 Mio. €.

Akquisition der Discovery Data Holdings, Inc., New Jersey, USA (Discovery Data)

Im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Discovery Data Holdings, Inc., New Jersey, USA (Discovery Data) im vierten Quartal 2021 ergaben sich nach der finalen Kaufpreisallokation die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Discovery Data Holdings, Inc., New Jersey, USA (Discovery Data)

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Finale Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 09.12.2021
Mio. €
Übertragene Gegenleistung  
Kaufpreis in Barmitteln 201,6
Summe Gegenleistung 201,6
Erworbene Vermögenswerte und Schulden  
Datenbank 37,4
Kundenbeziehungen 36,0
Markenname 2,8
Software 9,0
Sachanlagen 0,6
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,1
Kurzfristige Vermögenswert (ohne Bankguthaben) 3,7
Erworbene Bankguthaben 18,0
Latente Steuerschulden - 15,9
Sonstige langfristige Schulden - 0,4
Vertragliche Verbindlichkeiten - 9,4
Sonstige kurzfristige Schulden - 18,2
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 63,9
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 137,7

Akquisition der Crypto Finance AG, Zürich, Schweiz (Crypto Finance)

Im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Crypto Finance AG, Zürich, Schweiz (Crypto Finance) im vierten Quartal 2021 ergaben sich nach der finalen Kaufpreisallokation die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Crypto Finance AG, Zürich, Schweiz (Crypto Finance)

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Finale Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 15.12.2021
Mio. €
Übertragene Gegenleistung  
Kaufpreis in Barmitteln 89,4
Kaufoption 1 - 5,7
Cashflow-Hedge 2 - 4,2
Summe Gegenleistung 79,5
Erworbene Vermögenswerte und Schulden  
Kundenbeziehungen 16,2
Markenname 2,6
Software 4,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte 0,2
Latente Steueransprüche 1,0
Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Bankguthaben) 18,8
Erworbene Bankguthaben 23,5
Latente Steuerschulden - 2,9
Sonstige langfristige Schulden - 2,2
Sonstige kurzfristige Schulden - 14,4
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 3 - 20,1
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 27,1
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 52,4

1) Mit dem Erwerb wurde eine Kaufoption in Höhe von 5,7 Mio. € erworben, welche außerhalb des IFRS 3 als Finanzinstrument nach IFRS 9 bilanziert wird.
2) Umgliederung effektiver Teil des Cashflow-Hedges zur Absicherung des Kaufpreises in Anschaffungskosten der Beteiligung.
3) Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter ermitteln sich auf Basis der erworbenen Nettovermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwert.

Akquisition der Kneip Communication S.A., Luxemburg, Luxemburg (Kneip)

Im ersten Quartal 2022 hat die Deutsche Börse AG den Erwerb von 100 Prozent der Anteile an Kneip Communication S.A. (Kneip) zum Kaufpreis von 188,7 Mio. € abgeschlossen und damit Beherrschung erlangt. Mit Abschluss der Transaktion am 31. März 2022 wurde Kneip dem Segment Fund Services zugeordnet. Die erstmalige Einbeziehung von Kneip, einem Anbieter von Fondsdaten und -dienstleistungen, in den Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse erfolgt nach der Erwerbsmethode.

Kneip wird als Teil der Gruppe Deutsche Börse sein Geschäft ausbauen und sein Spektrum an Dienstleistungen erweitern, wie u. a. mit von Clearstream bereitgestellten Dienstleistungen im Bereich Daten und im Nachhandel. Darüber hinaus beabsichtigen wir, die Dienstleistungen von Kneip mit unseren bestehenden Fondsserviceplattformen zu verknüpfen. Aus der Transaktion werden nennenswerte Synergien erwartet, insbesondere auf der Erlösseite, welche sich auch im Geschäfts- oder Firmenwert widerspiegeln werden.

Die identifizierten Vermögenswerte sowie Schulden von Kneip wurden zu ihrem zum Erwerbszeitpunkt gültigen Fair Value angesetzt. Eine positive Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem erworbenen Anteil am Fair Value der identifizierbaren Nettovermögenswerte der Tochtergesellschaft wurde als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Auf Basis der zum Erwerbszeitpunkt vorläufigen Kaufpreisallokation ergaben sich die folgenden Effekte:

Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenszusammenschluss mit Kneip Communication S.A., Luxemburg, Luxemburg (Kneip)

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Finale Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes 31.03.2022
Mio. €
Übertragene Gegenleistung  
Kaufpreis in Barmitteln 151,2
Aufgeschobene Kaufpreiszahlung 12,6
Rückzahlung Fremdfinanzierung/​Transaktionskosten Verkäufer 25,0
Summe Gegenleistung 188,7
Erworbene Vermögenswerte und Schulden  
Kundenbeziehungen 27,2
Markennamen 15,0
Software 7,1
Sachanlagen 5,1
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 19,2
Erworbene Bankguthaben 16,0
Latente Steuerschulden - 9,6
Sonstige langfristige Schulden - 4,3
Vertragliche Verbindlichkeiten - 12,8
Sonstige kurzfristige Schulden - 31,3
Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden 31,6
Geschäfts- oder Firmenwert (nicht steuerlich abzugsfähig) 157,1

Die Vollkonsolidierung von Kneip hat zu einer Erhöhung der Nettoerlöse um 48,7 Mio. € sowie einer Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern in Höhe von 4,0 Mio. € geführt. Wäre die Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2022 voll konsolidiert worden, hätte dies zu einer Erhöhung der Nettoerlöse um 21,3 Mio. € sowie zu einer Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern um 4,3 Mio. € geführt.

Verkauf der Anteile an REGIS-TR

Zum 3. September 2021 haben die Clearstream International S.A. sowie die Clearstream Holding AG verbindliche Verträge zum Verkauf der Anteile an REGIS-TR S.A. und REGIS-TR UK mit der Sociedad de Gestión de los Sistemas de Registro, Compensación y Liquidación de Valores, S.A. Unipersonal (SIX Group) geschlossen. Die Transaktion wurde im ersten Quartal 2022 abgeschlossen und aus der Entkonsolidierung entstand ein einmaliger Ertrag in Höhe von 48,7 Mio. €, der in der Position "Sonstiger betrieblicher Ertrag" erfasst wurde.

Verlust der Beherrschung an der Tradegate Exchange GmbH, Berlin, Deutschland (Tradegate) sowie der Börse Berlin AG, Berlin, Deutschland (Börse Berlin)

Aufgrund einer Kapitalmaßnahme bei der Tradegate Exchange GmbH (Tradegate) zum 17. Juni 2022 hat sich der Stimmrechtsanteil der Deutsche Börse AG an der Gesellschaft von 60,0 Prozent auf rund 42,8 Prozent verringert. Infolgedessen kann die Deutsche Börse AG keine Beherrschung mehr an Tradegate sowie deren Tochtergesellschaft Börse Berlin AG (Börse Berlin) ausüben und hat beide Gesellschaften deshalb entkonsolidiert. Die Tradegate wird künftig als assoziiertes Unternehmen nach der At-Equity-Methode bilanziert. Im Zuge der Entkonsolidierung ist ein einmaliger Ertrag in Höhe von 12,5 Mio. € entstanden, welcher in der Position "Sonstiger betrieblicher Ertrag" ausgewiesen wird.

Assoziierte Unternehmen

Anteile an assoziierten Unternehmen werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt und im Rahmen der Folgebewertung nach der At-Equity-Methode bilanziert. Sofern der Stimmrechtsanteil der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse weniger als 20 Prozent beträgt, wird der maßgebliche Einfluss von uns durch Vertretende der Gruppe im Aufsichtsrat oder im Board of Directors ausgeübt.

3. Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs

Die Clearstream Banking S.A., Luxemburg (CBL) hat Forderungen gegenüber der russischen nationalen Abwicklungs- und Verwahrstelle (National Settlement Depository; NSD) in Höhe von 134 Mio. € zum 31. Dezember 2022 vollständig wertberichtigt, da die CBL nicht mehr von einer Rückzahlung durch die NSD ausgeht.

Die Tatsache, dass die CBL ihre Vermögenswerte bei der NSD nicht kontrollieren und die Anweisung ihrer Kunden nicht bearbeiten kann, stellt ein Ereignis höherer Gewalt ("force majeure") dar.

Dementsprechend ist die CBL aufgrund ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der einschlägigen luxemburgischen Gesetze in dem Umfang von ihrer Verpflichtung zur Rückzahlung der Rubel-Barmittel an ihre Kunden befreit, in dem sie über diese Gelder aufgrund höherer Gewalt nicht mehr verfügen kann. Aus der Herabsetzung dieser Verbindlichkeiten ergaben sich Erträge in Höhe von 134 Mio. €, die die Wertberichtigungen vollständig kompensieren.

Weitere unmittelbare Auswirkungen des Krieges auf diesen Konzernabschluss haben sich nicht ergeben.

4. Anpassungen

Segmentberichterstattung

Um die Komplexität der Finanzberichterstattung zu reduzieren und die Wachstumsbereiche der Gruppe deutlicher hervorzuheben, hat die Deutsche Börse AG die Segmentberichterstattung im Einklang mit der internen Unternehmenssteuerung zum ersten Quartal 2022 anpasst: Die bisherigen acht Segmente wurden in den vier Segmenten "Data & Analytics" (darin enthalten Qontigo und ISS), "Trading & Clearing" (Eurex, EEX, 360T und Xetra), "Fund Services" (IFS) sowie "Securities Services" (Clearstream) zusammengefasst. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst, siehe Erläuterung 24.

Nicht beherrschende Anteile

Im Geschäftsjahr 2022 wurde aufgrund einer nicht zutreffenden Zuweisung von Fremdwährungseffekten aus der Umrechnung der Geschäfts- oder Firmenwerte im Rahmen der Anwendung der Partial Goodwill-Methode zu den nicht beherrschenden Anteilen eine rückwirkende Korrektur vorgenommen. Dies führte zum 1. Januar 2021 zu einer Verminderung der Gewinnrücklagen in Höhe von 0,4 Mio. € sowie korrespondierend zu einer Erhöhung der nicht beherrschenden Anteile. Zum 31. Dezember 2021 resultierte daraus eine Erhöhung der Gewinnrücklagen in Höhe von 14,9 Mio. € und korrespondierend eine Verminderung der nicht beherrschenden Anteile sowie eine Erhöhung des den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Gesamtergebnisses in Höhe von 14,6 Mio. € und korrespondierend eine Verminderung des den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Gesamtergebnisses.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5. Nettoerlöse

Erfassung von Erlösen und Aufwendungen

Die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse setzen sich zusammen aus:

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Umsatzerlösen,

Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften,

sonstigen betrieblichen Erträgen und

volumenabhängigen Kosten.

Umsatzrealisation

Wir stellen in diesem Abschnitt die Angaben zu Kundenverträgen dar. Dazu gehören insbesondere die Leistungsverpflichtungen und Methoden der Erlöserfassung. Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. Der Konzern erfasst Erlöse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienstleistung an einen Kunden überträgt. Informationen zu Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten siehe Erläuterung 14.

Umsatzerlöse

Wir berichten unsere Umsatzerlöse auf Basis der Segmentstruktur. Die Umsatzrealisation für die wichtigsten Produktlinien der Segmente, wie wir sie aufgliedern und ausweisen, ist wie folgt beschrieben:

Data & Analytics

Die Erfassung von Erlösen aus Indexlizenzen beruht auf Festpreisen, variablen Preisen (nutzungsbasierte Volumenerfassung, meist verwaltetes Vermögen) oder einer Kombination beider. Kunden erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit.

Erlöse werden angepasst, sofern die Umstände dies erfordern. Dabei werden die entsprechenden Erhöhungen oder Minderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode ausgewiesen, in der die Geschäftsleitung von den entsprechenden zur Anpassung führenden Umständen erfährt. Für zwei Entgeltbestandteile (Mindestentgelt und Nutzungsentgelt) wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen, die sich gemäß der monatlichen Nutzung reduziert. Analytik bietet den Kunden Portfolioerstellungs- und Risikoanalyse-Software an. Kunden erhalten entweder ein Recht auf Zugriff auf das geistige Eigentum oder ein Recht auf Nutzung des geistigen Eigentums. Der Gegenstand der Lizenz für das geistige Eigentum sind Softwareprodukte, im Folgenden zusammengefasst als "SaaS Front Office" und "SaaS Middle Office". Umsatzerlöse aus SaaS Front Office-Entgelten werden zeitpunktbezogen realisiert, da mit Übergabe des Lizenzschlüssels an die Kunden alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllt sind und der Kunde die Verfügungsgewalt über die Software erlangt. Entgelte aus SaaS Middle Office werden zeitraumbezogen über die entsprechende Vertragslaufzeit realisiert. Ebenfalls werden Entgelte für die Aufrechterhaltung und Wartung (zusammengefasst als "Maintenance") der Softwareprodukte erhoben, welche zeitraumbezogen über die Vertragslaufzeit realisiert werden. Dafür wird der Transaktionspreis gemäß dem "Expected-cost-plus-a-margin-Ansatz" für Maintenance ermittelt und aufgeteilt. Zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages werden für Mehrjahresverträge aktiviert.

Zum Produktportfolio von ESG gehören Corporate Solutions, ESG Analytics und Governance Solutions. Der Großteil der Erlöse stammt aus Verträgen mit einer festen Laufzeit und wiederkehrenden Dienstleistungen. Erlöse werden ratierlich über die Laufzeit der vertraglich vereinbarten Dienstleistungen an die Kunden erfasst. Die Entgelte werden in der Regel im Voraus in Rechnung gestellt, was entweder vor dem Startdatum der Lizenz oder periodisch über die Laufzeit der Lizenz erfolgt. Dienstleistungen im Bereich der Stimmrechtsvertretung werden zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht und die Erlöse werden entsprechend mit Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung erfasst. Des Weiteren stellen Entgelte für das Überschreiten von Mindestvolumen für Proxy Research und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Stimmrechten eine variable Gegenleistung dar. Da mit Vertragsbeginn weder die Menge der Inanspruchnahme noch der Preis für diese Leistungen hinreichend sicher bestimmbar sind, wird der variable Teil der Gegenleistung bis zum Zeitpunkt der vollständigen Erfüllung begrenzt und erst realisiert, sobald der Transaktionspreis bestimmbar ist. Die Gegenleistung ist in der Regel 30 Tage nach Rechnungstellung fällig. Es wird erwartet, dass bei Vertragsbeginn die Zeitspanne zwischen der Übertragung der Dienstleistung und der Erbringung der Gegenleistung durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt, sodass keine signifikante Finanzierungskomponente besteht. Zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages werden für Mehrjahresverträge aktiviert.

Trading & Clearing

Finanzderivate

Im Bereich Finanzderivate werden Erlöse durch Entgelte im Zusammenhang mit dem Matching bzw. der Registrierung, Verwaltung und Regulierung von Transaktionen erzielt, welche über das Orderbuch von Eurex Deutschland bzw. außerhalb des Orderbuchs zustande kommen. Ebenfalls werden Erlöse mit Clearing- und Abwicklungsleistungen außerbörslicher ("over the counter", OTC) Transaktionen generiert. Hauptsächlich werden diese in Form von Buchungs- und Verwaltungsentgelten erzielt. Die Entgelte sowie ggf. gewährte Vergünstigungen sind in Preislisten bzw. Rundschreiben festgelegt. Gewährung von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens oder Liquiditätsniveaus hängt maßgeblich von den monatlichen Gesamtvolumen bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab.

Erlöse aus Transaktionen gelisteter Finanzderivate werden mittels Matching bzw. Registrierung eines Kontrakts ausgewiesen, d. h., wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen. Für OTC-Transaktionen werden Buchungsentgelte mit Novation realisiert. Diese Entgelte werden zeitpunktbezogen erfasst. Entgelte für die Verwaltung von Finanzderivatepositionen werden zeitraumbezogen realisiert, da die Dienstleistung bis zu dem Zeitpunkt erbracht wird, an dem eine Transaktion geschlossen, gekündigt oder ausgelaufen ist.

Commodities

Zum Produktportfolio gehören Kontrakte auf Strom und Gas, auf Emissionszertifikate sowie auf Frachtraten und Agrarprodukte. Erlöse werden hauptsächlich durch Entgelte erzielt, die auf den börslichen Handel und das Clearing von Commodity-Produkten erhoben werden. Die Transaktionsentgelte sind in der Preisliste festgelegt. Nachlässe werden hauptsächlich in Form von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens bzw. Liquiditätsniveaus gewährt. Solche Nachlässe hängen von den monatlichen Gesamtvolumen bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab. Erlöse aus Transaktionen werden mittels Matching bzw. Registrierung eines Kontraktes ausgewiesen, d. h., wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen.

Wertpapiere

Für Verträge über den Handel und das Clearing von Kassamarktprodukten im Bereich Wertpapiere gelten die gleichen Bilanzierungsbedingungen, wie sie im Bereich "Finanzderivate" beschrieben sind. Wertpapiere, die im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) notiert werden sollen, bedürfen grundsätzlich der Zulassung und Einführung oder der Einbeziehung durch die Geschäftsführung der FWB. Für diese Dienstleistungen (Zulassung, Einführung, Einbeziehung und Notierung) im regulierten Markt werden von der Deutsche Börse AG als Betreiber der öffentlich-rechtlichen Börse hoheitliche Gebühren erhoben. Die Gebühren für Zulassung und Einbeziehung von Wertpapieren mit bestimmter Laufzeit in den geregelten Markt werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Wertpapiere realisiert. Ebenfalls werden die Entgelte für die Einführung von Wertpapieren in den Freiverkehr über die voraussichtliche Nutzungsdauer der zugrunde liegenden Wertpapiere realisiert. Die Methode zur Bestimmung des Leistungsfortschritts anhand der voraussichtlichen Nutzungsdauer stellt den Leistungsfortschritt bis zur vollständigen Erfüllung der Leistungsverpflichtung zutreffend dar. Notierungsgebühren werden für die Tätigkeit aller Organe der FWB erhoben, welche den Handel und die Börsengeschäftsabwicklung überwachen sowie den ordnungsgemäßen Ablauf des Handels gewährleisten (Möglichkeit zur dauerhaften Nutzung der Börseneinrichtung). Die Notierungsgebühr ist eine wiederkehrende Gebühr, die für zeitraumbezogene Dienstleistungen erhoben und auf Pro-rata-Basis realisiert wird. Analog hierzu werden auch die Entgelte für Notierungen im Freiverkehr realisiert.

Devisen

Im Bereich Devisen werden Erlöse für den gesamten Handelsprozess von Devisenprodukten und die daraus generierten Provisionen in Form von Handelsentgelten dargestellt. Erlöse werden mit der Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung an die Kunden erfasst. Die Entgelte enthalten Nachlässe auf monatlicher Basis. Diese Nachlässe werden periodengerecht berücksichtigt und mindern die Umsatzerlöse des jeweiligen Monats.

Fund Services

Das Segment Fund Services bietet Dienstleistungen zur Standardisierung der Fondsverarbeitung sowie zur Steigerung der Effizienz und Sicherheit im Bereich von Investmentfonds an. Die angebotenen Services umfassen Orderrouting, Abwicklung, Vermögensverwaltung, Verwahrdienstleistungen sowie Vertrieb und Platzierung von Kapitalanlagen. Abwicklungsentgelte bezogen auf die Verwahrung von Fonds sowie die Verwaltung von Vertriebsverträgen werden zeitraumbezogen erfasst. Transaktionsbezogene Entgelte werden zeitpunktbezogen realisiert mit Erbringung der zugesagten Leistung. Das ist dann der Fall, sobald die Instruktionen eingegangen sind und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht. Die Erlöserfassung beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie den entsprechend gewährten Nachlässen.

Securities Services

Die Gruppe erzielt Erlöse aus Infrastrukturleistungen und Dienstleistungen für das Nachhandelsgeschäft, die Abwicklung von Wertpapiergeschäften sowie die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Die Entgelte richten sich nach den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie entsprechend gewährten Nachlässen. Kunden im Verwahrgeschäft erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen zeitgleich mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit. Für die Verwaltungsdienstleistungen, wie beispielsweise Corporate Events von Wertpapieren, werden Entgelte mit der Erbringung der zugesagten Leistung an die Kunden erfasst. Das ist dann der Fall, wenn die Instruktionen eingegangen sind und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nehmen Kunden an einem Lastschriftverfahren teil, wodurch keine Finanzierungskomponenten anfallen.

Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften

Das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften resultiert im Wesentlichen aus Erträgen aus der Geldanlage überschüssiger Liquidität sowie aus der Fair Value-Bewertung von Fremdwährungsgeschäften. Des Weiteren sind Erträge aus Währungsdifferenzen, die aus Finanzinstrumenten des Bankgeschäftes resultieren, enthalten. Bedingt durch die Zinspolitik können zudem Zinserträge aus Guthaben, die Kunden bei uns halten (negatives Zinsumfeld), erzielt werden. Darüber hinaus sind Zinsvergütungen für Kundenguthaben (positives Zinsumfeld) und aus Geldanlagen (negatives Zinsumfeld) wie auch Bereitstellungsgebühren für Kreditlinien in diesem Posten enthalten. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden effektivzinsgerecht auf Tagesbasis berechnet und abgegrenzt sowie bei Fälligkeit realisiert. Zudem werden in diesem Posten Wertberichtigungen aus Finanzinstrumenten sowie Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten, die das Bankgeschäft betreffen, gezeigt.

Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge sind Erträge, die nicht unserem typischen Geschäftsmodell zuzuordnen sind. Sie werden grundsätzlich realisiert, wenn Chancen und Risiken übergegangen sind. Zu den sonstigen betrieblichen Erträgen gehören z. B. Erträge aus der Untervermietung von Gebäuden sowie Erträge aus Geschäftsbesorgungsverträgen und der Auflösung von Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Des Weiteren werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen Bewertungseffekte, wie z. B. Erträge aus Währungsdifferenzen aus dem Nicht-Bankgeschäft, ausgewiesen.

Volumenabhängige Kosten

Im Posten "Volumenabhängige Kosten" werden Aufwendungen erfasst, die im direkten Zusammenhang mit den Erlösen stehen und insbesondere von folgenden Sachverhalten direkt abhängen:

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der Anzahl bestimmter Handels- und Abwicklungstransaktionen,

dem Verwahrvolumen und dem Volumen der globalen Wertpapierfinanzierung,

dem Umfang erworbener Daten,

den Vertriebsprovisionen an Vertriebsparteien für den Vertrieb von Kapitalanlagen,

"Revenue-Sharing"-Vereinbarungen bzw. "Maker-Taker"-Preismodellen.

Volumenabhängige Kosten entfallen, wenn die entsprechenden Erlöse nicht mehr erzielt werden.

Zusammensetzung der Nettoerlöse (Teil 1)

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Umsatzerlöse Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Data & Analytics        
Index 235,1 199,1 0 0
Analytik 93,4 90,8 0 0
ESG 250,2 166,9 0 0
Sonstige 131,4 70,3 0 0
  710,1 527,1 0 0
Trading & Clearing        
Finanzderivate 1.211,3 1.019,4 149,6 74,1
Aktienderivate 607,7 509,1 0 0
Zinsderivate 346,9 284,4 0 0
Entgelte für hinterlegte Sicherheiten 35,9 24,2 149,6 74,1
Sonstige 220,8 201,7 0 0
Commodities 377,2 350,4 108,7 16,9
Strom 187,7 199,1 0 0
Gas 91,0 65,2 0 0
Sonstige 98,5 86,1 108,7 16,9
Wertpapiere 380,8 415,6 0,3 0,4
Handel 197,5 226,9 0,3 0,4
Sonstige 183,3 188,7 0 0
Devisen 138,7 113,2 0 0
  2.108,0 1.898,6 258,6 91,4

Zusammensetzung der Nettoerlöse (Teil 2)

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Sonstige betriebliche Erträge Volumenabhängige Kosten Nettoerlöse
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Data & Analytics            
Index 0,9 0,6 - 20,4 - 16,9 215,6 182,8
Analytik 0,6 0,1 - 18,6 - 15,0 75,4 75,9
ESG 0 0 - 11,6 - 8,7 238,6 158,2
Sonstige 0 1,1 - 9,3 - 5,7 122,1 65,7
  1,5 1,8 - 59,9 - 46,3 651,7 482,6
Trading & Clearing            
Finanzderivate 18,9 16,7 - 145,4 - 114,4 1.234,4 995,8
Aktienderivate 0,4 0,1 - 99,1 - 69,8 509,0 439,4
Zinsderivate 53,0 24,0 - 32,0 - 25,6 367,9 282,8
Entgelte für hinterlegte Sicherheiten - 67,8 - 30,2 - 0,1 - 0,1 117,6 68,0
Sonstige 33,3 22,8 - 14,2 - 18,9 239,9 205,6
Commodities 1,6 1,1 - 12,0 - 26,9 475,5 341,5
Strom 0 0 - 4,4 - 10,9 183,3 188,2
Gas 0 0 - 1,8 - 10,3 89,2 54,9
Sonstige 1,6 1,1 - 5,8 - 5,7 203,0 98,4
Wertpapiere 29,5 11,9 - 66,2 - 63,9 344,4 364,0
Handel 21,3 0,9 - 38,7 - 38,0 180,4 190,2
Sonstige 8,2 11,0 - 27,5 - 25,9 164,0 173,8
Devisen 0 0 - 5,9 - 5,4 132,8 107,8
  50,0 29,7 - 229,5 - 210,6 2.187,1 1.809,1

Zusammensetzung der Nettoerlöse (Teil 3)

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Umsatzerlöse Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Fund Services        
Fondsabwicklung 224,8 215,7 0 0
Fondsdistribution 565,0 531,9 0 0
Sonstige 82,0 64,9 1,8 0
  871,8 812,5 1,8 0
Securities Services        
Verwahrung 773,9 703,1 0 - 0,2
Abwicklung 174,5 193,0 0 0
Nettozinsergebnis 0 0 260,0 50,8
Sonstige 150,2 151,6 11,8 0,7
  1.098,6 1.047,7 271,8 51,3
Summe 4.788,5 4.285,9 532,2 142,7
Konsolidierung der Innenumsätze - 96,2 - 67,1 0 0
davon Data & Analytics - 78,5 - 51,3 0 0
davon Trading & Clearing - 5,7 - 5,5 0 0
davon Fund Services - 0,5 - 0,4 0 0
davon Securities Services - 11,5 - 9,9 0 0
Konzern 4.692,3 4.218,8 532,2 142,7

Zusammensetzung der Nettoerlöse (Teil 4)

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Sonstige betriebliche Erträge Volumenabhängige Kosten Nettoerlöse
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Fund Services            
Fondsabwicklung 0 0 - 13,3 - 12,5 211,5 203,2
Fondsdistribution 7,0 0,1 - 482,3 - 454,4 89,7 77,6
Sonstige 0 39,4 - 9,1 - 2,7 74,7 101,6
  7,0 39,5 - 504,7 - 469,6 375,9 382,4
Securities Services            
Verwahrung 5,9 1,9 - 194,8 - 178,7 585,0 526,1
Abwicklung 0,1 0,4 - 69,8 - 73,2 104,8 120,2
Nettozinsergebnis 0 0 0 - 0,8 260,0 50,0
Sonstige 50,9 20,7 - 39,8 - 33,9 173,1 139,1
  56,9 23,0 - 304,4 - 286,6 1.122,9 835,4
Summe 115,4 94,0 - 1.098,5 - 1.013,1 4.337,6 3.509,5
Konsolidierung der Innenumsätze - 6,7 - 8,9 102,9 76,0 0 0
davon Data & Analytics 0 0 0 0 - 78,5 - 51,3
davon Trading & Clearing - 6,7 - 8,9 100,2 73,1 87,8 58,7
davon Fund Services 0 0 0 0 - 0,5 - 0,4
davon Securities Services 0 0 2,7 2,9 - 8,8 - 7,0
Konzern 108,7 85,1 - 995,6 - 937,1 4.337,6 3.509,5

Die im Geschäftsjahr erfassten Umsatzerlöse aus den in früheren Perioden erfüllten oder teilweise erfüllten Leistungsverpflichtungen betragen 17,7 Mio. € (2021: 12,3 Mio. €).

Zusammensetzung des Treasury-Ergebnisses aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Zinserträge aus positivem Zinsumfeld    
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 613,8 19,9
Zinsaufwendungen aus positivem Zinsumfeld    
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 295,9 - 33,4
Zinserträge aus negativem Zinsumfeld    
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 449,4 373,6
Zinsaufwendungen aus negativem Zinsumfeld    
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - 308,0 - 239,5
Nettozinsergebnis 459,3 120,6
Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung von Fremdwährungsderivaten 66,8 20,6
Sonstiges Bewertungsergebnis 6,1 1,5
Summe 532,2 142,7

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 108,7 Mio. € (2021: 85,1 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf der Anteile an REGIS-TR in Höhe von 48,7 Mio. € und aus der Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH sowie deren Tochtergesellschaft Börse Berlin AG, wodurch sich ein Ertrag in Höhe von 12,5 Mio. € ergab. Weitere Effekte betreffen Währungsdifferenzen in Höhe von 7,8 Mio. € (2021: 4,5 Mio. €), Erträge aus Geschäftsbesorgung in Höhe von 0,8 Mio. € (2021: 1,9 Mio. €), Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 2,9 Mio. € (2021: 1,3 Mio. €) sowie Mieterträgen aus Untervermietung (Erträge aus Operating-Leasing-Verhältnissen) in Höhe von 0,7 Mio. € (2021: 0,8 Mio. €).

6. Personalaufwand

Zusammensetzung des Personalaufwands

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Löhne und Gehälter 1.012,0 827,2
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 200,7 174,9
Summe 1.212,7 1.002,1

Die Löhne und Gehälter enthalten Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von 28,0 Mio. € (2021: 25,4 Mio. €).

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung 206,1 196,6
IT-Kosten 166,3 152,7
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 68,1 59,7
Raumkosten 41,1 37,4
Versicherungen, Beiträge und Gebühren 26,1 29,1
Werbe- und Marketingkosten 26,5 15,9
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen 18,4 4,3
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen 11,0 4,6
Freiwillige soziale Leistungen 8,7 5,3
Vergütung des Aufsichtsrats 5,1 4,6
Kurzfristige Leasingverhältnisse 3,0 2,9
Übrige 29,1 36,5
Summe 609,5 549,5

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

Zusammensetzung der Abschlussprüferhonorare

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2022 2021
PwC Netzwerk
Mio. €
davon PwC GmbH
Mio. €
PwC Netzwerk
Mio. €
davon PwC GmbH
Mio. €
Abschlussprüfungsleistungen 9,2 6,0 6,8 4,1
Andere Bestätigungsleistungen 1,3 0,5 0,6 0,2
Steuerberatungsleistungen 0 0 0,4 0,2
Sonstige Leistungen 0,1 0,1 0,0 0,0
Summe 10,6 6,6 7,8 4,5

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) betraf vor allem die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG sowie verschiedene Jahresabschlussprüfungen bei Tochterunternehmen. Prüfungsintegriert erfolgten prüferische Durchsichten von Zwischenabschlüssen. Andere Bestätigungsleistungen betreffen im Wesentlichen gesetzlich oder vertraglich vorgesehene betriebswirtschaftliche Prüfungen in Bezug auf interne Systeme und Kontrollen, die freiwillige inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts und die Erteilung von Comfort-Lettern. Das Honorar für sonstige Leistungen betrifft überwiegend projektbezogene Beratungsleistungen.

8. Ergebnis aus Finanzanlagen

Im Ergebnis aus Finanzanlagen werden Bewertungseffekte, Dividendenzahlungen, Ausschüttungen und deren Fremdwährungseffekte sowie Wertminderungsergebnisse von Finanzanlagen erfasst. Gewinne oder Verluste aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen werden erfolgswirksam auf Nettobasis in der Periode ihrer Entstehung erfasst. Ausschüttungen aus Fondsanteilen und Dividendenzahlungen werden erfolgswirksam erfasst, sobald der Konzern zum Erhalt der entsprechenden Zahlungen berechtigt ist und soweit es sich nicht um eine Substanzausschüttung handelt.

Zusammensetzung des Ergebnisses aus Finanzanlagen

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen 6,8 38,6
Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen 2,1 53,0
Ergebnis aus Derivaten 2,5 - 4,4 1
Ergebnis aus Hedge Accounting - 1,2 - 1,4
Summe 10,2 85,8 1

1) Vorjahreszahlen angepasst

Das At-Equity-Ergebnis bilanzierter Unternehmen enthält neben dem laufenden Ergebnis aus der At-Equity-Bewertung auch etwaige Wertminderungsaufwendungen. Im Berichtsjahr wurde ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 1,0 Mio. € erfasst (2021: 0,2 Mio. €), der auf die Beteiligung der China Europe International Exchange AG entfällt.

Zur Entwicklung der Finanzanlagen siehe Erläuterung 13.

9. Finanzergebnis

Im Finanzergebnis werden Zinserträge und -aufwendungen erfasst, die nicht im Zusammenhang mit dem Bankgeschäft der Gruppe stehen und damit nicht Teil der Nettoerlöse sind. Zinserträge und -aufwendungen werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des jeweiligen Finanzinstruments erfasst. Zinserträge werden erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft dem Unternehmen zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinsaufwendungen werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Des Weiteren werden unter dieser Position Bewertungseffekte aus Zinsderivaten inklusive Zinssicherungsgeschäften gezeigt. Außerdem enthält diese Position auch Bewertungseffekte aus Fremdwährungsderivaten, sofern sie im Zusammenhang mit Treasury-Aktivitäten im Nicht-Bankgeschäft stehen.

Zusammensetzung der Finanzerträge

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Zinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten 8,6 5,1
Zinserträge aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten 2,9 2,2
Zinserträge aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Schuldverschreibungen 0 0,1
Zinserträge aus erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten Schuldverschreibungen 0,1 0,1
Zeitwertgewinn aus Zinsswaps, die als Absicherungen des Cashflows designiert sind - Umgliederung aus OCI 4,8 0
Zeitwertgewinn aus Zinsswaps, die als Absicherungen des Cashflows designiert sind - Ergebnis aus Ineffektivität 3,8 0
Zeitwertgewinn aus Fremdwährungsderivaten 14,4 1,8 1
Zinserträge auf Steuererstattungen 2,5 24,2
Sonstige Zinserträge und zinsähnliche Erträge 0,5 1,2
Summe 37,6 34,7 1

Zusammensetzung der Finanzaufwendungen

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten 53,7 39,8
Transaktionskosten aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten 1,4 2,3
Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten 3,0 1,2
Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen 6,7 5,2
Zeitwertverluste aus Fremdwährungsderivaten 9,5 2,5 1
Zinsaufwendungen auf Steuern 15,8 20,8
Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen 1,8 1,4
Sonstige Zinsaufwendungen 9,3 2,2
Summe 101,2 75,4 1

1) Vorjahreszahlen angepasst

10. Steuern

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt den jeweiligen Steuergesetzen der Länder, in denen sie operativ tätig ist und Einkünfte erzielt. Soweit es wahrscheinlich ist, dass die Steuerbehörde die angesetzten Beträge oder die den Steuererklärungen zugrunde liegenden rechtlichen Beurteilungen nicht akzeptieren wird (unsichere Steuerposition), werden basierend auf der bestmöglichen Einschätzung des erwarteten Mittelabflusses entsprechende Steuerrückstellungen gebildet. Steuerforderungen werden dann erfasst, wenn ihre Realisation als nahezu sicher eingeschätzt wird. Das Ermessen bei der Einschätzung von unsicheren Steuerpositionen wird neu ausgeübt, wenn sich die relevanten Tatsachen oder deren rechtliche Beurteilung (bspw. Änderung der Rechtsprechung) ändern.

Die latenten Steuern werden auf Basis der bilanzorientierten Methode ermittelt. Temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz und dem Wertansatz nach IFRS können bei der künftigen Nutzung bzw. Veräußerung von Aktiva oder bei der Erfüllung von Verbindlichkeiten zu steuerlichen Be- oder Entlastungen führen. Diese Differenzen werden der Ermittlung der latenten Steuern zugrunde gelegt. Die Abgrenzungen werden mit den Steuersätzen berechnet, die bei Umkehr der zeitlich befristeten Unterschiede nach heutigen Verhältnissen zu erwarten sind und die bis zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlust- und Zinsvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zusammensetzung der Ertragsteuern

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand/​(-ertrag) 478,6 443,6
der laufenden Periode 513,2 425,5
aus Vorperioden - 34,6 18,1
Latenter Steueraufwand/​(-ertrag) 64,7 - 0,1
aus temporären Differenzen - 7,4 - 3,4
aus steuerlichen Verlust- und Zinsvorträgen 14,9 6,3
aus Änderungen der Steuergesetzgebung und/​oder der Steuersätze 7,2 - 1,0
aus Vorperioden 50,0 - 2,0
Summe Steuern vom Einkommen und Ertrag 543,3 443,5

Verteilung des Ertragsteueraufwands auf Inland und Ausland

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 478,6 443,6
Inland 276,3 313,4
Ausland 202,3 130,2
Latenter Steueraufwand/​(-ertrag) 64,7 - 0,1
Inland 62,3 - 3,7
Ausland 2,4 3,6
Summe 543,3 443,5

Für die Berechnung der Steuern für die deutschen Konzerngesellschaften wurden im Berichtsjahr Steuersätze von 27,4 bis 31,9 Prozent angewandt (2021: 27,4 bis 31,9 Prozent). Diese berücksichtigen die Gewerbeertragsteuer mit Sätzen von 11,6 bis 16,1 Prozent (2021: 11,6 bis 16,1 Prozent), die Körperschaftsteuer mit 15 Prozent (2021: 15 Prozent) und den Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent (2021: 5,5 Prozent) auf die Körperschaftsteuer.

Für die luxemburgischen Konzerngesellschaften wurden Steuersätze von 24,9 bis 27,2 Prozent (2021: 24,9 Prozent) angewandt. Für die Konzerngesellschaften in den übrigen Ländern (siehe Erläuterung 35) wurden Steuersätze von 9,1 bis 34,6 Prozent (2021: 10,0 bis 34,6 Prozent) angewandt.

Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Ertragsteueraufwand durch Nutzung bislang nicht berücksichtigter steuerlicher Verlustvorträge um 2,6 Mio. € gemindert (2021: 1,2 Mio. €). Es entstand ein latenter Steuerertrag aus bisher nicht berücksichtigten steuerlichen Verlusten in Höhe von 1,7 Mio. € (2021: null). Zudem ergaben sich wie im Vorjahr keine Auswirkungen aus Änderungen der Wertberichtigung von abzugsfähigen temporären Differenzen.

Die folgende Tabelle weist die Wertansätze der latenten Steueransprüche und -schulden zum Bilanzstichtag aufgegliedert nach Bilanzposten und Verlustvorträgen aus.

Zusammensetzung der latenten Steuern

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Latente Steueransprüche Latente Steuerschulden
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Immaterielle Vermögenswerte 53,1 74,5 - 484,8 - 449,8
Selbst erstellte Software 4,9 17,2 - 43,2 - 38,7
Andere immaterielle Vermögenswerte 48,2 57,3 - 441,6 - 411,1
Finanzanlagen 4,9 1,5 - 33,2 - 31,0
Übrige Vermögenswerte 69,5 34,4 - 19,0 - 19,7
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 39,0 81,7 - 16,7 - 25,6
Sonstige Rückstellungen 17,3 19,1 - 2,9 - 2,4
Verbindlichkeiten und übrige Schulden 26,5 83,1 - 32,5 - 22,5
Steuerliche Verlust- und Zinsvorträge 52,4 58,0 0 0
Latente Steuern (vor Saldierung) 262,7 352,3 - 589,1 - 551,0
davon erfolgswirksam bilanziert 241,9 300,9 - 542,2 - 525,1
davon erfolgsneutral bilanziert 1 20,8 51,4 - 46,9 - 25,9
Saldierung der latenten Steuern - 200,9 - 212,5 200,9 212,5
Summe 61,8 139,8 - 388,2 - 338,5

1) Hinsichtlich der Angaben zu den latenten Steuern, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, siehe Erläuterung 16.

Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" in der Konzernbilanz in den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen.

Zum Ende des Berichtsjahres bestanden noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge von 40,5 Mio. € (2021: 55,5 Mio. €), für die keine latenten Steueransprüche gebildet wurden. Diese noch nicht genutzten Verlustvorträge entfallen zu 0,2 Mio. € auf das Inland und zu 40,3 Mio. € auf das Ausland (2021: Inland 14,4 Mio. €, Ausland 41,1 Mio. €).

Steuerliche Verlustvorträge können in den USA, soweit sie vor dem 1. Januar 2018 entstanden sind, bis zu 20 Jahre lang vorgetragen werden. Verluste, die nach dem 31. Dezember 2017 entstehen, können unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung zeitlich unbefristet vorgetragen werden. In Singapur ist der Verlustvortrag zeitlich unbeschränkt möglich.

Es bestehen keine nicht ausgewiesenen passiven latenten Steuern auf künftige Dividenden von Tochter- und assoziierten Unternehmen sowie auf Gewinne aus der Veräußerung von solchen Unternehmen (2021: null).

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Ertragsteueraufwand

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Periodenergebnis vor Steuern (EBT) 2.106,5 1.709,3
Erwarteter Ertragsteueraufwand 547,7 444,4
Auswirkungen unterschiedlicher Steuersätze - 12,1 - 12,8
Auswirkungen nicht abzugsfähiger Aufwendungen 21,4 14,0
Auswirkungen steuerfreier Erträge - 23,9 - 3,4
Steuereffekte aus Verlustvorträgen - 3,8 0,3
Auswirkungen von Steuersatzänderungen 7,2 - 1,0
Sonstige - 8,6 - 14,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der laufenden Periode 527,9 427,4
Ertragsteuern aus Vorperioden 15,4 16,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 543,3 443,5

Zur Ermittlung des erwarteten Ertragsteueraufwands wird das Ergebnis vor Steuern mit dem für das Jahr 2022 angenommenen Gesamtsteuersatz der Gruppe von 26 Prozent (2021: 26 Prozent) multipliziert.

Zum 31. Dezember 2022 lag die berichtete Ertragsteuerquote bei 25,8 Prozent (2021: 25,9 Prozent).

Erläuterungen zur Konzernbilanz

11. Immaterielle Vermögenswerte

Ansatz und Bewertung

Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Beginn der Softwarenutzung über deren voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Für selbst erstellte Software Releases wird grundsätzlich eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von sieben Jahren angenommen, für neu entwickelte Systeme wird eine Nutzungsdauer von zehn Jahren zugrunde gelegt.

Entgeltlich erworbene Software wird grundsätzlich planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsperiode für immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer wird mindestens zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Sofern sich die erwartete Nutzungsdauer von vorangegangenen Schätzungen unterscheidet, wird die Abschreibungsperiode entsprechend angepasst.

Die anderen immateriellen Vermögenswerte wurden v. a. im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben und betreffen insbesondere Börsenlizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen. Die Anschaffungskosten entsprechen dem Fair Value zum Erwerbszeitpunkt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Erwerbstransaktion beläuft sich die voraussichtliche Nutzungsdauer für Markennamen mit einer begrenzten Laufzeit auf 5 bis 20 Jahre, für Teilnehmer- und Kundenbeziehungen auf 4 bis 24 Jahre sowie bei weiteren immateriellen Vermögenswerten auf 2 bis 20 Jahre.

Börsenlizenzen und bestimmte Markennamen weisen keine zeitlich begrenzte Gültigkeit auf. Zudem besteht die Absicht, sie im Rahmen der allgemeinen Geschäftsstrategie beizubehalten. Folglich wird von einer unbestimmten Nutzungsdauer ausgegangen.

Bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, werden die immateriellen Vermögenswerte ausgebucht.

Werthaltigkeitstest

An jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein immaterieller Vermögenswert wertgemindert sein könnte. In diesem Fall wird der Buchwert dem erzielbaren Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten) gegenübergestellt, um die Höhe der ggf. vorzunehmenden Wertminderung zu ermitteln.

Der Nutzungswert wird auf Basis der abgezinsten geschätzten künftigen Zahlungsströme aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswertes und aus seiner letztendlichen Veräußerung vor Steuern geschätzt. Zu diesem Zweck werden die Abzinsungssätze auf Grundlage der gültigen gewichteten Kapitalkosten geschätzt und um Steuereffekte bereinigt. Wenn für einen Vermögenswert kein erzielbarer Betrag ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit (ZGE) ermittelt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann.

Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer oder noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte mindestens jährlich auf Wertminderung überprüft. Die Werthaltigkeitstests erfolgen jeweils zum 1. Oktober eines Geschäftsjahres. Wenn der geschätzte erzielbare Betrag des Vermögenswertes oder der ZGE niedriger ist als der entsprechende Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst und der Nettobuchwert des Vermögenswertes bzw. der ZGE auf seinen geschätzten erzielbaren Betrag verringert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Erwerbszeitpunkt den identifizierbaren ZGEs oder Gruppen von ZGEs, die voraussichtlich Synergien aus der jeweiligen Erwerbstransaktion ziehen, zugeordnet. Sofern sich Änderungen in der Struktur der ZGEs ergeben, beispielsweise durch eine Neusegmentierung, werden die Geschäfts- oder Firmenwerte unter Berücksichtigung der relativen Fair Values der neu definierten ZGEs allokiert. Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, werden diese mindestens jährlich auf der niedrigsten Stufe auf Wertminderung überprüft, auf der wir den jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwert überwachen. Sofern der Buchwert der ZGEs oder Gruppen von ZGEs, denen ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, einschließlich dieses Geschäfts- oder Firmenwertes höher ist als der erzielbare Betrag dieser Gruppe von Vermögenswerten, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der Wertminderungsaufwand wird zuerst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und danach den anderen Vermögenswerten im Verhältnis ihrer Buchwerte.

Die erzielbaren Beträge der (Gruppen von) ZGEs wurden jeweils auf Basis des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Nur im Fall, dass der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten den Buchwert nicht übersteigt, wird der Nutzungswert ermittelt. Da kein aktiver Markt für die (Gruppen von) ZGEs vorliegt, wird für die Ermittlung des Fair Value abzüglich Veräußerungskosten die Discounted Cashflow-Methode zugrunde gelegt (Inputfaktoren Level 3). Der Detailplanungszeitraum erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von fünf Jahren und endet bei (Gruppen von) ZGEs, denen ein Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer zugeordnet ist, in einer ewigen Rente. Zur Diskontierung der geplanten Zahlungsströme werden für jede ZGE bzw. Gruppe von ZGEs individuelle Kapitalkosten ermittelt. Diese basieren auf Daten, welche die Beta-Faktoren, die Fremdkapitalkosten sowie die Kapitalstruktur der jeweiligen Peer Group berücksichtigen. Annahmen zu Preisen, Handelsvolumen, verwahrtem Vermögen, Marktanteilen oder der allgemeinen Geschäftsentwicklung basieren auf Erfahrungswerten oder Daten aus der Marktforschung. Andere wesentliche Annahmen basieren hauptsächlich auf externen Faktoren und decken sich grundsätzlich mit der internen Managementplanung. Wichtige gesamtwirtschaftliche Kennzahlen sind z. B. die Stände und Volatilitäten von Aktienindizes sowie Zinssätze, Wechselkurse, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Arbeitslosenquoten und die Staatsverschuldung. Bei der Berechnung des Nutzungswertes werden die Planungsrechnungen ggf. um Effekte aus künftigen Restrukturierungen und Erweiterungsinvestitionen bereinigt.

Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine in den Vorjahren vorgenommene Wertminderung für langfristige Vermögenswerte (außer für Geschäfts- oder Firmenwerte) nicht mehr zutreffend ist. In diesem Fall wird der Buchwert des Vermögenswertes erfolgswirksam erhöht. Der Höchstbetrag dieser Zuschreibung ist begrenzt auf den Buchwert, der sich ergeben hätte, ohne dass eine Wertminderung in Vorperioden erfasst worden wäre. Wertaufholungen für Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht vorgenommen.

Immaterielle Vermögenswerte

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Erworbene Software
Mio. €
Selbst erstellte Software
Mio. €
Geschäfts- oder Firmenwerte
Mio. €
Geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung
Mio. €
Andere immaterielle Vermögenswerte
Mio. €
Summe
Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2021 315,7 1.223,1 3.957,7 141,8 1.452,3 7.090,6
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 79,5 0 1.456,2 2,4 652,7 2.190,8
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0 0 - 1,2 0 0 - 1,2
Zugänge 14,5 76,8 0 76,4 0,9 168,6
Umgliederungen 2,3 98,5 0 - 100,8 0 0
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" - 7,6 - 10,4 0 - 4,1 0 - 22,1
Währungsdifferenzen 12,0 4,0 183,3 - 0,1 78,8 278,0
Anschaffungskosten zum 31.12.2021 416,4 1.392,0 5.596,0 115,6 2.184,7 9.704,7
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 7,5 3,2 164,1 1,4 45,6 221,8
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0,0 0 - 3,9 0 0 - 3,9
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,3 0 0 0 0 - 0,3
Zugänge 18,3 106,1 0 95,0 0,1 219,5
Abgänge - 14,7 0 0 0 0 - 14,7
Umgliederungen 1,7 32,0 0 - 33,7 0 0
Währungsdifferenzen 11,1 3,2 157,4 - 0,1 69,6 241,2
Anschaffungskosten zum 31.12.2022 440,0 1.536,5 5.913,7 178,2 2.300,0 10.368,4
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2021 198,0 957,0 0 15,5 196,9 1.367,4
Planmäßige Abschreibung 37,6 57,8 0 0 71,0 166,4
Wertminderungsaufwand 0 11,8 0 0 0 11,8
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" - 7,3 - 3,5 0 - 0,1 0 - 10,9
Umgliederungen 1,1 - 1,1 0 0 0 0
Währungsdifferenzen 2,1 1,7 0 0,1 3,2 7,1
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2021 231,5 1.023,7 0 15,5 271,1 1.541,8
Planmäßige Abschreibung 48,6 73,6 0 0 83,0 205,2
Wertminderungsaufwand 0 16,2 0 4,2 0 20,4
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,3 0 0 0 0 - 0,3
Abgänge - 14,6 0 0 0 0 - 14,6
Umgliederungen 3,0 - 3,0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen 1,5 1,1 0 0 3,3 5,9
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2022 269,7 1.111,6 0 19,7 357,4 1.758,4
Buchwert zum 31.12.2021 184,9 368,3 5.596,0 100,1 1.913,6 8.162,9
Buchwert zum 31.12.2022 170,3 424,9 5.913,7 158,5 1.942,6 8.610,0

Wesentliche immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer

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Buchwert zum Restabschreibungsdauer zum
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022 Jahre 31.12.2021 Jahre
Kundenbeziehung ISS Data & Research 474,3 435,7 20,2 21,2
Kundenbeziehung Clearstream Fund Centre 234,0 235,8 17,8 18,8
Kundenbeziehung 360T 159,5 169,6 15,8 16,8

Software und geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung

Forschungskosten werden als laufender Aufwand in der Periode ihrer Entstehung und Entwicklungskosten eines selbst erstellten immateriellen Vermögenswertes nur dann aktiviert, wenn die Definitions- und Ansatzkriterien gemäß IAS 38 eines immateriellen Vermögenswertes erfüllt sind und eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungskosten möglich ist.

Die zu aktivierenden Entwicklungskosten enthalten direkt zurechenbare Kosten für Arbeitnehmende, bezogene Dienstleistungen und Arbeitsplatzumgebungen, inklusive anteiliger indirekter Kosten, die der Vorbereitung zur Nutzung des Vermögenswertes direkt zugeordnet werden können, wie die Kosten der Infrastruktur zur Softwareentwicklung. Entwicklungskosten, die die Voraussetzungen einer Aktivierung nicht erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Zinsaufwendungen, die nicht einer der jeweiligen Entwicklungen direkt zugerechnet werden können, werden erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen erfasst.

Die Gesamtsumme der Entwicklungskosten betrug im Geschäftsjahr 2022 274,5 Mio. € (2021: 202,8 Mio. €), davon sind 181,8 Mio. € aktiviert (2021: 128,7 Mio. €).

Im Rahmen des Werthaltigkeitstests ergab sich im Jahr 2022 ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 20,4 Mio. € (2021: 11,8 Mio. €). Der Ausweis erfolgt in der Position "Abschreibung und Wertminderungsaufwand" und betrifft die folgenden Vermögenswerte:

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Aufgrund des "Regulatory Fitness and Performance (REFIT)"- Programms der Europäischen Kommission wurde der Geschäftsbetrieb der Eurex Securities Transactions Services GmbH (Eurex STS) zum 30. Juni 2022 eingestellt. Dies führte zu einer außerplanmäßigen Abschreibung selbsterstellter Software im ersten Quartal 2022 in Höhe von 6,5 Mio. € (erzielbarer Betrag: negativ) im Segment Trading & Clearing.

Eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 4,2 Mio. € (erzielbarer Betrag: negativ) im dritten Quartal 2022 entfiel auf SAP BRIM. Die Gruppe Deutsche Börse hat entschieden für die externe Rechnungserstellung und das Reporting nicht wie ursprünglich geplant SAP BRIM, sondern SAP S/​4 HANA zu nutzen.

Eine weitere außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 0,7 Mio. € (erzielbarer Betrag: negativ) im dritten Quartal 2022 betraf das erste Release von iSTUDIO im Segment Data & Analytics. Eine neue Plattform wird die Funktionalitäten von iSTUDIO Release I ersetzen, womit Release I in Zukunft nicht mehr genutzt wird.

Eine weitere außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 5,5 Mio. € (erzielbarer Betrag: negativ) im vierten Quartal 2022 betraf den Issuer CSD Bereich im Segment Securities Services. Durch Änderungen an der zentralen Anbindungsschnittstelle zu ESMIG (Eurosystem Single Market Infrastructure Gateway) und zu CSDs (Central Securities Depositories) durch die Europäische Zentralbank (EZB), muss das T2S-System diesen obligatorischen Änderungen folgen, womit bisherige T2S-Versionen nicht mehr genutzt werden können.

Eine weitere außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 3,5 Mio. € (erzielbarer Betrag: negativ) im vierten Quartal 2022 entfiel auf den Vermögenswert 1CSR (One Clearstream Settlement Reporting) im Bereich European Custody im Segment Securities Services. Aufgrund strategischer Entscheidungen und Änderungen von Prozessen im Settlement Reporting, wird 1CSR keine weitere Verwendung mehr finden.

Ein außerplanmäßig zum Halbjahresabschluss quantitativ durchgeführter Werthaltigkeitstest, insbesondere aufgrund gestiegener Kapitalkosten, führte zu keinem Abschreibungsbedarf nach IAS 36.

Geschäfts- oder Firmenwerte und andere immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen

Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte nach (Gruppen von) ZGEs

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Eurex
Mio. €
EEX
Mio. €
360T
Mio. €
Xetra
Mio. €
Clearstream
Mio. €
IFS
Mio. €
Stand zum 01.01.2021 1.372,4 115,8 240,2 9,1 1.111,1 549,7
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0,0 0,0 0,0 52,1 13,7 10,7
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 1,2
Währungsdifferenzen 6,2 4,4 4,4 0,7 1,1 25,5
Stand zum 31.12.2021 1.378,6 120,2 244,6 61,9 1.125,9 584,7
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0,0 7,0 0,0 0,0 0,0 157,1
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0,0 0,0 0,0 2,2 0,0 0,0
Währungsdifferenzen 3,7 3,4 3,4 2,9 0,8 26,1
Stand zum 31.12.2022 1.382,3 130,6 248,0 67,0 1.126,7 767,9
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Qontigo
Mio. €
ISS
Mio. €
Summe
Mio. €
Stand zum 01.01.2021 559,3 0,0 3.957,6
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 78,8 1.300,9 1.456,2
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0,0 0,0 - 1,2
Währungsdifferenzen 53,1 88,0 183,4
Stand zum 31.12.2021 691,2 1.388,9 5.596,0
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0,0 0,0 164,1
Anpassungen des im Vorjahr erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts 0,0 - 6,1 -3,9
Währungsdifferenzen 40,1 77,0 157,5
Stand zum 31.12.2022 731,3 1.459,8 5.913,7

Entwicklung der anderen immateriellen Vermögenswerte nach Kategorien

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Börsenlizenzen
Mio.
Markennamen
Mio.
Teilnehmer- und Kundenbeziehungen
Mio.
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Mio.
Summe
Mio.
Stand zum 01.01.2021 22,4 518,1 710,4 4,6 1.255,4
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 117,2 535,1 0,4 652,7
Zugänge 0 0 0 0,9 0,9
Planmäßige Abschreibung 0 - 1,2 - 67,9 - 2,0 - 71,1
Währungsdifferenzen 1,8 14,3 59,5 0,1 75,7
Stand zum 31.12.2021 24,2 648,4 1.237,1 4,0 1.913,6
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 15,2 30,4 0 45,6
Zugänge 0 0 0 0,1 0,1
Planmäßige Abschreibung 0 - 2,1 - 79,4 - 1,5 - 83,0
Währungsdifferenzen 1,5 11,6 53,2 0 66,3
Umgliederungen 0 0 0 0 0
Stand zum 31.12.2022 25,7 673,1 1.241,3 2,6 1.942,6

Wesentliche Annahmen im Rahmen der Werthaltigkeitstests im Jahr 2022

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CAGR 1)
(Gruppe von) ZGEs Allokierter Buchwert
Mio. €
Risikofreier Zinssatz
%
Marktrisikoprämie
%
Diskontierungssatz
%
Langfristige Wachstumsrate
%
Nettoerlöse
%
Geschäfts- oder Firmenwerte            
ISS 1.580,5 3,5 5,5 9,0 2,3 9,0
Eurex 1.388,0 1,5 7,3 6,8 1,5 7,1
Clearstream 1.128,0 1,5 7,3 6,5 1,0 6,6
Qontigo 791,7 1,5 7,3 8,6 2,0 9,0
IFS 791,6 1,5 7,3 7,5 2,0 8,6
360T 253,0 1,5 7,3 6,5 1,5 9,5
EEX 135,8 1,5 7,3 7,1 1,5 7,8
Xetra 68,8 1,5 7,3 6,8 1,0 3,1
Markennamen und Börsenlizenzen            
STOXX 420,0 1,5 7,3 8,6 2,0 7,9
ISS Core 137,8 3,5 5,5 9,0 2,3 9,0
Axioma 73,3 3,5 5,5 8,9 2,0 11,4
Nodal 32,6 3,5 5,5 7,8 1,5 20,0
360T Core 19,9 1,5 7,3 6,5 1,5 9,5
EEX Core 14,9 1,5 7,3 7,1 1,5 6,4
Kneip 11,9 1,5 7,3 6,8 2,0 21,1
Crypto Finance/​ Digital Assets 2,8 1,5 7,3 15,9 2,0 39,1
360TGTX 2,0 3,2 5,5 6,9 1,5 9,3
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CAGR 1)
(Gruppe von) ZGEs Operative Kosten
%
Geschäfts- oder Firmenwerte  
ISS 5,2
Eurex 3,6
Clearstream 3,5
Qontigo 8,4
IFS 7,5
360T 7,7
EEX 5,4
Xetra 4,8
Markennamen und Börsenlizenzen  
STOXX 9,6
ISS Core 5,2
Axioma 6,8
Nodal 10,8
360T Core 8,0
EEX Core 4,7
Kneip 9,3
Crypto Finance/​ Digital Assets 10,8
360TGTX 4,7

1) CAGR = Compound Annual Growth Rate, dt.: durchschnittliche Wachstumsrate im Detailplanungszeitraum einschließlich der Absprungbasis zur ewigen Rente

Mit Ausnahme der ZGEs ISS und Crypto Finance/​Digital Assets, würde eine für möglich erachtete Änderung eines der genannten Parameter, jeweils unter Beibehaltung der Annahmen für die anderen Parameter, bei keiner der oben aufgeführten ZGEs bzw. Gruppen von ZGEs zu einer Wertminderung führen.

Bei der ZGE ISS übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstest um 442,2 Mio. €. Eine Reduzierung der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der Nettoerlöse auf 8,2 Prozent oder eine Erhöhung des Diskontierungssatzes um 1,0 Prozent würde dazu führen, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert unterschreitet.

Bei der ZGE Crypto Finance/​Digital Assets übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstest um 11,0 Mio. €. Eine Reduzierung der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der Nettoerlöse auf 38,4 Prozent würde dazu führen, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert unterschreitet.

Wesentliche Annahmen im Rahmen der Werthaltigkeitstests im Jahr 2021

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CAGR 1)
(Gruppe von) ZGEs Allokierter Buchwert
Mio. €
Risikofreier Zinssatz
%
Marktrisikoprämie
%
Diskontierungssatz
%
Langfristige Wachstumsrate
%
Nettoerlöse
%
Geschäfts- oder Firmenwerte            
Eurex 1.379,9 0,1 7,8 6,5 1,5 4,9
ISS 1.240,9 2,0 6,0 8,0 2,5 8,2
Clearstream 1.125,7 0,1 7,8 6,7 1,0 3,3
Qontigo 675,7 0,1 7,8 7,4 1,5 7,1
IFS 557,8 0,1 7,8 6,6 1,5 9,9
360T 243,3 0,1 7,8 7,0 1,5 6,5
EEX 118,8 0,1 7,8 6,6 1,5 6,9
Xetra 11,2 0,1 7,8 6,8 1,0 - 0,4
Markennamen und Börsenlizenzen            
STOXX 420,0 0,1 7,8 7,4 1,5 5,8
ISS Core 96,7 2,0 6,0 8,0 2,5 8,2
Axioma 62,1 2,0 6,0 7,7 2,0 9,6
Nodal 27,7 2,0 6,0 7,0 1,5 4,6
360T Core 19,9 0,1 7,8 7,0 1,5 7,0
EEX Core 13,7 0,1 7,8 6,6 1,5 6,7
360TGTX 1,7 1,5 6,0 6,9 1,5 2,7
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CAGR 1)
(Gruppe von) ZGEs Operative Kosten
%
Geschäfts- oder Firmenwerte  
Eurex 4,3
ISS 6,3
Clearstream 2,2
Qontigo 5,6
IFS 7,5
360T 4,1
EEX 2,5
Xetra 3,9
Markennamen und Börsenlizenzen  
STOXX 6,8
ISS Core 6,3
Axioma 4,6
Nodal 3,1
360T Core 4,8
EEX Core 4,4
360TGTX 1,8

1) CAGR = Compound Annual Growth Rate, dt.: durchschnittliche Wachstumsrate im Detailplanungszeitraum einschließlich der Absprungbasis zur ewigen Rente

12. Sachanlagen

Bewertung von erworbenen Sachanlagen

Abnutzbare Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen, bilanziert. Planmäßige Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Der Buchwert wird unmittelbar auf seinen erzielbaren Betrag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der Buchwert größer als dessen erzielbarer Betrag ist. Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten wurden im Berichtsjahr sowie im Vorjahr nicht angesetzt, da sie keiner bestimmten Herstellung direkt zugerechnet werden konnten. Sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe ein mit einer Sachanlage verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können, werden nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten zum Zeitpunkt ihres Anfallens als Buchwertzugang erfasst. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Reparatur- und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand gebucht.

Nutzungsdauer Sachanlagen

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Abschreibungsdauer
IT-Hardware 3 bis 5 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 bis 19 Jahre
Einbauten in Gebäuden nach Mietvertragsdauer

Bewertung von Nutzungsrechten

Wir leasen eine Vielzahl unterschiedlicher Vermögenswerte. Darunter fallen im Wesentlichen Gebäude und Personenkraftwagen. Die Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung des Nutzungsrechtes werden die Anschaffungskosten um die kumulierten planmäßigen Abschreibungen und den Wertminderungsaufwand vermindert. Ausgenommen davon sind kurzfristige Vermögenswerte mit einer Laufzeit von höchstens zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte. Aufwendungen des Geschäftsjahres resultierend aus den oben genannten kurzfristigen und geringwertigen Vermögenswerten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Nutzungsdauer Sachanlagen

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Abschreibungsdauer
Nutzungsrechte ̶ Grundstücke und Gebäude nach Mietvertragsdauer
Nutzungsrechte ̶ IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark nach Mietvertragsdauer

Als Leasinggeber aus einem Operating-Leasing-Vertrag weisen wir das Leasingobjekt als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus. Die in der Periode vereinnahmten Leasingraten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt.

Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten)

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Grundstücke und Gebäude (Nutzungsrechte) Einbauten in Gebäuden IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Mio. € Mio. € Nutzungsrechte
Mio. €
Erworben
Mio. €
Summe
Mio. €
Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2021 459,5 96,6 12,6 343,2 355,8 7,0
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 85,1 6,0 1,4 4,2 5,6 0,4
Zugänge 42,6 7,2 3,5 25,6 29,1 5,0
Abgänge - 2,8 - 0,5 - 0,2 - 2,8 - 3,0 - 0,4
Umgliederungen 0 2,0 0 1,3 1,3 - 3,3
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" - 0,1 0 - 0,1 0 - 0,1 0
Währungsdifferenzen 3,8 1,0 0,3 1,1 1,4 - 0,2
Anschaffungskosten zum 31.12.2021 588,1 112,3 17,5 372,6 390,1 8,5
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 4,9 0 0,2 0,4 0,6 0
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 0 - 0,4 - 0,4 0
Zugänge 52,2 5,3 5,5 88,7 94,2 10,2
Abgänge - 2,3 - 2,4 - 0,1 - 23,8 - 23,9 - 0,4
Umgliederungen 9,1 - 5,4 0 - 2,1 - 2,1 - 1,6
Währungsdifferenzen 1,3 0,6 0,3 0,5 0,8 - 0,5
Anschaffungskosten zum 31.12.2022 653,3 110,4 23,4 435,9 459,3 16,2
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2021 90,3 44,1 6,9 247,2 254,1 0
Planmäßige Abschreibung 59,2 10,5 4,9 42,2 47,1 0
Abgänge - 0,3 0 - 0,1 - 2,2 - 2,3 0
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" 0,1 0 0 0 0 0
Währungsdifferenzen 0,8 0,7 0 1,0 1,0 0
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2021 150,1 55,3 11,7 288,2 299,9 0
Planmäßige Abschreibung 69,6 8,5 4,0 45,9 49,9 0
Wertminderungsaufwand 0,7 0 0 0 0 0
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis 0 0 0 - 0,4 - 0,4 0
Abgänge - 1,0 - 0,9 - 0,1 - 23,3 - 23,4 0
Umgliederungen - 2,4 2,4 0 0 0 0
Währungsdifferenzen - 0,7 - 0,2 0,3 0,2 0,5 0
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2022 216,3 65,1 15,9 310,6 326,5 0
Buchwert zum 31.12.2021 438,0 57,0 5,8 84,4 90,1 8,5
Buchwert zum 31.12.2022 437,0 45,3 7,5 125,2 132,7 16,2
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Summe
Mio. €
Anschaffungskosten zum 01.01.2021 918,9
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 97,1
Zugänge 83,9
Abgänge - 6,7
Umgliederungen 0
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" - 0,2
Währungsdifferenzen 6,0
Anschaffungskosten zum 31.12.2021 1.099,0
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 5,5
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,4
Zugänge 161,9
Abgänge - 29,0
Umgliederungen 0
Währungsdifferenzen 2,2
Anschaffungskosten zum 31.12.2022 1.239,2
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 01.01.2021 388,5
Planmäßige Abschreibung 116,9
Abgänge - 2,6
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" 0,1
Währungsdifferenzen 2,6
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2021 505,3
Planmäßige Abschreibung 128,0
Wertminderungsaufwand 0,7
Abgang aufgrund von Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,4
Abgänge - 25,3
Umgliederungen 0
Währungsdifferenzen - 0,4
Abschreibung und Wertminderungsaufwand zum 31.12.2022 607,9
Buchwert zum 31.12.2021 593,7
Buchwert zum 31.12.2022 631,2

Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Leasingverhältnisse beträgt 13,5 Jahre.

Die Restlaufzeit des wesentlichen Untermietverhältnisses ist von unbestimmter Dauer. Beide Parteien können den Vertrag mit einer Frist von sechs Monaten kündigen.

Im Geschäftsjahr 2022 gab es außerplanmäßige Abschreibungen von Gebäude-Nutzungsrechten im Segment Data & Analytics in Höhe von 0,7 Mio. €, da die Gebäude für die verbleibende Laufzeit nicht mehr genutzt werden.

Für Angaben zu den korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten siehe Erläuterung 13.

13. Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte

Zugang und Abgang

Finanzielle Vermögenswerte werden dann erfasst, wenn der Konzern oder eine seiner Gesellschaften Vertragspartei für ein Finanzinstrument wird. Der regelmäßige Kauf und Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird grundsätzlich zum Handelstag erfasst bzw. ausgebucht. Der Kauf und Verkauf von zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesenen Schuldinstrumenten sowie von Aktien, deren Abwicklung über eine zentrale Gegenpartei (Central Counterparty, CCP) der Gruppe Deutsche Börse erfolgt, wird zum Erfüllungstag erfasst bzw. ausgebucht. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf die Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder wenn die Gesellschaft diese Rechte in einer Transaktion überträgt, in der im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes übertragen werden.

Die Clearstream Banking S.A. tritt im Zusammenhang mit dem Wertpapierleihesystem ASLplus als Vertragspartei bei der Wertpapierleihe auf und tritt dabei rechtlich zwischen Ver- und Entleiher, ohne wirtschaftliche Vertragspartei zu werden. Folglich werden diese Transaktionen nicht in der Konzernbilanz erfasst.

Erstbewertung und Klassifizierung

Finanzielle Vermögenswerte werden erstmals zum Fair Value bewertet. Bei finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, fließen in den Wertansatz auch die Transaktionskosten ein, die unmittelbar dem Erwerb dieses Vermögenswertes zugeordnet werden können. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum Fair Value ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerten werden aufwandswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte werden im Zugangszeitpunkt klassifiziert, woraus sich die Folgebewertung der finanziellen Vermögenswerte ableitet. Wir weisen unsere finanziellen Vermögenswerte folgenden Bewertungskategorien zu:

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Fair Value (Ausweis entweder erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ("fair value through other comprehensive income", FVOCI) oder erfolgswirksam im Periodenergebnis ("fair value through profit or loss", FVPL))

Fortgeführte Anschaffungskosten ("at amortised cost", aAC)

Die Zuordnung bei Schuldinstrumenten erfolgt auf Basis des Geschäftsmodells, nach dem die finanziellen Vermögenswerte verwaltet werden, und aufgrund der vertraglichen Bedingungen der Zahlungsströme. Umklassifizierungen nimmt der Konzern nur dann vor, wenn sich das Geschäftsmodell zur Verwaltung von Schuldinstrumenten geändert hat. Wir machen keinen Gebrauch von der Option, Schuldinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum Fair Value einzustufen (Fair Value-Option).

Bei Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, hängt die Zuordnung davon ab, ob beim erstmaligen Ansatz von der Option Gebrauch gemacht wird, die entsprechenden finanziellen Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value auszuweisen (FVOCI-Option). Die Zuordnung darf für jedes Eigenkapitalinstrument einzeln getroffen und in den Folgeperioden nicht mehr geändert werden.

Folgebewertung von Schuldinstrumenten

Wir ordnen jedes Schuldinstrument einer der folgenden Bewertungskategorien zu:

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Fortgeführte Anschaffungskosten (aAC): Vermögenswerte, die dem Geschäftsmodell "Halten" zugeordnet sind und deren Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode ermittelt. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung, der Wertberichtigung sowie wechselkursbedingte Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst. Der Ausweis der Bewertungseffekte erfolgt in Abhängigkeit von der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zum Bankgeschäft oder Nicht-Bankgeschäft: Für finanzielle Vermögenswerte des Bankgeschäfts erfolgt der Ausweis sämtlicher Bewertungseffekte im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften. Zinserträge aus dem Nicht-Bankgeschäft werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Für alle anderen Effekte des Nicht-Bankgeschäfts erfolgt der Ausweis im Ergebnis aus Finanzanlagen. Sämtliche Effekte, die die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen, werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen gezeigt.

Erfolgsneutral zum Fair Value (FVOCI): Investitionen in Schuldinstrumente, die dem Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" zugeordnet sind und deren Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, werden erfolgsneutral zum Fair Value bewertet. Wertberichtigungen für diese Schuldinstrumente werden im Ergebnis aus Finanzanlagen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei Verkauf dieser Schuldinstrumente werden alle in der Neubewertungsrücklage enthaltenen zugehörigen Salden in das Ergebnis aus Finanzanlagen in der Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Zinserträge aus festverzinslichen Schuldverschreibungen dieser Kategorie werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Erfolgswirksam zum Fair Value (FVPL): Sämtliche finanziellen Vermögenswerte, die weder die Kriterien der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" noch die der FVOCI-Kategorie erfüllen, werden erfolgswirksam zum Fair Value ausgewiesen und ihre Bewertungseffekte sind im Ergebnis aus Finanzanlagen erfasst. Gleichfalls werden die Ausschüttungen aus Fondsanteilen im Ergebnis aus Finanzanlagen ausgewiesen. Zinserträge aus festverzinslichen Schuldverschreibungen, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Folgebewertung von Eigenkapitalinstrumenten

Die Folgebewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt grundsätzlich erfolgswirksam zum Fair Value (FVPL). Für bestimmte Eigenkapitalinstrumente haben wir bei Zugang von der unwiderruflichen FVOCI-Option Gebrauch gemacht, sodass die Gewinne und Verluste im sonstigen Ergebnis ausgewiesen sind. Bei Ausbuchung der entsprechenden Position erfolgt keine erfolgswirksame Umgliederung dieser Gewinne und Verluste in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern eine Umbuchung in die Gewinnrücklage. Dividenden aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden im Ergebnis aus Finanzanlagen ausgewiesen.

Wertminderungen

Für zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum Fair Value ausgewiesene Schuldinstrumente oder Guthaben auf Nostrokonten, für die das vereinfachte Wertminderungsmodell nicht zur Anwendung kommt, werden Wertminderungen für erwartete Kreditverluste grundsätzlich anhand des dreistufigen Wertminderungsmodells des IFRS 9 ermittelt. Sie stellen eine zukunftsgerichtete Bewertung zukünftiger Verluste dar, die grundsätzlich mit Schätzungen verbunden sind.

Stage 1: Bei Zugang bemisst sich die Wertminderung auf Basis der erwarteten Verluste bei einem Ausfall innerhalb der nächsten zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag.

Stage 2: Sofern sich das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant erhöht hat, wird der erwartete Kreditverlust über die Gesamtlaufzeit angesetzt. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird für jeden finanziellen Vermögenswert individuell anhand interner Ratings ermittelt. Dabei wird eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos angenommen, wenn innerhalb des internen Ratingsystems eine Herabstufung um drei Stufen erfolgt.

Stage 3: Wenn die Bonität eines finanziellen Vermögenswertes beeinträchtigt ist, ist dieser der Stage 3 zuzuordnen und die Wertminderung bemisst sich auf Basis des über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverlusts. Dies trifft dann zu, wenn beobachtbare Daten über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und eine hohe Ausfallanfälligkeit vorliegen, auch wenn die Definition eines Ausfalls noch nicht erfüllt ist.

Liegt zum Bilanzstichtag für zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Schuldinstrumente oder für Guthaben auf Nostrokonten, für die das vereinfachte Wertminderungsmodell nicht zur Anwendung kommt, ein absolut niedriges Kreditrisiko vor, verbleiben diese auch bei einem gestiegenen Ausfallrisiko in Stage 1.

Wir haben die folgenden zwei Ausfallereignisse identifiziert, die eine Zuweisung zu Stage 3 des Risikovorsorgemodells auslösen:

Rechtliches Ausfallereignis: Eine Vertragspartei der Gruppe kann ihre vertraglichen Verpflichtungen aufgrund ihrer Insolvenz nicht erfüllen.

Vertragliches Ausfallereignis: Eine Vertragspartei der Gruppe kann oder will ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht zeitnah erfüllen. Die Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen könnte für uns zu einem finanziellen Verlust führen.

Die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei uns nach einem vereinfachten Ansatz bemessen, dem zufolge bereits zum erstmaligen Ausweis einer Forderung die über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste ausgewiesen werden. Aufgrund einer hohen Einbringungsquote von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einer Fälligkeit von weniger als 360 Tagen wird ein Ausfallereignis angenommen, wenn die entsprechenden Beträge mehr als 360 Tage überfällig sind.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Zugang und Abgang

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn eine Konzerngesellschaft Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Kassamarktgeschäfte in Aktien über den zentralen Kontrahenten Eurex Clearing AG werden analog den finanziellen Vermögenswerten zum Erfüllungstag erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen durch Begleichung, Aufhebung oder Auslaufen getilgt wurden.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken dienen, werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die im Zusammenhang mit der Platzierung der finanziellen Verbindlichkeit angefallenen Finanzierungskosten werden, soweit sie direkt zurechenbar sind, im Rahmen der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Disagien werden effektivzinskonstant abgegrenzt. Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern über den Erwerb von Minderheitsanteilen, die durch Barausgleich oder Lieferung von anderen finanziellen Vermögenswerten erfüllt werden, sind in Höhe des Barwerts des zukünftig zu entrichtenden Kaufpreises anzusetzen. Im Rahmen der Folgebewertung sind der Barwerteffekt aus der Aufzinsung der finanziellen Verpflichtung sowie sämtliche Wertänderungen der Verpflichtungen ergebniswirksam zu erfassen. Der der Transaktion zugrunde liegende Anteil nicht beherrschender Gesellschafter wird so bilanziert, als ob er zum Zeitpunkt der Transaktion bereits erworben wurde.

Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden

Von einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgenommen sind bedingte Kaufpreisbestandteile, die durch den Erwerber eines Unternehmenszusammenschlusses nach IFRS 3 erfasst werden. Daraus resultierende finanzielle Verbindlichkeiten sind zum Fair Value anzusetzen. Bei einem bedingten Kaufpreisbestandteil hat der Erwerber die Verpflichtung, bei Eintritt festgelegter Bedingungen zusätzliche Vermögenswerte oder Aktien an den Veräußerer zu übertragen. Die Folgebewertung wird erfolgswirksam zum Fair Value vorgenommen.

Wir machen keinen Gebrauch von der Option, finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum Fair Value einzustufen (Fair Value-Option).

Verschiedene Risiken, die für uns im Zusammenhang mit diesen Finanzinstrumenten entstehen, werden in Erläuterung 25 dargestellt. Das maximale Kreditrisiko, das zum Ende des Berichtszeitraums entsteht, entspricht dem Buchwert der einzelnen, oben angegebenen Klassen finanzieller Vermögenswerte.

Ausweis und Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz in lang- und kurzfristig untergliedert. Sie werden als langfristig ausgewiesen, wenn die Restlaufzeit zum Bilanzstichtag über zwölf Monate liegt. Der Ausweis als kurzfristig erfolgt hingegen, wenn die Restlaufzeit nicht mehr als zwölf Monate beträgt.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden miteinander verrechnet und nur der Nettobetrag wird in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Gruppenunternehmen gegenwärtig über ein einklagbares Recht zur Verrechnung der erfassten Beträge verfügt und beabsichtigt, entweder auf Nettobasis abzurechnen oder den finanziellen Vermögenswert zu realisieren und gleichzeitig die Verbindlichkeit zu erfüllen.

Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting

Zu den von uns eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten zählen Zinsswaps, Devisenswaps, Devisentermingeschäfte sowie Devisenoptionen.

Derivate werden erstmals zum Fair Value zum Zeitpunkt des Abschlusses eines derivativen Kontraktes angesetzt.

Für Sicherungsbeziehungen, die die Hedge Accounting-Kriterien erfüllen, wendet der Konzern die Vorschriften des IFRS 9 zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften an. Beim Abschluss einer zu Sicherungszwecken designierten Transaktion wird das wirtschaftliche Verhältnis zwischen dem Sicherungsinstrument und der abgesicherten Position entsprechend den Vorschriften des IFRS 9 dokumentiert.

Alle anderen derivativen Geschäfte dienen hauptsächlich der Absicherung von Fremdwährungsrisiken in ökonomischen Sicherungsbeziehungen. Sie werden zu Zwecken der Rechnungslegung als "zu Handelszwecken gehalten" klassifiziert und am Ende jedes Berichtszeitraums erfolgswirksam zum Fair Value neu bewertet. Gewinne und Verluste aus der Folgebewertung werden entweder im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder im Ergebnis aus Finanzanlagen ausgewiesen.

Cashflow-Hedges im Sinne des Hedge Accounting

Wie auch schon im Vorjahr haben wir im Berichtsjahr für die Absicherung des Währungsrisikos bei hochwahrscheinlich erwarteten Transaktionen und auch zur Absicherung von Umrechnungseffekten konzerninterner monetärer Posten Cashflow-Hedge Accounting angewendet. Den im vergangenen Jahr abgeschlossenen Cashflow-Hedge zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos einer geplanten Wertpapieremission haben wir im Zuge der durchgeführten Anleiheemission beendet.

Die Effektivität der Sicherungsbeziehung wird zu Beginn sowie über die gesamte Laufzeit der Sicherungsbeziehung beurteilt, um zu gewährleisten, dass eine wirtschaftliche Beziehung zwischen Sicherungs- und Grundgeschäft besteht. Es werden hierzu Sicherungsbeziehungen eingegangen, bei denen alle relevanten vertraglich fixierten Parameter des Sicherungsgeschäfts exakt mit denen des Grundgeschäfts übereinstimmen. Bei Absicherung geplanter Transaktionen entsteht Ineffektivität möglicherweise dann, wenn sich der Zeitpunkt der geplanten Transaktion gegenüber der ursprünglichen Schätzung ändert. Ineffektivität, die aufgrund von Änderungen unseres Ausfallrisikos oder des Ausfallrisikos der Gegenpartei des Sicherungsgeschäfts entsteht, wird als vernachlässigbar eingeschätzt. Effektivitätsmessungen finden regelmäßig zu den Berichtszeitpunkten statt. Der Konzern wendet hierfür die Hypothetische-Derivate-Methode an.

Der effektive Teil der Änderungen des Fair Value von Derivaten, die als Cashflow-Hedge designiert sind, wird in der Rücklage für Cashflow-Hedges als Bestandteil des sonstigen Ergebnisses ausgewiesen; hierbei gilt jedoch eine Begrenzung auf die kumulierte absolute Veränderung des abgesicherten Fair Value der abgesicherten Position seit Abschluss des Sicherungsgeschäfts. Der Gewinn oder Verlust aus dem ineffektiven Teil von einbezogenen Fremdwährungsderivaten wird unmittelbar erfolgswirksam entweder im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder im Ergebnis aus Finanzanlagen erfasst. Ineffektivitäten aus Zinssicherungsgeschäften werden entweder im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder im Finanzergebnis erfasst. Werden Termingeschäfte zur Absicherung erwarteter Transaktionen eingesetzt, designieren wir die gesamte Änderung des Fair Value des Termingeschäfts einschließlich der Terminkomponente als Sicherungsinstrument. In diesen Fällen werden die Gewinne oder Verluste aus dem wirksamen Teil der Änderung des Fair Value des gesamten Termingeschäfts in der Rücklage für Cashflow-Hedges als Bestandteil des Eigenkapitals erfasst.

Verwendet der Konzern Termingeschäfte zur Absicherung bestehender Forderungen und Verbindlichkeiten, wird lediglich die Kassakomponente des Termingeschäfts designiert. Gewinne oder Verluste aus dem wirksamen Teil der Änderung der Kassakomponente des Termingeschäfts werden in der Rücklage für Cashflow-Hedges ausgewiesen.

Änderungen der Terminkomponente des Sicherungsinstruments, die sich auf das gesicherte Grundgeschäft bezieht, betrachtet der Konzern als Sicherungskosten und weist diese im sonstigen Ergebnis separat in der Rücklage für Sicherungskosten aus. Der Fair Value der von der Sicherungsbeziehung ausgeschlossenen Terminkomponente zum Zeitpunkt der Designation wird zeitanteilig über den Zeitraum der Sicherungsbeziehung abgeschrieben. Der Amortisationsbetrag wird von der Rücklage für Sicherungskosten erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Die in der Rücklage für Cashflow-Hedges kumulierten Beträge werden gemäß folgender Methodik umgegliedert:

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Dient der Cashflow-Hedge zur Absicherung einer erwarteten Transaktion, so wird der bis zum Anschaffungszeitpunkt im sonstigen Ergebnis kumulierte Betrag aus dem Sicherungsinstrument bei der Zugangsbewertung aus der Rücklage ausgebucht und als Teil der Anschaffungskosten behandelt.

Für Cashflow-Hedge-Absicherungen bestehender Forderungen und Verbindlichkeiten wird der in der Rücklage für Cashflow-Hedges kumulierte Betrag in den Perioden, in denen sich aus den abgesicherten künftigen Zahlungsströmen erfolgswirksame Auswirkungen ergeben, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.

Handelt es sich bei diesem Betrag jedoch um einen Verlust und wird davon ausgegangen, dass der gesamte oder ein Teil dieses Verlusts in zukünftigen Perioden nicht aufgeholt werden kann, so ist dieser Betrag unmittelbar erfolgswirksam zu erfassen.

Der Ausweis der umgegliederten Beträge erfolgt für Fremdwährungssicherungsgeschäfte entweder im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder im Ergebnis aus Finanzanlagen. Für Zinssicherungsgeschäfte erfolgt der Ausweis im Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften oder im Finanzergebnis.

Falls ein Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert oder beendet wird oder das Sicherungsgeschäft die Kriterien des Hedge Accounting nicht mehr erfüllt, wird das Hedge Accounting beendet. Die Hedgebeziehung besteht dagegen fort, wenn im Vorfeld eine "rollende" Hedgebeziehung designiert wurde. Sofern die erwartete Transaktion weiterhin als hochwahrscheinlich eingeschätzt wird, werden neue Sicherungsinstrumente abgeschlossen, um abgelaufene Positionen zu ersetzen. Wenn nicht mehr vom Eintritt der erwarteten Transaktion ausgegangen wird, sind der im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust sowie die abgegrenzten Hedging-Kosten unmittelbar erfolgswirksam aufzulösen.

Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte

Dieser Bilanzposten umfasst strategische Beteiligungen, bei denen wir uns beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich dafür entschieden haben, sie erfolgsneutral zum Fair Value in dieser Kategorie zu erfassen.

Zusammensetzung der erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Nicht börsennotierte strategische Beteiligungen 182,8 224,3
Börsennotierte Schuldinstrumente 0 4,3
Summe 182,8 228,6

Keine dieser finanziellen Vermögenswerte wurden als Sicherheit verpfändet. Im Geschäftsjahr 2022 kam es im Rahmen der Entkonsolidierung der Börse Berlin AG zu einem Abgang von börsennotierten Schuldinstrumenten in Höhe von 3,0 Mio. €.

Erfolgsneutral erfasste Beträge

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Erfolgsneutral erfasste Gewinne/​(Verluste)    
Strategische Beteiligungen - 37,1 49,7
Schuldinstrumente - 0,3 1 0,1
Summe - 37,4 49,8

1) Davon entfallen null (2021: <0,1 Mio. €) auf Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Zusammensetzung der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte

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31.12.2022 31.12.2021
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 2.289,2 2.289,2 0 969,4 969,4
davon erwartete Verluste 0 - 6,3 - 6,3 0 - 8,8 - 8,8
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 1.894,7 18.876,1 20.770,8 1.634,7 15.799,6 17.434,4
Börsennotierte Schuldverschreibungen 1.782,1 522,9 2.305,0 1.528,8 396,1 1.924,9
Reverse Repo-Geschäfte 0 5.613,9 5.613,9 0 4.274,3 4.274,3
Guthaben auf Nostrokonten 0 817,2 817,2 0 1.905,4 1.905,4
Geldmarktgeschäfte 0 10.499,9 10.499,9 0 7.440,3 7.440,3
Kredite aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 0 131,6 131,6 0 531,6 531,6
Forderungen aus dem CCP-Geschäft 0 1.076,6 1.076,6 0 1.189,3 1.189,3
Marginforderungen 0 158,9 158,9 0 6,7 6,7
Sonstige 112,7 55,2 167,9 105,9 55,9 161,8
davon erwartete Verluste - 0,4 - 0,0 - 0,4 - 0,4 - 0,0 - 0,4
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 0 93.538,3 93.538,3 0 78.542,0 78.542,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 0 1.275,6 1.275,6 0 1.029,6 1.029,6
Summe 1.894,7 115.979,2 117.873,9 1.634,7 96.340,7 97.975,4

Im Jahr 2022 sind Schuldverschreibungen in Höhe von 471,8 Mio. € (2021: 218,9 Mio. €) ausgelaufen.

Beträge, die auf der Passivseite als Bardepots von Marktteilnehmenden gesondert ausgewiesen werden, sind verfügungsbeschränkt. Diese Mittel sind im Wesentlichen mittels bilateraler oder Triparty Reverse Repos und in Form von Tagesgeldanlagen bei Zentralnotenbanken und Banken angelegt und als Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung ausgewiesen. Als Sicherheiten für die Reverse Repos sind staatliche und staatlich garantierte Schuldverschreibungen mit einem externen Kreditrating von mindestens AA- zugelassen.

Zusammensetzung der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten

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31.12.2022 31.12.2021
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 2.041,3 2.041,3 0 704,4 704,4
Andere zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 4.535,0 17.671,6 22.206,6 3.539,9 15.914,3 19.454,2
Begebene Anleihen 4.123,4 0 4.123,4 3.037,3 599,4 3.636,7
Einlagen aus dem Wertpapierabwicklungsgeschäft 0 15.710,2 15.710,2 0 12.177,2 12.177,2
Geldmarktgeschäfte 0 134,8 134,8 0 574,4 574,4
Ausgegebene Geldmarktpapiere 0 564,5 564,5 0 1.551,8 1.551,8
Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen 0 1.021,5 1.021,5 0 733,1 733,1
Leasingverbindlichkeiten 410,7 70,8 481,5 423,1 63,6 486,7
Überziehungskredite 0 53,2 53,2 0 74,5 74,5
Sonstige 0,9 116,6 117,5 79,5 140,3 219,8
Bardepots der Marktteilnehmenden 0 93.283,1 93.283,1 0 78.292,5 78.292,5
Summe 4.535,0 112.996,0 117.531,0 3.539,9 94.911,2 98.451,1

Die Deutsche Börse AG hat im Geschäftsjahr 2022 zwei Unternehmensanleihen begeben. Es handelt sich dabei zum einen um eine Hybridanleihe über 500,0 Mio. €, deren Erlöse zur Refinanzierung von Unternehmenstransaktionen des letzten Jahres verwendet werden. Die Hybridanleihe hat eine Laufzeit von 26,24 Jahren mit einem optionalen Kündigungstermin nach sechs Jahren und einem jährlichen Kupon von 2,0 Prozent. Die andere Unternehmensanleihe mit einem Nominalvolumen von 600,0 Mio. € dient der Refinanzierung einer im Oktober 2022 fälligen Unternehmensanleihe. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen jährlichen Kupon von 1,5 Prozent.

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten waren weder zum 31. Dezember 2022 noch zum 31. Dezember 2021 durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte besichert.

Bardepots der Marktteilnehmenden

Zusammensetzung der Bardepots der Marktteilnehmenden

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Verbindlichkeiten aus Sicherheitsleistungen    
von Clearingmitgliedern an die Eurex Clearing AG geleistet 56.127,2 34.444,5
von Clearingmitgliedern an die European Commodity Clearing AG geleistet 34.750,0 42.567,5
von Clearingmitgliedern an die Nodal Clear, LLC geleistet 2.405,5 1.280,1
von Handelsteilnehmenden an die European Energy Exchange AG geleistet 0,4 0,4
Summe 93.283,1 78.292,5

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

Die Eurex Clearing AG, die European Commodity Clearing AG und die Nodal Clear, LLC agieren jeweils als zentrale Kontrahenten:

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Die Eurex Clearing AG garantiert die Erfüllung aller Geschäfte mit Futures und Optionen an der Eurex Deutschland. Ferner gewährleistet sie die Erfüllung aller Geschäfte auf Eurex Repo (Handelsplattform für Pensionsgeschäfte) sowie die Erfüllung bestimmter in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) abgeschlossener Börsengeschäfte. Die Eurex Clearing AG garantiert auch die Erfüllung von Geschäften, die außerhalb des Orderbuchs ("off-order-book trades") in das Handelssystem der Eurex-Börsen sowie der Eurex Repo zum Clearing eingegeben werden. Die Eurex Clearing AG führt darüber hinaus das Clearing von außerbörslich gehandelten ("over the counter", OTC) Zinsderivaten sowie von Wertpapierdarlehenstransaktionen aus, sofern diese die festgelegten Novationskriterien erfüllen.

Die European Commodity Clearing AG garantiert die Erfüllung von Spot- und Termingeschäften an den Handelsplätzen der EEX Group und den angeschlossenen Partnerbörsen.

Die Nodal Clear, LLC als Teil der Nodal Exchange-Gruppe ist in den USA als "Derivatives Clearing Organisation" registriert und fungiert als zentraler Kontrahent für alle Transaktionen an der Nodal Exchange.

Die Geschäfte der Clearinghäuser kommen hierbei nur zwischen dem jeweiligen Clearinghaus und einem Clearingmitglied zustande. Kassageschäfte in Aktien und Anleihen über den zentralen Kontrahenten der Eurex Clearing AG werden zum Erfüllungstag angesetzt und zeitgleich ausgebucht. Für Produkte, die nach dem Mark-to-Market-Verfahren abgerechnet werden (Futures, Optionen auf Futures sowie OTC-Zinsderivate), buchen die Clearinghäuser börsentäglich Gewinne und Verluste aus offenen Positionen der Clearingteilnehmenden. Durch die sog. Variation Margin werden Gewinne und Verluste der offenen Positionen, die durch Marktpreisveränderungen entstehen, täglich ausgeglichen. Der Unterschied zu anderen Marginarten besteht darin, dass es sich hier nicht um eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung, sondern um einen täglichen Gewinn- und Verlustausgleich in bar handelt. Aus diesem Grund werden Futures und OTC-Zinsderivate nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen. Sog. klassische Optionen, für die der Optionskäufer die Optionsprämie in voller Höhe beim Kauf der Option entrichten muss, werden zum Fair Value in der Konzernbilanz erfasst. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften sowie aus mit Barsicherheiten hinterlegten Wertpapierdarlehenstransaktionen werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und zum Fair Value bilanziert.

Die in der Konzernbilanz angesetzten Fair Values basieren auf den täglichen Abrechnungspreisen, die die Clearinghäuser nach in den Kontraktspezifikationen festgelegten Regeln bestimmen und veröffentlichen.

Zusammensetzung der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Repo-Geschäfte 109.687,8 82.264,9
Optionen 29.323,4 30.373,2
Summe 139.011,2 112.638,1
davon langfristig 9.078,4 9.442,4
davon kurzfristig 129.932,8 103.195,7

Aufrechenbare Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber einem Clearingmitglied werden saldiert ausgewiesen. Aufgrund konzerninterner GC Pooling-Geschäfte wurden finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 364,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 128,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte keine Eliminierung von finanziellen Vermögenswerten (31. Dezember 2021: 200,0 Mio. €).

Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Andere erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

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31.12.2022 31.12.2021
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Langfristige
Mio. €
Kurzfristige
Mio. €
Summe
Mio. €
Derivate 0,9 14,8 15,7 10,1 102,0 112,2
Devisentermingeschäfte, die als Cashflow-Hedge designiert sind 0 5,4 5,4 0 0,2 0,2
Zinsswaps, die als Cashflow-Hedges designiert sind 0 0 0 0 11,6 11,6
Fremdwährungsderivate, die nicht in Sicherungsbeziehungen designiert sind 0 9,3 9,3 0 90,2 90,2
Andere Derivate, die nicht in Sicherungsbeziehungen designiert sind 0,9 0,1 1,0 10,1 0 10,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 165,9 1,0 167,0 146,0 14,0 160,0
Strategische Beteiligungen 94,3 0 94,3 74,6 0 74,6
Fondsanteile und andere Finanzinstrumente 71,7 1,0 72,7 71,4 0 71,4
Bedingte Kaufpreiskomponenten 0 0 0 0 14,0 14,0
Summe finanzielle Vermögenswerte 166,8 15,8 182,6 156,2 116,0 272,2
Derivate 26,8 119,0 145,8 6,9 4,2 11,1
Devisentermingeschäfte, die als Cashflow-Hedge designiert sind 26,8 0 26,8 6,9 2,1 9,0
Fremdwährungsderivate, die nicht in Sicherungsbeziehungen designiert sind 0 119,0 119,0 0 2,1 2,1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6,1 0,3 6,4 1,5 0,6 2,1
Bedingte Kaufpreiskomponenten 6,1 0,3 6,4 1,5 0,6 2,1
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 32,9 119,3 152,2 8,4 4,7 13,1

Zum 31. Dezember 2022 bestanden Fremdwährungsderivate, die nicht in Sicherungsbeziehungen designiert sind, mit einer Laufzeit von weniger als sechs Monaten mit einem Nennbetrag von 5.552,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 3.419,2 Mio. € mit einer Laufzeit von weniger als acht Monaten). Davon entfallen 1.554,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 2.359,1 Mio. €) auf Fremdwährungsderivate mit einem positiven Fair Value und 3.997,7 Mio. € (31. Dezember 2021: 1.060,1 Mio. €) auf Fremdwährungsderivate mit einem negativen Fair Value. Diese Fremdwährungsderivate wurden hauptsächlich abgeschlossen, um zum einen erhaltene US-Dollar Beträge zur Liquiditätssteuerung in Euro umzuwandeln und zum anderen als Alternative zu unbesicherten Einlagen und Krediten, das unbesicherte Konrtrahentenrisiko sowie Liquiditätsrisiko im täglichen Liquiditätsmanagement abzusichern.

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Nettogewinn/​(-verlust) aus Derivaten, die nicht als Sicherungsbeziehungen designiert sind 74,5 15,6
Nettogewinn/​(-verlust) aus Cashflow-Hedges - 1,1 - 1,4
Nettogewinn/​(-verlust) aus Cashflow IRS Hedges 3,8 0
Nettogewinn/​(-verlust) aus anderen erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten - 4,9 59,1
Ausschüttungen aus Fondsanteilen 11,4 0,3
Nettogewinn/​(-verlust) aus anderen erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten - 4,6 1,4
Summe 79,1 75,0

Cashflow-Hedges im Sinne des Hedge Accounting

Wir schließen Cashflow-Hedges in der Währung US-Dollar zur Absicherung bestehender oder zukünftiger Transaktionen ab. Bei den ins Hedge Accounting einbezogenen Grundgeschäften handelt es sich zum einen um konzerninterne Darlehen und zum anderen um hochwahrscheinlich geplante Transaktionen.

Die Auswirkungen von zins- und fremdwährungsbezogenen Sicherungsinstrumenten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage stellen sich wie folgt dar:

Wertänderungen der Grundgeschäfte von Cashflow-Hedges

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Sicherung von Fremdwährungsrisiken    
Konzerninterne monetäre Fremdwährungsposten - 6,5 9,9
Geplante Transaktionen 2,4 0
Geplante Unternehmenserwerbe 0 - 0,2
Sicherung von Zinsänderungsrisiken    
Geplante Refinanzierungen 0 - 11,7

Als Sicherungsgeschäfte designierte Devisentermingeschäfte wurden in US-Dollar abgeschlossen und lauten auf die gleiche Währung wie die konzerninternen Fremdwährungsgeschäfte und die hochwahrscheinlichen zukünftigen Transaktionen. Daher beträgt die Sicherungsquote 1:1. Die Fremdwährungssicherungsgeschäfte in US-Dollar werden in 2023 und 2024 fällig.

Sicherungsgeschäfte in Cashflow-Hedges

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2022 2021
Währungsrisiko    
Devisenswaps und Devisentermingeschäfte    
CHF    
Nennbetrag in Mio. Fr. - 56,3
Buchwert in Mio. € - - 2,3
Sicherungskurs der Sicherungsgeschäfte - 1,08
USD    
Nennbetrag in Mio. US$ 496,8 340,8
Positive Marktwerte in Mio. € 5,4 -
Negative Marktwerte in Mio. € - 26,8 - 7,4
Durchschnittlicher gewichteter Sicherungskurs der Sicherungsgeschäfte 1,1 1,16
AUD    
Nennbetrag in Mio. AU$ - 16,0
Buchwert in Mio. € - 0,2
Sicherungskurs der Sicherungsgeschäfte - 1,56
Zinsänderungsrisiko    
Zinsswaps    
Nennbetrag in Mio. € - 600,0
Buchwert in Mio. € - 11,6
Durchschnittlicher gewichteter Zinssatz der Sicherungsgeschäfte - 0,14

Im Geschäftsjahr 2022 sind die Zinssicherungsgeschäfte mit einem Nominalvolumen von 600,0 Mio. € und Fremdwährungssicherungsgeschäfte mit einem Nominalvolumen von 56,3 Mio. Fr. und 16,0 Mio. AU$ ausgelaufen.

Die im sonstigen Ergebnis ausgewiesene Neubewertungsrücklage für Cashflow-Hedges bezieht sich auf die folgenden Sicherungsinstrumente:

Neubewertungsrücklage aus Cashflow-Hedges

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Rücklage für Sicherungskosten
Mio. €
Rücklage für Cashflow-Hedges Devisentermingeschäfte
Mio. €
Rücklage für Cashflow-Hedges Fremdwährungsswaps
Mio. €
Rücklage für Cashflow-Hedges Zinsswaps
Mio. €
Summe
Mio. €
Stand zum 01.01.2021 - 0,1 - 39,9 0 0 - 40,1
Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung des Fair Value der Sicherungsinstrumente 0 - 8,1 0,3 11,6 3,8
Im sonstigen Ergebnis abgegrenzte und erfasste Sicherungskosten - 0,4 0 0 0 - 0,4
Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 1,2 8,3 - 0,3 0 9,2
Settlement 0,2 39,9 0 0 40,1
Stand zum 31.12.2021 0,9 0,2 0 11,6 12,6
Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung des Fair Value der Sicherungsinstrumente 0 2,2 - 12,1 51,6 41,7
Im sonstigen Ergebnis abgegrenzte und erfasste Sicherungskosten - 2,0 0 0 0 - 2,0
Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung 3,6 3,2 12,1 - 4,8 14,1
Settlement 0 - 0,2 0 0 - 0,2
Stand zum 31.12.2022 2,5 5,4 0 58,4 66,3

Der in der Rücklage für Sicherungskosten abgegrenzte Betrag umfasst die Terminkomponente von Devisenterminkontrakten. Die abgegrenzten Kosten betreffen zeitraumbezogene Grundgeschäfte in Form von bestehenden Darlehen gegenüber Konzernunternehmen. Die Beträge in der Rücklage für Cashflow-Hedges, die sich auf Zinsswaps beziehen werden bis April 2032 ratierlich aufgelöst.

Fair Value-Hierarchie

Die zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden sind den folgenden drei Hierarchien zugeordnet:

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Level 1: Finanzinstrumente, bei denen ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt.

Level 2: Finanzinstrumente, für die keine notierten Preise für identische Instrumente auf einem aktiven Markt vorliegen und deren Fair Value anhand von Bewertungsmethoden ermittelt wird, die auf beobachtbaren Marktparametern basieren.

Level 3: Finanzinstrumente, bei denen der Fair Value aus einem oder mehreren nicht beobachtbaren signifikanten Inputparametern ermittelt wird. Dies gilt für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente.

Im Berichtsjahr fanden keine Verschiebungen zwischen den Leveln für wiederkehrend zum Fair Value bewertete Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten statt.

Fair Value-Hierarchie

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Fair Value zum 31.12.2022 davon entfallen auf:
Mio. € Level 1
Mio. €
Level 2
Mio. €
Level 3
Mio. €
VERMÖGENSWERTE        
Erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)        
Strategische Beteiligungen 182,8 0 0 182,8
Summe 182,8 0 0 182,8
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVPL)        
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.078,4 0 9.078,4 0
Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte 166,9 10,9 0,0 156,0
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 129.932,8 0 129.932,8 0
Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 15,8 0 14,8 1,0
Summe 139.193,9 10,9 139.026,1 157,0
Summe Vermögenswerte 139.376,7 10,9 139.026,1 339,8
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL)        
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.078,4 0 9.078,4 0
Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 32,9 0 26,8 6,1
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 129.568,8 0 129.568,8 0
Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 119,3 0 119,0 0,3
Summe Verbindlichkeiten 138.799,5 0 138.793,0 6,4

Fair Value-Hierarchie Vorjahr

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Fair Value zum 31.12.2021 davon entfallen auf:
Mio. € Level 1
Mio. €
Level 2
Mio. €
Level 3
Mio. €
VERMÖGENSWERTE        
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)        
Strategische Beteiligungen 224,3 0 0 224,3
Schuldinstrumente 4,3 4,3 0 0
Summe 228,6 4,3 0,0 224,3
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVPL)        
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.442,4 0 9.442,4 0
Andere langfristige finanzielle Vermögenswerte 156,2 17,0 0,0 139,2
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 103.195,7 0 103.195,7 0
Andere kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 116,0 0 102,0 14,0
Summe 112.910,3 17,0 112.740,2 153,2
Summe Vermögenswerte 113.138,9 21,3 112.740,3 377,4
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL)        
Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 9.442,4 0 9.442,4 0
Andere langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 8,4 0 6,9 1,5
Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 103.267,7 0 103.267,7 0
Andere kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 4,7 0 4,2 0,6
Summe Verbindlichkeiten 112.723,2 0 112.721,2 2,1

In den in Level 2 aufgeführten anderen langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sind Devisentermingeschäfte enthalten. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit. Sie beruhen auf beobachtbaren Marktpreisen. Basis für die Marktwertermittlung der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind Markttransaktionen für identische oder ähnliche Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Preisen basieren.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungsmethoden inklusive der verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die bei der Bestimmung des Fair Value von Finanzinstrumenten (FVPL) in Level 3 herangezogen wurden.

Bewertungsmethoden und Inputfaktoren der Fair Value-Hierarchie Level 3

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Finanzinstrument Bewertungstechnik Wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum Fair Value
Derivate Internes Optionspreismodell nach Black-Scholes Wert des Eigenkapitals Risikofreier Zins Volatilität Der geschätzte Fair Value würde steigen (sinken), wenn:
    Dividendenrendite - der erwartete Wert des Eigenkapitals höher (niedriger) wäre
      - der risikofreie Zins höher (niedriger) wäre
      - die Volatilität höher (niedriger) wäre
      - die Dividendenrendite niedriger (höher) wäre
Strategische Beteiligungen Discounted-Cashflow-Modell/​Multiples Die Bewertungen erfolgen mittels Discounted-Cashflow-Modellen (kapitalwertorientierter Ansatz) oder mittels Multiple-Verfahren (marktwert-orientierter Ansatz). In diesem Fall ist eine Sensitivitätsanalyse nicht anwendbar. n.a.
Anteile an Spezialfonds Nettoinventarwert (Net Asset Value) Diese Investments umfassen Private-Equity-Fonds und alternative Investments der Gruppe Deutsche Börse. Diese werden vom Fondsmanager basierend auf dem Nettoinventarwert (Net Asset Value) bewertet. n.a.
    Die Ermittlung des Net Asset Value erfolgt anhand nicht öffentlicher Informationen zu den jeweiligen Private-Equity-Gesellschaften.  
    Die Gruppe Deutsche Börse hat nur beschränkt Einblick in die von Fondsmanagern spezifisch verwendeten Inputfaktoren; eine beschreibende Sensitivitätsanalyse kommt entsprechend hier nicht zur Anwendung.  
Bedingte Discounted-Cashflow-Modell Wert des Eigenkapitals Der geschätzte Fair Value würde steigen (sinken), wenn der erwartete Wert des Eigenkapitals höher (niedriger) wäre.
Kaufpreiskomponenten      

Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangsbestands auf den Endbestand für Fair Values des Levels 3.

Entwicklung der Finanzinstrumente Level 3

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Vermögenswerte Verbindlichkeiten Summe
Strategische Beteiligungen
Mio. €
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Mio. €
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Mio. €
Mio. €
Stand zum 01.01.2021 107,0 34,0 - 1,5 139,4
Akquisitionen aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0,8 0 0,8
Zugang 73,0 40,4 - 1,9 111,5
Abgang - 9,1 - 12,8 0 - 21,9
Umgliederung 37,0 0 0 37,0
Erfolgswirksame unrealisierte Gewinne/​(Verluste) 34,1 16,1 1,5 51,7
Sonstige betriebliche Erträge 0 6,4 1,5 7,8
Ergebnis aus Finanzanlagen 34,1 9,8 0 43,8
In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen 44,9 0 0 44,9
Währungseffekte, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden 7,1 0 0 7,1
Erfolgsneutral realisierte Gewinne/​(Verluste) 4,9 0 0 4,9
Stand zum 31.12.2021 298,9 78,6 - 1,9 375,4
Akquisitionen aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 - 13,0 0 - 13,0
Zugang 25,4 10,9 0 36,3
Abgang - 7,3 - 3,7 0,3 - 10,7
Umgliederung 0 0 0 0
Erfolgswirksame unrealisierte Gewinne - 8,1 - 10,2 - 4,7 - 23,0
Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0
Ergebnis aus Finanzanlagen - 8,1 - 10,2 - 4,7 - 23,0
In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen - 37,1 0 0 - 37,1
Währungseffekte, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden 5,6 0,0 0 5,6
Erfolgsneutral realisierte Gewinne/​(Verluste) - 0,3 0 0 - 0,3
Stand zum 31.12.2022 277,1 62,7 - 6,4 333,3

Die nicht beobachtbaren Inputfaktoren können grundsätzlich aus einer für wahrscheinlich gehaltenen Bandbreite von Werten bestehen. Die Sensitivitätsanalyse ermittelt die Fair Values der Finanzinstrumente unter Verwendung von Inputfaktoren, die jeweils an der unteren bzw. oberen Grenze der möglichen Bandbreite liegen. Die Fair Values der Finanzinstrumente in Level 3 würden sich unter Verwendung dieser Inputfaktoren wie folgt ändern:

Sensitivitätsanalyse der Level 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten in Abhängigkeit von den nicht beobachtbaren Eingangsparametern

Fair Value-Änderung

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Veränderung Inputfakor 1 Erhöhung
Mio. €
Minderung
Mio. €
Finanzielle Vermögenswerte      
Derivate Wert des Eigenkapitals (10% Veränderung) 0,4 - 0,3
  Volatilität (10% Veränderung) 0,4 - 0,3
Finanzielle Verbindlichkeiten      
Bedingte Kaufpreiskomponenten Wert des Eigenkapitals (10% Veränderung) 9,3 - 11,4

1) Eine für möglich gehaltene Änderung bei einem der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren hätte unter Beibehaltung der anderen Inputfaktoren die in der obigen Tabelle enthaltenen Auswirkungen.

Die Fair Values der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:

Die von uns unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten erfassten Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe von 2.157,4 Mio. € (31. Dezember 2021: 1.914,7 Mio. €). Der Marktwert der Schuldverschreibungen wurde unter Bezugnahme auf veröffentlichte Preisnotierungen an einem aktiven Markt ermittelt. Die Wertpapiere wurden dem Level 1 zugeordnet.

Die von uns begebenen Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe von 3.635,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 2.784,0 Mio. €) und werden unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Fair Value ergibt sich aus den Notierungen der Schuldinstrumente. Aufgrund unzureichender Marktliquidität dieser Schuldverschreibungen wurden sie dem Level 2 zugeordnet.

Für alle anderen Positionen stellt der jeweilige Buchwert des Finanzinstruments eine angemessene Näherung des Fair Value dar.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Bruttodarstellung der saldierten Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

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Bruttobetrag der Finanzinstrumente Bruttobetrag der saldierten Finanzinstrumente Nettobetrag der Finanzinstrumente
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Finanzielle Vermögenswerte aus Repo-Geschäften 163.774,7 126.856,4 - 54.086,9 - 44.591,5 109.687,8 82.264,9
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Repo-Geschäften - 163.410,7 - 126.928,4 54.086,9 44.591,5 - 109.323,8 - 82.336,9
Finanzielle Vermögenswerte aus Optionen 96.580,1 108.810,4 - 67.256,7 - 78.437,2 29.323,4 30.373,2
Finanzielle Verbindlichkeiten aus Optionen - 96.580,1 - 108.810,4 67.256,7 78.437,2 - 29.323,4 - 30.373,2

Sicherheiten (Collateral) der zentralen Kontrahenten in Geld oder Wertpapieren

Da die Clearinghäuser der Gruppe Deutsche Börse die Erfüllung aller gehandelten Kontrakte garantieren, haben sie mehrstufige Sicherheitssysteme etabliert. Die zentrale Stütze der Sicherheitssysteme ist die Ermittlung des Gesamtrisikos je Clearingmitglied (Margin), das durch die Hinterlegung von Sicherheiten in Barmitteln oder Wertpapieren (Collateral) abgedeckt wird. Dabei werden die auf Basis aktueller Kurse errechneten Verluste und künftige mögliche Kursrisiken bis zum Zeitpunkt der nächsten Sicherheitsleistung abgedeckt.

Über diese täglich zu erbringenden Sicherheitsleistungen hinaus muss jedes Clearingmitglied Beiträge zum jeweiligen Ausfallfonds leisten (siehe hierzu den Abschnitt "Risikomanagement" im zusammengefassten Lagebericht). Sicherheiten in Geld werden in der Konzernbilanz im Posten "Bardepots der Marktteilnehmenden" ausgewiesen, die korrespondierenden Beträge unter "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung".

Sicherheiten in Wertpapieren werden grundsätzlich nicht beim übertragenden Clearingmitglied ausgebucht, da die mit den Wertpapieren zusammenhängenden Chancen und Risiken nicht auf den Sicherungsnehmer übergehen. Ein Ansatz beim Sicherungsnehmer kommt nur in Betracht, sofern sich das übertragende Clearingmitglied im Verzug gemäß dem zugrunde liegenden Vertrag befindet.

Die Summe der eingeforderten Margins aus den getätigten Geschäften und Ausfallfondsanforderungen betrug (nach Sicherheitsabschlag) zum Bilanzstichtag 155.339,1 Mio. € (2021: 109.657,0 Mio. €). Tatsächlich wurden Sicherheiten in einer Gesamthöhe von 182.104,6 Mio. € (2021: 126.842,0 Mio. €) hinterlegt.

Zusammensetzung der Sicherheiten der zentralen Kontrahenten

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Sicherheiten in Geld (Bardepots) 1, 3 93.067,7 78.250,7
Sicherheiten in Wertpapieren und Wertrechten 2, 3 89.036,9 48.591,2
Summe 182.104,6 126.842,0

1) Der Betrag enthält den Ausfallfonds in Höhe von 7.580,5 Mio. € (2021: 5.943,5 Mio. €).
2) Der Betrag enthält den Ausfallfonds in Höhe von 2.481,6 Mio. € (2021: 2.995,7 Mio. €).
3) Der Sicherheitenwert wird aus dem Marktwert abzüglich eines Sicherheitenabschlags (Haircut) ermittelt.

14. Vertragssalden

Die Gruppe hat die folgenden sonstigen Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten erfasst:

Vertragssalden

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Vertragskosten    
Langfristige Vertragskosten 5,7 2,9
Kurzfristige Vertragskosten 8,5 1,2
Summe 14,2 4,1
Vertragsverbindlichkeiten    
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten 13,6 15,1
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 172,0 136,3
Summe 185,6 151,4

Die Vertragskosten stellen "zusätzliche Kosten bei der Anbahnung eines Vertrages" im Sinne des IFRS 15 dar und beinhalten Verkaufsprovisionen. Die Gruppe kapitalisiert Kosten für die Vertragsanbahnung nur für Mehrjahresverträge. Die kapitalisierten Kosten werden planmäßig in Abhängigkeit von der entsprechenden Erlösrealisierung amortisiert. Die Summe der Amortisierungen beträgt im Geschäftsjahr 2022 5,2 Mio. € (2021: 1,6 Mio. €) und wird in Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Der Ausweis der sonstigen vertraglichen Vermögenswerte erfolgt in den Positionen "Sonstige langfristige Vermögenswerte" und "Sonstige kurzfristige Vermögenswerte" in der Konzernbilanz.

Die Vertragsverbindlichkeiten stellen in der Regel Kundenvorauszahlungen für noch nicht oder teilweise erfüllte Leistungen dar. Der zum 31. Dezember 2021 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag in Höhe von 155,6 Mio. € (2021: 34,4 Mio. €) wurde im Geschäftsjahr 2022 als Umsatzerlös erfasst. Der Anstieg dieser Erlöse ergibt sich im Wesentlichen durch die Veränderung im Konsolidierungskreis in Höhe von 123,9 Mio. € durch den Unternehmenserwerb der Institutional Shareholder Services Inc. Der Ausweis der Vertragsverbindlichkeiten erfolgt in den Positionen "Sonstige langfristige Verbindlichkeiten" und "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" in der Konzernbilanz.

Der gesamte Transaktionspreis, der den zum 31. Dezember 2022 nicht oder teilweise nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen für Mehrjahresverträge zugeordnet wird, die nicht variabel nach erbrachter Leistung abgerechnet werden, beträgt 179,8 Mio. € (2021: 148,3 Mio. €). Wir rechnen damit, dass 58,5 Mio. € (2021: 75,5 Mio. €) des Transaktionspreises in der nächsten Berichtsperiode als Umsatzerlös erfasst werden. Die restlichen 121,2 Mio. € werden in den darauffolgenden Geschäftsjahren erfasst.

15. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Sonstige Forderungen aus dem CCP-Geschäft (Commodities) 2.133,6 2.477,0
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 127,9 93,0
Steuerforderungen (ohne Ertragsteuern) 26,1 47,8
Zinsforderungen auf Steuern 9,2 15,3
Krypto Vermögenswerte 7,6 6,3
Übrige 38,9 36,2
Summe 2.343,3 2.675,6

Der Rückgang der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Forderungen aus dem CCP-Geschäft im Zusammenhang mit physischen Warenlieferungen an den Spot-Märkten, die zum Jahresende 2022 einer hohen Volatilität unterlagen. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten nahmen korrespondierend ab, siehe Erläuterung 21. Diese Forderungen sind nicht Teil der finanziellen Vermögenswerte, weil kein Anspruch auf den Erhalt von Zahlungsmitteln, sondern ein Anspruch auf die physische Lieferung von Rohstoffen besteht.

16. Eigenkapital

Die Veränderungen des Eigenkapitals sind aus der Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ersichtlich. Zum 31. Dezember 2022 waren 190.000.000 auf den Namen lautende nennwertlose Stückaktien der Deutsche Börse AG begeben (31. Dezember 2021: 190.000.000).

Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen:

Zusammensetzung des genehmigten Kapitals

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Anzahl Aktien Datum der Ermächtigung der Hauptversammlung Ablauf der Ermächtigung Bestehende Bezugsrechte von Aktionär*innen
können für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden und/​oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien:
Genehmigtes Kapital I 1 19.000.000 19.05.2021 18.05.2026 k.A.
Genehmigtes Kapital II 1 19.000.000 19.05.2020 18.05.2025 gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt,
        der den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet,
        wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigen darf.
        gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen,
        Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder
        von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt.
Genehmigtes Kapital III 1 19.000.000 19.05.2020 18.05.2024 k.A.
Genehmigtes Kapital IV 1 19.000.000 18.05.2022 17.05.2027 k.A.

1) Die Ausgabe von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts darf nur erfolgen, soweit während des Zeitraums der Ermächtigung auf die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts insgesamt (auch nach anderen Ermächtigungen) ausgegebenen neuen Aktien nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2019 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Mai 2024 ein- oder mehrmals Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen oder eine Kombination dieser Instrumente im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000.000 € mit oder ohne Laufzeitbeschränkung zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte auf neue, auf den Namen lautende Stückaktien der Deutsche Börse AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 17.800.000 € nach näherer Maßgabe der Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen bzw. der Bedingungen der den Optionsschuldverschreibungen beigefügten Optionsscheine zu gewähren.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionär*innen auf Schuldverschreibungen mit Wandlungs- bzw. Optionsrechten auf Aktien der Deutsche Börse AG in folgenden Fällen auszuschließen: (i) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, (ii) sofern der Ausgabepreis einer Schuldverschreibung den nach anerkannten finanzmathematischen Methoden ermittelten theoretischen Marktwert nicht wesentlich unterschreitet und die Summe der Aktien, die auf diese Schuldverschreibungen entfallen, 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigt, (iii) um den Inhabern von Wandlungs- bzw. Optionsrechten auf Aktien der Deutsche Börse AG zum Ausgleich von Verwässerungen Bezugsrechte in dem Umfang zu gewähren, wie sie ihnen nach der Ausübung dieser Rechte zustünden.

Die Schuldverschreibungen können auch durch mit der Deutsche Börse AG gemäß §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) verbundene Unternehmen mit Sitz im In- oder Ausland begeben werden. Dementsprechend wurde das Grundkapital um bis zu 17.800.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Von der Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen wurde bislang kein Gebrauch gemacht.

Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2022 noch zum 31. Dezember 2021 vorhanden.

Neubewertungsrücklage

Neubewertungsrücklage

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Aktienbasierte Vergütung
Mio. €
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Mio. €
Cashflow-Hedges
Mio. €
Leistungsorientierte Verpflichtungen
Mio. €
Sonstige
Mio. €
Summe
Mio. €
Stand zum 01.01.2021 (brutto) 0 31,8 - 40,1 - 244,4 - 1,6 - 254,3
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 0 60,8 0,1 60,9
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 1,3 0 0 0 0 1,3
Veränderung aus Finanzinstrumenten 0 52,2 52,7 0 0 104,9
Stand zum 31.12.2021 (brutto) 1,3 84,0 12,6 - 183,6 - 1,5 - 87,2
Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen 0 0 0 131,6 0,8 132,4
Veränderung aus aktienbasierter Vergütung 2,7 0 0 0 0 2,7
Veränderung aus Finanzinstrumenten 0 - 37,5 53,7 0 0 16,2
Stand zum 31.12.2022 (brutto) 4,0 46,5 66,3 - 52,0 - 0,7 64,1
Latente Steuern            
Stand zum 01.01.2021 0 - 9,3 0,1 66,8 0,4 58,0
Auflösungen 0 - 13,0 - 3,5 - 16,0 0 - 32,5
Stand zum 31.12.2021 0 - 22,3 - 3,4 50,8 0,4 25,5
Auflösungen 0 - 1,6 - 14,7 - 35,1 - 15,5 1 - 66,9
Stand zum 31.12.2022 0 - 23,9 - 18,1 15,7 - 15,1 - 41,4
Stand zum 01.01.2021 (netto) 0 22,5 - 40,0 - 177,6 - 1,2 - 196,3
Stand zum 31.12.2021 (netto) 1,3 61,7 9,2 - 132,8 - 1,1 - 61,7
Stand zum 31.12.2022 (netto) 4,0 22,6 48,2 - 36,3 - 15,8 22,7

1) Der Betrag beinhaltet einen tatsächlichen Steueraufwand in Höhe von - 15,3 Mio. €, der direkt im Eigenkapital erfasst wurde.

Gewinnrücklagen

In der Position "Gewinnrücklagen" sind Währungsdifferenzen in Höhe von 357,9 Mio. € (2021: 148,4 Mio. € 1) enthalten.

17. Eigenkapital und Gewinnverwendung der Deutsche Börse AG

Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft Deutsche Börse AG, der zum 31. Dezember 2022 gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Jahresüberschuss von 875,1 Mio. € (2021: 943,3 Mio. €) und ein Eigenkapital von 4.229,9 Mio. € (2021: 3.919,9 Mio. €) aus. 2022 schüttete die Deutsche Börse AG 587,8 Mio. € (3,20 € je Aktie) aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres aus.

Gewinnverwendungsvorschlag

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31.12.2022
Mio. €
Periodenüberschuss 875,1
Einstellung in die Gewinnrücklagen im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses - 175,1
Bilanzgewinn 700,0
Vorschlag des Vorstands:  
Ausschüttung einer regulären Dividende von 3,60 € je Stückaktie bei 183.738.945 dividendenberechtigten Stückaktien an die Aktionäre 661,6
Einstellung in Gewinnrücklagen 38,4

Dividendenberechtigte Stückaktien

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31.12.2022 Stück 31.12.2021 Stück
Begebene Aktien zum Bilanzstichtag 190.000.000 190.000.000
Bestand eigener Aktien zum Bilanzstichtag - 6.261.055 - 6.381.218
Zahl der Aktien, die sich zum Bilanzstichtag im Umlauf befanden 183.738.945 183.618.782

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien oder deren Veräußerung die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird bei einer Dividende von 3,60 € je dividendenberechtigte Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

18. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Leistungsorientierte Pensionspläne

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bewertet. Zur Ermittlung des Barwertes müssen bestimmte versicherungsmathematische Annahmen (z. B. Diskontierungszinssatz, Fluktuationsrate, Gehalts- und Rententrends) getroffen werden. Auf Basis dieser Annahmen werden der laufende Dienstzeitaufwand und der Nettozinsaufwand bzw. -ertrag der folgenden Periode ermittelt.

Vom Barwert der Pensionsverpflichtungen wird der Zeitwert des Planvermögens, ggf. unter Berücksichtigung der Regelungen zur Wertobergrenze eines Überhangs des Planvermögens über die Verpflichtung (sog. Asset Ceiling), abgezogen, sodass sich die Nettopensionsverpflichtung bzw. der Vermögenswert aus den leistungsorientierten Plänen ergibt. Der Nettozinsaufwand eines Geschäftsjahres wird ermittelt, indem der zu Beginn des Geschäftsjahres ermittelte Diskontierungszinssatz auf die zu diesem Zeitpunkt ermittelte Nettopensionsverpflichtung angewandt wird.

Der jeweilige Diskontierungszinssatz wird von der Rendite langfristiger Unternehmensanleihen abgeleitet, wobei die Anleihen zumindest ein Rating von AA (Moody's Investors Service, S&P Global Ratings, Fitch Ratings und DBRS) auf Grundlage der von Bloomberg zur Verfügung gestellten Informationen und eine Laufzeit, die annähernd mit der Laufzeit der Pensionsverpflichtungen übereinstimmt, aufweisen. Die Anleihen müssen zudem auf die gleiche Währung wie die zugrunde liegende Pensionsverpflichtung lauten. Der Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Euro liegt grundsätzlich ein Diskontierungszinssatz zugrunde, der nach dem an die aktuelle Marktentwicklung angepassten "GlobalRate:Link"-Verfahren des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson ermittelt wurde.

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste sowie das vom erwarteten Ergebnis abweichende tatsächliche Ergebnis aus dem Planvermögen sind Bestandteil der Neubewertungsrücklage und werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Sie entstehen aus Erwartungsänderungen hinsichtlich der Lebenserwartung, der Rententrends, der Gehaltsentwicklungen und des Diskontierungszinses.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmende und Vorstände (z. B. Erwerbsunfähigkeitsrente und Übergangsgelder) werden ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und ein nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden in voller Höhe sofort erfolgswirksam erfasst.

Die leistungsorientierten Verpflichtungen der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse umfassen im Wesentlichen Endgehaltsvereinbarungen und auf Kapitalbausteinen basierende Pläne, die den Mitarbeitenden lebenslange Renten oder nach Wahl Kapitalzahlungen auf Basis des zuletzt gezahlten Gehalts garantieren. Die Gruppe bedient sich zur Deckung ihrer Pensionsverpflichtungen teilweise externer Treuhandlösungen.

Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen

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Deutschland
Mio. €
Luxemburg
Mio. €
Sonstige
Mio. €
Summe 31.12.2022
Mio. €
Summe 31.12.2021
Mio. €
Barwert der zumindest teilweise fondsfinanzierten leistungsorientierten Verpflichtungen 377,5 59,5 63,7 500,7 663,1
Marktwert des Planvermögens - 375,7 - 60,2 - 57,9 - 493,8 - 533,1
Finanzierungsstatus 1,8 - 0,7 5,8 6,9 130,0
Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Verpflichtungen 4,6 0,5 0 5,1 5,5
Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen 6,4 - 0,2 5,8 12,0 135,5
Bilanzausweis 6,4 - 0,2 5,8 12,0 135,5

Insgesamt umfassen die leistungsorientierten Pläne 4.527 Anspruchsberechtigte (2021: 4.156). Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen teilt sich auf diese wie folgt auf:

Aufteilung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen auf die Anspruchsberechtigten

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Deutschland
Mio. €
Luxemburg
Mio. €
Sonstige
Mio. €
Summe 31.12.2022
Mio. €
Summe 31.12.2021
Mio. €
Anwärter 160,9 7,3 15,1 183,3 353,1
Ehemalige mit unverfallbaren Ansprüchen 134,0 52,2 46,3 232,5 193,6
Pensionär*innen bzw. Hinterbliebene 87,2 0,5 2,3 90,0 121,9
  382,1 60,0 63,7 505,8 668,6

Im Rahmen der Altersversorgung bestehen im Wesentlichen folgende Altersversorgungspläne:

Vorstände von Konzerngesellschaften (Deutschland und Luxemburg)

Für Mitglieder der Vorstände von bestimmten Konzerngesellschaften bestehen Einzelzusagen; diese orientieren sich an dem im übernächsten Absatz beschriebenen Plan für leitende Angestellte, d. h., die Gesellschaft stellt in jedem Kalenderjahr einen jährlichen Versorgungsbeitrag zur Verfügung, der nach versicherungsmathematischen Grundsätzen in einen sog. Kapitalbaustein umgerechnet wird. Die Summe, der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine, ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt eines Versorgungsfalles in eine lebenslang laufende Rentenleistung umgerechnet wird. Darüber hinaus bestehen mit Mitgliedern von Vorständen von Konzerngesellschaften Ruhegeldvereinbarungen, die einen Anspruch auf Ruhegeld nach Vollendung des 63. Lebensjahres und nach erfolgter Wiederbestellung gewähren. Der Versorgungssatz betrug zu Beginn der Amtszeit 30 Prozent des individuellen ruhegeldfähigen Einkommens und erhöhte sich mit jeder Wiederbestellung um 5 Prozentpunkte auf maximal 50 Prozent des ruhegeldfähigen Einkommens.

Deutschland

Für vor dem 1. Januar 2019 eingetretene Mitarbeitende von bestimmten Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse in Deutschland besteht ein arbeitnehmerfinanzierter Leistungsplan (Deferred Compensation). Dieser Plan ermöglicht, Teile künftiger Entgeltansprüche in ein wertgleiches Versorgungskapital umzuwandeln, das mit 6 Prozent p. a. verzinst wird. Die Versorgungsleistung besteht in einer Kapitalzahlung in gleichen Jahresraten über einen Zeitraum von drei Jahren bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren oder ggf. zu einem früheren Zeitpunkt aufgrund von Invalidität oder Tod.

Leitenden Angestellten in Deutschland wurde im Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis 30. Juni 2006 die Teilnahme an folgendem Altersversorgungssystem angeboten, das auf Kapitalbausteinen beruht: Basis der Versorgung ist ein jährlich zufließendes Einkommen aus Jahresfixgehalt und variabler Vergütung. Die teilnehmenden Unternehmen stellen jedes Jahr einen Beitrag in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes dieses versorgungsfähigen Einkommens zur Verfügung. Der Beitrag wird mit einem vom Alter abhängigen Kapitalisierungsfaktor multipliziert und ergibt so den jährlichen Kapitalbaustein. Die Summe, der in den einzelnen Kalenderjahren erworbenen Kapitalbausteine, ergibt das Versorgungskapital, das bei Eintritt des Versorgungsfalls in eine lebenslange Rente umgerechnet wird. Dieser Leistungsplan wurde am 30. Juni 2006 für neue Mitarbeitende geschlossen; die leitenden Angestellten, die im oben genannten Zeitraum tätig waren, können weiterhin Kapitalbausteine erdienen.

Im Zuge der Anpassungen der Vergütungssysteme an aufsichtsrechtliche Anforderungen wurden Verträge für Teile der leitenden Angestellten angepasst. Für betroffene leitende Angestellte, in deren Verträgen bisher nur das zufließende Einkommen und die variable Vergütung oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze als versorgungsfähiges Einkommen angerechnet wurden, wurde das versorgungsfähige Einkommen auf Basis des zugeflossenen Einkommens aus dem Jahr 2016 festgelegt. Dieses wird jährlich an die Steigerung der Lebenshaltungskosten gemäß dem vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Verbraucherpreisindex für Deutschland angepasst. Für betroffene leitende Angestellte, deren Kapitalbaustein bisher auf Basis des zugeflossenen Einkommens ohne Beachtung der Beitragsbemessungsgrenze berechnet wurde, wurde ein Betrag festgelegt, der jährlich vom Aufsichtsrat unter Beachtung geänderter Einkommens- und Kaufkraftverhältnisse geprüft und ggf. angepasst wird.

Luxemburg

Der leistungsorientierte Pensionsplan zugunsten der luxemburgischen Mitarbeitenden wird durch Barzahlungen an eine "association d'épargne-pension" (ASSEP) gemäß luxemburgischem Recht finanziert. Die Versorgungsleistung besteht in einer einmaligen Kapitalzahlung, die grundsätzlich bei Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren gezahlt wird. Die Mitarbeitenden erhalten jährlich eine Benachrichtigung

über den aktuellen Stand des angesammelten Guthabens. Der Pensionsplan beinhaltet keine Leistungspflicht bei Erwerbsunfähigkeit oder im Todesfall. Die ASSEP wird in voller Höhe durch die teilnehmenden Unternehmen dotiert. Die Beiträge werden jährlich auf der Basis versicherungsmathematischer Gutachten nach luxemburgischem Recht ermittelt.

Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Verpflichtungen

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Barwert der Marktwert des Summe
Verpflichtungen Planvermögens
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Stand zum 01.01. 668,6 672,2 - 533,1 - 464,4 135,5 207,8
Laufender Dienstzeitaufwand 28,0 27,9 0 0 28,0 27,9
Zinsaufwand/​(-ertrag) 7,5 4,7 - 6,1 - 3,3 1,4 1,4
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0 0 0 0 0
  35,5 32,6 - 6,1 - 3,3 29,4 29,3
Neubewertungen            
Ertrag/​Verlust aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge 0 0 55,1 - 20,2 55,1 - 20,2
Anpassungen der demografischen Annahmen 0 - 2,3 0 0 0 - 2,3
Anpassungen der finanziellen Annahmen - 194,0 - 38,0 0 0 - 194,0 - 38,0
Erfahrungsbedingte Anpassungen 6,1 - 0,9 0 0 6,1 - 0,9
  - 187,9 - 41,2 55,1 - 20,2 - 132,8 - 61,4
Effekt aus Währungsdifferenzen 2,7 2,7 - 2,3 - 1,6 0,4 1,1
Beiträge:            
Arbeitgeber 0 0 - 21,1 - 42,9 - 21,1 - 42,9
Begünstigte des Pensionsplans 2,3 1,4 - 2,3 - 1,4 0 0,0
Rentenzahlungen - 14,7 - 8,7 14,7 8,7 0,0 0,0
Steuern und Verwaltungskosten - 0,5 - 0,7 0 1,3 - 0,5 0,6
Umgliederungen in "Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten" 0 - 0,6 0,6 0,3 0,6 - 0,3
Änderungen im Konsolidierungskreis - 0,1 11,0 0,5 - 9,8 0,4 1,2
Stand zum 31.12. 505,8 668,6 - 493,8 - 533,1 12,0 135,5

Im Geschäftsjahr 2022 haben Mitarbeitende insgesamt 5.8 Mio. € (2021: 5,0 Mio. €) aus ihren variablen Vergütungen in Ansprüche aus Deferred Compensation gewandelt.

Annahmen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren jährlich zum Bilanzstichtag bewertet. Die Annahmen zur Ermittlung der versicherungsmathematischen Verpflichtungen für die Pensionspläne unterscheiden sich je nach den individuellen Rahmenbedingungen der betroffenen Länder und stellen sich wie folgt dar:

Versicherungsmathematische Annahmen

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31.12.2022 31.12.2021
Deutschland
%
Luxemburg
%
Deutschland
%
Luxemburg
%
Diskontierungszins 3,73 3,73 1,10 1,10
Gehaltssteigerung 3,00 3,50 3,00 3,30
Rentensteigerung 2,20 n.a. 2,00 n.a.
Fluktuationsrate 1 2,00 2,00 2,00 2,00

1) Bis zu einem Alter von 50 Jahren, danach 0 Prozent

Hinsichtlich der Lebenserwartung werden in Deutschland die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten "Richttafeln 2018 G" (Generationstafeln) zugrunde gelegt. Für Luxemburg werden Sterbetafeln des Institut national de la statistique et des études économiques du Grand-Duché de Luxembourg zugrunde gelegt.

Sensitivitätsanalyse

Die im Folgenden dargestellte Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme der wesentlichen Pläne in Deutschland und Luxemburg, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, d. h., mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt.

Sensitivitätsanalyse für die leistungsorientierte Verpflichtung

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Veränderung der versicherungsmathematischen Annahmen Auswirkung auf die leistungsorientierte Verpflichtung
2022 2021
Leistungsorientierte Verpflichtung
Mio. €
Veränderung
%
Leistungsorientierte Verpflichtung
Mio. €
Veränderung
%
Barwert der Verpflichtung   442,1 - 603,1 -
Diskontierungszins Erhöhung um 1,0 Prozentpunkte 393,1 - 11,1 519,2 13,9
  Verringerung um 1,0 Prozentpunkte 502,4 13,6 707,9 17,4
Gehaltssteigerung Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 448,5 1,4 613,5 1,7
  Verringerung um 0,5 Prozentpunkte 436,9 - 1,2 593,4 - 1,6
Rentensteigerung Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 449,4 1,7 615,3 2,0
  Verringerung um 0,5 Prozentpunkte 434,9 - 1,6 591,4 - 1,9
Lebenserwartung Zunahme um ein Jahr 451,2 2,1 621,0 3,0
  Abnahme um ein Jahr 432,3 - 2,2 584,6 - 3,1

Zusammensetzung des Planvermögens

Deutschland

In Deutschland wird das Planvermögen durch einen Sicherungstreuhänder für einzelne Unternehmen der Gruppe und für die Berechtigten gehalten: Der Treuhänder erwirbt auf Weisung der Gesellschaft mit den übertragenen Mitteln treuhändisch Wertpapiere, ohne dass eine Beratung seitens des Treuhänders erfolgt. Die Anlage der Beiträge erfolgt dabei entsprechend einer Anlagerichtlinie, die von den im Anlageausschuss vertretenen Gesellschaften angepasst werden kann. Der Treuhänder kann die Ausführung von Weisungen ablehnen, sofern diese nicht in Einklang mit der Zweckbindung oder den Auszahlungsbestimmungen stehen. Entsprechend der Anlagerichtlinie wird ein Wertsicherungsmechanismus angewandt, wobei die Anlage in verschiedenen Anlageklassen erfolgen kann.

Luxemburg

In Luxemburg obliegt die Festlegung der Anlagestrategie dem Board of Directors des Clearstream Pension Fund. Ziel ist die Renditemaximierung relativ zu einer Benchmark. Diese leitet sich zu 75 Prozent aus der Rendite von deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und zu 25 Prozent aus der Rendite des EURO STOXX 50-Index ab. Gemäß Anlagerichtlinie darf der Fonds nur in festverzinsliche sowie variabel verzinste Wertpapiere und börsennotierte Investmentfondsanteile investieren sowie Barvermögen halten, auch in Form von Geldmarktfonds.

Zusammensetzung des Planvermögens

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31.12.2022 31.12.2021
Mio. € % Mio. € %
Rentenpapiere 400,1 81,0 402,9 75,6
Anleihen öffentlich-rechtlicher Emittenten 301,0   241,2  
Multilaterale Entwicklungsbanken 82,4   144,4  
Unternehmensanleihen 16,7   17,3  
Derivate - 0,2 - 0,0 2,8 0,5
Aktienindex-Futures - 0,1   3,0  
Zins-Futures - 0,1   - 0,2  
Anteile an Investmentfonds 30,0 6,1 31,2 5,9
Summe börsennotiert 430,0 87,1 436,9 82,0
Qualifizierende Versicherungspolicen 42,9 8,7 42,8 8,0
Barmittel 20,9 4,2 53,3 10,0
Summe nicht börsennotiert 63,8 12,9 96,2 18,0
Summe Planvermögen 493,8 100,0 533,1 100,0

Das Planvermögen umfasste zum 31. Dezember 2022 keine eigenen Finanzinstrumente des Konzerns (2021: null). Auch von den Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse genutzte Immobilien oder sonstige Vermögenswerte waren nicht enthalten.

Risiken

Die mit den leistungsorientierten Verpflichtungen verbundenen Risiken betreffen neben den üblichen versicherungsmathematischen Risiken v. a. finanzielle Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen; diese können insbesondere Adressenausfall- und Marktpreisrisiken enthalten.

Marktpreisrisiken

Die Rendite des Planvermögens wird in Höhe der Diskontierungssätze angenommen, die auf Basis von Unternehmensanleihen bestimmt werden, deren Bonität mit AA bewertet ist. Sofern die tatsächliche Rendite des Planvermögens die angewandten Diskontierungssätze unterschreitet, erhöht sich die Nettoverpflichtung aus den Pensionsplänen. Bei geringerer Volatilität ist weiterhin davon auszugehen, dass die tatsächliche Rendite mittel- bis langfristig über der Rendite von Unternehmensanleihen guter Bonität liegt. Die Höhe der Nettoverpflichtung wird zudem insbesondere durch die Diskontierungssätze beeinflusst, wobei das gegenwärtig niedrige Zinsniveau zu einer vergleichsweise hohen Nettoverpflichtung beiträgt. Das Aktienkursrisiko, das sich aus derivativen Positionen in Aktienindex-Futures im Planvermögen ergibt, erachten wir als angemessen. Das Unternehmen stützt seine Einschätzung auf das insgesamt überschaubare Volumen der erwarteten Auszahlungen aus den Pensionsplänen in den nächsten Jahren, die ebenfalls überschaubare Gesamthöhe der Verpflichtungen und die Fähigkeit, diese Zahlungen vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu bedienen. Bei Anpassungen der Anlagerichtlinie wird gleichwohl die Duration der Pensionsverpflichtung und der erwarteten Auszahlungen über einen Zeitraum von zehn Jahren berücksichtigt.

Inflationsrisiken

Mögliche Inflationsrisiken, die zu einem Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen könnten, bestehen insoweit, als es sich bei einigen Plänen um Endgehaltspläne handelt bzw. die jährlichen Kapitalbausteine unmittelbar an die Gehälter gebunden sind, d. h., ein deutlicher Gehaltsanstieg würde sich verpflichtungserhöhend auf diese Pläne auswirken. In Deutschland besteht indes keine vertragliche Vereinbarung im Hinblick auf Inflationsrisiken für diese Pensionspläne. Für den arbeitnehmerfinanzierten Leistungsplan (Deferred Compensation) ist ein Zinssatz von 6 Prozent p. a. vereinbart; eine Regelung für Inflation sieht der Plan nicht vor, sodass davon auszugehen ist, dass der Anreiz für Mitarbeitende, Beiträge in den Leistungsplan einzuzahlen, bei steigender Inflation eher gering ist. In Luxemburg werden die Gehälter maximal einmal pro Jahr auf Basis eines Verbraucherpreisindex an Inflationseffekte angepasst; diese Anpassung wirkt sich entsprechend verpflichtungserhöhend auf den Pensionsplan aus. Aufgrund der Tatsache, dass die Verpflichtung in Form einer Kapitalzahlung erfüllt wird, ergeben sich keine inflationsbedingten Auswirkungen, sobald die*der Begünstigte die Altersgrenze erreicht hat.

Duration und erwartete Fälligkeiten der Pensionsverpflichtungen

Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2022 12,7 Jahre (2021: 15,6 Jahre).

Erwartete Fälligkeiten der undiskontierten Pensionszahlungen

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Erwartete Pensionszahlungen 1
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Weniger als 1 Jahr 14,5 16,7
Zwischen 1 und 2 Jahren 16,3 13,5
Zwischen 2 und 5 Jahren 69,7 57,0
Zwischen 5 und 10 Jahren 173,7 161,6
Summe 274,2 248,8

1) Die erwarteten Zahlungen in Schweizer Franken wurden mit dem jeweiligen Stichtagskurs zum 31. Dezember in Euro umgerechnet.

Die voraussichtlichen Dienstzeitaufwendungen für leistungsorientierte Pläne (ausgenommen Dienstzeitaufwand Deferred Compensation) für das Geschäftsjahr 2023 betragen etwa 10,9 Mio. € zuzüglich 0,3 Mio. € Nettozinsaufwendungen.

Beitragsorientierte Pensionspläne und gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber

Beitragsorientierte Pläne (Defined Contribution Plans)

Beitragsorientierte Pläne bestehen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung über Pensionskassen und vergleichbare Versorgungseinrichtungen. Daneben werden Beiträge im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt. Die Höhe der Beiträge bestimmt sich i. d. R. in Abhängigkeit vom Einkommen. Für beitragsorientierte Pläne werden grundsätzlich keine Rückstellungen erfasst. Die gezahlten Beiträge werden im Jahr der Zahlung als Pensionsaufwand ausgewiesen. In mehreren Ländern bestehen beitragsorientierte Pläne für Mitarbeitende. Zudem werden Zuschüsse zu den privaten Rentenversicherungsfonds der Mitarbeitenden bezahlt.

Im Berichtsjahr sind Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne in Höhe von 54,6 Mio. € (2021: 43,5 Mio. €) angefallen.

Gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber

Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind neben anderen Finanzinstituten Mitgliedsunternehmen des BVV Versicherungsverein des Bankgewerbes a.G., Berlin. Aus den regelmäßigen arbeitgeber- und arbeitnehmerseitigen Beiträgen werden Rentenbausteine plus zusätzliche Überschüsse ermittelt. Die Höhe der Beiträge ergibt sich aus der Anwendung eines prozentualen Beitragssatzes auf das monatliche Bruttoeinkommen der aktiven Mitarbeitenden unter Berücksichtigung einer Zuwendungsbemessungsgrenze. Die Mitgliedsunternehmen haften subsidiär für die Erfüllung der zugesagten Leistungen des BVV. Eine Inanspruchnahme dieser Haftung wird momentan als unwahrscheinlich angesehen. Die Mitgliedschaft im BVV ist in einer Betriebsvereinbarung zur Altersvorsorge geregelt und daher nicht ohne Weiteres kündbar. Die Kündigungsfrist ist in der Satzung der BVV Pensionskasse geregelt. Die Subsidiärhaftung des Arbeitgebers bleibt für die zum Kündigungsstichtag erworbene Anwartschaft jeder*jedes einzelnen Mitarbeitenden erhalten. Prinzipiell sieht der Konzern diesen Plan als leistungsorientierten, gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber an. Allerdings fehlen Informationen zum einen hinsichtlich der Zuordnung der Vermögensanlagen des BVV zu den Mitgliedsunternehmen und den zugehörigen Leistungsberechtigten und zum anderen hinsichtlich des Anteils der Verpflichtungen des Konzerns an den Gesamtverpflichtungen des BVV. Daher wird dieser Plan in der Rechnungslegung des Konzerns als beitragsorientierter Plan ausgewiesen. Nach den derzeitigen Veröffentlichungen des BVV existieren keine Unterdeckungen, die die künftigen Beiträge des Konzerns beeinflussen könnten. Es erfolgt keine Haftung durch die Gruppe Deutsche Börse für die Zusagen anderer Mitgliedsunternehmen des BVV.

Innerhalb des EEX-Teilkonzerns partizipiert die EPEX Netherlands B.V. am ABP-Pensionsfonds. Die Teilnahme ist für die Mitarbeitenden verpflichtend. Die Arbeitgeberbeiträge werden direkt von der ABP vorgegeben und ggf. in der Höhe angepasst. Auch dieser Plan lässt sich, da eine Zuordnung des Vermögens zu den teilnehmenden Unternehmen bzw. Leistungsberechtigten nicht möglich ist, nur als beitragsorientierter Plan abbilden.

Im Berichtsjahr sind Aufwendungen für als solche ausgewiesene gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber in Höhe von 10,1 Mio. € (2021: 10,3 Mio. €) angefallen. Für das Jahr 2023 werden etwa 10,0 Mio. € an Beiträgen für die gemeinschaftlichen Pläne mehrerer Arbeitgeber erwartet.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmende

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmende

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
IHK Schuldbeitritt 7,9 7,7
Jubiläumsrückstellung 3,9 6,0
Summe 11,8 13,7

Die Verpflichtung aus Altersteilzeitverträgen wird unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen, da das zugeordnete Planvermögen die entsprechende Verbindlichkeit übersteigt.

19. Aktienbasierte Vergütung

Die Gruppe Deutsche Börse verfügt mit dem Group Share Plan (GSP), dem Aktientantiemeprogramm (ATP), dem Performance Share Plan (PSP) und dem Management Incentive-Programm (MIP) sowie dem langfristigen Nachhaltigkeitsplan (Long-term Sustainable Instrument, LSI) und dem "Gesperrte Aktien"-Plan (Restricted Stock Units, RSU) über aktienbasierte Vergütungsbestandteile für Mitarbeitende, leitende Angestellte und Vorstände.

Aktientantiemeprogramm (ATP)

Das ATP besteht für leitende Angestellte der Deutsche Börse AG und teilnehmender Tochterunternehmen. Es gewährt eine langfristige Vergütungskomponente in Form von sog. ATP-Aktien. Für diese gelten grundsätzlich die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen, bei denen die Deutsche Börse AG bei bestimmten Tranchen die Wahl zwischen Barausgleich und Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente hat. Die in Vorjahren fälligen Tranchen wurden jeweils durch Barausgleich erfüllt. Im Berichtsjahr legte die Gruppe Deutsche Börse eine weitere Tranche des ATP für leitende Angestellte, die keine Risikoträger sind, auf. Um am ATP teilzunehmen, müssen Berechtigte einen Bonus erdient haben. Die Bedienung erfolgt durch Barausgleich und die ATP-Aktien werden als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich bewertet. Die Kosten der Bezugsrechte werden anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung) ermittelt und erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

Die Anzahl der Aktienbezugsrechte ergibt sich aus dem individuell und leistungsabhängig festgelegten ATP-Bonusbetrag für das Geschäftsjahr und dessen Division durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im vierten Quartal des jeweiligen Geschäftsjahres. Weder der umgerechnete ATP-Bonus noch die Aktienbezugsrechte werden zum Zeitpunkt der Festlegung des Bonus geleistet. Vielmehr erfolgen die Leistungen üblicherweise drei Jahre nach ihrer Gewährung (sog. Wartezeit). Innerhalb dieser Frist können die Berechtigten keine Aktionärsrechte (insbesondere das Recht auf eine Dividende und auf die Teilnahme an der Hauptversammlung) geltend machen. Ist die Dienstbedingung erfüllt, werden die aus dem ATP resultierenden Ansprüche der Berechtigten am ersten Börsenhandelstag, der auf den letzten Tag der Wartezeit folgt, ermittelt. Dazu wird der an diesem Tag aktuelle Börsenpreis (Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) mit der Anzahl der Aktienbezugsrechte multipliziert. Die Bezugsrechte werden in bar erfüllt.

Bewertung des ATP

Für die Ermittlung des Fair Value der Aktienbezugsrechte wird der ratierlich zugeführte innere Wert der Bezugsrechte berechnet, welcher auch eine Erwartung bezüglich künftig gezahlter Dividenden enthält.

Bewertung der ATP-Aktienbezugsrechte

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Tranche Anzahl zum 31.12.2022 Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2022
Innerer Wert/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Fair Value/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Erfüllungsverpflichtung
Mio. €
Kurzfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2018 0 161,40 147,45 147,45 0,0 0,0
2019 6.130 161,40 161,40 154,94 1,0 1,0
2020 7.466 161,40 161,40 113,92 0,9 0,0
2021 9.977 161,40 161,40 74,46 0,7 0,0
2022 11.303 161,40 161,40 36,50 0,4 0,0
Summe 34.876       3,0 1,0
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Tranche Langfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2018 0,0
2019 0,0
2020 0,9
2021 0,7
2022 0,4
Summe 2,0

Durchschnittskurs der ausgeübten und verwirkten Aktienbezugsrechte

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Tranche Durchschnittlicher Ausübungspreis
Durchschnittskurs der verwirkten Bezugsrechte
2018 147,45 145,23
2019 166,20 130,90
2020 166,20 97,07
2021 n.a. 73,29

Im Berichtsjahr wurden die Aktienbezugsrechte der ATP-Tranche 2018 nach Ablauf der Wartezeit ausgeübt. Für die ATP-Tranchen 2019 und 2020 wurden im Berichtsjahr im Rahmen von Abfindungen ATP-Stücke an ausgeschiedene Mitarbeitende ausgezahlt.

Der Rückstellungsbetrag für das ATP ergibt sich aus der Bewertung der Anzahl der Aktienbezugsrechte mit dem beizulegenden Marktwert (Fair Value) des Schlussauktionspreises der Deutsche Börse-Aktie im elektronischen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Bilanzstichtag und dessen ratierlicher Erfassung über den Erdienungszeitraum.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 wurden Rückstellungen für das ATP in Höhe von 3,0 Mio. € ausgewiesen (31. Dezember 2021: 3,0 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 1,5 Mio. € (2021: 1,3 Mio. €).

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten ATP-Aktienbezugsrechte

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Anzahl zum 31.12.2021 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2018 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2019 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2020 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2021 Zugänge/​ (Abgänge) 2022
An leitende Angestellte 34.512 0 172 256 447 11.303
Summe 34.512 0 172 256 447 11.303
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In bar ausgezahlte Bezugsrechte Verwirkte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2022
An leitende Angestellte - 10.447 - 1.367 34.876
Summe - 10.447 - 1.367 34.876

Langfristiger Nachhaltigkeitsplan (Long-term Sustainable Instrument, LSI) und "Gesperrte Aktien"-Plan (Restricted Stock Units, RSU)

Im Jahr 2014 hatte die Gruppe Deutsche Börse einen langfristigen Nachhaltigkeitsplan (LSI) zur aktienbasierten Vergütung eingeführt, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Das Programm wurde im Jahr 2016 um einen "Gesperrte Aktien"-Plan (RSU) erweitert. Die folgenden Angaben beziehen sich auf beide Programme.

Langfristiger Nachhaltigkeitsplan (Long-term Sustainable Instrument, LSI)

Das LSI-Vergütungsmodell sieht vor, dass ein Teil der variablen Vergütung mindestens zur Hälfte in bar und zur Hälfte in virtuellen Aktien der Deutsche Börse AG (LSI-Aktien) erfüllt wird. Alle Tranchen werden durch Barausgleich erfüllt. Dabei wird ein Teil der variablen Vergütung im Folgejahr und weitere Teile über einen Zeitraum von weiteren drei bzw. vier Jahren gewährt. Außerdem wird ein Teil der variablen Vergütung in RSU gewandelt, die einer dreijährigen Sperrfrist nach Gewährung sowie einer einjährigen Wartezeit unterliegen (RSU-Aktien). Entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse die LSI-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Bewertung der Bezugsrechte erfolgt anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung). Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach Ablauf des dem Programm zugrunde liegenden Dienstzeitraums von einem Jahr unter Berücksichtigung bestimmter Wartefristen.

Die Anzahl der LSI- und RSU-Aktien aus der Tranche 2017 ergibt sich, indem der anteilige LSI- bzw. RSU-Bonus des jeweiligen Jahres durch den durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der Deutsche Börse AG im letzten Monat eines Geschäftsjahres dividiert wird. Die Anzahl der LSI- und RSU-Aktien der Tranchen 2018- 2022 ergibt sich aus dem Schlussauktionspreis der Deutsche Börse-Aktie zum Auszahlungszeitpunkt der Barkomponente der jeweiligen Tranche (Cash Bonus) im Folgejahr bzw. aus dem Schlusskurs des nächstfolgenden Handelstages an der Frankfurter Wertpapierbörse. Für den LSI-Bonus ergeben sich somit einzelne LSI-Tranchen, die Laufzeiten von einem Jahr bis zu fünf Jahren aufweisen. Aus dem RSU-Bonus wird eine Tranche mit einer Laufzeit von vier Jahren gebildet. Die Auszahlung einer jeden Tranche erfolgt jeweils nach einer Wartezeit von einem Jahr. Eine Dienstbedingung ist in den beiden Vergütungssystemen nicht vorgesehen. Nach Ablauf der Wartezeit werden sowohl die LSI- als auch die RSU-Aktien der Tranche 2017 unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktie der Deutsche Börse AG im letzten Monat vor Ablauf der Wartefrist bewertet. LSI- und RSU-Aktien der Tranchen 2018-2022 werden zum Schlussauktionspreis des ersten Handelstages im Februar des Jahres, in dem die Haltefrist endet, bewertet. Im Berichtsjahr wurden LSI-Aktien aus den Tranchen 20162020 ausgezahlt mit einem Auszahlungskurs von 141,35 € für die Anteile der Tranchen 2016-2017, für die Anteile der Tranchen 2018-2020 lag der Auszahlungskurs bei 156,30 €. Die unterschiedlichen Auszahlungskurse lassen sich auf die spezifischen Vertragskonditionen der jeweiligen Tranchen zurückführen.

"Gesperrte Aktien"-Plan (Restricted Stock Units, RSU)

Der RSU-Plan gilt wie der LSI-Plan für die Risikoträger innerhalb der Gruppe Deutsche Börse. Die RSU-Aktien werden in bar erfüllt; entsprechend bewertet die Gruppe Deutsche Börse auch die RSU-Aktien als aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich. Die Bewertung der Bezugsrechte erfolgt anhand eines Optionspreismodells (Fair Value-Bewertung). Ein Anspruch auf Auszahlung einer eventuellen Aktientantieme entsteht erst nach Ablauf des dem Programm zugrunde liegenden Dienstzeitraums von einem Jahr unter zusätzlicher Berücksichtigung einer dreijährigen Sperrfrist sowie einer einjährigen Wartezeit. Im Berichtsjahr wurden die RSU-Aktien der Tranche 2017 ausgezahlt mit einem Auszahlungskurs von 141,35 €.

Bewertung des LSI und des RSU

Für die Ermittlung des Fair Value der Aktienbezugsrechte wird der ratierlich zugeführte innere Wert der Bezugsrechte berechnet, welcher auch eine Erwartung bezüglich künftig gezahlter Dividenden enthält.

Bewertung der LSI- und RSU-Aktienbezugsrechte

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Tranche Anzahl zum 31.12.2022 Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2022
Innerer Wert/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Fair Value/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Erfüllungsverpflichtung
Mio. €
Kurzfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2017 1.847 161,40 161,40 168,05 0,3 0,3
2018 45.471 161,40 161,40 155,12-161,40 7,3 5,6
2019 36.408 161,40 161,40 146,25-161,40 5,7 0,6
2020 30.855 161,40 161,40 143,43-161,40 4,8 0,5
2021 46.193 161,40 161,40 139,00-161,40 7,1 2,0
2022 58.835 161,40 161,40 139,00-158,22 8,9 0,0
Summe 219.609       34,1 9,0
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Tranche Langfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2017 0,0
2018 1,7
2019 5,1
2020 4,3
2021 5,2
2022 8,9
Summe 25,2

Zum 31. Dezember 2022 wurden Rückstellungen in Höhe von 34,1 Mio. € ausgewiesen (31. Dezember 2021: 32,2 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 11,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,5 Mio. €).

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten LSI- und RSU-Aktienbezugsrechte

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Anzahl zum 31.12.2021 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2017 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2018 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2019 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2020 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2021
An leitende Angestellte 226.085 1.847 - - -945 -1.831
Summe 226.085 1.847 - - -945 -1.831
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Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2022 In bar ausgezahlte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2022
An leitende Angestellte 58.835 -64.382 219.609
Summe 58.835 -64.382 219.609

Performance Share Plan (PSP)

Performance Share Plan (PSP)

Der PSP wurde im Geschäftsjahr 2016 aufgelegt und besteht für die Mitglieder des Vorstands der Deutsche Börse AG sowie bestimmte Führungskräfte und Mitarbeitende der Deutsche Börse AG und teilnehmender Tochterunternehmen. Die Anzahl der zuzuteilenden virtuellen PSP-Aktien bemisst sich anhand der Anzahl der gewährten Aktien sowie der Erhöhung des Periodenüberschusses, der den Anteilseigner*innen der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, und des Verhältnisses der Aktienrentabilität der Deutsche Börse AG gegenüber derjenigen der im STOXX Europe 600 Financials-Index geführten Unternehmen. Die Aktien unterliegen einem Performance-Zeitraum von fünf Jahren. Der Auszahlungsbetrag der Aktientantieme wird nach Ablauf des Performance-Zeitraums in bar bedient.

Der 100-Prozent-Zielwert der Aktientantieme für jedes Vorstandsmitglied wurde als Eurobetrag festgelegt. Der 100-Prozent-Zielwert für ausgewählte Führungskräfte und Mitarbeitende der Deutsche Börse AG und teilnehmender Tochterunternehmen wird durch die zuständigen Entscheidungsgremien bestimmt. Aus dem festgelegten 100-Prozent-Zielwert des PSP ergibt sich für alle Berechtigten die entsprechende Anzahl virtueller Aktien aus der Division des Zielwertes durch den durchschnittlichen Börsenpreis (Xetra-Schlusskurs) der Aktie der Deutsche Börse AG im letzten Kalendermonat vor Beginn des Performance-Zeitraums. Ein Anspruch auf Auszahlung aus dem PSP entsteht erst nach einem Performance-Zeitraum von fünf Jahren.

Die endgültige Zahl der Performance Shares wird durch Multiplikation der anfänglichen Zahl der Performance Shares mit dem Gesamtzielerreichungsgrad ermittelt. Der Gesamtzielerreichungsgrad des PSP bemisst sich nach der Entwicklung von zwei Erfolgsparametern während des Performance-Zeitraums: zum einen der relativen Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) der Aktie der Deutsche Börse AG im Vergleich zum Total Shareholder Return des STOXX Europe 600 Financials-Index und zum anderen der Erhöhung des den Anteilseigner*innen der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Periodenüberschusses. Diese beiden Erfolgsziele fließen zu jeweils 50 Prozent in die Ermittlung des Gesamtzielerreichungsgrades ein. Für die Tranchen 2021 und 2022 bemisst sich der Gesamtzielerreichungsgrad nach der Entwicklung dreier verschiedener Erfolgsparameter während des Performance-Zeitraums. Die relative Entwicklung der Aktienrendite der Aktie der Deutsche Börse AG im Vergleich zum Total Shareholder Return des STOXX Europe 600 Financials-Index fließt dabei zu 50 Prozent ein. Weitere 25 Prozent entfallen auf die jährliche Wachstumsrate des bereinigten Ergebnisses pro Aktie über die Performance-Periode. Die verbleibenden 25 Prozent werden anhand des Zielerreichungsgrades von vier gleichgewichteten ESG-Zielen ermittelt.

Der Auszahlungsbetrag ergibt sich aus der Multiplikation der endgültigen Zahl der Performance Shares mit dem Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG (Xetra-Schlusskurs) des letzten Kalendermonats vor Ablauf des Performance-Zeitraums zuzüglich der Summe der während des Performance-Zeitraums gezahlten Dividenden bezogen auf die endgültige Zahl der Performance Shares. Im Berichtszeitraum wurden Anteile der PSP-Tranche 2017 ausgezahlt mit einem Auszahlungskurs von 154,75 €. Bis Tranche 2021 erfolgen die Bedienung und eine Behandlung gemäß den Regelungen zum Barausgleich (Cash-Settlement). Für die Tranchen 2021 und 2022 erfolgt aufgrund von angepassten, spezifischen Vertragskonditionen eine Behandlung gemäß den Regelungen zum Ausgleich mit Eigenkapital (Equity-Settlement).

Bewertung des PSP

Für die Ermittlung des Fair Value der Aktienbezugsrechte wird der ratierlich zugeführte innere Wert der Bezugsrechte berechnet, welcher auch eine Erwartung bezüglich künftig gezahlter Dividenden enthält.

Bewertungsparameter der PSP-Aktienbezugsrechte

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Tranche 2022 Tranche 2021 Tranche 2020 Tranche 2019 Tranche 2018
Laufzeit bis   31.12.2026 31.12.2025 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2022
Relativer Total Shareholder Return % 100,00 100,00 115,00 175,00 250,00
Erhöhung des den Anteilseigner*innen der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Periodenüberschusses % n.a. n.a. 145,84 147,06 170,39
Wachstumsrate des Ergebnisses pro Aktie % 150,00 150,00 n.a. n.a. n.a.
ESG-Zielerreichung % 150,00 175,00 n.a. n.a. n.a.
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Tranche 2017
Laufzeit bis 31.12.2021
Relativer Total Shareholder Return 235,00
Erhöhung des den 142,65
Anteilseigner*innen der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Periodenüberschusses - 152,89
Wachstumsrate des Ergebnisses pro Aktie n.a.
ESG-Zielerreichung n.a.

Bewertung der PSP-Aktienbezugsrechte

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Tranche Anzahl zum 31.12.2022 Stück Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG zum 31.12.2022
Innerer Wert/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Fair Value/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Erfüllungsverpflichtung
Mio. €
Kurzfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2016 5.026 161,40 152,18 152,18 0,8 0,8
2017 9.396 161,40 124,75 124,75 1,5 1,5
      - 154,75 - 154,75    
2018 145.719 161,40 131,60 131,60 26,6 26,6
      - 182,30 - 182,30    
2019 87.730 161,40 161,40 137,78 12,7 0,0
2020 49.755 161,40 161,40 101,74 5,4 0,0
2021 1 49.472 161,40 161,40 54,82 2,7 0,0
2022 1 48.386 161,40 161,40 29,36 1,4 0,0
Summe 395.484       51,1 28,9
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Tranche Langfristige Rückstellung zum 31.12.2022
Mio. €
2016 0,0
2017 0,0
2018 0,0
2019 12,7
2020 5,4
2021 1 0,0
2022 1 0,0
Summe 18,1

1) Aufgrund der Behandlung der Tranchen 2021 und 2022 nach den Prinzipien zum Ausgleich mit Eigenkapital werden hierfür keine Rückstellungen gebildet. Oben stehende Angaben beinhalten auch die Anteile der Vorstände.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 wurden Rückstellungen für den PSP in Höhe von 47,0 Mio. € ausgewiesen (31. Dezember 2021: 48,0 Mio. €). Von diesen Rückstellungen entfielen 22,8 Mio. € auf Mitglieder des Vorstands (2021: 13,8 Mio. €). Der Gesamtaufwand für die PSP-Aktienbezugsrechte betrug im Berichtsjahr 17,0 Mio. € (2021: 6,0 Mio. €). Davon entfiel auf Mitglieder des Vorstands ein Aufwand von 13,1 Mio. € (2021: 3,5 Mio. €).

Entwicklung der Anzahl der zugeteilten PSP-Aktienbezugsrechte

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Anzahl zum 31.12.2021 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2017 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2018 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2019 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2020 Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2021
An Vorstandsmitglieder 1 308.109 709 11.796 27.471 21.567 1
An leitende Angestellte 92.232 305 2.504 6.917 5.368 13
Summe 400.341 1.014 14.300 34.388 26.935 14
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Zugänge/​ (Abgänge) Tranche 2022 In bar ausgezahlte Bezugsrechte Stand zum 31.12.2022
An Vorstandsmitglieder 1 35.494 - 87.023 318.124
An leitende Angestellte 12.892 - 42.871 77.360
Summe 48.386 - 129.894 395.484

1) Aktive und frühere Vorstandsmitglieder

Gewährung der PSP-Tranche 2022 für Vorstände

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 wurde die PSP-Tranche 2022 gewährt. Dabei lag der für die PSP-Tranche 2022 maßgebliche Zuteilungskurs bei 141,35 €. Die Performance-Periode der PSP-Tranche 2022 endet am 31. Dezember 2026. Die individuellen Zielbeträge, der Zuteilungskurs, die Anzahl gewährter virtueller Performance Shares sowie der Fair Value zum 31.Dezember 2022 lassen sich für die einzelnen Vorstandsmitglieder wie folgt zusammenfassen:

Gewährung der PSP-Tranche 2022 für Vorstände

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Mitglied des Vorstands Zielbetrag
Zuteilungskurs
Anzahl gewährter Performance Shares Stück Fair Value/​ Bezugsrecht zum 31.12.2022
Dr. Theodor Weimer 1.300.000 141,35 9.198 337.552
Dr. Christoph Böhm 560.000 141,35 3.962 145.420
Dr. Thomas Book 516.667 141,35 3.656 134.146
Heike Eckert 516.667 141,35 3.656 134.146
Dr. Stephan Leithner 560.000 141,35 3.962 145.420
Gregor Pottmeyer 560.000 141,35 3.962 145.420
Summe 4.013.334     1.042.104

Mitarbeitendenbeteiligungsprogramm (Group Share Plan, GSP)

Mitarbeitende der Gruppe Deutsche Börse, die nicht dem Vorstand oder den oberen Führungsebenen angehören, haben im Rahmen des Mitarbeitendenbeteiligungsprogramms die Möglichkeit, Aktien der Deutsche Börse AG mit einem Abschlag zu erwerben. Im Rahmen der GSP-Tranche für das Jahr 2022 konnten die teilnahmeberechtigten Mitarbeitenden bis zu 50 Aktien der Gesellschaft mit einem Abschlag von 40 Prozent und 50 weitere Aktien der Gesellschaft mit einem Abschlag von 10 Prozent zeichnen. Die erworbenen Aktien unterliegen einer Sperrfrist von zwei Jahren.

Die Aufwendungen für diesen Abschlag werden zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgswirksam erfasst. Im Berichtsjahr wurde für den GSP ein Aufwand von insgesamt 6,3 Mio. € (2021: 4,8 Mio. €) im Personalaufwand ausgewiesen.

Weitere wesentliche Vergütungsprogramme im Rahmen von Akquisitionen

Qontigo Management Incentive-Programm (MIP)

Für das Senior Management des Qontigo-Teilkonzerns (Index- und Analytikgeschäft der Gruppe Deutsche Börse) wurde im Rahmen des Erwerbs ein Mitarbeiteranreizprogramm aufgesetzt. Es gewährt eine langfristige Vergütungskomponente in Form virtueller Anteile des Qontigo-Teilkonzerns. Für diese gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen. Die den Berechtigten gewährten Bezüge sollen die wirtschaftliche Entwicklung des Qontigo-Teilkonzerns reflektieren. Das MIP enthält eine zeitbasierte und eine leistungsbasierte Komponente. Der Erdienungszeitraum erstreckt sich über drei Jahre mit ggf. vorzeitiger Ausübung und begann mit Vollzug der Transaktion. Da die Gruppe Deutsche Börse eine potenzielle Auszahlung mit Barmitteln bedient, erfolgt eine Behandlung gemäß den Regelungen zum Barausgleich (Cash-Settlement).

Bewertung

Der Wert der virtuellen Anteile wird durch Anwendung einer Monte-Carlo-Simulation zum jeweiligen Bilanzstichtag ermittelt, die die vertragsspezifischen Konditionen abbildet. Die zugrunde liegenden Simulationen sind von dem Basiswert (Underlying) abhängig, an den die Auszahlung der Berechtigten geknüpft ist. Als Basiswert dient der Unternehmenswert des Qontigo-Teilkonzerns. Auf Grundlage der durchgeführten Simulationen wird eine diskontierte durchschnittliche Auszahlung der vertraglich vereinbarten Zahlungsströme an die jeweiligen Teilnehmenden berechnet. Als wesentliche Bewertungsparameter fließen neben dem Unternehmenswert und der erwarteten Volatilität des Qontigo-Teilkonzerns auch die erwartete Laufzeit und das vertragsspezifische Auszahlungsprofil ein. Entsprechend den Kriterien zur Unverfallbarkeit erfolgt eine ratierliche Zuführung des Werts als Aufwand über den Erdienungszeitraum.

ISS Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (MBP)

Für das Senior Management der ISS wurde im Rahmen des Erwerbs ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufgesetzt. Es ermöglichte dem Management den Erwerb von Anteilen des Mutterunternehmens der ISS Inc. (ISS HoldCo Inc.). Die Gruppe Deutsche Börse besitzt das Recht, die gewährten Anteile nach Ablauf von frühestens drei Jahren zum dann gültigen Zeitwert zurückzukaufen. Gemäß einer IFRIC-Stellungnahme aus dem Jahr 2005 wird dieses Programm wie eine Gewährung von Aktienoptionen behandelt. Da wir das einseitige Wahlrecht besitzen, die Auszahlung mit eigenen Aktien der Deutsche Börse AG zu bedienen, erfolgt eine Behandlung gemäß den Regelungen zum Ausgleich mit Eigenkapital (Equity-Settlement).

Bewertung

Der Wert des Programms wurde zum Zeitpunkt des Vollzugs der Transaktion durch Anwendung eines Black-Scholes Modells ermittelt, das die vertragsspezifischen Konditionen abbildet. Als wesentliche Bewertungsparameter flossen neben dem Unternehmenswert der ISS auch deren erwartete Volatilität sowie die vertraglich vereinbarte Verzinsung des Darlehens und die erwartete Laufzeit ein. Da mit dem Programm kein Erdienungszeitraum verknüpft ist, wurde der gesamte Wert als Aufwand zum Zeitpunkt der Transaktion erfasst.

ISS Mitarbeiteranreizprogramm (MAP)

Für ausgewählte Manager*innen der ISS wurde ein Mitarbeiteranreizprogramm aufgesetzt, welches zum Bilanzstichtag noch nicht vollständig zugeteilt ist. Es gewährt eine langfristige Vergütungskomponente in Form virtueller Anteile an der ISS. Für das Programm gelten die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für anteilsbasierte Vergütungstransaktionen. Die den Berechtigten gewährten Bezüge sollen die wirtschaftliche Entwicklung der ISS reflektieren. Das MAP enthält eine zeitbasierte und eine leistungsbasierte Komponente. Der Erdienungszeitraum erstreckt sich über drei Jahre mit ggf. vorzeitiger Ausübung. Da wir das einseitige Wahlrecht besitzen die Auszahlung mit eigenen Aktien der Deutsche Börse AG zu bedienen erfolgt eine Behandlung gemäß den Regelungen zum Ausgleich mit Eigenkapital (Equity-Settlement).

Bewertung

Der Wert der virtuellen Anteile wird im Zeitpunkt der jeweiligen Zuteilung an den Berechtigten durch Anwendung eines Black-Merton-Scholes-Modells ermittelt, das die vertragsspezifischen Konditionen abbildet. Als wesentliche Bewertungsparameter fließen neben dem Unternehmenswert und der erwarteten Volatilität der ISS auch die erwartete Laufzeit und das vertragsspezifische Auszahlungsprofil ein. Entsprechend den Kriterien zur Unverfallbarkeit erfolgt eine ratierliche Zuführung des Werts als Aufwand über den jeweiligen Erdienungszeitraum.

20. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe dieser Verpflichtung möglich ist. Die Höhe der Rückstellung entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die nötig ist, um die Verpflichtung zum Bilanzstichtag zu erfüllen. Wenn es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass mit der Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen verbunden ist, ist die Rückstellung aufzulösen.

Eine Rückstellung für Restrukturierung wird nur dann angesetzt, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan vorliegt und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies kann durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder die Ankündigung seiner wesentlichen Bestandteile den Betroffenen gegenüber erfolgen. Die Restrukturierungsrückstellungen sowie die Rückstellungen für vertraglich vereinbarte Vorruhestandsleistungen und Abfindungsverträge werden in den sonstigen Rückstellungen erfasst.

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen (Teil 1)

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Boni
Mio. €
Aktienbasierte Vergütung
Mio. €
Zinsen auf Steuern
Mio. €
Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen
Mio. €
Stand zum 01.01.2022 154,1 85,4 76,9 56,2
Veränderungen im Konsolidierungskreis - 0,9 0 0 0
Umgliederung - 5,4 - 0,3 0 - 0,4
Inanspruchnahme - 249,6 - 32,5 - 0,5 - 17,5
Auflösung - 10,0 - 3,3 - 1,8 - 1,2
Zuführung 301,2 36,4 9,5 7,2
Währungsumrechnung - 1,9 -0,1 0 0
Zinsen 0 0 0 - 1,1
Stand zum 31.12.2022 187,5 85,6 84,1 43,2

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen (Teil 2)

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Sonstige Steuerrückstellungen
Mio. €
Drohverluste
Mio. €
Sonstige Personalrückstellungen
Mio. €
Übrige
Mio. €
Stand zum 01.01.2022 44,6 15,4 5,2 24,7
Veränderungen im Konsolidierungskreis - 0,1 0 1,4 30,5
Umgliederung 0,1 0 0 - 8,8
Inanspruchnahme - 4,2 - 5,6 - 3,6 - 45,5
Auflösung - 3,0 - 1,6 - 0,5 - 1,5
Zuführung 8,3 0,1 2,3 40,5
Währungsumrechnung 0,90 0,1 0,1 - 0,2
Zinsen 0,0 0 0 0
Stand zum 31.12.2022 46,6 8,4 4,9 39,7

Die sonstigen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen betragen in Summe 500,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 462,5 Mio. €). Die langfristigen Rückstellungen in Höhe von 110,8 Mio. € (31. Dezember 2021: 127,2 Mio. €) weisen im Wesentlichen eine Restlaufzeit zwischen ein und fünf Jahren auf. Des Weiteren bestehen kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 389,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 335,3 Mio. €).

Rückstellungen für Restrukturierungs- und Effizienzmaßnahmen betreffen im Wesentlichen vertraglich vereinbarte Vorruhestandsleistungen und Abfindungszahlungen sowie Ausgaben, die direkt im Zusammenhang mit der Restrukturierung stehen.

Für Details zur aktienbasierten Vergütung siehe Erläuterung 19.

21. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Zusammensetzung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Sonstige Verbindlichkeiten aus dem CCP-Geschäft (Commodities) 2.148,6 2.527,6
Vertragsverbindlichkeiten 172,0 136,3
Steuerverbindlichkeiten (ohne Ertragsteuern) 54,9 41,9
Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und Überstundenguthaben 33,7 30,6
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 15,2 13,8
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitenden 13,7 11,4
Verbindlichkeiten für Aufsichtsgremien 3,4 3,3
Übrige 13,9 23,7
Summe 2.455,4 2.788,6

Der Rückgang der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Verbindlichkeiten aus dem CCP-Geschäft. Diese Verbindlichkeiten sind nicht Teil der finanziellen Verbindlichkeiten, weil keine Verpflichtung zur Zahlung von Zahlungsmitteln, sondern eine Verpflichtung zur physischen Lieferung von Rohstoffen besteht.

Sonstige Erläuterungen

22. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Zusammensetzung der übrigen nicht zahlungswirksamen Effekte

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2022
Mio. €
2021
Mio. €
Folgebewertung von nichtderivativen Finanzinstrumenten 44,3 - 156,4
Auflösung Disagio und Transaktionskosten aus langfristigen Finanzierungen 7,5 0,5
At-Equity-Bewertungen 30,4 - 18,1
Wertminderung auf Finanzinstrumente - 2,5 - 0,4
Folgebewertung von Derivaten 14,7 19,4
Vertragliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 17,4 - 3,9
Erträge aus dem Abgang von Tochtergesellschaften und Beteiligungen - 13,0 - 10,5
Sonstige 6,1 5,8
Summe 104,8 - 163,6

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

Der Finanzmittelbestand umfasst den Kassenbestand und die Bankguthaben, soweit diese nicht aus der Wiederanlage der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmenden resultieren, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, deren ursprüngliche Fristigkeit drei Monate nicht übersteigt.

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 93.538,3 78.542,0
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.275,6 1.029,7
Nettopositionen der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 364,0 - 72,0
Kurzfristige Finanzinstrumente, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten 18.876,1 15.799,7
abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten - 2.485,4 - 2.019,0
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten - 17.671,5 - 15.914,3
abzüglich Finanzinstrumenten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten 1.514,2 2.966,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmenden - 93.283,2 - 78.292,5
Finanzmittelbestand 2.128,2 2.040,0

Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten

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Ausgegebene Anleihen
Mio. €
Leasingverbindlichkeiten
Mio. €
Commercial Paper
Mio. €
1. Januar 2021 2.637,0 408,7 0
Nettozahlungen im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16) 0 - 62,8 0
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 87,1 0
Zugänge 999,1 46,1 2.701,0
Abgänge 0 - 4,7 0
Rückzahlungen 0 0 - 1.900,0
Sonstige und Währungsdifferenzen 0 12,1 0
31. Dezember 2021 3.636,1 486,7 801,0
Nettozahlungen im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16) 0 - 75,9 0
Erwerb durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 5,1 0
Zugänge 1.079,3 69,2 1.056,0
Abgänge 0 - 18,4 0
Rückzahlungen - 600,0 0 - 1.797,0
Sonstige und Währungsdifferenzen 0 14,8 0
31. Dezember 2022 4.115,4 481,5 60,0

23. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die unter anderem im Rahmen einer aktienbasierten Vergütung erworben werden können.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen, dass alle Bezugsrechte, für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

Alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans (LSI), für die ein Wahlrecht zwischen Erfüllung durch Barausgleich oder Eigenkapitalinstrumente beschlossen wurde, wurden bereits im Vorjahr ausgezahlt. Alle aktuellen und zukünftigen Tranchen können ausschließlich durch Barausgleich erfüllt werden. Durch den langfristigen Nachhaltigkeitsplan ergeben sich somit keine potenziell verwässernden Stammaktien.

Im Rahmen der Akquisition der Institutional Shareholder Services Inc. liegen bis zum 25. Februar 2024 laufende Bezugsrechte vor, deren Auswirkungen im Berichtsjahr bis zum Bilanzstichtag einen leichten Verwässerungseffekt hatten.

Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie

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2022 2021
Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden 183.618.782 183.521.257
Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden 183.738.945 183.618.782
Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf 183.630.715 183.546.106
Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien 354.805 368.326
Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 183.985.520 183.914.432
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss (Mio. €) 1.494,4 1.209,7
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) 8,14 6,59
Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) 8,12 6,58

24. Segmentberichterstattung

Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr Geschäft in vier Segmente. Diese Struktur dient der internen Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung. Ausführliche Angaben zur Segmentstruktur, die Bestandteil dieses Konzernabschlusses sind, sind unter der Überschrift "Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur" im Abschnitt "Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern" im zusammengefassten Lagebericht enthalten.

Segmentberichterstattung

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Data & Analytics Trading & Clearing Fund Services
2022 2021 2022 2021 2022 2021
Nettoerlöse (Mio. €) 651,7 482,6 2.187,1 1.809,1 375,9 382,4
Operative Kosten (Mio. €) - 383,2 - 278,7 - 876,3 - 770,7 - 171,5 - 125,9
Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) - 7,0 40,1 20,0 45,2 - 0,6 - 0,6
davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen (Mio. €) 0 10,5 10,1 28,2 - 0,6 - 0,5
EBITDA (Mio. €) 261,5 244,0 1.330,8 1.083,6 203,8 255,9
EBITDA-Marge (%) 40 51 61 60 54 67
Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) - 103,7 - 73,1 - 134,6 - 114,0 - 44,0 - 36,9
EBIT (Mio. €) 157,8 170,9 1.196,2 969,6 159,8 219,0
Investitionen 1 (Mio. €) 35,1 25,0 159,1 92,2 38,1 16,4
Mitarbeitende zum 31.12. 3.835 3.352 3.918 3.803 1.162 886
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Securities Services Konzern
2022 2021 2022 2021
Nettoerlöse (Mio. €) 1.122,9 835,4 4.337,6 3.509,5
Operative Kosten (Mio. €) - 391,2 - 376,3 - 1.822,2 - 1.551,6
Ergebnis aus Finanzanlagen (Mio. €) - 2,2 0,5 10,2 85,2
davon Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Unternehmen (Mio. €) - 2,7 0,4 6,8 38,6
EBITDA (Mio. €) 729,5 459,6 2.525,6 2.043,1
EBITDA-Marge (%) 65 55 58 58
Abschreibungen und Wertminderungen (Mio. €) - 73,3 - 69,7 - 355,6 - 293,7
EBIT (Mio. €) 656,2 389,9 2.170,0 1.749,4
Investitionen 1 (Mio. €) 91,2 72,8 323,5 206,4
Mitarbeitende zum 31.12. 2.163 2.159 11.078 10.200

1) Ohne Investitionen aus Unternehmenszusammenschlüssen

Die Nettoerlöse beinhalten sowohl Erlöse mit fremden Dritten als auch konzerninterne Umsätze ("Innenumsätze"). Die Auswirkung der Innenumsätze eliminiert sich jedoch (in den Nettoerlösen) auf Konzernebene, da die konzernintern generierten Umsätze eines Segmentes im jeweiligen Partnersegment in gleicher Höhe erlösreduzierend wirken. Für eine Übersicht über die konzerninternen Umsätze siehe Erläuterung 5. Leistungen zwischen den Segmenten werden auf Basis von bewerteten Mengen oder zu Festpreisen verrechnet.

Unser Geschäftsmodell und das all unserer Segmente ist auf einen international agierenden Teilnehmendenkreis ausgerichtet; die Preise werden nicht nach der Herkunft der Teilnehmenden differenziert. Deshalb ist es aus Preis-, Margen- und Risikogesichtspunkten nicht entscheidend, ob Umsatzerlöse mit nationalen oder internationalen Teilnehmenden erwirtschaftet werden.

Die Risiken und Erträge aus den Aktivitäten der Tochtergesellschaften innerhalb des wirtschaftlichen Umfelds der Europäischen Währungsunion (EWU) unterscheiden sich auf Basis der zu berücksichtigen den Faktoren zur Bestimmung von Informationen über geografische Regionen nach IFRS 8 nicht wesentlich voneinander. Daher haben wir folgende Segmente identifiziert: Eurozone, übriges Europa, Amerika und Asien-Pazifik.

Die Zuordnung der Umsatzerlöse zu den einzelnen Regionen erfolgt nach Sitz des Kunden, während Investitionen und langfristige Vermögenswerte nach Sitz des Unternehmens und die Mitarbeitenden je nach Standort den Regionen zugeordnet werden.

Wie im vorherigen Abschnitt erläutert, basiert die Zuordnung der Erlöse auf der Rechnungsadresse des unmittelbaren Kunden. Somit würden Umsätze eines amerikanischen Investors, der ein Produkt mit einem asiatischen Underlying über ein europäisches Clearingmitglied handelt, als europäische Umsätze klassifiziert werden.

Informationen über geografische Regionen

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Umsatzerlöse 1 Investitionen 2 Nichtfinanzielle langfristige Vermögenswerte 3, 4
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
Eurozone 2.543,2 2.358,5 281,1 177,7 4.396,2 4.199,1
Übriges Europa 1.315,0 1.201,0 8,7 4,2 1.367,9 1.339,4
Amerika 640,3 472,1 32,8 24,3 3.552,5 3.279,2
Asien-Pazifik 290,0 254,3 0,9 0,2 36,1 27,7
Summe aller Regionen 4.788,5 4.285,9 323,5 206,4 9.352,7 8.845,4
Konsolidierung Innenumsätze - 96,2 - 67,1 0 0 0 0
Konzern 4.692,3 4.218,8 323,5 206,4 9.352,7 8.845,4
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Anzahl Mitarbeitende
2022 2021
Eurozone 5.702 5.464
Übriges Europa 1.984 1.792
Amerika 1.273 1.209
Asien-Pazifik 2.119 1.734
Summe aller Regionen 11.078 10.200
Konsolidierung Innenumsätze 0 0
Konzern 11.078 10.200

1) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse generiert wurden: USA (2022: 582,3 Mio. €; 2021: 429,4 Mio. €), Vereinigtes Königreich (2022: 883,3 Mio. €; 2021: 807,1 Mio. €) und Deutschland (2022: 1.054,6 Mio. €; 2021: 1.014,7 Mio. €)
2) Ohne Geschäfts- oder Firmenwerte und Nutzungsrechte aus Leasing
3) Darunter Länder, in denen mehr als 10 Prozent der langfristigen Vermögenswerte bestehen: Deutschland (2022: 3.701,1 Mio. €; 2021: 3.859,2 Mio. €), Schweiz (2022: 1.334,6 Mio. €; 2021: 1.307,0 Mio. €) und USA (2022: 3.552,5 Mio. €; 2021: 3.279,2 Mio. €)
4) Diese enthalten immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen sowie Anteile an assoziierten Unternehmen.

25. Finanzrisikomanagement

Ausführliche qualitative Angaben gemäß IFRS 7.33 zu Finanzinstrumenten, die Bestandteil dieses Konzernabschlusses sind, wie die Art und das Ausmaß der aus Finanzinstrumenten entstehenden Risiken sowie Ziele, Strategien und Verfahren zur Risikosteuerung, sind unter der Überschrift "Risikomanagementansatz und Risikosteuerung im zusammengefassten Lagebericht" im Abschnitt "Risikomanagement" enthalten.

Finanzielle Risiken treten hauptsächlich in Form von Kreditrisiken und in einem geringeren Umfang in Form von Marktpreisrisiken auf. Sie werden mittels des Konzepts zum ökonomischen Kapital quantifiziert (für detaillierte Angaben wird auf den Abschnitt "Finanzielle Risiken" verwiesen). Das erforderliche ökonomische Kapital wird mit einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent für eine Haltedauer von einem Jahr beurteilt. Es wird mit dem Haftungskapital der Gruppe nach Berücksichtigung immaterieller Vermögenswerte verglichen, um zu testen, ob die Gruppe extreme, unerwartete Verluste auffangen kann. Das erforderliche ökonomische Kapital für finanzielle Risiken wird jeweils zum Ende eines jeden Monats berechnet und lag zum 31. Dezember 2022 bei 544,0 Mio. €, wobei 430,0 Mio. € aus Kreditrisiken und 114,0 Mio. € aus Marktpreisrisiken stammen.

Wir evaluieren fortlaufend unsere Risikosituation. Aus heutiger Sicht ist für den Vorstand keine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe erkennbar.

Kreditrisiken

Kreditrisiken der Finanzinstrumente

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Buchwerte - maximale Risikoposition Sicherheiten
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Besicherte Geldanlagen        
Reverse Repos1 6.805,2 5.095,2 7.398,8 5.189,5
Unbesicherte Geldanlagen        
Geldmarktgeschäfte - Zentralbanken 57.839,5 41.060,0 0 0
Geldmarktgeschäfte - andere Kontrahenten 270,9 388,1 0 0
Guthaben auf Nostrokonten und andere Bankguthaben 46.829,0 46.648,2 0 0
Wertpapiere 2.305,3 2 1.934,3 2 0 0
Fondsvermögen 68,2 3 66,7 3 0 0
  107.312,9 90.097,3 0 0
Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen        
Technische Überziehungskredite 131,6 531,6 k.A. 4 k.A. 4
Automated Securities Fails Financing 5 1.385,2 6 885,7 6 1.731,5 1.122,3
  1.516,8 1.417,3 1.731,5 1.122,3
Summe 115.634,9 96.609,8 9.130,3 6.311,8
Sonstige Finanzinstrumente        
Wandelanleihen 4,5 0 0 0
Sonstige Ausleihungen 106,7 100,5 106,7 100,5
Sonstige Vermögenswerte 10,8 13,3 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.295,7 978,2 0 0
Sonstige Forderungen 7 1.285,9 1.244,1 0 0
Andere zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 14,0 0 0
  3.703,6 2.350,1 106,7 100,5
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 155.339,1 8 109.657,0 8 182.104,6 9 126.842,0 9
Derivative Finanzinstrumente 15,7 112,1 0 0
Summe 274.693,3 208.729,0 191.341,6 133.254,3

1) In den Positionen "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" sowie "Kassenbestand und sonstige Bankguthaben" ausgewiesen
2) Der Betrag enthält Sicherheitsleistungen in Höhe von 5,0 Mio. € (2021: 5,0 Mio. €)
3) Der Betrag enthält Sicherheitsleistungen in Höhe von 8,0 Mio. € (2021: 8,0 Mio. €)
4) Der Bestand an hinterlegten Sicherheiten ist nicht direkt einer Inanspruchnahme zugeordnet, sondern wird im Rahmen der gesamten Geschäftsbeziehung und der eingeräumten Limits bestimmt
5) Nicht in der Bilanz abgebildete Position
6) Erfüllt die Kriterien für eine finanzielle Garantie gemäß IFRS 9
7) Diese Position enthält im Wesentlichen Forderungen aus dem CCP-Geschäft, Margin- und Zinsforderungen
8) Nettowert aller Marginanforderungen von Geschäften, die am Bilanzstichtag abgeschlossen waren, sowie von Sicherheitsleistungen für den Ausfallfonds: Diese Zahl stellt die risikoorientierte Betrachtung der Eurex Clearing AG und der European Commodity Clearing AG dar, während der Buchwert der Bilanzposition "Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten" den Bruttobetrag der aufrechnungsfähigen offenen Transaktionen gemäß IAS 32 zeigt
9) Sicherheitenwert von als Sicherheitsleistung verwahrten Barmitteln und Wertpapieren, der den Nettowert aller Margin- sowie Ausfallfondsanforderungen abdeckt

Geldanlagen

Clearstream erhält von seinen Kunden Bareinlagen in verschiedenen Währungen, während die Eurex Clearing AG Barsicherheiten hauptsächlich in Euro und Schweizer Franken erhält und die European Commodity Clearing AG überwiegend in Euro. In Übereinstimmung mit der Treasury-Policy legen diese Einheiten die erhaltenen Gelder an, woraus sich das potenzielle Kreditrisiko ergibt.

Wir mindern dieses Risiko entweder durch eine - soweit möglich - besicherte Anlage kurzfristiger Gelder, z. B. in Form von Wertpapierpensionsgeschäften oder durch Einlagen bei Zentralbanken.

Die im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften akzeptierten Sicherheiten bestehen hauptsächlich aus hochliquiden Finanzinstrumenten mit einem Mindestrating von AA- (Standard & Poor's /​Fitch) bzw. Aa3 (Moody's), die von Regierungen oder supranationalen Institutionen begeben oder garantiert werden.

Die Bonität der Kontrahenten wird mit Hilfe eines internen Ratingsystems überwacht. Unbesicherte Geldanlagen sind nur bei Kontrahenten mit einwandfreier Bonität im Rahmen eingeräumter Kontrahentenlimits zulässig. Eine einwandfreie Bonität bedeutet in diesem Zusammenhang ein internes Rating von mindestens "D", was einem externen Rating von Fitch von mindestens "BBB" entspricht.

Der Marktwert der im Rahmen von Wertpapierpensionsgeschäften erhaltenen Wertpapiere belief sich auf 7.398,8 Mio. € (2021: 5.189,5 Mio. €). Die Clearstream Banking S.A. und die Eurex Clearing AG sind berechtigt, die erhaltenen Wertpapiere an ihre Zentralbanken weiterzuverpfänden, um geldpolitische Instrumente der Zentralbanken zu nutzen.

Die Clearstream Banking S.A. hat zum 31. Dezember 2022 Wertpapiere in Höhe von 451,3 Mio. € (2021: 229,2 Mio. €) an Zentralbanken verpfändet, die als Sicherheiten für erhaltene Kreditlinien der Zentralbanken dienen. Diese stammen wie auch schon im Vorjahr vollständig aus dem Clearstream-Anlageportfolio.

Die Eurex Clearing AG hat zum 31. Dezember 2022 wie auch schon im Vorjahr keine Wertpapiere an Zentralbanken verpfändet.

Darüber hinaus nutzen die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking Frankfurt AG sowie die Eurex Clearing AG Devisenswaps im Rahmen der Geldanlage.

Kredite zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen

Clearstream räumt den Kunden technische Überziehungskredite ein, um die Abwicklungseffizienz zu maximieren. Diese Abwicklungskreditlinien unterliegen gruppeninternen Bonitätsprüfungen. Die Kreditlinien können nach Ermessen der Gesellschaften des Clearstream-Teilkonzerns jederzeit widerrufen werden und sind in der Regel voll besichert. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 182,0 Mrd. €. Von diesem Gesamtbetrag sind 7,3 Mrd. € unbesichert und beziehen sich nur auf Kreditlinien, die ausgewählten Zentralbanken und multilateralen Entwicklungsbanken in Übereinstimmung mit der CSDR-Ausnahme gemäß Artikel 23 der Delegierten Verordnung (EU) 2017/​390 der Kommission auf der Grundlage der Kreditwürdigkeit der Kreditnehmer und der Null-Risiko-Gewichtung gemäß der Verordnung (EU) Nr. 575/​2013 (CRR) gewährt werden.

Die effektiven Außenstände am Ende jedes Geschäftstages stellen in der Regel einen kleinen Teil der Kreditlinien dar, sie beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf 131,6 Mio. € (2021: 531,6 Mio. €); siehe Erläuterung 13.

Ferner verbürgt Clearstream die Risiken, die durch das von Clearstream den Kunden angebotene "Automated Securities Fails Financing"-Programm entstehen, bei dem die Clearstream Banking S.A. als Intermediär zwischen Leiher und Verleiher agiert. Dieses Risiko ist durch die Verpfändung von Sicherheiten auf dem Konto des Kreditnehmers abgesichert. Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich die im Rahmen dieses Programms erbrachten Garantien auf 1.385,2 Mio. € (2021: 885,8 Mio. €). Die Sicherheiten, die im Zusammenhang mit diesen Krediten hinterlegt werden, beliefen sich auf 1.731,5 Mio. € (2021: 1.122,3 Mio. €).

In den Jahren 2021 und 2022 kam es bei keiner der beschriebenen Geschäftsarten zu Verlusten aus Kreditgeschäften.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Handels-, Abwicklungs- und Depotentgelte werden in der Regel per Lastschrift zeitnah eingezogen. Entgelte für andere Dienstleistungen wie die Bereitstellung von Daten und Informationen werden überwiegend per Überweisung beglichen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter Anwendung eines Modells, das erwartete künftige Verluste abbildet (Expected Loss Model), entsprechend dem vereinfachten Ansatz, wie in IFRS 9 dargestellt, analysiert. Um einen erwarteten Verlust zu ermitteln, werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte entsprechend der Anzahl der Tage, die sie überfällig sind, gruppiert. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unterliegen einem insgesamt vergleichbaren Risikoprofil. Die erwarteten Verluste wurden auf Basis der Restlaufzeit der Forderungen bestimmt. Die Ausfallraten resultieren aus dem Zahlungsprofil über einen Zeitraum von fünf Jahren und der in diesem Zeitraum ermittelten Ausfallstatistik. Zum 31. Dezember 2022 wurden keine Vertragsvermögenswerte ausgewiesen (2021: null).

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2022

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Nicht mehr als 30 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 60 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 90 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 120 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 360 Tage fällig
Mio. €
Mehr als 360 Tage fällig
Mio. €
Erwartete Ausfallrate 0% 0% 0,2% 0,9% 2,1% 98,5%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 92,7 14,8 8,9 2,8 12,5 3,8
Wertberichtigung 0 0 0 0 0,3 3,6
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Insolvent
Mio. €
Summe
Mio. €
Erwartete Ausfallrate 100%  
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2,4 137,9
Wertberichtigung 2,4 6,3

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021

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Nicht mehr als 30 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 60 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 90 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 120 Tage fällig
Mio. €
Nicht mehr als 360 Tage fällig
Mio. €
Mehr als 360 Tage fällig
Mio. €
Erwartete Ausfallrate 0,0% 0,0% 0,5% 0,9% 5,4% 89,4%
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38,9 7,8 9,3 2,7 13,0 6,4
Wertberichtigung 0 0 0 0 0,7 6,1
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Insolvent
Mio. €
Summe
Mio. €
Erwartete Ausfallrate 100%  
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1,9 80,0
Wertberichtigung 1,9 8,8
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Ein Insolvenzverfahren wird mangels Masse nicht eröffnet.

Ein laufendes Insolvenzverfahren hat innerhalb von drei Jahren nach Eröffnung nicht zu Zahlungseingängen geführt und es gibt keine Anhaltspunkte für solche Zahlungen in der Zukunft.

Die Gruppe Deutsche Börse verzichtet aus Kosten-Nutzen-Aspekten auf Aktivitäten, die ausstehenden Beträge einzutreiben, bzw. hat über einen Zeitraum von drei Jahren erfolglos versucht, die Forderung durchzusetzen.

Im Berichtsjahr gab es wie im Vorjahr keine wesentlichen Direktabschreibungen aufgrund von Kundenausfällen. Außerdem erfolgten keine wesentlichen Zahlungseingänge für Forderungen, die zuvor ausgebucht worden waren (2021: null).

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Forderungen gegenüber der russischen nationalen Abwicklungs- und Verwahrstelle (National Settlement Depository; NSD) in Höhe von 134,1 Mio. € vollständig abgeschrieben (siehe Erläuterung 3).

Schuldverschreibungen

Alle Schuldverschreibungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, weisen ein niedriges Ausfallrisiko auf; entsprechend wird die Wertberichtigung, die im Berichtsjahr angesetzt wurde, in Höhe eines erwarteten Verlustes über einen Zeitraum von zwölf Monaten ermittelt. Börsennotierte Schuldverschreibungen weisen nach Einschätzung der Gruppe ein niedriges Ausfallrisiko auf, sofern sie mit einem "Investment Grade"-Rating einer externen Ratingagentur bewertet sind. Alle Schuldverschreibungen, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, wurden bei Zugang dem Level 1 zugeordnet und werden regelmäßig auf Basis ihres Ratings hinsichtlich einer Kreditrisikoveränderung überprüft. Der erwartete Verlust für börsennotierte Schuldverschreibungen wird unter Berücksichtigung der Ausfallraten, die sich aus den von einer Ratingagentur bereitgestellten Ausfallraten ergeben, ermittelt.

Entwicklung der Wertberichtigung

Entwicklung der Wertberichtigung

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Schuldverschreibungen Stage 1
Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stage 1/​2
Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stage 3
Mio. €
Summe
Mio. €
Wertberichtigung zum 1. Januar 2021 0,3 0,9 8,3 9,5
Änderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 0 0 0
Erfolgswirksame Erhöhung der Wertberichtigung 0,2 0,2 0,8 1,2
Erfolgswirksame Verringerung der Wertberichtigung - 0,1 - 0,3 - 1,2 - 1,6
Wertberichtigung zum 31. Dezember 2021 0,4 0,8 7,9 9,2
Änderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse 0 0 - 0,1 - 0,1
Erfolgswirksame Erhöhung der Wertberichtigung 0,1 0 0,7 0,8
Erfolgswirksame Verringerung der Wertberichtigung - 0,1 - 0,5 - 2,6 - 3,2
Wertberichtigung zum 31. Dezember 2022 0,4 0,3 6,0 6,7

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

Zur Absicherung des Risikos der zentralen Kontrahenten der Gruppe verpflichten sich die Clearingmitglieder für den Fall des Ausfalls eines Clearingmitglieds gemäß den Clearingbedingungen zu täglichen bzw. untertägigen Sicherheitsleistungen in Geld oder Wertpapieren (Margins) in der vom jeweiligen Clearinghaus festgelegten Höhe. Darüberhinausgehende Sicherungsmechanismen der zentralen Kontrahenten sind detailliert im Risikomanagement erläutert.

Kreditrisikokonzentrationen

Aufgrund unseres Geschäftsmodells und der sich daraus ergebenden Geschäftsbeziehungen konzentrieren sich die Kreditrisiken auf den Finanzsektor. Die mögliche Konzentration von Kreditrisiken auf einzelne Kontrahenten wird durch Kreditlimits für Kontrahenten begrenzt. Die Konzentration der Sicherheiten wird ebenfalls überwacht.

Die Steuerung der Kreditrisikokonzentration, einschließlich der Konzentration von Sicherheiten, und der sog. Großkredite erfolgt im Einklang mit den anzuwendenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie unter anderem den Vorschriften aus Artikel 387-410 der Regulierung (EU) 575/​2013 (Capital Requirements Regulation, CRR), Artikel 47 § 8 der Regulierung (EU) 648/​2012 (European Market Infrastructure Regulation, EMIR) und insbesondere national anzuwendenden Anforderungen (siehe auch "Angaben zum Kapitalmanagment unter der Überschrift "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten" im Abschnitt "Risikomanagement" im zusammengefassten Lagebericht). Die Anforderungen an Konzentrationsrisiken, die sich aus der Verordnung (EU) 909/​2014 (Central Securities Depository Regulation, CSDR) ergeben, werden im Rahmen der mit der Gruppe Deutsche Börse verbundenen CSD-Autorisierung gemäß Artikel 16 CSDR umgesetzt.

Der ökonomische Kapitalbedarf für Kreditrisiken (basierend auf dem sog. Value at Risk (VaR) mit einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) wird monatlich für jeden Tag berechnet; zum 31. Dezember 2022 betrug dieser 430,0 Mio. € (2021: 488,0 Mio. €).

Zur Aufdeckung von Kreditkonzentrationsrisiken wenden wir darüber hinaus weitere Methoden an. Es wird analysiert, wie groß die Auswirkungen des Ausfalls der beiden größten Kontrahenten mit unbesicherten Engagements unter gestressten Erholungsparametern sind. Darüber hinaus werden Analysen für die Top-5- und Top-10-Kontrahenten der Gruppe durchgeführt, basierend auf den risikogewichteten Engagements der einzelnen Kontrahenten. Alle Konzentrationsmetriken haben dedizierte Frühwarnschwellen sowie Limits und sind Teil der vierteljährlichen Risikoberichterstattung an den Konzernvorstand. Wie auch im Vorjahr wurden im Jahr 2022 keine wesentlichen nachteiligen Kreditkonzentrationen festgestellt.

Marktpreisrisiken

Marktpreisrisiken ergeben sich aus Zinsschwankungen, Wechselkursentwicklungen sowie Marktpreisbewegungen. Die Gruppe Deutsche Börse ist in der Regel nur in begrenztem Umfang Marktpreisrisiken ausgesetzt. Für Marktpreisrisiken wird das erforderliche ökonomische Kapital für Kreditrisiken (basierend auf dem sog. "Value at Risk" (VaR) mit einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) zum Ende jedes Monats ermittelt. Zum 31. Dezember 2022 lag das ökonomische Kapital für Marktpreisrisiken bei 114,0 Mio. € (2021: 176,0 Mio. €).

Für strategische Beteiligungen, die nicht in den VaR für Marktpreisrisiken einbezogen sind, wurden im Geschäftsjahr 2022 Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 1,0 Mio. € (2021: 0,2 Mio. €) erfolgswirksam erfasst.

Zinsänderungsrisiko

Veränderungen der Marktzinsen können den Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, beeinflussen. Dieses Risiko entsteht immer dann, wenn sich die Zinskonditionen von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten unterscheiden.

Zinssensitive Vermögenswerte umfassen die Geldmarkt- und Anlageportfolios der Gruppe, während zinssensitive Verbindlichkeiten hauptsächlich aus kurzfristigen Schuldinstrumenten bestehen. Das Zinsänderungsrisiko aus langfristigen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG wird durch die Ausgabe festverzinslicher Schuldverschreibungen begrenzt.

Zu Refinanzierungszwecken emittierte die Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr zwei festverzinsliche Anleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 1,1 Mio. €. Für Details zu den ausstehenden Schuldverschreibungen der Gruppe Deutsche Börse siehe den Abschnitt "Vermögenslage" im zusammengefassten Lagebericht.

Bareinlagen von Marktteilnehmenden werden hauptsächlich über kurzfristige Reverse Repos und in Form von Tagesgeldern bei Zentralbanken angelegt, wodurch das Risiko einer negativen Auswirkung aufgrund eines veränderten Zinsumfelds begrenzt wird. Die aus Reinvestitionen dieser Bareinlagen entstehende Negativverzinsung wird, nach Anwendung einer zusätzlichen Marge, an die jeweiligen Kunden von Clearstream (Nachhandel) weitergereicht. Für die Eurex Clearing AG werden die Zinssätze für Barsicherheiten grundsätzlich auf Basis eines vordefinierten Referenzsatzes pro Währung nach Abzug eines zusätzlichen Spreads pro Währung berechnet. Einzelfälle wie Marktdisruption bilden die Ausnahme, bei der sich die Eurex Clearing das Recht vorbehält, den Zinssatz anhand von Barsicherheiten basierend auf den realisierten Zinssätzen zu bestimmen.

Darüber hinaus können Konzerngesellschaften eigene Mittel sowie Teile der Kundenbarmittel in liquide Anleihen hochklassiger Emittenten investieren.

Das Risiko aus zinstragenden Vermögenswerten und verzinslichen Verbindlichkeiten wird an jedem Geschäftstag überwacht; hierzu wird ein System verwendet, das Mismatch-Limits in Kombination mit Zinsrisikolimits beinhaltet. Die Zinsrisikolimits bestimmen den akzeptablen Maximalverlust, der durch eine hypothetische nachteilige Verschiebung der Zinskurve verursacht wird. Die Stop-Loss-Limits definieren den Marktwert eines Portfolios, der eine Ad-hoc-Überprüfung und risikomindernde Maßnahmen auslöst.

Im Einklang mit unserer Risikostrategie können wir Finanzinstrumente zur Absicherung bestehender oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartender Zinsrisiken aus Transaktionen einsetzen. Zu diesem Zweck können sowohl Zinsswaps als auch Swaptions zur Absicherung von Zinsrisiken eingesetzt werden. Gemäß der Treasury-Politik der Gruppe müssen die kritischen Bedingungen der Swaps und Swaptions als Absicherungsinstrumente mit den abgesicherten Posten übereinstimmen.

Im Jahr 2021 schlossen wir Forward-Zinsswap-Verträge ab, um das Zinsrisiko im Zusammenhang mit der hochwahrscheinlich geplanten Refinanzierung einer Anleihe mit Fälligkeit im Jahr 2022 abzusichern. Auf diese Weise wurde das Cashflow-Risiko, das sich aus den potenziellen Zinsänderungen ergibt, abgesichert. Für diese Absicherung wurde Cashflow-Hedge Accounting angewendet. Die Sicherungsgeschäfte wurden im März 2022 gleichzeitig mit der Refinanzierung der Anleihe liquidiert.

Währungsrisiko

Die Messung und Steuerung des Währungsrisikos ist wichtig, um das Risiko, dem wir aufgrund von Wechselkursschwankungen ausgesetzt sind, zu reduzieren. Die drei Hauptarten von Währungsrisiken, denen wir ausgesetzt sind, sind Cashflow-, umrechnungs- und transaktionsbezogene Währungsrisiken. Das Cashflow-Risiko spiegelt das Risiko von wechselkursbedingten Schwankungen des Barwerts des zukünftigen Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit wider. Das Umrechnungsrisiko umfasst Effekte aus der Bewertung unserer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung. Das Transaktionsrisiko ist eng mit dem Cashflow-Risiko verbunden; es kann durch Veränderungen in der Struktur der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen entstehen.

Wir sind international tätig und in begrenztem Umfang Währungsrisiken ausgesetzt, vor allem in den Währungen US$, Fr., £ und Kc. Wechselkursschwankungen können sich auf unsere Gewinnmargen und den Wert von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten auswirken, die auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft entspricht. Die jeweiligen Währungsrisiken resultieren für uns überwiegend aus betrieblichen Erträgen und Aufwendungen, die auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung entspricht, u. a. aus jenem Teil der Umsatzerlöse und des Treasury-Ergebnisses aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften des Segments Clearstream (Nachhandel), der mittelbar oder unmittelbar in US$ erwirtschaftet wird. Das Segment Clearstream (Nachhandel) generierte 15 Prozent seiner Umsatzerlöse und des Treasury-Ergebnisses aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften (2021: 10 Prozent) mittelbar oder unmittelbar in US$.

Währungsinkongruenzen werden weitestgehend vermieden. Alle Arten von Währungsrisiken werden regelmäßig gemessen und auf Konzernebene überwacht. Für Cashflow- und Umrechnungsrisiken, die sich auf unsere Gewinne und Verluste auswirken, werden Limits festgelegt. Die Treasury-Richtlinien der Gruppe Deutsche Börse definieren Risikolimits, die historische Wechselkursschwankungen berücksichtigen. Jedes Risiko, das diese Grenzwerte überschreitet, muss abgesichert werden. Auch Fremdwährungspositionen unterhalb der definierten Limits können abgesichert werden. Die Steuerung der Währungsrisiken erfolgt grundsätzlich auf Konzernebene. Absicherungen auf der Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften können durchgeführt werden, wenn das Währungsrisiko den Fortbestand der einzelnen Konzerngesellschaft gefährdet.

Zur Eliminierung von Währungsrisiken setzen wir Finanzinstrumente zur Absicherung bestehender oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteter Transaktionen ein. Die Gruppe kann Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen sowie Cross-Currency-Swaps zur Absicherung des Währungsrisikos einsetzen. Gemäß den Richtlinien der Gruppe müssen die wesentlichen Konditionen der Termingeschäfte und Optionen mit den abgesicherten Positionen übereinstimmen.

Im Jahr 2022 schloss die Clearstream Banking S.A. Devisentermingeschäfte ab, um einen Teil des Risikos aus dem Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften in US$ abzusichern. Darüber hinaus nutzt die Gruppe Devisenderivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit konzerninternem Cash-Pooling und Darlehensgeschäften.

Sonstige Marktpreisrisiken

Darüber hinaus entstehen Marktpreisrisiken auch aus der Investition in Anleihen, Fonds und Futures im Rahmen der Contractual Trust Arrangements (CTAs) sowie aus der Versorgungskasse von Clearstream in Luxemburg. Investitionen in CTAs sind durch eine vordefinierte Untergrenze abgesichert, wodurch das Risiko größerer Wertverluste für uns beschränkt ist. Zudem bestehen Aktienkursrisiken aufgrund von strategischen Beteiligungen.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken bestehen für uns aufgrund möglicher Schwierigkeiten, fällige Finanzierungen wie Commercial Paper, ausgegebene Schuldverschreibungen sowie bilaterale und syndizierte Kredite zu erneuern. Zudem kann die möglicherweise erforderliche Finanzierung unerwarteter Ereignisse zu einem Liquiditätsrisiko führen. Unsere Geldanlagen sind überwiegend kurzfristiger Natur, um bei einem solchen Finanzierungsbedarf Liquidität zu gewährleisten. Sowohl die Eurex Clearing AG als auch Clearstream kann beständige Kundengelder für maximal ein Jahr in besicherten Geldmarktprodukten anlegen oder in hochklassigen Wertpapieren mit einer Restlaufzeit von unter zehn Jahren für Clearstream und weniger als fünf Jahren für Eurex Clearing unter strenger Kontrolle festgelegter Mismatch- und Zinslimits. Termingeschäfte können als Wertpapierpensionsgeschäfte gegen hochliquide Sicherheiten abgewickelt werden. Zu Refinanzierungszwecken können die Eurex Clearing AG und die Clearstream Banking S.A. geeignete Wertpapiere bei ihren jeweiligen Zentralbanken verpfänden. Bei der Eurex Clearing AG sind Kundenbarguthaben und die zugehörigen Investitionen überwiegend fristenkongruent.

Die Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse verfügen über folgende, zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinien:

Vertraglich vereinbarte Kreditlinien

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Gesellschaft Kreditlinienzweck Währung Betrag zum 31.12.2022
Mio.
Betrag zum 31.12.2021
Mio.
Deutsche Börse AG operativ 1 600,0 600,0
Eurex Clearing AG Geschäftsabwicklung 900,0 900,0
  Geschäftsabwicklung Fr. 200,0 200,0
  Geschäftsabwicklung 2 US$ 300,0 300,0
Clearstream Banking S.A. operativ 1) 750,0 750,0
  Geschäftsabwicklung 2 4.225,0 4.325,0 3
  Geschäftsabwicklung 2 US$ 3.200,0 3.200,0 3
  Geschäftsabwicklung 2 £ 350,0 350,0 3
Clearstream Banking AG Geschäftsabwicklung 200,0 200,0
European Energy Exchange AG operativ 22,0 22,0
European Commodity Cearing AG Geschäftsabwicklung 140,0 110,0
Axioma Inc. operativ US$ 32,0 4,9
Quantitative Brokers LLC operativ US$ 0 3,0

1) Von den operativen Kreditlinien der Deutsche Börse AG sind 500,0 Mio. € eine Unterlinie aus der operativen Kreditlinie der Clearstream Banking S.A. über 7500 Mio €
2) Enthält zugesagte Devisen-Swap-Linien und zugesagte Wertpapierpensionsgeschäfts-Linien.
3) Vorjahreszahl angepasst

Zur Besicherung der täglichen Wertpapierlieferungen zwischen der Euroclear Bank S.A./​N.V. und der Clearstream Banking S.A. verfügt Clearstream über eine von einem internationalen Konsortium gestellte Bankgarantie (Letter of Credit) zugunsten der Euroclear Bank S.A./​N.V. Zum 31. Dezember 2022 betrug diese Garantie 3,0 Mrd. € (2021: 3,0 Mrd. US$). Die Euroclear Bank S.A./​N.V. stellt ebenfalls eine Garantie zugunsten der Clearstream Banking S.A. in Höhe von 3,0 Mrd. € (2021: 3,0 Mrd. US$).

Das von der Deutsche Börse AG aufgelegte Commercial Paper-Programm bietet flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen. Zum 31. Dezember 2022 hatte die Deutsche Börse AG Commercial Paper mit einem Nominalvolumen von 506,0 Mio. € (2021: 801,0 Mio. €) emittiert.

Die Clearstream Banking S.A. hat ebenfalls ein Commercial Paper-Programm im Umfang von 1,0 Mrd. € aufgelegt, das zur Beschaffung zusätzlicher kurzfristiger Liquidität dient. Zum 31. Dezember 2022 waren Commercial Paper im Nennwert von 60,0 Mio. € emittiert (2021: 750,3 Mio. €).

Im Jahr 2022 bestätigte S&P Global Ratings (S&P) die Bewertung der Deutsche Börse AG mit einem "AA"-Rating mit stabilem Ausblick. Zudem wurde das Commercial Paper-Programm der Deutsche Börse AG mit dem bestmöglichen kurzfristigen Rating von A-1+ versehen. Das "AA"-Rating der Clearstream Banking S.A. wurde 2022 durch die Ratingagenturen Fitch und S&P mit stabilem Ausblick bestätigt. Im November 2022 stufte S&P auch die Clearstream Banking AG mit AA ein. Für weitere Details zum Rating der Gruppe Deutsche Börse siehe den Abschnitt "Finanzlage" im zusammengefassten Lagebericht.

Konzentrationen des Liquiditätsrisikos haben sich im Berichtsjahr wie auch schon im Vorjahr nicht ergeben.

Fälligkeitsanalyse - Finanzinstrumente (1)

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Vertragslaufzeit
31.12.2022 Über Nacht
Mio. €
Nicht mehr als 3 Monate
Mio. €
Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr
Mio. €
Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre
Mio. €
Mehr als 5 Jahre
Mio. €
Überleitung zum Buchwert
Mio. €
Nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten            
Langfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 7,4 34,6 706,5 3.450,3 336,1
davon Leasingverbindlichkeiten 0 0 0 203,9 253,5 - 46,7
Langfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 6,1 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 2.041,2 0,1 0 0 0
Kurzfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 15.899,0 1.657,1 122,1 0 0 - 6,5
davon Leasingverbindlichkeiten 0 19,1 58,2 0 0 - 6,5
Kurzfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 0,3 0 0 0 0
Bardepots der Marktteilnehmenden 0 92.606,4 676,7 0 0 0
Summe 15.899,0 96.312,3 833,4 712,6 3.450,3 329,6
Derivate und Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten            
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der zentralen Kontrahenten 81.408,6 37.670,2 10.489,9 8.350,5 728,0 0
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivaten der zentralen Kontrahenten - 81.772,6 - 37.670,2 - 10.489,9 - 8.350,5 - 728,0 0
Mittelzufluss - Derivate und Hedges            
Cashflow-Hedges 0 0 0 194,0 0  
Fair Value Hedges 0 0 0 0 0  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 284,0 4.444,8 1.255,9 0 0  
Mittelabfluss - Derivate und Hedges            
Cashflow-Hedges 0 - 36,5 - 109,6 - 225,9 0  
Fair Value Hedges 0 0 0 0 0  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate - 285,6 - 4.506,7 - 1.324,2 0 0  
Summe - 365,6 - 98,4 - 177,9 - 31,9 0  
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31.12.2022 Buchwert
Mio. €
Nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten  
Langfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 4.535,0
davon Leasingverbindlichkeiten 410,7
Langfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 6,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.041,3
Kurzfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 17.671,5
davon Leasingverbindlichkeiten 70,8
Kurzfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0,3
Bardepots der Marktteilnehmenden 93.283,1
Summe 117.537,3
Derivate und Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten  
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der zentralen Kontrahenten 138.647,2
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivaten der zentralen Kontrahenten - 139.011,2
Mittelzufluss - Derivate und Hedges  
Cashflow-Hedges  
Fair Value Hedges  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate  
Mittelabfluss - Derivate und Hedges  
Cashflow-Hedges  
Fair Value Hedges  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate  
Summe  

Fälligkeitsanalyse - Finanzinstrumente (2)

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Vertragslaufzeit
31.12.2021 Über Nacht
Mio. €
Nicht mehr als 3 Monate
Mio. €
Mehr als 3 Monate, aber nicht mehr als 1 Jahr
Mio. €
Mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 5 Jahre
Mio. €
Mehr als 5 Jahre
Mio. €
Überleitung zum Buchwert
Mio. €
Nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten            
Langfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 7,4 38,9 1.747,5 1.986,5 - 240,4
davon Leasingverbindlichkeiten 0 0 0 198,1 253,4 - 28,4
Langfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 1,5 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,1 702,5 1,8 0 0 0
Kurzfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 13.605,7 1.627,8 686,9 0 0 - 6,1
davon Leasingverbindlichkeiten 0 16,9 52,1 0 0 - 5,4
Kurzfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0,6 0 0 0
Bardepots der Marktteilnehmenden 0 77.632,3 660,2 0 0 0
Summe 13.605,8 79.970,0 1.388,4 1.749,0 1.986,5 - 246,5
Derivate und Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten            
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der zentralen Kontrahenten 61.366,4 34.231,1 7.670,2 8.465,2 977,2 0
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivaten der zentralen Kontrahenten - 61.294,4 - 34.231,1 - 7.670,2 - 8.465,2 - 977,2 0
Mittelzufluss - Derivate und Hedges            
Cashflow-Hedges 0 10,3 11,6 194,0 0  
Fair Value Hedges 0 0 0 0 0  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate 615,1 1.850,5 1.233,1 0 0  
Mittelabfluss - Derivate und Hedges            
Cashflow-Hedges 0 - 10,1 - 54,5 - 207,4 0  
Fair Value Hedges 0 0 0 0 0  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate - 615,3 - 1.806,4 - 1.204,4 0 0  
Summe 71,8 44,3 - 14,2 - 13,4 0  
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31.12.2021 Buchwert
Mio. €
Nichtderivative finanzielle Verbindlichkeiten  
Langfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 3.539,9
davon Leasingverbindlichkeiten 423,1
Langfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 1,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 704,4
Kurzfristige zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 15.914,3 1
davon Leasingverbindlichkeiten 63,6
Kurzfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 0,6
Bardepots der Marktteilnehmenden 78.292,5
Summe 98.453,2
Derivate und Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten  
Finanzielle Verbindlichkeiten und Derivate der zentralen Kontrahenten 112.710,1
abzüglich finanzieller Vermögenswerte und Derivaten der zentralen Kontrahenten - 112.638,1
Mittelzufluss - Derivate und Hedges  
Cashflow-Hedges  
Fair Value Hedges  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate  
Mittelabfluss - Derivate und Hedges  
Cashflow-Hedges  
Fair Value Hedges  
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate  
Summe  

1) Vorjahreszahlen angepasst.

26. Finanzielle Verpflichtungen und sonstige Risiken

Rechtliche Risiken

Die Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Solche Rechtsstreitigkeiten können zu Zahlungen durch Unternehmen der Gruppe führen. Wenn ein Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist, werden Rückstellungen angesetzt, die auf einer Schätzung des wahrscheinlichsten Betrags basieren, der notwendig ist, um der Verpflichtung nachzukommen, sofern der Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Das Management der betroffenen Gesellschaft muss beurteilen, ob die mögliche Verpflichtung aus Ereignissen in der Vergangenheit resultiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses evaluieren sowie dessen Höhe einschätzen.

Wir bilden Rückstellungen für den potenziellen Eintritt von Verlusten nur, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem Ereignis in der Vergangenheit entsteht, die überwiegend wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führt und die verlässlich geschätzt werden kann (siehe hierzu auch Erläuterung 20). Eventualverbindlichkeiten können aus gegenwärtigen Verpflichtungen und möglichen Verpflichtungen aus Ereignissen in der Vergangenheit entstehen. Zur Bestimmung, für welches Verfahren die Möglichkeit eines Verlusts mehr als unwahrscheinlich ist und wie der mögliche Verlust daraus geschätzt wird, berücksichtigt die Gruppe Deutsche Börse eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Art des Anspruchs und des zugrunde liegenden Sachverhalts, des Standes und des Hergangs der einzelnen Verfahren, der Erfahrung der Gruppe, vorausgehender Vergleichsgespräche (soweit bereits geführt) sowie Gutachten und Einschätzungen von Rechtsberatern.

Verluste aus Rechtsrisiken können entstehen, deren Eintritt nicht überwiegend wahrscheinlich ist, sodass keine Rückstellungen gebildet werden. Sofern der Eintritt nicht gänzlich unwahrscheinlich ist, wären betreffende Rechtsrisiken grundsätzlich als Eventualverbindlichkeiten einzustufen. Da weder für den Eintrittszeitpunkt noch für mögliche Abflüsse eine verlässliche Einschätzung dieser Eventualverbindlichkeiten vorgenommen werden kann, würde eine betragsmäßige Angabe keine repräsentative Aussage für mögliche zukünftige Verluste darstellen. Aus diesem Grund erfolgt keine betragsmäßige Nennung der Eventualverbindlichkeiten.

Die wesentlichen Rechtsstreitigkeiten, die zum 31. Dezember 2022 sämtlich als Eventualverbindlichkeiten eingestuft sind und für die infolgedessen keine Rückstellungen zum 31. Dezember 2022 gebildet wurden, sind nachfolgend dargestellt.

Rechtsstreitigkeiten der Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang mit der iranischen Zentralbank

Die Clearstream Banking S.A. ist in verschiedene Rechtsstreitigkeiten in Luxemburg und den USA involviert, die im Zusammenhang mit der iranischen Zentralbank, Bank Markazi, stehen. Dabei verlangen einerseits verschiedene Klägergruppen, die jeweils US-Gerichtsurteile gegen den Iran und/​oder die Bank Markazi erwirkt haben, die Herausgabe von Vermögenswerten, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält und die der Bank Markazi zugerechnet werden. Mehrere dieser Klägergruppen erheben zudem direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. auf Schadenersatz. Auf der anderen Seite verklagt die Bank Markazi u. a. die Clearstream Banking S.A. in Luxemburg im Zusammenhang mit von der Clearstream Banking S.A. aktuell oder in der Vergangenheit als Verwahrerin gehaltenen Vermögenswerten.

Aufgrund eines bindenden und vollstreckbaren US-Urteils aus dem Jahr 2013 wurden bereits Vermögenswerte von rund 1,9 Mrd. US$ an eine Klägergruppe aus einem US-Verfahren ("Peterson I") herausgegeben, an dem auch die Bank Markazi als Partei beteiligt war. Aktuell dauern folgende durch die erwähnten Klägergruppen initiierten Verfahren an, deren Gegenstand in erster Linie der Bank Markazi zugerechnetes Kundenvermögen ist:

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Klägergruppe "Peterson II": Am 30. Dezember 2013 erhoben Kläger in den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält und die der Bank Markazi zugerechnet werden. Teile des Verfahrens waren zwischenzeitlich bis vor den US Supreme Court gelangt. Nach Zurückverweisung befindet sich das Verfahren aktuell wieder vor dem Bezirksgericht. Dort haben die Kläger zuletzt einen Antrag auf eine summarische Entscheidung hinsichtlich des geltend gemachten Herausgabeanspruchs gestellt. Alternativ begehren die Kläger eine einstweilige gerichtliche Verfügung, mit der die Überstellung der streitgegenständlichen Vermögenswerte in die USA angeordnet werden soll.

Klägergruppe "Havlish": Am 14. Oktober 2016 erhoben Kläger in den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen. Neben der Forderung nach Herausgabe bestimmter Vermögensgegenstände, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält, werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz von bis zu rund 6,6 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erhoben. Am 12. Oktober 2020 wurde in dieser Sache eine Klageänderung eingereicht, wodurch dem Verfahren weitere Kläger hinzugefügt wurden, die weitere direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und die anderen Beklagten auf Schadenersatz in Höhe von rund 3,3 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erheben.

Klägergruppe "Levin": Am 26. Dezember 2018 erhoben Kläger in den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen. Neben der Forderung nach Herausgabe bestimmter Vermögensgegenstände, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält, werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz in Höhe von rund 29 Mio. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erhoben.

Klägergruppe "Heiser": Am 4. Dezember 2019 erhoben Kläger aus einem früheren Verfahren eine neue Klage in den USA gegen die Clearstream Banking S.A. auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält.

Klägergruppe "Ofisi": Am 26. August 2020 erhoben Kläger in den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen. Neben der Forderung nach Herausgabe bestimmter Vermögensgegenstände, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält, werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz von bis zu rund 8,7 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erhoben.

Am 24. November 2020 haben Kläger aus dem oben genannten Havlish-Verfahren auch in Luxemburg Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen erhoben. Die Klage erhebt unter anderem direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von rund 5,5 Mrd. US$ (zuzüglich Zinsen).

Klägergruppen "Acosta/​Beer/​Greenbaum/​Kirschenbaum": Am 28. Februar 2022 erhoben Kläger neue Klagen in den USA gegen die Clearstream Banking S.A. auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte, welche die Clearstream Banking S.A. als Verwahrerin in Luxemburg hält.

Die Bank Markazi hat am 17. Januar 2018 eine Klage in Luxemburg im Zusammenhang mit die Bank Markazi betreffenden Vermögensgegenständen erhoben, in der die Clearstream Banking S.A. und die Banca UBAE S.p.A. als Beklagte benannt sind. Die Klage ist in erster Linie auf die Herausgabe von Vermögensgegenständen in Höhe von rund 4,9 Mrd. US$ (zuzüglich Zinsen) gerichtet, die gemäß Behauptung der Klage auf Konten der Banca UBAE S.p.A. und der Bank Markazi bei der Clearstream Banking S.A. gehalten werden. Alternativ verlangt die Bank Markazi Schadenersatz in gleicher Höhe.

In einem weiteren Verfahren hat am 30. April 2021 ein erstinstanzliches luxemburgisches Gericht auf Antrag der Bank Markazi ein Feststellungsurteil gegen die Clearstream Banking S.A. im Zusammenhang u. a. mit der oben erwähnten, in den USA rechtshängigen Peterson II-Klage erlassen. Das Urteil vom 30. April 2021 stellt eine Übertragung von der Bank Markazi zugerechneten Vermögenswerten auf Grundlage eines US-Urteils unter den mit einer Strafzahlung in Höhe von 10 Mio. € bewehrten Vorbehalt einer gerichtlichen Anerkennung in Luxemburg. Die Clearstream Banking S.A. hat Berufung gegen die Entscheidung eingelegt. Im Zusammenhang mit den genannten Verfahren Ofisi und Acosta/​Beer/​Greenbaum/​Kirschenbaum hat die Bank Markazi im November 2022 weitere ähnliche Feststellungsklagen in Luxemburg eingereicht.

Am 15. Juni 2018 hat die Banca UBAE S.p.A. Klage gegen die Clearstream Banking S.A. vor einem luxemburgischen Gericht erhoben. Diese Rückgriffsklage steht mit der vorerwähnten gegen die Clearstream Banking S.A. und die Banca UBAE S.p.A. erhobenen Klage der Bank Markazi in Verbindung und verlangt von der Clearstream Banking S.A., die Banca UBAE S.p.A. für den Fall schadlos zu halten, dass die Banca UBAE S.p.A. in der Klage der Bank Markazi unterliegt und zur Zahlung von Schadenersatz an die Bank Markazi verurteilt wird.

Unabhängig davon, ob die Clearstream Banking S.A. zur Herausgabe von der Bank Markazi zugerechneten Vermögenswerten in den USA verpflichtet werden sollte, geht der Vorstand nicht davon aus, vor US- oder luxemburgischen Gerichten erfolgreich auf Schadenersatz in Anspruch genommen werden zu können. Daher wurden zum 31. Dezember 2022 unverändert zum Vorjahr keine Rückstellungen für die vorgenannten Sachverhalte gebildet.

Weitere Rechtsstreitigkeiten und Verfahren

Rechtsstreitigkeiten

Beginnend am 16. Juli 2010 erhoben die Insolvenzverwalter der auf den Britischen Jungferninseln domizilierten Fonds Fairfield Sentry Ltd. und Fairfield Sigma Ltd. Klagen vor einem US-amerikanischen Insolvenzgericht (US Bankruptcy Court for the Southern District of New York) gegen mehr als 300 Finanzinstitute. Die Klagen richten sich auf Rückgewähr von an Investoren der Fonds gezahlten Beträgen, die diese für die Rückgabe von Anteilen vor dem Dezember 2008 erhalten haben. Am 14. Januar 2011 erhoben die Insolvenzverwalter der Fonds gerichtlich Ansprüche gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 13,5 Mio. US$ auf Rückgewähr von Zahlungen für die Rückgabe von Fondsanteilen, welche die Fonds an Investoren unter Nutzung des Abwicklungssystems der Clearstream Banking S.A. geleistet haben. Das Verfahren, welches über mehrere Jahre ausgesetzt war, dauert an.

Bezüglich einer Anleihe der MBB Clean Energy AG (MBB), die durch die Clearstream Banking AG verwahrt ist und die an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) gelistet war, hat eine Erwerberin der MBB-Anleihe Klage auf Schadenersatz in Höhe von 33 Mio. € gegen die Clearstream Banking AG, die Deutsche Börse AG sowie weitere Parteien vor einem niederländischen Gericht erhoben. Die Klage wurde im Oktober 2020 in erster Instanz abgewiesen; gegen das Urteil hat die Klägerin Rechtsmittel eingelegt.

Am 23. Juli 2021 wurde der Clearstream Banking AG die mit Ad-hoc-Meldung der Air Berlin PLC i.I. vom 25. Juni 2021 angekündigte Klage zugestellt. Der Insolvenzverwalter über das Vermögen der Air Berlin PLC i.I. beantragt hierin, aufgrund des Brexits nunmehr die Clearstream Banking AG als persönlich haftende Gesellschafterin der Air Berlin PLC auf Zahlung von rund 497,8 Mio. € zu verurteilen sowie festzustellen, dass die Clearstream Banking AG für die Verbindlichkeiten haftet, die nicht bereits im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Air Berlin PLC zur Tabelle festgestellt wurden.

Am 24. Januar 2022 wurde der Clearstream Banking AG eine Klage zugestellt, in der die Clearstream Banking AG und zwei weitere Parteien als gesamtschuldnerisch haftende Beklagte benannt werden. Die Klage zielt auf Schadenersatz in Höhe von ca. 216 Mio. € (zuzüglich Zinsen) sowie die Feststellung ab, dass die Beklagten für künftige Schäden haften. Die mit der Klage verfolgten Ansprüche stehen im Zusammenhang mit Instruktionen zum Übertrag von Wertpapieren, die u. a. aufgrund behördlicher Maßnahmen nicht ausgeführt wurden.

Der Vorstand geht auch bei diesen Sachverhalten nicht davon aus, dass Gruppengesellschaften erfolgreich als Haftungsschuldner in Anspruch genommen werden können, und eine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar.

Verfahren

Die Clearstream Banking S.A. wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen die Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen der Geschäftstätigkeit der Clearstream Banking S.A. mit dem Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.

Im September 2017 wurde der Clearstream Banking AG und der Clearstream Banking S.A. bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der Beteiligung eines Mitarbeiters der Clearstream Banking AG an der Umsetzung von Transaktionen von Marktteilnehmern über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Transaktionen) führt. Mit Schreiben vom 22. Januar 2018 an die Clearstream Banking AG hat die Staatsanwaltschaft Köln die Clearstream Banking AG und die Clearstream Banking S.A. als mögliche Nebenbeteiligte angehört. Ab dem 27. August 2019 fanden Durchsuchungsmaßnahmen in den Geschäftsräumen der Clearstream Banking AG, der Clearstream Banking S.A. und weiterer Gesellschaften und Stellen der Gruppe Deutsche Börse seitens der Staatsanwaltschaft Köln und diese unterstützender weiterer Behörden statt. Die Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse erlangten dabei Kenntnis darüber, dass die Staatsanwaltschaft Köln in dem von ihr geführten Ermittlungsverfahren den Kreis der Beschuldigten um weitere ehemalige und derzeitige Mitarbeitende sowie Vorstandsmitglieder von Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse erweitert hat. In 2020 und erneut in 2022 erlangte die Gruppe Deutsche Börse Kenntnis von abermaligen Erweiterungen des Kreises der Beschuldigten. Aufgrund des immer noch frühen Verfahrensstadiums ist es weiterhin nicht möglich, Zeitpunkt, Ausmaß und Umfang sowie Folgen einer etwaigen Entscheidung vorherzusagen. Die betroffenen Gesellschaften kooperieren mit den zuständigen Behörden. Sie gehen nicht davon aus, erfolgreich als Haftungsschuldner in Anspruch genommen werden zu können.

Steuerrisiken

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerschuld gebildet. Wir überprüfen kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerschulden erfüllt sind.

Wir sehen uns als Gruppe in Folge des Abschlusses der Betriebsprüfungen für die Jahre 2006 bis 2008 Risiken ausgesetzt, die aus (i) den Korrekturen des Vorsteuerabzugs gemäß den Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 3. Mai 2021 sowie vom 23. Juni 2022 (betreffend die umsatzsteuerliche Behandlung von Leistungen der Börsentreiber), (ii) der Nichtanerkennung von steuerfreien Erträgen und konzerninternen Finanzierungen sowie (iii) der Nichtanerkennung von Rückstellungen für Aktienoptionsprogramme resultieren. Für etwaige sich hieraus ergebende Steuer- und Zinsnachzahlungen wurde umfassend bilanzielle Vorsorge getroffen sowie entsprechende Rechtsbehelfe eingelegt. Für die noch nicht bestandskräftig veranlagten Jahre ab 2009 gehen wir davon aus, dass die Finanzverwaltung zumindest die vorgenannten Sachverhalte (i) und (ii) ebenfalls aufgreifen wird.

27. Corporate Governance

Am 7. Dezember 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat die neueste Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und den Aktionär*innen auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

28. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG und ihre nahen Familienangehörigen sowie sämtliche als assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.

Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten Unternehmen der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2022. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu marktüblichen Bedingungen.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

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Betrag der Geschäftsvorfälle: Ertrag Betrag der Geschäftsvorfälle: Aufwand Ausstehende Salden: Forderungen
2022
Mio. €
2021
Mio. €
2022
Mio. €
2021
Mio. €
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Assoziierte Unternehmen 14,3 17,4 - 29,1 - 28,7 1,1 1,9
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle 14,3 17,4 -- 9,1 - 28,7 1,1 1,9
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Ausstehende Salden: Verbindlichkeiten
31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Assoziierte Unternehmen - 2,8 - 5,0
Summe Beträge der Geschäftsvorfälle - 2,8 - 5,0

Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten des Unternehmens direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe zählen ausschließlich die im Berichtszeitraum aktiven Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Börse AG für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen. Im Berichtszeitraum wie auch für den Vorjahreszeitraum bestanden keine wesentlichen Geschäfte mit Personen in Schlüsselpositionen.

Vorstand

Im Berichtsjahr betrug die fixe und variable Vergütung für die Mitglieder des Vorstands einschließlich im Geschäftsjahr gewährter Sachbezüge 28,5 Mio. € (2021: 18,2 Mio. €). Im Rahmen der aktienbasierten Vergütung der Vorstandsmitglieder fielen im Berichtsjahr Aufwendungen in Höhe von 13,1 Mio. € an (2021: 3,5 Mio. €).

Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern belief sich am 31. Dezember 2022 auf 14,5 Mio. € (2021: 17,3 Mio. €). Es wurden Aufwendungen in Höhe von 2,5 Mio. € (2021: 2,6 Mio. €) als Zuführung zu den Pensionsrückstellungen berücksichtigt.

Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen

Für ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen beliefen sich die Bezüge 2022 auf 6,5 Mio. € (2021: 6,5 Mio. €). Der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen belief sich am 31. Dezember 2022 auf 58,4 Mio. € (2021: 79,3 Mio. €).

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstandes der Deutsche Börse AG, daher sind in 2022 keine Aufwendungen angefallen (2021: null).

Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 2,6 Mio. € (2021: 2,6 Mio. €) erhalten.

Die Arbeitnehmervertreter*innen im Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erhielten im Geschäftsjahr 2022 eine Vergütung (ohne Aufsichtsratsvergütungen) von insgesamt 0,8 Mio. € (2021: 0,8 Mio. €). Dieser Betrag umfasst die fixen und variablen Gehaltsbestandteile der Arbeitnehmervertreter*innen.

29. Mitarbeitende

Mitarbeitende

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2022 2021
Im Jahresdurchschnitt beschäftigt 10.675 9.347
Am Bilanzstichtag beschäftigt 11.078 10.200
Mitarbeitendenkapazität (Jahresdurchschnitt) 10.143 8.855

Von den im Jahresdurchschnitt beschäftigten Arbeitnehmenden gehörten 29 (2021: 29) zu den Managing Directors (ohne Vorstand), 650 (2021: 484) zählten zu den sonstigen leitenden Angestellten und 9.996 (2021: 8.834) zu den Mitarbeitenden.

Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeitendenkapazität im Jahresdurchschnitt 10.143 (2021: 8.855). Siehe hierzu auch den Abschnitt "Unsere Mitarbeitende" im zusammengefassten Lagebericht.

30. Organe

Die Mitglieder der Organe der Gesellschaft sind in den Kapiteln "Der Vorstand" und "Der Aufsichtsrat" dieses Geschäftsberichts aufgeführt.

31. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

32. Zeitpunkt der Freigabe zur Veröffentlichung

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat den Konzernabschluss am 3. März 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

33. Angaben zu wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

Wesentliche nicht beherrschende Anteile (1/​2)

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European Energy Exchange Gruppe Leipzig, Deutschland Qontigo Gruppe Frankfurt am Main, Deutschland ISS Gruppe Rockville, USA
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar:            
Nicht beherrschende Anteile (%) 24,9 24,9 21,6 1 19,21, 2 14,1 1 14,11, 2
Periodenüberschuss (Mio. €) 30,9 15,9 24,4 18,6 2 2,7 2,3 2
Eigenkapital (Mio. €) 182,4 150,4 186,7 160,7 2 277,9 259,2 2
Dividendenausschüttungen (Mio. €) 5,5 4,0 14,2 14,3 2 0 0
Vermögenswerte (Mio. €) 42.091,6 47.938,8 1.066,1 1.028,4 2.600,5 2.435,8
Schulden (Mio. €) 41.359,0 47.335,0 171,0 208,1 628,0 596,5
Gewinn/​(Verlust) (Mio. €) 124,0 63,9 113,0 96,6 18,9 16,5
Sonstiges Ergebnis (Mio. €) 6,3 14,7 - 13,6 59,7 1,5 0
Gesamtergebnis (Mio. €) 130,2 78,6 99,4 156,3 20,4 16,5
Cashflows (Mio. €) 86,7 81,9 2,3 - 8,7 - 14,8 - 87,4
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Crypto Finance Gruppe Zug, Schweiz
31.12.2022 31.12.2021
Den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbar:    
Nicht beherrschende Anteile (%) 32,1 1 33,3
Periodenüberschuss (Mio. €) - 5,6 0
Eigenkapital (Mio. €) 46,2 51,3
Dividendenausschüttungen (Mio. €) 0 0
Vermögenswerte (Mio. €) 155,5 166,8
Schulden (Mio. €) 11,5 12,7
Gewinn/​(Verlust) (Mio. €) - 17,3 0,1
Sonstiges Ergebnis (Mio. €) - 0,1 0
Gesamtergebnis (Mio. €) - 17,5 0,1
Cashflows (Mio. €) - 26,9 42,3

1) Die Angaben können von den Angaben in der Anteilsbesitzliste aufgrund von Unterschieden in den Bilanzierungsmethoden abweichen.
2) Vorjahreszahlen angepasst.

34. Angaben zu assoziierten Unternehmen

Nicht wesentliche assoziierte Unternehmen

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31.12.2022
Mio. €
31.12.2021
Mio. €
Buchwert der Anteile an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen 111,5 88,9
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nach Steuern 7,9 1 19,3
Sonstiges Ergebnis - 0,0 1 - 0,1
Gesamtergebnis 7,9 1 19,3

1) Angaben basieren auf vorläufigen Zahlen vor dem Testat des Abschlussprüfers und können sich daher ggf. nachträglich ändern.

35. Anteilsbesitzliste

Der in den Konsolidierungskreis aufgenommene Anteilsbesitz der Deutsche Börse AG an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen zum 31. Dezember 2022 geht aus den folgenden Tabellen hervor. Zum Stichtag dieses Abschlusses bestehen keine Gemeinschaftsunternehmen.

Vollkonsolidierte Tochterunternehmen

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Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital zum 31.12.2022 direkt/​(indirekt) %
Börse Frankfurt Zertifikate AG Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Clearstream Fund Centre AG Zürich, Schweiz 100,00
Clearstream Fund Centre (Hong Kong) Limited Hongkong, Hongkong (100,00)
Clearstream Holding AG Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Clearstream Banking AG Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
Clearstream Banking S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Clearstream London Ltd. (dormant) London, Großbritannien (100,00)
Clearstream Fund Centre Holding S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Clearstream Fund Centre S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Clearstream Australia Limited Sydney, Australien (100,00)
Clearstream Australia Nominees Pty Ltd. (dormant) Sydney, Australien (100,00)
Clearstream Global Securities Services Limited Cork, Irland (100,00)
Clearstream International S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
LuxCSD S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Clearstream Nominees Limited London, Großbritannien (100,00)
Clearstream Operations Prague s.r.o. Prag, Tschechien (100,00)
Clearstream Services S.A. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Crypto Finance AG Zug, Schweiz 67,91
CF NEWCO (Singapore PTE. Ltd.) Singapur, Singapur (67,91)
Crypto Finance (Deutschland) GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (67,91)
Crypto Finance (Asset Management) AG Zug, Schweiz (67,91)
DB1 Ventures GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Deutsche Boerse Market Data + Services Singapore Pte. Ltd. Singapur, Singapur 100,00
Deutsche Boerse Systems Inc. Chicago, USA 100,00
Centana Growth Partners, LLC New York, USA (100,00)
Bryant Sands Partners, LLC Delaware, USA (100,00)
Bryant Sands Partners II, LLC Delaware, USA (100,00)
Quantitative Brokers LLC New York, USA (72,60)
Quantitative Brokers UK Limited Hounslow, Großbritannien (72,60)
Quantitative Brokers Australia Pty Ltd. Sydney, Australien (72,60)
Quantitative Brokers Singapore Pte Ltd. Singapur, Singapur (72,60)
Quantitative Brokers Software India Private Limited Chennai, Indien (72,24)
U.S. Exchange, L.L.C. (dormant) Wilmington, USA (100,00)
Deutsche Börse Digital Exchange GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Deutsche Börse Photography Foundation gGmbH Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Deutsche Börse Services s.r.o. Prag, Tschechien 100,00
Eurex Frankfurt AG Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
Eurex Clearing AG Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
Eurex Repo GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
Eurex Securities Transactions Services GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
Eurex Global Derivatives AG Zug, Schweiz 100,00
Eurex Services GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
European Energy Exchange AG Leipzig, Deutschland 75,05
EEX Asia Pte. Limited Singapur, Singapur (75,05)
EEX Australia Pty Ltd. Sydney, Australien (75,05)
Lacima Group Pty Ltd. Sydney, Australien (75,05)
Lacima Group (US), Inc. Denver, USA (75,05)
LG UK Pty Limited London, Großbritannien (75,05)
Lacima Workbench Pty Ltd. Sydney, Australien (75,05)
EEX Link GmbH Leipzig, Deutschland (75,05)
European Commodity Clearing AG Leipzig, Deutschland (75,05)
European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l. Luxemburg, Luxemburg (75,05)
Grexel Systems oy Helsinki, Finnland (75,05)
KB Tech Ltd. Tunbridge Wells, Großbritannien (75,05)
Nodal Exchange Holdings, LLC Tysons Corner, USA (75,05)
Nodal Exchange, LLC Tysons Corner, USA (75,05)
Nodal Clear, LLC Tysons Corner, USA (75,05)
EEX CEGH Gas Exchange Services GmbH Wien, Österreich (38,27)
EPEX SPOT SE Paris, Frankreich (38,27)
EPEX Netherlands B.V. Amsterdam, Niederlande (38,27)
EPEX SPOT Schweiz AG Bern, Schweiz (38,27)
Power Exchange Central Europe a.s. Prag, Tschechien (50,03)
POWER EXCHANGE CENTRAL EUROPE POLAND Warschau, Polen (50,03)
ISS HoldCo Inc. Rockville, USA 81,20
Institutional Shareholder Services Inc. Rockville, USA (81,20)
Asset International, Inc. Rockville, USA (81,20)
Asset International Financial Information UK Holdings Ltd. London, Großbritannien (81,20)
AI Financial Information UK Ltd. London, Großbritannien (81,20)
Asset International Australia Pty Ltd. Melbourne, Australien (81,20)
Rainmaker Information Pty Limited Sydney, Australien (81,20)
Data Management & Integrity Systems Pty Ltd. (dormant) Sydney, Australien (81,20)
Financial Standard Pty Ltd. (dormant) Sydney, Australien (81,20)
Asset International Deutschland GmbH Haar, Deutschland (81,20)
FWW Fundservices GmbH Haar, Deutschland (81,20)
FWW Media GmbH Haar, Deutschland (81,20)
Intelligent Financial Systems Limited London, Großbritannien (81,20)
Matrix-Data Limited London, Großbritannien (81,20)
Discovery Data, Inc. Rockville, USA (81,20)
Institutional Shareholder Services (Australia) Pty. Ltd. Sydney, Australien (81,20)
Institutional Shareholder Services (Hong Kong) Limited Hongkong, Hongkong (81,20)
Institutional Shareholder Services Canada Inc. Toronto, Kanada (81,20)
Institutional Shareholder Services Europe S.A. Brüssel, Belgien (81,20)
Institutional Shareholder Services France S.A.S. Paris, Frankreich (81,20)
Institutional Shareholder Services Switzerland AG Zürich, Schweiz (81,20)
Institutional Shareholder Services Germany AG München, Deutschland (81,20)
Institutional Shareholder Services India Private Limited Mumbai, Indien (81,20)
Institutional Shareholder Services K.K. Tokio, Japan (81,20)
Institutional Shareholder Services Philippines Inc. Manila, Philippinen (81,20)
Institutional Shareholder Services (Singapore) Private Limited Singapur, Singapur (81,20)
ISS Corporate Solutions, Inc. Rockville, USA (81,20)
ISS Europe Limited London, Großbritannien (81,20)
ISS-Ethix AB Stockholm, Schweden (81,20)
Institutional Shareholder Services UK Limited London, Großbritannien (81,20)
Securities Class Action Services, LLC Rockville, USA (81,20)
KNEIP Communication S.A. Luxemburg, Luxemburg 100,00
KNEIP Communication S.A. (CH) Lausanne, Schweiz (100,00)
KNEIP Asia Ltd. Hongkong, Hongkong (100,00)
KNEIP Communication GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
Fundlook S.à r.l. Luxemburg, Luxemburg (100,00)
Dataglide Ltd. London, Großbritannien (100,00)
Qontigo GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 78,44
Axioma Inc. New York, USA (78,44)
Axioma (CH) GmbH Genf, Schweiz (78,44)
Axioma (HK) Ltd. Hongkong, Hongkong (78,44)
Axioma (UK) Ltd. London, Großbritannien (78,44)
Axioma Argentina S.A.U. Buenos Aires, Argentinien (78,44)
Axioma Asia Pte. Ltd. Singapur, Singapur (78,44)
Axioma Deutschland GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (78,44)
Axioma Japan G.K. Tokio, Japan (78,44)
Axioma Ltd. Sydney, Australien (78,44)
Axioma S.A.S.U. Paris, Frankreich (78,44)
Qontigo Inc. (dormant) Wilmington, USA (78,44)
Qontigo Index GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (78,44)
Stoxx Ltd. Zug, Schweiz (78,44)
INDEX PROXXY Ltd. London, Großbritannien (78,44)
360 Treasury Systems AG Frankfurt am Main, Deutschland 100,00
360 Trading Networks Inc. New York, USA (100,00)
360 Trading Networks Limited Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (VAE) (100,00)
360 Trading Networks Sdn Bhd Kuala Lumpur, Malaysia (100,00)
360 Trading Networks UK Limited London, Großbritannien (100,00)
360T Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur, Singapur (100,00)
360TGTX Inc. New York, USA (100,00)
Finbird GmbH Frankfurt am Main, Deutschland (100,00)
ThreeSixty Trading Networks (India) Pte. Ltd. Mumbai, Indien (100,00)

Assoziierte Unternehmen

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Gesellschaft Sitz Anteil am Kapital zum 31.12.2022 direkt/​(indirekt)
%
360X AG Frankfurt am Main, Deutschland 48,30
ADEX SKUPINA holding družba d.o.o Ljubljana, Slowenien (12,76)
BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH Frankfurt am Main, Deutschland (28,58)
China Europe International Exchange AG Frankfurt am Main, Deutschland 40,00
Deutsche Börse Commodities GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 16,20
EMEX East Med. Energy Exchange Ltd. Giv'atajim, Israel (30,02)
Forge Europe GmbH Berlin, Deutschland 40,00
FundsDLT Luxemburg, Luxemburg 17,91
GlobalDairyTrade Holdings Ltd. Auckland, Neuseeland (25,01)
HQLAx S.à r.l. Luxemburg, Luxemburg 31,40
Origin Primary Limited London, Großbritannien 20,00
R5FX Ltd London, Großbritannien 15,65
SPARK Commodities Ltd. Singapur, Singapur (18,76)
Tradegate AG Wertpapierhandelsbank Berlin, Deutschland 19,99
Tradegate Exchange GmbH Berlin, Deutschland 42,84

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Frankfurt am Main, 3. März 2023

Deutsche Börse AG

Dr. Theodor Weimer

Dr. Christoph Böhm

Dr. Thomas Book

Heike Eckert

Dr. Stephan Leithner

Gregor Pottmeyer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, einschließlich der in verschiedenen Abschnitten enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022,

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht (ohne die darin enthaltene nichtfinanzielle Erklärung) insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar; wir geben kein Prüfungsurteil zu der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung ab und

ist die in verschiedenen Abschnitten des Konzernlageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den einschlägigen deutschen gesetzlichen und europäischen Vorschriften sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien aufgestellt.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht und zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und anderen immateriellen Vermögenswerte

2. Beurteilung bestimmter rechtlicher Risiken

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

1 Sachverhalt und Problemstellung

2 Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

3 Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und anderen immateriellen Vermögenswerte

1 In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte sowie andere immaterielle Vermögenswerte in Höhe von insgesamt € 7.856,3 Mio (93 % des Konzerneigenkapitals) unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die anderen immateriellen Vermögenswerte betreffen insbesondere Börsenlizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen. Geschäfts- oder Firmenwerte und andere immaterielle Vermögenswerte werden einmal jährlich bzw. anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen Wertminderungsbedarf zu ermitteln. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (für den Test der Geschäfts- oder Firmenwerte einschließlich deren Buchwert) dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten der Veräußerung. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cashflow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.

Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

2 Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. In einer risikoorientierten Auswahl haben wir unter Einbindung unserer Bewertungsspezialisten nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Cashflows mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns sowie weiterführenden Planungsunterlagen für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zur Beurteilung der Angemessenheit dieser Planungen insbesondere eine Analyse der wesentlichen Planungsannahmen, einen Vergleich der Planungen mit Analystenschätzungen, sowie Plan-Ist- und Plan-Plan-Analysen durchgeführt. Zudem haben wir die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen und die Angemessenheit der Wachstumsannahmen nach dem Prognosezeitraum sowie der angenommen gewichteten Kapitalkosten beurteilt. Die Wertermittlung der Gesellschaft wurde ergänzend anhand eines Vergleichs der impliziten Multiplikatoren mit Marktmultiplikatoren gewürdigt. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen, sowie eigene Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit geringer Überdeckung (Buchwert im Vergleich zum erzielbaren Betrag) durchgeführt. Wir haben festgestellt, dass die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (für Geschäfts- oder Firmenwerte einschließlich deren zugeordneten Buchwerten) unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen durch die diskontierten künftigen Cashflows gedeckt sind.

Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsmethoden, -parameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.

3 Die Angaben der Gesellschaft zum Werthaltigkeitstest zu den Geschäfts- oder Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten sind in Abschnitt "11. Immaterielle Vermögenswerte" des Konzernanhangs enthalten.

2. Beurteilung bestimmter Rechtsrisiken

1 Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse sind bestimmten Rechtsrisiken ausgesetzt. Zu diesen bestimmten Rechtsrisiken zählen Rechtsstreitigkeiten der Clearstream Banking S.A., Luxembourg, im Zusammenhang mit der iranischen Zentralbank, in denen sich die Clearstream Banking S.A. Herausgabe- und Schadensersatzansprüchen gegenüber der iranischen Zentralbank in Höhe von USD 4,9 Mrd. (zuzüglich Zinsen) und Ansprüchen weiterer Klägergruppen ausgesetzt sieht, eine Klage des Insolvenzverwalters über das Vermögen der Air Berlin PLC i.I. gegen die Clearstream Banking AG auf Zahlung von rund € 498 Mio und ein Ermittlungsverfahren in Bezug auf Wertpapiertransaktionen von Marktteilnehmern über den Dividendenstichtag (Cum-Ex-Transaktionen). Die Einschätzung, ob und ggf. in welcher Höhe die Passivierung einer Rückstellung zur Abdeckung des Risikos erforderlich ist, ist dabei in hohem Maße durch Unsicherheiten geprägt. Die Gruppe Deutsche Börse bildet Rückstellungen, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem Ereignis in der Vergangenheit entsteht, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führt und der Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurden für die oben genannten Rechtsrisiken keine Rückstellungen gebildet, da die gesetzlichen Vertreter einen Mittelabfluss als nicht wahrscheinlich einschätzen.

Aus unserer Sicht sind die oben genannten Rechtsrisiken aufgrund der juristischen Komplexität, der erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich ihrer weiteren Entwicklung und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

2 Im Rahmen unserer Prüfung haben wir Einsicht in die zugrunde liegenden Unterlagen zu den oben genannten Rechtstreitigkeiten und Verfahren genommen und die rechtlichen Würdigungen der Gruppe Deutsche Börse nachvollzogen. Mit der Kenntnis, dass bei Unsicherheiten ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht und dass die Entscheidungen der gesetzlichen Vertreter eine direkte Auswirkung auf das Konzernergebnis haben, haben wir die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter unter Hinzuziehung eigener Spezialisten gewürdigt. Darüber hinaus haben wir regelmäßig Gespräche mit den Rechtsabteilungen der Gesellschaften geführt, um aktuelle Entwicklungen und Gründe, die zu den entsprechenden Einschätzungen der Verfahrensausgänge geführt haben, nachzuvollziehen. Die Entwicklung der bestimmten Rechtsrisiken einschließlich der Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der möglichen Verfahrensausgänge wurde uns in schriftlicher Form durch die Rechtsabteilungen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben wir zum Bilanzstichtag externe Rechtsanwaltsbestätigungen eingeholt und Rechtsgutachten von externen Anwälten gewürdigt. Die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Einschätzungen zu den vorgenannten Sachverhalten und deren Darstellung im Konzernabschluss sind hinreichend begründet und dokumentiert.

3 Die Angaben der Gesellschaft zu den wesentlichen rechtlichen Risiken sind im Abschnitt "26. Finanzielle Verpflichtungen und sonstige Risiken" des Konzernanhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Konzernlageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem

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den Vergütungsbericht nach § 162 AktG, für den zusätzlich auch der Aufsichtsrat verantwortlich ist,

alle übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht und zu der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Die gesetzlichen Vertreter sind auch verantwortlich für die Aufstellung der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung in Übereinstimmung mit den einschlägigen deutschen gesetzlichen und europäischen Vorschriften sowie mit den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer nichtfinanziellen Erklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulation der nichtfinanziellen Erklärung) oder Irrtümern ist.

Die einschlägigen Vorschriften enthalten Formulierungen und Begriffe, die erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch keine maßgebenden umfassenden Interpretationen veröffentlicht wurden. Demzufolge haben die gesetzlichen Vertreter im Abschnitt "Über diesen Bericht" der nichtfinanziellen Erklärung ihre Auslegungen solcher Formulierungen und Begriffe angegeben. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegungen. Da solche Formulierungen und Begriffe unterschiedlich durch Regulatoren oder Gerichte ausgelegt werden können, ist die Gesetzmäßigkeit dieser Auslegungen unsicher.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, und ob die nichtfinanzielle Erklärung in allen wesentlichen Belangen den einschlägigen deutschen gesetzlichen und europäischen Vorschriften und den von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft dargestellten konkretisierenden Kriterien entspricht sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht und zur nichtfinanziellen Erklärung beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts sowie der im Konzernlagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

beurteilen wir die Eignung der von den gesetzlichen Vertretern in der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Kriterien insgesamt. Wie in der Beschreibung der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter dargelegt, haben die gesetzlichen Vertreter die in den einschlägigen Vorschriften enthaltenen Formulierungen und Begriffe ausgelegt; die Gesetzmäßigkeit dieser Auslegungen ist mit den in dieser Beschreibung genannten inhärenten Unsicherheiten behaftet. Diese inhärenten Unsicherheiten bei der Auslegung gelten entsprechend auch für unsere Prüfung.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "deutscheboerseag-2022-12-31-de.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben. beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.

beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. Juli 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2021 als Konzernabschlussprüfer der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dr. Michael Rönnberg.

 

Frankfurt am Main, den 7. März 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marc Billeb, Wirtschaftsprüfer

Dr. Michael Rönnberg, Wirtschaftsprüfer

Vergütungsbericht

I Einleitung

Der Vergütungsbericht erläutert die Grundsätze und die Ausgestaltung der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung der Deutsche Börse AG und berichtet über die gewährte und geschuldete Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder im Geschäftsjahr 2022. Der Bericht wurde von Vorstand und Aufsichtsrat in Einklang mit den Anforderungen des § 162 Aktiengesetz (AktG) erstellt und entspricht den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner Fassung vom 28. April 2022. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Erstellung des Vergütungsberichts die Leitlinien des "Arbeitskreises für eine nachhaltige Vorstandsvergütung", der sich aus Aufsichtsratsvorsitzenden börsennotierter Unternehmen in Deutschland sowie Vertretenden institutioneller Investoren, Wissenschaftler*innen und Corporate Governance-Expert*innen zusammensetzt, in ihrer aktuellen Fassung berücksichtigt.

Der Vergütungsbericht wurde durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über die Anforderungen des § 162 Absatz 3 AktG hinausgehend sowohl nach formellen als auch nach inhaltlichen Kriterien geprüft. Der Vergütungsbericht sowie der beigefügte Vermerk über die Prüfung des Vergütungsberichts sind auf der Internetseite der Deutsche Börse AG unter https:/​/​deutsche-boerse.com/​dbg-de/​investor-relations/​corporate-governance/​verguetung-ueberlick zu finden.

II Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022

Der nachstehende Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 erläutert den Kontext der getroffenen Vergütungsentscheidungen und ermöglicht deren umfassende Einordnung.

Billigung des Vergütungsberichts 2021 durch die Hauptversammlung 2022

Aufgrund der veränderten regulatorischen Anforderungen durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) wurde der Hauptversammlung im Jahr 2022 erstmals der Vergütungsbericht zur Billigung vorgelegt. Die Hauptversammlung hat den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 mit einer Zustimmung von 95,93 Prozent gebilligt. Dabei handelte es sich um den erstmaligen Bericht über die Umsetzung des im Geschäftsjahr 2021 von der Hauptversammlung mit 94,97 Prozent gebilligten Vergütungssystems (Vergütungssystem 2021).

Im Anschluss hat sich der Aufsichtsrat mit den im Rahmen der konsultativen Abstimmung über den Vergütungsbericht getätigten Rückmeldungen von Aktionär*innen und Stimmrechtsberatern auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund der hohen Zustimmung sowie der positiven Rückmeldungen von Aktionär*innen und Stimmrechtsberatern sieht der Aufsichtsrat derzeit keine Gründe für eine Anpassung des Vergütungsberichts.

Billigung des angepassten Vergütungssystems des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung 2022

Der Hauptversammlung 2022 wurde ein geringfügig angepasstes Vergütungssystem des Aufsichtsrats zur Beschlussfassung vorgelegt, welches von ihr mit einer Zustimmung von 99,90 Prozent beschlossen wurde. Verändert wurden dabei die Voraussetzungen zur Zahlung des Sitzungsgeldes. Um der verstärkten Nutzung elektronischer Kommunikationsmittel bei der Durchführung von Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen Rechnung zu tragen, wird das Sitzungsgeld nun auch bei einer virtuellen Teilnahme gezahlt. Diese Anpassung spiegelt die verstärkte nachhaltige und ressourcenschonende Ausrichtung der Deutsche Börse AG wider. Daneben erfolgt die Zahlung pro Sitzungstag und nicht wie bisher einmal für unmittelbar aufeinanderfolgende Sitzungstage (Sitzungsblock).

Geschäftsentwicklung und Zielerreichung im Geschäftsjahr 2022

Ein klarer Zusammenhang zwischen der Vergütung der Vorstandsmitglieder und deren Leistung (Pay for Performance) ist für den Aufsichtsrat von entscheidender Bedeutung. Daher besteht die Vorstandsvergütung zu einem hohen Anteil aus erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten. Aufgrund dessen und der Berücksichtigung strategisch relevanter Kennzahlen als Leistungskriterien ist die Höhe der Vorstandsvergütung eng an die Geschäftsentwicklung der Gruppe Deutsche Börse geknüpft.

Im Geschäftsjahr 2022 ist es der Gruppe Deutsche Börse gelungen, die mehrfach nach oben angepasste Prognose vollumfänglich zu erfüllen. Darüber hinaus konnten die Mittelfristziele der Unternehmensstrategie "Compass 2023" vorzeitig - bereits ein Jahr früher als geplant - erreicht werden. So erhöhten sich in 2022 sowohl die Nettoerlöse als auch das EBITDA um jeweils 24 Prozent. Auch das EPS konnte um 24 Prozent gesteigert werden.

Die Geschäftsentwicklung wurde durch weiteres strukturelles Wachstum sowie stark von zyklischen Faktoren geprägt. Eine durchschnittlich höhere Marktvolatilität führte im Segment Trading & Clearing zu einem deutlich höheren Handelsvolumen. Dabei verzeichneten Indexderivate, Gasprodukte sowie der Devisenhandel infolge der Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro einen starken Anstieg. In diesem Segment führte zudem die höhere Volatilität und ein erhöhter Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden einerseits zu einem höheren Volumen in Zinsderivaten und im OTC Clearing und andererseits zu erhöhten Nettoerlösen aus hinterlegten Sicherheiten im Clearinggeschäft. Die Leitzinsanhebungen der Notenbanken zur Eindämmung der hohen Inflation wirkten sich ferner positiv auf die Nettozinserträge im Segment Securities Services aus. Das erreichte strukturelle Nettoerlöswachstum ist unter anderem auf die gestiegene Nachfrage nach Produktinnovationen sowie die Gewinnung neuer Kunden und Marktanteile im Segment Trading & Clearing sowie auf die gestiegene Nachfrage nach ESG-Produkten im Segment Data & Analytics zurückzuführen. Durch den Erwerb des führenden europäischen Fondsdatenspezialisten Kneip Communication S.A. konnte die Gruppe Deutsche Börse ihre Wachstumsbereiche Fondsdienstleistungen und Daten verstärken und ihr Angebot an Datendienstleistungen ausweiten.

Insgesamt konnte die Gruppe Deutsche Börse ihre strategische Position in zentralen Wachstumsmärkten erneut beträchtlich stärken und ihre Aufstellung für weiteres organisches Wachstum abermals verbessern. Gleichzeitig wurden durch Investitionen in neue Anlageklassen, etwa digitale Vermögenswerte, sowie durch die Erhöhung der Investitionen in neue Technologien die Grundlagen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe Deutsche Börse weiter gestärkt. Nicht zuletzt hat die Gruppe Deutsche Börse ihr Beteiligungsportfolio weiter sehr aktiv gemanagt, und zwar durch Verkäufe sowie den Abschluss weiterer Minderheitsbeteiligungen im Rahmen der Corporate Venture Capital-Aktivitäten der Gruppe.

Durch die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie "Compass 2023" konnten zentrale finanzielle Kennzahlen, welche auch als Leistungskriterien in den erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten der Vorstandsvergütung implementiert sind, wiederholt signifikant gesteigert werden.

Rückblick auf das Geschäftsjahr

Nettoerlöse (in Mio.€)

EBITDA (in Mio.€)

Earnings per Share (in €)

Angesichts des erfolgreichen Wachstumskurses wird der Hauptversammlung 2023 daher eine abermals angehobene Dividende in Höhe von 3,60 € für das Geschäftsjahr 2022 vorgeschlagen. Der erfolgreiche Verlauf des Geschäftsjahres 2022, in welchem die ambitionierten Zielsetzungen für die erneute Steigerung der Nettoerlöse und des EBITDA deutlich übertroffen wurden, spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Zielerreichung von 175,56 Prozent im Rahmen des Performance Bonus wider.

Nettoerlöse und EBITDA stellen neben individuellen Zielen die Leistungskriterien des Performance Bonus dar.

Die nachfolgende Grafik stellt die durchschnittliche Gesamtzielerreichung der Mitglieder des Vorstands im Performance Bonus für das Geschäftsjahr 2022 dar:

Gesamtzielerreichung Performance Bonus 2022

Eine ausführliche Beschreibung der Leistungskriterien, Zielerreichungen und der hieraus resultierenden Auszahlungsbeträge findet sich im Kapitel "Performance Bonus".

Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 endete die im Geschäftsjahr 2018 zugeteilte Tranche des Performance Share Plan (PSP-Tranche 2018). Die Gesamtzielerreichung der PSP-Tranche 2018 von 210,19 Prozent spiegelt das starke Wachstum der Gruppe Deutsche Börse über die fünfjährige Performance-Periode wider. Dabei wurden sowohl im Leistungskriterium "Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses" als auch im Leistungskriterium "Total Shareholder Return (TSR)-Performance" die Zielvorgaben übertroffen. Die maximale Zielerreichung im relativen TSR reflektiert nicht nur die starke absolute Performance der Deutsche Börse-Aktie am Kapitalmarkt, sondern auch die überdurchschnittliche relative Performance gegenüber der relevanten Vergleichsgruppe.

Die Gesamtzielerreichung der Mitglieder des Vorstands für die PSP-Tranche 2018 stellt sich wie folgt dar:

Eine ausführliche Beschreibung der Leistungskriterien, Zielerreichungen und der hieraus resultierenden Auszahlungsbeträge findet sich im Abschnitt "Gesamtzielerreichung und Auszahlung aus der PSP-Tranche 2018".

Personelle Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2022 kam es im Vorstand zu keinen personellen Veränderungen. Der Aufsichtsrat beschloss am 29. September 2022, die Amtszeit von Frau Heike Eckert um fünf Jahre ab dem 1. Juli 2023 zu verlängern. Frau Heike Eckert ist verantwortlich für das Vorstandsressort Governance, People & Culture und Arbeitsdirektorin der Deutsche Börse AG.

Die Hauptversammlung 2022 wählte Frau Shannon A. Johnston mit einer Zustimmung von 99,76 Prozent in den Aufsichtsrat. Sie folgt auf Herrn Karl-Heinz Flöther, der sein Amt im Aufsichtsrat nach mehr als zehn Jahren Mitgliedschaft mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung 2022 niedergelegt hatte. Frau Shannon A. Johnston hat seit ihrer Wahl in den Aufsichtsrat den Vorsitz des Technologieausschusses inne.

Oliver Greie gehört dem Aufsichtsrat seit dem 29. April 2022 an. Als Gewerkschaftsvertreter ist er Nachfolger von Katrin Behrens, die ihr Amt zum 28. April 2022 freiwillig niedergelegt hatte.

III Vergütung des Vorstands im Geschäftsjahr 2022

1 Grundsätze der Vorstandsvergütung

Die Vergütung des Vorstands dient als wichtiges Steuerungselement für die Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse und trägt wesentlich zur Förderung und Umsetzung der Unternehmensstrategie sowie zur nachhaltigen und langfristigen Entwicklung der Deutsche Börse AG bei. Dabei werden durch die Wahl geeigneter Leistungskriterien in der erfolgsabhängigen Vergütung Anreize gesetzt, das Unternehmen nachhaltig und langfristig erfolgreich zu steuern und die Umsetzung der strategischen Zielsetzungen voranzutreiben.

Zur Förderung einer starken Aktienkultur und zur weiteren Angleichung der Interessen von Vorstand und Aktionär*innen sind die erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten dabei mehrheitlich aktienbasiert ausgestaltet.

Die Vorstandsvergütung basiert auf dem Grundsatz, die Mitglieder des Vorstands ihrer Leistung und ihrem jeweiligen Tätigkeits- und Verantwortungsbereich entsprechend angemessen zu vergüten. Hierbei verfolgt der Aufsichtsrat durch ambitioniert gesetzte Leistungskriterien einen konsequenten Pay for Performance-Gedanken. Zudem wird aufgrund der langfristigen Ausrichtung des Vergütungssystems durch mehrheitlich mehrjährige Bemessungsgrundlagen der erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten ein Anreiz für das Eingehen unverhältnismäßiger Risiken vermieden.

In der folgenden Übersicht sind die wesentlichen Leitlinien dargestellt, die der Aufsichtsrat bei der Vorstandsvergütung anwendet:

Anzuwendende Leitlinien

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Anzuwendende Leitlinien
Klare Ausrichtung auf die Unternehmensstrategie "Compass 2023"
Konformität mit den Vorgaben des AktG und den Empfehlungen und Anregungen des DCGK sowie Orientierung an den Leitlinien für eine nachhaltige Vorstandsvergütung
Sicherstellung der Angemessenheit der Vergütung
Langfristige Ausrichtung und starker Kapitalmarktbezug
Performance Bonus und Performance Shares sind komplett erfolgsabhängig und können vollständig entfallen
Stärkung von verantwortungsvollem Handeln durch Nutzung von ESG-Zielen

1.1 Verfahren zur Fest- und Umsetzung sowie Überprüfung des Vergütungssystems

Der Aufsichtsrat legt das System für die Vergütung der Vorstandsmitglieder fest und wird dabei von seinem Nominierungsausschuss beraten. Das vom Aufsichtsrat beschlossene Vergütungssystem wird der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt. Der Aufsichtsrat überprüft, unterstützt durch seinen Nominierungsausschuss, das Vergütungssystem regelmäßig. Bei jeder wesentlichen Änderung, spätestens aber alle vier Jahre, legt der Aufsichtsrat das Vergütungssystem erneut der Hauptversammlung zur Billigung vor.

1.2 Angemessenheit der Vergütung des Vorstands

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat auf Grundlage des Vergütungssystems festgelegt, wobei der Nominierungsausschuss die Entscheidung des Aufsichtsrats vorbereitet. Der Aufsichtsrat sorgt dafür, dass die Vergütung in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen eines Vorstandsmitglieds sowie zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft steht und die marktübliche Vergütung nicht ohne besondere Gründe übersteigt. Hierzu stellt der Aufsichtsrat regelmäßig, in der Regel alle zwei Jahre, einen horizontalen und einen vertikalen Vergleich mit entsprechenden Vergleichsgruppen an.

Hierbei kann sich der Aufsichtsrat von externen, vom Vorstand und vom Unternehmen unabhängigen Expert*innen beraten lassen. Der horizontale Vergleich erfolgt anhand von relevanten nationalen und internationalen Vergleichsgruppen (Peer Groups). Dabei wählt der Aufsichtsrat die Peer Groups auf Basis der aktienrechtlichen Kriterien Land, Größe und Branche aus. Aufgrund des Kriteriums Land und unter Berücksichtigung ihrer vergleichbaren Größe werden die DAX-Unternehmen als eine geeignete Peer Group für die Durchführung eines horizontalen Vergleichs herangezogen. Um das Kriterium Branche abzubilden, wurden zuletzt zudem europäische Finanzinstitute als Kunden und Wettbewerber der Gruppe Deutsche Börse sowie zusätzlich internationale Börsenbetreiber als weitere Peer Groups herangezogen.

Zur Beurteilung der Üblichkeit innerhalb des Unternehmens (vertikaler Vergleich) berücksichtigt der Aufsichtsrat gemäß den Empfehlungen des DCGK auch das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises und der Belegschaft insgesamt sowie die zeitliche Entwicklung der verschiedenen Gehaltsstufen. Der obere Führungskreis umfasst dabei die beiden Leitungsebenen unterhalb des Vorstands. Der Aufsichtsrat betrachtet das Vergütungsverhältnis sowohl zu den Arbeitnehmenden der Deutsche Börse AG als auch zu den Arbeitnehmenden der Gruppe Deutsche Börse insgesamt.

Die Ergebnisse der Überprüfung berücksichtigt der Aufsichtsrat bei der Festlegung der Zielvergütung der Vorstandsmitglieder und stellt auch auf diese Weise die Angemessenheit der Vorstandsvergütung sicher.

Die letztmalige Prüfung der Angemessenheit erfolgte im Geschäftsjahr 2021. Hierbei wurde der Aufsichtsrat durch eine externe unabhängige Unternehmensberatung unterstützt und die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bestätigt.

1.3 Zielvergütung

Jedem Vorstandsmitglied wird eine marktübliche Zielvergütung vertraglich zugesagt, die sich vor allem nach seinen für die Tätigkeit relevanten Kenntnissen und Erfahrungen richtet. Sie orientiert sich darüber hinaus an der Zielvergütung der übrigen Vorstandsmitglieder. Die Zielvergütungen der Mitglieder des Vorstands sind im Geschäftsjahr 2022 nicht angepasst worden. Die Unterschiede in der Ziel-Gesamtvergütung resultieren aus der Volatilität der Nebenleistungen und des bAV-Dienstzeitaufwands.

Zielvergütung

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Dr. Theodor Weimer (Vorsitzender) Dr. Christoph Böhm (CIO/​COO)
2022 2021 2022
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 1.500,0 25,8 1.500,0 25,7 720,0 26,2
Nebenleistungen 60,5 1,1 60,5 1,0 28,4 1,0
Einjährige variable Vergütung 1.100,0 19,0 1.100,0 18,8 560,0 20,3
Performance Bonus (Baranteil) 1.100,0 - 1.100,0 - 560,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 2.400,0 41,3 2.400,0 41,1 1.120,0 40,7
Performance Bonus (Restricted Stock) 1.100,0 - 1.100,0 - 560,0 -
Performance Shares Tranche 2021-2025 0 - 1.300,0 - 0 -
Performance Shares Tranche 2022-2026 1.300,0 - 0 - 560,0 -
bAV-Dienstzeitaufwand 745,9 12,8 782,4 13,4 324,2 11,8
Gesamtvergütung 5.806,4 100,0 5.842,9 100,0 2.752,6 100,0
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Dr. Christoph Böhm (CIO/​COO) Dr. Thomas Book (verantwortlich für Trading & Clearing)
2021 2022 2021
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 720,0 25,9 650,0 24,2 650,0 23,8
Nebenleistungen 28,5 1,0 26,7 1,0 27,2 1,0
Einjährige variable Vergütung 560,0 20,1 516,7 19,3 516,7 18,9
Performance Bonus (Baranteil) 560,0 - 516,7 - 516,7 -
Mehrjährige variable Vergütung 1.120,0 40,3 1.033,4 38,5 1.033,4 37,9
Performance Bonus (Restricted Stock) 560,0 - 516,7 - 516,7 -
Performance Shares Tranche 2021-2025 560,0 - 0 - 516,7 -
Performance Shares Tranche 2022-2026 0 - 516,7 - 0 -
bAV-Dienstzeitaufwand 351,8 12,7 455,7 17,0 502,1 18,4
Gesamtvergütung 2.780,3 100,0 2.682,5 100,0 2.729,4 100,0
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Heike Eckert (verantwortlich für Governance, People & Culture, Arbeitsdirektorin) Dr. Stephan Leithner (verantwortlich für Pre- & Post-Trading)
2022 2021 2022
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 650,0 25,7 650,0 25,3 720,0 26,3
Nebenleistungen 25,7 1,0 25,7 1,0 21,7 0,8
Einjährige variable Vergütung 516,7 20,4 516,7 20,1 560,0 20,4
Performance Bonus (Baranteil) 516,7 - 516,7 - 560,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 1.033,4 40,8 1.033,4 40,2 1.120,0 40,8
Performance Bonus (Restricted Stock) 516,7 - 516,7 - 560,0 -
Performance Shares Tranche 2021-2025 0 - 516,7 - 0 -
Performance Shares Tranche 2022-2026 516,7 - 0 - 560,0 -
bAV-Dienstzeitaufwand 306,1 12,1 345,0 13,4 321,9 11,7
Gesamtvergütung 2.531,9 100,0 2.570,8 100,0 2.743,6 100,0
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Dr. Stephan Leithner (verantwortlich für Pre- & Post-Trading) Gregor Pottmeyer (Finanzvorstand)
2021 2022 2021
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 720,0 26,0 720,0 26,3 720,0 26,1
Nebenleistungen 22,3 0,8 35,9 1,3 35,8 1,3
Einjährige variable Vergütung 560,0 20,2 560,0 20,5 560,0 20,3
Performance Bonus (Baranteil) 560,0 - 560,0 - 560,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 1.120,0 40,5 1.120,0 41,0 1.120,0 40,6
Performance Bonus (Restricted Stock) 560,0 - 560,0 - 560,0 -
Performance Shares Tranche 2021-2025 560,0 - 0 - 560,0 -
Performance Shares Tranche 2022-2026 0 - 560,0 - 0 -
bAV-Dienstzeitaufwand 346,4 12,5 297,9 10,9 319,8 11,7
Gesamtvergütung 2.768,7 100,0 2.733,8 100,0 2.755,6 100,0

1.4 Einhaltung der Maximalvergütung

Der Aufsichtsrat hat gemäß § 87a Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 AktG eine Maximalvergütung für die Vorstandsmitglieder definiert, die die maximale Auszahlung der in einem Geschäftsjahr zugesagten Vergütung begrenzt. Im Vergütungssystem 2021 beträgt die Maximalvergütung für den Vorstandsvorsitzenden 12.000.000 € und für die ordentlichen Vorstandsmitglieder 6.000.000 €. Die Maximalvergütung schließt sämtliche Auszahlungen der erfolgsunabhängigen (Grundvergütung, Nebenleistungen, Alters- und Risikoabsicherung) und erfolgsabhängigen (Performance Bonus, Performance Shares) Vergütungskomponenten ein, wobei im Falle der Alters- und Risikoabsicherung auf den Dienstzeitaufwand abgestellt wird.

Über die Einhaltung der Maximalvergütung für das Geschäftsjahr 2022 kann erst nach Auszahlung der in 2022 zugesagten Tranche der Performance Shares berichtet werden. Soweit die Auszahlung aus den Performance Shares zu einem Übersteigen der Maximalvergütung führen würde, würde der Auszahlungsbetrag hieraus entsprechend gekürzt, um eine Einhaltung der Maximalvergütung sicherzustellen.

Bereits vor dem Vergütungssystem 2021 bestand eine Maximalvergütung, die den jährlichen Zufluss aus den Vergütungskomponenten begrenzt hat. Diese betrug 9.500.000 € für jedes aktive Vorstandsmitglied und wurde stets eingehalten.

2 Überblick über das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder

Bei der Ausgestaltung der Vergütungsstruktur strebt der Aufsichtsrat ein möglichst einheitliches Gesamtgefüge der Vergütung innerhalb des Vorstands an. Das System der Vergütung für die Vorstandsmitglieder besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Komponenten.

Die erfolgsunabhängigen Vergütungskomponenten bestehen aus der Grundvergütung, den vertraglichen Nebenleistungen sowie Pensions- und Versorgungsbeiträgen. Die erfolgsabhängige Komponente umfasst den Performance Bonus sowie die Performance Shares.

Zudem gelten Aktienhaltevorschriften (sog. Share Ownership Guidelines), welche die Vorstandsmitglieder dazu verpflichten, für die Dauer ihrer Bestellung einen substanziellen Betrag in Aktien der Deutsche Börse AG zu halten.

Die wesentlichen Elemente des Vergütungssystems 2021 lassen sich der folgenden Übersicht entnehmen.

Übersicht Vergütungssystem 2021

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Komponente Aktuelles Vergütungssystem seit Geschäftsjahr 2021
Grundvergütung • Feste vertraglich vereinbarte Vergütung, die in zwölf gleichen Teilbeträgen ausbezahlt wird
  • Höhe orientiert sich an den für die Tätigkeit relevanten Kenntnissen und Erfahrungen
Nebenleistungen • Dienstwagen, Versicherungsleistungen, Erstattung von Aufwendungen für doppelte Haushaltsführung, Umzugskosten, Kostenübernahme für Sicherheitsmaßnahmen, etwaige einmalige Ausgleichszahlungen an neu eintretende Vorstände für bei ehemaligen Arbeitgebern entfallene variable Vergütungen
Alters- und • Grundsätzlich beitragsorientiertes Ruhegeldsystem
Risikoabsicherung • Versorgungsleistung wird grundsätzlich in Form einer monatlichen Rente gezahlt
  • Risikoabsicherung im Falle dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod
Performance Bonus (inklusive Restricted Stock) • Plantyp: Zielbonus-System
  • Leistungskriterien:
  • 1/​3 Nettoerlöse (Markterwartung & absolutes Wachstum)
  • 1/​3 EBITDA (Markterwartung & absolutes Wachstum)
  • 1/​3 individuelle Ziele (inklusive ESG Zielen 1))
  • Zielerreichung: 0-200%
  • Begrenzung/​Cap: 200% des Zielbetrages
  • Auszahlung: 50% in bar, 50% für Restricted Stock mit vierjähriger Sperrfrist
Performance Shares • Plantyp: Performance Share Plan (PSP)
  • Leistungskriterien:
  • 50% relativer TSR 2)
  • 25% EPS 3)-Wachstumsrate
  • 25% ESG-Ziele
  • Zielerreichung: 0-242%
  • Begrenzung/​Cap: 400% des Zielbetrages
  • Performance-Periode: fünf Jahre
  • Auszahlung: Auszahlung nach der fünfjährigen Performance-Periode in einer Tranche mit Verpflichtung zum vollständigen Aktieninvestment
Malus/​Clawback • Compliance Clawback und Malus
  • Performance Clawback
Share Ownership Guidelines • Höhe: 200%/​100% (Vorstandsvorsitzender/​ordentliche Vorstandsmitglieder) der Brutto-Grundvergütung
  • Aufbauphase: vier Jahre
Maximalvergütung • Differenzierung zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und ordentlichen Vorstandsmitgliedern
  • Vorstandsvorsitzender: 12.000.000 €
  • Ordentliche Vorstandsmitglieder: 6.000.000 €

1) ESG-Ziele = "Environmental, Social, Governance"-Ziele
2) TSR = Total Shareholder Return
3) EPS = Earnings per Share

Zur Sicherstellung der Leistungsorientierung (Pay for Performance) der Vorstandsvergütung setzt sich die Ziel-Direktvergütung (Grundvergütung, Zielbetrag des Performance Bonus und Zielbetrag der Performance Shares) aus rund 70 Prozent erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten zusammen. Des Weiteren haben rund 70 Prozent dieser erfolgsabhängigen Vergütung eine mehrjährige Bemessungsgrundlage und sind zudem aktienbasiert. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Vergütungsstruktur auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung der Gesellschaft ausgerichtet ist. Zudem wird sichergestellt, dass die erfolgsabhängige Vergütung, die sich aus dem Erreichen langfristig orientierter Ziele ergibt, den Anteil aus kurzfristig orientierten Zielen übersteigt und die Interessen des Vorstands mit denen der Aktionär*innen im Einklang stehen.

Der Anteil der Grundvergütung an der Ziel-Direktvergütung beträgt rund 30 Prozent. Der Anteil des Performance Bonus, welcher nach dem jeweiligen Geschäftsjahr ausbezahlt wird, beträgt rund 22,5 Prozent der Ziel-Direktvergütung. Der Anteil des Performance Bonus, über den die Vorstandsmitglieder erst nach weiteren vier Geschäftsjahren verfügen können (performanceabhängige Restricted Stock), beträgt ebenfalls rund 22,5 Prozent. Der Anteil der Performance Shares macht rund 25 Prozent der Ziel-Direktvergütung aus.

3 Die Anwendung der Vergütungskomponenten im Geschäftsjahr 2022 im Detail

3.1 Erfolgsunabhängige Vergütungskomponenten

3.1.1 Grundvergütung

Die Mitglieder des Vorstands erhalten ein festes Grundgehalt, das monatlich in zwölf gleichen Teilbeträgen ausbezahlt wird. Bei der Festsetzung der Höhe der Grundvergütung orientiert sich der Aufsichtsrat an den für die Tätigkeit relevanten Kenntnissen und Erfahrungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds.

3.1.2 Nebenleistungen

Den Mitgliedern des Vorstands werden Nebenleistungen vertraglich zugesagt. Diese umfassen u. a. die Bereitstellung eines angemessenen Dienstwagens zur dienstlichen und privaten Nutzung. Weiterhin erhalten die Vorstandsmitglieder steuerpflichtige Zuschüsse zur privaten Rentenversicherung. Die Gesellschaft hat ferner in einem angemessenen Rahmen Versicherungen für sie abgeschlossen. Hierzu gehörte im Geschäftsjahr 2022 eine Unfallversicherung. Eine weitere Nebenleistung im Geschäftsjahr 2022 war die Nutzung von Poolfahrzeugen oder Fahrdiensten.

Außer den aufgeführten Nebenleistungen wurden den Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2022 keine weiteren Nebenleistungen gewährt.

Im Geschäftsjahr 2022 bestand zudem eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) für die Mitglieder des Vorstands.

3.1.3 Alters- und Risikoabsicherung

Als weitere erfolgsunabhängige Komponente des Vergütungssystems erhalten die Mitglieder des Vorstands eine Absicherung sowohl für das Alter als auch im Falle von Invalidität und Tod.

Die Mitglieder des Vorstands haben grundsätzlich mit Erreichen des 60. Lebensjahres Anspruch auf ein Altersruhegeld, sofern das jeweilige Vorstandsmitglied zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Diensten der Deutsche Börse AG steht. Herr Dr. Thomas Book hat davon abweichend mit Erreichen des 63. Lebensjahres Anspruch auf das Altersruhegeld. Das dem Altersruhegeld zugrunde liegende ruhegeldfähige Einkommen wird vom Aufsichtsrat überprüft und festgelegt. Die Vorstandsmitglieder erhalten grundsätzlich ein beitragsorientiertes Ruhegeld (Defined Contribution). Eine Ausnahme hiervon gilt für Vorstandsmitglieder, für die eine bestehende Altregelung aus vorherigen Mandaten innerhalb der Gruppe Deutsche Börse fortgeführt werden soll. In diesem Fall können diese stattdessen ein leistungsorientiertes Ruhegeld (Defined Benefit) erhalten. Diese Ausnahme betrifft lediglich Herrn Dr. Thomas Book.

a. Beitragsorientiertes Ruhegeldsystem

Für Herrn Dr. Theodor Weimer, Herrn Dr. Christoph Böhm, Frau Heike Eckert, Herrn Dr. Stephan Leithner und Herrn Gregor Pottmeyer gelten die Regelungen des beitragsorientierten Ruhegeldsystems.

Im Rahmen des beitragsorientierten Ruhegeldsystems stellt die Gesellschaft den Mitgliedern des Vorstands in jedem Kalenderjahr der Vorstandstätigkeit einen jährlichen Versorgungsbeitrag in Form eines Kapitalbausteins zur Verfügung. Dieser Versorgungsbeitrag ergibt sich aus der Anwendung eines individuellen Beitragsprozentsatzes auf das ruhegeldfähige Einkommen. Das ruhegeldfähige Einkommen wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Die so ermittelten jährlichen Kapitalbausteine werden mit mindestens 3 Prozent jährlich verzinst. Die Versorgungsleistung wird grundsätzlich in Form einer monatlichen Rente gezahlt. Die Zahlungen können nach Wahl des Vorstandsmitglieds aber auch in Form einer einmaligen Kapitalleistung oder in Form von fünf Ratenzahlungen erfolgen. Die Unverfallbarkeit der Anwartschaften richtet sich nach den Bestimmungen des Betriebsrentengesetzes.

b. Leistungsorientiertes Ruhegeldsystem (Altzusage)

Im Rahmen des leistungsorientierten Ruhegeldsystems erhalten Berechtigte nach Erreichen der vertraglich vereinbarten Altersgrenze einen bestimmten Versorgungssatz ihres individuellen ruhegeldfähigen Einkommens als Altersruhegeld. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Vorstandsmitglied mindestens drei Jahre im Amt war und mindestens einmal wiederbestellt wurde. Wie im beitragsorientierten Ruhegeldsystem wird das ruhegeldfähige Einkommen vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Der Versorgungssatz hängt von der Dauer der Amtszeit eines Vorstandsmitglieds sowie der Anzahl der Wiederbestellungen ab und beträgt maximal 50 Prozent. Die Auszahlungsmodalitäten sowie die Regelungen zur Unverfallbarkeit entsprechen denjenigen des beitragsorientierten Ruhegeldsystems.

Es besteht Anspruch auf ein vorgezogenes Ruhegeld, sofern die Gesellschaft den Vorstandsvertrag nicht verlängert - es sei denn, hierfür liegen Gründe vor, die das Vorstandsmitglied zu verantworten hat oder die eine fristlose Kündigung des Vorstandsvertrages rechtfertigen würden. Die Höhe des vorgezogenen Ruhegeldes ergibt sich wie beim Altersruhegeld aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen. Vorstandsmitglieder, die über ein beitragsorientiertes Ruhegeld verfügen, erhalten kein vorgezogenes Ruhegeld.

c. Leistungen im Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod

Ein wesentlicher Bestandteil der Ruhegeldzusagen betrifft die Risikoabsicherung der Vorstandsmitglieder im Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Tod. Für den Fall, dass ein Vorstandsmitglied dauerhaft arbeitsunfähig wird, hat die Gesellschaft das Recht, dieses Vorstandsmitglied in den Ruhestand zu versetzen. Eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn das Vorstandsmitglied länger als sechs Monate außer Stande ist, seiner Tätigkeit nachzugehen, und eine Wiederherstellung seiner Arbeitsfähigkeit innerhalb weiterer sechs Monate nicht zu erwarten ist. Vorstandsmitglieder, auf die das leistungsorientierte Ruhegeldsystem zutrifft, erhalten in diesem Fall den Betrag, der sich aus der Anwendung des erreichten Versorgungssatzes auf das jeweilige ruhegeldfähige Einkommen ergibt. Vorstandsmitglieder mit einem beitragsorientierten Ruhegeldsystem erhalten das bei Eintritt des Versorgungsfalls bereits erworbene Versorgungskapital, das sich um einen Zurechnungsbetrag erhöht. Dieser Zurechnungsbetrag entspricht dem vollen jährlichen Versorgungsbeitrag, der im Jahr des Ausscheidens fällig gewesen wäre, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die zwischen dem Zeitpunkt des Eintritts des Versorgungsfalls und dem Erreichen des 60. Lebensjahres liegen. Für den Fall, dass das Vorstandsmitglied stirbt, erhält der*die verwitwete Ehepartner*in 60 Prozent und jedes versorgungsberechtigte Kind 10 Prozent (Vollwaisen: 25 Prozent) des oben dargelegten Betrages, maximal jedoch 100 Prozent des Versorgungsbeitrags.

d. Übergangszahlungen

Die leistungsorientierten Ruhegeldvereinbarungen der Vorstandsmitglieder sehen für den Fall von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit zusätzlich eine Übergangszahlung vor. Die Höhe dieser Zahlung entspricht der Höhe des Zielbetrages der erfolgsabhängigen Vergütung (Performance Bonus und Performance Shares) in dem Jahr, in dem der Versorgungsfall eintritt. Sie wird in zwei Tranchen in den beiden Folgejahren ausbezahlt. Im Falle des Todes eines Vorstandsmitglieds erhält dessen verwitwete*r Ehepartner*in 60 Prozent der Übergangszahlung.

Das ruhegeldfähige Einkommen und die Barwerte der bestehenden Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2022 sind je Vorstandsmitglied konsolidiert in den folgenden Tabellen dargestellt:

Pensionsanwartschaften (beitragsorientiertes Ruhegeldsystem)

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IAS 19
Dienstzeitaufwand
Ruhegeldfähiges Einkommen Beitragsprozentsatz Altersversorgung
Vorstandsmitglied 2022
in T €
2021
in T €
2022
in %
2021
in %
2022
in T €
2021
in T €
Dr. Theodor Weimer 1.200,0 1.200,0 50,0 50,0 702,1 707,6
Dr. Christoph Böhm 500,0 500,0 48,0 48,0 297,0 305,4
Heike Eckert 500,0 500,0 40,0 40,0 259,9 269,3
Dr. Stephan Leithner 500,0 500,0 48,0 48,0 301,5 308,7
Gregor Pottmeyer 500,0 500,0 48,0 48,0 289,0 313,9
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IAS 19
Dienstzeitaufwand
Risikobasierter Anteil (Invalidität und Tod) Barwert der Pensionsverpflichtung
Vorstandsmitglied 2022
in T €
2021
in T €
2022
in T €
2021
in T €
Dr. Theodor Weimer 43,8 74,8 3.259,9 2.729,7
Dr. Christoph Böhm 27,2 46,4 1.320,6 1.157,1
Heike Eckert 46,2 75,8 690,9 512,8
Dr. Stephan Leithner 20,5 37,7 1.450,0 1.273,0
Gregor Pottmeyer 8,9 5,9 3.695,7 4.630,7

Pensionsanwartschaften (leistungsorientiertes Ruhegeldsystem)

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IAS 19
Ruhegeldfähiges Einkommen Versorgungssatz Dienstzeitaufwand
Vorstandsmitglied 2022
in T €
2021
in T €
2022
in %
2021
in %
2022
in T €
2021
in T €
Dr. Thomas Book 500,0 500,0 50,0 50,0 455,7 502,1
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IAS 19
Barwert der Pensionsverpflichtung
Vorstandsmitglied 2022
in T €
2021
in T €
Dr. Thomas Book 4.087,9 6.969,3

3.2 Erfolgsabhängige Vergütungskomponenten

Die erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten stellen den überwiegenden Teil der Vergütung der Vorstandsmitglieder dar. Die erfolgsabhängige Vergütung gliedert sich in einen Performance Bonus sowie Performance-Aktien (Performance Shares). Zur Gewährleistung einer nachhaltigen und langfristigen Entwicklung der Deutsche Börse AG sind die erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten überwiegend mehrjährig ausgestaltet. Zudem sind diese größtenteils aktienbasiert, wodurch eine Angleichung der Interessen von Vorstand und Aktionär*innen erfolgt. Die erfolgsabhängige Vergütung errechnet sich im Wesentlichen auf Basis einer langfristigen Performance-Entwicklung, indem verschiedene Leistungskriterien über fünf Jahre (Performance Shares sowie performanceabhängige Restricted Stock: einjähriger Leistungszeitraum zuzüglich vierjähriger Sperrfrist) gemessen werden. Der Baranteil des Performance Bonus (jährliche Auszahlung) ist das einzige kurzfristige Element der erfolgsabhängigen Vergütung. Die Leistungskriterien sind sowohl finanzieller als auch nichtfinanzieller Natur. Zur konsequenten Verfolgung des Pay for Performance-Gedankens werden die Leistungskriterien ambitioniert gesetzt. Um den Unternehmenserfolg ganzheitlich zu berücksichtigen, werden unterschiedliche Leistungskriterien für den Performance Bonus und die Performance Shares herangezogen.

Die vom Aufsichtsrat für die erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten für das bevorstehende Geschäftsjahr festgelegten Ziele und Vergleichsparameter können nach Maßgabe von Empfehlung G.8 DCGK nachträglich nicht geändert werden.

Die Leistungskriterien und weitere wichtige Aspekte der erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten adressieren die zentralen Säulen der Unternehmensstrategie "Compass 2023". Die nachstehende Grafik illustriert die enge Verknüpfung zwischen den Leistungskriterien bzw. wesentlichen Aspekten der erfolgsabhängigen Vergütung und der Unternehmensstrategie.

Strategiebezug

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Vergütungsbestandteil Leistungskriterium/​Aspekt Wachstum Profitabilität Nachhaltigkeit Aktionärsinteressen
Performance Bonus Nettoerlöse      
  EBITDA      
  Markterwartungskomponente  
  Wachstumskomponente  
  Individuelle Ziele (inkl. ESG-Zielen)  
  Restricted Stock    
Performance Shares Performance Shares      
  Fünfjährige Performance-Periode    
  Relativer TSR    
  EPS  
  ESG-Ziele  

Der Leistungsbezug der Vorstandsvergütung steht dabei als zentraler Gedanke der Vorstandsvergütung der Deutsche Börse AG immer im Vordergrund. Die folgende Übersicht illustriert diesen anhand von drei Performance-Szenarien am Beispiel eines ordentlichen Mitglieds des Vorstands und verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Zielerreichung und Höhe der Direktvergütung:

Pay for Performance

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Szenario Detaillierung
Minimale Zielerreichung Performance Bonus (Baranteil): 0% Zielerreichung
  Performance Bonus (Restricted Stock): 0% Zielerreichung
  Performance Shares: 0% Zielerreichung
100% Zielerreichung Performance Bonus (Baranteil): 100% Zielerreichung
  Performance Bonus (Restricted Stock): 100% Zielerreichung
  Performance Shares: 100% Zielerreichung
Maximale Zielerreichung Performance Bonus (Baranteil): 200% Zielerreichung
  Performance Bonus (Restricted Stock): 200% Zielerreichung
  Performance Shares: 250 % Zielerreichung

3.2.1 Performance Bonus

a. Grundlagen des Performance Bonus

Der Performance Bonus besteht zu gleichen Teilen aus einem Baranteil und einem aktienbasierten Anteil (performanceabhängige Restricted Stock). Die Zielerreichung und die sich hieraus ergebende Barauszahlung sowie der in Aktien zu investierende Betrag (performanceabhängige Restricted Stock) bemessen sich zu jeweils einem Drittel an der Entwicklung der Nettoerlöse und des EBITDA sowie dem Erreichen von individuellen Zielen.

Der Performance Bonus soll Anreize zur Umsetzung der operativen Ziele setzen, deren Erreichung für die langfristige Entwicklung der Deutsche Börse AG von wesentlicher Bedeutung ist. Daher umfassen die Leistungskriterien mit den Nettoerlösen und dem EBITDA finanzielle Kennzahlen, die auch für die erfolgreiche Umsetzung der Wachstumsstrategie "Compass 2023" von zentraler Bedeutung sind und Anreize für ein profitables Wachstum setzen. Die Berücksichtigung von individuellen Zielen ermöglicht eine Leistungsdifferenzierung in Abhängigkeit von den operativen und strategischen Aufgaben der einzelnen Vorstandsmitglieder. Gleichzeitig erlauben die individuellen Ziele eine Steuerung des Vorstands als Ganzes, insbesondere im Hinblick auf die Erreichung zentraler strategischer Ziele, die zur Umsetzung der Unternehmensstrategie von wesentlicher Bedeutung sind.

Für jedes Jahr wird den Vorstandsmitgliedern ein Performance Bonus mit einem bestimmten Zielbetrag in Aussicht gestellt und die Zielerreichung über ein Geschäftsjahr gemessen. Insgesamt ist eine Gesamtzielerreichung zwischen 0 Prozent und 200 Prozent realisierbar. Somit ist auch ein kompletter Ausfall des Performance Bonus möglich.

b. Leistungskriterien des Performance Bonus

Die Gesamtzielerreichung des Performance Bonus bemisst sich anhand der Leistungskriterien Nettoerlöse, EBITDA sowie individueller Ziele. Je Leistungskriterium ist dabei eine Zielerreichung zwischen 0 Prozent und 200 Prozent möglich.

Nettoerlöse

Grundlage sind die Nettoerlöse gemäß Konzernjahresabschluss ("as reported"). Hierbei handelt es sich um die Umsatzerlöse zuzüglich der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft und der sonstigen betrieblichen Erträge abzüglich der volumenabhängigen Kosten. Durch die Implementierung der Nettoerlöse als Leistungskriterium im Performance Bonus soll das angestrebte Nettoerlöswachstum incentiviert werden. Dieses dient als Grundlage für alle weiteren Aktivitäten der Deutsche Börse AG und als Basis für den langfristigen und nachhaltigen Erfolg.

Zur Ermittlung der Zielerreichung im Leistungskriterium Nettoerlöse werden der Zielerreichungsgrad für die Markterwartungskomponente und der Zielerreichungsgrad für die Wachstumskomponente addiert.

Zielerreichung Markterwartungskomponente Nettoerlöse

Für die Berechnung der Zielerreichung in der Markterwartungskomponente Nettoerlöse wird vor Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres vom Aufsichtsrat ein Zielwert festgelegt. Der vom Aufsichtsrat festzulegende Zielwert wird auf Grundlage des Konsensus des Kapitalmarktes festgelegt. Hierdurch stellt der Aufsichtsrat sicher, dass die Zielsetzung im Einklang mit der Erwartung der Investoren für das bevorstehende Geschäftsjahr steht. Für das Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat einen Zielwert von 3.730,0 Mio. € festgelegt.

Aus der Festlegung des Zielwertes ergibt sich die Untergrenze, welche bei 85 Prozent des Zielwertes und somit für das Geschäftsjahr 2022 bei 3.170,5 Mio. € liegt. Die Obergrenze liegt bei 110 Prozent des Zielwertes und folglich bei 4.103,0 Mio. €.

Für die Berechnung der Zielerreichung in der Markterwartungskomponente werden die Nettoerlöse "as reported", welche im Geschäftsjahr 2022 4.337,6 Mio. € betrugen, um nicht in der Zielsetzung berücksichtigte M&A-Transaktionen bereinigt. Hierdurch wird eine kongruente Ausgestaltung von Zielsetzung und Zielerreichung sichergestellt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Nettoerlöse für die Berechnung der Zielerreichung aufgrund der abgeschlossenen Übernahme von Kneip Communication S.A., welche nicht im Zielwert berücksichtigt war, um -16,0 Mio. € angepasst. Auf dieser Basis ergibt sich ein Ist-Wert von 4.321,6 Mio. €.

Ermittlung Ist-Wert Nettoerlöse

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Nettoerlöse 2022
in Mio. €
"As reported" 4.337,6
Bereinigungen -16,0
Ist-Wert 4.321,6

Hieraus ergibt sich eine Zielerreichung von 200,00 Prozent in der Markterwartungskomponente Nettoerlöse.

Zielerreichung Nettoerlöse

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Zielerreichung 2022
Zielwert in Mio. € 3.730,0
Ist-Wert in Mio. € 4.321,6
Abweichung in % 15,86
Zielerreichung in % 200,00

Zielerreichung Nettoerlöse

Zielerreichung Wachstumskomponente Nettoerlöse

Durch die Wachstumskomponente wird eine Verknüpfung des absoluten Wachstumsfokus einerseits mit den Investorenerwartungen andererseits erreicht. Hierdurch werden sowohl interne als auch externe Wachstumserwartungen incentiviert, um den strategischen Wachstumsfokus zusätzlich zu unterstützen. Für die Bestimmung der Wachstumskomponente ist die Kennzahl Nettoerlöse "as reported" und somit inklusive etwaiger M&A-Effekte maßgeblich.

Für die Ermittlung der Zielerreichung in der Wachstumskomponente Nettoerlöse wird die tatsächliche prozentuale Entwicklung der Nettoerlöse im Vergleich zu den Nettoerlösen des vorangegangenen Geschäftsjahres mit drei multipliziert.

Während die Nettoerlöse im Geschäftsjahr 2021 3.509,5 Mio. € betrugen, wurden sie im Geschäftsjahr 2022 auf 4.337,6 Mio. € und damit um 23,60 Prozent gesteigert. Hieraus ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 in der Wachstumskomponente Nettoerlöse eine Zielerreichung von 70,79 Prozent.

Nachdem bereits in der Markterwartungskomponente Nettoerlöse der maximale Zielerreichungsgrad von 200,00 Prozent erreicht wurde, findet keine Addition der Wachstumskomponente Nettoerlöse mehr statt. Die Gesamtzielerreichung im Leistungskriterium Nettoerlöse liegt damit im Geschäftsjahr 2022 bei 200,00 Prozent.

Zielerreichung Nettoerlöse 2022

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Wachstumskomponente
Markterwartungskomponente Zielerreichung
in %
Nettoerlöse 2022
in Mio. €
Nettoerlöse 2021
in Mio. €
Entwicklung
in %
Zielerreichung
in %
Gesamtzielerreichung Nettoerlöse
in %
Nettoerlöse 200,00 4.337,6 3.509,5 23,6 70,79 200,00

EBITDA

Grundlage ist das EBITDA gemäß Konzernjahresabschluss ("as reported"). Hierbei handelt es sich um das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungs- und Wertminderungsaufwand. Eine der wichtigsten Säulen der Unternehmensstrategie ist neben dem absoluten Wachstum auch die Profitabilität dieses Wachstums. Um diese strategische Relevanz abzubilden, ist das EBITDA als eine der zentralen Kennzahlen zur Steuerung der Deutsche Börse AG sowie zur Umsetzung der Unternehmensstrategie als Leistungskriterium im Performance Bonus implementiert.

Zur Ermittlung der Zielerreichung im Leistungskriterium EBITDA werden der Zielerreichungsgrad für die Markterwartungskomponente und der Zielerreichungsgrad für die Wachstumskomponente addiert.

Zielerreichung Markterwartungskomponente EBITDA

Für die Berechnung der Zielerreichung in der Markterwartungskomponente EBITDA wird vor Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres vom Aufsichtsrat ein Zielwert festgelegt. Der Zielwert errechnet sich dabei durch die Multiplikation der EBITDA-Marge des Vorjahres mit dem zuvor beschriebenen Zielwert des Leistungskriteriums Nettoerlöse des bevorstehenden Geschäftsjahres. Für das Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat einen Zielwert von 2.171,6 Mio. € festgelegt.

Aus der Festlegung des Zielwertes ergibt sich die Untergrenze, welche bei 85 Prozent des Zielwertes und somit für das Geschäftsjahr 2022 bei 1.845,9 Mio. € liegt. Die Obergrenze liegt bei 110 Prozent des Zielwertes und somit bei 2.388,8 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022.

Für die Berechnung der Zielerreichung für die Markterwartungskomponente wird das EBITDA "as reported", welches im Geschäftsjahr 2022 2.525,6 Mio. € betrug, erstens um die finanziellen Auswirkungen etwaiger nicht budgetierter M&A-Transaktionen im Jahr der rechtlich verbindlichen Vereinbarung der jeweiligen M&A-Transaktion sowie zweitens ggf. um etwaige wesentliche, nicht oder nicht vollständig budgetierte und nicht vom amtierenden Vorstand verursachte außerordentliche Einmaleffekte bereinigt. Im Geschäftsjahr 2022 wurde das EBITDA für die Berechnung der Zielerreichung aufgrund der abgeschlossenen Übernahme von Kneip Communication S.A., welche nicht im Zielwert berücksichtigt war, um 3,4 Mio. € angepasst. Auf dieser Basis ergibt sich ein Ist-Wert von 2.529,0 Mio. €.

Ermittlung Ist-Wert EBITDA

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EBITDA 2022
in Mio. €
"As reported" 2.525,6
Bereinigungen 3,4
Ist-Wert 2.529,0

Hieraus ergibt sich eine Zielerreichung von 200,00 Prozent in der Markterwartungskomponente EBITDA.

Zielerreichung EBITDA

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Zielerreichung 2022
Zielwert in Mio. € 2.171,6
Ist-Wert in Mio. € 2.529,0
Abweichung in % 16,42
Zielerreichung in % 200,00

Zielerreichungskurve EBITDA

Zielerreichung Wachstumskomponente EBITDA

Wie auch im Leistungskriterium Nettoerlöse wird durch die Wachstumskomponente EBITDA sichergestellt, dass neben einer mit der Erwartung der Investoren kongruenten Zielsetzung der absolute Wachstumsfokus beibehalten wird. Für die Ermittlung der Zielerreichung in der Wachstumskomponente EBITDA wird die tatsächliche prozentuale Entwicklung des EBITDA im Vergleich zum EBITDA des vorangegangenen Geschäftsjahres mit drei multipliziert.

Für die Bestimmung der Wachstumskomponente EBITDA kann das EBITDA "as reported" lediglich um etwaige wesentliche, nicht oder nicht vollständig budgetierte und nicht vom amtierenden Vorstand verursachte außerordentliche Einmaleffekte bereinigt werden.

Während das EBITDA im Geschäftsjahr 2021 2.043,1 Mio. € betrug, wurde es im Geschäftsjahr 2022 auf 2.525,6 Mio. € und damit um 23,62 Prozent gesteigert. Hieraus ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 in der Wachstumskomponente EBITDA eine Zielerreichung von 70,85 Prozent.

Nachdem bereits in der Markterwartungskomponente EBITDA der maximale Zielerreichungsgrad von 200,00 Prozent erreicht wurde, findet keine Addition der Wachstumskomponente EBITDA mehr statt. Die Gesamtzielerreichung im Leistungskriterium EBITDA liegt damit im Geschäftsjahr 2022 bei 200,00 Prozent.

Zielerreichung EBITDA 2022

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Wachstumskomponente
Markterwartungskomponente Zielerreichung
in %
EBITDA 2022
in Mio. €
EBITDA 2021
in Mio. €
Entwicklung
in %
Zielerreichung
in %
Gesamtzielerreichung EBITDA
in %
EBITDA 200,00% 2.525,6 2.043,1 23,62 70,85 200,00

Individuelle Ziele

Die individuellen Ziele werden für jedes Vorstandsmitglied für das bevorstehende Geschäftsjahr (bzw. bei unterjähriger Bestellung in den Vorstand für das verbleibende Geschäftsjahr) durch den Aufsichtsrat festgelegt. Individuelle Ziele können dabei auch für alle oder mehrere Vorstandsmitglieder gemeinsam festgelegt werden. Bei der Festlegung der individuellen Ziele gewährleistet der Aufsichtsrat, dass diese anspruchsvoll und klar messbar sind. Um dies sicherzustellen, werden jeweils konkrete Kennzahlen oder Erwartungen für die Zielerreichung vorgegeben. Um eine Verwässerung der Anreizwirkung zu vermeiden, ist die Anzahl auf bis zu vier Ziele pro Vorstandsmitglied und Geschäftsjahr begrenzt.

Die Ziele leiten sich aus der Unternehmensstrategie ab und umfassen deren Umsetzung. Dabei können neben strategischen Projekten und Initiativen auch operative Maßnahmen, die mittelbar oder unmittelbar der Umsetzung der Unternehmensstrategie dienen, herangezogen werden.

Die individuellen Ziele sollen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie und zu einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Deutsche Börse AG beitragen. Dabei können die Ziele sowohl finanzieller als auch nichtfinanzieller Natur sein. Zudem sind ESG-Ziele Teil des Katalogs möglicher individueller Ziele. Durch die Festlegung der finanziellen und nichtfinanziellen Ziele und die Bewertung ihrer Erreichung stellt der Aufsichtsrat sicher, dass die Umsetzung der Unternehmensstrategie vorangetrieben, nachhaltig verfolgt und der Unternehmenserfolg der Gruppe Deutsche Börse ganzheitlich berücksichtigt wird.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 wurden für alle Mitglieder des Vorstands jeweils bis zu vier individuelle Ziele festgelegt. Der Nominierungsausschuss sowie der Aufsichtsrat befassten sich jeweils ausführlich mit den individuellen Zielen. Eine Entscheidung über deren Erreichung erfolgte auf Basis einer detaillierten Darlegung und Bewertung der von den Vorständen kollektiv bzw. individuell erbrachten Leistungen.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ziele pro Vorstandsmitglied für das Geschäftsjahr 2022:

Individuelle Vorstandsziele

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Vorstandsmitglied Gewichtung Ziel
Dr. Theodor Weimer jeweils 25% 1 Reputation Gruppe Deutsche Börse (externe und interne Stakeholder)
    2 Akzeptanz, Verständnis und Weiterentwicklung der Compass 2023-Strategie und Qualität der Umsetzung
    3 Effektivität in der Anbahnung und Umsetzung von M&A inklusive der Post-Merger-Integration sowie beim Corporate Venture Portfolio inklusive dessen Konzeptionierung
    4 Effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement, Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)
Dr. Christoph Böhm jeweils 33,3% 1 Effektivität der IT-Organisation (d.h. operationale Stabilität, IT Findings Management, Umsetzung IT-Transformationsprogramme wie Cloud Migration, SAP S/​4HANA, Rechenzentrumsmigration)
    2 Umsetzung und laufende Weiterentwicklung der IT-Strategie unter Einbeziehung neuester Technologien
    3 Beitrag zu einer ressortübergreifenden und effektiven Zusammenarbeit; dabei insbesondere:
      • Förderung von Innovation, Agilität und gesamthaften Unternehmensergebnissen sowie
      • effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement,
      Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)
Dr. Thomas Book jeweils 25% 1 Geschäftsergebnisse im Trading (Xetra, Eurex, 360T, EEX) und Clearing gemäß der vom Aufsichtsrat auf Grundlage des Marktkonsensus beschlossenen finanziellen Ziele 2022
    2 Effektivität in der Anbahnung und Umsetzung von M&A inklusive der Post-Merger-Integration im Ressort Trading & Clearing
    3 Effektivität in der Weiterentwicklung von 360X bzw. der Digital Asset Roadmap
    4 Beitrag zu einer ressortübergreifenden/​effektiven Zusammenarbeit; dabei insbesondere:
      • Förderung von Innovation, Agilität und gesamthaften Unternehmensergebnissen sowie
      • effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement, Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)
Heike Eckert jeweils 25% 1 Effektivität der Compliance Funktion sowie im Bereich Human Ressources
    2 Weiterentwicklung und Umsetzung der Human Ressources-Strategie für die gesamte Gruppe Deutsche Börse
    3 Erarbeitung einer Konzeption und erste Umsetzung für weniger komplexe Prozesse und Strukturen der Gruppe Deutsche Börse
    4 Beitrag zu einer ressortübergreifenden/​effektiven Zusammenarbeit; dabei insbesondere:
      • Förderung von Innovation, Agilität und gesamthaften Unternehmensergebnissen sowie
      • effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement, Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)
Dr. Stephan Leithner jeweils 25% 1 Geschäftsergebnisse im Pre-Trading (Qontigo, ISS) und Post-Trading (Clearstream, IFS) gemäß der vom Aufsichtsrat auf Grundlage des Marktkonsensus beschlossenen finanziellen Ziele 2022
    2 Effektivität in der Anbahnung und Umsetzung von M&A inklusive der Post-Merger-Integration im Ressort Pre- und Post-Trading
    3 Effektivität in der Weiterentwicklung von Compass 2023 für die Bereiche Clearstream und IFS
    4 Beitrag zu einer ressortübergreifenden/​effektiven Zusammenarbeit; dabei insbesondere:
      • Förderung von Innovation, Agilität und gesamthaften Unternehmensergebnissen sowie
      • effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement, Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)
Gregor Pottmeyer jeweils 25% 1 Effektivität in den Bereichen Accounting, Controlling, Steuern und Risikomanagement
    2 Effektivität in der Anbahnung und Umsetzung von M&A inklusive der Post-Merger-Integration sowie beim Corporate Venture Portfolio
    3 Effektivität in der Umsetzung von SAP S/​4HANA
    4 Beitrag zu einer ressortübergreifenden/​effektiven Zusammenarbeit; dabei insbesondere:
      • Förderung von Innovation, Agilität und gesamthaften Unternehmensergebnissen sowie
      • effektiver Umgang mit kritischen Situationen (d.h. Pandemiemanagement, Cum-Ex-Thematik, Feststellungen, Interaktionen mit Regulatoren, rechtliche Verfahren)

c. Gesamtzielerreichung aus dem Performance Bonus für das Geschäftsjahr 2022 mit Auszahlung in 2023

Der sich aus der Gesamtzielerreichung des Performance Bonus ergebende Betrag wird hälftig in bar ausgezahlt sowie hälftig in Höhe des Netto-Auszahlungsbetrags in Restricted Stock investiert. Die Barauszahlung erfolgt spätestens mit dem regulären Gehaltslauf für den Kalendermonat, der auf die Billigung des Konzernjahresabschlusses folgt. Durch die performanceabhängige Restricted Stock werden eine Stärkung der langfristigen Anreizwirkung des Performance Bonus und eine weitere Angleichung der Interessen von Vorstand und Aktionär*innen erzielt. Die Restricted Stock wird - der Empfehlung G.10 DCGK folgend - mit einer vierjährigen Sperrfrist unterlegt. Erst nach diesem Zeitraum von vier Jahren kann das Vorstandsmitglied über die Restricted Stock frei verfügen.

Die folgende Tabelle fasst die Zielerreichungen sowie Auszahlungsbeträge pro Vorstandsmitglied zusammen:

Zusammenfassung des Performance Bonus 2022

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Zielbetrag
in T €
Zielerreichung
in %
Vorstandsmitglied Baranteil Restricted Stock Nettoerlöse EBITDA Individuelle Ziele Gesamt
Dr. Theodor Weimer 1.100,0 1.100,0 200,00 200,00 160,0 186,67
Dr. Christoph Böhm 560,0 560,0 200,00 200,00 110,0 170,00
Dr. Thomas Book 516,7 516,7 200,00 200,00 125,0 175,00
Heike Eckert 516,7 516,7 200,00 200,00 115,0 171,67
Dr. Stephan Leithner 560,0 560,0 200,00 200,00 132,5 177,50
Gregor Pottmeyer 560,0 560,0 200,00 200,00 117,5 172,50
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Auszahlungsbetrag
in T €
Vorstandsmitglied Bar Restricted Stock
Dr. Theodor Weimer 2.053,4 2.053,4
Dr. Christoph Böhm 952,0 952,0
Dr. Thomas Book 904,2 904,2
Heike Eckert 887,0 887,0
Dr. Stephan Leithner 994,0 994,0
Gregor Pottmeyer 966,0 966,0

3.2.2 Performance Shares

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 wurde den Mitgliedern des Vorstands die Performance Share Plan (PSP)-Tranche 2022 zugeteilt. Zudem endete mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 die Performance-Periode der PSP-Tranche 2018. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Geschäftsjahren weitere PSP-Tranchen zugeteilt, deren Performance-Perioden noch laufen.

Die folgende Übersicht zeigt die PSP-Tranchen mit Bezug zum Geschäftsjahr 2022 konsolidiert:

Laufende Tranchen Performance Shares

a. Grundlagen der PSP-Tranche 2022

Der Performance Share Plan unterstützt durch die Wahl der finanziellen Leistungskriterien einerseits die Umsetzung der wachstumsorientierten Unternehmensstrategie. Andererseits wird durch die Implementierung von ESG-Zielen in den PSP ein Fokus auf die nachhaltige Entwicklung der Deutsche Börse AG gelegt. Gleichzeitig fördert die fünfjährige Performance-Periode eine langfristige Entwicklung der Deutsche Börse AG in besonderem Maße.

Der PSP stellt jedem Vorstandsmitglied zu Beginn eines jeden Geschäftsjahres eine Anzahl von sog. Performance Shares in Aussicht. Die Anzahl dieser anfänglichen (virtuellen) Performance Shares wird ermittelt, indem der Eurobetrag der jeweiligen individuellen Zielvergütung durch den durchschnittlichen Xetra®-Schlusskurs der Deutsche Börse-Aktie im letzten Kalendermonat vor Beginn der Performance-Periode dividiert wird.

Der relevante Zuteilungskurs für die PSP-Tranche 2022, welche zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 zugeteilt wurde und mit Ablauf des Geschäftsjahres 2026 endet, betrug 141,35 €. Die individuellen Zielbeträge, der Zuteilungskurs, die Anzahl zugeteilter virtueller Performance Shares sowie die maximal mögliche Anzahl von Performance Shares am Ende der Performance-Periode lassen sich für die einzelnen Vorstandsmitglieder wie folgt zusammenfassen:

Zuteilung der PSP-Tranche 2022

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Vorstandsmitglied Zielbetrag
in T €
Zuteilungskurs
in €
Anzahl zugeteilter Performance Shares Anzahl maximal möglicher Performance Shares (242 % Zielerreichung)
Dr. Theodor Weimer 1.300,0 141,35 9.198 22.260
Dr. Christoph Böhm 560,0 141,35 3.962 9.589
Dr. Thomas Book 516,7 141,35 3.656 8.848
Heike Eckert 516,7 141,35 3.656 8.848
Dr. Stephan Leithner 560,0 141,35 3.962 9.589
Gregor Pottmeyer 560,0 141,35 3.962 9.589

Nach Ablauf der fünfjährigen Performance-Periode wird die Zielerreichung in Bezug auf die Performance Shares ermittelt. Die Ermittlung der Gesamtzielerreichung in den Performance Shares erfolgt anhand der Leistungskriterien relativer Total Shareholder Return (TSR), Earnings per Share (EPS) und ESG-Ziele. Die finanziellen Leistungskriterien erlauben jeweils eine Zielerreichung in der Bandbreite von 0 Prozent bis 250 Prozent, während im Rahmen der ESG-Ziele eine Zielerreichung in der Bandbreite von 0 Prozent bis 217,5 Prozent möglich ist. Die Zielerreichung in den Leistungskriterien relativer TSR und EPS wird nach Ablauf der fünfjährigen Performance-Periode festgestellt. Hingegen wird in den ESG-Zielen die Zielerreichung nach Ablauf jedes Geschäftsjahres verbindlich festgestellt (sog. Lock-in). Die finale Ermittlung der Zielerreichung in den ESG-Zielen erfolgt nach Ablauf der fünfjährigen Performance-Periode mit Hilfe einer Durchschnittsbildung über die Zielerreichungen der jeweiligen Geschäftsjahre.

Die endgültige Anzahl der virtuellen Performance Shares ergibt sich aus dem Gesamtzielerreichungsgrad der Leistungskriterien über die fünfjährige Performance-Periode multipliziert mit der Anzahl der anfänglich zugeteilten Performance Shares. Die so ermittelte endgültige Anzahl der Performance Shares wird mit dem durchschnittlichen Xetra®-Schlusskurs der Deutsche Börse-Aktie im letzten Kalendermonat vor Ende der Performance-Periode, zuzüglich der während der Performance-Periode pro Aktie ausgezahlten Dividenden, multipliziert. Somit wird zudem die Wertentwicklung der Deutsche Börse-Aktie über die fünfjährige Performance-Periode berücksichtigt. Diese Multiplikation ergibt den Auszahlungsbetrag für den Erwerb der Aktien. Der Auszahlungsbetrag aus den Performance Shares ist auf 400 Prozent des Zielbetrages begrenzt. Er wird spätestens mit dem regulären Gehaltslauf für den Kalendermonat, der auf die Billigung des Konzernjahresabschlusses nach Ende der jeweiligen Performance-Periode folgt, fällig.

Die Vorstandsmitglieder sind dazu verpflichtet, den gesamten Auszahlungsbetrag nach Steuern in Aktien der Deutsche Börse AG zu investieren.

Performance Shares

b. Leistungskriterien der PSP-Tranche 2022

Relativer Total Shareholder Return

Mit der Entwicklung der Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) der Deutsche Börse-Aktie im Vergleich zu den Unternehmen des branchenspezifischen Index STOXX® Europe 600 Financials über die fünfjährige Performance-Periode wird ein externes, auf den Kapitalmarkt ausgerichtetes Leistungskriterium genutzt. Der relative TSR verstärkt die Interessenkongruenz von Vorstand und Aktionär*innen und integriert zudem eine relative Erfolgsmessung in das Vergütungssystem. Somit wird ein starker Anreiz zur langfristigen Outperformance der relevanten Vergleichsgruppe geschaffen.

Die mögliche Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 50 Prozent gewichteten Leistungskriterium reicht von 0 Prozent bis 250 Prozent. Mit einer ambitionierten Festlegung der Zielerreichungskurve, die insbesondere den Beginn einer Auszahlung erst ab Übertreffen des Medians vorsieht, betont der Aufsichtsrat auch in Bezug auf den Total Shareholder Return den Pay for Performance-Gedanken der Vorstandsvergütung in besonderem Maße.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve des relativen TSR wie folgt dar:

Zielerreichungskurve relativer TSR

Die Zielerreichung für das Leistungskriterium relativer TSR wird nach Ablauf der Performance-Periode der jeweiligen PSP-Tranche offengelegt.

Earnings per Share (EPS)

Als internes finanzielles Leistungskriterium wird die Kennzahl Earnings per Share (EPS) genutzt. Grundlage für das Leistungskriterium ist das EPS gemäß Konzernjahresabschluss ("as reported"). Das EPS stellt neben den Nettoerlösen und dem EBITDA die dritte zentrale Kennzahl zur Messung der erfolgreichen Umsetzung der Wachstumsstrategie dar. Durch die Implementierung des EPS als Leistungskriterium für die Performance Shares soll auch in dieser Vergütungskomponente ein langfristiges profitables Wachstum incentiviert und der Wachstumsfokus der Deutsche Börse AG abgebildet werden. Durch die Berücksichtigung des EPS als Leistungskriterium für die Performance Shares wird somit auch gewährleistet, dass nur langfristig erfolgreiche M&A belohnt werden, da sich etwaige Fehlinvestitionen negativ im EPS niederschlagen würden.

Die Entwicklung des EPS wird mittels der jährlichen Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) über die fünfjährige Performance-Periode gemessen.

Die mögliche Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 25 Prozent gewichteten Leistungskriterium reicht von 0 Prozent bis 250 Prozent. Als Zielwert hat der Aufsichtsrat eine EPS CAGR von 7,5 Prozent p. a. über die Performance-Periode festgelegt. Die Obergrenze wurde auf 18,75 Prozent p. a., die Untergrenze auf 0 Prozent p. a. gelegt.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve des EPS wie folgt dar:

Zielerreichungskurve EPS

Für die Berechnung der Zielerreichung wird das EPS "as reported" um etwaige Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten, sog. Price Purchase Allocations (PPA), sowie um Transaktionskosten in Fällen von großen M&A-Transaktionen, die einen Wert von mehr als 1 Mrd. € aufweisen, bereinigt. Die PPA-Korrektur trägt dem Geschäftsmodell der Deutsche Börse AG und möglichen M&A-Zielen Rechnung, da diese typischerweise nur in geringem Umfang materielle Vermögenswerte aufweisen. Durch die Bereinigung um die Transaktionskosten soll der Vorstand - im Einklang mit der Wachstumsstrategie, welche auf organisches und anorganisches Wachstum ausgelegt ist - im Falle größerer M&A-Transaktionen nicht benachteiligt werden.

Die Zielerreichung für das Leistungskriterium EPS sowie etwaige Bereinigungen werden nach Ablauf der Performance-Periode der jeweiligen PSP-Tranche offengelegt.

ESG-Ziele

Zur weitergehenden Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse bilden ESG-Ziele das dritte Leistungskriterium für die Performance Shares. Hierdurch unterstreicht die Deutsche Börse AG ihren Fokus auf eine ganzheitliche Wahrnehmung ihrer unternehmerischen Verantwortung und stellt den nachhaltigen Unternehmenserfolg sicher.

Die ESG-Ziele werden auf der Grundlage eines Kriterienkatalogs mit den vier Kategorien "Externe Sicht", "Mitarbeitendenzufriedenheit", "Ausbau des ESG-Geschäfts" und "CO 2-Neutralität" festgelegt, um die verschiedenen ESG-Aspekte widerzuspiegeln und ganzheitlich abzudecken.

Überblick ESG-Ziele

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Kategorie Externe Sicht Mitarbeitendenzufriedenheit Ausbau des ESG-Geschäfts C0 2-Neutralität
Zielsetzung Erzielung guter Ergebnisse in drei führenden unabhängigen ESG-Ratings Erzielung guter Ergebnisse in der Mitarbeitendenbefragung Wachstum der Nettoerlöse mit ESG-Produkten Erreichen und Erhalt von CO 2-Neutralität
Gewichtung 6,25% 6,25% 6,25% 6,25%
Logik 5-Jahres-Ziel mit jährlichem Lock-in

Die Ziele in diesen vier Kategorien sind klar messbar und jeweils mit Zielerreichungskurven hinterlegt. Zur Ermittlung der Gesamtzielerreichung aus dem Leistungskriterium ESG-Ziele werden in einem ersten Schritt die Zielerreichungsgrade der vier Kategorien "Externe Sicht", "Mitarbeitendenzufriedenheit", "Ausbau des ESG-Geschäfts" und "CO 2-Neutralität" nach Ablauf jedes Geschäftsjahres ermittelt, gewichtet addiert und verbindlich festgestellt. Nach Ablauf der fünfjährigen Performance-Periode wird in einem zweiten Schritt die Gesamtzielerreichung der ESG-Ziele ermittelt, indem der Durchschnitt der jährlich festgestellten Zielerreichungen der ESG-Ziele über die gesamte Performance-Periode gebildet wird. Die Bandbreite der möglichen Gesamtzielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 25 Prozent gewichteten Leistungskriterium liegt zwischen 0 Prozent und 217,5 Prozent. Die jährlich festgestellte Zielerreichung im Leistungskriterium ESG-Ziele sowie die Zielerreichungen in den einzelnen Kategorien der ESG-Ziele werden nach Ablauf jedes Geschäftsjahres offengelegt.

Externe Sicht

In der Kategorie "Externe Sicht" wird das Ziel verfolgt, gute Ergebnisse in drei führenden unabhängigen ESG-Ratings zu erzielen. Die Zielerreichung richtet sich dabei nach dem durchschnittlichen Rang (Perzentil) in drei führenden unabhängigen ESG-Ratings, die vorab vom Aufsichtsrat festgelegt werden. Für die PSP-Tranche 2022 hat der Aufsichtsrat die ESG-Ratings von S&P, Sustainalytics und MSCI ausgewählt.

Die Bandbreite der möglichen Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 6,25 Prozent gewichteten Leistungskriterium liegt zwischen 0 Prozent und 250 Prozent. Als Zielwert hat der Aufsichtsrat das 90. Perzentil (Zielperzentil) ausgewählt sowie eine Ober- und Untergrenze festgesetzt. Die Obergrenze bildet das 99., die Untergrenze das 75. Perzentil.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve für die Kategorie "Externe Sicht" wie folgt dar:

Zielerreichungskurve ESG-Ratings

Mitarbeitendenzufriedenheit

Die Deutsche Börse AG verfolgt im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auch eine nachhaltige Personalpolitik. Hierzu gehört insbesondere eine hohe Mitarbeitendenzufriedenheit. Um dies zu unterstreichen, ist die Erzielung guter Ergebnisse in der jährlichen Mitarbeitendenbefragung als weiteres ESG-Ziel integriert. Die Befragung erfolgt dabei durch einen unabhängigen externen Anbieter.

Die Bandbreite der möglichen Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 6,25 Prozent gewichteten Leistungskriterium beträgt zwischen 0 Prozent und 250 Prozent. Als Zielwert hat der Aufsichtsrat ein Ergebnis in der jährlichen Mitarbeitendenbefragung von 71,5 Prozent Zustimmung festgelegt sowie eine Ober- und Untergrenze festgesetzt. Die Obergrenze bildet ein Ergebnis von 84,5 Prozent Zustimmung, die Untergrenze 55,5 Prozent Zustimmung.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve für die Kategorie "Mitarbeitendenzufriedenheit" wie folgt dar:

Zielerreichungskurve Mitarbeitendenbefragung

Ausbau des ESG-Geschäfts

Ein wesentlicher Teil der Wachstumsstrategie der Deutsche Börse AG besteht darin, das ESG-Geschäft auszubauen und in diesem Bereich weiter zu wachsen. Als drittes ESG-Ziel dient daher das Wachstum der Nettoerlöse mit ESG-Produkten und ESG-Dienstleistungen (detaillierte Ausführungen zu ESG-Produkten und ESG-Dienstleistungen lassen sich dem Abschnitt "Definition unserer ESG-Nettoerlöse" im zusammengefassten Lagebericht entnehmen).

Die Bandbreite der möglichen Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 6,25 Prozent gewichteten Leistungskriterium beträgt zwischen 0 Prozent und 250 Prozent. Als Zielwert hat der Aufsichtsrat ein Wachstum der ESG-Nettoerlöse von 10 Prozent p. a. festgelegt sowie eine Ober- und Untergrenze festgesetzt. Die Obergrenze liegt bei 25 Prozent p. a., die Untergrenze bei 0 Prozent p. a.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve für die Kategorie "Ausbau des ESG-Geschäfts" wie folgt dar:

Zielerreichungskurve ESG-Geschäft

CO 2-Neutralität

Ein weiteres bedeutendes ESG-Ziel ist es, die CO 2-Neutralität für die Gruppe Deutsche Börse zu erreichen und zu erhalten.

Die Bandbreite der möglichen Zielerreichung für die endgültige Anzahl der Performance Shares aus diesem mit 6,25 Prozent gewichteten Leistungskriterium beträgt zwischen 0 Prozent und 120 Prozent. Wird die CO 2-Neutralität erreicht, beträgt die Zielerreichung 100 Prozent. Wird sie nicht erreicht, beträgt die Zielerreichung 0 Prozent.

Zur weiteren Incentivierung der Erreichung von CO 2-Neutralität wird die Zielerreichung zusätzlich an eine Nebenbedingung geknüpft. Dazu muss der CO 2-Ausstoß gesenkt werden. Im Falle einer Senkung des CO 2-Ausstoßes wird die Zielerreichung in der Kategorie CO 2-Neutralität um 20 Prozent erhöht. Gelingt dies nicht, verringert sich die Zielerreichung um 20 Prozent. Aufgrund des hohen Anteils an Gebäudeenergie erfolgt die Berechnung pro Arbeitsplatz.

Im Detail stellt sich die Zielerreichungskurve für die Kategorie "CO 2-Neutralität" wie folgt dar:

Zielerreichungskurve CO 2-Neutralität

Zielerreichung in den ESG-Zielen

Für das Geschäftsjahr 2022 wurde in den ESG-Zielen eine durchschnittliche Zielerreichung von 181,65 Prozent erreicht und festgeschrieben.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Zielerreichungen in den einzelnen Kategorien der

ESG-Ziele:

Zielerreichung in den ESG-Zielen

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Zielerreichung
in %
Geschäftsjahr Externe Sicht Mitarbeitendenzufriedenheit Ausbau des ESG-Geschäfts CO 2-Neutralität
PSI-Tranche 2021 2021 188,89 140,38 250,00 120,00
PSI-Tranche 2022 2022 227,80 128,80 250,00 120,00
  2023   Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2023
  2024   Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2024
  2025   Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2025
  2026   Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2026
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Durchschnitt
PSI-Tranche 2021 174,82
PSI-Tranche 2022 181,65
  Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2023
  Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2024
  Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2025
  Feststellung der Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2026

c. Gesamtzielerreichung und Auszahlung aus der PSP-Tranche 2018

Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 endete die fünfjährige Performance-Periode der PSP-Tranche 2018. Die PSP-Tranche 2018 basierte auf dem Vergütungssystem, welches mit Wirkung zum 1. Januar 2016 vom Aufsichtsrat beschlossen und von der Hauptversammlung am 11. Mai 2016 mit einer Zustimmung von 84,19 Prozent gebilligt wurde (Vergütungssystem 2016). Die Zielerreichung aus der PSP-Tranche 2018 wurde auf Basis der gleichgewichteten Leistungskriterien "Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses" und "TSR-Performance" gemessen.

Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses

Beim Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses handelt es sich um das Wachstum des bereinigten Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG für das entsprechende Geschäftsjahr zuzuordnen ist. Der Aufsichtsrat bestimmt innerhalb der Performance-Periode von fünf Jahren nach jedem Geschäftsjahr den Zielerreichungsgrad für das Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses und legt ihn entsprechend fest (jährlicher Lock-in). Der Zielerreichungsgrad am

Im Geschäftsjahr 2022 wurde der bereinigte Konzern-Jahresüberschuss der Deutsche Börse AG von 1.302,6 Mio. € im Vorjahr auf 1.566,2 Mio. € und somit um 20,24 Prozent gesteigert. Vom unbereinigten Konzern-Jahresüberschuss (1.494,4 Mio. €) unterscheidet er sich durch die Bereinigung von Sondereffekten, welche durch organisatorische Restrukturierungsmaßnahmen und M&A-Aktivitäten entstanden. Zusätzlich wurden Kosten für Rechtsstreitigkeiten bereinigt.

Die Steigerung von 20,24 Prozent entspricht einer Zielerreichung von 250,00 Prozent für das Geschäftsjahr 2022.

Insgesamt wurde für das Leistungskriterium "Wachstum des bereinigten Konzern-Jahresüberschusses" für die PSP-Tranche 2018 eine Zielerreichung von 170,388 Prozent festgestellt.

Die folgenden Übersichten stellen die einzelnen Zielerreichungen über die Performance-Periode hinweg sowie die Zielerreichungskurve dar:

Zielerreichung Konzern-Jahresüberschuss

scrollen
Geschäftsjahr Wachstum des Konzern-Jahresüberschusses
in %
Zielerreichung
in %
2018 17,00 250,00
2019 10,26 139,40
2020 8,93 108,58
2021 8,16 103,96
2022 20,24 250,00
0 Zielerreichung   170,388

Zielerreichungskurve Konzern-Jahresüberschuss

Zielerreichung (%)

TSR-Performance

Die relative Total Shareholder Return (TSR)-Performance der Deutsche Börse-Aktie ergibt sich aus der Positionierung (Ranking) der Deutsche Börse AG im Vergleich zu den im STOXX® Europe 600 Financials-Index enthaltenen Unternehmen. Die Positionierung wird auf Basis der TSR-Performance, die durch den Vergleich des TSR am Anfang und Ende der Performance-Periode gemessen wird, ermittelt. Die mögliche Zielerreichung reicht von 0 Prozent bis maximal 250 Prozent.

Für das Leistungskriterium "TSR-Performance" wurde für die PSP-Tranche 2018 eine Zielerreichung von 250,00 Prozent festgestellt.

Die folgenden Übersichten stellen die Zielerreichung in der TSR-Performance sowie die Zielerreichungskurve dar:

Zielerreichung relativer TSR

scrollen
Ist-Perzentilrang 90.
Zielerreichung in % 250,00

Zielerreichungskurve relativer TSR

Auf Basis der Zielerreichungen in den beiden Leistungskriterien ergibt sich eine Gesamtzielerreichung von 210,19 Prozent in der PSP-Tranche 2018.

Die nachfolgende Tabelle bietet einen zusammenfassenden Überblick über die wesentlichen Elemente der PSP-Tranche 2018:

PSP-Tranche 2018

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Zum 31. Dezember amtierende Vorstandsmitglieder Zielbetrag
in T €
Zuteilungskurs
in €
Anzahl zugeteilter Performance Shares Gesamtzielerreichung
in %
Finale Anzahl Performance Shares Schlusskurs 1
in €
Dr. Theodor Weimer 1.300,0 97,36 13.353 210,19 28.067 168,05
Dr. Christoph Böhm 93,3 97,36 959 210,19 2.016 168,05
Dr. Thomas Book 258,3 97,36 2.654 210,19 5.579 168,05
Dr. Stephan Leithner 280,0 97,36 2.876 210,19 6.046 168,05
Gregor Pottmeyer 560,0 97,36 5.752 210,19 12.091 168,05
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Zum 31. Dezember amtierende Vorstandsmitglieder Auszahlungsbetrag
in T €
Dr. Theodor Weimer 5.116,6
Dr. Christoph Böhm 367,5
Dr. Thomas Book 1.017,1
Dr. Stephan Leithner 1.102,2
Gregor Pottmeyer 2.204,2

1) Zuzüglich der während der Performance-Periode pro Aktie gezahlten Dividenden in Höhe von 14,25 €

Die Auszahlung aus der PSP-Tranche 2018 erfolgt in drei gleichen Tranchen in den Jahren 2023 bis 2025. Der Auszahlungsbetrag muss nach Abzug von Steuern vollständig in Aktien der Deutsche Börse AG investiert werden. Der Aktienerwerb erfolgt dabei gemäß dem dafür vorgesehenen automatisierten und unter Punkt 4 beschriebenen Verfahren.

4 Share Ownership Guidelines

Für alle Vorstandsmitglieder bestehen Aktienhaltevorschriften (sog. Share Ownership Guidelines), welche die Vorstandsmitglieder dazu verpflichten, für die Dauer ihrer Bestellung einen substanziellen Betrag in Aktien der Deutsche Börse AG zu halten.

Die Share Ownership Guidelines sind ein wesentliches Element, um die Interessen des Vorstands noch weiter an die der Aktionär*innen anzugleichen. Zudem wird die Vergütung des Vorstands hierdurch weiter auf den strategisch angestrebten langfristigen Unternehmenserfolg der Deutsche Börse AG ausgerichtet. Das Vergütungssystem verpflichtet den Vorstandsvorsitzenden 200 Prozent, die ordentlichen Vorstandsmitglieder 100 Prozent ihrer jährlichen Brutto-Grundvergütung in Aktien der Deutsche Börse AG zu halten. Abweichend hiervon beträgt aufgrund einer früheren vertraglichen Vereinbarung die Verpflichtung für die gegenwärtigen Vorstandsmitglieder im Fall des Vorstandsvorsitzenden 300 Prozent und im Fall der ordentlichen Mitglieder des Vorstands 200 Prozent der Brutto-Grundvergütung.

Zur Erfüllung der Share Ownership Guidelines werden neben Aktien aus dem Performance Bonus und Aktien aus der Auszahlung der Performance Shares auch Aktien im Privatbesitz berücksichtigt.

Die geforderten Aktienbestände müssen innerhalb von vier Jahren aufgebaut werden.

Der im Rahmen des Performance Bonus Plan sowie im Performance Share Plan festgelegte Aktienerwerb sowie der Aktienerwerb aus privaten Mitteln wird für Mitglieder des Vorstands durch einen von der Deutsche Börse AG bestimmten und vom Vorstandsmitglied beauftragten Dienstleister abgewickelt, der die jeweiligen Investmentbeträge selbstständig, ohne Einflussnahme durch das Vorstandsmitglied oder die Gesellschaft, für das Vorstandsmitglied in Aktien der Deutsche Börse AG investiert. Der Aktienerwerb erfolgt im Zeitraum der ersten vier Handelstage im Juni eines jeden Jahres, die unmittelbar aufeinander folgende Kalendertage sind.

Share Ownership Guidelines

Die Aktienbestände von Herrn Pottmeyer und Herrn Dr. Weimer wurden zum 31. Dezember 2018 bzw. 31. Dezember 2020 bewertet. Hierbei wurde die Erfüllung der Share Ownership Guidelines festgestellt. Für Herrn Dr. Böhm, Herrn Dr. Book sowie Herrn Dr. Leithner fand die Bewertung ihrer Aktienstände zum 31. Dezember 2021 statt. Auch in diesen Fällen wurde die Erfüllung der Share Ownership Guidelines festgestellt. Bis auf Frau Eckert, deren Aufbauphase der Share Ownership Guidelines am 31. Dezember 2023 endet, haben somit alle Vorstandsmitglieder die Share Ownership Guidelines erfüllt.

Share Ownership Guidelines

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Erforderlich Status quo
Vorstandsmitglied Prozentsatz der Grundvergütung Betrag
in T €
Betrag
in T €
Prozentsatz der Grundvergütung Ende der Aufbauphase
Dr. Theodor Weimer 300 4.500,0 6.626,9 442 31. Dezember 2020
Dr. Christoph Böhm 200 1.440,0 1.837,6 255 31. Dezember 2021
Dr. Thomas Book 200 1.300,0 1.755,7 270 31. Dezember 2021
Heike Eckert 200 1.300,0 975,0 150 31. Dezember 2023
Dr. Stephan Leithner 200 1.440,0 1.941,7 270 31. Dezember 2021
Gregor Pottmeyer 200 1.440,0 4.254,6 591 31. Dezember 2018

5 Rückforderung (Clawback) und Reduzierung (Malus) erfolgsabhängiger Vergütung

Der Aufsichtsrat hat in bestimmten Fällen die Möglichkeit, noch nicht ausgezahlte erfolgsabhängige Vergütungskomponenten zu reduzieren (Malus) oder bereits ausgezahlte erfolgsabhängige Vergütungskomponenten zurückzufordern (Clawback).

Bei schwerwiegendem Fehlverhalten eines Mitglieds des Vorstands kann der Aufsichtsrat dessen erfolgsabhängige Vergütungskomponenten (Performance Bonus und Performance Shares) teilweise oder vollständig reduzieren (Compliance Malus).

Wurden erfolgsabhängige Vergütungskomponenten bereits ausgezahlt, kann der Aufsichtsrat in diesen Fällen auch bereits ausgezahlte Beträge der erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten teilweise oder vollständig zurückfordern (Compliance Clawback).

Im Falle der Festsetzung oder Auszahlung erfolgsabhängiger Vergütungskomponenten auf der Basis fehlerhafter Daten, z. B. eines fehlerhaften Konzernjahresabschlusses, kann der Aufsichtsrat die Festsetzung korrigieren bzw. bereits ausgezahlte Vergütungskomponenten zurückfordern (Performance Clawback).

Eine Rückforderung ist auf das bzw. die Kalenderjahre beschränkt, in dem bzw. denen der Grund hierfür vorliegt. Der Rückforderungsanspruch kann vom Aufsichtsrat auch nach Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds bis zu zwei Jahre nach Beendigung des Dienstvertrages geltend gemacht werden.

Mögliche Schadensersatzansprüche bleiben von der Geltendmachung der Möglichkeit zur Rückforderung oder Reduzierung erfolgsabhängiger Vergütung unberührt.

Im Geschäftsjahr 2022 lagen keine Gründe für eine Anwendung der Malus- oder Clawback-Regelungen vor, weshalb keine Rückforderung oder Reduzierung einer erfolgsabhängigen Vergütung seitens des Aufsichtsrats erfolgte.

6 Angaben zu Leistungen im Falle des Ausscheidens

6.1 Vorzeitige Beendigung der Tätigkeit ohne wichtigen Grund

Im Falle einer vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund dürfen etwaige an das Vorstandsmitglied geleistete Zahlungen nicht mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrages vergüten und gleichzeitig den Wert von zwei Jahresgesamtvergütungen nicht überschreiten (Abfindungs-Cap). Maßgeblich für die Berechnung dieser Zahlung ist die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres und ggf. auch die voraussichtliche Gesamtvergütung des laufenden Geschäftsjahres.

Die Auszahlung des Performance Bonus und der Performance Shares erfolgt zu den ursprünglich vereinbarten Zeitpunkten und Bedingungen. Eine vorzeitige Auszahlung erfolgt nicht. Eine Ausnahme hiervon gilt im Einklang mit der Empfehlung des DCGK in Fällen, in denen der Dienstvertrag vorzeitig infolge dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder anderweitig krankheitsbedingt oder infolge des Todes des Vorstandsmitglieds endet. In diesen Fällen erfolgt eine sofortige Auszahlung des Performance Bonus und der Performance Shares in Höhe des jeweiligen Zielbetrags.

6.2 Vorzeitige Beendigung der Tätigkeit aus wichtigem Grund

Im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit aus einem vom Mitglied des Vorstands zu vertretenden wichtigen Grund oder sollte ein Vorstandsmitglied sein Mandat ohne wichtigen Grund oder ohne einvernehmliche Regelung vor Ablauf der Performance-Periode niederlegen, verfallen Ansprüche auf den Performance Bonus sowie jegliche in Aussicht gestellte Performance Shares.

6.3 Nachvertragliches Wettbewerbsverbot

Für die Vorstandsmitglieder gilt ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot. Danach ist es dem jeweiligen Vorstandsmitglied vertraglich untersagt, für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung des Dienstverhältnisses für ein Konkurrenzunternehmen tätig zu sein oder eine Konkurrenztätigkeit auszuüben. Für die Geltungsdauer des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots wird eine Karenzentschädigung in Höhe von 75 Prozent der zuletzt bezogenen Grundvergütung und 75 Prozent des zuletzt bezogenen Performance Bonus gewährt. Auf die Entschädigung werden Leistungen nach dem Pensionsvertrag sowie etwaige Abfindungszahlungen angerechnet. Im Übrigen wird anderweitiger Verdienst zu 50 Prozent angerechnet, soweit der anderweitige Verdienst zusammen mit der Karenzentschädigung die zuletzt bezogene Vergütung überschreitet. Die Gesellschaft kann vor Beendigung des Dienstvertrags auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten.

7 Angaben zu Leistungen von Dritten

Für das Geschäftsjahr 2022 haben die Vorstandsmitglieder keine Leistungen von Dritten für ihre Vorstandstätigkeit erhalten.

8 Angaben zur Höhe der Vorstandsvergütung im Geschäftsjahr 2022

8.1 Gewährte und geschuldete Vergütung gegenwärtiger Vorstandsmitglieder

Die nachfolgenden Tabellen stellen die den einzelnen Mitgliedern des Vorstands gewährte und geschuldete Vergütung inklusive der relativen Anteile der einzelnen Vergütungskomponenten gemäß § 162 AktG dar. Die gewährte und geschuldete Vergütung umfasst dabei alle Vergütungskomponenten, deren Leistungsmessungen abgeschlossen sind, für die alle aufschiebenden bzw. auflösenden Bedingungen erfüllt bzw. weggefallen sind und die mit Ablauf des Geschäftsjahres erdient sind. Hiervon ist unabhängig, ob die Auszahlung bereits im Geschäftsjahr 2022 erfolgt ist oder erst zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 erfolgt. Daher wird beispielsweise im Rahmen der einjährigen variablen Vergütung der Performance Bonus (Baranteil) für das Geschäftsjahr 2022 ausgewiesen, auch wenn die Auszahlung erst zu Beginn des Geschäftsjahres 2023 erfolgt.

Bei der dargestellten Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 handelt es sich dabei um:

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die im Geschäftsjahr 2022 ausbezahlte Grundvergütung

die im Geschäftsjahr 2022 angefallenen Nebenleistungen

den für das Geschäftsjahr 2022 festgestellten Performance Bonus (Baranteil) 2022, der im Geschäftsjahr 2023 ausbezahlt wird

den für das Geschäftsjahr 2022 festgestellten Performance Bonus (Restricted Stock) 2022, der im Geschäftsjahr 2023 ausbezahlt und investiert wird

die im Geschäftsjahr 2018 zugeteilte und mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 beendete Tranche der Performance Shares, die zu jeweils einem Drittel im Geschäftsjahr 2023, 2024 und 2025 ausbezahlt wird

Ergänzend wird als Teil der Vorstandsvergütung der Dienstzeitaufwand gemäß IAS 19 der Altersversorgungszusagen für das Geschäftsjahr 2022 in den Tabellen ausgewiesen.

Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 endete die fünfjährige Performance-Periode der PSP-Tranche 2018. Für den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Theodor Weimer sowie die ordentlichen Vorstandsmitglieder Herrn Dr. Christoph Böhm, Herrn Dr. Thomas Book sowie Herrn Dr. Stephan Leithner kommt es somit erstmals seit ihrem Eintritt in den Vorstand zur Auszahlung einer Tranche der Performance Shares. Dies führt im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 zu deutlich höheren gewährten und geschuldeten Vergütungen.

Die Auszahlung der PSP-Tranche 2018 erfolgt in drei gleich großen Tranchen in den Geschäftsjahren 2023, 2024 und 2025 und ist nach Abzug von Steuern vollständig in Aktien der Deutsche Börse AG zu investieren.

Gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG (Teil 1)

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Dr. Theodor Weimer (Vorsitzender) Dr. Christoph Böhm (CIO/​COO)
2022 2021 2022
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 1.500,0 13,9 1.500,0 30,8 720,0 23,8
Nebenleistungen 60,5 0,6 60,5 1,2 28,4 1,0
Einjährige variable Vergütung 2.053,4 19,0 1.650,6 34,0 952,0 31,5
Performance Bonus (Baranteil) 2.053,4 - 1.650,6 - 952,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 7.170,0 66,5 1.650,6 34,0 1.319,5 43,7
Performance Bonus (Restricted Stock) 2.053,4 - 1.650,6 - 952,0 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 0 - 0,0 - 0 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 5.116,6 1 - 0,0 - 367,5 1 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 10.783,9 100,0 4.861,7 100,0 3.019,9 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 745,9 3 - 782,4 - 324,2 3 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 11.529,8 - 5.644,1 - 3.344,1 -
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Dr. Christoph Böhm (CIO/​COO)
2021
in T € in %
Grundvergütung 720,0 31,9
Nebenleistungen 28,5 1,3
Einjährige variable Vergütung 756,3 33,4
Performance Bonus (Baranteil) 756,3 -
Mehrjährige variable Vergütung 756,3 33,4
Performance Bonus (Restricted Stock) 756,3 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 0,0 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 0,0 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 2.261,1 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 351,8 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 2.612,9 -

Gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG (Teil 2)

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Dr. Thomas Book (verantwortlich für Trading & Clearing) Heike Eckert (verantwortlich für Governance, People & Culture, Arbeitsdirektorin)
2022 2021 2022
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 650,0 18,6 650,0 30,9 650,0 26,6
Nebenleistungen 26,7 0,8 27,2 1,3 25,7 1,0
Einjährige variable Vergütung 904,2 25,8 715,0 33,9 887,0 36,2
Performance Bonus (Baranteil) 904,2 - 715,0 - 887,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 1.921,3 54,8 715,0 33,9 887,0 36,2
Performance Bonus (Restricted Stock) 904,2 - 715,0 - 887,0 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 0 - 0,0 - 0 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 1.017,1 1 - 0,0 - 0 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 3.502,2 100,0 2.107,2 100,0 2.449,7 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 455,7 - 502,1 - 306,1 3 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 3.957,9 - 2.609,3 - 2.755,8 -
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Heike Eckert (verantwortlich für Governance, People & Culture, Arbeitsdirektorin)
2021
in T € in %
Grundvergütung 650,0 30,8
Nebenleistungen 25,7 1,2
Einjährige variable Vergütung 715,0 34,0
Performance Bonus (Baranteil) 715,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 715,0 34,0
Performance Bonus (Restricted Stock) 715,0 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 0,0 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 0,0 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 2.105,7 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 345,0 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 2.450,7 -

Gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 AktG (Teil 3)

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Dr. Stephan Leithner (verantwortlich für Pre- & Post-Trading) Gregor Pottmeyer (Finanzvorstand)
2022 2021 2022
in T € in % in T € in % in T € in %
Grundvergütung 720,0 18,8 720,0 30,4 720,0 14,7
Nebenleistungen 21,7 0,6 22,3 1,0 35,9 0,7
Einjährige variable Vergütung 994,0 25,9 812,3 34,3 966,0 19,8
Performance Bonus (Baranteil) 994,0 - 812,3 - 966,0 -
Mehrjährige variable Vergütung 2.096,2 54,7 812,3 34,3 3.170,2 64,8
Performance Bonus (Restricted Stock) 994,0 - 812,3 - 966,0 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 0 - 0,0 - 0 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 1.102,2 1 - 0,0 - 2.204,2 1 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 3.831,9 100,0 2.366,9 100,0 4.892,1 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 321,9 3 - 346,4 - 297,9 3 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 4.153,8 - 2.713,3 - 5.190,0 -
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Gregor Pottmeyer (Finanzvorstand)
2021
in T € in %
Grundvergütung 720,0 16,0
Nebenleistungen 35,8 0,8
Einjährige variable Vergütung 774,9 17,3
Performance Bonus (Baranteil) 774,9 -
Mehrjährige variable Vergütung 2.955,9 65,9
Performance Bonus (Restricted Stock) 774,9 -
Performance Shares Tranche 2017-2021 2.181,0 2 -
Performance Shares Tranche 2018-2022 0,0 -
Gesamtvergütung i. S. d. § 162 AktG 4.486,6 100,0
bAV-Dienstzeitaufwand 319,8 -
Gesamtvergütung (inkl. bAV-Dienstzeitaufwand) 4.806,4 -

1) Die Auszahlung des Betrags erfolgt in drei gleich großen Tranchen in den Geschäftsjahren 2023, 2024 und 2025.
2) Die Auszahlung des Betrags erfolgt in drei gleich großen Tranchen in den Geschäftsjahren 2022, 2023 und 2024.
3) Der bAV-Dienstzeitaufwand umfasst einen Anteil für die Altersversorgung sowie einen Anteil für die Risikoabsicherung (Leistungen für Invalidität oder Todesfall).

8.2 Vergütung ehemaliger Vorstandsmitglieder

Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2022 endete die Performance-Periode der PSP-Tranche 2018. Im Falle der ehemaligen Vorstandsmitglieder erfolgt die Auszahlung der PSP-Tranche 2018 nach Ablauf der Performance-Periode im Folgejahr als Einmalbetrag.

Die folgende Tabelle bietet einen zusammenfassenden Überblick über die wesentlichen Elemente der PSP-Tranche 2018:

PSP-Tranche 2018

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Ehemalige Vorstandsmitglieder Zielbetrag
in T €
Zuteilungskurs
in €
Anzahl zugeteilter Performance Shares Gesamtzielerreichung
in %
Finale Anzahl Performance Shares Schusskurs
in €
Carsten Kengeter 1.300,0 97,36 13.353 210,19 28.067 168,05
Andreas Preuß 701,4 97,36 7.204 210,19 15.143 168,05
Hauke Stars 516,7 97,36 5.307 210,19 11.155 168,05
Jeffrey Tessler 556,7 97,36 5.718 210,19 12.019 168,05
scrollen
Ehemalige Vorstandsmitglieder Auszahlungsbetrag
in T €
Carsten Kengeter 5.116,6
Andreas Preuß 2.760,6
Hauke Stars 2.033,6
Jeffrey Tessler 2.191,1

1) Zuzüglich der während der Performance-Periode pro Aktie gezahlten Dividenden in Höhe von 14,25 €

Weiterführende Informationen zu den Leistungskriterien sowie den Zielerreichungen der PSP-Tranche 2018 finden sich im Abschnitt "Gesamtzielerreichung und Auszahlung aus der PSP-Tranche 2018".

Zusätzlich sind Herrn Preuß Pensionsleistungen in Höhe von 464,2 T € gezahlt worden. Somit setzt sich seine gewährte und geschuldete Vergütung zu 14,4 Prozent aus erfolgsunabhängigen Vergütungskomponenten und zu 85,6 Prozent aus erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten zusammen.

Mit Ausnahme der PSP-Tranche 2018 wurde den weiteren oben aufgeführten ehemaligen Mitgliedern des Vorstands im Geschäftsjahr 2022 keine Vergütung gewährt und geschuldet. Daher setzt sich deren Vergütung zu 100 Prozent aus erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten zusammen.

Daneben sind im Geschäftsjahr 2022 an Herrn Frank Gerstenschläger, Mitglied des Vorstands bis 31. März 2013, im Rahmen seiner Pensionszusage 228,7 T € gezahlt worden. Die Vergütung von Herrn Gerstenschläger setzt sich somit zu 100 Prozent aus erfolgsunabhängigen Vergütungskomponenten zusammen.

Ferner sind im Geschäftsjahr 2022 im Rahmen von Pensionszusagen an zwölf weitere vor 2013 ausgeschiedene Vorstandsmitglieder 5.834,2 T € gezahlt worden.

IV Vergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022

1 Vergütungssystem des Aufsichtsrats

Das Vergütungssystem des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG wurde von der Hauptversammlung 2022 mit 99,90 Prozent beschlossen und ist seit dem 30. Mai 2022 in Kraft. Das aktuelle Vergütungssystem unterscheidet sich dabei nur geringfügig von dem vorherigen System zur Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder, welches seit dem 1. Mai 2020 Anwendung fand. Im aktuellen Vergütungssystem wird das Sitzungsgeld auch bei einer virtuellen Teilnahme gezahlt und daneben erfolgt die Zahlung künftig pro Sitzungstag.

Die Aufsichtsratsvergütung ist als reine Festvergütung zuzüglich eines Sitzungsgeldes ausgestaltet. Dies entspricht der Anregung G.18 Satz 1 DCGK in seiner Fassung vom 28. April 2022. Die reine Festvergütung des Aufsichtsrats stärkt dessen Unabhängigkeit und stellt einen Ausgleich zu der überwiegend variabel ausgestalteten und an der Wachstumsstrategie der Gruppe Deutsche Börse ausgerichteten Vergütung des Vorstands dar. Sie trägt dadurch zur Verwirklichung der Geschäftsstrategie bei und fördert die langfristige Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine feste Jahresvergütung von 85 T €. In Einklang mit Empfehlung G.17 DCGK erhöht sich die Vergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden und seinen Stellvertreter sowie für den Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen. Die Vergütung des Vorsitzenden liegt bei 220 T €. Die Vergütung für den stellvertretenden Vorsitzenden liegt bei 125 T €. Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich für jedes Amt in einem Ausschuss eine weitere feste jährliche Vergütung von 30 T €. Im Falle eines Amtes im Prüfungsausschuss beträgt diese Vergütung 35 T €. Die Vergütung von Ausschussvorsitzenden beträgt 40 T €, die des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses beträgt 75 T €. Gehört ein Aufsichtsratsmitglied mehreren Aufsichtsratsausschüssen an, so wird nur die Tätigkeit in maximal zwei Aufsichtsratsausschüssen vergütet. Dabei wird die Vergütung für die Arbeit in den beiden Ausschüssen mit der jeweils höchsten Vergütung gewährt. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils eines Geschäftsjahres angehören, erhalten für jeden angefangenen Monat ihrer Mitgliedschaft im entsprechenden Geschäftsjahr ein Zwölftel der festen Jahresvergütung und ggf. der Vergütung ihrer Ausschusstätigkeit. Die Vergütung wird jeweils als Einmalzahlung nach Ablauf der Hauptversammlung fällig, die den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr entgegennimmt oder über seine Billigung entscheidet.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für jede Sitzung des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 T €. Für mehrere Sitzungen, die an einem Tag stattfinden, wird das Sitzungsgeld nur einmal gewährt.

Der Aufsichtsrat überprüft nach Vorbereitung durch den Nominierungsausschuss regelmäßig, ob die Vergütung seiner Mitglieder in einem angemessenen Verhältnis zu deren Aufgaben und der Lage der Gesellschaft steht. Hierzu führt der Aufsichtsrat einen horizontalen Marktvergleich durch. Dabei kann sich der Aufsichtsrat von einem*einer externen unabhängigen Expert*in beraten lassen. Angesichts des besonderen Charakters der Tätigkeit des Aufsichtsrats wird bei der Überprüfung der Aufsichtsratsvergütung demgegenüber regelmäßig kein vertikaler Vergleich mit der Vergütung der Arbeitnehmenden der Deutsche Börse AG oder der Gruppe Deutsche Börse vorgenommen.

Abhängig vom Ergebnis der Vergleichsbetrachtung und von der Bewertung durch den Aufsichtsrat kann dieser gemeinsam mit dem Vorstand der Hauptversammlung einen Vorschlag zur Anpassung der Vergütung des Aufsichtsrats vorlegen. Unabhängig davon beschließt die Hauptversammlung gemäß § 113 Absatz 3 AktG spätestens alle vier Jahre über die Vergütung des Aufsichtsrats einschließlich des zugrunde liegenden Vergütungssystems. Dabei ist auch ein die Vergütung bestätigender Beschluss möglich.

2 Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Die gewährte und geschuldete Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder stellt sich wie folgt dar:

Gewährte und geschuldete Aufsichtsratsvergütung gemäß § 162 AktG

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Festvergütung Ausschussvergütung
2022 2021 2022 2021
in T € in % in T € in T € in % in T €
Martin Jetter (Vorsitzender) 220,0 69,8 220,0 80,0 25,4 80,0
Dr. Markus Beck (stellvertretender Vorsitzender) 1 125,0 64,4 88,3 55,0 28,4 62,1
Katrin Behrens 2 28,3 70,7 14,2 11,7 29,3 2,5
Prof. Dr. Nadine Brandl 85,0 70,2 85,0 30,0 24,8 34,6
Karl-Heinz Flöther 3 35,4 66,7 85,0 16,7 31,4 40,0
Dr. Andreas Gottschling 85,0 49,4 85,0 75,0 43,6 75,0
Dr. Anja Greenwood 4 85,0 55,2 14,2 60,0 39,0 5,0
Oliver Greie 5 63,8 68,5 49,6 23,3 25,0 20,4
Shannon A. Johnston 6 56,7 63,5 0,0 26,6 29,8 0,0
Susann Just-Marx 85,0 53,4 85,0 65,0 40,9 60,4
Achim Karle 85,0 52,5 85,0 65,0 40,1 60,4
Cornelis Johannes Nikolaas Kruijssen 7 0,0 0,0 77,9 0,0 0,0 55,0
Barbara Lambert 85,0 42,3 85,0 105,0 52,2 105,0
Michael Rüdiger 85,0 51,8 85,0 65,0 39,6 65,0
Peter Sack 4 85,0 55,6 14,2 60,0 39,2 5,0
Dr. Carsten Schäfer 7 0,0 0,0 77,9 0,0 0,0 55,0
Charles G. T. Stonehill 85,0 55,6 85,0 60,0 39,2 60,0
Clara-Christina Streit 85,0 70,2 85,0 30,0 24,8 32,5
Jutta Stuhlfauth 8 0,0 0,0 114,6 0,0 0,0 59,6
Chong Lee Tan 9 85,0 69,7 56,7 30,0 24,6 20,0
Gerd Tausendfreund 10 0,0 0,0 35,4 0,0 0,0 12,5
Daniel Vollstedt 4 85,0 55,2 14,2 60,0 39,0 5,0
Amy Yip 10 0,0 0,0 35,4 0,0 0,0 25,0
Summe 1.549,2 59,1 1.577,6 918,3 35,0 940,0
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Sitzungsgeld Gesamtvergütung
2022 2021 2022 2021
in T € in % in T € in T € in T €
Martin Jetter (Vorsitzender) 15,0 4,8 12,0 315,0 312,0
Dr. Markus Beck (stellvertretender Vorsitzender) 1 14,0 7,2 15,0 194,0 165,4
Katrin Behrens 2 0,0 0,0 0,0 40,0 16,7
Prof. Dr. Nadine Brandl 6,0 5,0 0,0 121,0 119,6
Karl-Heinz Flöther 3 1,0 1,9 2,0 53,1 127,0
Dr. Andreas Gottschling 12,0 7,0 5,0 172,0 165,0
Dr. Anja Greenwood 4 9,0 5,8 0,0 154,0 19,2
Oliver Greie 5 6,0 6,5 5,0 93,1 75,0
Shannon A. Johnston 6 6,0 6,7 0,0 89,3 0,0
Susann Just-Marx 9,0 5,7 1,0 159,0 146,4
Achim Karle 12,0 7,4 8,0 162,0 153,4
Cornelis Johannes Nikolaas Kruijssen 7 0,0 0,0 8,0 0,0 140,9
Barbara Lambert 11,0 5,5 4,0 201,0 194,0
Michael Rüdiger 14,0 8,6 6,0 164,0 156,0
Peter Sack 4 8,0 5,2 1,0 153,0 20,2
Dr. Carsten Schäfer 7 0,0 0,0 1,0 0,0 133,9
Charles G. T. Stonehill 8,0 5,2 3,0 153,0 148,0
Clara-Christina Streit 6,0 5,0 2,0 121,0 119,5
Jutta Stuhlfauth 8 0,0 0,0 14,0 0,0 188,2
Chong Lee Tan 9 7,0 5,7 3,0 122,0 79,7
Gerd Tausendfreund 10 0,0 0,0 2,0 0,0 49,9
Daniel Vollstedt 4 9,0 5,8 1,0 154,0 20,2
Amy Yip 10 0,0 0,0 0,0 0,0 60,4
Summe 153,0 5,8 93,0 2.620,5 2.610,6

1) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 8. Dezember 2021
2) Mitglied des Aufsichtsrats vom 17. November 2021 bis 28. April 2022
3) Mitglied des Aufsichtsrats bis 18. Mai 2022
4) Mitglied des Aufsichtsrats seit 17. November 2021
5) Mitglied des Aufsichtsrats vom 19. Mai 2021 bis 17. November 2021 und seit dem 29. April 2022
6) Mitglied des Aufsichtsrats seit 18. Mai 2022
7) Mitglied des Aufsichtsrats bis 17. November 2021
8) Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats bis 17. November 2021
9) Mitglied des Aufsichtsrats seit 19. Mai 2021
10) Mitglied des Aufsichtsrats bis 19. Mai 2021

V Vergleichende Darstellung der Vergütungsentwicklung der Vorstandsmitglieder, der Aufsichtsratsmitglieder sowie der übrigen Belegschaft und der Ertragsentwicklung der Gesellschaft

Gemäß den Anforderungen des § 162 Absatz 1 Satz 2 Ziffer 2 AktG stellt die folgende Tabelle die Vergütungsentwicklung der Vorstandsmitglieder, der Aufsichtsratsmitglieder und der übrigen Belegschaft sowie die Ertragsentwicklung der Gesellschaft dar.

Vergleichende Darstellung

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2022
in T €
2021
in T €
Veränderung 2022/​2021
in %
Veränderung 2021/​2020
in %
Vorstandsmitglieder        
Dr. Theodor Weimer 10.783,9 1 4.861,7 121,8 1,3
Dr. Christoph Böhm 3.019,9 1 2.261,1 33,6 11,0
Dr. Thomas Book 3.502,2 1 2.107,2 66,2 3,3
Heike Eckert (seit 1. Juli 2020) 2.449,7 2.105,7 16,3 124,7
Dr. Stephan Leithner 3.831,9 1 2.366,9 61,9 7,2
Gregor Pottmeyer 4.892,1 1 4.486,6 2 9,0 - 0,3
Durchschnitt 4.746,6 3.031,5 56,6 0,9
Ehemalige Vorstandsmitglieder        
Frank Gerstenschläger (bis 31. März 2013) 228,7 211,8 8,0 0
Carsten Kengeter (bis 31. Dezember 2017) 5.116,6 5.063,0 1,1 - 53,1
Andreas Preuß (bis 31. Oktober 2018) 3.224,8 3.169,3 1,8 - 3,6
Hauke Stars (bis 30. Juni 2020) 2.033,6 2.012,4 1,1 - 33,4
Jeffrey Tessler (bis 30. Juni 2018) 2.191,1 2.168,2 1,1 - 4,1
Im Geschäftsjahr 2022 aktive Aufsichtsratsmitglieder        
Martin Jetter (Vorsitzender seit 19. Mai 2020) 315,0 312,0 1,0 20,5
Dr. Markus Beck (stellvertretender Vorsitzender seit 8. Dezember 2021) 194,0 165,4 17,3 6,0
Katrin Behrens (vom 17. November 2021 bis 28. April 2022) 40,0 16,7 139,5 -
Prof. Dr. Nadine Brandl 121,0 119,6 1,2 - 0,3
Karl-Heinz Flöther (bis 18. Mai 2022) 53,1 127,0 - 58,2 - 6,8
Dr. Andreas Gottschling (seit 1. Juli 2020) 172,0 165,0 4,2 101,2
Dr. Anja Greenwood (seit 17. November 2021) 154,0 19,2 702,1 -
Oliver Greie (vom 19. Mai 2021 bis 17. November 2021; seit 29. April 2022) 93,1 75,0 24,1 -
Shannon A. Johnston (seit 18. Mai 2022) 89,3 - - -
Susann Just-Marx 159,0 146,4 8,6 1,7
Achim Karle 162,0 153,4 5,6 4,4
Barbara Lambert 201,0 194,0 3,6 4,9
Michael Rüdiger (seit 19. Mai 2020) 164,0 156,0 5,1 48,6
Peter Sack (seit 17. November 2021) 153,0 20,2 657,4 -
Charles G. T. Stonehill 153,0 148,0 3,4 12,1
Clara-Christina Streit 121,0 119,5 1,3 5,8
Chong Lee Tan (seit 19. Mai 2021) 122,0 79,7 53,1 -
Daniel Vollstedt (seit 17. November 2021) 154,0 20,2 662,4 -
Durchschnitt 3 167,5 164,2 2,0 6,1
Arbeitnehmer        
Gesamtbelegschaft 120,0 112,2 7,0 - 0,4
Ertragsentwicklung        
Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse in Mio. € 4.337,6 3.509,5 23,6 9,2
EBITDA der Gruppe Deutsche Börse in Mio. € 2.525,6 2.043,1 23,6 9,3
Cash EPS der Gruppe Deutsche Börse in € 8,61 6,98 23,4 15,0
Jahresüberschuss der Deutsche Börse AG gemäß HGB in Mio. € 880,5 943,3 - 6,7 - 18,8

1) Die Auszahlung der Performance Shares Tranche 2018 erfolgt in drei gleich großen Tranchen in den Geschäftsjahren 2023, 2024 und 2025.
2) Die Auszahlung der Performance Shares Tranche 2017 erfolgt in drei gleich großen Tranchen in den Geschäftsjahren 2022, 2023 und 2024.
3) Der Durchschnittswert berücksichtigt ausschließlich ganzjährige Gremienmitglieder.

Bei der Darstellung der durchschnittlichen Vergütung der Arbeitnehmenden und ihrer Veränderung sind alle Mitarbeitenden des Gemeinschaftsbetriebs Frankfurt eingeflossen. Zum Gemeinschaftsbetrieb Frankfurt zählen neben der Deutsche Börse AG die folgenden Gesellschaften: Eurex Frankfurt AG, Eurex Clearing AG, Eurex Repo GmbH, Eurex Securities Transactions Services GmbH, Clearstream Holding AG, Clearstream Banking AG, Regulatory Services GmbH. Analog zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat bezieht sich die dargestellte durchschnittliche Vergütung der Gesamtbelegschaft auf deren Gesamtvergütung (inklusive etwaiger Bonuszahlungen sowie sonstiger Nebenleistungen).

VI Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 aus Vergütungssicht

Nachdem sowohl das Vergütungssystem für den Vorstand als auch das für den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG sowie der Vergütungsbericht 2021 mit großer Mehrheit von den Aktionär*innen gebilligt wurde, ist eine Anpassung der Vergütungssysteme derzeit nicht vorgesehen. Vielmehr gelten diese Abstimmungen dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG als klare Empfehlung, die Vergütungssysteme in ihren derzeitigen Fassungen unverändert beizubehalten und auch im Geschäftsjahr 2023 in den vorgelegten Fassungen anzuwenden. Dies gilt insbesondere für die zugrunde liegenden Leistungskriterien und die hinterlegten Zielerreichungskurven in der Vorstandsvergütung.

Soweit sich aus der Anwendung des Vergütungssystems des Vorstands Vorschläge zur Fortentwicklung des Vergütungssystems seitens der Aktionär*innen ergeben, werden diese vom Aufsichtsrat aufgenommen und in seiner Arbeit im Geschäftsjahr 2023 thematisiert.

Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Wir haben den zur Erfüllung des § 162 AktG aufgestellten Vergütungsbericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 einschließlich der dazugehörigen Angaben geprüft.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat der Deutsche Börse Aktiengesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, der den Anforderungen des § 162 AktG entspricht. Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Wertansätze einschließlich der dazugehörigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Angaben im Vergütungsbericht einschließlich der dazugehörigen Angaben ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Wirtschaftsprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Unternehmens abzugeben. Eine Prüfung umfasst auch die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern und dem Aufsichtsrat ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Prüfungsurteil

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 einschließlich der dazugehörigen Angaben in allen wesentlichen Belangen den Rechnungslegungsbestimmungen des § 162 AktG.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Formelle Prüfung des Vergütungsberichts nach § 162 AktG

Die in diesem Prüfungsvermerk beschriebene inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts umfasst die von § 162 Abs. 3 AktG geforderte formelle Prüfung des Vergütungsberichts, einschließlich der Erteilung eines Vermerks über diese Prüfung. Da wir ein uneingeschränktes Prüfungsurteil über die inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts abgeben, schließt dieses Prüfungsurteil ein, dass die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG in allen wesentlichen Belangen im Vergütungsbericht gemacht worden sind.

Verwendungsbeschränkung

Wir erteilen diesen Prüfungsvermerk auf Grundlage des mit der Deutsche Börse Aktiengesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Prüfungsvermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Unsere Verantwortung für die Prüfung und für unseren Prüfungsvermerk besteht gemäß diesem Auftrag allein der Gesellschaft gegenüber. Der Prüfungsvermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Anlage und/​oder Vermögens-)Entscheidungen treffen. Dritten gegenüber übernehmen wir demzufolge keine Verantwortung, Sorgfaltspflicht oder Haftung; insbesondere sind keine Dritten in den Schutzbereich dieses Vertrages einbezogen. § 334 BGB, wonach Einwendungen aus einem Vertrag auch Dritten entgegengehalten werden können, ist nicht abbedungen.

 

Frankfurt am Main, den 9. März 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marc Billeb, Wirtschaftsprüfer

Dr. Michael Rönnberg, Wirtschaftsprüfer

Impressum

Herausgeber

Deutsche Börse AG

60485 Frankfurt am Main

www.deutsche-boerse.com

Konzept und Gestaltung

Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Kirchhoff Consult AG, Hamburg

Titelmotiv

Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Veröffentlichungstermin

16. März 2023

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers

Allen Kollegen sowie allen Beteiligten außerhalb des Unternehmens, die an der Erstellung dieses Berichts mitgewirkt haben, sei für die freundliche Unterstützung gedankt.

Publikationsservice

Der Geschäftsbericht 2022 der Gruppe Deutsche Börse liegt jeweils in deutscher und englischer Sprache vor.

Sie erhalten den Geschäftsbericht 2022 als pdf-Datei im Internet:

www.deutsche-boerse.com/​geschaeftsbericht

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E-Mail ir@deutsche-boerse.com

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Markenverzeichnis

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Finanzkalender 2023

26. April 2023

Veröffentlichung Quartalsmitteilung Q1/​2023

16. Mai 2023

Hauptversammlung

25. Juli 2023

Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2023

18. Oktober 2023

Veröffentlichung Quartalsmitteilung Q3/​2023

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