NanoFocus AG

Oberhausen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

Allgemeines

Die NanoFocus AG hat ihren Sitz in Oberhausen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 13864 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) sowie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Die Rechnungslegung ist unter Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt. Für den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 ist das Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB für große Kapitalgesellschaften zugrunde gelegt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist unverändert nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

NanoFocus wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet und unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften. NanoFocus hat den Anhang um verschiedene freiwillige Angaben ergänzt, die nur für börsennotierte Gesellschaften verpflichtend sind, um die Transparenz zu erhöhen. Des Weiteren veröffentlicht NanoFocus auf freiwilliger Basis die individuellen Vorstandsgehälter.

Aufgrund elektronischer Rechenhilfen können sich bei den Angaben in TEUR Rundungsdifferenzen ergeben. EUR-Beträge werden gerundet ohne Nachkommastellen angegeben.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Soweit bei der Herstellung zur betriebsbereiten Nutzung wesentliche interne Aufwendungen anfallen, werden diese zu Standardkostensätzen als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Als Nutzungsdauer werden grundsätzlich drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Patents, ergibt. Individuell für Zwecke von NanoFocus erstellte Software, ERP-Software sowie umfangreiche Steuerungssoftware wird entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Forschungskosten werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst. Auf bestimmte Projekte entfallende Entwicklungskosten werden als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen. Werden die Entwicklungsprojekte durch öffentliche Zuschüsse gefördert, so werden die vereinnahmten Zuschüsse erfolgsneutral als Anschaffungskostenminderung erfasst. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über den Zeitraum abgeschrieben, in dem zukünftige Erlöse aus dem zugehörigen Entwicklungsprojekt erwartet werden. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sofern sich in Folgeperioden die Einschätzung hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Entwicklungsergebnisse negativ verändert, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Da eine Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in der Steuerbilanz unzulässig ist, entsteht gegenüber der Handelsbilanz eine temporäre Differenz, die sich innerhalb der geschätzten Nutzungsdauer auflösen wird. Auf diese Differenz werden passive latente Steuern abgegrenzt. Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen werden die direkt zurechenbaren Kosten einbezogen. Die Abschreibungen werden beim beweglichen Anlagevermögen linear vorgenommen; die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen vier bis acht Jahre, bei anderen Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis zehn Jahre. Geringwertige Anlagegüter zwischen 250 EUR und 1.000 EUR werden in einem Sammelkonto zusammengefasst und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis 250 EUR werden im Jahr ihres Zugangs in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen, beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen oder Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf vorhandene Demosysteme über insgesamt 76 TEUR vorgenommen. Zudem wurden Beteiligungen an Tochtergesellschaften von insgesamt 2.126 TEUR ausgebucht. Soweit die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. In die Herstellungskosten werden alle direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht mit in den Herstellungskosten berücksichtigt. Abschläge werden auf Vorräte in Abhängigkeit von ihrer Umschlagshäufigkeit sowie technischen Verwertbarkeit vorgenommen.

Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Bei den latenten Steuern wird gemäß § 274 HGB eine Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede gebildet. Latente Steuerschulden werden auf alle zukünftig zu versteuernden temporären Differenzen gebildet. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuernde Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert bzw. erhöht, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch voraussichtlich verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden somit nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des zukünftigen wirtschaftlichen Vorteils wahrscheinlich ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht miteinander saldiert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen im Hinblick auf ihren Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 (2) HGB mit dem ihrer jeweiligen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst und zum Barwert ausgewiesen.

Die übrigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden in Fremdwährung erfasste Vermögenswerte höchstens mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; nicht realisierte Gewinne werden bei langfristigen Fremdwährungsposten nicht erfasst.

Erläuterungen zur Bilanz

1 Anlagenspiegel

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen einen Buchwert in Höhe von 97 TEUR auf. Des Weiteren bestehen Forderungen auf Ergebnisabführung gegen die Breitmeier Messtechnik GmbH in Höhe von 290 TEUR.

3 Latente Steuern

Der Bewertung der latenten Steuern liegen ein Körperschaftsteuersatz von 15,825 % und ein Gewerbesteuersatz von 20,30 % zugrunde. Die passiven latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:

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2019
Temporäre Differenz Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
Aktivierte Entwicklungskosten 556 201

Im Berichtsjahr wurden im Zuge der planmäßigen Abschreibung der Buchwerte aktivierter Entwicklungsleistungen passive latente Steuern von TEUR 74 aufgelöst.

4 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt 7.373.480 EUR und ist eingeteilt in 7.343.480 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Gegenwert von umgerechnet je 1,00 EUR. Das gezeichnete Kapital hat sich im Geschäftsjahr infolge einer Kapitalerhöhung durch Ausnutzung des genehmigten Kapitals wie folgt entwickelt:

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EUR Anzahl
Stand: 1. Januar 2019 6.703.164 6.703.164
Barkapitalerhöhung vom 29.10.2019 +670.316 +670.316
Stand: 31. Dezember 2019 7.373.480 7.373.480

5 Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

Aus der Aktivierung der Entwicklungskosten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände von 556 TEUR ergibt sich, nach Abzug der passiven latenten Steuern in Höhe von 201 TEUR, ein nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von insgesamt 355 TEUR.

6 Genehmigtes Kapital/​Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 26.06.2019 um bis zu 2.851.582,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 2.851.582 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 1,00 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019).

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 26.06.2019 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 25.06.2024 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 3.351.582,00 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 3.351.582 neuen, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden (Genehmigtes Kapital 2019).

Die am 29. Oktober 2019 beschlossene Kapitalerhöhung der NanoFocus AG wurde vollständig platziert und das Grundkapital der Gesellschaft auf 7.373.480 EUR erhöht. Gezeichnet wurden die 670.316 neuen Aktien zu einem Bezugspreis von 1 Euro je Aktie von der Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen. Der strategische Partner erhöhte damit den Anteil am Grundkapital von NanoFocus auf 36,20 % (zuvor 29,82 %). Durch die Transaktion floss NanoFocus ein Bruttoemissionserlös von 670.316 EUR zu. Die Mittel dienen der Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit.

7 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert 10.747 TEUR.

8 Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklagen liegen bei 1.165 TEUR und sind gegenüber 2018 unverändert.

9 Sonstige Rückstellungen

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EUR
Personalrückstellungen 574.800
Abschlussprüfungs- und Beratungskosten 32.049
Archivierungskosten 14.000
Gewährleistungen 50.800
Drohverlustrückstellung 34.906
Gesamt 706.555

10 Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse, insbesondere Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln, aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen, sowie Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten von Seiten der NanoFocus AG bestehen zum 31. Dezember 2019 nicht.

11 Verbindlichkeitenspiegel

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Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von
von bis zu einem Jahr von mehr als einem Jahr von mehr als fünf Jahre Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 0 0 1
2. Erhaltene Anzahlungen 461 0 0 461
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 434 0 0 434
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 0 0 1
5. Sonstige Verbindlichkeiten 418 3.223 0 3.641
1.315 3.223 0 4.538

Von den sonstigen Verbindlichkeiten ist ein Betrag in Höhe von TEUR 2.000 gegenüber dem Hauptgesellschafter Carl Mahr Holding GmbH mit den 100.000 Geschäftsanteilen im Nennbetrag von jeweils EUR 1,00 an der Breitmeier Messtechnik GmbH gesichert. Die Nano-Focus AG ist verpflichtet, diese Sicherheit auf jederzeit mögliche schriftliche Anforderung der Anleihegläubigerin oder durch Dritte bestellten zu lassen. Weitere Sicherungen durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte, die über die branchenüblichen bzw. kraft Gesetzes entstehenden Sicherheiten hinausgehen, bestehen nicht.

Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

1 Umsatzerlöse

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Umsatz nach Business Unit JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut % TEUR %
Standard/​Labor 3.321 45 1.349 68 1.972 22
CSC 2.024 27 -30 -1 2.054 22
Mobility/​Custom/​OEM 1.352 18 2.918 -68 4.270 47
Semiconductor/​Electronics 751 10 -25 -3 776 9
7.448 100 -1.624 -18 9.072 100
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Umsatz nach Regionen JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut % TEUR %
Deutschland 4.893 66 -398 -8 5.291 58
Europa (außer Deutschland) 1.156 16 -591 -34 1.747 19
Asien 751 10 -24 -3 775 9
Nord-/​Südamerika 648 9 -611 -49 1.259 14
7.448 100 -1.624 -18 9.072 100

2 Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge

Im Geschäftsjahr entstanden Aufwendungen außerordentlicher Größe resultierend aus der Schließung des Tochterunternehmens NanoFocus Pte. Ltd., Singapur/​Singapur (145 TEUR) sowie aus der Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse (278 TEUR). Darüber hinaus ergaben sich außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der außerplanmäßigen Abschreibung vorhandener Demosysteme (insgesamt 76 TEUR). Die entsprechenden Beträge werden unter den Abschreibungen auf das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen ausgewiesen.

Zudem entstanden Erträge außerordentlicher Größe aus der Schließung des Tochterunternehmens NanoFocus Inc., McMinnville/​USA, (18 TEUR) und der Verschmelzungen der Tochterunternehmen mikroskin GmbH, Oberhausen, und NanoFocus Analytics GmbH, Duisburg, (42 TEUR). Die entsprechenden Beträge werden unter den sonstigen Erträgen ausgewiesen.

3 Angabe der Prüfungshonorare und sonstiger Beratungsleistungen

Als Honorare für den Abschlussprüfer wurde im Geschäftsjahr 2019 für Prüfungsleistungen ein Betrag in Höhe von 60 TEUR berücksichtigt, wobei ein Teilbetrag von 28 TEUR unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wird. Honorare für Bestätigungsleistungen oder Steuerberatungsleistungen fielen seitens des Abschlussprüfers nicht an.

Sonstige Angaben

1 Organe der Gesellschaft

Vorstand

Michael Hauptmannl, (CEO), Gernsbach, Dipl.-Chemiker (ab 01.01.2020)

Werner Ringel, (CEO), Rietberg, Dipl.-Ingenieur (ab 04.09.2019 bis 31.12.2019)

Michael Trunkhardt, (CEO), Geilenkirchen, Dipl.-Ingenieur (ab 01.01.2019 bis 04.09.2019)

Marcus Grigat, Vorstand Operations (COO), Wesel, Dipl.-Ingenieur (bis 31.03.2019)

Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Berichtsjahr auf rd. 185 TEUR. Diese gliedern sich wie folgt auf:

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Werner Ringel 59.000 EUR
Michael Trunkhardt 91.875 EUR
Marcus Grigat 34.562 EUR

In den Gesamtbezügen des Vorstandes sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 14 TEUR gewährt.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich satzungsgemäß aus drei Mitgliedern zusammen:

Ralf Terheyden, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Bad Zwischenahn, Aufsichtsratsvorsitzender.

Stephan Gais, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Mahr GmbH & Co. KG, Göttingen, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

Hans Wörmcke, Gründungsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der m-u-t AG, Geschäftsführer der EVAC GmbH, Heist.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf 56 TEUR.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden acht turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen durchgeführt.

Ersatzmitglied

Prof. Dr.-Ing. Stefan Altmeyer, Fachhochschule Köln, Institut für Angewandte Optik und Elektronik, Köln (bis 12.11.2019)

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats

Hans Hermann Schreier, Senior Advisor der Adrem Consulting GmbH, Oldenburg.

2 Arbeitnehmer

Im Durchschnitt * wurden (entsprechend der Größenmerkmale des Unternehmens nach § 267 HGB) folgende Arbeitnehmer in folgenden Gruppen beschäftigt:

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2019 2018
Angestellte in Vollzeit 40 42
Angestellte in Teilzeit 15 14
55 56

* Zur Durchschnittsermittlung wurden die jeweiligen Quartalsendbestände herangezogen.

Die NanoFocus AG beschäftigte außerdem durchschnittlich drei Praktikanten/​Diplomanden in 2019 (2018: vier) und eine Auszubildende (2018: zwei).

3 Anteilsbesitz

Zum 31. Dezember 2019 war die Gesellschaft an den folgenden Unternehmen beteiligt:

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Firma Sitz Beteiligungsart Eigenkapital 31. Dezember 2019 Anteile am Kapital % Jahresergebnis 2019 *)
Breitmeier Messtechnik GmbH Ettlingen Stammanteile 367 TEUR 100 290 TEUR *

*) vor Ergebnisabführung

Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Mit der Breitmeier Messtechnik GmbH besteht seit 2016 ein Gewinnabführungsvertrag. Entsprechend des Vertrags wird das von der Tochtergesellschaft erzielte Jahresergebnis 2019 im Wege der Gewinnabführung als Erträge aus Beteiligungen vereinnahmt.

4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen TEUR
für das Geschäftsjahr 2020 482
für die Geschäftsjahre 2021 bis 2024 1.528
für die Geschäftsjahre ab 2025 2.195
4.205

5 Konzernabschluss und Konzernzugehörigkeit

Die NanoFocus AG stellt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB auf freiwilliger Basis einen Konzernabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Die NanoFocus AG ist ein von der Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen (AG Göttingen, HRB 2398) abhängiges Unternehmen. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der beherrschenden Gesellschafterin, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, einbezogen.

6 Aktienrechtliche Angaben

Der Gesellschaft wurde im Dezember 2018 nach § 20 (1) und (3) AktG seitens der Carl Mahr Holding GmbH (AG Göttingen, HRB 2398) mitgeteilt, dass dieser unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien an der NanoFocus AG gehören. Die entsprechende Mitteilung nach § 20 (6) AktG wurde am 27. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht.

7 Nachtragsbericht

Ende November 2019 wurde Michael Hauptmannl als Alleinvorstand ab dem 01.01.2020 berufen. Er folgt auf Herrn Werner Ringel der seit September 2019 die Geschäfte als Interimsvorstand geführt hat.

Der Gesellschaft wurde im April 2020 nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr GmbH & Co. KG (Göttingen, HRB 3519) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr GmbH & Co. KG über die Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH, Göttingen, die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Zudem wurde nach § 20 Abs. 4 AktG seitens der Carl Mahr Holding GmbH (Göttingen, HRB 2398) mitgeteilt, dass ihr eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Des Weiteren wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH (Göttingen, HRB 204185) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH über die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Außerdem wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Beteiligungs GmbH (Göttingen, HRB 204207) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, über die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen.

Die entsprechende Mitteilung nach § 20 (6) AktG wurde am 06. April 2020 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht.

Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Geschäftsverlauf sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig absehbar.

Zur Vermeidung einer sich aus den aktuellen für 2020 gesteckten Umsatz- und Ergebniszielen voraussichtlich ergebenden Liquiditätsunterdeckung wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 EUR abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 EUR abgelöst. Die neuen liquiden Mittel können in vier Tranchen von jeweils 250.000 EUR abgerufen werden. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt. Die weitgehende Erreichung der für 2020 und 2021 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele wird - auch unter Berücksichtigung der oben beschriebenen zusätzlich zur Verfügung stehenden Liquidität - als erforderlich angesehen, um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft für die kommenden zwölf Monate aufrecht erhalten zu können. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2020 und 2021 die zum Zeitpunkt der Berichtserstellung an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, erreicht werden. Für 2021 gehen wir im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie von einer weitgehenden Normalisierung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft aus. Dennoch wurden die Umsatz- und Ergebniserwartungen im Vergleich zur ursprünglichen Planung für 2021 insbesondere aufgrund von einer anzunehmenden verminderten Investitionsbereitschaft reduziert.

Im Falle eines erfolgreichen Verkaufs des Geschäftsbereiches Semiconductor stünden der Gesellschaft zusätzliche liquide Mittel zur Verfügung, die zur Rückführung des zwischenzeitlich aufgenommenen Fremdkapitals genutzt werden könnten.

Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrecht erhält und, zur Vermeidung einer bereits absehbaren Unterdeckung, noch leistet; hierfür wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 abgelöst und

dass die für 2020 und 2021 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

 

Oberhausen, den 17. Juni 2020

NanoFocus AG

Vorstand

Michael Hauptmannl

Lagebericht der NanoFocus AG für das Geschäftsjahr 2019 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

Inhaltsverzeichnis

I. Grundlagen der Gesellschaft

II. Wirtschaftsbericht

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

IV. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG

I. Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell

Die NanoFocus AG ist international auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und über ihre Tochtergesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen, (BMT) auch im Bereich der taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten der NanoFocus AG sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen. Durch ihre Technologie ermöglicht NanoFocus Kunden und Partnerunternehmen die Herstellung innovativer Produkte und die Umsetzung effizienter Fertigungsverfahren. Die drei Hauptproduktlinien sind die Analysesysteme μsurf, μscan und μsprint. Daneben bietet die Gesellschaft ergänzende Dienstleistungen und die zum Betrieb notwendige Systemsoftware an.

Die NanoFocus AG bietet ihre Messlösungen und -systeme nicht nur konform zu nationalen und internationalen Standards an, sondern setzt das im Bereich der 3D-Messtechnik langjährig erworbene Expertenwissen auch in Normungsausschüssen ein. Durch diese zweigleisige Vorgehensweise werden eine hohe Qualität der Produkte und ein technologischer Fortschritt gegenüber dem Wettbewerb gewährleistet.

Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Seit dem 1. März 2017 ist das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet.

Die Gesellschaft ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) sowie OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit) zertifiziert. Die NanoFocus AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2019 im Durchschnitt 55 (Vorjahr: 56) Mitarbeiter. Zum 31. Dezember 2019 beträgt die Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis 40 (Vorjahr: 41). Geführt wird die NanoFocus AG von Michael Hauptmannl, der nach dem Ausscheiden der bisherigen Vorstände Werner Ringel (31. Dezember 2019), Michael Trunkhardt (04. September 2019) und Marcus Grigat (31. März 2019) seit Anfang 2020 als Vorstand die Geschäfte der Gesellschaft verantwortet.

Im April 2018 hat die NanoFocus AG einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 36,20 % (Stand 31. Dezember 2019) an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages liefert die NanoFocus AG seit dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich "Standard/​Labor" exklusiv zu vergünstigten Preisen an die Mahr-Gruppe. Mahr übernimmt im Gegenzug weltweit Marketing und Vertrieb dieser Produkte.

Die Gesellschaft hält eine hundertprozentige Beteiligung an der Breitmeier Messtechnik GmbH. Die Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) ist spezialisiert auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von optischen sowie taktilen Oberflächenmessgeräten. Hauptanwendungsfeld ist der Automobil- und Nutzfahrzeuge-Bereich.

Die Tochterunternehmen mikroskin GmbH, Oberhausen, und NanoFocus Analytics GmbH, Duisburg, waren bis zum 31. Dezember 2018 eigenständige Tochterunternehmen. Mit Wirkung zum 01. Januar 2019 erfolgten die Verschmelzungen beider Gesellschaften auf die NanoFocus AG. Sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden wurden buchhalterisch im Berichtsjahr übernommen und werden fortgeführt. Die beiden ausländischen Tochtergesellschaften NanoFocus Inc., McMinnville/​Oregon (USA) und NanoFocus Pte. Ltd. (Singapur) haben ihre operative Tätigkeit seit Mitte des Jahres 2018 eingestellt und wurden im Jahr 2019 liquidiert.

Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hat für NanoFocus eine strategische Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die eigene F&E-Abteilung, die dem Unternehmen die technologische Marktführerschaft und Wegbereiter-Funktion auf Dauer garantieren soll. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Schlüsselkunden sichert den Zugriff auf neues Wissen und schafft Akzeptanz im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Es liegt eine umfangreiche Technologiebasis vor, der ein langjähriger Prozess vorangegangen ist.

Die Aufwendungen für F&E (primär Personalkosten und Softwareentwicklungskosten) lagen bei NanoFocus, bezogen auf den in 2019 erzielten Gesamtumsatz, bei 11 % und reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte. Dieser Anteil soll in den Folgejahren stabil gehalten werden.

Es wurden im Geschäftsjahr 2019 keine Entwicklungskosten aktiviert (Vorjahr: TEUR 108).

Die Aktivierungsquote beträgt somit 0 % (Vorjahr: 9 %). Die Abschreibungen betrugen TEUR 205 (Vorjahr: TEUR 108). Im Vordergrund der NanoFocus-F&E-Aktivitäten stehen Entwicklungen zur Leistungssteigerung der Produkte, zur bedarfsgerechten Anwendung durch den Kunden sowie zur Qualitätsoptimierung der Fertigung.

II. Wirtschaftsbericht

Weltwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft verlor im Laufe des Jahres 2019 weiter an Schwung. Der zyklische Abschwung wurde durch den Wandel in der Automobilindustrie, die wirtschaftliche Neuausrichtung in China sowie den zunehmenden Protektionismus verstärkt. Zu Jahresbeginn 2019 ging der Internationalen Währungsfonds (IWF) noch von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,5 % aus. Die tatsächliche Entwicklung lag mit geschätzt 2,9 % deutlich unter der Prognose. Die industrielle Produktion stieg im Jahr 2019 um geschätzt 0,8 % (2018: 3,1 %).

Zielbranchen für NanoFocus

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Die preisbereinigte Produktion im deutschen Maschinenbau hat nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ihr Vorjahresniveau um 3,2 % (vorläufiges Ergebnis; es stehen noch einige Korrekturen aus) verfehlt. Das führte in 35 % der Unternehmen zu Produktionsbehinderungen durch Auftragsmangel (Stand Oktober 2019). Während die Ausfuhr in die Industrieländer noch ins Plus gekommen sein dürfte, sind die Exporte in die Entwicklungs- und Schwellenländer, die auf einen Anteil von mehr als einem Drittel an der gesamten Maschinenausfuhr kommen, eindeutig zurückgegangen.

Weltweit sind die Automobilstückzahlen im Jahr 2019 um 5 % gesunken. Hauptsächlich getrieben wurde der Rückgang auf dem Weltmarkt durch die Entwicklung in China. Der chinesische Markt gab um 10 % nach. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung und der Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten trugen dazu bei. Investitionen in den konventionellen Powertrain waren durch die zunehmende Elektrifizierung stark reduziert.

Die deutsche Elektronikbranche zeigte sich wegen der konjunkturellen Abkühlung zurückhaltend. Produktion, Umsatz und Auftragseingang sind 2019 gesunken. Im gesamten Jahr 2019 gingen die Bestellungen um 3,2 % zurück. Die Inlandsaufträge (- 4,6 %) fielen doppelt so stark wie die Auslandsaufträge (- 2,2%). Während die Geschäftspartner aus der Eurozone 4,6 % weniger orderten als im Vorjahr, fiel der Rückgang der Bestellungen aus dem Nicht-Euroraum mit minus 0,8 % moderater aus.

Der Halbleitermarkt zeigte im Geschäftsjahr 2019 einen starken Rückgang, bedingt durch den negativen Effekt von Unsicherheiten wegen des Handelskonfliktes (China /​ USA), dem Brexit und die Situation des Automobilmarktes. Die Nachfrage im Jahr 2019 war für alle Halbleiter schwach.

Die Branche Sensorik und Messtechnik verzeichnet im Jahr 2019 ein Umsatzminus von 1 %. Die Investitionen stiegen um 4 %, die Exportquote sank um vier Prozentpunkte, die Anzahl der Mitarbeiter stieg um erwartete 3 %, verglichen zu den Vorjahresergebnissen.

Geschäftsverlauf bei der NanoFocus AG

Im Geschäftsjahr 2019 wurde nach dem Vorstandswechsel im Januar im April der Vorstand auf eine Person verkleinert und im September nochmals ausgetauscht. Der erwartete Geschäftszuwachs durch die Vertriebskooperation und den Halbleiterbereich blieb aus. Eine Korrektur der Strategie war notwendig. Es erfolgte eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen.

Technologischer Verlauf

Auf der Leitmesse Control in Stuttgart im Mai 2019 präsentierte die NanoFocus AG unter dem Stichwort "Multisensorik" erstmalig Systeme mit einer Kombination aus Konfokaltechnik, Weiß-lichtinterferometrie und taktiler Messtechnik. Neben einer Vielzahl von technischen Neuheiten wurde auch das neue Customer Support und Service Center dem Kunden vorgestellt.

Als gemeinschaftliches Projekt der NanoFocus und der Breitmeier Messtechnik wurde im Jahr 2019 das erste Weißlichtinterferometer als Standard-/​Labor-Gerät erfolgreich entwickelt und an den Kunden ausgeliefert. Weitere Geräte dieser Baureihe sollen in den Markt gebracht werden, so dass sich das Produktspektrum kontinuierlich vergrößert und weitere Kundensegmente erschlossen werden können.

Im Jahr 2019 konnten sowohl bei der NanoFocus AG neue Kunden gewonnen werden, die aus zukunftsweisenden Bereichen, wie z.B. der Medizintechnik, stammen.

So wurde ein OEM-Konfokalsensor evaluiert und ins Feld gebracht, der in mit einem kollaborierenden Roboter agiert. Der Roboter übernimmt in diesem Fall die variable Probenzuführung. In Zusammenarbeit mit einem Integrator aus dem Medizinbereich wurde ein System zur Messung der Oberflächenrauheit von verschiedenen Bauteilen in Betrieb genommen. Die präzise Probenzustellung erfolgt in diesem Fall über einen Roboter.

Der Bereich Mobility konnte sich auch mit neuen Produkten über die Grenzen des Bereichs Powertrain hinaus in Richtung neuer Zukunftsthemen orientieren. So wurde im Bereich Mobility in 2019 erfolgreich das erste System der neuen Baureihe µscan CLM - FC (Fuel-Cell) zur Prozesskontrolle bei der Herstellung von Brennstoffzellen im Markt eingeführt. Dieses System setzt neue Maßstäbe in puncto Präzision und Geschwindigkeit. Es ermöglicht so die hochgenaue und vollflächige Vermessung von Bipolarplatten als elementarem Bauteil von Brennstoffzellen. Die Kombination mit einem hochauflösenden 3D-Mikroskop ermöglicht zusätzlich zur großflächigen Bauteil-Vermessung eine detailgetreue Bestimmung der Rauheit und anderer Parameter nach gängigen internationalen Normen. Sowohl Werkzeugverschleiß als auch Fehler können so frühzeitig im Produktionsprozess erkannt werden. Die neue μscan CLM-FC Baureihe erlaubt also eine deutliche Zeit- und damit Kostenersparnis für die Anwender.

Das EU-Projekt Supersurf, in dem gemeinsam mit Herstellern von Wasserstoff-Brennstoffzellen schnelle und genaue optische 3D-Mess- und Analyseverfahren entwickelt wurden, konnte in 2019 erfolgreich abgeschlossen werden. Die NanoFocus AG ist dabei einer von 6 Projektpartnern, die gemeinsam an innovativen Qualitätslösungen für die Massenproduktion von Wasserstoff-Brennstoffzellen arbeiten.

Mit dem Gemeinschaftsprojekt Supersurf konnte sich die NanoFocus AG gegen 35 andere Kandidaten durchsetzen und zum Abschluss den Deutsch-Niederländischen Wirtschaftspreis 2019 gewinnen.

Wirtschaftlicher Geschäftsverlauf

NanoFocus konnte die Umsatzziele im Geschäftsjahr 2019 nicht erreichen. Die geplanten Umsatzerlöse wurden um 1.624 TEUR unterschritten. Die Gründe dafür sind niedrige Auftragseingänge in den Bereichen Custom und Semiconductor /​ Electronics im Vergleich zu den Planzahlen.

Das EBITDA lag bei -1,1 Mio. EUR (Planung: +0,2 Mio. EUR), das EBIT lag bei -1,8 Mio. EUR (Planung: leicht negatives EBIT).

Ertragslage

Die Umsatzerlöse sanken im Geschäftsjahr 2019 von 9.072 TEUR um 18 % auf 7.448 TEUR.

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Umsatz nach Business Unit JA 2019 Veränderung JA 2018 *)
TEUR % absolut % TEUR %
Standard/​Labor 3.321 45 1.349 68 1.972 22
CSC 2.024 27 -30 -1 2.054 22
Mobility/​Custom/​OEM 1.352 18 -2.918 -68 4.270 47
Semiconductor/​Electronics 751 10 -25 -3 776 9
7.448 100 -1.624 -18 9.072 100

*) Die Vergleichszahlen 2018 wurden an die neue Berichtsstruktur angepasst

NanoFocus hat die Einteilung der Umsätze nach Business Units angepasst. Dies war notwendig, da sich die Struktur der Business Units geändert hat. Der größte Teil der Produkte des Bereiches Standard/​Labor wird seit dem 1. Mai 2018 exklusiv durch die Mahr GmbH vertrieben. Der After Sales Service sowie alle Dienstleistungen werden durch die Business Unit Customer Support Center (CSC) dargestellt. Durch die Veränderung der Vertriebsstruktur wurden die Bereiche Mobility, Custom und OEM zusammengefasst. Die Business Unit Semiconductor/​Electronics (sowohl Systemverkauf als auch Service) wurde aufgrund des beabsichtigten Verkaufs dieser Geschäftssparte separiert.

Im Bereich Standard/​Labor verzeichneten wir in 2019 somit im ersten vollständigen Jahr der Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH, durch die geänderte Zuordnung, erwartungsgemäß einen Umsatzanstieg um 1.349 TEUR bzw. 68%. Die weitere Implementierung der erforderlichen Vertriebs- und Koordinationsprozesse bei Mahr und NanoFocus spielten auch in 2019 eine wesentliche Rolle.

Der Umsatz im Bereich CSC ist mit 2.024 TEUR im Vergleich zu 2018 stabil geblieben. Die bei unseren Kunden im Einsatz befindlichen Messsysteme sind auch weiterhin die Grundlage für eine konstantes Servicegeschäft.

Der Umsatz der neu zusammengeführten Business Unit Mobility /​ Custom /​ OEM ist in 2019 mit 1.352 T€ um 2.918 T€ bzw. 68% gesunken, was teilweise durch die Zuordnung zum Bereich Standard/​Labor seit 2019 bedingt ist.

Im Bereich OEM belieferte NanoFocus bis 2018 einen Weltmarktführer für Kugelprüfmaschinen im Bereich Ballistik. Durch den Verlust dieses Key Accounts verzeichnete NanoFocus Umsatzeinbußen von ca. 900 T€. Der Bereich Custom wurde nach dem Übergang der Vertriebsmitarbeiter zu Mahr im Mai 2018 von dem verbleibenden Vertrieb betreut. Daher kam es hier zu deutlichen Umsatzeinbußen, die nur teilweise durch den Bereich Standard /​ Labor aufgefangen wurden. Im Bereich Mobility ist die Anzahl der Systemauslieferungen von 7 Systemen in 2018 auf 3 Systeme in 2019 erwartungsgemäß zurückgegangen. Im Vorjahr wurde in diesem Bereich ein überproportionaler Umsatz aufgrund des Investitionsstaus in 2017 realisiert.

Die Business Unit Semiconductor verzeichnete im Vergleich zu 2018 Umsätze auf stabilem Niveau in Höhe von 751 T€. Im Vordergrund stand eine Fokussierung der Schlüsselkunden im asiatischen Markt.

Umsatzverteilung nach Regionen

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Umsatz nach Regionen JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut % TEUR %
Deutschland 4.893 66 -398 -8 5.291 58
Europa (außer Deutschland) 1.156 15 -591 -34 1.747 19
Asien 751 10 -24 -3 775 9
Nord-/​Südamerika 648 9 -611 -49 1.259 14
7.448 100 -1.624 -18 9.072 100

Die mit deutschen Kunden realisierten Umsatzerlöse reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 398 TEUR. Damit sank der inländische Umsatz um 8%. Der Umsatzanteil erhöhte sich nochmals und betrug 66% Im restlichen Europa sank der Umsatz um 591 T€ und 34%.

Dies ist im Wesentlichen auf den Umsatzeinbruch im Bereich Custom zurückzuführen. Der Umsatz im asiatischen Markt ist weitestgehend stabil geblieben und wurde fast ausschließlich im Bereich Semiconductor generiert. Der Umsatzrückgang in Nord- und Südamerika beläuft sich auf 611 T€ und 49% und ist eine Folge des Verlustes eines Schlüsselkunden im Bereich OEM sowie der Umstellung des Vertriebsmodells.

Der Umsatz pro Mitarbeiter ist, bezogen auf durchschnittlich 55 Vollbeschäftigte, um 27 TEUR auf 135 TEUR gesunken. Im Vorjahr wurden bei durchschnittlich 56 Vollbeschäftigten 162 TEUR Umsatz pro Mitarbeiter erzielt.

Ergebnisentwicklung *)

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Ergebnisentwicklung JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut TEUR
Umsatzerlöse 7.448 -18 -1.624 9.072
Sonstige Erträge 226 19 36 190
Gesamtleistung 7.849 -13 -1.155 9.004
Rohertrag 4.575 -16 -898 5.473
Personalaufwand 3.506 -9 -342 3.848
Sonst. betr. Aufwendungen 2.736 -18 -600 3.336
EBITDA -1.049 <-100 107 -1.156
Abschreibungen 713 -60 -1.058 1.771
Finanzergebnis -274 -38 168 -442
Beteiligungsergebnis ** 290 -34 -152 442
Steuerergebnis -76 >100 -75 -1
Ergebnis -1.674 -43 1.254 -2.928

*) ausgewählte Werte der Gewinn- und Verlustrechnung
**) Ergebnisabführung der BMT GmbH (Jahresüberschuss)

Die Gesamtleistung, die sich aus Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist um 13 % auf 7.849 TEUR gesunken. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 19% auf 226 TEUR. Im Wesentlichen beinhalten die sonstigen Erträge die Kostenbelastungen an Konzernunternehmen und an die Firma Mahr GmbH sowie Erträge aus der Schließung des Tochterunternehmens NanoFocus Inc. (18 TEUR) und der Verschmelzungen der Tochterunternehmen mikroskin GmbH und NanoFocus Analytics GmbH (42 TEUR).

Der Rohertrag sank um 898 TEUR bzw. 16 %. Die Rohertragsmarge, bezogen auf die erzielten Umsatzerlöse, stieg von 60,3 % auf 61,4 %.

Auf der Kostenseite wurden die Personalaufwendungen um 343 TEUR bzw. 9 % auf 3.506 TEUR reduziert. Maßgeblich hierfür war die Durchführung der Kurzarbeit in zweiten Geschäftshalbjahr 2019 sowie Einsparungen infolge der notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 600 TEUR bzw. 18 % auf 2.736 TEUR.

Die Abschreibungen in Höhe von 713 TEUR enthalten die Abschreibungen von 294 TEUR, die als in ihrer Höhe ungewöhnliche Abwertung auf nicht mehr gängige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse vorgenommen wurden. Außerdem wurden im Anlagevermögen außerplanmäßige Abschreibungen auf vorhandene Demosysteme über insgesamt 76 TEUR vorgenommen.

Im Steuerergebnis in Höhe von 72 TEUR wurden 74 TEUR im Zuge der planmäßigen Abschreibung der Buchwerte aktivierter Entwicklungsleistungen passive latente Steuern aufgelöst.

Auftragsentwicklung

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Auftragslage JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut TEUR
Auftragseingang 7.386 -28 -2.822 10.208
Auftragsbestand (zum Periodenende) 1.981 -3 -62 2.043

Der Auftragseingang ist in 2019 deutlich um 28 % bzw. 2.822 TEUR im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Auftragsbestand am 31. Dezember 2019 ist mit 1.981 TEUR um 62 TEUR und um 3 % niedriger als zum 31. Dezember 2018 ausgefallen.

Zum 31. März 2020 verzeichnet die NanoFocus AG einen Auftragseingang von 1.621 TEUR (+389 TEUR zum Vorjahr) sowie ein Auftragsobligo in Höhe von 1.618 TEUR (+381 TEUR zum Vorjahr).

Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt überwiegend durch Eigenkapital. Zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG wurde außerdem am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro aufgelöst. Die liquiden Mittel können in vier Tranchen von jeweils 250.000 Euro abgerufen werden. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt. Die Finanzierung wird durch ein Nachrangdarlehen ergänzt. Einzelne Aufträge werden auch durch Kundenanzahlungen vorfinanziert. Etwaige betragsmäßig und zeitlich befristete Anzahlungsbürgschaften werden - sofern erforderlich - durch Bürgschaften (Avale) im Rahmen einer Kautionsversicherung hinterlegt. Im Geschäftsjahr 2019 hat die NanoFocus AG eine Kapitalerhöhung erfolgreich platziert und hierdurch einen Gesamtbruttoemissionserlös von 670 TEUR erzielt.

Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 1.329 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kontokorrent-Kreditlinien

in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Derivative Finanzinstrumente werden durch die Nano-Focus AG weiterhin nicht in Anspruch genommen.

Investitionen

Die von der NanoFocus AG in 2019 durchgeführten Investitionen beliefen sich auf insgesamt 455 TEUR. Den Schwerpunkt bildete mit 391 TEUR die Aktivierung von Demosystemen im Anlagevermögen. Ferner wurden 7 TEUR in erworbene Lizenzen und 57 TEUR in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert.

Entwicklung des Cashflows und der liquiden Mittel

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Cashflow *) JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR Absolut TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 2.944 2.491 453
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -851 -1.328 477
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 189 1.179 -990
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -953 -3.957 3.004
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -1.615 -4.106 2.491
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 1.329 -1.615 2.944

*) Die Kapitalflussrechnung ist nach DRS 21 aufgestellt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit -851 TEUR negativ ausgefallen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von 189 TEUR beinhaltet im Wesentlichen mit - 350 TEUR die Zahlung der letzten Kaufpreisraten aus dem Erwerb der Anteile an der BMT, für die noch entsprechende Kaufpreisverbindlichkeiten bestanden. Demgegenüber steht die erhaltene Einzahlung aus der Begleichung der Forderungen gegenüber der BMT aus dem Ergebnisabführungsvertrag (EAV) in Höhe von 443 TEUR. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -953 TEUR betrifft insbesondere den Mittelzufluss aus der Barkapitalerhöhung (670 TEUR) und die Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung in Höhe von 1.350 TEUR. Zinsen wurden in Höhe von 273 TEUR (Vorjahr: 204 TEUR) gezahlt. Die Tilgungen und Zinszahlungen erfolgten - wie auch in Vorjahren - planmäßig.

Vermögenslage

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JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut TEUR
Anlagevermögen 4.642 1 26 4.615
Immaterielle Vermögensgegenstände 578 -27 -213 791
Sachanlagen 571 72 239 331
Finanzanlagen 3.493 0 0 3.493
Umlaufvermögen 5.331 -41 -3.644 8.976
Vorräte 3.451 -10 -394 3.844
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 551 -75 -1.637 2.188
Liquide Mittel 1.329 -55 -1.614 2.944
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 60 68 24 36
Eigenkapital 4.549 -18 -1.003 5.552
Fremdkapital 5.484 -32 -2.591 8.075
Verbindlichkeiten 4.538 -29 -1.857 6.395

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Während sich die Sachanlagen durch die Aktivierung von Demosystemen um 239 TEUR auf 571 TEUR erhöhten, reduzierte sich der Restbuchwert der aktivierten Entwicklungen aufgrund der planmäßigen Abschreibungen von 760 TEUR auf 556 TEUR.

Die Vorräte sind, bedingt durch eine in 2019 vorgenommenen Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse von 278 TEUR, um 394 TEUR auf 3.451 TEUR gesunken.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind um 1.637 TEUR gesunken. Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen einen Buchwert in Höhe von 387 TEUR auf. Darin enthalten sind Forderungen gegenüber der Breitmeier Messtechnik GmbH in Höhe von 290 TEUR, resultierend aus dem Ergebnisabführungsvertrag sowie TEUR 97 aus Lieferungen und Leistungen. Externe kundenseitige Forderungsausfälle sind im Geschäftsjahr 2019 nicht aufgetreten und werden auch aufgrund bisheriger Erfahrungen künftig nur eingeschränkt erwartet.

Die Eigenkapitalquote ist in 2019 durch die Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von 670 TEUR von 40,7 % auf 45,3 % gestiegen.

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich saldiert um 1.857 TEUR. Die langfristigen Verpflichtungen reduzierten sich aufgrund der planmäßig zum Endfälligkeitstermin am 6. Februar 2019 zurückgezahlten Wandelschuldverschreibung. Weiterhin stiegen die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen um 427 TEUR und es wurden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 788 TEUR zurückgeführt.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen vor allem die Umsatzentwicklung, das EBITDA und das EBIT. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren betreffen insbesondere die Innovations und Entwicklungsleistung sowie die Mitarbeiterentwicklung.

In Bezug auf die in 2019 erbrachten Innovations- und Entwicklungsleistungen ergaben sich folgende Kennzahlen:

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Entwicklungskennzahlen JA 2019 Veränderung JA 2018
TEUR % absolut TEUR
Entwicklungsaufwendungen 783 -34 -400 1.183
Entwicklungsintensität (Aufwand in Relation zum Umsatz) 10,5% k.A. -2,5 PP. 13,0%
Durchschnittliche Zahl der Entwicklungsmitarbeiter 11 -21 -3 14
ø Entwicklungsmitarbeiter in % der ø Arbeitnehmer 20,0% k.A. -5 PP. 25,0%

NanoFocus wird weiterhin als Entwicklungsdienstleister von namhaften Großunternehmen beauftragt.

Die NanoFocus AG beschäftigte zum Bilanzstichtag 55 Voll- und Teilzeitkräfte sowie ein Vorstandsmitglied. Weiterhin waren zwei Auszubildende sowie sechs Diplomanden und Praktikanten beschäftigt. In Summe sind dies 64 Mitarbeiter. Dies entspricht dem Vorjahresstand.

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Weltwirtschaft

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Wirtschaft in diesem Jahr weltweit dramatisch schrumpfen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit der schwersten globalen Rezession seit fast hundert Jahren. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte 2020 um 3 % zurückgehen, jene der Eurozone sogar um 7,5 %. Im Januar hatte der IWF für 2020 noch ein globales Wachstum von 3,3 % prognostiziert, die Eurozone sollte um 1,3 % zulegen.

Deutsche Konjunktur und Branchenprognosen

Die Ausbreitung des Corona-Virus hat die beginnende konjunkturelle Erholung abrupt gestoppt. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2020 deutlich zurückgehen. Das auf Basis der aktuellen Informationslage und dem sich abzeichnenden Verlauf in China wahrscheinlichste Szenario geht von einer wirtschaftlichen Erholung ab dem Sommer aus.

Prognose für die NanoFocus AG

Neben den konjunkturellen Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und Fachverbände beruhen unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 auf unserer eigenen Unternehmensplanung. Hier wurden insbesondere die Auftragslage, aktuelle Kundenprojekte, erwartete Auftragsanbahnungen, Kostenentwicklungen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe betrachtet. Erschwerend ist es eine verlässliche Prognose zu den Auswirkungen der COVID- 19 Pandemie zu geben. Trotzdem sieht es NanoFocus als unerlässlich an, die Planung 2020 anzupassen. Hierzu wird der Umsatzrückgang zum Zeitpunkt der Berichtserstellung und weitere erwartete Auswirkungen im zweiten Halbjahr berücksichtigt. Der Prognosezeitraum beläuft sich auf den Zeitraum von 18 Monaten ab dem 31. Dezember 2019.

Semiconductor /​ Electronics

NanoFocus hat sich entschieden den Bereich Semiconductor/​Electronics zu verkaufen, um sich zukünftig auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Da ein genauer Zeitpunkt des Verkaufs aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nicht zu bestimmen ist, wurde dieser weder in der Ergebnisprognose noch in der Liquiditätsplanung für das Geschäftsjahr 2020 berücksichtigt.

Mobility /​ Custom /​ OEM

Resultierend aus der Zusammenlegung der Bereiche Mobility /​ Custom /​ OEM erfolgte eine Neuausrichtung des Vertriebs. Im internationalen Geschäft wurde der Fokus auf die Intensivierung des Partnernetzwerkes gelegt. In der angepassten Prognose für das Jahr 2020 rechnen wir in dieser Business Unit mit einem Umsatzrückgang von 6 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 und bis zu 40 % zur ursprünglichen Umsatzplanung 2020.

Standard/​Labor

Der überwiegende Teil der Produkte des Bereichs Standard/​Labor wird seit dem 1. Mai 2018 von der Mahr GmbH vertrieben. Im Wesentlichen ist eine weitere Internationalisierung des Vertriebs und Marketing notwendig, um in den nächsten Jahren die gemeinsamen Planziele zu erreichen. Die ursprüngliche Prognose mit einer leichten Umsatzsteigerung in diesem Bereich wird aufgrund der momentanen wirtschaftlichen Entwicklung ebenfalls angepasst.

Wir rechnen in dieser Business Unit mit einem Umsatzrückgang von 17 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 und bis zu 25 % zur ursprünglichen Planung.

Customer Support Center (CSC)

Durch den Aufbau und Ausbau der Business Unit CSC wurde das Umsatzpotential im After Sales Service erhöht. Aufgrund der Pandemie rechnen wir in dieser Business Unit mit einem Umsatzrückgang von 14 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 und bis zu 25 % zur ursprünglichen Planung.

Der prognostizierte Umsatzrückgang in allen Business Units resultiert aus den folgenden Pandemie-Auswirkungen: Die Auslieferungen und Inbetriebnahmen der Messsysteme verzögern bzw. verschieben sich aufgrund von Werksschließungen und Besuchsverboten. Zudem können Serviceleistungen beim Kunden nicht durchgeführt werden. Es besteht eine stark nachlassende Investitionsbereitschaft unserer Kunden infolge der unsicheren wirtschaftlichen Lage. Die Einführung der Kurzarbeit bei NanoFocus und bei unseren Kunden erschwert die Vertriebs- und Verkaufsprozesse nachhaltig. Zudem sind Reisetätigkeiten im In- und Ausland nur eingeschränkt möglich.

Auf Basis der vorgenannten Umsatzprognosen für die vier Bereiche erwarten wir unverändert erhöhte Risiken aus der Vorfinanzierung der Projekte und des hierfür notwendigen Working Capitals. Dem schwierig einzuschätzenden Investitionsgütermarkt und den noch schwankenden globalen volks- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen begegnet Nano-Focus weiterhin mit einer differenzierten Betrachtung in drei Szenarien (Real-, Worst- und Best Case). NanoFocus wird zeitnah auf Veränderungen reagieren, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern und Einfluss auf die Geschäftsentwicklung nehmen sollten. Die Controlling-Instrumente sind sowohl personell als auch strukturell etabliert und werden entsprechend weiter intensiv eingesetzt, um sehr zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Gesamtaussage zur Prognose

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind die Auswirkungen der Pandemie in ihrem vollem Umfang nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Daher ist es erforderlich die Planungsparameter kontinuierlich zu analysieren und anzupassen. Im Vordergrund steht die Sicherung der Liquidität der Gesellschaft. Um eine Unterdeckung zu vermeiden, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro aufgelöst. Die neuen liquiden Mittel können in vier Tranchen von jeweils 250.000 Euro abgerufen werden. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Pandemie, des aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen planen wir vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatzrückgang von ca. 20 % im Vergleich zu Vorjahr und bis zu 25 % zur ursprünglichen Planung. Aufgrund dieser Umsatzentwicklung rechnen wir mit einer negativen EBITDA und EBIT-Marge.

Risikobericht

Risikomanagementsystem

Die NanoFocus AG ist ein international tätiges Technologieunternehmen und damit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der NanoFocus AG ein Überwachungssystem eingerichtet, mit dem alle wesentlichen sowie bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Risikomanagementsystem versetzt den Vorstand der NanoFocus AG in die Lage, die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Absicherung von Risiken einleiten zu können. In das Risikomanagement werden der Vorstand, die Abteilungsleiter, die Business-Unit-Leiter, Geschäftsführer der Tochterfirmen sowie als Kontrollorgan der Aufsichtsrat einbezogen.

Die systematische Verfolgung der Risikoentwicklung und Berichterstattung erfolgt in folgenden Controlling- und Berichtsinstrumenten:

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wöchentlicher Vertriebs-Jour Fixe mit Auftragseingang und Umsatzforecast

monatliches Controlling (insbesondere Vertriebsrisiken, finanzielle Risiken, IT-Risiken), gegebenenfalls auch in kürzeren Intervallen

regelmäßige Abteilungsleitersitzung

quartalsmäßige Arbeitssicherheitssitzung

externe Kommunikation (Lagebericht, Wertpapierprospekt, Reporting (Halbjahresbericht, Geschäftsbericht), Präsentationen, Corporate News)

fortlaufende interne und externe Verfolgung von relevanten Branchenberichten als Frühindikatoren und Benchmarks (VDMA, ZVEI, Konjunkturberichte, Berichte über Trendmärkte)

jährlicher Versicherungscheck - ergänzt um mandatierte externe Beratung

ISO 9001 Audits seit 2011

OHSAS 18001 Audits zur Arbeitssicherheit seit 2012

externe Strategieberatung und -überprüfung der formulierten Vorstandsstrategie durch den Aufsichtsrat

Die Risiken werden in Sitzungen des Vorstands mit den Fachbereichsleitern sowie den anderen genannten Gremien erörtert und beobachtet. Neben diesen regelmäßigen Terminen sind die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die Fachbereichsleiter verpflichtet, dem Vorstand im Bedarfsfall sofort über risikobehaftete Entwicklungen zu berichten.

Im Bedarfsfall erfolgt die Untersuchung von Risiken durch externe Gutachten und Prüfungen durch Dritte, z. B. Due-Diligence-Prüfungen im Rahmen von Finanztransaktionen. Der Aufsichtsrat erhält monatlich eine Übersicht über die wesentlichen finanziellen Kennzahlen sowie im Bedarfsfall explizite Informationen zu Risiken oder Kennzahlen.

Risikoinventur

Zum Bilanzstichtag war die NanoFocus AG im Wesentlichen folgenden Risiken ausgesetzt:

Umfeld-Risiken

Die konjunkturelle Entwicklung und die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Industrieunternehmen und der Forschungseinrichtungen können einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung der NanoFocus AG haben. Die Verschiebung oder Stornierung von Aufträgen kann bei NanoFocus zu erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen. Durch die internationale Ausrichtung und der Präsenz in unterschiedlichen Zielbranchen wird die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduziert. Insgesamt haben sich die Umfeld-Risiken seit dem 1. Januar 2019 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Finanzielle Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten

Liquiditätsrisiken

Angesichts der in den vergangenen Geschäftsjahren erzielten Ertrags- und Ergebnisentwicklungen können Liquiditätsengpässe nicht ausgeschlossen werden. Durch die am 29. Oktober 2019 beschlossene Barkapitalerhöhung flossen dem Unternehmen liquide Mittel in Höhe von 670 TEUR zu. Die Mittel dienen der Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit. Durch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie und den damit verbundenen Umsatzausfällen und -verschiebungen hat NanoFocus Maßnahmen getroffen, um den daraus resultierenden Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken:

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Stundung der Mietkosten für April und Mai bis Ende des Geschäftsjahres

Einführung der Kurzarbeit ab März 2020 für den überwiegenden Teil der Mitarbeiter

Stundung der Zinskosten des Darlehens der Kapilendo AG

Stundung der Zinskosten der Inhaberschuldverschreibungen der Mahr GmbH

Stundung der Sozialversicherungsbeiträge und Umsatzsteuer

Da diese Maßnahmen nicht ausreichen, um die durch die COVID-19 Pandemie bedingten Liquiditätsschwankungen entgegenzuwirken, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro aufgelöst. Somit verfügt die Gesellschaft zusätzlich über neue liquide Mittel in Höhe von 1.000.000 Euro. Die neuen liquiden Mittel können in vier Tranchen von jeweils 250.000 Euro abgerufen werden. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt.

Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 1.329 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Derivative Finanzinstrumente werden durch die NanoFocus AG nicht in Anspruch genommen.

Forderungsausfallrisiken

Basierend auf den Forderungsausfällen der Vergangenheit beurteilen wir das Forderungsausfallrisiko bei externen direkten Kunden der NanoFocus AG grundsätzlich als gering.

Die Forderungen gegenüber BMT schätzen wir zum Berichtszeitpunkt als unkritisch ein.

Marktpreisrisiken

NanoFocus ist aufgrund von verminderten Alleinstellungsmerkmalen Marktpreisrisiken ausgesetzt. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente kommen bei NanoFocus derzeit nicht zum Einsatz.

Technologie- und Entwicklungsrisiken

Bestehende Risiken durch neue technologische Entwicklungen, die das ganze Produktportfolio gefährden, werden als gering erachtet, da NanoFocus stets mit führenden wissenschaftlichen Instituten und innovativen Industriepartnern weltweit agiert und damit technologisch am Puls der Zeit bleibt.

Risiken aus der Vertriebstätigkeit

A. Bereiche Mobility /​ Custom /​ OEM und Semiconductor

Eine mangelnde Qualifizierung des Vertriebspersonals und eine eingeschränkte regionale Präsenz des Vertriebes (Ressourcenmangel) können dazu führen, dass Aufträge nicht an NanoFocus, sondern an Wettbewerber vergeben werden. Diesem Risiko ist die NanoFocus AG durch eine eingeleitete produkttechnische und strategische Neuausrichtung des Vertriebs entgegengetreten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus weiter auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren.

B. Bereich Standard/​Labor

Seit Mai 2018 verantwortet die Mahr GmbH exklusiv den Vertrieb im Bereich Standard/​Labor. Somit ist der Vertriebserfolg ausschließlich vom Vertragspartner Mahr abhängig, weshalb sich Risiken für die NanoFocus AG vor allem aus einer nicht ausreichend erfolgreichen Vertriebstätigkeit auf Seiten des Kooperationspartners ergeben. Diesbezüglich erwarten wir mittelfristig durch das weltweite Vertriebsnetzwerk von Mahr allerdings deutliche Skalierungseffekte und begegnen dem Risiko durch intensivere Koordination mit Mahr.

Produktions- und Beschaffungsrisiken

Die Fertigungsqualität wird bei NanoFocus durch Qualitätssicherungsprozesse und Qualitätsmanagement sichergestellt. Beschaffungsrisiken, wie z.B. Lieferverzögerungen, werden für kritische Bauteile begrenzt durch Rahmenlieferverträge und durch eine Produktionsplanung, die durch frühzeitige Beschaffung Zeitpuffer ermöglicht.

Personalrisiken

Personelle Risiken entstehen durch den Weggang oder die unzureichende Schulung von Mitarbeitern. NanoFocus begegnet diesem Risiko durch attraktive Arbeitsbedingungen in einem innovativen Umfeld.

Beschreibung möglicher Risikointerdependenzen

Kunden verstärken und verzögern oft ihre Investitionsausgaben oder versuchen, reaktiv auf veränderte Geschäftsumfelder oder Märkte, Bestellungen zu stornieren oder zu verschieben.

Denkbar ist auch eine vollständige Aufgabe der Investitionsabsicht. Dies kann zu Umsatzrückgängen und damit verbundenen Liquiditätsproblemen bei NanoFocus führen.

Die verspäteten Auslieferungen von Pilotprojekten mit Großkunden sowie die Vorfinanzierung dieser Projekte durch NanoFocus können zu Liquiditätsengpässen führen.

Zur Stärkung der Liquidität hat der Vorstand über das Jahr 2019 hinweg Maßnahmen umgesetzt. Auch künftige Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung werden weiterhin identifiziert, evaluiert und vorbereitet.

Bestandsgefährdende Risiken

Eine Fortführung des Geschäfts ist unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzplanung gefährdet. Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Geschäftsverlauf sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig absehbar.

Zur Vermeidung einer sich aus den aktuellen für 2020 gesteckten Umsatz- und Ergebniszielen voraussichtlich ergebenden Liquiditätsunterdeckung wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro abgelöst. Die neuen liquiden Mittel können in vier Tranchen von jeweils 250.000 Euro abgerufen werden. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt. Die weitgehende Erreichung der für 2020 und 2021 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele wird - auch unter Berücksichtigung der oben beschriebenen zusätzlich zur Verfügung stehenden Liquidität - als erforderlich angesehen, um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft für die kommenden zwölf Monate aufrecht erhalten zu können. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2020 und 2021 die zum Zeitpunkt der Berichtserstellung an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, erreicht werden. Für 2021 gehen wir im Hinblick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie von einer weitgehenden Normalisierung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft aus. Dennoch wurden die Umsatz- und Ergebniserwartungen im Vergleich zur ursprünglichen Planung für 2021 insbesondere aufgrund von einer anzunehmenden verminderten Investitionsbereitschaft reduziert.

Im Falle eines erfolgreichen Verkaufs des Geschäftsbereiches Semiconductor stünden der Gesellschaft zusätzliche liquide Mittel zur Verfügung, die zur Rückführung des zwischenzeitlich aufgenommenen Fremdkapitals genutzt werden könnten.

Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus AG durch den Vorstand

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind bei NanoFocus schon deutliche wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie spürbar. NanoFocus plant aus diesem Grund einen Umsatzrückgang um 19% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019. In der ursprünglichen Planung ist die Gesellschaft noch von einer Umsatzsteigerung um, 9% im Vergleich zu 2019 ausgegangen.

Für NanoFocus bestehen im Wesentlichen Risiken aus der Vertriebskooperation mit Mahr. Insbesondere sind Optimierungen im Bereich der Produkt- und Vertriebsstruktur geplant.

Um ein besseres operatives Ergebnis (EBITDA) zu erzielen, wird NanoFocus die Personal- und Betriebskosten weiter reduzieren und die Produktfamilie einer Kostenoptimierung unterziehen.

NanoFocus hat gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Mahr die bestandsgefährdenden Risiken durch die COVID-19 Pandemie identifiziert. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrecht erhält und, zur Vermeidung einer bereits absehbaren Unterdeckung, noch leistet; hierfür wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 abgelöst und

dass die für 2020 und 2021 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

Chancenbericht

Technologische Marktführung

NanoFocus ist in einem Zukunftsmarkt mit großem Potenzial und überproportionalem Wachstum gut positioniert und technologisch auf gleichem Niveau mit den Marktführern. Durch die Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH können wesentlich mehr Märkte adressiert werden. Auf diesem Weg können Skalierungseffekte im Systemverkauf erzielt werden. Bei der berührungslosen 3D-Oberflächenanalyse zählt das Unternehmen zu den innovativsten Ausrüstern weltweit. Es gibt durch die technologische Komplexität hohe Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen. Neue Produkte bzw. Produktfamilien, die intern in Entwicklung sind, bestätigen die technische Führungsrolle im Bereich konfokaler und berührungsloser industrieller Messtechnik.

Großer Kundenstamm und umfangreiches Partnernetzwerk

Durch ca. 1.200 verkaufte Systeme und eine Marktpräsenz von über 20 Jahren ist ein stabiler und großer Kundenstamm entstanden, der zukünftig primär für das Servicegeschäft relevant ist. Im Laufe der Zeit hat sich zudem ein umfangreiches Partner-Netzwerk mit führenden Institutionen, Verbänden und Experten aus Forschung und Industrie entwickelt. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren.

Gutes Markenimage - hohes Vertrauen

Die Aktienkursnotierung im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse, Präsentationen im In- und Ausland sowie Messeteilnahmen haben zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens beigetragen. Die NanoFocus AG verfügt über ein außerordentlich innovatives Markenimage.

Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Märkte

Durch die Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Absatz- und Beschaffungsmärkte kann NanoFocus Nischen- und Spezialbereiche besetzen. Zum Bereich Mobility /​ Custom /​ OEM zählen unter anderem die Schwerpunkte Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, E-Fahrzeuge, Materialforschung und Medizintechnik. Dieser Marktzugang ist für größere Anbieter wenig zugänglich und finanziell oft nicht attraktiv.

Die Mahr-Gruppe wird weiter international die Produkte des Bereichs Standard/​Labor vertreiben.

Finanzierungsmöglichkeiten durch Listing der Aktie

Durch die Einbeziehung in den Börsenhandel sind die Voraussetzungen für weitere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. NanoFocus hat dadurch die Chance auf eine bankenunabhängige Eigenkapitalfinanzierung.

Leistungssteigerung durch Nanotechnologie

Der Trend der Miniaturisierung ist mittlerweile industriell motiviert. Industrielle Wertsteigerungen finden zunehmend in mikro- und nanoskaligen Messbereichen in der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte statt.

Nutzung der Trendmärkte

Die Großindustrie hat die Zielmärkte von NanoFocus als Schlüssel für die Effizienz- und Leistungssteigerung identifiziert. Dadurch bestehen gute Möglichkeiten, mit namhaften internationalen Unternehmen zusammenzuarbeiten.

100%-Qualitätsbewusstsein in der produzierenden Industrie

Die Trends zur Miniaturisierung, zu mehr Hightech-Entwicklungen und zur vollständigen Qualitätskontrolle sind gute Voraussetzungen, um NanoFocus-Produkte international zu verkaufen. Ebenfalls begünstigend wirken sich die stark gestiegenen Qualitätsansprüche in der Ein- und Ausgangskontrolle aus. Die von NanoFocus entwickelten Technologien sind mittlerweile auf breiter industrieller Ebene relevant.

Förderliche gesetzliche Rahmenbedingungen

Innovative Förderschwerpunkte sind zunehmend in der Photonik und in der E-Mobilität zu finden. Die steigenden Ansprüche an optische 3D-Technologien und funktionale Oberflächen begünstigen die Geschäftsaktivitäten der NanoFocus AG.

IV. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG

Abhängigkeitsbericht

Zwischen der Carl Mahr Holding GmbH, die durch eine gesicherte Präsenzmehrheit in der Hauptversammlung die faktische Mehrheit der Stimmrechte kontrolliert, und der Gesellschaft besteht kein Beherrschungsvertrag. Der Vorstand der NanoFocus AG hat daher gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt.

Der Vorstand hat am Ende des Berichts folgende Erklärung abgegeben: "Unsere Gesellschaft hat im Berichtsjahr nach den Umständen, die - soweit wir dies feststellen konnten - dem in diesem Geschäftsjahr amtierenden Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist auch durch getroffene oder unterlassene Maßnahmen nicht benachteiligt worden."

 

Oberhausen, den 17. Juni 2020

NanoFocus AG

Der Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NanoFocus AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NanoFocus AG, Oberhausen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NanoFocus AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom l.Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf den Abschnitt "7 Nachtragsbericht" im Anhang und den Abschnitt "Bestandsgefährdende Risiken" und die Abschnitte "Bestandsgefährdende Risiken" sowie "Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus AG durch den Vorstand" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzplanung die Fortführung des Geschäfts gefährdet ist. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrecht erhält und, zur Vermeidung einer bereits absehbaren Unterdeckung, noch leistet; hierfür wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 abgelöst, und

dass die für 2020 und 2021 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Essen, 17. Juni 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Breh, Wirtschaftsprüfer

Keil, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

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31.12.2018
EUR EUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 555.608,00 760
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 22.155,49 31
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1,00 0
577.764,49 791
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 433.967,95 185
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 136.831,00 146
570.798,95 331
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 3.493.156,11 3.493
4.641.719,55 4.615
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.758.744,59 2.104
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 1.141.682,21 1.373
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 543.011,76 293
4. Geleistete Anzahlungen 7.500,00 75
3.450.938,56 3.845
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 132.207,92 951
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 387.280,26 1.090
3. Sonstige Vermögensgegenstände 31.493,83 147
550.982,01 2.188
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1.329.238,42 2.943
5.331.158,99 8.976
C. Rechnungsabgrenzungsposten 59.968,15 36
10.032.846,69 13.627

Passiva

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31.12.2018
EUR EUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7.373.480,00 6.703
II. Kapitalrücklage 10.746.925,96 10.747
III. Gewinnrücklagen 1.165.000,00 1.165
19.285.405,96 18.615
IV. Verlustvortrag -13.063.180,80 -10.135
V. Jahresfehlbetrag -1.673.564,81 -2.928
4.548.660,35 5.552
B. Rückstellungen
1. Sonstige Rückstellungen 706.554,89 1.362
2. Steuerrückstellungen 1.041,00 0
707.595,89 1.362
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 0,00 1.350
davon konvertibel EUR 0,00 (Vj. TEUR 1.350)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 178,14 0
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 461.015,50 34
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 433.765,51 1.222
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.341,31 306
6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.641.496,59 3.483
davon aus Steuern EUR 76.818,36 (Vj. TEUR 44)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 4.718,97 (Vj. TEUR 0)
4.537.797,05 6.395
D. Rechnungsabgrenzungsposten 38.080,00 43
E. Passive latente Steuern 200.713,40 275
10.032.846,69 13.627

Gewinn- und Verlustrechnung für 2019

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2018
EUR EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 7.448.472,90 9.072
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 174.124,86 -258
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 390.312,03 365
4. Sonstige betriebliche Erträge 226.425,49 190
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 1.171,98 (Vj. TEUR 0)
8.239.335,28 9.369
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2.955.239,77 3.289
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 91.794,42 52
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 2.940.723,49 3.274
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 564.884,93 574
davon für Altersversorgung EUR 32.569,21 (Vj. TEUR 30)
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 418.655,14 343
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 294.056,71 1.428
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.736.124,80 3.336
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 2.995,93 (Vj. TEUR 1)
10.001.479,26 12.296
9. Erträge aus Beteiligungen 290.425,31 443
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 290.425.31 (Vj. TEUR 443)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 38,27 26
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (Vj. TEUR 26)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 141
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 273.767,26 327
davon Aufwendungen aus der Abzinsung EUR 0,00 (Vj. TEUR 4)
16.696,32 1
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -73.888,85 0
davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 73.888,10 (Vj. TEUR 0)
14. Ergebnis nach Steuern -1.671.558,81 -2.927
15. Sonstige Steuern 2.006,00 1
16. Jahresfehlbetrag -1.673.564,81 -2.928
17. Verlustvortrag -13.063.180,80 -10.135
18. Bilanzverlust -14.736.745,61 -13.063

Entwicklung des Anlagevermögens 2019

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.283.961,95 0,00 0,00 3.283.961,95
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.342.170,85 6.854,40 0,00 1.349.025,25
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.234.190,22 0,00 0,00 5.234.190,22
9.860.323,02 6.854,40 0,00 9.867.177,42
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 918.083,21 391.375,83 12.703,29 1.296.755,75
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 423.492,00 57.253,99 0,00 480.745,99
1.341.575,21 448.629,82 12.703,29 1.777.501,74
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 5.618.951,24 0,00 2.125.795,13 3.493.156,11
5.618.951,24 0,00 2.125.795,13 3.493.156,11
16.820.849,47 455.484,22 2.138.498,42 15.137.835,27
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Kumulierte Abschreibungen
01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019
EUR EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2.523.819,38 204.534,57 0,00 2.728.353,95
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.311.380,36 15.489,40 0,00 1.326.869,76
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.234.189,22 0,00 0,00 5.234.189,22
9.069.388,96 220.023,97 0,00 9.289.412,93
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 732.772,32 132.193,18 2.177,70 862.787,80
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 277.477,00 66.437,99 0,00 343.914,99
1.010.249,32 198.631,17 2.177,70 1.206.702,79
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 2.125.791,13 0,00 2.125.791,13 0,00
2.125.791,13 0,00 2.125.791,13 0,00
12.205.429,41 418.655,14 2.127.968,83 10.496.115,72
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Buchwerte
31.12.2019 31.12.2018
EUR TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 555.608,00 760
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 22.155,49 31
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1,00 0
577.764,49 791
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 433.967,95 185
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 136.831,00 146
570.798,95 331
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 3.493.156,11 3.493
3.493.156,11 3.493
4.641.719,55 4.615