NanoFocus AGOberhausenJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021der NanoFocus AGInhaltsverzeichnis I. Grundlagen der Gesellschaft II. Wirtschaftsbericht III. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht IV. Angaben zu den Vergütungen gemäß § 24 Abs. 1 VermAnlG V. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktG I. Grundlagen der GesellschaftGeschäftsmodell Die NanoFocus AG ist international auf dem Gebiet der prozessnahen optischen und über ihre Tochtergesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen, (BMT) auch im Bereich der taktilen Oberflächenmesstechnik im Mikro- und Nanometerbereich tätig. Haupttätigkeiten der NanoFocus AG sind die Entwicklung, Fertigung sowie der weltweite Vertrieb von Geräten für die 3D-Oberflächenanalyse. NanoFocus-Geräte werden vor allem für die Qualitätssicherung eingesetzt und eignen sich für nahezu alle Industriebranchen. Durch ihre Technologie ermöglicht die NanoFocus AG Kunden und Partnerunternehmen die Herstellung innovativer Produkte und die Umsetzung effizienter Fertigungsverfahren. Die drei Hauptproduktlinien sind die Analysesysteme µsurf, µscan und µsprint. Daneben bietet die Gesellschaft ergänzende Dienstleistungen und die zum Betrieb notwendige Systemsoftware an. Die NanoFocus AG bietet ihre Messlösungen und -systeme nicht nur konform zu nationalen und internationalen Standards an, sondern setzt das im Bereich der 3D-Messtechnik langjährig erworbene Expertenwissen auch in Normungsausschüssen ein. Durch diese zweigleisige Vorgehensweise wird nach Auffassung des Vorstands eine hohe Qualität der Produkte und ein technologischer Fortschritt im Wettbewerb gewährleistet. Die NanoFocus AG wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Bis zum 30. Juni 2020 war das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Die Aktien werden im Rahmen eines Primärlistings weiterhin im Freiverkehr der Börse München gehandelt und die NanoFocus AG unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften. Die Gesellschaft ist nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) sowie ISO 45001 (früher OHSAS 18001, Arbeitssicherheit) zertifiziert. Die NanoFocus AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2021 im Durchschnitt 49 (Vorjahr: 49) Mitarbeiter. Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Mitarbeiterzahl auf Vollzeitbasis 34 (Vorjahr: 34). Geführt wird die NanoFocus AG von Michael Hauptmannl, der seit Anfang 2020 als Vorstand die Geschäfte der Gesellschaft verantwortet. Im April 2018 hat die NanoFocus AG einen Kooperationsvertrag mit der Mahr GmbH, Göttingen, abgeschlossen. Die Mahr-Gruppe ist mit rund 2.000 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Anbieter von Messtechniksystemen und mit 59,15 % (Stand 31. Dezember 2021) an der NanoFocus AG beteiligt. Auf Basis des Kooperationsvertrages liefert die NanoFocus AG seit dem 1. Mai 2018 ihre 3D-Oberflächenmesssysteme im Bereich "Standard/Labor" exklusiv zu vergünstigten Preisen an die Mahr-Gruppe. Mahr übernimmt im Gegenzug weltweit Marketing und Vertrieb dieser Produkte. Die Gesellschaft hält eine hundertprozentige Beteiligung an der Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen ("BMT"). BMT ist spezialisiert auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von optischen sowie taktilen Oberflächenmessgeräten. Hauptanwendungsfeld ist der Automobil- und Nutzfahrzeuge-Bereich. Produktentwicklung Der Bereich der kundenspezifischen Entwicklung sowie der Weiterentwicklung der bestehenden Produktpalette hat für NanoFocus eine strategische Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die eigene Entwicklungsabteilung. Die zielgerichtete Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden sichert den Zugriff auf neues Wissen und schafft Akzeptanz im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse. Es liegt eine umfangreiche Technologiebasis vor, der ein langjähriger Prozess vorangegangen ist. Die Aufwendungen der Entwicklungsabteilung (primär Personalkosten und Softwareentwicklungskosten) lagen bei der NanoFocus AG bezogen auf den in 2021 erzielten Gesamtumsatz bei 8,0% und erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte. Diese Steigerung ist im Wesentlichen eine Folge der deutlich erhöhten pandemiebedingten Kurzarbeit in 2020. Es wurden im Geschäftsjahr 2021 wie im Vorjahr keine Entwicklungskosten aktiviert. Neuproduktentwicklungen, die zu einer Aktivierung hätten führen können, wurden nicht vorgenommen. Vielmehr erfolgte eine markterhaltende Weiterentwicklung der bestehenden Produktpalette. Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten betrugen TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 177). Im Vordergrund der Entwicklungsaktivitäten bei der NanoFocus AG stehen die Leistungssteigerung der Produkte, kundenspezifische Anwendungen sowie die Qualitätsoptimierung der Fertigung. II. WirtschaftsberichtWeltwirtschaftliches Umfeld Im Jahr 2021 hat das Sars Cov 2 Virus weiter erheblichen Einfluss auf das Zusammenleben der Menschen und die Weltwirtschaft. Nach dem Corona-Einbruch in der ersten Jahreshälfte 2020 erholte sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 weiter. Die wirtschaftliche Erholung verlief nicht gleichmäßig. In der ersten Jahreshälfte gab es einen überraschend schnellen Erholungsprozess, wobei in zahlreichen Ländern die Wachstumsraten durch Basiseffekte überzeichnet wurden. In der zweiten Hälfte des Jahres gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend zäher. Pandemiebedingte Rückschläge sowie angebotsseitige Engpässe führten zu Verzögerungen im Aufholprozess. Die COVID 19-Pandemie beeinflusste die wirtschaftliche Aktivität noch spürbar, jedoch verliefen die Infektionswellen uneinheitlicher und auch die ergriffenen Maßnahmepakete unterschieden sich. Einige Länder tolerierten hohe Infektionszahlen ohne Eindämmungsmaßnahmen, China hingegen verfolgte eine strikte Null-COVID-Politik. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt den Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung für das Gesamtjahr 2021 auf preisbereinigt 5,9% nach dem tiefen Einbruch um 3,1% im Jahr zuvor. Nach mehreren Jahren mit niedrigen Inflationsraten ging dieser Wachstumsprozess einher mit ungewöhnlich hohen Preissteigerungen. Jenseits von Basiseffekten kam es im zweiten Halbjahr zu hohen Anstiegen, da die Preise für fossile Rohstoffe die Energiekosten und anhaltende Lieferengpässe die Transportkosten sowie die Preise verschiedener Verbrauchs- und Industriegüter trieben. Der Erholungsprozess in den entwickelten Volkswirtschaften verlief nicht sehr differenziert. Die verschärften Belastungen für die globalen Produktionsnetze betrafen besonders das verarbeitende Gewerbe. Die prognostizierten Wachstumszahlen konnten dadurch in mehreren Ländern nicht erreicht werden. In den USA machten sich zum Jahresende die nachlassenden fiskalpolitischen Impulse bemerkbar. Japan zeigte unter den G7-Staaten die schwächste gesamtwirtschaftliche Erholung. Im Gesamtjahr 2021 wuchs Chinas Wirtschaft 8,1%, die Dynamik hat zum Jahresende nachgelassen. Der weltweite Warenhandel wuchs im Gesamtjahr 2021 mit 10,3% zwar kräftig, gleichwohl aufgrund der vielfältigen Logistikprobleme nicht so stark wie im Erholungsjahr 2010 nach der Finanzkrise. Damals beschleunigte sich der weltweite Warenaustausch binnen Jahresfrist um 13,8%. Die globale industrielle Produktion erhöhte sich im Jahr 2021 laut vorläufigen Daten um 7,9%. Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2022 VDMA Konjunk turelle Lage 2021, März 2022 (Auszug) Zielbranchen für NanoFocus Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Die preisbereinigte Produktion im Maschinenbau in Deutschland hat ihr Vorjahresniveau im Jahr 2021 um 6,4% übertroffen. Der Auftragseingang entwickelte sich mit einem preisbereinigten Plus von 32% für das Gesamtjahr sehr vielversprechend. Doch die rasant anziehende Nachfrage stieß recht schnell auf hartnäckige Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen. Besonders ausgeprägt zeigten diese sich bei Elektronikkomponenten und Metallerzeugnissen. Hinzu kamen vorübergehende Schließungen von Häfen wie etwa in China sowie Arbeitskräftemangel durch die COVID 19-Omikron-Variante. Die Produktionsstörungen bewirkten in Verbindung mit dem stabilen Auftragseingang einen zunehmenden Anstieg der Auftragsbestände. Der Arbeitsmarkt zeigte sich während der Krise robust. Die Kurzarbeit wirkte stabilisierend und konnte viele Arbeitsplätze retten. Quelle : Statistisches Bundesamt , VDMA (Originaltext) 2021 war ein durchwachsenes Jahr für die internationalen Automobilhersteller. In der ersten Jahreshälfte wurden aufgrund von Nachholeffekten und den niedrigen Vorjahreswerten temporär deutliche Zuwächse realisiert. Durch den Mangel von Halbleitern und den damit verbundenen strapazierten Lieferketten, zeichnete sich ein negatives Bild für die zweite Jahreshälfte ab. Fehlende Vorprodukte sowie steigende Energie- und Logistikkosten machten der Industrie zu schaffen. Auf dem europäischen Pkw-Markt wurden im Jahr 2021 knapp 11.8 Mio. Neufahrzeuge zugelassen rund 2% weniger als im Vorjahr. In Deutschland wurden hingegen 10% weniger Pkw zugelassen als im Vorjahr. Mit einem Marktvolumen von 21,1 Mio. neu zugelassenen Fahrzeugen konnte China den Absatz um 7% steigern. Quelle: (vda.de Verband der Automobilindustrie, 25.02.22) Die Elektroindustrie hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Krisenjahr 2020 positiv entwickelt. Die Branche hat bei Produktion, Umsatz und Auftragseingang Steigerungen verzeichnet. Die Branchenerlöse wiesen ein Plus von 9,7% aus und erreichten einen Rekordwert von 199,5 Milliarden Euro. Die Produktion wuchs im betrachteten Zeitraum um 8,8% und glich die Verluste aus dem Vorjahr aus (-6%). Im gesamten Jahr steht ein Bestellplus von 23,9% in den Büchern. Die Auftragseingänge aus dem Inland wuchsen um 20,1% und aus dem Ausland um 27,0%. Quelle: Elektro- und Digitalindustrie 2021 mit Erlösen von 200 Milliarden Euro - zvei.org Der Halbleitermarkt konnte laut WSTS einen weltweiten Umsatzwachstum in Höhe von 26,2% verzeichnen. Amerika erzielte ein Wachstum von 27,4%, Europa konnte nach einen Marktrückgang von 5,8% im Vorjahr ein Marktwachstum von 27,3% erreichen. Quelle: elektroniknet.de v. 18.03.21, Recent News Release (wsts.org) 19.04.22 Die Branche Sensorik und Messtechnik verzeichnet im Jahr 2021 ein Umsatzplus von 20% in Deutschland. Im Jahr 2021 investierte die Branche 12% mehr als im Vorjahr. Die Exportquote ist pandemiebedingt um 11% gesunken. Insgesamt liegt die Sensorik und Messtechnik mit einer Exportquote von 50% aber im vergleichbaren Durchschnitt der Industrie. Quelle: ama-sensorik.de AMA Sensorik und Messtechnik -AMA Pressemitteilungen 2022 (ama-sensorik.de) 19.04.22 Geschäftsver lauf bei der NanoFocus AG Das Geschäftsjahr 2021 war weiterhin geprägt von den weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID 19-Pandemie. Im Vordergrund stand nach wie vor die Sicherung der Liquidität des Konzerns. Zu diesem Zweck ist eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, mit mittelbarem Bezugsrecht der Aktionäre und unter Ausschluss des Bezugsrechts für Spitzenbeträge, im April 2021 mit dem von der Gesellschaft geplanten Liquiditätszufluss von TEUR 983 durchgeführt worden. Des Weiteren hat die NanoFocus AG die auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 5. November 2020 beschlossene Kapitalherabsetzung umgesetzt. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 5. Januar 2021. Der Kapitalschnitt erfolgte im Verhältnis 3:1. Durch diese Maßnahme wurde ein Ertrag aus Kapitalherabsetzung in Höhe von 4.916 TEUR verbucht (Ausweis in der Ergebnisverwendungsrechnung gem. §§ 240 i.V.m. 158 AktG). Die NanoFocus AG ist am 27. Dezember 2021 Ziel einer Cyber-Attacke geworden. Dadurch war für die Dauer von ca. 4 Wochen nur ein stark eingeschränkter Betrieb möglich. Als erste Folgen der Attacke mussten Auslieferungen an Kunden verschoben werden. Die NanoFocus AG konnte bis Ende Januar 2022 den größten Teil der Auswirkungen des Schadens beheben. Technologischer Verlauf Im Rahmen einer Neuausrichtung zu den Märkten Electronics, Micromechanik und E-Mobility sind erste Prototypen aus der messtechnischen Kombination von optischer Bildverarbeitung und 3D-Messtechnik aufgebaut und getestet worden. Neue schnelle Linearachssysteme wurden in die NanoFocus Produktfamilie aufgenommen, um Kundenwünsche nach schnelleren Messungen zu erfüllen. Des Weiteren wurde die Entwicklung einer softwarebasierten Auswertung für Microlinsen abgeschlossen. In der µSurf Produktgruppe waren erste Tests mit einer Neuentwicklung in der Piezo Antriebssteuerung, welche zu einer wesentlich erhöhten Messgeschwindigkeit führt, erfolgreich. Ein softwaregesteuerter motorischer Objektiv Revolver wird auf der Leitmesse Control 2022 vorgestellt. Weiterhin wurde ein mobiles Rauheitsmessgerät mit 75 mm Verfahrweg für Kundenaufträge aus der Stahl- und Blechindustrie entwickelt. Eine Kombination aus vollautomatischer optischer 3D Messung mit µSurf und mehreren taktilen Rauheitsmessgeräten MP 50 ist bei einem großen Stahlhersteller zur Prozesskontrolle in Betrieb genommen worden. Die Leitmesse Control in Stuttgart wurde in 2021, bedingt durch die COVID 19-Pandemie, wieder abgesagt. Die Semicon 2021 im Herbst in München war die erste Messe seit der Pandemie, an der die NanoFocus AG vor Ort teilnahm. Die Vorstellung des aktuellen Produktportfolios in 2021 war im Wesentlichen auf Online-Präsentationen mit Interessenten und Kunden beschränkt. Finanzielle Leistungsindikatoren Als finanzielle Leistungsindikatoren dienen vor allem die Umsatzentwicklung, das EBITDA und das EBIT. Wirtschaftlicher Geschäftsverlauf Die NanoFocus AG hat das Umsatzziel im Geschäftsjahr 2021 um ca. 18% und 1,5 Mio. EUR verfehlt. Ausschlaggebend hierfür waren Verschiebungen von Kundenprojekten und Aufträgen asiatischer Großkunden im Bereich Semiconductor, bedingt durch die in Asien stärkeren wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID 19-Pandemie. Zusätzlich konnten durch die im Dezember 2021 ausgeführte Cyberattacke gegen die NanoFocus AG im Dezember nicht alle geplanten Systemauslieferungen durchgeführt werden. Die Materialaufwandsquote 1 konnte um 4 Prozentpunkte gesenkt werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Vergleich zur Planung um ca. 5%. Die Personalkosten liegen um 12% über Plan, da ab dem 2. Quartal die seit Beginn der Pandemie eingeführte Kurzarbeit deutlich reduziert wurde. Das EBITDA im Geschäftsjahr 2021 liegt bei -365 TEUR (Vorjahr: 506 TEUR; 765 TEUR unter Plan). Das EBIT liegt bei -963 TEUR (Vorjahr: -107 TEUR; 991 TEUR unter Plan). Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 1.535 TEUR (im Vorjahr 653 TEUR). Ertragslage Die Umsatzerlöse blieben im Geschäftsjahr 2021 mit 6.608 TEUR 11% unter dem Vorjahreswert und rund 18% unter der Planung. scrollen
Der Bereich Standard/Labor konnte im zweiten Jahr der Pandemie ein Umsatzwachstum um 21% und 487 TEUR verzeichnen und lag somit 14% über Plan. Der Umsatz im Bereich CSC ist mit 2.163 TEUR im Vergleich zu 2021 leicht angestiegen. Das Planziel wurde um 28% übertroffen. Die bei unseren Kunden im Einsatz befindlichen Messsysteme sind auch weiterhin die Grundlage für ein konstantes Servicegeschäft. Die Business Unit Mobility/Custom/OEM verzeichnete im Jahr 2021 einen Rückgang der Umsätze um 14% bzw. 218 TEUR im Vergleich zu 2020. Die Verkaufszahlen lagen ebenso 12% und 185 TEUR unter Plan. Die größten Umsatzeinbußen verzeichnete die Business Unit Semiconductor. Im Vergleich zu 2020 hat sich der Umsatz um 1.227 TEUR und 85% reduziert. Ausschlaggebend hierfür waren Verschiebungen von Projekten und somit fehlende Auftragseingänge asiatischer Großkunden in Südkorea und China, bedingt durch die in Asien stärkeren wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID 19-Pandemie. Die erwarteten Auftragseingänge wurden erst ab dem vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 verzeichnet. Zusätzlich konnten durch die im Dezember 2021 ausgeführte Cyberattacke gegen die NanoFocus AG im Dezember nicht alle geplanten Systemauslieferungen durchgeführt werden. Somit wurde der Plan um 2.079 TEUR und 90% deutlich verfehlt. Umsatzverteilung nach Regionen scrollen
Die mit deutschen Kunden realisierten Umsatzerlöse reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 186 TEUR. Deutschland ist weiter mit 71% Umsatzanteil die mit Abstand wichtigste Verkaufsregion. Im restlichen Europa stieg der Umsatz deutlich um 429 TEUR und 79%. Der Umsatz im asiatischen Markt hat sich durch die Projekt- und Auftragsverschiebungen von Kunden in Korea und China um 1.170 TEUR drastisch reduziert. Einen moderaten Umsatzanstieg in Höhe von 57 TEUR und 23% konnte die NanoFocus AG in Nord- und Südamerika verzeichnen. Der Umsatzanteil in dieser Region ist geringfügig auf nunmehr 5% gestiegen. Der Umsatz pro Mitarbeiter ist, bezogen auf durchschnittlich 49 Vollbeschäftigte, um 17 TEUR auf 135 TEUR gesunken. Im Vorjahr wurden bei durchschnittlich 49 Vollbeschäftigten 152 TEUR Umsatz pro Mitarbeiter erzielt. Ergebnisentwicklung Die Gesamtleistung, die sich aus Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzt, ist um 7% auf 7.487 TEUR gestiegen. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 245 TEUR auf 478 TEUR. Im Wesentlichen beinhalten die sonstigen Erträge die Kostenbelastungen an die Unternehmenstochter Breitmeier Messtechnik GmbH sowie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen und aus der Auflösung von Personalrückstellungen. scrollen
*) ausgewählte Werte der Gewinn- und Verlustrechnung **) Ergebnisabführung der Breitmeier Messtechnik GmbH Der Rohertrag sank um 795 TEUR bzw. 18%. Die Rohertragsmarge, bezogen auf die erzielten Umsatzerlöse, sank von 60% auf 55%. Auf der Kostenseite erhöhten sich die Personalaufwendungen um 511 TEUR bzw. 20% auf 3.006 TEUR, da die Kurzarbeit, die zu Beginn der COVID 19-Pandemie eingeführt wurde, ab dem zweiten Quartal 2021 stark zurückgefahren wurde. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit 2.028 TEUR im Jahresvergleich (2.038 TEUR) stabil geblieben. Sie liegen um rund 26% unter dem Niveau von 2019 (2.736 TEUR). Die Abschreibungen in Höhe von 598 TEUR enthalten Abschreibungen auf Umlaufvermögen von 202 TEUR, die als in ihrer Höhe ungewöhnliche Abwertung auf nicht mehr gängige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse vorgenommen wurden. Das Beteiligungsergebnis der 100%-Tochter Breitmeier Messtechnik GmbH beläuft sich auf -397 TEUR. Durch die Folgen der Pandemie ist es in diesem stark projektorientierten Geschäft zu Verschiebungen der Umsatzrealisierung nach 2022 gekommen. Das Steuerergebnis in Höhe von 136 TEUR ergibt sich ausschließlich aus latenten Steuern. Aufgrund bestehender steuerlicher Verlustvorträge sind keine passiven latenten Steuern auf die vorhandenen Ansatz-/Bewertungsunterschiede, die sich im Wesentlichen aus aktivierten Entwicklungsleistungen ergeben, anzusetzen. Insofern wurde auch der bestehende Vortrag aus dem Vorjahr in laufender Rechnung korrigiert. scrollen
Auftragsentwicklung Der Auftragseingang ist 2021 deutlich um 18% bzw. 1.043 TEUR im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Auftragsbestand am 31. Dezember 2021 ist mit 1.034 TEUR um 664 TEUR höher ausgefallen als zum 31. Dezember 2020. Zum 31. März 2022 verzeichnet die NanoFocus AG einen Auftragseingang von 1.621 TEUR (+389 TEUR zum Vorjahr). Finanzlage Die Finanzierung der NanoFocus AG erfolgt zum einen durch Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 35,2% (Vorjahr: 39,8%). Zwischen dem Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH und der NanoFocus AG wurde außerdem am 9. Juni 2020 ein Darlehen über 3.000.000 Euro vereinbart, das zum Stichtag vollständig in Anspruch genommen wird. Ergänzt wurde dieses am 7. Mai 2021 durch die Vereinbarung weiterer 1.000.000 Euro, die zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen werden. Die Finanzierung wird durch ein Nachrangdarlehen (Crowd-Funding) ergänzt, welches zum Bilanzstichtag mit 1.223.000 EUR valutiert. Einzelne Aufträge werden auch durch Kundenanzahlungen vorfinanziert. Etwaige betragsmäßig und zeitlich befristete Anzahlungsbürgschaften werden - sofern erforderlich - durch Bürgschaften (Avale) im Rahmen einer Kautionsversicherung hinterlegt. Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 534 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kontokorrent-Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Mit der Carl Mahr Holding GmbH bestand eine freie Kreditlinie von 1.000 TEUR. Derivative Finanzinstrumente werden durch die NanoFocus AG weiterhin nicht genutzt. Investitionen Die von der NanoFocus AG in 2021 durchgeführten Investitionen beliefen sich auf insgesamt 52 TEUR für Betriebs- und Geschäftsausstattung. Entwicklung des Cashflows und der liquiden Mittel scrollen
*) Die Kapitalflussrechnung ist nach DRS 21 aufgestellt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit -353 TEUR negativ ausgefallen. Dies ist im Wesentlichen eine Folge des Aufbaus der Vorräte um 563 TEUR aufgrund des stark erhöhten Auftragsbestands zum Jahresende. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von -157 TEUR beinhaltet unter anderem kurzfristige Auszahlungen für die Zurverfügungstellung von Mitteln im Verbundbereich an die BMT von 225 TEUR. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 636 TEUR betrifft insbesondere den Mittelzufluss aus der im April 2021 durchgeführten Kapitalerhöhung in Höhe von 983 TEUR. Zinsen wurden in Höhe von 331 TEUR (Vorjahr: 273 TEUR) gezahlt. Die Tilgungen und Zinszahlungen des Darlehens der Carl Mahr Holding GmbH wurden ab Mai 2021, nach Absprache mit dem Darlehensgeber ausgesetzt. Es ist geplant, diese ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder aufzunehmen. Vermögenslage scrollen
Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 9% bzw. 391 TEUR gesunken. Insbesondere reduzierte sich bei den immateriellen Vermögensgegenständen der Restbuchwert der aktivierten Entwicklungen aufgrund der planmäßigen Abschreibungen von 379 TEUR auf 229 TEUR. Des Weiteren sank der Restbuchwert der Miet- und Demosysteme durch Verkauf und Abschreibungen von 476 TEUR auf 271 TEUR. Die Vorräte sind um 21% bzw. 563 TEUR auf 3.233 TEUR gestiegen. Dies ist die Folge eines Anstiegs des Auftragsobligos im Vergleich zum Vorjahr um 664 TEUR. 2021 wurde außerdem eine Abwertung nicht mehr gängiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 202 TEUR vorgenommen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um 611 TEUR reduziert. Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen einen Buchwert in Höhe von 905 TEUR auf. Darin enthalten sind Forderungen gegenüber der Breitmeier Messtechnik GmbH, resultierend aus dem Darlehen in Höhe von 449 TEUR sowie 356 TEUR aus Lieferungen und Leistungen. Gegenüber der Mahr Gruppe sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 100 TEUR enthalten. Externe kundenseitige Forderungsausfälle sind im Geschäftsjahr 2021 nicht aufgetreten und werden auch aufgrund bisheriger Erfahrungen künftig nur eingeschränkt erwartet. Die Eigenkapitalquote ist 2021 durch den Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr von 39,8% auf 35,2% gesunken. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt um 425 TEUR. Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beträgt +108 TEUR. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich um 102 TEUR. III. Prognose-, Risiko- und ChancenberichtPrognosebericht Weltwirtschaft Der Ausblick auf 2022 ist mit weiteren großen Unsicherheiten verbunden. Der erneute Anstieg der Infektionen Ende 2021, führte abermals zu einschneidenden Einschränkungen in Teilbereichen des Wirtschaftslebens. Durch den völkerrechtswidrigen Einmarsch Russlands in der Ukraine haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen grundlegend geändert. Aktuell ist dieser räumlich auf die Ukraine begrenzt. Neben den direkten Auswirkungen auf das direkte Liefergeschäft durch Sanktionen in Form von weniger Umsatz gibt es zahlreiche und weitreichendere indirekte Folgen insbesondere in Deutschland und den europäischen Nachbarländern. Dazu zählen die Verteuerung von Energie und Rohstoffen, eine noch größere Belastung in den Lieferketten und ganz allgemein die erneut erhöhte Verunsicherung über die weitere Entwicklung. Für das Gesamtjahr 2022 erscheint unter der Annahme einer zeitlich eng begrenzten kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und keiner dauerhaften Besetzung durch Russland laut Oxford Economics ein weltwirtschaftliches Wachstum von 3,7% möglich. Erhebliche negative Auswirkungen gibt es in diesem Szenario vor allem auf die Volkswirtschaften der beiden Länder und abgestuft auf die europäischen Volkswirtschaften. Weitere größere Risiken für die Weltwirtschaft sind die räumliche Eskalation des Konfliktes sowie die COVID-Strategie Chinas, durch die sich die Angebotsprobleme weiter verschärften könnten. Im Falle einer damit einhergehenden höheren und anhaltenden Inflation würde die globale Wirtschaftsentwicklung mit 2,3% Zuwachs im Jahr 2022 um fast 1,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen Quellen: Oxford Economics, VDMA Prognosespiegel international, März 2022 (VDMA Bericht: Originaltext) Deutsche Konjunktur und Branchenprognosen Die deutsche Wirtschaft ist abermals heftigem Gegenwind ausgesetzt. Der Krieg in der Ukraine führt zu hohen Rohstoffpreisen, neuen Lieferengpässen und schwindenden Absatzmöglichkeiten. Die hohen Rohstoffpreise verringern die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen und dämpfen damit den privaten Konsum. Zudem belasten zusätzliche Lieferengpässe die Industrie spürbar. Schließlich verschlechtern sich zumindest vorübergehend die Absatzmöglichkeiten aufgrund der Sanktionen sowie der durch den Krieg gestiegenen Unsicherheit. All dies trifft die Wirtschaft in einer Phase, in der die dämpfenden Einflüsse der Pandemie nachlassen und eine kräftige Erholung angelegt war. Die starken Auftriebskräfte - hohe aufgestaute Kaufkraft bei den privaten Haushalten und dicke Auftragspolster der Industrie - federn die Schockwellen aus dem Krieg in der Ukraine ab. Im Ergebnis dürfte sich die Erholung in diesem Jahr laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft tendenziell fortsetzen, allerdings in spürbar langsamerem Tempo als im Winter erwartet und mit einem nachvollziehbar hohen Prognoserisiko. Insgesamt scheint ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,1% für das laufende Jahr und von 3,5% für das Jahr 2023 möglich. Die Inflation dürfte in diesem Jahr mit 5,8% so hoch ausfallen wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland. Selbst wenn die Rohstoffpreise nicht mehr weiter steigen und die Lieferengpässe allmählich nachlassen, wird die Inflation im kommenden Jahr mit 3,4% hoch bleiben, auch weil die jüngsten Erzeugerpreisanstiege erst nach und nach bei den Verbrauchern ankommen. Während der Krieg auf dem Arbeitsmarkt in diesem Szenario kaum Spuren hinterlässt, werden die öffentlichen Ausgaben steigen, so dass die Haushaltsdefizite länger auf erhöhten Niveaus verharren. Quelle: VDMA (Originaltext), ifw Kiel Prognose für die NanoFocus AG Neben den konjunkturellen Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und Fachverbände beruhen unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 auf unserer eigenen Unternehmensplanung. Hier wurden insbesondere die Auftragslage, aktuelle Kundenprojekte, erwartete Auftragsanbahnungen, Kostenentwicklungen und die Kooperationsvereinbarung mit der Mahr-Gruppe betrachtet. Erschwerend ist es eine verlässliche Prognose zu den weiteren Auswirkungen der COVID 19-Pandemie und dem kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu geben. Der Prognosezeitraum beläuft sich auf das Jahr 2022. Semiconductor/Electronics In 2021 wurden durch Projektverschiebungen aufgrund der Auswirkungen der COVID 19-Pandemie bei asiatischen Großkunden die Auftrags- und Umsatzerwartungen nicht erfüllt. Daher kam es zu Verschiebungen von Kundenbestellungen und Umsatzrealisierungen. NanoFocus plant daher in 2022 mit einem Umsatz von ca. 1,5 Mio. EUR in diesem Bereich. Mobility/Custom/OEM Im Bereich Mobility/Custom /OEM wurde mit ca. 2 Mio. EUR ein um ca. 600 TEUR erhöhter Umsatz im Vergleich zum Vorjahr geplant. Standard/Labor Der überwiegende Teil der Produkte des Bereichs Standard/Labor wird seit dem 1. Mai 2018 von der Mahr GmbH vertrieben. Für 2022 plant NanoFocus eine 20-prozentige Steigerung des Umsatzes auf ca. 3,4 Mio. EUR. Customer Support Center (CSC) Für den Bereich CSC erwarten wir weiter steigende Umsätze von ca. 12%. Das Umsatzziel liegt bei 2,4 Mio. EUR. Nach dem durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bedingten Umsatzrückgängen in 2020 und 2021 plant die NanoFocus AG 2022 mit einer Erholung und Steigerung der Umsätze über alle Geschäftsbereiche. Die NanoFocus AG plant 2022 mit einem Umsatz von über 9 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 40% zu 2021. Die Kurzarbeit ist in 2021 deutlich reduziert worden und wird in 2022 nur noch in geringem Maß eingesetzt. Auf Basis der vorgenannten Umsatzprognosen für die vier Bereiche erwarten wir unverändert erhöhte Risiken aus der Vorfinanzierung der Projekte und des hierfür notwendigen Working Capitals. Dem weiterhin schwierig einzuschätzenden Investitionsgütermarkt und den noch schwankenden globalen volks- und finanzwirtschaftlichen Bedingungen begegnet die NanoFocus AG weiterhin mit einer differenzierten Betrachtung in drei Szenarien (Real-, Worst- und Best Case). NanoFocus wird zeitnah auf Veränderungen reagieren. Die Controlling-Instrumente sind sowohl personell als auch strukturell etabliert und werden entsprechend weiter intensiv eingesetzt, um sehr zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Gesamtaussage zur Prognose Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind die weiteren Auswirkungen der Pandemie, insbesondere bzgl. der Umsatzziele in Asien, nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Weiterhin kann es durch die Verknappung der Rohstoffmärkte, die seit dem 4. Quartal 2021 für NanoFocus spürbar sind, zu weiteren erheblichen Lieferverschiebungen und Preiserhöhungen kommen. Auch ist der Einfluss des kriegerischen Ukraine-Konflikts in diesem Zusammenhang noch nicht absehbar. Daher ist es erforderlich, die Planungsparameter kontinuierlich zu analysieren und anzupassen. Im Vordergrund steht weiterhin die Sicherung der Liquidität der Gesellschaft. Um eine Unterdeckung im Prognosezeitraum zu vermeiden, wurde die Rückzahlung eines Darlehens (Nachrangdarlehen Kapilendo), das ursprünglich im April 2022 in Höhe von 1.223 TEUR zurückgezahlt werden sollte, neu angepasst. Somit werden in diesem Jahr Tilgungen von drei Raten in Höhe von insgesamt 537 TEUR geleistet. Im vierten Quartal 2022 werden die weiteren Tilgungsraten für 2023 vereinbart. Zusätzlich wurden Tilgungen und Zinszahlungen gegenüber der Carl Mahr Holding seit Mai 2021 ausgesetzt. Es ist geplant, diese ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder fortzuführen. Unter Berücksichtigung des aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen plant NanoFocus vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2021 auf über 9 Mio. EUR. Aufgrund dieser Umsatzentwicklung rechnen wir einschließlich der Ergebnisvereinnahmung von unserer Tochtergesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH mit einem leicht positiven EBITDA und einem leicht negativen bis ausgeglichenen EBIT. Risikobericht Risikomanagementsystem Die NanoFocus AG ist ein international tätiges Technologieunternehmen und damit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der NanoFocus AG ein Überwachungssystem eingerichtet, mit dem alle wesentlichen sowie bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Risikomanagementsystem versetzt den Vorstand der NanoFocus AG in die Lage, die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung oder Absicherung von Risiken einleiten zu können. In das Risikomanagement werden der Vorstand, die Abteilungsleiter, die Business-Unit-Leiter, Geschäftsführer der Tochterfirmen sowie als Kontrollorgan der Aufsichtsrat einbezogen. Die systematische Verfolgung der Risikoentwicklung und Berichterstattung erfolgt in folgenden Controlling- und Berichtsinstrumenten: scrollen
Die Risiken werden in Sitzungen des Vorstands mit den Fachbereichsleitern sowie den anderen genannten Gremien erörtert und beobachtet. Neben diesen regelmäßigen Terminen sind die einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die Fachbereichsleiter verpflichtet, dem Vorstand im Bedarfsfall sofort über risikobehaftete Entwicklungen zu berichten. Der Aufsichtsrat erhält monatlich eine Übersicht über die wesentlichen finanziellen Kennzahlen sowie im Bedarfsfall explizite Informationen zu Risiken oder Kennzahlen. Risikoinventur Zum Bilanzstichtag war die NanoFocus AG im Wesentlichen folgenden Risiken ausgesetzt: Umfeld-Risiken Die konjunkturelle Entwicklung und die Investitions- und Innovationsbereitschaft der Industrieunternehmen und der Forschungseinrichtungen können einen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung der NanoFocus AG haben. Die Verschiebung oder Stornierung von Aufträgen kann bei NanoFocus zu erheblichen Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen. Durch die internationale Ausrichtung und der Präsenz in unterschiedlichen Zielbranchen wird die Abhängigkeit von einzelnen Märkten reduziert. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind die weiteren Auswirkungen der Pandemie, insbesondere bzgl. der Umsatzziele in Asien, nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Auch ist der Einfluss des kriegerischen Ukraine-Konflikts in diesem Zusammenhang noch nicht absehbar. Liquiditätsrisiken Zum Bilanzstichtag verfügte die NanoFocus AG über liquide Mittel in Höhe von 534 TEUR, darüber hinaus konnte NanoFocus zum Stichtag auf nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 250 TEUR zugreifen. Darüber hinaus bestand eine offene Linie bei der Carl Mahr Holding GmbH über 1.000.000 EUR. Um eine Unterdeckung im Prognosezeitraum zu vermeiden, wurde die Rückzahlung eines Darlehens (Nachrangdarlehen aus Crowd Funding), das ursprünglich im April 2022 in Höhe von 1.223 TEUR zurückgezahlt werden sollte, angepasst. Somit werden in 2022 Tilgungen von drei Raten in Höhe von insgesamt 537 TEUR geleistet. Im vierten Quartal 2022 werden die weiteren Tilgungsraten für 2023 vereinbart. Tilgungen und Zinszahlungen gegenüber der Carl Mahr Holding seit Mai 2021 ausgesetzt. Es ist geplant, diese ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder fortzuführen. Das Darlehen bei der Carl Mahr Holding GmbH wurde im März 2022 mit 500.000 EUR gezogen. Forderungsausf allrisiken Basierend auf den Forderungsausfällen der Vergangenheit beurteilen wir das Forderungsausfallrisiko bei externen direkten Kunden der NanoFocus AG grundsätzlich als gering. Die Forderungen gegenüber BMT schätzen wir zum Berichtszeitpunkt als unkritisch ein. Marktpreisrisiken NanoFocus ist aufgrund von verminderten Alleinstellungsmerkmalen Marktpreisrisiken ausgesetzt. Durch die Verknappung der Rohstoffmärkte, die seit dem 4. Quartal 2021 für NanoFocus spürbar sind, kann es zu weiteren erheblichen Lieferverschiebungen und Preiserhöhungen kommen. Es wird versucht, diese Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente kommen bei NanoFocus derzeit nicht zum Einsatz. Technologie- und Entwicklungsrisiken Risiken durch neue technologische Entwicklungen, die das ganze Produktportfolio gefährden, werden beobachtet. NanoFocus begegnet diesem Risiko durch Optimierung und Weiterentwicklung der Produkte. Risiken aus der Vertriebstätigkeit A. Bereiche Materials /Electronics und Semiconductor Asia Durch die eingeschränkte regionale Präsenz des Vertriebes (Ressourcenmangel) kann es vorkommen, dass Aufträge nicht an NanoFocus, sondern an Wettbewerber vergeben werden. Diesem Risiko ist die NanoFocus AG durch eine eingeleitete Nutzung der weltweiten Mahr Strukturen, insbesondere in Asien, entgegengetreten. Eine produkttechnische und strategische Neuausrichtung des Vertriebs ist eingeleitet, um den aktuellen Trend zur Deinvestition im Bereich Powertrain zu kompensieren. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich die NanoFocus AG weiter auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren. B. Bereich Standard/Labor Seit Mai 2018 verantwortet die Mahr GmbH exklusiv den Vertrieb im Bereich Standard/Labor. Somit ist der Vertriebserfolg ausschließlich vom Vertragspartner Mahr abhängig, weshalb sich Risiken für die NanoFocus AG vor allem aus einer nicht ausreichend erfolgreichen Vertriebstätigkeit auf Seiten des Kooperationspartners ergeben. Diesbezüglich erwarten wir mittelfristig durch das weltweite Vertriebsnetzwerk von Mahr allerdings deutliche Skalierungseffekte und begegnen dem Risiko durch intensivere Koordination mit Mahr. Diese Effekte traten ab dem zweiten Quartal 2021 in Form von erhöhtem Auftragseingang ein. Produktions- und Beschaffungsrisiken Die Fertigungsqualität wird bei NanoFocus durch Qualitätssicherungsprozesse und Qualitätsmanagement sichergestellt. Beschaffungsrisiken, wie z.B. Lieferverzögerungen, werden für kritische Bauteile begrenzt durch Rahmenlieferverträge und durch eine Produktionsplanung, die durch frühzeitige Beschaffung Zeitpuffer ermöglicht. Im Bereich von elektronischen Komponenten sind Lieferverzögerungen zu erwarten, welchen durch eine Erhöhung der Lieferantenzahl begegnet wird. Personalrisiken Personelle Risiken entstehen durch den Weggang oder die unzureichende Schulung von Mitarbeitern. Die Lage am Arbeitsmarkt ist für Verfügbarkeit von Fachpersonal angespannt. Es ist schwerer, vakante Stellen neu zu besetzten. Die NanoFocus AG begegnet diesem Risiko durch attraktive Arbeitsbedingungen in einem innovativen Umfeld. IT-Risiken NanoFocus wurde im Dezember 2021 Opfer eines Cyberangriffs. Der Betrieb war für eine Dauer von ca. 4 Wochen nur sehr eingeschränkt möglich. Als Konsequenz hat NanoFocus die bestehenden Sicherheitsmechanismen weiter ausgebaut. NanoFocus hat mit externen IT-Sicherheitsberatern die Vorkehrungen in den Bereichen Maßnahmen zur Verhinderung, Erkennung, Eingrenzung und Wiederaufbau weiter erhöht. Ein Fokus dabei liegt insbesondere auf dem Bereich schneller Wiederaufbau. Beschreibung möglicher Risikointerdependenzen Kunden verstärken und verzögern oft ihre Investitionsausgaben oder versuchen, reaktiv auf veränderte Geschäftsumfelder oder Märkte, Bestellungen zu stornieren oder zu verschieben. Denkbar ist auch eine vollständige Aufgabe der Investitionsabsicht. Dies kann zu Umsatzrückgängen und damit verbundenen Liquiditätsproblemen bei NanoFocus führen. Die verspäteten Auslieferungen von Pilotprojekten mit Großkunden sowie die Vorfinanzierung dieser Projekte durch NanoFocus können zu Liquiditätsengpässen führen. Zur Stärkung der Liquidität hat der Vorstand über das Jahr 2021 hinweg Maßnahmen umgesetzt. Auch künftige Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung werden weiterhin identifiziert, evaluiert und vorbereitet. Bestandsgefährdende Risiken Zur Vermeidung einer Liquiditätsunterdeckung wurde im März 2022 aus dem am 7. Mai 2021 erweiterten Darlehensvertrag mit der Carl Mahr Holding GmbH eine Tranche von 500 TEUR abgerufen. Die Aufrechterhaltung der erforderlichen finanziellen Unterstützung durch den Mehrheitseigner Carl Mahr Holding GmbH, soweit bereits zur Verfügung gestellt, sowie die weitgehende Erreichung der gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele wird als erforderlich angesehen, um die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft für die kommenden zwölf Monate aufrecht erhalten zu können. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass die geplanten Umsatz- und Ergebnisziele mit überwiegender Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Gesamtaussage zur Risikosituation der NanoFocus AG durch den Vorstand Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts sind bei NanoFocus weiterhin die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, insbesondere im Bereich der Verknappung der Rohstoffmärkte deutlich spürbar. Dies hat zur Folge, dass sich Lieferzeiten erhöhen können und Preissteigerungen anfallen. Diese Lage wird durch den kriegerischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zusätzlich verschärft. NanoFocus plant für 2022 aufgrund der positiven Auftragslage eine deutliche Umsatzsteigerung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021. Für NanoFocus bestehen weitere Risiken in der Umsatzrealisierung im Bereich Semiconductor durch hohe Projektlaufzeiten. Um ein besseres operatives Ergebnis (EBITDA) zu erzielen wird NanoFocus die Produktfamilie in 2022 weiterhin einer Kostenoptimierung unterziehen. NanoFocus hat gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Mahr die bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft hängt davon ab, scrollen
Vor diesem Hintergrund besteht eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Damit könnte die Gesellschaft möglicherweise nicht in der Lage sein, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren sowie seine Schulden zu begleichen Chancenbericht Technologische Marktführung NanoFocus ist in einem Zukunftsmarkt mit großem Potenzial und überproportionalem Wachstum gut positioniert. Durch die Vertriebskooperation mit der Mahr GmbH können wesentlich mehr Märkte adressiert werden. Auf diesem Weg können Skalierungseffekte im Systemverkauf erzielt werden. Bei der berührungslosen 3D-Oberflächenanalyse zählt das Unternehmen zu den innovativsten Ausrüstern weltweit. Es gibt durch die technologische Komplexität hohe Markteintrittsbarrieren für andere Unternehmen. Neue Produkte bzw. Produktfamilien, die intern in Entwicklung sind, bestätigen die technische Führungsrolle im Bereich konfokaler und berührungsloser industrieller Messtechnik. Großer Kundenstamm und umfangreiches Partnernetzwerk Durch ca. 1.300 verkaufte Systeme und eine Marktpräsenz von über 20 Jahren ist ein stabiler und großer Kundenstamm entstanden, der zukünftig primär für das Servicegeschäft relevant ist. Im Laufe der Zeit hat sich zudem ein umfangreiches Partner-Netzwerk mit führenden Institutionen, Verbänden und Experten aus Forschung und Industrie entwickelt. Innerhalb des bestehenden Kundenstamms wird sich NanoFocus auf den Verkauf und Service von Spezialsystemen konzentrieren. Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Märkte Durch die Fokussierung auf zukunftsfähige und wachstumsstarke Absatz- und Beschaffungsmärkte kann NanoFocus Nischen- und Spezialbereiche besetzen. Zum Bereich Mobility / Custom / OEM zählen unter anderem die Schwerpunkte Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, E-Fahrzeuge, Materialforschung und Medizintechnik. Dieser Marktzugang ist für größere Anbieter wenig zugänglich und finanziell oft nicht attraktiv. Die Mahr-Gruppe wird weiter international die Produkte des Bereichs Standard/Labor vertreiben. Finanzierungsmöglichkeiten durch Listing der Aktie Durch die Einbeziehung in den Börsenhandel sind die Voraussetzungen für weitere Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. NanoFocus hat dadurch die Chance auf eine bankenunabhängige Eigenkapitalfinanzierung. Leistungssteigerung durch Nanotechnologie Der Trend der Miniaturisierung ist mittlerweile industriell motiviert. Industrielle Wertsteigerungen finden zunehmend in mikro- und nanoskaligen Messbereichen in der Produktion und der Entwicklung neuer Produkte statt. 100%-Qualitätsbewusstsein in der produzierenden Industrie Die Trends zur Miniaturisierung, zu mehr Hightech-Entwicklungen und zur vollständigen Qualitätskontrolle sind gute Voraussetzungen, um NanoFocus-Produkte international zu verkaufen. Ebenfalls begünstigend wirken sich die stark gestiegenen Qualitätsansprüche in der Ein- und Ausgangskontrolle aus. Förderliche gesetzliche Rahmenbedingungen Innovative Förderschwerpunkte sind zunehmend in der Photonik, im Halbleiterbereich und in der E-Mobilität zu finden. Die steigenden Ansprüche an optische 3D-Technologien und funktionale Oberflächen begünstigen die Geschäftsaktivitäten der NanoFocus AG. IV. Angaben zu den Vergütungen gemäß § 24 Abs. 1 VermAnlGDie Gesamtsumme der im abgelaufenen Geschäftsjahr gezahlten Vergütungen sowie die Anzahl der Begünstigten i.S.d. § 24 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 VermAnlG werden wie folgt angegeben: Michael Hauptmannl, (CEO), Gernsbach, Dipl.-Chemiker (ab 01.01.2020) Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Berichtsjahr auf 146 TEUR. In den Gesamtbezügen des Vorstandes sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 6 TEUR gewährt. Vom Emittenten der Vermögensanlage wurden keine besonderen Gewinnbeteiligungen gezahlt. Die Gesamtsumme der im abgelaufenen Geschäftsjahr gezahlten Vergütungen an Führungskräfte und Mitarbeiter, deren berufliche Tätigkeit sich wesentlich auf das Risikoprofil des Emittenten von Vermögensanlagen auswirkt (§ 24 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 VermAnlG) sind identisch mit den oben angegebenen gezahlten Vorstandsbezügen. V. Schlusserklärung nach § 312 (3) AktGAbhängigkeitsbericht Zwischen der Carl Mahr Holding GmbH, die als Mehrheitsaktionär mit einem Anteil von 59,15% der Aktien sowie einer gesicherten Präsenzmehrheit in der Hauptversammlung die faktische Mehrheit der Stimmrechte kontrolliert, und der Gesellschaft besteht kein Beherrschungsvertrag. Der Vorstand der NanoFocus AG hat daher gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Der Vorstand hat am Ende des Berichts folgende Erklärung abgegeben: "Unsere Gesellschaft hat im Berichtsjahr nach den Umständen, die - soweit wir dies feststellen konnten - dem in diesem Geschäftsjahr amtierenden Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Rechtsgeschäfte mit Dritten oder Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse der herrschenden Unternehmen wurden weder getroffen noch unterlassen."
Oberhausen, den 10. Juni 2022 NanoFocus AG Der Vorstand
1 Definiert als Materialaufwand, bereinigt um
die Bestandsveränderung, in Relation zum Umsatz.
Bilanz zum 31. Dezember 2021Aktiva scrollen
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021scrollen
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021scrollen
Anhang für das Geschäftsjahr 2021AllgemeinesDie NanoFocus AG hat ihren Sitz in Oberhausen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Duisburg unter HRB 13864 eingetragen. Die Gesellschaft ist ab dem Geschäftsjahr 2021 eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 1 HGB. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften des AktG und des VermAnlG aufgestellt. Die Rechnungslegung ist unter Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erfolgt. Für den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 ist das Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB für große Kapitalgesellschaften zugrunde gelegt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist unverändert nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. NanoFocus wurde am 14. November 2005 am Teilbereich Entry Standard des Open Market in Frankfurt börsengelistet. Bis zum 30. Juni 2020 war das Unternehmen im Basic Board (ein privatrechtliches Börsensegment der Börse Frankfurt innerhalb des gesetzlich definierten Freiverkehrs) gelistet. Die Aktien werden im Rahmen eines Primärlistings weiterhin im Freiverkehr der Börse München gehandelt und die NanoFocus unterliegt dort nicht den Angabepflichten für börsennotierte Gesellschaften. NanoFocus hat den Anhang um verschiedene freiwillige Angaben ergänzt, die nur für börsennotierte Gesellschaften verpflichtend sind, um die Transparenz zu erhöhen. Des Weiteren veröffentlicht NanoFocus auf freiwilliger Basis die individuellen Vorstandsgehälter. Bei Angaben in TEUR können sich Rundungsdifferenzen ergeben. EUR-Beträge werden gerundet ohne Nachkommastellen angegeben. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeErworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Soweit bei der Herstellung zur betriebsbereiten Nutzung wesentliche interne Aufwendungen anfallen, werden diese zu Standardkostensätzen als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Als Nutzungsdauer werden grundsätzlich drei Jahre zugrunde gelegt, wenn sich nicht ein abweichender Zeitraum, z. B. aufgrund der Laufzeit eines Patents, ergibt. Individuell für Zwecke von NanoFocus erstellte Software, ERP-Software sowie umfangreiche Steuerungssoftware wird entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über drei bis fünf Jahre abgeschrieben. Forschungskosten werden im Jahr ihrer Entstehung erfolgswirksam erfasst. Auf bestimmte Projekte entfallende Entwicklungskosten werden als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen. Werden die Entwicklungsprojekte durch öffentliche Zuschüsse gefördert, so werden die vereinnahmten Zuschüsse erfolgsneutral als Anschaffungskostenminderung erfasst. Die aktivierten Entwicklungskosten werden über den Zeitraum abgeschrieben, in dem zukünftige Erlöse aus dem zugehörigen Entwicklungsprojekt erwartet werden. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sofern sich in Folgeperioden die Einschätzung hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Entwicklungsergebnisse negativ verändert, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Da eine Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in der Steuerbilanz unzulässig ist, entsteht gegenüber der Handelsbilanz eine temporäre Differenz, die sich innerhalb der geschätzten Nutzungsdauer auflösen wird. Auf diese Differenz werden passive latente Steuern abgegrenzt. Im Geschäftsjahr 2021 wurden keine selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände aktiviert. Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. In die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen werden die direkt zurechenbaren Kosten einbezogen. Die Abschreibungen werden beim beweglichen Anlagevermögen linear vorgenommen; die Nutzungsdauer beträgt bei technischen Anlagen und Maschinen vier bis acht Jahre, bei anderen Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung drei bis zehn Jahre. Geringwertige Anlagegüter zwischen 250 EUR und 1.000 EUR werden in einem Sammelkonto zusammengefasst und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis 250 EUR werden im Jahr ihres Zugangs in voller Höhe aufwandswirksam erfasst. Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Breitmeier Messtechnik GmbH, Ettlingen, beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen oder Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf vorhandene Demosysteme vorgenommen. Soweit die Gründe für in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. In die Herstellungskosten werden alle direkt zurechenbaren Kosten sowie die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen. Zinsen für Fremdkapital werden nicht mit in den Herstellungskosten berücksichtigt. Abschläge werden auf Vorräte in Abhängigkeit von ihrer Umschlagshäufigkeit sowie technischen Verwertbarkeit vorgenommen. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen. Bei den latenten Steuern wird gemäß § 274 HGB eine Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede gebildet. Latente Steuerschulden werden auf alle zukünftig zu versteuernden temporären Differenzen gebildet. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede und nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuernde Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert bzw. erhöht, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch voraussichtlich verwendet werden kann. Latente Steueransprüche werden somit nur in dem Umfang angesetzt, in dem die Realisierung des zukünftigen wirtschaftlichen Vorteils wahrscheinlich ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht miteinander saldiert. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen im Hinblick auf ihren Erfüllungsbetrag. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 (2) HGB mit dem ihrer jeweiligen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst und zum Barwert ausgewiesen. Die übrigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zu Erfüllungsbeträgen bilanziert. Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden in Fremdwährung erfasste Vermögenswerte höchstens mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; nicht realisierte Gewinne werden bei langfristigen Fremdwährungsposten nicht erfasst. Erläuterungen zur Bilanz1 Anlagespiegel Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. 2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Zum Geschäftsjahresende weisen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert in Höhe von 456 TEUR (Vj. 720 TEUR) auf, von denen 356 TEUR (Vj. 196 TEUR) auf die Tochtergesellschaft Breitmeier Messtechnik GmbH und 100 TEUR (Vj. 524 TEUR) auf Gesellschaften des Carl Mahr Holding GmbH Konzerns entfallen. Des Weiteren enthalten die Forderungen sonstige Forderungen gegen die Breitmeier Messtechnik in Höhe von 449 TEUR (Vj. 257 TEUR) (Darlehen inkl. Zinsen), davon sind 420 TEUR (Vj. 213 TEUR) Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr. Alle anderen Forderungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. 3 Latente Steuern Der Bewertung der latenten Steuern liegen ein Körperschaftsteuersatz von 15,825 % und ein Gewerbesteuersatz von 20,30 % zugrunde. Die passiven latenten Steuern wurden im Berichtsjahr in voller Höhe aufgelöst. Die Auflösung hatte zu erfolgen, da hinreichende steuerliche Verlustvorträge bestehen, so dass die bestehenden Bewertungsunterschiede, maßgebend im Bereich der aktivierten Entwicklungsleistungen, nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Gesellschaft über den Zeitraum führen, innerhalb dessen sich die Bilanzpostenunterschiede voraussichtlich abbauen. Vor diesem Hintergrund war der passivierte latente Steuerbetrag in laufender Rechnung zu korrigieren. 4 Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital beträgt 3.440.956 EUR und ist eingeteilt in 3.440.956 auf den Inhaber lautende Stückaktien zu je 1 EUR. Das gezeichnete Kapital hat sich im Geschäftsjahr durch die Kapitalherabsetzung und anschließende Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital um 3.933 TEUR verringert. Die Kapitalherabsetzung erfolgte als ordentliche Kapitalherabsetzung (§ 222 AktG) als Kapitalschnitt im Verhältnis 3:1 zur Deckung von sonstigen Verlusten. scrollen
5 Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen Aus der Aktivierung der Entwicklungskosten als selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände ergibt sich ein nicht zur Ausschüttung verfügbarer Betrag von insgesamt 229 TEUR. 6 Genehmigtes Kapital / Bedingtes Kapital Das Grundkapital ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 12. August 2020 um bis zu 3.186.740 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.186.740 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 1 EUR bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 18. August 2021 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 17. August 2026 das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 1.720.478,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 1.720.478 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021). 7 Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt 10.747 TEUR und beinhaltet den bei Aktienemission erzielten Differenzwert (Aufgeld) zwischen Nennwert und Emissionserlös. 8 Gewinnrücklage Die Gewinnrücklagen sind gegenüber 2020 unverändert bei 1.165 TEUR. 9 Sonstige Rückstellungen scrollen
1 0 Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse, insbesondere Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln, aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen, sowie Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten von Seiten der NanoFocus AG bestehen zum 31. Dezember 2021 nicht. 1 1 Verbindlichkeitenspiegel scrollen
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Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen aus einer (Finanz-) Kreditverbindlichkeit gegenüber dem Hauptgesellschafter Carl Mahr Holding GmbH in Höhe von 2.984 TEUR (Vj. 3.000 TEUR) mit zugehörigen Zinsen in Höhe von 119 TEUR (Vj. 111 TEUR) und 397 TEUR (Vj. 93 TEUR) sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber der Breitmeier Messtechnik GmbH sowie Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in Höhe von 6 TEUR (Vj. 21 TEUR) gegenüber Gesellschaften des Carl Mahr Holding GmbH Konzerns und in Höhe von 20 TEUR (Vj. 6 TEUR) gegenüber der Breitmeier Messtechnik GmbH. Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ist ein Betrag in Höhe von 2.984 TEUR (Vj. 3.000 TEUR) gegenüber dem Hauptgesellschafter Carl Mahr Holding GmbH mit den 100.000 Geschäftsanteilen im Nennbetrag von jeweils EUR 1,00 an der Breitmeier Messtechnik GmbH gesichert. Weitere Sicherungen durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte, die über die branchenüblichen bzw. kraft Gesetzes entstehenden Sicherheiten hinausgehen, bestehen weder gegenüber verbundenen Unternehmen noch gegenüber Dritten nicht. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten ein Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt, davon sind - nach Anpassung der Tilgung im Aufstellungszeitraum des Jahresabschlusses - 537 TEUR im Jahr 2022 und 686 TEUR zwischen 1 und 5 Jahren fällig. Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung1 Umsatzerlöse scrollen
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2 Abschreibungen auf das Umlaufvermögen Im Geschäftsjahr sind aus der erstmaligen Anwendung der Konzernbilanzierungsrichtlinie für die Reichwertenabschläge der RHB-Stoffe eine Abwertung in Höhe von 202 TEUR aufwandswirksam erfasst worden. Dieser Betrag wurde daher einmalig als unüblich gewertet und mithin gesondert ausgewiesen. 3 Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge Aus der erstmaligen Anwendung der Konzernbilanzierungsrichtlinie der Mahr Gruppe haben sich Aufwendungen für die Abwertung der RHB-Stoffe in Höhe von 202 TEUR ergeben. 4 Angabe der Prüfungshonorare und sonstiger Beratungsleistungen Als Honorare für den Abschlussprüfer wurden im Geschäftsjahr 2021 für Prüfungsleistungen ein Betrag in Höhe von 50 TEUR berücksichtigt. Honorare für Bestätigungsleistungen oder Steuerberatungsleistungen seitens des Abschlussprüfers fielen nicht an. Sonstige Angaben1 Organe der Gesellschaft Vorstand Michael Hauptmannl, (CEO), Gernsbach, Dipl.-Chemiker Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im Berichtsjahr auf 146 TEUR. In den Gesamtbezügen des Vorstandes sind keine variablen Vergütungen enthalten. Es wurden Sachbezüge von 6 TEUR gewährt. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich satzungsgemäß aus drei Mitgliedern zusammen: scrollen
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf 50 TEUR. Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Dr. Hans Hermann Schreier, Senior Advisor der Adrem Consulting GmbH, Oldenburg 2 Arbeitnehmer Im Durchschnitt * wurden (entsprechend der Größenmerkmale des Unternehmens nach § 267 HGB) folgende Arbeitnehmer in folgenden Gruppen beschäftigt: scrollen
* Zur Durchschnittsermittlung wurden die jeweiligen Quartalsendbestände herangezogen. Die NanoFocus AG beschäftigte außerdem durchschnittlich einen Praktikanten/Diplomanden in 2021 (2020: keine) und wie im Vorjahr keine Auszubildende. 3 Anteilsbesitz Zum 31. Dezember 2021 war die Gesellschaft an den folgenden Unternehmen mit mindestens 20 % beteiligt: scrollen
*) vor Ergebnisabführung Die Breitmeier Messtechnik GmbH beliefert Hersteller und Zulieferer insbesondere aus dem Nutzfahrzeugbereich mit automatisierten Inspektionssystemen. Mit der Breitmeier Messtechnik GmbH besteht seit 2016 ein Gewinnabführungsvertrag. Entsprechend des Vertrags wird das von der Tochtergesellschaft erzielte Jahresergebnis 2021 im Wege der Ergebnisabführung als Aufwendungen aus Verlustübernahme ausgewiesen. 4 Sonstige finanzielle Verpflichtungen scrollen
5 Konzernabschluss und Konzernzugehörigkeit Bisher stellte die NanoFocus AG als Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB auf freiwilliger Basis einen Konzernabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften auf. Dieser wurde im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. Ab dem Jahresabschluss 2021 stellt die Gesellschaft keinen Konzernabschluss mehr auf. Die NanoFocus AG ist ein von der Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen (AG Göttingen, HRB 2398), abhängiges Unternehmen. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der beherrschenden Gesellschafterin, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, einbezogen. 6 Aktienrechtliche Angaben Der Gesellschaft wurde im April 2020 nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr GmbH & Co. KG (Göttingen, HRB 3519) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr GmbH & Co. KG über die Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH, Göttingen, die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Zudem wurde nach § 20 Abs. 4 AktG seitens der Carl Mahr Holding GmbH (Göttingen, HRB 2398) mitgeteilt, dass ihr eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Des Weiteren wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH (Göttingen, HRB 204185) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Vermögensverwaltungs GmbH über die Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, und die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Außerdem wurde nach § 20 (1) und (3) sowie (4) AktG seitens der Carl Mahr Beteiligungs GmbH (Göttingen, HRB 204207) mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der NanoFocus AG, Oberhausen, gehört. Die Beteiligung ist der Carl Mahr Beteiligungs GmbH, Göttingen, über die Carl Mahr Holding GmbH, Göttingen, zuzurechnen. Die entsprechende Mitteilung nach § 20 (6) AktG wurde am 06. April 2020 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht. Die Gesellschaft hat auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 5. November 2020 folgenden Beschluss gefasst: a) Das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 7.373.480,00, eingeteilt in 7.373.480 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie, wird um EUR 2,00 auf EUR 7.373.478,00 herabgesetzt. b) Das Grundkapital der Gesellschaft, das nach der Kapitalherabsetzung durch Einziehung von zwei Aktien noch EUR 7.373.478,00 betragen und in 7.373.478 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 je Stückaktie eingeteilt sein wird, wird nach den Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung nach §§ 222 ff. AktG von EUR 7.373.478,00 um EUR 4.915.652,00 auf EUR 2.457.826,00 in der Weise herabgesetzt, dass je drei Stückaktien zu je einer Stückaktie zusammengelegt werden. Die Kapitalherabsetzung erfolgt zum Zwecke der Stabilisierung des Börsenkurses der Gesellschaft oberhalb von EUR 1,00 je Aktie sowie zum Ausgleich von Verlusten. Bezüglich Aktienspitzen, die sich dadurch ergeben, dass ein Aktionär eine nicht durch 3 (drei) teilbare Aktienanzahl hält, sollen sich die Depotbanken durch Zu- und Verkäufe von Teilrechten um einen Spitzenausgleich bemühen. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalherabsetzung und ihrer Durchführung festzusetzen. Der Beschluss über die Herabsetzung des Grundkapitals und die entsprechenden Satzungsänderungen wurden am 5. Januar 2021 in das Handelsregister beim Amtsgericht Duisburg eingetragen und ist damit wirksam. Die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 3:1 erfolgt mit Wirkung zum Ablauf des 3. Februar 2021. Soweit Aktionäre jedoch einen nicht durch 3 teilbaren Bestand an Aktien haben, gilt für die sich darauf ergebenden Teilrechte (Aktienspitzen) das unten Gesagte. Die entsprechenden Beschlüsse wurden nach § 222 ff. AktG am 02. Februar 2021 im elektronischen Bundesanzeiger bekanntgemacht. Im April 2021 wurde die geplante Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen der Aktionäre und unter Ausschluss des Bezugsrechts für Spitzenbeträge erfolgreich mit dem von der Gesellschaft geplanten Liquiditätszufluss in Höhe von 983 TEUR durchgeführt. 7 Nachtragsbericht Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die weiteren Auswirkungen der Pandemie, insbesondere bzgl. der Umsatzziele in Asien, nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Weiterhin kann es durch die Verknappung der Rohstoffmärkte, die seit dem 4. Quartal 2021 für NanoFocus spürbar sind, zu weiteren erheblichen Lieferverschiebungen und Preiserhöhungen kommen. Auch ist der Einfluss des kriegerischen Ukraine-Konflikts in diesem Zusammenhang noch nicht absehbar. Um eine liquiditätsmäßige Unterdeckung im Prognosezeitraum zu vermeiden, wurde die Rückzahlung eines nachrangig gewährten Darlehens über die Crowdfunding Plattform "Kapilendo", das ursprünglich im April 2022 in Höhe von 1.223 TEUR zurückgezahlt werden sollte, angepasst. Somit werden in diesem Jahr Tilgungen von drei Raten in Höhe von insgesamt 537 TEUR geleistet. Im vierten Quartal 2022 werden die weiteren Tilgungsraten für 2023 vereinbart. Zusätzlich wurden Tilgungen und Zinszahlungen gegenüber der Carl Mahr Holding seit Mai 2021 ausgesetzt. Es ist geplant, diese ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder fortzuführen. Unter Berücksichtigung des zum Aufstellungszeitpunkt aktuellen Auftragsbestands sowie der konjunkturellen Erwartungen plant NanoFocus vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2021 auf über 9 Mio. EUR. Aufgrund dieser Umsatzentwicklung rechnet NanoFocus mit einem positiven EBITDA. NanoFocus hat gemeinsam mit dem Mehrheitseigner Mahr die bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft hängt davon ab, scrollen
Vor diesem Hintergrund besteht eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Damit könnte die Gesellschaft möglicherweise nicht in der Lage sein, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren sowie seine Schulden zu begleichen.
Oberhausen, den 10. Juni 2022 NanoFocus AG Vorstand Michael Hauptmannl Anlagenspiegel 31.12.2021scrollen
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Bilanzeid zum Jahresabschluss 2021Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Abschluss der NanoFocus AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.
Oberhausen, 10.06.2022 NanoFocus AG Michael Hauptmannl, Vorstand, CEO Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde am 13.06.2022 festgestellt. |
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