Aareal Bank AGWiesbadenZwischenmitteilung Aareal Bank Konzern 1. Januar bis 30. September 2022Wesentliche Kennzahlenscrollen
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1) Ergebniszuordnung unter der Annahme einer
zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der
AT1-Anleihe
Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden
Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von
Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.
GeschäftsentwicklungWesentliche Ereignisse und GeschäfteDer Verlauf des Geschäftsjahres 2022 und die
Prognose werden weiterhin maßgeblich vom
makroökonomischen und geopolitischen Umfeld
beeinflusst. Neben der Entwicklung der Covid-19-Pandemie
ist der Krieg in der Ukraine zu einem weiteren
Unsicherheitsfaktor für die Prognose geworden. Wir
verweisen auf unsere Darstellungen im
Prognoseveränderungsbericht.
Gleichwohl hat sich das Geschäft in allen unseren
Segmenten gut entwickelt.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen sind
wir aufgrund guter Opportunitäten und einem starken
Neugeschäft von 6,9 Mrd. € mit einem
Immobilienfinanzierungsportfolio von 31,9 Mrd. €
bereits innerhalb der im Jahresverlauf erhöhten
Zielportfoliogröße für das Jahresende von
rund 31 bis 32 Mrd. €. Unterstützt wurde das
Wachstum durch entsprechende
Refinanzierungstätigkeiten und ein hohes
durchschnittliches Einlagenvolumen von 13,3 Mrd. € im
Segment Banking & Digital Solutions.
Die Aareon konnte die Umsatzerlöse trotz
Transformation zu einem SaaS-Unternehmen weiter steigern.
Dazu trugen auch die im Vorjahr getätigten
M&A-Transaktionen bei.
WirtschaftsberichtErtragslagescrollen
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1) Ergebniszuordnung unter der Annahme einer
zeitanteiligen Abgrenzung der Nettoverzinsung der
AT1-Anleihe
Das Konzernbetriebsergebnis belief sich in den ersten
neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 auf 157 Mio.
€ und lag damit aufgrund der starken operativen
Entwicklung im Rahmen der Erwartungen und deutlich
über dem Vorjahr (123 Mio. €), trotz
Risikovorsorge von 126 Mio. € für unser im Abbau
befindliches Russland-Exposure.
Der Zinsüberschuss lag mit 514 Mio. € im
Wesentlichen aufgrund des im Vorjahresvergleich
höheren Kreditportfolios erwartungsgemäß
und aufgrund erster positiver Effekte höherer
Marktzinsen auf das Einlagengeschäft deutlich
über dem Vorjahreswert (435 Mio. €).
Die Risikovorsorge betrug 170 Mio. € (Vorjahr: 79
Mio. €). Darin enthalten ist eine
Risikovorsorgezuführung von 126 Mio. € für
unser im Abbau befindliches Russland-Exposure. Die Coverage
für das ausstehende Exposure (rund 210 Mio. €)
beträgt damit rund 60 %. Das Engagement konnte
aufgrund der in Russland verhängten Sanktionen nicht
bedient werden (Transferrisiko), wenngleich der
Kreditnehmer zahlungsfähig und -willig ist. Die
weiteren möglichen Auswirkungen des Kriegs in der
Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen der wechselseitigen
Sanktionen sind derzeit nur sehr schwer abschätzbar.
Darüber hinaus wurde zum Halbjahr ein neues, den
neuen EBA Guidelines für Ratingverfahren
entsprechendes LGD-Modell für unser CRE-Portfolio
produktiv genommen, welches auch als Basis für die
modellbasierte bilanzielle Risikovorsorge in Stage 1 und 2
dient. Der Modelleffekt durch die Umstellung betrug rund 10
Mio. €.
Die weiteren Nettozuführungen spiegeln die
Verwendung aktueller makroökonomischer Szenarien
wider, welche aufgrund des Kriegsausbruchs deutlich
schlechter ausfallen als zum Jahreswechsel, und nur
teilweise durch positive Portfolioeffekte (insbesondere
Laufzeiteffekte) kompensiert wurden. Das Risiko eines
möglichen Gaslieferstops Russlands an die EU ist in
die verschlechterten makroökonomischen Prognosen
eingeflossen.
Der Provisionsüberschuss konnte durch das
Umsatzwachstum der Aareon und im Segment Banking &
Digital Solutions auf 199 Mio. € (Vorjahr: 174 Mio.
€) gesteigert werden. Die Umsatzerlöse der Aareon
erhöhten sich trotz Transformation zu einem
SaaS-Unternehmen auf 221 Mio. € (Vorjahr: 195 Mio.
€).
Der adjusted EBITDA
1) der Aareon betrug 47 Mio. € (Vorjahr: 42
Mio. €). Zum Wachstum in beiden Segmenten trugen die
getätigten M&A-Transaktionen bei.
Das Abgangsergebnis von 24 Mio. € (Vorjahr: 15 Mio.
€) resultierte aus marktbedingten Effekten aus
vorzeitigen Kreditrückzahlungen und Erträgen aus
dem Wertpapierportfolio. Im Vorjahr war das
Wertpapierergebnis durch De-Risking-Maßnahmen mit 3
Mio. € belastet worden.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus
Sicherungszusammenhängen in Höhe von insgesamt 16
Mio. € (Vorjahr: -11 Mio. €) resultierte im
Wesentlichen aus positiven Bewertungseffekten aus den
marktseitigen Entwicklungen in Derivaten zur Währungs-
und Zinssicherung infolge der hohen Marktdynamik und
ausgehend von negativen Ausgangswerten zum Jahresanfang. Um
die Volatilität der GuV durch diese Positionen
künftig zu reduzieren, waren im 1. Halbjahr
zusätzliche Sicherungsgeschäfte abgeschlossen
worden.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich wie erwartet
auf 423 Mio. € (Vorjahr: 393 Mio. €). Dies ist
zum einen auf die Geschäftsausweitung insbesondere der
Aareon zurückzuführen und zum anderen wurden
Transaktionskosten aus dem erfolgreichen Abschluss des
freiwilligen öffentlichen Angebots der Atlantic BidCo
berücksichtigt. Die Kosten der Bank sind aufgrund
strikter Kostendisziplin auf stabilem Niveau. Die Cost
Income Ratio im Bankgeschäft (branchenüblich ohne
Bankenabgabe und Beiträge zur Einlagensicherung)
konnte auf 39 % verbessert werden und belegt damit die hohe
Kosteneffizienz, auch im europäischen Vergleich.
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug -1 Mio. €
(Vorjahr: -17 Mio. €). Im Vorjahr war es durch
steuerliche Nachzahlungszinsen von 11 Mio. € und
Covid-19-bedingt durch Ergebnisse von Immobilien im
Eigenbestand belastet worden.
Dies führt insgesamt zu einem
Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 157 Mio. €
(Vorjahr: 123 Mio. €). Unter Berücksichtigung von
Ertragsteuern von 57 Mio. € (Vorjahr: 67 Mio. €)
und des den nicht beherrschenden Anteilen zurechenbaren
Ergebnisses von 0 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €)
betrug das auf die Eigentümer der Aareal Bank AG
entfallende Konzernergebnis 100 Mio. € (Vorjahr: 54
Mio. €). Im Vorjahr waren die Ertragsteuern durch
einen einmaligen Steuereffekt belastet worden. Das Ergebnis
je Stammaktie (EpS) betrug 1,49 € (Vorjahr: 0,73
€) und der RoE nach Steuern 4,3 % (Vorjahr: 2,3 %).
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Die Aktiva der Aareal Bank Gruppe von 53,3 Mrd. €
sind im Vergleich zum Vorjahresende gestiegen. Das Volumen
der Immobilienfinanzierungen konnte auf 31,9 Mrd. €
gesteigert werden (31. Dezember 2021: 30,0 Mrd. €).
Dies gelang insbesondere durch ein starkes Neugeschäft
in den ersten neun Monaten 2022 von 6,9 Mrd. €
(Vorjahr: 6,1 Mrd. €) und beinhaltete rund 620 Mio.
€ "grüne" Finanzierungen
1). Das Volumen "grüner" Finanzierungen hat
sich insgesamt auf 1,9 Mrd. € erhöht (Vorjahr:
0,4 Mrd. €), da auch einige Bestandskunden die
notwendige Verpflichtungserklärung und die Zertifikate
erstmals abgegeben haben.
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Die Passiva der Aareal Bank Gruppe von 53,3 Mrd. €
sind im Vergleich zum Vorjahresende gestiegen. Das
durchschnittliche wohnungswirtschaftliche Einlagenvolumen
erhöhte sich und lag in den ersten neun Monaten bei
13,3 Mrd. € (Vorjahr: 11,9 Mrd. €).
Die Aareal Bank Gruppe konnte in den ersten neun Monaten
2022 4,5 Mrd. € am Kapitalmarkt platzieren. Darunter
waren sechs Benchmark-Transaktionen: zwei
Pfandbrief-Emissionen über jeweils 750 Mio. €,
eine Pfandbrief-Emission über 625 Mio. € und eine
Pfandbrief-Emission über 500 Mio. €. Senior
Unsecured Funding konnte insgesamt in Höhe von 1,3
Mrd. € aufgenommen werden. Darunter fielen zwei
"grüne" Senior Preferred-Emissionen
1) über jeweils 500 Mio. €.
PrognoseveränderungsberichtIm Geschäftsjahr 2022 wird für die Aareal Bank
Gruppe - neben den strategischen Initiativen und
Maßnahmen im Rahmen von "Aareal Next Level" -
weiterhin im Vordergrund stehen, die Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie gemeinsam mit ihren Kunden
bestmöglich zu bewältigen.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor besteht in den
möglichen Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine,
die sowohl in Bezug auf unser begrenztes Exposure in
Russland als auch auf die wirtschaftlichen Folgen der
verhängten Sanktionen und der eskalierten
geopolitischen Spannungen derzeit nur sehr schwer
abschätzbar sind.
Aufgrund der starken operativen Entwicklung in den
ersten neun Monaten hält die Aareal Bank aktuell,
trotz der Risikovorsorge von 126 Mio. € auf das sich
im Abbau befindliche Russland-Exposure und den Auswirkungen
der Entscheidungen des EZB-Rats zum TLTRO, an der Prognose
für das Konzernbetriebsergebnis für 2022 in der
kommunizierten Spanne von 210 bis 250 Mio. € (2021:
155 Mio. €) fest. Es wird weiterhin am unteren Ende
dieser Spanne erwartet. Gleiches gilt für das Ergebnis
je Aktie (EpS) zwischen 2,00 bis 2,50 € (2021: 0,89
€) und den RoE nach Steuern zwischen 4,5 und 6 %
(2021: 2,1 %). Die Risikovorsorge - inklusive
kreditrisikoinduzierter Bewertungsanpassungen von
ausgefallenen Immobiliendarlehen, die im Ergebnis aus
Finanzinstrumenten fvpl ausgewiesen werden - wird wegen der
zusätzlichen Risikovorsorge auf das sich im Abbau
befindliche Russland-Exposure eher am oberen Ende der
Spanne von 140 bis 180 Mio. € (2021: 169 Mio. €)
erwartet.
1) Die Anforderungen an "grüne" Emissionen
sind im sog. "Aareal Green Finance Framework" geregelt.
Gegenüber dem Vorjahr erwartet die Aareal Bank
Gruppe einen weiteren deutlichen Anstieg der Erträge.
Der Zinsüberschuss sollte aufgrund des steigenden
Kreditportfolios und positiver Effekte höherer
Marktzinsen auf das Einlagengeschäft weiterhin
anziehen. Somit dürfte er nunmehr in einer Spanne von
660 bis 690 Mio. € (ursprünglich 600 bis 630 Mio.
€; 2021: 597 Mio. €) liegen. Auch der
Provisionsüberschuss dürfte insbesondere durch
das Wachstum der Aareon deutlich steigen und in einer
Spanne von 270 bis 290 Mio. € liegen (2021: 245 Mio.
€).
Der Verwaltungsaufwand sollte durch das starke Wachstum
der Aareon über dem Niveau des Vorjahres liegen. Das
ursprüngliche Konzernziel enthielt
naturgemäß nicht die Transaktionskosten aus dem
erfolgreichen Abschluss des freiwilligen öffentlichen
Angebots der Atlantic BidCo an die Aktionäre, die im
Wesentlichen im ersten Halbjahr 2022 angefallen sind. Daher
wird der Verwaltungsaufwand in einer Spanne von 550 bis 580
Mio. € erwartet (ursprünglich 540 bis 570 Mio.
€; 2021: 528 Mio. €).
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen wird
das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsjahr 2022
weiterhin innerhalb des zwischenzeitlich erhöhten
Korridors von 7,5 bis 8,5 Mrd. € erwartet
(urspünglich 7 bis 8 Mrd. €). Damit wird das
Immobilienfinanzierungsportfolio der Aareal Bank Gruppe zum
Jahresende bei entsprechenden Marktbedingungen und
vorbehaltlich Währungskursschwankungen zwischen 31 und
32 Mrd. € erwartet (ursprünglich rund 31 Mrd.
€).
Für das Segment Banking & Digital Solutions
geht die Aareal Bank für die Kernaktivitäten von
einem leichten Wachstum des Provisionsüberschusses aus
und erwartet weiterhin ein durchschnittliches
wohnungswirtschaftliches Einlagenvolumen von über 12
Mrd. € (ursprünglich rund 12 Mrd. €).
Für die Aareon wird für das laufende Jahr eine
deutliche Steigerung des Umsatzes auf 305 bis 325 Mio.
€ (2021: 269 Mio. €) erwartet. Der Adjusted
EBITDA
1) dürfte sich mit 73 bis 78 Mio. €
ebenfalls weiter erhöhen (2021: 67 Mio. €).
Bezüglich der Kapitalausstattung erwartet die
Aareal Bank trotz des geplanten Portfoliowachstums und
vorbehaltlich weiterer regulatorischer Änderungen eine
harte Kernkapitalquote (CET1-Quote - Basel IV (phase-in))
von deutlich über 16 % zum Jahresende.
NachtragsberichtDer EZB-Rat hat am 27. Oktober 2022 entschieden, die
Konditionen der bestehenden dritten Reihe gezielter
längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO
III) anzupassen. Vor diesem Hintergrund plant die Aareal
Bank, rund 4,3 der 5,3 Mrd. € TLTRO bereits im
November 2022 zurückzuzahlen. Durch die einseitige
Änderung von Vertragsbedingungen muss aus den in
diesem Zusammenhang abgeschlossenen
Zinssicherungsgeschäften ein Bewertungsverlust im
niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionbereich im
Zinsbzw. Abgangsergebnis realisiert werden. Die
Jahresprognose für das Betriebsergebnis 2022 kann
aufgrund der starken operativen Entwicklung trotz dieser
negativen Auswirkungen aus dem TLTRO bestätigt werden.
Weitere Ereignisse nach dem Ende der Berichtsperiode,
über die an dieser Stelle zu berichten wäre, sind
nicht eingetreten.
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1) Die Berechnung des allokierten Eigenkapitals
erfolgt für alle Segmente auf Basis eines normierten
Kapitalbedarfs nach Basel IV (phase-in) von 15 %. Das
bilanzielle Eigenkapital weicht hiervon ab. Das bilanzielle
Eigenkapital der Aareon beträgt 138 Mio. € (31.
Dezember 2021: 143 Mio. €).
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ImpressumInhalt:
Aareal Bank AG, Group Communications
Layout/Design:
S/COMPANY · Die Markenagentur GmbH, Fulda
Dieser Bericht ist auch in englischer Sprache
erhältlich.
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