Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Frankfurt am Main

Jahresabschluss 2024

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

der Deutsche Börse AG

Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern

Die Gruppe Deutsche Börse ist einer der größten Anbieter von Marktinfrastruktur weltweit. Unseren Kunden stellen wir ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum entlang der Wertschöpfungskette von Finanzmarkttransaktionen zur Verfügung. Über unsere Plattformen werden Wertpapiere, Derivate, Rohstoffe, Devisen und digitale Vermögenswerte gehandelt.

Über diesen Bericht

Der vorliegende zusammengefasste Lagebericht bezieht sich sowohl auf den Konzern Gruppe Deutsche Börse als auch auf die Deutsche Börse AG. Er erfüllt die Vorgaben des HGB und des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 20 (DRS 20). Außerdem enthält der zusammengefasste Lagebericht die Nachhaltigkeitserklärung. Die Nachhaltigkeitserklärung der Gruppe Deutsche Börse und des Mutterunternehmens Deutsche Börse AG erfüllt die Vorgaben des §§ 289b-e in Verbindung mit 315b-c HGB. Die Nachhaltigkeitserklärung wurde in Vorbereitung auf die nationale Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gemäß den Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als Rahmenwerk erstellt. Die Nachhaltigkeitserklärung wurde einer freiwilligen inhaltlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit unterzogen. Die Informationen zu unserer Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beruhen auf den Anforderungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und - soweit anwendbar - des deutschen Handelsrechts (HGB) sowie der Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS).

Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur

Die Deutsche Börse AG wurde 1992 gegründet und ist ein globales Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Sie ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Insgesamt beschäftigen wir über 15.000 Mitarbeitende mit 129 Nationalitäten an 60 Standorten.

Als einer der größten Anbieter von Kapitalmarktinfrastruktur weltweit stellen wir unseren Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum entlang der Wertschöpfungskette von Finanzmarkttransaktionen zur Verfügung. Unser Spektrum reicht dabei von Portfoliomanagementsoftware, Analytiklösungen, dem ESG-Geschäft und Entwicklungen von Indizes über Dienstleistungen für Handel, Verrechnung und Abwicklung der Aufträge bis zur Verwahrung von Wertpapieren und Fonds sowie zu Dienstleistungen für das Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement. Zudem entwickeln und betreiben wir die IT-Systeme und Plattformen, die alle diese Prozesse unterstützen. Neben Wertpapieren werden über unsere Plattformen Derivate, Rohstoffe, Devisen und digitale Vermögenswerte gehandelt.

Unser Geschäft ist in vier Segmenten organisiert: Investment Management Solutions, Trading & Clearing, Fund Services und Securities Services. Diese Struktur dient der internen Konzernsteuerung und ist die Basis unserer Finanzberichterstattung.

Für weitere Details verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Abschnitt "Ertragslage".

Der Konsolidierungskreis der Gruppe Deutsche Börse wird in Erläuterung 35 des Konzernanhangs dargestellt.

Unternehmensleitung

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die Deutsche Börse AG über die Organe Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand mit jeweils eigenen Zuständigkeitsbereichen.

Die Hauptversammlung entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, sie bestellt die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem entscheidet sie über Kapitalmaßnahmen und andere durch das Aktiengesetz (AktG) geregelte Angelegenheiten.

Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und ist in Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus billigt er den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss. Die Amtsdauer eines Aufsichtsratsmitglieds beträgt drei Jahre, wobei die Hauptversammlung bei der Wahl eine kürzere Amtszeit bestimmen kann. Der Aufsichtsrat ist gemäß den Bestimmungen des deutschen Mitbestimmungsgesetzes besetzt. Er setzt sich aus jeweils acht Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Weitere Details sind im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" erläutert.

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, wobei der Vorstandsvorsitzende die Arbeit der Vorstandsmitglieder koordiniert. Im Geschäftsjahr 2024 setzte sich der Vorstand der Deutsche Börse AG bis Juni 2024 aus sechs, seit dem Juli 2024 aus sieben Mitgliedern zusammen. Das Vergütungssystem und die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder werden im "Vergütungsbericht" erläutert.

Organisationsstruktur

Unsere Organisation ist in sieben Vorstandsressorts gegliedert, die sich wie folgt darstellen:

Führungsstruktur
zum 31. Dezember 2024

Executive Board

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CEO CFO CIO/​COO Governance, People & Culture Investment Management Solutions Post Trading Trading & Clearing
Dr. Theodor Weimer/​ Dr. Stephan Leithner Gregor Pottmeyer Dr. Christoph Böhm Heike Eckert Dr. Stephan Leithner Dr. Stephanie Eckermann Dr. Thomas Book
■ Group Communications & Marketing ■ Financial Accounting & Controlling ■ Chief Technology Officer ■ Chief Compliance Officer ■ Investment Management Solutions ■ Clearstream Fund Services ■ Cash Market
■ Group Audit ■ Investor Relations ■ Clearing and Risk IT ■ Governance & Organizational Services ■ ISS STOXX ■ Clearstream Securities Services ■ Clearing
■ Group Legal ■ Treasury ■ Corporate IT ■ HR Global Business Partner ■ SimCorp Axioma ■ Post-Trading Strategy/​ Chief of Staff ■ Derivatives Markets Trading
■ Chief of Staff/​Group Corporate and Regulatory Strategy ■ Chief Risk Officer ■ Derivatives & Cash Trading IT ■ HR Global Services ■ European Energy Exchange (EEX)
■ Mergers & Acquisitions and Venture Investments ■ Purchasing & Facility Management ■ Group Security ■ People Strategy & Initiatives ■ FX & Digital Assets
■ Group Tax ■ IT Governance, Risk and Transformation ■ Market Data + Services
■ IT Strategy/​Chief of Staff ■ Trading & Clearing Strategy/​ Chief of Staff
■ Post Trade IT

ab dem 1. Januar 2025

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CEO CFO CIO/​COO Governance, People & Culture Investment Management Solutions Post Trading Trading & Clearing Dr.
Dr. Stephan Leithner Gregor Pottmeyer Dr. Christoph Böhm Heike Eckert Christian Kromann Dr. Stephanie Eckermann Thomas Book
■ Chief of Staff/​Group Corporate and Regulatory Strategy ■ Financial Accounting & Controlling ■ Chief Technology Officer ■ Chief Compliance Officer ■ Investment Management Solutions Chief of Staff & Strategy ■ Clearstream Fund Services ■ Cash Market
■ Group Audit ■ Investor Relations ■ Clearing and Risk IT ■ Governance & Organizational Services ■ ISS STOXX ■ Clearstream Securities Services ■ Clearing
■ Group Communications & Marketing ■ Treasury ■ Corporate IT ■ HR Global Business Partner ■ SimCorp Axioma ■ Post-Trading Strategy/​ Chief of Staff ■ Derivatives Markets Trading
■ Group Legal ■ Chief Risk Officer ■ Derivatives & Cash Trading IT ■ HR Global Services ■ European Energy Exchange (EEX)
■ Mergers & Acquisitions and Venture Investments ■ Purchasing & Facility Management ■ Group Security ■ People Strategy & Initiatives ■ FX & Digital Assets
■ Group Tax ■ IT Governance, Risk and Transformation ■ Market Data + Services
■ IT Strategy/​Chief of Staff ■ Trading & Clearing Strategy/​ Chief of Staff
■ Post Trade IT

Strategie und Steuerungsparameter

Die Gruppe Deutsche Börse verfügt als Marktinfrastrukturbetreiber über eine gute Marktposition in Europa. Als vollintegrierter End-to-End-Anbieter bieten wir unseren Kunden eine breite Wertschöpfungskette mit innovativen Lösungen an.

Mit unserem integrierten Produkt- und Dienstleistungsportfolio entwickeln wir Kundenlösungen weiter und steigern somit den Wert für unsere Aktionär*innen, indem wir unsere Marktposition und unsere Wachstumsaussichten stärken.

Als einer der ersten Anwender des elektronischen Handels sind wir sehr stolz darauf, unseren technologischen Fußabdruck weiter zu stärken und die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Als Hybrid aus Technologieunternehmen und Finanzdienstleister zeichnet sich die Wertschöpfungskette der Gruppe Deutsche Börse durch ein hohes Maß an Integration und Diversifikation aus. Dadurch ergibt sich ein Geschäftsmodell mit einer hohen Skalierbarkeit, einem geringen Risikoprofil und einer geringen Kapitalintensität bei gleichzeitig hoher Technologieaffinität. Dies ist nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal im internationalen Wettbewerb, sondern bildet auch die Basis für attraktive Wachstumschancen und macht unser Geschäftsmodell robuster und widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen oder strukturellen Umbrüchen.

Unsere starke Position im Bereich Technologie ermöglicht es unserer Gruppe auch, aus breiteren Marktentwicklungen und -trends einen konkreten strategischen Wert zu ziehen. So sind neue Geschäftsaktivitäten und neue Kundengruppen über das Kerngeschäft hinaus zu einem integralen Bestandteil unseres Leistungsversprechens geworden. In diesem Zusammenhang hat sich die Gruppe Deutsche Börse positioniert, um die Buy-Side mit einem Serviceangebot zu bedienen - und hat auch neue Anlageklassen (z. B. digitale Vermögenswerte) erschlossen.

Unsere breite Wertschöpfungskette mit unseren Lösungen für Investment Management, Trading & Clearing, Securities Services und Fund Services ist daher gut positioniert, um wichtige Kundengruppen und Anlageklassen zu erfassen.

Dies hat uns in den letzten Jahren eine starke Geschäftsentwicklung ermöglicht und die Grundlage für unsere aktuelle Strategie "Horizon 2026" gelegt, die wir am 7. November 2023 vorgestellt haben. "Horizon 2026" gibt die strategische Ausrichtung und die finanziellen Ziele für die kommenden Jahre bis einschließlich 2026 vor und sichert so unsere Marktposition und Zukunftsfähigkeit. Kern von "Horizon 2026" ist die Geschäftsstrategie, die wir auf Gruppen- und Segmentebene umfassend und detailliert formuliert haben. Die relevanten strategischen Aspekte der politischen und regulatorischen Entwicklungen, des Personalwesens (Human Resources), der Informationstechnologie (IT) sowie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sind integrale Bestandteile unserer Geschäftsstrategie. Die dazugehörige Finanzstrategie unserer Gruppe spiegelt sich im angepassten Rahmenwerk für Kapitalallokation wider. Sie flankiert die Geschäftsstrategie und bildet die Basis für unser weiteres Unternehmenswachstums.

In unserer Strategie unterscheiden wir generell zwischen organischem Wachstum, das aus dem bestehenden Geschäft erreicht wird, und anorganischem Wachstum durch gezielte Zukäufe zur Erweiterung oder Vertiefung unserer Wertschöpfungskette. Das organische Wachstum umfasst primär strukturelle Initiativen wie Produktinnovationen, Marktanteilsgewinne oder Neukundengewinnung sowie zyklisches Wachstum oder erhöhte Handelsvolumen aufgrund von Marktschwankungen.

Unser Wachstumskurs im Rahmen von Horizon 2026 baut auf drei strategischen Pfeilern auf.

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Starkes organisches Wachstum: Wie bisher bildet organisches Wachstum auch das Fundament von "Horizon 2026". Wir profitieren von langfristigen Branchentrends in attraktiven Märkten und streben ein profitables organisches Wachstum von durchschnittlich rund 7 Prozent pro Jahr bis 2026 an. Strukturelles Wachstum, im Gegensatz zu zyklischem Wachstum, soll hierbei den weitaus größten Anteil betragen.

Investment Management Solutions: Mit der Akquisition von SimCorp im Jahre 2023 ergänzen wir unsere bisherigen Aktivitäten im Bereich Daten und Analytik um ein ganzheitliches Angebot für institutionelle Investoren, indem wir End-to-End-Lösungen für das Investment Management und qualitativ hochwertige Daten in einem neuen Segment anbieten. Zusätzlich werden wir durch die Akquisition von SimCorp durchschnittlich rund 3 Prozent anorganisches Wachstum pro Jahr bis 2026 erzielen und haben so auch den Anteil an wiederkehrenden Erlösen erhöht.

Digitale Führung: Wir werden unsere führende Rolle bei der Digitalisierung von Vermögenswerten weiter ausbauen. Schon heute betreiben wir im Segment Securities Services mit D7 eine der weltweit führenden digitalen Infrastrukturen im Nachhandelsbereich. Darüber hinaus helfen uns Cloud-Technologien und künstliche Intelligenz dabei, unsere Effektivität und unsere Effizienz zu erhöhen und gleichzeitig neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Insgesamt strebt die Gruppe Deutsche Börse bis 2026 ein Wachstum der Nettoerlöse von durchschnittlich rund 10 Prozent pro Jahr an. Das Referenzjahr hierfür ist das Jahr 2022. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll im Durschnitt rund 11 Prozent pro Jahr steigen, das Ergebnis pro Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) im selben Zeitraum im Durchschnitt ebenfalls um rund 11 Prozent pro Jahr.

Übersicht über die "Horizon 2026" Ziele

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in € Basis 2022 Ergebnis 2024 Ziele "Horizon 2026"
Nettoerlöse (mit Treasury Ergebnis) 4,3 Mrd. 5,8 Mrd. ~6,4 Mrd.
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA mit Treasury-Ergebnis) 2,5 Mrd. 3,4 Mrd. ~3,8 Mrd.
Ergebnis je Aktie (mit Treasury-Ergebnis) vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) 8,61 11,36 ~12,9

Seit Beginn des vierten Quartals 2024 konzentrieren wir uns auf unsere Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften (Treasury-Ergebnis) und EBITDA ohne Treasury-Ergebnis, um unser organisches Geschäftswachstum besser zu steuern. Das Gesamtwachstumsziel bleibt hierbei unverändert.

Übersicht über die "Horizon 2026" Ziele mit neuen Steuerungsparametern

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in € Basis 2022 Ergebnis 2024 Ziele "Horizon 2026"
Nettoerlöse (ohne Treasury-Ergebnis) 3,8 Mrd. 4,8 Mrd. ~5,7 Mrd.
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA ohne Treasury-Ergebnis) 2,0 Mrd. 2,3 Mrd. ~3,1 Mrd.
Ergebnis je Aktie (ohne Treasury-Ergebnis) vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) 6,46 7,19 ~10

Um diese Ziele zu erreichen, adressieren wir die folgenden Markttrends in unseren vier Geschäftsbereichen:

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Investment Management Solutions: Eine zunehmende Bedeutung der BuySide in Finanzmärkten und die Auslagerung von operativen Tätigkeiten im Investment Umfeld an zentrale Dienstleister, sowie eine höhere Nachfrage nach indexgetriebenen Investments, ESG-Dienstleistungen und hochwertigen Daten

Trading & Clearing: Der Wandel von außerbörslichem zu börslichem Handel, die höhere Nutzung von Zinsprodukten als Folge restriktiver Geldpolitik, die zunehmende Nachfrage nach besicherten Geldmarktprodukten sowie die steigende Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten

Fund Services: Der Trend zum Outsourcing von Fondsvertrieb und -abwicklung zur Steigerung der Effizienz und zur Erleichterung des Wachstums bei gleichzeitiger Bewältigung der Nachfrage nach immer neuen Anlageklassen, zuverlässigen Daten- und Analysediensten und den aktuellen technologischen Aufwärtstrends

Securities Services: Ausweitung der Anlageklassen und Regionen sowie Verbesserung des Sicherheitenmanagements und der Wertpapierleihdienste, angetrieben durch die Einführung digitaler Plattformen und strategischen Partnerschaften

Zusätzliche zyklische Wachstumskomponenten können zum Wachstum der Nettoerlöse beitragen. Darüber hinaus sind gezielte Akquisitionen, insofern sie strategisch und finanziell attraktiv sind, auch in Zukunft Teil unserer Wachstumsstrategie.

Wachstumstreiber "Horizon 2026"

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Segment Wachstumstreiber
Investment Management Solutions • Software Solutions (SimCorp & Axioma):
(1) Zunehmende Bedeutung der Buy-side im Kapitalmarkt sowie generelles Wachstum dieser Kundengruppe,
(2) Kundenwunsch nach einem neutralen, auch international wettbewerbsfähigen Anbieter von integrierter Investment Management Software, einschließlich Risikomanagement und Analytiklösungen,
(3) Der Druck auf die Gewinnspannen der Vermögensverwaltungsbranche, das beschleunigte Tempo der technologischen Innovation und die anhaltenden Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit erhöhen den Druck auf die Kunden, ihr Betriebsmodell zu überprüfen und nach einer End-to-End-Technologie zu suchen,
(4) Steigende Nachfrage nach ganzheitlichen Software-as-a-Service (SaaS)- und Business Process-as-a-Services (BPaaS)-Lösungen für das Investitionsmanagement, bei denen die Kunden die von ihnen benötigten Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette des Investitionsmanagements auswählen und individuell und effizient beziehen können,
(5) Das Front Office der Zukunft stützt sich stark auf Technologie und Daten, was Wachstumschancen für E2E-Akteure bietet.
• ESG & Index (ISS & STOXX):
(1) Anhaltender Trend bei Vermögenseigentümern und Vermögensverwaltern, sich als aktive Eigentümer zu positionieren, steigert die Nachfrage nach Lösungen für Governance und Stimmrechtsvertretung,
(2) Die Nachfrage nach hochwertigen ESG-Daten, einschließlich Ratings und Research, wird durch das Bedürfnis von Vermögensverwaltern und -eigentümern angetrieben, sich über reine Risiko-Rendite-Merkmale hinaus zu differenzieren,
(3) Zunehmende Regulierung und Berichtspflichten (insbesondere in EMEA) für Unternehmen, Investoren und Fonds, wie CSRD und SFDR, die den Bedarf an Marktkenntnis, ESG-Daten, Marktanalysen und Forschung erhöhen,
(4) Wachstum bei indexierten Produkten (einschließlich einer Verlagerung von aktiven zu indexierten Produkten) mit einer zunehmenden Verbreitung von maßgeschneiderten indexierten Produkten und einer Verlagerung zu systematischen Produkten,
(5) Zunehmende Nachfrage nach einem integrierten Angebot von Index- und ESG-Produkten und -Dienstleistungen, das international wettbewerbsfähig ist.
• Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss von SimCorp & Axioma und ISS & STOXX durch Bündelung von Kompetenzen und produktübergreifenden Vertriebsaktivitäten, sowie einer stärkeren Geschäftsexpansion in Nordamerika
Trading & Clearing Finanzderivate:
• Zinsderivate: Innovative Produkte, wie z. B. Derivate auf europäische Staatsanleihen, und weitere Marktanteile im Segment der kurzfristigen Zinsderivate (STIR)
• OTC-Clearing: Zusätzliche Marktanteile durch größere Effizienz bei der Verrechnung von OTC- und börsengehandelten Geschäften (Cross-Margining) und ein verbessertes Risikomodell. Die Einführung von EMIR 3.0 und die damit verbundene Verpflichtung zur Führung eines aktiven Kontos wird wahrscheinlich die Einbindung und Aktivierung von Kunden fördern, um weitere Marktanteile zu gewinnen.
• Repo: Höhere Nachfrage nach besicherten Geldmarktprodukten als Folge des Rückzugs der Zentralbanken aus dem Geldmarkt und höherer Finanzierungskosten
• Equity & Index ETD: Innovative Produkte, die OTC-Produkte in einem börsennotierten und zentral abgewickelten Umfeld nachbilden, bieten den Marktteilnehmern Kapitaleffizienzen. Liquide Derivate auf die Benchmarks, auf die sich die meisten ETF-Produkte beziehen, helfen den Emittenten, ihre Risiken besser zu steuern und die Performance ihrer Produkte zu verbessern. Indexoptionen, die am selben Tag auslaufen, ermöglichen den Anlegern ein besseres Management der untertägigen Marktrisiken.
Digitale Vermögenswerte:
• Steigende Nachfrage nach digitalen Anlageklassen
Rohstoffe:
Energiemarkt:
• Höhere Nachfrage nach Stromderivaten, angetrieben durch
(1) höhere Preisschwankungen aufgrund des größeren Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix,
(2) Unsicherheit in den globalen Stromversorgungsketten und damit höherer Absicherungsbedarf der Marktteilnehmer,
(3) zunehmender Handel mit Stromderivaten durch Quant/​Algo-Händler, die aufgrund ihrer größeren Liquidität nun auch auf den Strommärkten handeln können FX:
• Neukundengewinnung und Marktanteilsausbau gegenüber dem OTC- Handel
Fund Services • Skalierung mit mehr Verarbeitungs- und Vertriebsoutsourcing-Kunden und Serviceerweiterungen
• Gezielte Ausweitung der Dienstleistungen im Rahmen der neu geschaffenen Bankenstruktur, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden
• Verbesserung und Differenzierung des Wertangebots für Vermögensverwalter durch regulatorische, datenbasierte und digitale Dienstleistungen aus einer Hand
• Ausschöpfung des Cross-Selling-Potenzials durch Bündelung des Angebots entlang der Wertschöpfungskette
• Wachstumsstrategien für ausgewählte Standorte und Anlageklassen
Securities Services • Unterstützung von Wachstum entlang von Anlageklassen und geografischer Expansion
• Weitere Stärkung des führenden Angebots in den Bereichen Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement (Collateral Management and Securities Lending), um im Wettbewerb mit technologieorientierten Unternehmen, die in den Markt eintreten, bestehen zu können
• Ausweitung des Umfangs und der Bandbreite von Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement
• Skalierungsmöglichkeiten durch Ausweitung des Angebots "Plattformen als Service".
• D7 als erste vollständig digitale Wertpapierinfrastruktur - weitere Impulse durch strategische Partnerschaft mit Google Cloud
•Anhaltend starkes Wachstum der säkularen Gebühreneinnahmen

Unsere organischen Wachstumsinitiativen überprüfen wir kontinuierlich. Wir setzen auf die Expansion in strukturell wachsenden Märkten und Anlageklassen. Dabei haben wir stets die Bedürfnisse unserer Kunden sowie den technologischen Fortschritt im Blick. Die wesentlichen Initiativen sowie Wachstumstreiber sind zusätzlich ausführlicher im "Chancenbericht" dargestellt.

Im "Prognosebericht" ist die voraussichtliche Entwicklung für das Geschäftsjahr 2025 beschrieben.

Dazu setzt auch das Vergütungssystem für Vorstand und Führungskräfte u. a. Anreize für Wachstum in den einzelnen Geschäftsbereichen. Eine detaillierte Darstellung aller Zielvorgaben zeigt der "Vergütungsbericht".

Finanzielle Steuerungsparameter

Die wichtigsten Kennzahlen zur Steuerung unserer wirtschaftlichen Situation sind die Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis, das EBITDA ohne Treasury-Ergebnis und das Cash EPS ohne Treasury-Ergebnis. Das Treasury-Ergebnis umfasst hauptsächlich Nettozinserträge und Margenentgelte und wird nicht direkt von unseren Geschäftsentscheidungen beeinflusst. Die Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis setzen sich daher aus den Umsatzerlösen zuzüglich der sonstigen betrieblichen Erträge und abzüglich der volumenabhängigen Kosten zusammen. Eine der wichtigsten Säule der Unternehmensstrategie ist neben dem absoluten Wachstum auch die Profitabilität dieses Wachstums. Das EBITDA beschreibt das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und reflektiert damit unsere Ertragskraft. Es stellt eine gängige Kennzahl zur Messung der Profitabilität dar. Ein weiteres bedeutsames finanzielles Steuerungskriterium ist das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS), da sich alle Gewinn- und Verlustrechnungseffekte in dieser Kerngröße niederschlagen und sie somit zur Messung der erfolgreichen Umsetzung der Wachstumsstrategie herangezogen werden kann.

Wirtschaftliche Lage

Die Gruppe Deutsche Börse befindet sich weiter auf Wachstumskurs. 2024 konnten wir unsere Nettoerlöse nochmals deutlich steigern. Dabei profitieren wir sowohl von organischem Wachstum als auch von der Übernahme von SimCorp.

Im Folgenden gehen wir auf die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen, den Geschäftsverlauf, unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage und relevante finanzielle Kenngrößen ein.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Strukturelle Wachstumsfaktoren und M&A sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Diese können wir planen, steuern und an externe Gegebenheiten anpassen. Zudem spielen nicht beeinflussbare gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenfaktoren eine entscheidende Rolle für die Geschäftsentwicklung, da sie das wirtschaftliche Umfeld bestimmen, in dem wir operieren.

Im Berichtsjahr 2024 gehörten hierzu:

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Ein allgemein verlangsamtes globales Wirtschaftswachstum, mit Tendenzen einer Rezession in der deutschen Wirtschaft.

Ein Rückgang der Inflationsraten, der zur Preisstabilisierung beitrug, aber weiterhin über dem angestrebten Niveau der Notenbanken liegt.

Ein einsetzender Zinssenkungszyklus der Notenbanken, um dem verlangsamten Wirtschaftswachstum entgegenzuwirken.

Anhaltende geopolitische Spannungen und kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine sowie im Nahen Osten.

Die Wahl einer neuen US-Administration und dem angekündigten Weg des ökonomischen Protektionismus.

Für das Jahr 2024 geht der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Schätzung von Januar 2025 weiterhin von einem Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung von 3,2 Prozent (2023: 3,3 Prozent) aus. Ebenso verbleibt die Prognose eines Wachstums für die Eurozone von 0,8 Prozent (2023: 0,4 Prozent). Für Deutschland wird hingegen ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,2 Prozent (2023: -0,3 Prozent) erwartet.

Geschäftsverlauf

Nach einem von hohen Inflationsraten und steigenden Zinsen geprägten Jahr 2023 zeigten die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken im Geschäftsjahr 2024 zum größten Teil Wirkung. Ein signifikanter Rückgang der Inflation im Euroraum und in den USA bewegte die Zentralbanken dazu, in einen Zinssenkungszyklus einzutreten, um den Abschwung der Wirtschaft zu verlangsamen. Dies ging mit Unsicherheiten der Marktteilnehmenden und einer höheren Zinsvolatilität an den Finanzmärkten einher. Dementsprechend stieg der Absicherungsbedarf phasenweise und führte zu einer verstärkten Handelsaktivität von Zinsprodukten im Segment Trading & Clearing, Finanzderivate. Gleichermaßen suchten Anleger in einem niedrigeren Zinsumfeld nach Alternativen auf den Aktienmärkten, was zu neuen Rekordständen der globalen Aktienindizes führte und sich in unserem Orderbuch im Bereich Wertpapiere reflektierte. Mit abnehmender Marktvolatilität reduzierte sich infolgedessen auch der Handel in Aktienindexderivaten.

Im Segment Trading & Clearing, Commodities, sorgte eine allgemein niedrige Volatilität auf den Strom- und Gasmärkten für weitere Entspannung. Die hohe Liquidität im Handel mit Stromderivaten wurde durch den Markteintritt professioneller Händler weiter vertieft und erhöhte entsprechend das Handelsvolumen.

In den Segmenten Securities Services und Fund Services wirkte sich einerseits das länger als erwartet hohe Zinsumfeld weiter positiv auf unsere Nettozinserträge aus. Ebenso stiegen im Kerngeschäft von Securities Services - der Verwahrung und Abwicklung von Wertpapieren - die Nettoerlöse aufgrund der weltweit steigenden Emission von Schuldtiteln und der höheren Handelsaktivität in Anleihen.

Das im Zuge der Akquisition von SimCorp neu geschaffene Segment Investment Management Solutions wurde im Wesentlichen durch den erfolgreichen Zusammenschluss von SimCorp und dem bereits bestehenden Geschäft mit Portfolio- und Risikomanagementlösungen von Axioma geprägt. Unter der Marke "SimCorp One" steht der Investmentindustrie nun eine "Front-to-Back-Investment-Management-Lösung" zur Verfügung, die Arbeitsabläufe über die gesamte Wertschöpfungskette von Investitionen hinweg vereinfacht. Bereits im ersten Jahr nach Akquisition konnten der Großteil der erwarteten Kostensynergien sowie erste Umsatzsynergien erzielt werden.

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2024 profitierten wir von organischem sowie M&A-bedingtem Nettoerlöswachstum. Während sich das M&A-Wachstum maßgeblich auf die Akquisition von SimCorp im Segment Investment Management Solutions bezieht, trugen alle Segmente unserer Gruppe zum organischen Nettoerlöswachstum bei. Besonders hervorzuheben sind hierbei das Wachstum im Segment Trading & Clearing in den Bereichen Commodities und Finanzderivate. Ebenso trugen die Segmente Securities Services und Fund Services mit der Verwahrung und Abwicklung von Wertpapieren sowie Zuwächsen im Nettozinsergebnis zu diesem Erfolg bei. Das Segment Investment Management Solutions profitierte sowohl von einer anhaltenden Nachfrage nach Produkten in Governance Solutions, Corporate Solutions und ESG als auch dem Ausbau seiner Marktposition im Bereich Software Solutions. Hier konnten wir unsere Nettoerlöse mit der Plattform "SimCorp One" als SaaS-Lösung insbesondere auf dem strategisch wichtigen nordamerikanischen Markt deutlich steigern.

Vor diesem Hintergrund stiegen im Geschäftsjahr 2024 unsere Nettoerlöse auf 5.828,5 Mio. € (2023: 5.076,6 Mio. €). Das Nettoerlöswachstum von 15 Prozent umfasst 8 Prozent organisches Wachstum sowie 7 Prozent M&A-Wachstum. Ohne das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften (Nettozinserträge und Entgelte für hinterlegte Sicherheiten) stiegen die Nettoerlöse auf organischer Basis um 8 Prozent.

Die operativen Kosten der Gruppe stiegen im Geschäftsjahr um 17 Prozent auf -2.469,2 Mio. € (2023: -2.118,3 Mio. €). 14 Prozent des Anstiegs sind auf den Akquisitionseffekt von SimCorp zurückzuführen. Das organische Kostenwachstum von lediglich 3 Prozent resultierte größtenteils aus einem inflationsgetriebenen Anstieg und Wachstumsinvestitionen. Ebenso sind im organischen Kostenwachstum die Kosten zur Hebung von Synergien in Höhe von 46 Mio. € sowie ein negativer Einmaleffekt aus der Beendigung eines Akquisitionsvorhabens im Bereich Commodities in Höhe von 15 Mio. € enthalten.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg in Folge um 15 Prozent auf 3.395,6 Mio. € (2023: 2.944,3 Mio. €). Ohne das Treasury-Ergebnis stieg das EBITDA auf organischer Basis um 14 Prozent. Das im EBITDA enthaltene Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 36,3 Mio. € (2023: -14,0 Mio. €). Positive Bewertungseffekte aus Minderheitenbeteiligungen im Geschäftsjahr standen insbesondere einer einmalig negativen Belastung in Höhe von 9 Mio. € aus der Vorjahresperiode gegenüber.

Unsere Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen lagen bei 495,8 Mio. € (2023: 418,5 Mio. €). Die Veränderung stammt hauptsächlich aus Kaufpreisallokationseffekten aus der Akquisition von SimCorp im Segment Investment Management Solutions. Der Vorjahreswert enthielt eine Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten der Crypto Finance AG von rund 25 Mio. € im Segment Trading & Clearing.

Das Finanzergebnis von -154,5 Mio. € (2023: -74,0 Mio. €) wurde im Geschäftsjahr maßgeblich durch höhere Zinsaufwendungen neu emittierter Anleihen im Rahmen der Finanzierung der SimCorp-Akquisition beeinflusst. Die Konzernsteuerquote lag mit 25,5 Prozent etwas unter dem erwarteten Niveau, da sie Steuerrückerstattungen zurückliegender Perioden beinhaltet.

Für das Geschäftsjahr 2024 belief sich der den Anteilseignern der Gruppe Deutsche Börse zuzurechnende Periodenüberschuss somit auf 1.948,5 Mio. € (2023: 1.724,0 Mio. €), was einem Anstieg im Vorjahresvergleich von 13 Prozent entspricht. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 10,60 € (2023: 9,35 €) bei durchschnittlich 183,8 Mio. Aktien. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) belief sich auf 11,36 € (2023: 9,98 €).

Der den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnende Periodenüberschuss betrug 97,9 Mio. € (2023: 72,8 Mio. €) und umfasst hauptsächlich die Gewinnanteile der nicht beherrschenden Gesellschafter an der EEX sowie an ISS STOXX.

Vergleich der Ertragslage mit der Prognose für 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostizierten wir ursprünglich einen Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Mrd. €. Hierin enthalten war die Annahme, dass die Notenbanken die Leitzinsen im Jahresverlauf senken würden und somit das Nettozinsergebnis in diesem Jahr unter dem des Vorjahres liegen würde. Ein länger als erwartet hohes Zinsumfeld sowie ein Anstieg der Bareinlagen unserer Kunden in der zweiten Jahreshälfte führte dazu, dass das Nettozinsergebnis nochmals über dem des Vorjahres lag. Zudem hat sich unser Commodities-Geschäft besser als ursprünglich erwartet entwickelt. Aufgrund dieser positiven Geschäftsentwicklung haben wir unsere Prognose im Verlauf des Geschäftsjahres mehrfach angehoben. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Ergebnisse des dritten Quartals rechneten wir mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf rund 5,8 Mrd. €. Somit haben wir unsere ursprüngliche Prognose der Nettoerlöse deutlich übererfüllt.

Zudem prognostizierten wir zu Jahresbeginn einen Anstieg für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 3,2 Mrd. €.

Auch diese Prognose haben wir im Verlauf des Geschäftsjahres auf eine Bandbreite von 3,3 bis 3,4 Mrd. € angehoben. Aufgrund von Kostendisziplin und eines positiven Ergebnis aus Finanzanlagen stieg das EBITDA um 15 Prozent auf 3,4 Mrd. € und lag somit ebenfalls deutlich über unserer ursprünglichen Prognose.

Vergleich der Finanzlage mit der Prognose für 2024

Wie erwartet lagen wir bei der Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA mit 1,8 zum Ende des Geschäftsjahres unterhalb der maximal angestrebten Größe von 2,25. Das Verhältnis der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden lag mit 42 Prozent oberhalb der mindestens angestrebten 40 Prozent. Wir erzielten nach wie vor einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit.

Entwicklung der Rentabilität

Die Konzern-Eigenkapitalrentabilität stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das dem Konzern im Jahr 2024 durchschnittlich zur Verfügung stand. Sie lag im Berichtsjahr bei 19,5 Prozent (2023: 19,5 Prozent).

Segment Investment Management Solutions

Kennzahlen des Segments Investment Management Solutions

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in Mio. € 2024 2023 1 Veränderung
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis 1.275,4 863,2 48 %
Treasury-Ergebnis 9,3 - -
Nettoerlöse 1.284,7 863,2 49 %
Software Solutions 694,0 296,9 134 %
On-premises 278,1 124,9 123 %
SaaS (inkl. Analytik) 255,2 125,6 103 %
Sonstige 160,7 46,4 246 %
ESG & Index 590,7 566,3 4 %
ESG 259,8 242,1 7 %
Index 209,7 205,6 2 %
Sonstige 121,2 118,6 2 %
Operative Kosten - 835,1 - 581,1 44 %
EBITDA 468,3 276,0 70 %
EBITDA ohne Treasury-Ergebnis 459,0 276,0 66 %

1) Vorjahreswerte angepasst, siehe Erläuterungen 3 des Konzernanhangs.

Im Bereich Software Solutions berichten wir über die Aktivitäten von SimCorp sowie dem darin integrierten Analytikgeschäft von Axioma. SimCorp ist ein renommierter Anbieter von Investment-Management-Software und bietet eine branchenführende Front-to-Back-Investment-Management-Plattform. Als Software-as-a-Service-(SaaS-) und Business-Process-as-a-Service-(BPaaS-)Akteur für globale Asset-owner, Vermögensverwalter und Asset-Servicer bietet unsere offene Plattform sowohl Flexibilität als auch betriebliche Effizienz für unsere Kunden für alle Anlageklassen. Auf den heutigen schnelllebigen Märkten steht zudem ein umfassender und agiler Ansatz für Portfolio- und Risikomanagement an erster Stelle. Aus diesem Grund haben wir die Portfoliokonstruktions- und Risikomanagementlösungen von Axioma (Analytik) mit unserer Investment-Management-Plattform verbunden. Unter der Marke "SimCorp One" steht der Investmentindustrie nun eine "Front-to-Back-Investment-Management-Lösung" zur Verfügung, die Arbeitsabläufe über die gesamte Wertschöpfungskette von Investitionen hinweg vereinfacht. Die Nettoerlöse in diesem Bereich setzen sich aus den Lizenz-, Update- und Serviceerträgen für On-Premise- und SaaS-Lösungen zusammen. Erträge, die aus den Aktivitäten von Professional Services entstehen, werden unter Sonstige erfasst.

Im Bereich ESG & Index berichten wir sowohl über unser ESG- als auch über unser Index-Geschäft, welches durch unsere Tochtergesellschaft ISS STOXX betrieben wird. Unter dem Dach von ISS STOXX sind die STOXX-Indexgeschäfte (zu denen auch die STOXX ® - und DAX ® -Indizes gehören) sowie die Geschäftsbereiche von ISS angesiedelt: ISS Governance, ISS ESG, ISS Corporate Solutions und ISS Market Intelligence. Die Kombination der robusten und vielfältigen ESG- und Governance-Datensätze von ISS mit der umfassenden Expertise von STOXX in der Erstellung von Benchmarks und kundenspezifischen Indizes sowie in der Indexproduktion und -abwicklung ermöglicht es ISS STOXX, effektiv und auf globaler Basis zu agieren. Die Nettoerlöse im Indexgeschäft setzen sich aus ETF-, Börsen- und sonstigen Lizenzerlösen zusammen. Während die ETF-Lizenzerlöse von dem in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) auf STOXX ® - und DAX ® -Indizes investierten Volumen abhängen, ergeben sich die Börsen-Lizenzerlöse hauptsächlich aus dem Handelsvolumen in Indexderivaten auf STOXX- und DAX-Indizes an der Eurex. Durch die Lizenzierung von nachhaltigen Indexlösungen entlang des gesamten Indexproduktportfolios wird hier zum Thema ESG beigetragen. Die Nettoerlöse von ISS gliedern sich in ESG-Erträge, was Corporate und Governance Solutions sowie ESG-Daten, Research und ESG-Ratings umfasst. Die Aktivitäten von Market Intelligence werden unter Sonstige erfasst.

Im Geschäftsjahr 2024 konnten wir im Bereich Software Solutions unsere Marktposition weiter ausbauen und die Nettoerlöse für SaaS-Lösungen deutlich steigern, während sich die Nettoerlöse für On-premises-Lösungen gemäß den Erwartungen leicht rückläufig entwickelten. Sowohl auf den europäischen als auch den asiatischen Märkten sowie im strategisch wichtigen nordamerikanischen Markt gewannen wir neue Kunden oder vereinbarten Vertragsverlängerungen mit Bestandskunden. Darunter sind u. a. bedeutende Asset Manager, Pensionsfonds, Staatsfonds und Zentralbanken zu verzeichnen. Des Weiteren fragen bestehende SimCorp-Kunden im Zuge der Integration von Axioma auch deren Portfoliokonstruktions- und Risikomanagementlösungen nach. Die Nettoerlöse des Bereichs sind unter anderem an den Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses gekoppelt und lagen insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen.

Im Bereich ESG & Index zeigte sich eine anhaltend steigende Nachfrage nach ESG-Produkten, welche institutionelle Investoren und Banken bei der Entwicklung nachhaltiger Investitionsstrategien sowie beim ESG-Reporting verwenden. Auch die von ISS angebotenen Services für Unternehmen im Bereich Corporate Solutions stoßen weiterhin auf Interesse. Die Nettoerlöse im Bereich ESG & Index, Sonstige wurden im Geschäftsjahr zusätzlich durch einen Ertrag aus dem Security Class Action Services Geschäft (SCAS) der ISS von 9 Mio. € beeinflusst.

Im Indexgeschäft resultierte die niedrigere Marktvolatilität in einer geringeren Handelsaktivität in Aktienindexderivaten an unserer Terminbörse Eurex. Der auf unseren Indizes basierende Derivatehandel verringerte sich um 11 Prozent. Hingegen unterstützte der anhaltende Trend zu börsengehandelten Indexfonds das Investitionsvolumen im Geschäft mit ETF-Lizenzen. Dieses stieg im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent und reflektierte sich positiv in den Nettoerlösen.

Zur Hebung von Synergiepotential im Segment Investment Management Solutions sind im Geschäftsjahr Kosten (Costs to Achieve) in Höhe von 46 Mio. € (2023: 56 Mio. €) entstanden. Darüber hinaus sind in den Kosten des Vorjahres auch die mit der Akquisition verbundenen Transaktionskosten von 22 Mio. € enthalten.

Segment Trading & Clearing

Kennzahlen des Segments Trading & Clearing

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in Mio. € 2024 2023 1 Veränderung
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis 2.145,8 2.008,2 7 %
Treasury-Ergebnis 261,3 254,6 3 %
Nettoerlöse 2.407,1 2.262,8 6 %
Finanzderivate 1.308,4 1.264,3 3 %
Aktienderivate 522,5 531,8 - 2 %
Zinsderivate 556,4 514,5 8 %
Sonstige 229,5 218,0 5 %
Commodities 637,7 565,0 13 %
Strom 315,8 241,5 31 %
Gas 97,9 101,7 - 4 %
Sonstige 224,0 221,8 1 %
Wertpapiere 295,6 289,6 2 %
Handel 134,8 126,5 7 %
Sonstige 160,8 163,1 - 1 %
Devisen & Digitale Vermögenswerte 165,4 143,9 15 %
Operative Kosten - 974,5 - 914,6 7 %
EBITDA 1.451,8 1.349,4 8 %
EBITDA ohne Treasury-Ergebnis 1.190,5 1.094,8 9 %

1) Vorjahreswerte angepasst siehe Erläuterungen 3 des Konzernanhangs.

Das Segment Trading & Clearing umfasst vier Anlageklassen: Finanzderivate, Commodities, Wertpapiere und Devisen & Digitale Vermögenswerte. In der Anlageklasse Finanzderivate berichten wir über die Geschäftsentwicklung im Handel und Clearing von Finanzderivaten an der Terminbörse Eurex. Die Geschäftsentwicklung wird im Wesentlichen von der Handelsaktivität institutioneller Investoren und weiterer professioneller Marktteilnehmender bestimmt und hängt maßgeblich von dem Absicherungsbedarf unserer Kunden sowie der Volatilität auf den Aktien- und Zinsmärkten ab. Zusätzlich werden Erlöse aus der Vermarktung von Daten und der Verwaltung von hinterlegten Sicherheiten erwirtschaftet.

In der Anlageklasse Commodities berichten wir über die Handelsaktivität auf den Plattformen der EEX-Gruppe mit Standorten in Europa, Asien, Nordamerika und Südamerika. Die EEX-Gruppe betreibt Marktplätze und Clearinghäuser für Energie- und Rohstoff-Produkte und verbindet mehr als 950 Handelsteilnehmende weltweit. Das Angebot umfasst Kontrakte auf Energie-, Fracht-, Agrar- und Umweltprodukte, zu denen beispielsweise der Emissionsrechtehandel und Herkunftszertifikate gehören. Die wichtigsten Erlösträger der EEX-Gruppe sind die Strom-Spot- und -Terminmärkte sowie die Gasmärkte.

Die Anlageklasse Wertpapiere zeigt die Entwicklung auf unseren Handelsplätzen im Kassamarkt (Xetra® und Börse Frankfurt). Neben Erträgen aus Handel und Verrechnung (Clearing) werden Erlöse aus der fortlaufenden Notierung und der Neuzulassung von Unternehmen (Listings und IPO-Events), aus der Vermarktung von Handelsdaten sowie Infrastrukturdienstleistungen und durch Services für Partnerbörsen erzielt.

Das Segment umfasst zusätzlich die Anlageklasse Devisen & Digitale Vermögenswerte und berichtet über die Geschäftsentwicklung auf den Handelsplattformen unserer Tochtergesellschaft 360T sowie das Geschäft mit digitalen Vermögenswerten. Die Nettoerlöse werden im Wesentlichen von der Handelsaktivität institutioneller Investoren, der Banken und international agierender Unternehmen bestimmt. Aufgrund der Bündelung der Expertise bei digitalen Vermögenswerten innerhalb des Segments Trading & Clearing wird die Aktivität von Crypto Finance, die bisher im Bereich Wertpapiere berichtet wurde, nun im Bereich Devisen & Digitale Vermögenswerte ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2024 prägten insbesondere der sich fortsetzende Rückgang der Inflation und die damit einhergehenden Zinsmaßnahmen der Notenbanken sowie die unterschiedlichen geopolitischen Aussichten das Geschehen an den Finanz- und Kapitalmärkten. Die Ungewissheit über den weiteren Zinsverlauf schlug sich im Bereich Finanzderivate in einem um 26 Prozent höheren Handelsvolumen auf 972 Mio. gehandelter Zinskontrakte nieder. Darin enthalten sind auch die neu eingeführten Derivate für das europäische kurze Zinsende (€STR). Des Weiteren hatte die Änderung des Zinsumfelds einen positiven Einfluss auf das ausstehende Nominalvolumen in der zentralen Verrechnung von außerbörslich gehandelten (OTC) und in Euro denominierten Zinsderivaten. Dieses stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 34,7 Bio. €. Dem entgegen stand eine im Durchschnitt um 9 Prozent niedrigere Marktvolatilität auf den Aktienmärkten, gemessen am VSTOXX. Damit einhergehend reduzierte sich die Handelsaktivität in Aktienindexderivaten um 10 Prozent auf 785 Mio. gehandelter Kontrakte.

Im Jahresverlauf reduzierte sich im Bereich Commodities die Preisvolatilität auf den Strom- und Gasmärkten und der damit verbundene Kapitaleinsatz für die Marktteilnehmenden weiter gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich vertieften professionelle Händler die Liquidität an den Stromderivatemärkten und erhöhten damit das Handelsvolumen. Entsprechend stieg die weltweite Handelsaktivität in Stromderivaten um 45 Prozent auf ein Rekordvolumen von 11.491 TWh signifikant an. Die Aktivitäten an den europäischen Strom-Spotmärkten stiegen um 21 Prozent auf 879 TWh. In diesem Umfeld konnte die EEX-Gruppe mit ihren Handelsplattformen ihre Position als globale Rohstoffbörse weiter ausbauen. Diesbezüglich ist u. a. die Gründung einer neuen EEX-Tochtergesellschaft in Japan zu nennen, wo sich das gehandelte Volumen der EEX Japan Power-Derivatekontrakte im Vergleich zum Vorjahr nahezu vervierfacht hat. Im Bereich Commodities, Sonstige, stiegen die Entgelte aus der Verwahrung von Sicherheiten durch ein länger als erwartet hohes Zinsumfeld, maßgeblich in den USA.

Die wirtschaftliche Situation für Unternehmen war im abgelaufenen Jahr herausfordernd. Auch wenn die hohe Inflation in Europa sich deutlich abkühlte, so waren die ausgeprägte Nachfrageschwäche, sich global verschärfende Handelskonflikte und das Risiko einer Rezession spürbar. Der Rückgang der Leitzinsen hingegen verbesserte nicht nur die Liquiditätssituation der Unternehmen, sondern steigerte auf dem Kapitalmarkt auch die Attraktivität von Aktien. Im Bereich Wertpapiere stieg infolgedessen das durchschnittliche Orderbuchvolumen unserer Handelsplattform Xetra und der Börse Frankfurt um 6 Prozent auf 1,3 Bio. €. Der Marktanteil von Xetra als Referenzmarkt für den Handel mit DAX-Titeln lag wie auch im Vorjahr bei über 60 Prozent.

Die positiven Entwicklungen im Bereich Devisen & Digitale Vermögenswerte waren im Geschäftsjahr im Wesentlichen durch die Gewinnung neuer Kunden und die u. a. zinsbedingte Volatilität von Devisen geprägt. Das durchschnittlich auf unseren Plattformen gehandelte Tagesvolumen erhöhte sich um 16 Prozent auf 146 Mrd. €. Entsprechend stiegen die Nettoerlöse in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr an.

Segment Fund Services

Kennzahlen des Segments Fund Services

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in Mio. € 2024 2023 1 Veränderung
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis 426,6 377,8 13 %
Treasury-Ergebnis 67,4 62,1 9 %
Nettoerlöse 494,0 439,9 12 %
Fondsabwicklung 261,2 213,9 22 %
Fondsdistribution 91,4 85,3 7 %
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 60,6 56,9 7 %
Sonstige 80,8 83,8 - 4 %
Operative Kosten - 215,2 - 209,8 3 %
EBITDA 278,8 226,7 23 %
EBITDA ohne Treasury-Ergebnis 211,4 164,6 28 %

1) Vorjahreswerte angepasst siehe Erläuterungen 3 des Konzernanhangs.

Das Segment Fund Services fasst unter dem Bereich Fondsabwicklung das Orderrouting sowie die Abwicklung und Verwahrung von Publikums-, börsengehandelten und alternativen Fonds über Clearstream zusammen. Kunden können ihr gesamtes Fondsportfolio über alle Assetklassen hinweg über die Fondsverarbeitungsplattform Vestima ® abwickeln und verwahren. Der Bereich Fondsdistribution umfasst die Vertriebsplattform von Clearstream Fund Centre. Damit bietet Fund Services eine der führenden Plattformen für Fondsdienstleistungen für Vertriebspartner, Finanzinstitute sowie Asset Manager und Fondsanbieter im europäischen Markt. Die Nettoerlöse in diesem Segment hängen weitgehend vom Volumen und Wert der verwahrten Fonds und von der Anzahl der bearbeiteten Aufträge und Transaktionen ab. In diesem Zusammenhang enthält das Segment auch die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, welche auf Kundenbareinlagen basieren. Darüber hinaus werden unter Sonstige die Nettoerlöse u. a. aus dem Bereich Fondsdatenmanagement von Kneip berichtet.

Im Geschäftsjahr stieg allgemein die Nachfrage nach alternativen Anlagen vor dem Hintergrund eines niedrigeren Zinsumfelds. Dementsprechend hat sich zum einen der Zufluss in aktiv und passiv verwaltete Investmentfonds erhöht. Zum anderen haben Fondspreise von gestiegenen Notierungen der europäischen Aktienindizes im Vergleich zum Vorjahr profitiert. Darüber hinaus konnten wir neue Kunden für unsere Fondsverarbeitungsplattform Vestima gewinnen. Das Volumen der verwahrten Vermögenswerte stieg im Jahr 2024 um 15 Prozent auf durchschnittlich 3,7 Bio. €. Die Anzahl abgewickelter Transaktionen von Vermögenswerten konnte sogar um 26 Prozent auf rund 57 Mio. gesteigert werden.

Auch der Bereich Fondsdistribution profitierte von der Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie der Gewinnung und dem Transfer von Kundenportfolios auf unsere Fondsdistributionsplattform. Im Jahresdurchschnitt stieg unser verwaltetes Distributionsvermögen auf unserer Plattform auf mehr als 500 Mrd. € an.

Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft konnten gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht gesteigert werden. Dies resultierte im Wesentlichen aus einem im ersten Halbjahr höheren Zinsniveau gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Ebenso stieg der durchschnittliche Bestand an Bareinlagen für Transaktionen unserer Kunden, welcher fallende Zinsen in der zweiten Jahreshälfte kompensierte.

Segment Securities Services

Kennzahlen des Segments Securities Services

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in Mio. € 2024 2023 1 Veränderung
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis 930,7 865,9 7 %
Treasury-Ergebnis 712,0 644,8 10 %
Nettoerlöse 1.642,7 1.510,7 9 %
Verwahrung 656,2 615,1 7 %
Abwicklung 128,9 114,4 13 %
Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft 713,2 645,5 10 %
Sonstige 144,4 135,7 6 %
Operative Kosten - 444,4 - 412,8 8 %
EBITDA 1.196,7 1.092,2 10 %
EBITDA ohne Treasury-Ergebnis 484,7 447,4 8 %

1) Vorjahreswerte angepasst siehe Erläuterungen 3 des Konzernanhangs.

Im Segment Securities Services bündeln wir die Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren. Mit der dem Handel nachgelagerten Infrastruktur für Eurobonds und weitere Wertpapiermärkte begleitet und betreut unsere Tochtergesellschaft Clearstream die Emission, Abwicklung, Verwaltung und Verwahrung für Wertpapiere aus 60 nationalen Märkten sowie für den internationalen Markt. Die Nettoerlöse in diesem Segment werden hauptsächlich von dem Volumen und dem Wert der verwahrten Wertpapiere bestimmt, woraus sich die Verwahrentgelte ableiten. Das Abwicklungsgeschäft hängt in erster Linie von der Anzahl der Transaktionen ab, die Clearstream über die Börsen und den außerbörslichen Handel (OTC) vornimmt. Das Segment enthält auch die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft, welche insbesondere von den geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken beeinflusst werden.

Ein im Jahresverlauf sinkendes Zinsumfeld entspannte die Fremdkapitalbeschaffung für Unternehmen und der öffentlichen Hand. Die anhaltend hohe Begebung und damit verbundene Verwahrung von Schuldtiteln sowie der allgemeine Anstieg von Aktienpreisen im Zuge höherer Marktstände, trugen maßgeblich zum Wachstum der von uns verwahrten Wertpapiere bei. Die Volumina von Schuldtiteln bei unserem nationalen und internationalen Zentralverwahrer (CSD, ICSD) stiegen im Jahresdurchschnitt insgesamt um 6 Prozent auf 15 Bio. €. Dies wirkte sich positiv auf die Entwicklung der Nettoerlöse aus.

Die Abwicklung von Wertpapieren (ICSD) erfuhr im Geschäftsjahr ein deutliches Wachstum auf 97 Mio. Transaktionen. Dies entspricht einem Anstieg von 29 Prozent. Wesentlicher Treiber war diesbezüglich eine höhere Abwicklung außerbörslich gehandelter Wertpapiere.

Die im Kontext mit der Abwicklung von Wertpapieren stehenden Bareinlagen unserer Kunden stiegen im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 7 Prozent auf rund 18 Mrd. € an. Zum einen unterstütze in der ersten Jahreshälfte das länger als erwartet hohe Zinsumfeld den Anstieg der Nettozinserträge. Andererseits kompensierte der in der zweiten Jahreshälfte gestiegene Bestand an Bareinlagen ein allgemein niedrigeres Zinsumfeld.

Finanzlage

Cashflow

Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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in Mio. € 2024 2023
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (ohne CCP-Positionen) 2.546,1 2.482,5
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.410,7 2.549,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 60,0 - 3.997,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 1.353,9 2.293,4
Finanzmittelbestand zum 31. Dezember 3.923,5 2.955,2
Kassenbestand und sonstige Bankguthaben zum 31. Dezember 1.872,3 1.655,1

Der Finanzmittelbestand und damit die Liquidität der Gruppe Deutsche Börse umfasst den Kassenbestand und die Bankguthaben, soweit diese nicht aus der Wiederanlage der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmenden resultieren, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft, deren ursprüngliche Fristigkeit drei Monate nicht übersteigt. Die Veränderung des Kassenbestands und sonstiger Bankguthaben war neben Mittelzuflüssen aus dem operativen Geschäft durch Mittelabflüsse aus Akquisitionen geprägt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 2.546,1 Mio. € (2023: 2.482,5 Mio. €) vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen und resultierte maßgeblich aus dem Periodenüberschuss in Höhe von 2.046,3 Mio. € (2023: 1.796,8 Mio. €) sowie aus der Veränderung des Working Capital.

Im Geschäftsjahr 2024 betrugen die Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit 60,0 Mio. € (2023: 3.997,2 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2024 waren die Mittelabflüsse hauptsächlich durch Schwankungen zwischen kurz- und langfristigen Anlagen der Kundengelder geprägt, im Vorjahr war die Akquisition von SimCorp mit einem Mittelabfluss in Höhe von 3.887,3 Mio. € im Wesentlichen dafür verantwortlich. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 360,6 Mio. € (2023: 264,0 Mio. €) im Rahmen der Planung und standen im Wesentlichen im Zusammenhang mit IT- und Wachstumsinvestitionen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führte zu Mittelabflüssen in Höhe von 1.353,9 Mio. € (2023: Mittelzuflüsse in Höhe von 2.293,4 Mio. €) und beinhaltete neben der Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 697,8 Mio. € (2023: Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 661,5 Mio. €) auch das Aktienrückkaufprogramm, das zu Mittelabflüssen in Höhe von 297,8 Mio. € führte.

Der Cashflow für das Geschäftsjahr 2024 als Saldogröße aller Mittelzuflüsse- und -abflüsse aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, den Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit belief sich auf 996,7 Mio. € (2023: 845,2 Mio. €).

Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien sowie unserer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme waren wir für das Geschäftsjahr 2024 weiterhin solide mit Liquidität ausgestattet.

Für weitere Details zum Cashflow siehe Konzern-Kapitalflussrechnung sowie Erläuterung 22 des Konzernanhangs.

Liquiditätssteuerung

Unseren operativen Liquiditätsbedarf decken wir in erster Linie durch Innenfinanzierung, indem wir erwirtschaftete Mittel einbehalten. Unser Ziel ist es, Liquidität in ausreichender Höhe vorzuhalten, um alle unsere Zahlungsverpflichtungen entsprechend ihrer Fälligkeit erfüllen zu können. Wir unterhalten einen konzerninternen Cash Pool, um unsere überschüssige Liquidität, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig, zu bündeln. Liquide Mittel legen wir prinzipiell kurzfristig an, damit sie schnell verfügbar sind, sowie weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Wir haben zudem Zugang zu externen Finanzierungsquellen, wie bilateralen und syndizierten Kreditlinien, und verfügen über ein Commercial Paper-Programm (siehe Erläuterung 25 unseres Konzernanhangs für Details zum Finanzrisikomanagement). Um unseren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, nutzten wir in den vergangenen Jahren unseren Zugang zum Kapitalmarkt und emittierten Unternehmensanleihen (für weitere Details siehe Erläuterung 13 des Konzernanhangs).

Kapitalmanagement

Generell erwarten unsere Kunden von uns, dass wir konservative Verschuldungsgrade aufweisen und somit ein gutes Kreditrating erzielen.

Wir streben an, auf Konzernebene das starke "AA-"-Rating aufrechtzuerhalten. Ferner ist es unser Ziel, die starken "AA"-Kreditratings unserer Tochtergesellschaften Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG sowie das ebenfalls starke "AA-"-Kreditrating der Clearstream Fund Centre S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung wie auch im Bereich Fund Services sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten unserer Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG eine hohe Bonität.

Zur Bewahrung dieser guten Kreditratings streben wir folgende relevante Kenngrößen an:

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Nettoschulden im Verhältnis zum EBITDA: höchstens 2,25

Free Funds from Operations (FFO) im Verhältnis zu den Nettoschulden: mindestens 40 Prozent

Zinsdeckungsgrad (EBITDA zu Zinsaufwendungen): mind. 14

Tangible Equity (für die Clearstream Banking S.A.): mind. 1.100 Mio. €

Bei der Berechnung dieser Kenngrößen orientieren wir uns eng an der von S&P Global Ratings (S&P) angewandten Methodik:

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Zur Ermittlung des ratingrelevanten EBITDA wird das berichtete EBITDA um das Ergebnis aus Finanzanlagen sowie um kalkulatorische Anpassungen in Verbindung mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen adjustiert. Für 2024 ergibt sich ein ratingrelevantes EBITDA von 3.367,6 Mio. €.

Zur Kalkulation der ratingrelevanten FFO wird das EBITDA um im Berichtsjahr gezahlte Zinsen und Steuern angepasst. Für 2024 ergeben sich ratingrelevante FFO von 2.480,9 Mio. €.

Zur Überleitung der ratingrelevanten Nettoschulden werden von den Bruttoschulden (d. h. den verzinslichen Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG) zunächst 50 Prozent der Hybridanleihen sowie die zum Bilanzstichtag bestehende überschüssige Liquidität abgezogen. Anschließend werden die Verbindlichkeiten aus Operating Leasing-Verhältnissen sowie die ungedeckten Pensionsverpflichtungen hinzugerechnet. Für 2024 ergeben sich ratingrelevante Nettoschulden von 5.936,7 Mio. €.

Zur Ermittlung der ratingrelevanten Zinsaufwendungen werden u. a. die Zinsaufwendungen für unsere Finanzierung herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen unserer Konzerngesellschaften, die auch als Finanzinstitute tätig sind. Zu diesen gehören u.a. die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit unserer Finanzierung stehen, werden nicht in die Zinsaufwendungen einbezogen. Zur Ermittlung des Zinsaufwands werden die Hybridanleihen nur zu 50 Prozent angerechnet. Für 2024 ergeben sich ratingrelevante Zinsaufwendungen von 163,3 Mio. €.

Die folgende Tabelle "Relevante Kenngrößen" veranschaulicht unsere Berechnungsmethodik und weist die Werte für das Berichtsjahr aus.

Relevante Kenngrößen

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Zielgröße 2024
Nettoschulden /​ EBITDA ≤ 2,25 1,76
Free Funds from Operations (FFO) /​ Nettoschulden % ≥ 40 42
Zinsdeckungsgrad (EBITDA zu Zinsaufwendungen) ≥ 14 21
Tangible Equity der Clearstream Banking S.A. (zum Bilanzstichtag) Mio. € ≥ 1.100 1.739

Nachdem die Zielgröße FFO im Verhältnis zu den Nettoschulden zum Bilanzstichtag 2023 aufgrund der Akquisition von SimCorp noch leicht unterschritten wurde, konnte die Zielgröße zum Bilanzstichtag 2024 wieder erfüllt werden.

Die Kenngröße Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte) in Höhe von 1.100 Mio. € bei der Clearstream Banking S.A. haben wir mit einem Wert von 1.739 Mio. € erfüllt.

S&P legt für die Berechnung der Kennzahlen jeweils den gewichteten Durchschnitt aus den berichteten bzw. erwarteten Werten der letzten vorangegangenen, der aktuellen und der folgenden Berichtsperiode zugrunde. Um die Nachvollziehbarkeit der Kennzahlen sicherzustellen, berichten wir diese auf Basis der jeweils aktuellen Berichtsperiode.

Dividende und Aktienrückkäufe

Wir streben eine Dividendenausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent des Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb dieser Bandbreite steuern wir die tatsächliche Ausschüttungsquote im Wesentlichen in Abhängigkeit von unserer Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung von Kontinuitätsgesichtspunkten. Darüber hinaus planen wir, die verbleibenden verfügbaren Mittel primär in unsere externe Weiterentwicklung zu investieren. Sofern diese Mittel nicht durch die Gruppe investiert werden können, stellen zusätzliche Ausschüttungen, insbesondere in Form von Aktienrückkäufen, eine weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar.

Für das Geschäftsjahr 2024 schlagen wir unserer Hauptversammlung vor, eine Dividende von 4,00 € je Stückaktie zu zahlen (2023: 3,80 €). Diese Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von 38 Prozent des unseren Anteilseignern zuzurechnenden Periodenüberschusses. Auf Basis von 183,8 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergäbe sich damit eine Dividendensumme von 735,1 Mio. € (2023: 697,8 Mio. €). Die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien ergibt sich aus unserem Grundkapital von 183,8 Mio. Aktien abzüglich 4,5 Mio. Aktien im Eigenbestand.

Im November 2023 hatten wir ein Rückkaufprogramm eigener Aktien im Wert von insgesamt 300,0 Mio. € auf Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 8. Mai 2019 für das Jahr 2024 angekündigt. Am 19. April 2024 wurde der Rückkauf abgeschlossen.

Im Anschluss an den Aktienrückkauf wurden 1.700.000 eigene Aktien eingezogen und das Grundkapital der Deutsche Börse AG von 190.000.000 € auf 188.300.000 € herabgesetzt. Eine Übersicht der zum Bilanzstichtag emittierten und im eigenen Bestand gehalten Aktien ist aus Erläuterung 16 des Konzernanhangs ersichtlich.

Kreditratings

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Langfristig Kurzfristig
Deutsche Börse AG
S&P Global Ratings AA- A-1+
Clearstream Banking S.A.
Fitch Ratings AA F1+
S&P Global Ratings AA A-1+
Clearstream Banking AG
S&P Global Ratings AA A-1+
Clearstream Fund Centre S.A. (seit April 2024)
S&P Global Ratings AA- A-1+

Die Kreditwürdigkeit der Deutsche Börse AG sowie der Konzerngesellschaften Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG und seit April 2024 der Clearstream Fund Centre S.A. wird regelmäßig von S&P überprüft. Darüber hinaus prüft auch Fitch Ratings die Kreditwürdigkeit der Clearstream Banking S.A.

Am 11. Juni 2024 bestätigte Fitch Ratings das "AA"-Kreditrating der Clearstream Banking S.A. mit einem stabilen Ausblick. Das Rating spiegelt die führende Position im Nachhandelsgeschäft, das umsichtige Liquiditätsmanagement und die einwandfreie Kapitalausstattung wider.

Am 16. Dezember 2024 bestätigte S&P das "AA"-Kreditrating der Deutsche Börse AG. Am 29. Januar 2024 bestätigte S&P die "AA"-Kreditratings der Clearstream Banking AG und der Clearstream Banking S.A. Das "AA"- Kreditrating der Clearstream Fund Centre S.A. wurde seitens S&P erstmals zum 4. April 2024 vergeben.

Das starke Rating der Deutsche Börse AG spiegelt die führende Position der Gruppe in den Europäischen Kapitalmärkten, die gute Diversifizierung des Geschäfts sowie die geringe Verschuldung und die komfortable Liquidität wider. Das Rating der Clearstream Fund Centre S.A., die eine zentrale Rolle für die Gruppe in der Erbringung von Fund Services spielt, wurde in Übereinstimmung mit dem Konzernkreditprofil vergeben.

Das starke Rating der Clearstream Banking S.A. und der Clearstream Banking AG spiegelt das starke Risikomanagement, die geringe Verschuldung sowie die starke Positionierung im internationalen Kapitalmarkt - insbesondere durch das internationale Verwahr- und Transaktionsgeschäft - wider.

Vermögenslage

Im Folgenden werden wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie im Konzernabschluss.

Konzernbilanz (Auszüge)

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in Mio. € 31.12.2024 31.12.2023
AKTIVA 222.111,7 237.726,9
Langfristige Vermögenswerte 22.334,8 23.427,7 1
davon immaterielle Vermögenswerte 12.642,7 12.478,6
davon Geschäfts- oder Firmenwerte 8.354,5 8.213,3
davon andere immaterielle Vermögenswerte 2.969,4 3.035,3
davon Finanzanlagen 8.506,7 9.870,4
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente 1.342,2 1.801,9
davon erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 191,5 222,7
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 6.815,1 7.667,6
Kurzfristige Vermögenswerte 199.776,9 214.299,2 1
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 127.059,6 137.904,9
davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung 48.972,4 53.669,4
davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben 1.872,3 1.655,1
PASSIVA 222.111,7 237.726,9
Eigenkapital 11.259,3 10.100,2
Schulden 210.852,5 227.626,7
davon langfristige Schulden 14.561,4 16.206,7
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 6.815,1 7.667,6
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 6.748,2 7.484,0
davon latente Steuerschulden 757,1 789,2
davon kurzfristige Schulden 196.291,1 211.420,0
davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten 126.019,6 137.904,9
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten 19.179,8 18.691,7
davon Bardepots der Marktteilnehmenden 48.703,2 53.401,3

1) Vorjahreszahl angepasst, siehe Erläuterung 3 des Konzernhangs.

Die Bilanzsumme der Gruppe Deutsche Börse hat sich gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent vermindert. Die Veränderung der langfristigen Vermögenswerte resultierte im Wesentlichen aus geringeren Finanzanlagen, die hauptsächlich durch den Rückgang der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten beeinflusst wurden. Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte ergab sich insbesondere aus der stichtagsbezogenen Volatilität der Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung und der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten.

Das Eigenkapital der Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gestiegen. Ursache dafür war insbesondere der Periodenüberschuss des laufenden Geschäftsjahres 2024 abzüglich der Dividendenzahlung für das vorangegangene Geschäftsjahr 2023 sowie das im April 2024 abgeschlossene Aktienrückkaufprogramm.

Insgesamt investierte die Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr 360,6 Mio. € (2023: 264,0 Mio. €) in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Capital Expenditure, CapEx), was im Wesentlichen im Zusammenhang mit IT- und Wachstumsinvestitionen stand.

Betriebskapital (Working Capital)

Das Working Capital ergibt sich aus der Saldierung der kurzfristigen Vermögenswerte und der kurzfristigen Schulden ohne die stichtagsbedingten Bilanzpositionen. Die kurzfristigen Vermögenswerte ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich dabei auf 1.781,1 Mio. € (2023: 2.298,9 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse die Entgelte für den Großteil ihrer Dienstleistungen monatlich einzieht, waren die in den kurzfristigen Vermögenswerten enthaltenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zu den Nettoerlösen mit 1.257,5 Mio. € zum 31. Dezember 2024 relativ gering (31. Dezember 2023: 1.832,2 Mio. €). Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergab sich insbesondere aus stichtagsbezogenen offenen Posten aus der Marktvolatilität der Spotmärkte innerhalb der EEX-Gruppe, denen gleichzeitig ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüberstand. Die kurzfristigen Schulden der Gruppe ohne stichtagsbedingte Positionen beliefen sich auf 1.781,1 Mio. € (2023: 2.312,6 Mio. € ohne stichtagsbedingte Positionen). Aus diesem Grund hatte die Gruppe zum Jahresende ein negatives Betriebskapital in Höhe von 75,7 Mio. € (2023: negatives Betriebskapital in Höhe von 13,8 Mio. €).

Stichtagsbedingte Bilanzpositionen

Die Bilanzposition "Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten" entsteht durch die Funktion der Eurex Clearing AG, der European Commodity Clearing AG sowie der Nodal Clear, LLC: Da sie als zentrale Kontrahenten für die verschiedenen Märkte der Gruppe Deutsche Börse agieren, werden ihre Finanzinstrumente zum Fair Value in der Bilanz erfasst. Die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind ausführlich im Abschnitt "Risikomanagement" im zusammengefassten Lagebericht und in den Erläuterungen 13 und 25 des Konzernanhangs dargestellt.

Die an die Clearinghäuser der Gruppe angeschlossenen Marktteilnehmenden erbringen Sicherheitsleistungen teilweise in Form von Bareinlagen, die täglich angepasst werden. Die Einlagen werden von den zentralen Kontrahenten über Nacht in der Regel besichert angelegt und unter der Position "Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung" bilanziert. Der Wert der Bareinlagen, die im Bilanzposten "Bardepots der Marktteilnehmenden" an den für das Berichtsjahr relevanten Bilanzstichtagen (31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember) erfasst sind, variierte zwischen 48,7 Mrd. € und 56,7 Mrd. € (2023: 46,8 Mrd. € und 58,9 Mrd. €).

Nachhaltigkeitsziele

Vergleich der Nachhaltigkeitsziele mit der Prognose für 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostizierten wir eine Mitarbeitendenzufriedenheit von über 71,5 Prozent, erreichten jedoch 75 Prozent. Der Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen sollte über 24 Prozent liegen, was genau erreicht wurde. Die Systemverfügbarkeit (kundenseitige IT) wurde mit über 99,5 Prozent prognostiziert und tatsächlich mit über 99,9 Prozent erreicht. Bei den ESG-Ratings strebten wir das 90. Perzentil an und erreichten das 97. Perzentil. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass wir unsere Prognosen nicht nur erfüllt, sondern in einigen Bereichen sogar übertroffen haben.

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage

Im Geschäftsjahr 2024 war die globale Wirtschaftslage von Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt. Die Inflation blieb in vielen Ländern hoch, was die Bemühungen der Zentralbanken erschwerte. Zudem belasten anhaltende Handelsspannungen und politische Unsicherheiten die weltweiten Wirtschaftsbeziehungen. Das länger als erwartet hohe Zinsumfeld wirkte sich einerseits positiv auf unsere Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services aus. Andererseits ging die zunehmende Ungewissheit über den weiteren Zinsverlauf mit einem erhöhten Absicherungsbedarf der Marktteilnehmenden mit Zinsderivaten im Segment Trading & Clearing, Finanzderivate einher. Auf den Strom- und Gasmärkten reduzierte sich die Preisvolatilität und der damit verbundene Kapitaleinsatz für Sicherheitsleistungen gegenüber dem Vorjahr weiter. Entsprechend stieg die Handelsaktivität, insbesondere in Stromderivaten, an. Zusätzlich vertieften professionelle Händler die Liquidität an den Stromderivatemärkten und erhöhten damit das Handelsvolumen. Die Nettoerlöse von 5.828,5 Mio. €, welche über unseren ursprünglichen Erwartungen lagen, konnten wir in diesem Umfeld um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Davon sind 8 Prozent dem organischen Nettoerlöswachstum der Gruppe zuzuordnen. Die Akquisition von SimCorp trug nochmals 7 Prozent aus M&A-Wachstum bei. Ebenso stand der Anstieg der Kosten im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Akquisition von SimCorp, inklusive der Kosten zur Hebung von Synergiepotenzial im Segment Investment Management Solutions in Höhe von insgesamt 46 Mio. €. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 3.395,6 Mio. € und lag ebenso über unserer ursprünglichen Erwartung.

Die zusätzliche Aufnahme von Fremdkapital im Geschäftsjahr 2023 zur Akquisitionsfinanzierung beeinflusste auch das Finanzergebnis, welches sich im Vergleich zum Vorjahr auf 155 Mio. € erhöhte.

Wir beurteilen auf dieser Basis die Finanzlage der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr als weiterhin sehr solide. Wie in den Vorjahren erzielten wir einen hohen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Mit einem Wert von 1,8 lag das für das Kreditrating wichtige Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA unterhalb der Grenze von maximal 2,25.

Wie in den letzten Jahren bieten wir unseren Aktionär*innen auch für das Geschäftsjahr 2024 eine steigende Dividende. Der Dividendenvorschlag liegt bei 4,00 € (2023: 3,80 €), was einem Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zusätzlich haben wir im Geschäftsjahr 2024 ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 300 Mio. € durchgeführt. In diesem Rahmen wurden 1,7 Mio. Aktien eingezogen und das Grundkapital auf 188,3 Mio. € herabgesetzt.

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b Aktiengesetz (AktG) nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien oder deren Veräußerung die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird bei einer Dividende von 4,00 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

Mehrjahresübersicht der Gruppe Deutsche Börse

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2020 2021 2022 2023 2024
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften Mio. € 3.017,2 3.366,8 3.805,4 4.115,1 4.778,5
Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften Mio. € 196,6 142,7 532,2 961,5 1.050,0
Nettoerlöse Mio. € 3.213,8 3.509,5 4.337,6 5.076,6 5.828,5
Operative Kosten (ohne Abschreibung und Wertminderungsaufwand) Mio. € - 1.368,7 - 1.551,6 - 1.822,2 - 2.118,3 - 2.469,2
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) Mio. € 1.869,4 2.043,7 2.525,6 2.944,3 3.395,6
Abschreibung und Wertminderungsaufwand Mio. € - 264,3 - 293,7 - 355,6 - 418,5 - 495,8
Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss Mio. € 1.079,9 1.209,7 1.494,4 1.724,0 1.948,5
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 5,89 6,59 8,14 9,35 10,60
Konzern-Kapitalflussrechnung
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 1.412,0 908,9 2.483,6 2.549,1 2.410,7
Konzernbilanz
Langfristige Vermögenswerte Mio. € 14.570,5 20.462,4 20.758,4 23.427,7 22.334,8
Eigenkapital Mio. € 6.556,1 7.742,4 9.060,9 10.100,2 11.259,3
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 1 Mio. € 2.637,1 3.037,3 4.123,4 7.096,2 6.254,6
Kennzahlen des Geschäfts
Dividende je Aktie 3,00 3,20 3,60 3,80 4,00 2
Dividendenausschüttungsquote 3 % 51 49 44 40 38 4
Mitarbeitendenkapazität (Jahresdurchschnitt) 6.528 8.855 10.143 11.656 14.535
Die Aktie
Jahresschlusskurs der Deutsche Börse-Aktie 139,25 147,10 161,40 186,50 224,10
Durchschnittliche Marktkapitalisierung Mrd. € 27,7 27,0 30,9 32,0 37,2
Kennzahlen zur Bonität
Nettoschulden /​ EBITDA 1,0 2,0 1,2 2,2 1,8
Free Funds from Operations (FFO) /​ Nettoschulden % 76 38 68 36 42

1) Im Folgejahr fällige Anleihen werden unter "Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

2) Vorschlag an die Hauptversammlung 2025.

3) Die Quote für das Jahr 2020 wurde angepasst. Die Dividendenausschüttungsquote wird auf Basis des berichteten Periodenüberschuss ermittelt.

4) Wert auf Basis des Vorschlags an die Hauptversammlung 2025.

Risikobericht

Wir stellen die Infrastruktur für verlässliche und sichere Kapitalmärkte bereit und wirken bei deren Regulierung konstruktiv mit. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist fest in unserem Geschäftsmodell und unserer Unternehmensstrategie verankert.

Risikoprofil Gruppe Deutsche Börse

Überblick Risikoprofil und wesentliche Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr

Die Deutsche Börse AG ist die Konzernobergesellschaft und damit Muttergesellschaft sämtlicher Unternehmen, die Teil der Gruppe Deutsche Börse sind. Das Risikoprofil reflektiert somit in wesentlichen Aspekten Risiken auf der Ebene der Tochtergesellschaften, die u. a. Anbieter einer streng regulierten Finanzmarktinfrastruktur sind. Das Risiko der Gruppe Deutsche Börse wird über das modellbasierte erforderliche ökonomische Risikokapital (Required Economic Capital, REC) ausgedrückt, welches auf Basis von Annahmen berechnet wird. Das erforderliche ökonomische Kapital lag am 31. Dezember 2024 bei 1.443 Mio. € (31. Dezember 2023: 1.619 Mio. €). Demgegenüber steht ein aus dem Konzerneigenkapital abgeleitetes Risikodeckungspotenzial von 10.149 Mio. € (2023: 8.898 Mio. €). Die Risiken der Gruppe Deutsche Börse werden somit durch die Deckungsmasse gedeckt. Bei Betrachtung der Gruppenunternehmen ist festzustellen, dass die Gruppe Deutsche Börse ein konservatives Risikoprofil aufweist und Risiken eng überwacht und begrenzt.

Das ökonomische Risikokapital setzt sich aus den operationellen Risiken, finanziellen Risiken (inklusive Kredit- sowie Marktpreisrisiken), Geschäftsrisiken sowie Pensionsrisiken zusammen. Die konkrete Aufteilung der Risiken zum 31. Dezember 2024 ist der folgenden Darstellung entnehmbar:

Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse
auf Basis des erforderlichen ökonomischen Risikokapitals in Mio. €

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich keine wesentlichen Änderungen am Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse ergeben. Die Reduzierung des ökonomischen Risikokapitals ist primär auf die aktualisierte Modellierung der Clearinghouse-Komponente im Rahmen des Kreditrisikos der ECAG (- 144 Mio. €) zurückzuführen. Hinsichtlich des Marktpreisrisikos ist die Reduzierung auf einen Rückgang im Clearstream Banking S.A. Treasury-Zinsportfolio zurückzuführen. Neben dem ökonomischen Kapital, das mittels interner Risikomodelle gemessen wird, wird auch die normative Sicht (regulatorische Eigenkapitalanforderungen) für die regulierten Unternehmen ermittelt.

Regulatorische Einordnung

Innerhalb der Gruppe Deutsche Börse unterliegen im Wesentlichen die Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG strengen regulatorischen Anforderungen. Die Deutsche Börse AG selbst unterliegt nicht aufsichtrechtlichen Vorgaben für Banken, Zentrale Kontrahenten oder Zentralverwahrer für Wertpapiere und somit unterliegt sie auch nicht der Bankenaufsicht. Jedoch orientiert sich die Deutsche Börse AG beim Risikomanagement an den Maßstäben der entsprechenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Falls diese zweckmäßig sind, werden auch Teile der Standards für Kreditinstitute angewendet. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung gehen wir insbesondere auf die Kreditinstitute unserer Gruppe, namentlich die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG, die Clearstream Fund Centre S.A. und die Eurex Clearing AG, näher ein. Es wird auch auf die European Commodity Clearing AG als nach European Market Infrastructure Regulation (EMIR) regulierter zentraler Kontrahent (CCP) näher eingegangen.

Wesentliche Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr

Die wesentlichen Meilensteine zur Integration der SimCorp A/​S konnten umgesetzt werden, sodass SimCorp nun Bestandteil der Bewertung des ökonomischen Kapitals ist. Der Abschluss der Integration wird Anfang 2025 erfolgen. Durch die Einbeziehung von SimCorp ergeben sich keine wesentlichen Änderungen am Gesamtrisikoprofil der Gruppe Deutsche Börse.

Die Deutsche Börse Gruppe steht in den USA, wie auch an allen anderen Standorten, in kontinuierlichem Austausch mit Regierungen und Aufsichtsbehörden, um politische und regulatorische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und mögliche Auswirkungen auf das Unternehmen zu bewerten. In den USA sieht sich ISS STOXX nach dem Regierungswechsel insbesondere verstärkter Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden im Bereich Stimmrechtsberatung und ESG-Investitionen ausgesetzt. Dabei besteht das Risiko, dass ISS STOXX als Interessenvertreterorganisation wahrgenommen wird. ISS STOXX begegnet dieser Herausforderung durch Transparenz und den klaren Fokus auf seine Rolle als neutraler und unpolitischer Anbieter von Daten, Research und Technologielösungen.

Im Jahr 2024 hat, wie bereits in den Vorjahren, der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ein erhebliches Maß an Aufmerksamkeit des Managements der Clearstream Banking S.A. erfordert. Die Entwicklungen werden engmaschig überwacht, um die verschiedenen Auswirkungen des Krieges zu analysieren. Das Hauptaugenmerk lag auf der Anpassung von Verfahren und Kontrollen, um sie an die Gegenmaßnahmen anzupassen, die Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen ergriffen hat.

Hinsichtlich des Konflikts im Nahen Osten konnten in einer gruppenweit durchgeführten Analyse wie auch im Vorjahr keine wesentlichen Auswirkungen auf das Gesamtrisikoprofil festgestellt werden.

Mit der Verabschiedung der EU-Verordnung 2022/​2554, auch bekannt als Digital Operational Resilience Act (DORA), wird die digitale Resilienz von Finanzunternehmen in der EU umfassend reguliert. Ziel von DORA ist es, Finanzdienstleister besser vor Cyberrisiken zu schützen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber IT-Ausfällen zu stärken und einheitliche Standards für das Management von IT-Risiken einzuführen. Die Verordnung betrifft Finanzunternehmen wie Banken, Versicherungen, Wertpapierfirmen sowie ihre kritischen IT-Drittanbieter und trat am 17. Januar 2025 vollständig in Kraft. Eine zentrale Anforderung von DORA ist die Einführung eines umfassenden IT-Risikomanagementsystems, mit dem potenzielle Bedrohungen identifiziert, bewertet, überwacht und reduziert werden können. Zudem sind Unternehmen verpflichtet, schwerwiegende IT-Sicherheitsvorfälle sorgfältig zu dokumentieren und den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Darüber hinaus müssen regelmäßige Tests der operativen Resilienz, wie zum Beispiel Penetrationstests, durchgeführt werden, um Schwachstellen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Behebung zu ergreifen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Verordnung ist das Management von Risiken, die durch Drittanbieter entstehen. Finanzunternehmen nach DORA müssen die Resilienz ihrer IT-Dienstleister prüfen und sicherstellen, dass externe Partner wie Cloud-Anbieter den regulatorischen Anforderungen entsprechen. Ergänzt wird dies durch klare Richtlinien zur Informations- und Kommunikationssicherheit, die in alle Geschäftsprozesse integriert werden müssen.

Die Umsetzung der DORA-Anforderungen ist entscheidend für die digitale Resilienz von Finanzunternehmen. Eine proaktive Risikomanagementstrategie, regelmäßige Tests und umfassende Schulungen stärken die Widerstandsfähigkeit gegenüber IT-Risiken und gewährleisten die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Ein internes, funktionsübergreifendes Projekt wurde ins Leben gerufen, um die ordnungsgemäße Umsetzung der DORA-Anforderungen in den relevanten Einheiten der Gruppe Deutsche Börse sicherzustellen. Das Projekt entwickelt sich planmäßig und die vorgesehenen Meilensteine werden entsprechend des festgelegten Projektplans erreicht. Dieser sieht eine risikobasierte Implementierung der DORA-Anforderungen vor. Besonderes Augenmerk im Hinblick auf den Umsetzungsstand zum DORA-Go-Live am 17. Januar 2025 liegt hierbei auf den besonders kritischen Themen, für die sowohl Design Effectiveness als auch in Teilen Operating Effectiveness erreicht wird. Die vollständige Wirksamkeit der DORA-bezogenen Maßnahmen und Kontrollen ist für den weiteren Verlauf des Jahres 2025 vorgesehen.

Des Weiteren sind zum 24. Dezember 2024 weitreichende Änderungen an der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) in Kraft getreten. Viele der neuen oder geänderten Pflichten werden im Laufe 2025 durch technische Regulierungsstandards noch weiter konkretisiert werden. Nichtsdestotrotz müssen Marktteilnehmer und Marktinfrastrukturen, die der EMIR unterliegen, den Großteil der neuen Anforderungen bereits mit Inkrafttreten umsetzen. Ein späteres Inkrafttreten nach einer Übergangszeit gilt nur für die neu eingeführte Pflicht, ein aktives Konto für systemrelevante EUR-Produkte bei einem EU-CCP zu unterhalten, neue Clearingschwellenwerte sowie die nationale Umsetzung begleitender Änderungen der Investment Firms Directive/​Capital Requirements Directive (IFD/​CRD) und Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive (UCITS-D).

EMIR 3.0 führte Änderungen an bestehenden Regelungen, wie bspw. Genehmigungsprozesse für CCP-Dienstleistungen und Risikomodelle, Margintransparenz, Intragruppenausnahmen, Clearingschwellenwerte oder Zulassungskriterien für Clearingmitglieder, ein. Es wurden weiterhin zentrale neue Bestimmungen eingeführt, wie die Pflicht zur Führung eines aktiven Kontos oder Informationspflichten über die Erbringung von Clearingdienstleistungen sowie Clearingaktivitäten. Insbesondere die neuen Genehmigungsprozesse für CCP-Services und Risikomodelle bringen die EU-Praxis näher an die Regelungen anderer Jurisdiktionen, erlauben schnellere Zulassungsverfahren und sollten somit die Wettbewerbsfähigkeit von EU-CCPs wie der ECC AG sowie der Eurex Clearing AG verbessern und das Clearing der EU stärken. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Pflicht zur Führung aktiver Konten, die Liquidität an EU-CCPs steigern wird.

Der deutsche Gesetzgeber hätte die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bis zum 06. Juli 2024 in nationales Recht überführen müssen, allerdings verschiebt sich das Umsetzungsgesetz auf nach den Neuwahlen 2025. Gemäß der CSRD haben berichtspflichtige Unternehmen über ihre sozialen, ökologischen und Governance-bezogenen Auswirkungen sowie Risiken und Chancen zu berichten hat. Der Bericht wurde nach den Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (European Sustainability Reporting - Standards ESRS) erstellt und muss daher das Konzept der doppelten Wesentlichkeit berücksichtigen, um die berichtsrelevanten ökologischen, sozialen sowie Governance-bezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen zu identifizieren. Trotz der Verzögerung des deutschen Umsetzungsgesetzes berichtet die Gruppe Deutsche Börse für das Geschäftsjahr 2024 freiwillig unter Berücksichtigung der ESRS.

Erläuterungen zu wesentlichen Entwicklungen bei substanziellen Rechtsstreitigkeiten sowie Steuerrisiken sind in Erläuterung 25 "Finanzielle Verpflichtung und sonstige Risiken" im Konzernanhang dargestellt und sind Bestandteil dieses zusammengefassten Lageberichts.

Relevante Regularien

Neben der Orientierung an internationalen Standards und der Einhaltung der Capital Requirements Regulation (CRR) durch unsere Kreditinstitute, stellen insbesondere die Prozesse der Kreditinstitute zur Sicherstellung der angemessenen Kapital- und der Liquiditätsausstattung (Internal Capital Adequacy Assessment Process, ICAAP, bzw. Internal Liquidity Adequacy Assessment Process, ILAAP) inklusive der zugehörigen internen Stresstests einen Hauptbestandteil des Risikomanagementansatzes dar.

Unsere Kreditinstitute Clearstream Banking AG, Clearstream Banking S.A., Clearstream Fund Centre S.A. und Eurex Clearing AG berechnen ihren regulatorischen Kapitalbedarf entsprechend der geltenden CRR, die konform zur ersten Säule des Baseler Standards für die Bankenüberwachung ist. Die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG erfüllen die CRR-Anforderung und zusätzlich die Kapitalanforderungen gemäß European Market Infrastructure Regulation (EMIR). Des Weiteren sind für die Clearstream-Unternehmen die Mindestanforderungen an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirements for Own Funds and Eligible Liabilities, MREL) einzuhalten. Die Zentralverwahrer für Wertpapiere Clearstream Banking AG und Clearstream Banking S.A. unterliegen darüber hinaus zusätzlich den Anforderungen der Central Securities Depository Regulation, CSDR (für Details siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten").

Die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG sind als zentrale Kontrahenten zugelassen und unterliegen dadurch den Anforderungen der Verordnung über europäische Marktinfrastrukturen (EMIR) sowie der Sanierungs- und Abwicklungsplanung auf Basis der Recovery and Resolution of Central Counterparties (CCP RR). Im Gegensatz dazu wird die Sanierungs- und Abwicklungsplanung für die Clearstream-Unternehmen und Clearstream Fund Centre S.A. über die Einhaltung der Bankensanierungs- und -abwicklungsrichtlinie (Banking Recovery and Resolution Directive, BRRD) der EU sichergestellt.

Neben den europäischen Anforderungen sind auch die nationalen Vorgaben der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Anforderungen durch das Kreditwesengesetz sowie das Rundschreiben 12/​552 der luxemburgischen Finanzaufsicht (Commission de Surveillance du Secteur Financier, CSSF) zu nennen.

Zudem verfügen weitere Tochtergesellschaften über unterschiedliche Zulassungen zur Erbringung von Dienstleistungen in der Finanzbranche, wodurch auch diese Unternehmen umfassenden gesetzlichen Vorgaben, u. a. zum Risikomanagement, unterliegen. Beispielsweise führt die Clearstream Banking AG ein zentrales Register im Sinne des eWpG. Darüber hinaus fallen die Eurex Repo GmbH und die 360 Treasury Systems AG unter die Regelungen, die für Wertpapierinstitute gelten. Die Nodal Clear, LLC ist eine durch die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) regulierte Derivatives Clearing Organisation (DCO). Die Crypto Finance AG ist als Wertpapierhaus nach Artikel 41 des Schweizer Finanzinstitutsgesetzes (FINIG) zugelassen und unterliegt der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Ihre BaFin lizenzierte Tochtergesellschaft Crypto Finance (Deutschland) GmbH ist auf den Handel mit Kryptowährungen und Verwahrungsdienstleistungen spezialisiert. Für weitere Einzelheiten siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten".

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Bundesbank beaufsichtigen unsere Kreditinstitute Clearstream Banking AG und Eurex Clearing AG sowie die Clearstream Holding AG. Die CSSF sowie die Banque Centrale du Luxembourg (BCL) beaufsichtigen die Clearstream Banking S.A. und Clearstream Fund Centre S.A. Die öffentlich-rechtlichen Börsen sind die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB), die Terminbörse Eurex Deutschland (ED) sowie die European Energy Exchange (EEX). Börsenträger der FWB ist die Deutsche Börse AG, der ED die Eurex Frankfurt AG und der EEX die European Energy Exchange AG. Die FWB und ED sowie ihre Träger unterliegen der Aufsicht der Hessischen Börsenaufsicht, die beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum angesiedelt ist. Die EEX und ihr Träger werden von der Börsenaufsicht Sachsen beaufsichtigt, die Teil des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz ist. Die Börsenaufsichtsbehörden sind für die Rechtsaufsicht zuständig.

Ziele und Grundsätze des Risikomanagements

Als Gruppe Deutsche Börse streben wir in all unseren Geschäftsfeldern eine führende Rolle an. Wir stellen die Infrastruktur für verlässliche und sichere Kapitalmärkte bereit und wirken bei deren Regulierung konstruktiv mit. Wir richten unseren Risikomanagementansatz an unserem Geschäftsmodell und an unserer Unternehmensstrategie aus.

Unser Risikomanagementansatz basiert dabei auf folgenden Grundsätzen: Risikobegrenzung, risikoappetitskonforme Umsetzung der Geschäftsstrategie und ein angemessenes Verhältnis von Risiko und Rendite.

Im Zuge des Wachstums der Geschäftsbereiche (bspw. organisches Wachstum, M&A-Aktivitäten, Ausbau der führenden Position im Bereich digitaler Plattformen für bestehende und neue Assetklassen) unterstützt das Risikomanagement eine risikoappetitskonforme Umsetzung durch Identifikation von Risiken, klare Kommunikation sowie Risikominderung und Monitoring. Ziel ist es, fundierte strategische Entscheidungen im Rahmen des vom Vorstand genehmigten Risikoappetits treffen zu können. Dabei werden auch eingebettete Querschnittsrisiken wie zum Beispiel ESG-Risiken betrachtet.

Wir setzen uns zum Ziel, das Risiko und Rendite in einem angemessenen Verhältnis stehen. Grundlage für das interne Risikomanagement ist die konzernweite Erfassung und Steuerung von Risiken, siehe Grafik "Geschäftsstrategie und Risikomanagementansatz sind miteinander verzahnt".

Geschäftsstrategie und Risikomanagementansatz sind miteinander verzahnt

Risikomanagementansatz

Risikoanalyse

Wir nutzen primär die ökonomische Perspektive, um Risiken zu quantifizieren und zu aggregieren. Bei den nachfolgend im Fokus stehenden Kreditinstituten - wie insbesondere die Clearstream Holding AG, Clearstream Banking S.A. Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A. und Eurex Clearing AG - sowie den Wertpapierinstituten in der Gruppe kommt noch die normative Perspektive hinzu, auf welche im Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten (normative Sicht)" weiter eingegangen wird. Als Hauptinstrument zur Quantifizierung der Risiken verwenden wir das sog. Value at Risk (VaR)-Modell. Es dient dazu, bei einem vorab definierten Konfidenzniveau in Höhe von 99,9 Prozent und einem Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten das Risikokapital zu ermitteln, welches benötigt wird, um sehr unwahrscheinliche, aber mögliche Verluste auszugleichen, die innerhalb eines Jahres anfallen können. Darüber hinaus führen wir sog. Stresstests durch, um extreme, aber plausible Ereignisse und ihre Auswirkung auf das Risikodeckungspotenzial der Gruppe zu simulieren. Als weitere Risikoüberwachungsmethode sind ergänzende Metriken etabliert, die als Frühwarnsystem betriebseigener Risiken dienen. Diese Risikometriken beziehen sich auf operationelle Risiken (darunter IT- und Sicherheitsrisiken, potenzielle Verluste), Kredit-, Liquiditäts- und Geschäftsrisiken sowie die Einhaltung von Sanierungsplanindikatoren.

Stresstests dienen dazu, extreme, aber plausible Szenarien für alle materiellen Risikoarten sowohl separat als auch übergreifend zu simulieren. Diese Belastungsprobe spielt das Auftreten extremer Verluste oder die Häufung großer Verluste innerhalb eines Jahres durch. Es werden dabei für die Kreditinstitute und Wertpapierfirmen in der Gruppe sowohl hypothetische als auch historische Szenarien verwendet bzw. berechnet. Ebenfalls werden inverse Stresstests durchgeführt. In diesen umgekehrten Belastungsprüfungen wird ermittelt, welche Verlustszenarien eintreten müssten, damit das Risikodeckungspotenzial aus Kapitalsicht nicht mehr sichergestellt wäre bzw. welche Liquiditätsengpässe eintreten müssten, infolge derer keine ausreichende Liquidität mehr vorhanden wäre. Für die aufsichtsrechtlich relevante Sicht (normative Sicht) der Kreditinstitute und Wertpapierfirmen werden zusätzlich noch sog. adverse Szenarien simuliert. Darüber hinaus enthalten die Sanierungsplanungen der Kreditinstitute weitere Recovery-Stressszenarien.

Risikominderung

Auf die Maßnahmen zur Mitigation der wesentlichen Risiken wird detailliert in den Abschnitten "Operationelle Risiken", "Kreditrisiko" sowie "Ausgestaltung des internen Kontrollsystems" eingegangen.

Risikoüberwachung

Wir nutzen quantitative und qualitative Ansätze bzw. Methoden der Risikoüberwachung, um jederzeit ein möglichst vollständiges Bild unserer aktuellen Risikolage zeichnen zu können. Um das zu erreichen, werden kontinuierlich sowohl unternehmensinterne Ereignisse hinsichtlich ihrer Risikoeigenschaften untersucht als auch regionale und globale Entwicklungen berücksichtigt. So können wir bestehende Risiken erkennen und analysieren sowie zugleich schnell und angemessen auf entstehende Risiken und Veränderungen des Marktes bzw. des geschäftlichen Umfelds reagieren.

Risikometriken quantifizieren die wichtigsten betriebsinternen Gefahren gegen festgelegte Grenzwerte. Sie ergänzen die Risikoquantifizierung in der ökonomischen Perspektive und dienen dazu, die über den Kapitalbedarf hinausgehenden Steuerungskennzahlen sowie nichtquantifizierbare Risiken zu überwachen. Werden die festgelegten Grenzwerte über- oder unterschritten, dient dies als Frühwarnsignal und wird monatlich direkt an den Vorstand berichtet. Eine solche Über- oder Unterschreitung setzt umgehend notwendige Prozesse zur Ursachenanalyse und Risikominderung in Gang.

Unser Risikomanagementansatz sieht auch eine nachhaltige und langfristige Komponente vor. Neben den aktuell bestehenden Risiken werden auch die über einen Horizont von zwölf Monaten hinausgehenden Risiken betrachtet. Hierfür haben wir sog. Risk Maps entwickelt, die sich insbesondere auf erwartete bzw. kommende regulatorische Anforderungen sowie IT- und Informationssicherheitsrisiken fokussieren. Darüber hinaus werden auch andere operationelle, geschäftliche und finanzielle Risiken über einen Horizont von zwölf Monaten hinaus bewertet. Die Risk Maps kategorisieren die Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und nach ihrem potenziellen finanziellen Schaden und weisen die Einwertung in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung aus.

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zur CSRD wird die Entwicklung relevanter ESG-Risiken über einen mittel- und langfristigen Zeithorizont (2040) unter Berücksichtigung möglicher kritischer Klimapfade betrachtet. Die Risikowerte werden auf Gruppenebene aggregiert. Im Gegensatz zur Darstellung im Risikobericht erfolgt die Bewertung der Risiken nach der CSRD in Verbindung mit den ESRS auf Bruttoebene, weshalb es zu Abweichungen zwischen dem Risikobericht und den Angaben in der Nachhaltigkeitserklärung kommen kann.

Ökonomische und normative Perspektive

Die ökonomische Perspektive bewertet Risikopositionen, die aus dem Geschäftsbetrieb heraus entstehen. In der normativen Perspektive werden regulatorische Modellvorgaben einbezogen. In der ökonomischen Sicht wird eine Mindestanforderung an die Höhe des benötigten ökonomischen Kapitals (Required Economic Capital, REC) hergeleitet, sodass unser Risikodeckungspotenzial auf Basis des angewendeten statistischen Modells höchstens einmal in 1.000 Jahren erschöpft wird.

In der normativen Perspektive stellen aufsichtsrechtliche Kapitalanforderungen relevante Steuerungsgrößen dar. Das bedeutet, dass die Risikosteuerung auf die Erfüllung regulatorischer Kapitalanforderungen für die Kreditinstitute und regulierte Institute (Wertpapierinstitute) in der Gruppe abzielt. Für die Risikosteuerung wird die ökonomische und normative Perspektive herangezogen. Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel darin, nicht nur die regulatorischen Kapitalanforderungen zu erfüllen, sondern durch die ergänzende ökonomische Betrachtungsweise finanzielle Solidität zu gewährleisten.

Risikotragfähigkeit in der ökonomischen Perspektive

Auf Gruppenebene ermitteln wir unser Risikodeckungspotenzial anhand des bilanzierten Eigenkapitals nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Clearstream Holding AG, Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A., die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG verwenden hingegen ihr regulatorisches Kapital, um ihr ökonomisches Risikodeckungspotenzial zu ermitteln (für Details siehe Abschnitt "Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten").

Als Steuerungskennzahl ermittelt die Risikomanagementfunktion regelmäßig die Höhe des ökonomischen Kapitals und setzt es ins Verhältnis zum Risikodeckungspotenzial. Für die regulierten Einheiten wird zusätzlich die normative Sicht betrachtet. Das ökonomische Kapital für die Kreditinstitute inkludiert Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A. und die Eurex Clearing AG. Nicht-Kreditinstitute sind insbesondere die Deutsche Börse AG, die Eurex Frankfurt AG (inklusive Eurex Repo GmbH), die European Energy Exchange AG (inklusive ECC und Nodal), 360T Gruppe, die Unternehmen des Investment Management-Segments (ISS STOXX und Sim-Corp (per 31. Dezember 2024)) sowie Crypto Finance AG.

Das Verhältnis von erforderlichem Risikokapital zu Risikodeckungspotenzial lag im Berichtsjahr stets unter dem festgesetzten Höchstmaß.

Operationelle Risiken

Die Mehrheit unserer Risiken in der Gruppe Deutsche Börse ist operationeller Natur. Operationelle Risiken bestehen insbesondere hinsichtlich der Nichtverfügbarkeit der Systeme, mangelhafter Verarbeitung, der Beschädigung von materiellen Gütern sowie in Bezug auf Rechtsstreitigkeiten und Geschäftspraktiken (siehe die folgende Grafik "Operationelle Risiken der Gruppe Deutsche Börse"). Die Bewertung operationeller Risiken findet anhand von Szenarien statt.

Operationelle Risiken der Gruppe Deutsche Börse

Im Zuge der Implementierung der ESG-Regularien in das nichtfinanzielle Risikomanagement sind die relevanten Szenarien, welche für das operationelle Risiko von den Tochtergesellschaften ausgewiesen werden müssen, mit ESG gekennzeichnet. Die bestehenden Risiken wurden klassifiziert. Soweit möglich wurden ESG-Risiken in diesem Zusammenhang analysiert und eingewertet. Im Rahmen dieser Analyse wurden die Auswirkungen von ESG-Risiken als wesentlich eingestuft, jedoch keine neuen Risiken identifiziert. Wesentliche ESG-Risiken auf Gruppenebene sind physische Umwelt- und Klimarisiken, welche Bürogebäude, Standorte und andere Vermögenswerte beeinträchtigen können.

Als wichtige Risikokennzahl ermitteln wir die Verfügbarkeit der Systeme. Als internationale Börsenorganisation und innovativer Marktinfrastrukturanbieter ist eine hochmoderne IT für die Gruppe Deutsche Börse von größter Bedeutung, um eine kontinuierliche und reibungslose Leistungserbringung zu gewährleisten. In Übereinstimmung mit dem vom Vorstand festgelegten Risikoappetits wurden spezielle IT-Risikoindikatoren für die Systemverfügbarkeit definiert, um die Betriebszeit und Leistung der wichtigsten IT-Systeme in allen Einheiten und Geschäftsbereichen genau zu überwachen und sicherzustellen, dass diese innerhalb der festgelegten Grenzen bleiben. Daher werden gelbe und rote Schwellenwerte festgelegt, um eine rechtzeitige und transparente Eskalation und Meldung von Verstößen an die oberste Leitung zu ermöglichen. Da das Verfügbarkeitsrisiko für die Gruppe das größte operationelle Risiko darstellt, ist es Gegenstand regelmäßiger Tests. Dabei simulieren wir die Auswirkungen beim Ausfall eigener Systeme sowie beim Ausfall von Zulieferern.

Risiken können auch entstehen, wenn eine Dienstleistung für Kunden mangelhaft erbracht wird und dies zu Beanstandungen oder Rechtsstreitigkeiten führt, etwa in der Abwicklung von Wertpapiergeschäften aufgrund von Produkt- und Prozessmängeln oder fehlerhaften manuellen Eingaben. Die damit verbundenen Prozesse werden mindestens einmal jährlich getestet. Weitere Fehlerquellen können bei Zulieferern liegen oder in schadhaften Produkten. Wir erfassen Beschwerden und Kompensationsforderungen aus aufgetretenen Fehlern als eine wesentliche Kennzahl für das Verarbeitungsrisiko.

Auch Naturkatastrophen, Unfälle, Terrorismus oder Sabotage zählen zu den operationellen Risiken, durch die z. B. ein Rechenzentrum zerstört oder beschädigt werden könnte. Die Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sollen dabei wesentliche finanzielle Schäden abwenden.

Verluste können sich auch aus laufenden rechtlichen Verfahren ergeben. Sie können auftreten, wenn die Gruppe Deutsche Börse gegen Gesetze oder Vorgaben verstößt, unzulängliche Vertragsbedingungen eingeht oder die Rechtsprechung nicht genügend beachtet. Zu den rechtlichen Risiken zählen auch Verluste aufgrund von Betrug sowie arbeitsrechtliche Fragestellungen.

Dazu gehören weiterhin Verluste infolge von Verstößen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen oder gegen das Bankgeheimnis. Auch wenn staatliche Sanktionen nicht eingehalten werden - z. B. im Fall, dass Vorgaben aus verschiedenen Staaten nicht vereinbar sind - können solche Risiken entstehen, oder wenn gegen andere nationale oder internationale regulatorische Vorgaben verstoßen wurde.

Zur Mitigation der operationellen Risiken ergreifen wir gezielt organisatorische Maßnahmen. Dazu zählen Notfallpläne, Maßnahmen zur Informationssicherheit, Maßnahmen zur physischen Sicherheit von Mitarbeitenden und Gebäuden, der Abschluss von Versicherungsverträgen sowie Compliance-Vorschriften und -Verfahren. Eine Erläuterung der Compliance-Vorschriften ist im Abschnitt "Compliance" zu finden.

Notfallpläne

Für unsere Unternehmensgruppe ist es entscheidend, unsere Produkte und Dienstleistungen mit größtmöglicher Zuverlässigkeit zu erbringen, um das Vertrauen der Kunden und des Marktes zu gewährleisten und vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Wir müssen unseren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und gegen Ausfälle absichern. Sind unsere Kernprozesse und -ressourcen nicht verfügbar, stellt dies ein erhebliches Risiko für die gesamte Gruppe und sogar ein potenzielles Systemrisiko für die Finanzmärkte im Allgemeinen dar. Daher ist in der gesamten Gruppe ein System von Notfallplänen etabliert (Business Continuity Management System, BCMS). Es umfasst sämtliche Abläufe, die im Notfall den fortlaufenden Betrieb sicherstellen, und verringert das Nichtverfügbarkeitsrisiko. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Mitarbeitende, Systeme, Arbeitsplätze, Zuliefernde), einschließlich der doppelten (redundanten) Auslegung aller wesentlichen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur, sowie Notfallmaßnahmen für die Nichtverfügbarkeit von Mitarbeitenden oder Arbeitsplätzen in Kernfunktionen.

Unsere Gruppe hat einen Managementprozess eingeführt und erprobt, mit dem wir im Notfall zügig reagieren und koordiniert vorgehen können. Dieser Prozess soll die Auswirkungen auf die Geschäftsabläufe sowie den Markt minimieren und die rasche Rückkehr zum regulären Geschäftsbetrieb ermöglichen.

Alle Geschäftsfelder haben Mitarbeitende (Notfallmanager*innen) benannt, die in Notfällen als zentrale Kontaktstellen und Verantwortliche agieren. Die Notfallmanager*innen informieren den Vorstand bzw. alarmieren ihn bei schwerwiegenden Vorfällen. Bei weiterer Eskalation agiert das zuständige Mitglied des Vorstands als Krisenmanager*in bzw. delegiert diese Rolle. Unsere Notfallpläne werden regelmäßig getestet, indem wir kritische Situationen realitätsnah durchspielen. Diese Tests werden in der Regel unangekündigt durchgeführt.

Informationssicherheit

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung entwickelt sich der Finanzsektor insgesamt technologisch weiter, wodurch die Gefahr von Cyberangriffen steigt. Weltweit nehmen Angriffe auf IT-Systeme von Unternehmen oder auf die Finanzinfrastrukturen zu, und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schätzt die Bedrohung als so hoch wie nie ein. Große Gefahren gehen beispielsweise von Angriffen mit Schadsoftware oder Distributed-Denial-of-Service (DDoS) aus.

Informationssicherheit ist eine sehr hohe Priorität für die Deutsche Börse Gruppe. Wie auch im Abschnitt zur Informationssicherheit im Kapitel "Transparente, stabile und sichere Märkte" dargestellt wird dem internationalen Sicherheitsstandard ISO/​IEC 27001 folgend ein umfangreiches Richtlinien- und Prozessrahmenwerk genutzt, ergänzt um spezifische Kontrollen und technische Fähigkeiten. Sicherheitslösungen werden kontinuierlich weiterentwickelt und von einer unabhängigen Kontrollfunktion mit Anbindung an das operationelle Risikomanagement überwacht.

Physische Sicherheit

Die physische Sicherheit hat einen hohen Stellenwert für uns vor dem Hintergrund der sich stetig wandelnden weltweiten Sicherheitsrisiken und Bedrohungen. Die Deutsche Börse AG hat einen ganzheitlichen Risikomanagementprozess entwickelt, um den Konzern, seine Mitarbeitenden und Werte vor internen und externen Angriffen sowie Bedrohungen proaktiv und reaktiv zu schützen: Analyst*innen beurteilen die Sicherheitslage an unseren Standorten permanent sowie bei Dienstreiseaktivitäten und stehen hierbei in engem Kontakt zu nationalen und internationalen Behörden (Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz etc.), Sicherheitsdienstleistern und den Sicherheitsabteilungen anderer Unternehmen. Mehrstufige Sicherheitsprozesse und -kontrollen gewährleisten die physische Sicherheit an unseren Standorten. Der physische Zugang zu Gebäuden und Werten wird permanent überwacht und baut auf dem Zugangsgrundsatz "least privilege" ("need-to-have basis") auf.

Versicherungsverträge

Operationelle Risiken, welche wir nicht selbst tragen wollen, übertragen wir an Versicherungen, wenn dies zu einem angemessenen Preis möglich ist. Alle Versicherungsverträge werden dabei einzeln und regelmäßig hinsichtlich ihres Optimierungspotenzials überprüft.

Finanzielle Risiken

Die finanziellen Risiken gliedern wir in Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken.

Finanzielle Risiken der Gruppe Deutsche Börse

Finanzielle Risiken

Kreditrisiko

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Bei besicherten und unbesicherten Kundenkrediten

Bei besicherten und unbesicherten Bargeldanlagen

Im Wertpapierleihegeschäft

Beteiligung am Ausfallfond

Ausstehende Forderungen

Marktpreisrisiko

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Bei Wertpapieranlagen

Bei Pensionsrückstellungen

Bei bilanziellen Währungsinkongruenzen

Liquiditätsrisiko

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Bei besicherten und unbesicherten Kundenkrediten

Bei besicherten und unbesicherten Bargeldanlagen

Bei Forderungen gegenüber anderen Marktinfrastrukturen

Im Wertpapierleihegeschäft

Bei der Rückzahlung von Kundeneinlagen

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bzw. Adressenausfallrisiko beschreibt die Gefahr, dass eine unserer Vertragsparteien ihre Verbindlichkeiten nicht oder nicht vollständig erfüllt. Die Kreditrisiken der Gruppe ergeben sich aus den spezifischen Geschäftsmodellen unserer Tochtergesellschaften und den Treasury-Anlagen der Deutsche Börse AG.

Zur Risikomessung und -steuerung des Kreditrisikos unserer Tochtergesellschaften dienen verschiedene Risikokennzahlen. Zur Ableitung des Kreditrisikos wird das erforderliche ökonomische Risikokapital mittels Monte-Carlo-Simulationen gemessen und die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen sowie Stresstests herangezogen. Es wird u.a. auch erfasst, wie stark einzelne Kunden ihre Kreditrahmen nutzen und wo sich die Kredite konzentrieren. Zu den Messkriterien zählen zudem die Bonität der Vertragsparteien und die hinterlegten Sicherheiten. Inverse Stresstests für Banken zeigen auf, wie viele Kunden ausfallen müssten, damit die Verluste die Risikodeckungsmasse überschreiten.

Im Jahr 2024 kam es zu einer umfassenden methodischen Weiterentwicklung und Umstellung bei der Ermittlung der Kreditrisken der ECAG in ihrer Rolle als zentralem Kontrahenten, die zu einer Verringerung des ökonomischen Kapitals für Kreditrisiken um 144 Mio. € führten.

Sowohl Clearstream Banking S.A. als auch Clearstream Banking AG vergeben Kredite an ihre Kunden, um die Wertpapierabwicklung effizienter zu gestalten. Dieses Kreditgeschäft kann zu kurzfristigen Forderungen gegenüber Vertragsparteien in Höhe mehrerer Milliarden Euro führen. Diese Kredite werden ausschließlich sehr kurzfristig, in der Regel untertätig, vergeben und sind mit Ausnahme von Krediten an ausgewählte Zentralbanken und überstaatliche Organisationen gemäß Artikel 23 der delegierten Verordnung (EU) 2017/​390 der Kommission besichert und an Kunden mit hoher Bonität vergeben. Darüber hinaus sind eingeräumte Kreditlinien jederzeit widerrufbar. Aufgrund dieser Merkmale unterscheidet sich dieses Kreditgeschäft grundlegend vom Kreditgeschäft klassischer Banken und deren Risikoprofil. Kreditrisiken können auch bei der Anlage von Geldern entstehen, welche in den Zuständigkeitsbereich von Treasury fällt. Treasury legt sowohl eigene Gelder als auch von unseren Kunden bei Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG hinterlegte Gelder an; die Anlage erfolgt dabei überwiegend besichert.

Zuletzt kann es im Rahmen der Wertpapierabwicklung zu kurzfristigen, unbesicherten Guthaben bei Korrespondenzbanken kommen. Zur Steuerung und Überwachung des Adressenausfallrisikos in der Gruppe wird die Bonität potenzieller Kunden bzw. Gegenparteien einer Geldanlage bewertet bevor unsere Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen aufnehmen.

Unsere Tochterunternehmen legen für Sicherheiten je nach Risiko Sicherheitsabschläge fest, deren Angemessenheit dann fortlaufend überprüft wird. Bei der Anlage unserer sowie der von Kunden hinterlegten Gelder mindern wir das Risiko, indem Anlagen auf mehrere Kontrahenten mit ausschließlich hoher Bonität verteilt sowie die Gelder überwiegend kurzfristig und möglichst besichert angelegt werden. Auf Grundlage mindestens jährlicher Bonitätsprüfungen sowie im Rahmen anlassbezogener Ad-hoc-Analysen werden Höchstgrenzen für jeden Kontrahenten festgelegt.

Die Eurex Clearing AG, die European Commodity Clearing AG und Nodal Clear schließen gemäß ihren Geschäftsbedingungen nur mit ihren Clearingmitgliedern Geschäfte in der Rolle des zentralen Kontrahenten ab. Das Clearing bezieht sich hauptsächlich auf festgelegte Wertpapiere, Bezugsrechte und Derivate, die an bestimmten Börsen gehandelt werden. Auch für außerbörslich ("over the counter", OTC) gehandelte Produkte, z.B. für Zinsswaps und Forward Rate Agreements, bietet die Eurex Clearing AG diese Dienstleistung an. Sie steht als zentraler Kontrahent zwischen den Geschäftsparteien. Das hierbei entstehende Kreditrisiko reduziert sie durch die Verrechnung von gegenläufigen Ansprüchen und die Anforderung an die Clearingmitglieder, Sicherheiten zu hinterlegen. Diese Prozesse sind Teil eines den EMIR-Anforderungen entsprechenden Sicherungssystems, das die zentralen Kontrahenten der Gruppe implementiert haben.

Dieses Sicherungssystem besteht aus unterschiedlichen Stufen, welche verhindern, dass ein oder sogar mehrere Kundenausfälle die Funktionsfähigkeit der zentralen Kontrahenten beeinträchtigen. Als erste Stufe muss jedes Clearingmitglied einen Mindestbetrag an haftendem Eigenkapital oder, im Falle von Fonds, an verwaltetem Vermögen nachweisen. Die zweite Stufe erfordert die tägliche Bereitstellung von Sicherheiten in Form von Geld oder bonitätsstarken und liquiden Wertpapieren ("Margins"), welche nach Aufforderung der zentralen Kontrahenten von den Kunden auch untertägig nachzuschießen oder gar zu ersetzen sind, sollten Wertpapiere nicht mehr den hohen Qualitätsanforderungen genügen. Dabei ist zu beachten, dass die zugrundeliegende Risikoermittlung ebenfalls zeitnah die untertägigen Preis- und Positionsänderungen bereits berücksichtigt. Im Rahmen der dritten Stufe sind alle Clearingteilnehmer dazu verpflichtet, zusätzliche Sicherheiten anteilig nach ihrem jeweiligen individuellen Risikoprofil in einen Ausfallfonds einzuzahlen.

Die Eurex Clearing AG hat neben ihren Eigenmitteln die Möglichkeit, auf eine Patronatserklärung der Deutsche Börse AG zurückzugreifen. Aus dieser stehen ihr maximal 600 Mio. € zur Verfügung, aus der anteilig bereits Eigenmittelzahlungen in dem oben beschriebenen Sicherungssystems genutzt werden können. Dritten stehen keine Rechte aus dieser Patronatserklärung zu. Der Eigenbeitrag der Eurex Clearing AG (der sog. "Skin-in-the-Game") zum gesamtheitlichen Wasserfall im Liquidationsfalle beträgt dabei 200 Mio. €. Vor der Verwendung der Mittel im Ausfallfonds stellt die European Commodity Clearing AG vorfinanzierte zugeordnete Eigenmittel in Höhe von 35 Mio. € bereit. Sollten diese Mittel insgesamt nicht ausreichen, kann die European Commodity Clearing AG von nicht ausgefallenen Clearingteilnehmern je Ausfallereignis einmal, insgesamt bis zu drei Mal innerhalb 90 Tagen zusätzliche Beiträge zum Ausfallfonds einfordern. Vorher muss die European Commodity Clearing AG zusätzliche vorfinanzierte zugeordnete Eigenmittel in Höhe von 15 Mio. € bereitstellen. Der Eigenbeitrag der Nodal Clear im Falle eines Defaults beträgt 20 Mio. US$. Sollte der Ausfallfonds nicht ausreichen, können von den nicht ausgefallenen Clearingmitgliedern weitere Beiträge zum Ausfallfonds eingefordert werden.

Für die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG besteht die Möglichkeit, Kundengelder bei der Deutschen Bundesbank ausfallsicher zu verwahren. Zudem können Finanzmittel in hochliquiden Finanzinstrumenten angelegt werden. Anlageverluste bezogen auf Währungen, für die die Eurex Clearing AG oder die European Commodity Clearing AG keinen Zugang zu Zentralbanken haben und daher bei Geschäftsbanken anlegen, werden anteilig von der Eurex Clearing AG bzw. der European Commodity Clearing AG und von denjenigen Clearingmitgliedern getragen, die in der Währung aktiv sind, in der die Verluste entstanden sind. Der maximale Betrag, der bei Eintritt eines eigenmittelgefährdenden Investmentverlustes von der Eurex Clearing AG bzw. der European Commodity Clearing AG zu leisten ist, ist auf 50 Mio. € für die Eurex Clearing AG und 15 Mio. € für die European Commodity Clearing AG limitiert.

Analog zu Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG legt Treasury auch für die Eurex Clearing AG eigene und von Kunden hinterlegte Gelder an; die Anlage erfolgt dabei ebenfalls überwiegend besichert. Bis heute führte noch kein Zahlungsausfall eines unserer Kunden mit einem besicherten Kreditrahmen zu einem finanziellen Verlust für uns.

Marktpreisrisiko

Marktpreisrisiken umfassen Risiken einer nachteiligen Entwicklung von Zinsen, Währungen oder sonstigen Marktpreisen, die beispielsweise bei der Anlage eigener Vermögenswerte oder Kundengelder, bei offenen Risikopositionen in Fremdwährungen oder im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen entstehen können. Marktpreisrisiken werden von uns mittels Monte-Carlo-Simulationen auf Basis historischer Preise sowie durch entsprechende Stresstests gemessen. Bei Clearstream Fund Centre S.A. werden Marktpreisrisiken basierend auf historischen Entwicklungen von Zinsen, Währungen oder sonstigen Marktpreisen und zusätzlichen Stresstests ermittelt. Um Währungsrisiken zu minimieren, meiden wir offene Währungspositionen, wo dies möglich ist. Marktpreisrisikopositionen bestehen lediglich als relativ kleine offene Fremdwährungspositionen.

Derivative Finanzinstrumente werden in der gesamten Gruppe ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt. Dies betrifft bspw. Zins- oder Währungsswaps, die aufgrund einer konservativen Anlagepolitik für Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG genutzt werden oder Futures zur Reduktion des Marktrisikos bestehender Positionen bei der Crypto Finance AG.

Marktpreisrisiken können außerdem aus dem insolvenzgesicherten Fondsvermögen zur Rückdeckung bestehender Versorgungspläne für unsere Mitarbeitenden entstehen (Contractual Trust Arrangement (CTA), Pensionsfonds von Clearstream in Luxemburg). Diese werden aktiv unter vorab definierten Anlagerichtlinien gemanagt und haben somit ein begrenztes Marktpreisrisiko. Des Weiteren haben wir mit der Entscheidung, einen überwiegenden Anteil des CTA auf Basis eines Wertsicherungsmechanismus zu investieren, das Risiko von extremen Verlusten reduziert.

Im Berichtsjahr 2024 sind uns keine wesentlichen Verluste aus Marktpreisrisiken entstanden.

Liquiditätsrisiko

Ein Liquiditätsrisiko tritt auf, wenn ein Unternehmen unserer Gruppe anstehende Zahlungsverpflichtungen potenziell nicht fristgerecht und uneingeschränkt oder nur zu erhöhten Refinanzierungskosten erfüllen kann.

Liquiditätsrisiken treten in erster Linie bei unseren Tochterunternehmen Eurex Clearing AG, Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG und Clearstream Fund Centre S.A. auf, da diese Kreditinstitute sind. Weiterhin treten bei der European Commodity Clearing AG auf, da diese nach KWG als Kreditinstitut eingestuft ist.

Um potenzielle Risiken frühzeitig zu erfassen, errechnen Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG, die Clearstream Fund Centre S.A., die Eurex Clearing AG sowie die European Commodity Clearing AG täglich mittels verschiedener Stresstests den Liquiditätsbedarf, der durch den Ausfall von Kunden entstehen würde. Um den hierbei ermittelten Bedarf zu decken, halten die Gesellschaften ausreichend Liquidität vor.

Der kurzfristige operative Liquiditätsbedarf wird in erster Linie durch Innenfinanzierung gedeckt, indem erwirtschaftete Mittel einbehalten werden. Dies zielt darauf ab, ausreichend Liquidität vorzuhalten, um all unsere Zahlungsverpflichtungen entsprechend deren Fälligkeit erfüllen zu können. Mittels eines konzerninternen Cash Pool wird überschüssige Liquidität unserer Tochtergesellschaften, soweit regulatorisch und rechtlich zulässig, auf Ebene der Deutsche Börse AG gebündelt. Die liquiden Mittel werden kurzfristig angelegt, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Die kurzfristigen Anlagen sind zudem weitgehend besichert durch liquide Anleihen erstklassiger Emittenten. Darüber hinaus haben wir Zugang zu kurzfristigen externen Finanzierungsquellen, etwa durch vereinbarte Kreditrahmen mit einzelnen Geschäftsbanken oder Konsortien und durch ein Commercial Paper-Programm.

Um unseren strukturellen Finanzierungsbedarf zu decken, haben wir in den vergangenen Jahren unseren Zugang zum Kapitalmarkt zur Ausgabe von Unternehmensanleihen genutzt.

Das Liquiditätsrisikomanagement der Gruppe Deutsche Börse verfolgt das Ziel, sowohl den kurzfristigen Liquiditätsbedarf jederzeit decken zu können als auch die langfristige Finanzierung unserer Gruppe sicherzustellen und so Liquiditätsrisiken vorzubeugen.

Im Berichtsjahr 2024 verfügten die Gesellschaften über alle Währungen aggregiert stets über ausreichend Liquidität zur Deckung des tatsächlich angefallenen Liquiditätsbedarfs.

Liquiditätsrisiken werden nicht im ökonomischen Risikokapital quantifiziert (siehe Erläuterung 25 des Konzernanhangs).

Pensionsrisiko

Die Pensionen der derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitenden werden über eine Reihe von Pensionsplänen verwaltet. Das Pensionsrisiko ist das Risiko von steigenden Kosten aus der aktuellen Bewertung der Pensionsrückstellungen infolge gestiegener Lebenserwartung, Gehaltserhöhungen und steigender Inflation. Die Berechnung erfolgt mit Unterstützung von Aktuaren.

Geschäftsrisiko

Das Geschäftsrisiko beschreibt den unerwarteten Restverlust im Sinne eines Nettoverlustes, der entsteht, wenn die Earnings at Risk das erwartete Nettoergebnis nach Steuern übersteigen, was auf das Wettbewerbsumfeld (z. B. Kundenverhalten, Investitionsausfall, Branchenentwicklung), gesamtwirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen oder auf strategische Fehlentscheidungen des Managements zurückzuführen sein kann. Einflussfaktoren für diesen Restverlust sind beispielsweise geringere Umsatzerlöse oder höhere Kosten im Vergleich zu den entsprechenden Planzahlen. Das Geschäftsrisiko wird ausgewiesen, wenn der berechnete Value at Risk höher ist als der geplante Nettogewinn für die nächsten vier Quartale. Der Ansatz basiert auf der Nutzung historischer Planzahlen und tatsächlich realisierter Aufwendungen und Erträge. Da bei Clearstream Fund Centre S.A. noch keine historischen Planzahlen vorliegen, wird dort ein auf Geschäftsrisikoszenarien basierender Ansatz verfolgt. Geschäftsrisiken werden von den Unternehmensbereichen ständig überwacht. Zum 31. Dezember 2024 bestand kein auszuweisendes Geschäftsrisiko für die Gruppe auf Basis des Simulationsmodells.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüft regelmäßig eine etwaige Einordnung der Deutsche Börse AG als Finanzholdinggesellschaft. Eine Einstufung als Finanzholdinggesellschaft könnte sich u. a. auf unsere Eigenmittelausstattung auswirken. Derzeit ist die Deutsche Börse AG keine Finanzholdinggesellschaft.

Regulatorischer Kapitalbedarf und regulatorische Eigenmittelquoten (normative Sicht)

Zur Ermittlung der Kapitalanforderungen aus normativer Sicht werden operationelle Risiken, Kreditrisiken und Marktpreisrisiken herangezogen. Die regulatorischen Eigenkapitalanforderungen werden nicht für die Gruppe Deutsche Börse ermittelt, sondern separat für die jeweils regulierte Einheit. Das Risikoprofil auf Basis der normativen Sicht ist jedoch vergleichbar mit dem abgeleiteten Risikoprofil auf Basis des ökonomischen Risikokapitals. Für die Analyse und Bewertung von Kredit- und Marktpreisrisiken verwenden Clearstream Banking S.A. und Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A., Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG den sog. Standardansatz. Bei operationellen Risiken verfahren die Institute unterschiedlich:

Clearstream verwendet in sämtlichen Unternehmenseinheiten den wesentlich komplexeren fortgeschrittenen Messansatz (Advanced Measurement Approach, AMA), der von der BaFin zugelassen ist und regelmäßig überprüft wird. Die Eurex Clearing AG, die European Commodity Clearing AG und die Clearstream Fund Centre S.A. hingegen verwenden bei den operationellen Risiken den Basisindikatoransatz, um den regulatorischen Eigenkapitalbedarf zu berechnen.

Überblick der regulatorischen Kapitalquoten

Regulatorische Kapitalanforderung unter Berücksichtigung von CRR (Säule 1 und Säule 2), CSDR, EMIR, Verschuldungsquote, sofern anwendbar 2

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Eigenmittelanforderungen Regulatorisches Eigenkapital Gesamtkapitalquote
%
in Mio. € 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Clearstream Holding-Gruppe 589,7 683,0 1.542,2 1.477,4 36,0 34,7
Clearstream Banking S.A. 747,0 722,7 1.026,3 1.011,7 37,5 40,6
Clearstream Banking AG 328,8 389,3 527,0 528,3 37,9 35,5
Clearstream Fund Centre S.A. 67.6 90.3 182.4 178.8 30.2 32,0
Eurex Clearing AG 472,2 1 460,2 1 799,6 799,5 48,9 50,1

1) Aus Gründen der Lesbarkeit enthalten die Anforderungen auch den ECAG-Ausfallfondsbeitrag in Höhe von 200 Mio. €., der aus EMIR-Sicht von den Eigenmitteln abgezogen werden muss.

2) Dargestellt wird die höchste Anforderung (aus Pillar1, Pillar2, CSDR/​EMIR, Verschuldungsquote etc.) der jeweiligen Entität.

Es bestehen für die Clearstream Holding AG, die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG sowie die Clearstream Fund Centre S.A. MREL-Anforderungen, die zu jeder Zeit eingehalten wurden. Die Mindestanforderungen an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirements for Own Funds and Eligible Liabilities, MREL) ergeben sich aus der Sanierungs- und Abwicklungsplanung für die Clearstream-Unternehmen und Clearstream Fund Centre S.A. über die Einhaltung der Bankensanierungs- und -abwicklungsrichtlinie (Banking Recovery and Resolution Directive, BRRD).

Für die Clearstream Banking S.A. und die Clearstream Banking AG als Zentralverwahrer gelten die Kapitalanforderungen nach CSDR sowie für die Eurex Clearing AG und die European Commodity Clearing AG als zentrale Kontrahenten die spezifischen Kapitalanforderungen nach EMIR, die im Geschäftsjahr zu jeder Zeit eingehalten wurden.

Die Reduktion der Eigenmittelanforderungen für Clearstream Holding AG und Clearstream Banking AG von 2023 auf 2024 ist auf eine allgemeine Verringerung ihrer Supervisory Review and Evaluation Process (SREP)-Zuschläge zurückzuführen. Für Clearstream Fund Centre S.A. führte die Umsetzung strategischer Transformationsprojekte zu einer erheblichen Reduzierung des operationellen Risikos.

Aufbauorganisation und Berichtswege des Risikomanagements

Aufbau- und Ablauforganisation

Unser Risikomanagementansatz gilt für die gesamte Gruppe Deutsche Börse. Die Funktionen, Abläufe und Verantwortlichkeiten des Risikomanagements gelten verbindlich für all unsere Mitarbeitenden und organisatorischen Einheiten. Damit alle Mitarbeitenden bewusst mit Risiken umgehen, ist das Risikomanagement fest in der Aufbau- und Ablauforganisation verankert, siehe Grafik "Aufbauorganisation und Berichtswege des Risikomanagements". Darüber hinaus werden regelmäßige Trainings durchgeführt, die zur Stärkung der Risikokultur der Mitarbeitenden entwickelt wurden. Insgesamt verantwortet der Vorstand das Risikomanagement, in unseren Tochterunternehmen jeweils die Unternehmensleitung; die nachfolgend aufgeführten Gremien erhalten regelmäßig Informationen über die Risikosituation.

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG beurteilt und überwacht die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie dessen fortlaufende Entwicklung. Die Evaluierung hat der Aufsichtsrat an seinen Prüfungsausschuss delegiert. Zusätzlich wird der Risikoausschuss jährlich über das Risikoappetitrahmenwerk informiert.

Der Vorstand der Deutsche Börse AG legt den gruppenweiten Risikomanagementansatz sowie den Risikoappetit fest und verteilt diesen auf die Geschäftsfelder bzw. die Unternehmenseinheiten. Er stellt sicher, dass der Risikoappetit mit der kurz- und langfristigen Unternehmensstrategie, der Geschäfts- und Kapitalplanung, dem Risikodeckungspotenzial und den Vergütungssystemen vereinbar ist und bleibt.

Aufbauorganisation und Berichtswege des Risikomanagements

Der Vorstand der Deutsche Börse AG bestimmt auch, anhand welcher Messgrößen die Risiken eingeschätzt werden und wie das Risikokapital zugeteilt wird. Er sorgt dafür, dass die Anforderungen an den Risikomanagementansatz und den Risikoappetit eingehalten werden.

Unter der Leitung des Chief Risk Officer (CRO) werden die Vorschläge für den Risikomanagementansatz, den Risikoappetit, die Ansätze und Methoden der Risikoüberwachung und -steuerung, die Kapitalzuteilung sowie die dazugehörigen Vorgehensweisen entwickelt. Risiken werden kontinuierlich analysiert, bewertet und berichtet: monatlich sowie bei Bedarf ad hoc an den Vorstand, vier Mal im Jahr an den Risikoausschuss des Aufsichtsrats und einmal jährlich an den Aufsichtsrat. Ebenso berichtet unser CRO jährlich über die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems an den Prüfungsausschuss. So können die verantwortlichen Gremien prüfen, ob die vorgegebenen Risikogrenzen eingehalten werden.

Unsere Tochtergesellschaften verfahren analog, wobei sie stets darauf achten, dass sie den Vorgaben der Gruppe entsprechen. Insbesondere halten sie sich an den Rahmen des Risikoappetits, den ihnen die Gruppe Deutsche Börse zuteilt. Die Kreditinstitute sowie die European Commodity Clearing AG verfügen über eigenständige Vorstände sowie Aufsichtsräte. Clearstream Holding AG, Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A., European Commodity Clearing AG und die Eurex Clearing AG setzen den Risikomanagementansatz mit eigenen daraus abgeleiteten Ausprägungen um. Folglich verwenden sie auch Messgrößen und Berichtsformate, die auf die übergeordnete gruppenweite Struktur abgestimmt sind. Grundsätzlich ist die Geschäftsführung der jeweiligen Tochtergesellschaft für die Ausgestaltung des Risikomanagementansatzes sowie die Einhaltung der jeweiligen rechtlichen Vorgaben verantwortlich.

Zentral koordinierter Risikomanagementprozess

Unser Risikomanagement ist in einem zentral koordinierten Prozess mit fünf Schritten umgesetzt. Alle potenziellen Verluste sollen rechtzeitig erkannt, zentral erfasst und möglichst quantitativ bewertet werden. Im Bedarfsfall sind Steuerungsmaßnahmen zu empfehlen und nachzuhalten (siehe Grafik "Ablauf des Risikomanagements in fünf Schritten"). Ein weiterer Bestandteil unseres Risikomanagementansatzes stellt das sog. Modell der drei Verteidigungslinien (Three Lines of Defense, 3LoD) dar, welches sowohl in der Deutsche Börse AG als auch in unseren Gruppenunternehmen etabliert ist. Hierdurch werden klare Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten in der Zusammenarbeit zwischen den operativen Geschäftsbereichen (erste Verteidigungslinie), dem Risikomanagement (zweite Verteidigungslinie) sowie der internen Revision (dritte Verteidigungslinie) definiert.

Ablauf des Risikomanagements in fünf Schritten

Im ersten Schritt werden Gefahren und mögliche Ursachen für Verluste oder Betriebsstörungen ermittelt. Im zweiten Schritt melden die Geschäftsbereiche (erste Verteidigungslinie) regelmäßig - in dringenden Fällen unverzüglich - die Risiken, die sie ermittelt und quantifiziert haben. Diese Meldung erfolgt an die Risikomanagementfunktion (Teil der zweiten Verteidigungslinie), welche das Gefährdungspotenzial in einem dritten Schritt bewertet. Im vierten Schritt steuern die Geschäftsbereiche die Risiken durch Vermeidung, Minderung oder Übertragung bzw. durch bewusstes Eingehen. Im fünften und letzten Schritt werden verschiedene Risikometriken überwacht und, wenn nötig, die verantwortlichen Vorstandsmitglieder und Gremien über erhebliche Risiken, deren Bewertung sowie mögliche Sofortmaßnahmen unterrichtet. Neben den regelmäßigen Berichten werden im Verantwortungsbereich des CRO ebenfalls Ad-hoc-Berichte für Vorstände und Aufsichtsräte erstellt. Bei Clearstream Holding AG, Clearstream Banking S.A., Clearstream Banking AG, Clearstream Fund Centre S.A., der Eurex Clearing AG sowie der European Commodity Clearing AG erstellen die entsprechenden Risikomanagementfunktionen Berichte an die Vorstände und Aufsichtsräte. Die interne Revision (dritte Verteidigungslinie) überprüft als unabhängige Instanz sowohl die Geschäftsbereiche als auch die Risikomanagementfunktionen.

Ausgestaltung des internen Kontrollsystems

Die Deutsche Börse verfügt über ein gruppenweites internes Kontrollsystem (IKS), das über ein Rahmenwerk Mindestanforderungen für alle Einheiten der Gruppe definiert. Das Rahmenwerk liefert die Grundlage für eine risikoorientierte Umsetzung des IKS. Es unterstützt die effektive und effiziente Implementierung und den Betrieb des IKS unabhängig vom Grad der Regulierung oder der Größe eines Tochterunternehmens. Im Folgenden sind die Angabepflichten gemäß ESRS 2 GOV-5, 36c dargestellt.

Das IKS unterstützt bei der Steuerung der Risiken und umfasst insbesondere Risiken auf Prozessebene. Dazu wurden Vorgaben definiert, um Prozessrisiken übergreifend und auf Einzelrisikoebene einheitlich zu erfassen und zu beurteilen. Ein mindestens jährlich zu durchlaufender Regelkreis definiert Mindestanforderungen an die laufende Verbesserung und die Berichterstattung zum IKS. Dies umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen durch die Geschäftsbereiche als erste Verteidigungslinie.

Zu besonderen Schwerpunkten der IKS-Umsetzung gehören Maßnahmen zur Steuerung wesentlicher Risiken im Zusammenhang mit der finanziellen und nichtfinanziellen Berichterstattung.

Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst die finanzielle Berichterstattung nach lokalen und internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen sowie das nichtfinanzielle IKS nach den Grundsätzen des European Sustainability Reporting Standards. Der Finanzvorstand ist für die ordnungsgemäße Umsetzung und Überwachung der relevanten Prozesse verantwortlich. Die Erstellung der Abschlüsse erfolgt durch den Zentralbereich "Financial Accounting and Controlling" (FA&C) und die dezentralen Einheiten gemäß den Vorgaben von FA&C. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung wird durch FA&C in Zusammenarbeit mit Human Relations, Compliance, Risikomanagement sowie Group ESG Strategy erstellt. Die Steuerpositionen werden von Group Tax ermittelt. Die Ausgestaltung des IKS ist in der COFR-Richtlinie ("Control over Financial Reporting") formal verankert.

Die COFR-Richtlinie wurde im Geschäftsjahr 2024 weiter ausgebaut und umfasst nun auch die nichtfinanzielle Berichterstattung. Die COFR-Richtlinie soll konzernweit die Implementierung von wirksamen Kontrollen gewährleisten, um eine ordnungsgemäße Durchführung der Geschäftsprozesse sicherzustellen und die mit der Finanz- sowie der Nachhaltigkeitsberichterstattung verbundenen Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu mitigieren. FA&C hat hierfür einen standardisierten Prozesskatalog für die Prozesse der Finanz- und der Nachhaltigkeitsberichterstattung, inklusive standardisierten Risiko-Kontroll-Matrizen und Dokumentationsanforderungen bereitgestellt. Die Einhaltung wird regelmäßig durch FA&C überprüft.

Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss lassen sich regelmäßig durch den Vorstand sowie die Verantwortlichen für Risikomanagement, Compliance und Interne Revision über die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS) informieren. Zudem werden die Ergebnisse der externen Prüfungen und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen berücksichtigt. Diese umfassende Berichterstattung gewährleistet, dass der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss sicherstellen können, dass das IKS den gesetzlichen Anforderungen entspricht und effektiv zur Risikominimierung beiträgt.

IKS für die finanzielle Berichterstattung

Die zentralen Risiken des Rechnungslegungsprozesses sind unbeabsichtigte Fehler oder vorsätzliches Handeln, die ein unzutreffendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage vermitteln könnten, sowie die verspätete Veröffentlichung der Abschlüsse. Dies könnte zu fehlerhaften Beurteilungen der wirtschaftlichen Lage, Reputationsschäden, Vertrauensverlust bei Investoren und Sanktionen führen.

Der Vorstand der Deutschen Börse AG hat das IKS für die finanzielle Berichterstattung unter Berücksichtigung des Committee of Sponsoring Organizations of the Tradeway Commission (COSO)-Rahmenwerks 1 eingerichtet mit der Zielsetzung, die dargestellten Risiken zu minimieren. Die Ziele des IKS für die finanzielle Berichterstattung sind:

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Zuverlässigkeit der Berichterstattung: Sicherstellung, dass die Finanzberichte vollständig, richtig und verlässlich sind.

Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften sowie internen Richtlinien (Compliance): Gewährleistung, dass die Geschäftsaktivitäten im Einklang mit geltenden Gesetzen, Regularien und internen Vorgaben stehen und Regelverstöße sowie Betrug verhindert werden.

Effektivität und Effizienz: Sicherstellung einer reibungslosen und ressourcenschonenden Durchführung der Prozesse der Finanzberichterstattung.

1 Committee of Sponsoring Organizations of the Tradeway Commision

Das IKS für die finanzielle Berichterstattung definiert Maßnahmen zur Minimierung des Risikos von Fehlern im Rechnungslegungsprozesses:

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Standardisierte Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien: Einheitliche Vorgaben zur Bilanzierung und Bewertung nach IFRS zur Sicherstellung der konzernweiten Einhaltung und Anwendung der gesetzlichen Rechnungslegungsstandards. FA&C überwacht und passt die Prozesse bei Änderungen der Rahmenbedingungen der Rechnungslegung an.

Vier-Augen-Prinzip: Unabhängige Prüfung kritischer Vorgänge zur Vermeidung von Fehlern und Manipulationen.

Funktionstrennung: Vermeidung von Interessenskonflikten durch organisatorische Trennung von ausführenden und kontrollierenden Tätigkeiten. Zugriffsrechte auf die Buchhaltungssysteme werden regelmäßig anhand einer sog. Inkompatibilitätsmatrix überprüft.

Automatisierung: IT-gestützte Prüfmechanismen zur automatischen Erkennung von Abweichungen und Unregelmäßigkeiten werden eingesetzt. Darüber hinaus werden die Hauptbücher unserer Tochterunternehmen konsolidiert, wobei vereinzelte Tochterunternehmen auf unterschiedliche Systeme zugreifen. Deren Buchhaltungsdaten werden mittels Daten-Upload in die Konsolidierung einbezogen.

Regelmäßige Überwachung und interne Audits: Durchführung von regelmäßigen Überprüfungen der internen Prozesse durch FA&C (als 2nd Line of Defense) und Internal Audit. Zusätzlich führt Compliance als weitere Kontrollinstanz risikoorientierte und prozessunabhängige Kontrollen durch.

Im Jahr 2024 lag der zentrale Schwerpunkt auf der Einführung einer ganzheitlichen Prozessbetrachtung für die finanzielle Berichterstattung. Diese umfassende Betrachtung ermöglicht eine risikoorientierte Prozessanalyse, um alle rechnungslegungsrelevanten Risiken zu identifizieren, etwaige Kontrolllücken zu schließen und bestehende Kontrollen zu schärfen und Prozessoptimierungspotenziale zu heben.

Des Weiteren spielte FA&C eine zentrale Rolle in der Überwachung und Unterstützung der 1st Line of Defense und hat diese im Geschäftsjahr 2024 weiter ausgebaut. Insbesondere wurden Maßnahmen wie die Funktion als zentraler Ansprechpartner für das IKS der finanziellen Berichterstattung, Schulungen, systematische Tests und Überwachungen sowie die Evaluierung der internen Kontrollen durchgeführt.

FA&C führt halbjährlich eine risikobasierte Prüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS für die finanzielle Berichterstattung durch. Dabei wird die Angemessenheit des Kontrolldesigns sowie die Effektivität der operativen Umsetzung geprüft. Die Prüfung konzentriert sich auf wesentliche Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf die Vollständigkeit und Richtigkeit der Finanzberichterstattung haben können. Dazu gehören Risiken wie fehlerhafte Buchungen, unzureichende Dokumentation und potenzieller Betrug. Insbesondere werden kritische Prozesse untersucht, die direkt die Erstellung der Finanzberichte beeinflussen, wie z.B. die Konsolidierung der IFRS Reporting Packages der Konzerngesellschaften oder die Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.

Die beschriebenen Prozesse, Systeme und Kontrollen sollen sicherstellen, dass unsere Rechnungslegung in Einklang mit den entsprechenden Grundsätzen und Gesetzen steht.

IKS für die nichtfinanzielle Berichterstattung (Nachhaltigkeitserklärung)

Im folgenden Abschnitt werden die Angabepflichten gemäß ESRS 2 GOV-5 dargestellt. Das IKS für die nichtfinanzielle Berichterstattung der Deutsche Börse AG deckt folgende Risiken ab, die mit der Erfassung und Bewertung nichtfinanzieller Informationen verbunden sind:

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Erfassungsrisiken: Sicherstellung, dass alle relevanten Daten vollständig und korrekt erfasst werden.

Bewertungsrisiken: Konsistente und transparente Bewertungsmethoden zur Minimierung von Unsicherheiten, insbesondere bei Umwelt- und Sozialthemen.

Prozessrisiken: Standardisierte Prozesse und Kontrollmechanismen zur Gewährleistung der Richtigkeit und Genauigkeit der Berichterstattung.

Compliance-Risiken: Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen durch regelmäßige Überprüfungen.

Reputationsrisiken: Qualität und Zuverlässigkeit der Berichterstattung, um das Vertrauen der Investoren und anderer Stakeholder zu stärken.

Das IKS für die nichtfinanzielle Berichterstattung definiert spezifische Maßnahmen zur Minimierung der identifizierten Risiken. Dazu gehören unter anderem der schrittweise Aufbau standardisierter Prozesse, die fortlaufende Schulung der Mitarbeiter sowie die schrittweise Einführung von Kontrollmechanismen zur Überwachung und Verbesserung der Nachhaltigkeitsberichterstattungsprozesse. Zudem werden die Erhebung und die Berechnung der Energieverbrauchs- und Treibhausgasemissionsdaten durch eine spezielle Software unterstützt. Diese Software vereinheitlicht die Datenerfassung, gewährleistet Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Daten und sorgt für die Standardisierung von Formeln und Schlüsselvariablen wie Emissionsfaktoren gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protokoll). Die in der Nachhaltigkeitserklärung einbezogenen Tochterunternehmen sind für ihre jeweiligen Prozesse verantwortlich, einschließlich Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen, die das Risiko wesentlicher Fehlangaben minimieren. Diese Maßnahmen werden kontinuierlich weiter ausgebaut und optimiert, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden.

FA&C hat die Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS für bestehende Prozesse der nichtfinanziellen Berichterstattung bereits im Jahr 2024 begonnen. Diese Prüfung wird im Jahr 2025 abgeschlossen und sukzessive auf neu eingeführte Prozesse ausgeweitet. Dies soll sicherstellen, dass das System kontinuierlich verbessert und an neue Anforderungen angepasst wird.

Durch diese Maßnahmen strebt die Deutsche Börse AG an, das Vertrauen der Investoren und anderer Stakeholder in die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu stärken und langfristig eine nachhaltige Unternehmensführung zu gewährleisten.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risikosituation

Zusammenfassung

Das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse hat sich im Geschäftsjahr 2024 nicht wesentlich geändert. Alle bekannten Auswirkungen der geopolitischen und makroökonomischen Entwicklungen wurden im Konzern aktiv gemanagt und potenzielle neue Risiken laufend analysiert. Dem über alle Risikoarten (operationelles, finanzielles, Pensions- und Geschäftsrisiko) aggregierten Gesamtrisiko der Gruppe Deutsche Börse stand stets eine Deckungsmasse in ausreichender Höhe gegenüber. Das konzernweite Risikomanagement sowie das interne Kontrollsystem (IKS) wurden, wie bereits zuvor beschrieben, im Jahr 2024 weiter gestärkt und ausgebaut. Zum jetzigen Zeitpunkt ist keine wesentliche Änderung der Risikosituation des Konzerns für den Vorstand erkennbar.

Ausblick

Die Gruppe Deutsche Börse bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Aus Stresstests, berechneten ökonomischen Kapitalanforderungen sowie mittels des Risikomanagementsystems schließt der Vorstand der Deutsche Börse AG, dass die verfügbare Risikodeckungsmasse sowie die Liquiditätsausstattung angemessen sind. Es ist aktuell nicht ersichtlich, dass die Risikodeckungsmasse für das Geschäftsjahr 2025 angepasst werden müsste. Es ist zudem kein Risiko zu erkennen, welches die Gruppe in ihrem Bestand gefährden würde. Für das Jahr 2025 sollen das konzernweite Risikomanagement und interne Kontrollsystem (IKS) weiter gestärkt und ausgebaut werden.

Chancenbericht

Die Gruppe Deutsche Börse ist mit ihrem breiten Produkt- und Dienstleistungsportfolio gut am Markt positioniert, um von vielfältigen Chancen zu profitieren. Dabei setzen wir sowohl auf organisches Wachstum als auch auf zielgerichtete M&A-Aktivitäten.

Organisation des Chancenmanagements

Wir evaluieren die organischen und anorganischen Wachstumschancen in den einzelnen Geschäftsbereichen laufend, d.h. unterjährig. Mit unserem Chancenmanagement können wir Chancen für die Gruppe frühestmöglich erkennen, bewerten, ergreifen - und in geschäftliche Erfolge verwandeln. Auf Gruppenebene werden diese Chancen systematisch im Rahmen der jährlichen Budgetplanung und der strategischen Überprüfungen bewertet. Am Anfang dieser Bewertung steht die sorgfältige Analyse des Marktumfeldes, bei der neben den Kundenwünschen auch Marktentwicklungen, Wettbewerber und regulatorische Veränderungen betrachtet werden. Die Ideen für Wachstumsinitiativen werden anhand gruppenweit einheitlicher Vorlagen weiter ausgearbeitet und einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. Auf dieser Basis entscheidet schließlich unser Vorstand darüber, welche Initiativen in die Tat umgesetzt werden.

Organische Wachstumschancen

Wir verfügen über ein sehr breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio, mit dem wir alle Bereiche der Wertschöpfungskette eines Marktinfrastrukturanbieters abdecken. Um diese Position zu behaupten und auszubauen, verfolgen wir die Wachstumsstrategie "Horizon 2026" (siehe Abschnitt "Strategie und Steuerungsparameter"). Dabei konzentrieren wir uns hauptsächlich auf organische Wachstumschancen. Diese bestehen hauptsächlich aus strukturellen Chancen, die wir selbst beeinflussen können. Strukturelle Chancen entstehen beispielsweise durch regulatorische Änderungen, neue Kundenbedürfnisse wie die steigende Nachfrage nach börslichen Lösungen für bislang außerbörslich ("over the counter", OTC) getätigte Geschäfte oder durch den Trend, dass immer mehr Anlagevermögen in passiven Anlagestrategien (z. B. Indexfonds) allokiert wird. Zusätzlich gibt es zyklische Chancen, die nicht direkt durch uns beeinflussbar sind und sich bei einer Veränderung der makroökonomischen Rahmenbedingungen ergeben. Unabhängig davon sehen wir langfristig Wachstumschancen, die aus der technologischen Transformation resultieren. Mit Hilfe von Distributed-Ledger-Technologie, öffentlichen Cloud-Lösungen zum Betrieb von IT-Infrastruktur sowie Künstlicher Intelligenz möchten wir nicht nur in unserem Bestandsgeschäft noch effizienter werden, sondern sehen auch Chancen für neue Produkte und Dienstleistungen, beispielsweise rund um digitale Vermögenswerte.

Dies sind die wichtigsten Wachstumschancen in unseren vier Segmenten:

Investment Management Solutions

Software as a Service für institutionelle Anleger (Kombination von SimCorp und Axioma): Wir erwarten in den kommenden Jahren eine steigende Nachfrage von institutionellen Anlegern nach Softwarelösungen für das Investment Management. Mit dem Zusammenschluss von SimCorp und Axioma haben wir ein End-to-End-Angebot entlang der gesamten Prozesskette für institutionelle Anleger geschaffen. Dies ermöglicht uns auch, Ertrags- und Kostensynergien zu realisieren. Es eröffnet uns erhebliche, nachhaltige und langfristige Wachstumschancen und ermöglicht uns, unser Geschäft zu diversifizieren und den Anteil unserer wiederkehrenden Erlöse weiter zu erhöhen.

Globale Indizes und Daten aus einer Hand (Kombination von ISS und STOXX): Im Indexgeschäft verfolgen wir das Ziel, den in Europa bereits etablierten Indexanbieter STOXX noch globaler auszurichten, um weitere Indizes zu entwickeln und weltweit zu vermarkten. Durch die Kombination unseres Indexanbieters STOXX mit dem ESG- und Datengeschäft von ISS haben wir die Grundlage geschaffen, unseren Kunden ein integriertes Angebot von Indizes und ESG-Daten anbieten zu können. Dies schafft uns Vorteile im Vergleich zu unseren globalen Wettbewerbern und hilft uns, neue und bestehende Kunden bestmöglich zu bedienen. Darüber hinaus wird das Indexgeschäft weiter den strukturellen Trend hin zu passiven Investmentprodukten (ETFs) für sich nutzen. Immer mehr Endkunden und Vermögensverwalter setzen auf diesen Trend aufgrund der niedrigeren Kosten und des teilweise unterdurchschnittlichen Erfolgs von aktiven Anlagestrategien. Zudem heben wir Umsatz- und Kostensynergien durch die Zusammenführung von ISS und STOXX unter einer Leitung.

Trading & Clearing

Neue Zinsderivate: Höhere Zinsen und stärker schwankende Erwartungen an zukünftige Zinsen erhöhen die Nachfrage nach Zinsprodukten als Anlage- und Spekulationsmöglichkeit und zur Absicherung von Zinsrisiken. Um dies zu unterstützen, nutzen wir unsere führende Position bei langfristigen Zinsderivaten, um auch kurzfristiges Geschäft mit Zinsderivaten für unsere Plattformen zu gewinnen. Kunden profitieren von Effizienzgewinnen bei den Margenanforderungen, wenn sie ihr kurzfristiges Zinsgeschäft sowie ihr langfristiges Zinsgeschäft auf unseren Plattformen bündeln. Einen zusätzlichen Anreiz bieten wir durch den Ausbau unseres Partnerschaftsprogramms, mit dem wir die Marktteilnehmer an unserem wirtschaftlichen Erfolg beteiligen.

Clearing von OTC-Derivaten: Wir haben die politischen und regulatorischen Entwicklungen sowie unser Know-how beim Aufbau liquider Märkte genutzt und unseren Marktanteil beim Clearing von OTC-Derivaten in den letzten Jahren auf rund 20 Prozent ausgebaut. In den kommenden Jahren wollen wir vom allgemeinen Marktwachstum profitieren und gleichzeitig unseren Marktanteil erhöhen. Um diese Ziele zu erreichen, nutzen wir unser verbessertes Risikomodell und die Effizienz beim Cross-Margining, d.h. der Verrechnung von Margen für OTC-Geschäfte mit denen für börsengehandelte Geschäfte. Die Einführung von EMIR 3.0 und die damit verbundene Verpflichtung zur Führung eines aktiven Kontos ("Active Account Requirement") wird wahrscheinlich die Einbindung und Aktivierung von Kunden fördern, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Die derzeit von den EU-Aufsichtsbehörden diskutierte Verpflichtung zur Nutzung eines aktiven Cross-Margining-Kontos innerhalb der EU könnte ebenfalls zur Gewinnung zusätzlicher Marktanteile beitragen.

Steigende Nachfrage nach Repo-Produkten: Der Rückzug der Zentralbanken aus dem Geldmarkt und das höhere Zinsniveau haben die Nachfrage nach besicherten Geldmarktprodukten strukturell steigen lassen. Wir gehen davon aus, dass wir vom allgemeinen Marktwachstum profitieren und gleichzeitig neue Kunden für unsere Produkte gewinnen werden.

Neue Aktien- und Aktienindexderivate: Die Verlagerung des Schwerpunkts auf außereuropäische Märkte für neue Aktien- und Indexderivate ermöglicht es uns, Wachstumschancen auf den schnell wachsenden US-amerikanischen und asiatischen Aktienmärkten wahrzunehmen und unser Geschäftsmodell weiter zu diversifizieren. Gleichzeitig versuchen wir, unseren Kundenstamm zu erweitern, indem wir den Zugang zu unseren Marktinfrastrukturen insbesondere für Buy-Side- und Retail-Kunden verbessern. Durch die Aufnahme weiterer Zentralverwahrer in das Eurex Clearing-Netzwerk bieten wir unseren Kunden eine größere Auswahl und ermöglichen ihnen, ihren Abwicklungsprozess für physisch gelieferte Aktienderivate weiter zu verbessern.

Steigende Nachfrage nach Energiederivaten: Der zunehmende Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix führt zu größeren Preisschwankungen auf den europäischen Energiemärkten. Gleichzeitig müssen Industrien mit hohem Energiebedarf bei der Preisgestaltung ihrer Endprodukte künftige Energiekosten weit im Voraus einkalkulieren. Dementsprechend hoch ist ihr Absicherungsbedarf und ihre Nachfrage nach Energiederivaten. Die Liquidität auf den von uns betriebenen europäischen Strommärkten ist inzwischen hoch, was neue Marktteilnehmer, wie z. B. algorithmische und Quant-Trader, angezogen hat. Sie haben keinen physischen Bedarf, sondern nutzen Energie als Anlageklasse für den Handel. Diese Entwicklung wollen wir nutzen, um die Liquidität auf unseren Plattformen weiter zu erhöhen und neue Kundengruppen zu erschließen.

Tokenisierung: Wir stehen am Anfang einer neuen Technologie und digitale Assets werden die Palette der investierbaren und handelbaren Instrumente deutlich erweitern. Die Erforschung und Nutzung neuer Technologien und Distributed-Ledger-Technology (DLT) stehen auf der Agenda der Gruppe Deutsche Börse. Wir sind überzeugt, dass die "Tokenized Economy" die Finanzmärkte verändern wird. DLT kann Effizienz bei der Erstellung von Wertpapierrepräsentationen bieten, während die Vermögenswerte bei der Verwahrstelle sicher bleiben und die cross-border Abwicklung erleichtern.

Fund Services

Cross-border Distribution mit höchster Verarbeitungseffizienz: Unsere Kunden können die Abwicklungs-, Verwahr- und Distributionsdienstleistungen von Clearstream für ihr gesamtes Fondsportfolio nutzen - von traditionellen Investmentfonds über börsengehandelte Fonds (ETFs) bis hin zu alternativen Fonds und Privatmarktanlagen. Angesichts der anhaltenden makroökonomischen Entwicklung, z. B. des anhaltenden Margen- und Gebührendrucks und der Forderung von Aufsichts- und Regulierungsbehörden nach effizienteren Abwicklungs- und Verwahrungslösungen, um ein Höchstmaß an Sicherheit für das verwahrte Kundenvermögen zu gewährleisten, gehen wir davon aus, dass wir in Zukunft weitere Kundenportfolios im Rahmen von Outsourcing-Vereinbarungen gewinnen werden.

Ausweitung unserer Dienstleistungen auf andere Vermögensarten und Regionen: Als etablierter Anbieter für Fondslösungen hat Clearstream die Möglichkeit, weitere innovative Distributions- und Abwicklungskapazitäten aufzubauen, z. B. für bestimmte Anlageklassen wie Privatvermögen und ETFs, und entsprechend der erwarteten Vermögensentwicklung in wichtigen Wachstumsregionen zu expandieren, z. B. im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten und anderen Regionen.

Stärkung der Buy-Side-Positionierung: Mit unserem globalen Netzwerk von Vermögensverwaltern, Kreditinstituten und Vertriebspartnern sowie der Expansion in die Bereiche Daten, Analytik und digitale Distributionslösungen baut Clearstream seine Positionierung als Vertrauens- und Wachstumspartner für seine Buy-Side-Kunden weiter aus. Gemäß der Strategie der Gruppe wird Clearstream weiterhin in die Verbesserung des Preis-Leistungs-Verhältnisses im Buy-Side-Segment und in die Bereitstellung neuer Lösungen investieren. Auch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Segment Investment Management Solutions wird diese Entwicklung vorantreiben.

Securities Services

Digitale Wertschöpfungskette in der Verwahrung: Bereits heute können Clearstream-Kunden über unsere D7-Plattform Vermögenswerte taggleich in einer digitalen Wertschöpfungskette emittieren. Auf diesem Erfolg wollen wir aufbauen und unseren Kunden künftig ermöglichen, Positionen und Konten digital zu verwalten und abzuwickeln - und zwar für alle ihre Anlageklassen.

Neben Skaleneffekten und Kosteneinsparungen versprechen wir uns langfristig weiteres Wachstum durch eine größere Anzahl von Transaktionen.

Erzielung zusätzlicher Einnahmen durch die Kommerzialisierung unseres "Platform as a Service"-Modells: Ausweitung unseres "Platform as a Service"-Modells, beispielsweise über neue Partnerschaften wie mit der TMX (kanadischer Börsenbetreiber).

Stärkung der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe und Entwicklung eines gemeinsamen Wertangebots: Intensive Zusammenarbeit mit SimCorp zur Identifizierung von Synergiepotenzialen.

Zyklische Chancen

Neben den strukturellen Wachstumschancen bieten sich uns auch zyklische Chancen, zum Beispiel infolge makroökonomischer Entwicklungen oder unerwarteter Marktereignisse. Wir haben keine direkte Kontrolle über diese zyklischen Chancen, aber sie haben das Potenzial, unsere Nettoerlöse zu steigern. Dazu gehören zum einen hohe Handelsvolumina an unseren Märkten, die durch eine Änderung der Zinserwartungen oder globale Ereignisse verursacht werden können. Andererseits profitieren wir von steigenden Zinssätzen, da sie die Nettozinserträge erhöhen. Während sich Schwankungen der Handelsvolumina auf unsere Nettoerlöse auswirken, ohne das Treasury-Ergebnis zu beeinflussen, ist dies bei Schwankungen des Zinsüberschusses nicht der Fall.

Technologische Chancen

Zusätzlich zu den strukturellen und zyklischen Wachstumschancen gibt es neue Technologien, die den Wandel in der Finanzbranche grundlegend vorantreiben. Dazu gehören Cloud-Dienste, künstliche Intelligenz (KI) und Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Diese Technologien können dazu beitragen, Märkte zu harmonisieren, neue Geschäftspotenziale zu erschließen, die Effizienz zu steigern und Risiken zu reduzieren. Wir beobachten und bewerten kontinuierlich und systematisch neue technologische Entwicklungen und Trends im Hinblick auf ihre Auswirkungen und Bedeutung für unser Geschäftsmodell und unsere Prozesse. Gemeinsam mit externen Partnern bauen wir gezielt unser Know-how in ausgewählten Technologiebereichen auf und aus.

Cloud

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Dienste und Prozesse in die Cloud zu verlagern und zu optimieren. Neben der flexiblen Nutzung von Rechenkapazitäten hat dies für uns weitere Vorteile. So können beispielsweise die Einführung neuer Funktionalitäten und die Aktualisierung bestehender Software von Kunden in der Cloud schneller und besser getestet werden. Das macht unsere Prozesse deutlich agiler, da neue Releases in kürzeren Abständen eingeführt werden können und wir so besser auf die Anforderungen der Kunden reagieren können.

Wir verfolgen seit Jahren eine hybride Multi-Cloud-Strategie. Über Vereinbarungen mit führenden internationalen Cloud-Anbietern haben wir uns bereits im europäischen Finanzdienstleistungssektor gut positioniert. Durch unsere Anfang 2023 angekündigte 10-jährige strategische Partnerschaft mit Google Cloud profitieren wir zudem von der technischen Leistungsfähigkeit und den robusten Sicherheitsmechanismen eines renommierten Cloud-Anbieters.

Im Rahmen unserer Partnerschaft mit Google Cloud konzentrieren wir uns auf vier Schwerpunkte: (1) Verstärkte Nutzung der Cloud, (2) Datennetz (data mesh), (3) Geschäftsplattform für digitale Vermögenswerte, (4) Digitale Wertpapierplattform D7.

Künstliche Intelligenz (KI)

Bekannte Anwendungsfälle haben künstliche Intelligenz zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Als Anbieter von Marktinfrastrukturen in der Finanzindustrie evaluieren wir künstliche Intelligenz insbesondere unter dem Aspekt der Effizienzsteigerung und der gruppenweiten Skalierbarkeit.

Künstliche Intelligenz wird bereits in ersten Anwendungen eingesetzt - für unsere Kunden (OSCAR Collateral Management, Settlement Prediction Tool) und für unsere Mitarbeiter (Chatbots). Wir behalten die technologischen und regulatorischen Entwicklungen stets im Auge, um die besten neuen Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz zu evaluieren und umzusetzen. Dabei nutzen wir sowohl internes als auch externes Know-how, beispielsweise im Rahmen von strategischen Partnerschaften.

Distributed Leger-Technologie (DLT)

Die Nutzung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) stellt eine weitere technologische Chance dar. Sie wird manchmal als disruptive Technologie betrachtet, und der Finanzdienstleistungssektor erkundet derzeit zunehmend ihre Möglichkeiten. Dank ihres dezentralen Charakters erleichtert sie die direkte Interaktion zwischen den Teilnehmern und bietet somit das Potenzial, komplexe Prozesse zu vereinfachen. Die Herausforderung für die Finanzbranche besteht darin, die Distributed-Ledger-Technologie unter Einhaltung hoher Sicherheitsstandards und unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungs- und Kosteneffizienzaspekten zu nutzen. Als etablierter Anbieter von Marktinfrastruktur mit integrierter Wertschöpfungskette sind wir in einer guten Position, um das Potenzial der Distributed-Ledger-Technologie zu nutzen. Unsere Erfahrung mit den geltenden Branchenstandards und den rechtlichen und regulatorischen Anforderungen ist dabei ein entscheidender Vorteil.

Regulatorische und politische Chancen

Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt das Ziel zur Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion ("Capital Markets Union", CMU) hin zu einer EU-Spar- und Investitionsunion ("Savings and Investment Union, SIU) und sucht aktiv den Dialog mit Schlüsselparteien, um eine erfolgreiche Transformation zu unterstützen.

Die politischen Entscheidungsträger auf europäischer und nationaler Ebene sind entschlossen, die EU-Kapitalmärkte deutlich zu stärken. Die derzeitigen Überlegungen konzentrieren sich auf legislative und regulatorische Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU, zur Förderung massiver privater und öffentlicher Investitionen in Sicherheit und Wohlstand, zur Verringerung des regulatorischen Aufwands, zur Schaffung eines einheitlichen Regelwerks für den Binnenmarkt und zur Beschleunigung der strategischen Autonomie der EU. Diese Initiativen können eine Vielzahl von Chancen in unseren verschiedenen Geschäftsbereichen mit sich bringen. Die Gruppe Deutsche Börse ist gut vorbereitet und könnte von den strukturellen Vorteilen auf nationaler und EU-Ebene profitieren, um ihre marktführende Position zu stärken.

Die Gruppe Deutsche Börse hat kürzlich ein Whitepaper mit einem Fahrplan für die SIU veröffentlicht, in dem die Gruppe Deutsche Börse nicht nur eine Chance für die EU-Kapitalmärkte und die gesamte europäische Gemeinschaft sieht, sondern auch für ihr Geschäft, da zu erwarten ist, dass im Rahmen einer SIU die Beteiligung an den Kapitalmärkten sowohl von Privatkunden als auch von institutionellen Akteuren erhöht, ineffiziente Eintrittsbarrieren insbesondere auf der Nachhandelsseite abgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kapitalmärkte insgesamt gestärkt wird.

Die EU hat die Überarbeitung der CSDR abgeschlossen, die am 16. Januar 2024 in Kraft tritt. Die Arbeiten an Stufe 2 haben begonnen, in deren Rahmen die ESMA, das ESZB und die EBA in den nächsten 12 bis 18 Monaten 11 RTS entwickeln sollen. Inhaltlich werden mit dem CSDR Refit nur ausgewählte Änderungen an der ursprünglichen Verordnung in fünf Hauptbereichen vorgenommen: Abwicklungsdisziplin, Passporting-Regelung, bankähnliche Nebendienstleistungen, Aufsicht über Zentralverwahrer in Drittländern und aufsichtliche Zusammenarbeit. Aufgrund des gestiegenen Interesses und der politischen Dynamik im Zusammenhang mit der CMU/​SIU wird erwartet, dass das CSDR Refit die Aspekte rund um das Passporting und das grenzüberschreitende Geschäft von Zentralverwahrern erheblich erleichtern und so zu einer natürlichen Harmonisierung der Zentralverwahrerlandschaft in der EU beitragen.

Mit TARGET2-Securities (T2S) hat die EZB bereits eine paneuropäische Abwicklungsinfrastruktur geschaffen, die es zu nutzen gilt, indem sie Anreize für weitere Mitgliedstaaten und Marktteilnehmer setzt, die derzeit "leere Autobahn" zu füllen. Eine solche technische Konsolidierung der grenzüberschreitenden Abrechnung würde zu einer Harmonisierung führen, die wesentlich einfacher und effizienter wäre als jede gesetzlich vorgeschriebene Konsolidierung von Zentralverwahrern. Darüber hinaus muss die T+1 Verkürzung des Abwicklungszyklus (kürzlich vorgeschlagene Änderungen in Artikel 5 CSDR) vom Markt bis zum 11. Oktober 2027 umgesetzt werden. Die ESMA hat einen T+1-Branchenausschuss eingerichtet, der die Steuerung des Prozesses übernimmt.

Die jüngsten Aktualisierungen von MiFID II und MiFIR, die bis September 2025 vollständig umgesetzt sein werden, umfassen die Einführung eines konsolidierten Bandes für Marktdaten pro Anlageklasse, strengere Regeln für Payment for Order Flow (PFOF), verbesserte vor- und nachbörsliche Transparenzanforderungen sowie Änderungen an den Energie- und Rohstoffmärkten.

Strenge Vorschriften zur Preisregulierung für Marktdaten können sich auf die Rentabilität auswirken. Die Beteiligung an dem Joint Venture "EuroCTP" bietet die Möglichkeit, als Anbieter für das konsolidierter Datenticker für Aktien und ETF ausgewählt zu werden. Das Verbot von PFOF zielt darauf ab, Interessenkonflikte zu beseitigen und die Transparenz zu erhöhen, und kann Geschäftsangeboten, die sich an Kleinanleger richten, zugutekommen, wird aber erst 2026 in Kraft treten. Dadurch erhoffen wir uns einen Zugewinn an Marktanteilen über Xetra Retail.

Das Primärmarktgeschäft der Gruppe Deutsche Börse kann von den durch das EU-Listing Act eingeführten Änderungen profitieren, die darauf abzielen, das Umfeld für die Börsennotierung durch Vereinfachung des Prospekts, gezielte Prospektformate sowie die Einführung von Aktien mit Mehrfachstimmrecht zu verbessern.

Die EU-Verordnung über ESG-Ratings tritt 2025 auf der Grundlage einer Zulassung oder gemäß den Regeln für den Marktzugang für ausländische Anbieter zu bedienen. ISS ESG muss Transparenz in Bezug auf ESG-Ratings, einschließlich der Methoden, Modelle und Ratingannahmen, bieten und über Governance-Regelungen zum Umgang mit Interessenkonflikten verfügen. Wir erhoffen uns daraus einen Zugewinn von Marktanteilen, wenn künftig nur noch Ratings von regulierten Anbietern genutzt werden dürfen.

Im Hinblick auf Digitalisierung und Innovation arbeitet die Europäische Kommission am Thema Tokenisierung und digitalen Euro für Privatkunden. Die EZB hat die EZB-Versuche zum digitalen Euro für Großkunden erfolgreich abgeschlossen, die idealerweise in einem "Eurosystem Digital Framework" fortgesetzt werden sollten, um Innovationen und die Integration der Zahlungsverkehrskomponente auf DLT-Basis zu ermöglichen.

Prognosebericht

Mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell und unserer neuen Strategie "Horizon 2026" sind wir in einer exzellenten Ausgangsposition, um weiter zu wachsen - nachhaltig und ertragsstark. Langfristig wollen wir unseren Wachstumspfad konsequent beschreiten, um die Gruppe Deutsche Börse zum weltweit präferierten Marktinfrastrukturanbieter zu entwickeln.

Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung unserer Gruppe im Geschäftsjahr 2025. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts. Diese unterliegen bekannten und unbekannten Chancen bzw. Risiken sowie Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen viele außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens liegen, beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen unzutreffend war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.

Entwicklung der Rahmenbedingungen

Makroökonomisches Umfeld

Im Jahresverlauf 2024 zeigte das hohe Zinsniveau auf beiden Seiten des Atlantiks Wirkung und kühlte die Wirtschaft deutlich ab. Der Rückgang der Inflation veranlasste die Zentralbanken schließlich die Leitzinsen zu senken, um den wirtschaftlichen Abschwung zu bremsen. Auch wenn sich die Weltwirtschaft in diesem Umfeld als widerstandsfähig erwiesen hat, stellen neue und andauernde geopolitische Spannungen sowie kriegerische Auseinandersetzungen ein Risiko für einen erneuten Aufschwung dar.

Für das Jahr 2025 rechnen wir im Euroraum mit einer weiter sinkenden Inflation und einer sich erholenden Wirtschaftslage. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung durch weitere Zinssenkungen begleitet wird. Welche Auswirkungen die angekündigte protektionistischere Wirtschaftspolitik der neuen US-Administration haben wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt ungewiss. Drastische Zollanhebungen, ein sich verstärkender Konflikt mit China oder ein erneuter Anstieg der Inflation könnte sich auch empfindlich auf die europäische Wirtschaftslage auswirken und zu Unsicherheit unter den Marktteilnehmern führen.

Entwicklung der Ertragslage

Künftig werden wir unser Geschäft verstärkt auf Basis der neuen Kennzahl Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis (Nettozinserträge und Entgelte für hinterlegte Sicherheiten) steuern, da dies die zyklischen Zinseffekte ausklammert. Für das Jahr 2025 gehen wir, analog unserer Strategie und auf Basis organischer Wachstumschancen, von einem Anstieg der Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis auf rund 5,2 Mrd. € aus. Zudem rechnen wir für das Treasury-Ergebnis, welches das Nettozinsergebnis sowie die Entgelte für hinterlegte Sicherheiten umfasst, mit zyklischem Gegenwind durch niedrigere Zinsen. Für den Prognosezeitraum erwarten wir daher derzeit ein Treasury-Ergebnis von mehr als 0,8 Mrd. €. Bei den operativen Kosten planen wir 2025 mit einem Anstieg von rund 3 Prozent durch Investitionen in unsere organischen Wachstumschancen. Auf dieser Grundlage rechnen wir mit einem Anstieg im Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Treasury-Ergebnis auf rund 2,7 Mrd. €.

Prognose der Ertragslage für 2025

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Basis 2024
Mio. €
Prognose 2025
Mrd. €
Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis 4.778,5 ~5,2
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ohne Treasury-Ergebnis 2.345,6 ~2,7

Entwicklung der Nachhaltigkeitsziele

Im Geschäftsjahr 2024 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre steuerungsrelevanten Nachhaltigkeitsziele überarbeitet, um die Transparenz zu erhöhen und sich an die gängige Marktpraxis anzupassen. In diesem Zusammenhang wurde das Ziel der Mitarbeitendenzufriedenheit durch zwei neue Indizes für das Jahr 2025 ersetzt: Employee Engagement und Diversity, Equity & Inclusion (DEI). Bei dem Anteil an Frauen in Führung beziehen wir nunmehr alle Führungsebenen ein.

Nachhaltigkeitsziele

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Basis 2024 Ziele 2025
Employee Engagement 66 % >66 %
Diversity, Equity & Inclusion (DEI) 88 % >88 %
Anteil an Frauen in Führung über alle Führungsebenen 31 % >30 %
Systemverfügbarkeit (kundenseitige IT) >99,9 % >99,5 %

Entwicklung der Finanzlage

Wir erwarten auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der unser primäres Finanzierungsinstrument ist. In Bezug auf die Veränderung der Liquidität rechnen wir mit drei wesentlichen Einflussfaktoren im Prognosezeitraum: Zum einen planen wir, rund 350 bis 400 Mio. € auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Die Investitionen sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in unseren Wachstumsbereichen dienen. Außerdem haben wir ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 500 Mio. € im Februar 2025 gestartet. Im Mai 2025 werden wir der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende je Aktie in Höhe von 4,00 € zu zahlen. Dies würde einem Mittelabfluss von 735,1 Mio. € entsprechen. Zudem könnte der mögliche Ausstieg des Minderheitsgesellschafters bei unserer Tochter ISS STOXX Auswirkungen auf unsere Liquidität haben. Im Falle eines Erwerbs der Anteile durch die Deutsche Börse würde dies zu einem Mittelabfluss führen. Im Falle eines möglichen Börsengangs von ISS STOXX wird die Deutsche Börse weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung halten und ISS STOXX vollständig konsolidieren und es wäre mit einem Mittelzufluss für die Deutsche Börse AG zu rechnen. Darüber hinaus erwarten wir zum Zeitpunkt der Erstellung des zusammengefassten Lageberichts keine weiteren wesentlichen Einflussfaktoren auf die Liquidität der Gruppe. Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, ausreichender Kreditlinien (für Details siehe Erläuterung 25 des Konzernanhangs) sowie unserer flexiblen Steuerungs- und Planungssysteme gehen wir wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung im Prognosezeitraum aus.

Im Rahmen unserer Dividendenstrategie streben wir eine Dividendenausschüttungsquote von 30-40 Prozent des Periodenüberschusses an, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist. Dabei ist künftig eine steigende Dividende pro Aktie geplant. Darüber hinaus können verfügbare liquide Mittel wie bisher in die anorganische Weiterentwicklung der Gruppe investiert werden. Insofern überschüssige Liquidität vorhanden ist, beabsichtigt das Unternehmen die Dividende durch Aktienrückkäufe zu ergänzen.

Um die starken Kreditratings auf Gruppenebene zu erhalten, streben wir ein Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA von höchstens 2,25 sowie der Free Funds from Operations zu den Nettoschulden von mindestens 40 Prozent an. Aufgrund des positiven Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit rechnen wir damit, diese Anforderung auch im Jahr 2025 wieder zu erfüllen.

Gesamtaussage des Vorstands

Wir sehen das Unternehmen dank seines breit diversifizierten Angebots entlang der Wertschöpfungskette im Wertpapierhandel und seiner Innovationskraft im internationalen Wettbewerb weiterhin sehr gut positioniert und rechnen vor diesem Hintergrund langfristig mit einer positiven Entwicklung der Ertragslage. Unsere Geschäftsstrategie und daraus resultierende Maßnahmen sollen dieses Wachstum weiter beschleunigen. Die Gruppe verfolgt dabei das Ziel, agiler, effektiver und mit verstärktem Kundenfokus zu agieren und langfristig zum weltweit präferierten Marktinfrastrukturanbieter mit Spitzenposition in allen ihren Tätigkeitsfeldern zu werden.

Unter Berücksichtigung der organischen Wachstumsbedingungen plant der Vorstand im Prognosezeitraum insgesamt mit einem Anstieg der Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis auf rund 5,2 Mrd. € und des EBITDA ohne Treasury-Ergebnis auf rund 2,7 Mrd. €. Zusätzlich erwartet der Vorstand ein Treasury-Ergebnis von mehr als 0,8 Mrd. €.

Insgesamt geht der Vorstand auf dieser Basis von einem deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und damit wie schon in den Vorjahren von einer soliden Liquiditätsausstattung aus. Die Gesamtaussage des Vorstands gilt für den Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses zusammengefassten Lageberichts.

Nachtragsbericht

Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Nachhaltigkeitserklärung

Unser Ziel bei der Gruppe Deutsche Börse ist es, durch verantwortungsbewusstes Handeln und innovative Lösungen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Als neutraler Marktinfrastrukturanbieter fördern wir Transparenz und Vertrauen und unterstützen unsere Kunden bei der Teilnahme an der grünen Transformation. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie umfasst die Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Die Gruppe Deutsche Börse ist kein produzierendes Unternehmen und weist daher vergleichsweise geringe Scope-1 und -2-Emissionen im Gegensatz zu den Scope-3-Emissionen auf, die hauptsächlich aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Geschäftsreisen und dem Pendeln der Mitarbeitenden resultiert. Bis zum Jahr 2030 streben wir eine Reduzierung unserer CO 2 -Emissionen um 42 Prozent und bis zum Jahr 2045 eine Reduzierung um 90 Prozent an.

Eine vielfältige Belegschaft ist für unseren Erfolg entscheidend. Mit über 15.000 Mitarbeitenden an etwa 60 Standorten weltweit mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen setzen wir uns für ein inklusives Arbeitsumfeld ein, in dem sich alle willkommen fühlen und ihre Ideen einbringen können. Wir sind bestrebt, Initiativen für Lebenslanges Lernen zu fördern.

Auf Grundlage unserer starken Prinzipien für unternehmerisches Handeln setzen wir in allem, was wir tun ethisches Verhalten voraus. Wir fördern den Austausch und die Zusammenarbeit bei Nachhaltigkeitsthemen, indem wir nationale und internationale Netzwerke und Kooperationen aufbauen und stärken.

Unsere Produkte und Dienstleistungen unterstützen die Transformation unserer Kunden und zeichnen sich durch umfassende Expertise, innovative Lösungen sowie eine globale Präsenz aus.

Allgemeine Informationen

Über die Nachhaltigkeitserklärung

Die Konzernnachhaltigkeitserklärung der Gruppe Deutsche Börse wurde in Vorbereitung der nationalen Umsetzung der Anforderungen der Richtlinie (EU) 2022/​2462 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) aufgestellt. Sie erfüllt die Vorgaben des §§ 289 b-e in Verbindung mit 315 b-c HGB an eine zusammengefasste nichtfinanzielle (Konzern-) Erklärung der Gruppe Deutsche Börse und Deutsche Börse AG. Gemäß § 289d HGB erfolgt die Erstellung der nichtfinanziellen Konzernerklärung unter Zugrundelegung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Die nichtfinanzielle Erklärung der Deutsche Börse AG wurde ohne Zugrundelegung des ESRS-Rahmenwerks aufgestellt, da für die Interessenträger die ESRS-Konzernerklärung von Relevanz ist. Die Deutsche Börse AG ist Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse und für alle unternehmerischen Entscheidungen verantwortlich. Daher kann bezüglich des Inhalts der nichtfinanziellen Erklärung für die Deutsche Börse AG nach § 289b HGB auf die den Konzern betreffende Erklärung verwiesen werden. Die Angaben gemäß Artikel 8 der Verordnung 2020/​852 (EU-Taxonomie Verordnung) für die Gruppe Deutsche Börse sind im Abschnitt "EU-Taxonomie" enthalten. In Übereinstimmung mit dem finanziellen Konsolidierungskreis umfasst die Nachhaltigkeitserklärung neben der Muttergesellschaft auch sämtliche Tochterunternehmen.

Die Nachhaltigkeitserklärung enthält Informationen zu Umwelt, Mitarbeitenden und Unternehmensführung. Zur Identifizierung der wesentlichen Themen, die die Inhalte der Nachhaltigkeitserklärung bestimmen, wurde eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei wurden unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte identifiziert.

Zur Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte sowie zur zeitlichen Darstellung der Maßnahmen und Ziele wurden folgende Zeithorizonte festgelegt: kurzfristig bis zu einem Jahr, mittelfristig ein bis drei Jahre und langfristig bis zum Jahr 2040. Diese Zeithorizonte wurden unter Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen der regulierten Tochterunternehmen in Anlehnung an die Vorgaben des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) definiert. Da einige externe ESG-Datenpunkte zur Unterstützung unserer Analysen derzeit nur in zehnjährigen Intervallen verfügbar sind, wurde ein langfristiger Zeithorizont bis zum Jahr 2040 festgelegt.

Das Risikomanagement und die Ausgestaltung des internen Kontrollsystems für die Nachhaltigkeitserklärung gemäß ESRS 2 GOV-5 sind in den gruppenweiten Risikomanagementansatz (siehe Abschnitt "Risikomanagementansatz" im Risikobericht) und in das interne Kontrollsystem (siehe Abschnitt "Ausgestaltung des internen Kontrollsystems" im Risikobericht) integriert. Sie sind gleichzeitig integraler Bestandteil dieser Nachhaltigkeitserklärung. Die in der Nachhaltigkeitserklärung einbezogenen Tochterunternehmen sind für ihre jeweiligen Prozesse verantwortlich. Dazu zählen auch Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen, die das Risiko wesentlicher Fehlangaben minimieren.

Für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und internen Richtlinien sind die Bereiche Financial Accounting and Controlling (FA&C), Human Relations, Group Compliance, Group Risk Management sowie Group ESG Strategy zuständig. Die Erhebung und Berechnung der Energieverbrauchs- und Treibhausgasemissionsdaten werden durch eine spezielle Software unterstützt. Diese vereinheitlicht die Datenerfassung, gewährleistet Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Daten und sorgt für die Standardisierung von Formeln und Schlüsselvariablen wie Emissionsfaktoren gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protokoll).

Die Nachhaltigkeitserklärung wurde einer freiwilligen inhaltlichen Prüfung nach ISAE 3000 (Revised) zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit durch PricewaterhouseCoopers Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main, unterzogen. Alle Verweise in der Nachhaltigkeitserklärung sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, nicht Bestandteil der Erklärung selbst und somit nicht Gegenstand der Prüfung. Der Vermerk über die freiwillige Prüfung befindet sich in dem Abschnitt "Weitere Informationen".

Die Gruppe Deutsche Börse macht nicht von der Möglichkeit Gebrauch, eine bestimmte Information, die sich auf geistiges Eigentum, Know-how oder die Ergebnisse von Innovationen bezieht, auszulassen. Sofern in der Nachhaltigkeitserklärung Schätzungen verwendet wurden, sind diese in den entsprechenden Abschnitten erläutert. Die Messung der Parameter wurde, sofern nicht anders angegeben, von einer für die Qualitätssicherung zuständigen externen Stelle nicht validiert. Für eine Liste der Datenpunkte in generellen und themenbezogenen Standards, die sich aus anderen EU-Rechtsvorschriften ergeben, siehe Abschnitt "Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften (ESRS 2 Anlage B)". Eine Übersicht der verwendeten Querverweise auf andere Teile des zusammengefassten Lageberichts findet sich im Abschnitt "Offenlegungsanforderungen nach ESRS".

Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele

Nachhaltigkeitsstrategie

Der Unternehmenszweck der Gruppe Deutsche Börse besteht darin, Vertrauen in die Märkte zu schaffen, indem sie transparente, verlässliche und stabile Infrastrukturen bereitstellt, die die Sicherheit und Effizienz der globalen Kapitalmärkte gewährleisten. Durch unsere zentrale Rolle als Marktinfrastrukturanbieter im Bereich der Kapitalmärkte und technologischer Plattformen ist die Gruppe Deutsche Börse in der Lage, Unternehmen und Investoren bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.

Dies spiegelt sich auch in unserer gruppenweiten, ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie wider, die auf den in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ermittelten wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen aufbaut. Die wesentlichsten Aspekte der Nachhaltigkeitsstrategie sind:

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Klima: Beitrag zum Pariser Klimaabkommen mit unserer langfristigen Klimastrategie, dem Netto-Null-Ziel und unserer Übergangsplanung

Mitarbeitende: Gewinnung externer Talente, Sicherstellung der internen Kompetenzentwicklung und die Einbeziehung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration

Unternehmerisches Handeln: Ethisch einwandfreies Verhalten in allen Geschäftstätigkeiten

Stakeholder Engagement: Schaffung von nationalen und internationalen Netzwerken und Kooperationen zur Förderung des Austauschs und von Projekten in Bezug auf Nachhaltigkeit

ESG-Business: Unterstützung der grünen Transformation bei unseren Kunden durch ein umfassendes Angebot an ESG-Daten, -Produkten und -Infrastrukturen

Nachhaltigkeitsziele

Die folgenden Nachhaltigkeitsziele wurden als steuerungsrelevant identifiziert:

Nachhaltigkeitsziele

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Ziel Ist 2024
Mitarbeitendenzufriedenheit >71,5 % 75 %
Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen >24 % 24 %
Systemverfügbarkeit (kundenseitige IT) >99,5 % >99,9 %
ESG-Ratings >90. Perzentil 97. Perzentil

Im Geschäftsjahr 2024 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre steuerungsrelevanten Nachhaltigkeitsziele überarbeitet, um die Transparenz zu erhöhen und sich an die gängige Marktpraxis anzupassen. In diesem Zusammenhang wurde das Ziel der Mitarbeitendenzufriedenheit durch zwei neue Indizes für das Jahr 2025 ersetzt: Employee Engagement und Diversity, Equity & Inclusion (DEI). Bei dem Anteil an Frauen in Führung beziehen wir nunmehr alle Führungsebenen ein.

Weiterführende Informationen zu den Nachhaltigkeitszielen finden sich in den Abschnitten "Klimaziele", "Merkmale der Mitarbeitenden", "Diversität" sowie "Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur - Gruppe Deutsche Börse-spezifische Themen".

Nachhaltigkeits-Governance

Organisation

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Gruppe Deutsche Börse. Damit ist das Thema Nachhaltigkeit sowohl Grundlage der Unternehmensführung durch den Vorstand der Deutsche Börse AG als auch für dessen Beratung und Überwachung durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand trifft alle strategischen Entscheidungen inklusive der Zielsetzung in Bezug auf die Nachhaltigkeitsthemen der Gruppe Deutsche Börse und überwacht den Fortschritt der Umsetzung. Er wird über die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsaspekte regelmäßig informiert.

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe grundsätzlich gemeinschaftlich und ist für die Festlegung des Ambitionsniveaus zuständig. Im Rahmen des Geschäftsverteilungsplans des Vorstands wurde die Ausarbeitung der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie dem Bereich Group ESG Strategy innerhalb des Ressorts des Vorstandsvorsitzenden zugewiesen, während die Nachhaltigkeitsberichterstattung durch den Bereich Sustainability Reporting in den Zuständigkeitsbereich des Finanzvorstands fällt.

Das Group Sustainability Committee (GSC) ist das zentrale Managementgremium zu Nachhaltigkeitsthemen der Gruppe Deutsche Börse. Es wird durch den Chief Sustainability Officer geleitet und berät den Vorstand zu den Auswirkungen, Risiken und Chancen von Nachhaltigkeitsaspekten. Das GSC ist dafür zuständig sicherzustellen, dass die umzusetzenden Nachhaltigkeitsmaßnahmen effektiv sind und im Einklang mit den anwendbaren Richtlinien und Rahmenwerken stehen. Weitere Aufgaben sind die Überwachung der angemessenen Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Ausarbeitung von Anregungen zur Weiterentwicklung strategischer Ambitionen in diesem Bereich. Zu diesem Zweck tagt das Gremium einmal pro Quartal. Spezialisierte Arbeitsgruppen können je nach Bedarf eingerichtet und ad hoc einberufen werden. Darüber hinaus erstellt das GSC jährlich einen Rechenschaftsbericht und legt diesen dem Gesamtvorstand vor. Ziel des Rechenschaftsberichts ist es, den Vorstand über die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und die Weiterentwicklung von Auswirkungen, Risiken und Chancen von Nachhaltigkeitsaspekten zu informieren. Die Zuständigkeit der einzelnen Auswirkungen, Risiken und Chancen fallen in die jeweiligen Vorstandsressorts. Diese können dem Abschnitt "Organisationsstruktur" entnommen werden.

Auf Ebene des Aufsichtsrats befasst sich dessen Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss insbesondere auch mit der nachhaltigen Unternehmensführung sowie der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Neben dieser zentralen Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen im Aufsichtsrat werden diese Themen auch in den weiteren Ausschüssen des Aufsichtsrats behandelt, insbesondere im Prüfungs-, Risiko- und Nominierungsausschuss, sowie im Gesamtgremium.

Im Geschäftsjahr 2024 hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Personalstrategie für die Gruppe Deutsche Börse befasst. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie deren Umsetzung im Unternehmen, einschließlich der doppelten Wesentlichkeitsanalyse und der Aufgabenerweiterung für den Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss. Ferner hat sich der Prüfungsausschuss im Rahmen der jährlichen Berichterstattung des Vorstands über die Effektivität des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems mit der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten im Risikomanagement auseinandergesetzt. Der Vorstand hat gemeinsam mit dem Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe Deutsche Börse erörtert und der Nominierungsausschuss hat im Zuge der Festsetzung und Überprüfung der Vorstandsvergütung unter dem aktuellen Vorstandsvergütungssystem wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte behandelt.

Zudem hat er sich mit der Überarbeitung des Vorstandsvergütungssystems und den künftigen Nachhaltigkeitszielen befasst. Ebenso hat sich der Nominierungsausschuss im Rahmen der Vorbereitung von Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG mit der Umsetzung des Diversitätskonzepts befasst. Über die Ergebnisse der Ausschussarbeit haben die jeweiligen Ausschussvorsitzenden in den Plenumssitzungen des Aufsichtsrats ausführlichen Bericht abgelegt. Aktuelle, relevante Aspekte von Nachhaltigkeit sind im Rahmen von Workshops und Schulungen regelmäßig auch Gegenstand des Trainingsprogramms von Vorstand und Aufsichtsrat. So fand im Geschäftsjahr ein Governance-Workshop zum Thema Vorstandsvergütung statt und der Vorstand hat sich in einem gesonderten ESG-Training mit dem Thema "Inclusive Leadership" auseinandergesetzt. Eine umfassende Darstellung der im Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen behandelten Themen im Berichtsjahr befindet sich im "Bericht des Aufsichtsrats".

Im Geschäftsjahr 2024 befassten sich Vorstand und Aufsichtsrat insbesondere mit der erstmaligen Berichtserstattung nach ESRS. Sie wurden regelmäßig über den Projektverlauf sowie die Inhalte der Nachhaltigkeitserklärung basierend auf der doppelten Wesentlichkeitsanalyse informiert.

Für das Verfahren zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht wird auf den Abschnitt "Erklärung zur Sorgfaltspflicht" verwiesen.

Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Zusammensetzung des Vorstands

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2024 in %
Anzahl der Vorstandsmitglieder 7 100,0
davon Frauen 2 28,6
Altersdurchschnitt (in Jahren) 57,4
Nationalität
Deutsch 6 85,7
andere 1 14,3

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG verfolgt das Ziel, eine möglichst große Bandbreite an Perspektiven und Erfahrungen im Vorstand abzubilden. Bei der Bestellung eines potenziellen Vorstandsmitglieds werden dabei Diversitätsaspekte berücksichtigt, die auch bei der Auswahl eines Aufsichtsratsmitglieds herangezogen werden. Neben den vielfältigen Bildungs- und Berufshintergründen des Vorstands verfügt jedes Vorstandsmitglied über die festgelegten Kompetenzen, die zur Ausübung des Amts erforderlich sind. Diese umfassen Kompetenzen aus den Bereichen Finanzen, Risikomanagement, Regulatorik, strategische Planung, Nachhaltigkeit, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Governance, Compliance und Audit. Damit wird sichergestellt, dass die Vorstandsmitglieder entsprechende Kompetenzen hinsichtlich der für die Deutsche Börse AG relevanten Sektoren, Produkte sowie geographischen Standorte verfügen. Sie können somit die Strategie sowie das Geschäftsmodell der Deutsche Börse AG im Hinblick auf die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte und die damit verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen effizient überprüfen und steuern.

Aufsichtsrat

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

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2024
Gesamtaufsichtsrat in % Anteilseignerseite in % Arbeitnehmerseite in %
Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder 16 100,0 8 8
davon Frauen 7 43,8 4 50,0 3 37,5
Altersdurchschnitt (in Jahren) 56,5 59,5 53,5
Nationalität
Deutsch 13 81,2 5 62,5 8 100,0
davon doppelte Staatsangehörigkeit 3 23,1 3 60,0
andere 3 18,8 3 37,5
Unabhängig 8 100,0

Bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wird das Diversitätskonzept berücksichtigt. Dieses umfasst u. a. Aspekte wie Geschlechterquote, Zugehörigkeitsdauer, Internationalität, Bildungs- und Berufshintergründe sowie die fachliche Zusammensetzung. Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Anteilseigner- und Arbeitnehmervertreter stellen dabei eine wertvolle Bereicherung für die Aufsichtsratsarbeit dar. Gleichzeitig ist durch die paritätische Besetzung des Aufsichtsrats sichergestellt, dass Arbeitnehmerperspektiven unmittelbar im Aufsichtsrat eingebracht werden, wodurch insbesondere die soziale Nachhaltigkeit innerhalb des Gremiums gefördert wird. Eine detaillierte Erläuterung und vollständige Übersicht zum Diversitätskonzept finden Sie in der "Erklärung zur Unternehmensführung".

Die Regelung zur Geschlechterquote für den Aufsichtsrat sieht sowohl für die Anteilseigner- als auch für die Arbeitnehmervertreter einen Mindestanteil von 30 Prozent für jedes Geschlecht vor. Demnach müssen dem Aufsichtsrat sowohl auf Anteilseigner- als auch der Arbeitnehmerseite jeweils mindestens zwei Frauen und zwei Männer angehören. Im Geschäftsjahr 2024 gehörten dem Aufsichtsrat insgesamt sieben Frauen an, vier davon auf Anteilseigner- und drei auf Arbeitnehmerseite. Die gesetzliche Geschlechterquote wurde somit erfüllt.

Ferner hat der Aufsichtsrat im Einklang mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) auch festgelegt, dass mindestens die Hälfte der Aufsichtsratsmitglieder auf Anteilseignerseite unabhängig im Sinne des DCGK sein soll. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG seiner Rolle als Überwachungsorgan gerecht wird und bei der Kontrolle und Beratung des Vorstands objektiv agieren kann. Im Geschäftsjahr 2024 wurden alle Anteilseignervertreter als unabhängig klassifiziert.

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG ist so zusammengesetzt, dass die Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Gemäß den Empfehlungen des DCGK benennt der Aufsichtsrat hierzu konkrete Ziele für seine Zusammensetzung und hat ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erstellt. Hiernach hat der Aufsichtsrat erforderliche Basiskompetenzen sowie besondere Kompetenzen festgelegt, die in der Erklärung zur Unternehmensführung aufgeführt sind.

Zu den erforderlichen Kompetenzen zählt auch die Nachhaltigkeitsexpertise, die im Aufsichtsrat grundsätzlich gesamthaft als Basiskompetenz vorgesehen ist. Zudem verfügen acht von 16 Aufsichtsratsmitgliedern über vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen in den Bereichen Umwelt (E), Soziales (S) und gute Unternehmensführung (G). Diese besondere Kompetenz wird aufgrund ihrer herausgehobenen Relevanz für die Aufsichtsratsarbeit im Folgenden gesondert aufgeführt:

Nachhaltigkeitsexpertise des Aufsichtsrats

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Aufsichtsratsmitglied Nachhaltigkeitsthema Kompetenzprofil
Martin Jetter E/​S/​G Nachhaltige Unternehmensführung mit Schwerpunkt auf Umwelt, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion; Träger des IBM Chairman's Environmental Award (2018)
Dr. Markus Beck S/​G Langjährige Rechtsberatung im Bereich Corporate Governance und in nachhaltigkeitsbezogener Regulierung
Prof. Dr. Nadine Brandl S/​G Expertin in sozialen Nachhaltigkeitsthemen und -regulierung aus bisheriger beruflicher Tätigkeit (Wissenschaft und Forschung, Gewerkschafts- und Anwaltstätigkeit)
Achim Karle E/​S/​G Experte für ESG-Indizes; Mitglied der Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit" im Betriebsrat
Sigrid Kozmiensky (Mitglied des Aufsichtsrats seit 14. Mai 2024) E/​G Regelmäßige Befassung mit Nachhaltigkeitsthemen im Rahmen der Vorstands- und Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Fragen im Bankenbereich
Barbara Lambert E/​S/​G Expertin in Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung sowie den zugrundeliegenden Vorschriften
Michael Rüdiger (Mitglied des Aufsichtsrats bis 14.Mai 2024) E/​S/​G Experte in Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung sowie den zugrundeliegenden Vorschriften; Experte zu Nachhaltigkeitsstandards im Asset Management
Charles Stonehill E/​S/​G Selbstständige Beratung von Unternehmen mit nachhaltigem Geschäftszweck

Vorstandsvergütung

Das aktuelle Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG, welches 2021 durch die Hauptversammlung gebilligt wurde, ist im Einklang mit § 87 AktG an dem Grundsatz ausgerichtet, die langfristige und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu fördern. Die Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in die variable Vorstandsvergütung stellt in diesem Zusammenhang ein weiteres Steuerungselement dar. ESG-Ziele sind daher sowohl in der kurzfristigen als auch in der langfristigen variablen Vergütung des Vorstands verankert.

In der kurzfristigen variablen Vergütung sind mit einer Gewichtung von einem Drittel individuelle Ziele vorgesehen, die auch ESG-Ziele beinhalten können. In der langfristigen variablen Vergütung sind vier gleichgewichtete ESG-Ziele mit einer Gewichtung von insgesamt 25 Prozent implementiert. Dabei decken die langfristigen ESG-Ziele die Bereiche Mitarbeitendenzufriedenheit, das Geschäft mit ESG-Produkten, die Positionierung in ESG-Ratings und CO 2 -Neutralität ab. Das klimabezogene ESG-Ziel CO 2 -Neutralität umfasst Emissionen aus Scope-1 und Scope-2, sowie Emissionen aller weltweiten Flüge der Mitarbeitenden und des Shuttlebusverkehrs zwischen den Standorten Eschborn und Luxemburg und beträgt entsprechend der gleichmäßigen Gewichtung des klimabezogenen ESG-Ziels an der langfristigen variablen Vergütungskomponente 6,25 Prozent. Die zukünftige Erreichung der kurzfristigen Klimaziele bis 2030 und des Netto-Null-Ziels bis 2045 ist kein Bestandteil des ESG-Ziels innerhalb der Vorstandvergütung.

Die konkreten Ziele sowohl für die kurzfristige als auch für die langfristige Vergütung werden vom Aufsichtsrat zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegt und nachträglich im Vergütungsbericht veröffentlicht. Darüber hinaus nimmt der Aufsichtsrat regelmäßig eine gesamthafte Überprüfung des Vergütungssystems vor. Bei jeder wesentlichen Änderung, mindestens jedoch alle vier Jahre, wird das Vergütungssystem der Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt. Dies ist das nächste Mal für die Hauptversammlung 2025 vorgesehen.

Weitere Informationen über die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten in die Vorstandsvergütung können dem "Vergütungsbericht" entnommen werden.

Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette

Die Gruppe Deutsche Börse ist eine Unternehmensgruppe, die sowohl technologische als auch finanzielle Dienstleistungen anbietet. Als neutraler Infrastrukturanbieter für Kapitalmärkte ist die Gruppe in die vier Segmente Investment Management Solutions, Trading & Clearing, Fund Services und Securities Services unterteilt. Die Hauptaktivitäten dieser Segmente umfassen Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Finanzmarkttransaktionen. Zusätzlich werden die übergreifenden Bereiche Verwaltung und Informationstechnologie als weiterer Teilbereich der Wertschöpfungskette betrachtet, da sie ebenfalls zur Geschäftstätigkeit beitragen. Die Gruppe ist weltweit tätig mit Schwerpunkt in EMEA.

Gruppe Deutsche Börse: Unsere Belegschaft

Geschäftsmodell

Das Segment Investment Management Solutions bietet institutionellen Anlegern, Banken und Unternehmenskunden eine Vielzahl von finanziellen, ESG- und anderen Daten, Analytik und Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen. Die Aktivitäten umfassen hauptsächlich Forschung, Datenerfassung, Datenanalyse sowie die Bereitstellung von Indizes, Analysen und Investment-ManagementSoftware. Zu den Tochterunternehmen des Segments Investment Management Solutions zählen u. a. ISS STOXX und SimCorp.

Trading & Clearing ist für die Entwicklung und den Betrieb von regulierten Märkten für Wertpapiere, Derivate, Rohstoffe, Währungen, digitale Vermögenswerte und andere Anlageklassen sowie die Abwicklung der auf Handelsplätzen über Clearinghäuser abgeschlossenen Transaktionen verantwortlich. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf den Aufbau und Betrieb von Märkten mit dem Schwerpunkt auf institutionellen Kunden. Zu den Unternehmen dieses Segments gehören insbesondere die Eurex Clearing AG, Eurex Frankfurt AG, Eurex Repo GmbH, die European Energy Exchange AG, European Commodity Clearing AG, 360 Treasury Systems AG und Crypto Finance AG.

Das Segment Fund Services bietet Infrastruktur und Dienstleistungen für die Fondsbearbeitung, einschließlich Order-Routing, Abwicklung, Verwahrung und Vertriebsunterstützung für Investmentfonds. Bedeutende Tochterunternehmen sind Clearstream Fund Centre und Kneip.

Das Segment Securities Services umfasst die Abwicklungs- und Verwahrdienstleistungen der Gruppe mit Ausnahme des Fondsgeschäfts. Weitere Aktivitäten umfassen das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. Zu diesem Segment gehören verschiedene Tochterunternehmen, darunter die Zentralverwahrer Clearstream Banking AG, Clearstream Banking S.A. und die LuxCSD S.A.

Der Bereich Verwaltung und Informationstechnologie umfasst Management-, Backoffice- und Risikomanagementaktivitäten. Dazu gehören Unternehmensfunktionen wie beispielsweise FA&C, Human Relations, Corporate Purchasing, Group ESG Strategy, Group Compliance, Risikomanagement, die Interne Revision und Treasury. Diese werden von den Vorstandsbereichen CEO, CFO, CIO/​COO sowie Governance, People & Culture abgedeckt. Der Bereich Informationstechnologie spielt eine entscheidende Rolle für die Gruppe, da er Dienstleistungen und Infrastruktur bereitstellt, auf die alle Segmente angewiesen sind.

Für weitere Informationen zum Geschäftsmodell verweisen wir auf den Abschnitt "Grundlegendes zum Konzern". Detaillierte Beschreibungen der Produkte und Dienstleistungen der vier oben aufgeführten Segmente, einschließlich ihrer Ergebnisse, finden sich im Abschnitt "Ertragslage".

Wertschöpfungskette

Für die Gruppe Deutsche Börse ist Nachhaltigkeit in der Wertschöpfung ein integraler Bestandteil der Nachhaltigkeits- und Unternehmensstrategie. Die Wertschöpfung umfasst die Produkte und Dienstleistungen, die von den Segmenten angeboten werden, um Kunden, Investoren und Interessenträgern eine bestmögliche Informationstransparenz sowie effiziente Systeme zur Durchführung von Handelsgeschäften zu bieten. Die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette sowie die damit verbundenen Akteure und Faktoren, definiert durch den Internationalen Rat für integrierte Berichterstattung (IIRC), sind im Folgenden dargestellt.

Ein wesentlicher Wertschöpfungsfaktor ist das Humankapital, das aus den rund 15.000 Mitarbeitenden sowie externen Dienstleistern und Lieferanten besteht, die zu den angebotenen Produkten und Dienstleistungen beitragen. Die Ideen, Fähigkeiten, das Engagement und das Wohlergehen der Mitarbeitenden sind für einen produktiven Beitrag unerlässlich. Ein vielfältiges und unterstützendes Arbeitsumfeld sowie finanzielle Sicherheit durch den Zugang zur gesetzlichen Sozialversicherung und betriebliche Zusatzleistungen sind für die Mitarbeitenden von großer Bedeutung. Durch ihre tägliche Arbeit und spezialisierte Trainingsprogramme erwerben die Mitarbeitenden Erfahrung und Expertise, die sie wiederum in das Unternehmen einbringen.

Ebenfalls von wesentlicher Bedeutung für die Wertschöpfung ist das intellektuelle Kapital. Die Gruppe Deutsche Börse investiert kontinuierlich in immaterielle Vermögenswerte wie selbst erstellte Software, erworbene Lizenzen, Kundenbeziehungen, Markenwert und Wissen durch Akquisitionen und Unternehmenszusammenschlüsse. Zudem nutzt die Gruppe externes intellektuelles Kapital, u. a. durch IT-Beratungsleistungen und strategische Beratungen. Aufgrund des generierten intellektuellen Kapitals sowie der angebotenen Dienstleistungen positioniert sich die Gruppe Deutsche Börse als vertrauensvoller Geschäftspartner und ermöglicht es, eine Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen anzubieten.

Die Gruppe Deutsche Börse ist auf Finanzkapital in Form von Eigen- und Fremdkapital sowie auf ein positives Ergebnis angewiesen, dass durch Investitionen in die börsennotierte Deutsche Börse AG, die Emission von Schuldtiteln sowie den Cashflow aus der laufendenden Geschäftstätigkeit bereitgestellt wird. Als profitables Unternehmen stellt die Gruppe Deutsche Börse sicher, dass ausreichend Finanzkapital zur Verfügung steht und positioniert sich am Kapitalmarkt als Investmentmöglichkeit für Investoren. Aus den erzielten Nettoerlösen der angebotenen Produkte und Dienstleistungen profitieren Investoren, Mitarbeitende und Interessenträger durch Dividenden, Zinsen, Löhne und Gehälter sowie staatliche Institutionen durch gesetzliche Abgaben.

Ein weiterer Wertschöpfungsfaktor sind die Beziehungen zu Interessenträgern. Durch Partnerschaften können die angebotenen Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich verbessert werden, was zu einem gesunden Wettbewerb und einem Vorteil für die Marktteilnehmer führt. Ratingagenturen nutzen die bereitgestellten Informationen, um Kredit- und ESG-Ratings zu erstellen, die den Zugang der Gruppe Deutsche Börse zu Finanzkapital beeinflussen. Angesichts der weltweit zunehmenden regulatorischen Aktivitäten ist ein konstruktiver Dialog mit relevanten regulatorischen und politischen Interessenträgern von herausragender Bedeutung, um die strategische Ausrichtung zu definieren. Zudem bestehen Mitgliedschaften in verschiedenen Organisationen, die Nachhaltigkeit fördern. Die Gruppe Deutsche Börse ist bestrebt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit der Finanzgemeinschaft zu teilen.

Die Gruppe Deutsche Börse bietet keine hergestellten Güter an, sondern ausschließlich Produkte und Dienstleistungen auf den Kapitalmärkten. Für deren Erzeugung werden Bürogebäude, Fahrzeuge, Büromaterial, Rechenzentren und IT-Hardware benötigt. Die Auswahl geeigneter Lieferanten sowie Kauf- und Leasingverträge werden durch Lieferantenauswahlkriterien und Beschaffungsprozesse sichergestellt. Da die Gruppe Deutsche Börse keine physischen Güter produziert, wird nur begrenzt Abfall erzeugt.

Die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Lebensmittel und Energie werden benötigt, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfüllen, technische Infrastrukturen wie Rechenzentren zu betreiben und die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen. Konsumierte natürliche Ressourcen werden über Entsorgungsdienstleister und Wasserversorger entsorgt, um nach Möglichkeit Ressourcen weiterzuverwenden und weiterhin Wertschöpfung zu generieren.

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse

Im Geschäftsjahr 2024 führte die Gruppe Deutsche Börse eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse gemäß den Vorgaben der ESRS durch. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden im Juli 2024 vom Vorstand der Deutschen Börse AG genehmigt. Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse basiert auf dem unten dargestellten Prozess zur Identifizierung und Bewertung der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells sowie der Wertschöpfungskette. Die Ergebnisse dieser Analyse bestimmen die zu berichtenden wesentlichen Themen der vorliegenden Nachhaltigkeitserklärung.

Prozess zur Beurteilung der Wesentlichkeit

Identifizierung

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse werden unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells die Akteure und Faktoren der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette dargestellt und erläutert. Die identifizierten Akteure und Faktoren werden mit Fachleuten aus den entsprechenden Bereichen validiert. Auf eine detaillierte Betrachtung spezifischer Geschäftsbeziehungen und geografischer Gegebenheiten wurde verzichtet, da unser Geschäftsmodell kein erhöhtes Risiko nachteiliger Auswirkungen aufweist.

Im nächsten Schritt werden die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette sowie das Geschäftsmodell hinsichtlich wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte analysiert. Grundlage hierfür sind die Nachhaltigkeitsaspekte aus den ESRS sowie unternehmensspezifische Themen. Zusätzlich werden die in den Vorjahren im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse identifizierten wesentlichen Themen einbezogen. Die Nachhaltigkeitsaspekte werden sowohl aus Unternehmens- als auch aus Produktperspektive analysiert. Darüber hinaus werden im Rahmen einer Benchmark-Analyse weitere Nachhaltigkeitsstandards untersucht, um zusätzliche mögliche Themen zu identifizieren.

Zusammenfassend wird hieraus eine initiale Liste von Nachhaltigkeitsaspekten erstellt. Zur Identifizierung der relevanten Interessenträger für die doppelte Wesentlichkeitsanalyse wird eine umfassende Liste potenzieller Interessenträger erstellt. Diese Liste umfasst Interessenträger gemäß den ESRS, allgemein anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken sowie aus den Wesentlichkeitsanalysen der Vorjahre.

Eine abschließende Liste von Nachhaltigkeitsaspekten, die mit der Wertschöpfungskette der Gruppe verbunden sind, wird erstellt und validiert. Jeder Nachhaltigkeitsaspekt wird in verschiedene Unterthemen unterteilt, die danach bewertet werden, ob sie tatsächlich, potenziell oder nicht mit der Wertschöpfungskette verbunden sind. Unterthemen, die nicht mit der Wertschöpfungskette verbunden sind, werden ausgeschlossen.

Für die anschließende Bewertung der Wesentlichkeit werden interne Unternehmensvertreter aus verschiedenen Fachbereichen hinzugezogen, um die Sichtweisen der verschiedenen Interessenträger zu repräsentieren. Die Unternehmensvertreter werden entsprechend ihrer Fachkenntnisse den Nachhaltigkeitsaspekten zugeordnet.

Bewertung

Alle Auswirkungen, Risiken und Chancen in der Nachhaltigkeitserklärung werden im Gegensatz zu den Risiken im Risikobericht auf Bruttoebene bewertet. Das bedeutet, dass alle relevanten Informationen vollständig und in ihrer Gesamtheit präsentiert werden, ohne Berücksichtigung oder Abzüge durch mindernde Maßnahmen. Die Relevanz der Nachhaltigkeitsaspekte wird aus zwei Perspektiven bewertet:

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Wesentlichkeit der Auswirkungen und

Finanzielle Wesentlichkeit

Die Perspektive der Wesentlichkeit der Auswirkungen bezieht sich auf Nachhaltigkeitsaspekte, bei denen die Gruppe Deutsche Börse sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Menschen oder die Umwelt haben kann. Die Bewertung erfolgt durch die zugeordneten internen Unternehmensvertreter. Für die Bewertung der Auswirkungen durch unser Geschäftsmodell werden Workshops mit Experten aus den entsprechenden Fachbereichen durchgeführt, während für die Bewertung der Auswirkungen unserer Produkte Workshops mit Vertretern aus den Geschäftsbereichen unserer Segmente stattfinden. Die Unterthemen werden unter Berücksichtigung von kurz-, mittel- oder langfristigen Zeithorizonten bewertet. Der Schweregrad der positiven und negativen Auswirkungen wird anhand der Faktoren Ausmaß, Umfang und Unabänderlichkeit bewertet. Die Bewertung der tatsächlichen und potenziellen negativen und positiven Auswirkungen erfolgt anhand eines Punktesystems, dass in die Kategorien vernachlässigbar, niedrig, hoch und sehr hoch unterteilt ist. Zusätzlich wird bei den potenziellen Auswirkungen die Eintrittswahrscheinlichkeit mit den Kategorien selten, unwahrscheinlich, möglich und wahrscheinlich berücksichtigt. Die Gesamtpunktzahl ergibt sich aus der Multiplikation der Punkte für Auswirkungen und Wahrscheinlichkeit. Eine Schwelle von 50 Prozent der Gesamtpunktzahl wurde gewählt, um eine wesentliche Auswirkung abzubilden. Bei möglichen negativen Auswirkungen auf die Menschenrechte hat der Schweregrad der Auswirkungen Vorrang vor deren Wahrscheinlichkeit.

Die Perspektive der finanziellen Wesentlichkeit bezieht sich auf Nachhaltigkeitsaspekte, die wesentliche Risiken und Chancen für die finanzielle Lage darstellen können. Ein Nachhaltigkeitsaspekt wird als wesentlich erachtet, wenn durch diesen Risiken oder Chancen entstehen, die innerhalb eines kurz-, mittel- oder langfristigen Zeithorizonts einen (potenziell) wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Die Wesentlichkeit von Risiken und Chancen wird auf der Grundlage einer Kombination aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem potenziellen Ausmaß der finanziellen Effekte bewertet. Die Prozesse zur Identifizierung wesentlicher Risiken und Chancen unterscheiden sich wie folgt:

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Die Bestimmung der wesentlichen Chancen erfolgt szenariobasiert anhand qualitativer Schwellenwerte. Die Szenarien werden in Workshops mit Experten aus den entsprechenden Fachbereichen bzw. den Geschäftsbereichen der Segmente entwickelt. Die festgestellten Auswirkungen dienen hierbei als potenzielle Quelle zur Bestimmung von Chancen. Als Bewertungskriterium zum Ausmaß wird der Periodenüberschuss verwendet.

Die Bestimmung der wesentlichen ESG-Risiken erfolgt in Übereinstimmung mit den definierten Zeithorizonten und Schwellenwerten des gruppenweiten Risikomanagement-Frameworks, um Konsistenz zum regulären Risikomanagementprozess zu gewährleisten. Dabei erfolgt die Bewertung durch die Risikomanagementfunktionen und/​oder äquivalente Fachbereiche der Tochterunternehmen. Zudem wird die Risikotaxonomie der Gruppe Deutsche Börse als Ausgangsgrundlage herangezogen. Die ESG-Risiken der Gruppe werden gemäß den aufsichtsrechtlichen Anforderungen der regulierten Kredit- und Wertpapierinstitute nicht als eigenständige Risikoart bewertet, sondern als Treiber der bestehenden Risikoarten erfasst. Die qualitativen und quantitativen Bewertungen der Tochterunternehmen werden auf Gruppenebene aggregiert, um die wesentlichen ESG-Risiken zu bestimmen.

Ergebnis

Die im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ermittelten wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte werden konsolidiert. Ein Nachhaltigkeitsaspekt gilt als wesentlich, wenn mindestens eine Auswirkung, ein Risiko oder eine Chance über dem Schwellenwert liegt, was auf eine Wesentlichkeit der Auswirkungen bzw. finanzielle Wesentlichkeit oder beides hinweist.

Die als wesentlich identifizierten Nachhaltigkeitsaspekte wurden den spezifischen Angabepflichten der ESRS zugeordnet, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen gemäß den Anforderungen der ESRS offengelegt werden. Zudem werden Analysen zur Relevanz der Angabepflichten durchgeführt, um die Bedeutung der offengelegten Informationen zu bewerten und zu prüfen, inwiefern sie den Interessenträgern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Ergebnisse werden jährlich überprüft.

Die Gruppe Deutsche Börse hat die Standards ESRS E1 (Klimawandel), ESRS S1 (Arbeitskräfte des Unternehmens) und ESRS G1 (Unternehmensführung) als wesentlich definiert. In Bezug auf den Standard ESRS S1 wurden die Unterthemen Arbeitsbedingungen bestehend aus den Themenbereichen sichere Beschäftigung und Arbeitszeit sowie Gleichbehandlung und Chancengleichheit als wesentlich identifiziert. Die spezifischen Themen der Gruppe Deutsche Börse werden in dem Abschnitt "Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)" dargestellt. Für jeden wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekt hat die Gruppe Deutsche Börse, soweit anwendbar, Richtlinien, Maßnahmen und Ziele implementiert, um die damit verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen zu steuern. Zugleich werden Kennzahlen erhoben, um die Wirksamkeit dieser Richtlinien und Maßnahmen sowie die Zielerreichung zu bewerten und darüber Bericht zu erstatten. Diese sind in den folgenden Abschnitten zu "Informationen zu Umweltthemen (ESRS E1)", "Informationen zu Mitarbeitenden (ESRS S1)" und "Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)" beschrieben.

Insgesamt umfassen die ESRS zehn themenbezogene Standards. Von diesen beziehen sich fünf auf Umweltinformationen (ESRS E1 bis E5), vier auf soziale Informationen (ESRS S1 bis S4) und einer auf Unternehmensführung (ESRS G1). Vier der fünf Standards, die sich auf Umweltinformationen beziehen, sind für die Gruppe Deutsche Börse aus folgenden Gründen nicht wesentlich:

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ESRS E2 (Umweltverschmutzung): Eine Analyse der Geschäftstätigkeit der Gruppe Deutsche Börse ergab keine wesentlichen direkten Auswirkungen, Chancen und/​oder Risiken in Bezug auf Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung durch Emissionen, die Herstellung und Verwendung von Mikroplastik sowie besonders besorgniserregenden Stoffen. Dies liegt am Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse als neutraler Infrastrukturanbieter für Kapitalmärkte.

ESRS E3 (Wasser- und Meeresressourcen): Wasser wird hauptsächlich für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Büros sowie für den Betrieb technischer Infrastrukturen wie Rechenzentren verwendet. Eine repräsentative Stichprobe, die mithilfe einer externen Datenbank bei den wesentlichen Standorten durchgeführt wurde, zeigte, dass sich die Büros und Rechenzentren nicht in Gebieten mit Wasserknappheit befinden.

ESRS E4 (Biologische Vielfalt und Ökosysteme): Die Gruppe Deutsche Börse konzentriert sich auf ihre Kernaufgaben als neutraler Infrastrukturanbieter für Kapitalmärkte, die in der Regel weniger direkte Auswirkungen, Risiken und/​oder Chancen auf die biologische Vielfalt und Ökosysteme haben. Eine repräsentative Stichprobe, die mithilfe einer externen Datenbank bei den wesentlichen Standorten durchgeführte wurde, zeigte, dass sich diese nicht in der Nähe von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität befinden und diese nicht beeinflussen.

ESRS E5 (Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft): Eine Analyse der Geschäftstätigkeit ergab keine wesentlichen Auswirkungen, Risiken und/​oder Chancen in Bezug auf Ressourcenzuflüsse und -abflüsse. Darüber hinaus fallen im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Gruppe Deutsche Börse keine gefährlichen Abfälle an.

Auswirkungen, Risiken und Chancen

Übersicht der Auswirkungen, Risiken und Chancen

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Wertschöpfungskette Zeithorizont
Themen Beschreibung Auswirkungen, Risiken und Chancen Vorgelagert Geschäftstätigkeit Nachgelagert Kurzfristig
ESRS E1 Der Energieverbrauch erzeugt Treibhausgasemissionen, was zur Klimaerwärmung beiträgt. negative Auswirkung X X
Physische Umwelt- und Klimarisiken könnten Bürogebäude, Standorte und andere Vermögenswerte beeinträchtigen. Risiko X X
Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen könnte zu steigenden Energiepreisen, technologischen Umbrüchen und einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden führen, was letztlich zu höheren Kosten führen könnte. Risiko X X X X
ESRS S1 Den Mitarbeitenden wird ein stabiles und verlässliches Arbeitsumfeld geboten, das Sicherheit und Wohlbefinden fördert. positive Auswirkung X X X X
Den Mitarbeitenden wird ein flexibles und strukturiertes Arbeitssystem geboten, das Vorteile wie Flexibilität, Gesundheit, Wohlbefinden und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert. positive Auswirkung X X X X
Mitarbeitende haben die Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung, was sich positiv auf die Arbeitsbedingungen, das Selbstwertgefühl und die Arbeitszufriedenheit auswirkt. positive Auswirkung X X X X
Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind wesentliche Bestandteile der positiven und inklusiven Unternehmenskultur. positive Auswirkung X X X X
ESRS G1 Die Grundsätze der Unternehmensführung schaffen gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden und fördern stabile Geschäftsbeziehungen mit den Kunden. positive Auswirkung X X X
Die Gruppe Deutsche Börse schützt hinweisgebende Personen vor Repressalien und schafft damit ein sicheres Umfeld. positive Auswirkung X X X X
Korruption und Bestechung werden nicht geduldet. Dies hat positive Auswirkungen auf Mitarbeitende und Geschäftspartner und führt zu verlässlichen und vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen. positive Auswirkung X X X X
Lieferanten profitieren von fairen Konditionen ohne lange Zahlungsfristen oder Verzögerungen, was ihnen ermöglicht, ihre Geschäfte effektiv zu führen. positive Auswirkung X X X
Die Teilnahme an politischen und regulatorischen Diskussionen unterstützen Entscheidungsträger und Regulatoren bei der erfolgreichen Entwicklung und Umsetzung politischer Ziele. positive Auswirkung X X X
Gruppe Deutsche Börsespezifisch Durch die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken schafft die Gruppe Deutsche Börse Vertrauen und Transparenz für Interessenträger. positive Auswirkung X X
Veränderte Marktbedingungen, einschließlich neuer regulatorischer Entwicklungen und ESG-bezogener Gesetzgebung, erhöhen den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden und könnten Rezessionen auslösen. Dies birgt das Risiko, dass Produkte und Dienstleistungen nicht den erwarteten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen, was letztlich zu höheren Kosten führen könnte. Risiko X X X X
Bewertungen der Gruppe Deutsche Börse in ESG-Ratings stärken das Vertrauen der Investoren und Interessenträger in die Nachhaltigkeitsleistungen. positive Auswirkung X X X X
Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt die EU-Aktionspläne für den Übergang zu einer grünen Transformation, indem sie transparente, stabile und sichere Märkte bereitstellt sowie eine effektive Kapitalallokation fördert. positive Auswirkung X X X X
Transparente, stabile und sichere Märkte gewährleisten Sicherheit und Vertrauen. positive Auswirkung X X
Die Produkte und Dienstleistungen erhöhen die Transparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die bereitgestellten Informationen helfen Investoren, fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Produkte und Dienstleistungen umfassen: positive Auswirkung X X
- Governance Research and Voting Services (Stimmrechtsberatung)
- ESG Data and Ratings (Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen)
- Index Data and Licensing (Indexlizenzierung)
- Fondsabwicklung, -distribution und Datenmanagement
- Commodities inklusive Registry Services (EU-Emissionshandelssystem)
Die Produkte und Dienstleistungen ermöglichen auch die Finanzierung von nicht nachhaltigen Aktivitäten. negative Auswirkung X X
Die Gruppe Deutsche Börse bietet verschiedene Produkte und Dienstleistungen an, die Kohlenstoffmärkte unterstützen und somit Anreize zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen schaffen. positive Auswirkung X X
Die Gruppe Deutsche Börse wird vom Markt und der Gesellschaft als Marktinfrastrukturanbieter für transparente, stabile und sichere Märkte angesehen, was einen Wettbewerbsvorteil für Neugeschäft darstellt. Chance X X X X
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Zeithorizont
Themen Beschreibung Mittelfristig Langfristig
ESRS E1 Der Energieverbrauch erzeugt Treibhausgasemissionen, was zur Klimaerwärmung beiträgt. X X
Physische Umwelt- und Klimarisiken könnten Bürogebäude, Standorte und andere Vermögenswerte beeinträchtigen. X X
Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen könnte zu steigenden Energiepreisen, technologischen Umbrüchen und einem erhöhten Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden führen, was letztlich zu höheren Kosten führen könnte. X X
ESRS S1 Den Mitarbeitenden wird ein stabiles und verlässliches Arbeitsumfeld geboten, das Sicherheit und Wohlbefinden fördert. X X
Den Mitarbeitenden wird ein flexibles und strukturiertes Arbeitssystem geboten, das Vorteile wie Flexibilität, Gesundheit, Wohlbefinden und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert. X X
Mitarbeitende haben die Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung, was sich positiv auf die Arbeitsbedingungen, das Selbstwertgefühl und die Arbeitszufriedenheit auswirkt. X
Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind wesentliche Bestandteile der positiven und inklusiven Unternehmenskultur. X X
ESRS G1 Die Grundsätze der Unternehmensführung schaffen gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden und fördern stabile Geschäftsbeziehungen mit den Kunden. X X
Die Gruppe Deutsche Börse schützt hinweisgebende Personen vor Repressalien und schafft damit ein sicheres Umfeld. X X
Korruption und Bestechung werden nicht geduldet. Dies hat positive Auswirkungen auf Mitarbeitende und Geschäftspartner und führt zu verlässlichen und vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen. X X
Lieferanten profitieren von fairen Konditionen ohne lange Zahlungsfristen oder Verzögerungen, was ihnen ermöglicht, ihre Geschäfte effektiv zu führen. X X
Die Teilnahme an politischen und regulatorischen Diskussionen unterstützen Entscheidungsträger und Regulatoren bei der erfolgreichen Entwicklung und Umsetzung politischer Ziele. X X
Gruppe Deutsche Börsespezifisch Durch die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken schafft die Gruppe Deutsche Börse Vertrauen und Transparenz für Interessenträger. X X
Veränderte Marktbedingungen, einschließlich neuer regulatorischer Entwicklungen und ESG-bezogener Gesetzgebung, erhöhen den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden und könnten Rezessionen auslösen. Dies birgt das Risiko, dass Produkte und Dienstleistungen nicht den erwarteten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen, was letztlich zu höheren Kosten führen könnte. X X
Bewertungen der Gruppe Deutsche Börse in ESG-Ratings stärken das Vertrauen der Investoren und Interessenträger in die Nachhaltigkeitsleistungen. X
Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt die EU-Aktionspläne für den Übergang zu einer grünen Transformation, indem sie transparente, stabile und sichere Märkte bereitstellt sowie eine effektive Kapitalallokation fördert. X
Transparente, stabile und sichere Märkte gewährleisten Sicherheit und Vertrauen. X X
Die Produkte und Dienstleistungen erhöhen die Transparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die bereitgestellten Informationen helfen Investoren, fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Produkte und Dienstleistungen umfassen: X X
- Governance Research and Voting Services (Stimmrechtsberatung)
- ESG Data and Ratings (Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen)
- Index Data and Licensing (Indexlizenzierung)
- Fondsabwicklung, -distribution und Datenmanagement
- Commodities inklusive Registry Services (EU-Emissionshandelssystem)
Die Produkte und Dienstleistungen ermöglichen auch die Finanzierung von nicht nachhaltigen Aktivitäten. X X
Die Gruppe Deutsche Börse bietet verschiedene Produkte und Dienstleistungen an, die Kohlenstoffmärkte unterstützen und somit Anreize zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen schaffen. X X
Die Gruppe Deutsche Börse wird vom Markt und der Gesellschaft als Marktinfrastrukturanbieter für transparente, stabile und sichere Märkte angesehen, was einen Wettbewerbsvorteil für Neugeschäft darstellt. X X

Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell

Unter Berücksichtigung von kurz-, mittel- und langfristigen Szenarien gemäß den definierten Zeiträumen haben wir die Resilienz unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unseres Geschäftsmodells im Hinblick auf die Fähigkeit, wesentliche Auswirkungen und Risiken zu bewältigen und wesentliche Chancen zu nutzen, ermittelt. Die Ergebnisse der Resilienzanalyse werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls um Maßnahmen zur Sicherstellung der Widerstandsfähigkeit ergänzt.

Unser systematischer Ansatz kombiniert eine Bestandsaufnahme der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen mit einer Analyse der Nachhaltigkeitsstrategie und des Geschäftsmodells sowie einer Bewertung von Anpassungsstrategien und -maßnahmen. In einem ersten Schritt wurde die Methodik einschließlich des Umfangs und der Zeithorizonte festgelegt und die Ergebnisse aus der doppelten Wesentlichkeitsanalyse integriert. Im zweiten Schritt wurden die wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Hinblick auf ihren Bezug zur Nachhaltigkeitsstrategie und zum Geschäftsmodell bewertet.

In den letzten beiden Schritten wurden Szenarien und Maßnahmen identifiziert, bewertet und dokumentiert, die zu potenziellen Anpassungen der Strategie und des Geschäftsmodells führen könnten.

Es wurden im Rahmen der Resilienzanalyse keine risikobehafteten Geschäftstätigkeiten identifiziert; folglich können daraus auch keine Unsicherheiten entstehen. Ein physisches Risiko für unsere Standorte wurde ermittelt, dieses wird aber durch organisatorische Maßnahmen wie das Business Continuity Management und durch den Übergangsplan gesteuert. Die Strategie bzw. die Investitionsentscheidungen werden durch diese Faktoren nicht wesentlich beeinflusst, jedoch wird das Risiko im Kontext der kundenseitigen IT-Systeme als steuerungsrelevantes Nachhaltigkeitsziel jährlich überwacht.

Für eine detaillierte Übersicht über die Vorgehensweise und die Ergebnisse zu Umweltthemen (ESRS E1) verweisen wir auf den Abschnitt "Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell hinsichtlich des Klimawandels". Ein finales Resultat unserer Analyse, ob und wie sich Übergangsereignisse auf unsere Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten auswirken, ist noch ausstehend. Der Zeithorizont liegt weit in der Zukunft und uns liegen aktuell nicht genügend Marktdaten vor. Wir werden jedoch die Entwicklungen kontinuierlich beobachten und entsprechend reagieren.

Für die Mitarbeitenden (ESRS S1) haben wir die Resilienz anhand von vier positiven Auswirkungen in den Bereichen Arbeitsumfeld, Wohlbefinden, Weiterbildung sowie Gleichbehandlung und Chancengleichheit analysiert. Kurzfristig sehen wir die positiven Auswirkungen auf unsere Nachhaltigkeitsstrategie und unser Geschäftsmodell unverändert, da Maßnahmen bereits umgesetzt und genutzt werden, um das Wohlbefinden und ein sicheres, stabiles und verlässliches Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden zu fördern. Die mittel- und langfristige Resilienz wird durch eine regelmäßige Überprüfung der bestehenden Maßnahmen und eine zielgerichtete Anpassung bei Bedarf sichergestellt. Diese Maßnahmen können beispielsweise ein erweitertes Angebot für mentale Gesundheit, Schulungsangebote sowie Zusatzleistungen umfassen.

Für die Unternehmensführung (ESRS G1) wurden fünf positive Auswirkungen hinsichtlich der Unternehmenskultur, des Schutzes für hinweisgebende Personen, der Teilnahme an regulatorischen und politischen Diskussionen, der fairen Konditionen für Lieferanten und der Nichtduldung von Korruption und Bestechung identifiziert. Die positiven Auswirkungen auf unsere Strategie und unser Geschäftsmodell bleiben kurzfristig unverändert, da Maßnahmen bereits umgesetzt wurden. Mittel- und langfristig wird die Resilienz durch regelmäßiges Monitoring und potenziell notwendige Anpassungen der bestehenden Prozesse gewährleistet. Weitere unternehmensspezifische Themen der Gruppe Deutsche Börse umfassen die Einhaltung der Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerke, hohe Bewertungen bei ESG-Ratings, transparente, stabile und sichere Märkte sowie die Produkte und Dienstleistungen. Insgesamt ist die Resilienz der Nachhaltigkeitsstrategie und des Geschäftsmodells über die definierten Zeiträume aus heutiger Sicht gegeben.

Interessen und Standpunkte der Interessenträger

Die Interessen und Standpunkte unserer Interessenträger sind ein wichtiger Bestandteil unseres Nachhaltigkeitsmanagements und beeinflussen unsere Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie. Unsere Interessenträger umfassen Kunden, Mitarbeitende, Investoren, Lieferanten, Regulatoren und Gesetzgeber, Nichtregierungsorganisationen und Netzwerke sowie Ratingagenturen.

Die Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse haben ihre Perspektive als Interessenträger bei der Durchführung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die als Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie dient, sowie im Zuge der Erfüllung der Sorgfaltspflicht eingebracht.

Investoren sind vor allem an der langfristigen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit des Unternehmens interessiert. Sie erwarten Transparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sowie die Fähigkeit, entsprechende Auswirkungen, Risiken und Chancen zu bewältigen. Mitarbeitende legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Lieferanten sind an stabilen und fairen Geschäftsbeziehungen interessiert, die auf langfristiger Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit basieren. Ratingagenturen erwarten Transparenz, nachhaltige Geschäftsmodelle und unternehmerisches Handeln, während Regulatoren die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und internationaler Standards bei der Erbringung der Dienstleistungen fordern.

Bei der Einbindung der Interessenträger nutzen wir unterschiedliche Mechanismen und Kommunikationskanäle, um einen kontinuierlichen Dialog führen zu können. Diese unterschiedlichen Formen der Einbeziehung nutzen wir, um unsere Unternehmens- und Nachhaltigkeitsstrategie sowohl intern als auch extern zu kommunizieren. Dadurch können wir die Ziele des Unternehmens mit den Erwartungen der Interessenträger in Einklang bringen und bei Bedarf aktualisieren. Der Vorstand und Aufsichtsrat werden regelmäßig über die Interessen und Standpunkte der Interessenträger informiert, siehe hierzu Abschnitt "Nachhaltigkeits-Governance".

Interessen und Standpunkte der Interessenträger

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Interessenträger Art der Einbeziehung Ergebnis
Kunden Der tägliche Austausch erfolgt durch persönlichen Kundenkontakt oder durch die Nutzung elektronischer Kommunikationsmittel. Verständnis der Kundenpräferenzen und -wünsche, die Einfluss auf die angebotenen Produkte und Dienstleistungen nehmen können.
Mitarbeitende Eine Vielzahl von Mitteln, wie zum Beispiel durch den Betriebsrat, Mitarbeiterumfragen oder Betriebsversammlungen. Einbeziehung der Perspektiven und Erfahrungen der Mitarbeitenden sowie Berücksichtigung unterschiedlicher Segmente. Informationen über Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie werden mit den Mitarbeitenden geteilt.
Investoren Investorentage, Hauptversammlung, Quartals- und Halbjahresaustausch mit den Investoren bilden den Kern der Einbeziehung dieser Interessengruppe. Schaffen von Transparenz und Berücksichtigung der Erwartungen der Investoren in der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie.
Lieferanten Risikoanalysen hinsichtlich der Lieferanten und Verpflichtung auf Verhaltenskodex für Lieferanten. Beachtung der Sorgfaltspflichten in der Lieferkette.
Regulatoren und Gesetzesgeber Direkter Austausch mit Regierungsvertretern, Beteiligung bei Konsultationen und Diskussionsformaten sowie durch Abschlussprüfung und Kontrollen. Unternehmerisches Handeln in Einklang mit geltendem Recht und Einbringen der Perspektive der Gruppe Deutsche Börse bei regulatorischen Entwicklungen.
Nichtregierungsorganisationen und Netzwerke Mitgliedschaft in Netzwerken, Teilnahme an Veranstaltungen, Workshops und Initiativen sowie der Aufbau von Mitarbeitendeninitiativen- und netzwerken. Einbezug neuer Perspektiven durch Austausch mit anderen oder ähnlichen Industrien sowie Unterstützung lokaler und globaler Initiativen.
Ratingagenturen Teilnahme an ESG-Ratings durch Fragebögen und individuellen Austausch. Schaffung von Transparenz bei unserer Nachhaltigkeitsperformance.

Erklärung zur Sorgfaltspflicht

Folgende Tabelle beinhaltet eine Übersicht zur Erläuterung der wichtigsten Aspekte und Schritte der Verfahren zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht:

Erfüllung der Sorgfaltspflicht

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Kernelemente der Sorgfaltspflicht Abschnitt in der Nachhaltigkeitserklärung
Einbindung der Sorgfaltspflicht in Governance, Strategie und Geschäftsmodell Allgemeine Informationen, Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)
Einbindung betroffener Interessenträger in alle wichtigen Schritte der Sorgfaltspflicht Interessen und Standpunkte der Interessenträger
Ermittlung und Bewertung negativer Auswirkungen auf Menschen und Umwelt Allgemeine Informationen, Informationen zu Umweltthemen (ESRS E1), Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)
Maßnahmen gegen diese negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt Informationen zu Umweltthemen (ESRS E1), Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)
Nachverfolgung der Wirksamkeit dieser Bemühungen und Kommunikation Informationen zu Umweltthemen (ESRS E1), Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)

Informationen zu Umweltthemen (ESRS E1)

Bei der Gruppe Deutsche Börse ist das Thema Umwelt fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsaktivitäten. Wir bekennen uns zu unserer unternehmerischen Verantwortung des Umweltschutzes sowie der damit verbundenen nachhaltigen Ausrichtung unserer Geschäftsaktivitäten. Um unseren Ressourcenverbrauch noch besser steuern zu können, erheben und überwachen wir unsere CO 2 -Kennzahlen seit Ende des Jahres 2021 gruppenweit über eine toolbasierte Lösung. In unserem gruppenweiten Environmental Protection Statement informieren wir unsere Interessenträger transparent über unsere Aktivitäten und Maßnahmen, die wir in Bezug auf unsere Umweltperformance ergreifen sowie über die dabei beteiligten Bereiche.

Wir sind bestrebt, mit unserer Geschäftstätigkeit einen Beitrag für die Erreichung des Pariser Klimaabkommens zu leisten. Im Jahr 2023 haben wir unsere Klimaziele im Einklang mit den heutigen Marktstandards in Richtung einer langfristigen, gruppenweiten Klimastrategie weiterentwickelt. Diese umfasst kurzfristige Ziele bis 2030 und ein Netto-Null-Ziel bis 2045.

Klimaszenarioanalyse

Zur Bewertung der kurz-, mittel- und langfristigen relevanten Klimarisiken werden im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse unterschiedliche Klimaszenarien berücksichtigt und deren Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette der Gruppe und Tochterunternehmen untersucht. Die Gruppe Deutsche Börse nutzt hierfür wissenschaftliche Klimaszenarien des Networks for Greening the Financial System (NGFS), die makroökonomische Entwicklungen berücksichtigen und auf den Klimadaten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) aufbauen. Diese Datensets werden ebenfalls seitens der ESRS empfohlen und sind u. a. bei Zentralbanken, Kredit- und Finanzinstituten sowie Aufsichtsbehörden wie der Europäischen Zentralbank im Einsatz. Sie können demnach als Marktstandards betrachtet werden.

Hierbei sind zwei potenzielle Klimaentwicklungen von Relevanz: Zum einen wird ein Transitionsszenario berücksichtigt. Hierbei nutzt die Gruppe Deutsche Börse das NGFS-Szenario "Net Zero 2050" (Representative Concentration Pathways (RCP) 2.6), welches impliziert, dass die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens durch eine strengere Klimapolitik und Innovationen mit 50prozentiger Wahrscheinlichkeit bis 2050 erreicht werden. Zum anderen wird ein Klimaszenario analysiert, welches hohe Emissionen beinhaltet, um zu beurteilen, inwieweit die Vermögenswerte und Geschäftsaktivitäten der Gruppe physischen Risiken ausgesetzt sind. Für diese Zwecke wird das NGFS-Szenario "Current Policies" (RCP 8.5) angewandt, welches davon ausgeht, dass die Klimapolitik sich nicht weiter verschärft, was zu einem stetigen Anstieg der Erderwärmung führen würde. Zur Bewertung der Umweltrisiken wie etwa Temperaturveränderungen, Hitze- und Kältewellen, Dürren, Waldbränden, Stürmen und Überflutungen kommen standortbezogene externe Daten zum Einsatz. Die verwendeten Klimaszenarien und relevanten klimabezogenen Annahmen werden, soweit anwendbar, ebenso in der Finanzberichterstattung berücksichtigt. Die beiden relevanten Klimaszenarien wurden jeweils vor dem Hintergrund der kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizonte von den Risikomanagementfunktionen und/​oder äquivalenten Fachbereiche der Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Unternehmensspezifika sowohl qualitativ als auch quantitativ bewertet und anschließend wurden diese Einzelergebnisse auf Gruppenebene aggregiert.

Als Ergebnis der Klimaszenarioanalyse wurden ein physisches Risiko und ein Transitionsrisiko identifiziert.

Das physische Risiko besteht darin, dass die Bürogebäude und Rechenzentren der Gruppe Deutsche Börse durch extreme Umwelt- und Klimaereignisse beeinträchtigt werden könnten. Dies könnte zu Schäden an kritischen Infrastrukturen, Stromausfällen und Unterbrechungen der Versorgungskette führen, was erhebliche Datenverluste, längere Ausfallzeiten und Reparatur- und Wiederherstellungskosten zur Folge hätte. Dies wiederum könnte finanzielle Verluste, einschließlich Umsatzeinbußen, verursachen. Die Gruppe Deutsche Börse stellt sicher, dass ihre Infrastrukturen weltweit transparent, zuverlässig und stabil sind, um Sicherheit und Vertrauen auf den Märkten zu gewährleisten, was Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist. Zur Steuerung dieser Risiken ergreifen wir gezielt organisatorische Maßnahmen, darunter Notfallpläne, Überwachungen der Standorte hinsichtlich ihrer Exposition gegenüber physischen Risiken sowie Versicherungsverträge. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell hinsichtlich des Klimawandels".

Das Transitionsrisiko ergibt sich aus den Bemühungen der Gruppe Deutsche Börse, zunehmend auf erneuerbare Energien umzusteigen, um auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Anforderungen, die sich aus politischen und regulatorischen Anforderungen sowie aus den Erwartungen und Entwicklungen des Marktes ergeben, zu reagieren. Dies kann zu steigenden Energiepreisen und technologischen Umbrüchen führen, die die Verfügbarkeit und Abhängigkeit von modernster Technologie verändern. Dies führt auch zu einem Bedarf an qualifiziertem Personal, um diese Veränderungen zu bewältigen, und letztlich zu höheren Kosten. Die Risiken sind in das gruppenweite Risikomanagementsystem integriert, werden kontinuierlich überwacht und in die internen Berichterstattungsprozesse eingebunden. Dies ist ebenfalls in unserer gruppenweiten Risikomanagement-Richtlinie geregelt, die jährlich durch das Group Risk Management überprüft wird. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit entsprechend qualifizierten Personals haben wir Schulungsmaßnahmen implementiert. Siehe dazu die Abschnitte "Lebenslanges Lernen und Kontinuierliche Entwicklung" sowie "Weiterbildung und Kompetenzentwicklung". Außerdem werden die Risiken durch unseren Übergangsplan für den Klimaschutz sowie die damit verbundenen Ziele und Maßnahmen gesteuert. Weitere Einzelheiten dazu finden Sie in den Abschnitten "Übergangsplan für den Klimaschutz", "Klimaziele" und "Maßnahmen zur Emissionsreduzierung".

Erklärung zum Klimawandel

Das Environmental Protection Statement der Gruppe Deutsche Börse ist eine Orientierungshilfe für sämtliche Interessenträger in Bezug auf unser Handeln und die Maßnahmen, die wir im Hinblick auf unsere Umweltleistung ergreifen. Unsere Ziele basieren auf dem GHG-Protokoll und wurden im Mai 2024 von der Science Based Target initiative (SBTi) validiert. Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir im Geschäftsjahr 2024 einen Übergangsplan entwickelt, der Maßnahmen zur Emissionsreduzierung enthält. Die Reduktionsziele und Maßnahmen zur Emissionsreduzierung werden jährlich überprüft und, wenn nötig, angepasst.

Unser Engagement für den Umweltschutz spiegelt sich auch in unserem unternehmerischen Handeln wider. Mit unseren Produkten und Dienstleistungen wollen wir Unternehmen und Investoren helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Produkte und Dienstleistungen". Darüber hinaus stellen wir Informationen zu unserer Klimastrategie und unserer klimabezogenen Berichterstattung auf unserer Internetseite bereit.

Wir fördern das Klimabewusstsein unserer Mitarbeitenden durch Schulungsangebote im Mitarbeitendenportal, in Workshops und bei Veranstaltungen wie dem Sustainability Day. In Zusammenarbeit mit dem Bereich Facility Management setzen wir, wo es möglich ist, Maßnahmen für ein energieeffizientes Immobilienmanagement an unseren Standorten um. Sie dokumentieren unseren Energieverbrauch an zentral gesteuerten Standorten und setzen Maßnahmen zur Reduzierung unserer Emissionen um. Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse werden die Perspektiven der Interessenträger berücksichtigt. Die Ergebnisse über wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf den Klimawandel werden bei der Erstellung und Aktualisierung der Klimastrategie und unserem Environmental Protection Statement analysiert und einbezogen.

Durch unsere Mitgliedschaften und unser Engagement fördern wir den Austausch, indem wir lokale, nationale und globale Initiativen initiieren und aktiv an nationalen und globalen Initiativen teilnehmen. So engagieren wir uns für und/​oder sind Mitglied in Initiativen und Organisationen wie beispielsweise:

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Carbon Disclosure Project (CDP)

Net Zero Financial Service Providers Alliance (NZFSPA)

Principles for Responsible Investment (PRI)

Science Based Targets Initiative (SBTi)

Sustainable Development Goals (SDGs)

Sustainable Stock Exchanges initiative (SSE)

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)

UN Global Compact (UNGC)

Das GSC überwacht den Fortschritt bei der Umsetzung der Klimastrategie in Zusammenhang mit unserem Environmental Protection Statement. Das Environmental Protection Statement wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert. Es ist auf unserer Internetseite veröffentlicht.

Übergangsplan für den Klimaschutz

Unsere Übergangsplanung ist integraler Bestandteil der gruppenweiten Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. Der Übergangsplan wurde durch das vom Vorstand mit Entscheidungsbefugnis eingesetzte GSC genehmigt und dem Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss des Aufsichtsrats zur Kenntnis vorgestellt. Wir planen Emissionsreduktionsmaßnahmen ab dem Jahr 2025 zur Erreichung unserer kurzfristigen Klimaziele bis zum Jahr 2030, die mit der Begrenzung der globalen Erwärmung von 1,5 Grad gemäß dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sind. Zur Berechnung des 1,5 Grad-Pfades haben wir die von der SBTi bereitgestellten Daten der International Energy Agency (IEA) verwendet. Zur Erreichung unseres Netto-Null-Ziels von 90 Prozent Reduktion bis zum Jahr 2045 für Scope-1, -2 und -3 werden die Maßnahmen der kurzfristigen Ziele fortgesetzt und durch weitere Maßnahmen ergänzt.

Das Reduktionspotenzial für Scope-1 und -2 wird hauptsächlich durch die sukzessive Umstellung auf erneuerbare Energien und Biogas ab dem Jahr 2025 bis 2030 sowie die Nutzung elektrischer Firmenwagen ab dem Jahr 2028 ausgeschöpft. Das Reduktionspotenzial für Scope-3 konzentriert sich hauptsächlich auf Geschäftsreisen, insbesondere auf die mögliche Reduktion unserer Flugemissionen bis zum Jahr 2030 sowie unter der Berücksichtigung von Verfügbarkeitsrisiken die Verwendung alternativer Kraftstoffe und Maßnahmen, die unsere Lieferanten betreffen. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt "Maßnahmen zur Emissionsreduzierung".

Im Rahmen der Übergangsplanung haben wir potenzielle Investitionen und Betriebsausgaben erfasst, die jedoch nicht signifikant sind, um die wirtschaftlichen Tätigkeiten an die in der EU-Taxonomie festgelegten Kriterien oder die Finanzplanung anzupassen. Im Rahmen einer qualitativen Bewertung der potenziell gebundenen CO 2 -Emissionen der zentralen Vermögenswerte der Gruppe Deutsche Börse wurden insbesondere Gebäude im Kontext der Scope-1- und Scope-2-Emissionen betrachtet. Im Rahmen unserer Übergangsplanung haben wir bereits Maßnahmen zur Reduzierung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen geplant und werden diese zukünftig weiter ausarbeiten. Diese zahlen ebenfalls auf die Mitigierung des identifizierten Übergangsrisikos ein. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Abschnitte "Klimaszenarioanalyse" sowie "Maßnahmen zur Emissionsreduzierung". Im Ergebnis konnte weder eine Gefährdung in Bezug auf die Erreichung unserer Klimaziele noch eine signifikante Erhöhung der Übergangsrisiken identifiziert werden.

Weiterführende Informationen zu Übergangsrisiken im Zusammenhang mit der Übergangsplanung sind im Abschnitt "Klimaszenarioanalyse" und "Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell hinsichtlich des Klimawandels" zu finden.

Die Übergangsplanung mit den oben ausgeführten Emissionsreduktionsmaßnahmen kann Änderungen durch zukünftige Marktentwicklungen unterliegen. Der Übergangsplan basiert auf dynamischen Prognosen, die dem Geschäftswachstum entsprechen und jährlich überprüft werden.

Die Gruppe Deutsche Börse ist nicht von den im Pariser Klimaabkommen abgestimmten EU-Referenzwerten ausgenommen und ist darüber hinaus in unterschiedlichen EU-Paris-abgestimmten Indizes vertreten.

Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell hinsichtlich des Klimawandels

Die Resilienz der Nachhaltigkeitsstrategie und des Geschäftsmodells gegenüber dem Klimawandel umfasst die Fähigkeit, klimabedingte Risiken zu bewältigen und Chancen zu nutzen, einschließlich der Fähigkeit, auf Übergangsrisiken und physische Risiken zu reagieren und sich an sie anzupassen. Die klimabezogene Widerstandsfähigkeit umfasst sowohl die strategische als auch die operative Resilienz gegenüber klimabedingten Veränderungen, Entwicklungen oder Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

In unserer Analyse der Anpassungsfähigkeit der Gruppe Deutsche Börse gegenüber klimabedingten Veränderungen, Entwicklungen oder Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Klimawandel haben wir negative Auswirkungen und Risiken berücksichtigt; unter anderem wurde ein Übergangsrisiko identifiziert. Durch Veränderungen im politischen, regulatorischen und energietechnologischen Umfeld können für Unternehmen neue Anforderungen entstehen. Besonders der Übergang zu erneuerbaren Energien birgt dabei verschiedene Risiken. Zum einen können Schwankungen bei den Energiepreisen auftreten, zum anderen besteht die Gefahr von technologischen Umbrüchen, wenn neue, disruptive Technologien den Markt schnell verändern. Darüber hinaus erfordert der Umstieg auf erneuerbare Energien qualifiziertes Personal, was zu einem erhöhten Schulungsbedarf und damit auch zu steigenden Personalkosten führen kann.

Die verwendeten Zeithorizonte für die Szenarien in der Resilienzanalyse entsprechen den für die Berichterstattung festgelegten kurz-, mittel, und langfristigen Zeithorizonten, siehe hierzu Abschnitt "Über die Nachhaltigkeitserklärung".

Der Energieverbrauch der Gruppe Deutsche Börse basiert aktuell noch nicht vollständig auf nachhaltigen Ressourcen und ist daher mit Treibhausgasemissionen verbunden, was zur Klimaerwärmung beiträgt. Die wesentliche negative Auswirkung wurde im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ermittelt. Darüber hinaus wurde ein Übergangsrisiko im Zusammenhang mit der Umstellung auf erneuerbare Energien identifiziert. Die Klimaziele zur Reduktion der CO 2 -Emissionen sind Bestandteil der Unternehmensstrategie Horizon 2026 und der gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unseren kurzfristigen Klimazielen bis zum Jahr 2030 und unserem Netto-Null-Ziel bis zum Jahr 2045 sowie der Übergangsplanung mit dezidierten Emissionsreduktionsmaßnahmen streben wir eine Verringerung unserer Treibhausgasemissionen an.

Kurzfristig wird die Umsetzung der definierten Maßnahmen noch keinen messbaren Effekt auf unsere negativen Auswirkungen haben. Sie tragen jedoch dazu bei, dass ein Bewusstsein innerhalb der Gruppe Deutsche Börse geschaffen wird, was die effektive Implementierung der Maßnahmen zukünftig fördert.

Mittelfristig werden sich die festgelegten Maßnahmen bereits auf die Erreichung der Ziele für das Jahr 2030 auswirken. In den Jahren 2025 bis 2030 wird dies durch die Umstellung von Gas und Strom auf erneuerbare Energien am Standort Eschborn erreicht. Dabei wird frühzeitig berücksichtigt, dass die Nachfrage nach erneuerbaren Energien zukünftig das Angebot am Markt übersteigen könnte. Um Preisschwankungen und einer Ressourcenknappheit entgegenzuwirken, wird für die kommenden Jahre eine vertragliche Bindung mit dem Energieversorger angestrebt.

Weitere Maßnahmen sind geplant, um die kurzfristigen Ziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Für das Netto-Null-Ziel, das eine 90-prozentige Reduktion aller Scope-1-, -2- und -3-Emissionen bis zum Jahr 2045 ausgehend vom Basisjahr 2022 vorsieht, werden kontinuierlich zusätzliche Maßnahmen ausgearbeitet. Im Geschäftsjahr wurden noch keine Maßnahmen über das Jahr 2030 hinaus definiert. Mittel- und langfristig können Änderungen von Marktstandards und die verbesserte Datenverfügbarkeit zu Anpassungen der Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe Deutsche Börse führen. Eine Verbesserung der Datenqualität durch eine bessere Verfügbarkeit von Primärdaten der Lieferanten und technologische Fortschritte bei der Datenerfassung und -analyse in der Zukunft wird jährlich überprüft.

Das Übergangsrisiko bei der Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert qualifiziertes Personal, um diese Veränderungen zu bewältigen. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal haben wir Schulungsmaßnahmen implementiert, die zukünftig fortgeführt und bei Bedarf ausgebaut werden.

Zur Steuerung des wesentlichen physischen Risikos für unsere Standorte ergreifen wir gezielte organisatorische Maßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig fortgesetzt werden. In der gesamten Gruppe ist ein System von Notfallplänen (Business Continuity Management System, BCMS) etabliert, das in internen Richtlinien verankert ist. Es umfasst sämtliche Abläufe, die im Notfall den fortlaufenden Betrieb sicherstellen und das Risiko der Nichtverfügbarkeit verringern. Dazu zählen Vorkehrungen für alle wesentlichen Ressourcen (Mitarbeitende, Systeme, Arbeitsplätze, Zuliefernde), einschließlich der doppelten (redundanten) Auslegung aller wesentlichen IT-Systeme und der technischen Infrastruktur sowie Notfallmaßnahmen für die Nichtverfügbarkeit von Mitarbeitenden oder Arbeitsplätzen in Kernfunktionen. Bei der Ausgestaltung des BCMS werden die Anforderungen des ISO 22301:2019 (Sicherheit und Resilienz - Business Continuity Management System) berücksichtigt. Für die Umsetzung des Konzepts ist der Vorstand verantwortlich. Die Notfallpläne werden regelmäßig getestet, indem kritische Situationen realitätsnah durchgespielt werden. Daneben erfolgt eine toolgestützte Überwachung der wichtigsten Standorte der Gruppe Deutsche Börse hinsichtlich ihrer Exposition gegenüber physischen Umwelt- und Klimarisiken, die auch Prognosen darüber ermöglichen, wie sich diese Risiken im Laufe der Zeit entwickeln werden. Dies wird durch den Abschluss von Versicherungsverträgen gegen Sachschäden für die wichtigsten Standorte ergänzt. Im Geschäftsjahr 2024 lagen keine Ausfälle vor.

In diesem Kontext nutzt die Gruppe Deutsche Börse die Systemverfügbarkeit der kundenseitigen IT-Systeme als steuerungsrelevantes Nachhaltigkeitsziel mit einer Zielgröße von 99,5 Prozent, das jährlich bewertet wird. Weitere Einzelheiten dazu finden Sie im Abschnitt "Transparente, stabile und sichere Märkte". Zudem haben wir uns das Ziel gesetzt, zeitkritische Prozesse innerhalb von zwei Stunden wiederherzustellen.

Unter Berücksichtigung unserer Maßnahmen zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen und der kontinuierlichen Beobachtung potenzieller zukünftiger Herausforderungen können wir unsere negative Auswirkung auf die Umwelt im Laufe der Zeit potenziell senken und mit den implementierten Maßnahmen die physischen Risiken und Übergangsrisiken steuern. In Zukunft werden wir neue Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit beobachten und unsere bestehenden Maßnahmen auf Verbesserungspotenzial überprüfen.

Klimaziele

Unsere Klimaziele basieren auf dem GHG-Protokoll und wurden im Mai 2024 erstmals von der SBTi validiert. Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir im Jahr 2024 in enger Abstimmung mit den relevanten internen Interessenträgern einen Übergangsplan entwickelt. Dieser enthält dezidierte Maßnahmen zur Emissionsreduzierung ab dem Geschäftsjahr 2025, die mit der Begrenzung der globalen Erwärmung von 1,5 Grad gemäß dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sind. Für unsere Klimaziele haben wir einen sektorübergreifenden Emissionspfad gewählt. Die quantitativen Beträge der Dekarbonisierungshebel sind im Abschnitt "Maßnahmen zur Emissionsreduzierung" veröffentlicht.

Kurzfristige Ziele

Scope-1 und -2: Die Gruppe Deutsche Börse strebt an, die absoluten Scope-1 und -2 Emissionen bis zum Jahr 2030 um 42 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2022.

Scope-3: Die Gruppe Deutsche Börse strebt an, ihre absoluten Scope-3-Emissionen aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Geschäftsreisen und Pendeln der Mitarbeitenden bis zum Jahr 2030 um 42 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2022.

Scope-3 Supplier Engagement: Die Gruppe Deutsche Börse strebt an, dass 81 Prozent ihrer Lieferanten, gemessen an den Emissionen von eingekauften Waren, Dienstleistungen und Investitionsgütern, bis zum Jahr 2028 eigene SBTi-konforme Klimaziele gesetzt haben. Der Prozentsatz hat sich durch die Integration von SimCorp und anderen kleineren Zukäufen in den THG-Fußabdruck der Gruppe von 87 Prozent auf 81 Prozent verringert. Wir werden die Möglichkeit einer Revalidierung bei SBTi mit dem angepassten Zielwert für das Geschäftsjahr 2025 sorgfältig prüfen.

Die Basis für das kurzfristige Reduktionsziel für Scope-1 und -2 sind die Gesamtemissionen von 11.800 t CO 2 im Jahr 2022. Davon entfallen 54,6 Prozent auf Scope-1 und 45,4 Prozent auf Scope-2.

Von den Gesamtemissionen im Jahr 2022 von insgesamt 132.108 t CO 2 ergibt sich ein Anteil für Scope-1 von 4,9 Prozent und für Scope-2 von 4,1 Prozent. Der größte Anteil der Gesamtemissionen entfällt mit 91,0 Prozent auf Scope-3-Emissionen im Jahr 2022. In dem kurzfristigen Reduktionsziel für Scope-3 werden die Emissionen aus den drei Kategorien kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Geschäftsreisen und Pendeln der Mitarbeitenden berücksichtigt, die einen Anteil von 13,1 Prozent von den Gesamtemissionen und 14,4 Prozent von den Scope-3-Emissionen ergeben.

Netto-Null-Ziel

Scope-1, -2 und -3: Die Deutsche Börse strebt an, ihre absoluten Scope-1, -2 und -3 Emissionen bis spätestens zum Jahr 2045 um 90 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2022.

Unsere Klimaziele adressieren die klimabezogenen Auswirkungen und Risiken, die im Abschnitt "Auswirkungen, Risiken und Chancen" dargestellt sind, indem langfristige CO 2 -Reduktionsmaßnahmen geplant und ergriffen werden, die in unserem Übergangsplan erläutert sind. Im Geschäftsjahr wurden noch keine Maßnahmen über das Jahr 2030 hinaus definiert.

Unsere absoluten Reduktionsziele wurden auf Basis von wissenschaftlichen Vorgaben durch die SBTi entwickelt und sind mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad vereinbar. Unser Netto-Null-Ziel umfasst alle relevanten Scope-1-, -2- und -3-Emissionen. Für weitere Informationen über den Bezugswert des Basisjahres 2022 verweisen wir auf den Abschnitt "Treibhausgasemissionen". Als Basisjahr wurde das aktuelle Jahr zum Zeitpunkt der Entwicklung der Klimaziele gewählt. Unser gewähltes Basisjahr 2022 ist repräsentativ, da sich die Gegebenheiten nach COVID normalisiert haben.

Die Überprüfung der Basisjahrwerte und Klimaziele auf erfasste Aktivitäten und externe Einflussfaktoren erfolgt regelmäßig, jedoch mindestens alle fünf Jahre. Im Falle einer über die gewählte jährliche Wachstumsrate hinausgehenden Veränderung werden die Basisjahrwerte und Klimaziele entsprechend den SBTi-Vorgaben angepasst und zur Revalidierung bei SBTi eingereicht. Im Geschäftsjahr 2024 wurden die Klimaziele der Gruppe Deutsche Börse von SBTi validiert. M&A-Aktivitäten haben zu einer Anpassung des Basisjahrwerts von 2022 geführt.

Im Geschäftsjahr 2024 und darüber hinaus wurde keine Einführung von Technologien oder Veränderung des Produktangebots zur Erreichung der Klimaziele geplant oder umgesetzt. Gemäß unserer Übergangsplanung starten wir mit der Umsetzung der Reduktionsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2025. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "Maßnahmen zur Emissionsreduzierung".

Maßnahmen zur Emissionsreduzierung

Unsere Übergangsplanung umfasst dezidierte Maßnahmen zur Emissionsreduzierung und enthält eine jährliche Wachstumsrate von 5 Prozent, was in etwa 13.000 t CO 2 bis zum Jahr 2030 entspricht. Wir haben einen Innovationsüberschuss (technologischer Fortschritt) bis 2030, wie beispielsweise effizientere Prozesse und zukünftige Verbesserungen der Datenqualität in der Erhebung der Treibhausgas (THG)-Emissionen, berücksichtigt. Eine genaue Quantifizierung ist derzeit nicht möglich, da die erforderlichen Daten noch nicht in ausreichendem Umfang vorliegen.

Zur Erreichung unserer Scope-1- und -2-Emissionsreduktionsziele haben wir gruppenweite Maßnahmen festgelegt, die ab dem Jahr 2025 in Kraft treten und bis spätestens zum Jahr 2030 abgeschlossen sein werden. Eine wesentliche Maßnahme zur Reduktion unserer Scope-1-Emissionen betrifft das Blockheizkraftwerk am Standort Eschborn. Dort planen wir eine sukzessive Umstellung des bisher mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerkes auf Biogas und erneuerbaren Strom. Dadurch erwarten wir eine Emissionsreduktion von 3.300 t CO 2 bis zum Jahr 2030. Unsere Firmenwagenflotte ist bereits teilweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt worden. Ab 2028 ist eine darauf aufbauende Vollelektrisierung der Firmenwagenflotte vorgesehen. Dadurch können voraussichtlich 1.200 t CO 2 bis zum Jahr 2030 eingespart werden. Ab dem Jahr 2025 ist es unser Ziel, eine sukzessive Umstellung auf erneuerbaren Strom an unseren Standorten vorzunehmen, um unsere Scope-2-Emissionen zu senken. Dies könnte zu einer Emissionsreduktion von 1.000 t CO 2 bis zum Jahr 2030 führen. Unsere Übergangsplanung ist mit Annahmen versehen, wie z. B. die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien oder der ausreichenden Verfügbarkeit von nachhaltigen Brennstoffen und Produkten. Aufgrund der Abhängigkeiten dieser volatilen Faktoren ist unsere Übergangsplanung mit Unsicherheiten behaftet.

Eine wesentliche Maßnahme für das kurzfristige Scope-3-Emissionsreduktionsziel bis zum Jahr 2030 ist die Reduktion von Geschäftsreisen. Für diese Kategorie wurden bereits erste freiwillige Maßnahmen zur Förderung eines erhöhten Bewusstseins bei den Mitarbeitenden eingeführt, beispielsweise durch die Empfehlung, den Reisebedarf durch den Einsatz von Videokonferenzen zu verringern und Kurzstreckenflüge durch Zugfahrten zu ersetzen.

Unter Berücksichtigung von technischen Risiken sowie Verfügbarkeitsrisiken wird die Verwendung alternativer Kraftstoffe ab dem Jahr 2028 in Erwägung gezogen. Für das Supplier Engagement-Ziel bis zum Jahr 2028 haben wir unterschiedliche Maßnahmen für die zentral betreuten Lieferanten eingeführt. Für neue Lieferanten wurde der Fragebogen zur Lieferantenqualifizierung geändert und um neue klimabezogene Fragen ergänzt. Die bereits qualifizierten Lieferanten, mit bestehendem Vertragsverhältnis, haben im Geschäftsjahr 2024 erstmals einen Fragebogen zu ihren Klimazielen erhalten. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein der Lieferanten zu schärfen und ein jährliches Monitoring zur Zielerreichung durchzuführen. Weitere konkrete Maßnahmen sowie die erwartete Reduzierung der Emissionen werden zukünftig weiter ausgearbeitet.

Zur Erreichung unseres Netto-Null-Ziels einer 90-prozentigen Reduktion bis zum Jahr 2045 für Scope-1, -2 und -3 werden die ausgeführten Maßnahmen der kurzfristigen Ziele fortgesetzt und durch weitere Aktivitäten ergänzt. Die präzise Quantifizierung der Maßnahmen für den Zeitraum von 2031 bis 2045 gestaltet sich komplex und ist daher zum aktuellen Zeitpunkt schwer umsetzbar. Der Zeithorizont liegt weit in der Zukunft und viele Einflussfaktoren unterliegen volatilen Annahmen, welche zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar sind. Konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduzierung sowie die erwarteten Auswirkungen dieser Maßnahmen werden künftig weiter ausgearbeitet. Wir berücksichtigen Unsicherheiten, wie den technologischen Fortschritt und zukünftige Innovationen, welche zu langfristigen Reduktionen und Einsparungen von Emissionen in der Zukunft führen können. Für unseren Übergangsplan nutzen wir den SBTi abgestimmten Wert des Basisjahrs für 2022 von 130.180 t CO 2 , der etwas geringer ist als die gesamten THG-Emissionen von 132.108 t CO 2 , da die Scope-3-Kategorie 6 (Geschäftsreisen) und Kategorie 7 (pendelnde Mitarbeiter) teilweise exkludiert werden. Dies ist damit zu erklären, dass einige Unterkategorien gemäß dem THG-Protokoll fakultativ sind und daher nicht in den von SBTi berücksichtigten Fußabdruck und damit in die Ziele eingehen. Die Unterkategorien "Unterkunft" und "Home Office" wurden für die SBTi-Planung ausgeschlossen, da sie nicht in den Mindestbereich der SBTi fallen. Für den CO 2 -Fußabdruck der Gruppe Deutsche Börse werden diese Kategorien jedoch freiwillig berechnet und berücksichtigt. Den größten Anteil an unseren Scope-3-Emissionen hat die Kategorie "Erworbene Waren und Dienstleistungen". Für die Reduktion der Emissionen in dieser Kategorie sind insbesondere Maßnahmen im Bereich des Supplier Engagement Targets relevant, deren Umsetzung sich langfristig auf die Erreichung des Netto-Null-Ziels auswirken können.

Im Rahmen der Übergangsplanung haben wir potenzielle Investitionen und Betriebsausgaben erfasst, die jedoch nicht signifikant sind. Derzeit ist keine Anpassung der wirtschaftlichen Tätigkeiten an die Bestimmungen der Delegierten Verordnung (EU) 2021/​2178 der Kommission geplant. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt "EU-Taxonomie".

Energieverbrauch, Energiemix und Treibhausgasemissionen

Die Berechnung des Energieverbrauchs, des Energiemixes und der Treibhausgasemissionen der Gruppe Deutsche Börse erfolgt gemäß den Vorgaben des GHG-Protokolls und unter Berücksichtigung des operativen Kontrollansatzes. Die Scope-1- und -2-Emissionen werden auf Standortebene erfasst, während die Scope-3-Emissionen auf aktivitäts- und ausgabenbasierten Daten beruhen. Dabei werden die sechs Treibhausgase, die gemäß GHG-Protokoll definiert sind, berücksichtigt.

Grundlagen der Bewertungsmethoden

Für die Berechnung der Scope-1- und -2-Emissionen werden Emissionsfaktoren aus der ecoinvent Datenbank verwendet, die auf den Faktoren des IPCC 2021/​GWP 100 und DEFRA basieren und jährlich aktualisiert werden, um neue und verbesserte Daten aufzunehmen. Die Berechnung der Scope-3-Emissionen erfolgt durch die Nutzung der Emissionsfaktoren von folgenden wesentlichen Anbietern:

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Carbon Disclosure Project (CDP)

Comprehensive Environmental Data Archive (CEDA)

Cornell Hotel Sustainability Benchmarking Index

International Energy Agency (IEA)

United Kingdom Department for Energy Security and Net Zero

United Kingdom Department for Environment, Food & Rural Affairs (DEFRA)

United Kingdom Governmental GHG Conversion Factors

Die Auswahl der Scope-3-Emissionsfaktoren erfolgt in Zusammenarbeit mit externen Dritten und richtet sich nach der Repräsentativität der Daten. Primär werden regionale Emissionsfaktoren genutzt, gefolgt von landesspezifischen und globalen Daten, wie beispielsweise den United Kingdom Governmental GHG Conversion Factors, da diese jährlich aktualisiert werden und die Methodik öffentlich zugänglich ist. Für kostenbasierte Emissionsfaktoren wird hauptsächlich CEDA verwendet, da diese industriespezifische Faktoren, Wechselkurse und Inflationen berücksichtigen. Sofern vorhanden, werden für die Berechnung der Scope-3-Emissionen Aktivitätsdaten erhoben und mit spezifischen Emissionsfaktoren verrechnet, wie beispielsweise bei Flugmeilen, Hotelübernachtungen oder Papierverbrauch. Sind keine Aktivitätsdaten vorhanden, werden die Emissionen anhand der entsprechenden Ausgaben mit CEDA oder vergleichbaren Emissionsfaktoren berechnet. Für Scope-1- und -2-Emissionen werden in der Regel tatsächliche Verbrauchsdaten verwendet. Sollten jedoch trotz angemessener Anstrengungen keine Daten zum Energieverbrauch und zu den Treibhausgasemissionen verfügbar sein, werden Durchschnittswerte des aktuellen Geschäftsjahres oder vergleichbare Daten aus den entsprechenden Zeiträumen des Vorjahres genutzt. Gleiches gilt für die Datenerhebung beim Energiemix, wo auf die Aufteilung des jeweiligen nationalen Energieversorgungsnetzes zurückgegriffen wird, basierend auf Daten der IEA. Hierfür werden aus Vorsichtsgründen erneuerbare Energiequellen ausgeschlossen, da das Risiko besteht, dass keine ausreichenden Nachweise vorliegen. Die Firmenwagen der Gruppe Deutsche Börse sind im Energieverbrauch enthalten. Für Fahrzeuge mit Kraftstoffverbrauch wird der Energieverbrauch auf Basis der aktuellen DEFRA-Faktoren berechnet. Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge werden je nach Ladeinfrastruktur in den gemieteten Bürogebäuden oder anhand der jährlichen vertraglich vereinbarten Fahrleistung und DEFRA-Faktoren bewertet. Da die tatsächlich gefahrenen Kilometer nicht erfasst werden, stellt die vertraglich vereinbarte Fahrleistung den bestmöglichen Näherungswert zur Messung des Energieverbrauchs dar. Die Gruppe Deutsche Börse hat im Geschäftsjahr, sowie in den Vorjahren, keine internen CO 2 -Bepreisungssysteme angewendet.

Energieverbrauch und Energiemix

Im Geschäftsjahr 2024 erzeugte die Gruppe Deutsche Börse mit einem Blockheizkraftwerk 11.403 Megawattstunden (MWh) Energie. Davon wurden 11.327 MWh durch die Gruppe Deutsche Börse selbst verbraucht.

Energieverbrauch und Energiemix

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2024
(1) Gesamtverbrauch fossiler Energie (MWh) 32.770
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) 37,9%
(2) Verbrauch aus nuklearen Quellen (MWh) 1.360
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) 1,6%
(3) Brennstoffverbrauch für erneuerbare Quellen, einschließlich Biomasse (auch Industrie - und Siedlungsabfällen biologischen Ursprung, Biogas, Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen usw.) (MWh). n.a.
(4) Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung und aus erneuerbaren Quellen (MWh) 52.329
(5) Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt (MWh) n.a.
(6) Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie (MWh) 52.329
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch (in %) 60,5%
Gesamtenergieverbrauch (MWh) (Summe der Zeilen 1, 2 und 6) 86.460

Treibhausgasemissionen

Zusammensetzung der Treibhausgasemissionen

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Rückblickend Etappenziele und Zieljahre
in t CO 2 e Basisjahr 2022 2024 2030 2045 Jährlich % des Ziels /​Basisjahr
Scope-1-Treibhausgasemissionen -42% 1 -5,3%
Scope-1-THG-Bruttoemissionen 6.444 5.109
Scope-2-Treibhausgasemissionen
Standortbezogene Scope-2-THG-Bruttoemissionen 27.599 28.307
Marktbezogene Scope-2-THG-Bruttoemissionen 5.356 3.447
Signifikante Scope-3-Treibhausgasemissionen
Gesamte indirekte (Scope-3) THG-Bruttoemissionen 120.308 109.500
Kategorie 1. Erworbene Waren und Dienstleistungen 76.618 67.145
davon Cloud Dienstleistungen 8.086 8.159
Kategorie 2. Investitionsgüter 24.027 13.972
Kategorie 3. Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope-1 oder Scope-2 erhalten) 3.366 4.893 -42% 1 -5,3%
Kategorie 4. Vorgelagerter Transport und Vertrieb 643 260
Kategorie 5. Abfallaufkommen in Betrieben 498 434
Kategorie 6. Geschäftsreisen 7.798 13.345 -42% 1 -5,3%
Kategorie 7. Pendelnde Mitarbeiter 6.131 8.056
Kategorie 15. Investitionen 1.227 1.396
THG-Emissionen insgesamt
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogenen) 154.351 142.916
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogenen) 132.108 118.056
THG-Emissionen insgesamt (Netto-Null-Ziel) 2 130.180 114.070 -90% -3,9%

1) Die Gruppe Deutsche Börse strebt an ihre absoluten Scope-1 und -2 Emissionen sowie die kombinierten Scope-3-Emissionen aus kraftstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Geschäftsreisen und Pendeln der Mitarbeitenden bis zum Jahr 2030 um 42 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2022.

2) Für unseren Übergangsplan verwenden wir den SBTi abgestimmten Wert des Basisjahrs 2022.

Die marktbezogenen Scope-2-Treibhausgasemissionen umfassen 48,6 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, der durch Zertifikate verifiziert wird, um sicherzustellen, dass der verbrauchte Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt, sowie 11,9 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, der durch Instrumente wie Herkunftsnachweise (z. B. Guarantees of Origin, Energy Attribute Certificates) abgesichert ist. Da die Scope-3-Emissionen auf aktivitäts- und ausgabenbasierten Daten beruhen, beträgt der Anteil an Primärdaten 15 Prozent. Für Details zum kombinierten kurzfristigen Reduktionsziel bis 2030 für Scope-1 und -2 und das absolute Reduktionsemissionsziel für Scope-3 von 42 Prozent bis 2030 siehe Abschnitt "Klimaziele".

Aus der Berechnung der Scope-3-Treibhausgasemissionen wurden folgende Kategorien aufgrund ihrer Unwesentlichkeit für die Gruppe Deutsche Börse ausgeschlossen:

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Kategorie 8 (Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter): Es liegen keine vorgelagerten geleasten Wirtschaftsgüter vor, die nicht bereits bei den Scope-1- und -2-Emissionen berücksichtigt werden.

Kategorie 9 (Nachgelagerter Transport): Es werden keine physischen Produkte verkauft und somit transportiert.

Kategorie 10 (Verarbeitung verkaufter Produkte): Es werden keine physischen Produkte verarbeitet.

Kategorie 11 (Verwendung verkaufter Produkte): Es werden keine physischen Produkte verkauft.

Kategorie 12 (Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer): Es werden keine physischen Produkte verkauft.

Kategorie 13 (Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter): Die Gruppe Deutsche Börse tritt nicht als Leasinggeber auf.

Kategorie 14 (Franchises): Die Gruppe Deutsche Börse ist kein Franchisegeber.

CO 2 -Zertifikate

Im Rahmen des Vorstandsvergütungssystems der Deutsche Börse AG werden die CO 2 -Emissionen aus Scope-1 und -2 sowie die Emissionen aller weltweiten Flüge der Mitarbeitenden und des Shuttlebusverkehrs zwischen den Standorten Eschborn und Luxemburg und der Erwerb von CO 2 -Zertifikaten berücksichtigt. Für das Jahr 2023 umfassten die CO 2 -Zertifikate 19.166 t CO 2 für ein Windkraftprojekt außerhalb der EU. Diese CO 2 -Zertifikate wurden im Jahr 2024 erworben. Die Gruppe Deutsche Börse wählt dabei Zertifikate der Anbieterkategorie "Gold Standard". Der Erwerb von CO 2 -Zertifikaten trägt nicht zur Erreichung des Netto-Null Ziels bis zum Jahr 2045 bei und wird nicht als Emissionsreduzierung des Restwertes nach der Reduktion um 90 Prozent angerechnet. Im Zuge der Weiterentwicklung unserer Klimastrategie werden mögliche Kompensationsmaßnahmen mit der Vereinbarkeit des SBTi-Standards überprüft. Um unser Netto-Null-Ziel zu erreichen, werden wir die verbleibenden Treibhausgasemissionen nach der 90-prozentigen Reduktion neutralisieren. Hierfür ziehen wir ab dem Jahr 2045 CO 2 -Abspaltungs- und Speicherungsmethoden in Erwägung.

THG-Intensität pro Nettoerlös

Die standort- und marktbezogenen THG-Gesamtemissionen pro Nettoerlöse belaufen sich auf 0,0 t CO 2 e/​€. Für weitere Informationen zu den Nettoerlösen, siehe Abschnitt "Ertragslage".

EU-Taxonomie

Die EU-Taxonomie ist eine wichtige Maßnahme der EU im Rahmen der Umsetzung des europäischen "Green Deals" und des Aktionsplans "Finanzierung nachhaltigen Wachstums", um bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Bei der EU-Taxonomie handelt es sich um ein Klassifizierungssystem, das Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig im Hinblick auf folgende sechs Umweltziele einstuft:

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Klimaschutz

Anpassung an den Klimawandel

Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen

Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

Übergang zur Kreislaufwirtschaft

Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Gemäß den Begriffsdefinitionen der Taxonomie-Verordnung erfolgt die Berichterstattung der Gruppe Deutsche Börse nach den Vorgaben für Nicht-Finanzunternehmen. Nach Artikel 8 der Taxonomie-Verordnung sind die taxonomiekonformen Anteile ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten nach Umsatzerlösen sowie Investitions- und Betriebsausgaben zu berichten.

Für die Bestimmung der taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten umfasst unser Prozess die Prüfung folgender Kriterien.

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Taxonomiefähigkeit: Überprüfung, ob die Wirtschaftstätigkeiten in den delegierten Verordnungen der EU-Taxonomie beschrieben sind.

Wesentlicher Beitrag: Bestimmung, ob die Wirtschaftstätigkeit einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem der Umweltziele leistet.

Do no significant Harm (DNSH): Sicherstellung, dass die Wirtschaftstätigkeit keine erheblichen Beeinträchtigungen anderer Umweltziele verursacht.

Mindestschutz: Etablierung von Mindestschutzverfahren in Bezug auf Menschenrechte, Bestechung und Korruption, Besteuerung und fairen Wettbewerb.

Umsatzerlöse

Für die Ermittlung der anteiligen taxonomiekonformen Umsatzerlösen werden diese ins Verhältnis zu den Gesamtumsätzen des Konzerns gesetzt. Der Nenner basiert auf den Umsatzerlösen gemäß IAS 1.82(a), wie in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Für weitere Details siehe Erläuterung 4, Tabelle "Zusammensetzung unserer Nettoerlöse" (Teil 1-2), Spalte "Umsatzerlöse 2024".

Für das Geschäftsjahr 2024 haben wir im Prüfungsschritt der Taxonomiefähigkeit keine Umsatzerlöse identifiziert, die in den Anwendungsbereich der delegierten Rechtsakte fallen.

Investitions- und Betriebsausgaben

Für die Ermittlung der anteiligen taxonomiekonformen Investitionsausgaben (CapEx) werden diese ins Verhältnis zu sämtlichen Zugängen an immateriellen und materiellen Vermögenswerten gesetzt. Für weitere Details siehe Erläuterung 10, Tabelle "Immaterielle Vermögenswerte" und Erläuterung 11, Tabelle "Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten)", Zeilen "Zugänge".

Der Anteil taxonomiekonformer Betriebsausgaben (OpEx) ergibt sich aus dem Verhältnis der taxonomiekonformen Aufwendungen zu den gesamten betrieblichen Aufwendungen des Konzerns. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo die gesamten OpEx berücksichtigt wurden, umfassen die berücksichtigten OpEx für 2024 folgende Ausgaben: Direkte, nicht kapitalisierte Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierung, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur sowie sonstige Ausgaben für die Instandhaltung von Sachanlagen (durch die Gruppe Deutsche Börse oder externe Dienstleister). Dadurch sind keine Auswirkungen auf die anteiligen taxonomiekonformen Tätigkeiten entstanden. Aufgrund regulatorischer Klarstellungen berichten wir im Geschäftsjahr 2024 erstmals taxonomiefähige Investitions- und Betriebsausgaben, die ausschließlich in den Anwendungsbereich Klimaschutz fallen:

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Die Aktivität 6.5 "Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen" ist für unsere Firmenwagen relevant.

Die Aktivitäten 7.7 "Erwerb von und Eigentum an Gebäuden" und 8.1 "Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten" umfassen die Aktivierung von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) für gemietete Bürogebäude sowie Rechenzentren. Darüber hinaus fallen unter die Aktivität 8.1 aktivierte Sachanlagen wie Server und Hardware in den Rechenzentren.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die Kriterien für Wesentlichen Beitrag und DNSH im Prüfungsprozess nicht vollständig erfüllt. Daher entfällt die Prüfung des Mindestschutzes und es ergeben sich keine taxonomiekonformen Investitions- und Betriebsausgaben.

Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas

Die Gruppe Deutsche Börse hat keine Geschäftstätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas.

Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas

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Zeile Tätigkeiten im Bereich Kernenergie
1. Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
2. Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Technologien tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
3. Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas
4. Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
5. Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme/​Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
6. Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/​Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein

Umsatzerlöse

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Wirtschaftstätigkeiten Code Umsatz Umsatzanteil im Jahr 2024
in Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0%
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 5.971,9 100%
Gesamt 5.971,9 100%
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0% 0% 0%
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
EL; N/​EL EL; N/​EL EL; N/​EL
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0% 0% 0%
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimaschutz Wasser
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt Mindestschutz
J/​N J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) Umsatz, im Jahr 2023 Kategorie ermöglichende Tätigkeiten
% E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0%
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kategorie Übergangstätigkeiten
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Investitionsausgaben

scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Code CapEx CapEx-Anteil im Jahr 2024
in Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 5,4 1%
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7 168,2 31%
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten CCM 8.1 30,1 6%
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 203,7 38%
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 203,7 38%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 338,4 62%
Gesamt 542,1 100%
scrollen
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden EL N/​EL N/​EL
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 38% 0% 0%
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 38% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten N/​EL N/​EL N/​EL
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0% 0% 0%
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimaschutz Wasser
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt Mindestschutz
J/​N J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) CapEx, im Jahr 2023 Kategorie ermöglichende Tätigkeiten
% E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 0%
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 0%
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten 0%
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0%
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kategorie Übergangstätigkeiten
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Betriebsausgaben

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Wirtschaftstätigkeiten Code OpEx OpEx-Anteil im Jahr 2024
Mio. € %
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen CCM 6.5 0,3 0%
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden CCM 7.7 13,3 6%
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten CCM 8.1 8,0 4%
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 21,6 10%
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 21,6 10%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten 198,3 90%
Gesamt 219,9 100%
scrollen
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel Wasser
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen EL N/​EL N/​EL
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden EL N/​EL N/​EL
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 10% 0% 0%
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 10% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt
J; N; N/​EL J; N; N/​EL J; N; N/​EL
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
Davon ermöglichende Tätigkeiten - - -
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen N/​EL N/​EL N/​EL
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden N/​EL N/​EL N/​EL
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten N/​EL N/​EL N/​EL
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0% 0% 0%
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0% 0% 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Klimaschutz Anpassung an den Klimaschutz Wasser
J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
DNSH-Kriterien ("Keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Umweltverschmutzung Kreislaufwirtschaft Biologische Vielfalt Mindestschutz
J/​N J/​N J/​N J/​N
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Anteil taxonomiekonformer (A.1.) oder taxonomiefähiger (A.2.) OpEx, im Jahr 2023 Kategorie ermöglichende Tätigkeiten
% E
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) -
Davon ermöglichende Tätigkeiten -
Davon Übergangstätigkeiten -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 0%
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 0%
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten 0%
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) 0%
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2) 0%
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt
scrollen
Wirtschaftstätigkeiten Kategorie Übergangstätigkeiten
T
A. Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1. Ökologische nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1)
Davon ermöglichende Tätigkeiten
Davon Übergangstätigkeiten
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten)
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2)
A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1 + A.2)
B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten
Gesamt

Informationen zu Mitarbeitenden (ESRS S1)

Das Engagement und die Kompetenz unserer Mitarbeitenden bilden eine wichtige Grundlage für die Gruppe Deutsche Börse. Zusammen mit unseren fünf zentralen Unternehmenswerten Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Integrität, Offenheit und Verantwortung prägen sie unsere Unternehmenskultur. Gleichzeitig sind sie das Fundament unseres geschäftlichen Erfolges. Deshalb verfolgen wir eine aktive Personalstrategie, fördern Vielfalt, Gleichberechtigung sowie Inklusion und arbeiten systematisch an unserer Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Gruppe ist sich bewusst, dass die Mitarbeitenden ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells und der Strategie sind. Wesentliche Risiken und Chancen ergeben sich aus unterschiedlichen Einflussfaktoren auf die Mitarbeitenden, einschließlich der Bindung von Talenten, der Produktivität und des Wohlbefindens, die sich direkt auf den betrieblichen Erfolg und das langfristige Wachstum auswirken.

Sofern nicht anders angegeben, verstehen wir Mitarbeitende als Teil der "Arbeitskräfte des Unternehmens", wobei die folgende Mitarbeitenden-Definition zentral über alle rechtlichen Einheiten und Standorte hinweg zur Ermittlung der Mitarbeitendenzahl verwendet wird. Zu den Mitarbeitenden zählen sowohl aktive Mitarbeitende als auch Mitarbeitende mit längerer Abwesenheit, wie z. B. Krankheit oder Mutterschutz. Auch Beschäftigte in Altersteilzeit während der Arbeitsphase werden eingeschlossen. Ausgenommen sind Auszubildende, Studierende, Praktikanten, Mitarbeitende in Vorruhestand, Altersteilzeit (Freistellungsphase), Elternzeit und Sabbatical. Darüber hinaus wird der Vorstand der Deutsche Börse AG nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie Fremdarbeitskräfte.

Mitarbeitende im Unternehmen

Entlang vier strategischer Dimensionen zielt unsere Personalstrategie darauf ab, die besten Talente zu gewinnen ("Attract"), sie zu fördern ("Develop"), es ihnen zu ermöglichen, effektiv zu arbeiten ("Engage") und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln ("Lead"). Diese vier Dimensionen bilden das Fundament für Ziele und Veränderungsmaßnahmen. Damit wollen wir ein flexibles und nachhaltiges Arbeitsumfeld schaffen, das unseren Mitarbeitenden sehr gute Arbeitsbedingungen bietet und positive Auswirkungen hat. Im Jahr 2024 haben wir uns in diesem Zusammenhang die Themen Führung und Lebenslanges Lernen als Prioritäten gesetzt.

Bei der Entwicklung der Personalstrategie berücksichtigen wir auch die Rückmeldung unserer Mitarbeitenden. Das Ergebnis unserer jährlichen globalen Mitarbeiterbefragung (People Survey) liefert uns wichtige Erkenntnisse, die wir in der strategischen Planung berücksichtigen. Sowohl die jährliche Überprüfung und Aktualisierung der Personalstrategie inklusive getroffener und geplanter Maßnahmen als auch die Ergebnisse der People Survey werden einmal pro Jahr mit dem Vorstand abgestimmt und dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG präsentiert.

Es wurden für das Geschäftsjahr 2024 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Mitarbeitenden aus Übergangsplänen zur Verringerung negativer Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Plänen und Maßnahmen zur Verringerung der CO 2 -Emissionen im Einklang mit internationalen Vereinbarungen identifiziert. Des Weiteren sind zum aktuellen Zeitpunkt keine signifikanten Investitionen und Finanzierungen sowie eine Anpassung der wirtschaftlichen Tätigkeiten an die Bestimmungen der EU-Taxonomie geplant.

Die Gruppe Deutsche Börse hat sich zum Schutz von Menschenrechten verpflichtet. Vor diesem Hintergrund umfassten die Geschäftstätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse für das Jahr 2024 keine Tätigkeiten, die mit einem erhöhten oder erheblichen Risiko von Zwangs-, Pflicht-, oder Kinderarbeit verbunden sind.

Achtung der Menschenrechte

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich für den Schutz und die Wahrung der Menschenrechte ein und bekennt sich in der Menschenrechtserklärung zu fairen Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden und in grenzüberschreitenden Lieferketten. Darunter sind insbesondere das Verbot von Zwangsarbeit, die Verhinderung von Kinderarbeit sowie das Verbot von Diskriminierung und Ungleichbehandlung zu verstehen. Der Anspruch dabei ist, durch eine ganzheitlich wahrgenommene Unternehmensverantwortung und deren Offenlegung mit gutem Beispiel voranzugehen. Der Managementansatz für das gruppenweite Nachhaltigkeitsengagement umfasst daher die Achtung der Menschenrechte sowohl in der Lieferkette als auch innerhalb der Gruppe. Die Gruppe Deutsche Börse beachtet die für sie relevanten Bestimmungen zum Schutz von Menschenrechten. Sie erkennt auch an, dass moderne Sklaverei ein Verbrechen und eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte ist. Die Achtung der Menschenrechte bezieht sich u. a. auf die positiven Auswirkungen von Gleichbehandlung und Chancengleichheit sowie auf ein stabiles und zuverlässiges Arbeitsumfeld.

Dabei verpflichtet sich die Gruppe Deutsche Börse, die Menschenrechte zu respektieren und die in dieser Erklärung dargelegten Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung einer Vielzahl von internationalen Standards und Prinzipien zu gewährleisten, darunter:

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UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Internationale Menschenrechtscharta

Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte

Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte,

UK Modern Slavery Act

Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit

Grundsätze des UN Global Compact

OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen

Die Gruppe Deutsche Börse unterstützt nachdrücklich Konventionen, die darauf abzielen, Zwangs- und Kinderarbeit zu bekämpfen und Gleichberechtigung zu fördern. Die Achtung der Menschenrechte ist in der Unternehmenskultur und den Werten der Gruppe Deutsche Börse verankert. Die Verpflichtung zur Einhaltung geltenden Rechts, einschließlich des Verbots von Zwangs- und Kinderarbeit sowie Menschenhandel, ist insbesondere im Verhaltenskodex der Gruppe Deutsche Börse verankert, siehe Abschnitt "Grundsätze der Unternehmensführung".

Die Menschenrechtserklärung wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert. Durch das GSC als zentrales Managementgremium zu Nachhaltigkeitsthemen werden die gruppenweiten Interessen der Mitarbeiter und der Compliance-, Risiko- und Rechtsabteilung vertreten und die Menschenrechtserklärung genehmigt. Unsere Menschenrechtserklärung ist auf unserer Internetseite veröffentlicht.

Zum Schutz ihrer Mitarbeitenden vor Arbeitsunfällen hat die Gruppe Deutsche Börse eine Arbeitsschutzrichtlinie eingeführt. Die Verantwortung für die Richtlinie liegt beim Head of Purchasing and Facility Management. Sie wird regelmäßig geprüft und bei Bedarf aktualisiert. Die wichtigsten gesundheits- und sicherheitsrelevanten Informationen werden im Intranet veröffentlicht. Einzelne Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse haben eigene Richtlinien verfasst oder Maßnahmen im Verhaltenskodex oder in Arbeitsschutz-/​Mitarbeitendenhandbüchern aufgenommen.

Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich weiterhin für die Schaffung eines Arbeitsumfelds mit Chancengleichheit und für eine diskriminierungsfreie Behandlung jedes Einzelnen ein. Als globales Unternehmen stehen wir für die Anerkennung, Wertschätzung und Inklusion im Arbeitskontext. Wir setzen uns für Offenheit und Fairness ein, was sich in unserer internen und externen Kommunikation sowie in den für die Mitarbeitenden geltenden Regelungen zu den Themen Anti-Harassment, Diversity, Equity & Inclusion und Disciplinary Action widerspiegelt und leben diese Werte aktiv. Die vielfältigen Hintergründe und Ideen unserer Mitarbeitenden tragen wesentlich zu unserem Erfolg bei. Damit wir das volle Potenzial unserer Vielfalt nutzen und dabei sicherstellen können, dass jeder mit Respekt behandelt wird, tolerieren wir keinerlei Form von Belästigung in unserem Arbeitsumfeld und im Umgang miteinander. Die Gruppe Deutsche Börse ergreift geeignete Maßnahmen wie beispielsweise Schulungen zum Thema Ethik zur Verhinderung von Belästigungen. Die Schulung ist ein verpflichtendes Programm, das einmal jährlich oder bei Eintritt in das Unternehmen von Mitarbeitenden absolviert werden muss. Dies gilt für alle Mitarbeitenden der Gruppe, wobei einzelne Tochterunternehmen eigene Schulungen zum Thema Anti-Harassment eingeführt haben. Bei möglichen Verstößen wird die Gruppe Deutsche Börse darauf hinarbeiten, gemeldete Fälle von Belästigungen fair, unparteiisch und mit der erforderlichen Vertraulichkeit zu lösen. Die Anti-Harassment Policy der Gruppe Deutsche Börse, die in der Verantwortung von Human Relations liegt, definiert die Nicht-Toleranz der Gruppe Deutsche Börse gegenüber jeglicher Form von Belästigung und legt wesentliche Standards fest, die im Einklang mit dem Verhaltenskodex für das Geschäftsleben, der Diversity, Equity & Inclusion (DEI) Policy sowie den gesetzlichen Anforderungen der verschiedenen Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse stehen. Vorbehaltlich der jeweils geltenden Gesetze können für die Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse zusätzliche oder spezifischere Anti-Harassment-Regeln Anwendung finden. Das Dokument wird zentral im Intranet der Gruppe Deutsche Börse sowie bei den Tochterunternehmen veröffentlicht.

Die Anti-Harassment Policy enthält beispielhaft, nicht abschließend, die folgenden Punkte: Unwürdige Behandlung oder Ausgrenzung von Menschen aufgrund von Behinderungen, Ethnien, sozialer Herkunft, Überzeugungen (z. B. religiöser, politischer Art), sexueller Identität oder Orientierung, Geschlecht, (Un-)Fähigkeiten, Alter oder Persönlichkeit wird nicht toleriert. Durch die beispielhafte Aufzählung einiger Diskriminierungskriterien und den Hinweis, dass diese Aufzählung nicht abschließend ist, wird deutlich, dass alle Formen von Diskriminierung nicht toleriert werden und in der Anti-Harassment Policy berücksichtigt sind, auch wenn einzelne Kriterien nicht explizit benannt sind.

Wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion eine unserer Stärken sind. Wir sehen in der Fülle an individuellen Eigenschaften und Stärken den Schlüssel zur Erfüllung unserer Grundsätze. Deshalb setzen wir uns dafür ein, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle willkommen fühlen und in das sie selbstverständlich ihre Ideen einbringen können. Um dies umzusetzen, sind wir Unterzeichner der "Charta der Vielfalt" sowie der "Women's Empowerment Principles (WEPs)" und bekennen uns mit unserem Verhaltenskodex zu unserer gruppenweiten sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung.

Darüber hinaus bildet ein öffentliches "Diversity, Equity & Inclusion Statement" sowie eine DEI Policy weitere Säulen unseres vielfältigen und inklusiven Arbeitsumfelds. Beide Dokumente legen das Engagement der Gruppe Deutsche Börse für ein vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden dar. Sie definieren die wichtigsten Grundsätze und schaffen mit einer grundlegenden Taxonomie dieser Richtlinien, den begrifflichen Rahmen für Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion bei der Gruppe Deutsche Börse. Sie gelten für alle Mitarbeitenden sowie die Mitglieder von Vorständen und Geschäftsführungen, Führungskräfte, Festangestellte und vorübergehende Mitarbeitende der Deutsche Börse AG. Die Verantwortung für die Richtlinie liegt beim Chief Diversity Officer. Die Richtlinie wird regelmäßig geprüft und bei Bedarf aktualisiert sowie zentral im Intranet der Gruppe Deutsche Börse sowie bei den Tochterunternehmen veröffentlicht. Einzelne Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse haben eigene Richtlinien verfasst oder Maßnahmen zum Thema Vielfalt und Chancengleichheit aufgenommen.

Die Mitglieder des Diversity, Equity & Inclusion Council repräsentieren unsere globale Belegschaft, unsere verschiedenen Minderheiten und Hierarchieebenen. Sie werden durch die internen Netzwerke benannt oder zentral nominiert, informieren und beraten den Vorstand. Des Weiteren haben wir seit 2023 in unserer Gruppe die Funktion des Chief Sustainability and Chief Diversity Officers etabliert. Diese Funktion ist als Gruppenfunktion aufgesetzt und berichtet an den CEO bzw. Chief Human Relations Officer (CHRO) der Deutsche Börse AG.

Es ist der Gruppe Deutsche Börse ein wichtiges Anliegen, den lokalen gesetzlichen Vorgaben von Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung nachzukommen, wie beispielsweise Beschäftigung einer vorgeschriebenen Anzahl von Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung. Dies geschieht auch im Zusammenhang mit der Anti-Harassment und der DEI Policy sowie durch die Einbindung der Schwerbehindertenvertretung.

Unsere Verpflichtung zur Wahrung der Menschenrechte, einschließlich der Arbeitnehmerrechte, ist in unserer Menschenrechtserklärung, dem Verhaltenskodex sowie in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten verankert. Durch Corporate Purchasing betreute Lieferanten der Deutsche Börse AG müssen vor Beginn einer Zusammenarbeit im Rahmen des Onboarding-Prozesses den Verhaltenskodex akzeptieren oder (in Ausnahmefällen) zumindest über eine Selbstverpflichtung verfügen. Wir respektieren wichtige internationale Menschen- und Arbeitsrechtsstandards, die u. a. in der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit enthalten sind. Unsere Verpflichtungen unterstreichen ausdrücklich unser Engagement für die Gewährleistung der Vereinigungsfreiheit, die Abschaffung von Kinderarbeit, die Abschaffung von Zwangsarbeit sowie die Beseitigung von Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf, neben anderen wichtigen Themen. Der Verhaltenskodex für Lieferanten ist mit den positiven Auswirkungen Gleichbehandlung und Chancengleichheit sowie stabiles und zuverlässiges Arbeitsumfeld verknüpft.

Der Verhaltenskodex für Lieferanten umfasst die durch den Bereich Corporate Purchasing betreuten Lieferanten. Er wird regelmäßig überprüft, bei Bedarf aktualisiert und durch den Vorstand der Deutsche Börse AG genehmigt. In die Aktualisierung werden die Compliance-, Rechts- und Einkaufsabteilung einbezogen. Unser Verhaltenskodex für Lieferanten ist auf unserer Internetseite veröffentlicht.

Einbeziehung der Mitarbeitenden und Arbeitnehmervertretern

Unser Unternehmen sowie unsere Tochterunternehmen beziehen die Mitarbeitenden sowie Arbeitnehmervertretungen (insbesondere Betriebsräte, Wirtschaftsausschüsse, Schwerbehindertenvertretungen, Personalausschüsse, Gewerkschaften, Arbeitnehmervertreter in mitbestimmten Aufsichtsräten) - soweit diese an den jeweiligen Standorten bestehen -, durch deren Beteiligung fortlaufend sowie anlassbezogen in seine Entscheidungsfindung zu Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Mitarbeitenden ein. Darüber hinaus erhalten die Mitarbeitenden die Gelegenheit, ihre Sichtweisen zu unterschiedlichen Themen im Rahmen einer jährlichen anonymen Mitarbeitendenumfrage selbst unmittelbar zu schildern. Entsprechend der Rückmeldung der Mitarbeitenden werden konkrete Maßnahmen definiert und im Rahmen von Gruppeninitiativen oder durch die Befähigung von Linienmanagern weiterverfolgt. Im Rahmen unserer People Survey, die u. a. auch Themen wie Strategieverständnis und Zusammenarbeit behandelt, wird die Arbeitgeberattraktivität sehr zufriedenstellend bewertet (85,0 Prozent Zustimmung im Jahr 2024). Das mehrheitlich positive Feedback unterstreicht, dass die Gruppe Deutsche Börse für ein Arbeitsumfeld steht, in dem sich Beruf und Privatleben gut vereinbaren lassen - etwa über flexible Arbeitszeitmodelle, Zuschüsse für Kinderbetreuung, Studieren neben dem Beruf oder Teilzeitmodelle. Unser Ziel ist es, weiterhin die sehr zufriedenstellenden Bewertungen zur Arbeitgeberattraktivität beizubehalten. Wir erheben darüber hinaus auch den Durchschnittswert der beiden Themen "Strategic Alignment & Organisational Framework" und "Team Effectiveness & Collaboration", um die Mitarbeitendenzufriedenheit zu messen. Unser Ziel ist es, für die beiden Themenbereiche einen Durchschnittswert von über 71,5 Prozent zu erreichen. 2024 erreichten wir einen Wert von 75,0 Prozent. In der folgenden Grafik "Ergebnisse unserer jährlichen People Survey 2024" ist angegeben, wie die Mitarbeitenden zu den Themen Strategieverständnis und Zusammenarbeit stehen.

Ergebnisse unserer jährlichen "People Survey 2024"
in %

Des Weiteren können die Mitarbeitenden im Rahmen von regelmäßigen oder außerordentlich einberufenen Betriebsversammlungen, Townhalls und in ähnlichen Formaten Fragen und Kritik zu unterschiedlichsten Themen äußern. Die Einbeziehung der Arbeitnehmervertretungen erfolgt fortlaufend unter Beachtung ihrer jeweiligen Beteiligungsrechte. Dementsprechend vollzieht sich die Einbindung abhängig vom jeweiligen Thema in den Formen der Information, Unterrichtung, Beratung oder Mitbestimmung. Darüber hinaus gibt es regelmäßige monatliche Besprechungstermine des Betriebsrats am Standort der Konzernmutter mit dem CHRO. Die Verantwortung für die Einbeziehung der Mitarbeitenden und der Arbeitnehmervertretungen sowie dafür, dass die Ergebnisse in das Unternehmenskonzept einfließen, liegt im Vorstand der Konzernmutter bei dem CHRO als zuständigem Vorstandsmitglied. Bei den Tochterunternehmen bzw. unterschiedlichen Standorten wird diese Funktion jeweils vom Head of Human Relations wahrgenommen. Mit der Zuweisung entsprechender Verantwortlichkeiten und damit zusammenhängender Aufgaben setzt die Gruppe personelle Ressourcen als Mittel zur Einbeziehung der Mitarbeitenden und der Arbeitnehmervertretungen ein. Soweit Schwerbehindertenvertretungen bestehen, werden diese bei allen Maßnahmen, die Mitarbeitende mit Behinderung betreffen, beteiligt. Hierdurch erhält die Gruppe Einblick in die Sichtweisen dieser besonders schützenswerten Mitarbeitenden. Die Gruppe steht im Austausch mit den Mitarbeitenden und den Arbeitnehmervertretungen bezüglich der Reduktion von CO 2 -Emissionen und des Übergangs zu klimaneutralen Geschäftsprozessen. Im Fokus stehen Themen wie Schulungs- und Weiterbildungsprogramme sowie Maßnahmen zur Förderung von Geschlechter- und Sozialgerechtigkeit.

Ziele im Zusammenhang mit Mitarbeitenden

Der Vorstand hat folgende gruppenweite Ziele im Zusammenhang mit Mitarbeitenden als steuerungsrelevant identifiziert:

Nachhaltigkeitsziele

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Ziel Ist 2024
Mitarbeitendenzufriedenheit >71,5 % 75 %
Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen >24 % 24 %

Das erste Ziel dient dazu, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auf Jahresbasis anhand der Ergebnisse der People Survey (Durchschnittswert über alle Fragen) zu messen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das zweite Ziel wird verwendet, um auf Basis verfügbarer Daten den prozentualen Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen (auf den ersten drei Ebenen unterhalb des Vorstands) auf Jahresbasis zu berechnen. Bei der Mitarbeitendenzufriedenheit haben wir als Zielwert eine Zustimmung von über 71,5 Prozent in der People Survey definiert. Beim Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen hat sich der Vorstand im Rahmen einer Selbstverpflichtung das Ziel gesetzt, auf globaler Gruppenebene bis Ende 2024 einen Anteil von über 24 Prozent zu erreichen.

Die Zielerreichung und -festsetzung für das Folgejahr wird jährlich sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG durch Human Relations vorgelegt. Bei Bedarf werden entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Siehe hierzu Abschnitt "Maßnahmen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden".

Die positiven Auswirkungen (siehe Abschnitt "Auswirkungen, Risiken und Chancen") werden durch die Personalstrategie, interne Policies (z.B. Anti-Harassment Policy, DEI Policy) und Richtlinien (z.B. Betriebsvereinbarung zur gleitenden Arbeitszeit) gestützt. Außerdem werden sie über die unterschiedlichen Fragestellungen der People Survey bzw. des Nachhaltigkeitsziels Mitarbeitendenzufriedenheit unterstützt und spiegeln sich sowohl in den übergreifenden Zielsetzungen als auch den Maßnahmen im Folgeabschnitt wider.

Maßnahmen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden

Im Rahmen der Personalstrategie wurden entlang den strategischen Dimensionen verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die die positiven Auswirkungen untermauern und die Ziele unterstützen. Die folgenden Maßnahmen gelten für alle Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse und wurden im Jahr 2024 umgesetzt.

Flexibles Arbeitsmodell

Wir haben unser flexibles Arbeitsmodell ausgebaut, indem wir einen Pilotversuch gestartet haben, der unseren Mitarbeitenden an Standorten innerhalb Deutschlands unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht, aus dem Ausland des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu arbeiten. Für das Jahr 2025 sind weitere Standorte geplant.

Wohlbefinden

Wir haben eine Wellbeing-Fokuswoche veranstaltet und Mental Health-Ersthelfer an weiteren Standorten ausgebildet. Zudem haben wir mit der schrittweisen Einführung eines app-basierten Wellbeing-Programms begonnen, das individuelle und evidenzbasierte Unterstützung für die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden für Mitarbeitende und deren Familien bietet. Für das Jahr 2025 wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die das Ziel hat, Wellbeing-Maßnahmen standortübergreifend abzustimmen.

Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion

Die Strategie zur Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion wurde mit der Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft. In diesem Zusammenhang sind wir neue externe Kooperationen eingegangen wie beispielsweise mit Chef:innensache und Fonds-Frauen. Insbesondere zum Thema Inklusive Führung haben wir schrittweise begonnen, eine Pflichtschulung einzuführen. Teamleitende und Executives der Gruppe Deutsche Börse global sollten bis Ende des Geschäftsjahres 2024 an dieser Schulung teilgenommen haben. Im Jahr 2025 werden die Schulungen fortgesetzt und weitere Maßnahmen wie Austauschformate, Kooperation mit externen Anbietern und Magazinartikel eingeführt.

Lebenslanges Lernen und Kontinuierliche Entwicklung

Wir haben unser bestehendes Angebot an Entwicklungsprogrammen erweitert. Insbesondere im Bereich Lebenslanges Lernen haben wir das Lernangebot ausgebaut und strukturierte Lernreisen zu neuen Technologien etabliert, um unsere Mitarbeitenden für zukünftige Veränderungen zu rüsten. Außerdem haben wir einen globalen "Learn & Grow"-Monat veranstaltet, bei dem unsere Mitarbeitenden verschiedene Lerninhalte und -methoden kennenlernen durften. Darüber hinaus haben wir die im Rahmen der Entwicklung von Führungskräften sogenannten Führungsprinzipien eingeführt und damit einhergehend das Schulungsangebot erweitert. Das Ziel dabei ist, unsere Führungskräfte beim Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden zu unterstützen und den Führungsstil entsprechend anzupassen. Im Jahr 2025 werden die Lernreisen weiter ausgebaut und soziale Lernformate ausgerollt. Darüber hinaus werden die Führungsprinzipien in bestehende Entwicklungsformate integriert.

Die Rückmeldung der Mitarbeitenden zu den getroffenen Maßnahmen wird gruppenübergreifend vor allem über den People Survey abgefragt, ausgewertet und bei Auffälligkeiten dann entsprechende Initiativen eingeleitet, um potenzielle negative Auswirkungen zu vermeiden.

Die Maßnahmen werden durch Human Relations verfolgt und deren Fortschritt regelmäßig dem CHRO berichtet. Zudem erfolgt eine jährliche Berichterstattung an den Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG, um den Status der umgesetzten Maßnahmen des laufenden Jahres, sowie die geplanten Maßnahmen für das Folgejahr darzulegen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Maßnahmen keine negativen Auswirkungen auf die Mitarbeitenden haben oder dazu beitragen.

Merkmale der Mitarbeitenden

Entwicklung der Mitarbeitenden

Am 31. Dezember 2024 beschäftigte die Gruppe Deutsche Börse 15.495 Mitarbeitende wie im Lagebericht in dem Abschnitt "Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur" zu finden. Im Geschäftsjahr 2024 haben 1.641 Mitarbeitende die Gruppe Deutsche Börse verlassen. Die Zahlen der Mitarbeitenden werden in Personenzahlen berichtet, sofern nicht anders angegeben. Unsere Fluktuationsrate lag bei 11,0 Prozent. Die Fluktuationsrate beinhaltet Kündigungen seitens der Mitarbeitenden sowie Abgänge auf Initiative des Unternehmens, Ruhestand oder andere Umstände. Der Nenner der Fluktuationsrate enthält die durchschnittliche Personenzahl des jeweiligen Jahres. Die durchschnittliche Personenzahl für das jeweilige Jahr wird nach folgender Formel berechnet: Summe der Personenzahl der Mitarbeitenden zum letzten Tag eines jeden Monats geteilt durch 12.

Nach Geschlecht setzten sich die Mitarbeitenden gemäß den eigenen Angaben wie folgt zusammen:

Zusammensetzung der Mitarbeitenden nach Geschlecht

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Geschlecht 2024
Männlich 9.262
Weiblich 6.205
Divers 3
Keine Angaben 25
Gesamt 15.495

Von den Ländern, in denen die Mitarbeitenden tätig sind, hat nur Deutschland in Summe Mitarbeitende, die mindestens 10 Prozent der Gesamtzahl der Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse ausmachen. Für einen besseren Überblick wurden alle Länder mit mehr als 500 Mitarbeitenden aufgeführt. Diese stellen sich wie folgt dar:

Zusammensetzung der Mitarbeitenden nach Ländern

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Land 2024
Deutschland 4.101
Tschechien 1.516
Philippinen 1.511
Luxemburg 1.304
Vereinigte Staaten von Amerika 1.298
Indien 1.199
Vereinigtes Königreich 720
Irland 603
Dänemark 596
Weitere 2.647
Gesamt 15.495

Informationen über die Mitarbeitenden, aufgeschlüsselt nach Vertragsart und Geschlecht (gemäß den eigenen Angaben):

Zusammensetzung der Mitarbeitenden nach Vertragsart und Geschlecht

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2024
in Personenzahl Weiblich Männlich Divers Keine Angaben Insgesamt
Mitarbeitende 6.205 9.262 3 25 15.495
Mitarbeitende mit unbefristeten Arbeitsverträgen 6.057 9.101 3 23 15.184
Mitarbeitende mit befristeten Arbeitsverträgen 147 160 - - 307
Abrufkräfte 1 1 - 2 4
Vollzeitkräfte 5.451 9.038 3 23 14.515
Teilzeitkräfte 754 224 - 2 980

Informationen über die Mitarbeitenden, aufgeschlüsselt nach Vertragsart und Region:

Zusammensetzung der Mitarbeitenden nach Vertragsart und Region

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2024
in Personenzahl EMEA Nordamerika Zentral- und Lateinamerika Asien Australien Insgesamt
Mitarbeitende 10.637 1.482 62 3.094 220 15.495
Mitarbeitende mit unbefristeten Arbeitsverträgen 10.347 1.481 62 3.088 206 15.184
Mitarbeitende mit befristeten Arbeitsverträgen 290 1 - 6 10 307
Abrufkräfte - - - - 4 4
Vollzeitkräfte 9.692 1.472 58 3.090 203 14.515
Teilzeitkräfte 945 10 4 4 17 980

Die Zahlen für unbefristete, befristete, Abruf-, Vollzeit- und Teilzeitkräfte beruhen auf gruppenweiten Definitionen und berücksichtigen nationale Abweichungen in den Ländern, in denen unsere Mitarbeitenden tätig sind. Befristete Arbeitsverhältnisse werden vor allem zur Überbrückung von geplanten Abwesenheiten wie Elternzeit oder für zeitlich begrenzte Projekte eingesetzt. Der stark limitierte Einsatz von Abrufkräften dient zur Unterstützung von kurzfristigen oder unregelmäßigen Geschäftsanforderungen oder Projekten und wird als beidseitig vorteilhaft angesehen, da die Art der Beschäftigung eine maximale Flexibilität bietet. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie der Teilzeitbeschäftigung, unterstützen wir die Vereinbarkeit des Privat- und Berufslebens unserer Mitarbeitenden.

Diversität

Die Daten zur Geschlechterverteilung und Altersverteilung ermöglichen ein besseres Verständnis für die demografische Zusammensetzung des Unternehmens und helfen, mögliche Handlungsfelder zur Förderung von Vielfalt und Inklusion zu identifizieren.

Die Geschlechterverteilung auf der obersten Führungsebene, die sich innerhalb der Gruppe Deutsche Börse aus den ersten drei Ebenen unterhalb des Vorstandes zusammensetzt, teilt sich gemäß den eigenen Angaben der Mitarbeitenden wie folgt auf:

Geschlechterverteilung auf der obersten Führungsebene

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2024
Geschlecht Personenzahl in %
Männlich 762 76
Weiblich 244 24
Divers - -
Keine Angaben - -
Gesamt 1.006 100

Die Altersverteilung der Mitarbeitenden lautet wie folgt:

Altersverteilung der Mitarbeitenden

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2024
Altersgruppen Personenzahl in %
Unter 30 Jahre 3.682 24
30 bis 50 Jahre 9.340 60
51 bis 70 Jahre 2.462 16
Über 70 Jahre 11 -
Gesamt 15.495 100

Angemessene Entlohnung

Die Löhne, die wir unseren Mitarbeitenden zahlen, liegen über dem jeweiligen angemessenen Lohn in dem betreffenden Land. Angemessene Löhne bezeichnen eine Entlohnung, die ausreichend ist, um die Bedürfnisse des Mitarbeitenden und der Familie unter Berücksichtigung der nationalen wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten zu decken. Angemessener Lohn basiert auf dem Mindestlohn in EWR- und Nicht-EWR-Ländern, in denen die Gruppe Deutsche Börse tätig ist. Wenn in EWR-Ländern kein Mindestlohn festgelegt ist, wird als Referenz ein Nachbarland mit ähnlichem sozioökonomischem Status herangezogen. In Nicht-EWR-Ländern wird, falls vorhanden, das erforderliche Lohnniveau für einen angemessenen Lebensstandard verwendet. Falls nicht vorhanden, wird der Mindestlohn herangezogen. Sollte es keinen Mindestlohn geben, wird ein Vergleichswert berücksichtigt. Hierfür werden jeweils öffentlich verfügbare Marktdaten von Drittanbietern wie z. B. Sustainable Trade Initiative (IDH) oder Wage Indicator Foundation verwendet. Grenzen dieser verwendeten Methoden sind beispielsweise regionale Unterschiede beim Mindestlohn in spezifischen Ländern wie beispielsweise Indien.

Weiterbildung und Kompetenzentwicklung

Als Arbeitgeber ergreifen wir umfassende Maßnahmen, um das Entwicklungspotenzial unserer Mitarbeitenden zu fördern. Wir befähigen sie, Verantwortung für ihre eigene Entwicklung zu übernehmen und damit gleichzeitig ihre Beschäftigungsfähigkeit zu steigern. Dafür bieten wir all unseren Mitarbeitenden u. a. zwei zentrale Talentprogramme sowie verschiedene Schulungsmaßnahmen zum Ausbau von Fähigkeiten und Kompetenzen an. Unser High Potential-Programm Evolve! fördert die persönliche und berufliche Entwicklung unserer teilnehmenden Mitarbeitenden. Im Rahmen eines 12-monatigen Curriculums besuchen sie verschiedene Schulungen, nehmen an vielfältigen Netzwerkveranstaltungen teil und erhalten darüber hinaus weitere freiwillige Entwicklungsangebote.

Das ada Fellowship Digitize! Programm bereitet Teilnehmende auf die digitale Transformation vor und macht sie zu digitalen Botschaftern unseres Unternehmens. Hierbei durchlaufen sie ein interdisziplinäres, 12-monatiges Programm, welches Veranstaltungen und interaktive digitale Elemente zu Kernthemen sowie Workshops beinhaltet. Unser vielfältiges internes sowie externes Lernangebot ergänzt unsere Entwicklungsprogramme und bildet die Grundlage für strukturierte Fort- und Weiterbildung. Neben zentralen Talentprogrammen und Lernangeboten, umfasst unser Portfolio Entwicklungsangebote zu den Themen Mentoring, Business Coaching, 360-Grad-Feedback sowie Performance-Management und zielbasierte Beurteilungsgespräche. Darüber hinaus findet ein Großteil der Entwicklung unserer Mitarbeitenden "on the job" statt, mit neuen Aufgaben, Projektaufträgen und durch Teamarbeit. Die Führungskräfte der Gruppe Deutsche Börse führen mit ihren Mitarbeitenden jährliche Beurteilungsgespräche, definieren gemeinsam Ziele für das kommende Jahr und dokumentieren diese Gespräche. 98 Prozent der Mitarbeitenden, die im internen System zur Mitarbeitendenbeurteilung der Gruppe Deutsche Börse erfasst sind, erhielten im vergangenen Jahr eine Beurteilung. Hiervon waren 39,5 Prozent weiblich, 60,3 Prozent männlich und 0,2 Prozent ohne Angabe. Es gibt verschiedene Ausnahmen für die Teilnahme am Beurteilungs- und Zielvereinbarungsprozess, abhängig von bestehenden internen Vereinbarungen der Konzerngesellschaften. Abhängig von der Gruppengesellschaft und dem jeweiligen Beurteilungsprozess werden unterschiedliche Personengruppen wie z. B. Mitarbeitende mit befristeten Verträgen oder Langzeitkrankheit ausgeschlossen. Das Mitarbeitendengespräch ist ein wesentliches Management- und Feedbackinstrument, das Führungskräften und Mitarbeitenden ermöglicht, gemeinsam Ziele zu vereinbaren, die Erfolge der Mitarbeitenden zu bewerten und die weitere Entwicklung zu besprechen. Pro Mitarbeitendem wird jährlich eine Leistungsbeurteilung durchgeführt. Der jährliche Mitarbeitendengesprächs-Prozess der Gruppe Deutsche Börse endet zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Im Folgenden orientieren wir uns an der Konzerngesellschaft, bei der der Prozess am spätesten endet. Hierbei handelt es sich um den 28. April 2024, d. h. der Beurteilungsprozess wurde bereits im Vorjahr initiiert. Zu diesem Zeitpunkt wurden 84,7 Prozent aller Mitarbeitendengespräche beendet.

Zur Förderung einer lebenslangen Lernkultur ist es uns wichtig, ein diverses Lernangebot bereitzustellen, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lerntypen und -bedarf. Wir bieten interne sowie externe Schulungsmaßnahmen u. a. in den Kategorien Sprache, Soft Skills, Business, Finanzen, Technologie und Work-Life-Balance an. Mit unserem vielfältigen E-Learning Angebot, über verschiedene Plattformen, stellen wir sicher, dass jeder Mitarbeitende eine direkte Lernoption zur Verfügung hat, die auf das eigene Lerntempo ausgerichtet ist. Darüber hinaus können Mitarbeitende an externen Schulungen, die auf den individuellen Weiterbildungsbedarf ausgelegt sind, teilnehmen. Durch maßgeschneiderte Team-Workshops können gezielt verschiedene Themen wie Teambildung und -ausrichtung, Konfliktmanagement und Kommunikation geschult werden, um das Kollektiv und die Zusammenarbeit im ständigen Wandel der Zeit zu stärken. Zudem steht das soziale Lernen bei uns im Fokus. Unser "Learn & Grow"-Monat ermöglicht es den Mitarbeitenden, Wissen zu teilen, zu erwerben und sich über relevante zukünftige Fähigkeiten und Lebenslanges Lernen auszutauschen. In der folgenden Tabelle wird die durchschnittliche Anzahl an Schulungsstunden nach Geschlecht gemäß den eigenen Angaben der Mitarbeitenden dargelegt.

Anzahl an Schulungsstunden je Mitarbeitenden

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2024
in Stunden Weiblich Männlich Divers Keine Angaben Insgesamt
Durchschnittliche Anzahl von Schulungsstunden je Mitarbeitenden 23,4 21,6 36,7 5,2 22,3

Vergütungskennzahlen

Der unbereinigte Gender Pay Gap beschreibt die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen ausgedrückt, als Prozentsatz des Durchschnittseinkommens männlicher Arbeitnehmer und beträgt für das Geschäftsjahr 2024 29,1 Prozent. Hierfür wird die Differenz der durchschnittlichen jährlichen Gesamtvergütung der männlichen Mitarbeitenden und der durchschnittlichen jährlichen Gesamtvergütung der weiblichen Mitarbeitenden genommen und durch die durchschnittliche jährliche Gesamtvergütung der männlichen Mitarbeitenden geteilt. Bestandteile der jährlichen Gesamtvergütung sind Festgehalt, variable Vergütung zum Gewährungswert und ausgewählte Nebenleistungen wie Firmenwagen und Pensionen sowie Einmalzahlungen. Bei dem unbereinigten Gender Pay Gap ist zu berücksichtigen, dass keinerlei strukturelle Unterschiede wie z. B. Funktion, Level, Standort, Berufserfahrung, kürzliche Beförderung, usw. einbezogen werden. Daher lässt sich dem Wert des unbereinigten Gender Pay Gaps keine aussagekräftige Gegenüberstellung vergleichbarer Funktionen entnehmen.

Das Verhältnis der jährlichen Gesamtvergütung der am höchsten bezahlten Einzelperson zum Median der Gesamtvergütung aller Mitarbeitenden (ohne die höchstbezahlte Einzelperson) beläuft sich auf 94,7. Zur Berechnung des Gesamtvergütungsverhältnisses wird die jährliche Gesamtvergütung der höchstbezahlten Einzelperson des Unternehmens (Festgehalt, variable Vergütung zum Gewährungswert und ausgewählte Nebenleistungen wie Firmenwagen und Pensionen sowie Einmalzahlungen) und der Median der jährlichen Gesamtvergütung aller Mitarbeitenden ohne die höchstbezahlte Einzelperson (Festgehalt, variable Vergütung zum Zuteilungswert und ausgewählte Nebenleistungen wie Firmenwagen und Pensionen sowie Einmalzahlungen) herangezogen. Die höchstbezahlte Einzelperson bei der Gruppe Deutsche Börse ist der mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 ausgeschiedene CEO der Deutsche Börse AG.

Ein Bestandteil der oben genannten Kennzahlen sind die Pensionsaufwendungen. Diese Pensionsaufwendungen wurden geschätzt, da die individuellen Werte für jeden Mitarbeitenden konzernweit nicht mit vertretbarem Aufwand erhoben werden konnten. Hauptgründe hierfür sind die unterschiedlichen Pensionspläne der internationalen Tochterunternehmen, die aus verschiedenen Quellen stammen und eine einheitliche Datenerhebung sowie genaue Messung auf Mitarbeitendenebene erschweren. Grundlage für die Schätzung sind die Pensionsaufwendungen aus dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024.

Für die Schätzung werden die aggregierten Pensionsaufwendungen je Tochterunternehmen proportional zum Festgehalt auf die Mitarbeitenden des jeweiligen Unternehmens aufgeteilt. Diese Methode ist ein geeigneter Näherungswert, da die Pensionspläne der Gruppe Deutsche Börse in der Regel so ausgestaltet sind, dass die Pensionen auf einem festen Prozentsatz des Festgehalts basieren. Zudem verfügt eine Minderheit der Belegschaft über Altzusagen für Betriebsrenten. Eine Zuordnung, welchen Mitarbeitenden diese gegebenenfalls höheren Altzusagen zustehen, erfolgt nicht, was zu einer geringen Unsicherheit in der Schätzung führen könnte. Da die Altzusagen in der Gesamtsumme betraglich unwesentlich sind, erachten wir die Schätzunsicherheit für vernachlässigbar.

Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten

Die Gruppe Deutsche Börse verfügt über Beschwerdemechanismen, mittels derer Fälle von Diskriminierung, einschließlich Belästigung gemeldet werden können. Details hierzu können in den Abschnitten "Abhilfemaßnahmen und Beschwerdemechanismus" sowie "Hinweisgebersystem und Schutz von hinweisgebenden Personen" eingesehen werden. Im Geschäftsjahr 2024 wurden 21 Verdachtsfälle mit Bezug zu Diskriminierung einschließlich Belästigung über die entsprechenden Hinweiskanäle der Gruppe Deutsche Börse gemeldet. Darüber hinaus wurden zwei arbeitsbezogene Verdachtsfälle an den Menschenrechtsbeauftragten gemeldet. Geldbußen, Sanktionen und Schadenersatzzahlungen im Zusammenhang mit den vorstehend beschriebenen Vorfällen und Beschwerden wurden nicht geleistet. Schwerwiegende Vorfälle im Bezug zu Menschenrechten haben sich im Geschäftsjahr 2024 nicht ergeben.

Abhilfemaßnahmen und Beschwerdemechanismus

Hinweise, in denen Mitarbeitenden vorgeworfen wird, die erforderlichen Verhaltensstandards nicht eingehalten zu haben, können an das Hinweisgebersystem der Gruppe Deutsche Börse, den jeweiligen Vorgesetzten, Human Relations, die Arbeitnehmervertretung (sofern vorhanden) oder an eine Kontrollfunktion wie etwa Group Compliance gemeldet werden. Die Sachverhaltsaufklärung sowie die Einleitung etwaiger Abhilfemaßnahmen, einschließlich Disziplinarverfahren, erfolgen im Falle etwaiger wesentlicher negativer Auswirkungen auf Mitarbeitende in Zusammenarbeit zwischen Human Relations und Group Compliance. Weitere Informationen zur Meldung von Hinweisen, der entsprechenden Sachverhaltsaufklärung und der Durchführung von Disziplinarmaßnahmen sind im Abschnitt "Hinweisgebersystem und Schutz von hinweisgebenden Personen" enthalten.

Informationen zur Unternehmensführung (ESRS G1)

Die Gruppe Deutsche Börse hat eine klare Corporate Governance-Struktur unter der grundsätzlichen Berücksichtigung des Drei-Linien-Modells implementiert, welche von allen Mitarbeitenden eingesehen werden kann.

Für die Gruppe Deutsche Börse bedeutet Corporate Governance eine verantwortungsbewusste und an nachhaltiger Wertschöpfung orientierte Unternehmensleitung und -kontrolle. Diese Aspekte werden durch eine offene Kommunikation mit Investoren und Kunden, aber auch einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Vorständen sowie den Aufsichtsratsmitgliedern unterstützt. Interne und externe Kontrollmechanismen, eine transparente Rechnungslegung sowie eine frühzeitige Berichterstattung tragen zur Umsetzung bei.

Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG missbilligen rechtswidrige Aktivitäten und erwarten von allen Mitarbeitenden ein ethisch einwandfreies Handeln. In ihrer Vorbildrolle sind sich Vorstand und Aufsichtsrat ihrer Verantwortung bewusst und unterstreichen die Bedeutung ethisch einwandfreien Handelns durch ihr eigenes Verhalten. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, informieren sie sich regelmäßig zu aktuellen Themen sowie Änderungen der Regulatorik, die für die Gruppe Deutsche Börse relevant sind.

Weiterführende Informationen zur Rolle des Vorstands und Aufsichtsrats in Bezug auf die Unternehmensführung sind im Abschnitt "Nachhaltigkeits-Governance" zu finden.

Grundsätze der Unternehmensführung

Der Unternehmenszweck der Gruppe Deutsche Börse "Bei der Deutschen Börse schaffen wir Vertrauen in die Märkte von heute und morgen" wird durch die Werte "Leistung", "Verlässlichkeit", "Integrität", "Offenheit" und "Verantwortung" untermauert. Ebenso ist der Nachhaltigkeitsauftrag tief im Unternehmenszweck verwurzelt. Als zentraler Akteur der Kapitalmärkte ist die Gruppe Deutsche Börse in der Lage, Unternehmen und Investoren bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Ziel ist es, für die Kunden der vertrauenswürdige Partner ihrer Wahl bei ihrer grünen Transformation zu sein. Dies spiegelt sich auch in der gruppenweiten, ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie wider. Als Unternehmen operiert die Gruppe Deutsche Börse in einem stark regulierten und komplexen Umfeld, welches rechtskonformes sowie ethisch einwandfreies Verhalten seiner Mitarbeitenden unabdingbar macht. Die Mitarbeitenden sind die Grundlage des Erfolgs, weshalb sie ermächtigt werden, ihre eigene Entwicklung mit voranzutreiben und Verantwortung zu übernehmen.

Die Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse sowie ihr Vorstand und Aufsichtsrat sind zur Einhaltung des Verhaltenskodex für das Geschäftsleben verpflichtet. Dieses Regelungsdokument, das von Group Compliance verantwortet und vom Vorstand der Deutsche Börse AG verabschiedet wird, umfasst Vorgaben zur Einhaltung von Gesetzen, der gesellschaftlichen Verantwortung, der Beziehung zur Kundschaft, dem vertraulichen Umgang mit sensiblen Informationen, der Handhabung von Interessenkonflikten, sowie der Prävention von Insiderhandel und Marktmanipulation. Auch faire Wettbewerbspraktiken, Chancengleichheit und Schutz vor unerwünschtem Verhalten, eine offene Kommunikation am Arbeitsplatz und relevante Informationen zu Medien, Berufsverbänden und Interessensvertretungen werden vermittelt. Zudem werden Angaben zu unternehmenseigenen Mitteln und Vermögenswerten, dem eigenen Corporate Engagement, Korruptionsprävention, Menschenrechten, Umweltbewusstsein und ethischem Handeln gemacht. Die Themen Risikomanagement, Regulierung und Aufsicht, Mitteilungspflicht bei Verstößen und Hinweisgebersystem der Gruppe Deutsche Börse schließen den Verhaltenskodex für das Geschäftsleben inhaltlich ab.

Darüber hinaus dienen Regelungsdokumente wie Richtlinien oder auch Prozessbeschreibungen für Mitarbeitende der Gruppe Deutsche Börse als Leitlinien und spielen für die Einhaltung interner, aber auch externer Vorgaben eine wesentliche Rolle. Zur Wahrung umfassender Qualitätsstandards unterliegen jegliche Regelungsdokumente der Deutsche Börse AG einem einheitlichen Prozess der Erstellung, Prüfung und Genehmigung, aber auch der Aufhebung. Sämtliche Richtlinien werden vor deren Inkrafttreten durch das "Policy Approval Committee" (PAC) genehmigt. Darüber hinaus kann das PAC eine Freigabe durch den Vorstand der Deutsche Börse AG empfehlen. Die dauerhafte Veröffentlichung der Richtlinien findet zentral im Intranet der Gruppe Deutsche Börse in der sogenannten "Policies Database" statt. Diese gibt auch wieder, für welche Tochterunternehmen die jeweiligen Richtlinien akzeptiert wurden und somit Anwendung finden. Zudem sind sämtliche Richtlinien in einem Turnus von zwölf Monaten zu überprüfen und im Falle von identifiziertem Anpassungsbedarf, anzupassen. Sollten hierbei wesentliche Anpassungen vorgenommen werden, so unterliegen diese einem erneuten Genehmigungsprozess. Soweit nicht anderweitig beschrieben, unterliegen alle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung erwähnten Regelungsdokumente diesen Vorgaben und erfüllen diese auch.

In Bezug auf die Compliance-Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse sind u. a. die folgenden Richtlinien mit den entsprechenden Inhalten, zusätzlich zu dem Verhaltenskodex, implementiert:

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Anti-Korruption und Bestechung: Umgang mit Spenden und Sponsoring sowie der Gewährung und Annahme von Vorteilen

Interessenskonflikte: Identifikation und Handhabung von (potenziellen) Interessenskonflikten

Marktmissbrauch: Vermeidung von Insiderhandel und Marktmanipulation

Geldwäscheprävention und Terrorismusfinanzierung: Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden zur Erhebung von Risiken in Bezug auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

Datenschutz: Vorgaben zur Einhaltung von Datenschutzvorgaben

Hinweisgebersystem: Einrichtung eines vertraulichen Hinweisgebersystems sowie dem Schutz von hinweisgebenden und betroffenen Personen

Betrugsprävention: Identifikation und Handhabung von (potenziellen) strafbaren Handlungen

Sanktionen: Überwachung von Sanktionen sowie Sicherstellung der Umsetzung in den Tochterunternehmen

Die Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse nehmen bei Eintritt in die Unternehmensgruppe wie auch im weiteren Verlauf der Unternehmenszugehörigkeit regelmäßig an verpflichtenden Schulungen teil, welche auch die Inhalte des Verhaltenskodex umfassen. Alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer Tätigkeit oder der Ausübung einer möglichen risikobehafteten Funktion, sind aufgefordert, an den Compliance-bezogenen Schulungsmaßnahmen teilzunehmen, um ein einheitliches und hohes Bewusstsein für Compliance-Risiken in der Belegschaft zu erreichen. Hierdurch fördert die Gruppe Deutsche Börse ein gesetzeskonformes Verhalten, während daraus auch eine Unternehmenskultur, die gute Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende schafft und stabile Geschäftsbeziehungen mit den Kunden fördert, als positive Auswirkung resultiert. Zusätzlich werden die Mitarbeitenden jährlich im Rahmen verpflichtender Schulungen hinsichtlich der Risikokultur geschult, wobei auch ESG-Risiken einbezogen werden.

Hinweisgebersystem und Schutz von hinweisgebenden Personen

Mitarbeitende der Gruppe Deutsche Börse werden ermutigt, Verdachtsfälle und Verstöße gegen den Verhaltenskodex an ihre Führungskraft, Kontrollfunktionen wie Compliance oder das Hinweisgebersystem der Gruppe Deutsche Börse zu melden. Auch Externe haben die Möglichkeit, Hinweise auf Verstöße gegen den Verhaltenskodex für das Geschäftsleben, einschließlich (Verdachts-) Fälle von Korruption und Bestechung, aber auch Verstöße gegen allgemein geltendes Recht oder interne Vorgaben, zu melden. Das Hinweisgebersystem der Gruppe Deutsche Börse ist auf der Internetseite jederzeit auffindbar. Meldungen über das digitale Hinweisgebersystem können anonym abgeben werden, wobei zugleich die Möglichkeit einer vertraulichen Kommunikation zwischen Group Compliance und der hinweisgebenden Person besteht. Einzelne Tochterunternehmen betreiben darüber hinaus eigenständig Hinweisgebersysteme, die als zusätzliche Meldestelle dienen. Das Hinweisgebersystem der Gruppe Deutsche Börse umfasst Meldekanäle zur verbalen, schriftlichen und persönlichen Hinweisabgabe und steht im Einklang mit den Anforderungen des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG). Die Verfügbarkeit des digitalen Hinweisgebersystems wird durch den Anbieter dieses Systems sichergestellt. Die Deutsche Börse AG erhält hierzu vierteljährliche Verfügbarkeitsmeldungen und einen detaillierten jährlichen Betriebszeitbericht.

Informationen zu hinweisgebenden Personen werden höchstvertraulich behandelt und diese vor etwaigen Repressalien geschützt. Über eigene Rechte und etwaige Pflichten, die Möglichkeiten der Hinweisabgabe sowie Grundprinzipien der Sachverhaltsaufklärung werden potenzielle hinweisgebende Personen wie Mitarbeitende sowie Geschäftspartner und weitere Interessenträger fortlaufend informiert - hierzu gehören Kommunikationsmaßnahmen, wie sie auf der Internetseite der Gruppe Deutsche Börse zu finden sind, oder auch die Durchführung von regelmäßigen verpflichtenden Schulungsmaßnahmen. Zu den positiven Auswirkungen, welche aus diesen Maßnahmen, einschließlich der entsprechenden Richtlinie, resultieren, zählen der Schutz der hinweisgebenden Personen, wodurch ein sicheres Umfeld ohne Angst vor Gegenmaßnahmen geschaffen wird. An den Schulungsmaßnahmen, welche Inhalte des Verhaltenskodex einschließlich des Hinweisgebersystems abdecken, haben im Betrachtungszeitraum mehr als 95 Prozent der Mitarbeitenden teilgenommen, wobei sich der zeitliche Aufwand im Schnitt auf eine Stunde pro Mitarbeitenden beläuft. Die hierbei durchgeführten Schulungsmaßnahmen beruhen auf Richtlinien, welche den Umfang der Schulungsinhalte, den Adressatenkreis sowie die Frequenz der Schulungen festlegen.

Erhaltene Hinweise werden unabhängig von deren Eingangskanal durch die Gruppe Deutsche Börse transparent, konsequent, fair sowie streng vertraulich behandelt. Im Rahmen der Sachverhaltsaufklärung werden relevante Schnittstellenfunktionen, wie beispielsweise Human Relations, zur Aufarbeitung von Verdachtsfällen bezüglich der Nichteinhaltung von erforderlichen Verhaltensstandards eingebunden. Dadurch wird eine zeitnahe, einheitliche und faire Behandlung aller betroffenen Personen gewährleistet. Im Falle bestätigter Sachverhalte werden entsprechende Maßnahmen zur Aufklärung, Minderung und Korrektur ergriffen. Diese Maßnahmen können von der Anpassung interner Vorgaben, Prozesse und Kontrollen über rechtliche Schritte bis hin zu Disziplinarmaßnahmen führen. Diese Disziplinarmaßnahmen können im Rahmen eines Disziplinarverfahrens von einer Ermahnung oder Abmahnung bis hin zur Kündigung reichen. Das Disziplinarverfahren basiert auf den relevanten Richtlinien gegen Belästigung ("Anti-Harassment") sowie Diversity, Equity & Inclusion, die im Abschnitt "Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion" näher beschrieben sind. Darüber hinaus regelt die Richtlinie zu Disziplinarmaßnahmen ("Disciplinary Action") wie das Unternehmen das Vorliegen von Fehlverhalten ermittelt, dass die Schwere des Vergehens im Verhältnis zur Disziplinarmaßnahme stehen muss, welche unterschiedlichen Formen es gibt und wie die konkrete Disziplinarmaßnahme ermittelt und dem Mitarbeitenden bekannt gemacht wird. Das Verfahren gilt für die Mitarbeitenden der Gruppe Deutsche Börse, wobei einzelne Tochterunternehmen ihren eigenen Richtlinien bzw. Verfahren in Bezug auf Disziplinarmaßnahmen folgen. Von den Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie jederzeit die entsprechenden Standards für Verhalten, Fähigkeiten und Leistung erfüllen. Wenn das Verhalten eines Mitarbeitenden nicht den gesetzten Standards für Verhalten, Fähigkeiten oder Leistung entspricht, werden geeignete Maßnahmen in Übereinstimmung mit dem Verfahren ergriffen, das an dem Ort gilt, an dem die Person beschäftigt ist. Die Verfahren (und gegebenenfalls die Richtlinien) variieren je nach Standort, um die Einhaltung der lokalen Gesetze und Praktiken zu gewährleisten, und werden von den Vertretern der Personalabteilung gemäß den standortspezifischen Anforderungen verwaltet. Wo es je nach Standort zulässig und angemessen ist, werden Verfahren und Richtlinien entweder als separate Richtlinien dokumentiert oder in ein Mitarbeitendenhandbuch aufgenommen und den betroffenen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt.

Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung

Die Compliance-Funktion ist darauf ausgerichtet, anhand von entsprechenden Maßnahmen Fehlverhalten zu verhindern und aufzudecken. Als solches lehnt die Gruppe Deutsche Börse Korruption sowie Handlungen ab, die den Anschein erwecken, dass unzulässige Vorteile angeboten, versprochen, gewährt oder angenommen werden. Geschenke, geschäftliche Einladungen und andere Vorteile, die von Mitarbeitenden bereitgestellt oder angenommen werden, müssen angemessen und verhältnismäßig sein und dürfen den intern vorgegebenen Rahmen nicht überschreiten. Diese Vorgaben sind im Rahmen von Richtlinien geregelt, welche stets die geltenden Gesetze abbilden, und für alle Mitarbeitenden jederzeit über das Intranet der Gruppe Deutsche Börse oder der jeweiligen Tochterunternehmen aufrufbar sind. Darüber hinaus werden die Inhalte der Richtlinien regelmäßig kommuniziert und auf deren Bedeutsamkeit aufmerksam gemacht. Dies wirkt sich positiv auf Mitarbeitende und Geschäftspartner aus und führt zu verlässlichen und vertrauensvollen Partnerschaften.

Darüber hinaus sind alle Mitarbeitenden dazu verpflichtet, mindestens jährlich an entsprechenden Schulungsmaßnahmen teilzunehmen, die die Themen "Identifikation von Korruption und Bestechung", "Umgang mit Korruptions- und Bestechungsrisiken" und "Richtlinien und Vorgaben" umfassen.

An den Schulungsmaßnahmen haben im Geschäftsjahr 2024 mehr als 90 Prozent der Mitarbeitenden teilgenommen, wobei sich der zeitliche Aufwand im Schnitt auf eine Stunde pro Mitarbeitenden belief. Auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erhalten die zuvor genannten Informationen.

Abweichungen von internen Vorgaben, die durch Prozesse und Kontrollmaßnahmen, wie beispielsweise stichprobenartige Überprüfungen der Ausgaben für Kundenbewirtung im Rahmen der Reisekostenabrechnungen, identifiziert oder über das Hinweisgebersystem gemeldet wurden, werden durch ein Experten-Team objektiv und unabhängig bewertet. In begründeten Verdachtsfällen werden Untersuchungen entsprechend interner sowie gesetzlicher Vorgaben eingeleitet und, falls notwendig, risikomindernde und/​oder korrektive Maßnahmen eingeleitet.

Bei den im Geschäftsjahr 2024 durchgeführten Untersuchungen in Bezug auf Akteure der Wertschöpfungskette und innerhalb der Gruppe Deutsche Börse haben sich vier Fälle auf Sachverhalte in Bezug auf Korruption und/​oder Bestechung bezogen. Drei der vier Fälle standen miteinander in Zusammenhang. Im Rahmen der Untersuchung konnte jedoch kein Aspekt der Korruption/​Bestechung festgestellt werden. Der vierte Fall wurde im Rahmen der Untersuchung bestätigt und als Folge wurden prozessuale Anpassungen vorgenommen. In keinem der vier Fälle ist es zu Verurteilungen oder Strafzahlungen gekommen.

Soweit relevant, werden Vorstand und Aufsichtsrat im Rahmen von quantitativen und qualitativen Berichterstattungen über die zuvor genannten Sachverhalte informiert.

Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich der Zahlungspraktiken

Die Gruppe Deutsche Börse ist auf einen fairen Umgang mit Geschäftspartnern bedacht. Zu diesem Zweck erwartet die Gruppe Deutsche Börse von ihren Lieferanten die Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten. Der Verhaltenskodex für Lieferanten definiert Grundsätze und Standards zu ökonomischer Nachhaltigkeit, Umweltschutz sowie sozialer und ethischer Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, Lieferanten, Kunden sowie sonstigen Dritten. Dieser ist im Abschnitt "Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion" weiter spezifiziert und kann auf der Internetseite der Gruppe Deutsche Börse eingesehen werden. Darüber hinaus regeln die "Allgemeinen Einkaufsbedingungen" der Gruppe Deutschen Börse weitere relevante Sachverhalte, wie die Mitwirkungspflicht zum Zwecke der Einhaltung des Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz). In Summe profitieren Lieferanten hierdurch von fairen Konditionen ohne lange Zahlungsfristen oder Verzögerungen, was ihnen ermöglicht, ihr eigenes Geschäft effektiv zu führen.

Eine effektive Lieferantenqualifizierung, einschließlich der Prüfung der geltenden Mindestanforderungen an Lieferanten im Rahmen des Onboardings dieser, und ein regelmäßiges Lieferantenmonitoring stellen die Zuverlässigkeit und Effizienz der gesamten Lieferantenpartnerschaften sicher. Infolgedessen durchlaufen im Rahmen der Integration alle Lieferanten eine Risikoanalyse, dessen Ergebnis als zusätzlicher Faktor neben Preis und Qualität bei der Lieferantenauswahl berücksichtigt wird. Die Kriterien der Risikoanalyse umfassen hierbei neben umweltbezogenen auch arbeits- und menschenrechtsbezogene Kriterien.

Zur Sicherstellung einer fristgerechten Zahlung von Rechnungen gegenüber Lieferanten, unabhängig von deren Größe, führt die Gruppe Deutsche Börse fortlaufende Prüfungen hinsichtlich ausstehender Rechnungen durch, wobei ausstehende Rechnungen nachverfolgt werden.

Unabhängig von der Größe der Lieferanten beträgt gemäß den "Allgemeinen Einkaufsbedingungen" die vertragliche Zahlungsfrist für Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse in der Regel 30 Tage ab vollständiger Leistung und Erhalt einer ordnungsgemäßen Rechnung. In Einzelfällen wurden davon abweichend auch kürzere Zahlungsfristen zugunsten des Lieferanten geschlossen. Die Begleichung von Rechnungen erfolgte im Geschäftsjahr 2024 durchschnittlich innerhalb von 21 Tagen ab Rechnungsdatum, welches vor dem Datum des Rechnungseingangs liegt. Aus den einzelnen, zu einem späteren Zeitpunkt beglichenen Rechnungen sind im Geschäftsjahr 2024 keine Gerichtsverfahren entstanden. Die unmittelbar zuvor genannten Kennzahlen beziehen sich auf eine repräsentative Stichprobe von Tochterunternehmen, welche die Kreditorenbuchhaltung an die Deutsche Börse AG ausgelagert haben.

Politische Einflussnahme und Lobbytätigkeiten

Im Geschäftsjahr 2024 tauschte sich die Gruppe Deutsche Börse mit nationalen (insbesondere Deutschland, Frankreich, Luxemburg) und internationalen (u.a. Europäische Union, Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO)) Institutionen aus, um die Fortführung gut funktionierender Kapitalmärkte sicherzustellen. Die Aktivitäten dienen dazu, das Bewusstsein über das Geschäftsmodell der Gruppe sowie ihre Tochterunternehmen zu stärken und Auswirkungen, Risiken und Chancen bestehender und neuer Finanzmarktregulierung zu begleiten. Insoweit hat sich die Gruppe Deutsche Börse an Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Schaffung einer Kapitalmarktunion sowie der Gestaltung von Anforderungen aus der Markets in Financial Instruments Directive/​Markets in Financial Instruments Regulation (MiFID/​MiFIR), European Market Infrastructure Regulation (EMIR) und der Central Securities Depository Regulation (CSDR) beteiligt.

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich für Transparenz in Kapitalmärkten ein, die ein sicheres Handeln aller Anlageklassen ermöglicht, sowie für Marktintegrität, Anlegerschutz und Finanzstabilität. Hierbei muss die Stabilität der Finanzmarktinfrastruktur auch im digitalen und nachhaltigen Wandel gewahrt bleiben. Die Positionen der Gruppe Deutsche Börse werden in Gesprächsrunden, Konferenzen, oder Veranstaltungen sowie in Form von Stellungnahmen zu Konsultationen und Positionspapieren geteilt. Hierdurch ergibt sich die positive Auswirkung, dass durch die Teilnahme an politischen und regulatorischen Diskussionen, Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden bei der erfolgreichen Entwicklung und Umsetzung politischer Ziele unterstützt werden. Gemäß ihrem öffentlich einsehbaren Verhaltenskodex für das Geschäftsleben (Code of Business Conduct) unterstützt die Gruppe Deutsche Börse keine politischen Parteien, deren Abgeordnete oder Kandidaten durch finanzielle Mittel oder Sachleistungen und hatte somit hierfür im Geschäftsjahr 2024 keine Aufwendungen.

Die Deutsche Börse AG ist in den Transparenzregistern der EU (20884001341-42), Deutschlands (Lobbyregister Deutscher Bundestag No. - R001339) und Luxemburgs sowie Hessens registriert. Die gruppenweiten Lobbying-Tätigkeiten werden in Abstimmung mit dem Vorstand durch den Bereich Group Regulatory Strategy verantwortet. Keines der Mitglieder des Vorstands oder des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG hatte in den beiden Jahren vor dieser Ernennung im laufenden Geschäftsjahr eine vergleichbare Position in der öffentlichen Verwaltung (einschließlich Regulierungsbehörden) inne.

Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur - Gruppe Deutsche Börse spezifische Themen

Im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden neben den wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen zur Unternehmensführung weitere unternehmensspezifische Themen identifiziert, die sich wie folgt darstellen.

Einhaltung der Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerke

Die Gruppe Deutsche Börse will Sicherheit und Effizienz der globalen Kapitalmärkte gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, stellen wir Informationen über unsere Nachhaltigkeitsbemühungen gemäß den nachfolgend beschriebenen Standards und Rahmenwerken einheitlich, strukturiert und vergleichbar zur Verfügung. Alle Berichterstattungen erfolgen jährlich und werden auf unserer Internetseite veröffentlicht.

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European Sustainability Reporting Standards (ESRS): Ab dem Geschäftsjahr 2024 wird die Gruppe Deutsche Börse die nichtfinanzielle Berichterstattung erstmals gemäß den ESRS veröffentlichen. Diese unterliegt 2024 einer freiwilligen externen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch unseren Jahresabschlussprüfer.

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG): Der Bericht der Deutsche Börse AG zum LkSG erläutert die Umsetzung und Überwachung der gesetzlichen Sorgfaltspflichten innerhalb der Deutschen Börse AG, beschreibt identifizierte menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken im eigenen Geschäftsbereich sowie bei unmittelbaren Zulieferern und definiert entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung und Prävention. Er wird von den verantwortlichen Vorstandsmitgliedern genehmigt.

Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD): Der TCFD-Fortschrittsbericht reflektiert klimabezogene Risiken und Chancen für die Gruppe Deutsche Börse und beschreibt die Umsetzung der TCFD-Empfehlungen entlang der folgenden vier Kernelemente: Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Metriken und Ziele.

Sustainability Accounting Standards Board (SASB) Index: Der Gruppe Deutsche Börse SASB-Index enthält Gruppen-spezifische Informationen und Kennzahlen gemäß den quantitativen und qualitativen Metriken und Offenlegungsthemen, die durch den für uns anwendbaren SASB-Standard vorgegeben sind.

Global Reporting Initiative (GRI): Die Gruppe Deutsche Börse berichtet gemäß GRI-Index über ihre Aktivitäten in den Bereichen nachhaltige Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.

Um rechtzeitig auf Änderungen und Erweiterungen der für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung angewandten Standards und Rahmenwerke reagieren zu können, evaluieren wir jährlich deren Anwendbarkeit. Eine entsprechende Überprüfung der Anwendbarkeit unter Einbeziehung von Marktvergleichen, wesentlicher regulatorischer Anforderungen sowie einem Screening der Nachhaltigkeitsberichterstattung vergleichbarer Marktteilnehmer werden ebenfalls im Rahmen des Risikomanagementprozesses durchgeführt. Darüber hinaus überwacht Group Compliance kontinuierlich regulatorische Entwicklungen und Anforderungen, einschließlich ESG-bezogener Gesetzgebung. Diese Überwachung dient dazu, dem Risiko entgegenzuwirken, dass Produkte und Dienstleistungen nicht den erwarteten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Dies könnte sich negativ auf die Reputation auswirken und letztlich zu höheren Kosten führen. Des Weiteren dient die Nachhaltigkeitsstrategie als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie zur Unterstützung der Entwicklung von ESG-bezogenen Produkten und Dienstleistungen. Group ESG Strategy unterstützt die Segmente, um deren Strategie hinsichtlich ihrer Produkte und Dienstleistungen in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen.

Darüber hinaus verfolgen wir Marktentwicklungen und Anforderungen von Interessenträgern, indem wir die Aktualität etablierter Nachhaltigkeitsstandards sowie die Relevanz neu aufkommender Standards und Rahmenwerke regelmäßig überprüfen. Das Ergebnis dieser Bewertung kann in strategische Entscheidungen einfließen und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Gruppe Deutsche Börse unterstützen. Basierend auf der zuletzt durchgeführten Analyse wurde im Geschäftsjahr 2024 beschlossen, zukünftig die separate Berichterstattung gemäß TCFD und GRI einzustellen, da die bisher veröffentlichten Informationen weitgehend durch die Nachhaltigkeitserklärung gemäß ESRS abgedeckt werden.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Gruppe Deutsche Börse gemäß anerkannten Standards und Rahmenwerken ist mit der positiven Auswirkung der Einhaltung dieser Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerke verknüpft und findet sich in unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich "Unternehmerisches Handeln" wieder. Dies trägt auch zur Bewältigung des identifizierten Übergangsrisikos bei, das durch Änderungen und Erweiterung der regulatorischen Anforderungen an Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken entsteht.

Kontinuierliche Teilnahme an ESG-Ratings als Bestandteil guter Unternehmensführung

Die externe Validierung unserer eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen durch ESG-Ratings nutzen wir, um unser Nachhaltigkeitsprofil kontinuierlich zu verbessern. Die Gruppe Deutsche Börse berücksichtigt dabei die Bewertung durch die drei ESG-Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P), Sustainalytics und MSCI zur Weiterentwicklung ihres Nachhaltigkeitsprofils. Die Ratings erfolgen auf Gruppenebene und umfassen die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die Gewichtung der Kriterien variiert zwischen den Ratingagenturen, wobei der Faktor Unternehmensführung üblicherweise stärker gewichtet wird. Zudem fließen die Erkenntnisse aus den ESG-Ratingverfahren in die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein. Eine weitere positive Auswirkung ist, dass diese externe Evaluierung die Transparenz in Markt und Wettbewerb sowie das Vertrauen der Interessenträger erhöht.

Das jährliche Ziel innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe Deutsche Börse ist es, eine Positionierung oberhalb des 90. Perzentils zu erreichen und somit zu den besten 10 Prozent innerhalb der Vergleichsgruppe zu gehören. Diese Zielsetzung wurde durch den Aufsichtsrat festgelegt. Eine nähere Beschreibung unserer Positionierungsambitionen sind im Kapitel "Überblick ESG-Ziele" des Vergütungsberichts zu finden.

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2024 zeigen, dass die Gruppe Deutsche Börse durchschnittlich im 97. Perzentil der Ratings verortet wird und somit den Performancezielwert des 90. Perzentils erreicht. Die Einzelergebnisse der Ratingagenturen für das Geschäftsjahr 2024 werden in der untenstehenden Tabelle dargestellt und jährlich auf der Internetseite veröffentlicht.

ESG-Ratings

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2024
Ratingagentur Einwertung Perzentil Ergebnis
S&P 99 73
Sustainalytics 96 83
MSCI >97 1 AAA

1) MSCI hat für das Rating des Geschäftsjahres 2024 kein exaktes Perzentil übermittelt, sondern lediglich einen Perzentil-Bereich.

Zur Identifikation von potenziellen Weiterentwicklungen des Nachhaltigkeitsprofils im Vergleich zum Vorjahr wird jährlich eine Vergleichsanalyse der Ratingergebnisse und weiteren internen und externen Einflussfaktoren durchgeführt. Zusätzlich wird auf Grundlage dieser Resultate und in Zusammenarbeit mit den relevanten internen Interessenträgern ermittelt, in welchen Bereichen sich die Gruppe Deutsche Börse im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat und ob Maßnahmen ergriffen werden können, um die Positionierung in den ESG-Ratings auszubauen. Im Rahmen unserer Vergleichsanalyse wurde u. a. festgestellt, dass es für die Ratings vorteilhaft ist, Zusatzinformationen zum Thema Nachhaltigkeit zu veröffentlichen. In Absprache mit den internen Geschäftsbereichen auf Gruppenebene publizieren wir daher relevante Informationen auf unserer Internetseite.

Das GSC als zentrales Nachhaltigkeitsmanagement-Gremium des Vorstands, bestehend aus interdisziplinären ESG-Experten der Gruppe Deutsche Börse, nimmt Kenntnis vom Prozess der Vergleichsanalyse und den daraus resultierenden Ergebnissen.

Die ESG-Ratings sind ferner eine relevante Kategorie ("Externe Sicht") der Nachhaltigkeitsziele der langfristigen variablen Vergütungskomponente des Vorstandsvergütungssystems und fließen in deren Zielerreichung ein. Im Einklang mit § 87 AktG ist das Vergütungssystem an dem Grundsatz ausgerichtet, die langfristige und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu fördern. Die Einbindung von Nachhaltigkeitsaspekten in die langfristige variable Vergütungskomponente stellt ein weiteres Steuerungselement dar, das als steuerungsrelevanter Leistungsindikator jährlich bewertet wird. Die Resultate der ESG-Ratings im Rahmen der variablen Vorstandsvergütung und die daraus gewonnen Erkenntnisse werden jährlich dem Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats der Gruppe Deutsche Börse präsentiert.

Transparente, stabile und sichere Märkte

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich kontinuierlich für die Verbesserung der Transparenz an den globalen Kapitalmärkten ein. Dabei orientiert sie sich an den Bedürfnissen der verschiedenen Akteure. Als Anbieter kritischer Infrastrukturen unterstützt die Gruppe Deutsche Börse den EU-Aktionsplan für den Übergang zu einer grünen Transformation, indem sie transparente, stabile und sichere Märkte sowie eine effektive Kapitalallokation fördert. Die Gruppe Deutsche Börse stellt sicher, dass ihre Infrastrukturen weltweit transparent, zuverlässig und stabil sind, um Sicherheit und Vertrauen auf den Märkten zu gewährleisten. Sie wird als Anbieter für faire Märkte angesehen, was einen Wettbewerbsvorteil für Neugeschäft darstellt. Dieses Bestreben ist Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unter dem Nachhaltigkeitsaspekts "ESG-Business" abgebildet.

Um das Funktionieren der Märkte zu gewährleisten, setzt die Gruppe Deutsche Börse auf Maßnahmen, die einerseits die Systemverfügbarkeit, anderseits die Informationssicherheit der Märkte sicherstellen.

Für die Sicherstellung der Systemverfügbarkeit sind die Handelssysteme als redundante Serverinstallationen, die über zwei unabhängige Räume im Haupt-Rechenzentrum der Deutschen Börse AG verteilt sind, aufgesetzt. Zusätzlich zu dieser Redundanz betreibt die Deutsche Börse AG ein weiteres Rechenzentrum, in dem weitere Systeme für einen Disaster Recovery Fall vorgehalten werden. Die Aktivierung dieser Disaster Recovery (DR) Systeme wird zusammen mit Eurex/​Xetra-Handelskunden zweimal pro Jahr (einmal im Rahmen des jährlichen von der FIA (Futures Industry Association) organisierten DR-Tests) durchgespielt, um die Systemwiederherstellung im Falle eines DR-Events zu testen.

Für die Gewährleistung der Informationssicherheit werden Risikoanalysen durchgeführt und sich daraus ergebende Sicherheitsmaßnahmen auf mehreren Ebenen umgesetzt (Defense in Depth), um das Risiko von Sicherheitsvorfällen durch einzelne Fehlerquellen zu minimieren. Zur Stärkung der Cyber-Verteidigungs- und -Schutzfähigkeiten werden regelmäßig Verbesserungen im Bereich der Cyberanalyse, Cyber-Sicherheitsautomatisierung, Angriffserkennung und -verhinderung sowie des Schwachstellen- und Konfigurationsmanagements vorgenommen. Gemäß der IT-Strategie findet dabei eine zunehmende "Cloudifizierung" der Sicherheitslösungen statt, die Sicherheitsfunktionalitäten bieten und zugleich zur Automatisierung, Standardisierung, Interoperabilität und Konvergenz von Security-Services und IT-Prozessen beitragen. Zur frühzeitigen Erkennung von potenziellen Schwachstellen und zur Minimierung von Sicherheitsrisiken im Produktivbetrieb werden verstärkt IT-Lösungen und Prozesse implementiert, die Security bereits in dem Entwicklungs- und Betriebsprozess berücksichtigen. Neben eigens umgesetzter Sicherheitsüberprüfungen werden regelmäßig unabhängige, professionelle Sicherheitstester beauftragt, um Asset-bezogene als auch bedrohungsbasierte Penetrationstests durchzuführen. Darüber hinaus werden übergreifende Security Governance-Prozesse kontinuierlich optimiert, um Risiken von IT-Systemen und -Anwendungen sowie IT-Dienstleistern zeitnah zu erkennen und zu mitigieren. Wir betreiben ein Lagezentrum (Cyber Emergency Response Team, CERT), um Bedrohungen im Bereich der Cyberkriminalität effektiv zu erkennen und zu bewerten sowie Maßnahmen zur Risikominderung in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen zu koordinieren.

Im Kontext der Bereitstellung transparenter, sicherer und stabiler Märkte nutzt die Gruppe Deutsche Börse die Systemverfügbarkeit unserer kundenseitigen IT-Systeme als Steuerungselement. Das durch den Vorstand festgelegte Nachhaltigkeitsziel "Systemerreichbarkeit" mit einer Zielgröße von 99,5 Prozent Erreichbarkeitsquote wird jährlich bewertet.

Zur Berechnung des Leistungsindikators beziehen wir die Systeme der 360 Treasury Systems AG, Clearstream Banking AG, Clearstream Banking S.A., European Energy Exchange AG, European Commodity Clearing AG, Eurex Clearing AG, Eurex Repo GmbH, Deutsche Börse AG und Eurex Frankfurt AG mit ein. Die Verfügbarkeit ergibt sich aus dem Medianwert der Systemverfügbarkeit aller berücksichtigten Handelssysteme. Die Berechnung der Systemverfügbarkeit basiert auf den Ausfallzeiten innerhalb der festgelegten Servicezeiten, die je nach System unterschiedlich sein können. Die Systemverfügbarkeiten werden pro System zentral abgefragt und ausgewertet. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde eine Systemverfügbarkeit der kundenseitigen IT-Systeme von 99,9 Prozent gewährleistet, womit die Zielsetzung erfüllt wurde.

Produkte und Dienstleistungen

Die Gruppe Deutsche Börse ist bestrebt, ihren Kunden zuverlässige Informationen bereitzustellen. Die Produkte und Dienstleistungen bieten Interessenträgern einen Marktplatz sowie die notwendige Infrastruktur und Unterstützung, um Finanzgeschäfte abzuwickeln oder Finanzinstrumente anzubieten. Unsere Produkte erhöhen die allgemeine Informationstransparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Marktteilnehmer sind auf präzise Informationen angewiesen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Durch die Bereitstellung von Informationen über die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Marktteilnehmern werden Kapitalflüsse in Richtung nachhaltiger Unternehmen gelenkt, was deren Finanzierungskosten beeinflussen kann. Die Produkte und Dienstleistungen der Gruppe Deutsche Börse ermöglichen auch die Finanzierung nicht nachhaltiger Aktivitäten.

Bei sämtlichen Produkten und Dienstleistungen haben wir das Ziel, die Transformation unserer Kunden zu unterstützen sowie umfassende Expertise, innovative Lösungen sowie eine globale Präsenz zu gewährleisten.

Die Nachhaltigkeitsstrategie, bzw. die damit verbundenen ESG-Initiativen, werden bei Akquisitionen und Unternehmenszusammenschlüssen berücksichtigt, wodurch die Einführung neuer nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen gefördert und bestehende verbessert werden.

Die Produkte der Gruppe Deutsche Börse unterliegen einem definierten Neue-Produkte-Prozess. Die Prozessanforderungen sind in der Material Change Prozess Policy dokumentiert, welche von Group Compliance verantwortet wird und im Intranet der Gruppe Deutsche Börse veröffentlicht ist. Dieser Prozess dient der Unterstützung der zuständigen Geschäftsleiter in ihrer Hauptverantwortung für die Sicherstellung einer angemessenen und effektiven Unternehmensorganisation auf kontinuierlicher Basis. Der Prozess stellt eine Methodik dar, mit der sichergestellt werden soll, dass die mit wesentlichen Änderungen der Geschäftstätigkeiten verbundenen Risiken analysiert und risikomindernde Maßnahmen abgeleitet werden.

Bei den folgenden Produkten und Dienstleistungen wurden positive Auswirkungen identifiziert. Diese bilden unter dem ESG-Business eine Säule unserer Nachhaltigkeitsstrategie.

Governance Research and Voting Services (Stimmrechtsberatung)

Durch die Governance Research Services für institutionelle Anleger ermöglicht ISS ihren Kunden, eigene fundierte Stimmrechtsentscheidungen zu treffen. Im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung eines börsennotierten Unternehmens haben Aktionäre die Möglichkeit, über wesentliche Unternehmensentscheidungen abzustimmen.

ISS liefert Stimmrechtsanalysen und Stimmempfehlungen, jedoch keine Abstimmungsentscheidungen. Die letztendliche Abstimmungsentscheidung für jeden Beschluss auf einer Unternehmensversammlung liegt in der Verantwortung des institutionellen Anlegers. Institutionelle Anleger wählen ihre Abstimmungsrichtlinien aus, indem sie entweder eine benutzerdefinierte Richtlinie erstellen oder aus den proprietären Benchmark- und/​oder Spezialabstimmungsrichtlinien von ISS auswählen. Sie erhalten Forschungsberichte, die die Abstimmungsempfehlungen auf der Grundlage der ausgewählten Abstimmungsrichtlinien detailliert aufführen. Zudem haben sie Zugang zu Proxy-Exchange (PX), der proprietären Plattform von ISS, über die Anlegerkunden auf ihre Stimmrechts-Research und -Empfehlung zugreifen, sie überprüfen und abstimmen können.

ISS hat Richtlinien zur Identifizierung, Vermeidung und Offenlegung von potenziellen Interessenkonflikten entwickelt und eingeführt, um sicherzustellen, dass die Untersuchungen, Analysen und Stimmempfehlungen unabhängig und frei von unangemessener Voreingenommenheit oder unzulässiger Einflussnahme sind. Zudem existiert ein Allgemeiner Verhaltenskodex, der einen Rahmen für allgemeine Unternehmensrichtlinien, die für ISS als globales Unternehmen gelten, definiert. Die Compliance-Abteilung der ISS, überprüft das Geschäft regelmäßig und aktualisiert die Richtlinien und Verfahren bei Bedarf, um geschäftliche Veränderungen oder andere Entwicklungen zu berücksichtigen.

Die Abstimmungsrichtlinien von ISS, Richtlinien zum Umgang mit Interessenkonflikten sowie der Verhaltenskodex sind auf der Internetseite der ISS veröffentlicht.

Die Qualitätskontrollen von ISS sind darauf ausgerichtet, ein hohes Maß an Genauigkeit, Qualität und Aktualität im Research- und Abstimmungsprozess zu gewährleisten. ISS verfügt über interne Mitarbeiter, die regelmäßige Überprüfungen und Bewertungen der Prozesse und Verfahren entlang der relevanten Analyse-, Daten- und Betriebsfunktionen vornehmen, die zur Analyse und den damit verbundenen Abstimmungsdienstleistungen beitragen. ISS beauftragt jährlich einen externen Prüfer mit der unabhängigen Prüfung ihrer Kontrollen des Governance Research-Bereichs im Rahmen des Statement on Standards for Attestation Engagement (SSAE)-18-Verfahrens zur Angemessenheit der Darstellung und zur Eignung der Konzeption und der operativen Wirksamkeit der Kontrollen von ISS. Die ISS hat für das Geschäftsjahr 2024 mit ihren Stimmrechtsberatungen rund 51.000 Versammlungen abgedeckt.

ESG Data and Ratings (Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen)

Die Dienstleistung ESG-Data and Ratings bieten den Kunden Informationen und Bewertungen von nachhaltigkeitsbezogenen Themen. Diese Informationen können neben anderen Quellen genutzt werden, um Handels-, Anlage- oder Managemententscheidungen zu treffen. Daraus lässt sich schließen, dass das Produkt einen positiven Einfluss auf die Unternehmensführung der Kunden hat, da es ihnen ermöglicht, Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Die ISS deckte im Geschäftsjahr 2024 mit der Dienstleistung ESG Data und Ratings 12.500 Emittenten ab.

ESG Data

ISS ist bestrebt, qualitativ hochwertige und zuverlässige ESG-Researchs zu liefern. Die ESG-Research-Abteilung wird von einem Qualitätsmanagement- und -sicherungsteam unterstützt, das die Research-Prozesse kontinuierlich optimiert, um Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Die Qualität der ESG-Researchs von ISS basiert auf den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Vergleichbarkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Transparenz. Diese Prinzipien gewährleisten, dass die Analysen hohe Integritäts- und Zuverlässigkeitsstandards erfüllen. Die nachfolgenden Grundsätze sind in internen Richtlinien und Verfahrensanweisungen schriftlich fixiert:

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Unabhängigkeit: Die Compliance-Abteilung der ISS überwacht die Vermeidung von Interessenkonflikten und implementiert Richtlinien zur Bewältigung potenzieller Konflikte.

Vergleichbarkeit: Die ESG-Research-Produkte von ISS ermöglichen es Anlegern, Emittenten anhand verschiedener ESG-Kriterien zu vergleichen. Diese Vergleichbarkeit wird durch klar definierte Bewertungsregeln erreicht und überwacht.

Vollständigkeit: ISS berücksichtigt bei der Bewertung von Emittenten alle wesentlichen ESG-Aspekte, um umfassende Informationen für die Entscheidungsfindung bereitzustellen.

Aktualität: ISS stellt durch ein Aktualisierungsverfahren sicher, dass wesentliche neue Informationen rechtzeitig integriert werden.

Transparenz: ISS sorgt für Transparenz, indem es seine Methoden klar darlegt und seinen Kunden detaillierte Daten zur Verfügung stellt.

ISS prüft systematisch ein breites Spektrum an öffentlichen Unternehmensangaben, um ESG-Daten zu sammeln. Die Verifizierung durch die Unternehmen ist ein wichtiger Schritt im Datenerfassungsprozess. Die Methodik und der Qualitätsansatz sind auf der Internetseite der ISS veröffentlicht.

ESG-Ratings

Das ESG-Unternehmensrating soll institutionellen Anlegern ermöglichen, ihre Anlagestrategien durch die Bewertung der Umwelt-, Sozial- und Governance-Bestrebungen (ESG) von börsennotierten Unternehmen zu unterstützen. Im Kontext des ESG-Unternehmensratings bezieht sich die ESG-Performance auf die Fähigkeit eines Unternehmens, wesentliche ESG-Risiken angemessen zu managen, negative bzw. positive soziale und ökologische Auswirkungen zu mindern bzw. zu fördern sowie Chancen zu nutzen, die sich aus dem Wandel zu einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung ergeben.

Die Methodik des ESG-Unternehmensratings basiert auf internationalen Rahmenwerken, darunter die Global Compact-Prinzipien der Vereinten Nationen (UN), die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Sie berücksichtigt auch Offenlegungsstandards wie die GRI, SASB, die TCFD und das CDP sowie regulatorische Änderungen und technologische Entwicklungen. Dieser Ansatz und die daraus resultierenden Bewertungen ermöglichen es institutionellen Anlegern, ihre Investitionen an globalen Standards auszurichten. Das ESG-Unternehmensrating berücksichtigt ESG-Risiken, -Chancen und -Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Die umfasst die Lieferkette, die die eigene Geschäftstätigkeit sowie die Nutzungsphase und gegebenenfalls die Entsorgung von Produkten. Auch Kontroversen und Verstöße gegen globale Normen werden bei der Bewertung berücksichtigt.

Die Daten für die ESG-Unternehmensbewertung stammen hauptsächlich aus öffentlich zugänglichen Informationen, einschließlich der eigenen Offenlegung und Berichterstattung eines Unternehmens, Proxy Statements, Medienquellen staatlicher und internationaler Institutionen, anerkannten Nichtregierungsorganisationen und Datenbanken wie dem CDP.

Die Methodik des ESG-Unternehmensratings wird regelmäßig überprüft und aktualisiert. Diese Überprüfungen werden vom Methodology Review Board der ISS beaufsichtigt, das sich aus Methodik- und Forschungsleitern aus verschiedenen Ländern zusammensetzt. Dabei werden Faktoren wie regulatorische Entwicklungen, bestehende und neue Offenlegungsstandards, steigende Erwartungen der Interessenträger, akademische Forschung sowie wissenschaftliche und technologische Entwicklungen berücksichtigt. Zudem werden regelmäßige Marktkonsultationen durchgeführt, um die Methodik an ein sich entwickelndes Marktumfeld anzupassen und zu verbessern. Die Methodik wird auf der Internetseite der ISS veröffentlicht.

ISS STOXX arbeitet auf unabhängiger Basis und die Gruppe Deutsche Börse hat Grundsätze zum Schutz der Unabhängigkeit und Integrität der Research-Angebote von ISS festgelegt.

Index Data und Licensing (Indexlizenzierung)

STOXX bietet eine Vielzahl von Indizes an, darunter auch ESG-Indizes, die Investoren bei Entscheidungen zu verantwortungsvollen Investitionen unterstützen, sowie solche, die nachhaltige Finanzprodukte fördern. ESG-Indizes helfen interessierten Investoren, ESG-Kriterien in ihre Portfolios zu integrieren.

Klimaindizes sind im Allgemeinen darauf ausgelegt, Investitionen mit dem Pariser Klimaabkommen, den EU-Klimazielen und anderen Zielen in Einklang zu bringen, die einige Investoren möglicherweise zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen anstreben. Diese Indizes bieten Investoren die Möglichkeit, ihr Portfolio an geltenden (oder ausgewählten) Anforderungen und Zielen globaler Klimaschutzinitiativen auszurichten. Durch die Fokussierung auf Unternehmen, die Maßnahmen zur Reduzierung ihres CO 2 -Fußabdrucks ergreifen und Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels entwickeln, unterstützen unsere Klimaindizes Investoren, die eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Investitionsstrategie implementieren.

Die Methodologie zu den jeweiligen Indexzusammensetzungen wird auf der Internetseite der STOXX veröffentlicht und ist somit potenziellen Interessenträgern öffentlich zugänglich. Wie bei den ESG-Ratings werden auch im IndexGeschäft regelmäßig Marktkonsultationen durchgeführt.

Dabei wird die Anwendung der Indexberechnungsregeln überwacht, um die Gültigkeit der Indexmethodik zu gewährleisten. Außerdem werden in regelmäßigen Abständen und ad hoc allgemeine Überprüfungen der Methodik durchgeführt, um wirtschaftliche und politische Veränderungen und Entwicklungen in der Investmentbranche zu berücksichtigen. Als Ergebnis dieser Aktivitäten werden Änderungen und Klarstellungen der Methodik im Regelwerk aktualisiert. Zum 31. Dezember 2024 wurden Vermögenswerte in Höhe von rund 4,0 Mrd. € in ESG-ETFs angeboten.

Fondsabwicklung,-distribution und Datenmanagement

Dieser Bereich umfasst die Abwicklung, die Verwahrung, das Asset Servicing und die Distribution von Fondsanteilen für die Kunden des Fondsgeschäfts der Gruppe Deutsche Börse. Um die Qualität der Produkte sicherzustellen, durchlaufen diese den Neue-Produkte-Prozess. Im Einklang mit den höchsten regulatorischen Standards bietet Clearstream Fund Services den Märkten über seine Vestima-Plattform eine sichere, robuste und hoch automatisierte Nachhandelsinfrastruktur für die Abwicklung und Verwahrung von Fondsaufträgen. Dies gilt für alle Fondstypen, einschließlich der Fonds gemäß Artikel 8 und 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR).

Clearstream Fund Centre unterstützt darüber hinaus seine Vertriebspartner mit der Anwendung Fund Compass mit detaillierten Einblicken in die Nachhaltigkeitsmerkmale von Investmentfonds. Dazu gehören die Bereitstellung der European ESG Templates-Daten für Vertriebspartner sowie ESG-Due-Diligence-Daten zur Unterstützung der Aufsichtspflichten des Fondsvertriebs. 58 Prozent der auf der Clearstream Fund Service Vertriebsplattform angebotenen Fonds sind gem. Artikel 8 oder 9 der SFDR klassifiziert. Zusätzliche Nachhaltigkeits daten und Einblicke in Bezug auf Klimarisiken, UN SDGs und regulatorische Themen werden über die Plattform durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten ESG-Daten- und Analyseanbietern, wie ISS, angeboten.

Der von Clearstream Fund Services in Zusammenarbeit mit Partnern, wie ISS, angebotene Nachhaltigkeitsservice bietet Fondsvertreibern und Investoren Mittel, um ihre Anlageentscheidungen auf ESG-Kriterien zu stützen. Die Integration der ESG-Analysen in Clearstreams Fondsvertriebsplattform unterstützt den Wandel hin zu nachhaltigerem Wirtschaften auf den Fondsmärkten. Hiermit erhalten Fondsvertriebskunden der Plattform über die Anwendung Fund Compass Einblicke in die Nachhaltigkeitseigenschaften eines Investmentfonds.

Dies hilft, die gesellschaftlichen Auswirkungen von Investmentportfolios zu optimieren.

Durch das Fondsdatenmanagement- und Reporting von Kneip unterstützt Clearstream Fund Services seine Asset Manager-Kunden bei der Einhaltung von Nachhaltigkeits- und ESG-Vorschriften.

Commodities inklusive Registry Services (EU-Emissionshandelssystem)

Ein weiteres Produkt ist die Bereitstellung der zentralen Auktionsplattform sowie des Spot- und Terminmarktes, im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) an der European Energy Exchange, welches die Reduzierung der Treibhausgasemissionen fördert. Dazu gehört die Durchführung regelmäßiger Auktionen im Auftrag der EU-Kommission, der EU-Mitgliedsstaaten und der EEA EFTA-Staaten sowie die Bereitstellung der Systeme für den kontinuierlichen Spot- und Terminmarkt. Für den ordnungsgemäßen Ablauf der Auktionen werden die Regeln der EU-ETS-Verordnung, der EU-Auktionsverordnung und der EU-Registerverordnung umgesetzt. Für European Energy Exchange-Märkte gelten darüber hinaus die allgemeinen Regelwerke der European Energy Exchange AG bzw. European Commodity Clearing AG. Diese Regelwerke umfassen die Börsenordnung, die Handelsbedingungen, die Clearing-Bedingungen, die Kontraktspezifikationen, die Zulassungsordnung sowie den Verhaltenskodex. Die Regelwerke sind auf den jeweiligen Internetseiten veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2024 wurden erfolgreich 221 Auktionen unter dem EU-ETS gemäß den genannten Regelwerken im Primärmarkt durchgeführt. Davon waren 213 für EU-Emissionsberechtigungen (EUA) und 8 für EU-Luftverkehrsberechtigungen (EUAA).

Datenpunkte aus anderen EU-Rechtsvorschriften (ESRS 2 Anlage B)

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Referenz
ESRS Angabepflichten und zugehöriger Datenpunkt SFDR Pillar 3 Benchmark-Regulierung EU Klimagesetz Abschnitt in der Nachhaltigkeitserklärung
2 GOV-1 21(d) Geschlechtervielfalt in den Leitungs- und Kontrollorganen X X Nachhaltigkeits-Governance und Organisation
2 GOV-1 21(e) Prozentsatz der Leitungsorganmitglieder, die unabhängig sind X
2 GOV-4 30 Erklärung zur Sorgfaltspflicht X Erklärung zur Sorgfaltspflicht
2 SBM-1 40 (d) i Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen X X X Nicht wesentlich
2 SBM-1 40 (d) ii Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Chemikalien X X
2 SBM-1 40 (d) iii Beteiligung an Tätigkeiten im Zusammenhang mit umstrittenen Waffen X X
2 SBM-1 40 (d) iv Beteiligung an Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Anbau und der Produktion von Tabak X
E1-1 14 Übergangsplan zur Verwirklichung der Klimaneutralität bis 2050 X Übergangsplan für den Klimaschutz
E1-1 16 (g) Unternehmen, die von den Paris-abgestimmten Referenzwerten ausgenommen sind X X
E1-4 34 THG-Emissionsreduktionsziele X X X Maßnahmen zur Emissionsreduzierung
E1-5 38 Energieverbrauch aus fossilen Brennstoffen aufgeschlüsselt nach Quellen (nur klimaintensive Sektoren) X Nicht wesentlich
E1-5 37 Energieverbrauch und Energiemix X Energieverbrauch und Energiemix
E1-5 40-43 Energieintensität im Zusammenhang mit Tätigkeiten in klimaintensiven Sektoren X Nicht wesentlich
E1-6 44 THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope-1, -2 und -3 sowie THG-Gesamtemissionen X X X Treibhausgasemissionen
E1-6 53-55 Intensität der THG-Bruttoemissionen X X X Nicht wesentlich
E1-7 56 Entnahme von Treibhausgasen und CO 2 -Zertifikate X
E1-9 66 Risikoposition des Referenzwert-Portfolios gegenüber klimabezogenen physischen Risiken X
E1-9 66 (a); 66(c) Aufschlüsselung der Geldbeträge nach akutem und chronischem physischem Risiko; Ort, an dem sich erhebliche Vermögenswerte mit wesentlichem physischem Risiko befinden X
E1-9 67 (c) Aufschlüsselungen des Buchwerts seiner Immobilien nach Energieeffizienzklassen X
E1-9 69 Grad der Exposition des Portfolios gegenüber klimabezogenen Chancen X
E2-4 28 Menge jedes in Anhang II der E-PRTR-Verordnung (Europäisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister) aufgeführten Schadstoffs, der in Luft, Wasser und Boden emittiert wird X
E3-1 9 Wasser- und Meeresressourcen X Nicht wesentlich
E3-1 13 Spezielles Konzept X
E3-1 14 Nachhaltige Ozeane und Meere X
E3-4 28 (c) Gesamtmenge des zurückgewonnenen und wiederverwendeten Wassers X
E3-4 29 Gesamtwasserverbrauch in m 3 je Nettoerlös aus eigenen Tätigkeiten X
2- IRO 1 - E4 16 (a) I, (b) und (c) X
E4-2 24 (b) Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft X
E4-2 24 (c) Nachhaltige Verfahren oder Konzepte im Bereich Ozeane/​Meere X
E4-2 24 (d) Konzepte für die Bekämpfung der Entwaldung X
E5-5 37 (d) Nicht recycelte Abfälle X
E5-5 39 Gefährliche und radioaktive Abfälle X
2- SBM3 - S1 14 (f) Risiko von Zwangsarbeit X Achtung der Menschenrechte
2- SBM3 - S1 14 (g) Risiko von Kinderarbeit X
S1-1 20 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik X Merkmale der Mitarbeitenden
S1-1 21 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden X
S1-1 22 Verfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels X
S1-1 23 Konzept oder Managementsystem für die Verhütung von Arbeitsunfällen X
S1-3 32 (c) Bearbeitung von Beschwerden X
S1-14 88 (b) und (c) Zahl der Todesfälle und Zahl und Quote der Arbeitsunfälle X X
S1-14 88 (e) Anzahl der durch Verletzungen, Unfälle, Todesfälle oder Krankheiten bedingten Ausfalltage X
S1-16 97 (a) Unbereinigtes geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle X X
S1-16 97 (b) Überhöhte Vergütung von Mitgliedern der Leitungsorgane X
S1-17 103 (a) Fälle von Diskriminierung X
S1-17 104 (a) Nichteinhaltung der Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien X X
2- SBM3 - S2 11 (b) Erhebliches Risiko von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit in der Wertschöpfungskette X Nicht wesentlich
S2-1 17 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik X
S2-1 19 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien X X Nicht wesentlich
S2-1 19 Vorschriften zur Sorgfaltsprüfung in Bezug auf Fragen, die in den Grundlegenden Konventionen 1 bis 8 der Internationalen Arbeitsorganisation behandelt werden X
S2-4 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten innerhalb der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette X
S3-1 16 Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte X
S3-1 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte, der Prinzipien der IAO oder der OECD-Leitlinien X X
S3-4 36 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten X
S4-1 16 Konzepte im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern X
S4-1 17 Nichteinhaltung der Leitprinzipien der UN für Wirtschaft und Menschenrechte und der OECD-Leitlinien X X
S4-4 35 Probleme und Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten X
G1-1 10 (b) Übereinkommen der UN gegen Korruption X Grundsätze der Unternehmensführung
G1-1 10 (d) Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowers) X
G1-4 24 (a) Geldstrafen für Verstöße gegen Korruptions- und Bestechungsvorschriften X X
G1-4 24 (b) Standards zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung X

Offenlegungsanforderungen nach ESRS

Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht sämtlicher Offenlegungsanforderungen nach ESRS einschließlich eines Verweises auf den jeweiligen Abschnitt im Lagebericht.

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ESRS Abschnitt im Lagebericht
BP-1 Über die Nachhaltigkeitserklärung
BP-2 Über die Nachhaltigkeitserklärung, Maßnahmen zur Emissionsreduzierung, Energieverbrauch, Energiemix und Treibhausgasemissionen
GOV-1 Nachhaltigkeits-Governance und Organisation
GOV-2
GOV-3 Vorstand und Aufsichtsrat
GOV-4 Erklärung zur Sorgfaltspflicht
GOV-5 Über die Nachhaltigkeitserklärung, Ausgestaltung des internen Kontrollsystems, Risikomanagementansatz
SBM-1 Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette, Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur, Ertragslage
SBM-2 Interessen und Standpunkte der Interessenträger
SBM-3 Doppelte Wesentlichkeitsanalyse, Auswirkungen, Risiken und Chancen, Resilienz von Nachhaltigkeitsstrategie und Geschäftsmodell
IRO-1 Doppelte Wesentlichkeitsanalyse
IRO-2 Offenlegungsanforderungen nach ESRS
E1-1 Übergangsplan für den Klimaschutz
E1-2 Erklärung zum Klimawandel
E1-3 Maßnahmen zur Emissionsreduzierung
E1-4 Klimaziele
E1-5 Energieverbrauch und Energiemix
E1-6 Treibhausgasemissionen
E1-7
E1-8
S1-1 Mitarbeitende im Unternehmen
S1-2 Einbeziehung der Mitarbeitenden und Arbeitnehmervertretern
S1-3 Abhilfemaßnahmen und Beschwerdemechanismus
S1-4 Maßnahmen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden
S1-5 Ziele im Zusammenhang mit Mitarbeitenden
S1-6 Entwicklung der Mitarbeitenden
S1-9 Diversität
S1-13 Weiterbildung und Kompetenzentwicklung
S1-16 Vergütungskennzahl
S1-17 Vorfälle, Beschwerden und schwerwiegende Auswirkungen im Zusammenhang mit Menschenrechten
G1-1 Grundsätze zur Unternehmensführung
G1-2 Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich der Zahlungspraktiken
G1-3 Verhinderung und Aufdeckung von Korruption und Bestechung
G1-4
G1-5 Politische Einflussnahme und Lobbytätigkeiten
G1-6 Management der Beziehungen zu Lieferanten, einschließlich der Zahlungspraktiken

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Gruppe Deutsche Börse misst den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle (Corporate Governance) eine hohe Bedeutung bei. Die vorliegende Erklärung zur Unternehmensführung beinhaltet die Berichterstattung über die Corporate Governance der Deutsche Börse AG gemäß Grundsatz 23 Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK). Sie entspricht zudem der von § 315d in Verbindung mit § 289f Handelsgesetzbuch (HGB) geforderten Konzernerklärung zur Unternehmensführung.

Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz

Am 6. Dezember 2024 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG folgende Entsprechenserklärung abgegeben:

"Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der aktuellen Fassung vom 28. April 2022, die am 27. Juni 2022 im Bundesanzeiger bekannt gemacht wurde ("Kodex"), wird derzeit entsprochen und soll auch in Zukunft entsprochen werden.

Auch wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 7. Dezember 2023 sämtlichen Empfehlungen des Kodex entsprochen."

Die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) ist auch im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Entsprechenserklärung zu finden. Ebenso sind dort die Entsprechenserklärungen der vergangenen fünf Jahre verfügbar.

Angaben zu vorrangigen gesetzlichen Regelungen

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG erklären gemäß Empfehlung F.4 DCGK, dass Empfehlung D.4 DCGK aufgrund der vorrangigen gesetzlichen Regelung des § 4b Börsengesetz (BörsG) für die Gesellschaft im Jahr 2024 nicht anwendbar war. Gemäß Empfehlung D.4 DCGK soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Anteilseignervertretern besetzt ist. Gemäß § 4b BörsG unterstützt der Nominierungsausschuss den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG u. a. jedoch auch bei der Ermittlung von Bewerbern für den Vorstand. Da diese Aufgabe gemäß geübter Praxis nicht nur von den Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat wahrgenommen werden soll, gehören dem Nominierungsausschuss auch Arbeitnehmervertreter an.

Angaben zu Anregungen des DCGK

Neben den Empfehlungen, über deren Einhaltung gemäß § 161 AktG im Rahmen der Entsprechenserklärung berichtet wird, sieht der DCGK auch Anregungen vor. Die Deutsche Börse AG erfüllt diese vollständig.

Öffentlich zugängliche Informationen gemäß § 289f Absatz 2 Nr. 1a HGB

Den aktuellen Vergütungsbericht und den Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 AktG, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 AktG und den letzten Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 AktG ist unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vergütung zu finden.

Angaben zu den Unternehmensführungspraktiken

Verhaltensrichtlinien

Die globale Ausrichtung der Gruppe Deutsche Börse erfordert verbindliche Richtlinien und Verhaltensstandards, die weltweit an jedem ihrer Standorte gelten. Die Grundsätze der Zusammenarbeit zielen insbesondere auf Verantwortung, Respekt und gegenseitige Wertschätzung ab. Auch bei der Umsetzung des Geschäftsmodells kommen sie zum Einsatz. Die Kommunikation mit Kunden, Investoren, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit basiert auf zeitnaher Information und Transparenz. Neben gewinnorientiertem Handeln sind anerkannte rechtliche, soziale und ethische Standards die Grundlage für eine nachhaltige Führung der Gruppe Deutsche Börse.

Verhaltenskodex für das Geschäftsleben

Verantwortungsvolles Handeln setzt ein konzernweites, von allen Mitarbeitenden geteiltes Werteverständnis voraus. Die Deutsche Börse AG hat deshalb einen Verhaltenskodex für das Geschäftsleben, der jährlich überprüft wird. Dieser Kodex, der vom Vorstand beschlossen wurde und gruppenweit gültig ist, legt den Grundstein für zentrale ethische und rechtliche Standards, die u. a. folgende Themen umfassen:

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Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften; Hinweisgebersystem

Vertraulichkeit und Umgang mit sensiblen Informationen

Interessenkonflikte

Prävention von Insiderhandel und Marktmanipulation; Regelungen für Mitarbeitendengeschäfte

Korruptionsprävention

Risikomanagement

Umweltbewusstsein

Chancengleichheit und Schutz vor unerwünschtem Verhalten

Gesellschaftliche Verantwortung; Menschenrechte; ethisches Handeln

Der Verhaltenskodex gilt für Mitglieder des Vorstands ebenso wie für alle weiteren Führungskräfte und Mitarbeitende der Gruppe Deutsche Börse. Neben konkreten Regeln enthält der Kodex allgemeine Hinweise, wie Mitarbeitende dazu beitragen können, die festgelegten Werte in ihrem Arbeitsalltag mit Leben zu füllen. Ziele des Verhaltenskodex sind es, Leitlinien für die tägliche gemeinsame Arbeit im Unternehmen zu definieren, zur Lösung von Konflikten sowie zum richtigen Umgang mit ethischen und rechtlichen Herausforderungen beizutragen. Alle neu eingestellten Mitarbeitenden erhalten den Verhaltenskodex als Teil ihrer Arbeitsvertragsunterlagen. Der Verhaltenskodex ist integraler Bestandteil der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Gruppe Deutsche Börse. Verstöße gegen den Kodex können zu disziplinarischen Maßnahmen führen. Das Dokument ist unter www.deutsche-boerse.com >Über uns > Nachhaltigkeit > Reports, Statements, Policies & Guidelines zu finden.

Verhaltenskodex für Lieferanten

Die Einhaltung hoher Standards verlangt die Gruppe Deutsche Börse nicht nur von ihrem Management und ihren Mitarbeitenden, sondern auch von ihren Zulieferern. So fordert unter anderem der von der Deutsche Börse AG und der zentralen Einkaufsabteilung vorgesehene Verhaltenskodex für Lieferanten (Code of Conduct for Suppliers), Menschenrechte und Regelungen zum Umweltschutz zu achten und diesbezügliche Mindeststandards zu berücksichtigen. In diesen Standards wurden auch die Vorgaben des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes aufgenommen. Auch werden die Anforderungen des britischen Modern Slavery Act abgedeckt. Die Unterzeichnung des Verhaltenskodex für Lieferanten oder (in Ausnahmefällen) einer entsprechenden Selbstverpflichtung ist zwingende Voraussetzung für eine Geschäftsbeziehung mit der Deutsche Börse AG und den über den zentralen Einkauf betreuten Gruppengesellschaften. Der Verhaltenskodex für Lieferanten wird unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Sie finden ihn im Internet unter www.deutsche-boerse.com > Über uns > Nachhaltigkeit > Reports, Statements, Policies & Guidelines.

Nachhaltigkeit und Wertmaßstäbe

Das unternehmerische Handeln der Gruppe Deutsche Börse orientiert sich an den Rechtsordnungen und ethischen Standards der Staaten, in denen die Gruppe aktiv ist. Insbesondere die Einhaltung von anerkannten ethischen Standards etablierter Initiativen und Organisationen verdeutlicht, welche Wertvorstellungen für die Gruppe Deutsche Börse maßgebend sind. Die Gruppe Deutsche Börse respektiert die Menschenrechte und ergreift die in dieser Erklärung dargelegten Maßnahmen, um die Einhaltung einer Vielzahl internationaler Standards und Prinzipien zu gewährleisten. Hervorzuheben sind folgende Standards:

UN Global Compact www.unglobalcompact.org: Die freiwillige Wirtschaftsinitiative der Vereinten Nationen verfolgt das Ziel, eine nachhaltigere und gerechtere Weltwirtschaft zu verwirklichen. Im Mittelpunkt stehen zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Seit 2009 veröffentlicht die Gruppe Deutsche Börse jährlich einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung des Global Compact.

International Labour Organization www.ilo.org: Die UN-Agentur ist die international verantwortliche Organisation zur Ausarbeitung und Beaufsichtigung weltweiter Gewerkschaftsstandards. Sie bringt Regierungsvertretende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber an einen Tisch und fördert so die Entwicklung gemeinsamer Richtlinien und Programme. Durch die Ratifizierung verpflichtet sich die Gruppe Deutsche Börse zur Einhaltung dieser Standards.

Carbon Disclosure Project (CDP) www.cdp.net/​en: Das Carbon Disclosure Project ist eine globale Plattform zur Offenlegung von Umweltdaten, die Unternehmen, Städte und Länder nutzen, um ihre Umwelt- und Klimastrategien transparent darzustellen. Die Gruppe Deutsche Börse partizipiert seit 2017 an der freiwilligen Initiative des CDP und reicht hierfür einen Bericht in Form eines Fragebogens ein, welcher Informationen bezüglich Treibhausgasemissionen, Reduktionszielen und Klimarisiken offenlegt.

Charta der Vielfalt www.charta-der-vielfalt.de: Als Unterzeichner der Charta der Vielfalt verpflichtet sich das Unternehmen, die Vielfalt seiner Belegschaft, seiner Kunden und Geschäftspartner anzuerkennen, wertzuschätzen und zu fördern - unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung und Identität.

Verankerung von Nachhaltigkeit und Diversität in der Unternehmensführung

Nachhaltigkeit und Diversität sind von zentraler Bedeutung im Rahmen der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe Deutsche Börse. Das Thema ist daher sowohl auf Ebene des Vorstands als auch auf der des Aufsichtsrats fester Bestandteil der Unternehmensführung. Weitere Informationen zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung lassen sich der im "zusammengefassten Lagebericht" enthaltenen "Konzernnachhaltigkeitserklärung" entnehmen.

Kontroll- und Risikomanagementsysteme

Die zentrale Rolle der Gruppe Deutsche Börse in der Finanzbranche verlangt einen verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen und Risiken.

Hierzu gibt es in der Gruppe eine Reihe von Regelungen und Prozessen. Diese umfassen sowohl rechtliche als auch interne Vorgaben, die für einzelne Branchensegmente spezifisch ausgestaltet werden können. Hierzu zählen auch Richtlinien zum Hinweisgebersystem sowie zum Risikomanagement und internen Kontrollsystem.

Hinweisgebersystem

Die Gruppe Deutsche Börse setzt sich mit Nachdruck für die Bekämpfung von Regelverletzungen ein. Das eingesetzte Hinweisgebersystem (Whistleblowing) ist eine internetbasierte Anwendung, die es Mitarbeitenden, Kunden und Dritten ermöglicht, namentlich oder unter Wahrung ihrer Anonymität, Sachverhalte, die potenziell strafbar sein könnten, und regelwidriges Fehlverhalten von Mitarbeitenden oder Dritten, die die Geschäfte der Gruppe Deutsche Börse betreffen, rund um die Uhr zu melden. Weitere Informationen zum Hinweisgebersystem sind unter www.deutsche-boerse.com >Über uns > Kontakt & Services > Hinweisgebersystem zu finden.

Richtlinien und Grundsätze zum Kontroll- und Risikomanagement

Funktionsfähige Kontrollsysteme sind wesentliche Bestandteile stabiler und nachhaltiger Geschäftsprozesse. Die gruppenweiten Kontrollsysteme der Deutschen Börse sind dabei in ein Gesamtkonzept eingebettet, das unter anderem die gesetzlichen Vorschriften, die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, internationale Regelungen und Empfehlungen sowie weitere unternehmensspezifische Richtlinien berücksichtigt. Die zuständigen Verantwortlichen für die einzelnen Elemente des Kontrollsystems stehen untereinander sowie mit dem Vorstand in engem Kontakt. Wesentliche Aspekte zur Ausgestaltung und Umsetzung werden regelmäßig auch an den Aufsichtsrat beziehungsweise dessen Ausschüsse berichtet. Gleichermaßen verfügt die Gruppe über ein konzernweites Risikomanagementsystem, das Funktionen, Prozesse und Verantwortlichkeiten beschreibt und verbindlich regelt. Das interne Kontrollsystem sowie das Risikomanagementsystem decken auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele ab. Details zum internen Kontrollsystem und zum Risikomanagement der Gruppe Deutsche Börse finden sich in dem Abschnitt "Risikobericht".

Aus der Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagementsystem sowie der Berichterstattung der internen Revision zu den durchgeführten risikoorientierten und prozessunabhängigen Kontrollen sind dem Vorstand keine Umstände bekannt, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Ein wesentliches Grundprinzip des deutschen Aktiengesetzes ist das duale Führungsprinzip, das die Organe Vorstand und Aufsichtsrat jeweils mit getrennten eigenständigen Kompetenzen ausstattet.

Beide Gremien erfüllen ihre Aufgaben zum Wohl des Unternehmens und mit dem Ziel einer langfristigen und nachhaltigen Wertsteigerung. Grundlage ihres Handelns ist das Prinzip der verantwortungsvollen Unternehmensführung und Unternehmenskontrolle (Corporate Governance). Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG arbeiten daher eng und vertrauensvoll zusammen. Der Vorstand setzt den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage von Gesellschaft und Konzern sowie den Gang der Geschäfte in Kenntnis. Darüber hinaus informiert er den Aufsichtsrat regelmäßig über alle Fragen der Unternehmensplanung, der Risikolage und des Risikomanagements, der Compliance und der Kontrollsysteme im Unternehmen. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert und abgestimmt und ihre Umsetzung in regelmäßigen Abständen diskutiert. Über Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung für das Unternehmen sind, informiert der Vorstandsvorsitzende den Aufsichtsrat unverzüglich mündlich oder schriftlich.

Der Vorstandsvorsitzende informiert den Aufsichtsratsvorsitzenden zudem fortlaufend und regelmäßig über die Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen sowie langfristige Perspektiven und erörtert diese mit ihm. Zudem kann der Aufsichtsrat jederzeit vom Vorstand einen Bericht insbesondere über Angelegenheiten und geschäftliche Vorgänge bei der Deutsche Börse AG sowie deren Tochterunternehmen verlangen, die auf die Lage der Deutsche Börse AG erheblichen Einfluss haben können. Die Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat enthalten über die gesetzlichen Regelungen hinausgehende Bestimmungen zu den entsprechenden Informationsrechten und -pflichten von Vorstand und Aufsichtsrat.

Vorstand der Deutsche Börse AG

Der Vorstand leitet die Deutsche Börse AG und die Gruppe Deutsche Börse. Im Berichtsjahr gehörten dem Vorstand sechs beziehungsweise ab Juni 2024 sieben Mitglieder an. Zu den wesentlichen Aufgaben des Gremiums zählen die Festlegung der Unternehmensziele und der nachhaltigen, strategischen Ausrichtung, die Steuerung und Überwachung der operativen Einheiten sowie die Einrichtung und Überwachung eines effizienten Risikomanagementsystems.

Der Vorstand ist zuständig für die Aufstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie die Erstellung der unterjährigen Finanzinformationen der Deutsche Börse AG. Ferner hat er für die Einhaltung von Rechtsvorschriften und behördlichen Regelungen zu sorgen.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen im Rahmen des Geschäftsverteilungsplans zugewiesenen Ressorts selbstständig und in eigener Verantwortung. Zusätzlich zu den Geschäftsbereichen gibt es mit den Ressorts des Vorstandsvorsitzenden (CEO), des Finanzvorstands (CFO), des Chief Information Officer/​Chief Operating Officer (CIO/​COO) sowie dem Ressort Governance, People & Culture funktionale Zuständigkeiten. Die Geschäftsbereiche decken die operativen Geschäftsfelder wie die Kassamarktaktivitäten und das Derivategeschäft, das Marktdatengeschäft, die Wertpapierabwicklung und -verwahrung, das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement, Dienstleistungen für den Fondsvertrieb sowie das Geschäftsfeld Investment Management Solutions mit Angeboten in den Bereichen Indizes, Analytik, Nachhaltigkeitsinformationen (ESG) und Softwarelösungen ab. Für Details siehe "Deutsche Börse: Grundlegendes zum Konzern" sowie www.deutsche-boerse.com >Märkte & Services.

Die nähere Ausgestaltung der Vorstandsarbeit wird durch eine Geschäftsordnung bestimmt, die der Aufsichtsrat für den Vorstand erlassen hat. Diese regelt u. a. dem Gesamtvorstand vorbehaltene Angelegenheiten, besondere Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, sowie sonstige Verfahrens- und Beschlussmodalitäten. Der Vorstand tagt regelmäßig im Rahmen von Vorstandssitzungen. Diese werden vom Vorstandsvorsitzenden einberufen, der die Arbeit im Vorstand koordiniert. Jedes Vorstandsmitglied kann die Einberufung einer Sitzung verlangen. Der Gesamtvorstand entscheidet gemäß Geschäftsordnung regelmäßig durch Beschluss möglichst einstimmig oder ansonsten mit der einfachen Mehrheit der an der Beschlussfassung teilnehmenden Mitglieder, soweit nicht Abweichendes angeordnet ist. Im Falle der Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorstandsvorsitzenden entscheidend. Die Geschäftsordnung des Vorstands kann unter www.deutsche-boerse.com >Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand > Geschäftsordnung abgerufen werden.

Weitere Informationen zum Vorstand, die personelle Zusammensetzung sowie die individuellen Mandate und Lebensläufe seiner Mitglieder sind unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand zu finden.

Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand bei wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen und steht ihm bei Fragen von strategischer Bedeutung beratend zur Seite. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat der Aufsichtsrat in der Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt. Des Weiteren bestellt der Aufsichtsrat die Mitglieder des Vorstands, setzt deren Gesamtvergütung fest und prüft Jahres- und Konzernabschluss der Deutsche Börse AG sowie den zusammengefassten Lagebericht. Details zur Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2024 werden im "Bericht des Aufsichtsrats" erläutert.

Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern und setzt sich nach den Vorgaben des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) aus der gleichen Anzahl von Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Die Amtsperiode der derzeitigen Mitglieder endet mit der ordentlichen Hauptversammlung 2027.

Der Aufsichtsrat trifft sich zu mindestens sechs ordentlichen Sitzungen pro Jahr. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentliche Sitzungen abgehalten. An den Sitzungen nehmen die Mitglieder des Vorstands teil, sofern der Aufsichtsrat im Einzelfall keine abweichende Regelung trifft. Der Aufsichtsrat tagt regelmäßig auch ohne den Vorstand. Hierbei findet anlassbezogen auch ein Austausch mit dem Abschlussprüfer statt. Die Ausschüsse halten ebenfalls regelmäßig Sitzungen ab. Der Aufsichtsrat trifft seine Entscheidungen mit einfacher Mehrheit, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften oder die Satzung etwas anderes vorsehen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die nähere Ausgestaltung der Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse wird insbesondere durch die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats bestimmt, die unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Geschäftsordnung abrufbar ist.

Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig, mindestens jährlich, sowohl die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen von Vorstand und Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit sowie ihrer jeweiligen Mitglieder als auch die Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung von Vorstand und Aufsichtsrat. Er legt seiner Überprüfung dabei einen Katalog mit konkreten Zielvorgaben einschließlich eines Kompetenzprofils zugrunde, welches seinerseits regelmäßig vom Aufsichtsrat überprüft wird. Als Ergebnis der Überprüfung ist die Qualifikationsmatrix in diesem Jahr um zwei Kompetenzen erweitert und zudem weiter konkretisiert worden. Die Änderungen können dem Abschnitt "Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats" entnommen werden.

Der Aufsichtsrat überprüft zudem regelmäßig, mindestens jährlich, die Effektivität seiner Tätigkeit, erörtert Verbesserungsmöglichkeiten und beschließt hierzu geeignete Maßnahmen, soweit erforderlich. Die konkreten Zielvorgaben sind im Abschnitt "Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats" beschrieben und die jährliche Effektivitätsprüfung ist im Abschnitt "Effektivitätsprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats" zu finden.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stimmt sich regelmäßig jeweils mit den Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungstermine ab und hält vor den Sitzungen bei Bedarf jeweils Vorbesprechungen ab. Vor den ordentlichen Sitzungsterminen des Aufsichtsratsplenums finden auch regelmäßig getrennte Vorbesprechungen der Anteilseigner- und Arbeitnehmervertreter statt.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Mit den Ausschüssen verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, die Effizienz seiner Arbeit zu steigern, indem komplexe Sachverhalte in kleineren Gruppen erörtert und für den Gesamtaufsichtsrat vorbereitet werden. Soweit gesetzlich zulässig, wurden auch einzelne Entscheidungsbefugnisse auf die Ausschüsse übertragen. Im Berichtsjahr hatte der Aufsichtsrat zunächst sieben ständige Ausschüsse. Zur Vorbereitung der Neuwahl des Aufsichtsratsvorsitzes nach der Hauptversammlung 2025 wurde mit dem "Chairman Selection Committee" für einen begrenzten Zeitraum ein weiterer Ausschuss gebildet. Dieser Ausschuss löst sich nach der Wahl des künftigen Aufsichtsratsvorsitzes, für den Clara-Christina Streit vom Aufsichtsrat nominiert wurde, automatisch auf. Für Details zu den Ausschüssen siehe die Übersicht "Die Ausschüsse des Aufsichtsrats im Berichtsjahr: Zusammensetzung und Zuständigkeiten". Die Zuständigkeiten der Aufsichtsratsausschüsse sind in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat geregelt. Die Verfahrensregeln der Ausschüsse entsprechen denen des Aufsichtsratsplenums. Die aktuellen Aufgaben und die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse können unter www.deutsche-boerse.com > Corporate Governance > Investor Relations > Aufsichtsrat > Ausschüsse eingesehen werden.

Die Ausschussvorsitzenden berichten jeweils dem Aufsichtsratsplenum über die Gegenstände und Beschlüsse der Ausschusssitzungen. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtet zudem im Prüfungsausschuss und im Plenum über ihren regelmäßigen Austausch mit dem Abschlussprüfer außerhalb der Sitzungen. Details zu den konkreten Tätigkeiten und Sitzungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr können dem "Bericht des Aufsichtsrats" entnommen werden.

Weitere Informationen zum Aufsichtsrat sowie zu den Ausschüssen, die personelle Zusammensetzung, die individuellen Mandate und die Lebensläufe der Mitglieder können unter www.deutsche-boerse.com >Corporate Governance > Investor Relations > Aufsichtsrat abgerufen werden..

Die Ausschüsse des Aufsichtsrats im Berichtsjahr: Zusammensetzung und Zuständigkeiten

Prüfungsausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Barbara Lambert (Vorsitzende) □ Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Dr. Andreas Gottschling □ Mind. ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung 2
□ Dr. Anja Greenwood 1 (seit 14.05.2024) □ Alle Mitglieder mit Vertrautheit im Finanzsektor
□ Oliver Greie 1 □ Bedingung für den Vorsitz des Ausschusses: Unabhängigkeit und besondere Kenntnisse und Erfahrungen entweder in (i) der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen oder (ii) der Abschlussprüfung, wobei zur Rechnungslegung bzw. zur Abschlussprüfung auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und ihre Prüfung gehören
□ Susann Just-Marx 1 (bis 14.05.2024) □ Ausgeschlossen vom Vorsitz: Vorsitzender des Aufsichtsrats, ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft, deren Bestellung vor weniger als zwei Jahren endete
□ Achim Karle 1
□ Sigrid Kozmiensky (seit 14.05.2024)
□ Michael Rüdiger (bis 14.05.2024)
Zuständigkeiten
□ Behandlung von Fragen der Aufstellung des jährlichen Budgets und Finanzthemen, insbesondere Kapitalmanagement
□ Behandlung von Fragen der Angemessenheit und Wirksamkeit der Kontrollsysteme der Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich Risikomanagement, Compliance und interner Revision
□ Behandlung der Prüfberichte sowie von Fragen der Rechnungslegung, einschließlich der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses
□ Halbjahresfinanzberichte und etwaige Quartalsfinanzberichte, Erörterung der Ergebnisse der prüferischen Durchsichten mit dem Abschlussprüfer
□ Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts, Erörterung des Prüfberichts mit dem Abschlussprüfer sowie Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Feststellung des Jahresabschlusses, über die Billigung des Konzernabschlusses und über den Beschlussvorschlag des Vorstands zur Gewinnverwendung
□ Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung über die Wahl des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers sowie des Prüfers für den Halbjahresfinanzbericht, sofern dieser geprüft oder einer prüferischen Durchsicht unterzogen wird, und Abgabe einer entsprechenden Empfehlung an den Aufsichtsrat
□ Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung (§§ 289b, 315b HGB)
□ Überwachung der Abschlussprüfung, insbesondere der Auswahl und der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Qualität der Abschlussprüfung und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen
□ Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer sowie den Konzernabschlussprüfer, insbesondere auch die Entscheidung über und die Beauftragung der Erteilung des Prüfungsauftrags für (i) eine prüferische Durchsicht oder Prüfung von Halbjahresfinanzberichten, (ii) die Überprüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung und (iii) die Prüfung des Vergütungsberichts, sowie die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung
□ Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG und über die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB
□ Kontrollverfahren zu Geschäften mit nahestehenden Personen nach § 111a Absatz 2 Satz 2 AktG
□ Recht jedes Mitglieds des Prüfungsausschusses, über den Vorsitz des Prüfungsausschusses unmittelbar bei den Leitern wesentlicher Zentralbereiche der Gesellschaft Auskünfte einzuholen; der Vorsitz des Prüfungsausschusses teilt eingeholte Auskünfte allen Ausschussmitgliedern mit

1) Arbeitnehmervertreter

2) Den nach § 100 Absatz 5 AktG erforderlichen Sachverstand im Prüfungsausschuss decken auf dem Gebiet Abschlussprüfung und auf dem Gebiet Rechnungslegung Barbara Lambert und Sigrid Kozmiensky (seit 14.05.2024) ab. Zuvor verfügte zusätzlich Michael Rüdiger (bis 14.05.2024) über den erforderlichen Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung. Zu den Details siehe den Abschnitt "Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats".

Nominierungsausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Martin Jetter (Vorsitzender) □ Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
□ Dr. Markus Beck1 □ Mind. fünf weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Prof. Dr. Nadine Brandl 1
□ Dr. Anja Greenwood 1
□ Barbara Lambert (seit 14.05.2024)
□ Michael Rüdiger (bis 14.05.2024)
□ Clara-Christina Streit
Zuständigkeiten
□ Erarbeitung eines Diversitätskonzepts für den Aufsichtsrat
□ Befassung mit der regelmäßigen, mindestens jährlichen Bewertung der Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie mit möglichen Verbesserungen
□ Befassung mit der regelmäßigen, mindestens jährlichen Bewertung der Qualifikationserfordernisse der einzelnen Vorstandsmitglieder und der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats wie auch von Vorstand und Aufsichtsrat in ihrer Gesamtheit
□ Darstellung der Kompetenzen in der Qualifikationsmatrix und Vorbereitung der Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat
□ Vorschlag geeigneter Kandidierender an den Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung (durch die Anteilseignervertreter) einschließlich der regelmäßigen Befassung mit den konkreten Zielvorgaben sowie eines Kompetenzprofils als Grundlage für Vorschläge geeigneter Kandidierenden
□ Überprüfung der Grundsätze für die Auswahl und Bestellung der Vorstandsmitglieder und Abgabe diesbezüglicher Empfehlungen an den Aufsichtsrat
□ Befassung mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand, Ermittlung von geeigneten Kandidierenden für die Besetzung einer Stelle im Vorstand und Vorbereitung der Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat
□ Abschluss, Änderung und Beendigung von Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder in dem vom Aufsichtsrat vorgegebenen Rahmen
□ Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats über das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder
□ Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrats über die Festsetzung der Gesamtbezüge und der Ruhegehälter einzelner Vorstandsmitglieder sowie über die Festsetzung von Hinterbliebenenbezügen und etwaigen sonstigen Leistungen verwandter Art, regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsbezüge und ggf. Erarbeitung von Anpassungsvorschlägen
□ Vorbereitung der Vergütungsberichterstattung hinsichtlich Vorstand und Aufsichtsrat
□ Zustimmung zur Übernahme von Vorstands-, Aufsichtsrats-, Beirats- und ähnlichen Mandaten sowie von sonstigen Nebentätigkeiten und Ehrenämtern durch Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG sowie etwaige Befreiungen von der Zustimmungspflicht
□ Zustimmung zur Erteilung oder zum Widerruf von Generalvollmachten
□ Zustimmung, soweit der Vorstand Angestellten Ruhegelder zusagt, sonstige individualrechtliche Altersversorgung einräumt oder Betriebsvereinbarungen über die Errichtung von Versorgungswerken abschließen möchte
□ Entscheidung über Aufschub der Offenlegung von Insiderinformationen sowie über einen Entwurf einer Ad-hoc-Mitteilung bei Informationen, die in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats fallen
□ Sonstige Aufgaben gemäß § 4b Absatz 5 BörsG

1) Arbeitnehmervertreter

Risikoausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Dr. Andreas Gottschling (Vorsitzender) □ Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Dr. Markus Beck 1 (seit 14.05.2024)
□ Susann Just-Marx 1 (bis 14.05.2024)
□ Barbara Lambert
□ Rainer Müller 1 (seit 14.05.2024)
□ Daniel Vollstedt 1 (bis 14.05.2024)
Zuständigkeiten
□ Überprüfung des Risikomanagement-Frameworks einschließlich der Risikobereitschaft sowie der Risikomanagement-Roadmap
□ Kenntnisnahme und Prüfung der periodischen Risikomanagement- und Compliance-Berichte
□ Beaufsichtigung der Überwachung der operationellen und finanziellen Risiken sowie der Geschäftsrisiken der Gruppe
□ Kenntnisnahme und Erörterung der jährlichen Berichte über maßgebliche Risiken und über die Risikomanagementsysteme der regulierten Gesellschaften der Gruppe, soweit gesetzlich zulässig

Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Martin Jetter (Vorsitzender) □ Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
□ Dr. Anja Greenwood 1 (bis 14.05.2024) □ Mind. fünf weitere Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Achim Karle 1
□ Dr. Carsten Schäfer 1 (seit 14.05.2024)
□ Peter Sack 1 (bis 14.05.2024)
□ Charles Stonehill
□ Chong Lee Tan
□ Regina-Maria Wohak 1 (seit 14.05.2024)
Zuständigkeiten
□ Beratung des Vorstands in Angelegenheiten mit strategischer Bedeutung für die Gesellschaft und für die mit ihr verbundenen Unternehmen
□ Befassung mit Fragen der grundsätzlichen geschäftspolitischen und unternehmerischen Ausrichtung sowie mit dem Unternehmenszweck (Purpose)
□ Befassung mit der nachhaltigen Unternehmensführung sowie der Geschäftstätigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG-Kriterien) in der Gruppe Deutsche Börse (sofern nicht im Zuständigkeitsbereich eines anderen Ausschusses)
□ Befassung mit bedeutsamen Projekten für die Gruppe Deutsche Börse

1) Arbeitnehmervertreter

Technologieausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Shannon Johnston (Vorsitzende) □ Mind. vier Mitglieder, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Dr. Markus Beck 1 (bis 14.05.2024)
□ Dr. Andreas Gottschling
□ Rainer Müller 1 (seit 14.05.2024)
□ Dr. Carsten Schäfer 1 (seit 14.05.2024)
□ Peter Sack 1 (bis 14.05.2024)
□ Charles Stonehill
□ Daniel Vollstedt 1 (bis 14.05.2024)
□ Regina-Maria Wohak 1 (seit 14.05.2024)
Zuständigkeiten
□ Unterstützung des Aufsichtsrats bei der Erfüllung der Aufsichtspflichten hinsichtlich der Informationstechnologie zur Ausführung der Geschäftsstrategie der Gruppe sowie im Hinblick auf die Informationssicherheit
□ Beratung zur IT-Strategie und IT-Architektur
□ Beaufsichtigung der Überwachung technologischer Innovationen, von IT-Service-Bereitstellungen und der technischen Leistungsfähigkeit und Stabilität der IT-Systeme, operationeller IT-Risiken und von Informationssicherheitsdiensten und -risiken

Präsidialausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Martin Jetter (Vorsitzender) □ Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
□ Dr. Markus Beck 1 □ Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sowie je ein Anteilseigner- und ein Arbeitnehmervertreter, die vom Aufsichtsrat gewählt werden
□ Prof. Dr. Nadine Brandl 1
□ Clara-Christina Streit
Zuständigkeiten
□ Eilbedürftige Angelegenheiten

1) Arbeitnehmervertreter

Vermittlungsausschuss

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Martin Jetter (Vorsitzender) □ Vorsitzender des Aufsichtsrats als Ausschussvorsitzender
□ Dr. Markus Beck 1 □ Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sowie je ein Anteilseigner- und ein Arbeitnehmervertreter
□ Oliver Greie 1
□ Barbara Lambert
Zuständigkeiten
□ Aufgaben gemäß § 31 Absatz 3 MitbestG

Chairman Selection Committee (seit 19. September 2024, temporär)

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Mitglieder Regelungen für die Zusammensetzung
□ Charles Stonehill (Vorsitzender) □ Vom Aufsichtsrat festgelegt
□ Dr. Markus Beck 1
□ Dr. Anja Greenwood 1
□ Martin Jetter
□ Barbara Lambert
□ Rainer Müller 1
Zuständigkeiten
□ Vorbereitung der Neuwahl des Aufsichtsratsvorsitzes, insbesondere Empfehlung eines Kandidierenden zur Wahl durch den Aufsichtsrat

1) Arbeitnehmervertreter

Ziele für die Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats

Mit Blick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat gemäß Empfehlung C.1 DCGK einen Katalog mit konkreten Zielvorgaben einschließlich eines Kompetenzprofils beschlossen, das vor allem der künftigen Nominierung von Mitgliedern zugrunde gelegt werden soll. Zu diesen Zielvorgaben gehören Qualifikationserfordernisse ebenso wie im Rahmen eines Diversitätskonzepts umzusetzende Ziele zur Vielfalt der Zusammensetzung. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit sowie über Integrität und charakterliche Eignung zur Wahrnehmung des Mandats verfügen. Mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat soll zudem unabhängig sein. Die Zielvorgaben einschließlich des Kompetenzprofils werden vom Aufsichtsrat regelmäßig, mindestens einmal jährlich, überprüft und bei Bedarf angepasst. Der Stand der Umsetzung kann der "Qualifikationsmatrix: Profil und besondere Kompetenzen der Aufsichtsratsmitglieder" entnommen werden.

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Nominierungsausschusses die konkreten Zielvorgaben überprüft und die besonderen Kompetenzen um die Kompetenz "Personal" sowie um eine nunmehr eigenständige Kompetenz "Daten, Indizes und Analytik" erweitert. Ferner sind die bestehenden Kompetenzen konkretisiert worden. Damit passt der Aufsichtsrat das Kompetenzprofil an den sich entwickelnden Geschäftsumfang der Gruppe Deutsche Börse und die sich ändernden Vorgaben und Erwartungen an und betont dabei insbesondere die zunehmende Bedeutung des Segments "Investment Management Solutions" (vormals "Pre-Trading"). Auch wurde die Erfüllung der Zielvorgaben sowohl hinsichtlich des Gesamtgremiums als auch der einzelnen Mitglieder vom Aufsichtsrat mit Unterstützung seines Nominierungsausschusses überprüft und ebenfalls bestätigt.

Kompetenzprofil

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen aufgrund ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen in der Lage sein, die Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tätigen Unternehmen wahrzunehmen. Hierzu hat der Aufsichtsrat erforderliche Basiskompetenzen sowie besondere Kompetenzen festgelegt. Die Anforderungen an die besonderen Kompetenzen leiten sich aus dem Geschäftsmodell, den Unternehmenszielen und aus spezifischen, für die Gruppe Deutsche Börse geltenden Regulierungen ab.

Basiskompetenzen

Diese erforderlichen Basiskompetenzen liegen idealerweise bei jedem Aufsichtsratsmitglied vor:

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Verständnis von kaufmännischen Fragen

Analytische und strategische Fähigkeiten

Verständnis des Corporate Governance-Systems

Kenntnis des Sektors, in dem das Unternehmen tätig ist

Verständnis der Aktivitäten der Deutsche Börse AG

Verständnis der Struktur der Gruppe Deutsche Börse

Verständnis von Nachhaltigkeitsfragen mit Relevanz für die Deutsche Börse AG

Verständnis der eigenen Position und der Verantwortlichkeiten

Besondere Kompetenzen

Die Anforderungen an die besonderen Kompetenzen beziehen sich auf den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit. Mindestens zwei Mitglieder sollten jeweils über fundierte Kenntnisse insbesondere in folgenden Themen verfügen:

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Daten, Indizes und Analytik

Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte

Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft

Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)

Strategie

Nachhaltigkeit

Rechnungslegung, Finanzen und Audit

Risikomanagement und Compliance

Personal

Regulatorische Anforderungen, Recht

Der Aufsichtsrat erfüllt nach eigener Einschätzung in seiner derzeitigen Zusammensetzung die vorgenannten Qualifikationserfordernisse. Ferner werden die im Aktiengesetz sowie im DCGK vorgesehenen Anforderungen an den Sachverstand im Prüfungsausschuss auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung erfüllt. Barbara Lambert als Vorsitzende des Prüfungsausschusses verfügt über den erforderlichen Sachverstand sowohl auf dem Gebiet Abschlussprüfung als auch auf dem Gebiet Rechnungslegung. Dies gilt auch für Sigrid Kozmiensky als Mitglied des Prüfungsausschusses, die ebenfalls auf beiden Gebieten, Abschlussprüfung und Rechnungslegung, über den erforderlichen Sachverstand verfügt.

Barbara Lambert hat in der Schweiz Wirtschaftswissenschaften studiert und erlangte dort auch ihr Diplom als Wirtschaftsprüferin. Als langjährige aktive Wirtschafts- und Bankenprüferin kann sie auf eine tiefgreifende Erfahrung in der Durchführung und Leitung von Prüfungsaktivitäten insbesondere im Finanzsektor zurückgreifen. Zudem bildet sie sich im Bereich der Wirtschaftsprüfung bis heute regelmäßig fort. Barbara Lambert ist neben ihrem Vorsitz im Prüfungsausschuss der Deutsche Börse AG Mitglied beziehungsweise Vorsitzende in folgenden Prüfungs- und Risikoausschüssen von Verwaltungs- und Aufsichtsräten: Implenia AG (seit 2019), Merck KGaA (seit 2023) sowie bei UBS Switzerland AG (seit 2022). Ferner war sie bis zum 31. März 2024 Mitglied im Aufsichtsrat der Synlab AG und bis zum 30. Juni 2024 Mitglied im Verwaltungsrat der Credit Suisse (Schweiz) AG, die derselben Unternehmensgruppe wie die UBS Switzerland AG angehört. In diesen Funktionen nimmt sie regelmäßig an den durch die Unternehmen angebotenen Trainings teil. Über ihre Tätigkeit in Verwaltungs- und Aufsichtsräten hinaus ist Barbara Lambert Mitglied in zahlreichen einschlägigen Berufsverbänden und Netzwerken wie dem Schweizer Expertenverband für Wirtschaftsprüfung, Steuern und Treuhand (EXPERT-Suisse), in welchem sie bis 2007 auch Mitglied der Expertengruppe Bankenrevision war, und dem German Audit Committee Chair Network des Audit Committee Institute e.V. Die Mitgliedschaften in diesen Verbänden und Netzwerken dienen neben dem fachlichen Austausch auch ihrer Fort- und Weiterbildung. Der ausführliche Lebenslauf ist unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Barbara Lambert abrufbar.

Sigrid Kozmiensky ist studierte Diplom-Kauffrau mit Schwerpunkt im Bereich Rechnungswesen, Prüfungswesen sowie Steuerlehre und verfügt über langjährige Erfahrungen im nationalen und internationalen Finanzsektor, insbesondere in den Bereichen der Wirtschaftsprüfung, des Risikomanagements sowie der Aufsicht von global systemrelevanten Banken. Sigrid Kozmiensky ist seit Juli 2024 Mitglied des Vorstands der BayernLB und Chief Risk Officer. In dieser Rolle ist sie auch Mitglied des Aufsichtsrats der DKB AG, wo sie unter anderem Mitglied des Risikoausschusses ist. Zuvor war sie Mitglied des Vorstands und Chief Risk Officer bei der ING-DiBa AG und war bis März 2024 Mitglied des Aufsichtsrats der Bayerischen Börse AG. Bei der Deutsche Börse AG ist sie Mitglied des Prüfungsausschusses. Sigrid Kozmiensky nimmt regelmäßig an den durch die Unternehmen angebotenen Trainings teil und ist zudem Mitglied in einschlägigen Netzwerken, wie dem Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung e.V. (FIRM, seit 2020), und Verbänden, wie dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V. und dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschland e.V. Der ausführliche Lebenslauf ist unter www.deutsche-boerse.com >Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat > Sigrid Kozmiensky abrufbar.

Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder

Dem Aufsichtsrat soll nach Empfehlung C.6 DCGK auf Anteilseignerseite eine nach deren Einschätzung angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder angehören. Vor diesem Hintergrund haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat beschlossen, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig sein soll. Ein Aufsichtsratsmitglied ist im Sinne der Empfehlung C.6 DCGK als unabhängig anzusehen, wenn es unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Anteilseigner ist. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht mehr als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zur Gesellschaft oder zu deren Vorstand steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Empfehlung C.7 DCGK sieht daneben vor, dass jedenfalls mehr als die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig von Vorstand und Gesellschaft sein soll.

Nach Einschätzung der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat sind sämtliche seiner Anteilseignervertreter unabhängig.

Diversitätskonzept für Vorstand und Aufsichtsrat

Das vom Aufsichtsrat nach § 289f Absatz 2 Nr. 6 HGB verabschiedete Diversitätskonzept für Vorstand und Aufsichtsrat verfolgt das Ziel, bei der Zusammensetzung beider Gremien eine große Bandbreite von Perspektiven und Erfahrungen zu erreichen. Die Umsetzung des Konzepts erfolgt im Rahmen des Auswahlprozesses und der Ernennung neuer Vorstandsmitglieder beziehungsweise bei Vorschlägen zur Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder.

Flexible Altersgrenze und Zugehörigkeitsdauer

Die vom Aufsichtsrat in seiner Geschäftsordnung niedergelegte flexible Regelung zur Altersgrenze (Regelaltersgrenze von 70 Jahren) wird bei den Kandidierendenvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigt. Des Weiteren sieht die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats eine Regelzugehörigkeitsgrenze von nicht länger als zwölf Jahren vor, die der Aufsichtsrat bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigen soll.

Die flexible Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sieht eine Bestellung bis zum Ende des Monats vor, in dem das Vorstandsmitglied sein 60. Lebensjahr vollendet. Ab dem Monat, nach dem das Vorstandsmitglied das 60. Lebensjahr vollendet hat, kann es für einen Zeitraum von jeweils einem Jahr erneut bestellt werden. Die letzte Bestellungsperiode soll allerdings mit Ablauf des Monats enden, in dem das Vorstandsmitglied das 65. Lebensjahr vollendet. Bei der Ernennung von Vorstandsmitgliedern verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel einer für die Gesellschaft optimalen Zusammensetzung des Vorstandsgremiums. Dabei spielen Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachliche und persönliche Qualifikation eine wichtige Rolle. Je nach zu besetzendem Vorstandsressort kommt es dabei nicht nur auf die Breite und Tiefe, sondern auch auf die Aktualität der spezifisch erforderlichen Kenntnisse an. Die flexible Altersgrenze ist ausdrücklich weich formuliert, um dem Aufsichtsrat volle Flexibilität bei seinen Bestellungsentscheidungen zu belassen.

Derzeit gehört dem Vorstand kein Mitglied an, das die Altersgrenze von 65 Jahren überschreitet. Dr. Theodor Weimer, der im Dezember 2024 das 65. Lebensjahr vollendet hat, ist zum 31. Dezember 2024 aus dem Vorstand ausgeschieden.

Frauenanteil in Führungspositionen

Die Gruppe Deutsche Börse ist ein international agierendes Unternehmen. Bei uns tätig zu sein bedeutet, an 60 Standorten mit Mitarbeitenden aus 129 Ländern zusammenzuarbeiten. Wir sind stolz auf die Vielfalt der kulturellen, beruflichen und persönlichen Hintergründe unserer Mitarbeitenden in aller Welt. Wir verpflichten uns, die vielfältige und integrative Kultur der Deutsche Börse AG in allen Dimensionen der Vielfalt zu erhalten, zu unterstützen und zu fördern. Die regulatorischen Vorgaben erfordern es, dass wir in diesem Bericht einen bestimmten Aspekt dieser Vielfalt besonders betrachten: den Anteil von Frauen in Führungspositionen.

Die Deutsche Börse AG erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat. Dies gilt insbesondere auch für die seit 2021 geltenden Diversitätsanforderungen an den Vorstand. Mit der Bestellung von Dr. Stephanie Eckermann in den Vorstand der Deutsche Börse AG hat dieser seit Juni 2024 zwei weibliche Mitglieder. Der Aufsichtsrat ist entschlossen, den Frauenanteil im Vorstand unter Berücksichtigung der aktuellen Bestellungen weiter zu erhöhen.

Im Aufsichtsrat sind 50 Prozent der Anteilseignervertreter Frauen. Der Aufsichtsrat beabsichtigt, auch künftig ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern bei den Anteilseignervertretern beizubehalten.

Künftige Personalentscheidungen werden den Frauenanteil entsprechend berücksichtigen.

Im Detail: Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern und setzt sich paritätisch aus jeweils 8 Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Für den Aufsichtsrat gilt gemäß § 96 Absatz 2 AktG die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote von 30 Prozent. Um eine mögliche Benachteiligung von Anteilseigner- oder Arbeitnehmervertretern zu verhindern und die Planungssicherheit in den jeweiligen Wahlverfahren zu erhöhen, haben die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat der Gesamterfüllung der Quote nach § 96 Absatz 2 Satz 2 AktG widersprochen. So ist sowohl bei den Anteilseignervertretern als auch bei den Arbeitnehmervertretern jeweils der Mindestanteil von 30 Prozent für jedes Geschlecht einzuhalten. Nach der gesetzlich vorgegebenen Berechnungsmethode bedeutet dies, dass sowohl auf Anteilseignerseite als auch auf Arbeitnehmerseite jeweils mindestens zwei Frauen und zwei Männer dem Aufsichtsrat angehören müssen. Derzeit gibt es sieben Frauen im Aufsichtsrat, vier Frauen bei den Anteilseignervertretern und drei Frauen bei den Arbeitnehmervertretern. Damit wird die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote erfüllt.

Für den Vorstand wurde mit dem Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II) vom 10. Juni 2021 eine gesetzliche Mindestbeteiligung eingeführt. Vorstände von börsennotierten Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern müssen mindestens eine Frau und einen Mann umfassen (§ 76 Absatz 3a AktG). Diese gesetzliche Mindestbeteiligungspflicht ersetzt die Verpflichtung der Unternehmen, eine rechtlich nicht bindende Zielquote festzulegen. Die Deutsche Börse AG erfüllt diese gesetzlichen Anforderungen und berichtet hierüber nach § 289f Absatz 2 Nr. 5a HGB.

Internationalität

Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat soll die Internationalität des Unternehmens widerspiegeln. Mit Dr. Andreas Gottschling, Shannon Johnston, Barbara Lambert, Charles Stonehill, Clara-Christina Streit und Chong Lee Tan gehören dem Aufsichtsrat sechs Anteilseignervertreter an, die eine andere als beziehungsweise nicht ausschließlich die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Des Weiteren verfügt eine Vielzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats über langjährige internationale Berufserfahrung oder hat dauerhaft ihre Arbeitsstätte im Ausland. Somit erfüllt der Aufsichtsrat seine Ziele hinsichtlich der Internationalität seiner Zusammensetzung.

Gleiches gilt für den Vorstand, dem mit Dr. Stephan Leithner ein Mitglied mit österreichischer Staatsangehörigkeit angehört und dessen Mitglieder insgesamt ebenfalls über langjährige internationale Berufserfahrung verfügen. Die Internationalität des Vorstands wird mit Christian Kromann, der die dänische Staatsangehörigkeit besitzt und zum 1. Januar 2025 in den Vorstand der Deutsche Börse AG bestellt wurde, weiter erhöht.

Bildungs- und Berufshintergrund

Der Aufsichtsrat hat sich zum Ziel gesetzt, bei seiner eigenen Zusammensetzung und bei der Zusammensetzung des Vorstands eine angemessene Bandbreite von Ausbildungsgängen und beruflichen Hintergründen zu berücksichtigen. Neben Mitgliedern mit Berufserfahrungen im Bereich Finanzdienstleistungen gehören Vorstand und Aufsichtsrat auch Mitglieder mit einem Hintergrund in der Unternehmensberatung, dem IT-Sektor, der Wirtschaftsprüfung sowie der Verwaltung und Regulierung an. Bei den Ausbildungsgängen überwiegen betriebs-/​volkswirtschaftliche und rechtswissenschaftliche Studiengänge, hinzu kommen u. a. Hintergründe in IT und Ingenieurwesen. Ausbildung und berufliche Erfahrungen tragen insofern auch zur Erfüllung der oben aufgeführten Qualifikationserfordernisse für die Aufsichtsratsmitglieder bei.

Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand der Deutsche Börse AG sind den zuvor genannten Zielen entsprechend zusammengesetzt.

Die nachfolgende Qualifikationsmatrix gibt einen Überblick über die Erfüllung der wesentlichen Zielvorgaben für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie über die Umsetzung des Kompetenzprofils hinsichtlich der besonderen Kompetenzen:

Qualifikationsmatrix: Profil und besondere Kompetenzen der Aufsichtsratsmitglieder

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Martin Jetter (Vorsitzender) Dr. Markus Beck Prof. Dr. Nadine Brandl Dr. Andreas Gottschling
Mitglied seit 2018 2018 2018 2020
Unabhängigkeit unabhängig Arbeitnehmervertreter Arbeitnehmervertreterin unabhängig
Geschlecht männlich männlich weiblich männlich
Geburtsjahr 1959 1964 1975 1967
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch deutsch deutsch, schweizerisch
Internationale Erfahrung ja nein nein ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Ingenieur Jurist Juristin Finanzökonometrie, Wirtschaftswissenschaften
Besondere Kompetenzen
Daten, Indizes und Analytik
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)
Strategie
Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Personal
Regulatorische Anforderungen, Recht
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Dr. Anja Greenwood Oliver Greie
Mitglied seit 2021 2022
Unabhängigkeit Arbeitnehmervertreterin Arbeitnehmervertreter
Geschlecht weiblich männlich
Geburtsjahr 1974 1976
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch
Internationale Erfahrung ja nein
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Juristin Krankenpfleger
Besondere Kompetenzen
Daten, Indizes und Analytik
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)
Strategie
Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Personal
Regulatorische Anforderungen, Recht
scrollen
Shannon Johnston Achim Karle Sigrid Kozmiensky Barbara Lambert
Mitglied seit 2022 2018 2024 2018
Unabhängigkeit unabhängig Arbeitnehmervertreter unabhängig unabhängig
Geschlecht weiblich männlich weiblich weiblich
Geburtsjahr 1971 1973 1973 1962
Staatsangehörigkeit US-amerikanisch deutsch deutsch deutsch, schweizerisch
Internationale Erfahrung ja ja ja ja
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Geistes-/​Bildungswissenschaften Finanzwirt Diplom-Kauffrau Bankkauffrau, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsprüferin
Besondere Kompetenzen
Daten, Indizes und Analytik
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)
Strategie
Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Personal
Regulatorische Anforderungen, Recht
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Rainer Müller Dr. Carsten Schäfer
Mitglied seit 2024 2024
Unabhängigkeit Arbeitnehmervertreter Arbeitnehmervertreter
Geschlecht männlich männlich
Geburtsjahr 1974 1967
Staatsangehörigkeit deutsch deutsch
Internationale Erfahrung nein nein
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Diplom-Wirtschaftsinformatiker Physiker
Besondere Kompetenzen
Daten, Indizes und Analytik
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)
Strategie
Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Personal
Regulatorische Anforderungen, Recht
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Charles Stonehill Clara-Christina Streit Chong Lee Tan Maria-Regina Wohak
Mitglied seit 2019 2019 2021 2024
Unabhängigkeit unabhängig unabhängig unabhängig Arbeitnehmervertreter
Geschlecht männlich weiblich männlich weiblich
Geburtsjahr 1958 1968 1962 1966
Staatsangehörigkeit britisch, US-amerikanisch deutsch, US-amerikanisch singapurisch deutsch
Internationale Erfahrung ja ja ja nein
Bildungs- und Berufshintergrund 1 Historiker Betriebswirtin Wirtschaft und Verwaltung Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin
Besondere Kompetenzen
Daten, Indizes und Analytik
Kapitalmarkt, Geschäftsmodelle von Börsen und digitale Märkte
Clearing-, Abwicklungs- und Verwahrgeschäft
Informationstechnologie und -sicherheit, Digitalisierung (einschließlich Strategie und Umsetzung)
Strategie
Nachhaltigkeit
Rechnungslegung, Finanzen und Audit
Risikomanagement und Compliance
Personal
Regulatorische Anforderungen, Recht

1) Die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder finden Sie unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat.

Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sind im Internet unter www.deutsche-boerse.com >Investor Relations > Corporate Governance > Aufsichtsrat abrufbar. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Vorstands können unter www.deutsche-boerse.com > Investor Relations > Corporate Governance > Vorstand abgerufen werden.

Neben Grundkenntnissen zu Nachhaltigkeitsthemen, die u. a. durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen des gesamten Aufsichtsrats erworben wurden, verfügen einzelne Aufsichtsratsmitglieder über vertiefte Erfahrungen und Kenntnisse zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen. Weitere Informationen zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung lassen sich der im "zusammengefassten Lagebericht" enthaltenen "Konzernnachhaltigkeitserklärung" entnehmen.

Vorbereitung der Wahl eines Anteilseignervertreters im Aufsichtsrat

Die Amtszeit aller Aufsichtsratsmitglieder läuft mit dem Ende der Hauptversammlung 2027 ab. Martin Jetter hat sein Mandat als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG mit Ablauf der Hauptversammlung 2025 niedergelegt. Als künftige Vorsitzende des Aufsichtsrats wurde Clara-Christina Streit durch den Aufsichtsrat auf Vorschlag des von ihm gebildeten Chairman Selection Committee nominiert. Hinsichtlich der Nachfolge von Martin Jetter im Aufsichtsrat hat sich der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats, dessen Aufgabe es ist, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidierende vorzuschlagen, intensiv mit der Wahl eines Anteilseignervertreters im Aufsichtsrat durch die ordentliche Hauptversammlung im Jahr 2025 befasst. Bei der Auswahl dieses Kandidaten wurden die dargestellten Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie das Kompetenzprofil berücksichtigt. Zu diesem Zweck wurde durch die Anteilseigner im Nominierungsausschuss mit Unterstützung einer externen Personalberatung zunächst eine Vorauswahlliste geeigneter Personen erstellt. Nach persönlichen Gesprächen und Interviews mit den Kandidierenden der Vorauswahlliste haben sich die Anteilseigner im Nominierungsausschuss auf einen neuen Kandidaten für die Aufsichtsratswahl 2025 verständigt. Informationen zum Kandidaten samt Lebenslauf werden in der Einberufung der am 14. Mai 2025 stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung der Deutsche Börse AG enthalten sein und können im Vorfeld der Hauptversammlung auch unter www.deutsche-boerse.com/​hv abgerufen werden.

Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für den Aufsichtsrat

Grundsätzlich haben Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich für ihre Aus- und Weiterbildung zu sorgen. Die Deutsche Börse AG folgt der Empfehlung D.11 DCGK sowie den Vorgaben der Leitlinien der European Securities and Markets Authority (ESMA) zu den Leitungsorganen von Marktbetreibern und Datenbereitstellungsdiensten, die Aufsichtsratsmitglieder hierbei zu unterstützen. Dazu bietet sie beispielsweise gezielt Einführungsveranstaltungen für neue Aufsichtsratsmitglieder an und hält Workshops zu ausgewählten Themen aus den Bereichen Strategie, Nachhaltigkeit, IT, Regulierung sowie zu aktuellen Fachthemen und zu Themen von grundsätzlicher Bedeutung ab. So wurden im Berichtsjahr drei Technologieworkshops durchgeführt, zwei zu dem Thema künstliche Intelligenz und einer zum Thema Digital Assets. Darüber hinaus fanden ein Strategie-Workshop zu weltwirtschaftlichen Entwicklungen und ein Workshop zu der geplanten Überarbeitung des Vergütungssystem für den Vorstand im Jahr 2025 statt. Mit diesem Thema hat sich auch der Nominierungsausschuss in zwei gesonderten Workshops befasst. Die Deutsche Börse AG übernimmt die Kosten für die durch die Deutsche Börse AG angebotenen Workshops und Basisschulungen für neue Aufsichtsratsmitglieder. Diese umfassen auch Schulungsveranstaltungen aus dem von ihr selbst konzipierten Fortbildungsprogramm "Qualifizierter Aufsichtsrat". Im Einzelfall übernimmt die Deutsche Börse AG auch die Kosten für Trainingsmaßnahmen durch Dritte.

Weitere Informationen zu den Workshops des Aufsichtsrats finden Sie im Abschnitt "Bericht des Aufsichtsrats".

Effektivitätsprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats

Die Deutsche Börse AG versteht es als wichtigen Bestandteil guter Corporate Governance, die Effektivität der Aufsichtsratsarbeit gemäß Empfehlung D.12 DCGK regelmäßig zu überprüfen. Die jährliche Effektivitätsprüfung wird alle drei Jahre durch einen externen Dienstleister unterstützt, zuletzt im Jahr 2022. Die Effektivitätsprüfung 2024 wurde im dritten Quartal intern mittels eines strukturierten Fragebogens durchgeführt und umfasste die Themen "Aufgaben und Zusammensetzung des Aufsichtsrats", "Zusammenarbeit im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand" und "Sitzungen und Ausschüsse des Aufsichtsrats". Ebenso waren Themen in Bezug auf die Diskussions- und Arbeitskultur und die Behandlung von aktuellen Themen im Aufsichtsrat Bestandteil des Fragebogens. Die Effektivitätsprüfung ergab ein in der Gesamtschau wie auch in den betrachteten Teilbereichen positives Bild. Identifizierte Verbesserungsvorschläge betrafen vor allem die für bestimmte Bereiche der Aufsichtsratsarbeit zur Verfügung stehende Zeit. Eine verstärkte Behandlung von strategischen und nachhaltigkeitsbezogenen Themen durch die Ausweitung der Sitzungsfrequenz des Strategie- und Nachhaltigkeitsausschusses auf drei ordentliche Sitzungen im Jahr, eine Ausweitung der Zeit für den Austausch innerhalb des Aufsichtsrats sowie bei Bedarf eine Verlängerung der Sitzungsblöcke wurden im Aufsichtsrat besprochen und Schritte zu deren Umsetzung eingeleitet.

Langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand

Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zu diesem Zweck befasst sich der Aufsichtsrat beziehungsweise dessen Nominierungsausschuss regelmäßig, mindestens aber einmal jährlich, mit potenziellen Kandidierenden für den Vorstand. An der Abstimmung nimmt auch der Vorsitzende des Vorstands teil, sofern es nicht um seine eigene Nachfolge geht. Der Aufsichtsrat entwirft jeweils ein Bewerberprofil für offene Positionen im Vorstand. Er achtet darauf, dass die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen aller Mitglieder des Vorstands unterschiedlich und ausgewogen sind und verfolgt dabei das von ihm verabschiedete Diversitätskonzept. Zudem lässt sich der Nominierungsausschuss regelmäßig über die Nachfolgeplanung für die Ebene unterhalb des Vorstands unter Berücksichtigung von Diversität und Inklusion informieren und berät den Vorstand insoweit.

Zielgrößen für den Frauenanteil unterhalb des Vorstands

Der Vorstand der Deutsche Börse AG hat gemäß § 76 Absatz 4 AktG Zielgrößen für den Frauenanteil auf den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands, jeweils bezogen auf die Deutsche Börse AG, festgelegt. Bis 31. Dezember 2024 sollte der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 15 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 27 Prozent liegen. Zum 31. Dezember 2024 lag der Frauenanteil in der Deutsche Börse AG in Deutschland auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bei 18 Prozent und auf der zweiten Führungsebene bei 24 Prozent.

Personelle Veränderungen auf der zweiten Führungsebene haben sich auf die Anzahl der weiblichen Führungskräfte und die Erfüllung der prozentualen Zielgröße auf dieser Ebene ausgewirkt. Dedizierte Maßnahmen, um weibliche Talente zu gewinnen, zu entwickeln und gezielt auf Führungsaufgaben vorzubereiten, werden fortgeführt und kontinuierlich ausgebaut. Zudem sind wir Unterzeichner der "Charta der Vielfalt" sowie der "Women's Empowerment Principles (WEPs)" und bekennen uns mit unserem Verhaltenskodex zu unserer gruppenweiten sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung.

Die Gruppe Deutsche Börse hat eine stark internationale Ausrichtung, wodurch bei der Entwicklung weiblicher Führungskräfte und der entsprechenden Besetzung von Führungspositionen eine gesellschafts- und standortübergreifende Betrachtung eine entscheidende Rolle spielt. Hierbei hatte sich der Vorstand das Ziel gesetzt, bis zum 31. Dezember 2024 gruppenweit einen Anteil von Frauen in Führungspositionen von 24 Prozent im oberen Management (erste drei Führungsebenen unterhalb des Vorstands) und von 33 Prozent im unteren Management zu erreichen. Abweichend von der gesetzlichen Verpflichtung wurde die Selbstverpflichtung damit umfangreicher gefasst. Zum einen beziehen sich die hier festgelegten Zielgrößen auf die Gruppe Deutsche Börse (weltweit). Zum anderen wurden die Führungsebenen (Managementpositionen) weiter gefasst, sodass zum Beispiel auch Teamleitungspositionen erfasst sind. Weltweit lagen diese Quoten zum 31. Dezember 2024 bei der Gruppe Deutsche Börse bei 24 Prozent für das obere Management beziehungsweise 33 Prozent für das untere Management.

Aktionärsbeteiligung, transparente Berichterstattung und Kommunikation

Die Aktionär*innen üben ihre Rechte im Rahmen der Hauptversammlung aus.

Die Hauptversammlung wählt u. a. die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat und beschließt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Sie entscheidet des Weiteren insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, die Zustimmung zu Unternehmensverträgen sowie über Satzungsänderungen der Gesellschaft, die Vergütung des Aufsichtsrats, die Billigung des Vergütungssystems für den Vorstand und die Billigung des Vergütungsberichts und bestellt den Abschlussprüfer.

Im Rahmen der jährlich stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung berichten Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionär*innen über das zurückliegende Geschäftsjahr und den Aktionär*innen wird durch den Vorstand Auskunft erteilt.

Im Sinne einer guten Corporate Governance ist es dabei ein Anliegen der Deutsche Börse AG, den Aktionär*innen die Wahrnehmung ihrer Rechte als Anteilseigner möglichst zu erleichtern und einen unmittelbaren Austausch zu ermöglichen.

Hierzu bietet die Deutsche Börse AG ihren Aktionär*innen an, die Hauptversammlung live über das Internet zu verfolgen und sich auch im Wege der elektronischen Kommunikation in der Hauptversammlung durch von der Deutsche Börse AG benannte Stimmrechtsvertreter vertreten zu lassen. Diese üben das Stimmrecht ausschließlich auf der Grundlage der von dem*der Aktionär*in erteilten Weisungen aus und sind auch während der Hauptversammlung erreichbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Stimmabgabe per Briefwahl, dies auch im Wege der elektronischen Kommunikation. In Bezug auf die Stimmabgabe haben die Aktionäre*innen die Möglichkeit, den einzelnen Tagesordnungspunkten zuzustimmen, diese abzulehnen oder sich ihrer Stimme zu enthalten.

Der Aufsichtsrat befasst sich regelmäßig mit den Abstimmungsergebnissen der Hauptversammlung. Eine nähere Befassung mit einzelnen Abstimmungsergebnissen findet insbesondere dann statt, wenn diese nicht in dem vom Aufsichtsrat erwarteten Rahmen liegen, so etwa bei einer erheblichen Abweichung von den Abstimmungsergebnissen vergleichbarer Unternehmen zu grundsätzlich vergleichbaren Beschlussthemen. Dies war bei den Beschlusspunkten der Hauptversammlung im Berichtsjahr nicht der Fall.

Im Berichtsjahr hat der Vorstand gemäß § 15 Abs. 2 der Satzung der Deutsche Börse AG beschlossen, die Hauptversammlung ohne physische Präsenz der Aktionär*innen oder ihrer Bevollmächtigten als virtuelle Hauptversammlung abzuhalten. Die Aktionär*innen konnten die Hauptversammlung live und in voller Länge online verfolgen und ihre Stimmrechte auch im Wege elektronischer Kommunikation durch Briefwahl oder durch Vollmachtserteilung an die Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben. Sie hatten zudem die Möglichkeit, während der Hauptversammlung im Wege der Videokommunikation von ihrem Rede- und Auskunftsrecht Gebrauch zu machen sowie Stellungnahmen im Vorfeld einzureichen. Zudem hat die Gesellschaft auf freiwilliger Basis die Entwürfe mit den wesentlichen Inhalten des Berichts des Vorstandsvorsitzenden und der Rede des Aufsichtsratsvorsitzenden mit einem Vorlauf von mindestens vier Tagen vor der Hauptversammlung veröffentlicht.

Die Satzungsermächtigung des § 15 Abs. 2 der Gesellschaft wird mit Beendigung der Hauptversammlung am 14. Mai 2025 auslaufen. Die virtuelle Durchführung der Hauptversammlung hat sich in den vergangenen Jahren für die Gesellschaft als geeignetes Format bewährt, gerade auch mit Blick auf ihre internationale Aktionärsstruktur. Die Gesellschaft beabsichtigt daher, diese Ermächtigung für weitere zwei Jahre erneuern zu lassen.

Künftige virtuelle Hauptversammlungen sollen auch weiterhin so ausgestaltet sein, dass sie im Wesentlichen mit den ordentlichen Hauptversammlungen der letzten Jahre vergleichbar sind. So soll auch zukünftig von der Einreichung und Beantwortung von Fragen schon im Vorfeld einer virtuellen Hauptversammlung abgesehen werden. Zudem sollen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder persönlich vor Ort teilnehmen, sofern dem keine dringenden Gründe entgegenstehen.

Für zukünftige Hauptversammlungen soll - wie bisher - jeweils gesondert und unter Berücksichtigung der Umstände des jeweiligen Einzelfalls sowie der Interessen der Gesellschaft und ihrer Aktionäre entschieden werden, ob von der Ermächtigung Gebrauch gemacht und die Versammlung als virtuelle Hauptversammlung abgehalten werden soll. Für die ordentliche Hauptversammlung 2025 hat der Vorstand entschieden, von der Ermächtigung gemäß § 15 Abs. 2 der Satzung keinen Gebrauch zu machen und die Hauptversammlung als Präsenzveranstaltung durchzuführen.

Um größtmögliche Transparenz und Informationsgleichheit zu gewährleisten, folgt die Unternehmenskommunikation der Deutsche Börse AG allgemein dem Anspruch, dass alle Zielgruppen alle relevanten Informationen zum selben Zeitpunkt erhalten. Mit ihrem Finanzkalender informiert die Deutsche Börse AG deshalb Aktionär*innen, Analyst*innen, Aktionärsvereinigungen, Medien und die interessierte Öffentlichkeit über die wichtigsten Termine, wie die Hauptversammlung oder die Veröffentlichung von Finanzberichten.

Neben Ad-hoc-Meldungen, Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften (Managers' Transactions) und Stimmrechtsmitteilungen sind auch Geschäfts- und Zwischenberichte sowie Unternehmensnachrichten unter www.deutsche-boerse.com/​ir abrufbar. Über den Jahres- und Konzernabschluss und die Zwischenberichte informiert die Deutsche Börse AG in Telefonkonferenzen für Analyst*innen und Investoren. Darüber hinaus hält sie regelmäßig einen Investorentag ab und erläutert fortlaufend ihre Strategie und Geschäftsentwicklung allen interessierten Parteien unter Beachtung des Grundsatzes zeitgleicher Information für alle Zielgruppen weltweit.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

In ihrem Geschäftsbericht informiert die Deutsche Börse AG ihre Anteilseigner und die interessierte Öffentlichkeit detailliert über die geschäftliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Berichtsjahr. Weitere Informationen veröffentlicht die Gesellschaft mit dem Halbjahresfinanzbericht und zwei Quartalsmitteilungen. Die Jahresabschlussunterlagen sowie der Geschäftsbericht erscheinen binnen 90 Tagen nach Ende des Geschäftsjahres (31. Dezember), die unterjährigen Finanzinformationen (Halbjahresfinanzbericht und Quartalsmitteilungen) binnen 45 Tagen nach Ende des jeweiligen Quartals beziehungsweise Halbjahres. Jahres- und Konzernabschluss werden nach Vorbereitung durch den Prüfungsausschuss im Gesamtaufsichtsrat und mit dem Wirtschaftsprüfer erörtert, geprüft und gebilligt. Den Halbjahresfinanzbericht und die Quartalsmitteilungen für das erste und dritte Quartal erörtert der Vorstand mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vor der Veröffentlichung. Den Halbjahresfinanzbericht unterzieht der Wirtschaftsprüfer einer prüferischen Durchsicht.

Die Hauptversammlung 2024 wählte, dem Vorschlag des Aufsichtsrats folgend, die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, (PwC) erneut zum Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss 2024 und für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts im Berichtsjahr sowie zum Prüfer des Nachhaltigkeitsberichts und des Konzernnachhaltigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2024. Da das CSRD-Umsetzungsgesetz im Jahr 2024 nicht in Kraft getreten ist, ist auch die damit verbundene Pflicht zur Aufstellung und Prüfung eines Konzernnachhaltigkeitsberichts für das Geschäftsjahr 2024 weggefallen. Die Gruppe Deutsche Börse hat sich gleichwohl dafür entschieden, die im zusammengefassten Lagebericht enthaltene Konzernnachhaltigkeitserklärung einer freiwilligen betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch PwC zu unterziehen. Zudem wurde im Geschäftsjahr 2024 PwC auch mit einer formellen und inhaltlichen Prüfung des Vergütungsberichts beauftragt. Die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer sind Marc Billeb und Dr. Michael Rönnberg. Beide sind seit dem Geschäftsjahr 2021 für die Prüfung zuständig. Der Vorschlag des Aufsichtsrats stützte sich auf eine entsprechende Empfehlung des Prüfungsausschusses. Vor der Wahl hatte dieser die erforderliche Unabhängigkeitserklärung von PwC eingeholt. Demzufolge bestehen keine persönlichen, geschäftlichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits, die Zweifel an der Unabhängigkeit begründen können. Der Prüfungsausschuss hat während des Berichtsjahres überwacht, dass diese Unabhängigkeit weiterhin bestand. Zudem hat der Ausschuss 2024 den Rechnungslegungsprozess überwacht. Über seine Arbeit und seine Erkenntnisse wurde der Aufsichtsrat zeitnah unterrichtet; wesentliche Feststellungen haben sich nicht ergeben. Angaben zu Prüfungsleistungen und -honoraren des Abschlussprüfers sind in Erläuterung 6 des Konzernanhangs nachzulesen.

Deutsche Börse AG (Erläuterungen auf Basis des HGB)

Der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Er liegt den folgenden Erläuterungen zugrunde.

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Geschäftsmodell und allgemeine Lage der Gesellschaft

Die Deutsche Börse AG ist die Muttergesellschaft der Gruppe Deutsche Börse. Die Geschäftsaktivitäten der Muttergesellschaft umfassen vor allem den Betrieb des Kassa- und Terminmarktes, der sich im Segment Trading & Clearing widerspiegelt. Darüber hinaus betreibt die Deutsche Börse AG wesentliche Teile der Informationstechnologie der Gruppe. Die Entwicklung des Segments Securities Services (ehem. "Clearstream") der Gruppe spiegelt sich in der wirtschaftlichen Entwicklung der Deutsche Börse AG überwiegend aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Clearstream Holding AG wider. Das Geschäft und die Rahmenbedingungen der Deutsche Börse AG entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe. Diese werden im Abschnitt "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" beschrieben.

Überblick über den Geschäftsverlauf der Deutsche Börse AG im Berichtsjahr

Nach einem von hohen Inflationsraten und steigenden Zinsen geprägten Jahr 2023, zeigten die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken im Geschäftsjahr 2024 zum größten Teil Wirkung. Ein signifikanter Rückgang der Inflation im Euroraum und in den USA bewegte die Zentralbanken in einen Zinssenkungszyklus einzutreten, um den Abschwung der Wirtschaft zu verlangsamen. Dies ging mit Unsicherheiten der Marktteilnehmenden und einer höheren Zinsvolatilität an den Finanzmärkten einher. Die Volatilität an den Aktienmärkten lag dabei insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Gleichermaßen suchten Anleger in einem niedrigeren Zinsumfeld nach Alternativen auf den Aktienmärkten. Mit abnehmender Marktvolatilität reduzierte sich infolgedessen auch der Handel im Segment "Trading & Clearing". Die Umsatzerlöse der Gesellschaft sind im Geschäftsjahr 2024 um 3 Prozent gestiegen und lagen damit im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens. Demgegenüber sind die Gesamtkosten (Personalaufwand, Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) um 10 Prozent gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im Geschäftsjahr 2024 bei 1,7 Mrd. € und damit über der Prognose für das Geschäftsjahr 2024 in Höhe von 1,6 Mrd. €. Der Jahresüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent gesunken. Der Rückgang des Jahresüberschusses ist vor allem durch einmalige Sondereffekte im Beteiligungsergebnis des Vorjahres begründet. Dies resultierte zum einen aus der erstmaligen phasengleichen Gewinnvereinnahmung der Clearstream Holding AG und zum anderen aus Umstrukturierungen der Konzernbeteiligungen der Deutsche Börse AG. Auf Basis dieser Entwicklungen beurteilt der Vorstand der Deutsche Börse AG die Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 als positiv.

Geschäftszahlen der Deutsche Börse AG

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in Mio. € 2024 2023 Veränderung
Umsatzerlöse 1.751,6 1.697,4 3 %
Gesamtkosten 1.412,7 1.280,7 10 %
Beteiligungsergebnis 1.177,7 1.764,0 - 33 %
EBITDA 1.719,1 2.698,8 - 36 %
Jahresüberschuss 1.323,5 2.118,4 - 38 %
Ergebnis je Aktie (€) 1 7,20 11,44 - 37 %

1) Berechnung auf Basis des gewichteten Durchschnitts der Aktien im Umlauf

Ertragslage der Deutsche Börse AG

Die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG sind im Jahr 2024 um 3 Prozent gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Umsatzerlöse im Segment Trading & Clearing in Höhe von 41,5 Mio. €. Zur Entwicklung des Segments Trading & Clearing wird ergänzend auf den Abschnitt "Segment Trading & Clearing" verwiesen. Die übrigen Segmente betreffen im Wesentlichen die Bereitstellung von Zentralfunktionen. Dagegen beeinflussen diese Segmente Beteiligungserträge der Gesellschaft maßgeblich. Die Verteilung der Erlöse auf die einzelnen Segmente der Gesellschaft ist aus der Tabelle "Umsatzerlöse nach Segmenten" ersichtlich.

Die Gesamtkosten der Gesellschaft lagen 10 Prozent über den Kosten des Vorjahres. Ihre Zusammensetzung ist der Tabelle "Überblick Gesamtkosten" zu entnehmen. Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 415,1 Mio. € gestiegen. Der Anstieg der Personalkosten ist im Wesentlichen auf die höhere Mitarbeitendenanzahl durch die Gründung neuer Betriebsstätten in Tschechien und Irland im Vorjahr zum 1. Juli 2023 und in Luxemburg im Berichtsjahr zum 1. Juli 2024 zurückzuführen. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen lagen insgesamt auf Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent. Der Anstieg resultiert vor allem aus einmaligen periodenfremden Aufwendungen in Höhe von 61 Mio. €.

Das Beteiligungsergebnis der Deutsche Börse AG ist im Geschäftsjahr 2024 um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Es umfasst u. a. Dividendenerträge von 239,9 Mio. € (2023: 261,7 Mio. €) und Erträge aus der Gewinnabführung in Höhe von 990,1 Mio. € (2023: 1.474,1 Mio. €). Die gesunkenen Erträge aus Gewinnabführung resultieren aus der erstmaligen phasengleichen Gewinnvereinnahmung auf Ebene der Clearstream Holding AG und einem damit verbundenen Anstieg des Jahresüberschusses der Clearstream Holding AG im vorangegangenen Geschäftsjahr.

Aufgrund der genannten Sondereffekte des Vorjahres ist das EBITDA um 36 Prozent gesunken. Der Jahresüberschuss betrug 1.323,5 Mio. € und sank um 38 Prozent.

Umsatzerlöse nach Segmenten

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in Mio. € 2024 2023 Veränderung
Trading & Clearing 1.565,4 1.523,9 3 %
Securities Services 115,2 107,8 7 %
Fund Services 49,7 54,6 - 9 %
Investment Management Solutions 21,3 11,1 92 %
Summe 1.751,6 1.697,4 3 %

Überblick Gesamtkosten

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in Mio. € 2024 2023 Veränderung
Personalaufwand 415,1 341,4 22 %
Abschreibung 74,0 73,9 0 %
Sonstige betriebliche Aufwendungen 923,6 865,4 7 %
Summe 1.412,7 1.280,7 10 %

Entwicklung der Rentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität der Deutsche Börse AG stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern zum Eigenkapital dar, das der Gesellschaft 2024 durchschnittlich zur Verfügung stand. Die Eigenkapitalrentabilität ist gegenüber 2023 von 49 Prozent auf 25 Prozent gesunken. Der Rückgang liegt insbesondere am Sondereffekt der erstmaligen phasengleichen Gewinnvereinnahmung der Clearstream Holding AG im vorangegangenen Berichtsjahr.

Finanzlage der Deutsche Börse AG

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2024 beliefen sich die liquiden Mittel auf 642,7 Mio. € (2023: 150,4 Mio. €). Sie enthielten das Bankguthaben in laufender Rechnung sowie Festgelder und andere kurzfristige Geldanlagen, wobei der Großteil auf Barmittel entfiel.

Die Deutsche Börse AG verfügt über externe Kreditlinien in Höhe von 600,0 Mio. € (2023: 600,0 Mio. €), die zum 31. Dezember 2024 nicht in Anspruch genommen waren. Zudem verfügt die Gesellschaft über ein Commercial Paper-Programm, das flexible und kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten von bis zu 2,5 Mrd. € in verschiedenen Währungen ermöglicht. Zum Jahresende waren keine Commercial Paper im Umlauf (2023: Nominalvolumen von 590,0 Mio. €).

Die Deutsche Börse AG gewährleistet über ein konzernweites Cash-Pooling-Verfahren eine optimale Allokation der Liquidität innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und sorgt so dafür, dass alle Tochterunternehmen in der Lage sind, jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Die Deutsche Börse AG hat zehn Unternehmensanleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 6,8 Mrd. € begeben. Für weitere Details zu den Anleihen wird auf den Abschnitt "Finanzlage" verwiesen.

Die Deutsche Börse AG erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 2.126,0 Mio. € (2023: 832,1 Mio. €).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf -142,1 Mio. € (2023: -3.819,5 Mio. €). Die Veränderung lässt sich insbesondere durch den Erwerb von SimCorp A/​S in Höhe von 3,9 Mrd. € im vorangegangenen Berichtsjahr erklären.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr - 1.545,6 Mio. € (2023: 3.097,0 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende in Höhe von 697,8 Mio. € gezahlt. Des Weiteren wurden im Berichtsjahr Commercial Paper mit einem Nennwert in Höhe von 590 Mio. € zurückgezahlt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2024 belief sich der Finanzmittelbestand auf -427,9 Mio. € (2023: -866,1 Mio. €). Er setzt sich zusammen aus liquiden Mitteln in Höhe von 642,7 Mio. € (2023: 150,4 Mio. €), abzüglich Verbindlichkeiten aus dem Cash-Pooling in Höhe von 1.070,6 Mio. € (2023: 1.016,6 Mio. €).

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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in Mio. € 2024 2023
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.126,0 832,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 142,1 - 3.819,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 1.545,6 3.097,0
Finanzmittelbestand zum 31.12. - 427,9 - 866,1

Vermögenslage der Deutsche Börse AG

Zum 31. Dezember 2024 betrug das Anlagevermögen der Deutsche Börse AG 12.791,2 Mio. € (2023: 12.780,5 Mio. €). Mit 12.535,3 Mio. € entfiel der größte Anteil auf Anteile an verbundenen Unternehmen (2023: 12.522,3 Mio. €).

Die Investitionen der Deutsche Börse AG in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 72,0 Mio. € (2023: 37,6 Mio. €) und lagen damit über dem Vorjahresniveau. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich 2024 auf 74,0 Mio. € (2023: 73,9 Mio. €).

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten die Abrechnungen für konzerninterne Leistungen und die Beträge, die im Rahmen von Cash-Pooling-Vereinbarungen durch die Deutsche Börse AG angelegt werden. Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestanden neben den Abrechnungen für konzerninterne Leistungen größtenteils gegenüber der Clearstream Holding AG für die Gewinnabführung der Gesellschaft in Höhe von 990,1 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren vornehmlich aus dem Cash-Pooling in Höhe von 1 .070,6 Mio. € (2023: 1.016,6 Mio. €) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 38,1 Mio. € (2023: 80,8 Mio. €).

Zur Veränderung der eigenen Anteile wird gemäß § 315 Abs. 2 S. 2 HGB auf die weiterführenden Erläuterungen im Anhang der Deutsche Börse AG verwiesen.

Mitarbeitende der Deutsche Börse AG

Im Berichtsjahr stieg die Zahl der Mitarbeitenden der Deutsche Börse AG (gemäß HGB) 1 um 359 und lag zum 31. Dezember 2024 bei 2.929 Mitarbeitenden (31. Dezember 2023: 2.570 Mitarbeitende). Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2024 waren 2.780 Mitarbeitende für die Deutsche Börse AG tätig (2023: 2.158).

Die Deutsche Börse AG beschäftigt Mitarbeitende an neun Standorten weltweit. Dabei wurde im Geschäftsjahr 2024 eine Betriebsstätte in Luxemburg gegründet. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2024 haben 182 Mitarbeitende die Deutsche Börse AG verlassen; damit lag die Fluktuationsrate bei 7 Prozent. Im Durchschnitt sind die Mitarbeitenden der Deutsche Börse AG 41 Jahre alt und haben eine Betriebszugehörigkeit im Schnitt von 8 Jahren.

1 Keine Arbeitnehmende sind u.a. gesetzliche Vertretende der Kapitalgesellschaft, Auszubildende und Arbeitnehmende in Elternzeit.

Vergütungsbericht der Deutsche Börse AG

Die Grundsätze zur Struktur und Ausgestaltung des Vergütungssystems entsprechen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den zusammen mit dem Geschäftsbericht zu veröffentlichenden "Vergütungsbericht" verwiesen wird.

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB entspricht jener der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" verwiesen wird.

Chancen und Risiken der Deutsche Börse AG

Die Chancen und Risiken der Deutsche Börse AG sowie die Maßnahmen und Prozesse zum Umgang mit diesen entsprechen im Wesentlichen denen der Gruppe Deutsche Börse, sodass auf den "Risikobericht" und den "Chancenbericht" verwiesen wird. An den Chancen und Risiken ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Deutsche Börse AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. Potenziell existenzgefährdende Risiken, die das Tochterunternehmen Eurex Clearing AG betreffen könnten, hätten durch eine Patronatserklärung, die die Deutsche Börse AG abgegeben hat, einen direkten Einfluss auf die Deutsche Börse AG. Zum Bilanzstichtag lagen keine existenzgefährdenden Risiken vor. Zu weiteren Ausführungen hinsichtlich der Patronatserklärung gegenüber der Eurex Clearing AG wird auf den Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte" im Anhang zum Jahresabschluss der Deutsche Börse AG verwiesen. Die gemäß § 289 Absatz 4 HGB geforderte Beschreibung des internen Kontrollsystems (IKS) erfolgt im Abschnitt "Risikomanagement".

Prognosebericht der Deutsche Börse AG

Die voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Deutsche Börse AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der Gruppe Deutsche Börse. Jedoch werden die Umsatzerlöse der Deutsche Börse AG maßgeblich durch das Segment Trading & Clearing beeinflusst, wobei diese im Wesentlichen im Rahmen der Umsatzweiterleitung über die Eurex Frankfurt AG (EFAG) und Eurex Clearing AG (ECAG) erzielt werden (sog. Betriebsführungskonstrukt).

Für das Geschäftsjahr 2025 ist mit einer Anpassung der Verrechnungspreisregeln für das Betriebsführungskonstrukt zu rechnen. Dies beinhaltet zum einen eine Anpassung des Verteilungsschlüssels der Erlöse und Aufwendungen der EFAG und ECAG zwischen DBAG und EGAG auf 89:11 (statt 88:12 im vorherigen Geschäftsjahr). Zum anderen erhöhen sich die Prämien für Produktentwicklungstätigkeiten und das risikotragende Kapital der ECAG. Dies wird in Summe einen negativen Einfluss auf das EBITDA für die Zeiträume ab 2025 haben. Im Vergleich zum Berichtsjahr wird hieraus ein negativer Effekt in Höhe von etwa 12 Mio. € auf das EBITDA der Deutsche Börse AG erwartet.

Wichtige Bestandteile der zukünftigen Ertragslage der Deutsche Börse AG sind die Beteiligungserträge aus verbundenen Unternehmen und Erträge aus Gewinnabführungsverträgen. Diese Bestandteile werden im Wesentlichen von der zukünftigen Geschäftsentwicklung der Segmente "Trading & Clearing" und "Securities Services" beeinflusst.

Die Deutsche Börse AG erwartet für das Jahr 2025 Umsatzerlöse von mehr als 1,8 Mrd. € und ein EBITDA von mehr als 1,7 Mrd. €.

Weitere Erläuterungen zur Deutsche Börse AG sind im "Prognosebericht" enthalten.

Übernahmerelevante Angaben

Angaben gemäß §§ 289a Satz 1 und 315a Satz 1 Handelsgesetzbuch und Erläuterungen

Gemäß §§ 289a Satz 1 und 315a Satz 1 Handelsgesetzbuch (HGB) macht die Deutsche Börse AG zum 31. Dezember 2024 die folgenden Angaben:

Das Grundkapital der Deutsche Börse AG betrug zum oben genannten Stichtag 188,3 Mio. € und war eingeteilt in 188,3 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien. Neben diesen Stammaktien bestehen keine weiteren Aktiengattungen.

Das Grundkapital ist um bis zu 19,0 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 19,0 Mio. auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2024). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Mai 2024 zu Punkt 5 lit.

b) der Tagesordnung von der Gesellschaft oder durch eine Konzerngesellschaft bis zum 13. Mai 2029 begeben werden, von ihrem Wandlungs- bzw. Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs- bzw. Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen Aktien nehmen am Gewinn ab Beginn des Geschäftsjahres teil, in dem ihre Ausgabe erfolgt. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus § 4 Absatz 6 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Dem Vorstand sind lediglich die Stimmrechtsbeschränkungen bekannt, die sich aus dem Aktiengesetz (AktG) ergeben. Danach sind die von § 136 AktG betroffenen Aktien vom Stimmrecht ausgeschlossen. Weiterhin können auch aus eigenen Aktien, die die Deutsche Börse AG im Bestand hält, gemäß § 71b AktG keine Rechte ausgeübt werden.

Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) muss jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anzeigen. Der niedrigste Schwellenwert für diese Anzeigepflicht beträgt 3 Prozent. Der Deutsche Börse AG sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.

Arbeitnehmer, die am Kapital der Deutsche Börse AG beteiligt sind, üben ihre Rechte wie andere Aktionär*innen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus.

Mitglieder des Vorstands werden gemäß §§ 84, 85 AktG und § 6 der Satzung der Deutsche Börse AG bestellt und abberufen. Über Änderungen der Satzung der Deutsche Börse AG beschließt gemäß § 119 Absatz 1 Ziffer 6 AktG die Hauptversammlung. Nach § 12 Absatz 4 der Satzung der Deutsche Börse AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Nach § 18 Absatz 1 der Satzung der Deutsche Börse AG werden Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Aktiengesetz darüber hinaus zur Beschlussfassung eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vorschreibt, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, soweit dies gesetzlich zulässig ist.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 18. Mai 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionär*innen auszunehmen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung allerdings nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen, ergibt sich aus § 4 Absatz 3 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist des Weiteren ermächtigt, das Grundkapital bis zum 18. Mai 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital II). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen, das der Vorstand in bestimmten Fällen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen kann. Der Vorstand ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionär*innen auszuschließen: (1) bei Barkapitalerhöhungen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, (2) bei Sachkapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen oder (3) bei Spitzenbeträgen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung allerdings nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung, insbesondere die Voraussetzungen für einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionär*innen, ergibt sich aus § 4 Absatz 4 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 19,0 Mio. € zu erhöhen (genehmigtes Kapital IV). Dabei ist den Aktionär*innen ein Bezugsrecht einzuräumen, sofern nicht der Vorstand von der ihm eingeräumten Ermächtigung Gebrauch macht, das Bezugsrecht der Aktionär*innen mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionär*innen auszunehmen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist nach der Ermächtigung nur zulässig, wenn die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Die vollständige Ermächtigung ergibt sich aus § 4 Absatz 5 der Satzung der Deutsche Börse AG.

Der Vorstand ist ermächtigt, eigene Aktien bis zu einem Anteil von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen allerdings zusammen mit etwaigen aus anderen Gründen erworbenen eigenen Aktien, die sich jeweils im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Die Erwerbsermächtigung gilt bis zum 13. Mai 2029 und kann ganz oder in Teilbeträgen, einmalig oder mehrmals von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb darf nach Wahl des Vorstands (1) über die Börse, (2) mittels eines an alle Aktionär*innen gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder einer an die Aktionär*innen der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, (3) mittels eines öffentlichen Angebots auf Tausch gegen Aktien eines im Sinne von § 3 Abs. 2 AktG börsennotierten Unternehmens oder (4) durch den Einsatz von Derivaten (Put-Optionen, Call-Optionen, Terminkäufe oder eine Kombination von Put-Optionen, Call-Optionen und Terminkäufen) erfolgen. Der vollständige und genaue Wortlaut der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, insbesondere der zulässigen Verwendungszwecke, ergibt sich aus den Tagesordnungspunkten 6 und 7 der Hauptversammlung vom 14. Mai 2024.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, sind:

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Am 21. März 2023 haben die Deutsche Börse AG und ihr Tochterunternehmen Clearstream Banking S.A. mit einem Bankenkonsortium eine Vereinbarung (Facility Agreement) über einen Betriebsmittelkredit in Höhe von insgesamt bis zu 750,0 Mio. € geschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels kann die Kreditbeziehung zwischen der Deutsche Börse AG und den Kreditgebern im Rahmen von Verhandlungen innerhalb eines Zeitraums von nicht mehr als 60 Tagen geprüft werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums ist jeder Kreditgeber nach seinem Ermessen berechtigt, seine Kreditzusage zu beenden und die teilweise oder vollständige Rückzahlung seiner ausstehenden Beträge zu verlangen. Ein Kontrollwechsel tritt ein, wenn die Deutsche Börse AG nicht mehr die direkte oder indirekte Mehrheit an der Clearstream Banking S.A. hält oder eine oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, mehr als 50 Prozent der stimmberechtigten Anteile an der Deutsche Börse AG erwerben.

Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen (Hybridanleihe) von 2020/​2047 über 600,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen (Hybridanleihe) von 2022/​2048 über 500,0 Mio. € hat die Deutsche Börse AG bei Eintritt eines Kontrollwechselereignisses (wie in den Anleihebedingungen definiert) das Recht, die Schuldverschreibungen vorzeitig zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Macht die Deutsche Börse AG von ihrem Recht keinen Gebrauch, erhöht sich der Zinssatz der betreffenden Schuldverschreibungen um zusätzliche 500 Basispunkte per annum. Ein Kontrollwechsel tritt dabei ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den Anleihebedingungen der Kontrollwechsel negativ auf das langfristige Kreditrating auswirken, das die Deutsche Börse AG von Moody's Investors Service, Inc., S&P Global Ratings oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden.

Nach den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2015/​2025 über 500,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2018/​2028 über 600,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2021/​2026 über 500,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2021/​2031 über 500,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2022/​2032 über 600,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2023/​2026 über 1.000,0 Mio. €, den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2023/​2029 über 750,0 Mio. € und den Bedingungen der von der Deutsche Börse AG ausgegebenen festverzinslichen Schuldverschreibungen von 2023/​2033 über 1.250,0 Mio. € bestehen Kündigungsrechte der jeweiligen Anleihegläubiger bei Eintritt eines Kontrollwechselereignisses (wie in den jeweiligen Anleihebedingungen definiert). Werden die Schuldverschreibungen gekündigt, so sind sie zu ihrem Nennbetrag zuzüglich etwaiger aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Ein Kontrollwechsel tritt dabei ein, wenn eine Person oder mehrere Personen, die abgestimmt handeln, oder im Auftrag handelnde Dritte mehr als 50 Prozent der Aktien der Deutsche Börse AG oder eine solche Anzahl von Aktien der Deutsche Börse AG, auf die mehr als 50 Prozent der bei Hauptversammlungen der Deutsche Börse AG ausübbaren Stimmrechte entfallen, erworben hat bzw. haben. Zusätzlich muss sich nach den jeweiligen Anleihebedingungen der Kontrollwechsel negativ auf das Rating auswirken, das eine der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Deutsche Börse AG von Moody's Investors Service, Inc., S&P Global Ratings oder Fitch Ratings Limited erhält. Weitere Einzelheiten können den einschlägigen Anleihebedingungen entnommen werden.

Bilanz zum 31.12.2024

Aktivseite

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31.12.2024
31.12.2023
T€
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Lizenzen und ähnliche Rechte für EDV und Software 121.643.555,68 118.341
Geschäfts- oder Firmenwert 13.939.895,57 7.373
geleistete Anzahlungen 5.907.651,61 5.710
141.491.102,86 131.424
Sachanlagen
Einbauten auf fremde Grundstücke 35.148.029,95 37.328
Betriebs- und Geschäftsausstattung 69.781.835,03 81.664
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 9.199.831,16 7.812
114.129.696,14 126.804
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 11.971.249.741,15 11.911.520
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 361.429.417,61 364.578
Beteiligungen 139.926.099,77 171.246
Wertpapiere des Anlagevermögens 62.938.521,89 74.971
12.535.543.780,42 12.522.315
Summe Anlagevermögen 12.791.164.579,42 12.780.543
UMLAUFVERMÖGEN
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 175.585.486,96 187.300
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.269.563.876,69 1.843.688
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 446.184,88 1.162
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
sonstige Vermögensgegenstände 182.779.811,37 69.456
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
1.628.375.359,90 2.101.606
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 642.726.203,00 150.431
Summe Umlaufvermögen 2.271.101.562,90 2.252.037
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 98.549.559,91 98.300
AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG 0,00 7
Summe Aktiva 15.160.815.702,23 15.130.887

Passivseite

31.12.2024
31.12.2023
T€
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital
Gezeichnetes Kapital vor Absetzung eigener Aktien 188.300.000,00 190.000
Nennbetrag erworbener eigener Anteile -4.521.621,00 -4.888
Summe Gezeichnetes Kapital 183.778.379,00 185.112
Kapitalrücklage 1.567.218.213,55 1.538.898
Gewinnrücklagen 3.787.695.937,89 3.134.812
Bilanzgewinn 770.000.000,00 1.060.000
Summe Eigenkapital 6.308.692.530,44 5.918.822
RÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 73.106.101,91 76.324
Steuerrückstellungen 176.994.176,32 149.042
sonstige Rückstellungen 449.439.726,70 301.607
Summe Rückstellungen 699.540.004,93 526.973
VERBINDLICHKEITEN
Anleihen 6.800.000.000,00 7.389.077
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 500.000.000,00 € (i. Vj. 589.077 T€)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 6.300.000.000,00 € (i. Vj. 6.800.000 T€)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.360.330,73 18.367
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 20.360.330,73 € (i. Vj. 18.367 T€)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.103.764.559,91 1.105.768
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.103.764.559,91 € (i. Vj. 1.105.768 T€)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16.687,79 180
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 16.687,79 € (i. Vj. 180 T€)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
sonstige Verbindlichkeiten 140.421.932,85 70.899
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 68.955.208,80 € (i. Vj. 70.899 T€)
davon aus Steuern 5.584.617,54 € (i. Vj. 8.077 T€)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.062.062,85 € (i. Vj. 257 T€)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 71.466.724,05 € (i. Vj. 0 T€)
Summe Verbindlichkeiten 8.064.563.511,28 8.584.291
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 88.019.655,58 100.801
Summe Passiva 15.160.815.702,23 15.130.887

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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2024
2023
T€
Umsatzerlöse 1.751.579.654,11 1.697.353
sonstige betriebliche Erträge 75.573.847,54 471.843
davon aus der Währungsumrechnung 50.724.165,81 € (i. Vj. 49.869 T€)
Personalaufwand
Löhne und Gehälter -354.037.434,61 -292.286
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -61.049.279,87 -49.073
davon für Altersversorgung -14.313.851,40 € (i. Vj. -13.305 T€)
-415.086.714,48 -341.359
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -73.983.021,21 -73.867
sonstige betriebliche Aufwendungen -923.576.053,69 -865.396
davon aus der Währungsumrechnung -70.454.100,32 € (i. Vj. -59.910 T€)
Erträge aus Beteiligungen 239.918.102,21 261.697
davon aus verbundenen Unternehmen 234.507.697,41 € (i. Vj. 252.404 T€)
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 990.122.026,23 1.474.050
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 551.850,25 619
davon aus verbundenen Unternehmen 0,00 € (i. Vj. 0 T€)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 49.448.930,32 51.788
davon aus verbundenen Unternehmen 19.483.620,30 € (i. Vj. 21.436 T€)
davon aus der Abzinsung 96.770,31 € (i. Vj. 166 T€)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -58.053.104,43 -322.816
davon auf verbundene Unternehmen -1.698.406,56 € (i. Vj. -318.025 T€)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -197.864.686,38 -136.802
davon an verbundene Unternehmen -30.377.749,97 € (i. Vj. -33.147 T€)
davon aus der Aufzinsung -3.919.797,41 € (i. Vj. -8.501 T€)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -115.173.295,77 -98.760
Ergebnis nach Steuern 1.323.457.534,70 2.118.350
Jahresüberschuss 1.323.457.534,70 2.118.350
Ertrag aus der Kapitalherabsetzung 1.700.000,00 0
Einstellung in die Kapitalrücklage nach § 237 Abs. 5 AktG -1.700.000,00 0
Aufwand aus dem Wegfall der eigenen Anteile -1.700.000,00 0
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen -551.757.534,70 -1.058.350
Bilanzgewinn 770.000.000,00 1.060.000

Anhang für das Geschäftsjahr 2024

Allgemeine Angaben zur Gesellschaft

Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main wird im Handelsregister B des Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 32232 geführt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss der Deutsche Börse AG für das Geschäftsjahr 2024 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Absatz 3 HGB.

Aufgrund von kaufmännischen Rundungen können sich leichte Abweichungen zu den veröffentlichten Vorjahreszahlen sowie bei der Summation gerundeter Einzelwerte ergeben.

Anlagevermögen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Lizenzen und ähnliche Rechte für EDV/​Software werden über eine Nutzungsdauer zwischen 3 und 10 Jahren abgeschrieben. Von dem Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurde kein Gebrauch gemacht.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Einbauten in fremde Grundstücke werden nach Dauer der jeweiligen Mietverträge abgeschrieben. Abnutzbare Sachanlagen werden linear über die steuerliche Nutzungsdauer abgeschrieben bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Bei beweglichen Anlagegütern wurden die steuerlichen Vereinfachungsregeln hinsichtlich des Abschreibungsbeginns in ihrer jeweils zum Anschaffungszeitpunkt gültigen Form angewendet. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird über eine Nutzungsdauer zwischen 3 und 19 Jahren abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von mehr als 250 € bis zu 800 € werden gem. § 6 Absatz 2 EStG im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Es wurde insoweit nicht vom Wahlrecht nach § 6 Absatz 2a EStG Gebrauch gemacht.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, sofern die Wertminderung voraussichtlich dauerhaft ist. Ausleihungen sind zu Nennwerten, gegebenenfalls abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, bilanziert. Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Kurswert am Bilanzstichtag bei Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung bewertet. Sofern die Gründe, die zu einer außerplanmäßigen Abschreibung auf Finanzanlagen geführt haben, nicht mehr bestehen, erfolgt eine Zuschreibung, maximal bis zur Höhe der ursprünglichen Anschaffungskosten.

Posten des Anlagevermögens in fremder Währung sind zu historischen Wechselkursen des Anschaffungszeitpunktes in Euro umgerechnet; bei dauerhafter Wertminderung erfolgt eine Umrechnung zum Stichtagskurs.

Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Alle erkennbaren Risiken sind einzelwertberichtigt. Latente Risiken sind pauschalwertberichtigt.

Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand sind zum Nennwert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten in fremder Währung werden zum Devisenkassamittelkurs von Bloomberg zum jeweiligen Zugangszeitpunkt umgerechnet. Die Folgebewertung erfolgt zum Bilanzstichtag unter Anwendung von § 256a HGB.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

In aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden grundsätzlich Ausgaben vor dem Abschlussstichtag berücksichtigt, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Anwartschaftsbarwert unter Anwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.

Versicherungsmathematische Annahmen

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Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 31.12.2024
%
31.12.2023
%
Diskontierungszins mit dem 10-Jahres-Durchschnitt 1,90 1,83
Diskontierungszins mit dem 7-Jahres-Durchschnitt 1,97 1,76
Gehaltssteigerung 3,00 3,00
Rentensteigerung 2,20 2,20
Fluktuationsrate (bis zum Alter von 50 Jahren, danach 0,00%) 2,00 2,00
Deferred Compensation Programm
Diskontierungszins 1,90 1,83

Nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB sind Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre abzuzinsen. § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB eröffnet das Wahlrecht, für die Abzinsung des Gesamtbestands den durchschnittlichen Marktzinssatz bezogen auf eine angenommene Duration von 15 Jahren zu verwenden. Dieses Wahlrecht wurde in Anspruch genommen. Die Ermittlung und Bekanntgabe der Abzinsungssätze werden von der Deutschen Bundesbank durchgeführt. Die Ermittlungsmethodik und die Veröffentlichungsmodalitäten richten sich dabei nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV).

Der im Oktober 2024 für die Ermittlung der Pensionsrückstellung prognostizierte 10-Jahreszinssatz i.H.v. 1,9 % entspricht dem von der Deutschen Bundesbank zum 31. Dezember 2024 bekannt gegebenen Zinssatz. Für den 7-Jahreszinssatz ergibt sich zwischen dem prognostizierten Zinssatz i.H.v. 1,97 % und dem von der Deutschen Bundesbank zum 31. Dezember 2024 veröffentlichten Zinssatz i.H.v. 1,96 % eine Abweichung von einem Basispunkt. Diese führt nicht zu wesentlichen Abweichungen in der Bewertung der Verpflichtung.

Die hohen Inflationsraten der letzten Jahre führen dazu, dass die Rentenanpassungen im kommenden Jahr über den angenommenen (langfristigen) Rententrend hinausgehen werden. Diese aufgelaufene Inflation (sog. Anpassungsstau) wurde bei den entsprechenden Zusagen durch die einmalige Erhöhung der Renten um 3,2% (Verbraucherpreisindex) und 1,4% (Beamten) berücksichtigt.

Der sich zum Bilanzstichtag ergebende Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen wurde gemäß § 246 Absatz 2 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert des Vermögens, das dem Zugriff aller Gläubiger entzogen ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden dient ("Planvermögen"), verrechnet. Die kumulierten Anschaffungskosten dieses Vermögens betragen 257.259 T€ (i. Vj. 252.496 T€).

Die Ermittlung der Rückstellungswerte für das Aktientantienenprogramm und den langfristigen Nachhaltigkeitsplan ("Long-term Sustainable Instrument", "LSI") basiert auf dem Stichtagskurs der Aktie der Deutsche Börse AG. Für den Co-Performance Investment Plan (CPIP) wurde die Rückstellung zeitanteilig gebildet. Für die Bewertung wurde ein Optionspreismodell, das die wesentlichen Parameter des Programms berücksichtigt, zu Grunde gelegt.

Die Rückstellungen für Jubiläen und Vorruhestand wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit dem Erfüllungsbetrag bzw. bei Vorruhestandsgeldempfängern mit dem Barwert bewertet. Als Bewertungsmethode wurde analog zu den Pensionsverpflichtungen die projizierte Einmalbeitragsmethode (Projected Unit Credit-Methode) angewendet. Im Berichtsjahr wurde der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Rechnungszinssatz von 1,97 % (i. Vj. 1,76 %) zugrunde gelegt. Rechnungsgrundlagen dienten "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Dieser weicht von dem von der Deutschen Bundesbank zum 31. Dezember 2024 veröffentlichten Zinssatz i.H.v. 1,96 % um einem Basispunkt ab. Dies führt nicht zu wesentlichen Abweichungen in der Bewertung der Verpflichtung. Auch in diesem Fall wurde die Vereinfachungsregelung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB in Anspruch genommen.

Steuerrückstellungen

Steuerrückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Derzeit gilt ein einheitlicher Körperschaftssteuersatz von 15 Prozent zuzüglich des Solidaritätszuschlags von 5,5 Prozent. Unter Berücksichtigung der Gewerbesteuer ergibt sich in diesem Jahr ein Gesamtsteuersatz von 27,4 Prozent.

Im Oktober 2021 einigten sich über 135 Länder im Rahmen des "OECD/​G20 Inclusive Framework on Base Erosion and Profit Shifting (BEPS)" auf die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Konzerne mit einem konsolidierten Jahresumsatz von mindestens 750 Mio. €. Das als Pillar II bekannte Reformvorhaben verfolgt das Ziel, eine effektive Mindestbesteuerung von Gewinnen betroffener multinationaler Konzerne mit 15 Prozent pro Jurisdiktion sicherzustellen. Dadurch soll der internationale Steuerwettbewerb begrenzt und eine faire und angemessene Besteuerung sichergestellt werden.

Die Regeln müssen jeweils in nationales Recht umgesetzt werden. Nach der Veröffentlichung der OECD zu den Pillar 2 Modellregelungen haben eine Reihe von Ländern die Gesetzgebung bereits beschlossen bzw. den Beschluss avisiert.

Für Deutschland, der Gerichtsbarkeit der Gesellschaft, wurden die Regeln zu Pillar 2 durch das Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz mit Wirkung für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2024 übernommen. Entsprechende Vorschriften gelten auch in einem überwiegenden Teil der für die Gruppe Deutsche Börse relevanten Jurisdiktionen außerhalb der EU.

Die Gesellschaft fällt sowohl selbst als auch aufgrund ihrer Stellung als oberstes Konzernunternehmen der Gruppe Deutsche Börse in den Anwendungsbereich der OECD Pillar II Modellregeln und ist gemäß § 1 Abs. 1 Mindeststeuergesetz (MinStG) steuerpflichtig. Die Gesellschaft schuldet nach § 3 Abs. 3 MinStG als Gruppenträger die Mindeststeuer und ist verpflichtet den Mindeststeuer-Bericht für die Unternehmensgruppe abzugeben.

Erwartungsgemäß ergaben sich im Geschäftsjahr aus der Einführung des Mindeststeuergesetzes keine materiellen steuerlichen Auswirkungen, weder auf Ebene der Gesellschaft noch auf Ebene der Tochtergesellschaften und Betriebsstätten der Deutsche Börse AG. Diese sind überwiegend in Jurisdiktionen ansässig, deren nominaler Steuersetz über dem Mindeststeuersatz von 15 Prozent liegt.

Für die Jurisdiktionen mit Effektivsteuersätzen unter 15 Prozent in denen keine Primärergänzungssteuer eingeführt wurde, kommt auf Ebene der Deutsche Börse AG eine Ergänzungssteuer aufgrund der sog. Primärergänzungssteuerregelung (OECD: Income Inclusion Rule) zum Tragen. Diese Ergänzungssteuer über einen niedrigen sechsstelligen Betrag wurde auf Ebene der Gesellschaft für die Jurisdiktion der Ukraine als Mindeststeueraufwand angesetzt.

Die durch das Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz vorgenommenen Änderungen im Handelsgesetzbuch (§ 274 Abs. 1 HGB) sehen eine temporäre Ausnahme von der Pflicht zur Bilanzierung latenter Steuern im Zusammenhang mit der Einführung der globalen Mindestbesteuerung vor.

Sonstige Rückstellungen

Die Deutsche Börse AG nimmt für alle Sicherungsbeziehungen im Sinne des § 254 HGB das Wahlrecht in Anspruch, Sicherungsbeziehungen nur insoweit bilanziell darzustellen, soweit die Sicherungsbeziehung ineffektiv ist und ein negatives Ergebnis entsteht (kompensatorische Bewertung/​Einfrierungsmethode). In diesem Fall wird eine Drohverlustrückstellung bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag und wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen Marktzinssätze entsprechend ihrer Restlaufzeit gem. § 253 Absatz 2 HGB abgezinst. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des Planvermögens für Altersteilzeit die Höhe der Erfüllungsrückstellungen, wird die Differenz als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Verbindlichkeiten

Gemäß § 253 Absatz 1 HGB sind die Verbindlichkeiten mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Devisenkassamittelkurs von Bloomberg zum jeweiligen Zugangszeitpunkt umgerechnet. Die Folgebewertung erfolgt zum Bilanzstichtag unter Anwendung von § 256a HGB.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

In passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden grundsätzlich Einnahmen vor dem Abschlussstichtag berücksichtigt, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Latente Steuern

Latente Steuern werden gemäß § 274 HGB auf temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen ermittelt. Passive latente Steuern werden nur ausgewiesen, soweit sie aktive Steuerlatenzen übersteigen.

Aufgrund des bestehenden ertragsteuerlichen Organschaftsverhältnisses zur Clearstream Holding AG wurden temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen dieser Gesellschaft auf Ebene des Organträgers Deutsche Börse AG berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des erwarteten, kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Deutsche Börse AG von derzeit durchschnittlich 27,4 Prozent.

Zum 31.12.2024 betrug der Überhang der aktiven latenten Steuern 30,2 Mio. € (i. Vj. 33,6 Mio. €). Der Überhang aktiver latenter Steuern resultiert im Wesentlichen aus Buchwertdifferenzen in den Rückstellungen für Pensionen und dem diesbezüglichen Deckungsvermögen, in den immateriellen Vermögensgegenständen sowie in den sonstigen Rückstellungen.

Auf den Bilanzausweis des Überhangs der aktiven latenten Steuern wird gem. § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB verzichtet.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden außerplanmäßige Abschreibungen i.H.v. 58,1 Mio. € (i. Vj. 35,9 Mio. €) auf Finanzanlagen vorgenommen. Dabei entfielen 1,7 Mio. € auf Anteile an verbundene Unternehmen (Crypto Finance AG). Des Weiteren wurden Abschreibungen auf die Beteiligungen an der Forge Global Holdings Inc. (49,2 Mio. €), Aircarbon Pte. Ltd. (4,6 Mio. €) und OptimX Markets Inc. (2,6 Mio. €) vorgenommen.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Deutsche Börse AG hält per 31. Dezember 2024 folgende Anteile an verbundenen Unternehmen im Sinne des § 271 Abs. 2 HGB:

Anteile an verbundenen Unternehmen

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Gesellschaft Sitz Eigenkapital zum 31.12.2023
in T€ 1)
Jahresergebnis 2023
in T€
Anteil am Kapital unmittelbar/​(mittelbar)
in %
360 Trading Networks Inc. New York, USA 9.190 536 (100,00)
360 Trading Networks Ltd. Dubai, Vereinigte Arabische Emirate (VAE) 718 -15 (100,00)
360 Trading Networks Sdn. Bhd. Kuala Lumpur, Malaysien 79 13 (100,00)
360 Trading Networks UK Limited London, Großbritannien 4.967 -791 (100,00)
360 Treasury Systems AG Frankfurt am Main, Deutschland 156.536 35.671 100,00
360T Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur, Singapur 5.661 522 (100,00)
360TGTX Inc. New York, USA 16.670 78 (100,00)
AI Financial Information UK Limited London, Großbritannien 30.456 12.329 (80,31)
Asset International Australia Pty Ltd. Melbourne, Australien 12.835 -127 (80,31)
Asset International Deutschland GmbH Haar, Deutschland 943 1.676 (80,31)
Asset International, Inc. Rockville, USA 29.059 6.774 (80,31)
Axioma (AU) Pty. Ltd. Sydney, Australien -890 65 (100,00)
Axioma (CH) GmbH Vernier, Schweiz 664 166 (100,00)
Axioma (HK) Ltd. Hongkong, Hongkong 1.737 630 (100,00)
Axioma (UK) Ltd. London, Großbritannien 5.249 1.101 (100,00)
Axioma Argentina S.A.U. Buenos Aires, Argentinien 390 36 (100,00)
Axioma Asia Pte. Ltd. Singapur, Singapur 682 95 (100,00)
Axioma Deutschland GmbH (in Liquidation) Frankfurt am Main, Deutschland 186 19 (100,00)
Axioma Inc. New York, USA 10.077 7.651 (100,00)
Axioma S.A.S.U. Paris, Frankreich 591 105 (100,00)
Celsia AS Oslo, Norwegen 183 -1.404 (80,31)
Centana Growth Partners, LLC New York, USA n/​a n/​a (100,00)
Clearstream Australia Limited Sydney, Australien 28.250 5.753 (100,00)
Clearstream Australia Nominees Pty Ltd. 3) Sydney, Australien n/​a n/​a (100,00)
Clearstream Banking AG Frankfurt am Main, Deutschland 809.251 277.600 (100,00)
Clearstream Banking S.A. Luxemburg, Luxemburg 1.638.619 610.520 (100,00)
Clearstream Fund Centre (Hong Kong) Limited Hongkong, Hongkong 1.765 1 (100,00)
Clearstream Fund Centre AG Zürich, Schweiz 492.557 -1.140 100,00
Clearstream Fund Centre Holding S.A. Luxemburg, Luxemburg 269.546 -372 100,00
Clearstream Fund Centre S.A. Luxemburg, Luxemburg 319.527 25.865 (100,00)
Clearstream Global Securities Services Limited (in Liquidation) Cork, Irland n/​a n/​a (100,00)
Clearstream Holding AG Frankfurt am Main, Deutschland 1.296.987 0 100,00
Clearstream International S.A. Luxemburg, Luxemburg 27.046 6.098 (100,00)
Clearstream London Limited London, Großbritannien 7.359 781 (100,00)
Clearstream Nominees Limited 3) London, Großbritannien 0 0 (100,00)
Clearstream Services S.A. Luxemburg, Luxemburg 204.726 21.474 (100,00)
Crypto Finance (Deutschland) GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 2.724 -1.191 (100,00)
Crypto Finance AG Zürich, Schweiz 49.119 -22.903 100,00
Dataglide Ltd. London, Großbritannien 6 478 (100,00)
Deutsche Boerse Market Data+Services Singapore Pte. Ltd. Singapur, Singapur 1.079 114 100,00
Deutsche Boerse Systems Inc. Chicago, USA 169.427 -26.459 100,00
Deutsche Börse Photography Foundation gGmbH Frankfurt am Main, Deutschland 195 -173 100,00
Discovery Data, Inc. Rockville, USA 197.488 -2.378 (80,31)
EEX Asia Pte. Ltd. Singapur, Singapur 6.330 121 (75,05)
EEX Australia Pty. Ltd. 2) Sydney, Australien 14.072 -355 (75,05)
EEX CEGH Gas Exchange Services GmbH Wien, Österreich 3.843 858 (38,27)
EEX Japan KK 4) Tokio, Japan n/​a n/​a (75,05)
EEX Link GmbH Leipzig, Deutschland 68 1 (75,05)
EPEX SPOT Schweiz AG Bern, Schweiz 186 24 (38,27)
EPEX SPOT SE Paris, Frankreich 74.722 32.617 (38,27)
Eurex Clearing AG Frankfurt am Main, Deutschland 799.778 0 (100,00)
Eurex Frankfurt AG Frankfurt am Main, Deutschland 914.586 78.143 100,00
Eurex Global Derivatives AG Zug, Schweiz 241.054 69.634 100,00
Eurex Repo GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 25.000 0 (100,00)
Eurex Securities Transactions Services GmbH 3) Frankfurt am Main, Deutschland 5.000 0 (100,00)
European Commodity Clearing AG Leipzig, Deutschland 240.000 153.673 (75,05)
European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l. Luxemburg, Luxemburg 320 50 (75,05)
European Energy Exchange AG Leipzig, Deutschland 727.759 77.869 75,05
Finbird GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 1.415 -10 (100,00)
FundsDLT S.A. Belvaux, Luxemburg 8.977 -6.706 100,00
FWW Fundservices GmbH Haar, Deutschland 124 0 (80,31)
FWW Media GmbH Haar, Deutschland 58 0 (80,31)
Grexel Systems Oy Helsinki, Finnland 1.288 743 (75,05)
INDEX PROXXY Ltd. 3) London, Großbritannien 0 0 (80,31)
Institutional Shareholder Services (Australia) Pty. Ltd. Sydney, Australien 1.378 372 (80,31)
Institutional Shareholder Services (Hong Kong) Limited Hongkong, Hongkong 174 57 (80,31)
Institutional Shareholder Services (Singapore) Private Limited Singapur, Singapur 532 53 (80,31)
Institutional Shareholder Services Canada Inc. Toronto, Kanada -2.110 1.112 (80,31)
Institutional Shareholder Services Europe S.A. Brüssel, Belgien 934 2.581 (80,31)
Institutional Shareholder Services France S.A.R.L. Paris, Frankreich 1.371 210 (80,31)
Institutional Shareholder Services Germany AG München, Deutschland 1.047 2.710 (80,31)
Institutional Shareholder Services Inc. Rockville, USA 2.418.642 -8.316 (80,31)
Institutional Shareholder Services India Private Limited 2) Mumbai, Indien 9.035 3.004 (80,31)
Institutional Shareholder Services KK Tokio, Japan 1.116 206 (80,31)
Institutional Shareholder Services Philippines Inc. Manila, Philippinen 826 279 (80,31)
Institutional Shareholder Services Switzerland AG Zug, Schweiz 2.318 430 (80,31)
Institutional Shareholder Services UK Limited London, Großbritannien 2.323 2.509 (80,31)
ISS Corporate Solutions, Inc. Rockville, USA 89.042 8.777 (80,31)
ISS Europe Limited London, Großbritannien 2.598 0 (80,31)
ISS HoldCo Inc. Rockville, USA 1.851.212 -4.168 (80,31)
ISS STOXX GmbH Eschborn, Deutschland 2.923.034 149.503 80,31
ISS STOXX Index GmbH Eschborn, Deutschland 731.258 0 (80,31)
ISS-Ethix AB Stockholm, Schweden 3.300 1.855 (80,31)
KB Tech Ltd. Tunbridge Wells, Großbritannien 236 -201 (75,05)
KNEIP Communication GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 12 -4 (100,00)
KNEIP Communication S.A. Luxemburg, Luxemburg -9.812 -5.910 100,00
Lacima Group (US), Inc. 2) Denver, USA 65 8 (75,05)
Lacima Group Pty. Limited 2) Sydney, Australien 4.466 3 (75,05)
Lacima Workbench Pty. Limited 2) Sydney, Australien 421 78 (75,05)
LG UK Pty. Ltd. 2) Sydney, Australien 184 31 (75,05)
LuxCSD S.A. Luxemburg, Luxemburg 6.931 723 (100,00)
Nodal Brazil, LLC Tysons Corner, USA 928 -428 (75,05)
Nodal Clear, LLC Tysons Corner, USA 82.963 60.104 (75,05)
Nodal Exchange Holdings, LLC Tysons Corner, USA 218.993 42.883 (75,05)
Nodal Exchange, LLC Tysons Corner, USA 126.894 60.030 (75,05)
Power Exchange Central Europe Poland SPÓŁKA Z OGRANICZONĄ ODPOWIEDZIALNOŚCIĄ Warschau, Polen 10 4 (50,03)
Power Exchange Central Europe, a.s. Prag, Tschechien 1.340 -126 (50,03)
Pridham & Pridham Limited London, Großbritannien -9 117 (80,31)
Qontigo Inc. 3) Wilmington, USA n/​a n/​a (100,00)
Quantitative Brokers Australia Pty Ltd. Sydney, Australien 572 140 (74,14)
Quantitative Brokers LLC New York, USA -274 -965 (74,14)
Quantitative Brokers Singapore Pte Ltd. 3) Singapur, Singapur 0 0 (74,14)
Quantitative Brokers Software India Private Limited Chennai, Indien 529 93 (73,77)
Quantitative Brokers UK Limited Hounslow, Großbritannien 989 107 (74,14)
Rainmaker Information Pty Limited Sydney, Australien 11.919 319 (80,31)
SC MEXICO-DELIVERY CENTER S. de R.L. 4) Kopenhagen, Dänemark n/​a n/​a (100,00)
SCIM SDN. BHD. 4) Kuala Lumpur, Malaysien n/​a n/​a (100,00)
Securities Class Action Services, LLC Rockville, USA 54.719 2.386 (80,31)
SimCorp A/​S Kopenhagen, Dänemark 855.310 62.562 100,00
SimCorp Advanced for Information Technology Company Riyadh, Saudi-Arabien 46 37 (100,00)
SimCorp Asia Pty. Limited Sydney, Australien 3.827 1.118 (100,00)
SimCorp Austria GmbH Wien, Österreich 580 443 (100,00)
SimCorp Benelux SA/​NV Brüssel, Belgien 151 2.699 (100,00)
SimCorp Canada Inc. Toronto, Kanada 5.688 942 (100,00)
SimCorp Coric Inc. Boston, USA 1.855 123 (100,00)
SimCorp Coric Limited London, Großbritannien 4.423 2.852 (100,00)
SimCorp France S.A.S.U. Paris, Frankreich 5.988 1.800 (100,00)
SimCorp Gain GmbH Zürich, Schweiz -286 -157 (100,00)
SimCorp GmbH Bad Homburg, Deutschland 3.797 3.954 (100,00)
SimCorp Hong Kong Limited Hongkong, Hongkong 1.834 283 (100,00)
SimCorp Iberia, S.L. Barcelona, Spanien 895 42 (100,00)
SimCorp India LLP Noida, Indien 97 371 (100,00)
SimCorp Italiana S.R.L. Mailand, Italien 11.349 7.976 (100,00)
SimCorp Japan KK Tokio, Japan -262 26 (100,00)
SimCorp Limited London, Großbritannien 3.422 741 (100,00)
SimCorp Luxembourg S.à.r.l. Luxemburg, Luxemburg 33.960 535 (100,00)
SimCorp Norge AS Oslo, Norwegen 598 1.317 (100,00)
SimCorp Philippines Inc. Manila, Philippinen 390 422 (99,99)
SimCorp Schweiz AG Zürich, Schweiz 5.286 5.016 (100,00)
SimCorp Singapore Pte. Ltd. Singapur, Singapur 2.411 1.184 (100,00)
SIMCORP SPÓŁKA Z OGRANICZONĄ ODPOWIEDZIALNOŚCIĄ Warschau, Polen 1.918 1.220 (100,00)
SimCorp Sverige AB Stockholm, Schweden 2.710 1.677 (100,00)
SimCorp TalentCo ApS 4) Kopenhagen, Dänemark n/​a n/​a (100,00)
SimCorp Ukraine LLC Kiew, Ukraine 1.809 749 (100,00)
SimCorp USA Inc. New York, USA 20.272 3.562 (100,00)
STOXX Ltd. Zug, Schweiz 109.568 107.956 (80,31)
SustainaBase, Inc. Rockville, USA 2.129 1.975 (80,31)
ThreeSixty Trading Networks (India) Pvt. Ltd. Mumbai, Indien 1.318 256 (100,00)
U.S. Exchange, LLC 3) Wilmington, USA n/​a n/​a (100,00)
UAB Get Baltic Vilnius, Litauen 2.297 1.658 (49,53)

1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvortrag sowie Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. weitere Bestandteile nach den jeweils geltenden national en Rechnungslegungsvorschriften auf Basis des letzten Geschäftsjahres dieser Unternehmen, für das ein Jahresabschluss vorliegt.

2) Da das Geschäftsjahr zum 31.03. eines Kalenderjahres endet, sind hier die Zahlen zum 31.03. 2024 wiedergegeben.

3) Die Gesellschaft ist zum 31.12.2023 als ruhend zu klassifizieren. Sie beschäftigt keine Mitarbeitenden und führt kein operatives Geschäft.

4) Die Gründung der Gesellschaft erfolgte nach dem 31.12.2023.

Für die Umrechnung der Angaben zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis aus Fremdwährungen wurde der Devisenbriefkurs auf Basis der Referenzkurse von Bloomberg zum 31. Dezember 2023 verwendet.

Beteiligungen

Die Deutsche Börse AG hält zum 31. Dezember 2024 folgende Beteiligungen im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB:

Zusammensetzung der Beteiligungen

scrollen
Gesellschaft Sitz Eigenkapital zum 31.12.2023
in T€ 1)
Jahresergebnis 2023
in T€
Anteil am Kapital unmittelbar/​(mittelbar)
in %
360X AG Frankfurt am Main, Deutschland 9.637 -3.467 49,32
BrainTrade Gesellschaft für Börsensysteme mbH Frankfurt am Main, Deutschland 1.565 90 28,57
China Europe International Exchange AG Frankfurt am Main, Deutschland 2.622 -498 40,00
Deutsche Börse Commodities GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 12.921 7.645 16,20
Dyalog Ltd. Hampshire, Großbritannien 1.260 502 (24,78)
EMEX East Med. Energy Exchange Ltd. Givatayim, Israel -401 -56 (30,02)
Forge Europe GmbH Berlin, Deutschland 12.462 -1.703 40,00
GlobalDairyTrade Holdings Ltd. 2) Auckland, Neuseeland 8.464 1.510 (25,01)
HQLAx S.à r.l Luxemburg, Luxemburg -9.706 -10.680 25,91
N5X Energia E Serviços De Tecnologia Ltda Sao Paulo, Brasilien 1.665 -197 (37,52)
nxtAssets GmbH 3) Frankfurt am Main, Deutschland n/​a n/​a (20,00)
Origin Primary Limited London, Großbritannien 1.019 -1.628 20,00
Opus Nebula Limited Berkhamsted, Großbritannien 530 188 (24,99)
Tradegate Exchange GmbH Berlin, Deutschland 26.102 884 42,84

1) Enthält Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvortrag sowie Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag und ggf. weitere Bestandteile nach den jeweils geltenden nationalen Rechnungslegungsvorschriften auf Basis des letzten Geschäftsjahres dieser Unternehmen, für das ein Jahresabschluss vorliegt.

2) Konsolidierter Jahresabschluss 2023

3) Die Gründung erfolgte nach dem 31.12.2023.

Für die Umrechnung der Angaben zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis aus Fremdwährungen wurde der Devisenbriefkurs auf Basis der Referenzkurse von Bloomberg zum 31. Dezember 2023 verwendet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Posten i.H.v. 175,6 Mio. € (i. Vj. 187,3 Mio. €) umfasst ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Der Posten gliedert sich wie folgt:

scrollen
31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 182,1 210,2
sonstige Vermögensgegenstände 1.087,5 1.633,5
davon aus Gewinnabführungsverträgen 990,1 1.474,1
davon aus konzerninternem Cashpooling 83,6 152,4
Summe 1.269,6 1.843,7

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

Der Posten i.H.v. 0,4 Mio. € (i. Vj. 1,2 Mio. €) umfasst ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 98,5 Mio. € (i.Vj. 98,3 Mio. €) beinhaltet vorwiegend Ausgaben für Lieferungen und Leistungen vor dem Abschlussstichtag in Höhe von 67,5 Mio. € (i.Vj. 61,8 Mio. €), soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen. Daneben sind Disagien für begebene Anleihen gemäß § 250 Absatz 3 HGB in Höhe von 31,1 Mio. € (i. Vj. 36,5 Mio. €) enthalten.

Aktive latente Steuern

Zum 31.12.2024 betrug der Überhang der aktiven latenten Steuern 30,2 Mio. € (i. Vj. 33,6 Mio. €). Die Deutsche Börse AG macht von dem Ansatzwahlrecht für aktive latente Steuern keinen Gebrauch.

Eigenkapital

Das voll eingezahlte Grundkapital beläuft sich auf 188,3 Mio. € (i. Vj. 190,0 Mio. €). Es ist eingeteilt in 188.300.000 auf den Namen lautende Stückaktien. Die sich zum Jahresende im Bestand befindlichen eigenen 4.521.621 Aktien (i. Vj. 4.887.540 Aktien) entsprechen 4.521.621 € (i. Vj. 4.887.540 €) bzw. 2,4 % (i. Vj. 2,6 %) des Grundkapitals. Das von der Deutsche Börse AG im November 2023 angekündigte Aktienrückkaufprogramm wurde vom 02.01.2024 bis 19.04.2024 auf der Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 08.05.2019 durchgeführt. Dabei wurden 1.605.189 Aktien bzw. 0,84 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft zu Anschaffungskosten zu insgesamt 300 Mio. € zum Zwecke der Herabsetzung des Kapitals der Gesellschaft zurückgekauft. Nach Abschluss des Aktienrückkaufprogramm wurde am 17.09.2024 das Grundkapital der Deutsche Börse AG infolge der Einziehung eigener Aktien in Höhe von 1.700.000,00 € herabgesetzt. Dies entsprach rund 0,89 Prozent des Grundkapitals vor Einziehung und Kapitalherabsetzung. Durch Beschluss des Aufsichtsrates vom 19.09.2024 ist die Satzung in § 4 (Einteilung und Höhe des Grundkapitals) geändert. Die vereinfachte Kapitalherabsetzung wurde mit Eintragung im Handelsregister zum 07.11.2024 wirksam. Im Geschäftsjahr 2024 wurden zudem im Rahmen von Mitarbeitendenprogrammen 155.894 Aktien zu einem Verkaufspreis von 17,4 Mio. € veräußert. Zusätzlich wurden zur Gewährung von Aktien als Gegenleistung 115.214 Aktien zu einem Verkaufspreis von 21,6 Mio. € veräußert.

Auf Basis des Aktienkurses per 31.12.2024 in Höhe von 222,40 € beläuft sich der bewertete Bestand auf 1.005,6 Mio. €.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats ist der Vorstand dazu berechtigt, das Grundkapital um folgende Beträge zu erhöhen:

Genehmigtes Kapital

scrollen
Betrag
in €
Datum der Genehmigung durch die Aktionäre Ablauf der Genehmigung Bestehende Bezugsrechte von Aktionären können für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden und/​oder ausgeschlossen werden, falls die Ausgabe der Aktien:
Genehmigtes Kapital I * 19.000.000 19.05.2021 18.05.2026 k. A.
Genehmigtes Kapital II * 19.000.000 19.05.2020 18.05.2025 - gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag erfolgt, der den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreitet, wobei das Emissionsvolumen 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigen darf.
- gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt.
Genehmigtes Kapital IV 19.000.000 18.05.2022 17.05.2027 k. A.

* Die Ausgabe von Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts darf nur erfolgen, soweit während des Zeitraums der Ermächtigung auf die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts insgesamt (auch nach anderen Ermächtigungen) ausgegebenen neuen Aktien nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfällt.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 14. Mai 2024 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 13. Mai 2029 ein- oder mehrmals Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen oder eine Kombination dieser Instrumente im Gesamtnennbetrag von bis zu 5.000.000.000 € mit oder ohne Laufzeitbeschränkung zu begeben und den Inhabern bzw. Gläubigern dieser Schuldverschreibungen Wandlungs- bzw. Optionsrechte oder Wandlungs- bzw. Optionspflichten auf insgesamt bis zu 19.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien der Deutsche Börse AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 19.000.000 € nach näherer Maßgabe der Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen bzw. der Bedingungen der den Optionsschuldverschreibungen beigefügten Optionsscheine zu gewähren.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionär*innen auf Schuldverschreibungen mit Wandlungs- bzw. Optionsrechten auf Aktien der Deutsche Börse AG in folgenden Fällen auszuschließen: (i) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, (ii) sofern der Ausgabepreis einer Schuldverschreibung den nach anerkannten finanzmathematischen Methoden ermittelten theoretischen Marktwert nicht wesentlich unterschreitet und die Summe der Aktien, die auf diese Schuldverschreibungen entfallen, 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigt, (iii) um den Inhabern von Wandlungs- bzw. Optionsrechten auf Aktien der Deutsche Börse AG bzw. den Schuldnern entsprechender Wandlungs- und Optionspflichten zum Ausgleich von Verwässerungen Bezugsrechte in dem Umfang zu gewähren, wie sie ihnen nach der Ausübung dieser Rechte zustünden und (iv) sofern die Ausgabe der Schuldverschreibungen gegen Sachleistungen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt.

Die Schuldverschreibungen können auch durch mit der Deutsche Börse AG gemäß §§ 15 ff. Aktiengesetz (AktG) verbundene Unternehmen mit Sitz im In- oder Ausland begeben werden. Dementsprechend wurde das Grundkapital um bis zu 19.000.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2024). Von der Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen wurde bislang kein Gebrauch gemacht.

Weitere Rechte zum Bezug von Aktien waren weder zum 31. Dezember 2024 noch zum 31. Dezember 2023 vorhanden.

Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich wie folgt entwickelt:

Eigenkapital

scrollen
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
Gezeichnetes Kapital vor Absetzung eigener Aktien
Mio. €
Nennbetrag erworbener eigener Anteile
Mio. €
Summe
Mio. €
Mio. € Gesetzliche Rücklage
Mio. €
Andere Gewinnrücklagen
Mio. €
Vortrag zum 01.01.2024 190,0 -4,9 185,1 1.538,9 0,0 3.134,8
Einstellung aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 362,2
Einstellung aus dem Jahresüberschuss 2024 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 551,8
Einstellung aufgrund der Veräußerung eigener Anteile 0,0 0,3 0,3 26,6 0,0 26,4
Entnahme aufgrund des Erwerbs eigener Anteile 0,0 -1,6 -1,6 0,0 0,0 -296,2
Einziehung von eigenen Anteilen 0,0 1,7 1,7 0,0 0,0 0,0
Herabsetzung des Stammkapitals -1,7 0,0 -1,7 0,0 0,0 0,0
Einstellung in die Kapitalrücklage nach § 237 Abs. 5 AktG 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 0,0
Umrechnungsdifferenz 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,7
Zuführung zu eigenkapitalbasierter Vergütung 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 9,4
Stand am 31.12.2024 188,3 -4,5 183,8 1.567,2 0,0 3.787,7
scrollen
Gewinnrücklagen Summe
Mio. €
Vortrag zum 01.01.2024 3.134,8
Einstellung aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 362,2
Einstellung aus dem Jahresüberschuss 2024 551,8
Einstellung aufgrund der Veräußerung eigener Anteile 26,4
Entnahme aufgrund des Erwerbs eigener Anteile -296,2
Einziehung von eigenen Anteilen 0,0
Herabsetzung des Stammkapitals 0,0
Einstellung in die Kapitalrücklage nach § 237 Abs. 5 AktG 0,0
Umrechnungsdifferenz -0,7
Zuführung zu eigenkapitalbasierter Vergütung 9,4
Stand am 31.12.2024 3.787,7

Da der Marktpreis des Planvermögens die Anschaffungskosten übersteigt, besteht unter Berücksichtigung passiver latenter Steuern ein ausschüttungsgesperrter Betrag gemäß § 268 Abs. 8 HGB in Höhe von 33,1 Mio. € (i. Vj. 23,6 Mio. €).

Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2024 umfasst keinen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr. Es ist ein Gewinnvortrag i. H. v. 362,2 Mio. € aus dem Vorjahr in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt worden.

Gewinnverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, den im Jahresabschluss der Deutsche Börse AG ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 770.000.000 € wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung von 4,00 € je dividendenberechtigter Stückaktie, d.h. insgesamt 735.113.516 € und Einstellung eines Betrages in Höhe von 34.886.484 € in "andere Gewinnrücklagen".

Der Gewinnverwendungsvorschlag berücksichtigt die von der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar gehaltenen eigenen Aktien, die gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigt sind. Bis zur Hauptversammlung kann sich durch den weiteren Erwerb eigener Aktien (mit und ohne anschließende Einziehung der erworbenen Aktien) oder durch die Veräußerung eigener Aktien die Zahl der dividendenberechtigten Aktien vermindern oder erhöhen. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 4,00 € je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag über die Gewinnverwendung unterbreitet.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Das verrechnete Vermögen, das dem Anteil von 72,0 % (i. Vj. 72,0 %) an einem inländischen Alternativen Investmentfonds i.S.d. § 1 Abs. 10 KAGB entspricht, weist zum Bilanzstichtag einen beizulegenden Zeitwert i.H.v. 302,9 Mio. € (i. Vj. 285,0 Mio. €) auf, der dem Marktwert i.S.d. § 278 i.V.m. § 168 KAGB entspricht. Beim Spezial-Sondervermögen handelt es sich um einen internationalen Mischfonds (Gemischtes Sondervermögen) mit gesetzlichen Anlagegrenzen. Entsprechend der Anlagerichtlinie findet ein Absolute-Return-Ansatz mit Wertsicherungsmechanismus Anwendung, wobei die Anlage in verschiedenen Anlageklassen erfolgen kann. Im Berichtsjahr erfolgten Entnahmen in Höhe von 8,5 Mio. € (i. Vj. 6,7 Mio. €). Davon entfielen 8,1 Mio. € auf die laufenden Rentenzahlungen.

0,4 Mio. € betreffen Auflösungen aus dem Verkauf von Anteilswerten zur Deckung der laufenden Verwaltungsgebühren. Dem Sondervermögen wurde im Berichtsjahr ein Betrag von insgesamt 0,0 Mio. € (i. Vj. 6,3 Mio. €) zugeführt. Das Vermögen ist dem Zugriff aller Gläubiger entzogen und nicht täglich fällig.

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Vermögensverrechnung unter Anw. d. § 246 Abs. 2 S. 2 HGB 31.12.2024
Mio. €
Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen -376,0
Beizulegender Zeitwert d. Planvermögens 302,9
Rückstellung für Pensionen und ähnl. Verpflichtungen -73,1
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Verrechnung von Gewinnen und Verlusten 2024
Mio. €
Zinsaufwand aus der Pensionsverpflichtung -3,2
Zuschreibung auf das Planvermögen 13,1
Ertrag aus dem Planvermögen 1,6
Im Finanzergebnis erfasster Nettoertrag 11,5

Erfolgswirksame Änderungen des Abzinsungssatzes werden im Finanzergebnis erfasst.

Aufgrund einer Änderung im Handelsgesetzbuch zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie werden die Pensionsrückstellungen ab 2016 mit einem 10-Jahres-Durchschnittszins (bis 2015: 7-Jahres-Durchschnittszins) abgezinst. Die daraus resultierende Differenz stellt sich wie folgt dar:

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Wert der Verpflichtung bei unterschiedlichen Zinssätzen 31.12.2024
Mio. €
Pensionsverpflichtung abgezinst mit dem 7-Jahres-Durchschnitt 372,2
Pensionsverpflichtung abgezinst mit dem 10-Jahres-Durchschnitt 375,5
Differenz -3,3

Ein positiver Unterschiedsbetrag darf gemäß § 253 Abs. 6 HGB abzüglich latenter Steuern nicht ausgeschüttet werden.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen i.H.v. 449,4 Mio. € (i. Vj. 301,6 Mio. €) setzen sich wie folgt zusammen:

Zusammensetzung der sonstigen Rückstellungen

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31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
Ausstehende Rechnungen 226,5 91,8
Variable Vergütung 66,3 62,3
Sonstige Personalrückstellungen 42,1 44,4
Virtuelle Aktiensoptionsprogramme und Aktientantieneprogramm 38,0 45,4
Zinsen aus der steuerlichen Außenprüfung 24,4 18,7
Rückstellungen im Rahmen der Effizienzprogramme 15,0 7,2
Rückstellungen für drohende Verluste aus Finanzderivaten 14,0 10,0
Verpflichtung zur Erstattung laufender und zukünftiger Pensionszahlungen an die IHK aufgrund des Überleitungsvertrages 7,2 7,0
Drohverluste Miete und Rückbauverpflichtungen 6,7 7,0
Aufsichtsratvergütung 3,5 2,7
Prozessrisiken 0,2 0,5
Übrige Rückstellungen 5,5 4,6
Summe sonstige Rückstellungen 449,4 301,6

Der sich zum Bilanzstichtag ergebende Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus dem Programm für Altersteilzeit wurde gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert des Vermögens, das dem Zugriff aller Gläubiger entzogen ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitende dient ("Planvermögen") verrechnet. Die kumulierten Anschaffungskosten dieses Vermögens betragen 6,5 Mio. € (i. Vj. 5,7 Mio. €).

Vermögensverrechnung unter Anw. d. § 246 Abs. 2 S. 2 HGB

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31.12.2024
T €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Altersteilzeit -6.754,2
Beizulegender Zeitwert d. Planvermögens 6.637,6
Rückstellung für Verpflichtungen aus Altersteilzeit -116,6
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Verrechnung von Gewinnen und Verlusten 2024
T €
Aufwand aus den Verpflichtungen aus Altersteilzeit -1.458,3
Im Personalaufwand erfasster Nettoaufwand -1.458,3
Zinsertrag aus den Verpflichtungen für Altersteilzeit 7,4
Zuschreibung auf das Planvermögen 71,8
Erträge aus dem Planvermögen 0,4
Im Finanzergebnis erfasster Nettoertrag 79,6

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie nachfolgend dargestellt:

Verbindlichkeiten

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Angaben
in Mio. €
Gesamtbetrag Davon > 5 Jahre
31.12.2024 31.12.2023 31.12.2024 31.12.2023
Anleihen 6.800,0 7.389,1 3.450,0 4.200,0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,0 0,0 0,0 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20,4 18,3 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.103,8 1.105,8 0,0 0,0
Davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25,5 80,8 0,0 0,0
Davon sonstige Verbindlichkeiten 1.078,2 1.025,0 0,0 0,0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,0 0,2 0,0 0,0
Davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0,0 0,2 0,0 0,0
Sonstige Verbindlichkeiten 140,4 70,9 0,0 0,0
Davon aus Steuern 6,7 8,1 0,0 0,0
Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1,1 0,3 0,0 0,0
Summe Verbindlichkeiten 8.064,6 8.584,3 3.450,0 4.200,0

Pfandrechte oder ähnliche Rechte wurden für Verbindlichkeiten nicht bestellt.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der Bilanzposten beinhaltet vorwiegend passive Rechnungsabgrenzungsposten i.H.v. 83,2 Mio. € (i. Vj. 94,6 Mio. €) aus der vorzeitigen Abwicklung (Settlement) von Zinsderivaten im Rahmen der Begebung eigener Anleihen im Geschäftsjahr 2022 und 2023. Diese werden über die Laufzeit der begebenen Anleihen ratierlich aufgelöst.

Darüber hinaus sind Einnahmen aus Lieferungen und Leistungen vor dem Abschlussstichtag i.H.v. 3,8 Mio. € (i. Vj. 4,2 Mio. €), soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit danach darstellen, enthalten. Daneben sind Agien für begebene Anleihen gemäß § 250 Absatz 2 HGB i.H.v. 1,0 Mio. € (i. Vj. 2,0 Mio. €) enthalten.

Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:

Umsatzerlöse nach Segmenten

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Trading & Clearing 1.565,4 1.523,9
Securities Services 115,2 107,8
Fund Services 49,7 54,6
Investment Management Solutions 21,3 11,1
Summe 1.751,6 1.697,4

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Regionen wie folgt:

Umsatzerlöse nach Regionen

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Deutschland 502,5 484,2
Sonstige Europäische Union 636,8 608,0
Übriges Europa 479,1 477,5
Amerika 123,5 117,5
Asien/​Pazifik 9,7 10,2
Summe 1.751,6 1.697,4

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:

Zusammenfassung der sonstigen betrieblichen Erträge

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Fremdwährungsumrechnung 50,7 49,9
Auflösung von Rückstellungen aus Vorjahren 11,9 13,5
Erträge aus der Liquidation der Deutsche Börse Services s.r.o. 1,1 0,0
Erträge aus der Veräußerung der ISS HoldCo. Inc. an die ISS STOXX GmbH 0,0 164,5
Erträge aus der Veräußerung von Anteilen an der ISS STOXX GmbH 0,0 149,3
Sonstige 11,9 94,7
davon Erträge gegenüber verbundenen Unternehmen 5,5 21,7
davon Sachbezüge 2,4 2,3
davon Erträge aus bereits wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1,4 0,8
davon aus der Zuschreibung auf die Beteiligung an der Forge Global Holdings Inc. 0,0 37,3
davon Erträge aus der Verschmelzung der Börse Frankfurt Zertifikate AG 0,0 11,0
davon Erträge aus Versicherungen für Rechtsstreitigkeiten 0,0 6,9
Summe sonstige betriebliche Erträge 75,6 471,9

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge i.H.v. 2,8 Mio. € (i. Vj. 21,7 Mio. €) für Rückerstattungen aus der konzerninternen Verrechnung enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:

Zusammenfassung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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2024
Mio. €
2023
Mio. €
Entgelt für Betriebsführung 231,9 232,6
EDV-Dienstleistungen 167,3 165,6
Rechts- und Beratungskosten 133,2 120,6
Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung 70,5 59,9
Raumkosten 60,6 53,8
Aufwendungen für Dateneinkauf und Spezialistenvergütungen 55,3 51,0
Nicht abzugsfähige Vorsteuer 41,2 48,0
Geschäftsbesorgungsentgelte an verbundene Unternehmen 21,9 49,5
Kursvermarktung 16,9 14,6
Werbung und Marketing 10,8 9,2
Kommunikationsnetzwerk 6,9 7,4
Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationskosten 5,6 4,4
Personalnebenkosten 5,5 5,1
Versicherungen 5,0 4,6
Beiträge, Abgaben und Gebühren 3,7 4,1
Aufsichtsratsvergütungen 3,7 2,7
Freiwillige soziale Aufwendungen 3,0 2,6
Sonstige 80,6 29,7
Summe sonstige betriebliche Aufwendungen 923,6 865,4

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen i.H.v. 61,3 Mio. € (i. Vj. 17,0 Mio. €) enthalten. Diese setzen sich zusammen aus einer Korrektur in laufender Rechnung für die Passivierung einer Verkaufsoption i.H. v. 56,0 Mio. € und für die Passivierung einer Prämie für eine Stillhalteoption i.H.v. 2,0 Mio. € (siehe sonstige Angaben), sowie der Nachberechnung von konzerninternen Dienstleistungen i.H.v. 3,3 Mio. €.

Honorar des Abschlussprüfers

Die Gesellschaft ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers sind gemäß § 285 Nr. 17 HGB Bestandteil des Konzernanhangs der Deutsche Börse AG.

Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) betraf vor allem die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Deutsche Börse AG sowie verschiedene Jahresabschlussprüfungen bei Tochterunternehmen. Prüfungsintegriert erfolgten prüferische Durchsichten von Zwischenabschlüssen. Andere Bestätigungsleistungen betreffen im Wesentlichen gesetzlich oder vertraglich vorgesehene betriebswirtschaftliche Prüfungen in Bezug auf interne Systeme und Kontrollen, die inhaltliche Prüfung der Konzernnachhaltigkeitserklärung mit begrenzter Sicherheit sowie die freiwillige inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts. Sonstige Leistungen betreffen im Wesentlichen zulässige Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf eine mögliche Kapitalmarkttransaktion.

Sonstige Angaben

Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäften

Zum Bilanzstichtag bestanden offene Devisentermingeschäfte mit einem Nominalwert i.H.v. 345,3 Mio. USD (i. Vj. 354,0 Mio. USD) und 174,5 Mio. CHF (i. Vj. 135,5 Mio. CHF). Der Zeitwert der Derivate ist abhängig vom Devisenkurs. Im Falle eines negativen Zeitwerts eines Derivats zum Bilanzstichtag wird eine Drohverlustrückstellung gebildet. Diese betrugen zum 31. Dezember 2024 14,0 Mio. € (i. Vj. 10,0 Mio. €).

Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des ISS STOXX Teilkonzerns hat die Deutsche Börse AG eine Stillhalteposition gegenüber einer externen Bank übernommen, bei der ihr im Fall eines Zahlungsausfalls des Minderheitsinvestors 19,69 Prozent der Anteile an der ISS STOXX GmbH angedient werden können (bedingte Put Option). Die Deutsche Börse AG ist berechtigt, die Erfüllung der Put Option mit eigenen Aktien zu bedienen. Der beizulegende Zeitwert zum 31. Dezember 2024 beträgt 12,0 Mio. €. Die Deutsche Börse AG bilanziert das Derivat nicht. Eine Ausübung ist zum 31.Dezember 2024 als unwahrscheinlich zu erachten.

Darüber hinaus ist die Deutsche Börse AG aus der o.g. Umstrukturierung und dem Verkauf von Anteilen an der ISS STOXX GmbH ggü. einem Minderheitsinvestor eine Verpflichtung eingegangen, im Falle seines Ausscheidens aus der Investition, ein bestimmtes Verlustrisiko auszugleichen. Die Deutsche Börse AG ist auch hierbei berechtigt, die Erfüllung der Verpflichtung mit eigenen Aktien zu bedienen. Der beizulegende Zeitwert zum 31. Dezember 2024 beträgt 36,6 Mio. €. Die Deutsche Börse AG hat den Wert der Verpflichtung im Rahmen des Verkaufs der Anteile als sonstige Verbindlichkeit abgegrenzt. Eine Ausübung ist zum 31. Dezember 2024 als unwahrscheinlich zu erachten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Gesamtbetrag Davon bis 1 Jahr Davon 1-5 Jahre
31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
Miet-, Leasing- und Wartungsverträge 286,0 342,1 35,3 48,0 95,3 104,3
Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsverträge 334,1 266,5 334,1 266,4 0,0 0,1
Davon gegenüber verbundenen oder assoziierten Unternehmen 334,1 266,3 334,1 266,3 0,0 0,1
Sonstige Verträge, insbesondere Dienstleistungsverträge 949,5 289,2 46,9 39,0 101,1 116,1
Summe 1.569,6 897,8 416,3 353,4 196,4 220,5
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Davon > 5 Jahre
31.12.2024
Mio. €
31.12.2023
Mio. €
Miet-, Leasing- und Wartungsverträge 155,5 189,8
Betriebsführungs- und Geschäftsbesorgungsverträge 0,0 0,0
Davon gegenüber verbundenen oder assoziierten Unternehmen 0,0 0,0
Sonstige Verträge, insbesondere Dienstleistungsverträge 801,5 134,1
Summe 957,0 323,9

Es besteht eine Patronatserklärung (Letter of Comfort) der Deutsche Börse AG zugunsten der Eurex Clearing AG. Die Deutsche Börse AG verpflichtet sich darin, der Eurex Clearing AG diejenigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie benötigt, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Der aggregierte Maximalbetrag, der gemäß der Patronatserklärung zur Verfügung zu stellen ist, beträgt 600,0 Mio. €. Leistet die Deutsche Börse AG auf Grund der Patronatserklärung Zahlungen an die Eurex Clearing AG in Form von Fremdkapital, so werden diese Zahlungen der Eurex Clearing AG als unverzinsliches Darlehen zur Verfügung gestellt. Dritten stehen aus der Patronatserklärung keine Rechte zu. Auf Grund des von der Eurex Clearing AG implementierten Risikomanagementsystems, insbesondere der Lines of Defence, sowie der Tatsache, dass auch in der Vergangenheit bei Ausfall eines Clearingmitgliedes und in anderen Situationen keine Inanspruchnahme der Deutsche Börse AG erfolgt ist, geht die Deutsche Börse AG derzeit davon aus, dass eine Inanspruchnahme aus der Patronatserklärung nicht wahrscheinlich ist.

Des Weiteren wurde gemäß § 5 Absatz 10 des Statuts des Einlagensicherungsfonds eine der Höhe nach uneingeschränkte Verpflichtungserklärung für die Clearstream Banking AG abgegeben. Demnach verpflichtet sich die Deutsche Börse AG, den Bundesverband deutscher Banken e.V. von allen Verlusten freizustellen. Aufgrund der Kapitalausstattung der Clearstream Banking AG schätzt die Deutsche Börse AG die Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme zum derzeitigen Zeitpunkt als sehr gering ein.

Ferner bestehen Kreditzusagen der Deutsche Börse AG gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, i.H.v. 316 Mio. € und 40 Mio. USD (i. Vj. 320 Mio. € und 150 Mio. USD).

Die auf die Deferred Compensation entfallenden Rückstellungen wurden mitarbeitendenbezogen in den einzelnen Tochtergesellschaften bilanziert. Da die Deutsche Börse AG Versorgungsschuldner gegenüber den teilnehmenden Mitarbeitenden ist, besteht in Höhe der bei den einzelnen Tochtergesellschaften gebildeten Rückstellungen von 79,9 Mio. € (i. Vj. 76,7 Mio. €) eine Eventualverpflichtung.

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehören an:

Martin Jetter (Vorsitzender)

Vorsitzender des Aufsichtsrats, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Dr. Markus Beck (stellv. Vorsitzender)

Syndikusrechtsanwalt, Rechtsabteilung, Corporate & Regulatory Legal, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Nadine Brandl

Leiterin Bereich Recht und Rechtspolitik, ver.di Bundesverwaltung, Berlin

Rechtsanwältin, EurAA Rechtsanwaltsgesellschaft Anwälte für Arbeitnehmer, Frankfurt am Main

Aufsichtsratsmandate:

Allianz SE, München, Mitglied des Aufsichtsrats

Dr. Andreas Gottschling

Mitglied des Aufsichtsrats, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Dr. Anja Greenwood

Head of Customer Due Diligence & KYC, European Commodity Clearing AG, Leipzig

Oliver Greie

Landesbezirksleiter, ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Leipzig

Shannon Johnston

Chief Information und Operating Officer, Invesco Ltd., Atlanta, USA

Achim Karle

Mitarbeiter Equity & Index Sales EMEA, Eurex Frankfurt AG, Frankfurt am Main

Sigrid Kozmiensky (seit 14.05.2024)

Mitglied des Vorstands, Chief Risk Officer, Bayerische Landesbank, München

Aufsichtsratsmandate:

Deutsche Kreditbank AG, Berlin, Mitglied des Aufsichtsrats

Barbara Lambert

Aufsichts- und Verwaltungsrätin, Givrins, Schweiz

Aufsichtsratsmandate:

Merck KGaA, Darmstadt, Mitglied des Aufsichtsrats

SYNLAB AG, München, Mitglied des Aufsichtsrats (bis 03/​2024)

Sonstige Mandate:

Credit Suisse (Schweiz) AG (Gruppenmandat), Zürich, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrats (bis 06/​2024)

Implenia AG, Dietlikon, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrats

UBS Switzerland AG, Zürich, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrats

Susann Just-Marx (bis 14.05.2024)

Head of Sales Clearing, European Energy Exchange AG, Leipzig

Rainer Müller (seit 14.05.2024)

Vice President, Securities & Collateral Clearing Design, Eurex Clearing AG, Frankfurt am Main

Michael Rüdiger (bis 14.05.2024)

Selbstständiger Unternehmensberater, Utting am Ammersee

Peter Günter Sack (bis 14.05.2024)

Mitarbeiter Clearing Design, Eurex Clearing AG, Frankfurt am Main

Dr. Carsten Schäfer (seit 14.05.2024)

Manager ICT Risikomanagement, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Charles G. T. Stonehill

Green & Blue Advisors LLC, Gründungspartner, New York, USA

Sonstige Mandate:

Equitable Holdings Inc., New York, USA, Mitglied des Board of Directors

Equitable Financial Life Insurance Company, New York, USA (Gruppenmandat), Mitglied des Board of Directors

AllianceBernstein Holdings L.P., New York, USA (Gruppenmandat), Mitglied des Board of Directors

Equitable Financial Life Insurance Company of America, Arizona, USA (Gruppenmandat), Mitglied des Board of Directors

Strangeworks Inc., Austin, USA, Mitglied des Board of Directors

Koenigsegg Automotive AB, Ängelholm, Schweden, Mitglied des Board of Directors (seit 09/​2024)

Clara-Christina Streit

Aufsichts- und Verwaltungsrätin, Frankfurt am Main

Aufsichtsratsmandate:

Vonovia SE, Bochum, Vorsitzende des Aufsichtsrats

Sonstige Mandate:

Vontobel Holding AG, Zürich, Schweiz, Mitglied des Verwaltungsrats (bis 04/​2024)

Jerónimo Martins SGPS S.A., Lissabon, Portugal, Mitglied des Verwaltungsrats

Chong Lee Tan

CEO 65 Equity Partners, Temasek Holdings, Singapur

Sonstige Mandate:

Double R Srl, Mailand, Italien, Mitglied des Board of Directors (bis 03/​2024)

Daniel Vollstedt (bis 14.05.2024)

Head of Infrastructure Service Design & Support, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Maria-Regina Wohak (seit 14.05.2024)

Head of Index Services Development, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main

Die gewährten Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen im Berichtsjahr 3,7 Mio. €

Der Aufsichtsrat hat die folgenden Ausschüsse eingerichtet:

Prüfungsausschuss

Barbara Lambert (Vorsitz)

Dr. Andreas Gottschling

Oliver Greie

Achim Karle

Dr. Anja Greenwood (seit 05/​2024)

Sigrid Kozmiensky (seit 05/​2024)

Susann Just-Marx (bis 05/​2024)

Michael Rüdiger (bis 05/​2024)

Nominierungsausschuss

Martin Jetter (Vorsitz)

Dr. Markus Beck

Prof. Dr. Nadine Brandl

Dr. Anja Greenwood

Clara-Christina Streit

Barbara Lambert (seit 05/​2024)

Michael Rüdiger (bis 05/​2024)

Risikoausschuss

Dr. Andreas Gottschling (Vorsitz)

Barbara Lambert

Dr. Markus Beck (seit 05/​2024)

Rainer Müller (seit 05/​2024)

Susann Just-Marx (bis 05/​2024)

Daniel Vollstedt (bis 05/​2024)

Vermittlungsausschuss

Martin Jetter (Vorsitz)

Dr. Markus Beck

Oliver Greie

Barbara Lambert

Strategie- und Nachhaltigkeitsausschuss

Martin Jetter (Vorsitz)

Achim Karle

Charles Stonehill

Chong Lee Tan

Dr. Carsten Schäfer (seit 05/​2024)

Maria-Regina Wohak (seit 05/​2024)

Dr. Anja Greenwood (bis 05/​2024)

Peter Sack (bis 05/​2024)

Technologieausschuss

Shannon A. Johnston (Vorsitz)

Dr. Andreas Gottschling

Charles Stonehill

Rainer Müller (seit 05/​2024)

Dr. Carsten Schäfer (seit 05/​2024)

Maria-Regina Wohak (seit 05/​2024)

Dr. Markus Beck (bis 05/​2024)

Peter Sack (bis 05/​2024)

Daniel Vollstedt (bis 05/​2024)

Präsidialausschuss

Martin Jetter (Vorsitz)

Dr. Markus Beck

Prof. Dr. Nadine Brandl

Clara-Christina Streit

Vorstand

Dem Vorstand gehören an:

Dr. Theodor Weimer (Dr. rer. pol.)

Co-Vorsitzender des Vorstands (10/​2024 bis 12/​2024),

Vorsitzender des Vorstands (bis 09/​2024), Deutsche Börse AG

Aufsichtsratsmandate:

Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main (Mitglied des Aufsichtsrats)

Knorr-Bremse AG, München (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Dr. Stephan Leithner (Dr. oec. HSG)

Vorsitzender des Vorstands (seit 01/​2025)

Co-Vorsitzender des Vorstands (10/​2024 bis 12/​2024), Mitglied des Vorstands (bis 03/​2024),

Deutsche Börse AG, verantwortlich für Investment Management Solutions (IMS) (06/​2024 bis 12/​2024), verantwortlich für Pre- & Post-Trading (bis 05/​2024)

Aufsichtsratsmandate:

Clearstream Banking AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats) (bis 08/​2024)

Clearstream Holding AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats) (bis 08/​2024)

Clearstream Banking S.A. (Vorsitzender des Aufsichtsrats) (bis 06/​2024)

Clearstream Fund Centre S.A. (Vorsitzender des Aufsichtsrats) (bis 06/​2024)

Clearstream Services S.A. (Vorsitzender des Aufsichtsrats) (bis 06/​2024)

Sonstige Mandate:

SimCorp A/​S (Vorsitzender des Verwaltungsrats)

ISS STOXX GmbH (Vorsitzender des Gesellschafterausschusses)

Dr. Christoph Böhm (Dr.-Ing.)

Mitglied des Vorstands und Chief Information Officer/​Chief Operating Officer, Deutsche Börse AG

Aufsichtsratsmandate:

Clearstream Holding AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

Sonstige Mandate:

Clearstream Services S.A. (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

SimCorp A/​S (Mitglied des Verwaltungsrats)

Dr. Thomas Book (Dr. rer. pol.)

Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG,

verantwortlich für Trading & Clearing

Aufsichtsratsmandate:

360 Treasury Systems AG (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

China Europe International Exchange AG (Mitglied des Aufsichtsrats) (bis 07/​2024)

Eurex Frankfurt AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

European Energy Exchange AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Heike Eckert (Diplom-Volkswirtin)

Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG,

verantwortlich für Governance, People & Culture und Arbeitsdirektorin

Aufsichtsratsmandate:

Clearstream Banking S.A. (Mitglied des Aufsichtsrats)

European Commodity Clearing AG (Vorsitzende des Aufsichtsrats)

European Energy Exchange AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

Sonstige Mandate:

ISS STOXX GmbH (Mitglied des Gesellschafterausschusses)

Dr. Stephanie Eckermann (Diplom-Kauffrau)

Mitglied des Vorstands seit 06/​2024, Deutsche Börse AG,

verantwortlich für Post-Trading

Aufsichtsratsmandate:

Clearstream Holding AG (Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitz seit 09/​2024)

Clearstream Banking AG (Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitz seit 09/​2024)

Sonstige Mandate:

Clearstream Banking S.A. (Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitz seit 06/​2024)

Clearstream Fund Centre S.A. (Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitz seit 06/​2024)

Clearstream Fund Centre AG (Mitglied des Verwaltungsrats)

Clearstream Services S.A. (Vorsitzende des Aufsichtsrats) (Vorsitz seit 07/​2024)

SimCorp A/​S (Mitglied des Verwaltungsrats)

Christian Kromann (Master in Wirtschaftswissenschaften)

Mitglied des Vorstands seit 01/​2025, Deutsche Börse AG, verantwortlich für Investment Management Solutions (IMS)

Sonstige Mandate:

ISS STOXX GmbH (Mitglied des Gesellschafterausschusses) (seit 01/​2025)

SimCorp A/​S (Mitglied des Verwaltungsrats) (seit 01/​2025)

Gregor Pottmeyer (Diplom-Kaufmann)

Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer, Deutsche Börse AG

Aufsichtsratsmandate:

Clearstream Holding AG (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Eurex Clearing AG (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Eurex Frankfurt AG (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

UBS Europe SE (Mitglied des Aufsichtsrats)

Sonstige Mandate:

Clearstream Banking S.A. (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes betrugen 2024 27,3 Mio. € (i. Vj. 24,1 Mio. €).

In den Gesamtbezügen sind aktienbasierte Vergütungen in Höhe von 5,2 Mio. € enthalten. Die festgelegte Anzahl der Aktien in Höhe von 28.490 Stück basiert auf dem Kurs der Aktie der Deutsche Börse AG in Höhe von 180,86 €, der sich als Durchschnittskurs des Kalendermonats Dezember 2023 ergab.

Die Bezüge der ehemaligen Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebenen beliefen sich 2024 auf 3,3 Mio. € (i. Vj. 3,2 Mio. €). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt 60,6 Mio. € (i. Vj. 62,8 Mio. €) zurückgestellt.

Mitarbeitende

Am 31. Dezember 2024 waren bei der Deutsche Börse AG 2.929 (i.Vj. 2.570) Arbeitnehmende beschäftigt. Die Durchschnittszahl der während des Geschäftsjahres 2024 beschäftigten Arbeitnehmenden betrug 2.780 (i.Vj. 2.158).

Anzahl der Mitarbeitenden

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Männlich Weiblich Divers Gesamt
Leitende Angestellte 120 34 0 154
Nicht leitende Angestellte 1.668 957 1 2.626
Anzahl Arbeitnehmende 1.788 991 1 2.780

Unternehmensverträge und weitere Verträge

Im Rahmen des Gewinnabführungsvertrages zwischen der Clearstream Holding AG und der Deutsche Börse AG ist die Clearstream Holding AG verpflichtet, ihren gesamten Jahresüberschuss, vermindert um einen etwaigen Verlustvortrag aus dem Vorjahr und um den Betrag, der nach § 300 AktG in die gesetzliche Rücklage einzustellen ist, an die Deutsche Börse AG abzuführen.

Gleichzeitig verpflichtet sich die Deutsche Börse AG, jeden bei der Clearstream Holding AG während der Vertragsdauer entstehenden Jahresfehlbetrag durch Verlustübernahme auszugleichen, soweit dieser nicht dadurch ausgeglichen wird, dass den anderen Gewinnrücklagen Beträge entnommen werden, die während der Vertragsdauer eingestellt worden sind.

Es besteht ein Beherrschungsvertrag zwischen der Deutsche Börse AG und der Clearstream Banking AG. Im Rahmen dieses Vertrages unterstellt die Clearstream Banking AG die Leitung ihrer Gesellschaft der Deutsche Börse AG und die Deutsche Börse AG ist berechtigt, dem Vorstand der Clearstream Banking AG hinsichtlich der Leitung der Gesellschaft Weisungen zu erteilen.

Zwischen der Deutsche Börse AG und Eurex Global Derivatives AG besteht ein Aktionärsbindungsvertrag, welcher insbesondere die Zusammenarbeit der Eurex-Gesellschaften (Eurex Frankfurt AG und Eurex Clearing AG), die Umsatzverteilung und die Erstattung der Betriebsführungsaufwendungen regelt. In Bezug auf die Deutsche Börse AG sind insbesondere der Betriebsführungsvertrag mit der Eurex Frankfurt AG sowie der Geschäftsbesorgungsvertrag "Clearing" zwischen Eurex Frankfurt AG und Eurex Clearing AG hervorzuheben. Es bestehen gleichlautende Verträge zwischen Eurex Global Derivatives AG, Eurex Frankfurt AG und Eurex Clearing AG. Auf Basis des Geschäftsbesorgungsvertrages "Clearing" vereinnahmt die Eurex Clearing AG die kombinierten Handels- und Clearingentgelte für den Betrieb und das Clearing am Terminmarkt Eurex im eigenen Namen und auf fremde Rechnung für die Deutsche Börse AG und Eurex Global Derivatives AG. Die entsprechenden Entgelte werden im Verhältnis 88:12 der Deutsche Börse AG und Eurex Global Derivatives AG aufgeteilt. Entgelte für die Anbindung von Handelsteilnehmern an die Eurex-Systeme werden zentral bei der Eurex Frankfurt AG für sämtliche Eurex-Gesellschaften fakturiert und vollständig im Verhältnis 88:12 weitergeleitet. Auf Basis des Aktionärsbindungsvertrags wurde zwischen der Deutsche Börse AG und der Eurex Global Derivatives AG geregelt, dass die entstandenen Betriebsführungsaufwendungen der Eurex Frankfurt AG und der Eurex Clearing AG durch die Deutsche Börse AG und Eurex Global Derivatives AG im Verhältnis 88:12 übernommen werden. Für Geschäftsjahre ab 2025 ist eine Änderung des Verteilungsschlüssels im Verhältnis 89:11 geplant. Zusätzlich wird der Eurex Frankfurt AG und Eurex Clearing AG eine Prämie für Produktentwicklungstätigkeiten und eine Risikoprämie für das eingesetzte Eigenkapital der Eurex Clearing AG zugestanden.

Zusammengefasster Lagebericht

Der Lagebericht der Deutsche Börse AG und der Lagebericht zum Konzernabschluss der Deutsche Börse AG wurden gemäß § 315 Absatz 5 HGB in Verbindung mit § 298 Absatz 2 HGB und DRS 20 Tz. 22 zusammengefasst.

Konzernzugehörigkeit

Die Deutsche Börse AG mit Sitz in Frankfurt am Main (oberstes Mutterunternehmen) stellt einen Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, auf. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister veröffentlicht und ist in den Geschäftsräumen der Gesellschaft erhältlich.

Besitzverhältnisse

Die Deutsche Börse AG hat die folgenden Mitteilungen gemäß § 33 WpHG erhalten :

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Meldepflichtiger Sitz und Staat, in dem sich der Sitz oder Wohnort des Meldepflichtigen befindet Datum des Erreichens, Über- oder Unterschreitens Über-/​Unterschreitung (+/​-) Meldeschwelle
in %
Zurechnung gemäß §§ 21,22, 25 und 25a WpHG Beteiligung
in %
Deutsche Börse AG Frankfurt am Main, Deutschland 18.09.2024 - 5,00% keine Angabe 2,40%
Amundi S.A. Paris, Frankreich 05.12.2024 + 3,00% keine Angabe 3,02%
Artisan Partners Asset Management Wilmington, USA 28.11.2018 - 5,00% keine Angabe 4,99%
Artisan Partners Funds, Inc Madison, USA 19.09.2018 - 5,00% §§ 21,22 WpHG 3,00%
§ 25 Abs. 1 Nr. 1/​2 WpHG 0,00%
§§ 21,22 WpHG i.V.m § 25 Abs. 1 Nr.1/​2 WpHG 0,00%
BlackRock Advisors Holdings, Inc. New York, USA 01.12.2009 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,35%
BlackRock Delaware Holding, Inc Wilmington, USA 19.05.2015 + 3,00% 3,01%
§ 22 Abs.1 Satz 1 Nr. 1 WpHG 0,93%
§ 22 Abs.1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m § 22 Abs.1 Satz 2 WpHG 2,08%
BlackRock Financial Management, Inc. Wilmington, USA 27.10.2015 + 5,00% 5,51%
§ 25 WpHG 0,20%
§§ 21,22 WpHG 5,31%
Black Rock Group Limited London, Großbritannien 07.12.2012 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,00%
BlackRock Holdco 2, Inc. Wilmington, USA 27.10.2015 + 5,00% 5,51%
§ 25 WpHG 0,20%
§§ 21,22 WpHG 5,31%
BlackRock Holdco 4, Inc. Wilmington, USA 19.05.2015 + 3,00% 3,01%
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG 0,93%
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,08%
BlackRock Holdco 6, Inc. Wilmington, USA 19.05.2015 + 3,00% 3,01%
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG 0,93%
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,08%
BlackRock, Inc. Wilmington, USA 12.12.2024 + 5,00% 6,76%
§ 25 Abs. 1 Nr. 1 WpHG 0,05%
§§ 21,22 WpHG 6,70%
BlackRock International Holdings, Inc. New York, USA 02.08.2012 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,58%
BR Jersey International Holdings, L.P. St. Helier, Jersey, Kanalinseln 08.02.2012 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,58%
DWS Investment GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 16.02.2022 - 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,96%
FIL Limited Pembroke, Bermuda 15.05.2018 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG 3,11%
FMR LLC Wilmington, USA 11.10.2023 - 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 2,84%
Flossbach von Storch AG Köln, Deutschland 20.07.2021 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,02%
Invesco Limited Hamilton, Bermuda 14.03.2018 - 3,00% §§ 21, 22 WpHG 2,94%
Invesco Advisers, Inc Wilmington, USA 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
Invesco Group Services, Inc Wilmington, USA 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
Invesco Holding Company Limited Henley, Großbritannien 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
Invesco North American Holdings Inc Wilmington, USA 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
Invesco Management Group, Inc Wilmington, USA 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
IVZ, Inc. Wilmington, USA 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
IVZ UK Limited Henley, Großbritannien 21.10.2015 + 3,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 3,01%
Jupiter Fund Management plc UK London, Großbritannien 08.05.2019 + 3,00% §§ 21, 25 Abs.1 Nr.1 und Nr.2 WpHG 2,99%
Massachusetts Financial Services Company Boston, USA 08.05.2024 - 5,00% § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG 5,02%
Morgan Stanley Wilmington, USA 21.05.2013 - 5,00% 4,11%
§§ 21, 22 WpHG 0,23%
§ 25 WpHG 0,25%
§ 25a WpHG 3,62%
Morgan Stanley International Holdings Inc Wilmington, USA 21.05.2013 - 5,00% 4,01%
§§ 21, 22 WpHG 0,21%
§ 25 WpHG 0,18%
§ 25a WpHG 3,62%
Morgan Stanley International Limited London, Großbritannien 21.05.2013 - 5,00% 3,70%
§§ 21, 22 WpHG 0,21%
§ 25a WpHG 3,49%
Morgan Stanley Group Europe London, Großbritannien 21.05.2013 - 5,00% 3,70%
§§ 21, 22 WpHG 0,21%
§ 25a WpHG 3,49%
Morgan Stanley UK Group London, Großbritannien 21.05.2013 - 5,00% 3,70%
§§ 21, 22 WpHG 0,21%
§ 25a WpHG 3,49%
Morgan Stanley & Co International Plc London, Großbritannien 21.05.2013 - 5,00% 3,70%
§§ 21, 22 WpHG 0,21%
§ 25a WpHG 3,49%
Societe General S.A Paris, Frankreich 02.10.2015 - 5,00% 4,46%
§ 25a WpHG 4,44%
§ 25 WpHG 0,02%
Societe General Effekten GmbH Frankfurt am Main, Deutschland 10.08.2015 - 5,00% § 25a WpHG 4,93%
The Capital Group Companies, Inc. Los Angeles, USA 10.11.2020 - 3,00% 2,84%
UBS AG Zürich, Schweiz 20.05.2014 - 5,00% 4,60%
§§ 21, 22 WpHG 2,52%
§ 25 WpHG 1,39%
§ 25a WpHG 0,69%
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Meldepflichtiger Beteiligung in Stimmrechten
Deutsche Börse AG 4.525.762
Amundi S.A. 5.684.198
Artisan Partners Asset Management 9.498.062
Artisan Partners Funds, Inc 5.787.032
0
0
BlackRock Advisors Holdings, Inc. 6.526.163
BlackRock Delaware Holding, Inc 5.799.497
1.787.637
4.011.860
BlackRock Financial Management, Inc. 10.632.040
380.000
10.252.040
Black Rock Group Limited 5.790.525
BlackRock Holdco 2, Inc. 10.632.040
380.000
10.252.040
BlackRock Holdco 4, Inc. 5.799.497
1.787.637
4.011.860
BlackRock Holdco 6, Inc. 5.799.497
1.787.637
4.011.860
BlackRock, Inc. 12.720.182
101.002
12.619.180
BlackRock International Holdings, Inc. 6.981.055
BR Jersey International Holdings, L.P. 6.981.055
DWS Investment GmbH 5.632.067
FIL Limited 6.007.175
FMR LLC 5.396.098
Flossbach von Storch AG 5.728.660
Invesco Limited 5.689.975
Invesco Advisers, Inc 5.804.518
Invesco Group Services, Inc 5.804.518
Invesco Holding Company Limited 5.804.518
Invesco North American Holdings Inc 5.804.518
Invesco Management Group, Inc 5.804.518
IVZ, Inc. 5.804.518
IVZ UK Limited 5.804.518
Jupiter Fund Management plc UK 5.695.810
Massachusetts Financial Services Company 9.546.351
Morgan Stanley 7.926.928
448.039
489.195
6.989.694
Morgan Stanley International Holdings Inc 7.734.733
403.568
341.471
6.989.694
Morgan Stanley International Limited 7.138.902
403.568
6.735.334
Morgan Stanley Group Europe 7.138.902
403.568
6.735.334
Morgan Stanley UK Group 7.138.902
403.568
6.735.334
Morgan Stanley & Co International Plc 7.138.902
403.568
6.735.334
Societe General S.A 8.614.620
8.570.359
44.261
Societe General Effekten GmbH 9.505.422
The Capital Group Companies, Inc. 5.390.265
UBS AG 8.882.666
4.865.398
2.687.268
1.330.000

Deutscher Corporate Governance Kodex

Am 6. Dezember 2024 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG erneuert und den Aktionären auf der Internetseite der Deutsche Börse Aktiengesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

Anlagenspiegel zum 31.12.2024

Immaterielle Vermögensgegenstände

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Lizenzen und ähnliche Rechte
Geschäfts- oder Firmenwert
geleistete Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 320.054.398,50 8.689.887,80 11.315.797,60 340.060.083,90
Währungsdifferenzen -660,58 -144.813,77 0,00 -145.474,35
Zugänge 25.394.788,26 8.741.750,92 5.678.002,55 39.814.541,73
Abgänge 2.324.540,91 0,00 0,00 2.324.540,91
Umbuchungen 5.480.848,96 0,00 -5.480.848,96 0,00
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 348.604.834,23 17.286.824,95 11.512.951,19 377.404.610,37
Abschreibungen zum 01.01.2024 201.713.328,74 1.317.304,45 5.605.299,58 208.635.932,77
Währungsdifferenzen -640,60 -15.080,84 0,00 -15.721,44
Abschreibungen 27.573.096,32 2.044.705,77 0,00 29.617.802,09
Abgänge 2.324.505,91 0,00 0,00 2.324.505,91
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen zum 31.12.2024 226.961.278,55 3.346.929,38 5.605.299,58 235.913.507,51
Buchwerte zum 31.12.2024 121.643.555,68 13.939.895,57 5.907.651,61 141.491.102,86
Buchwerte zum 31.12.2023 118.341.069,76 7.372.583,35 5.710.498,02 131.424.151,13

Sachanlagen

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Einbauten auf fremden Grundstücken
Betriebs- und Geschäftsausstattung
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 72.956.295,74 297.166.669,82 7.812.172,69 377.935.138,25
Währungsdifferenzen - 70.112,52 -41.720,40 0,00 -111.832,92
Zugänge 2.624.243,54 26.476.175,65 3.107.097,96 32.207.517,15
Abgänge 1.028.998,65 75.540.495,16 0,00 76.569.493,81
Umbuchungen 1.719.439,49 0,00 -1.719.439,49 0,00
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 76.200.867,60 248.060.629,91 9.199.831,16 333.461.328,67
Abschreibungen zum 01.01.2024 35.628.665,88 215.502.678,64 0,00 251.131.344,52
Währungsdifferenzen -6.636,03 -39.176,14 0,00 -45.812,17
Abschreibungen 6.436.835,45 37.928.383,67 0,00 44.365.219,12
Abgänge 1.006.027,65 75.113.091,29 0,00 76.119.118,94
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen zum 31.12.2024 41.052.837,65 178.278.794,88 0,00 219.331.632,53
Buchwerte zum 31.12.2024 35.148.029,95 69.781.835,03 9.199.831,16 114.129.696,14
Buchwerte zum 31.12.2023 37.327.629,86 81.663.991,18 7.812.172,69 126.803.793,73

Finanzanlagen

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Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Beteiligungen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2024 1) 11.962.218.318,47 364.578.410,10 208.729.799,65 75.465.162,23 12.610.991.690,45
Währungsdifferenzen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Disagio 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Zugänge 57.932.928,87 0,00 11.746.019,62 7.426.714,36 77.105.662,85
Abgänge 707.145,41 3.148.992,49 0,00 1.968.000,00 5.824.137,90
Umbuchungen 4.202.604,01 0,00 13.288.270,98 -17.490.874,99 0,00
Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2024 12.023.646.705,94 361.429.417,61 233.764.090,25 63.433.001,60 12.682.273.215,40
Abschreibungen zum 01.01.2024 1) 50.698.558,23 0,00 37.483.292,61 494.479,71 88.676.330,55
Abschreibungen 1.698.406,56 0,00 56.354.697,87 0,00 58.053.104,43
Zuschreibungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abschreibungen zum 31.12.2024 52.396.964,79 0,00 93.837.990,48 494.479,71 146.729.434,98
Buchwerte zum 31.12.2024 11.971.249.741,15 361.429.417,61 139.926.099,77 62.938.521,89 12.535.543.780,42
Buchwerte zum 31.12.2023 11.911.519.760,24 364.578.410,10 171.246.507,04 74.970.682,52 12.522.315.359,90

1) Der Vortragswert der Anschaffungskosten und Abschreibungen der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 01.01.2024 wurde aufgrund einer nicht korrigierten Darstellung des Vorjahres um 287 Mio. € angepasst. Es ergeben sich keine Auswirkungen auf den Buchwert der Anteile an verbundenen Unternehmen zum 31.12.2023.

 

Frankfurt am Main, den 6. März 2025

Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stephan Leithner

Dr. Christoph Böhm

Dr. Thomas Book

Dr. Stephanie Eckermann

Heike Eckert

Christian Kromann

Gregor Pottmeyer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der Deutsche Börse Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben sind.

 

Frankfurt am Main, den 6. März 2025

Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stephan Leithner

Dr. Christoph Böhm

Dr. Thomas Book

Dr. Stephanie Eckermann

Heike Eckert

Christian Kromann

Gregor Pottmeyer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der Deutsche Börse Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens beschrieben sind.

 

Frankfurt am Main, den 6. März 2025

Deutsche Börse Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Dr. Stephan Leithner

Dr. Christoph Böhm

Dr. Thomas Book

Dr. Stephanie Eckermann

Heike Eckert

Christian Kromann

Gregor Pottmeyer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

[1] Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen unter Anwendung von Discounted Cash-Flow-Modellen

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

[1] Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen unter Anwendung von Discounted Cash-Flow-Modellen

(1) Im Jahresabschluss der Deutsche Börse Aktiengesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Finanzanlagen" Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von € 11.971 Mio (79,0 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Die handelsrechtliche Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert. Die beizulegenden Werte werden unter anderem als Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungsströme, die sich aus den von den gesetzlichen Vertretern erstellten Planungsrechnungen ergeben, mittels Discounted-Cashflow (DCF)-Modellen ermittelt. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der individuell ermittelten Kapitalkosten. Auf Basis der ermittelten Werte sowie weiterer Dokumentationen ergab sich im Geschäftsjahr 2024 ein Abwertungsbedarf von insgesamt € 1,7 Mio, der auf die Crypto Finance AG, Zürich, Schweiz, entfällt.

Das Ergebnis der Bewertung mittels DCF-Modellen ist in hohem Maße abhängig davon, wie die gesetzlichen Vertreter die künftigen Zahlungsströme einschätzen, sowie von den jeweils verwendeten Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der hohen Komplexität der Bewertung und der wesentlichen Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst das methodische Vorgehen zur Bewertung nachvollzogen. Wir haben beurteilt, ob die beizulegenden Werte sachgerecht unter Beachtung der relevanten Bewertungsstandards ermittelt wurden. Dabei haben wir uns unter Einbindung unserer Bewertungsspezialisten zunächst in einer risikoorientierten Auswahl auf einen Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfangreiche Erläuterungen der gesetzlichen Vertreter zu den wesentlichen Werttreibern gestützt, die den erwarteten Zahlungsströmen zugrunde liegen. Zur Beurteilung der Angemessenheit der Planungsrechnungen haben wir teilweise zusätzlich Plan-Ist- und Plan-Plan-Analysen betrachtet. Wir haben zudem die Angemessenheit der Wachstumsannahmen nach dem Prognosezeitraum sowie der angenommenen gewichteten Kapitalkosten beurteilt und die rechnerische Richtigkeit der Wertermittlung nachvollzogen. Die Wertermittlungen der Deutsche Börse Aktiengesellschaft wurden grundsätzlich ergänzend anhand eines Vergleichs der impliziten Multiplikatoren mit Marktmultiplikatoren gewürdigt. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir weiterhin die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen gewürdigt. Soweit sich zum Bilanzstichtag Abschreibungsbedarf ergeben hat, haben wir die sachgerechte Erfassung der Abschreibungen nachvollzogen.

Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsmethoden, -parameter und zugrunde gelegten Bewertungsannahmen sind unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen aus unserer Sicht insgesamt geeignet, um die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen unter Anwendung von Discounted Cash-Flow-Modellen sachgerecht vorzunehmen.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Finanzanlagen sind in dem Abschnitt "Anlagevermögen" des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

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die in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB

die in Abschnitt "Nachhaltigkeitserklärung" des Lageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "EA_​Deutsche Boerse AG 2024-12-31 DE.zip" enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem des IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts ermöglichen.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Mai 2024 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. September 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2021 als Abschlussprüfer der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und Lagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dr. Michael Rönnberg.

 

Frankfurt am Main, den 10. März 2025

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marc Billeb, Wirtschaftsprüfer

Dr. Michael Rönnberg, Wirtschaftsprüfer