Deutsche Börse AktiengesellschaftFrankfurt am MainHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023HalbjahresfinanzberichtQ2/2023: Gruppe Deutsche Börse verzeichnet zum Halbjahr deutlichen ErgebniszuwachsQuartalsergebnis im Überblickscrollen
Konzern-Zwischenlagebericht Q2/2023Grundlagen des KonzernsDie im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 22 bis
25 beschriebenen Grundlagen des Konzerns sind nach wie vor
gültig.
Vergleichbarkeit von AngabenVeränderungen im KonsolidierungskreisIm ersten Halbjahr 2023 gab es keine wesentlichen
Veränderungen im Konsolidierungskreis.
Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenDetails zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu
nahestehenden Unternehmen und Personen werden in
Erläuterung 14 zum verkürzten
Konzernzwischenabschluss aufgeführt.
WirtschaftsberichtIm ersten Halbjahr 2023 bestimmten die hohen
Inflationsraten auf beiden Seiten des Atlantiks sowie eine
damit einhergehende straffe Geldpolitik der Notenbanken die
Finanzmärkte. Auch wenn teilweise Rückgänge
der Inflation gegen Ende des zweiten Quartals zu
verzeichnen waren, liegen die Inflationsaussichten dennoch
über der angestrebten Stabilitätsnorm.
Marktteilnehmende rechnen daher nicht mit einer
kurzfristigen Änderung der eingeschlagenen
Zinsmaßnahmen seitens der Notenbanken. Zum Ende des
ersten Halbjahres 2023 belief sich die Zinsspanne der
US-Notenbank auf 5,00 -5,25 Prozent, die EZB erhöhte
den Einlagenzins auf 3,50 Prozent. Dennoch stieg der
Nettoabsatz inländischer Inhaberschuldverschreibungen
zwischen Januar und Mai im Zuge günstigerer
Konjunkturmeldungen gegenüber dem Vorjahr um 27
Prozent. Unsicherheiten, welche durch die
Zahlungsunfähigkeit einiger US-Banken einerseits sowie
die Entwicklungen am Schweizer Bankenmarkt andererseits
hervorgerufen wurden, reflektierten sich, gemessen am
VSTOXX, nur temporär in einem Anstieg der
Marktvolatilität. Im Laufe des zweiten Quartals 2023
reduzierte sich die Marktvolatilität weiter und
erreichte den niedrigsten Stand seit Ausbruch der
COVID-19-Pandemie. Gleichzeitig entspannte sich die Lage an
den Strom- und Gasmärkten, begünstigt durch einen
milden Winter sowie eine hohe Gasbevorratung.
Vor dem Hintergrund des beschriebenen ökonomischen
Umfelds hat der Internationale Währungsfonds (IWF) in
seiner Aprilschätzung den Ausblick für das Jahr
2023 gegenüber Januar nur leicht korrigiert. Für
das globale Wirtschaftswachstum wird ein Anstieg von 2,8
Prozent (-0,1 Prozentpunkte) und für die Eurozone ein
Wachstum von 0,8 Prozent (+0,1 Prozentpunkte)
prognostiziert. Für Deutschland sieht der IWF hingegen
einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,1 Prozent
(-0,2 Prozentpunkte).
Über die beschriebenen Auswirkungen hinaus haben
sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen
Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung in unserem
Geschäftsbericht 2022 (Seite 30) nicht wesentlich
geändert.
ErtragslageKennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börsescrollen
Mit Bezug auf das im Wirtschaftsbericht beschriebene
ökonomische Umfeld stellte sich die Ertragslage
unserer Gruppe im zweiten Quartal 2023 ähnlich der des
ersten Quartals dar. Während sich weitere
Zinsanhebungen der Notenbanken deutlich positiv auf die
Entwicklung der Nettozinserträge aus dem
Bankgeschäft im Segment Securities Services
auswirkten, führte eine niedrigere
Marktvolatilität, gemessen am VSTOXX, im Segment
Trading & Clearing zu einem Rückgang im Handel mit
Finanzderivaten. Im Bereich Commodities hingegen,
führte eine geringere Volatilität an den Strom-
und Gasmärkten zu geringeren Anforderungen an zu
hinterlegende Sicherheiten und damit zu neuen
Handelskapazitäten unter den Marktteilnehmenden,
insbesondere im Handel mit Stromderivaten. Im zweiten
Quartal stiegen unsere Nettoerlöse vor diesem
Hintergrund um 20 Prozent auf 1.220,6 Mio. € (Q2/22:
1.017,8 Mio. €) an. Dabei entfielen 6 Prozent auf
strukturelles Nettoerlöswachstum, welches u. a. von
Marktanteilsgewinnen und Produktinnovationen im Segment
Trading & Clearing sowie der Gewinnung und dem Ausbau
von Kundenbeziehungen im Segment Data & Analytics
profitierte. Unsere zyklischen Wachstumseffekte von 14
Prozent sind im Wesentlichen auf den Anstieg der
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment
Securities Services zurückzuführen. Zudem
enthielten die Nettoerlöse einen Einmaleffekt aus der
Erstattung von Rechtskosten in Höhe von rund 11 Mio.
€ (Segment Trading & Clearing, Finanzderivate).
Unsere Nettoerlöse der Vorjahresperiode profitierten
überdies von einem positiven Einmaleffekt in Höhe
von 13 Mio. € aus der Entkonsolidierung der Tradegate
Exchange GmbH (Segment Trading & Clearing,
Wertpapiere).
Unsere operativen Kosten beliefen sich im zweiten
Quartal auf 472,0 Mio. € (Q2/22: 432,1 Mio. €).
Der Anstieg von 9 Prozent ist auf Inflationseffekte, eine
höhere Anzahl von Mitarbeitenden sowie Investitionen
in Wachstumsprojekte zurückzuführen. Aufgrund der
starken Geschäftsentwicklung hat sich außerdem
die Zuführung zur variablen Vergütung im ersten
Halbjahr erhöht.
Unser Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) stieg entsprechend um 25 Prozent auf 733,0 Mio.
€ (Q2/22: 584,9 Mio. €). Das im EBITDA
einbezogene Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich u.
a. durch Bewertungseffekte aus Minderheitenbeteiligungen
auf -15,6 Mio. € (Q2/22: -0,8 Mio. €). Im Zuge
der Übernahme von Minderheitenanteilen an der ISS und
der angestrebten Bündelung von Kompetenzen in unserem
Segment Data & Analytics führten einmalige
Bewertungsanpassungen einer bedingten Kaufpreiskomponente
zu Belastungen in Höhe von 9 Mio. €.
Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen beliefen
sich auf 90,0 Mio. € (Q2/22: 81,6 Mio. €). Darin
enthalten sind Kaufpreisallokationseffekte erworbener
Unternehmen von insgesamt 29,1 Mio. €. Unser
Finanzergebnis verbesserte sich auf -10,3 Mio. €
(Q2/22: -25,7 Mio. €), wobei unser Finanzergebnis in
der Vorjahresperiode maßgeblich von der Bildung von
Zinsrückstellungen für erwartete Steuerzahlungen
beeinflusst wurde.
Im zweiten Quartal 2023 lag damit der unseren
Anteilseignern zuzurechnende Periodenüberschuss bei
443,2 Mio. € (Q2/22: 341,1 Mio. €), ein Anstieg
im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent. Das
unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,41
€ (Q2/22: 1,86 €) bei durchschnittlich 183,7 Mio.
Aktien. Unser Ergebnis je Aktie vor
Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) lag bei 2,52 €
(Q2/22: 1,98 €).
Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse
AG, kommentierte die Entwicklung wie folgt: "Das Ergebnis
im ersten Halbjahr lag deutlich über unseren
Erwartungen. Neben dem fortlaufenden strukturellen Wachstum
haben die immer weiter gestiegenen Zinsen unser
Geschäft zusätzlich beflügelt. Wir gehen
davon aus, dass wir unsere Prognose im laufenden
Geschäftsjahr übertreffen werden." Zum Stand bei
der geplanten Übernahme von SimCorp sagte Pottmeyer:
"Seit der Ankündigung im April haben wir von allen
Seiten viele positive Rückmeldungen erhalten. Bis auf
das Anmeldeverfahren bei der EU-Kommission wurden alle
regulatorischen Freigaben bereits erteilt. Wir liegen damit
voll im Zeitplan."
Segment Data & AnalyticsKennzahlen des Segments Data & Analyticsscrollen
Unser Segment Data & Analytics hat auch im zweiten
Quartal maßgeblich zum strukturellen Wachstum
beigetragen. Eine Anpassung volumenbasierter Lizenzentgelte
für Finanzderivate mit Bezug auf das erste Halbjahr
2023 führte zu zusätzlichen Nettoerlösen im
Bereich Index von 5 Mio. €, was den
Nettoerlösrückgang aus gehandelten Kontrakten
ausgleichen konnte.
Im Bereich Analytik konnten wir im Vergleich zum Vorjahr
unsere Nettoerlöse deutlich steigern. Dies ist
maßgeblich auf Einnahmen aus
Vertragsverlängerungen zurückzuführen, die
an den Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses gekoppelt
sind.
Die Nachfrage nach ESG-Produkten von ISS war auch im
zweiten Quartal auf einem hohen Niveau. Marktteilnehmende
zeigten weiterhin großes Interesse an ESG-Ratings und
-Daten. Auch die von ISS angebotenen Services für
Unternehmen im Bereich Corporate Solutions, die Corporate
Governance- und Corporate Sustainability-Lösungen
beinhalten, stoßen weiterhin auf großes
Interesse. Das Wachstum im Bereich ESG konnte auf der
Erlösseite durch den schwächeren US-Dollar im
Vergleich zum Vorjahresquartal nur moderat zum
Nettoerlöswachstum auf Gruppenebene beitragen.
Das im EBITDA einbezogene Ergebnis aus Finanzanlagen
reduzierte sich u. a. durch Bewertungseffekte aus
Minderheitenbeteiligungen. Im Zuge der Übernahme von
Minderheitenanteilen an der ISS und der angestrebten
Bündelung von Kompetenzen in unserem Segment Data
& Analytics führten einmalige
Bewertungsanpassungen einer bedingten Kaufpreiskomponente
zu Belastungen in Höhe von 9 Mio. €.
Segment Trading & ClearingKennzahlen des Segments Trading & Clearingscrollen
Nachdem im Vorjahresquartal die Unsicherheit unter den
Marktteilnehmenden aufgrund des Angriffskriegs Russlands
gegen die Ukraine sowie der steigenden Inflation zu
höherer Volatilität an den Aktienmärkten
geführt hatte, verlief das zweite Quartal 2023
verhaltener. In unserem Segment Trading & Clearing
führte dies dazu, dass die Handelsvolumina in
Aktienderivaten teilweise deutlich unter denen des
Vorjahres lagen. Einen entsprechenden Rückgang zeigten
die Nettoerlöse in diesem Bereich.
Bei den Zinsderivaten führte die Aussicht auf ein
Ende der steigenden Zinsen zu einem Rückgang der
gehandelten Kontrakte von 12 Prozent. Dieser Rückgang
konnte u. a. durch eine hohe Nachfrage nach der Verrechnung
von außerbörslich gehandelten Zinsprodukten
kompensiert werden. Hier stieg das ausstehende
Nominalvolumen zum Ende der Berichtsperiode im
Vorjahresvergleich um 24 Prozent auf 34 Bio. €, womit
unser Marktanteil bei 20 Prozent liegt. Durch die
niedrigere Volatilität im Vergleich zum
Vorjahresquartal reduzierten sich die für den Handel
mit Finanzderivaten hinterlegten Sicherheiten und die
entsprechenden Nettoerlöse in diesem Bereich. Positiv
entwickelte sich das Repo-Geschäft (Finanzderivate,
Sonstige), das u. a. aufgrund der höheren Zinsen auf
eine hohe Nachfrage unter den Marktteilnehmenden
gestoßen ist. Ferner enthielten die Nettoerlöse
(Finanzderivate, Sonstige) einen Einmaleffekt aus der
Erstattung von Rechtskosten von rund 11 Mio. €.
Im Bereich Commodities konnten wir die Nettoerlöse
über alle Produktgruppen deutlich steigern.
Haupttreiber waren hier die Stromderivate. Im Vorjahr haben
hohe Anforderungen an zu hinterlegende Sicherheiten
für den Derivatehandel zu eingeschränkter
Handelskapazität unter den Marktteilnehmenden
geführt. Nachdem die Strompreisschwankungen und die
Anforderungen an die zu hinterlegenden Sicherheiten im
Verlauf des ersten Halbjahres wieder abgenommen hatten,
kehrte die Handelsaktivität wieder zurück und
wurde durch eine insgesamt höhere Aktivität in
den europäischen Kernmärkten weiter gesteigert.
Während im Vorjahresquartal eine Verdreifachung der
Handelsvolumina mit Gas zu verzeichnen war, konnte dieser
Wert in diesem Quartal nochmal leicht gesteigert werden.
Maßgeblich war hierfür die anhaltende
Unsicherheit in Bezug auf die europäische
Gasversorgung aufgrund des Angriffskriegs Russlands gegen
die Ukraine. Insgesamt konnten wir die Marktanteile
über alle Produktgruppen hinweg erhöhen. Trotz
der niedrigeren zu hinterlegenden Sicherheiten im Vergleich
zum Vorjahr konnten wir die Nettozinserträge im
Bereich Commodities, Sonstige deutlich steigern, was
hauptsächlich auf die höheren US-Zinsen
zurückzuführen ist.
Nachdem im Vorjahresquartal Rezessionsängste und
Unsicherheiten in Bezug auf die Zinsentwicklung noch
für regen Handel mit Wertpapieren gesorgt hatten,
zeigten sich die Märkte im zweiten Quartal 2023
ruhiger. Die Volatilität lag entsprechend unter dem
Vorjahresniveau und führte zu einem niedrigeren
Orderbuchvolumen im Bereich Wertpapiere. Zudem enthalten
die Nettoerlöse des Vorjahresquartals einen positiven
Einmaleffekt durch die Entkonsolidierung der Tradegate
Exchange GmbH in Höhe von 13 Mio. €.
Im Devisenhandel stiegen die durchschnittlich
gehandelten Tagesvolumina im Vergleich zum
Vorjahresquartal. Dies wirkte sich positiv auf die in
diesem Bereich erzielten Nettoerlöse aus.
Segment Fund ServicesKennzahlen des Segments Fund Servicesscrollen
Im Bereich Fund Services konnten wir unsere
Nettoerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich
steigern. Das verwaltete Vermögen und die Anzahl der
abgewickelten Transaktionen im Bereich Fondsabwicklung
bewegten sich in etwa auf Höhe der Vorjahreswerte und
entwickelten sich somit besser als der Gesamtmarkt, der im
Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Dies ist vor
allem auf zusätzliches Geschäft mit neu
gewonnenen Kunden zurückzuführen. Durch die
Abspaltung unseres Fondsgeschäfts vom
Wertpapierabwicklungsgeschäft (Securities Services)
wurde der betreffende Teil des Nettozinsergebnisses aus dem
Bankgeschäft in Höhe von 16 Mio. € von
Securities Services zu Fund Services (Sonstige)
umgegliedert. Im gleichen Zuge führte die Separierung
zu einem Transfer von Nettoerlösen in Höhe von 4
Mio. € von Fund Services zu Securities Services
(Custody, Settlement und Sonstige).
Im April 2023 hat die Clearstream Fund Centre S.A.
bekanntgegeben, dass sie eine eigene Banklizenz in
Luxemburg erhalten hat. Clearstream Fund Centre S.A. wird
das Fondsausführungsgeschäft Vestima bedienen,
das Zugang zu mehr als 230.000 Fonds in über 50
Märkten bietet und Kunden bei der Erfüllung der
aufsichtsrechtlichen Anforderungen für Fonds
unterstützen. Clearstream Fund Centre S.A. wird eng
mit Clearstreams nationalem und internationalem
Zentralverwahrer (CSD, ICSD) verzahnt sein und
bereichsübergreifende Synergien für ihre Kunden
nutzen. Die im Rahmen der Separierung des
Fondsgeschäfts angefallenen Aufwendungen haben
maßgeblich zur Kostensteigerung im zweiten Quartal
2023 beigetragen.
Segment Securities ServicesKennzahlen des Segments Securities Servicesscrollen
Im Bereich Securities Services stiegen unsere
Nettoerlöse deutlich im Vergleich zum Vorjahr. Eine
anhaltend hohe Emissionstätigkeit von Unternehmen und
der öffentlichen Hand hat zum Wachstum des verwahrten
Volumens geführt. Aufgrund der straffen Geldpolitik
der Zentralbanken erhöhte sich die Nachfrage der
Marktteilnehmenden nach Wertpapierleihegeschäften und
Sicherheitenmanagement deutlich. Dies zeigte sich in einem
Wachstum des durchschnittlich ausstehenden Volumens in der
Berichtsperiode. Insgesamt haben diese Effekte zum
Nettoerlöswachstum in der Verwahrung beigetragen.
Zudem wurden im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr
Transaktionen abgewickelt, was einen positiven Effekt auf
die in diesem Bereich erzielten Nettoerlöse hatte.
Unsere Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, die
im Segment Securities Services auf Bareinlagen erzielt
werden, profitierten im Berichtszeitraum stark von den
erhöhten Leitzinsen der Zentralbanken. Trotz leicht
niedrigerer Bareinlagen konnten wir somit eine signifikante
Steigerung der Nettoerlöse im Vergleich zum
Vorjahresquartal erzielen.
Wie bereits im Abschnitt "Segment Fund Services"
beschrieben, wurde durch die Abspaltung unseres
Fondsgeschäfts vom Wertpapierabwicklungsgeschäft
(Securities Services) der betreffende Teil des
Nettozinsergebnisses aus dem Bankgeschäft in Höhe
von 16 Mio. € von Securities Services zu Fund Services
(Sonstige) umgegliedert. Im gleichen Zuge führte die
Separierung zu einem Transfer von Nettoerlösen in
Höhe von 4 Mio. € von Fund Services zu Securities
Services (Custody, Settlement und Sonstige).
FinanzlageCashflowDie Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten
Halbjahr 2023 einen positiven Cashflow in Höhe von
402,5 Mio. € (H1/2022: 284,8 Mio. €).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
betrug 1.084,8 Mio. € (H1/2022: 1.119,1 Mio. €)
vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen
und resultierte maßgeblich aus dem
Periodenüberschuss in Höhe von 954,5 Mio. €
(H1/2022: 793,1 Mio. €) sowie aus der Veränderung
des Working Capitals. Im ersten Halbjahr 2023 betrugen die
Mittelzuflüsse aus Investitionstätigkeit 39,4
Mio. € (H1/2022: Mittelabflüsse in Höhe von
1.049,6 Mio. €) und waren vor allem durch Schwankungen
der kurz- und langfristigen Anlagen der Kundengelder
geprägt. Zudem lagen die Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen mit 110,8 Mio. €
(H1/2022: 134,8 Mio. €) durch Sondereffekte im
Vorjahreszeitraum auf einem niedrigeren Niveau. Der
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führte zu
Mittelabflüssen in Höhe von 702,8 Mio. € und
beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer
Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe
von 661,5 Mio. € (H1/2022: 587,6 Mio. €).
Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni
2023 auf 2.595,9 Mio. € (30. Juni 2022: 2.255,0 Mio.
€). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben betrugen
1.369,3 Mio. € (30. Juni 2022: 793,0 Mio. €).
KapitalmanagementGenerell erwarten unsere Kunden, dass wir konservative
Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweisen und somit
ein gutes Kreditrating erzielen. Für den Fall einer
erfolgreichen Übernahme von SimCorp ist eine
Finanzierung der Transaktion durch eine Mischung aus
vorhandenen Barmitteln und Fremdkapitalinstrumenten
geplant. Im Falle einer vollständigen Übernahme
wird erwartet, dass die angedachte Finanzierung der
geplanten Transaktion zu einem Kreditrating von AA- auf
Konzernebene führt, wobei auf Clearstream-Ebene ein
Rating von AA gehalten wird. Die Deutsche Börse strebt
auch nach dem Abschluss des Angebots an, ein starkes
"Investment Grade"-Rating sowohl auf Konzernebene als auch
auf Clearstream-Ebene aufrechtzuerhalten, um den
nachhaltigen Erfolg in der Wertpapierverwahrung und
-abwicklung sicherzustellen.
DividendeGenerell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine
Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des
Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der
Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb
dieser Bandbreite steuert die Gruppe die tatsächliche
Ausschüttungsquote im Wesentlichen in
Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung sowie
unter Berücksichtigung von
Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus plant
die Deutsche Börse AG, die verbleibenden
verfügbaren Mittel primär in die externe
Weiterentwicklung der Gruppe zu investieren. Sofern diese
Mittel nicht durch die Gruppe investiert werden
können, stellen zusätzliche Ausschüttungen,
insbesondere in Form von Aktienrückkäufen, eine
weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar.
Für das Geschäftsjahr 2022 hat die Deutsche
Börse AG am 19. Mai 2023 eine Dividende von 3,60
€ je Stückaktie ausgeschüttet (2022 für
das Geschäftsjahr 2021: 3,20 €). Die
Ausschüttungsquote betrug somit 44 Prozent (2022
für das Geschäftsjahr 2021: 49 Prozent auf Basis
berichteter Zahlen). Bei 183,7 Mio. dividendenberechtigten
Stückaktien ergab sich damit eine Dividendensumme von
661,5 Mio. € (2022 für das Geschäftsjahr
2021: 587,6 Mio. €).
VermögenslageIm Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz
gezeigt und wesentliche Änderungen in der
Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz
finden Sie im verkürzten Konzernzwischenabschluss.
Die Veränderung der Bilanzsumme gegenüber dem
31. Dezember 2022 ergibt sich vor allem aus den
Schwankungen in den Finanzinstrumenten der zentralen
Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem
Bankgeschäft sowie den Bardepots der
Marktteilnehmenden. Die Höhe dieser Positionen
ändert sich entsprechend den Bedürfnissen und
Handlungen der Kunden sowie den Volatilitäten der
Märkte täglich.
Konzernbilanz (Auszüge)scrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
NachtragsberichtWesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind
nicht eingetreten.
RisikoberichtDie Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem
Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 60 bis 87
Rahmenbedingungen, Strategie, Grundsätze,
Organisation, Prozesse, Überwachung, Methoden und
Konzepte ihres Risikomanagements sowie Maßnahmen zur
Steuerung bzw. Verringerung von Risiken umfassend dar.
Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche
Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit,
Verarbeitung materieller Güter sowie aus
Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details
zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu
ihrer Minderung sind im Geschäftsbericht 2022 der
Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 69 bis 73
dargestellt. Grundsätzlich hat sich das Risikoprofil
der Gruppe in Bezug auf die operationellen Risiken
gegenüber 2022 nicht wesentlich geändert. Zum
Bilanzstichtag betragen die Operationellen Risiken für
die Gruppe ca. 60 Prozent des Required Economic Capital
(REC), was einer Verringerung von ca. 7 Prozentpunkten
verglichen mit dem korrespondierenden Anteil zum Jahresende
2022 entspricht.
In Anbetracht des anhaltenden russischen Angriffskrieges
gegen die Ukraine bleiben die ergriffenen Maßnahmen
sowie Sanktionsumsetzungen weiterhin bestehen. Die Gruppe
steuert dieses Risiko weiterhin aktiv durch
Überwachung und Sensibilisierung.
Risiken können sich auch aus laufenden rechtlichen
Verfahren ergeben. Sie können auftreten, wenn die
Gruppe Deutsche Börse gegen Gesetze oder Vorgaben
verstößt, unzulängliche Vertragsbedingungen
eingeht oder die Rechtsprechung nicht genügend
beachtet, und in Verlusten münden. Zu den rechtlichen
Risiken zählen ebenso Betrug sowie arbeitsrechtliche
Fragestellungen. Erläuterungen zu substanziellen
Rechtsstreitigkeiten sowie Steuerrisiken sind in
Erläuterung 13 im Konzernzwischenanhang dargestellt.
Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche
Börse als Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiko
in den Finanzinstituten der Clearstream-Holding-Gruppe und
Eurex Clearing AG sowie in der European Commodity Clearing
AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und
Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet.
Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über
kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert
sind. Damit werden Liquiditätsrisiken sowie
Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Das
Risikoprofil der Gruppe hat sich in Bezug auf die
Finanziellen Risiken gegenüber 2022 nicht wesentlich
geändert. Der Anteil der Kredit- und Marktrisiken an
den gesamten Kapitalanforderungen beträgt 35 Prozent,
was einer Erhöhung von rund 4 Prozentpunkten
verglichen mit dem korrespondierenden Anteil zum Jahresende
2022 entspricht. Während die Kapitalanforderungen
für Kreditrisiken in geringem Maße gesunken
sind, sind die Kapitalanforderungen für Marktrisiken
gestiegen, unter anderem durch die Zusammensetzung des
verwalteten Pensionsportfolios für die
Gruppenunternehmen. Details zu den Finanziellen Risiken
sind im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 73 bis 78
dargestellt.
Die Pensionen der derzeitigen und ehemaligen
Mitarbeitenden werden über eine Reihe von
Pensionsplänen verwaltet. Das Pensionsrisiko ist das
Risiko von steigenden Kosten aus der aktuellen Bewertung
der Pensionsrückstellungen infolge gestiegener
Lebenserwartung, Gehaltserhöhungen und steigender
Inflation. Die Berechnung erfolgt mit Unterstützung
von Aktuaren im Laufe des ersten Quartals eines
Geschäftsjahres. Zum Bilanzstichtag beträgt das
Pensionsrisiko für die Gruppe ca. 5 Prozent des REC.
Pensionsrisiken werden in 2023 erstmals auf Ebene der DBAG
berücksichtigt.
Das Geschäftsrisiko beschreibt den unerwarteten
Restverlust, der entsteht, wenn die Earnings at Risk den
erwarteten Jahresüberschuss nach Steuern
übersteigen, was auf das Wettbewerbsumfeld (z. B.
Kundenverhalten, Investitionsausfall, Branchenentwicklung),
gesamtwirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen oder
auf strategische Fehlentscheidungen des Managements
zurückzuführen sein kann. Einflussfaktoren
für diesen Restverlust sind beispielsweise geringere
Umsatzerlöse oder höhere Kosten im Vergleich zu
den entsprechenden Planzahlen. Das Geschäftsrisiko
wird ausgewiesen, wenn der berechnete Value at Risk
höher ist als der geplante Nettogewinn für die
nächsten vier Quartale. In Bezug auf
Geschäftsrisiken hat sich das Risikoprofil der Gruppe
Deutsche Börse gegenüber 2022 nicht wesentlich
geändert. Geschäftsrisiken werden von den
Unternehmensbereichen ständig überwacht. Details
zu den Geschäftsrisiken sind im Geschäftsbericht
2022 auf den Seiten 78 und 79 dargestellt.
Die Gruppe bewertet und überwacht fortlaufend ihre
Risikosituation. Als Hauptinstrument zur Quantifizierung
wird das sog. "Value at Risk (VaR)"-Modell verwendet. Es
dient dazu, bei einem vorab definierten Konfidenzniveau und
einem Zeitfenster von zwölf Monaten das Kapital zu
ermitteln, welches benötigt wird, um mögliche
Verluste auszugleichen, die innerhalb eines Jahres anfallen
können. Darüber hinaus werden sog. Stresstests
durchgeführt, um extreme, aber plausible Ereignisse
und ihre Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit zu
simulieren. Weitere Risikoüberwachungsmethoden sind
komplementäre Risikometriken.
Durch insb. Marktrisiken und Pensionsrisiken hat sich
das REC der Gruppe Deutsche Börse (bezogen auf ein
Konfidenzniveau von 99,9 Prozent) von 1.754 Mio. € zum
31. Dezember 2022 auf 1.818 Mio. € zum 30. Juni 2023
um 4 Prozent erhöht. Diesen Risiken steht ein
verfügbares Risikodeckungspotenzial von 8,9 Mrd.
€ gegenüber.
Unter Berücksichtigung aller voran genannten
Risikoquantifizierungsinstrumente sowie des von ihm als
wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der
Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass
die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche
Änderung der im Geschäftsbericht 2022
beschriebenen Risikosituation des Konzerns ist für den
Vorstand daher derzeit nicht erkennbar.
ChancenberichtDie Beschreibung der Chancen und des Chancenmanagements
haben sich im Vergleich zur Darstellung im
Geschäftsbericht 2022 (Seiten 88-91) nicht wesentlich
geändert.
PrognoseberichtAngesichts der starken Entwicklung im ersten Halbjahr
2023 und des positiven Ausblicks auf den weiteren
Jahresverlauf rechnen wir nun für 2023 mit einem
deutlich stärkeren zyklisch bedingten
Nettoerlöswachstum im Vergleich zu unseren
ursprünglichen Annahmen. In der Prognose im
Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 91 bis 94 sind
wir für den Prognosezeitraum von Nettoerlösen in
einer Bandbreite von 4,5-4,7 Mrd. € und einem Ergebnis
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,6-2,8
Mrd. € ausgegangen. Wir erwarten, dass wir für
den Prognosezeitraum die Bandbreite der Nettoerlöse
und des EBITDA übertreffen werden. Dies beinhaltet
noch nicht den erwarteten zusätzlichen Beitrag von
SimCorp im vierten Quartal.
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungfür die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2023scrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnungfür die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2023scrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
Konzernbilanzzum 30. Juni 2023Aktivascrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
Passivascrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
Konzern-Kapitalflussrechnungfür die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2023scrollen
Konzern-Eigenkapitalentwicklungfür die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2023scrollen
scrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
Erläuterungen zum verkürzten KonzernzwischenabschlussGrundlagen und Methoden1. Allgemeine GrundsätzeUnternehmensinformationenDie Deutsche Börse AG ist das Mutterunternehmen der
Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse AG
("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main wird im
Handelsregister B des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter
der Nummer HRB 32232 geführt. Die Deutsche Börse
AG und ihre Tochtergesellschaften betreiben Kassa- und
Derivatemärkte. Ihre Geschäftsfelder reichen von
Dienstleistungen im vorbörslichen Umfeld und der
Wachstumsfinanzierung sowie der Wertpapierzulassung
über den Handel, die Verrechnung und die Abwicklung
bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren. Zudem werden
IT-Dienstleistungen erbracht und Marktinformationen
vertrieben. Des Weiteren besitzen bestimmte
Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG eine
Banklizenz und bieten Bankdienstleistungen für Kunden
an.
Der Konzernumsatz wird stärker durch die
Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den
Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren
beeinflusst. Aufgrund einer Konzentration der Kosten
für Projekte, die erst im vierten Quartal zum
Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten
Quartal üblicherweise höher als in den ersten
drei Quartalen des Geschäftsjahres. Die
Veränderung der Konzern-Bilanzsumme resultiert
überwiegend aus den Finanzinstrumenten der zentralen
Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem
Bankgeschäft sowie Bardepots der Marktteilnehmenden.
Die Höhe dieser Positionen ändert sich
entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der
Kunden sowie den Volatilitäten der Märkte
täglich.
Grundlagen der BerichterstattungDer Konzernzwischenabschluss wurde im Einklang mit den
International Financial Reporting Standards (IFRS) und den
diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen
des International Financial Reporting Interpretations
Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der
Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments
und des Rates über die Anwendung internationaler
Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union
anzuwenden sind. Der Konzernzwischenabschluss wurde
entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes
(WpHG) sowie in Übereinstimmung mit dem International
Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
aufgestellt und unterliegt einer prüferischen
Durchsicht. Es wurde im Einklang mit IAS 34 ein
verkürzter Berichtsumfang gegenüber dem
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 gewählt.
Der Konzernzwischenabschluss ist im Zusammenhang mit dem
geprüften und veröffentlichten Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2022 und den darin veröffentlichten
Anhangangaben zu lesen.
Angaben zu Risiken sind im Abschnitt Risikobericht im
Konzernzwischenlagebericht enthalten und sind ein
wesentlicher Bestandteil des Konzernzwischenabschlusses.
Der Konzernzwischenabschluss der Deutsche Börse AG
ist in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche
Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt,
werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €)
angegeben. Aufgrund von kaufmännischen Rundungen
können sich Abweichungen zu den nicht gerundeten
Beträgen und zu angegebenen Summen ergeben. Daraus
können sich ebenfalls leichte Abweichungen zu den
veröffentlichten Vorjahreszahlen ergeben.
Der Ertragsteueraufwand im Konzernzwischenabschluss wird
nach IAS 34 auf Grundlage der bestmöglichen
Schätzung des gewichteten durchschnittlichen
Steuersatzes für das gesamte Geschäftsjahr
ermittelt. Dabei werden die am Abschlussstichtag
gültigen beziehungsweise aufgrund gesetzlicher
Regelungen bereits verabschiedeten künftigen
Steuersätze berücksichtigt.
Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die der
Konzern in diesem Konzernzwischenabschluss angewandt hat,
entsprechen mit Ausnahme der Anpassungen in
Erläuterung 2 denen, die im Konzernabschluss 2022
angewandt und dargestellt wurden.
Geänderte Rechnungslegungsstandards - im Berichtszeitraum umgesetztAlle von der Europäischen Kommission anerkannten
und verpflichtend anzuwendenden Standards und
Interpretationen wurden angewandt.
Standard/Änderungen/Interpretationenscrollen
Neue Rechnungslegungsstandards - bisher nicht umgesetztDas IASB hat folgende neue und geänderte Standards
und Interpretationen verabschiedet, die im Berichtszeitraum
nicht angewandt wurden, da eine Übernahme durch die EU
noch aussteht oder eine verpflichtende Anwendung noch nicht
besteht. Die neuen und geänderten Standards und
Interpretationen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden,
die am oder nach dem Anwendungszeitpunkt beginnen. Eine
vorzeitige Anwendung erfolgt für gewöhnlich
nicht, auch wenn einzelne Standards dies zulassen.
Standard/Änderungen/Interpretationenscrollen
Im Oktober 2021 einigten sich über 135 Länder
im Rahmen des "OECD/G20 Inclusive Framework on Base Erosion
and Profit Shifting (BEPS)" auf die Einführung einer
globalen Mindestbesteuerung für multinationale
Konzerne mit einem konsolidierten Jahresumsatz von
mindestens 750 Mio. €. Das als Pillar II bekannte
Reformvorhaben verfolgt das Ziel, eine effektive
Mindestbesteuerung von Gewinnen betroffener multinationaler
Konzerne mit 15 Prozent pro Jurisdiktion sicherzustellen.
Dadurch soll der internationale Steuerwettbewerb begrenzt
und eine faire und angemessene Besteuerung sichergestellt
werden.
Nachdem im Dezember 2021 die Pillar II Model Rules von
der OECD veröffentlicht worden waren, konnte ein Jahr
später unter allen EU-Mitgliedstaaten eine Einigung
über die verpflichtende Umsetzung der globalen
Mindeststeuer in der Europäischen Union bis Ende
Dezember 2023 erzielt und eine entsprechende EU-Richtlinie
verabschiedet werden. In Europa sowie auch auf
internationaler Ebene sind seitdem bereits entsprechende
Gesetzgebungsprozesse angelaufen. In Deutschland wurde am
20. März 2023 ein erster Entwurf des nationalen
Umsetzungsgesetzes (sog.
Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz) vom
Bundesministerium für Finanzen veröffentlicht.
Das Management der Gruppe überwacht den Fortschritt
der Gesetzgebungsverfahren in den für den Konzern
relevanten Jurisdiktionen. Da die Tochterunternehmen und
Betriebsstätten der Gruppe überwiegend in
Jurisdiktionen ansässig sind, deren nominaler
Steuersatz über dem Mindeststeuersatz von 15 Prozent
liegt, werden nach dem aktuellen Stand der Gesetzgebung
keine wesentlichen steuerlichen Auswirkungen aus der
für Anfang 2024 erwarteten Inkraftsetzung der globalen
Mindeststeuer erwartet.
Die Änderungen an IAS 12 sehen eine temporäre
Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern im
Zusammenhang mit der Einführung der globalen
Mindestbesteuerung vor.
2. AnpassungenDie Gruppe Deutsche Börse hat zum 30. Juni 2023
verschiedene Ausweisänderungen bzw. Anpassungen in der
Konzernbilanz und Konzern-Gesamtergebnisrechnung
retrospektiv vorgenommen, die zum 31. Dezember 2022 bzw.
30. Juni 2022 veröffentlichten Zahlen wurden
entsprechend angepasst. Es handelt sich um reine
Ausweisänderungen, die keine Auswirkungen auf den
Periodenüberschuss und das Gesamtergebnis haben.
Anpassungen im Rahmen der SAP S/4 HANA TransformationWir haben die Struktur in der Konzernbilanz im Zuge der
Neukonzeption des Konzernkontenplans im Rahmen unserer SAP
S/4 HANA Transformation angepasst, da es transparenter und
sinnvoller ist, sämtliche Leistungen an Arbeitnehmende
in separaten Bilanzposten zu zeigen, die die Wichtigkeit
dieser Verpflichtungen stärker betonen. Zudem haben
wir die Darstellung innerhalb des Konzerneigenkapitals an
den geltenden Marktstandard angepasst, um die
Vergleichbarkeit von Finanzinformationen zu erhöhen.
Weiterhin wurde der Ausweis bestimmter Verbindlichkeiten
aus Clearinggeschäften geschärft.
Eigenkapitalscrollen
Leistungen an ArbeitnehmendeWir haben eine neue lang- und kurzfristige
Bilanzposition "Leistungen an Arbeitnehmende" (siehe
Erläuterung 9) eingeführt, in der
Pensionsverpflichtungen, andere langfristige Leistungen an
Arbeitnehmer sowie langfristige Leistungen aus Anlass der
Beendigung des Arbeitsverhältnisses gebündelt
werden. Aus der bisherigen Position "Rückstellungen
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen"
erfolgte rückwirkend zum 1. Januar 2022 eine
Umgliederung in Höhe von 149,0 Mio. € und zum 31.
Dezember 2022 in Höhe von 23,9 Mio. €. Zudem
wurden Verpflichtungen aus Vorruhestandsleistungen, aus
aktienbasierter Vergütung sowie variabler
Vergütung aus den sonstigen langfristigen
Rückstellungen umgegliedert. Daraus ergibt sich
rückwirkend zum 1. Januar 2022 eine Umgliederung in
Höhe von 14,8 Mio. € und zum 31. Dezember 2022 in
Höhe von 95,9 Mio. €. Weiterhin wurden
rückwirkend zum 1. Januar 2022 Umgliederungen in
Höhe von 30,6 Mio. € und zum 31. Dezember 2022 in
Höhe von 38,0 Mio. € aus den sonstigen
kurzfristigen Verbindlichkeiten für
Urlaubsansprüche, Gleitzeit- und
Überstundenguthaben in die neue Position "Kurzfristige
Leistungen an Arbeitnehmende" vorgenommen. Zum 1. Januar
2022 wurden weiterhin rückwirkend Umgliederungen in
Höhe von 186,9 Mio. € und zum 31. Dezember 2022
in Höhe von 223,8 Mio. € aus den sonstigen
kurzfristigen Rückstellungen für Aktienbasierte
Vergütungen, Bonus- sowie Abfindungszahlungen
vorgenommen.
Anpassung Verbindlichkeiten aus ClearinggeschäftVerbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Abwicklung von
Clearinggeschäften, die in Zahlungsmitteln beglichen
werden, wurden bisher in den sonstigen kurzfristigen
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Im Rahmen der S4 Hana
Migration wurde diese Abweichung identifiziert und es
erfolgte eine Umgliederung in den Posten "Andere zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten". Daraus resultiert zum 1. Januar 2022
eine Umgliederung in Höhe von 74,2 Mio. € und zum
31. Dezember 2022 in Höhe von 15,1 Mio. €, die
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 wurde entsprechend
angepasst.
Anpassungen sanktionierte finanzielle Vermögenswerte und VerbindlichkeitenIn Vorjahren wurden kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte und korrespondierend kurzfristige
Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz ausgewiesen, die
sich jedoch durch internationale Sanktionen nicht im
Zugriff des Konzerns befanden. Auf Basis einer rechtlichen
Würdigung dieser Positionen wurde die bilanzielle
Behandlung angepasst. Dies führte zu einer
Verringerung der finanziellen Vermögenswerte und
finanziellen Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz zum 1.
Januar 2022 in Höhe von 188,0 Mio. € und zum 31.
Dezember 2022 in Höhe von 203,8 Mio. €.
Anpassungen nicht beherrschenden AnteileIm Geschäftsjahr 2022 wurde aufgrund einer nicht
zutreffenden Zuweisung von Fremdwährungseffekten aus
der Umrechnung der Geschäfts- oder Firmenwerte im
Rahmen der Anwendung der Partial Goodwill Methode zu den
nicht beherrschenden Anteilen eine rückwirkende
Anpassung vorgenommen. Zum 30. Juni 2022 resultierten
daraus zudem eine Erhöhung der
Neubewertungsrücklage und eine Verminderung der nicht
beherrschenden Anteile sowie eine Verminderung des den
nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden
Gesamtergebnisses in Höhe von jeweils 17,3 Mio.
€. Die Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie die
Konzern-Gesamtergebnisrechnung zum 30. Juni 2022 wurden
entsprechend angepasst.
3. KonsolidierungskreisIm ersten Halbjahr 2023 gab es keine wesentlichen
Veränderungen im Konsolidierungskreis.
Die Deutsche Börse AG hat im zweiten Quartal mit
internen Umstrukturierungen unter gemeinsamer Beherrschung
(Common Control) begonnen. Die daraus resultierenden
vorübergehende Effekte wurden erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst, siehe
Konzern-Eigenkapitalentwicklung.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung4. UmsatzerlöseDie Gruppe Deutsche Börse berichtet ihre
Umsatzerlöse auf Basis der Segmentstruktur.
Die Umsatzrealisation für die wichtigsten
Produktlinien der Segmente, wie sie die Gruppe aufgliedert
und ausweist, sind im Geschäftsbericht 2022 in
Erläuterung 5 beschrieben.
Zusammensetzung der Umsatzerlösescrollen
5. Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen GeschäftenDas Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und
ähnlichen Geschäften setzt sich im Wesentlichen
aus Erträgen aus der Geldanlage
überschüssiger Liquidität sowie aus der Fair
Value-Bewertung von Fremdwährungsgeschäften
zusammen. Des Weiteren sind Erträge aus
Währungsdifferenzen, die aus Finanzinstrumenten des
Bankgeschäftes resultieren, enthalten. Zudem werden in
diesem Posten Wertberichtigungen aus Finanzinstrumenten
sowie Erträge aus der Herabsetzung von
Verbindlichkeiten, die das Bankgeschäft betreffen,
gezeigt.
Der Anstieg des Treasury-Ergebnis aus dem
Bankgeschäft in Höhe von 348,2 Mio. € ist
maßgeblich auf die Entwicklung der
Nettozinserträge, bedingt durch die Zinsanhebungen der
Notenbanken, zurückzuführen.
6. Sonstige betriebliche AufwendungenZusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungenscrollen
Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige
Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im
Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner
enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische
und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für
Prüfungstätigkeiten.
Erläuterungen zur Konzernbilanz7. Immaterielle Vermögenswerte und SachanlagenDer Posten immaterielle Vermögenswerte enthält
im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in
Höhe von 5.880,7 Mio. € (31. Dezember 2022:
5.913,7 Mio. €), andere immaterielle
Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und
Kundenbeziehungen) in Höhe von 1.899,3 Mio. €
(31. Dezember 2022: 1.942,6 Mio. €) sowie selbst
erstellte und erworbene Software in Höhe von 601,4
Mio. € (31. Dezember 2022: 595,2 Mio. €).
Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2023
auf 584,8 Mio. € (31. Dezember 2022: 631,2 Mio.
€). Die Gruppe Deutsche Börse least eine Vielzahl
unterschiedlicher Vermögenswerte.
Darunter fallen im Wesentlichen Gebäude und
Personenkraftwagen. Die entsprechenden Buchwerte sind in
der nachfolgenden Tabelle abgebildet:
Nutzungsrechtescrollen
Als Leasinggeber aus einem Leasingvertrag weist der
Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu
fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen
aus.
8. FinanzinstrumenteFinanzanlagenDie Finanzanlagen (ausgenommen Finanzinstrumente der
zentralen Kontrahenten) beliefen sich zum 30. Juni 2023 auf
2.323,9 Mio. € (31. Dezember 2022: 2.244,4 Mio.
€). Der Anstieg der zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente resultierte
im Wesentlichen aus Zukäufen festverzinslicher
Wertpapiere in Höhe von 277,9 Mio. €.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle VerbindlichkeitenDer Bestand an Leasingverbindlichkeiten der Gruppe
Deutsche Börse beläuft sich auf 447,3 Mio. €
(31. Dezember 2022: 481,5 Mio. €).
Fair Value-HierarchieDie zum Fair Value bewerteten finanziellen
Vermögenswerte und Schulden sind den folgenden drei
Hierarchieebenen zugeordnet:
scrollen
Im ersten Halbjahr 2023 fanden keine Verschiebungen
zwischen den Leveln für zum Fair Value bewertete
Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten statt.
Fair Value-Hierarchiescrollen
Fair Value-Hierarchiescrollen
In den in Level 2 aufgeführten anderen
langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerten bzw.
Verbindlichkeiten sind Devisentermingeschäfte
enthalten. Grundlage für die Ermittlung des
Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die
Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die
verbleibende Restlaufzeit. Sie beruhen auf beobachtbaren
Marktpreisen. Basis für die Marktwertermittlung der
Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind
Markttransaktionen für identische oder ähnliche
Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie
Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Preisen
basieren.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bewertungsmethoden
inklusive der verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren
Inputfaktoren, die bei der Bestimmung des Fair Value von
Finanzinstrumenten (FVPL) in Level 3 herangezogen wurden.
Bewertungsmethoden und Inputfaktoren der Fair Value Hierarchie Level 3scrollen
Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des
Anfangsbestands auf den Endbestand für Fair Values des
Levels 3.
Entwicklung der Finanzinstrumente in Level 3scrollen
Die nicht beobachtbaren Inputfaktoren können
grundsätzlich aus einer für wahrscheinlich
gehaltenen Bandbreite von Werten bestehen. Die
Sensitivitätsanalyse ermittelt die Fair Values der
Finanzinstrumente unter Verwendung von Inputfaktoren, die
jeweils an der unteren bzw. oberen Grenze der
möglichen Bandbreite liegen. Die kurzfristigen
finanziellen Verbindlichkeiten, die in Level 3 zugeordnet
sind, beziehen sich auf den Erwerb der Minderheitenanteile
an der ISS Inc. Im Zuge dessen erwarten wir keine weiteren
Veränderungen der Inputfaktoren und somit keine
Veränderung des Fair Values der bedingten
Kaufpreiskomponente. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten
und finanziellen Vermögenswerten, die in Level 3
zugeordnet sind, handelt es sich entsprechend um eine
weitere bedingte Kaufpreiskomponente und eine Option, die
auf Grundlage von Bewertungsmodellen bewertet wurden. In
beiden Fällen würde sich eine Veränderung
der Inputfaktoren nur unwesentlich auf die Änderung
der Fair Values auswirken.
Die Fair Values der übrigen finanziellen
Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value
bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:
Die von der Gruppe Deutsche Börse unter den zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Vermögenswerten gehaltenen
Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe
von 2.112,6 Mio. € (31. Dezember 2022: 2.157,4 Mio.
€). Sie werden als Teil der zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente erfasst.
Der Marktwert der Wertpapiere wurde unter Bezugnahme auf
veröffentlichte Preisnotierungen in einem aktiven
Markt ermittelt. Die Wertpapiere wurden dem Level 1
zugeordnet.
Die ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen Fair
Value in Höhe von 3.669,4 Mio. € (31. Dezember
2022: 3.635,3 Mio. €) und werden unter den zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Fair Value
ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Aufgrund
unzureichender Marktliquidität dieser Anleihen wurden
sie dem Level 2 zugeordnet.
Für alle anderen Positionen stellt der jeweilige
Buchwert des Finanzinstruments eine angemessene
Näherung des Fair Value dar.
9. Leistungen an ArbeitnehmendeDie Pensionsrückstellungen werden
versicherungsmathematisch nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19
bewertet. Zum 30. Juni 2023 betrug der Rechnungszins
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in
Deutschland und Luxemburg 3,6 Prozent (31. Dezember 2022:
3,7 Prozent). Die aus der Neubewertung resultierenden
versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste in
Höhe von -1,3 Mio. € wurden erfolgsneutral im
Eigenkapital in dem Posten "Gewinnrücklagen" erfasst
und sind Bestandteil des sonstigen Ergebnisses in der
Gesamtergebnisrechnung.
Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmendescrollen
1) Vorjahreszahlen angepasst, siehe
Erläuterung 2.
Sonstige Erläuterungen10. Überleitungsrechnung zum FinanzmittelbestandÜberleitungsrechnung zum Finanzmittelbestandscrollen
11. Ergebnis je AktieIn Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je
Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche
Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch
die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien
dividiert wird.
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je
Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die
potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die
unter anderem im Rahmen einer aktienbasierten
Vergütung erworben werden können.
Für die Ermittlung des verwässerten
Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der
tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen,
dass alle Bezugsrechte, für die keine Erfüllung
durch Barausgleich beschlossen wurde, durch
Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.
Alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans
(LSI), für die ein Wahlrecht zwischen Erfüllung
durch Barausgleich oder Eigenkapitalinstrumente beschlossen
wurde, wurden bereits in 2021 ausgezahlt. Alle aktuellen
und zukünftigen Tranchen können
ausschließlich durch Barausgleich erfüllt
werden. Durch den langfristigen Nachhaltigkeitsplan ergeben
sich somit keine potenziell verwässernden Stammaktien.
Im Rahmen der Akquisition der Institutional Shareholder
Services Inc. liegen bis zum 25. Februar 2024 laufende
Bezugsrechte vor, deren Auswirkungen im Berichtsjahr bis
zum Bilanzstichtag einen leichten Verwässerungseffekt
hatten:
Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktiescrollen
12. SegmentberichterstattungDie Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr
Geschäft in vier Segmente. Diese Struktur dient der
internen Konzernsteuerung und ist die Basis für die
Finanzberichterstattung.
Segmentberichterstattung (Teil 1)scrollen
Segmentberichterstattung (Teil 2)scrollen
Segmentberichterstattung (Teil 3)scrollen
13. Sonstige RisikenZusätzlich zu den in früheren
Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist
die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in
verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus
dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die
Gruppe bildet Rückstellungen für
Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche
Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine
gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von
Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung
dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine
zuverlässige Schätzung der Höhe der
Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann
sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die
entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten
Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe
keine Rückstellungen. Wenn sich eine
Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche
Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe
kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung
einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann
eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust
oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese
Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell
verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche
Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis
eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich
beeinträchtigen wird.
Rechtliche RisikenEine ausführliche Darstellung des aktuellen Standes
der Rechtsstreitigkeiten ist im Geschäftsbericht 2022
auf den Seiten 236 bis 239 enthalten.
Bei den Rechtsstreitigkeiten ergaben sich im ersten
Halbjahr 2023 folgende Änderungen:
Nach Information des zuständigen Gerichts vom 28.
März 2023 wurde die am 24. Januar 2022 der Clearstream
Banking AG zugestellte Klage, in der die Clearstream
Banking AG und zwei weitere Parteien als
gesamtschuldnerisch haftende Beklagte auf Schadensersatz in
Höhe von ca. 216 Mio. € (zuzüglich Zinsen)
sowie auf Feststellung der Haftung der Beklagten für
künftige Schäden verklagt wurden, von der
Klägerin zurückgenommen.
Mit Urteil vom 22. März 2023 hat ein US-Gericht in
der sog. Peterson-II-Klage(vgl. Geschäftsbericht 2022,
S. 236 ff.) Vollstreckungsgläubigern des Iran einen
Anspruch auf Übertragung von Vermögenswerten in
Höhe von rund 1,7 Mrd. USD zugesprochen, die der
iranischen Zentralbank ("Bank Markazi") zugerechnet werden
und von Clearstream Banking S.A. in Luxemburg auf einem
Kundenkonto verwahrt werden. Clearstream Banking S.A. hat
nach sorgfältiger Analyse der Rechtslage und
Abwägung aller relevanten Belange am 21. April 2023
Berufung gegen die Entscheidung eingelegt.
Die Bank Markazi hatte im November 2022 in Luxemburg
gegen Clearstream Banking S.A. eine Feststellungsklage
sowie eine damit verbundene Klage in einem beschleunigten
Verfahren erhoben, die jeweils im Zusammenhang mit den
Verfahren "Ofisi" und "Acosta/Beer/Greenbaum/Kirschenbaum"
standen (siehe Geschäftsbericht 2022, Seite 238). Das
Luxemburger Gericht hat diese Feststellungsklage am 19. Mai
2023 abgewiesen, woraufhin die Bank Markazi auch die damit
zusammenhängende Klage im beschleunigten Verfahren
zurückgenommen hat.
Die "Levin"-Kläger, die am 26. Dezember 2018 unter
anderem gegen Clearstream Banking S.A. Klage in den USA
erhoben hatten, haben ihre Klage mit Wirkung zum 24. April
2023 zurückgenommen.
SteuerrisikenDie Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer
Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken.
Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein
Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in
Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit
erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese
Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr
für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht,
wird eine Steuerschuld gebildet. Wir überprüfen
kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung
entsprechender Steuerschulden erfüllt sind.
Wir sehen uns als Gruppe in Folge des Abschlusses der
Betriebsprüfungen für die Jahre 2006 bis 2008
Risiken ausgesetzt, die aus (i) den Korrekturen des
Vorsteuerabzugs gemäß den Schreiben des
Bundesministeriums der Finanzen vom 3. Mai 2021 sowie vom
23. Juni 2022 (betreffend die umsatzsteuerliche Behandlung
von Leistungen der Börsenbetreiber), (ii) der
Nichtanerkennung von steuerfreien Erträgen und
konzerninternen Finanzierungen sowie (iii) der
Nichtanerkennung von Rückstellungen für
Aktienoptionsprogramme resultieren. Für etwaige sich
hieraus ergebende Steuer- und Zinsnachzahlungen wurde
umfassend bilanzielle Vorsorge getroffen sowie
entsprechende Rechtsbehelfe eingelegt. Für die noch
nicht bestandskräftig veranlagten Jahre ab 2009 gehen
wir davon aus, dass die Finanzverwaltung zumindest die
vorgenannten Sachverhalte (i) und (ii) ebenfalls aufgreifen
wird.
14. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenAls nahestehend im Sinne von IAS 24 gelten die
Organmitglieder der Deutsche Börse AG, ihre nahen
Familienangehörigen sowie sämtliche als
assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen,
die von Organmitgliedern oder deren nahen
Familienangehörigen beherrscht oder maßgeblich
beeinflusst werden.
Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden UnternehmenDie folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen
der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten
Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr
2023. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu
marktüblichen Bedingungen und im ordentlichen
Geschäftsgang.
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmenscrollen
scrollen
Geschäftsbeziehungen mit Personen in SchlüsselpositionenPersonen in Schlüsselpositionen sind Personen, die
für die Planung, Leitung und Überwachung der
Tätigkeiten des Unternehmens direkt oder indirekt
zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe
zählen ausschließlich die im Berichtszeitraum
aktiven Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Deutsche
Börse AG für Zwecke des IAS 24 zu Personen in
Schlüsselpositionen. Im ersten Halbjahr 2023 gab es
bei der Deutsche Börse AG neben den einzelnen
Vergütungsbestandteilen im Zusammenhang mit dem
Arbeitsverhältnis keine wesentlichen
Geschäftsbeziehungen mit Personen in
Schlüsselpositionen.
15. Ereignisse nach dem BilanzstichtagWesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind
nicht eingetreten.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresfinanzberichterstattung der verkürzte
Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
scrollen
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtAn die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt
am Main
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss -
bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
Konzern-Kapitalflussrechnung,
Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten
erläuternden Anhangangaben - und den
Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse
Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den
Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023, die Bestandteile
des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind,
einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die
Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses
nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie
in der EU anzuwenden sind, und des
Konzernzwischenlageberichts nach den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des
WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische
Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf
Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf
analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die
durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da
wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit den IFRS für
Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden
sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in
wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den
für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren
Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
scrollen
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Publication date25 July 2023
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