NanoFocus AG

Oberhausen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NanoFocus AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der NanoFocus AG, Oberhausen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der NanoFocus AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden, für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung dieses Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere:

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den Bericht des Aufsichtsrats

und den Brief des Vorstands an die Aktionäre sowie das Interview mit dem Vorstand,

aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Konzernlageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf den Abschnitt "5.7 Nachtragsbericht" des Konzernanhangs und die Abschnitte "Bestandsgefährdende Risiken" sowie "Gesamtaussage zur Risikosituation des NanoFocus Konzerns durch den Vorstand" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzplanung die Fortführung des Geschäfts gefährdet ist Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrechterhält,

dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH eine zusätzlich benötigte finanzielle Unterstützung aus der am 7. Mai 2021 vereinbarten Ausweitung der Darlehenssumme um 1.000.000 EUR bei Bedarf zur Verfügung stellt und

dass die für 2021 und 2022 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

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holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Essen, 23. Juni 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Breh, Wirtschaftsprüfer

Keil, Wirtschaftsprüfer

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die NanoFocus AG hat ihren Sitz in Oberhausen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 13864 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB. Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Bis zum 30. Juni 2020 war das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Die Aktien werden im Rahmen eines Primärlistings weiterhin im Freiverkehr der Börse München gehandelt und die NanoFocus unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften.

Die Gesellschaft stellt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB zum 31. Dezember 2020 einen Konzernabschluss, aufgrund der Unterschreitung der Größenkriterien des § 293 HGB auf freiwilliger Basis, nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Die Rechnungslegung ist unter Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt. Für den Konzernabschluss ist das Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB für große Kapitalgesellschaften zugrunde gelegt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Aufgrund elektronischer Rechenhilfen können sich bei den Angaben in TEUR Rundungsdifferenzen ergeben. EUR-Beträge werden gerundet ohne Nachkommastellen angegeben.

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1. Konsolidierung und Konzernstruktur

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde die Gesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH (Ettlingen) im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die NanoFocus AG hält an dem Tochterunternehmen eine hundertprozentige Beteiligung am Kapital.

2.2. Konsolidierungsgrundsätze

Der in den Konzernabschluss einbezogene Abschluss des Tochterunternehmen Breitmeier Messtechnik GmbH wird entsprechend den Anforderungen des § 308 HGB auf Basis der für die NanoFocus AG als Mutterunternehmen anwendbaren Bewertungsmethoden einheitlich bewertet. Abweichungen von diesem Grundsatz sind, falls notwendig, gesondert erläutert.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode (§ 301 {1} HGB) und unter Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungsbuchwerte mit dem auf diese entfallenden Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt ihres Erwerbs bzw. ihrer Erstkonsolidierung. Ein im Falle eines erworbenen Tochterunternehmens nach Kaufpreisallokation verbleibender Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Zur Schuldenkonsolidierung sind Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen miteinander verrechnet worden. Eine Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen war nicht erforderlich.

Konzerninterne Umsatzerlöse, Materialaufwendungen sowie andere zwischen Konzerngesellschaften erzielte Aufwendungen und Erträge werden durch Konsolidierung eliminiert. Zwischengewinne aus Lieferungen und Leistungen oder anderen entgeltlichen Übertragungen werden entsprechend § 304 HGB ebenfalls eliminiert. Aus Konsolidierungsmaßnahmen entstandene latente Steuern sind im Konzernabschluss berücksichtigt.

2.3. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

(a) Immaterielle Vermögensgegenstände und aktivierte Entwicklungen

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Soweit bei der Herstellung zur betriebsbereiten Nutzung wesentliche interne Aufwendungen anfallen, werden diese zu Standardkostensätzen als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Als Nutzungsdauer werden grundsätzlich drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Patents, ergibt. Individuell für Zwecke von NanoFocus erstellte Software, ERP-Software sowie umfangreiche Steuerungssoftware werden entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Forschungskosten werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst. Auf bestimmte Projekte entfallende Entwicklungskosten werden als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn sicher ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen. Werden die Entwicklungsprojekte durch öffentliche Zuschüsse gefördert, so werden die vereinnahmten Zuschüsse erfolgsneutral als Anschaffungskostenminderung erfasst. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über den Zeitraum abgeschrieben, in dem zukünftige Erlöse aus dem zugehörigen Entwicklungsprojekt erwartet werden (grundsätzlich drei bis fünf Jahre). Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sofern sich in Folgeperioden die Einschätzung hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Entwicklungsergebnisse negativ verändert, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Da eine Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in der Steuerbilanz unzulässig ist, entsteht gegenüber der Handelsbilanz eine temporäre Differenz, die sich innerhalb der geschätzten Nutzungsdauer auflösen wird. Auf diese Differenz werden passive latente Steuern abgegrenzt. Im Geschäftsjahr 2020 fielen im NanoFocus-Konzern Forschungs- und Entwicklungskosten von insgesamt 769 TEUR an (Vorjahr: 1.190 TEUR). Hiervon wurde wie bereits im Vorjahr ein Betrag von 0 TEUR unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.

Aus Unternehmenserwerben resultierende derivative Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwills) werden auf der Aktivseite gesondert ausgewiesen und planmäßig linear abgeschrieben. Die erwartete Abschreibungsdauer orientiert sich an der Schätzung, über welchen Zeitraum der immaterielle Vermögensgegenstand genutzt werden wird.

(b) Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen werden die direkt zurechenbaren Kosten einbezogen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögensgegenstände.

Für die Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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Nutzungsdauer
Technische Anlagen und Maschinen 4 bis 8 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre
Geringwertige Anlagegüter zwischen 250 und 1.000 EUR 5 Jahre
Geringwertige Anlagegüter bis 250 EUR 1 Jahr

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen oder Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Demosysteme im Anlagevermögen von insgesamt 150 TEUR vorgenommen. Soweit die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.

(c) Vorratsvermögen

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. In die Herstellungskosten werden alle direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht mit in den Herstellungskosten berücksichtigt. Abschläge werden auf Vorräte in Abhängigkeit von ihrer Umschlagshäufigkeit sowie technischen Verwertbarkeit vorgenommen.

(d) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen. Sonstige Vermögensgegenstände sind zum Erfüllungsbetrag bilanziert. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden in Fremdwährung erfasste Vermögenswerte höchstens mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; nicht realisierte Gewinne werden bei langfristigen Fremdwährungsposten nicht erfasst.

(e) Latente Steuern

Bei den latenten Steuern wird gemäß § 306 HGB bzw. § 274 HGB eine Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Latente Steuerschulden werden auf alle zukünftig zu versteuernden temporären Differenzen gebildet.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuernde Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert bzw. erhöht, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch voraussichtlich verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden somit nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des zukünftigen wirtschaftlichen Vorteils wahrscheinlich ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht miteinander saldiert, Posten nach § 306 HGB mit denjenigen nach § 274 HGB zusammen ausgewiesen. Das Mutterunternehmen sowie die Tochterunternehmen unterliegen als steuerlich selbstständige Einheiten und aufgrund unterschiedlicher Standorte unterschiedlichen Ertragsteuersätzen. Maßgebend für die Bewertung der Steuerlatenzen sind die individuellen steuerlichen Verhältnisse der einzelnen Unternehmen.

(f) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen im Hinblick auf ihren Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 (2) HGB mit dem ihrer jeweiligen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst und zum Barwert ausgewiesen.

(g) Lieferantenverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten

Die Lieferantenverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert. Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

(h) Fremdwährungsumrechnung

Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro. Da der Einzelabschluss der in den Konzern einbezogenen Gesellschaft auch in Euro aufgestellt wird, erfolgte im Geschäftsjahr 2020 keine Fremdwährungsumrechnung.

3. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie der Finanzanlagen ist aus dem Konzern-Anlagenspiegel ersichtlich.

3.1. Immaterielle Vermögensgegenstände

Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen Lizenzen in Höhe von 988 TEUR beinhalten insbesondere die im Rahmen der Akquisition der BMT zum 31. Dezember 2015 erworbenen und im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten immateriellen Vermögensgegenstände (Rechte an Entwicklungen und stille Reserven) von 906 TEUR. Zudem wird zum Berichtszeitpunkt ein aus dem Erwerb der BMT resultierender Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 583 TEUR ausgewiesen, dem nach § 309 (1) i.V.m. § 253 (3) Satz 3f. HGB eine erwartete Nutzungsdauer von zehn Jahren zugrunde liegt.

3.2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

In den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte in Höhe von 1.715 TEUR (Vorjahr: 352 TEUR) enthalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 524 (Vorjahr: 20 TEUR) bestehen vollständig aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit bis zu einem Jahr.

Weitere 47 TEUR (Vorjahr: 73 TEUR) entfallen auf sonstige Vermögensgegenstände, die im Wesentlichen Forderungen aus Bezug von Kurzarbeitergeld beinhalten. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Im Vorjahr hatten 6 TEUR eine Restlaufzeit von über einem Jahr und der verbleibende Teil hatte eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Im Vergleich zum Vorjahr werden die Forderungen gegen Unternehmen des Carl Mahr Holding GmbH Konzerns unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen und da auch bereits im Vorjahr eine Präsenzmehrheit bestanden hat wurden die Vorjahreswerte angepasst. Es wurden bei den Vorjahrswerten 20 TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistung in die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen umgegliedert.

3.3. Rechnungsabgrenzungsposten

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Disagio von 0,2 TEUR enthalten.

3.4. Latente Steueransprüche/​ Latente Steuerschulden

Der Bewertung der latenten Steuern liegt ein Körperschaftssteuersatz von 15,825 % und ein Gewerbesteuersatz von 20,30 % zugrunde, woraus sich für die deutschen Konzerngesellschaften unverändert zum Vorjahr ein durchschnittlicher Ertragssteuersatz von 36,125 % ergab, welcher für die Bewertung latenter Steuerposten verwendet wurde.

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen und auf steuerliche Verlustvorträge entfallen die folgenden bilanzierten aktivierten und passiven latenten Steuern:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
Latente Steuern 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR TEUR TEUR
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 464 637
Vorräte 0 7
Forderungen
Bilanziell ausgewiesene latente Steuern 0 7 464 637

Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine passiven latenten Steuern zugeführt. Auflösungen von passiven latenten Steuern in Höhe von 173 TEUR ergaben sich aus der Folgebilanzierung der Kaufpreisallokation (PPA) der BMT.

3.5. Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt 7.373.480 EUR und ist eingeteilt in 7.373.480 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Gegenwert von umgerechnet je 1 EUR. Das gezeichnete Kapital hat sich im Geschäftsjahr nicht verändert.

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EUR Anzahl
Stand: 1. Januar 2020 7.373.480 7.373.480
Veränderung in 2020 0 0
Stand: 31. Dezember 2020 7.373.480 7.373.480

3.6. Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

Aus der Aktivierung der Entwicklungskosten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände von 379 TEUR ergibt sich, nach Abzug der passiven latenten Steuern in Höhe von 137 TEUR, ein nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von insgesamt 242 TEUR.

3.7. Genehmigtes Kapital/​Bedingtes Kapital

Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 12. August 2020 um bis zu 3.186.740 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.186.740 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 1 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020).

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 12. August 2020 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 11. August 2025 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 3.686.740 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 3.686.740 neuen, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen werden (Genehmigtes Kapital 2020).

3.8. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage ist gegenüber 2019 unverändert bei 10.747 TEUR.

3.9. Gewinnrücklage

Die Gewinnrücklagen sind gegenüber 2019 unverändert bei 1.165 TEUR.

3.10. Sonstige Rückstellungen

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31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR
Personalrückstellungen 160.938 610.836
Ausstehende Rechnungen 17.526 57.876
Abschlusserstellungs-/​prüfungs- und Beratungskosten 44.650 39.049
Gewährleistungen 76.930 84.145
Archivierungskosten 17.400 17.400
Drohverlustrückstellung 0 34.906
Stand: 31. Dezember 2020 317.444 844.212

3.11. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse, insbesondere Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln, aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen, sowie Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten von Seiten des NanoFocus-Konzerns bestehen zum 31. Dezember 2020 nicht.

3.12. Verbindlichkeitenspiegel

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31.12.2020 31.12.2019
Verindlichkeiten mit einer Restlaufzeit Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
von bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren von mehr als fünf Jahren Gesamt von bis zu einem Jahr mehr als einem Jahr Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
1. Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 0 0 0 0 1 0 1
2. Erhaltene Anzahlungen 404 0 0 404 836 0 836
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 737 0 0 737 587 0 587
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 386 1.786 960 3.132 0 2.000 0
5. Sonstige Verbindlichkeiten 461 1.237 0 1.698 642 1.278 3.920
Gesamt 1.988 3.023 960 5.971 2.066 3.278 5.344

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen aus sonstigen Verbindlichkeiten aus einem Darlehen gegenüber dem Hauptgesellschafter Carl Mahr Holding GmbH in Höhe von 3.000 TEUR (Vj. 2.000 TEUR) mit zugehörigen Zinsen in Höhe von 111 TEUR (Vj. 0 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 21 TEUR (Vj. 0 TEUR) gegenüber Gesellschaften des Carl Mahr Holding GmbH Konzerns. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein Betrag in Höhe von 3.000 TEUR gegenüber dem Hauptgesellschafter Carl Mahr Holding GmbH mit den 100.000 Geschäftsanteilen im Nennbetrag von jeweils 1,00 EUR an der Breitmeier Messtechnik GmbH gesichert. Die NanoFocus AG ist verpflichtet, diese Sicherheit auf jederzeit mögliche schriftliche Anforderung der Anleihegläubigerin oder durch Dritte bestellen zu lassen. Weitere Sicherungen durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte, die über die branchenüblichen bzw. kraft Gesetzes entstehenden Sicherheiten hinausgehen, bestehen weder gegenüber verbundenen Unternehmen noch gegenüber Dritten.

Im Vergleich zum Vorjahr werden die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen des Carl Mahr Holding GmbH Konzerns unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen und da auch bereits im Vorjahr eine Präsenzmehrheit bestanden hat wurden die Vorjahreswerte angepasst. Es wurden bei den Vorjahrswerten 2.000 TEUR Sonstige Verbindlichkeiten aus der Inhaber Schuldverschreibung in die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen umgegliedert.

4. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

4.1. Umsatzerlöse

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Umsatz nach Business Unit (TEUR) 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
Standard/​Labor 2.371 -28,6 -950 3.321
Mobility /​ Custom /​ OEM 2.470 -37,0 -1.451 3.921
CSC 2.134 -3,5 -78 2.212
Semiconductor 1.448 92,8 697 751
8.423 -17,5 -1.782 10.205
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Umsatz nach Regionen (TEUR) 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
Europa 6.230 -22,0 -1.761 7.991
Asien 1.917 93,4 926 991
Nord-/​Südamerika 276 -77,4 -947 1.223
8.423 -17,5 -1.782 10.205

4.2. Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge

Im Geschäftsjahr entstanden Aufwendungen außerordentlicher Größe aus der Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse (143 TEUR). Darüber hinaus ergaben sich außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit der außerplanmäßigen Abschreibung vorhandener Demosysteme (insgesamt 150 TEUR). Die entsprechenden Beträge werden unter den Abschreibungen auf das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen ausgewiesen.

4.3. Angabe der Prüfungshonorare und sonstiger Beratungsleistungen

Als Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer wurde im Geschäftsjahr 2020 für Prüfungsleistungen ein Betrag in Höhe von 70 TEUR aufgewendet, wobei ein Teilbetrag von 39 TEUR unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wird. Honorare für Bestätigungsleistungen oder Steuerberatungsleistungen fielen seitens des Abschlussprüfers nicht an.

5. Sonstige Angaben

5.1. Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Michael Hauptmannl, (CEO), Gernsbach, Dipl.-Chemiker

Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Berichtsjahr auf 125 TEUR. In den Gesamtbezügen des Vorstandes sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 6 TEUR gewährt.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich satzungsgemäß aus drei Mitgliedern zusammen:

Ralf Terheyden, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Bad Zwischenahn, Aufsichtsratsvorsitzender

Stephan Gais, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Mahr GmbH & Co. KG, Göttingen , stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Hans Wörmcke, Gründungsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der m-u-t AG, Geschäftsführer der EVAC GmbH, Heist (Aufsichtsratsmitglied bis 12.08.2020)

Manuel Hüsken, Geschäftsführer und CSO der Mahr GmbH, Göttingen (Aufsichtsratsmitglied ab 12.08.2020)

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats

Hans Hermann Schreier, Senior Advisor der Adrem Consulting GmbH, Oldenburg

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 53 TEUR. Im Geschäftsjahr 2020 wurden sieben turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen durchgeführt.

5.2. Arbeitnehmer

Im Durchschnitt * wurden (entsprechend der Größenmerkmale des Unternehmens nach § 267 HGB) folgende Arbeitnehmer in folgenden Gruppen beschäftigt:

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2020 2019
Angestellte in Vollzeit 48 55
Angestellte in Teilzeit 22 16
Gesamt 70 71

* Zur Durchschnittsermittlung wurden die jeweiligen Quartalsendbestände herangezogen.

Der NanoFocus-Konzern beschäftigte außerdem durchschnittlich keine Praktikanten/​Diplomanden in 2020 (2019: vier) und keine Auszubildende (2019: eine).

5.3. Anteilsbesitz

Zum 31. Dezember 2020 war die Gesellschaft an den folgenden Unternehmen beteiligt:

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Firma Sitz Beteiligungsart Eigenkapital 31.12.2020 Anteile am Kapital Jahresergebnis 2020*)
Breitmeier Messtechnik GmbH Ettlingen Stammanteile 367 TEUR 100% -328 TEUR*

*) vor Ergebnisabführung Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Mit der Breitmeier Messtechnik GmbH besteht seit 2016 ein Gewinnabführungsvertrag.

5.4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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TEUR
Für das Geschäftsjahr 2021 564
Für die Geschäftsjahre 2022 bis 2025 1.780
Für die Geschäftsjahre ab 2026 1.829
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen 4.173

5.5. Konzernabschluss und Konzernzugehörigkeit

Die NanoFocus AG stellt als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB auf freiwilliger Basis einen Konzernabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Die NanoFocus AG ist ein von der Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen (AG Göttingen, HRB 2398), abhängiges Unternehmen. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der beherrschenden Gesellschafterin, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, einbezogen.

5.6. Aktienrechtliche Angaben

Der Gesellschaft wurde im April 2020 nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr GmbH & Co. KG (Göttingen, HRB 3519) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr GmbH & Co. KG über die Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH, Göttingen, die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Zudem wurde nach § 20 Abs. 4 AktG seitens der Carl Mahr Holding GmbH (Göttingen, HRB 2398) mitgeteilt, dass ihr eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Des Weiteren wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH (Göttingen, HRB 204185) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH über die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Außerdem wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Beteiligungs GmbH (Göttingen, HRB 204207) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, über die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen.

Die entsprechende Mitteilung nach § 20 (6) AktG wurde am 06. April 2020 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht.

Die Gesellschaft hat auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 5. November 2020 folgenden Beschluss gefasst:

a) Das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 7.373.480,00, eingeteilt in 7.373.480 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie, wird um EUR 2,00 auf EUR 7.373.478,00 herabgesetzt.

b) Das Grundkapital der Gesellschaft, das nach der Kapitalherabsetzung durch Einziehung von zwei Aktien noch EUR 7.373.478,00 betragen und in 7.373.478 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie eingeteilt sein wird, wird nach den Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung nach §§ 222 ff. AktG von EUR 7.373.478,00 um EUR 4.915.652,00 auf EUR 2.457.826,00 in der Weise herabgesetzt, dass je drei Stückaktien zu je einer Stückaktie zusammengelegt werden. Die Kapitalherabsetzung erfolgt zum Zwecke der Stabilisierung des Börsenkurses der Gesellschaft oberhalb von EUR 1,00 je Aktie sowie zum Ausgleich von Verlusten. Bezüglich Aktienspitzen, die sich dadurch ergeben, dass ein Aktionär eine nicht durch 3 (drei) teilbare Aktienanzahl hält, sollen sich die Depotbanken durch Zu- und Verkäufe von Teilrechten um einen Spitzenausgleich bemühen. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalherabsetzung und ihrer Durchführung festzusetzen.

Der Beschluss über die Herabsetzung des Grundkapitals und die entsprechenden Satzungsänderungen wurden am 05.01.2021 in das Handelsregister beim Amtsgericht Duisburg eingetragen und ist damit wirksam.

Die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 3:1 erfolgt mit Wirkung zum Ablauf des 03. Februar 2021. Soweit Aktionäre jedoch einen nicht durch 3 teilbaren Bestand an Aktien haben, gilt für die sich darauf ergebenden Teilrechte (Aktienspitzen) das unten Gesagte.

Die entsprechenden Beschlüsse wurden nach § 222 ff. AktG am 02. Februar 2021 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht.

5.7. Nachtragsbericht

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind bei NanoFocus deutlich spürbar. Im April 2021 wurde die geplante Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen der Aktionäre und unter Ausschluss des Bezugsrechts für Spitzenbeträge erfolgreich mit dem von der Gesellschaft geplanten Liquiditätszufluss durchgeführt.

NanoFocus hat gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die bestandsgefährdenden Risiken durch die Covid-19-Pandemie identifiziert.

Die Fortführung des Geschäfts ist unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzsituation gefährdet.

Dabei kann sich eine Gefährdung der Fortführung des Geschäfts daraus ergeben, dass sich geplante Auftragseingänge, insbesondere vor dem Hintergrund der weiter andauernden durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufenen Beschränkungen, zeitlich verschieben und sich somit geplante Liquiditätseingänge verzögern, denen nicht aufschiebbare Auszahlungen entgegenstehen. Darüber hinaus kann die Vorfinanzierung von Projekten - insbesondere in den Bereichen Semiconductor und Mobility - die ohnehin angespannte Liquiditätssituation weiter verschärfen. Die weitgehende Erreichung der für 2021 und 2022 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele wird - auch unter Berücksichtigung der oben beschriebenen zusätzlich zur Verfügung stehenden Liquidität - als erforderlich angesehen, um die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im Prognosezeitraum aufrechterhalten zu können. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2021 und 2022 die zum Zeitpunkt der Berichtserstellung an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, erreicht werden.

Im April 2022 steht außerdem die planmäßige Rückzahlung des von der NanoFocus in 2018 emittierten Nachrangdarlehens (Kapilendo-Darlehen) an. Das Darlehen ist im April 2022 endfällig und in Höhe von 1.223 TEUR zzgl. Zinsen in Höhe von 92 TEUR rückzahlbar. Der Vorstand steht derzeit in Verhandlungen über eine Anschlussfinanzierung. Der Ausgang dieser Verhandlungen ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Aufgrund des vereinbarten qualifizierten Rangrücktritts darf eine Rückzahlung des Darlehens, soweit hierdurch eine Zahlungsunfähigkeit der NanoFocus hervorgerufen würde, nicht erfolgen.

Um möglichen, mit diesen Risiken zusammenhängende Liquiditätsunterdeckungen im Prognosezeitraum entgegenzuwirken und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im betreffenden Zeitraum aufrechtzuerhalten, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 7. Mai 2021 der Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro um 1.000.000 Euro weiteres Linienvolumen erweitert.

Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrechterhält,

dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH eine zusätzlich benötigte finanzielle Unterstützung aus der am 7. Mai 2021 vereinbarten Ausweitung der Darlehenssumme um 1.000.000 EUR bei Bedarf zur Verfügung stellt und

dass die für 2021 und 2022 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

 

Oberhausen, den 21. Juni 2021

NanoFocus AG

Vorstand

Michael Hauptmannl, Vorstandsvorsitzender (CEO)

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

II. Wirtschaftsbericht

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

IV. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG

I. Grundlagen des Unternehmens und des Konzerns

Geschäftsmodell

Der NanoFocus-Konzern ist international auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und über ihre Tochtergesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen, (BMT) auch im Bereich der taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten der NanoFocus sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen. Durch ihre Technologie ermöglicht NanoFocus Kunden und Partnerunternehmen die Herstellung innovativer Produkte und die Umsetzung effizienter Fertigungsverfahren. Die drei Hauptproduktlinien sind die Analysesysteme μsurf, μscan und μsprint. Daneben bietet die Gesellschaft ergänzende Dienstleistungen und die zum Betrieb notwendige Systemsoftware an.

NanoFocus bietet ihre Messlösungen und -systeme nicht nur konform zu nationalen und internationalen Standards an, sondern setzt das im Bereich der 3D-Messtechnik langjährig erworbene Expertenwissen auch in Normungsausschüssen ein. Durch diese zweigleisige Vorgehensweise wird eine hohe Qualität der Produkte und ein technologischer Fortschritt gegenüber dem Wettbewerb gewährleistet. Der Hauptsitz der NanoFocus AG ist in Oberhausen.

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde die Gesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die NanoFocus AG, Oberhausen, (NanoFocus) hält an dem Tochterunternehmen eine hundertprozentige Beteiligung am Kapital. Die Breitmeier Messtechnik GmbH (BMT) ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von optischen sowie taktilen Oberflächenmessgeräten. Hauptanwendungsfeld ist der Automobil- und Nutzfahrzeugebereich. Die BMT beschäftigte zum 31. Dezember 2020, 14 Vollzeitkräfte und sieben Teilzeitkräfte.

Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Bis zum 30. Juni 2020 war das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Die Aktien werden im Rahmen eines Primärlistings weiterhin im Freiverkehr der Börse München gehandelt und die NanoFocus unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften.

Die NanoFocus AG und die BMT sind nach ISO 9001 und ISO 45001 (früher OHSAS 18001, Arbeitssicherheit) zertifiziert. Der NanoFocus-Konzern beschäftigte 2020 im Durchschnitt 70 (Vorjahr: 71) Mitarbeiter. Zum 31. Dezember 2020 beträgt die absolute Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis 48 (Vorjahr: 51). Geführt wird der NanoFocus-Konzern von Michael Hauptmannl, der seit Anfang 2020 als Vorstand die Geschäfte der Gesellschaft verantwortet.

Im April 2018 hat die NanoFocus AG einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 50,1 % (Stand 31. Dezember 2020) an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages liefert die NanoFocus AG seit dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich "Standard/​Labor" exklusiv zu vergünstigten Preisen an die Mahr-Gruppe. Die Mahr-Gruppe übernimmt im Gegenzug weltweit Marketing und Vertrieb dieser Produkte.

Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hat für den NanoFocus-Konzern eine strategische Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die eigene F&E-Abteilung, die dem Unternehmen die technologische Marktführerschaft und Wegbereiterfunktion auf Dauer garantieren soll. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Schlüsselkunden sichert den Zugriff auf neues Wissen und schafft Akzeptanz im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Es liegt eine umfangreiche Technologiebasis vor, der ein langjähriger Prozess vorangegangen ist.

Die Aufwendungen für F&E (primär Personalkosten und Softwareentwicklungskosten) lagen im NanoFocus-Konzern bezogen auf den in 2020 erzielten Gesamtumsatz bei 9,1% und reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozentpunkte. Dies ist im Wesentlichen eine Folge der pandemiebedingten Kurzarbeit im Bereich der F&E.

Es wurden im Geschäftsjahr 2020 wie im Vorjahr keine Entwicklungskosten aktiviert. Die Aktivierungsquote beträgt somit 0%. Die Abschreibungen auf Entwicklungsleistungen betrugen 177 TEUR (Vorjahr: 205 TEUR). Im Vordergrund der NanoFocus-F&E-Aktivitäten stehen Entwicklungen zur Leistungssteigerung der Produkte, zur bedarfsgerechten Anwendung durch den Kunden sowie zur Qualitätsoptimierung der Fertigung.

II. Wirtschaftsbericht

Weltwirtschaftliches Umfeld

Im Jahr 2020 hat das SARS-Cov-2-Virus schlagartig das Zusammenleben der Menschen verändert und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie ergriffen die Regierungen weitreichende Schutzmaßnahmen vor allem in Form von Lockdowns und Shutdowns sowie umfangreichen Kontaktbeschränkungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt den Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung für das Jahr 2020 auf preisbereinigt 3,5 %. Erfreulicherweise war die zweite Jahreshälfte von einer deutlichen wirtschaftlichen Erholung geprägt, und da diese stärker als erwartet war, fiel der Einbruch um 0,9 Prozentpunkte geringer aus als noch im Oktober 2020 vom IWF prognostiziert. Dennoch ist 2020 gänzlich anders gelaufen als erwartet worden war. Noch im Januar 2020 hatte der IWF ein globales BIP-Wachstum von 3,3 % prognostiziert.

China ist die einzige große Volkswirtschaft, die im Jahr 2020 ein positives Wachstum verzeichnete.

Im Herbst kam es in Europa aufgrund wieder ansteigender Infektionszahlen zu erneuten Einschränkungen im wirtschaftlichen Leben, die insbesondere den Dienstleistungssektor trafen und bis dato anhalten. Zusätzlich belastete die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit das Wirtschaftsgeschehen.

Der weltweite Warenhandel schrumpfte im Gesamtjahr 2020 um voraussichtlich 5,3 %, die globale industrielle Produktion um 4,2 %. Noch tiefer als in der Industrie war die Rezession im Dienstleistungssektor.

Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2021

VDMA Konjunktur International, November 2020

Zielbranchen für NanoFocus

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau

Die preisbereinigte Produktion im Maschinenbau in Deutschland hat nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ihr Vorjahresniveau im Jahr 2020 um 12,0 % verfehlt (auch dieses korrigierte Ergebnis ist noch vorläufig; es stehen noch einige Korrekturen aus). Im ersten Quartal hatte sich durch ein nur noch geringes Minus von 2 % im Auftragseingang (jeweils Vorjahresvergleiche) sowie positivere Geschäftsklimaindikatoren zwar noch ein Ende der Rezession im Vorjahr 2019 abgezeichnet. Doch ein möglicher Aufschwung wurde rasch durch das Virus vereitelt. Nach ersten Ausfällen in Folge der Pandemie, zunächst in China, rissen vor allem in den Monaten April und Mai viele Lieferketten oder waren zumindest stark angespannt. Die Produktion geriet stark unter Druck. Im Juni konnte in der Fertigung zwar einiges nachgeholt werden, doch der Einbruch im Bestelleingang seit April setzte die Produktion von Maschinen nur einen Monat später erneut unter Druck. Zum Jahresende hin lief es weniger schlecht. Ein Zuwachs der Aufträge im vierten Quartal von insgesamt 4 % half hier und da der Maschinenproduktion auf die Sprünge. Die Produktion sank im vierten Quartal noch um 6,7 %. Allerdings spielt hier auch das niedrige Niveau der Vergleichsbasis (4. Quartal 2019) eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Produktion und Umsatz erreichten ein Niveau von 199 (geschätzter Wert) und 203,5 Mrd. Euro.

Der Maschinenbau in Deutschland wird 2021 von der Erholung der Weltkonjunktur profitieren. Die VDMA-Volkswirte rechnen mit einem Plus in der realen Produktion in Höhe von 4 Prozent. Diese Prognose ist mit höherer Unsicherheit als sonst behaftet, da Vieles noch im Unklaren liegt.

Quelle: Statistisches Bundesamt, VDMA (Originaltext)

Die Coronakrise hat sich 2020 auf den internationalen Automobilmärkten massiv ausgewirkt. Nahezu alle Länder verzeichneten Rückgänge bei den Absätzen. Europa verbuchte dabei einen Rückgang von rund 24 %. Die Neuzulassungen in Deutschland sanken um knapp 19 %. Der chinesische Markt hat einen Absatzrückgang von 6 % zu verzeichnen.

Das Krisenjahr 2020 hat auch die Elektroindustrie hart getroffen. Die Branche musste bei fast allen wichtigen Kennziffern Verluste hinnehmen (Produktion, Umsatz und Auftragseingang). Der Umsatz ist um 6 % gesunken. Die Produktion ging um 7 % zurück. Im gesamten Jahr gingen die Bestellungen um 3,3 % zurück. Die Inlandsaufträge haben ein Plus von 1,9 % verzeichnet. Die Auslandsaufträge sind um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Der Halbleitermarkt konnte laut WSTS ein weltweites Umsatzwachstum in Höhe von 6,8 % verzeichnen. Amerika erzielte ein Wachstum von 21,3 %, Europa hingegen einen Marktrückgang von 5,8 %.

Quelle: elektroniknet.de v. 18.03.21

Die Branche Sensorik und Messtechnik verzeichnet im Jahr 2020 ein Umsatzminus von 2 %. Investitionen wurden zurückgefahren. Im Jahr 2020 investierte die Branche 10 % weniger als im Vorjahr. Die Exportquote stieg dagegen um 10 %.

Quelle: ama-sensorik.de v. 18.03.21 (AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V.)

Geschäftsverlauf im NanoFocus-Konzern

Das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von den weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Im Vordergrund stand die Sicherung der Liquidität des Konzerns. Um eine Unterdeckung zu vermeiden, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 09. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro abgelöst. Das gewährte Darlehen wird ab 2021 getilgt.

Der Verkauf der Business Unit Semiconductor wurde verworfen, da durch Platzierung eines hochvolumigen Auftrages durch einen Schlüsselkunden und der Erwartung weiterer Aufträge im laufenden Geschäftsjahr die Rahmenbedingungen für ein profitables Weiterführen dieser Sparte sehr hoch ist.

Technologischer Verlauf

Aufgrund der guten Performance des 2019 im Markt eingeführten C3X Sensors erhielt NanoFocus zwei Nachfolgeaufträge. Es besteht weiterhin ein hohes Kundeninteresse an der von Nanofocus entwickelten speziellen Konfokaltechnik.

Weiterhin wurde in 2020 ein neues Weißlicht-Interferometer für besonders kleine Bohrungsdurchmesser entwickelt, welches u.a. für Kunden mit Einzylindermotoren von großem Interesse ist. Erste potentielle Kunden wurden adressiert und mögliche Verkäufe könnten in Jahr 2021 umgesetzt werden.

Außerdem konnte ein weiterer Liefervertrag mit einem OEM-Kunden bzgl. eines speziellen Typs von Rauheitstastern erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Leitmesse Control in Stuttgart wurde in 2020, bedingt durch die Corona-Pandemie, abgesagt. Weitere Veranstaltungen und Messen fanden ebenfalls nicht statt, sodass die Vorstellung des aktuellen Produktportfolios im Wesentlichen auf Online-Präsentationen mit Interessenten und Kunden beschränkt war.

In 2020 konnten bei NanoFocus neue potentielle Kunden gewonnen werden. Diese stammen z.B. aus dem zukunftsweisenden Bereich der E-Mobilität sowie der Brennstoffzellentechnik.

Wirtschaftlicher Geschäftsverlauf

NanoFocus hat das im April 2020 revidierte Konzernumsatzziel im Geschäftsjahr 2020 um ca. 8 % und 776 TEUR verfehlt. Der Rückgang resultiert aus niedrigeren Auftragseingängen durch Verzögerungen von Projekten durch die COVID-19-Pandemie. Durch einen überproportionalen Rückgang des Materialaufwandes durch das Produktmix und Einsparungen durch die Nutzung von Kurzarbeit ergibt sich ein positives EBITDA im Geschäftsjahr 2020 mit 344 TEUR, was über der Vorjahresplanung eines negativen EBITDA liegt. Das EBIT liegt bei -816 TEUR und somit auf Planniveau.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse sanken im Geschäftsjahr 2020 von 10.205 TEUR um 17,5 % auf 8.423 TEUR.

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Umsatz nach Business Unit 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
(in TEUR)
Standard/​Labor 2.372 -28,6 -949 3.321
Mobility /​ Custom /​ OEM 2.469 -37,0 -1.452 3.921
CSC 2.134 -3,5 -78 2.212
Semiconductor 1.448 92,8 697 751
8.423 -17,5 -1.782 10.205

Die Business Unit Mobility /​ Custom /​ OEM musste im Jahr der Pandemie die größten Umsatzeinbußen verzeichnen. Der Umsatz ging um 37 % und 1.452 TEUR zurück. Der Plan wurde um 44 % bzw. 1.963 TEUR verfehlt.

Auch im Bereich Standard/​Labor fiel der Umsatz um 29 % und bzw. 949 TEUR im Vergleich zu 2019 und lag somit 11 % und 291 TEUR unter Plan.

Der Umsatz im Bereich CSC ist mit 2.134 TEUR im Vergleich zu 2019 um 4 % und 78 TEUR niedriger als Vorjahr. Das Planziel wurde um 13 % und 240 TEUR übertroffen. Die bei unseren Kunden im Einsatz befindlichen Messsysteme sind auch weiterhin die Grundlage für eine konstantes Servicegeschäft.

Die Business Unit Semiconductor verzeichnete im Vergleich zu 2019 ein Umsatzplus von 697 TEUR und 93 %. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wurde daher der beabsichtigte Verkauf der Sparte gestoppt. Der Plan in 2020 wies lediglich die schon realisierten Auftragseingänge in Höhe von 210 TEUR auf. Somit wurde der Plan um 1.238 TEUR übertroffen.

Umsatzverteilung nach Regionen

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Umsatz nach Regionen 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
(in TEUR)
Europa 6.230 -22,0 -1.761 7.991
Asien 1.917 93,4 926 991
Nord-/​Südamerika 276 -77,4 -947 1.223
8.423 -17,5 -1.782 10.205

Die mit europäischen Kunden realisierten Umsatzerlöse reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 1.761 TEUR bzw. 22 %. Der Umsatzanteil betrug 74 %. Der Umsatz im asiatischen Markt hat sich insbesondere durch die gute Geschäftsentwicklung im Bereich Semiconductor um 926 TEUR fast verdoppelt. Auch der Umsatzanteil stieg von 10 % auf 23 %. Einen weiteren starken Umsatzrückgang in Höhe von 947 TEUR und 77 % musste NanoFocus in Nord- und Südamerika verzeichnen. Der Umsatzanteil in dieser Region liegt nunmehr bei nur noch 3 %.

Der Umsatz pro Mitarbeiter ist, bezogen auf durchschnittlich 70 Vollbeschäftigte, um 24 TEUR auf 120 TEUR gesunken. Im Vorjahr wurden bei durchschnittlich 71 Vollbeschäftigten 144 TEUR Umsatz pro Mitarbeiter erzielt.

Ergebnisentwicklung *

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Konzern-Ertragslage 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
(in TEUR)
Umsatzerlöse 8.423 -17,5 -1.783 10.205
Sonstige Erträge 195 -27,1 -72 267
Gesamtleistung 7.851 -25,4 -2.673 10.524
Rohertrag 5.285 -19,4 -1.275 6.560
Personalaufwand 3.414 -30,0 -1.465 4.879
Sonst. betr. Aufwendungen 2.168 -27,4 -817 2.985
EBITDA 344 -153,1 991 -647
Abschreibungen 1.160 -3,5 -42 1.202
Finanzergebnis -297 -6,0 19 -316
Steuerergebnis 163 -49,1 -158 321
Ergebnis -950 -48,5 894 -1.844

* ausgewählte Werte der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung

Die Gesamtleistung, die sich aus Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist um 25 % TEUR auf 7.851 TEUR gesunken. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 27 % bzw. 72 TEUR.

Der Rohertrag sank um 1.275 TEUR bzw. 19 %; die Rohertragsmarge, bezogen auf die erzielten Umsatzerlöse, sank um einen Prozentpunk auf 63 % im Vergleich zum Vorjahr.

Auf der Kostenseite wurden die Personalaufwendungen um 1.465 TEUR bzw. 30 % auf 3.414 TEUR reduziert. Wesentlich hierfür war die Durchführung der Kurzarbeit ab April 2020 sowie Einsparungen infolge der notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich nach 859 TEUR in 2019 nochmals deutlich um 817 TEUR bzw. 27 % auf 2.168 TEUR.

Im Berichtszeitraum 2020 belaufen sich die Abschreibungen auf 1.160 TEUR. Die Abschreibungen enthalten Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von 1.017 TEUR und Abschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von 143 TEUR, die als in ihrer Höhe ungewöhnliche Abwertung auf nicht mehr gängige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse vorgenommen wurden.

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände sind planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 221 TEUR, Abschreibungen auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation (BMT) aktivierten Lizenzen von 302 TEUR und die Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwerts von 117 TEUR enthalten. Die Abschreibungen auf Sachanlagevermögen betragen 377 TEUR. Davon wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf vorhandene Demosysteme über insgesamt 150 TEUR vorgenommen.

Das Finanzergebnis hat sich mit 297 TEUR um 19 TEUR gegenüber dem Vorjahr verbessert. Es entfällt im Wesentlichen auf das Darlehen des Mehrheitseigners Mahr in Höhe von 3 Mio. EUR und auf ein Nachrangdarlehen.

Das Steuerergebnis beinhaltet die Veränderung aus aktiven und passiven latenten Steuern in Höhe eines Ertrags von 166 TEUR, der insgesamt nicht zahlungswirksam war.

Auftragsentwicklung

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Auftragslage 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
(in TEUR)
Auftragseingang 6.745 -23,9 -2.113 8.858
Auftragsbestand (zum Periodenende) 1.464 -53,4 -1.678 3.142

Der Auftragseingang ist in 2020 um 24 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Auftragsbestand am 31. Dezember 2020 ist mit 1.464 TEUR um 1.678 TEUR niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt ausgefallen.

Zum 31. Mai 2021 verzeichnet NanoFocus einen Auftragseingang von 3.566 TEUR sowie ein Auftragsobligo in Höhe von 3.020 TEUR.

Finanzlage

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt durch Eigen- und Fremdkapital. Zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG wurde außerdem am 9. Juni 2020 ein Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro abgeschlossen und im Gegenzug die bestehenden Inhaberschuldverschreibungen aus 2018 über insgesamt 2.000.000 Euro abgelöst. Die liquiden Mittel sind in vier Tranchen von jeweils 250.000 Euro abgerufen worden. Das Darlehen wird ab 2021 getilgt. Die Finanzierung wird durch ein Nachrangdarlehen ergänzt. Einzelne Aufträge werden auch durch Kundenanzahlungen vorfinanziert. Etwaige betragsmäßig und zeitlich befristete Anzahlungsbürgschaften werden - sofern erforderlich - durch Bürgschaften (Avale) im Rahmen einer Kautionsversicherung hinterlegt.

Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 735 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kontokorrent-Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Derivative Finanzinstrumente werden durch die NanoFocus AG weiterhin nicht in Anspruch genommen.

Investitionen

Die von der NanoFocus AG in 2020 durchgeführten Investitionen beliefen sich auf insgesamt 530 TEUR. Den Schwerpunkt bildete mit 427 TEUR die Aktivierung von Demosystemen im Anlagevermögen. Ferner wurden 43 TEUR in erworbene Lizenzen und 43 TEUR in Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert.

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Entwicklung des Cashflows und der liquiden Mittel * 31.12.2020 Veränderung 31.12.2019
TEUR absolut TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1.633 -1.604 3.237
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -1.816 -1.731 -85
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 275 703 -428
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 643 1.734 -1.091
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -898 706 -1.604
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 735 -898 1.633

*) Die Kapitalflussrechnung ist nach DRS 21 aufgestellt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit -1.816 TEUR deutlich negativ ausgefallen, welches zu einem wesentlichen Teil an der Zunahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte und verbundene Unternehmen zum 31.12.20 um 1.363 TEUR liegt.

Die Zunahme des Cashflows aus Investitionstätigkeit um 703 TEUR auf 275 TEUR erfolgte insbesondere durch den Verkauf von Vorführsystemen aus dem Anlagevermögen in Höhe von 378 TEUR. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 643 TEUR setzt sich zusammen aus der zusätzlichen Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 1 Mio. Euro abzüglich der planmäßigen Auszahlungen für Zinsen und Tilgung von Darlehen in Höhe von 357 TEUR.

Insgesamt hat sich der Finanzmittelbestand zum 31.12.20 im Vergleich zum Vorjahr um 898 TEUR auf 735 TEUR reduziert.

Vermögenslage

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Konzern-Vermögenslage 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
(in TEUR)
Anlagevermögen 2.810 -16,7 -562 3.373
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.949 -23,5 -597 2.547
Sachanlagen 861 4,2 35 826
Umlaufvermögen (inkl. ARAP + latente Steuern) 5.897 -7,5 -475 6.373
Vorräte 3.348 -20,8 -881 4.228
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände 1.762 315,0 1.337 425
Liquide Mittel 735 -55,0 -899 1.633
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 53 -33,4 -26 79
Aktive latente Steuern 0 -100,0 -7 7
Eigenkapital 1.931 -33,0 -950 2.881
Fremdkapital 6.777 -1,3 -87 6.864
Verbindlichkeiten 5.971 11,7 627 5.344

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 17 % gesunken. Dies ist vor allem auf die planmäßige Abschreibung der Lizenzen der BMT um 302 TEUR und die planmäßige Abschreibung des Geschäfts- und Firmenwertes BMT um 117 TEUR zurückzuführen. Weiterhin reduzierte sich im Bereich der immateriellen Vermögensgegenständen der Restbuchwert der aktivierten Entwicklungen durch planmäßige Abschreibungen um 177 TEUR.

Die Vorräte sind um 21% bzw. 881 TEUR auf 3.348 TEUR gesunken. Davon entfallen 427 TEUR auf die Umbuchung von Demosystemen ins Anlagevermögen sowie eine in 2020 vorgenommenen Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertiger Erzeugnisse in Höhe von 143 TEUR.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um 1.337 TEUR stichtagsbedingt aufgrund des stark angestiegenen Umsatzes im vierten Quartal erhöht. Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen der Mahr Gruppe einen Buchwert in Höhe von 524 TEUR auf. Externe kundenseitige Forderungsausfälle sind im Geschäftsjahr 2020 nicht aufgetreten und werden auch aufgrund bisheriger Erfahrungen künftig nur eingeschränkt erwartet.

Die Eigenkapitalquote ist mit 22,2 % um 7,4 Prozentpunkte gefallen (Vorjahr: 29,6 %).

Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt um 627 TEUR. Die größte Veränderung stellt das Darlehen der Carl Mahr Holding GmbH in Höhe von 3 Mio. EUR dar, welches die Inhaber Schuldverschreibung der Carl Mahr Holding GmbH über 2 Mio. EUR abgelöst hat.

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen vor allem die Umsatzentwicklung, das EBITDA und das EBIT. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren betreffen insbesondere die Innovations- und Entwicklungsleistung sowie die Mitarbeiterentwicklung.

In Bezug auf die in 2020 erbrachten Innovations- und Entwicklungsleistungen ergaben sich folgende Kennzahlen:

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Entwicklungskennzahlen 2020 Veränderung % Veränderung absolut 2019
Entwicklungsaufwendungen 769 -35,4 -421 1.190
Entwicklungsintensität (Aufwand in Relation zum Umsatz) 9,1% -22,2 -2,6 PP. 11,7%
Durchschnittliche Zahl der Entwicklungsmitarbeiter 22 46,7 7 15
ø Entwicklungsmitarbeiter in % der ø Arbeitnehmer 31,4% 46,7 + 10,0 PP. 21,4%

NanoFocus wird weiterhin als Entwicklungsdienstleister von namhaften Großunternehmen beauftragt.

Der NanoFocus-Konzern beschäftigte zum Bilanzstichtag 70 Voll- und Teilzeitkräfte sowie einen Vorstand. In Summe sind dies 71 Mitarbeiter gegenüber 74 Mitarbeitern zum Vorjahresstichtag.

III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Weltwirtschaft

Der Ausblick auf 2021 ist mit großen Unsicherheiten verbunden. Der erneute Anstieg der Infektionen Ende 2020, führte abermals zu einschneidenden Einschränkungen in Teilbereichen des Wirtschaftslebens. Dies hat sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt und in Teilbereichen der Wirtschaft die konjunkturelle Erholung, insbesondere in der Euro-Zone, abgeschwächt. Aufgrund der starken politischen Unterstützung und der voraussichtlich breiten Verfügbarkeit von Impfstoffen im Sommer 2021 ist der Ausblick des IWF für das Gesamtjahr 2021 positiv. Ein weltwirtschaftliches Wachstum von 5,5 % erscheint möglich. Dabei spielt auch der niedrige Basiswert aus 2020 eine Rolle. Die Umsetzung der bereits gefällten Entscheidungen zur Stützung der Konjunktur sowie zur Stärkung eines strukturellen Wachstumsprozesses in wichtigen Absatzregionen, nicht zuletzt in der EU, sowie zusätzliche politische Maßnahmen, vor allem in den USA und Japan befördern die weltwirtschaftliche Entwicklung. Hinzu kommt eine generelle Entspannung der Handelspolitik.

Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2021

Deutsche Konjunktur und Branchenprognosen

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Bundesregierung eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 3,0 %. Es ist davon auszugehen, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal noch deutlich durch die Pandemie beeinträchtigt wird. Im weiteren Verlauf nach Stabilisierung der pandemischen Lage durch die Impfung größerer Bevölkerungsgruppen und der Rücknahme der Einschränkungen des öffentlichen Lebens dürfte die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen. Der Maschinenbau in Deutschland wird 2021 von der Erholung der Weltkonjunktur profitieren. Die VDMA-Volkswirte rechnen mit einem Plus in der realen Produktion in Höhe von 4 Prozent. Diese Prognose ist mit höherer Unsicherheit als sonst behaftet, da Vieles noch im Unklaren liegt.

Quelle: VDMA (Originaltext)

Prognose für NanoFocus

Neben den konjunkturellen Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und Fachverbände beruhen unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2021 auf unserer eigenen Unternehmensplanung. Hier wurden insbesondere die Auftragslage, aktuelle Kundenprojekte, erwartete Auftragsanbahnungen, Kostenentwicklungen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe betrachtet. Erschwerend ist es, eine verlässliche Prognose zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu geben. Der Prognosezeitraum beläuft sich auf 2021 und das erste sowie zweite Quartal 2022.

Semiconductor /​ Electronics

NanoFocus hatte sich zunächst entschieden, den Bereich Semiconductor/​Electronics zu verkaufen, um sich zukünftig auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Mittlerweile geht die Gesellschaft davon aus, den Geschäftsbereich nicht zu veräußern und plant für das Geschäftsjahr 2021 mit einem weiteren Umsatzwachstum. Das ursprüngliche Umsatzziel von 2,3 Mio. EUR wurde auf 1,8 Mio. EUR gesenkt, da zum Berichtszeitpunkt Kundenaufträge noch nicht wie erwartet eingegangen sind und die Projektlaufzeiten deutlich länger sind als bei Standardaufträgen.

Mobility /​ Custom /​ OEM

Im Bereich Mobility/​Custom/​OEM wurde mit ca. 4,5 Mio. EUR Umsatz geplant. Nach dem deutlichen Rückgang im letzten Jahr rechnen wir wieder mit einem Zuwachs um ca. 2 Mio. EUR für 2021. Zum Berichtserstellungszeitpunkt sind 3,6 Mio. EUR durch Auftragsbestand bzw. schon erzielten Umsatz gesichert.

Standard/​Labor

Der überwiegende Teil der Produkte des Bereichs Standard/​Labor wird seit dem 1. Mai 2018 von der Mahr GmbH vertrieben. Im Wesentlichen wird eine weitere Internationalisierung des Vertriebs und Marketing angestrebt, um in den nächsten Jahren die gemeinsamen Planziele zu erreichen. Für 2021 war eine leichte Steigerung zum Vorjahr mit einem Umsatz von ca. 2,5 Mio. EUR in der Planung vorgesehen. Zum Berichtzeitpunkt prognostizieren wir einen erhöhten Umsatz von bis zu 3 Mio. EUR in 2021.

Customer Support Center (CSC)

Aufgrund der immer noch spürbaren Auswirkungen der Pandemie wurde für 2021 ein moderater Umsatz von mindestens 1,7 Mio. EUR geplant. Zum Berichtszeitpunkt halten wir an dieser Prognose fest.

Nach dem durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bedingten Umsatzrückgang in 2020 plant NanoFocus 2021 mit einer Erholung und Steigerung der Umsätze über alle Geschäftsbereiche. Die Weiterführung der Kurzarbeit bei NanoFocus und bei unseren Kunden erschwert die Vertriebs- und Verkaufsprozesse weiterhin nachhaltig. Zudem sind Reisetätigkeiten im In- und Ausland noch immer nur eingeschränkt möglich.

Auf Basis der vorgenannten Umsatzprognosen für die vier Bereiche erwarten wir unverändert erhöhte Risiken aus der Vorfinanzierung der Projekte und des hierfür notwendigen Working Capitals. Dem schwierig einzuschätzenden Investitionsgütermarkt und den noch schwankenden globalen volks- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen begegnet NanoFocus weiterhin mit einer differenzierten Betrachtung in drei Szenarien (Real-, Worst- und Best Case). NanoFocus wird zeitnah auf Veränderungen reagieren. Die Controlling-Instrumente sind sowohl personell als auch strukturell etabliert und werden entsprechend weiter intensiv eingesetzt, um sehr zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Gesamtaussage zur Prognose

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind die weiteren Auswirkungen der Pandemie in ihrem vollen Umfang nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Daher ist es erforderlich, die Planungsparameter kontinuierlich zu analysieren und anzupassen. Im Vordergrund steht die Aufrechterhaltung der Liquidität des Konzerns.

Um weitere zum Berichtszeitpunkt erkennbare Liquiditätsengpässe zu schließen, ist eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit mittelbarem Bezugsrecht der Aktionäre und Ausschluss des Bezugsrechts für Spitzenbeträge im April 2021 durchgeführt worden, die von der Hauptversammlung am 5. November 2020 beschlossen wurde.

Um möglichen, mit diesen Risiken verbundenen Liquiditätsunterdeckungen im Prognosezeitraum entgegenzuwirken und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im betreffenden Zeitraum aufrechtzuerhalten, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 7. Mai 2021 der Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro um 1.000.000 Euro weiteres Linienvolumen erweitert.

Unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Pandemie, des aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen planen wir vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2021 eine spürbare Umsatzsteigerung auf einen Wert zwischen TEUR 10.200 bis TEUR 11.000. Aufgrund dieser Umsatzentwicklung rechnen wir mit einem positiven EBITDA zwischen TEUR 500 und TEUR 1.000 und einem EBIT zwischen TEUR -200 und TEUR 200.

Risikobericht

Die NanoFocus AG ist ein international tätiges Technologieunternehmen und damit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Gemäß §91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der NanoFocus AG ein Überwachungssystem eingerichtet, mit dem alle wesentlichen sowie bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Risikomanagementsystem versetzt den Vorstand der NanoFocus AG in die Lage, die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Absicherung von Risiken einleiten zu können. In das Risikomanagement werden der Vorstand, die Abteilungsleiter, die Business-Unit-Leiter, Geschäftsführer der Tochterfirmen sowie als Kontrollorgan der Aufsichtsrat einbezogen.

Die systematische Verfolgung der Risikoentwicklung und Berichterstattung erfolgt in folgenden Controlling- und Berichtsinstrumenten:

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wöchentlicher Vertriebs-Jour Fixe mit Auftragseingang und Umsatzforecast

monatliches Controlling (insbesondere Vertriebsrisiken, finanzielle Risiken, IT-Risiken), gegebenenfalls auch in kürzeren Intervallen

regelmäßige Abteilungsleitersitzung

quartalsmäßige Arbeitssicherheitssitzung

externe Kommunikation (Lagebericht, Wertpapierprospekt, Reporting (Halbjahresbericht, Geschäftsbericht), Präsentationen, Corporate News)

fortlaufende interne und externe Verfolgung von relevanten Branchenberichten als Frühindikatoren und Benchmarks (VDMA, ZVEI, Konjunkturberichte, Berichte über Trendmärkte)

jährlicher Versicherungscheck - ergänzt um mandatierte externe Beratung

ISO 9001 Audits seit 2011

ISO 45001 (früher OHSAS 18001) Audits zur Arbeitssicherheit seit 2012

externe Strategieberatung und -überprüfung der formulierten Vorstandsstrategie durch den Aufsichtsrat

Die Risiken werden in Sitzungen des Vorstands mit den Fachbereichsleitern sowie den anderen genannten Gremien erörtert und beobachtet. Neben diesen regelmäßigen Terminen sind die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die Fachbereichsleiter verpflichtet, dem Vorstand im Bedarfsfall sofort über risikobehaftete Entwicklungen zu berichten.

Im Bedarfsfall erfolgt die Untersuchung von Risiken durch externe Gutachten und Prüfungen durch Dritte, z. B. Due-Diligence-Prüfungen im Rahmen von Finanztransaktionen. Der Aufsichtsrat erhält monatlich eine Übersicht über die wesentlichen finanziellen Kennzahlen sowie im Bedarfsfall explizite Informationen zu Risiken oder Kennzahlen.

Risikoinventur

Zum Bilanzstichtag war der Konzern im Wesentlichen folgenden Risiken ausgesetzt:

Umfeld-Risiken

Die konjunkturelle Entwicklung und die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Industrieunternehmen und der Forschungseinrichtungen können einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung des NanoFocus Konzerns haben. Die Verschiebung oder Stornierung von Aufträgen kann bei NanoFocus zu erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen. Durch die internationale Ausrichtung und der Präsenz in unterschiedlichen Zielbranchen wird die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduziert. Insgesamt haben sich die Umfeld-Risiken seit dem 1. Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahr nach Ausbruch der Pandemie nicht wesentlich verändert.

Finanzielle Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten

Liquiditätsrisiken

Zum Bilanzstichtag verfügte der NanoFocus Konzern über liquide Mittel in Höhe von 735 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen.

Um bereits im ersten Quartal 2021 eingetretene Liquiditätsengpässe zu schließen, ist eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit mittelbarem Bezugsrecht der Aktionäre und Ausschluss des Bezugsrechts für Spitzenbeträge im April 2021 durchgeführt worden, die von der Hauptversammlung am 5. November 2020 beschlossen wurde. Die Durchführung der Kapitalerhöhung hat zu einem Liquiditätszufluss von rund 983 TEUR geführt.

Im April 2022 steht außerdem die planmäßige Rückzahlung des von der NanoFocus in 2018 emittierten Nachrangdarlehens (Kapilendo-Darlehen) an. Das Darlehen ist im April 2022 endfällig und in Höhe von 1.223 TEUR zzgl. Zinsen in Höhe von 92 TEUR rückzahlbar. Der Vorstand steht derzeit in Verhandlungen über eine Anschlussfinanzierung. Der Ausgang dieser Verhandlungen ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Aufgrund des vereinbarten qualifizierten Rangrücktritts darf eine Rückzahlung des Darlehens, soweit hierdurch eine Zahlungsunfähigkeit der NanoFocus hervorgerufen würde, nicht erfolgen.

Es können sich weitere Liquiditätsrisiken daraus ergeben, dass sich geplante Auftragseingänge, insbesondere in den Bereichen Semiconductor und Mobility zeitlich verschieben und sich somit geplante Liquiditätseingänge verzögern, denen nicht aufschiebbare Auszahlungen entgegenstehen. Darüber hinaus könnte die Vorfinanzierung von Projekten in den oben genannten Bereichen die ohnehin angespannte Liquiditätssituation verschärfen.

Um möglichen, mit diesen Risiken verbundenen Liquiditätsunterdeckungen im Prognosezeitraum entgegenzuwirken und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im betreffenden Zeitraum aufrechtzuerhalten, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 7. Mai 2021 der Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro um 1.000.000 Euro weiteres Linienvolumen erweitert.

Forderungsausfallrisiken

Basierend auf den Forderungsausfällen der Vergangenheit beurteilen wir das Forderungsausfallrisiko bei externen direkten Kunden der NanoFocus grundsätzlich als gering.

Marktpreisrisiken

NanoFocus ist aufgrund von verminderten Alleinstellungsmerkmalen Marktpreisrisiken ausgesetzt. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Zugleich ist der adressierte Gesamtmarkt für NanoFocus geschrumpft.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente kommen bei NanoFocus derzeit nicht zum Einsatz.

Technologie- und Entwicklungsrisiken

Bestehende Risiken durch neue technologische Entwicklungen, die das ganze Produktportfolio gefährden, werden als gering erachtet, da NanoFocus stets mit führenden wissenschaftlichen Instituten und innovativen Industriepartnern weltweit agiert und damit technologisch am Puls der Zeit bleibt.

Risiken aus der Vertriebstätigkeit

A. Bereiche Mobility /​ Custom /​ OEM und Semiconductor

Durch die eingeschränkte regionale Präsenz des Vertriebes (Ressourcenmangel) kann es vorkommen, dass Aufträge nicht an NanoFocus, sondern an Wettbewerber vergeben werden. Diesem Risiko ist NanoFocus durch eine eingeleitete produkttechnische und strategische Neuausrichtung des Vertriebs entgegengetreten. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus weiter auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren. Der derzeit stark reduzierte direkte Kundenkontakt im Rahmen der Pandemie verlängert den Zeitrahmen bis zum Abschluss einer Akquisition. Die aktuell stattfindende Deinvestition im Bereich Powertrain erfordert eine Neuorientierung des Vertriebs zur Substitution der zu erwartenden Rückgänge.

B. Bereich Standard/​Labor

Seit Mai 2018 verantwortet die Mahr GmbH exklusiv den Vertrieb im Bereich Standard/​Labor. Somit ist der Vertriebserfolg ausschließlich vom Vertragspartner Mahr abhängig, weshalb sich Risiken für die NanoFocus AG vor allem aus einer nicht ausreichend erfolgreichen Vertriebstätigkeit auf Seiten des Kooperationspartners ergeben. Diesbezüglich erwarten wir mittelfristig durch das weltweite Vertriebsnetzwerk von Mahr allerdings deutliche Skalierungseffekte und begegnen dem Risiko durch intensivere Koordination mit Mahr. Diese Effekte treten zurzeit im zweiten Quartal 2021 in Form von erhöhtem Auftragseingang ein.

Produktions- und Beschaffungsrisiken

Die Fertigungsqualität wird bei NanoFocus durch Qualitätssicherungsprozesse und Qualitätsmanagement sichergestellt. Beschaffungsrisiken, wie z.B. Lieferverzögerungen, werden für kritische Bauteile begrenzt durch Rahmenlieferverträge und durch eine Produktionsplanung, die durch frühzeitige Beschaffung Zeitpuffer ermöglicht. Im Bereich von elektronischen Komponenten sind Lieferverzögerungen zu erwarten, welchen durch eine Erhöhung der Lieferantenzahl begegnet wird.

Personalrisiken

Personelle Risiken entstehen durch den Weggang oder die unzureichende Schulung von Mitarbeitern. NanoFocus begegnet diesem Risiko durch attraktive Arbeitsbedingungen in einem innovativen Umfeld.

Beschreibung möglicher Risikointerdependenzen

Kunden verstärken und verzögern oft ihre Investitionsausgaben oder versuchen, reaktiv auf veränderte Geschäftsumfelder oder Märkte, Bestellungen zu stornieren oder zu verschieben. Denkbar ist auch eine vollständige Aufgabe der Investitionsabsicht. Dies kann zu Umsatzrückgängen und damit verbundenen Liquiditätsproblemen bei NanoFocus führen.

Die verspäteten Auslieferungen von Pilotprojekten mit Großkunden sowie die Vorfinanzierung dieser Projekte durch NanoFocus können zu Liquiditätsengpässen führen.

Zur Stärkung der Liquidität hat der Vorstand über das Jahr 2020 hinweg Maßnahmen umgesetzt. Auch künftige Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung insbesondere im Zusammenhang mit dem im April 2022 abzulösenden emittierten Nachrangdarlehens (Kapilendo-Darlehen) werden weiterhin identifiziert, evaluiert und vorbereitet.

Bestandsgefährdende Risiken

Eine Fortführung des Geschäfts ist unter Zugrundelegung der aktuellen Auftrags- und Umsatzsituation gefährdet.

Dabei kann sich eine Gefährdung der Fortführung des Geschäfts daraus ergeben, dass sich geplante Auftragseingänge, insbesondere vor dem Hintergrund der weiter andauernden durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufenen Beschränkungen, zeitlich verschieben und sich somit geplante Liquiditätseingänge verzögern, denen nicht aufschiebbare Auszahlungen entgegenstehen. Darüber hinaus kann die Vorfinanzierung von Projekten - insbesondere in den Bereichen Semiconductor und Mobility - die ohnehin angespannte Liquiditätssituation weiter verschärfen. Die weitgehende Erreichung der für 2021 und 2022 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele wird - auch unter Berücksichtigung der oben beschriebenen zusätzlich zur Verfügung stehenden Liquidität - als erforderlich angesehen, um die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im Prognosezeitraum aufrechterhalten zu können. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die Umsatz- und Ergebnisziele für 2021 und 2022 die zum Zeitpunkt der Berichtserstellung an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, erreicht werden.

Im April 2022 steht außerdem die planmäßige Rückzahlung des von der NanoFocus in 2018 emittierten Nachrangdarlehens (Kapilendo-Darlehen) an. Das Darlehen ist im April 2022 endfällig und in Höhe von 1.223 TEUR zzgl. Zinsen in Höhe von 92 TEUR rückzahlbar. Der Vorstand steht derzeit in Verhandlungen über eine Anschlussfinanzierung. Der Ausgang dieser Verhandlungen ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Aufgrund des vereinbarten qualifizierten Rangrücktritts darf eine Rückzahlung des Darlehens, soweit hierdurch eine Zahlungsunfähigkeit der NanoFocus hervorgerufen würde, nicht erfolgen.

Um möglichen, mit diesen Risiken zusammenhängende Liquiditätsunterdeckungen im Prognosezeitraum entgegenzuwirken und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns im betreffenden Zeitraum aufrechtzuerhalten, wurde zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG am 7. Mai 2021 der Darlehensvertrag über 3.000.000 Euro um 1.000.000 Euro weiteres Linienvolumen erweitert.

Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus AG durch den Vorstand

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind bei NanoFocus weiterhin die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie spürbar. NanoFocus plant für das Geschäftsjahr 2021 eine spürbare Umsatzsteigerung auf einen Wert zwischen TEUR 10.200 bis TEUR 11.000. Aufgrund dieser Umsatzentwicklung rechnen wir mit einem positiven EBITDA zwischen TEUR 500 und TEUR 1.000 und einem EBIT zwischen TEUR -200 und TEUR 200.

NanoFocus hat gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Mahr die bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns hängt davon ab,

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dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH die erforderliche finanzielle Unterstützung, soweit bereits zur Verfügung gestellt, aufrechterhält,

dass der Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH eine zusätzlich benötigte finanzielle Unterstützung aus der am 7. Mai 2021 vereinbarten Ausweitung der Darlehenssumme um 1.000.000 EUR bei Bedarf zur Verfügung stellt und

dass die für 2021 und 2022 gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele, die an die voraussichtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie angepasst wurden, weitgehend erreicht werden.

Chancenbericht

Technologische Marktführung

NanoFocus ist in einem Zukunftsmarkt mit großem Potenzial und überproportionalem Wachstum gut positioniert und technologisch auf gleichem Niveau mit den Marktführern. Durch die Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH können wesentlich mehr Märkte adressiert werden. Auf diesem Weg können Skalierungseffekte im Systemverkauf erzielt werden. Bei der berührungslosen 3D-Oberflächenanalyse zählt das Unternehmen zu den innovativsten Ausrüstern weltweit. Es gibt durch die technologische Komplexität hohe Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen. Neue Produkte bzw. Produktfamilien, die intern in Entwicklung sind, bestätigen die technische Führungsrolle im Bereich konfokaler und berührungsloser industrieller Messtechnik.

Großer Kundenstamm und umfangreiches Partnernetzwerk

Durch ca. 1.250 verkaufte Systeme und eine Marktpräsenz von über 20 Jahren ist ein stabiler und großer Kundenstamm entstanden, der zukünftig primär für das Servicegeschäft relevant ist. Im Laufe der Zeit hat sich zudem ein umfangreiches Partner-Netzwerk mit führenden Institutionen, Verbänden und Experten aus Forschung und Industrie entwickelt. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren

Gutes Markenimage - hohes Vertrauen

Die Aktienkursnotierung im Basic Board der Frankfurter Wertpapierbörse, Präsentationen im In- und Ausland sowie Messeteilnahmen haben zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens beigetragen. Die NanoFocus AG verfügt über ein außerordentlich innovatives Markenimage.

Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Märkte

Durch die Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Absatz- und Beschaffungsmärkte kann NanoFocus Nischen- und Spezialbereiche besetzen. Zum Bereich Mobility /​ Custom /​ OEM zählen unter anderem die Schwerpunkte Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, E-Fahrzeuge, Materialforschung und Medizintechnik. Dieser Marktzugang ist für größere Anbieter wenig zugänglich und finanziell oft nicht attraktiv.

Die Mahr-Gruppe wird weiter international die Produkte des Bereichs Standard/​Labor vertreiben.

Finanzierungsmöglichkeiten durch Listing der Aktie

Durch die Einbeziehung in den Börsenhandel sind die Voraussetzungen für weitere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. NanoFocus hat dadurch die Chance auf eine bankenunabhängige Eigenkapitalfinanzierung.

Leistungssteigerung durch Nanotechnologie

Der Trend der Miniaturisierung ist mittlerweile industriell motiviert. Industrielle Wertsteigerungen finden zunehmend in mikro- und nanoskaligen Messbereichen in der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte statt.

Nutzung der Trendmärkte

Die Großindustrie hat die Zielmärkte von NanoFocus als Schlüssel für die Effizienz- und Leistungssteigerung identifiziert. Dadurch bestehen gute Möglichkeiten, mit namhaften internationalen Unternehmen zusammenzuarbeiten.

100%-Qualitätsbewusstsein in der produzierenden Industrie

Die Trends zur Miniaturisierung, zu mehr Hightech-Entwicklungen und zur vollständigen Qualitätskontrolle sind gute Voraussetzungen, um NanoFocus-Produkte international zu verkaufen. Ebenfalls begünstigend wirken sich die stark gestiegenen Qualitätsansprüche in der Ein- und Ausgangskontrolle aus. Die von NanoFocus entwickelten Technologien sind mittlerweile auf breiter industrieller Ebene relevant.

Förderliche gesetzliche Rahmenbedingungen

Innovative Förderschwerpunkte sind zunehmend in der Photonik, im Halbleiterbereich und in der E-Mobilität zu finden. Die steigenden Ansprüche an optische 3D-Technologien und funktionale Oberflächen begünstigen die Geschäftsaktivitäten der NanoFocus AG.

IV. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG

Abhängigkeitsbericht

Zwischen der Carl Mahr Holding GmbH, welche die absolute Mehrheit der Stimmrechte kontrolliert, und der Gesellschaft besteht kein Beherrschungsvertrag. Der Vorstand der NanoFocus AG hat daher gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt.

Der Vorstand hat am Ende des Berichts folgende Erklärung abgegeben: "Unsere Gesellschaft hat im Berichtsjahr nach den Umständen, die - soweit wir dies feststellen konnten - dem in diesem Geschäftsjahr amtierenden Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist auch durch getroffene oder unterlassene Maßnahmen nicht benachteiligt worden."

 

Oberhausen, den 21. Juni 2021

NanoFocus AG

Vorstand Michael Hauptmannl

Vorstandsvorsitzender (CEO)

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 2020

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Anschaffungskosten
Stand 01.01.2020 Zugänge
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 4.455.528 0
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.513.756 42.580
3. Geschäfts- oder Firmenwert 6.399.511 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 15.368.795 42.580
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 1.545.457 430.584
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 661.087 43.425
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.873 13.742
Summe Sachanlagen 2.215.417 487.751
GESAMT 17.584.212 530.331
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Anschaffungskosten
Abgänge Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.171.566 3.283.962
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 4.556.336
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 6.399.511
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.171.566 14.239.809
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 121.238 1.854.803
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.714 691.798
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 22.615
Summe Sachanlagen 133.952 2.569.216
GESAMT 1.305.518 16.809.025
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Abschreibungen
AfA-Stand 01.01.2020 Zuführung
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.899.920 176.836
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.221.811 346.468
3. Geschäfts- oder Firmenwert 5.700.318 116.531
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 12.822.049 639.835
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 989.219 290.241
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 400.301 86.543
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0
Summe Sachanlagen 1.389.520 376.784
GESAMT 14.211.569 1.016.619
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Abschreibungen
Abgänge AfA-Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.171.566 2.905.190
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 3.568.279
3. Geschäfts- oder Firmenwert 0 5.816.849
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.171.566 12.290.318
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 45.781 1.233.679
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.012 474.832
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0
Summe Sachanlagen 57.793 1.708.511
GESAMT 1.229.359 13.998.829
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Buchwert
Stand 31.12.2020 Stand 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 378.772 555.608
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 988.057 1.291.945
3. Geschäfts- oder Firmenwert 582.662 699.193
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.949.491 2.546.746
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 621.124 556.238
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 216.966 260.786
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 22.615 8.873
Summe Sachanlagen 860.705 825.897
GESAMT 2.810.196 3.372.643

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

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Konzern-Eigenkapitalspiegel Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzverlust Konzern-Eigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR
Eigenkapital per 01.01.2019 6.703.164,00 10.746.925,96 1.165.000,00 -14.559.998,40 4.055.091,56
Kapitalerhöhung gegen Bareinlage am 29.10.2019 670.316,00 670.316,00
Jahresergebnis -1.844.305,89 -1.844.305,89
Eigenkapital per 31.12.2019 7.373.480,00 10.746.925,96 1.165.000,00 -16.404.304,29 2.881.101,67
Eigenkapital per 01.01.2020 7.373.480,00 10.746.925,96 1.165.000,00 -16.404.304,29 2.881.101,67
Jahresergebnis -950.194,01 -950.194,01
Eigenkapital per 31.12.2020 7.373.480,00 10.746.925,96 1.165.000,00 -17.354.498,30 1.930.907,66

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2020

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31.12.2020 31.12.2019
TEUR TEUR
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 1.633 3.237
Periodenergebnis -950 -1.844
Abschreibungen auf Gegenstände des + Anlagevermögens 1.017 908
+ Abschreibungen auf Umlaufvermögen 143 294
+/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen -528 -367
Sonstige zahlungsunwirksame +/​- Aufwendungen/​Erträge -89 23
-/​+ Zunahme/​Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -920 1.406
+/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -327 -345
Gewinn/​Verlust aus dem Abgang von -/​+ Anlagevermögen -303 -152
+/​- Zinsaufwendungen/​Zinserträge 297 316
+/​- Ertragsteueraufwand/​-ertrag -166 -324
+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten 10 0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -1.816 -85
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -43 -23
Einzahlungen aus Abgängen von + Sachanlagevermögen 378 162
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -60 -217
- Auszahlungen zur Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten bereits konsolidierter Einheiten 0 -350
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 275 -428
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 0 670
Einzahlung aus Begebung von Anleihen und der + Aufnahme von (Finanz-)Krediten 1.000 0
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -171 -1.510
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen 0 55
- Gezahlte Zinsen -186 -306
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 643 -1.091
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -898 -1.604
+/​- Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Fonds 0 0
+/​- Wechselkursbedingte Änderung des Fonds 0 0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 735 1.633
Liquide Mittel 735 1.633
Kontokorrentverbindlichkeiten 0 0
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 735 1.633

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für 2020

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2019
EUR EUR TEUR
1. Umsatzerlöse 8.422.747,74 10.205
2. Erhöung oder Vermindung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -766.401,81 52
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 446.093,60 390
4. Sonstige betriebliche Erträge 194.684,31 267
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 3.105,96 (Vj. TEUR 1)
8.297.123,84 10.914
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2.273.262,43 3.561
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 97.939,89 136
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 2.839.102,86 4.111
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 574.893,42 768
davon für Altersversorgung EUR 46.717,06 (Vj. TEUR 38)
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.016.619,08 908
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 143.374,87 294
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.168.291,54 2.985
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 994,96 (Vi. TEUR 3)
9.113.484,09 12.763
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2,99 0
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 297.065,22 316
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 191.136,44 (Vi. TEUR 160)
davon Aufwendungen aus der Abzinsung EUR 0,00 (Vj. TEUR 0)
-297.062,23 -316
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -166.020,02 -324
davon latente Steuern EUR -166.020,02 (Vj. TEUR -324)
12. Ergebnis nach Steuern -947.402,46 -1.841
13. Sonstige Steuern 2.791,55 3
14. Konzernjahresfehlbetrag -950.194,01 -1.844
15. Verlustvortrag 16.404.304,29 14.560
16. Konzernbilanzverlust -17.354.498,30 -16.404

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

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31.12.2019
EUR EUR TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 378.772,00 556
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 988.057,49 1.292
3. Geschäfts- oder Firmenwert 582.661,57 699
1.949.491,06 2.547
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen 621.123,68 556
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 216.966,51 261
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 22.615,14 9
860.705,33 826
2.810.196,39 3.373
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.161.589,97 2.124
2. Unfertige Erzeugnisse 957.670,16 1.492
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 228.611,71 604
4. Geleistete Anzahlungen 0,00 8
3.347.871,84 4.228
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.191.247,73 332
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 524.007,89 20
3. Sonstige Vermögensgegenstände 46.639,00 73
1.761.894,62 425
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 734.782,46 1.633
5.844.548,92 6.286
C. Rechnungsabgrenzungsposten 52.751,18 79
D. Aktive latente Steuern 0,00 7
8.707.496,49 9.745

Passiva

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31.12.2019
EUR EUR TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7.373.480,00 7.373
II. Kapitalrücklage 10.746.925,96 10.747
III. Gewinnrücklagen 1.165.000,00 1.165
IV. Verlustvortrag -16.404.304,29 -14.560
V. Jahresfehlbetrag -950.194,01 -1.844
1.930.907,66 2.881
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 0,00 1
2. Sonstige Rückstellungen 317.444,00 844
317.444,00 845
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 1
2. Erhaltene Anzahlungen 403.837,25 836
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 737.051,42 587
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.131.660,00 2.000
5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.698.152,27 1.920
davon aus Steuern EUR 75.783,30 (Vj. TEUR 110)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 8.753,21 (Vj. TEUR 11)
5.970.700,94 5.344
D. Rechnungsabgrenzungsposten 24.320,00 38
E. Passive latente Steuern 464.123,89 637
8.707.496,49 9.745