NanoFocus AG

Oberhausen

Konzernjahresabschluss 2017

Geschäftsbericht 2017

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Ziel einer Restrukturierung liegt nicht allein in der Wiederherstellung tragfähiger wirtschaftlicher und finanzieller Rahmenbedingungen. Im Zentrum unseres unternehmerischen Erfolgs steht immer das Vertrauen der Investoren und Kunden, unserer Partner und, ganz wichtig, auch der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nach mehreren verlustreichen Geschäftsjahren wurde insbesondere auf der Hauptversammlung 2017 deutlich, dass das Unternehmen neben einer wirtschaftlichen Stabilisierung alle Anstrengungen darauf richten muss, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats war deshalb entscheidend davon geprägt, den Vorstand beim Erreichen dieses Zieles tatkräftig zu unterstützen und zu beraten.

Intensive Tätigkeit des Aufsichtsrats

Die Ausgangslage 2017 war von der schwierigen Situation geprägt, dass die Ergebnisse deutlich schlechter waren als erwartet und viele Prognosen nicht erreicht wurden. Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen ein umfassendes Restrukturierungsprogramm. Begleitet wurden diese Maßnahmen von einer großen Zahl von Aufsichtsratssitzungen mit und ohne Vorstand.

Im Rahmen der Hauptversammlung kam es zu einer teilweisen Neubesetzung des Aufsichtsrats und zuvor einer Verschlankung des Vorstands. Auch der neue Aufsichtsrat stand kontinuierlich in einem sehr engen Kontakt mit dem Vorstand und war jederzeit in alle wichtigen Beschlüsse eingebunden. Im Zusammenhang mit der Restrukturierung wurde auch eine vom Aufsichtsrat als wichtig eingestufte umfangreiche Bereinigung der Bilanz umgesetzt.

Die Zusammenarbeit des neuen Aufsichtsrats mit dem verkleinerten Vorstand war in allen Phasen äußerst konstruktiv und zielorientiert. Die verbesserte Dynamik und Schlagkraft dieser Unternehmensorgane waren aus unserer Sicht auch eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Verwirklichung der zukünftigen Kooperation mit der Mahr GmbH.

Ein Meilenstein für die NanoFocus AG

Der Aufsichtsrat hat die Vertragsverhandlungen mit der Mahr GmbH intensiv begleitet. Wir sind davon überzeugt, dass der exklusive Kooperationsvertrag einen Meilenstein der Unternehmensentwicklung darstellt. Bereits der Eintritt von Stephan Gais, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mahr GmbH, in den Aufsichtsrat der NanoFocus AG war ein Signal für die Zukunftssicherheit und Marktchancen des Unternehmens. Auf Grundlage der exklusiven Zusammenarbeit im Bereich der Standard- und Laborgeräte verfügt die NanoFocus AG nun über einen weltweiten Vertrieb für einen ihrer wichtigsten Geschäftsbereiche. NanoFocus bleibt als starke, unabhängige Marke bestehen und kann sich besser denn je auf seine technologische Kernkompetenz fokussieren.

Jahresabschluss 2017 nicht zufriedenstellend

Auch 2017 konnte die NanoFocus AG ihre wirtschaftlichen Ziele noch nicht erreichen, Prognosen mussten abermals korrigiert werden. Dennoch sehen wir als Aufsichtsrat erhebliche Fortschritte und die Eröffnung von Wachstumschancen durch die Ausweitung des Vertriebs infolge der Mahr-Kooperation.

Das Ergebnis 2017 ist massiv belastet durch die Abschreibung aller Risikopositionen. Dabei handelt es sich um Einmalaufwendungen und Neubewertungen, insbesondere der Entwicklungsprojekte. Der Fokus einer Sanierung liegt zunächst auf der unmittelbaren finanziellen Solidität, nicht primär bei den Ergebnissen. Diese Solidität konnte deutlich verbessert werden; so musste die NanoFocus AG den Kapitalmarkt seit der letzten Hauptversammlung nicht mehr wie im Vorjahr durch die Ausgabe neuer Aktien in Anspruch nehmen.

Wir sind davon überzeugt, dass sich die NanoFocus AG auf dem richtigen Weg befindet. Diese Entwicklung muss weitergehen. Vorstand und Mitarbeiter sind gefordert, NanoFocus als ein technologisch führendes Unternehmen zu festigen und auch in anderen Geschäftsbereichen neue Möglichkeiten zu erschließen und zu nutzen.

Einstimmige Feststellung des Jahresabschlusses

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Lagebericht sowie den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Prüfungsbericht des Abschlussprüfers vorgelegt. Der Abschlussprüfer hat dem Aufsichtsrat alle Auskünfte erteilt und Fragen eingehend beantwortet. Einwendungen gegen den Jahresabschluss oder das Ergebnis der Prüfung hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. In der Sitzung vom 2. Mai 2018 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss einstimmig gebilligt und gemäß § 172 AktG festgestellt.

Ausblick

Finanziell ist das Unternehmen sicher noch nicht dort, wo wir uns dies vorstellen. Doch nach dem erfolgreich abgeschlossenen Kostensenkungsprogramm bedeutet vor allem der Kooperationsvertrag im Standardbereich eine Chance für nachhaltiges Wachstum. In einem Jahr, das vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch Vorstand und Aufsichtsrat einiges abverlangte, wurden positive und aussichtsreiche Grundlagen geschaffen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Wir möchten uns beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit bedanken. Unser Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die eine Restrukturierung in vielen Fällen erhebliche Belastungen bedeutet. Es muss ein Ziel der NanoFocus AG sein, dass sich solch schmerzhafte Prozesse in der Zukunft nicht wiederholen.

Der Aufsichtsrat wird das Unternehmen und den Vorstand auch weiterhin kritisch und aufmerksam im Sinne der Anteilseigner begleiten und beraten. Es wurden in allen Unternehmensbereichen neue Weichen gestellt, doch nun muss der Blick nach vorne gerichtet werden.

Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Terheyden, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Konzern-Lagebericht 2017

I. Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

Geschäftsmodell

Der NanoFocus-Konzern ist samt Tochtergesellschaften international als eines der technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten des Unternehmens sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen. Durch ihre Technologie ermöglicht NanoFocus Kunden und Partnerunternehmen die Herstellung innovativer Produkte und die Umsetzung effizienter Fertigungsverfahren. Die drei Hauptproduktlinien sind die Analysesysteme µisurf, µiscan und µisprint. Daneben bietet die Gesellschaft ergänzende Dienstleistungen und die zum Betrieb notwendige Systemsoftware an.

NanoFocus bietet seine Messlösungen und -systeme nicht nur konform zu nationalen und internationalen Standards an, sondern setzt das im Bereich der 3D-Messtechnik langjährig erworbene Expertenwissen auch in Normungsausschüssen ein. Durch diese zweigleisige Vorgehensweise werden eine hohe Qualität der Produkte und ein technologischer Fortschritt gegenüber dem Wettbewerb gewährleistet.

Der Hauptsitz der NanoFocus AG ist in Oberhausen. In Karlsruhe besteht eine weitere Betriebsstätte.

Die Gesellschaft hält jeweils hundertprozentige Beteiligungen am Kapital an den folgenden Tochterunternehmen:

Die Gesellschaft hält jeweils hundertprozentige Beteiligungen an der NanoFocus Analytics GmbH in Duisburg, der mikroskin GmbH in Oberhausen, der NanoFocus Inc., McMinnville/Oregon/USA, der NanoFocus Pte. Ltd. mit Sitz in Singapur sowie der Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) in Ettlingen.

Zum 1. April 2017 hat die bisher nur im Bereich des IP-Managements tätige NanoFocus Materialtechnik GmbH eine neue operative, vertriebsorientierte Ausrichtung und mit NanoFocus Analytics GmbH eine neue Firmierung erhalten. Die neue Ausrichtung in Richtung Marktanalyse und schnelle Markterschließung von Trendthemen steuert das ehemalige Vorstandsmitglied für Technologie, Jürgen Valentin, als neuer Geschäftsführer. Die Einheit wird als eigenes Profit-Center geführt. Die mikroskin GmbH wurde in 2014 durch die NanoFocus AG gegründet und ist zuständig für die Entwicklung von Mess- und Auswerteverfahren zur Unterstützung der Erbringung von medizinischen und kosmetischen Leistungen im Hautbereich.

Bei den beiden ausländischen Tochtergesellschaften handelt es sich um reine Vertriebsgesellschaften, welche die NanoFocus-Repräsentanten im US-amerikanischen und im asiatischen Raum koordinieren. Die Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von optischen sowie taktilen Oberflächenmessgeräten. Hauptanwendungsfeld ist der Automobil- und Nutzfahrzeugebereich. Die BMT beschäftigte zum 31. Dezember 2017, neben einem Geschäftsführer, 15 Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und einen Praktikanten.

Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (einem privatrechtlichen Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet.

Die NanoFocus AG und die BMT sind nach ISO 9001 und OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert. Der NanoFocus-Konzern beschäftigte 2017 im Durchschnitt 81 Mitarbeiter (Vorjahr: 91). Zum 31. Dezember 2017 beträgt die absolute Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis 66 (Vorjahr: 80).

Am 3. April 2018 hat die NanoFocus AG einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 22 % an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages wird die NanoFocus AG ab dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich "Standard/Labor" exklusiv an die Mahr-Gruppe liefern. Mahr wird den weltweiten Vertrieb dieser Produkte übernehmen. Zu diesem Zweck wird die Mahr GmbH bis zu 14 Mitarbeiter von NanoFocus übernehmen und in den eigenen Vertrieb integrieren. Für die NanoFocus AG ergibt sich hierdurch die Chance, an dem weltweiten Vertriebsnetz der Mahr-Gruppe zu partizipieren. Den Vertrieb in den Bereichen Semiconductor, Automotive, OEM und kundenindividuelle Einzelfertigungen wird NanoFocus auch zukünftig eigenständig durchführen.

Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hat für den NanoFocus-Konzern eine strategische Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die werkseigene F&E-Abteilung, die dem Unternehmen die technologische Marktführerschaft und Wegbereiterfunktion auf Dauer garantieren soll. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Schlüsselkunden sichert den Zugriff auf neues Wissen und schafft Akzeptanz im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Es liegt eine umfangreiche Technologiebasis vor, der ein langjähriger Prozess vorangegangen ist. Die in der Vergangenheit hohen F&E-Aktivitäten werden aktuell an ein betriebswirtschaftliches, sinnvolles Maß zur Sicherung der innovativen Position angepasst.

Die Aufwendungen für F&E (primär Personalkosten und Softwareentwicklungskosten) lagen im NanoFocus-Konzern bezogen auf den in 2017 erzielten Gesamtumsatz bei 13 % und reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte. Der Konzern hat somit das Ziel, die F&E-Quote in 2017 unter 15% der Umsatzerlöse zu senken, erreicht. In den Folgejahren soll sich der Anteil in Richtung 10 % entwickeln.

Im Vordergrund der NanoFocus-F&E-Aktivitäten stehen Entwicklungen zur Leistungssteigerung der Produkte, zur bedarfsgerechten Anwendung durch den Kunden sowie zur Qualitätsoptimierung der Fertigung.

II. Wirtschaftsbericht

Weltwirtschaftliches Umfeld

Der konjunkturelle Aufschwung hat 2017 an Dynamik und Breite gewonnen. In vielen Ländern haben die Wirtschaftsdaten positiv überrascht und die Prognosen übertroffen. 2017 lag das globale Wachstum laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) preisbereinigt bei 3,7 %, nach 3,2 % im Jahr 2016. In den Industrieländern kam es zu einer deutlichen Wachstumsbeschleunigung von 1,7% im Jahr 2016 auf 2,3% im Jahr 2017. In den Schwellen- und Entwicklungsländern hat die wirtschaftliche Entwicklung mit 4,7% das Wachstumstempo des Vorjahres um 0,3 Prozentpunkte übertroffen.

Nach einer längeren Phase der Schwäche haben sich der Welthandel und die industrielle Produktion 2017 deutlich belebt. Der Welthandel hat um 4,7% zugelegt, die Industrieproduktion um 3,5%. Folglich hat sich die Auslastung der Industriekapazitäten merklich verbessert und die konjunkturelle Schwächephase in der Investitionskonjunktur wurde überwunden.

Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2018

Weitere, detailliertere Informationen: VDMA Konjunktur International, November 2017

Zielbranchen für NanoFocus

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Das Jahr 2017 wurde für den deutschen Maschinenbau - dank der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Investitionsgütern - zu einem ersten Aufschwungjahr. So stieg die reale Produktion in der Branche nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 3,1 % - dies bestätigt die Prognose des VDMA. Der nicht preisbereinigte Umsatz erreichte im vergangenen Jahr ein Volumen von 224 Mrd. EUR. Der nicht preisbereinigte Produktionswert kam - geschätzt - auf 212 Mrd. EUR.

Das Wachstum der Produktion resultierte fast ausschließlich aus den gestiegenen Exporten. Sie erreichten einen Wert von 168 Mrd. EUR. Damit konnte das Vorjahresniveau nominal um 7,9% übertroffen werden. Der stärkste Wachstumsschub geht auf die Lieferungen nach China (22,6 %) und in die USA (11,6%) zurück. Die EU-Partnerländer waren ebenfalls mit - wenn auch geringeren - Plusraten (5,1 %) dabei. Insgesamt gesehen fand das Wachstum auf den Exportmärkten auf breiter regionaler Basis statt, nachdem die Ausfuhren in viele Entwicklungs- und Schwellenländer wie Russland (22,5 %) oder Brasilien (2,9 %) im vergangenen Jahr wieder auf Wachstumskurs einschwenkten.

Die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern lag im Dezember 2017 bei 1.031.000 Personen und damit um 2,3 % über der Zahl des Vorjahresmonats. Das entspricht einem Zuwachs von 23.000 Stellen von Dezember 2016 auf Dezember 2017.

Der Auftragseingang übertraf 2017 sein Vorjahresniveau um real 8%. Die Inlandsnachfrage stieg immerhin um 5%, die Aufträge aus dem Ausland konnten sogar um 10 % zulegen. Hier gab es nur noch eine ganz leichte Spreizung: Während die Bestellungen aus den Euro-Partnerländern ihr Vorjahresniveau um 11 % steigern konnten, wuchsen die Aufträge aus den Nicht-Euro-Ländern um 9 %.

Quelle: Statistisches Bundesamt, VDMA

Weltweit hat sich das Automobilgeschäft im Jahr 2017 positiv entwickelt. In China legte der Markt erneut zu. In Europa wurden im Gesamtjahr 2017 15,6 Mio. Einheiten verkauft, das sind rund 3% mehr als im Vorjahr. Damit hat in Europa (EU28+EFTA) der Automobilabsatz das höchste Niveau seit 2007 erreicht. Auf dem japanischen Pkw-Markt wurden 2017 deutlich mehr Fahrzeuge abgesetzt als im Vorjahr. Auch Indien verbuchte ein kräftiges Plus. Die Märkte in Brasilien und Russland haben sich im Jahresverlauf ebenfalls mit guten Wachstumsraten zurückgemeldet. Lediglich die Verkäufe in den USA gaben leicht nach, sie liegen aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Quelle: VDA-Website (01/2018)

Die deutsche Elektronikbranche ist in 2017 um 7% gewachsen. Der Auftragseingang verzeichnet einen Zuwachs von 10%. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) erwartet 2018 ein Produktionsplus von 3 % für die Elektroindustrie.

Quelle: www.zvei.org (03/2017)

Der Halbleitermarkt ist im Geschäftsjahr 2017 um 19% gegenüber dem Vorjahr auf über 400 Mrd. US-Dollar auf ein Rekordniveau gewachsen.

Quelle: Elektronikpraxis Vogel (01/2018)

Die Branche Sensorik und Messtechnik erwirtschaftete in 2017 ein Umsatzplus von 9 %, die Investitionen stiegen um 18 %. Die Exportquote sank zeitgleich um 7 Prozentpunkte. Im laufenden Jahr rechnet die Branche mit weiter steigendem Umsatz, plant höhere Investitionen und setzt dabei auf einen weiteren Personalausbau.

Quelle: www.ama-sensorik.de, AMA Pressemitteilung 2018

Geschäftsverlauf im NanoFocus-Konzern

Das Geschäftsjahr 2017 war geprägt durch zahlreiche technologische Neuentwicklungen und Verbesserungen. Gleichwohl wurden die Umsatz- und Ergebnisplanzahlen nicht erreicht. In der Folge standen Finanzierungsmaßnahmen zur Liquiditätssicherung im Fokus.

Technologischer Verlauf

Auf der Leitmesse Control in Stuttgart im Mai stellten sich die NanoFocus AG und BMT gemeinsam als Anbieter für optische, taktile und interferometrische Oberflächenmesstechnik dar. Neben der konfokalen Kerntechnologie bietet NanoFocus auch taktile Rauheitsmesstechnik und erste Lösungen im Bereich Weißlichtinterferometrie an. Die Messsysteme der drei Produktlinien µisurf (hochauflösende flächenhaft messende 3D-Konfokalmikroskope), µiscan (2D/3D-Profilometer für größere Messstrecken) und µsprint (extrem schnelle inlinefähige 3D-Konfokalsensoren) ergänzen sich mit Breitmeier-Messlösungen. Durch die Kombination der Technologien und Produkte bieten NanoFocus und BMT vollautomatische Inspektionslösungen an, die in Produktionsanlagen integriert oder fertigungsnah zur stichprobenhaften Einzel- oder Serienmessung eingesetzt werden können. Die Gruppe stellt damit eine große Palette an Lösungen für verschiedenste Messaufgaben zur Verfügung, etwa normkonforme 2D/3D-Rauheitsmessungen, Defekterkennung sowie die Bestimmung von Form, Welligkeit, Volumen, Stufenhöhen oder tribologischen Eigenschaften.

Die neueste Generation des µisurf explorers ist ein kompaktes Komplettpaket zur Messung und Analyse von Oberflächen. Dank seines robusten Aufbaus und seiner Unempfindlichkeit gegenüber Umgebungseinflüssen ist der µisurf explorer sowohl für den Einsatz im Test- und Prüflabor als auch für die Qualitätssicherung in Produktionsumgebungen geeignet. Messungen mit der Produktneuheit werden berührungsfrei vorgenommen, schnell und unkompliziert mit nur wenigen Funktionsschritten. Die neue Generation des µsurf explorer vereint bewährte Eigenschaften der Konfokalmikroskopie mit den Innovationen der µsurf-Technologie. Das Messsystem ist in der Neuauflage vollausgestattet mit einer HDR-Funktion, automatischer Objektiverkennung und Kollisionsdetektion in allen Raumrichtungen.

Auf den folgenden Messen & Workshops präsentierte sich NanoFocus:

Februar 2017, MD&M West, USA

Medizintechnik-Messe

März 2017, Maschinenmesser-Symposium, Deutschland - Vortrag

März 2017, Laser World of Photonics, Shanghai

Fachmesse optische Messsysteme

Mai 2017, Leitmesse Control, Deutschland

Fachmesse Qualitätssicherung

Juni 2017, Rauheitsworkshop, Deutschland

Interner Kunden-Workshop

Juni 2017, Met & Props, Schweden

Fachmesse für Metrologie

Juni 2017, µsoft analysis Workshop, Deutschland

Kunden-Workshop

Juni 2017, Innovationsforum Zerspanungstechnologie, Deutschland - Ausstellung

September 2017, Semicon Taiwan, Leitmesse Halbleiterproduktion, Taipeh

Im Bereich Semiconductor wurde Mitte Februar 2017 im Rahmen des Abschlusstreffens das dreijährige Entwicklungsprojekt "High Speed Confocal Sensor for 3D Inspection (HICOS3D)" offiziell abgeschlossen. Das HICOS3D-Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Förderinitiative "KMU-innovativ: Optische Technologien" im Rahmen des Programms "Photonik-Forschung Deutschland" mit einem Betrag von rund 800.000 EUR gefördert. Zentrales Ziel des HICOS3D-Projektes war die Entwicklung des weltweit schnellsten konfokalen Sensors für die direkt in den Produktionsprozess integrierte 3D-Qualitätskontrolle von komplexen mikroelektronischen, mikromechanischen, mechatronischen oder optischen Produkten und Komponenten.

Durch die erfolgreiche Umsetzung der technologischen Ziele des HICOS3D-Projektes steht NanoFocus heute ein deutlich verbessertes Produkt für den Geschäftsbereich Semiconductor zur Verfügung. Im Vergleich zu dem bei Projektstart schnellsten konfokalen Sensor bietet der im HICOS3D-Projekt neu entwickelte Sensor eine sowohl 4-fach erhöhte laterale als auch 4-fach erhöhte axiale Auflösung, wobei gleichzeitig die Messgeschwindigkeit um das 2,5-Fache gesteigert werden konnte. Der neue konfokale Highspeed-Sensor liefert mehr als 5 Mio. 3D-Messpunkte pro Sekunde und erfüllt damit das zu Projektstart gesetzte zentrale Ziel "weltweit schnellster konfokaler Sensor" mehr als deutlich.

NanoFocus präsentierte den schnellsten konfokalen Sensor zur 3D-Qualitätskontrolle auf der Semicon in Taiwan. Die Weltleitmesse für Anlagen zur Halbleiterproduktion fand vom 13. bis 15. September 2017 in Taipeh statt. Die ersten Vorseriengeräte sind aktuell in Produktion, erste Verwertungen des neuen Sensors sind für das vierte Quartal 2018 geplant.

NanoFocus entwickelte mit dem Kunden Federal Mogul ein leistungsstarkes optisches Messsystem zur Überprüfung der Rauheit auf Kolbenringen. Diese teilautomatisierte Lösung soll von Deutschland in einer Kleinserie international ausgerollt werden.

Zum Ende des Geschäftsjahres wurde NanoFocus als Top-Innovator des Jahres 2017 im deutschen Mittelstand ausgezeichnet. Zum vierten Mal hat die Wirtschafts Woche die 50 innovativsten deutschen Mittelständler des Jahres ausgezeichnet. NanoFocus gehört in 2017 zu den Innovations-Champions und belegt Platz 30 von insgesamt 3.500 Unternehmen im untersuchten Bereich.

Im Bereich Weißlichtinterferometrie konnte die Tochter BMT technische Verbesserungen umsetzen: neuer Strahlengang mit größerem Messfeld nebst neuer Auflösungsleistung, neues Auswerteverfahren ("CorCor"). Weiterhin konnte ein neues optisches Verfahren inklusive Software für die Micro-Drallmessung entwickelt werden. Die Produkte im Bereich der Mehrfachsysteme werden zukünftig eine neue miniaturisierte Steuerungselektronik verwenden. Im Geschäftsjahr 2017 wurde das 2D-Zylinderscan-System "cyl scan" weiterentwickelt. Mit Hilfe der neuen Produktversion können hochaufgelöste Gesamtaufnahmen von Zylinderbohrungen eines Motors robust und schnell erstellt werden. Das "cyl scan"-Messsystem wird hierbei zur makroskopischen Defekterkennung in der Motorenproduktion bei OEM-Herstellern des Auto-motive-Sektors eingesetzt.

Neben dem turnusmäßigen OEM-Geschäft standen bei der Tochter NanoFocus Analytics GmbH technologisch zwei neue Themen im Vordergrund: zum einen Applikationen im Bereich Brennstoffzelle und zum anderen Applikationen für den Bereich Mikrooptik. In beiden Bereichen wurden erste Anwendungen erfolgreich an Pilotkunden verkauft und werden zielgerichtet weiterentwickelt.

Die beiden Tochterunternehmen NanoFocus Inc. und NanoFocus Pte. Ltd. spielen zwar applikations- und servicetechnisch eine große Rolle, Innovationen und Entwicklungstätigkeiten werden jedoch nicht durchgeführt.

Wirtschaftlicher Geschäftsverlauf

NanoFocus hat die für 2017 prognostizierten Planwerte, sowohl im Hinblick auf die Umsatzerlöse als auch das Ergebnis, deutlich verfehlt. Die geplanten Umsatzerlöse wurden um 14% unterschritten, da erwartete Aufträge in den Bereichen Semiconductor und Automotive entweder ausblieben oder auf das Geschäftsjahr 2018 verschoben wurden. Die Zurückhaltung im Automotive-Bereich stand vor allem im Zusammenhang mit der Verunsicherung aufgrund der Diesel-Abgasthematik.

Das EBITDA lag bei 0,2 Mio. EUR (Planung: 1,4 Mio. EUR), das EBIT lag bei -4,5 Mio. EUR (Planung: +0,7 Mio. EUR). Während die Planunterschreitung beim EBITDA hauptsächlich auf den geringeren Umsatz zurückzuführen ist, wurde das EBIT zusätzlich vor allem durch einmalige außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 3,2 Mio. EUR belastet. Diese Abwertungen betreffen zum einen aktivierte Eigenleistungen von Entwicklungen im Automotive- Bereich und wurden durch die Unsicherheit aufgrund der Diesel-Abgasthematik erforderlich. Zum anderen wurden die im Rahmen der Kaufpreisallokation (BMT) aktivierten Lizenzen in Höhe von 453 TEUR und der verbleibende Buchwert der Lizenzen der mikroskin GmbH in Höhe von 988 TEUR außerplanmäßig abgeschrieben.

Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die Umsatzerlöse um 4% auf 11.815TEUR. Das EBITDA verbesserte sich dagegen deutlich um 1.190 TEUR auf 220 TEUR. Die Gründe hierfür liegen zum einen in einer deutlich reduzierten Materialquote und zum anderen in den in 2017 durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen, durch die die Personalkosten, wie geplant, um 6 % (-329 TEUR) und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 15 % (-603 TEUR) reduziert wurden. Neben den Kosteneinsparungen betrafen die Restrukturierungsmaßnahmen auch die Überprüfung aller Vermögensgegenstände auf ihre Werthaltigkeit. In diesem Zusammenhang wurden Abwertungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Vorräte und latente Steuern in Höhe von insgesamt 4.134 TEUR vorgenommen. Bedingt durch die hohen Abwertungen vergrößerte sich der Jahresfehlbetrag von -3.076 TEUR auf -4.809 TEUR.

Wegen der nach wie vor negativen Ergebnissituation hat NanoFocus das in 2016 aufgesetzte Kostensparprogramm in 2017 fortgeführt und intensiviert. Zudem wurden die zur Sicherung der nötigen Liquidität erforderlichen Finanzierungsmaßnahmen vorbereitet und zum Teil mit einer Darlehensaufnahme sowie einer Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2017 auch bereits durchgeführt.

Die ab dem 1. April 2016 durchgeführte temporäre Kurzarbeit bei der NanoFocus AG konnte nach dem ersten Quartal 2017 beendet werden.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse sanken im Geschäftsjahr 2017 von 12.317 TEUR um 4% auf 11.815 TEUR. Ein deutlicher Umsatzrückgang in den Bereichen Automotive und Semiconductor war der entscheidende Faktor für die Umsatzeinbußen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016.

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Umsatz nach Business Unit 2017 Veränderung 2016
TEUR % absolut TEUR
Standard/Labor 6.580 -1,3 -86 6.665
Automotive 2.757 -7,1 -210 2.967
Semiconductor 1.254 -27,9 -486 1.740
OEM 1.225 29,7 280 945
Gesamt 11.815 -4 -501 12.317

Im Bereich Standard/Labor entwickelten sich die Umsatzerlöse mit einem leichten Rückgang von 1 % stabil und entsprechend der Planung.

Die Business Unit Semiconductor verzeichnete im Vergleich zu 2016 mit einem Rückgang um 486 TEUR bzw. 28% zwar erneut Einbußen. Diese Umsatzeinbußen sind jedoch hauptsächlich auf eine Reduzierung der Großanlagen mit geringmargigen Zukaufteilen zurückzuführen. Dies führte zu einem überproportional gesunkenen Materialeinsatz und somit zu einem positiven Effekt auf den Rohertrag der verkauften Produkte.

Der Bereich OEM hat sich mit Umsätzen von 1.225 TEUR bei einem Umsatzzuwachs von 30 % positiv und entsprechend unseren Erwartungen entwickelt.

Mit einem Umsatzrückgang von 210 TEUR und 7 % liegt der Bereich Automotive noch unter Vorjahr und Plan. Grund dafür war nach wie vor das Thema "Abgasproblematik", welches die Automobilbauer zu einer Investitionszurückhaltung im Bereich Antriebsstrang bewog. Mehrere erwartete Projekte sind dadurch in 2017 nicht realisiert worden.

Umsatzverteilung nach Regionen

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2017 Veränderung 2016
Umsatz nach Regionen TEUR % absolut TEUR
Europa 6.999 -5,8 -429 7.428
Asien 2.659 -13,7 -424 3.083
Nordamerika 1.851 3,4 61 1.790
Afrika 265 k. A. 265 0
Südamerika 41 160,9 25 16
Gesamt 11.815 -4 -501 12.317

Die mit europäischen Kunden realisierten Umsatzerlöse sanken gegenüber dem Vorjahr um 429 TEUR bzw. 6 % auf ca. 7 Mio. EUR, wobei der Anteil im Inland erzielter Erlöse bei ca. 70 % liegt. Der Umsatz im asiatischen Markt sank um 424 TEUR bzw. ca. 14%, während sich das Geschäft in Nordamerika mit Umsatzzuwächsen von 61 TEUR (+3 %) von dem Tief im Jahr 2016 leicht erholte. In Afrika und Südamerika sind nur vereinzelt Kunden gewonnen und Umsatz generiert worden.

Der Umsatz pro Mitarbeiter ist, bezogen auf durchschnittlich 81 Vollbeschäftigte, um 11 TEUR auf 146 TEUR gestiegen. Im Vorjahr wurden bei durchschnittlich 91 Vollbeschäftigten 135 TEUR Umsatz pro Mitarbeiter erzielt.

Ergebnisentwicklung*

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2017 Veränderung 2016
Konzern-Ertragslage TEUR % absolut TEUR
Umsatzerlöse 11.815 -4,1 -501 12.317
Sonstige Erträge 147 -49,8 -146 293
Gesamtleistung 12.514 -0,3 -34 12.548
Rohertrag 8.215 5,0 394 7.821
Personalaufwand 5.380 -5,8 -329 5.709
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.358 -15,2 -603 3.961
EBITDA 220 k. A. 1.190 -970
Abschreibungen 4.761 354,5 3.713 1.047
Finanzergebnis -308 -0,2 1 -308
Steuerergebnis 40 k. A. 791 -751
Ergebnis -4.809 56,3 -1.732 -3.076

* ausgewählte Werte der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

Die Gesamtleistung, die sich aus Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist um -34 TEUR auf 12.514 TEUR leicht gesunken. Der Umsatzrückgang konnte teilweise durch einen positiven Effekt aus der Bestandsveränderung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse kompensiert werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren überwiegend aus Erträgen aus Fördergeldern für Entwicklungsprojekte. Infolge des abgeschlossenen Förderprojektes HICOS3D reduzierten sich die sonstigen Erträge um 146 TEUR.

Der Rohertrag stieg um 394 TEUR bzw. 5 %, die Rohertragsmarge verbesserte sich deutlich von 63,8 % auf 66,4 %. Diese Steigerung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Materialaufwand im Bereich Automotive und Semiconductor in 2016 durch hohe Einmalkosten für Pilotanlagen bzw. vollautomatisierte Systeme belastet worden war. In 2017 standen standardisierte Systeme mit niedrigeren Herstellkosten im Verkaufsfokus. Im Standard/ Labor-Bereich und im OEM-Bereich hat sich die Marge in 2017 stabil entwickelt.

Auf der Kostenseite wurden die Personalaufwendungen infolge der notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen planmäßig um 329 TEUR bzw. 6 % auf 5.380 TEUR reduziert. Die Kurzarbeit bei der NanoFocus AG wurde nach dem ersten Quartal 2017 wieder beendet. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich ebenfalls plangemäß um 603 TEUR bzw. 15% auf 3.358 TEUR.

Im Berichtszeitraum 2017 belaufen sich die Abschreibungen auf 4.761 TEUR. Die Abschreibungen enthalten Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von 4.486 TEUR und Abschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von 275 TEUR. In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 3.187 TEUR enthalten. Diese, nach dem Vorsichtsprinzip vorgenommenen einmaligen Abwertungen, entfallen zum einen in Höhe von 1.746 TEUR auf einzelne Entwicklungsprojekte und Lizenzen der NanoFocus AG aus den Bereichen Automotive und Semiconductor, die sich am Markt bisher nicht entsprechend der ursprünglichen Umsatzerwartungen haben realisieren können. Zum anderen wurden die im Rahmen der Kaufpreisallokation (BMT) aktivierten Lizenzen in Höhe von 453 TEUR und der verbleibende Buchwert der Lizenzen der mikroskin GmbH in Höhe von 988 TEUR außerplanmäßig unter Risikogesichtspunkten abgeschrieben. Ausschlaggebend bei der BMT sind die, bezogen auf einzelne Produkte, nicht erreichten Umsatzziele in den letzten zwei Geschäftsjahren. Maßgeblich für die Wertabschreibung bei der mikroskin GmbH ist die beabsichtigte, aber noch nicht umgesetzte Veräußerung.

Die Abschreibungen enthalten planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 545 TEUR, Abschreibungen auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation (BMT) aktivierten Lizenzen von 378 TEUR und die Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwerts von 117 TEUR.

Die Abschreibungen auf Sachanlagevermögen sind von 162 TEUR im Vorjahr auf 260 TEUR gestiegen. Diese Erhöhung resultiert aus der Aktivierung von Miet- und Demosystemen bei der NanoFocus Inc. im Umfang von 208 TEUR, deren Abschreibung sich im Geschäftsjahr 2017 auf 112 TEUR belaufen.

Die Abschreibungen enthalten zudem Abschreibungen auf Umlaufvermögen in Form von einer Wertberichtigung in Höhe von 274 TEUR, die als in ihrer Höhe ungewöhnliche Abwertung auf nicht mehr gängige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bei der NanoFocus AG vorgenommen wurde.

Das Finanzergebnis liegt mit -308 TEUR auf dem gleichen Niveau wie in 2016. Es entfällt im Wesentlichen weiterhin auf die bestehende Wandelschuldverschreibung, die Inhaber-Schuldverschreibung sowie unterjährige Kontokorrentziehungen.

Das Steuerergebnis beinhaltet die Veränderung aus aktiven und passiven latenten Steuern in Höhe eines Aufwands von 95 TEUR, der insgesamt nicht zahlungswirksam war. Unter anderem wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 674 TEUR aufgrund nicht erreichter Profitabilität auf Ebene des Mutterunternehmens wertberichtigt. Gegenläufig ergaben sich positive Effekte aus Außenprüfungen, die sich für den Gesamtkonzern in einem Steuerertrag von 138 TEUR niederschlugen.

Auftragsentwicklung

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2017 Veränderung 2016
Auftragslage TEUR % abs. TEUR
Auftragseingang 11.536 0,6 66 11.470
Auftragsbestand (zum Periodenende) 1.654 -14,4 -279 1.933

Der Auftragseingang ist in 2017 um 1 % im Vergleich zum Vorjahrgesunken. Der Auftragsbestand am 31. Dezember 2017 ist mit 1.654 TEUR um 279 TEUR geringer als zum 31. Dezember 2016 ausgefallen.

Zum 30. März 2018 verzeichnet NanoFocus einen Auftragseingang von 2.657 TEUR (-825 TEUR zu Vorjahr) sowie ein Auftragsobligo in Höhe von 2.594 TEUR (-958 TEUR zu Vorjahr). Im Vergleich zum 31. Dezember 2017 hat der Auftragsbestand allerdings wie erwartet deutlich angezogen.

Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt überwiegend durch Eigenkapital und wird durch einen Bank-Kontokorrentkredit, eine Wandelanleihe, eine Inhaber-Schuldverschreibung sowie ein Darlehen ergänzt. Einzelne Aufträge werden auch durch Kundenanzahlungen vorfinanziert. Etwaige betragsmäßig und zeitlich befristete Anzahlungsbürgschaften werden - sofern erforderlich - durch Bürgschaften (Avale) im Rahmen einer Kautionsversicherung hinterlegt.

Im Geschäftsjahr 2017 hat die NanoFocusAG eine Kapitalerhöhung erfolgreich platziert und hierdurch einen Gesamtbruttoemissionserlös von 870 TEUR erzielt. Darüber hinaus wurde dem Konzern auf Ebene der BMT GmbH im März 2017 ein Darlehen über 600 TEUR gewährt. Die Erlöse wurden überwiegend zur Finanzierung des operativen Geschäfts genutzt.

In 2017 hat die NanoFocus AG alle verbliebenen Bankdarlehen vollständig getilgt. Die zur Verfügung stehende Kontokorrentkreditlinie wurde zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen.

Neben dem Eigenkapital finanziert sich die NanoFocus AG aus einer Wandelschuldverschreibung über 1.350 TEUR mit einer Laufzeit bis zum 6. Februar 2019. Der Rückzahlungsbetrag beläuft sich auf 115%, sofern das Wandlungsrecht bis zum Fälligkeitszeitpunkt nicht ausgeübt wurde. Der Strike-Price beträgt für die Wandlung 4,50 EUR.

Im Geschäftsjahr 2016 war eine Inhaber-Schuldverschreibung über 1,0 Mio. EUR abgeschlossen worden, deren Laufzeit von ursprünglich November 2017 bis April 2018 verlängert und vollständig zurückgezahlt wurde. Die Rückzahlung erfolgte durch eine neue Inhaber-Schuldverschreibung über 1,5 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis April 2022.

Die Liquiditätssituation wird weiter durch ein Nachrangdarlehen in Höhe von ca. 1,2 Mio. EUR stabilisiert, das im April 2018 ausgezahlt wird und eine Laufzeit von vier Jahren hat.

Zum Bilanzstichtag verfügte der NanoFocus-Konzern über liquide Mittel in Höhe von 1.132 TEUR; darüber hinaus konnte die NanoFocus AG zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 350 TEUR zugreifen.

Investitionen

Die von dem NanoFocus-Konzern in 2017 durchgeführten Investitionen beliefen sich auf insgesamt 917 TEUR. Den Schwerpunkt bildeten mit 435 TEUR die selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände, die sich sowohl auf die Weiterentwicklung bestehender Produkte als auch auf die Entwicklung neuer, marktnaher Produktfamilien beziehen. Ferner wurden 99 TEUR in erworbene Lizenzen, 240 TEUR in Technische Anlagen und Maschinen und 143 TEUR in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit -2.032 TEUR deutlich negativ und resultiert vor allem aus dem starken Aufbau des Working Capitals um 1.523 TEUR (Anstieg von Vorräten und Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der erhaltenen Anzahlungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen). Die Abschreibungen auf das Anlage- und Umlaufvermögen in Höhe von insgesamt 4.761 TEUR haben sich nicht auf den Cashflow ausgewirkt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -681 TEUR bezieht sich vor allem auf Auszahlungen für Entwicklungsprojekte sowie die Anschaffung von Softwarelizenzen.

Entwicklung des Cashflows und der liquiden Mittel*

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31.12.2017
TEUR
Veränderung absolut 31.12.2016
TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 2.627 2.065 562
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -2.032 -2.045 13
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -681 1.031 -1.712
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 1.237 -2.524 3.761
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -1.476 -3.538 2.062
Währungseffekte auf Finanzmittelbestand -19 -22 3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 1.132 -1.495 2.627

Die Kapitalflussrechnung ist nach DRS 21 aufgestellt.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrifft insbesondere die Einzahlungen aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 870 TEUR sowie eine Darlehensaufnahme über 600 TEUR (Vorjahr: 2.802 TEUR). Zinsen wurden in Höhe von 224 TEUR (Vorjahr: 200 TEUR) gezahlt. Die Tilgungen und Zinszahlungen erfolgten - wie auch in Vorjahren - planmäßig. Ferner wurden öffentliche Zuschüsse in Höhe von 147 TEUR (Vorjahr: 366 TEUR) vereinnahmt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit liegt mit einem Zufluss in Höhe von 1.237 TEUR deutlich unter dem Vorjahreswert von 3.761 TEUR.

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 46 % gesunken. Dies ist zum einen auf die außerplanmäßige Abschreibung der entgeltlich erworbenen Lizenzen der mikroskin GmbH um 988 TEUR und die außerplanmäßige Abschreibung der Lizenzen der BMT um 453 TEUR zurückzuführen. Zum anderen wurden selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände und Lizenzen, deren Umsatz- und Ergebnispotenzial deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückblieben, aus Vorsichtsgründen in Höhe von insgesamt 1.746 TEUR außerplanmäßig wertberichtigt.

Vermögenslage

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2017 Veränderung 2016
Konzern-Vermögenslage TEUR % absolut TEUR
Anlagevermögen 4.131 -46,4 -3.573 7.704
Immaterielle Vermögensgegenstände 3.641 -50,3 -3.693 7.334
Sachanlagen 490 32,2 119 370
Umlaufvermögen (inkl. ARAP + latente Steuern) 9.220 -16,0 -1.753 10.974
Vorräte 4.567 8,6 362 4.205
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 3.263 13,1 377 2.886
Liquide Mittel 1.132 -61,3 -1.791 2.922
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 99 -23,8 -31 130
Aktive latente Steuern 160 -80,8 -670 830
Eigenkapital 5.723 -41,2 -4.002 9.725
Fremdkapital 7.629 -14,8 -1.324 8.953
Verbindlichkeiten 5.059 -10,9 -621 5.681

Die Vorräte sind, auch unter Berücksichtigung einer in 2017 vorgenommenen Abwertung von 275 TEUR, um 362 TEUR auf 4.567 TEUR angestiegen. Grund dafür ist die Bevorratung für geplante Umsätze im zweiten Halbjahr, die nicht realisiert wurden.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind um 377 TEUR gestiegen. In den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 2.929 TEUR und sonstige Vermögensgegenstände von 334 TEUR enthalten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 243 TEUR gestiegen und innerhalb eines Jahres fällig. Externe kundenseitige Forderungsausfälle sind im Geschäftsjahr 2017 nicht aufgetreten und werden auch aufgrund bisheriger Erfahrungen künftig nur eingeschränkt erwartet. Aus Vorsichtsgründen wurde eine Forderung gegen Kunden in Höhe von 18 TEUR wertberichtigt.

Die auf steuerliche Verlustvorträge entfallenden aktiven latenten Steuern wurden zunächst korrespondierend zum Rückgang der passiven latenten Steuern aufgelöst. Ein darüber hinausgehender Betrag in Höhe von 98 TEUR wurde infolge der angespannten Ergebnissituation zusätzlich wertberichtigt.

Die Eigenkapitalquote ist trotz der in 2017 durchgeführten Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von 870 TEUR wegen des Konzern-Jahresfehlbetrages von 52,1 % auf 42,9 % gesunken.

Die Verbindlichkeiten sind saldiert um 621 TEUR gesunken. In 2017 wurden Bankdarlehen in Höhe von 311 TEUR planmäßig getilgt. Auf Ebene der BMT wurde im März 2017 ein Darlehen über 600 TEUR aufgenommen. Des Weiteren reduzierten sich die von Kunden erhaltenen Anzahlungen um 506 TEUR. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf 1.389 TEUR nach 1.670 TEUR im Vorjahr.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen vor allem die Umsatzentwicklung, das EBITDA und das EBIT. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren betreffen insbesondere die Innovations- und Entwicklungsleistung sowie die Mitarbeiterentwicklung.

In Bezug auf die in 2017 erbrachten Innovations- und Entwicklungsleistungen ergaben sich folgende Kennzahlen:

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2017 Veränderungt 2016
Entwicklungskennzahlen TEUR % absolut TEUR
Entwicklungsaufwendungen 1.577 -25,1 -529 2.106
Entwicklungsintensität (Aufwand in Relation zum Umsatz) 13,3 % -21,9 -3,8 PP. 17,1 %
Durchschnittliche Zahl der Entwicklungsmitarbeiter 19 -9,5 -2 21
ø Entwicklungsmitarbeiter in % der ø Arbeitnehmer 23,5 % 1,6 + 0,4 PP. 23,1 %

NanoFocus wird weiterhin als Entwicklungsdienstleister von namhaften Großunternehmen beauftragt.

Der NanoFocus-Konzern beschäftigte zum Bilanzstichtag 79 Voll- und Teilzeitkräfte sowie zwei Vorstandsmitglieder. Weiterhin waren zwei Auszubildende sowie vier Diplomanden und Praktikanten beschäftigt. In Summe sind dies 87 Mitarbeiter gegenüber 95 Mitarbeitern zum Vorjahresstichtag.

Neben der Aufstellung von interdisziplinären Teams für Innovationen bietet NanoFocus insbesondere regelmäßige Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen und firmenübergreifende, wissenschaftlich anspruchsvolle Projekte an. Insgesamt sieht sich NanoFocus als attraktiver Arbeitgeber für qualifiziertes Personal.

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Weltwirtschaft

Viele Frühindikatoren zeigen die Fortsetzung des globalen Aufschwungs an. Für 2018 erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein weltwirtschaftliches Wachstum von real 3,9 %. Für die Schwellen- und Entwicklungsländer in Summe wird - trotz abermals leichter Wachstumsverlangsamung in China auf 6,6% (nach 6,8 % in 2017) - eine leicht beschleunigte Dynamik von 4,9 % vorhergesagt.

In den Industrieländern dürfte sich die Entwicklung 2018 mit 2,3 % in analogem Wachstumstempo wie im Vorjahr fortsetzen, bei sehr unterschiedlichen nationalen Entwicklungen. Die USA sind mit einem gigantischen Steuersenkungspaket in das Jahr 2018 gestartet, deren Herzstück die Senkung der Unternehmenssteuer auf 21 % ist. Dadurch wird eine deutliche Stimulierung der Investitionstätigkeit erwartet, die sich sowohl in den USA als auch bei wichtigen Handelspartnern auswirken sollte. Für die USA wird daher ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum von 2,7 % erwartet. In Kanada (plus 2,3 %), dem Euro-Raum (plus 2,2 %) und dem Vereinigten Königreich (plus 1,5 %) soll die Wirtschaft wachsen, verglichen mit dem Vorjahr jedoch in einem verminderten Tempo. Gerade im Falle der Euro-Zone und Japan könnte sich die Prognose als zu vorsichtig erweisen. In der Euro-Zone sprechen die Frühindikatoren für ein beschleunigtes Wachstum. In Japan dürfte die Mehrwertsteuererhöhung, die für 2019 angekündigt ist, zu Vorzieheffekten führen.

Die Risiken für die globale Wachstumsentwicklung scheinen kurzfristig ausgeglichen zu sein. Eine bessere Entwicklung ist möglich, da sich die zunehmenden wirtschaftlichen Aktivitäten und die guten finanziellen Bedingungen weiter gegenseitig verstärken können. Ein Risiko verbleibt bei dem Thema Strafzölle, von dem NanoFocus momentan nicht betroffen ist.

Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2018

Weitere, detailliertere Informationen: VDMA Konjunktur International, November 2017

Deutsche Konjunktur

Angesichts des anhaltenden Aufschwungs rechnet die Bundesregierung für 2018 mit einer Zuwachsrate von 2,4%. Der Boom im Wohnungsbau und Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sorgen weiterhin für volle Auftragsbücher, so dass auch die Unternehmen mehr investieren. Noch einmal Schub bekommt die deutsche Wirtschaft auch vom dynamischen Export und kräftigen privaten Verbrauch. Die Beschäftigung dürfte in diesem konjunkturellen Umfeld weiter steigen, wenngleich eine neue Rekordbeschäftigung zu einer zunehmend angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt führen wird. Dieser Engpass wird in einigen Bereichen zu erhöhten Produktionsbehinderungen beitragen. Für 2018 ist mit einem Plus von knapp 500 Tausend Personen auf 44,8 Mio. Erwerbstätige zu rechnen.

Quelle: Sachverständigenrat Jahresgutachten 2017/2018, Statistisches Bundesamt, Bundesregierung

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Typischerweise gewinnt ein Aufschwung im zweiten Jahr an Kraft. Doch für 2018 rechnen die VDMA-Volkswirte nicht mit einer konjunkturellen Beschleunigung. Die Prognose lautet daher wieder auf 3 % Wachstum.

Der Grund dafür sind regionale Wachstumsverlagerungen. Für die Exporte in die USA und in die EU-Partnerländer ohne das Vereinigte Königreich erwartet der VDMA eine etwa gleich hohe Wachstumsrate wie in diesem Jahr. Die Lieferungen nach UK allerdings könnten weiter sinken. Ein noch stärkerer Rückgang als bereits in 2017 ist nicht auszuschließen. Schließlich sind die Unsicherheit und der mangelnde Verhandlungsfortschritt Gift für das Investieren. Die Maschinenausfuhr nach China dürfte wohl weiterwachsen, allerdings ist hier ein Tempoverlust wahrscheinlich. Denn das 2017 erreichte Lieferniveau ist hoch und der Strukturwandel in der chinesischen Wirtschaft begünstigt Konsumgüter und Dienstleistungen. Für das Minus im UK-Geschäft und die Entschleunigung im China-Handel bedarf es also einer Kompensation, wenn das Wachstumstempo insgesamt gehalten werden soll. Das ist möglich, wenn das Inlandsgeschäft endlich anspringt. Die Chancen dafür sind durchaus gegeben. Die Fertigung beim Hauptkunden, der Industrie, ist inzwischen wieder gut ausgelastet.

Natürlich gibt es auch Chancen dafür, dass es 2018 zu einer kräftigeren wirtschaftlichen Belebung kommt. Eine Bedingung für ein solches Positivszenario wäre, dass die chinesische Regierung das Reformtempo weiter drosselt, um keine Verluste bei der Wachstumsdynamik zu erleiden. Mit der Folge, dass die deutschen Maschinenexporte nach China nahezu ungebremst weiterzulegen. Ebenfalls könnten erfolgreiche Brexit-Verhandlungen die Aussichten für das UK-Geschäft weniger stark eintrüben. Greifbarer ist die Chance, dass bei den Exporten in die USA die Vorteile der Sofortabschreibung auf Ausrüstungsgüter sowie eine ausgeweitete Investitionsbereitschaft wegen der Unternehmenssteuerreform die Nachteile durch einen in kurzer Zeit relativ kräftig aufgewerteten Euro überwiegen. Doch es gibt auch Risiken, und die Liste ist lang.

Dazu zählen u.a. der Nordkorea-Konflikt, die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen der EU und der Türkei, die künftige Lage in Spanien (Katalonien-Konflikt), das weiter drohende Damoklesschwert des Protektionismus, nicht nur aus den USA, Sanktionen der USA gegenüber Russland und seinen Geschäftspartnern im Ausland sowie die starken Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.

Quelle: VDMA Maschinenbau Konjunktur aktuell, Ausgabe 12/2017, Statistisches Bundesamt

Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) erwartet 2018 ein Produktionsplus von 3% für die Elektroindustrie.

Quelle: ZVEI (01/2018)

Im Halbleitermarkt wird mit einem weiteren Wachstum um 5 % gerechnet.

Quelle: Elektronikpraxis Vogel (01/2018)

Die Branche Sensorik und Messtechnik rechnet im laufenden Jahr mit weiter steigendem Umsatz, plant höhere Investitionen und setzt dabei auf einen weiteren Personalausbau.

Quelle: www.ama-sensorik.de, AMA Pressemitteilung 2018

Prognose für den NanoFocus-Konzern

Neben den konjunkturellen Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und Fachverbände beruhen unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 auf unserer eigenen Unternehmensplanung. Hier wurden insbesondere die Auftragslage, aktuelle Kundenprojekte, erwartete Auftragsanbahnungen, Kostenentwicklungen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe betrachtet. Der Prognosezeitraum beläuft sich auf den Zeitraum von einem Jahr ab dem 31. Dezember 2017.

Semiconductor

Im Bereich Semiconductor erwarten wir nach einem rückläufigen Umsatz in 2017 wieder einen Anstieg für das Geschäftsjahr 2018 mit Umsatzerlösen von ca. 1,7 Mio. EUR. Wir planen für das laufende Geschäftsjahr noch die Gewinnung zweier weiterer Key-Accounts. Das Innovationsprojekt Powerbase als Ergänzungsprojekt zu dem Projekt HICOS3D wird im Geschäftsjahr 2018 beendet, womit die Entwicklung des schnellen (µsprint Sensors auch softwareseitig abgeschlossen sein wird.

Automotive

Im Bereich Automotive sehen wir weitere Erholungssignale in Form von Bestellungen nach den Unsicherheiten im Zuge der Abgasthematik. Wir planen 2017 mit einem zweistelligen Umsatzwachstum insbesondere durch die Breitmeier Messtechnik GmbH. Wir sehen uns für die Zukunft produkttechnisch gut aufgestellt, um insbesondere den Bereich "automatisiertes berührungsloses produktionsnahes Messen" bei den Schlüsselkunden auszurollen. Die Vertriebsaktivitäten im Bereich Automotive sind im letzten Geschäftsjahr in der 100%-Tochter BMT GmbH zusammengeführt worden.

Standard/Labor

Die Produkte des Bereichs Standard/Labor werden ab dem 1. Mai 2018 von der Mahr GmbH vertrieben. Da die Mahr-Gruppe für den Bereich Standard/Labor die Vertriebskosten übernimmt, wird NanoFocus die Systeme zu entsprechend niedrigeren Preisen an Mahr abgeben. Daher sehen wir die Umsätze in diesem Bereich auf niedrigerem Niveau im vertrieblichen Übergangsjahr 2018.

NanoFocus wird weiterhin für den Vertrieb der kundenspezifischen µsurf/µscan custom-Systeme verantwortlich sein, über die bisher in der Business Unit Standard/Labor berichtet wurde. Hier erwarten wir für das Geschäftsjahr 2018 stabile Umsätze.

OEM

Im OEM-Bereich beliefert NanoFocus den Weltmarktführer für Kugelprüfmaschinen im Bereich Ballistik (Forensic Technology Industries). Der Absatzkanal ist über die Jahre hinweg stabil. Strategisches Ziel ist es, für 2018 einen weiteren OEM-Partner zu finden. Der Umsatz wird im laufenden Geschäftsjahr 2018 stabil bleiben. Ein Wachstum ist in dieser Business Unit ab 2019 geplant.

Auf Basis der vorgenannten Umsatzprognosen für die vier Bereiche erwarten wir unverändert erhöhte Risiken aus der Vorfinanzierung der Projekte und des hierfür notwendigen Working Capitals. Dem schwierig einzuschätzenden Investitionsgütermarkt und den noch schwankenden globalen volks- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen begegnet NanoFocus weiterhin mit einer differenzierten Betrachtung in drei Szenarien (Real, Worst und Best Case). NanoFocus wird zeitnah auf Veränderungen reagieren, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern und Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen sollten. Die Controlling-Instrumente sind sowohl personell als auch strukturell etabliert und werden entsprechend weiter intensiv eingesetzt, um sehr zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Gesamtaussage zur Prognose

Als Konsequenz aus dem negativen Jahresergebnis 2017 steht das Erreichen einer nachhaltigen Profitabilität im Fokus der Gesellschaft. Es wurden Maßnahmen zur Reduzierung der bilanziellen Risiken und der Personalkosten getroffen und die Personalstruktur weiter reorganisiert.

Die Mitarbeiterzahl sank zum Bilanzstichtag auf 79. Die Personalkosten werden aufgrund der Kooperation mit der Mahr-Gruppe, die bis zu 14 Mitarbeiter von NanoFocus übernehmen wird, in 2018 nochmals deutlich sinken. Gleiches gilt für sonstige Vertriebskosten. Da die Mahr-Gruppe für die Standard- und Laborsysteme die Vertriebskosten übernimmt, wird NanoFocus die Systeme zu entsprechend niedrigeren Preisen an Mahr abgeben. Dies wird zu einer entsprechenden Reduzierung der Umsatzerlöse führen. Die Materialkosten werden auf stabilem Niveau erwartet.

Unter Berücksichtigung der Kooperationsvereinbarung, des aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen und der aktuellen Geschäftsanbahnungen planen wir für das Geschäftsjahr 2018 eine Steigerung des Umsatzes auf 13,1 Mio. EUR. Aufgrund einer stabilen Umsatzentwicklung und einer reduzierten Kostenstruktur planen wir eine positive EBITDA-Marge von über 9%. Aufgrund des Wegfalls von Belastungen durch Abschreibungen wird ein positives EBIT erwartet. Für das Finanzergebnis erwarten wir zusätzliche Belastungen aufgrund von Fremdkapitalmaßnahmen. Gleichwohl gehen wir aber von einem positiven Jahresergebnis aus.

Risikobericht

Risikomanagementsystem

Der NanoFocus-Konzern ist ein international tätiges Technologieunternehmen und damit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der NanoFocus AG ein Überwachungssystem eingerichtet, mit dem alle wesentlichen sowie bestandsgefährdenden Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Risikomanagementsystem versetzt den Vorstand der NanoFocus in die Lage, die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Absicherung von Risiken einleiten zu können. In das Risikomanagement werden der Vorstand, die Abteilungsleiter, die Business-Unit-Leiter, die Geschäftsführer der Tochterfirmen sowie als Kontrollorgan der Aufsichtsrat einbezogen.

Die systematische Verfolgung der Risikoentwicklung und Berichterstattung erfolgt in folgenden Controlling- und Berichtsinstrumenten:

wöchentliches Vertriebs-Jour-Fixe mit Auftragseingang und Umsatz-Forecast

definierte Checklisten für internes Reporting

monatliches Controlling (insbesondere Vertriebsrisiken, finanzielle Risiken, IT-Risiken), gegebenenfalls auch in kürzeren Intervallen

monatliche Abteilungsleitersitzung

quartalsmäßige Arbeitssicherheitssitzung

externe Kommunikation (Lagebericht, Wertpapierprospekt, Reporting (Halbjahresbericht, Geschäftsbericht), Präsentationen, Corporate News

fortlaufende interne und externe Verfolgung von relevanten Branchenberichten als Frühindikatoren und Benchmarks (VDMA, SPECTARIS, ZVEI, Konjunkturberichte, Berichte über Trendmärkte)

jährlicher Versicherungscheck - ergänzt um mandatierte externe Beratung

ISO 9001 Audits seit 2011

OHSAS 18001 Audits zur Arbeitssicherheit seit 2012

Umweltaudits seit 2014

externes technisches Marktscreening

gemeinschaftliche Vertretungsberechtigung im Vorstand (4-Augen-Prinzip)

externe Strategieberatung und -Überprüfung der formulierten Vorstandsstrategie durch den Aufsichtsrat

Wissenschaftlicher Beirat

Die Risiken werden in Sitzungen des Vorstands mit den Fachbereichsleitern sowie den anderen genannten Gremien erörtert und beobachtet. Neben diesen regelmäßigen Terminen sind die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die Fachbereichsleiter verpflichtet, dem Vorstand im Bedarfsfall sofort über risikobehaftete Entwicklungen zu berichten.

Alle Mitarbeiter sind u. a. durch einen Newsletter/Blog sensibilisiert, über die wesentlichen Entwicklungen in ihren Abteilungen sowie daraus resultierende Risiken regelmäßig zu berichten.

Im Bedarfsfall erfolgt die Untersuchung von Risiken durch externe Gutachten und Prüfungen durch Dritte, z. B. Due-Diligence-Prüfungen im Rahmen von Finanztransaktionen. Der Aufsichtsrat erhält monatlich eine Übersicht über die wesentlichen finanziellen Kennzahlen sowie im Bedarfsfall explizite Informationen zu Risiken oder Kennzahlen.

Risikoinventur

Zum Bilanzstichtag war der NanoFocus-Konzern im Wesentlichen folgenden Risiken ausgesetzt:

Umfeldrisiken

Die konjunkturelle Entwicklung und die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Industrieunternehmen und der Forschungseinrichtungen können einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung im NanoFocus-Konzern haben. Die Verschiebung oder Stornierung von Aufträgen kann bei NanoFocus zu erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen. Durch die internationale Ausrichtung und die Präsenz in unterschiedlichen Zielbranchen wird die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduziert. Insgesamt haben sich die Umfeldrisiken seitdem 1. Januar 2018 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Finanzielle Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten

Liquiditätsrisiken

Angesichts der in den vergangenen Geschäftsjahren erzielten Ertrags- und Ergebnisentwicklungen können Liquiditätsengpässe nicht ausgeschlossen werden. Durch die im April 2017 durchgeführte Barkapitalerhöhung in Höhe von 8 % des Grundkapitals flossen dem Unternehmen liquide Mittel in Höhe von 870 TEUR zur Finanzierung des Working Capitals zu. Zum selben Zweck wurden im ersten Quartal des Geschäftsjahres 600TEUR über ein Darlehen auf Ebene des Tochterunternehmens BMT aufgenommen.

Im März 2018 ist eine weitere Inhaber-Schuldverschreibung über 1,5 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis April 2022 abgeschlossen worden. Mit den Mitteln der neuen Inhaber-Schuldverschreibung wurde die seit 2016 bestehende Inhaber-Schuldverschreibung über 1,0 Mio. EUR im April 2018 zurückgezahlt. Die Liquiditätssituation wurde zusätzlich durch die Aufnahme eines Nachrangdarlehens im Volumen von rund 1,2 Mio. EUR stabilisiert, das Mitte April 2018 zur Auszahlung gelangen wird und eine Laufzeit von vier Jahren besitzt.

Zum Bilanzstichtag verfügte der NanoFocus-Konzern über liquide Mittel in Höhe von 1.132 TEUR; darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 350 TEUR zugreifen.

Forderungsausfallrisiken

Basierend auf den Forderungsausfällen der Vergangenheit beurteilen wir das Forderungsausfallrisiko bei externen Kunden grundsätzlich als gering.

Marktpreisrisiken

Nennenswerten Marktpreisrisiken ist NanoFocus nicht ausgesetzt.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente kommen bei NanoFocus derzeit nicht zum Einsatz.

Technologie- und Entwicklungsrisiken

Technologische Risiken bestehen darin, dass innovative Technologietrends ggf. nicht erkannt werden, dass Produkte technisch veralten und nicht mehrzeitgemäß sind oder dass Entwicklungsleistungen nicht sachgerecht abgesichert bzw. zur Produktreife gebracht werden. NanoFocus wirkt diesem Risiko durch eine hohe Entwicklungstätigkeit, gut ausgebildete, innovative Mitarbeiter, externe Marktbeobachtungen und Verbandstätigkeiten sowie eine enge Abstimmung mit Kunden und Forschungseinrichtungen im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen der Industrie entgegen. Entwicklungsprojekte werden durch Qualitätsmaßnahmen und Dokumentationen begleitet, neue technologische Entwicklungen werden durch Patente geschützt. Bestehende Risiken durch neue technologische Entwicklungen, die das ganze Produktportfolio gefährden, werden als gering erachtet, da NanoFocus stets mit führenden wissenschaftlichen Instituten und innovativen Industriepartnern weltweit agiert und damit technologisch am Puls der Zeit bleibt.

Bilanzielle Risiken können aus der Umsetzung einzelner Projekte entstehen, wenn es nicht gelingt, die Projekte bis zur Marktreife zu entwickeln und entsprechend zu vermarkten. Der NanoFocus-Konzern beabsichtigt nach wie vor die Veräußerung der Tochtergesellschaft mikroskin GmbH; die geplanten Verkaufsaktivitäten konnten lediglich noch nicht umgesetzt werden. Unter Risikogesichtspunkten wurden daher die über die mikroskin GmbH verwalteten Entwicklungsleistungen in Höhe von 988 TEUR außerplanmäßig abgeschrieben.

Risiken aus der Vertriebstätigkeit

A. Bereiche Custom, OEM, Automotive und Semiconductor

Eine mangelnde Qualifizierung des Vertriebspersonals und eine eingeschränkte regionale Präsenz des Vertriebes (Ressourcenmangel) können dazu führen, dass Aufträge nicht an NanoFocus, sondern an Wettbewerber vergeben werden. Diesem Risiko ist NanoFocus durch eine eingeleitete produkttechnische und strategische Neuausrichtung des Vertriebs in der Vergangenheit entgegengetreten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren.

B. Bereich Standard/Labor

Mit Wirkung vom 1. Mai 2018 übernimmt die Mahr GmbH den Vertrieb Standard/Labor. Somit ist der Vertriebserfolg ausschließlich vom Vertragspartner Mahr abhängig. Wir erwarten mittelfristig durch das weltweite Vertriebsnetzwerk von Mahr deutliche Skalierungseffekte.

Produktions- und Beschaffungsrisiken

Die Fertigungsqualität wird bei NanoFocus durch Qualitätssicherungsprozesse und das Qualitätsmanagement sichergestellt. Beschaffungsrisiken werden für kritische Bauteile durch den Rückgriff auf mehrere Lieferanten bzw. die Möglichkeit einer Eigenentwicklung und -fertigung begrenzt. Schon in 2016 wurde die Fertigung auf die Herstellung von automatisierten Anlagen ausgelegt. Die in 2016 etablierten modernen Barcodescanner mit Anbindung an das ERP-System haben im Geschäftsjahr 2017 den Produktionsprozess wesentlich effektiver gestaltet. Damit ist insbesondere das Bearbeiten von höheren Losgrößen gut abzubilden.

Personalrisiken

Personelle Risiken können durch den Weggang oder die unzureichende Schulung von Mitarbeitern entstehen. NanoFocus begegnet diesem Risiko zum einen durch attraktive Arbeits- und Entgeltbedingungen und zum anderen durch Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen.

Beschreibung möglicher Risikointerdependenzen

Kunden verstärken und verzögern oft ihre Investitionsausgaben oder versuchen, reaktiv auf veränderte Geschäftsumfelder oder Märkte, Bestellungen zu stornieren oder zu verschieben. Denkbar ist auch eine vollständige Aufgabe der Investitionsabsicht. Dies kann zu Umsatzrückgängen und damit verbundenen Liquiditätsproblemen bei NanoFocus führen.

Die verspäteten Auslieferungen von Pilotprojekten mit Großkunden sowie die Vorfinanzierung dieser Projekte durch NanoFocus können zu Liquiditätsengpässen führen.

Zur Stärkung der Liquidität hat der Vorstand im April 2018 Maßnahmen umgesetzt. Auch künftige Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung werden weiterhin identifiziert, evaluiert und vorbereitet.

Bestandsgefährdende Risiken

Durch den in 2017 erzielten Verlust, den unterjährig stark schwankenden Auftragseingang und die Zahlung der fälligen Kaufpreisraten für den Erwerb der Breitmeier Messtechnik GmbH hat sich die Liquiditätssituation des Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres 2017 verschärft. Auf diese kritische Situation wurde zu meinen durch Kapital- und Refinanzierungsmaßnahmen und zum anderen durch ein umfassendes Programm zur Liquiditätssicherung in Form von Personalrestrukturierungen, Kostensenkungen und teilweise noch Kurzarbeit angemessen reagiert.

Durch die in 2017 durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe wird die Kostenbasis für das Geschäftsjahr 2018 auf ein niedrigeres Niveau gestellt und reduziert damit sowohl das Liquiditätsrisiko als auch das unternehmerische Gesamtrisiko erheblich.

Eine Fortführung des Geschäfts ist unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzplanung gewährleistet. Die NanoFocus AG verfügt noch über nicht genutzte Kapitalien zur Durchführung einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital in Höhe von 3.047 TEUR. Zusätzlich kann die Begebung einer weiteren Wandelschuldverschreibung zur Stärkung der Finanzbasis erwogen werden. Die weitgehende Erreichung der für 2018 gesteckten Umsatzziele wird als erforderlich, aber auch als ausreichend angesehen, um den Fortbestand der Gesellschaft für die kommenden zwölf Monate zu sichern. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2018 erreicht werden. Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand eine Bestandsgefährdung des Unternehmens derzeit als nicht wahrscheinlich an.

Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus durch den Vorstand

Durch den stark schwankenden Auftragseingang in 2017 war die Liquiditätssituation teilweise angespannt. Das Ergebnis war negativ und deutlich unter unseren Erwartungen. Wir konnten während des Geschäftsjahres 2017 die schwierige Situation mit Kapitalmaßnahmen im ersten Halbjahr kompensieren. Im zweiten Halbjahr konnten wir erfolgreich mehrere Finanzierungsbausteine verhandeln, die phasenweise bis zum April 2018 umgesetzt wurden. Zum Berichtszeitpunkt ist damit wieder eine stabile Situation hergestellt.

Bestandsgefährdende Risiken werden bei weitgehender Erreichung der gesteckten Ziele 2018 aktuell nicht gesehen.

Chancenbericht

Technologische Marktführung

NanoFocus ist in einem Zukunftsmarkt mit großem Potenzial und überproportionalem Wachstum gut positioniert und technologisch führend. Bei der berührungslosen 3D-Oberflächenanalyse zählt das Unternehmen zu den innovativsten Ausrüstern weltweit. Es gibt durch die technologische Komplexität hohe Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen. Neue Produkte bzw. Produktfamilien, die intern in der Entwicklung sind, bestätigen die technische Führungsrolle im Bereich konfokaler und berührungsloser industrieller Messtechnik.

Großer Kundenstamm und umfangreiches Partnernetzwerk

Durch eine Marktpräsenz von über 20 Jahren mit über 1.100 verkauften Systemen ist ein stabiler und großer Kundenstamm entstanden, der zukünftig primär für das Servicegeschäft relevant ist. Im Laufe der Zeit hat sich zudem ein umfangreiches Partnernetzwerk mit führenden Institutionen, Verbänden und Experten aus Forschung und Industrie entwickelt. NanoFocus profitiert in Zukunft über das Vertriebsnetzwerk der Mahr GmbH von internationalen Marktzugängen, die bisher nicht erschlossen werden konnten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren.

Durch die Nutzung der guten Netzwerkmöglichkeiten mit Industrie und Forschungsinstituten wird der Wissenstransfer in das Unternehmen überproportional erhöht.

Gutes Markenimage - hohes Vertrauen

Die Aktienkursnotierung im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse, Präsentationen im In- und Ausland sowie Messeteilnahmen haben zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens beigetragen. Der NanoFocus-Konzern verfügt über ein außerordentlich innovatives Markenimage. Die Chancen auf Verkäufe und Geschäftsanbahnungen ohne direkte Vertriebsaktivitäten sind damit vorhanden. Hierdurch kann das Grundgeschäft für NanoFocus stabilisiert werden.

Große Branchenstreuung - direkter und indirekter Vertrieb/Breiten- und Nischenmärkte

Durch die fragmentierten Absatz- und Beschaffungsmärkte kann NanoFocus mit branchenerfahrenen Partnern eine Vielzahl von Nischenmärkten und Spezialbranchen besetzen. Dieser Marktzugang ist für größere Anbieter wenig zugänglich und finanziell nicht attraktiv.

Spezialanwendungen in kleineren Losgrößen werden die zukünftige strategische Fahrtrichtung des Bereichs Custom sein.

Die Mahr-Gruppe wird international die Produkte des Bereichs Standard/Labor vertreiben.

Finanzierungsmöglichkeiten durch Listing der Aktie

Durch die Einbeziehung in den Börsenhandel sind die Voraussetzungen für weitere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. NanoFocus hat dadurch die Chance auf eine bankenunabhängige Eigenkapitalfinanzierung.

Zudem kann die eigene Aktie als Zahlungsmittel für etwaige Unternehmenserwerbe eingesetzt werden. Damit besteht eine Option auf anorganisches Wachstum.

Leistungssteigerung durch Nanotechnologie

Der Trend zur Miniaturisierung ist mittlerweile industriell motiviert. Industrielle Wertsteigerungen finden zunehmend in mikro- und nanoskaligen Messbereichen in der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte statt.

Nutzung der Trendmärkte

Die Großindustrie hat die Zielmärkte von NanoFocus als Schlüssel für die Effizienz- und Leistungssteigerung identifiziert. Dadurch bestehen gute Möglichkeiten, mit namhaften internationalen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Hinzu kommt, dass die internationale Förderlandschaft für Nanotechnologie und Optoelektronik mit den Wachstumsthemen Photonik, Cleantech/Effizienz, (Leistungs-) Halbleitertechnik und Medizintechnik hervorragend ist und ggf. kurz- bis mittelfristig genutzt werden kann.

100%-Qualitätsbewusstsein in der produzierenden Industrie

Die Trends zur Miniaturisierung, zu mehr Hightech-Entwicklungen und zur vollständigen Qualitätskontrolle sind gute Voraussetzungen, um NanoFocus-Produkte international zu verkaufen. Ebenfalls begünstigend wirken sich die stark gestiegenen Qualitätsansprüche in der Ein- und Ausgangskontrolle aus. Die von NanoFocus entwickelten Technologien sind mittlerweile auf breiter industrieller Ebene relevant und bilden sich in der aktuellen Vertriebsstrategie ab.

Förderliche gesetzliche Rahmenbedingungen

Das zunehmende internationale Sicherheitsbewusstsein und die damit einhergehenden gesetzlichen Verschärfungen schaffen ideale wirtschaftliche Grundvoraussetzungen für einen überproportionalen Geräteabsatz im Bereich der "Fingerprint/Public-Safety"-Technologien. Innovative Förderschwerpunkte sind zunehmend in der Photonik und im Halbleiterbereich zu finden. Die steigenden Ansprüche an optische 3D-Technologien und funktionale Oberflächen begünstigen die Geschäftsaktivitäten des NanoFocus-Konzerns.

 

Oberhausen, den 13. April 2018

NanoFocus AG

Der Vorstand

Marcus Grigat

Joachim Sorg

Finanzinformationen 2017

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Konzern-Bilanz

Aktiva

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2017 Veränderung 2016
EUR % absolut EUR
A. Anlagevermögen 4.131.081     7.704.462
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 760.654 -76,16 -2.429.970 3.190.624
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen 1.948.504 -37,04 -1.146.104 3.094.608
3. Geschäfts- oder Firmenwert 932.258 -11,11 -116.532 1.048.790
  3.641.416     7.334.022
II. Sachanlagen        
1. Technische Anlagen und Maschinen 258.967 31,61 62.193 196.774
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 230.697 32,84 57.032 173.665
  489.665     370.440
B. Umlaufvermögen 8.961.549     10.013.371
I. Vorräte        
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.244.292 -0,76 -17.259 2.261.551
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 1.431.541 45,32 446.436 985.105
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 847.344 -11,30 -107.950 955.294
4. Geleistete Anzahlungen für Vorräte 43.890 1.310,80 40.779 3.111
  4.567.067     4.205.061
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.928.677 9,04 242.904 2.685.773
2. Sonstige Vermögensgegenstände 334.090 k. A. 133.772 200.318
  3.262.767     2.886.091
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1.131.715 k. A. -1.790.504 2.922.219
C. Rechnungsabgrenzungsposten 99.231 -23,76 -30.932 130.163
D. Aktive latente Steuern 159.644 -80,77 -670.487 830.131
  13.351.505 -28,52 -5.326.622 18.678.127

Passiva

       
  2017 Veränderung 2016
  EUR % absolut EUR
A. Eigenkapital        
I. Gezeichnetes Kapital 6.093.786 8,03 453.000 5.640.786
II. Kapitalrücklage 10.381.299 4,18 416.760 9.964.539
III. Gewinnrücklagen 1.165.000 0,00 0 1.165.000
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung -120.075 111,55 -63.316 -56.759
V. Verlustvortrag -6.988.588 78,63 -3.076.291 -3.912.297
VI. Jahresfehlbetrag -4.808.631 56,31 -1.732.340 -3.076.291
  5.722.791 -41,15 -4.002.187 9.724.978
B. Rückstellungen        
1. Steuerrückstellungen 0 -100,00 -55.754 55.754
2. Sonstige Rückstellungen 1.169.693 -5,67 -70.366 1.240.059
  1.169.693 -9,73 -126.120 1.295.813
C. Verbindlichkeiten        
1. Anleihen (konvertibel) 1.350.000 0,00 0 1.350.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 -100,00 -331.370 331.370
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 112.500 -81,81 -505.994 618.494
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.388.961 -16,83 -280.993 1.669.954
5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.207904 29,06 497.174 1.710.730
  5.059.365 -10,94 -621.183 5.680.548
D. Rechnungsabgrenzungsposten 68.596 -2,04 -1.426 70.022
E. Passive latente Steuern 1.331.060 -30,19 -575.706 1.906.766
  13.351.505 -28,52 -5.326.622 18.678.127

Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

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2017 Veränderung 2016
EUR % absolut EUR
1. Umsatzerlöse 11.815.315 -4,07 -501.229 12.316.544
2. Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 551.885 k. A. 613.565 -61.680
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 595.791 1,74 10.182 585.609
4. Sonstige betriebliche Erträge 147.250 -49,78 -145.964 293.214
- davon aus Währungsumrechnung: 12.999 EUR (Vorjahr: 46 TEUR)        
5. Materialaufwand 4.152.180 -6,35 -281.480 4.433.660
5a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 4.082.390 -3,40 -143.605 4.225.995
5b. Aufwendungen für bezogene Leistungen 69.789 -66,39 -137.876 207.665
6. Personalaufwand 5.379.555 -5,77 -329.320 5.708.875
6a. Löhne und Gehälter 4.528.797 -4,92 -234.144 4.762.941
6b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 850.758 -10,06 -95.176 945.934
- davon für Altersversorgung: 36.492 EUR (Vorjahr: 34 TEUR)        
7. Abschreibungen 4.760.884 354,54 3.713.474 1.047.410
7a. auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.486.309 328,32 3.438.899 1.047.410
7b. auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 274.575 k. A. 274.575 0
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.358.233 -15,21 -602.566 3.960.799
- davon aus Währungsumrechnung: 275 EUR (Vorjahr: 2 TEUR)        
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 11.008 1.107,02 10.096 912
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 318.825 3,07 9.508 309.317
- davon Aufwendungen aus Aufzinsung: 14.532 EUR (Vorjahr: 50 TEUR)        
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -42.996 -105,75 -790.305 747.309
- davon latente Steuern: 94.782 EUR (Vorjahr: 747 TEUR)        
12. Ergebnis nach Steuern -4.805.432 k. A. -1.732.661 -3.072.771
13. Sonstige Steuern 3.199 k. A. -321 3.520
14. Jahresfehlbetrag -4.808.631 56,31 -1.732.340 -3.076.291

Konzern-Kapitalflussrechnung

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2017
TEUR
Veränderung absolut 2016
TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 2.627 2.065 562
Periodenergebnis -4.809 -1.733 -3.076
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 4.486 3.439 1.047
Abschreibungen auf Umlaufvermögen 275 275 0
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen -112 2 -114
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 37 -17 54
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen -21 -21 0
Zinsaufwendungen/Zinserträge 308 -1 309
Ertragsteueraufwand/-ertrag -43 -790 747
Ertragsteuerzahlungen -60 96 -156
Cashflow aus Umsatztätigkeit 61 1.250 -1.189
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.308 -2.276 968
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -785 -1.019 234
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -2.032 -2.045 13
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -629 294 -923
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen 25 25 0
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagevermögen 0 -800 800
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -77 62 -139
Auszahlungen zur Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten bereits konsolidierter Einheiten 0 1.450 -1.450
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -681 1.031 -1.712
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 870 -1.932 2.802
Einzahlung aus Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 600 -1.370 1.970
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -156 1.021 -1.177
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen 147 -219 366
Gezahlte Zinsen -224 -24 -200
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 1.237 -2.524 3.761
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -1.476 -3.538 2.062
Wechselkursbedingte Änderung des Fonds -19 -22 3
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 1.132 -1.495 2.627

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gezeichnetes Kapital
EUR
Kapitalrücklage
EUR
Gewinnrücklagen
EUR
EK-Differenz aus der Währungsumrechnung
EUR
Bilanzverlust
EUR
KonzernEigenkapital
EUR
Eigenkapital per 01.01.2017 5.640.786 9.964.539 1.165.000 -56.759 -6.988.588 9.724.978
Kapitalerhöhungen            
Kapitalerhöhung gegen Bareinlage (April 2017) 453.000 416.760       869.760
Währungsumrechnung       -63.316   -63.316
Jahresergebnis         -4.808.631 -4.808.631
Eigenkapital per 31.12.2017 6.093.786 10.381.299 1.165.000 -120.075 -11.797.219 5.722.791

Konzern-Anhang zum 31. Dezember 2017

1. Allgemeine Angaben

Die NanoFocus AG hat ihren Sitz in Oberhausen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 13864 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB. Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (einem privatrechtlichen Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet und unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften.

Die NanoFocus AG ist samt Tochtergesellschaften international als eines der technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten des Unternehmens sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen.

Die Gesellschaft stellt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB zum 31. Dezember 2017 einen Konzernabschluss, aufgrund der Unterschreitung der Größenkriterien des § 293 HGB auf freiwilliger Basis, nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sowie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Für den Konzernabschluss ist das Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB für große Kapitalgesellschaften zugrunde gelegt worden. Die Gewinn- und-Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Aufgrund elektronischer Rechenhilfen können sich bei den Angaben in TEUR Rundungsdifferenzen ergeben. EUR-Beträge werden gerundet ohne Nachkommastellen angegeben.

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Konsolidierung und Konzernstruktur

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 wurden die Gesellschaften NanoFocus Analytics GmbH (Duisburg), mikroskin GmbH (Oberhausen), NanoFocus Inc. (McMinnville/Oregon/USA), NanoFocus Pte. Ltd. (Singapur) und Breitmeier Messtechnik GmbH (Ettlingen) im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die NanoFocus AG hält an allen Tochterunternehmen eine hundertprozentige Beteiligung am Kapital. Änderungen im Konsolidierungskreis haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht ergeben.

Die Breitmeier Messtechnik GmbH (nachfolgend BMT genannt) beliefert Hersteller und Zulieferer aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen und erweitert das Kunden- und Produktportfolio des NanoFocus-Konzerns.

NanoFocus erwarb die BMT zu einem Maximalkaufpreis von rund 3,5 Mio. EUR, der sich im Wertansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen auf Ebene der NanoFocus AG von 3.493 TEUR widerspiegelt. Der Kaufpreis war bzw. ist in mehreren fixen bzw. variablen Tranchen zwischen Ende 2015 und Anfang 2019 fällig. Ein Teil des Kaufpreises ist abhängig von der zukünftigen Erreichung bestimmter Umsatzziele (Earn-Out).

Die vertraglich geregelten Festkaufpreisraten waren zum 31. Dezember 2017 bis auf 550 TEUR, die Anfang 2018 geleistet wurden, vollständig bezahlt. Außerdem ist auf Basis aktueller Umsatzplanungen der BMT davon auszugehen, dass in 2018 und 2019 noch Auszahlungen von variablen Kaufpreisraten in Höhe von insgesamt maximal 550 TEUR erfolgen werden.

2.2. Konsolidierungsgrundsätze

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen werden entsprechend den Anforderungen des § 308 HGB auf Basis der für die NanoFocus AG als Mutterunternehmen anwendbaren Bewertungsmethoden einheitlich bewertet. Abweichungen von diesem Grundsatz sind, falls notwendig, gesondert erläutert.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode (§ 301 (1) HGB) und unter Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungsbuchwerte mit dem auf diese entfallenden Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt ihres Erwerbs bzw. ihrer Erstkonsolidierung. Ein im Falle eines erworbenen Tochterunternehmens nach Kaufpreisallokation verbleibender Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Zur Schuldenkonsolidierung sind Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen miteinander verrechnet worden. Eine Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen war nicht erforderlich.

Konzerninterne Umsatzerlöse, Materialaufwendungen sowie andere zwischen Konzerngesellschaften erzielte Aufwendungen und Erträge werden durch Konsolidierung eliminiert. Zwischengewinne aus Lieferungen und Leistungen oder anderen entgeltlichen Übertragungen werden entsprechend § 304 HGB ebenfalls eliminiert. Aus Konsolidierungsmaßnahmen entstandene latente Steuern sind im Konzernabschluss berücksichtigt.

2.3. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

(a) Immaterielle Vermögensgegenstände und aktivierte Entwicklungen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Soweit bei der Herstellung zur betriebsbereiten Nutzung wesentliche interne Aufwendungen anfallen, werden diese zu Standardkostensätzen als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Als Nutzungsdauerwerden grundsätzlich drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Patents, ergibt. Individuell für Zwecke von NanoFocus erstellte Software, ERP-Software sowie umfangreiche Steuerungssoftware wird entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Forschungskosten werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst. Auf bestimmte Projekte entfallende Entwicklungskosten werden als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn sicher ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen. Werden die Entwicklungsprojekte durch öffentliche Zuschüsse gefördert, so werden die vereinnahmten Zuschüsse erfolgsneutral als Anschaffungskostenminderung erfasst. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über den Zeitraum abgeschrieben, in dem zukünftige Erlöse aus dem zugehörigen Entwicklungsprojekt erwartet werden (grundsätzlich acht Jahre). Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sofern sich in Folgeperioden die Einschätzung hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Entwicklungsergebnisse negativ verändert, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Da eine Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in der Steuerbilanz unzulässig ist, entsteht gegenüber der Handelsbilanz eine temporäre Differenz, die sich innerhalb der geschätzten Nutzungsdauer auflösen wird. Auf diese Differenz werden passive latente Steuern abgegrenzt. Im Geschäftsjahr 2017 fielen im NanoFocus-Konzern Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt 1.577 TEUR an. Hiervon wurde ein Betrag von 435 TEUR unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.

Aus Unternehmenserwerben resultierende derivative Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwills) werden auf der Aktivseite gesondert ausgewiesen und planmäßig linear abgeschrieben. Die erwartete Abschreibungsdauer orientiert sich an der Schätzung, über welchen Zeitraum der immaterielle Vermögensgegenstand genutzt werden wird.

(b) Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen werden die direkt zurechenbaren Kosten einbezogen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände.

Für die Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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Nutzungsdauer
Technische Anlagen und Maschinen 4 bis 8 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre
Geringwertige Anlagegüter zwischen 150 und 1.000 EUR 5 Jahre
Geringwertige Anlagegüter bis 150 EUR 1 Jahr

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen oder Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Anlagevermögen von insgesamt 3.187 TEUR vorgenommen. Soweit die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.

(c) Vorratsvermögen

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. In die Herstellungskosten werden alle direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen. Abschläge werden auf Vorräte in Abhängigkeit von ihrer Umschlagshäufigkeit sowie technischen Verwertbarkeit vorgenommen.

(d) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen. Sonstige Vermögensgegenstände sind zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

(e) Latente Steuern

Bei den latenten Steuern wird gemäß § 306 HGB bzw. § 274 HGB eine Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Latente Steuerschulden werden auf alle zukünftig zu versteuernden temporären Differenzen gebildet. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuernde Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert bzw. erhöht, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch voraussichtlich verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden somit nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des zukünftigen wirtschaftlichen Vorteils wahrscheinlich ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht miteinander saldiert, Posten nach § 306 HGB mit denjenigen nach § 274 HGB zusammen ausgewiesen. Das Mutterunternehmen sowie die Tochterunternehmen unterliegen als steuerlich selbstständige Einheiten und aufgrund unterschiedlicher Standorte unterschiedlichen Ertragsteuersätzen. Maßgebend für die Bewertung der Steuerlatenzen sind die individuellen steuerlichen Verhältnisse der einzelnen Unternehmen.

(f) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen im Hinblick auf ihren Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahrwerden nach § 253 (2) HGB mit dem ihrer jeweiligen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst und zum Barwert ausgewiesen.

(g) Lieferantenverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten

Die Lieferantenverbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert. Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden in Fremdwährung erfasste Vermögenswerte höchstens mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; nicht realisierte Gewinne werden bei langfristigen Fremdwährungsposten nicht erfasst.

(h) Fremdwährungsumrechnung

Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro. Die Einzelabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Gesellschaften mit einer vom Euro abweichenden Währung werden für die Einbeziehung in den Konzernabschluss nach der modifizierten Stichtagskursmethode im Sinne von § 308a HGB in Euro umgerechnet. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden erfolgt zum Devisenkassamittelkurs des jeweiligen Stichtags. Posten der Gewinn- und-Verlustrechnung werden zu Durchschnittskursen umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Aus der Umrechnung resultierende Differenzbeträge werden erfolgsneutral im Posten "Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Folgende Wechselkurse waren für die Währungsumrechnung maßgebend:

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Wechselkurse Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2017 31.12.2016 2017 2016
1 USD = EUR 0,8338 0,9487 0,8852 0,9034

3. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie der Finanzanlagen ist aus dem nachfolgenden Konzern-Anlagenspiegel ersichtlich:

Anlagenspiegel zum 31.12.2017

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Anschaffungskosten
Stand: 01.01.2017
EUR
Währungsdifferenz
EUR
Umbuchungen
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Stand: 31.12.2017
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände            
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 3.912.438 0 0 435.295 0 4.347.733
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 4.701.589 0 0 98.763 0 4.800.352
3. Geschäfts- oder Firmenwert 6.399.511 0 0 0 0 6.399.511
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 15.013.538 0 0 534.059 0 15.547.597
II. Sachanlagen            
1. Technische Anlagen und Maschinen 888.660   0 239.812 21.637 1.106.835
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.426.135 -11.731 0 143.093 0 1.557.496
Summe Sachanlagen 2.314.795 -11.731 0 382.904 21.637 2.664.331
III. Finanzanlagen            
1. Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 0 0
Summe Finanzanlagen 0 0 0 0 0 0
Gesamt 17.328.332 -11.731 0 916.963 21.637 18.211.928
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Abschreibungen
AfA-Stand: 01.01.2017
EUR
Währungsdifferenz
EUR
Umbuchungen
EUR
Zuführung
EUR
Abgänge
EUR
AfA-Stand: 31.12.2017
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände            
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 721.814 0 0 2.865.266 0 3.587.079
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 1.606.980 0 0 1.244.868 0 2.851.848
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.350.721 0 0 116.532 0 5.467.253
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 7.679.515 0 0 4.226.665 0 11.906.181
II. Sachanlagen            
1. Technische Anlagen und Maschinen 691.886 0 0 173.754 17.773 847.867
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.252.469 -11.559 0 85.889 0 1.326.799
Summe Sachanlagen 1.944.355 -11.559 0 259.643 17.773 2.174.667
III. Finanzanlagen            
1. Sonstige Ausleihungen 0 0 0 0 0 0
Summe Finanzanlagen 0 0 0 0 0 0
Gesamt 9.623.870 -11.559 0 4.486.309 17.773 14.080.847
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Buchwert
Stand: 31.12.2017
EUR
Stand: 31.12.2016
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 760.654 3.190.624
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 1.948.504 3.094.608
3. Geschäfts- oder Firmenwert 932.258 1.048.790
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 3.641.416 7.334.023
II. Sachanlagen    
1. Technische Anlagen und Maschinen 258.967 196.774
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 230.697 173.665
Summe Sachanlagen 489.665 370.440
III. Finanzanlagen    
1. Sonstige Ausleihungen 0 0
Summe Finanzanlagen 0 0
Gesamt 4.131.081 7.704.462

3.1. Immaterielle Vermögensgegenstände

Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Lizenzen in Höhe von 1.949 TEUR beinhalten insbesondere die im Rahmen der Akquisition der BMT zum 31. Dezember 2015 erworbenen und im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögensgegenstände (Rechte an Entwicklungen und stille Reserven) von 1.812 TEUR. Zudem wird zum Berichtszeitpunkt ein aus dem Erwerb der BMT resultierender Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 932 TEUR ausgewiesen, dem nach § 309 (1) i.V.m. § 253 (3) Satz 3f. HGB eine erwartete Nutzungsdauer von zehn Jahren zugrunde liegt.

3.2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

In den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.929 TEUR enthalten, die innerhalb eines Jahres fällig sind.

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TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inländischer Konzerngesellschaften 1.057
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausländischer Konzerngesellschaften 1.872
Bilanzwert 2.929

Weitere 334 TEUR entfallen auf sonstige Vermögensgegenstände, die im Wesentlichen Steuerforderungen und Forderungen aus Förderprojekten beinhalten. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 6 TEUR eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.

3.3. Rechnungsabgrenzungsposten

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Disagio von 14 TEUR enthalten.

3.4. Latente Steueransprüche/Latente Steuerschulden

Der Bewertung der latenten Steuern liegt ein Körperschaftssteuersatz von 15,825 % (Vorjahr: 15,825 %) und ein Gewerbesteuersatz von 20,30 % (Vorjahr: 19,25 %) zugrunde, woraus sich für die deutschen Konzerngesellschaften ein durchschnittlicher Ertragssteuersatz von 36,125% ergab, welcher für die Bewertung latenter Steuerposten verwendet wurde. Für die NanoFocus Inc. betrug der entsprechende Steuersatz 40,0% (Vorjahr: 40,0%) und für die NanoFocus Pte. Ltd. 16,0% (Vorjahr: 16,0 %).

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgenden bilanzierten aktivierten und passiven latenten Steuern:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
Latente Steuern 31.12.2017
TEUR
31.12.2016
TEUR
31.12.2017
TEUR
31.12.2016
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 78   929 1.649
Vorräte 82 156    
Forderungen     402 258
Steuerlich nutzbare Verlustvorträge 0 674    
Buchwert zum Stichtag 160 830 1.331 1.907

Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 9.571 TEUR und für gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 7.945 TEUR wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Im Zusammenhang mit Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Konzernunternehmen sowie der Aktivierung von Entwicklungsprojekten wurden den passiven latenten Steuern in 2017 insgesamt 219 TEUR zugeführt. Auflösungen von passiven latenten Steuern in Höhe von 794 TEUR ergaben sich aus der Folgebilanzierung der Kaufpreisallokation (PPA) der BMT, der außerplanmäßigen Abschreibung der entgeltlich erworbenen Lizenzen von BMT und der außerplanmäßigen Abschreibung von Entwicklungsprojekten bei der NanoFocus AG. Zudem wurden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 674 TEUR aufgrund nicht erreichter Profitabilität wertberichtigt.

3.5. Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt 6.093.786 EUR und ist aufgegliedert in 6.093.786 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Gegenwert von umgerechnet je 1,00 EUR. Das gezeichnete Kapital hat sich im Geschäftsjahr infolge von einer Kapitalerhöhung durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals wie folgt entwickelt:

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EUR Anzahl
Stand: 1. Januar 2017 5.640.786 5.640.786
Barkapitalerhöhung gemäß Beschluss vom 20.04.2017 453.000 453.000
Stand: 31. Dezember 2017 6.093.786 6.093.786

3.6. Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

Aus der Aktivierung der Entwicklungskosten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände von 761 TEUR ergibt sich, nach Abzug der passiven latenten Steuern in Höhe von 275 TEUR, ein nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von insgesamt 486 TEUR.

3.7. Genehmigtes Kapital/Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Juli 2012 um einen Betrag bis zu 300.000,00 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2012/I). Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Juli 2012 um einen Betrag bis zu 125.000,00 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2012/II).

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um einen Betrag bis zu 500.000,00 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017/I). Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um einen Betrag bis zu 2.000.000,00 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017/II).

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 ermächtigt das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Juni 2022 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 3.046.893,00 EUR erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden (Genehmigtes Kapital 2017).

Die NanoFocus AG platzierte im Rahmen der am 20. April 2017 beschlossenen Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss insgesamt 453.000 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,92 EUR je Aktie. Das Grundkapital der NanoFocus AG erhöhte sich somit von bisher 5.640.786 EUR um 453.000 EUR auf 6.093.786 EUR. Die Kapitalerhöhung erfolgte gegen Bareinlage. Der auf die neuen Aktien entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals hat 10% des zum Zeitpunkt der Ausgabe vorhandenen Grundkapitals nicht überstiegen und der Ausgabebetrag hat den Börsenpreis zum Beschlusszeitpunkt nicht wesentlich unterschritten. Daher wurde entsprechend der von der Hauptversammlung erteilten Ermächtigung von der Möglichkeit des vereinfachten Bezugsrechtsausschlusses gemäß §§ 203 und 186 Abs. 3 Satz 4 AktG Gebrauch gemacht. Der Bruttoemissionserlös in Höhe von 869.760 EUR aus der Kapitalerhöhung diente im Wesentlichen dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten.

Im Februar 2014 hat die NanoFocus AG eine Wandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von 1.350.000 EUR begeben. Die Wandelschuldverschreibung ist eingeteilt in 1.350 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen mit einem rechnerischen Nennbetrag von je 1.000 EUR. Die Laufzeit der Teilschuldverschreibungen endet am 6. Februar 2019 (Endfälligkeitstermin). Die Teilschuldverschreibungen werden mit 5,0% p.a. verzinst. Sofern die Teilschuldverschreibungen nicht bis zum Endfälligkeitstermin zurückgezahlt, gewandelt, entwertet oder zurückerworben wurden, wird die NanoFocus AG diese am Endfälligkeitstermin zu 115% des Nennbetrags zurückzahlen. Das Wandlungsrecht für 300.000 Aktien kann bis zum Endfälligkeitstermin grundsätzlich jederzeit ausgeübt werden; der Wandlungspreis beläuft sich auf 4,50 EUR. Die Anzahl der Aktien und der Wandlungspreis können sich infolge der Regelungen zum Verwässerungsschutz künftig u. U. ändern.

3.8. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017 um 417 TEUR auf 10.381 TEUR aufgrund der im Zuge einer Kapitalerhöhung erzielten Aufgelder.

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EUR
Stand: 1. Januar 2017 9.964.539
Einstellung aufgrund Kapitalerhöhung durch Bareinlagen (April 2017) 416.760
Stand: 31. Dezember 2017 10.381.299

3.9. Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklagen sind gegenüber 2016 unverändert bei 1.165 TEUR.

3.10. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung

Die Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital dienen der Erfassung von Differenzen, die aus der Währungsumrechnung des Abschlusses der ausländischen Tochtergesellschaft NanoFocus Inc. nach der modifizierten Stichtagskursmethode entstehen. Die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung hat sich im Geschäftsjahr 2017 um -63 TEUR auf -120 TEUR erhöht.

3.11. Sonstige Rückstellungen

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31.12.2017
TEUR
31.12.2016
TEUR
Urlaubsverpflichtungen 59.300 41.680
ausstehende Rechnungen 13.557 4.080
Abschlusserstellungs-/ -prüfungs- und Beratungskosten 50.501 52.075
Gewährleistungen 74.300 82.600
Berufsgenossenschaft/ Schwerbehindertenabgabe 34.680 35.590
Archivierungskosten 17.300 17.300
Bonuszahlungen 81.567 152.226
Provisionen 9.997 15.206
variabler Kaufpreis SISCAN 124.841 190.684
Zinsen Wandelanleihe 158.005 117.505
variabler Kaufpreis Breitmeier 545.645 531.113
Gesamt 1.169.693 1.240.059

3.12. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse, insbesondere Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln, aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen, sowie Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten von Seiten des NanoFocus-Konzerns bestehen zum 31. Dezember 2017 nicht.

3.13. Verbindlichkeitenspiegel

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Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
Verbindlichkeitenspiegel 31.12.2017 von bis zu einem Jahr
TEUR
zwischen einem und fünf Jahren
TEUR
von mehr als fünf Jahren
TEUR
Gesamt
TEUR
1. Anleihen konvertibel 0 1.350 0 1.350
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0
3. Erhaltene Anzahlungen 112 0 0 112
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.389 0 0 1.389
5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.847 361 0 2.208
  3.348 1.711 0 5.059

Von den Verbindlichkeiten ist zum Bilanzstichtag ein Teilbetrag von 550 TEUR durch die Verpfändung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und ein Teilbetrag von 1.000 TEUR durch Sicherungsübereignung von Miet- und Demogeräten besichert.

3.14. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

NanoFocus verfügte 2017 bei der AG über einen Kontokorrentrahmen in Höhe von 500 TEUR, der zum 4. Dezember 2017 um 150 TEUR auf 350 TEUR gesenkt wurde. Weitere Senkungen erfolgen zum 1. März 2018 und 1. Juni 2018 um jeweils 50 TEUR, so dass ab dem 1. Juni 2018 der Kontokorrentkredit 250 TEUR betragen wird. Der Kontokorrentkredit ist durch Sicherungsübereignung des Warenlagers in Oberhausen besichert und wurde zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen.

Zugunsten von NanoFocus gibt es zum 31. Dezember 2017 für Mietdeponatverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen Bankbürgschaften seitens verschiedener Kreditinstitute in einer Gesamthöhe von rund 107 TEUR, davon 51 TEUR besichert. Weiterhin besteht ein Kautionsversicherungsvertrag mit der R+V Versicherung zur Übernahme von Bürgschaften und Garantien, der mit 100 TEUR besichert ist.

4. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

4.1. Umsatzerlöse

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Umsatz nach Business Unit 2017 Veränderung 2016
TEUR % absolut TEUR
Standard/Labor 6.580 -1,3 -86 6.665
Automotive 2.757 -7,1 -210 2.967
Semiconductor 1.254 -27,9 -486 1.740
OEM 1.225 29,7 280 945
Gesamt 11.815 -4 -501 12.317
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Umsatz nach Regionen 2017 Veränderung 2016
TEUR % absolut TEUR
Europa 6.999 -5,8 -429 7.428
Asien 2.659 -13,7 -424 3.083
Nordamerika 1.851 3,4 61 1.790
Afrika 265 k. A. 265 0
Südamerika 41 160,9 25 16
Gesamt 11.815 -4 -501 12.317

4.2. Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge

Im Geschäftsjahr entstanden Aufwendungen außerordentlicher Größe aus der außerplanmäßigen Abschreibung der entgeltlich erworbenen Lizenzen auf Ebene der mikroskin GmbH (988TEUR) und der BMT GmbH (453TEUR) sowie aus der Wertberichtigung immaterieller Vermögensgegenstände der NanoFocus AG (1.746 TEUR). Aufgrund von Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit wurden u. a. aktivierte Entwicklungsleistungen sowie erworbene Lizenzen der SISCAN-Technologie aus Vorsichtsgründen auf den niedrigeren beizulegenden Wert außerplanmäßig abgeschrieben.

Darüber hinaus fiel eine Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (274 TEUR) als in ihrer Höhe außergewöhnliche Aufwendungen an. Der entsprechende Betrag wird als Abschreibung auf Umlaufvermögen ausgewiesen.

4.3. Angabe der Prüfungshonorare und sonstiger Beratungsleistungen

Als Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer wurde im Geschäftsjahr 2017 für Prüfungsleistungen ein Betrag in Höhe von 66 TEUR aufgewendet, wobei ein Teilbetrag von 35 TEUR unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wird. Honorare für Bestätigungsleistungen oder Steuerberatungsleistungen fielen seitens des Abschlussprüfers nicht an.

5. Sonstige Angaben

5.1. Vorstände und Aufsichtsrat

Vorstand

Marcus Grigat, Vorstand Operations (COO), Wesel, Dipl.-Ingenieur

Joachim Sorg, Vorstand Administration, Finanzen und Controlling (CFO), Kalbach, Bankfachwirt

Jürgen Valentin, Vorstand Technologie (CTO), Duisburg, Dipl.-Physiker (ausgeschieden zum 31. März 2017)

Die Gesamtbezüge des Vorstands belaufen sich im Berichtsjahr auf rund 315 TEUR. Diese gliedern sich wie folgt auf:

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EUR
Marcus Grigat 137.889
Joachim Sorg 144.808
Jürgen Valentin (Januar bis März 2017) 32.186

In den Gesamtbezügen des Vorstands sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 39 TEUR gewährt.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich seit der Hauptversammlung im Juni 2017 satzungsgemäß aus drei Mitgliedern zusammen:

Ralf Terheyden, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Bad Zwischenahn, Aufsichtsratsvorsitzender

Stephan Gais, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Mahr GmbH & Co. KG, Göttingen, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Hans Wörmcke, Gründungsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der m-u-t AG, Heist

Ersatzmitglied

Prof. Dr.-Ing. Stefan Altmeyer, Fachhochschule Köln, Institut für Angewandte Optik und Elektronik, Köln

Mit den Neuwahlen des Aufsichtsrats in der Hauptversammlung im Juni 2017 schieden Herr Dr. Hans Hermann Schreier und Herr Felix Krekel aus dem Aufsichtsrat aus. Dr. Hans Hermann Schreier wurde als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz für die NanoFocus AG zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Geschäftsjahr 2017 auf 60 TEUR, wovon ein Teilbetrag von 19 TEUR auf ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglieder entfiel.

5.2. Angaben zum Aufsichtsrat

Ralf Terheyden (Aufsichtsratsvorsitzender)

Ralf Terheyden (* 1965) studierte BWL an der Universität in Göttingen. Als Wirtschaftsprüfer bei einer der großen weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften konnte er eine fundierte Berufspraxis legen, um danach einen Schwerpunkt im Bereich Corporate Finance zu intensivieren. Von 1997 bis 1999 standen daher Sanierungs- und Beratungsaufgaben im Bereich M&A im Vordergrund. Im Jahr 2000 wechselte er zur großen mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und leitete den Bereich Unternehmensfinanzierung. Eine renommierte Sozietät in London war die nächste Station in der Vita.

Seit Mai 2003 ist Herr Terheyden als Wirtschaftsprüfer, Diplom-Kaufmann und Steuerberater selbstständig als Gesellschafter und Geschäftsführer, seit September 2004 in eigener Gesellschaft. Im März 2007 eröffnete Herr Terheyden ein zweites Büro. Als Vorsitzender der Elterninitiative krebskranker Kinder Oldenburg e.V. unterstützt Herr Terheyden ehrenamtlich die Geschicke des gemeinnützigen Vereins.

Seit dem Jahr 2006 ist er im Aufsichtsrat der NanoFocus AG und stand diesem, mit einer Unterbrechung im Zeitraum von 2012 bis 2017, als Vorsitzender vor.

Stephan Gais (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)

Stephan Gais studierte BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität, München. Nach seinem Studium war er als Assistent des Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der Moll KG tätig, anschließend als Unternehmensberater bei der A.T. Kearney GmbH. Von 1992 bis 1994 war Herr Gais Geschäftsführer der Kieninger Uhrenfabrik GmbH.

1994 wechselte er zur Mahr GmbH in Göttingen, wo er die Position des Geschäftsführers übernahm. Von 1997 bis 2000 war Herr Gais als Geschäftsführender Gesellschafter der Mahr Holding GmbH verantwortlich für die Bereiche Controlling, Finanzen und Produktion. Seit 2010 ist Herr Gais Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Mahr GmbH &Co. KG.

Hans Wörmcke

Hans Wörmcke (* 1962) ist Gründungsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der m-u-t AG. Herr Wörmcke ist seit dem Studium der Physikalischen Technik und dem Studium der Physik in Kiel unternehmerisch tätig und gründete verschiedenste Firmen. Zudem ist Herr Wörmcke Geschäftsführer der EVAC GmbH, die ebenfalls durch ihn mitgegründet wurde.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden zehn turnusmäßige Sitzungen durchgeführt.

5.3. Arbeitnehmer

Im Durchschnitt* wurden (entsprechend der Größenmerkmale des Unternehmens nach § 267 HGB) folgende Arbeitnehmer in folgenden Gruppen beschäftigt:

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2017 2016
Angestellte in Vollzeit 69 82
Angestellte in Teilzeit 12 9
Gesamt 81 91

* Zur Durchschnittsermittlung wurden die jeweiligen Quartalsendbestände herangezogen

Der NanoFocus-Konzern beschäftigte außerdem durchschnittlich vier Praktikanten/Diplomanden in 2017 (2016: zwei).

5.4. Anteilsbesitz

In den Konzernabschluss der NanoFocus AG zum 31. Dezember 2017 wurden alle nachfolgend auf geführten Gesellschaften einbezogen. An allen Unternehmen hält die NanoFocus AG eine 100 %-Beteiligung:

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Firma Sitz Beteiligungsart Eigenkapital 31. Dezember 2017 Anteile am Kapital
%
Jahresergebnis 2017*
NanoFocus Analytics GmbH Duisburg Stammanteile 17 TEUR 100 9 TEUR
NanoFocus Inc. McMinnville/ Oregon Stammanteile -567 TUSD 100 - 179 TUSD
NanoFocus Pte. Ltd. Singapur Stammanteile -138 TEUR 100 -28 TEUR
mikroskin GmbH Oberhausen Stammanteile 644 TEUR 100 -173 TEUR
Breitmeier Messtechnik GmbH Ettlingen Stammanteile 367 TEUR 100 82 TEUR*

* vor Ergebnisabführung

Die NanoFocus Analytics GmbH (vormals: NanoFocus Materialtechnik GmbH) verwaltet ausschließlich Schutzrechte, die NanoFocus Inc. und die NanoFocus Pte Ltd. sind Vertriebsniederlassungen. Die mikroskin GmbH ist zuständig für die Entwicklung, Produktion und für den Vertrieb von Mess- und Auswerteverfahren zur Unterstützung der Erbringung von medizinischen und kosmetischen Leistungen im Hautbereich.

Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Mit der Breitmeier Messtechnik GmbH besteht seit 2016 ein Gewinnabführungsvertrag.

5.5. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die folgenden Verpflichtungen aus mehrjährigen Miet- und Leasingverträgen betreffen überwiegend Bürogebäude und Kraftfahrzeuge.

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TEUR
Für das Geschäftsjahr 2018 709
Für die Geschäftsjahre 2019 bis 2022 1.835
Für die Geschäftsjahre ab 2023 2.928
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen 5.472

5.6. Entsprechenserklärung

Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (einem privatrechtlichen Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Somit liegt grundsätzlich keine Verpflichtung zur Abgabe einer Erklärung gemäß § 161 AktG vor. Bereits im Jahr 2006 wurde erstmals die Entsprechenserklärung gemäß Corporate Governance auf freiwilliger Basis abgegeben. Die freiwillige Unterwerfung soll zusätzliche Transparenz in die Unternehmenskommunikation bringen.

Vorstand und Aufsichtsrat der NanoFocus AG haben die Erklärung nach § 161 AktG zur Anwendung des Corporate Governance Kodex am 17. Dezember 2017 erneuert und den Aktionären auf der Website www.nanofocus.de dauerhaft zugänglich gemacht.

5.7. Nachtragsbericht

Am 3. April 2018 hat NanoFocus einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 22 % an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages wird die NanoFocus AG ab dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich "Standard/Labor" exklusiv an die Mahr-Gruppe liefern. Mahr wird den weltweiten Vertrieb dieser Produkte übernehmen. Zu diesem Zweckwird die Mahr GmbH bis zu 14 Mitarbeiter von NanoFocus übernehmen und in den eigenen Vertrieb integrieren. Für den NanoFocus-Konzern ergibt sich hierdurch die Chance, an dem weltweiten Vertriebsnetz der Mahr-Gruppe zu partizipieren. Den Vertrieb in den Bereichen Semiconductor, Automotive, OEM und kundenindividuelle Einzelfertigungen wird NanoFocus auch zukünftig eigenständig durchführen.

Im März 2018 ist eine weitere Inhaber-Schuldverschreibung über 1,5 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis April 2022 abgeschlossen worden. Mit den Mitteln der neuen Inhaber-Schuldverschreibung wurde die seit 2016 bestehende Inhaber-Schuldverschreibung über 1,0 Mio. EUR im April 2018 zurückgezahlt. Die Liquiditätssituation wurde zusätzlich durch die Aufnahme eines Nachrangdarlehens im Volumen von rund 1,2 Mio. EUR stabilisiert, das Mitte April 2018 zur Auszahlung gelangen wird und eine Laufzeit von vier Jahren besitzt.

 

Oberhausen, den 13. April 2018

NanoFocus AG

Der Vorstand

Marcus Grigat

Joachim Sorg

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der NanoFocus AG aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft.

Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzern-Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzern-Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzern-Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzern-Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzern-Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Der Konzern-Lagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt einzutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Köln, 16. April 2018

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