NanoFocus AG

Oberhausen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Geschäftsbericht 2018

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

im zurückliegenden Jahr war die Arbeit und Gestaltungskraft des Aufsichtsrats in besonderem Maße gefordert - zum Wohle des Unternehmens und zur Sicherung seiner Zukunftsfähigkeit.

Konsequente Fortführung der Neuausrichtung

Durch den Restrukturierungsprozess wurden bereits wichtige Grundsteine für eine wirtschaftliche Sanierung der NanoFocus AG gelegt. Ein wichtiger Schritt der Unternehmensentwicklung war 2018 die weitreichende Kooperation und Vertriebspartnerschaft mit der Mahr GmbH im Bereich unserer Standard- und Laborsysteme. Hinzu kamen bilanztechnische Bereinigungen sowie eine Verschlankung und Kostenoptimierung auf allen Unternehmensebenen. Leider beinhaltete das Restrukturierungsprogramm auch die Reduzierung des Personalaufwands, was für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine besondere Belastung darstellte.

Die im Laufe des Jahres 2018 weiterhin unbefriedigende Ertragskraft des Unternehmens machte es notwendig, die begonnene Neuausrichtung konsequent fortzuführen. Aus diesem Grund beriefen wir Michael Trunkhardt zum 1. Januar 2019 als neuen Vorstandsvorsitzenden der NanoFocus AG. Seit 31. März 2019 führt er dieses Amt als Alleinvorstand aus.

Wir möchten uns bei Joachim Sorg für seine Arbeit bedanken. Er hat sich über viele Jahre für die Gesellschaft eingesetzt und verdient gemacht. Marcus Grigat, der sein Vorstandsamt zum 31. März 2019 niedergelegt hat, wird der NanoFocus AG erhalten bleiben. Er wird seine Erfahrung und ausgewiesene Expertise weiterhin als Technischer Direktor für das Unternehmen einbringen. Auch Jürgen Valentin, der 2017 von seinem Vorstandsamt zurücktrat, setzt sich mit Erfolg für eine positive Entwicklung der NanoFocus AG ein.

Neue Kompetenzen für einen neuen Aufbruch

Mit Michael Trunkhardt steht der NanoFocus AG seit Beginn des Jahres ein äußerst erfahrener Unternehmer vor, der über große Vertriebs- und Führungskompetenz verfügt. Beides sind Fähigkeiten, die gerade in der momentanen Sanierungsphase von herausragender Bedeutung sind. Herr Trunkhardt hat darüber hinaus eine langjährige Branchenerfahrung. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, mit Herrn Trunkhardt den richtigen Mann für die aktuellen Herausforderungen in das Vorstandsamt berufen zu haben.

Fokus auf Ertrag und Effizienz

Das oberste Ziel der NanoFocus AG muss eine noch stärkere Fokussierung auf die Ertragsleistung sein. Ein wichtiger Schritt hierfür ist eine Vereinfachung der Führungs- und Entscheidungsstrukturen, wie sie mit einem Alleinvorstand gegeben sind. Darüber hinaus machte Herrn Trunkhardt in seinen ersten Schritten bereits deutlich, wie sehr die zukünftige Wirtschaftlichkeit des Unternehmens mit klaren und transparenten Verantwortlichkeiten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbunden ist. Absolute Vertriebsorientierung, einfachere Entscheidungsstrukturen und Klarheit im Handeln - dies sind aus Sicht des Aufsichtsrats die Eckpfeiler des Aufbruchs der NanoFocus AG unter der Leitung von Herrn Trunkhardt. Diesen Kurs werden wir auch weiterhin durch einen engen und regelmäßigen Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleiten.

Einstimmige Feststellung des Jahresabschlusses

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss, den Lagebericht sowie den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Prüfungsbericht des Abschlussprüfers vorgelegt. Der Abschlussprüfer hat dem Aufsichtsrat alle Auskünfte erteilt und Fragen eingehend beantwortet. Einwendungen gegen den Jahresabschluss oder das Ergebnis der Prüfung hat der Aufsichtsrat nicht erhoben. In der Sitzung vom 2. Mai 2019 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss einstimmig gebilligt und gem. § 172 AktG festgestellt.

Aufbruch in eine neue Unternehmensphase

Der Aufsichtsrat ist sich darüber im Klaren, dass die Neuausrichtung der NanoFocus AG kein Prozess ist, der in einem Jahr abgeschlossen sein wird. Es ist jedoch unsere Vorgabe und unser Ziel, dass NanoFocus in der laufenden Amtsphase des Aufsichtsrats wieder zu einem ertragsfähigen und zukunftsstarken Technologieunternehmen wird.

Durch alle Krisen konnte NanoFocus seine unbestrittene technologische Leistungsfähigkeit behaupten. Zahlreiche im Markt befindlichen Systeme und eine große Zahl zufriedener Kunden beweisen dies. Wir sind davon überzeugt, dass das Unternehmen das Potenzial hat, als erfolgreicher und kreativer Mittelständler nachhaltig profitabel zu arbeiten. Nun gilt es, diese Kraft zu aktivieren und verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Ralf Terheyden, Aufsichtsratsvorsitzender

Lagebericht

I.

Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

II.

Wirtschaftsbericht

III.

Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

I. Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell

Die NanoFocus AG ist international als eines der technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und über ihre Tochtergesellschaft BMT auch im Bereich der taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten der NanoFocus AG sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen. Durch ihre Technologie ermöglicht NanoFocus Kunden und Partnerunternehmen die Herstellung innovativer Produkte und die Umsetzung effizienter Fertigungsverfahren. Die drei Hauptproduktlinien sind die Analysesysteme µsurf, µscan und µsprint. Daneben bietet die Gesellschaft ergänzende Dienstleistungen und die zum Betrieb notwendige Systemsoftware an.

Die NanoFocus AG bietet ihre Messlösungen und -systeme nicht nur konform zu nationalen und internationalen Standards an, sondern setzt das im Bereich der 3D-Messtechnik langjährig erworbene Expertenwissen auch in Normungsausschüssen ein. Durch diese zweigleisige Vorgehensweise werden eine hohe Qualität der Produkte und ein technologischer Fortschritt gegenüber dem Wettbewerb gewährleistet.

Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet.

Die Gesellschaft ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) sowie OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert. Die NanoFocus AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2018 im Durchschnitt 56 (Vorjahr: 61) Mitarbeiter. Zum 31. Dezember 2018 beträgt die Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis 41 (Vorjahr: 45). Geführt wird die NanoFocus AG von Michael Trunkhardt, der nach dem Ausscheiden der bisherigen Vorstände Joachim Sorg (20. Dezember 2018) und Marcus Grigat (31. März 2019) seit Anfang 2019 als Vorstand die Geschäfte der Gesellschaft verantwortet.

Im April 2018 hat die NanoFocus AG einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 29 % (Stand 31. Dezember 2018) an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages liefert die NanoFocus AG seit dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich „Standard/Labor“ exklusiv zu vergünstigten Preisen an die Mahr-Gruppe. Mahr übernimmt im Gegenzug den weltweiten Vertrieb dieser Produkte. Zu diesem Zweck hat die Mahr GmbH während des Berichtszeitraums 13 Vertriebsmitarbeiter von NanoFocus übernommen und in den eigenen Vertrieb integriert. Für die NanoFocus AG ergibt sich hierdurch die Chance, an dem weltweiten Vertriebsnetz der Mahr-Gruppe zu partizipieren. Den Vertrieb in den Bereichen Semiconductor, Automotive, OEM und kundenindividuelle Einzelfertigungen führt NanoFocus auch zukünftig eigenständig.

Die Gesellschaft hält jeweils hundertprozentige Beteiligungen an der NanoFocus Analytics GmbH in Duisburg, der mikroskin GmbH in Oberhausen, der NanoFocus Inc., McMinnville/Oregon (USA), der NanoFocus Pte. Ltd. mit Sitz in Singapur sowie der Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) in Ettlingen. Die NanoFocus Analytics GmbH wird für Marktanalysen und eine schnelle Markterschließung von Trendthemen geführt. Die mikroskin GmbH wurde in 2014 durch die NanoFocus AG gegründet und ist zuständig für die Entwicklung von Mess- und Auswerteverfahren zur Unterstützung der Erbringung von medizinischen und kosmetischen Leistungen im Hautbereich. Die Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) ist spezialisiert auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von optischen sowie taktilen Oberflächenmessgeräten. Hauptanwendungsfeld ist der Automobil- und Nutzfahrzeuge-Bereich. Bei den beiden ausländischen Tochtergesellschaften handelt es sich um Vertriebsgesellschaften, welche die NanoFocus-Repräsentanz im US-amerikanischen und im asiatischen Raum koordinierten. Beide Auslandsgesellschaften haben ihre operative Tätigkeit zur Mitte des Jahres 2018 eingestellt und sollen zeitnah liquidiert werden, da die notwendigen Vertriebsaktivitäten zukünftig über die Strukturen der global vertretenen Mahr-Gruppe koordiniert werden sollen.

Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hat für NanoFocus eine strategische Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die werkseigene F&E-Abteilung, die dem Unternehmen die technologische Marktführerschaft und Wegbereiter-Funktion auf Dauer garantieren soll. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Schlüsselkunden sichert den Zugriff auf neues Wissen und schafft Akzeptanz im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Es liegt eine umfangreiche Technologiebasis vor, der ein langjähriger Prozess vorangegangen ist.

Die Aufwendungen für F&E (primär Personalkosten und Softwareentwicklungskosten) lagen bei NanoFocus, bezogen auf den in 2018 erzielten Gesamtumsatz, bei 13 % und reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt. In den Folgejahren soll sich der Anteil in Richtung 10 % entwickeln.

Im Vordergrund der NanoFocus-F&E-Aktivitäten stehen Entwicklungen zur Leistungssteigerung der Produkte, zur bedarfsgerechten Anwendung durch den Kunden sowie zur Qualitätsoptimierung der Fertigung.

II. Wirtschaftsbericht

Weltwirtschaftliches Umfeld

Im Oktober hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine globalen Wachstumszahlen für 2018 und 2019 um jeweils 0,2 Prozentpunkte auf jeweils 3,7 % gesenkt. Damit würde die Weltwirtschaft sich seit 2017 im gleichbleibenden Wachstumstempo entwickeln. In den letzten sechs Monaten haben sich die Abwärtsrisiken im Vergleich zur Frühjahrsprognose weiter erhöht. Denn Handelskonflikte und politische Unsicherheit haben tendenziell weiter zugenommen.

Zielbranchen für NanoFocus

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Das Jahr 2018 war für den Maschinen- und Anlagebau nach einer ungewöhnlich langen Seitwärtsbewegung das zweite Wachstumsjahr in Folge. Der nominale Umsatz stieg auf 232,5 Milliarden Euro. Während im Jahr 2017 die Auslandsbestellungen der Wachstumstreiber für den Auftragseingang waren, setzten im vergangenen Jahr überwiegend die Bestellungen aus dem Inland die Impulse. Die Auftragseingänge im Maschinenbau in Deutschland lagen 2018 insgesamt 5 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2018 verbuchten die Maschinenbauer ein Plus der Inlandsbestellungen von 6 %, die Bestellungen aus dem Ausland legten um 4 % zu.

Weltweit haben sich die Automobilmärkte im Jahr 2018 unterschiedlich entwickelt. Der europäische Pkw-Markt (EU28 + EFTA) konnte sein hohes Vorjahresniveau halten, die USA verzeichneten sogar ein leichtes Plus. Die Märkte in Brasilien und Russland überzeugten mit kräftigen Wachstumsraten. Indien legte ebenfalls zu. In China hingegen gab es erstmals einen Rückgang, allerdings ist das Marktvolumen unverändert sehr hoch.

Die deutsche Elektronikbranche ist in 2018, wenn auch verlangsamt, weiter gewachsen. Der Beschäftigungsaufbau hat sich fortgesetzt. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) erwartet für 2019 ein Produktionsplus von 4 % für die Elektroindustrie.

Der Halbleitermarkt erreichte im Geschäftsjahr 2018 ein Volumen von 474 Mrd. US-Dollar und setzt damit den positiven Trend mit einem 15-%-Wachstum fort.

Die Branche Sensorik und Messtechnik erwirtschaftete in 2018 ein Umsatzplus von 10 % und erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein weiteres Wachstum von 5 %. Die Exportquote stieg insgesamt um vier Prozentpunkte.

Geschäftsverlauf bei der NanoFocus AG

Das Geschäftsjahr 2018 war geprägt durch die Implementierung der neuen Prozesse, resultierend aus der Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH. Plangemäß wurde die Personal- und Sachkostenstruktur weitestgehend reduziert, gleichwohl wurden die Umsatz- und Ergebnis-Planzahlen insgesamt nicht erreicht.

Technologischer Verlauf

Auf der Leitmesse Control in Stuttgart im Mai 2018 präsentierten sich erstmals NanoFocus und die Mahr GmbH gemeinsam als Anbieter für neu konzipierte konfokale Messsysteme zur berührungsfreien Prüfung von Oberflächen. Die Systeme der Serien MarSurf CM und MarSurf CP messen sekundenschnell - auch bei höchster Auflösung. Zudem wurde der von BMT entwickelte, kabellose MiniProfiler 50 auf der Control vorgestellt.

Die NanoFocus AG ist Teil des ZIM-Forschungsnetzwerks „FOresight“ zur Entwicklung neuer Oberflächen für Automobilinnenräume. NanoFocus ist dabei einer von 20 Partnern aus der Automobilindustrie, davon sechs kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), fünf Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie neun assoziierte Partner (führende Unternehmen der Automobilindustrie). Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sollen über eine dreijährige Laufzeit Innovationen für das Auto-Interieur der Zukunft in den Technologiebereichen Oberflächen, funktionale Oberflächen, Echtmaterialhinterspritzung, (gedruckte) Elektronik, Beleuchtung, Design, Digitalisierung sowie Werkzeug- und Formenbau entwickelt werden. Diese erstrecken sich von antibakteriellen Oberflächen über neue Hybridmaterialien für ein individuelles Design bis hin zu der Integration von Leiterbahnen in Verkleidungsteile für Displays und Interieurfunktionen.

Im Bereich Semiconductor wurde Anfang Mai der neue Hochgeschwindigkeitssensor µsprint C3x vorgestellt. Im Vergleich zum µsprint C3 Sensor erreicht der neue C3x Sensor mit 10 nm eine 10-fach höhere axiale Auflösung sowie eine laterale Auflösung von 0,5 µm bis 2,5 µm. Dank des von der Zeiss AG exklusiv für die µsprint-Produktlinie von NanoFocus entwickelten hochaperturigen Objektivs lassen sich auch Flankensteilheiten bis 53° messtechnisch erfassen. Dies bietet vor allem im Bereich der Bump-Inspektion große Vorteile in Bezug auf die Messdatenstabilität. Dabei werden mit dem 256-Kanal-System mehr als 5 Mio. 3D-Messpunkte pro Sekunde verarbeitet. Für den Anwender bedeutet das eine Erhöhung seines bisherigen Outputs um bis zu 80 % im Vergleich zum µsprint C3. Der Haupteinsatzbereich des Hochgeschwindigkeitssensors ist die automatisierte Prüfung von Wafern, Probecards und MEMS. Speziell für Systemintegratoren bietet NanoFocus eine OEM-Variante des µsprint C3x an.

Mit Ende des ersten Quartals wurde im Bereich Automotive eine vollautomatisierte Pilotanlage zur Zylinderinspektion bei einem führenden deutschen Automobilhersteller erfolgreich in Betrieb genommen. Hier konnte sofort ein höherer Prüfdurchsatz sowie eine steigende Prozessstabilität erreicht werden. Die Kompetenzen im Vorrichtungsbau seitens BMT und der mittlerweile industrieweit eingesetzten Produktionsmesstechnik von NanoFocus führten zu Bestellungen eines weiteren deutschen Automobilherstellers in Form von drei vollautomatisierten Großanlangen, welche nun auch an internationalen Standorten eingesetzt werden. Weiterhin gingen Bestellungen von größeren Custom-Systemen zur Vermessung von kompletten Kurbelgehäusen sowie Pleuels und Nocken ein. Auch die Zulieferer werden immer weiter angehalten, die gleichen Qualitätssicherungssysteme einzusetzen, wie es bei den OEMs der Fall ist. Somit konnten weitere Inspektionssysteme für den Bereich Zylinderinspektion und Power-train veräußert werden. Im ersten Quartal wurde zudem ein neues Softwarerelease mit zahlreichen Neuerungen in den Bereichen Funktion, Usability und Robustheit vorgestellt. Da die Neuerungen vorwiegend aus Kundenfeedback stammten, konnten im After-Sales-Bereich weitere Umsätze in Form von Updates generiert werden. Durch die positive Resonanz der neuen Systemplattform der Generation „E“ im Standard/Labor-Bereich wurden in 2018 auch die Systeme für den Automotive-Bereich auf die aktuell höchste Technologiestufe weiterentwickelt.

Wirtschaftlicher Geschäftsverlauf

Die NanoFocus AG hat die für 2018 prognostizierten Planwerte, sowohl im Hinblick auf die Umsatzerlöse als auch das Ergebnis, deutlich verfehlt. Die geplanten Umsatzerlöse wurden um 7 % unterschritten, da es im Rahmen der im Mai 2018 begonnenen Vertriebskooperation mit der Firma Mahr zu Verzögerungen bei der Implementierung erforderlicher Vertriebs- und Koordinationsprozesse und in der Folge zu Planunterschreitungen beim Umsatz kam.

Das EBITDA lag bei -1,16 Mio. EUR (Planung: +0,5 Mio. EUR), das EBIT lag bei -2,9 Mio. EUR (Planung: positives EBIT). Die Planunterschreitung beim EBITDA hat u. a. folgende Ursachen:

Die Umsatzerlöse wurden um 700 TEUR unterschritten. Dagegen liegen die aktivierten Eigenleistungen um 250 TEUR über der Planung. Gleichzeitig fiel die Materialaufwandsquote niedriger als geplant aus. Somit lag der Rohertrag um ca. 200 TEUR leicht unter der Planung.

Weitere wesentliche Gründe für die Planabweichung sind Kosten im Zusammenhang mit den im April 2018 durchgeführten Refinanzierungsmaßnahmen, einmalige Mehrkosten für Rechtsberatung bei der Vertragsgestaltung der Vertriebsvereinbarung mit Mahr, Kosten im Zusammenhang mit Zertifizierungsmaßnahmen sowie Personal- und Beratungskosten im Zuge des Vorstandswechsels. Des Weiteren sind die internen Weiterberechnungen des Tochterunternehmens BMT für Dienstleistungen und Provisionen deutlich höher als geplant ausgefallen.

Das EBIT wurde vor allem durch außerplanmäßige Abschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von 1.337 TEUR und außerplanmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von 122 TEUR belastet.

Zusätzlich wurden außerplanmäßige Abschreibungen der Beteiligungsbuchwerte in Höhe von 141 TEUR vorgenommen, die das Finanzergebnis belasteten.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse sanken im Geschäftsjahr 2018 von 9.226 TEUR um 2 % auf 9.072 TEUR.

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Umsatz nach Business Unit JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut % TEUR %
Standard/Labor 5.195 57 -929 -15 6.124 66
Automotive 1.991 22 1.270 176 721 8
OEM 1.111 12 -114 -9 1.225 13
Semiconductor 775 9 -381 -33 1.156 13
  9.072 100 -154 -2 9.226 100

Ein deutlicher Umsatzrückgang im Bereich Standard/Labor um 929 TEUR oder 15 % war der entscheidende Faktor für die Umsatzeinbußen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017. Der größte Teil der Produkte des Bereichs Standard/Labor wird ab dem 1. Mai 2018 exklusiv durch die Mahr GmbH vertrieben. Da die Mahr-Gruppe für den Bereich Standard/Labor die Vertriebskosten übernimmt, gibt NanoFocus die Systeme zu entsprechend vergünstigten Preisen an Mahr weiter. Die Umsätze in diesem Bereich waren hierbei aufgrund von Verzögerungen bei der Implementierung erforderlicher Vertriebs- und Koordinationsprozesse in 2018 auf niedrigerem Niveau.

Mit einer Umsatzsteigerung um 1.270 TEUR auf 1.991 TEUR liegt der Bereich Automotive hingegen deutlich über Vorjahr und über Plan. Nachdem in den Jahren zuvor das Thema „Abgasproblematik“ zu einer Investitionszurückhaltung geführt hatte, wurden 2018 bei den Kunden wieder Budgets genehmigt. Dadurch konnten geplante, aber in Vorjahren verschobene Projekte erwartungsgemäß in 2018 realisiert werden.

Der Bereich OEM blieb bei Umsätzen von 1.111 TEUR trotz eines moderaten Umsatzrückgangs von 9 % auf weitgehend stabilem Niveau.

Die Business Unit Semiconductor verzeichnete im Vergleich zu 2017 einen weiteren Rückgang um 381 TEUR bzw. 33 % auf 775 TEUR. Im Vordergrund standen für den Bereich Semiconductor strukturelle Anpassungsmaßnahmen, die in 2019 zu einer Trendwende beim Umsatz führen sollen.

Umsatzverteilung nach Regionen

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Umsatz nach Regionen JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut % TEUR %
Deutschland 5.291 58 1.819 52 3.472 37
Europa (außer Deutschland) 1.747 19 66 4 1.681 18
Nord-/Südamerika 1.259 14 -452 -26 1.711 19
Asien 775 9 -1.322 -63 2.097 23
Afrika 0 0 -265 100 265 3
  9.072 100 -154 -2 9.226 100

Die mit deutschen Kunden realisierten Umsatzerlöse stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1.819 TEUR bzw. 52 %. Damit stieg der inländische Umsatzanteil deutlich von 37 % auf 58 %. Wesentlichen Anteil daran haben die Systemverkäufe an den Vertriebspartner Mahr GmbH und die deutliche Zunahme der Auftragserteilung im Bereich Automotive. Der Umsatz im asiatischen Markt ist stark zurückgegangen. Zum einen ist dies die Auswirkung des Umsatzrückganges im Bereich Semiconductor, der stark auf den asiatischen Markt fokussiert ist. Zum anderen verringert sich das direkte Asiengeschäft durch die Vertriebskooperation mit der Firma Mahr. Letzteres ist ebenfalls der entscheidende Faktor für den Umsatzrückgang in Nord- und Südamerika um 452 TEUR und 26 %.

Der Umsatz pro Mitarbeiter ist, bezogen auf durchschnittlich 56 Vollbeschäftigte, um 11 TEUR auf 162 TEUR gestiegen. Im Vorjahr wurden bei durchschnittlich 61 Vollbeschäftigten 151 TEUR Umsatz pro Mitarbeiter erzielt.

Ergebnisentwicklung *)

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Ergebnisentwicklung JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut TEUR
Umsatzerlöse 9.072 -2 -154 9.226
Sonstige Erträge 190 28 41 149
Gesamtleistung 9.004 -10 -1.021 10.025
Rohertrag 5.473 -11 -694 6.167
Personalaufwand 3.848 -4 -160 4.008
Sonst. betr. Aufwendungen 3.336 22 598 2.738
EBITDA -1.156 k. A. -1.322 166
Abschreibungen **) 1.771 -38 -1.100 2.871
Finanzergebnis -442 k. A. 937 -1.379
Beteiligungsergebnis ***) 442 k. A. 360 82
Steuerergebnis -1 -101 -85 84
Ergebnis -2.928 -28 1.159 -4.087

*) ausgewählte Werte der Gewinn- und Verlustrechnung
**) Die Abschreibungen enthalten Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber der NanoFocus Inc. und der NanoFocus Pte. Ltd. in Höhe von 900 TEUR.
***) Ergebnisabführung der BMT GmbH (Jahresüberschuss)

Die Gesamtleistung, die sich aus Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist um 10 % auf 9.004 TEUR gesunken. Die sonstigen betrieblichen Erträge, die überwiegend Kostenbelastungen an Konzernunternehmen und an die Firma Mahr GmbH beinhalten, erhöhten sich um 41 TEUR.

Der Rohertrag sank um 694 TEUR bzw. 11 %, die Rohertragsmarge, bezogen auf die erzielten Umsatzerlöse, sank von 66,8 % auf 60,3 %. Dieser Rückgang ist vor allem auf einen niedrigeren Rohertrag im Bereich Standard/Labor zurückzuführen, da durch die Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH bei einem reduzierten Verkaufspreis für Systeme der Rohertrag planmäßig sank. In den Bereichen Automotive, Semiconductor und OEM hat sich der Rohertrag stabil entwickelt.

Auf der Kostenseite wurden die Personalaufwendungen um 160 TEUR bzw. 4 % auf 3.848 TEUR reduziert, wobei Einmalaufwendungen aus strukturellen Personalmaßnahmen einen stärkeren Rückgang verhindert haben. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 598 TEUR bzw. 22 % auf 3.336 TEUR.

Die Abschreibungen in Höhe von 1.771 TEUR enthalten Abschreibungen auf Umlaufvermögen in Form von Wertberichtigungen der Forderungen gegenüber der NanoFocus Inc. (USA) in Höhe von 300 TEUR und gegenüber der NanoFocus Pte. Ltd. (Singapur) in Höhe von 600 TEUR. Diese wurden aus Risikoerwägungen mit Blick auf ihre Einbringlichkeit vor dem Hintergrund der bevorstehenden Liquidation der ausländischen Tochtergesellschaften wertberichtigt. Des Weiteren enthalten die Abschreibungen 437 TEUR, die als in ihrer Höhe ungewöhnliche Abwertung auf nicht mehr gängige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse vorgenommen wurden.

Außerdem wurden im Anlagevermögen außerplanmäßige Abschreibungen auf vorhandene Demosysteme über insgesamt 122 TEUR vorgenommen.

Im Finanzergebnis sind Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 141 TEUR, die die Beteiligungen an den Tochterunternehmen betreffen, enthalten.

Im Steuerergebnis in Höhe von -1 TEUR wurden im Zuge der planmäßigen Abschreibung der Buchwerte aktivierter Entwicklungsleistungen passive latente Steuern aufgelöst und im Zuge der Aktivierung weiterer Entwicklungsaufwendungen annähernd betragsgleich wieder zugeführt.

Auftragsentwicklung

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Auftragslage JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut TEUR
Auftragseingang 10.208 21 1.794 8.414
Auftragsbestand (zum Periodenende) 2.043 116 1.096 947

Der Auftragseingang ist in 2018 deutlich um 21 % und 1.794 TEUR im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Auftragsbestand am 31. Dezember 2018 ist mit 2.043 TEUR um 1.096 TEUR um 116 % höher als zum 31. Dezember 2017 ausgefallen.

Zum 31. März 2019 verzeichnet die NanoFocus AG einen Auftragseingang von 1.232 TEUR (-1.076 zu Vorjahr) sowie ein Auftragsobligo in Höhe von 1.237 TEUR (-722 TEUR zu Vorjahr).

Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt überwiegend durch Eigenkapital und wird durch eine Wandelanleihe, zwei Inhaber-Schuldverschreibungen sowie ein Nachrangdarlehen ergänzt. Einzelne Aufträge werden auch durch Kundenanzahlungen vorfinanziert. Etwaige betragsmäßig und zeitlich befristete Anzahlungsbürgschaften werden - sofern erforderlich - durch Bürgschaften (Avale) im Rahmen einer Kautionsversicherung hinterlegt.

Im Geschäftsjahr 2018 hat die NanoFocus AG eine Kapitalerhöhung erfolgreich platziert und hierdurch einen Gesamtbruttoemissionserlös von 975 TEUR erzielt. Anfang 2019 hat die NanoFocus AG die in 2014 in einem Volumen von 1.350.000 EUR aufgenommene Wandelschuldverschreibung planmäßig zum Endfälligkeitstermin am 6. Februar 2019 zu einem Nominalkurs von 115 % zurückgezahlt.

Im Geschäftsjahr wurden zwei neue Inhaber-Schuldverschreibungen über insgesamt 2,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis April bzw. November 2022 aufgenommen. Teilbeträge wurden für die Tilgung einer vorhandenen Inhaber-Schuldverschreibung in einem Volumen von 1,0 Mio. EUR verwendet. Die Liquiditätssituation wurde zudem durch ein Nachrangdarlehen in Höhe von ca. 1,2 Mio. EUR stabilisiert, das im April 2018 ausgezahlt wurde und eine Laufzeit von vier Jahren hat.

Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 2.944 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kontokorrent-Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Derivative Finanzinstrumente werden durch die NanoFocus AG weiterhin nicht in Anspruch genommen.

Investitionen

Die von der NanoFocus AG in 2018 durchgeführten Investitionen beliefen sich auf insgesamt 426 TEUR. Den Schwerpunkt bildete mit 279 TEUR die Aktivierung von Demosystemen im Anlagevermögen. Zudem wurden 108 TEUR an selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen, die sich sowohl auf die Weiterentwicklung bestehender Produkte als auch auf die Entwicklung neuer, marktnaher Produktfamilien beziehen, aktiviert. Ferner wurden 3 TEUR in erworbene Lizenzen und 36 TEUR in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert.

Entwicklung des Cashflows und der liquiden Mittel

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Cashflow *) JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR Absolut TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 453 -1.782 2.235
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 477 2.466 -1.989
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -990 -406 -584
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 3.004 2.213 791
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 2.491 4.273 -1.782
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 2.944 2.491 453

*) Die Kapitalflussrechnung ist nach DRS 21 aufgestellt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit 477 TEUR positiv ausgefallen und resultiert vor allem aus dem starken Abbau des Working Capitals. Die Abschreibungen auf das Anlage- und Umlaufvermögen in Höhe von insgesamt 1.912 TEUR haben sich nicht auf den Cashflow ausgewirkt.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -990 TEUR beinhaltet mit -750 TEUR im Wesentlichen die Zahlung der Kaufpreisraten aus dem Erwerb der Anteile an der BMT, für die noch entsprechende Kaufpreisverbindlichkeiten bestanden.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3.004 TEUR betrifft insbesondere den Nettozufluss aus der Aufnahme eines Nachrangdarlehens (1.223 TEUR), die Begebung zweier Inhaber-Schuldverschreibungen (1.500 TEUR und 500 TEUR) sowie den Mittelzufluss aus der Barkapitalerhöhung (975 TEUR). Mit diesen Mitteln wurde die seit 2016 bestehende Inhaber-Schuldverschreibung über 1,0 Mio. EUR im April 2018 zurückgezahlt. Zinsen wurden in Höhe von 204 TEUR (Vorjahr: 190 TEUR) gezahlt. Die Tilgungen und Zinszahlungen erfolgten - wie auch in Vorjahren - planmäßig. Ferner wurden öffentliche Zuschüsse in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 147 TEUR) vereinnahmt.

Vermögenslage

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TEUR % absolut TEUR
Anlagevermögen 4.615 -2 -87 4.702
Immaterielle Vermögensgegenstände 791 -2 -17 808
Sachanlagen 331 28 72 259
Finanzanlagen 3.493 -4 -141 3.634
Umlaufvermögen 8.976 3 241 8.735
Vorräte 3.844 -10 -409 4.253
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 2.188 -46 -1.841 4.029
Liquide Mittel 2.944 550 2.491 453
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 36 -59 -50 86
Eigenkapital 5.552 -26 -1.953 7.505
Fremdkapital 8.075 34 2.057 6.018
Verbindlichkeiten 6.395 38 1.769 4.626

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 2 % gesunken. An immateriellen Vermögensgegenständen wurden Entwicklungskosten in Höhe von 108 TEUR sowie Softwarelizenzen von 3 TEUR aktiviert. Durch die Aktivierung von Demosystemen erhöhten sich die Sachanlagen um 72 TEUR auf 331 TEUR. Der Beteiligungsbuchwert der Finanzanlagen im Anlagevermögen reduzierte sich aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibung auf Beteiligungen an Tochtergesellschaften von 141 TEUR.

Die Vorräte sind, bedingt durch eine in 2018 vorgenommenen Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse von 437 TEUR, um 409 TEUR auf 3.844 TEUR gesunken.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind um 1.841 TEUR gesunken. Im Geschäftsjahr 2018 wurden gegenüber dem verbundenen Unternehmen mikroskin GmbH Forderungen in Höhe von 32 TEUR aus Vorsichtsgründen wertberichtigt. Aus Risikoerwägungen mit Blick auf ihre Einbringlichkeit wurden weitere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der NanoFocus Inc. (USA) in Höhe von 300 TEUR und gegenüber der NanoFocus Pte. Ltd. (Singapur) in Höhe von 600 TEUR abgeschrieben. Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen, unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen, einen Buchwert in Höhe von 614 TEUR auf. Des Weiteren bestehen Forderungen gegen die NanoFocus Analytics GmbH mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 33 TEUR (Darlehen inkl. Zinsen) sowie kurzfristig fällige Forderungen auf Ergebnisabführung gegen die Breitmeier Messtechnik GmbH in Höhe von 443 TEUR. Externe kundenseitige Forderungsausfälle sind im Geschäftsjahr 2018 nicht aufgetreten und werden auch aufgrund bisheriger Erfahrungen künftig nur eingeschränkt erwartet.

Die Eigenkapitalquote ist trotz der in 2018 durchgeführten Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von 975 TEUR wegen des Jahresfehlbetrages von 55,5 % auf 40,7 % gesunken.

Die Verbindlichkeiten sind saldiert um 1.769 TEUR gestiegen. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich durch die Ausgabe zweier Inhaber-Schuldverschreibungen sowie eines Nachrangdarlehens.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen vor allem die Umsatzentwicklung, das EBITDA und das EBIT. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren betreffen insbesondere die Innovations- und Entwicklungsleistung sowie die Mitarbeiterentwicklung.

In Bezug auf die in 2018 erbrachten Innovations- und Entwicklungsleistungen ergaben sich folgende Kennzahlen:

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Entwicklungskennzahlen JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut TEUR
Entwicklungsaufwendungen 1.183 -7 -95 1.278
Entwicklungsintensität (Aufwand in Relation zum Umsatz) 13,0 % -6,2 -0,9 PP. 13,9 %
Durchschnittliche Zahl der Entwicklungsmitarbeiter 14 -13 -2 16
ø Entwicklungsmitarbeiter in % der ø Arbeitnehmer 25,0 % -5 -1,2 PP. 26,2 %

NanoFocus wird weiterhin als Entwicklungsdienstleister von namhaften Großunternehmen beauftragt.

Die NanoFocus AG beschäftigte zum Bilanzstichtag 55 Voll- und Teilzeitkräfte sowie ein Vorstandsmitglied. Weiterhin waren zwei Auszubildende sowie sechs Diplomanden und Praktikanten beschäftigt. In Summe sind dies 64 Mitarbeiter. Dies entspricht dem Vorjahresstand.

Neben der Aufstellung von interdisziplinären Teams für Innovationen bietet NanoFocus insbesondere regelmäßige Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen und firmenübergreifende, wissenschaftlich anspruchsvolle Projekte an. Insgesamt sieht sich die NanoFocus AG als attraktiver Arbeitgeber für qualifiziertes Personal.

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft steht laut Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgrund von Zollkonflikten und schwächelnden Wachstumsraten in einer Reihe von Ländern weiter unter Druck. Das globale Bruttoinlandsprodukt werde in 2019 nur noch um 3,5 % und 2020 um 3,6 % zulegen. Im Oktober 2018 hatten die IWF-Experten noch für beide Jahre 3,7 % vorhergesagt. Die Risiken ergeben sich aus den Schwankungen an den Finanzmärkten in den Industriestaaten, den Handelsstreitigkeiten und steigenden Zinsen in den USA. Auch für Deutschland haben sich die Wachstumsaussichten demnach eingetrübt. Hier fiel die Prognose um satte 0,6 Punkte auf nur noch 1,3 %, für Italien um 0,4 Punkte auf 0,6 %. Die Produktionsschwierigkeiten in der Autoindustrie und eine geringere externe Nachfrage belasten das Wachstum 2019. Die Diskussion um Dieselfahrverbote habe das Wirtschaftsklima abgeschwächt, auch ein schwächerer Privatkonsum wird für die Entwicklung verantwortlich gemacht. Allerdings werden für 2020 nach wie vor 1,6 % Wachstum erwartet.

Deutsche Konjunktur und Branchenprognosen

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet für 2019 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 %. Im November waren die Wissenschaftler noch von einem Plus von 1,5 % ausgegangen. Mitverantwortlich dafür seien die vorübergehenden Produktionsprobleme in der Auto- und Chemieindustrie. Gleichzeitig habe sich auch die Grunddynamik der deutschen Wirtschaft verlangsamt: Die Exportnachfrage aus wichtigen Absatzmärkten sei deutlich schwächer, in vielen Branchen seien Kapazitätsgrenzen erreicht. Auch Engpässe bei den Arbeitskräften spielten eine Rolle. Für das Jahr 2020 erwarten die Wissenschaftler wieder ein deutlich kräftigeres Wachstum um 1,7 %. Allerdings warnten sie vor großen Risiken: Neben dem unsicheren Ausgang der Brexit-Verhandlungen trügen hierzu insbesondere die ungelösten Handelskonflikte zwischen den USA, Europa und China sowie die Gefahr einer die Erwartungen übertreffenden Wachstumsabschwächung in China bei.

Im globalen Maschinenbau soll sich das Wachstum 2019 in abgeschwächter Form fortsetzen. Auf Länderebene ist das Konjunkturbild nun heterogener geworden. Für den Maschinenbau an den Standorten Italien und UK wird ein Rückgang im Maschinenumsatz erwartet. In Italien fallen die verbesserten Abschreibungsregelungen für Investitionsgüter weg. Die große Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung des Maschinenbaus am Standort UK hat sich aufgrund der immer noch fehlenden Austrittsmodalitäten weiter erhöht. Am Standort Dänemark sollte in diesem Jahr das Umsatzvolumen den Vorjahreswert um real vier Prozent übertreffen. Im Vorjahr war der Maschinenumsatz aufgrund eines verminderten Umsatzes im Windkraftsektor rückläufig. Das Wachstum im Weltmaschinenbau ohne China dürfte in diesem Jahr bei preisbereinigt zwei Prozent liegen.

Für 2019 erwartet der ZVEI im Halbleiterbereich, dass sich der starke positive Trend abschwächt auf 2,6 % Wachstum. Als Grund für das niedrigere Wachstum werden der schrumpfende Speicher-IC-Markt und eine gesamtwirtschaftliche Unsicherheit angeführt.

Die Branche Sensorik und Messtechnik rechnet im laufenden Jahr mit weiter steigendem Umsatz von 5 %.

Prognose für die NanoFocus AG

Neben den konjunkturellen Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und Fachverbände beruhen unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 auf unserer eigenen Unternehmensplanung. Hier wurden insbesondere die Auftragslage, aktuelle Kundenprojekte, erwartete Auftragsanbahnungen, Kostenentwicklungen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe betrachtet. Der Prognosezeitraum beläuft sich auf den Zeitraum von einem Jahr ab dem 31. Dezember 2018.

Auf strategischer und operativer Ebene gibt es eine neue Fokussierung. Durch ein neues Customer Support Center wird NanoFocus den Kundenservice deutlich intensivieren. Nano-Focus wird sich auf die Geschäftsfelder Mobility (bisher: Automotive) und Semiconductor/Electronics (bisher: Semiconductor) fokussieren. In diesen Bereichen wird eine OEM-Strategie mit Integratoren und Systemanbietern angestrebt. Grundlage zur Umsetzung einer solchen OEM-Strategie ist die Realisierung erfolgreicher Pilotprojekte in den genannten Zielbranchen.

Semiconductor

Im Bereich Semiconductor erwarten wir nach einem rückläufigen Umsatz in 2018 wieder einen moderaten Anstieg für das Geschäftsjahr 2019. Die Entwicklung des schnellen µsprint Sensor-Prototyps C3X wurde in 2018 softwareseitig abgeschlossen. Eine erste Auslieferung im Rahmen eines Kundenprojektes ist im April 2019 erfolgt.

Automotive

Im Bereich Automotive sind in 2018 verschobene Projekte aus den Vorjahren realisiert worden. Da weiterhin Investitionsbudgets verschoben bzw. nicht freigegeben werden, ist die Auftragslage für 2019 nach wie vor kritisch zu betrachten. Daher plant NanoFocus 2019 Umsätze auf einem reduzierten Niveau. Wir sehen uns für die Zukunft produkttechnisch gut aufgestellt, um insbesondere den Bereich „automatisiertes berührungsloses Messen“ bei den Schlüsselkunden auszurollen.

Standard/Labor

Der überwiegende Teil der Produkte des Bereichs Standard/Labor wird seit dem 1. Mai 2018 von der Mahr GmbH vertrieben. Seitdem ist deutlich geworden, dass es bei dieser Vertriebskooperation noch Anpassungen geben muss. Im Wesentlichen sind Verbesserungen in der Produkt- und Vertriebsstruktur notwendig, um in den nächsten Jahren die gemeinsamen Planziele zu erreichen. NanoFocus plant mit einer geringen Umsatzsteigerung in diesem Bereich für das Geschäftsjahr 2019.

NanoFocus wird weiterhin für den Vertrieb der individuell auf Kunden angepassten µsurf/µscan-Systeme verantwortlich sein, über die in den neuen genannten Geschäftsfeldern berichtet wird.

OEM

Im OEM-Bereich belieferte NanoFocus den Weltmarktführer für Kugelprüfmaschinen im Bereich Ballistik (Forensic Technology). Der Absatzkanal war über die Jahre hinweg stabil. NanoFocus geht davon aus, dass kein Umsatz aus dem Verkauf von OEM-Messköpfen mehr erzielt wird. Der Kunde hat sich zwischenzeitlich entschieden, zukünftig einen alternativen Lieferanten zu wählen.

Aufgrund der Schließung der Tochterunternehmen in den USA und in Asien und der damit verbundenen Übernahme des Vertriebspersonals durch die Mahr GmbH muss die NanoFocus AG das Geschäft in diesen Regionen neu aufbauen bzw. neu strukturieren.

Auf Basis der vorgenannten Umsatzprognosen für die vier Bereiche erwarten wir unverändert erhöhte Risiken aus der Vorfinanzierung der Projekte und des hierfür notwendigen Working Capitals. Dem schwierig einzuschätzenden Investitionsgütermarkt und den noch schwankenden globalen volks- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen begegnet NanoFocus weiterhin mit einer differenzierten Betrachtung in drei Szenarien (Real-, Worst- und Best Case). Nano-Focus wird zeitnah auf Veränderungen reagieren, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern und Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen sollten. Die Controlling-Instrumente sind sowohl personell als auch strukturell etabliert und werden entsprechend weiter intensiv eingesetzt, um sehr zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Gesamtaussage zur Prognose

Als Konsequenz aus dem negativen Jahresergebnis 2018 steht weiterhin das Erreichen einer nachhaltigen Profitabilität im Fokus der Gesellschaft. Zudem steht die Sicherung der Liquidität im Vordergrund. In 2019 werden weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Kostenstruktur vorgenommen. In diesem Zuge sollen die Personalkosten und die Betriebsaufwendungen reduziert und das gesamte Produktportfolio einem Review zur Kostenoptimierung unterzogen werden.

Unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Kooperationsvereinbarung, des aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen und den aktuellen Geschäftsanbahnungen planen wir vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2019 einen gleichbleibenden Umsatz von 9,1 Mio. EUR im Vergleich zu 2018. Aufgrund einer stabilen Umsatzentwicklung und einer reduzierten Kostenstruktur planen wir eine positive EBITDA-Marge von 2 % sowie eine leicht negative EBIT-Marge.

Risikobericht

Risikomanagementsystem

Die NanoFocus AG ist ein international tätiges Technologieunternehmen und damit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der NanoFocus AG ein Überwachungssystem eingerichtet, mit dem alle wesentlichen sowie bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Risikomanagementsystem versetzt den Vorstand der NanoFocus AG in die Lage, die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Absicherung von Risiken einleiten zu können. In das Risikomanagement werden der Vorstand, die Abteilungsleiter, die Business-Unit-Leiter, Geschäftsführer der Tochterfirmen sowie als Kontrollorgan der Aufsichtsrat einbezogen.

Die systematische Verfolgung der Risikoentwicklung und Berichterstattung erfolgt in folgenden Controlling- und Berichtsinstrumenten:

wöchentlicher Vertriebs-Jour Fixe mit Auftragseingang und Umsatzforecast

definierte Checklisten für internes Reporting

monatliches Controlling (insbesondere Vertriebsrisiken, finanzielle Risiken, IT-Risiken), gegebenenfalls auch in kürzeren Intervallen

monatliche Abteilungsleitersitzung

quartalsmäßige Arbeitssicherheitssitzung

externe Kommunikation (Lagebericht, Wertpapierprospekt, Reporting (Halbjahresbericht, Geschäftsbericht), Präsentationen, Corporate News)

fortlaufende interne und externe Verfolgung von relevanten Branchenberichten als Frühindikatoren und Benchmarks (VDMA, SPECTARIS, ZVEI, Konjunkturberichte, Berichte über Trendmärkte)

jährlicher Versicherungscheck - ergänzt um mandatierte externe Beratung

ISO 9001 Audits seit 2011

OHSAS 18001 Audits zur Arbeitssicherheit seit 2012

Umweltaudits seit 2014

externes technisches Marktscreening

externe Strategieberatung und -überprüfung der formulierten Vorstandsstrategie durch den Aufsichtsrat

wissenschaftlicher Beirat

Die Risiken werden in Sitzungen des Vorstands mit den Fachbereichsleitern sowie den anderen genannten Gremien erörtert und beobachtet. Neben diesen regelmäßigen Terminen sind die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die Fachbereichsleiter verpflichtet, dem Vorstand im Bedarfsfall sofort über risikobehaftete Entwicklungen zu berichten.

Alle Mitarbeiter sind unter anderem durch einen Newsletter/Blog sensibilisiert, über die wesentlichen Entwicklungen in ihren Abteilungen sowie daraus resultierende Risiken regelmäßig zu berichten.

Im Bedarfsfall erfolgt die Untersuchung von Risiken durch externe Gutachten und Prüfungen durch Dritte, z. B. Due-Diligence-Prüfungen im Rahmen von Finanztransaktionen. Der Aufsichtsrat erhält monatlich eine Übersicht über die wesentlichen finanziellen Kennzahlen sowie im Bedarfsfall explizite Informationen zu Risiken oder Kennzahlen.

Risikoinventur

Zum Bilanzstichtag war die NanoFocus AG im Wesentlichen folgenden Risiken ausgesetzt:

Umfeld-Risiken

Die konjunkturelle Entwicklung und die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Industrieunternehmen und der Forschungseinrichtungen können einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung der NanoFocus AG haben. Die Verschiebung oder Stornierung von Aufträgen kann bei NanoFocus zu erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen. Durch die internationale Ausrichtung und die Präsenz in unterschiedlichen Zielbranchen wird die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduziert. Insgesamt haben sich die Umfeld-Risiken seit dem 1. Januar 2019 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Finanzielle Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten

Liquiditätsrisiken

Angesichts der in den vergangenen Geschäftsjahren erzielten Ertrags- und Ergebnisentwicklungen können Liquiditätsengpässe nicht ausgeschlossen werden. Durch die am 7. November 2018 beschlossene und am 19. Dezember 2018 vollzogene Barkapitalerhöhung flossen dem Unternehmen liquide Mittel in Höhe von 975 TEUR, zur Refinanzierung der Anfang 2019 fälligen Wandelanleihe, zu. Um kurzfristigen Liquiditätsschwankungen zu begegnen, soll in 2019 zudem ein Cash-Pool mit der Tochtergesellschaft BMT GmbH eingerichtet werden.

Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 2.944 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Derivative Finanzinstrumente werden durch die NanoFocus AG nicht in Anspruch genommen.

Forderungsausfallrisiken

Basierend auf den Forderungsausfällen der Vergangenheit beurteilen wir das Forderungsausfallrisiko bei externen direkten Kunden der NanoFocus AG grundsätzlich als gering.

Aus Risikoerwägungen wurden in 2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen das verbundene Unternehmen NanoFocus Inc. um insgesamt 300 TEUR wertberichtigt, da sich das USA-Geschäft nicht nachhaltig positiv entwickelt hat und zeitnah liquidiert werden soll. Zum 31. Dezember 2018 sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der NanoFocus Inc. daher bis auf 46 TEUR wertberichtigt.

Zusätzlich wurden in 2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen das verbundene Unternehmen NanoFocus Pte. Ltd. von insgesamt 600 TEUR wertberichtigt, da auf Ebene der Vertriebsgesellschaft in Singapur ein Ausfallsrisiko bei Kundenforderungen gesehen wird.

Die Forderungen gegen die übrigen Tochterunternehmen aus den nicht wertberichtigten Ansprüchen schätzen wir zum Berichtszeitpunkt als unkritisch ein.

Marktpreisrisiken

Nennenswerten Marktpreisrisiken ist die NanoFocus AG nicht ausgesetzt.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente kommen bei NanoFocus derzeit nicht zum Einsatz.

Technologie- und Entwicklungsrisiken

Technologische Risiken bestehen darin, dass innovative Technologietrends ggf. nicht erkannt werden, dass Produkte technisch veralten und nicht mehr zeitgemäß sind oder dass Entwicklungsleistungen nicht sachgerecht abgesichert bzw. zur Produktreife gebracht werden. Nano-Focus wirkt diesem Risiko durch eine hohe Entwicklungstätigkeit, gut ausgebildete, innovative Mitarbeiter, externe Marktbeobachtungen und Verbandstätigkeiten sowie eine enge Abstimmung mit Kunden und Forschungseinrichtungen im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen der Industrie entgegen. Entwicklungsprojekte werden durch Qualitätsmaßnahmen und Dokumentationen begleitet, neue technologische Entwicklungen werden durch Patente geschützt. Bestehende Risiken durch neue technologische Entwicklungen, die das ganze Produktportfolio gefährden, werden als gering erachtet, da NanoFocus stets mit führenden wissenschaftlichen Instituten und innovativen Industriepartnern weltweit agiert und damit technologisch am Puls der Zeit bleibt.

Bilanzielle Risiken können aus der Umsetzung einzelner Projekte entstehen, wenn es nicht gelingt, die Projekte bis zur Marktreife zu entwickeln und entsprechend zu vermarkten.

Risiken aus der Vertriebstätigkeit

A. Bereiche Mobility und Semiconductor/Electronics

Eine mangelnde Qualifizierung des Vertriebspersonals und eine eingeschränkte regionale Präsenz des Vertriebes (Ressourcenmangel) können dazu führen, dass Aufträge nicht an Nano-Focus, sondern an Wettbewerber vergeben werden. Diesem Risiko ist die NanoFocus AG durch eine eingeleitete produkttechnische und strategische Neuausrichtung des Vertriebs in der Vergangenheit entgegengetreten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus weiter auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren.

B. Bereich Standard/Labor

Seit Mai 2018 verantwortet die Mahr GmbH exklusiv den Vertrieb im Bereich Standard/Labor. Somit ist der Vertriebserfolg ausschließlich vom Vertragspartner Mahr abhängig, weshalb sich Risiken für die NanoFocus AG vor allem aus einer nicht ausreichend erfolgreichen Vertriebstätigkeit auf Seiten des Kooperationspartners ergeben. Diesbezüglich erwarten wir mittelfristig durch das weltweite Vertriebsnetzwerk von Mahr allerdings deutliche Skalierungseffekte und begegnen dem Risiko durch intensivere Koordination mit Mahr.

Produktions- und Beschaffungsrisiken

Die Fertigungsqualität wird bei NanoFocus durch Qualitätssicherungsprozesse und Qualitätsmanagement sichergestellt. Beschaffungsrisiken werden für kritische Bauteile durch den Rückgriff auf mehrere Lieferanten bzw. die Möglichkeit einer Eigenentwicklung und -fertigung begrenzt.

Personalrisiken

Personelle Risiken können durch den Weggang oder die unzureichende Schulung von Mitarbeitern entstehen. NanoFocus begegnet diesem Risiko zum einen durch attraktive Arbeits- und Entgeltbedingungen und zum anderen durch Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen.

Beschreibung möglicher Risikointerdependenzen

Kunden verstärken und verzögern oft ihre Investitionsausgaben oder versuchen, reaktiv auf veränderte Geschäftsumfelder oder Märkte, Bestellungen zu stornieren oder zu verschieben. Denkbar ist auch eine vollständige Aufgabe der Investitionsabsicht. Dies kann zu Umsatzrückgängen und damit verbundenen Liquiditätsproblemen bei NanoFocus führen.

Die verspäteten Auslieferungen von Pilotprojekten mit Großkunden sowie die Vorfinanzierung dieser Projekte durch NanoFocus können zu Liquiditätsengpässen führen.

Zur Stärkung der Liquidität hat der Vorstand über das Jahr 2018 hinweg Maßnahmen umgesetzt. Auch künftige Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung werden weiterhin identifiziert, evaluiert und vorbereitet.

Bestandsgefährdende Risiken

Eine Fortführung des Geschäfts ist unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzplanung gewährleistet. Die Gesellschaft verfügt noch über nicht genutzte Kapitalien zur Durchführung einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital in Höhe von 2.438 TEUR. Zusätzlich kann die Begebung einer weiteren Wandelschuldverschreibung zur Stärkung der Finanzbasis erwogen werden. Die weitgehende Erreichung der für 2019 gesteckten Umsatzziele wird als erforderlich, aber auch als ausreichend angesehen, um den Fortbestand der Gesellschaft für die kommenden zwölf Monate zu sichern. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2019 erreicht werden. Vor diesem Hintergrund sieht der Vorstand eine Bestandsgefährdung des Unternehmens derzeit als nicht wahrscheinlich an.

Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus AG durch den Vorstand

Für NanoFocus bestehen im Wesentlichen Risiken aus der Vertriebskooperation mit Mahr. Insbesondere müssen Optimierungen im Bereich der Produkt- und Vertriebsstruktur erfolgen. Weiterhin ist es notwendig, die Vertriebsstrukturen bei der NanoFocus AG in Oberhausen sowie in den Regionen Amerika und Asien wiederaufzubauen. NanoFocus plant aus diesen Gründen keine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018.

Um ein positives operatives Ergebnis (EBITDA) zu erzielen, wird NanoFocus die Personal- und Betriebskosten reduzieren und die Produktfamilie einer Margenoptimierung unterziehen.

Bestandsgefährdende Risiken werden bei weitgehender Erreichung der gesteckten Ziele für 2019 aktuell nicht gesehen.

Chancenbericht

Technologische Marktführung

NanoFocus ist in einem Zukunftsmarkt mit großem Potenzial und überproportionalem Wachstum gut positioniert und technologisch führend. Bei der berührungslosen 3D-Oberflächenanalyse zählt das Unternehmen zu den innovativsten Ausrüstern weltweit. Es gibt durch die technologische Komplexität hohe Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen. Neue Produkte bzw. Produktfamilien, die intern in Entwicklung sind, bestätigen die technische Führungsrolle im Bereich konfokaler und berührungsloser industrieller Messtechnik.

Großer Kundenstamm und umfangreiches Partnernetzwerk

Durch ca. 1.150 verkaufte Systeme und eine Marktpräsenz von über 20 Jahren ist ein stabiler und großer Kundenstamm entstanden, der zukünftig primär für das Servicegeschäft relevant ist. Im Laufe der Zeit hat sich zudem ein umfangreiches Partner-Netzwerk mit führenden Institutionen, Verbänden und Experten aus Forschung und Industrie entwickelt. NanoFocus profitiert in Zukunft über das Vertriebsnetzwerk der Mahr GmbH von internationalen Marktzugängen, die bisher nicht erschlossen werden konnten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen in den Bereichen Mobility und Semiconductor/Electronics konzentrieren.

Gutes Markenimage - hohes Vertrauen

Die Aktienkursnotierung im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse, Präsentationen im In- und Ausland sowie Messeteilnahmen haben zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens beigetragen. Die NanoFocus AG verfügt über ein außerordentlich innovatives Markenimage. Die Chancen auf Verkäufe und Geschäftsanbahnungen ohne direkte Vertriebsaktivitäten sind damit vorhanden. Hierdurch kann das Grundgeschäft für NanoFocus stabilisiert werden.

Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Märkte

Durch die Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Absatz- und Beschaffungsmärkte kann NanoFocus Nischen- und Spezialbereiche besetzen. Zum Bereich Mobility (bisher: Automotive) zählen unter anderem die Schwerpunkte Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, E-Fahrzeuge, Leichtbaumaterialien. Im Bereich Semiconductor/Electronics (bisher: Semiconductor) sind vor allem die Themen Halbleiterherstellung, Elektronikkomponenten, Elektrooptik relevant. Dieser Marktzugang ist für größere Anbieter wenig zugänglich und finanziell oft nicht attraktiv.

Die Mahr-Gruppe wird weiter international die Produkte des Bereichs Standard/Labor vertreiben.

Finanzierungsmöglichkeiten durch Listing der Aktie

Durch die Einbeziehung in den Börsenhandel sind die Voraussetzungen für weitere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. NanoFocus hat dadurch die Chance auf eine bankenunabhängige Eigenkapitalfinanzierung.

Zudem kann die eigene Aktie als Zahlungsmittel für etwaige Unternehmenserwerbe eingesetzt werden. Damit besteht eine Option auf anorganisches Wachstum.

Leistungssteigerung durch Nanotechnologie

Der Trend der Miniaturisierung ist mittlerweile industriell motiviert. Industrielle Wertsteigerungen finden zunehmend in mikro- und nanoskaligen Messbereichen in der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte statt.

Nutzung der Trendmärkte

Die Großindustrie hat die Zielmärkte von NanoFocus als Schlüssel für die Effizienz- und Leistungssteigerung identifiziert. Dadurch bestehen gute Möglichkeiten, mit namhaften internationalen Unternehmen zusammenzuarbeiten.

100%-Qualitätsbewusstsein in der produzierenden Industrie

Die Trends zur Miniaturisierung, zu mehr Hightech-Entwicklungen und zur vollständigen Qualitätskontrolle sind gute Voraussetzungen, um NanoFocus-Produkte international zu verkaufen. Ebenfalls begünstigend wirken sich die stark gestiegenen Qualitätsansprüche in der Ein- und Ausgangskontrolle aus. Die von NanoFocus entwickelten Technologien sind mittlerweile auf breiter industrieller Ebene relevant und bilden sich in der aktuellen Vertriebsstrategie ab.

Förderliche gesetzliche Rahmenbedingungen

Innovative Förderschwerpunkte sind zunehmend in der Photonik und im Halbleiter-Bereich zu finden. Die steigenden Ansprüche an optische 3D-Technologien und funktionale Oberflächen begünstigen die Geschäftsaktivitäten der NanoFocus AG.

IV. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG

Abhängigkeitsbericht

Zwischen der Carl Mahr Holding GmbH, die durch eine gesicherte Präsenzmehrheit in der Hauptversammlung die faktische Mehrheit der Stimmrechte kontrolliert, und der Gesellschaft besteht kein Beherrschungsvertrag. Der Vorstand der NanoFocus AG hat daher gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt.

Der Vorstand hat am Ende des Berichts folgende Erklärung abgegeben: „Unsere Gesellschaft hat im Berichtsjahr nach den Umständen, die - soweit wir dies feststellen konnten - dem in diesem Geschäftsjahr amtierenden Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist auch durch getroffene oder unterlassene Maßnahmen nicht benachteiligt worden.“

 

Oberhausen, den 23. April 2019

NanoFocus AG

Der Vorstand

Finanzinformationen 2018

Bilanz Aktiva

Bilanz Passiva

Gewinn- und-Verlustrechnung

Kapitalflussrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Anhang

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Bilanz

Aktiva

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31.12.2018 Veränderung 31.12.2017
EUR % absolut EUR
A. Anlagevermögen 4.615.420     4.701.644
I. Immaterielle Vermögensgegenstände        
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 760.143 -0,07 -510 760.653
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen 30.790 -35,57 -16.995 47.785
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1 0,00 0 1
  790.934     808.439
II. Sachanlagen        
1. Technische Anlagen und Maschinen 185.311 134,00 106.117 79.194
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 146.015 -18,91 -34.044 180.059
  331.326     259.253
III. Finanzanlagen        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.493.160 -3,87 -140.792 3.633.952
  3.493.160     3.633.952
B. Umlaufvermögen 9.011.260     8.820.921
I. Vorräte        
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.103.956 -0,26 -5.511 2.109.467
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 1.372.699 1,89 25.517 1.347.182
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 292.841 -61,07 -459.334 752.175
4. Geleistete Anzahlungen für Vorräte 74.946 70,76 31.056 43.890
  3.844.442     4.252.714
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände        
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 951.134 39,73 270.435 680.699
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.089.925 -64,01 -1.938.733 3.028.658
3. Sonstige Vermögensgegenstände 146.565 -54,20 -173.430 319.995
  2.187.624     4.029.352
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 2.943.505 549,55 2.490.346 453.159
C. Rechnungsabgrenzungsposten 35.689 -58,35 -50.007 85.696
  13.626.682 0,77 104.116 13.522.566

Passiva

       
  31.12.2018 Veränderung 31.12.2017
  EUR % absolut EUR
A. Eigenkapital        
I. Gezeichnetes Kapital 6.703.164 10,00 609.378 6.093.786
II. Kapitalrücklage 10.746.926 3,52 365.627 10.381.299
III. Gewinnrücklagen 1.165.000 0,00 0 1.165.000
IV. Verlustvortrag -10.135.527  67,56 -4.086.569 -6.048.958
V. Jahresfehlbetrag -2.927.654 -28,36 1.158.915 -4.086.569
  5.551.909 -26,02 -1.952.650 7.504.559
B. Rückstellungen        
1. Sonstige Rückstellungen 1.362.059 27,95 297.527 1.064.532
  1.362.059 27,95 297.527 1.064.532
C. Verbindlichkeiten        
1. Anleihen konvertibel 1.350.000 0,00 0 1.350.000
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 33.912 -69,86 -78.588 112.500
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.221.947 -11,46 -158.184 1.380.131
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 306.236 100,21 153.278 152.958
5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.483.031 113,68 1.852.988 1.630.043
  6.395.127 38,25 1.769.495 4.625.632
D. Rechnungsabgrenzungsposten 42.986 -18,98 -10.071 53.057
E. Passive latente Steuern 274.602 -0,07 -184 274.786
  13.626.682 0,77 104.116 13.522.566

Gewinn- und-Verlustrechnung

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31.12.2018 Veränderung 31.12.2017
EUR % absolut EUR
1. Umsatzerlöse 9.072.309 -1,7 -153.604 9.225.913
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -258.117 -139,7 -908.965 650.848
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 365.519 -38,6 -230.272 595.791
4. Sonstige betriebliche Erträge 189.995 27,9 41.446 148.549
- davon aus Währungsumrechnung EUR 381,33 (Vorjahr: TEUR 1)        
5. Materialaufwand 3.341.344 -9,9 -368.262 3.709.606
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 3.289.412 -10,1 -368.483 3.657.895
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 51.933 0,4 222 51.711
6. Personalaufwand 3.848.203 -4,0 -160.010 4.008.213
a) Löhne und Gehälter 3.274.384 -2,2 -73.683 3.348.067
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 573.819 -13,1 -86.326 660.145
- davon für Altersversorgung EUR 30.469,10 (Vorjahr: TEUR 28)        
7. Abschreibungen 1.771.357 -38,3 -1.099.677 2.871.034
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 343.237 -84,7 -1.899.400 2.242.637
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 1.428.120 127,3 799.723 628.397
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.336.451 21,9 598.783 2.737.668
- davon aus Währungsumrechnung EUR 849,25 (Vorjahr: TEUR 1)        
9. Erträge aus Beteiligungen 442.588 441,7 360.878 81.710
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 442.587,50 (Vorjahr: TEUR 82)        
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 26.405 -30,0 -11.336 37.741
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 26.337,82 (Vorjahr: TEUR 27)        
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 140.792 -87,6 -990.207 1.130.999
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 327.276 14,7 42.044 285.232
- davon Aufwendungen aus Aufzinsung: EUR 4.355,13 (Vorjahr: TEUR 15)        
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -184 -100,2 -84.240 84.056
- davon latente Steuern: EUR 184,42 (Vorjahr: TEUR -226)        
14. Ergebnis nach Steuern -2.926.540 -28,4 1.159.716 -4.086.256
15. Sonstige Steuern -1.114 k.A. -801 -313
16. Jahresfehlbetrag -2.927.654 -28,4 1.158.915 -4.086.569

Kapitalflussrechnung

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31.12.2018 Veränderung absolut 31.12.2017
TEUR TEUR TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 453 -1.782 2.235
Periodenergebnis -2.928 1.159 -4.087
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 484 -2.890 3.374
Abschreibungen auf Umlaufvermögen 1.428 800 628
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 387 454 -67
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 1 -17 18
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 28 49 -21
Zinsaufwendungen/Zinserträge 301 54 247
Sonstige Beteiligungserträge -443 -361 -82
Ertragsteueraufwand/-ertrag 0 -84 84
Ertragsteuerzahlungen 153 153 0
Cashflow aus Umsatztätigkeit -589 -683 94
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva 981 2.597 -1.616
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 85 552 -467
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 477 2.466 -1.989
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -149 457 -606
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagevermögen 1 -24 25
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -95 -77 -18
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -750 -750 0
Erhaltene Zinsen 3 -12 15
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -990 -406 -584
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 975 105 870
Einzahlung aus Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 3.223 3.223 0
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -1.000 -964 -36
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen 10 -137 147
Gezahlte Zinsen -204 -14 -190
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 3.004 2.213 791
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 2.491 4.273 -1.782
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 2.944 2.491 453

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzverlust Eigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR
Eigenkapital per 01.01.2018 6.093.786 10.381.299 1.165.000 -10.135.527 7.504.558
Kapitalerhöhung gegen Bareinlage am 19.12.2018 609.378 365.627     975.005
Jahresergebnis       -2.927.654 -2.927.654
Eigenkapital per 31.12.2018 6.703.164 10.746.926 1.165.000 -13.063.181 5.551.909

Anhang zum 31. Dezember 2018

Allgemeines

Die NanoFocus AG hat ihren Sitz in Oberhausen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 13864 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sowie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Für den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 ist das Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB für große Kapitalgesellschaften zugrunde gelegt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

NanoFocus wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet und unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften. NanoFocus hat den Anhang um verschiedene freiwillige Angaben ergänzt, die nur für börsennotierte Gesellschaften verpflichtend sind, um die Transparenz zu erhöhen. Des Weiteren veröffentlicht NanoFocus auf freiwilliger Basis eine Corporate-Governance-Erklärung (Homepage) und die individuellen Vorstandsgehälter.

Aufgrund elektronischer Rechenhilfen können sich bei den Angaben in TEUR Rundungsdifferenzen ergeben. EUR-Beträge werden gerundet ohne Nachkommastellen angegeben.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Soweit bei der Herstellung zur betriebsbereiten Nutzung wesentliche interne Aufwendungen anfallen, werden diese zu Standardkostensätzen als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Als Nutzungsdauer werden grundsätzlich drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Patents, ergibt. Individuell für Zwecke von NanoFocus erstellte Software, ERP-Software sowie umfangreiche Steuerungssoftware wird entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Forschungskosten werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst. Auf bestimmte Projekte entfallende Entwicklungskosten werden als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen. Werden die Entwicklungsprojekte durch öffentliche Zuschüsse gefördert, so werden die vereinnahmten Zuschüsse erfolgsneutral als Anschaffungskostenminderung erfasst. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über den Zeitraum abgeschrieben, in dem zukünftige Erlöse aus dem zugehörigen Entwicklungsprojekt erwartet werden. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sofern sich in Folgeperioden die Einschätzung hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Entwicklungsergebnisse negativ verändert, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Da eine Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in der Steuerbilanz unzulässig ist, entsteht gegenüber der Handelsbilanz eine temporäre Differenz, die sich innerhalb der geschätzten Nutzungsdauer auflösen wird. Auf diese Differenz werden passive latente Steuern abgegrenzt. Im Geschäftsjahr 2018 fielen Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt 1.183 TEUR an. Hiervon wurde ein Betrag von 108 TEUR unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen werden die direkt zurechenbaren Kosten einbezogen. Die Abschreibungen werden beim beweglichen Anlagevermögen linear vorgenommen; die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen vier bis acht Jahre, bei anderen Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis zehn Jahre. Geringwertige Anlagegüter zwischen 250 und 1.000 EUR werden in einem Sammelkonto zusammengefasst und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis 250 EUR werden im Jahr ihres Zugangs in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die NanoFocus Analytics GmbH verfügt über Patente zur sog. Phasenmikroskopie, mit deren Hilfe die Grenzen des Lichts egalisiert werden können. Die mikroskin GmbH umfasst den in 2014 ausgegliederten Bereich Hautsensorik. Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen oder Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden im Anlagevermögen außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen an Tochtergesellschaften sowie vorhandene Demosysteme über insgesamt 263 TEUR vorgenommen. Soweit die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. In die Herstellungskosten werden alle direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen. Abschläge werden auf Vorräte in Abhängigkeit von ihrer Umschlagshäufigkeit sowie technischen Verwertbarkeit vorgenommen.

Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Bei den latenten Steuern wird gemäß § 274 HGB eine Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede gebildet. Latente Steuerschulden werden auf alle zukünftig zu versteuernden temporären Differenzen gebildet. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuernde Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert bzw. erhöht, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch voraussichtlich verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden somit nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des zukünftigen wirtschaftlichen Vorteils wahrscheinlich ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht miteinander saldiert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen im Hinblick auf ihren Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 (2) HGB mit dem ihrer jeweiligen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst und zum Barwert ausgewiesen.

Die übrigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden in Fremdwährung erfasste Vermögenswerte höchstens mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; nicht realisierte Gewinne werden bei langfristigen Fremdwährungsposten nicht erfasst.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagenspiegel zum 31.12.2018

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Anschaffungskosten
Stand: 01.01.2018 Umbuchungen Zugänge Abgänge Stand 31.12.2018
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände          
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 3.176.167 0 107.795 0 3.283.962
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 1.648.821 0 3.328 309.978 1.342.171
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.234.190 0 0 0 5.234.190
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 10.059.178 0 111.123 309.978 9.860.323
II. Sachanlagen          
1. Technische Anlagen und Maschinen 791.328 0 278.678 151.923 918.083
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.402.974 0 36.341 1.015.824 423.492
Summe Sachanlagen 2.194.303 0 315.020 1.167.747 1.341.575
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.618.951 0 0 0 5.618.951
Summe Finanzanlagen 5.618.951 0 0 0 5.618.951
Gesamt 17.872.432 0 426.143 1.477.725 16.820.849
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Abschreibungen
AfA-Stand 01.01.2018 Umbuchungen Zuführung Abgänge AfA-Stand 31.12.2018
EUR EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände          
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 2.415.514 0 108.305 0 2.523.819
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 1.601.036 0 20.323 309.978 1.311.380
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.234.189 0 0 0 5.234.189
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 9.250.739 0 128.628 309.978 9.069.389
II. Sachanlagen          
1. Technische Anlagen und Maschinen 712.134 0 145.287 124.649 732.772
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.222.915 0 69.322 1.014.760 277.477
Summe Sachanlagen 1.935.049 0 214.609 1.139.409 1.010.249
III. Finanzanlagen          
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.984.999 0 140.792 0 2.125.791
Summe Finanzanlagen 1.984.999 0 140.792 0 2.125.791
Gesamt 13.170.788 0 484.029 1.449.387 12.205.429
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Buchwert
Stand 31.12.2018 Stand 31.12.2017
EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände    
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Werte 760.143 760.653
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen/Software 30.790 47.785
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1 1
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 790.934 808.439
II. Sachanlagen    
1. Technische Anlagen und Maschinen 185.311 79.194
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 146.015 180.059
Summe Sachanlagen 331.326 259.253
III. Finanzanlagen    
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.493.160 3.633.952
Summe Finanzanlagen 3.493.160 3.633.952
Gesamt 4.615.420 4.701.644

2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Im Geschäftsjahr 2018 wurden gegenüber dem verbundenen Unternehmen mikroskin GmbH Forderungen in Höhe von 32 TEUR aus Vorsichtsgründen wertberichtigt. Aus Risikoerwägungen mit Blick auf ihre Einbringlichkeit wurden weitere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der NanoFocus Inc. (USA) in Höhe von 300 TEUR und gegenüber der NanoFocus Pte. Ltd. (Singapur) in Höhe von 600 TEUR abgeschrieben. Die getätigten Wertberichtigungen sind als außergewöhnliche Aufwendungen anzusehen, die das Jahresergebnis in besonderer Weise beeinflusst haben. Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen, unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen, einen Buchwert in Höhe von 614 TEUR auf. Des Weiteren bestehen Forderungen gegen die NanoFocus Analytics GmbH mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 33 TEUR (Darlehen inkl. Zinsen) sowie kurzfristig fällige Forderungen auf Ergebnisabführung gegen die Breitmeier Messtechnik GmbH in Höhe von 443 TEUR.

3 Rechnungsabgrenzungsposten

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Disagio von 1 TEUR enthalten.

4 Latente Steuern

Der Bewertung der latenten Steuern liegen ein Körperschaftsteuersatz von 15,825 % und ein Gewerbesteuersatz von 20,30 % zugrunde. Die passiven latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:

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2018
Temporäre Differenz Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
Aktivierte Entwicklungskosten 760   275

Im Berichtsjahr wurden im Zuge der planmäßigen Abschreibung der Buchwerte aktivierter Entwicklungsleistungen passive latente Steuern von 39 TEUR aufgelöst. Gegenläufig wurden aufgrund der Aktivierung weiterer Entwicklungsleistungen passive latente Steuern in Höhe von 39 TEUR gebildet.

5 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt 6.703.164 EUR und ist eingeteilt in 6.703.164 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Gegenwert von umgerechnet je 1,00 EUR. Das gezeichnete Kapital hat sich im Geschäftsjahr infolge einer Kapitalerhöhung durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals wie folgt entwickelt:

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EUR Anzahl
Stand: 1. Januar 2018 6.093.786 6.093.786
Barkapitalerhöhung vom 19.12.2018 +609.378 +609.378
Stand: 31. Dezember 2018 6.703.164 6.703.164

6 Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

Aus der Aktivierung der Entwicklungskosten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände von 760 TEUR ergibt sich, nach Abzug der passiven latenten Steuern in Höhe von 275 TEUR, ein nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von insgesamt 485 TEUR.

7 Genehmigtes Kapital/Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Juli 2012 um einen Betrag bis zu 300.000 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2012/I). Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 11. Juli 2012 um einen Betrag bis zu 125.000 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2012/II).

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um einen Betrag bis zu 500.000 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017/I). Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Juni 2017 um einen Betrag bis zu 2.000.000 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2017/II).

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28.06.2017 unter Berücksichtigung einer bereits erfolgten teilweisen Ausnutzung ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 27. Juni 2022 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals und um insgesamt bis zu 2.437.515 EUR zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden (Genehmigtes Kapital 2017).

Unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals platzierte die NanoFocus AG im Rahmen der am 7. November 2018 beschlossenen und am 19. Dezember 2018 vollzogenen Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss insgesamt 609.378 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,60 EUR je Aktie.

Das Grundkapital der NanoFocus AG erhöhte sich somit von 6.093.786 EUR um 609.378 EUR auf 6.703.164 EUR. Die Kapitalerhöhung erfolgte gegen Bareinlage. Der Bruttoemissionserlös in Höhe von 975.005 EUR aus der Kapitalerhöhung diente der Refinanzierung der Anfang 2019 fälligen Wandelanleihe.

Anfang 2019 hat die NanoFocus AG die in 2014 in einem Volumen von 1.350.000 EUR aufgenommene Wandelschuldverschreibung planmäßig zum Endfälligkeitstermin am 6. Februar 2019 zu einem Nominalkurs von 115 % zurückgezahlt. Bis zu diesem Zeitpunkt war keines der Wandlungsrechte auf bis zu 300.000 Aktien, die grundsätzlich aus den bedingten Kapitalia zu einem Wandlungspreis von 4,50 EUR hätten bedient werden müssen, in Anspruch genommen worden.

8 Kapitalrücklage

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EUR
Stand: 1. Januar 2018 10.381.299
Einstellung aufgrund Barkapitalerhöhung (19. Dezember 2018) +365.627
Stand: 31. Dezember 2018 10.746.926

9 Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklagen sind gegenüber 2017 unverändert.

10 Sonstige Rückstellungen

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EUR
Personalrückstellungen 403.425
Ausstehende Rechnungen 21.712
Abschlussprüfungs- und Beratungskosten 34.415
Archivierungskosten 14.000
Gewährleistungen 55.300
Aufsichtsratsvergütung 10.000
Provision 36.705
Variabler Kaufpreis SISCAN 145.823
Variabler Kaufpreis Breitmeier 350.000
Zinsen 290.679
Gesamt 1.362.059

11 Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse, insbesondere Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln, aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen, sowie Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten von Seiten der NanoFocus AG bestehen zum 31. Dezember 2018 nicht.

12 Verbindlichkeitenspiegel

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Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
von bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahre von mehr als fünf Jahre Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
1. Anleihen konvertibel 1.350 0 0 1.350
2. Erhaltene Anzahlungen 34 0 0 34
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.222 0 0 1.222
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 306 0 0 306
5. Sonstige Verbindlichkeiten 260 3.223 0 3.483
  3.172 3.223 0 6.395

Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

1 Umsatzerlöse

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Umsatz nach Business Unit JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut % TEUR %
Standard/Labor 5.195 57 -929 -15 6.124 66
Automotive 1.991 22 1.270 176 721 8
OEM 1.111 12 -114 -9 1.225 13
Semiconductor 775 9 -381 -33 1.156 13
  9.072 100 -154 -2 9.226 100

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Umsatz nach Regionen JA 2018 Veränderung JA 2017
TEUR % absolut % TEUR %
Deutschland 5.291 58 1.819 52 3.472 37
Europa (außer Deutschland) 1.747 19 66 4 1.681 18
Nord-/Südamerika 1.259 14 -452 -26 1.711 19
Asien 775 9 -1.322 -63 2.097 23
Afrika 0 0 -265 100 265 3
  9.072 100 -154 -2 9.226 100

2 Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge

Im Geschäftsjahr entstanden Aufwendungen außerordentlicher Größe aus der Wertberichtigungen auf Forderungen gegen die NanoFocus Inc. (300 TEUR), gegen die NanoFocus Pte. Ltd. (600 TEUR) sowie die Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse (437 TEUR). Darüber hinaus ergaben sich außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der außerplanmäßigen Abschreibung der Beteiligungsbuchwerte an der NanoFocus Inc., der NanoFocus Pte. Ltd. und der NanoFocus Analytics GmbH sowie vorhandener Demosysteme (insgesamt 263 TEUR). Die entsprechenden Beträge werden unter den Abschreibungen auf Umlaufvermögen bzw. den Abschreibungen auf Finanzanlagen ausgewiesen.

3 Angabe der Prüfungshonorare und sonstiger Beratungsleistungen

Als Honorare für den Abschlussprüfer wurde im Geschäftsjahr 2018 für Prüfungsleistungen ein Betrag in Höhe von 47 TEUR berücksichtigt, wobei ein Teilbetrag von 27 TEUR unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wird. Honorare für Bestätigungsleistungen oder Steuerberatungsleistungen fielen seitens des Abschlussprüfers nicht an.

Sonstige Angaben

1 Organe der Gesellschaft

Vorstand

Michael Trunkhardt, Vorstandsvorsitzender (CEO), Geilenkirchen, Dipl.-Ingenieur (ab 01.01.2019)

Marcus Grigat, Vorstand Operations (COO), Wesel, Dipl.-Ingenieur (bis 31.03.2019) Joachim Sorg, Vorstand Administration, Finanzen und Controlling (CFO), Kalbach, Bankfachwirt (bis 20.12.2018)

Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Berichtsjahr auf rd. 285 TEUR. Diese gliedern sich wie folgt auf:

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Marcus Grigat 138.249 EUR
Joachim Sorg 146.428 EUR

In den Gesamtbezügen des Vorstandes sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 35 TEUR gewährt.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich satzungsgemäß aus drei Mitgliedern zusammen:

Ralf Terheyden, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Bad Zwischenahn, Aufsichtsratsvorsitzender

Stephan Gais, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Mahr GmbH & Co. KG, Göttingen, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Hans Wörmcke, Gründungsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der m-u-t AG, Heist.

Ersatzmitglied

Prof. Dr.-Ing. Stefan Altmeyer, Fachhochschule Köln, Institut für Angewandte Optik und Elektronik, Köln

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2018 auf 53 TEUR.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden neun turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen durchgeführt.

3 Arbeitnehmer

Im Durchschnitt* wurden (entsprechend der Größenmerkmale des Unternehmens nach § 267 HGB) folgende Arbeitnehmer in folgenden Gruppen beschäftigt:

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2018 2017
Angestellte in Vollzeit 42 50
Angestellte in Teilzeit 14 11
  56 61

* Zur Durchschnittsermittlung wurden die jeweiligen Quartalsendbestände herangezogen.

Die NanoFocus AG beschäftigte außerdem durchschnittlich vier Praktikanten/Diplomanden in 2018 (2017: drei) und zwei Auszubildende (2017: eine).

4 Anteilsbesitz

Zum 31. Dezember 2018 war die Gesellschaft an den folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt:

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Firma Sitz Beteiligungsart Eigenkapital 31. Dezember 2018 Anteile am Kapital
%
Jahresergebnis 2018*)
NanoFocus Analytics GmbH Duisburg Stammanteile 25 TEUR 100 8 TEUR
NanoFocus Inc. McMinnville/Oregon Stammanteile -1.083 TUSD 100 -516 TUSD
NanoFocus Pte. Ltd. Singapur Stammanteile -631 TEUR 100 -493 TEUR
mikroskin GmbH Oberhausen Stammanteile -373 TEUR 100 -28 TEUR
Breitmeier Messtechnik GmbH Ettlingen Stammanteile 367 TEUR 100 443 TEUR*

*) vor Ergebnisabführung

Die NanoFocus Analytics GmbH verwaltet ausschließlich Schutzrechte, die NanoFocus Inc. und die NanoFocus Pte. Ltd. sind Vertriebsniederlassungen. Die mikroskin GmbH ist zuständig für die Entwicklung, Produktion und für den Vertrieb von Mess- und Auswerteverfahren zur Unterstützung der Erbringung von medizinischen und kosmetischen Leistungen im Hautbereich.

Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Mit der Breitmeier Messtechnik GmbH besteht seit 2016 ein Gewinnabführungsvertrag. Entsprechend des Vertrags wurde das von der Tochtergesellschaft erzielte Jahresergebnis 2018 im Wege der Gewinnabführung als Erträge aus Beteiligungen vereinnahmt.

5 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen TEUR
für das Geschäftsjahr 2019 505
für die Geschäftsjahre 2020 bis 2023 1.580
für die Geschäftsjahre ab 2024 2.512
  4.597

6 Entsprechenserklärung

Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Somit liegt grundsätzlich keine Verpflichtung zur Abgabe einer Erklärung gemäß § 161 AktG vor. Bereits im Jahr 2006 wurde erstmals die Entsprechenserklärung gemäß Corporate Governance auf freiwilliger Basis abgegeben. Die freiwillige Unterwerfung soll zusätzliche Transparenz in die Unternehmenskommunikation bringen.

Vorstand und Aufsichtsrat der NanoFocus AG haben die Erklärung nach § 161 AktG zur Anwendung des Corporate Governance Kodex am 12. Dezember 2018 erneuert und den Aktionären auf der Website www.nanofocus.de dauerhaft zugänglich gemacht.

7 Konzernabschluss und Konzernzugehörigkeit

Die NanoFocus AG stellt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB auf freiwilliger Basis einen Konzernabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Die NanoFocus AG ist ein von der Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen (AG Göttingen, HRB 2398) abhängiges Unternehmen. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der beherrschenden Gesellschafterin, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, einbezogen.

8 Aktienrechtliche Angaben

Der Gesellschaft wurde im Dezember 2018 nach § 20 (1) und (3) AktG seitens der Carl Mahr Holding GmbH (AG Göttingen, HRB 2398) mitgeteilt, dass dieser unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an der NanoFocus AG gehören. Die entsprechende Mitteilung nach § 20 (6) AktG wurde am 27. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht.

9 Nachtragsbericht

Ende Dezember 2018 wurde bekannt, dass der langjährige Finanzvorstand Joachim Sorg (CEO) mit sofortiger Wirkung vom Amt als Vorstand der NanoFocus AG abberufen wurde. Der Aufsichtsrat hat zugleich Herrn Michael Trunkhardt zum neuen Mitglied des Vorstands der NanoFocus AG sowie zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Herr Trunkhardt trat sein Amt zum 01. Januar 2019 an. Weiterhin hat der langjährige Vorstand Marcus Grigat sein Amt als Vorstand der NanoFocus AG zum 31. März 2019 niedergelegt. Damit wird die NanoFocus AG künftig von Michael Trunkhardt als Alleinvorstand geleitet.

 

Oberhausen, den 23. April 2019

NanoFocus AG

Vorstand

Michael Trunkhardt

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NanoFocus AG, Oberhausen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NanoFocus AG, Oberhausen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018, sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NanoFocus AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken sowie und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieses Systems der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Köln, den 24. April 2019

Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Graf von Kanitz, Wirtschaftsprüfer

Schulz-Danso, Wirtschaftsprüfer

Die Kontaktdaten unserer weltweit vertretenen Vertriebspartner finden Sie auf www.nanofocus.de

NanoFocus AG
Max-Planck-Ring 48
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