Aareal Bank AGWiesbadenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023Wesentliche Kennzahlenscrollen
scrollen
scrollen
Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden
Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von
Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.
KonzernzwischenlageberichtWirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenVor dem Hintergrund eines herausfordernden Umfelds und
einer zunehmend restriktiveren Geldpolitik entwickelte sich
die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2023 insgesamt
schleppend. Dabei verzeichnete die Eurozone ein nur sehr
schwaches Wachstum trotz einer spürbaren Entspannung
an den Energiemärkten, während sich in den USA
ein etwas höheres Wachstum dank der privaten
Konsumausgaben fortsetzte. China bildete eine Ausnahme, da
das reale Bruttoinlandsprodukt nach dem Ende der
Zero-Covid-Politik wieder deutlicher zulegen konnte.
Weiterhin blieben geopolitische Spannungen durch den Krieg
in der Ukraine und die gegenseitigen Sanktionen zwischen
westlichen Staaten und Russland präsent. Obwohl die
Inflation in vielen Volkswirtschaften aufgrund
rückläufiger Energiepreise und Basiseffekte
abnahm, blieb der zugrunde liegende Preisauftrieb weiterhin
stark ausgeprägt. Insbesondere im
Dienstleistungssektor, wo die Kosten stark von
Lohnentwicklungen abhängen, blieb der Preisdruck hoch.
Große Notenbanken strafften ihre Geldpolitik weiter,
um den Rückgang der Inflation zu unterstützen.
Die internationalen Finanzmärkte waren zudem von
zeitweiligen Anspannungen aufgrund von Bankenturbulenzen in
den USA geprägt. Der Zusammenbruch mehrerer
US-Regionalbanken und die Probleme bei der Großbank
Credit Suisse führten ab Mitte März zu Bedenken
hinsichtlich der Stabilität des Finanzsystems, die
jedoch nur vorübergehend waren.
KonjunkturIn der Eurozone ging das reale Bruttoinlandsprodukt im
ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,1 %
zurück, gefolgt von einem Wachstum von 0,3 % im
zweiten Quartal. In Summe lag die Wirtschaftsleistung im
ersten Halbjahr 2023 um 0,7 % höher als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den größten
Euroländern wurde im ersten Halbjahr der stärkste
Anstieg der Wirtschaftsleistung in Spanien mit 3,1 %,
gefolgt von Italien mit 1,3 % und Frankreich mit 0,6 %
gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgewiesen. In
Deutschland hingegen schrumpfte die Wirtschaftsleistung
gegenüber den Vorjahreszeitraum um 0,5 %.
Ausgewählte Länder der Europäischen
Union, welche nicht der Eurozone angehören, zeigten
ein schwächeres Wachstum, als im Durchschnitt in den
Ländern der Eurozone zu beobachten war. So erreichten
Schweden und Polen im ersten Halbjahr 2023 ein
Wirtschaftswachstum von 0,4 % bzw. 0,3 % gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Demgegenüber
reduzierte sich die Wirtschaftsleistung in Tschechien um
0,7 %.
Großbritannien verzeichnete im ersten Halbjahr
eine schwächere Entwicklung der Wirtschaftsleistung
als die meisten EU-Staaten. Zum Ende des ersten Halbjahres
lag das Bruttoinlandsprodukt 0,2 % höher als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die
Wirtschaftsaktivität war zu Beginn des Jahres
insbesondere im Dienstleistungssektor schwach, was unter
anderem auf großflächige Streiks und
Arbeitskampfmaßnahmen im öffentlichen Sektor und
der Gesundheitsbranche zurückzuführen war.
In den USA stieg die Wirtschaftsleistung bis zur
Jahresmitte im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 2,1 %. Maßgeblich dafür war
ein starkes Wachstum des privaten Konsums, da die privaten
Haushalte die Ausgabenspielräume nutzten, die sich
durch einen Anstieg der verfügbaren Einkommen boten.
Die abermals deutliche Ausweitung der Staatsnachfrage trug
ebenfalls zum Wachstum bei. Trotz schwächelnder
Industriekonjunktur und voranschreitender geldpolitischer
Straffung legten die Investitionen insbesondere im zweiten
Quartal zu. In Kanada lag das Bruttoinlandsprodukt zum Ende
des ersten Halbjahres um 1,8 % höher als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Nachdem die Zero-Covid-Politik in China beendet wurde,
verzeichnete die Wirtschaftstätigkeit eine
kräftige Erholung, die sich insbesondere auf den
Dienstleistungssektor konzentrierte. Insgesamt stieg die
Wirtschaftsleistung bis zur Jahresmitte im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 5,9 %. Trotz nachlassender globaler
Dynamik konnte Australien von einer stabilen
Exportnachfrage profitieren. Dies hat dazu beigetragen, die
Abschwächung des Konsumwachstums aufzufangen, die
aufgrund der Erschöpfung der Nachholeffekte nach
Covid-19-bedingten Lockdowns eintrat. Insgesamt legte die
Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr um 2,0 %
gegenüber der Vorjahresperiode zu.
Trotz des insgesamt schwierigen Umfelds und gegeben der
Erwartung von bevorstehenden Rezessionen waren die
Arbeitsmärkte in vielen Volkswirtschaften durch eine
niedrige Arbeitslosenquote und eine hohe Nachfrage nach
Arbeitskräften gekennzeichnet. In der Eurozone lag die
Arbeitslosenquote am Ende des ersten Halbjahres 2023 bei
6,5 % und in den USA bei 3,6 %.
Finanz- und Kapitalmärkte, Geldpolitik und InflationAn den Finanzmärkten standen die anhaltend hohen
Inflationsraten, die Fortführung der geldpolitischen
Straffungen und zeitweiligen Anspannungen vor allem im
US-Regionalbanksystem sowie die Zwangsübernahme der
Großbank Credit Suisse im Mittelpunkt der
Betrachtung. Führende Zentralbanken strafften
weiterhin ihre Geldpolitik unter dem Eindruck der
Inflationsaussichten. Im Gegensatz zum Vorjahr war das
erste Halbjahr 2023 insgesamt von relativ stabilen
Anleiherenditen geprägt. Es kam lediglich
vorübergehend zu einer Flucht in als sicher geltende
Anlagen. Mit besser als erwarteten Konjunkturmeldungen,
einem wachsenden Risikoappetit und weiteren
Leitzinsanhebungen stabilisierten sich die Renditen jedoch
wieder. An den Aktienmärkten machten sich die
Bankenturbulenzen ebenfalls nur temporär und
vergleichsweise maßvoll bemerkbar.
Unter dem Eindruck eines anhaltend hohen
Inflationsdrucks setzte die Europäische Zentralbank
(EZB) den im Vorjahr eingeschlagenen Kurs der
Leitzinserhöhung fort, um eine zeitnahe Rückkehr
der Inflation zu ihrem mittelfristigen Zielwert von 2 % zu
gewährleisten. Im ersten Halbjahr 2023 wurde daher
entschieden, die Leitzinsen in vier Schritten auf ein
Niveau von 4,00 % (Hauptrefinanzierungssatz), 4,25 %
(Spitzenrefinanzierungssatz) und 3,50 % (Einlagezins) zu
erhöhen. Der EZB-Rat stellte dabei in Aussicht, die
Leitzinsen in Abhängigkeit der Datenlage weiter zu
erhöhen oder auf einem restriktiven Niveau zu
belassen. Des Weiteren hat der EZBRat kommuniziert, dass
die Bestände aus dem Programm zum Ankauf von
Vermögenswerten (APP) weiter in einem maßvollen
Tempo verringert werden und dass die Tilgungsbeiträge
aus dem APP ab Juli 2023 nicht wieder angelegt werden. Nach
wie vor gilt, dass die Rückzahlungen aus fällig
werdenden Vermögenswerten, die im Rahmen des
Pandemie-Notfallankaufprogramms (PEPP) gekauft wurden, bis
mindestens Ende 2024 bei Fälligkeit wieder angelegt
werden. Der EZB-Rat behält sich vor, die Wiederanlage
jederzeit flexibel über den Zeitverlauf, die
Anlageklassen und Länder hinweg zu gestalten, um einer
potenziellen Marktfragmentierung entgegenzuwirken.
Darüber hinaus steht ein Instrument zur Absicherung
der Transmission (Transmission Protection Instrument) zur
Verfügung, um ungerechtfertigten und ungeordneten
Marktdynamiken entgegenzuwirken.
Unter dem Eindruck einer sich zwar abschwächenden,
aber weiterhin über 2 % liegenden Inflation und des
engen Arbeitsmarkts hat die US-amerikanische Zentralbank
(Fed) im ersten Halbjahr 2023 den Leitzins in drei weiteren
Schritten auf einen Korridor von 5,00 % - 5,25 % angehoben.
Weiterhin verringerte die Fed ihren Bestand aus
Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren, die
während der Covid-19-Pandemie aufgenommen wurden.
Analog zur EZB wurden in Abhängigkeit der
konjunkturellen Entwicklung und der Auswirkungen der
erfolgten geldpolitischen Straffung mögliche weitere
Zinsanhebungen in Aussicht gestellt, insbesondere wenn eine
anhaltend hohe Kerninflation dazu Anlass geben sollte.
Angesichts des ebenfalls engen Arbeitsmarkts und einer
hohen Inflation hob die Bank of England (BoE) den Leitzins
im ersten Halbjahr 2023 in insgesamt vier Schritten auf ein
Niveau von 5,00 %. Auch die BoE betonte, dass weitere
Zinsanhebungen in Abhängigkeit der Entwicklung der
Konjunktur, des Arbeitsmarkts und der Inflation
möglich sind.
Zu Leitzinserhöhungen kam es ebenfalls bei weiteren
wichtigen Zentralbanken. So hob die Bank of Canada im
ersten Halbjahr das Zinsniveau auf 4,75 %, die Riksbank in
Schweden auf 3,50 % und die Reserve Bank of Australia auf
4,10 %.
Die kurzfristigen Zinsen
1) im Euroraum lagen am Ende des ersten
Halbjahres 2023 über dem Niveau des Jahresendes 2022.
Dies galt ebenso für das Britische Pfund, die
Schwedischen Kronen und den Australischen Dollar. Auch
für den US-Dollar und den Kanadischen Dollar waren
Zunahmen zu beobachten, wenngleich auf geringerem Niveau.
Bei den langfristigen Zinsen
1 1 2) zeigte sich ein divergierendes Bild in
den für die Aareal Bank relevanten
Währungsräumen. Während die langfristigen
Zinsen im Euroraum, für die Schwedische Krone und den
Australischen Dollar nachgaben, stiegen sie für den
US-Dollar und den Kanadischen Dollar leicht an.
1) Gemessen an den 3-Monats-Zinsen Euribor,
Libor oder vergleichbar in Währung
2) Gemessen an Swaps in jeweiliger Währung
Für das Britische Pfund war hingegen ein starker
Anstieg zu beobachten. Auch die Kursentwicklung von
Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit zeigten ein
uneinheitliches Bild, wobei überwiegend ein
Rückgang der Renditen festzustellen war.
Die Erwartungen zu den Inflations- und
Konjunkturentwicklungen sowie der zukünftigen
Geldpolitik in den einzelnen Währungsräumen
prägten die Devisenmärkte im ersten Halbjahr 2023
in einem geringeren Ausmaß als noch im Vorjahr.
Aufgrunddessen zeigten sich die Wechselkurse
vergleichsweise stabil und weniger volatil. Im Verlauf des
Halbjahres erfuhr der Euro gegenüber dem US-Dollar
eine leichte Aufwertung, wobei zwischenzeitliche
Schwankungen zu beobachten waren. Zum Ende des Halbjahres
lag der Wechselkurs bei 1,09 USD pro Euro und damit
über dem Kurs vom 30. Dezember 2022 (1,07 USD pro
Euro). Über den gleichen Zeitraum ist der Euro
gegenüber dem Kanadischen Dollar mit 1,44 CAD pro Euro
stabil geblieben. Gegenüber dem Britischen Pfund blieb
der Euro im ersten Quartal im Durchschnitt stabil, bevor
dann aber im zweiten Quartal eine leichte Abwertung
erfolgte. Der Wechselkurs fiel von 0,89 GBP pro Euro zum
Jahresbeginn auf 0,86 GBP pro Euro. Nachdem der Euro
gegenüber der Schwedischen Krone bis April relativ
stabil notierte, konnte der Euro im zweiten Quartal
aufwerten. Zum Ende des Halbjahres lag der Wechselkurs bei
11,81 SEK pro Euro gegenüber 11,12 SEK pro Euro zu
Jahresbeginn. Gegenüber dem Australischen Dollar ist
der Euro von 1,57 AUD pro Euro zu Jahresbeginn auf 1,64 AUD
pro Euro aufgewertet.
Die Inflation ist seit Jahresbeginn in vielen
Volkswirtschaften zurückgegangen, sie übertraf
jedoch immer noch die von den jeweiligen Zentralbanken
für ihr Währungsgebiet formulierten Zielraten
deutlich. Einen wesentlichen Anteil am Rückgang der
Inflation haben nachlassende Energie- und
Nahrungsmittelpreise, aber auch sinkende Frachtkosten und
Rohstoffpreise ließen die Kosten vor allem für
Unternehmen sinken. Die Kerninflation ist jedoch nach wie
vor hoch, was vor allem auf die angespannten
Arbeitsmärkte und Lohnsteigerungen im
Dienstleistungssektor zurückzuführen ist. Bei der
Erholung der von der Covid-19-Krise besonders getroffenen
Bereiche wie des Gastgewerbes traf dabei weiterhin eine
hohe Nachfrage auf ein begrenztes Angebot sowie auf
Belastungen durch einen Arbeitskräftemangel. In der
Eurozone betrug die Inflation zum Halbjahresende 5,5 % im
Vergleich zum Vorjahresmonat, in den USA 3,0 % und in
Großbritannien 7,9 %.
Regulatorisches UmfeldDas Umfeld für Kreditinstitute ist weiterhin durch
eine hohe Dynamik der regulatorischen Anforderungen und
Änderungen in der Bankenaufsicht geprägt. Hierzu
zählt insbesondere die Umsetzung der durch den Baseler
Ausschuss (BCBS) beschlossenen Finalisie-rung von Basel III
in EU-Recht (sog. Basel IV). Die EU-Kommission hat hierzu
am 27. Oktober 2021 einen Vorschlag unterbreitet, der nun
im Rahmen des Trilog-Verfahrens zu finalisieren ist. Der
vorgeschlagene Erstanwendungszeitpunkt der neuen Regelungen
ist der 1. Januar 2025 und damit zwei Jahre später als
ursprünglich vom BCBS vorgesehen.
Am 29. Juni 2023 hat die BaFin die finale Fassung der
siebten MaRisk-Novelle veröffentlicht, deren
Schwerpunkte die Umsetzung der EBA-Leitlinien für die
Kreditvergabe und Überwachung, neue Anforderungen an
das Immobilieneigengeschäft sowie das Risikomanagement
von Nachhaltigkeitsrisiken bilden. Für die
Implementierung der Änderungen, die neue Anforderungen
mit sich bringen, gilt eine Übergangsfrist bis zum 1.
Januar 2024.
Zudem gibt es verschiedene neue Anforderungen sowohl von
nationalen wie europäischen Regulatoren u.a. im
Zusammenhang mit IT-/Informationssicherheitsrisiken oder
bei der Prävention von
Geldwäsche/Terrorismusfinanzierung und
Steuerhinterziehung. Darüber hinaus sehen Politik und
Bankenaufsicht die Notwendigkeit, den
Nachhaltigkeitsgedanken stärker in der Gesellschaft
und darüber hinaus als regulatorische Anforderung in
der Wirtschaft zu verankern. In der EU wurde hierzu eine
einheitliche Taxonomie eingeführt, die die Grundlage
für die Klassifikation von Wirtschaftstätigkeiten
im Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele bildet. Die Taxonomie
bildet dabei die Grundlage für eine Vielzahl von
Veröffentlichungspflichten für Unternehmen der
Finanzbranche und für Nicht-Finanzunternehmen. Erste
Veröffentlichungspflichten für ESG-Sachverhalte
(ESG steht für "Environmental, Social, Governance")
waren in kleinerem Umfang erstmalig ab dem 31. Dezember
2021 anzuwenden und der Umfang steigt mit der Zeit.
Darüber hinaus hat die EZB erstmalig in 2022 einen
Klimastresstest durchgeführt. Zusätzlich galt zum
Stichtag 31. Dezember 2022 erstmalig die im Rahmen der CRR
II für große kapitalmarktorientierte Institute
eingeführte Verpflichtung zur Aufnahme von
qualitativen und quantitativen Informationen zu ESG-Risiken
im Offenlegungsbericht, die fortan halbjährlich zu
erfolgen hat.
Durch den Supervisory Review and Evaluation Process
(SREP) stellt die EZB ein einheitliches Vorgehen bei der
aufsichtlichen Bewertung von Banken in der Säule 2
sicher. Im Rahmen des SREP erfolgen eine
Geschäftsmodellanalyse und eine Beurteilung der
Gover-nance sowie der Kapital- und Liquiditätsrisiken.
Die Ergebnisse der einzelnen Bereiche werden in einem
Score-Wert zusammengefasst. Daraus leitet die EZB
aufsichtliche Maßnahmen zum Vorhalten
zusätzlichen Eigenkapitals und/oder zusätzlicher
Liquiditätspuffer ab.
Branchen- und GeschäftsentwicklungSegment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenIm ersten Halbjahr 2023 blieben die Finanzierungskosten
für Gewerbeimmobilien aufgrund des hohen Zinsniveaus
und strengerer Kreditvergabestandards weiterhin hoch, was
zu einer Verlangsamung der Transaktionsaktivität im
Vergleich zum Vorjahr führte. Die Unsicherheit
aufgrund der makroökonomischen Eintrübung und
Risiken belastete ebenfalls die Transaktionsmärkte,
ebenso wie die im Vorjahr einsetzende Divergenz in der
Preisvorstellung zwischen Käufern und Verkäufern
von Gewerbeimmobilien. Die Zurückhaltung bei den
Transaktionen konnte unter anderem auf die allgemein
gesunkene Liquidität im Immobilienmarkt und auf
gestiegene Finanzierungsprobleme auf der Seite der
Käufer zurückgeführt werden, jedoch war eine
Korrektur nach einer langen Periode der
übermäßigen Liquidität auch stets
wahrscheinlich.
Im ersten Halbjahr lag das globale Transaktionsvolumen
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um etwa 54 %
niedriger. Dabei gab es zwischen den Regionen weniger stark
ausgeprägte Unterschiede als noch in vergangenen
Berichtsperioden. Während das Volumen in Nordamerika
um 54 % zurückging, reduzierte es sich in Europa und
im asiatisch-pazifischen Raum um 59 % bzw. 45 %. Dabei
verzeichnete jede Objektart
1) auf der Ebene der drei Regionen einen Verlust
an Transaktionsvolumen gegenüber dem
Vorjahreszeitraum.
Im Allgemeinen zeigte sich eine
Investorenzurückhaltung mit erschwerter Preisfindung
und überwiegend sinkenden Immobilienbewertungen. Das
Interesse der Finanzierungsgeber konzentrierte sich auf die
Immobilienarten Wohnen, Logistik,
Lebensmittelgeschäfte sowie Büroimmobilien in
bevorzugten Lagen und gehobener Qualität. Weiterhin
gefragt waren Objekte mit guter Wiedervermietbar-keit, die
Nachhaltigkeitskriterien wie z.B. eine energieeffiziente
Bewirtschaftung erfüllen. Gestiegene Zinsen und
erschwerte Kreditvergabestandards haben die
Finanzierungskosten für neu finanzierte
Gewerbeimmobilien seit mehreren Quartalen erhöht. Dies
führt zusammen mit erhöhten Baukosten und einer
gestiegenen Unsicherheit bei der Objektbewertung zum
Zeitpunkt einer Veräußerung darüber hinaus
zu einer Verringerung der Anzahl von
Projektneuentwicklungen. Gleichzeitig war je nach Markt und
Objektart eine Erhöhung der Transaktionsrendite zu
beobachten. Währenddessen sanken die
Beleihungsausläufe auf den Finanzierungsmärkten
überwiegend.
Die Aareal Bank generierte im ersten Halbjahr ein
Neugeschäft von 4,1 Mrd. €
1) 2) (Vorjahr: 5,2 Mrd. €). Nach einem
verhaltenen Start entwickelte sich das Neugeschäft
zunehmend dynamisch. Die Erstkreditvergabe betrug insgesamt
im ersten Halbjahr 2,4 Mrd. € (Vorjahr: 3,5 Mrd.
€) und damit etwas weniger als noch im
Vorjahreszeitraum. Bis Ende Juni wurden "grüne"
Finanzierungen in Höhe von rund 860 Mio. €
abgeschlossen. Das Bestandsvolumen "grüner"
Finanzierungen hat sich insgesamt um 0,8 Mrd. € auf
rund 3,0 Mrd. € erhöht, da auch einige
Bestandskunden die notwendige Verpflichtungserklärung
und Zertifikate erstmalig abgegeben haben. "Grüne"
Finanzierungen ("Green Loans") erfüllen die hohen
Anforderungen an die Energieeffizienz des sog. "Aareal
Green Fi-nance Frameworks" und der Kunde verpflichtet sich,
diese Anforderungen während der Kreditlaufzeit
einzubehalten. Kriterien für die Einstufung als
grünes Gebäude sind die EU-Taxonomiekriterien,
ein überdurchschnittliches Nachhaltigkeits-Rating von
anerkannten Agenturen oder die Einhaltung konservativer
Energieeffizienzkriterien.
Mit rund 62 % befand sich der größte Anteil
des Neugeschäfts in Europa (Vorjahr: 70 %), gefolgt
von Nordamerika mit 37 % (Vorjahr: 24 %). Der Anteil des
asiatisch-pazifischen Raums betrug 1 % (Vorjahr: 6 %).
3)
2) Neugeschäft ohne
Privatkundengeschäft und Kommunalkreditgeschäft
der ehemaligen WestImmo
Bezüglich der Objektarten entfielen rund 34 % des
Neugeschäfts auf Hotelimmobilien. Büroimmobilien
kamen auf einen Anteil von 27 %, gefolgt von
Einzelhandelsimmobilien mit 16 % und Wohnimmobilien mit 14
%. Logistikimmobilien kamen auf einen Anteil von 8 %,
während sonstige Immobilien rund 1 % des gesamten
Neugeschäfts ausmachten. In der Erstkreditvergabe
dominierten Büroimmobilien mit 34 % und
Hotelimmobilien mit 31 %, gefolgt von Wohnimmobilien mit 16
%. Logistikimmobilien kamen auf einen Anteil von 14 %,
während Einzelhandelsimmobilien 5 % des Geschäfts
ausmachten.
Neugeschäft ¹⁾ 01.01. - 30.06.2023nach Regionen, in %Gesamtvolumen: 4,1 Mrd. €
1) Neugeschäft ohne Privatkunden- sowie
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
EuropaDas Transaktionsvolumen ging in Europa im ersten
Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund
59 % zurück. Eine rückläufige Aktivität
wurde dabei in allen europäischen Ländern
beobachtet und war besonders stark ausgeprägt in
Italien, Polen und den Niederlanden. Die geringsten
Abschläge waren in Spanien und Frankreich zu
beobachten. Auf Objektarten bezogen verzeichneten
Logistikimmobilien den stärksten Rückgang,
gefolgt von Büro- und Einzelhandelsimmobilien.
Hotelimmobilien zeigten den geringsten Rückgang, lagen
jedoch dennoch etwa 15 % unter dem Vorjahreswert.
Grenzüberschreitende Investoren standen dabei
mehrheitlich auf der Käuferseite, während
REIT-Strukturen eher auf der Verkäuferseite zu finden
waren. Institutionelle und private Investoren hatten eine
insgesamt ausgeglichene Position.
Bei Büroimmobilien blieb die durchschnittliche
Miete im Spitzensegment im Verlauf des Halbjahres 2023
stabil. In einzelnen Teilmärkten, z.B. Brüssel
und London, wurden auch Steigerungen beobachtet. Bei
Einzelhandelsimmobilien blieb das Mietniveau in den weitaus
meisten Märkten stabil. Abweichend davon konnten die
Shoppingcenter Mieten in Barcelona und Madrid deutlich
zulegen und auch die Mieten auf den
Haupteinkaufsstraßen in Rom. Die Mieten von
Logistikimmobilien profitierten von einer anhaltend hohen
Nachfrage und historisch niedrigen Leerstandsraten im
gesamten Segment und konnten die positive Entwicklung der
letzten Jahre fortsetzen.
Im Einklang mit dem insgesamt seit 2022 erhöhten
Zinsniveau stiegen die Spitzenrenditen für
Büroimmobilien im ersten Halbjahr 2023 in den meisten
europäischen Metropolen weiter an. Insbesondere in
vielen französischen und niederländischen
Städten waren größere Anstiege zu
verzeichnen. Dabei war die Erhöhung in
Sekundärlagen im Allgemeinen in etwa gleich hoch.
Nachdem der Trend fallender Renditen für
Logistikimmobilien im letzten Jahr umgekehrt wurde, sind
die Renditen im ersten Halbjahr 2023 fast
flächendeckend weiter angestiegen. Eine Ausnahme davon
bildeten schwedische und britische Teilmärkte, die ein
stabiles Renditeniveau seit Jahresbeginn aufweisen konnten.
Bei Einzelhandelsimmobilien stiegen sowohl die
Spitzenrenditen von Shopping-Centern als auch von
Highstreet-Immobilien im europäischen Durchschnitt an,
was sich im Wesentlichen auch in Sekundärlagen in
gleicher Höhe zeigte. Stärkere Anstiege waren
dabei in spanischen und französischen Teilmärkten
festzustellen.
Obwohl reale Einkommen gesunken sind und wirtschaftliche
Unsicherheiten bestehen, setzte sich im ersten Halbjahr
2023 die Erholung des weltweiten Reiseverkehrs fort. Auch
in den bedeutenden Reisezielen Europas stiegen die
Übernachtungszahlen aufgrund der verstärkten
Rückkehr internationaler Reisender. Dabei trotzte der
Hotelsektor weitgehend dem ungünstigen
gesamtwirtschaftlichen Umfeld und profitierte auch von
Nachholeffekten nach der Covid-19-Pandemie. Unter diesen
Rahmenbedingungen stiegen im ersten Halbjahr 2023 die
Auslastung und der Umsatz pro verfügbarem Zimmer
europäischer Hotelimmobilien deutlich im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. In einigen Ländern lagen die
Übernachtungszahlen im ersten Halbjahr aufgrund der
kräftigen Erholung der letzten Quartale sogar
über dem Vorkrisenniveau von 2019.
In Europa tätigte die Bank im ersten Halbjahr ein
Neugeschäft von 2,6 Mrd. € (Vorjahr: 3,7 Mrd.
€). Der Großteil davon wurde in Westeuropa
getätigt. Nach Volumen absteigend folgten Mittel- und
Ost-, Süd- sowie Nordeuropa.
NordamerikaIn Nordamerika reduzierte sich das Transaktionsvolumen
im ersten Halbjahr 2023 um rund 54 % gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Schon im ersten Quartal
wurde ein signifikant niedriges Volumen im Vergleich zum
Vorjahr festgestellt, und im zweiten Quartal setzte sich
dieser Rückgang fort. Tatsächlich blieb das
Volumen im zweiten Quartal auf dem niedrigsten Stand seit
dem Jahr 2020. Die Anzahl der transferierten Objekte
hingegen lag weiterhin deutlich über den
Tiefstständen während der Covid-19-Pandemie.
Grenzüberschreitende und private Investoren standen
dabei mehrheitlich auf der Käuferseite, während
institutionelle Investoren und REIT-Strukturen eher auf der
Verkäuferseite zu finden waren.
Im ersten Halbjahr 2023 blieben die Angebotsmieten
für Büroimmobilien in US-Metropolen sowohl
für Spitzen- als auch für Sekundärobjekte
stabil. Diese Stabilität zeigte sich auch in
relevanten Einzelmärkten wie New York und Chicago. In
San Francisco hingegen war ein leichter Rückgang des
Mietpreisniveaus im Vergleich zum Jahresbeginn zu
beobachten. Auch die durchschnittlichen Mieten von
Shoppingmalls in den USA blieben im ersten Halbjahr im
landesweiten Durchschnitt stabil, was sich im Wesentlichen
auch in den für die Aareal Bank relevanten Metropolen
widerspiegelte. Die Mieten für Logistikimmobilien
verzeichneten landesweit einen spürbaren Anstieg von
etwa 4 %. Diese Steigerung war in allen wichtigen
Einzelmärkten zu beobachten.
Seit Jahresbeginn verzeichneten die Renditen für
Büroimmobilien im Spitzen- und Sekundärbereich
sowohl im landesweiten Durchschnitt als auch in allen
relevanten Einzelmärkten einen Anstieg. Die Anstiege
zwischen dem Premium- und Sekundärsegement waren in
der Höhe vergleichbar, zeigten jedoch je nach
Teilmarkt Unterschiede. Die stärksten Erhöhungen
zeigten sich in Chicago und erneut in San Francisco. Grund
für den allgemeinen Renditeanstieg war zu einem
großen Teil der schnelle und sehr abrupte Zinsanstieg
in den USA, der schon 2022 begonnen hat und stärker
ausfiel als in der Eurozone. Für viele Kreditnehmer
führte dies zu einem Anstieg des Kapitaldiensts,
sofern keine Zinssicherung abgeschlossen wurde und auch die
Bewertungen von Büroimmobilien kamen im Laufe des
Halbjahres vermehrt unter Druck. Die Renditen bei
Einzelhandelsimmobilien blieben weitgehend stabil, mit nur
geringfügigen Veränderungen im Vergleich zum
Jahresbeginn. In New York hingegen war ein leichter
Rückgang der Rendite zu beobachten. Im Zuge der
allgemeinen Erhöhung des Zinsniveaus ist seit
Jahresbeginn der langjährige Trend fallender
Logistikrenditen umgekehrt worden. Das Renditeniveau stieg
sowohl im landesweiten Durchschnitt als auch in allen
relevanten Teilmärkten an.
In Nordamerika verzeichneten Hotels im Verlauf des
ersten Halbjahres eine Steigerung der Auslastung und
Erträge. In der Kategorie Luxury & Upper Upscale,
aber auch im Gesamtmarkt haben sich in den USA die
Belegungsquote und der Umsatz pro verfügbarem Zimmer
von Januar bis Juni und auch gegenüber dem
Vorjahreszeitraum erhöht. Diese positive Entwicklung
war nicht nur auf den starken einheimischen Tourismus,
sondern auch auf ausländische Besucher
zurückzuführen. Dabei wird vermutet, dass eine
vollständige Erholung des internationalen Tourismus
nicht vor dem Jahr 2024 erreicht wird. Zum Halbjahresende
lagen die durchschnittlichen Belegungsquoten nur knapp
unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. In Kanada konnte
im ersten Halbjahr 2023 sogar eine noch positivere
Entwicklung der wesentlichen Hotelkennzahlen beobachtet
werden.
In Nordamerika konnte ein Neugeschäft von 1,5 Mrd.
€ (Vorjahr: 1,2 Mrd. €) generiert werden, welches
vollständig auf die USA entfiel.
Asien/PazifikIm asiatisch-pazifischen Raum lag das
Transaktionsvolumen für gewerbliche Immobilien im
ersten Halbjahr 2023 um rund 45 % niedriger als im
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dabei fiel das
Transaktionsvolumen auch in Australien und China deutlich
(-66 % bzw. -47 %). Vom Rückgang betroffen waren alle
Objektarten mit der Ausnahme von Hotels in Australien, die
von einem niedrigen Vorjahresniveau her kommend zulegen
konnten, und Einzelhandelsimmobilien in China. In der
gesamten Region standen grenzüberschreitende und
institutionelle Investoren mehrheitlich auf der
Käuferseite, während REIT-Strukturen mehrheitlich
auf der Verkäuferseite zu finden waren. Private
Investoren hatten insgesamt eine ausgegliche Position.
Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten die australischen
Metropolen Sydney, Perth und Melbourne weiterhin einen
Anstieg der Spitzenmieten von Logistikimmobilien. Hingegen
stagnierten die Mieten für Einzelhandelsobjekte in den
bedeutenden chinesischen Metropolen.
Die Renditen von Logistikimmobilien in Australien
setzten ihren Anstieg, wie bereits im Vorjahr begonnen,
fort. Seit Jahresbeginn erhöhten sie sich in den
relevanten Metropolen um 15 bis 50 Basispunkte. Im
Gegensatz dazu blieben die Renditen chinesischer
Einzelhandelsimmobilien unverändert.
Unterstützt durch die Aufhebung der letzten
Einreisebeschränkungen verzeichneten Hotels im
asiatisch-pazifischen Raum im ersten Halbjahr eine positive
Entwicklung. Sowohl die Auslastung als auch die
Erträge konnten sich größtenteils
verbessern und spiegelten die anhaltende Erholung des
internationalen Tourismus wider. Die Haupttreiber für
den Erfolg blieben jedoch Kurzstreckenbesuche und der
Inlandstourismus. Es wird voraussichtlich bis etwa 2025
dauern, bis der Langstreckentourismus das Niveau vor der
Pandemie wieder erreicht. Eine positive Entwicklung
zeichnete sich auch durch die schrittweise Rückkehr
der chinesischen Touristen ab. Allerdings wirkten sich im
Verlauf des Halbjahres die hohen Inflationsraten und das
negative Reallohnwachstum zunehmend erschwerend auf die
Erholung aus. Unter diesen Rahmenbedingungen verzeichneten
die Malediven erneut einen nennenswerten Anstieg der
Besucher. Insgesamt besuchten rund 0,9 Mio. Touristen die
Inselnation bis zur Jahresmitte, gegenüber rund 0,8
Mio. Touristen im Vorjahreszeitraum.
Im asiatisch-pazifischen Raum hat die Bank im ersten
Halbjahr ein Neugeschäft in Höhe von 35 Mio.
€ (Vorjahr: 0,3 Mrd. €) abgeschlossen.
Segment Banking & Digital SolutionsDie Wohnungs- und die gewerbliche Immobilienwirtschaft
erweisen sich auch im ersten Halbjahr 2023 als stabile
Marktsegmente, obwohl es wie das Vorjahr durch Energie- und
Materialkostensteigerungen sowie Inflation geprägt
war. Das Mietpreisniveau ist im Jahresvergleich
gegenüber Q1/2022 erneut gestiegen, deutschlandweit um
5,8 %. Während sich die letzthin problematischen
Lieferketten sowie die hohen Energiekosten wieder zu
normalisieren beginnen, führt nun der Zinsanstieg
dazu, dass Baupreise weiterhin hoch bleiben und die
Umsetzung neuer Bauvorhaben ausgebremst wird: Im Vergleich
zum April 2022 sind die Genehmigungszahlen für
Neubauvorhaben um 31,9 % auf 21.200 Wohnungen gesunken.
Im Berichtszeitraum wurde das Leistungsspektrum des BK01
Verfahrens für die speziellen Belange des
Forderungsmanagements unserer Kunden auch auf Basis von
Funktionalitäten unserer Plattformangebote sowie der
Kompetenzen der in 2022 übernommenen Collect
Artificial Intelligence GmbH (CollectAI), unserem
Payment-Solution-Provider mit Angeboten u.a. für
KI-gestützte Endkundenkommunikation, ausgebaut.
Die positive Entwicklung am Zinsmarkt ermöglicht es
uns, wieder Zinsangebote zu machen, um Fest- und
Kündigungsgelder anzuwerben.
Derzeit nutzen deutschlandweit über 4.000
Firmenkunden unsere prozessoptimierenden Produkte und
Bankdienstleistungen. Das durchschnittliche Einlagenvolumen
des Segments lag im im ersten Halbjahr 2023 bei 13,5 Mrd.
€ (Vorjahr: 13,2 Mrd. €). Insgesamt kommt darin
das große Vertrauen unserer Kunden in die Aareal Bank
zum Ausdruck. Der Provisionsüberschuss von 16 Mio.
€ konnte wie geplant gesteigert werden (Vorjahr: 15
Mio. €). Zu einer Steigerung des Betriebsergebnisses
im Segment BDS trug insbesondere das gestiegene Zinsniveau
in Verbindung mit dem weiterhin hohen Einlagenvolumen bei.
Segment AareonDie Aareon ist ein Anbieter von Software-as-a-Service
(SaaS)-Lösungen für die europäische
Immobilienwirtschaft. Sie digitalisiert das
Immobilienmanagement mit nutzerorientierten
Softwarelösungen. Diese vereinfachen und
automatisieren Prozesse, unterstützen nachhaltiges und
energieeffizientes Handeln und vernetzen die
Prozessbeteiligten. Die Aareon verfolgt eine internationale
Wachstumsstrategie mit dem Ziel, sich zu einem "Rule of
40"-SaaS-Unternehmen zu transformieren, bei dem sich die
EBITDA-Marge und das Umsatzwachstum in 2025 auf mehr als 40
% addieren.
Im ersten Halbjahr startete die Aareon das neue
Partnerprogramm "Aareon Connect", mit dem sich das
Unternehmen noch stärker für
Softwarelösungen und Services von Drittanbietern
öffnet. Mehr als zehn Partner waren zum Start des
Programms bereits Teil des offenen Ökosystems. Aareon
Connect beinhaltet die Low-Code-Technologie der Locoia
GmbH, die Aareon im Dezember 2022 vollständig
übernommen hatte. Sie ermöglicht eine deutlich
einfachere und schnellere technische Integration von
Drittanbieterlösungen. Ebenfalls in Deutschland hat
die Aareon im Februar 2023 die UTS innovative
Softwaresysteme GmbH gekauft, einen Anbieter von
Softwarelösungen, die speziell auf die
Bedürfnisse der Verwaltung von
Wohnungseigentümergemeinschaften und externen
Hausverwaltungen zugeschnitten sind. In den Niederlanden
hat sich die Aareon im März 2023 mit Embrace - The
Human Cloud, dem niederländischen Marktführer
für SaaS-Lösungen im Bereich Digital Workspace
und Customer Engagement verstärkt. Die
CRM-Lösun-gen von Embrace verbreitern das
Produktportfolio für die niederländischen Kunden.
Ein zusätzlicher Schwerpunkt lag auf der weiteren
Professionalisierung der intern genutzten Softwaresysteme
und der damit verbundenen Optimierung der Kostenstruktur
durch die Einführung der
Customer-Relationship-Management-Software Salesforce und
der Personalmanagement-Software Workday. Weitere
zukunftsorientierte Maßnahmen waren neben der
Gewinnung von neuen Talenten unter anderem auch solche zur
Optimierung des Produktportfolios, vor allem in
Großbritannien.
Der Umsatz der Aareon Gruppe konnte im ersten Halbjahr
um 15 % auf 168 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 147
Mio. €). Nahezu alle Länder lieferten höhere
Umsatzbeiträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Lediglich in Großbritannien ist der Umsatz
zurückgegangen, was zum einen auf die SaaS-Umstellung
zurückzuführen ist (weniger Service- und
Lizenzverkäufe bei steigenden wiederkehrenden
Umsätzen) und zum anderen auf die angepasste
Produktstrategie der Softwarelösung für die
soziale Wohnungswirtschaft. In Deutschland und den
Niederlanden haben die Akquisitionen UTS und Embrace
erstmals zum Umsatz beigetragen. Während die
Lizenzumsätze entsprechend der SaaS-Strategie weiter
abnahmen, haben sich die wiederkehrenden Erlöse
deutlich erhöht (+21 %). Ihr Anteil am Gesamtumsatz
lag bei 76 % (Vorjahr: 73 %). Maßgeblich
verantwortlich dafür waren die ERP-Systeme Wodis
Yuneo, SAP®-Lösungen inklusive Blue Eagle, Tobias,
Twinq und REMS. Zudem haben die digitalen Lösungen
Mareon, Wechselmanagement und Archiv kompakt einen Beitrag
geleistet.
Der adjusted EBITDA
1) beläuft sich im ersten Halbjahr auf 39
Mio. € (Vorjahr: 32 Mio. €). Die verbesserte
Kostenstruktur beginnt sich bereits auf das Ergebnis
auszuwirken.
Seit dem 1. April 2023 ist Dirk Schilling neuer
Finanzvorstand der Aareon AG. Er folgte auf Christian M.
Schmahl.
Vermögens-, Finanz- und ErtragslageErtragslageKonzernKonzernergebnis der Aareal Bank Gruppescrollen
Das Konzernbetriebsergebnis des ersten Halbjahres 2023
belief sich auf 87 Mio. € und lag damit aufgrund des
starken Ertragswachstums und trotz angekündigter
Effizienzsteigerungsmaßnahmen der Aareon sowie
angekündigter Belastungen aus dem forcierten Abbau von
NPLs auf Vorjahresniveau (91 Mio. €) und im Rahmen der
Erwartungen.
Der Zinsüberschuss lag mit 462 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen sowie des gestiegenen Zinsniveaus in
Verbindung mit dem weiterhin hohen Einlagenvolumen deutlich
über dem Vorjahreswert (330 Mio. €) und über
den Erwartungen.
Die Risikovorsorge betrug 160 Mio. € (Vorjahr: 107
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien. Der im ersten Quartal hierfür
gebildete Management-Overlay wurde im zweiten Quartal
aufgelöst. Enthalten ist auch die angekündigte
Risikovorsorgezuführung von rund 60 Mio. €
für einen forcierten NPL-Abbau. Das verbliebene, als
NPL klassifizierte Russland-Exposure von 217 Mio. €
wurde mittlerweile abgebaut.
Der Provisionsüberschuss konnte sowohl im Segment
Banking & Digital Solutions als auch in der Aareon wie
geplant auf insgesamt 149 Mio. € gesteigert werden
(Vorjahr: 132 Mio. €).
Das Abgangsergebnis von 12 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus Erträgen im
Treasuryportfolio. Im Vorjahr waren es im Wesentlichen
positive marktbedingte Effekte aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen gewesen.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus
Sicherungszusammenhängen in Höhe von insgesamt
-41 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €) resultierte im
Wesentlichen aus kreditrisikoinduzierten
Bewertungsverlusten von ausgefallenen Immobiliendarlehen
insbesondere in den USA. Im Vorjahr hatte es einen
positiven Bewertungseffekt aus den marktseitigen
Entwicklungen in Derivaten zur Währungs- und
Zinssicherung infolge der hohen Marktdynamik gegeben.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich einerseits
aufgrund des starken Wachstums der Aareon und andereseits
aufgrund der Effizienzsteigerungsmaßnahmen der Aareon
(rund 55 Mio. €) auf 342 Mio. € (Vorjahr: 295
Mio. €). Die Kosten der Bank blieben weitgehend
stabil. Die Cost Income Ratio des Bankgeschäfts
(branchenüblich ohne Bankenabgabe und Beiträge
zur Einlagensicherung) belief sich im ersten Halbjahr auf
32 % und liegt damit auch im internationalen Vergleich auf
einem sehr niedrigen und damit sehr guten Niveau.
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 7 Mio. €
(Vorjahr: 0 Mio. €) und enthielt
Rückstellungsauflösungen.
Dies führt insgesamt zu einem
Konzernbetriebsergebnis in Höhe von 87 Mio. €
(Vorjahr: 91 Mio. €). Nach Berücksichtigung von
Steuern in Höhe von 29 Mio. € und des den nicht
beherrschenden Anteilen zurechenbaren Ergebnisses (-9 Mio.
€) betrug das auf die Eigentümer der Aareal Bank
AG entfallende Konzernergebnis 67 Mio. € (Vorjahr: 57
Mio. €). Das Ergebnis je Stammaktie betrug 0,97 €
(Vorjahr: 0,84 €) und der RoE nach Steuern 4,0 %
(Vorjahr: 3,7 %).
Segment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenSegmentergebnis Strukturierte Immobilienfinanzierungenscrollen
Das Betriebsergebnis im Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen belief sich im ersten Halbjahr
2023 auf 64 Mio. € (Vorjahr: 95 Mio. €).
Der Zinsüberschuss lag mit 365 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen deutlich über dem Vorjahreswert (313 Mio.
€).
Die Risikovorsorge betrug 160 Mio. € (Vorjahr: 107
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien. Der im ersten Quartal hierfür
gebildete Management-Overlay wurde im zweiten Quartal
aufgelöst. Enthalten ist auch die angekündigte
Risikovorsorgezuführung von rund 60 Mio. €
für einen forcierten NPL-Abbau. Das verbliebene, als
NPL klassifizierte Russland-Exposure von 217 Mio. €
wurde mittlerweile abgebaut.
Das Abgangsergebnis von 12 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus Erträgen im
Treasuryportfolio. Im Vorjahr waren es im Wesentlichen
positive marktbedingte Effekte aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen gewesen.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus
Sicherungszusammenhängen in Höhe von insgesamt
-41 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €) resultierte im
Wesentlichen aus kreditrisikoinduzierten
Bewertungsverlusten von ausgefallenen Immobiliendarlehen
insbesondere in den USA. Im Vorjahr hatte es einen
positiven Bewertungseffekten aus den marktseitigen
Entwicklungen in Derivaten zur Währungs- und
Zinssicherung infolge der hohen Marktdynamik gegeben.
Der Verwaltungsaufwand des Segments blieb weitgehend
stabil. Die Reduktion auf 120 Mio. € (Vorjahr: 146
Mio. €) ergibt sich aus der regelmäßigen
Überprüfung und Anpassung der
Konzernkostenverrechnung in 2023 zwischen den Segmenten SPF
und BDS.
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 7 Mio. €
(Vorjahr: -2 Mio. €) und enthielt
Rückstellungsauflösungen.
Insgesamt ergab sich für das Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen ein Betriebsergebnis in Höhe
von 64 Mio. € (Vorjahr: 95 Mio. €). Unter
Berücksichtigung von Ertragsteuern von 25 Mio. €
(Vorjahr: 34 Mio. €) lag das Segmentergebnis bei 39
Mio. € (Vorjahr: 61 Mio. €).
Segment Banking & Digital SolutionsSegmentergebnis Banking & Digital Solutionsscrollen
Der Zinsüberschuss im Segment Banking & Digital
Solutions erhöhte sich aufgrund des gestiegenen
Zinsniveaus in Verbindung mit dem weiterhin hohen
Einlagenvolumen auf 111 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio.
€).
Der Provisionsüberschuss von 16 Mio. € konnte
wie geplant leicht gesteigert werden (Vorjahr: 15 Mio.
€).
Der Verwaltungsaufwand des Segments blieb weitgehend
stabil. Die Erhöhung auf 52 Mio. € (Vorjahr: 37
Mio. €) ergibt sich aus der regelmäßigen
Überprüfung und Anpassung der
Konzernkostenverrechnung in 2023 zwischen den Segmenten SPF
und BDS.
Zusammenfassend ergab sich im ersten Halbjahr 2023 ein
Betriebsergebnis im Segment von 74 Mio. € (Vorjahr: -1
Mio. €). Nach Berücksichtigung von Ertragsteuern
belief sich das Segmentergebnis auf 51 Mio. €
(Vorjahr: -1 Mio. €).
Segment AareonSegmentergebnis Aareonscrollen
Der Zinsüberschuss des Segments Aareon betrug
aufgrund der kreditfinanzierten M&A-Aktivitäten
-14 Mio. € (Vorjahr: -6 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss konnte wie geplant auf 137
Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 119 Mio. €).
Dazu trugen auch die im Vorjahr getätigten
M&A-Transaktionen bei.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich einerseits
aufgrund des starken Wachstums und anderseits aufgrund der
Effizienzsteigerungsmaßnahmen von rund 55 Mio. €
auf 175 Mio. € (Vorjahr: 118 Mio. €).
Zusammenfassend ergab sich im ersten Halbjahr 2023 ein
Betriebsergebnis im Segment von -51 Mio. € (Vorjahr:
-3 Mio. €). Nach Berücksichtigung von
Ertragsteuern belief sich das Segmentergebnis auf -32 Mio.
€ (Vorjahr: -2 Mio. €).
VermögenslageDie Bilanzsumme der Aareal Bank Gruppe erhöhte sich
aufgrund des gestiegenen Immobilienfinanzierungsportfolios
zum 30. Juni 2023 auf 49,0 Mrd. € (31. Dezember 2022:
47,3 Mrd. €).
Bilanzstruktur per 30. Juni 2023 (31. Dezember 2022)Mrd. €
ImmobilienfinanzierungsportfolioZum 30. Juni 2023 lag das Volumen des
Immobilienfinanzierungsportfolios
1) der Aareal Bank Gruppe bei 31,7 Mrd. €
(31. Dezember 2022: 30,5 Mrd. €). Zusammen mit dem im
Abbau befindlichen Privatkundengeschäft und dem
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo betrug
es 32,1 Mrd. € (31. Dezember 2022: 30,9 Mrd. €).
Damit ist die Aareal Bank auf einem guten Weg, die
Zielportfoliogröße für das Jahresende von
rund 32 bis 33 Mrd. € zu erreichen.
1 Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen Westlmmo
Zum Stichtag 30. Juni 2023 setzte sich das
Immobilienfinanzierungsportfolio der Aareal Bank Gruppe im
Vergleich zum Jahresende 2022 wie folgt zusammen:
Immobilienfinanzierungsvolumen ¹⁾ (Inanspruchnahme)
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Durchschnittlicher LtV der Immobilienfinanzierungen ¹⁾
1 Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Anmerkung: Auslaufberechnung auf Basis der
Inanspruchnahme und Verkehrswerte inklusive werthaltiger
Zusatzsicherheiten ohne ausgefallene
Immobilienfinanzierungen Die Verteilung im Portfolio nach
Regionen und Kontinenten hat sich im Berichtszeitraum
ebenfalls nicht signifikant geändert. Der
Portfolioanteil in Mittel- und Osteuropa ist um rund 0,9
Prozentpunkte angestiegen. Für alle anderen Regionen
ist der Portfolioanteil relativ stabil geblieben.
Immobilienfinanzierungsvolumen ¹⁾ (Inanspruchnahme)
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen Westlmmo
Durchschnittlicher LtV der Immobilienfinanzierungen ¹⁾
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Anmerkung: Auslaufberechnung auf Basis der
Inanspruchnahme und Verkehrswerte inklusive werthaltiger
Zusatzsicherheiten ohne ausgefallene
Immobilienfinanzierungen Die Verteilung im Portfolio nach
Objektarten hat sich im Berichtszeitraum nicht signifikant
geändert. Der Anteil von Handelsimmobilien ist im
Vergleich zum Jahresultimo um rund 1,6 Prozentpunkte
gesunken. Der Anteil aller anderen Objektarten ist im
Vergleich zum Jahresultimo 2022 nahezu gleich geblieben.
Insgesamt bleibt der hohe Grad an Diversifikation nach
Regionen und Objektarten im
Immobilienfinanzierungsportfolio auch im Berichtszeitraum
bestehen.
Treasury-PortfolioDas Treasury-Portfolio der Aareal Bank hat gemessen an
seiner Ratingverteilung eine sehr hohe Bonität und ist
sehr liquide.
Das gesamte Treasury-Portfolio
1) umfasste zum 30. Juni 2023 ein Volumen von
nominal 6,5 Mrd. € (31. Dezember 2022: 6,7 Mrd.
€).
Das Portfolio besteht aus den Asset-Klassen
Öffentliche Schuldner (Public Sector), Covered-Bonds
und Bankschuldverschreibungen (Financials). Hierbei macht
die Asset-Klasse Public Sector mit einem aktuellen Anteil
von rund 78 % den größten Teil des Portfolios
aus.
Die hohen Bonitätsanforderungen spiegeln sich auch
in der Rating-Verteilung im Portfolio wider. So haben 99,8
% des Portfolios ein Investmentgrade-Rating
1 1 2). Allein 86,8 % der Positionen sind mit
AAA bis AA- geratet.
Aktuell besteht das Portfolio nahezu
ausschließlich (94 %) aus Euro-denominierten
Positionen und die durchschnittliche Restlaufzeit des
Portfolios betrug zum Stichtag 6,3 Jahre.
FinanzlageRefinanzierung und EigenkapitalRefinanzierungDie Aareal Bank Gruppe war im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2023 sehr solide refinanziert,
erkennbar an ihrem hohen Anteil an langfristigen
Refinanzierungsmitteln. Darunter fallen Namens- und
Inhaberpfandbriefe, Schuldscheindarlehen, Medium Term
Notes, sonstige Schuldverschreibungen und Nachrangmittel.
European Commercial Papers (ECPs) weisen wir hier aufgrund
ihres rechtlichen Charakters als Schuldverschreibung aus,
auch wenn sie in der Regel eine unterjährige Laufzeit
haben. Nachrangmittel umfassen nachrangige
Verbindlichkeiten und die Additional-Tier-1-Anleihe
(AT1-Anleihe).
Das langfristige Refinanzierungsportfolio hatte zum 30.
Juni 2023 ein Volumen von nominal 22,4 Mrd. €. Die
Buchwerte des langfristigen Refinanzierungsportfolios
betrugen 20,9 Mrd. €.
Refinanzierungsmix Kapitalmarkt zum 30. Juni 2023in %
Gesamtvolumen (Nominal): 22,4 Mrd. €
2) Die Rating-Angabe bezieht sich auf Composite
Ratings.
Darüber hinaus stand der Aareal Bank zum Stichtag
ein Einlagenvolumen aus dem Geschäft mit der
Wohnungswirtschaft von12,4 Mrd. € (31. Dezember 2022:
13,1 Mrd. €) zur Verfügung. Die
Geldmarktverbindlichkeiten einschließlich gezielter
längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (TLTROs)
der Deutschen Bundesbank beliefen sich auf 9,1 Mrd. €
(31. Dezember 2022: 5,8 Mrd. €). Darin enthalten sind
3,0 Mrd. € Einlagen institutioneller Investoren und
1,7 Mrd. € Privatkundeneinlagen.
Die Aareal Bank Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2023
1,8 Mrd. € am Kapitalmarkt platzieren. Darunter waren
zwei PfandbriefBenchmark-Transaktionen über jeweils
750 Mio. €.
Für unsere Geschäftsaktivitäten in einer
Reihe von Fremdwährungen haben wir unsere
Fremdwährungsliquidität durch geeignete
Maßnahmen längerfristig sichergestellt.
EigenkapitalDas bilanzielle Eigenkapital der Aareal Bank Gruppe
betrug zum 30. Juni 2023 3.288 Mio. € (31. Dezember
2022: 3.258 Mio. €) und erhöhte sich insbesondere
durch das Konzernergebnis 2023.
Wir verweisen auch auf die
Eigenkapitalveränderungsrechnung und unsere
Ausführungen in der Anhangangabe (22) des
Konzernhalbjahresabschlusses.
Aufsichtsrechtliche Kennziffern ¹⁾scrollen
Aufteilung Risikogewichtete Aktiva (RWA) ¹⁾scrollen
RisikoberichtRisikomanagement in der Aareal Bank GruppeDas Risikomanagement der Aareal Bank Gruppe, die darauf
ausgerichtete Aufbau- und Ablauforganisation im Kredit- und
Handelsgeschäft sowie die implementierten Verfahren
und Methoden der Risikomessung und -Überwachung sind
im Konzernlagebericht 2022 umfassend dargestellt. Im Rahmen
des vorliegenden Zwischenberichts werden die zentralen
Elemente unseres Risikomanagements nochmals kurz skizziert
und wesentliche Entwicklungen im Berichtszeitraum
dargestellt.
Grundsätzlich bildet die vom Vorstand festgelegte
und vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommene
Geschäftsstrategie den Rahmen für das
Risikomanagement der Aareal Bank Gruppe. Darauf aufbauend
werden unter strenger Berücksichtigung des definierten
Risikoappetits detaillierte Strategien für das
Management der einzelnen Risikoarten formuliert. Die
Risikostrategien wie auch die Geschäftsstrategie
werden mindestens einmal jährlich an die
veränderten Rahmenbedingungen angepasst, vom Vorstand
verabschiedet und vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis
genommen. Für die Umsetzung der Strategien und die
Gewährleistung der Risikotragfähigkeit sind
entsprechende Risikosteuerungs- und
Risikocontrolling-Prozesse implementiert. Vorstand und
Aufsichtsrat der Bank werden regelmäßig mit
einem internen Risikobericht über alle wesentlichen
Risiken informiert.
Die Aareal Bank überprüft
regelmäßig die Angemessenheit und Wirksamkeit
ihrer Corporate-Governance-Systeme inklusive der
Ri-siko-Governance-Systeme.
Das Risikomanagement der Aareal Bank berücksichtigt
auch Nachhaltigkeitsrisiken, sog. ESG-Risiken aus den
Bereichen Environmental, Social und Governance. Unter
Nachhaltigkeitsrisiken versteht die Aareal Bank
übergreifende Risiken bzw. Risikotreiber, die direkt
oder indirekt durch die Umwelt, Soziales oder die
Überwachungsprozesse beeinflusst werden. Alle
wesentlichen Nachhaltigkeitsrisiken konnten als
Ausprägung bestehenden finanziellen und
nicht-finanziellen Risiken zugeordnet werden. Entsprechend
erfolgt eine Steuerung implizit im Rahmen der jeweils
zugeordneten Risikoarten. Die ESG-Risiken sind Teil des
Regel-Risikoinventurprozesses. Als wesentliche kurzfristige
Risikofaktoren wurden physische Klimarisiken und das
transitorische Klimarisiko-Investorenverhalten bewertet,
die auf das Kredit-, Liquiditäts-, Immobilien- und
Reputationsrisiko wirken. Als wesentliche mittel- bis
langfristige Risikofaktoren kommen transitorische
Klimarisiken der Technologie und Verstöße gegen
die Regulatorik sowie Governance-Faktoren wie
betrügerische Handlungen, Nachhaltigkeitsmanagement
und Datenschutz sowie als übergreifender Faktor das
Kundenverhalten hinzu. Die Steuerung und Überwachung
von ESG-Risiken wird kontinuierlich weiterentwickelt. Dazu
werden derzeit geeignete Risikoindikatoren und Limits
für Klima- und Umweltrisiken erarbeitet.
Risikotragfähigkeit und LimitierungDie Risikotragfähigkeit im Rahmen des bankinternen
Prozesses zur Sicherstellung der angemessenen
Kapitalausstattung (ICAAP) stellt eine entscheidende
Determinante für die Ausgestaltung des
Risikomanagements dar. Zur Sicherstellung der jederzeitigen
Risikotragfähigkeit verfolgt die Aareal Bank Gruppe
einen dualen Steuerungsansatz, der zwei komplementäre
Perspektiven, namentlich die normative und die
ökonomische Perspektive, umfasst.
Im Rahmen der normativen Perspektive soll über
einen mehrjährigen Zeitraum sichergestellt werden,
dass die Aareal Bank Gruppe in der Lage ist, ihre
regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. In dieser
Perspektive wird somit allen wesentlichen Risiken Rechnung
getragen, die sich auf relevante aufsichtsrechtliche
Kennzahlen im mehrjährigen Planungszeitraum auswirken
können.
Die normative Perspektive des ICAAP ist in den
Planungsprozess der Aareal Bank Gruppe eingebettet, welcher
insbesondere auch die Kapitalplanung beinhaltet. Die
Konzernplanung umfasst sowohl Basisszenarien als auch
adverse Szenarien und erstreckt sich auf jeweils drei
Planjahre. Die Ergebnisse der Konzernplanung werden in Form
einer Plan-Gewinn- und Verlustrechnung für die Aareal
Bank Gruppe dargestellt. Zusätzlich erfolgt eine
Planung der Bilanzstruktur und der wesentlichen
aufsichtsrechtlichen Kennziffern sowie weiterer interner
Steuerungsgrößen.
Im Rahmen des Planungsprozesses des Aareal Bank Konzerns
erfolgten auch die laufende Überwachung der
Steuerungsgrößen und die Überprüfung
der Einhaltung der Limits der normativen Perspektive. Dies
erfolgt sowohl im eigentlichen Planungsprozess als auch
innerhalb der unterjährigen Anpassungen der
Konzernplanung. Bei den überwachten und limitierten
Steuerungsgrößen der normativen Perspektive
handelt es sich um verschiedene aufsichtsrechtliche Quoten.
Die ökonomische Perspektive des ICAAP dient der
Sicherung der wirtschaftlichen Substanz der Aareal Bank
Gruppe und damit insbesondere dem Schutz der Gläubiger
vor ökonomischen Verlusten. Die Verfahren und Methoden
sind Teil des aufsichtlichen
Überprüfungsprozesses (SREP) und werden
verwendet, um mögliche ökonomische Verluste zu
identifizieren, zu quantifizieren und mit internem Kapital
zu unterlegen.
Das interne Kapital dient im Rahmen der
ökonomischen Perspektive als risikotragende
Komponente. Innerhalb der Aareal Bank Gruppe wird das
aktuelle regulatorische harte Kernkapital (CET1) als
Ausgangsgröße für die Bestimmung der
ökonomischen Risikodeckungsmasse verwendet. Das
zusätzliche Kernkapital (AT1) wird nicht beim internen
Kapital angesetzt. Ergänzungskapital sowie
Planergebnisse, welche im Risikobetrachtungszeitraum
anfallen, werden nicht berücksichtigt.
Der wertorientierte Ansatz der ökonomischen
Perspektive verlangt darüber hinaus, dass am
regulatorischen Kernkapital geeignete Anpassungen
vorgenommen werden, damit die Risikodeckungsmasse mit der
wirtschaftlichen Betrachtung im Einklang steht. Dies
können Anpassungen im Hinblick auf eine vorsichtige
Bewertung, stille Lasten oder einen Managementpuffer sein.
Der Managementpuffer enthält auch Anpassungen für
mögliche Klimarisiken, welche im Rahmen unserer
konzernweiten ESG-Strategie festgelegt wurden.
Als Risikobetrachtungshorizont bzw. als Haltedauer
für die Risikomodelle im Rahmen der ökonomischen
Perspektive nimmt der Aareal Bank Konzern durchgängig
250 Handelstage an. Soweit die Risikomessung auf der Basis
von quantitativen Risikomodellen erfolgt, liegt den
verwendeten Risikoparametern ein einheitlicher
Beobachtungszeitraum von mindestens 250 Handelstagen bzw.
mindestens einem Jahr zugrunde. Die Überprüfung
der Angemessenheit der Modellannahmen erfolgt im Rahmen der
unabhängigen Validierung der entsprechenden
Risikomodelle und -parameter.
In Bezug auf die Berücksichtigung von
Korrelationseffekten zwischen den wesentlichen Risikoarten
im Rahmen der ökonomischen Perspektive des ICAAP hat
sich die Aareal Bank Gruppe vorsichtig für eine
additive Verknüpfung entschieden, d.h., es werden
keine risikomindernden Korrelationen angesetzt. Soweit die
Risikomessung im Rahmen der
Risikotragfähigkeitsberechnung auf Basis quantitativer
Risikomodelle erfolgt, haben wir dieser Berechnung ein
Konfidenzniveau in Höhe von 99,9 % zugrunde gelegt.
Die risikoartenspezifischen Limits werden so festgelegt,
dass die ökonomische Risikodeckungsmasse
abzüglich eines Risikopuffers nicht überschritten
wird. Der Puffer soll nicht explizit limitierte Risiken
abdecken und zur Absorption von sonstigen Schwankungen des
internen Kapitals im Zeitablauf dienen. Die Festlegung der
einzelnen Limits erfolgt auf Basis der bestehenden
Risikopositionen sowie der historischen Ausprägungen
der Risikopotenziale, soweit diese im Einklang mit der
Geschäfts- und Risikostrategie stehen. Die konkrete
Limit-Höhe wurde so festgelegt, dass das Limit
für Inanspruchnahmen aus der geplanten
Geschäftsentwicklung sowie für übliche
Marktschwankungen ausreichend bemessen ist.
Die Auslastung der Einzellimits für die
wesentlichen Risikoarten und die Gesamtauslastung der
Limits werden monatlich detailliert berichtet und im
täglichen Reporting überwacht. Es waren keine
Limit-Überschreitungen auf Gesamtrisikoebene im
Berichtszeitraum festzustellen. Der am Markt beobachtete
Volatilitätsanstieg im Zusammenhang mit dem
Ukraine-Krieg führte zu
Gelb-Schwellenüberschreitungen (Frühwarnung) in
einzelnen Risikokategorien. Diese konnten zeitnah durch
risikomitigierende Maßnahmen behoben werden.
Risikotragfähigkeit Aareal Bank Gruppe (ökonomische Perspektive des ICAAP)scrollen
Entwicklung der Auslastung der Risikodeckungsmasse im Jahresverlauf 2023
Für den Bereich der Überwachung der
Zahlungsfähigkeit der Bank (Liquiditätsrisiko im
engeren Sinne) ist das Risikodeckungspotenzial kein
geeignetes Maß zur Beurteilung der
Risikotragfähigkeit. Im Rahmen des bankinternen
Prozesses zur Sicherstellung einer angemessenen
Liquiditätsausstattung (ILAAP) haben wir zur Steuerung
und Überwachung dieser Risikoart spezielle
Steuerungsinstrumente entwickelt.
KreditausfallrisikenDefinitionUnter Kreditausfallrisiko verstehen wir die Gefahr eines
Verlusts, der dadurch entsteht, dass sich die Bonität
eines Geschäftspartners verschlechtert (Migration
Risk), er seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht
nachkommt, eine Sicherheit an Wert verliert oder ein Risiko
bei der Verwertung einer gestellten Sicherheit entsteht.
Adressenausfallrisiken können sowohl bei
Kreditgeschäften als auch bei Handelsgeschäften
entstehen. Adressenausfallrisiken aus
Handelsgeschäften treten in der Form des
Kontrahentenrisikos und des Emittentenrisikos auf. Zu den
Adressenausfallrisiken rechnen wir ebenfalls das
Länderrisiko.
Risikomessung und -ÜberwachungSowohl die Aufbauorganisation als auch die
Geschäftsprozesse der Aareal Bank berücksichtigen
die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Aufbau- und
Ablauforganisation im Kredit- und Handelsgeschäft.
Der maßgebliche Grundsatz für die
Ausgestaltung der Prozesse im Kredit- und
Handelsgeschäft ist die klare aufbauorganisatorische
Trennung der Markt- und Marktfolgebereiche bis
einschließlich der Ebene der Geschäftsleitung.
Durch den unabhängigen Bereich Risk Controlling werden
auf Portfolioebene alle wesentlichen Risiken identifiziert,
quantifiziert, überwacht und ein zielgerichtetes
Risikoreporting sichergestellt.
In der Aareal Bank werden auf das jeweilige
Geschäft angepasste unterschiedliche
Risikoklassifizierungsverfahren für die erstmalige
bzw. die turnusmäßige oder anlassbezogene
Beurteilung der Adressenausfallrisiken genutzt.
Zukunftsgerichtete und makroökonomische Informationen
werden in den Risikoklassifizierungsverfahren und bei der
Sicherheitenbewertung berücksichtigt. Die Verfahren
und die Parameter werden einem regelmäßigen
Überprüfungs- und Anpassungsprozess unterzogen.
Die Verantwortung für die Entwicklung, die
Qualität und die Überwachung der Anwendung der
Verfahren liegt außerhalb der Marktbereiche.
Vor dem Hintergrund der geopolitischen und
makroökonomischen Unsicherheiten liegt im Moment ein
besonderes Augenmerk auf den volkswirtschaftlichen
Prognosen. Bei der fortlaufenden Überprüfung
orientieren wir uns auch an den Projektionen der EZB
ergänzend zu unseren üblichen Datenprovidern.
Gleichwohl sind die Schätzunsicherheiten aktuell
deutlich höher als üblich, da es keine
vergleichbaren Ereignisse in der näheren Vergangenheit
gab und insoweit Daten und Erfahrungswerte fehlen.
Bilanzielles und außerbilanzielles Geschäft (Bruttobuchwerte)nach Rating-Verfahren, Mrd. €
30.06.2023 | 31.12.2022
* Inklusive Privatkundengeschäft der
ehemaligen WestImmo
Zur Messung, Steuerung und Überwachung der
Konzentrations- und Diversifikationseffekte auf
Portfolioebene nutzen wir zwei verschiedene
Kreditrisikomodelle. Diese werden zur operativen Steuerung
um Limits auf Einzel- und Subportfolioebene ergänzt.
Auf Basis dieser Instrumente werden die
Entscheidungsträger der Bank regelmäßig
über die Entwicklung und den Risikogehalt des
Immobilienfinanzierungsgeschäfts und des
Geschäfts mit Finanzinstituten informiert. Durch die
Nutzung entsprechender Modelle können insbesondere
auch Rating-Änderungen und Korrelationseffekte in die
Beurteilung der Risikokonzentrationen einbezogen werden.
Im Rahmen der prozessorientierten
Einzelkreditüberwachung werden verschiedene
Instrumente der laufenden Engagementbeobachtung eingesetzt.
Hierbei handelt es sich neben den bereits beschriebenen
Instrumenten z.B. um die Rating-Kontrolle, die
Rückstandskontrollen sowie um die
regelmäßige Einzelanalyse der größten
Engagements. Die Intensität der Kreditbetreuung
richtet sich nach dem Kreditrisiko.
In den folgenden Tabellen werden die Bruttobuchwerte von
bilanziellem und außerbilanziellem Kredit-, Geld- und
Kapitalmarktgeschäft nach Rating-Klassen und
Risikovorsorgestufen (Stages) in Übereinstimmung mit
dem Kreditrisikomanagement auf Gruppenebene dargestellt.
Die anhaltende Zinsanstiegsdynamik an den internationalen
Märkten hat eine Belastung der
Kapitaldienstanforderungen zur Folge und führt im
historischen Vergleich zu einem weiterhin vergleichsweise
hohen Stage 2-Bestand. Die Darstellung erfolgt
gemäß internen Ausfallrisiko-Rating-Klassen der
Aareal Bank Gruppe. Die Ausfalldefinition richtet sich nach
der für die Steuerung relevanten Ausfalldefinition
gemäß Art. 178 CRR.
Bilanzielles rating-pflichtiges gewerbliches Immobilienfinanzierungsgeschäftscrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit and loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS)
Außerbilanzielles rating-pflichtiges gewerbliches Immobilienfinanzierungsgeschäftscrollen
scrollen
Bilanzielle Forderungen an Finanzinstitutescrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit and loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS)
Bilanzielle Forderungen an Staaten und Kommunenscrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit and loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach I FRS)
Die monatliche Berichterstattung enthält die
wesentlichen Aspekte der Kreditrisiken und wird mindestens
vierteljährlich entsprechend den regulatorischen
Anforderungen um Detailinformationen zur Entwicklung des
Kreditportfolios, z.B. nach Ländern, Objekt- und
Produktarten, Risikoklassen und Sicherheitenkategorien,
ergänzt. Dies erfolgt unter besonderer
Berücksichtigung von Risikokonzentrationen.
Handelsgeschäfte werden nur mit Kontrahenten
abgeschlossen, für die entsprechende Linien
eingerichtet wurden. Alle Geschäfte werden
unverzüglich auf die kreditnehmerbezogenen Linien
angerechnet. Die Einhaltung der Limits wird real-time durch
den Bereich Risk Controlling überwacht. Die
Positionsverantwortlichen werden über die Limits und
deren Ausnutzung regelmäßig und zeitnah
informiert.
Grundsätzlich verfolgt die Aareal Bank im Rahmen
der Kreditportfoliosteuerung eine "Buy &
Manage"-Strategie mit dem primären Ziel, gewährte
Kredite überwiegend bis zum Laufzeitende auf der
Bilanz zu halten, wobei Exit-Maßnahmen gezielt zur
aktiven Portfolio- und Risikosteuerung zum Einsatz kommen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die eingesetzten
Instrumente und Verfahren uns auch im Berichtszeitraum in
die Lage versetzt haben, bei Bedarf möglichst zeitnah
geeignete Maßnahmen zur Risikosteuerung bzw.
-minderung einzuleiten.
LänderrisikenUnser ganzheitlicher Ansatz im Risikomanagement umfasst
u.a. auch die Messung und Überwachung von
Länderrisiken. Dabei definieren wir das
Länderrisiko als das Ausfallrisiko eines Staats oder
staatlicher Organe sowie als die Gefahr, dass ein
zahlungswilliger und -fähiger Kontrahent infolge
staatlicher Maßnahmen seinen Zahlungsverpflichtungen
nicht nachkommen kann, da er in der Möglichkeit
beschränkt wird, Zahlungen an den Gläubiger zu
leisten (Transferrisiko). Die Steuerung der
Länderrisiken erfolgt durch einen
bereichsübergreifenden Prozess. Die Höhe des
jeweiligen Länderlimits wird auf Basis einer
Länderrisikoeinschätzung durch die
Geschäftsleitung der Bank festgelegt. Die fortlaufende
Überwachung der Länderlimits und deren Auslastung
sowie das periodische Reporting obliegen dem Bereich Risk
Controlling.
Zinsänderungsrisiken im AnlagebuchDefinitionUnter Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch (Interest
Rate Risk in the Banking Book = IRRBB) werden die Risiken
zinssensitiver Instrumente des Anlagebuchs verstanden, die
mit Veränderungen der Zinskurven einhergehen.
Im Detail beinhaltet dies in der Aareal Bank:
scrollen
Risikomessung und -ÜberwachungDie für Treasury und die Risikoüberwachung
zuständigen Vorstandsmitglieder werden täglich
durch Risk Controlling über die Risikoposition und die
barwertigen Auswirkungen aus dem Eingehen von
Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch unterrichtet
(Economic-Value-of-Equity-Sicht). Dies wird monatlich
ergänzt um einen Ausweis möglicher
Planabweichungen der Erträge beim Eintreten ad-verser
Zinsszenarien (Earning-Sicht). Die für die Messung
potenzieller Planabweichungen zugrunde gelegten
Zinsszenarien umfassen schockartige Zinserhöhung und
-senkung sowie zeitabhängige Erhöhungen und
Senkungen der dem geplanten Zinsertrag zugrunde gelegten
Zinsprognose.
Das barwertige VaR-Konzept hat sich als die wesentliche
Methode zur Messung der ökonomischen
Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch etabliert. Der VaR
quantifiziert das Risiko als Verlust, der innerhalb eines
bestimmten Zeitraums mit einer vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
Die Bestimmung der VaR-Kennzahl erfolgt konzernweit
einheitlich mittels des Varianz-Kovarianz-Ansatzes
(Delta-Normal-Methode). Unter Berücksichtigung der
Korrelation zwischen den einzelnen Risikoarten wird der
VaR-Wert täglich für den Konzern bestimmt.
Hierbei werden die im VaR-Modell verwendeten statistischen
Parameter auf Basis eines Inhouse-Datenpools über
einen Zeitraum von 250 Tagen ermittelt. Mit einer
Sicherheitswahrscheinlichkeit von 99,9 % wird das
Verlustpotenzial nach der ökonomischen Perspektive
bestimmt.
Die VaR-Berechnung basiert naturgemäß auf
Annahmen über die zukünftige Entwicklung der
Geschäfte und der damit verbundenen Cashflows. Zu den
zentralen Annahmen zählt die Berücksichtigung von
Sichteinlagen und Kündigungsgeldern, die wir in
Höhe des historisch beobachteten Bodensatzes für
einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren, im Durchschnitt 2,24
Jahre, in die Berechnung einbeziehen. Kreditgeschäfte
werden mit ihrer Zinsbindungsfrist (Festzinsgeschäfte)
bzw. mit dem Zeitraum der erwarteten Laufzeit (variable
Geschäfte) berücksichtigt. Das Eigenkapital des
Aareal Bank Konzerns fließt nicht als separate
Passivposition risikomindernd in die VaR-Berechnung ein.
Dies führt tendenziell zu einem erhöhten
VaR-Ausweis und unterstreicht damit unser Ziel, einen
konservativen Ansatz unserer Risikomessung zu verfolgen.
PensionsrisikenPensionsrisiken entstehen aus der Bewertung der
eingegangenen Pensionsverpflichtungen sowie der mit den
Pensionsplänen verbundenen Planvermögen. Das
Risiko wird durch eine entsprechende Ausrichtung des
Planvermögens, im Wesentlichen ein treuhänderisch
gehaltener Spezialfonds, mitigiert.
Das VaR wird im Delta-Normal-Ansatz als einfachstes
stochastisches Modell berechnet. Es benötigt
Sensitivitäten auf Risikofaktoren als
Repräsentation der Position und eine Kovarianzmatrix
dieser Risikofaktoren (Volatilität und Korrelation)
als Beschreibung der Marktdynamik.
Die Steuerung der Pensionsrisiken erfolgt direkt durch
das Asset-Liability Committee (ALCO). Hierzu hat das ALCO
auch die Funktion des Anlageausschusses des
Planvermögens übernommen. Die
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen werden
regelmäßig einer Risikoüberprüfung und
-bewertung unterzogen.
MarktrisikenDefinitionUnter Marktrisiken (Market Risk) verstehen wir allgemein
die Gefahr, aufgrund der Veränderung von
Marktparametern Verluste zu erleiden. Unter Market Risk
werden diejenigen Marktrisiken zusammengefasst, die nicht
dem IRRBB zugewiesen werden. Insbesondere schließt es
damit auch jede Art von Spreadrisiken zinssensitiver
Instrumente des Anlagebuchs mit ein, welche weder dem
Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch noch dem
Adressenausfallrisiko angehören. Im Detail beinhaltet
dies in der Aareal Bank:
scrollen
Die Aareal Bank ist im Berichtszeitraum keinen
Handelsbuchtätigkeiten i.S.d. CRR nachgegangen, sodass
Risiken aus dem Handelsbuch keine Rolle spielten.
Der Bereich der Rohwaren hat für unser
Geschäft keine Relevanz. Währungsrisiken werden
mithilfe von Derivaten ausgesteuert.
Zusätzliche Bestandteile des Marktrisikos sind:
scrollen
Um eine Abgrenzung der Spread-Risiken (Credit Spread
Risk und Sovereign Risk) hinsichtlich des Kreditrisikos zu
gewährleisten, wird eine Korrektur auf das
ausgewiesene Marktrisiko angewandt.
Risikomessung und -ÜberwachungDie für Treasury und die Risikoüberwachung
zuständigen Vorstandsmitglieder werden täglich
durch Risk Controlling über die Risikoposition und die
Auswirkungen aus dem Eingehen von sonstigen Marktrisiken
unterrichtet.
Das VaR-Konzept hat sich als die wesentliche Methode zur
Messung der ökonomischen Marktrisiken etabliert. Der
VaR quantifiziert das Risiko als Verlust, der innerhalb
eines bestimmten Zeitraums mit einer vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
Die Bestimmung der aggregierten VaR-Kennzahl für
Marktrisiken erfolgt mittels des Varianz-Kovarianz-Ansatzes
(Delta-Normal-Methode). Unter Berücksichtigung der
Korrelation zwischen den einzelnen Risikoarten wird der
VaR-Wert täglich für den Konzern bestimmt.
Hierbei werden die im VaR-Modell verwendeten statistischen
Parameter auf Basis eines Inhouse-Datenpools über
einen Zeitraum von mindestens 250 Tagen
1) ermittelt. Mit einem Konfidenzniveau von 99,9
% wird das Verlustpotenzial bestimmt.
BacktestingDie Prognosegüte der statistischen Modelle wird
durch ein monatliches Backtesting überprüft. Bei
diesem als Binomial-Test bezeichneten Verfahren werden
Gewinne und Verluste aufgrund von Marktpreisschwankungen
auf täglicher Basis mit der zuvor für diesen Tag
prognostizierten Verlustobergrenze (VaR) verglichen
(Clean-Backtesting). Entsprechend dem gewählten
Konfidenzniveau von 99,9 % wird eine geringe Anzahl von
negativen Überschreitungen erwartet.
Das nachfolgend dargestellte Backtesting umfasst alle
sich täglich ändernden Risikopositionen der
Kategorie Marktrisiken.
Innerhalb der letzten 250 Handelstage wurden keine
negativen Überschreitungen auf Konzernebene
beobachtet. Die hohe Prognosegüte des von uns
verwendeten VaR-Modells wird damit bestätigt.
Barwertentwicklung und 1-Tages-VaR im Jahresverlauf 2022/2023
Operationelle RisikenInnerhalb der Aareal Bank werden Operationelle Risiken
als die Gefahr von Verlusten definiert, die durch die
Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse
ausgelöst werden. In dieser Definition sind
Rechtsrisiken eingeschlossen. Im Operationellen Risiko
werden auch ESG-Risikofaktoren berücksichtigt und
Modell- und Reputationsrisiken, sofern sie ursächlich
aus Operationellen Risiken hervorgehen.
Ziel des von der Aareal Bank verfolgten Ansatzes ist es,
durch eine proaktive Herangehensweise frühzeitig eine
risikomindernde bzw. schadensbegrenzende Wirkung zu
erreichen. Die Bank setzt verschiedene
Controlling-Instrumente für das Operationelle Risiko
ein. Die Daten werden dezentral erfasst und alle
wesentlichen Operationellen Risiken des Konzerns zentral
zusammengeführt. Aus den dargestellten
Controlling-Instrumenten erfolgt das regelmäßige
Reporting der Risikosituation an das Management der Bank.
Zusammen ergeben diese Instrumente des Managements
Operationeller Risiken einen geschlossenen Regelkreis, der
aus den Elementen Risikoidentifizierung, -bewertung,
-steuerung und Risikokontrolle besteht.
Die Verantwortung für die operative Umsetzung der
Maßnahmen zur Risikominderung liegt bei den
Risikoverantwortlichen der Bank. Die Ermittlung der
Auslastung der freien Eigenmittel für Operationelle
Risiken im Rahmen der Risikotragfähigkeit erfolgt auf
Basis des aufsichtsrechtlichen Standardansatzes der
Säule 1.
BeteiligungsrisikenUnter Beteiligungsrisiko versteht die Aareal Bank die
Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus dem Verfall
des Buchwerts der Beteiligung oder dem Ausfall von
Kreditvergaben an Beteiligungen ergeben können. In das
Beteiligungsrisiko miteingeschlossen werden zusätzlich
Risiken aus Haftungsverhältnissen gegenüber den
relevanten Konzerngesellschaften.
Im Beteiligungsrisikomodell werden die nicht
aufsichtsrechtlich konsolidierten Beteiligungen in zwei
Gruppen unterteilt. Dabei werden für die materiellen
Beteiligungen die risikoäquivalenten Exposures
mithilfe der aufsichtsrechtlichen IRB-Formel bestimmt.
Für die nicht materiellen Beteiligungen erfolgt dies
mittels entsprechender Eigenkapitalunterlegung
gemäß einfacher Risikogewichtsmethode der CRR
für Beteiligungen. Für die aufsichtsrechtlich
konsolidierten Beteiligungen erfolgt die Risikomessung
gemäß Durchschauprinzip auf die entsprechenden
Aktiva der Beteiligung.
ImmobilienrisikenUnter Immobilienrisiko fassen wir die Gefahr von
unerwarteten Verlusten, die sich aus der
Wertveränderung von Immobilien im Eigenbestand oder im
Bestand von vollkonsolidierten Tochterunternehmen ergeben.
Aufgrund des speziellen Charakters von Immobilienrisiken
(z.B. Vermarktungsrisiken) hat die Bank speziell hierauf
zugeschnittene Methoden und Verfahren entwickelt.
Sämtliche relevanten Immobilienbestände werden
regelmäßig einer R'sikoüberprüfung und
-bewertung unterzogen.
Zur Risikomessung und -Überwachung werden die
Immobilienrenditen für verschiedene Regionen und
Objekttypen über die verfügbaren Zeiträume
analysiert. Für verschiedene Regionen und Objekttypen
wird daraus die mögliche Renditeerhöhung auf
Einjahressicht mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von
99,9 % ermittelt. Der Risikobeitrag der jeweiligen
Immobilie ergibt sich aus der Differenz des aktuellen
Marktwerts und des um die Renditeerhöhung angepassten
Objektwerts.
Geschäfts- und strategische RisikenGeschäfts- und strategische Risiken sind Risiken,
die die Erreichung von Unternehmenszielen
möglicherweise gefährden und welche
beispielsweise aus einer Veränderung des
Wettbewerbsumfelds entstehen oder durch eine nachteilige
strategische Positionierung im makroökonomischen
Umfeld resultieren können. Wir unterscheiden hier
Allokations- und Investitionsrisiken. Als Allokationsrisiko
wird eine Abweichung des operationalen Ergebnisses durch
niedrigere als erwartete Einnahmen durch das allokierte
Kapital verstanden, welche nicht durch eine Reduktion der
Kosten bzw. des Verwaltungsaufwands kompensiert werden
kann. Das Investitionsrisiko ist das Risiko, dass eine
Abweichung des operationalen Ergebnisses durch Ergebnisse
aus Tätigkeiten oder Investitionen in alternative
Geschäftsfelder in gleicher oder ähnlicher
Höhe nicht kompensiert werden kann.
Das Allokationsrisiko wird bereits über
unterschiedliche Planungsszenarien abgedeckt und in den
Risikodeckungsmassen berücksichtigt.
Die Messung des Investitionsrisikos findet
segmentübergreifend statt. Bei der Quantifizierung des
Investitionsrisikos wird davon ausgegangen, dass für
den Aufbau einer bisher nicht vorhandenen
Investitionsmöglichkeit zusätzliche
Vorabinvestitionen notwendig sind, die als Risikopotenzial
angesetzt werden.
LiquiditätsrisikenLiquiditätsrisiko bezeichnet im engeren Sinne das
Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder
zeitgerecht erfüllen zu können. Das
Liquiditätsrisikomanagement des Aareal Bank Konzerns
soll sicherstellen, dass zukünftigen
Zahlungsverpflichtungen jederzeit ausreichende liquide
Mittel gegenüberstehen. Dabei ist das Risikomanagement
so ausgestaltet, dass nicht nur das Liquiditätsrisiko
im engeren Sinne (Zahlungsunfähigkeitsrisiko)
einbezogen wird, sondern auch das Marktliquiditäts-
und Refinanzierungsrisiko einschließlich des
Kostenaspekts, der als Teil des IRRBB gemessen und dort
entsprechend limitiert wird. Alle Elemente sind in einen
übergreifenden ILAAP integriert, in welchem sowohl die
normativen als auch die ökonomischen
Liquiditätsrisiken abgebildet sind. Im Rahmen der
Konzernplanung erfolgt neben der Betrachtung der
ICAAP-Risikokennzahlen auch die Betrachtung der
ILAAP-Risiko-kennzahlen auf einem Drei-Jahres-Horizont.
Der Bereich Treasury ist für das
Liquiditätsrisikomanagement verantwortlich. Die
laufende Überwachung erfolgt durch den Bereich Risk
Controlling, der täglich einen Liquiditätsreport
erstellt und monatlich im Zuge eines Risikoberichts an den
Gesamtvorstand berichtet.
Prognose- und ChancenberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Konjunktur, die Finanzmärkte und die
Gewerbeimmobilien sind einer Reihe von Risiken ausgesetzt,
wobei sich die Relevanz einiger Abwärtsrisiken in der
ersten Jahreshälfte 2023 verändert hat und
einzelne Risiken nur von vorübergehender Natur waren.
Weiterhin stellt der Einmarsch Russlands in die Ukraine,
der zu enormen humanitären und wirtschaftlichen
Problemen geführt hat, eine außerordentlich
große Belastung dar. Darüber hinaus existieren
weitere Risiken, die negativ zum Tragen kommen
könnten. Hierzu zählen die Folgen der anhaltend
hohen Inflation, eine zu starke geldpolitische Straffung
durch die Zentralbanken, gestiegene staatliche und private
Verschuldungen, Zweifel am Zusammenhalt des
europäischen Projekts, geopolitische Risiken sowie die
Folgen des Umbaus der Wirtschaft hin zu mehr
Klimaneutralität.
Die anhaltenden Folgen des russischen Einmarschs in die
Ukraine und gegenseitige Sanktionen zwischen dem Westen und
Russland haben weiterhin starke negative Auswirkungen auf
viele Volkswirtschaften, die bei einer Fortsetzung des
Konflikts anhalten oder sich sogar noch verstärken
können. Zu den unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen
dieses Kriegs gehören Beeinträchtigungen der
Lieferketten und höhere Rohstoffpreise, die in
Verbindung mit der gestiegenen Unsicherheit und einer
zunehmenden Risikoscheu der Marktteilnehmer eine Bedrohung
für das Wirtschaftswachstum darstellen. Die durch den
Krieg geschürten hohen Inflationsraten senken die
Realeinkommen, was zusammen mit gestiegenen
Produktionskosten eine Belastung für die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage darstellt. Dabei ist zu
vermuten, dass selbst im Falle einer Beendigung des Kriegs
eine vollständige Normalisierung der
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und den westlichen
Ländern in der nahen Zukunft nicht zu erwarten ist.
Während die Energie- und Rohstoffpreise in der
ersten Hälfte des Jahres 2022 die Haupttreiber der
Inflation waren, wurde der Preisdruck in der Folgezeit
immer breiter und ließ die Inflation in vielen
Volkswirtschaften auf den höchsten Stand seit mehreren
Jahrzehnten ansteigen. Obwohl der energiebedingte
Preisdruck im Verlauf des ersten Halbjahres 2023
nachgelassen hat, deutet das immer noch hohe Niveau der
Kerninflation darauf hin, dass die Unternehmen die
höheren Preise an die Kunden weitergeben. Dies ist
unter anderem durch Lohnerhöhungen zu erklären,
die Unternehmen in der Form steigender Preise für ihre
Waren und Diensteistungen an die Verbraucher durchreichen,
um ihre Gewinnmargen aufrechtzuerhalten. In dem Maße,
in dem die Nachfrage weiterhin auf eine Angebotsknappheit
trifft, könnte es bei einigen Waren und
Dienstleistungen zu weiteren Preissteigerungen kommen, was
zu hohen Inflationszahlen und möglicherweise anhaltend
höheren Inflationserwartungen beiträgt.
Die geldpolitischen Entscheidungsträger stehen vor
der schwierigen Aufgabe, die Inflationsraten von dem
derzeit noch hohen Niveau mittelfristig wieder in Richtung
des Zielwerts zu steuern, ohne die Finanzstabilität zu
gefährden. Eine übermäßige oder zu
lange andauernde Straffung der Geldpolitik durch die
Zentralbanken stellt dabei ein erhebliches Risiko für
die Finanz- und Immobilienmärkte dar. Dieses Risiko
könnte sich durch einen nochmals deutlichen Anstieg
der Leitzinsen oder eine schneller als erwartete
Verringerung der Bilanzen materialisieren. Die Auswirkungen
einer solchen Straffung könnten gravierend sein und zu
einem erheblichen Anstieg der Renditen auf den
Anleihemärkten und weiteren negativen Korrekturen auf
den Aktien- und Immobilienmärkten führen. Die
daraus resultierenden illiquiden Refinanzierungsmärkte
können in Verbindung mit nicht realisierten Verlusten
aus Anleihebeständen erheblichen Druck auf die
Finanzinstitute ausüben. Am Beispiel der Turbulenzen
im US-Bankensektor im Jahr 2023 wurde deutlich, dass
plötzliche und umfangreiche Einlagenabflüsse und
ein Austrocknen der Liquidität aufgrund eines
Vertrauensverlusts unter den Marktteilnehmern ein
ernstzunehmendes Abwärtsrisiko für
Finanzinstitute darstellen.
Ein weiteres Risiko ist die steigende Staatsverschuldung
als Folge der massiven fiskalischen Unterstützung,
aber auch als Folge der Konjunkturabschwächung. Mit
dem Auslaufen der Nettoanleihekaufprogramme und der
anhaltenden geldpolitischen Straffung der Zentralbanken
könnten die Risikoprämien für
hochverschuldete Länder weiter steigen. Die
Verschuldung der nicht-finanziellen Unternehmen ist in
vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften vor allem durch
die Ausgabe von Anleihen gestiegen. Eine reduzierte
gesamtwirtschaftliche Aktivität oder andere Risiken
können für die Ratings dieser Anleihen einen
Abwertungsgrund darstellen.
Die politische Abkehr vom europäischen Zusammenhalt
stellt längerfristig eine erhebliche Gefahr für
die EU, aber auch für Europa als Ganzes dar. In diesem
Zusammenhang sind insbesondere national ausgerichtete
Regierungen in Mittel- und Osteuropa zu nennen. Die
mangelnde Koordinierung und Zusammenarbeit in der
Flüchtlingskrise, die Verlangsamung des
Wirtschaftswachstums und die Sorge vor einer Rezession
haben das Risiko eines Anstiegs des Populismus in mehreren
Ländern erhöht. Der Reformstau und strukturelle
Wirtschaftsprobleme in einigen Ländern der Eurozone
stellen weitere Unsicherheiten, Risiko- und
Belastungsfaktoren dar. Zwar zielt das EU-Investitionspaket
insbesondere auf die Unterstützung dieser Länder,
dennoch besteht die Gefahr, dass die Maßnahmen nicht
vollständig ausreichen, um strukturelle Probleme zu
adressieren.
Das Risiko einer Störung des freien Handels ist
nach wie vor vorhanden und könnte sich in Zukunft
wieder verschärfen. Darüber hinaus können
weitere geopolitische Risiken wie Cyber-Attacken,
Terrorismus, politische oder militärische Konflikte
die Märkte und ihre Teilnehmer stark beeinflussen.
Auch die Auswirkungen eines möglichen Decoupling (z.B.
zwischen China und den westlichen Volkswirtschaften)
könnten sich negativ auf die Wachstumsaussichten
auswirken.
Die Bestrebungen vieler Staaten und Unternehmen zur
Begrenzung der globalen Erwärmung erfordert eine
tiefgreifende Umgestaltung der gesamten Wirtschaft. Dabei
sind die makroökonomischen Auswirkungen dieser
Umstellung ungewiss und hängen in ihrer Wirkung von
einer Vielzahl an Faktoren ab. Ebenso ist dieser Wandel mit
Kosten verbunden, durch die voraussichtlich sowohl
Unternehmen als auch Endverbraucher belastet werden. Die
Dekarbonisierung der Wirtschaft umfasst dabei nicht nur die
Energieversorgung, sondern erfordert auch erhebliche
Veränderungen in der Industrie, dem Verkehr, dem
Bauwesen und der Landwirtschaft. Zusätzlich zu den
Transitionskosten, die bei der Dekarbonisierung der
Weltwirtschaft anfallen, werden mittelfristig auch die
direkt durch den Klimawandel verursachten Kosten steigen.
Extreme Wetterereignisse, Temperaturschwankungen und
häufigere extreme Hitzeereignisse verursachen
physische Schäden, die mit der Zeit zunehmen werden.
Inwieweit diese physischen Schäden zunehmen,
hängt davon ab, wie gut es der Weltgemeinschaft
gelingt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Diese Faktoren, im Zusammenhang mit der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sind auch für die
Finanz- und Kapitalmärkte von Bedeutung, da sie dort
erneut zu Verwerfungen führen könnten, falls sie
in einem bedeutenden Maße zum Tragen kämen.
KonjunkturEine Vielzahl an Belastungsfaktoren unterstützt die
Annahme, dass die globale Wirtschaftsaktivität auch im
zweiten Halbjahr 2023 gebremst wird. Die Entwicklung der
wirtschaftlichen Dynamik wird davon abhängen,
inwiefern die Straffung der Geldpolitik und restriktivere
Finanzierungsbedingungen den Konsum, die
Inflationsentwicklung und Investitionen einschränken
werden. Für einzelne Volkswirtschaften wird eine milde
Rezession prognostiziert, wodurch die Arbeitslosenquote
wieder ansteigt, jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau
verbleibt. Wir gehen von einem deutlichen Rückgang der
Gesamtinflation in den meisten Volkswirtschaften aus,
während die Kerninflation voraussichtlich langsamer
sinkt und weiterhin erhöht bleiben wird. Die
wesentlichen Zentralbanken werden bis zum Jahresende an
ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten und
gegebenenfalls die Zinssätze weiter anheben, falls
Inflationsdaten dies erforderlich machen.
Das reale Bruttoinlandsprodukt der Eurozone dürfte
im Gesamtjahr 2023 nur marginal und in deutlich geringerem
Umfang als noch im Vorjahr zulegen. Für das zweite
Halbjahr ist anzunehmen, dass restriktivere
Finanzierungsbedingungen sowie eine straffere Fiskalpolitik
die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bremsen und verhindern
werden, dass die Konjunktur an Fahrt aufnimmt. Die bereits
zu beobachtende Divergenz in der wirtschaftlichen
Entwicklung zwischen europäischen Regionen sollte
vorerst bestehen bleiben und insbesondere Volkswirtschaften
mit einem großen Industriesektor wie z.B. Deutschland
schwächer wachsen als die gesamte Eurozone.
Für Großbritannien wird ebenso ein real
positives Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2023
erwartet, das jedoch schwächer ausfallen dürfte
als das der Eurozone. Als Folge der zum Ende des ersten
Halbjahres weiterhin sehr hohen Inflation und der
restriktiveren Finanzierungsbedungen sollten der private
Konsum und die Investitionen auch im zweiten Halbjahr sehr
schwach bleiben. Hinzu kommt, dass mit dem Auslaufen der
pandemie- und energiebezogenen Konjunkturprogramme und dem
Inkrafttreten der angekündigten Steuererhöhungen
die Fiskalpolitik gestrafft und staatliche Ausgaben
reduziert werden.
Für die USA erwarten wir für das Gesamtjahr
ein real positives Wachstum, was jedoch ähnlich wie in
der Eurozone und Großbritannien deutlich geringer
ausfallen dürfte als noch im Vorjahr. Nach dem unter
den gegebenen Rahmenbedingungen soliden Wachstum in der
ersten Jahreshälfte wird für das zweite Halbjahr
von dem Einsetzen einer Rezession ausgegangen, da die
verzögerte Wirkung der Zinserhöhungen, die
Verschärfungen der Finanzierungsbedingungen sowie eine
hartnäckig hohe Kerninflation dazu führen
sollten, dass der Konsum, die Neueinstellungen und die
Investitionen gekürzt werden. Jedoch ist davon
auszugehen, dass die Rezession einen relativ milden Verlauf
nehmen wird, da die finanzelle Lage der Haushalte und
Unternehmen grundsätzlich stabil ist.
Obwohl China inzwischen in einer Phase der langsameren
Erholung von der Covid-19-Pandemie angekommen ist, wird auf
das Gesamtjahr eine deutlich positive Wachstumsrate
angenommen. Auch für Australien wird mit einem real
positiven Wachstum im Gesamtjahr 2023 gerechnet, welches
höher ausfallen dürfte als das der Eurozone, von
Großbritannien und auch der USA.
Finanz- und Kapitalmärkte, Geldpolitik und InflationDie zuvor genannten Risiken und Unsicherheiten sind
ebenso für die Finanz- und Kapitalmärkte von
Bedeutung und können zu weiteren Verwerfungen
führen. Die durch die hohen Inflationsraten bedingten
geldpolitischen Straffungen und höhere Unsicherheiten
haben sich in höheren Refinanzierungskosten
niedergeschlagen. Dieser Zustand sollte sich in
Abhängigkeit der makroökonomischen und
politischen Rahmenbedingungen kurzfristig fortsetzen, bevor
sich konjunkturelle Aussichten verbessern und eine
Lockerung der Geldpolitik, jedoch nicht vor dem Jahr 2024,
einsetzt.
Wir gehen davon aus, dass in der zweiten
Jahreshälfte 2023 die für die Aareal Bank
relevanten Refinanzierungsmärkte offenbleiben.
Wir erwarten, dass der Inflationsdruck in den meisten
Volkswirtschaften bis zum Jahresende weiter nachlassen
wird, da sich eine schwächere Nachfrage nach
Rohstoffen, die Verlangsamung des globalen Wachstums und
nachlassende Probleme bei den Lieferketten entlastend auf
die Preisentwicklungen auswirken. Die Geschwindigkeit und
der Verlauf des Rückgangs werden jedoch
länderspezifisch unterschiedlich sein, je nachdem, wie
relevant einzelne Angebots- und Nachfragefaktoren für
den Anstieg der Inflation waren. Während
schwächere Lebensmittel- und Energiepreise die
Gesamtinflation deutlich verringern sollten, gehen wir
gleichzeitig davon aus, dass die Kerninflation bis zum
Jahresende auf höherem Niveau verbleibt.
Auch in der zweiten Jahreshälfte 2023 werden sich
die Zentralbanken weiterhin darauf konzentrieren, die
Inflation auf ein angestrebtes Zielniveau
zurückzuführen. Angesichts der bisherigen
Zinserhöhungen und des allgemeinen Rückgangs der
Gesamtinflation wird erwartet, dass die Leitzinsen in den
meisten Volkswirtschaften gegen Ende des ersten Halbjahres
ihren Höchststand erreicht haben oder kurz
davorstehen. Die Zentralbanken werden voraussichtlich
vorsichtig agieren und vorerst eine straffe Geldpolitik
beibehalten. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sie noch
in diesem Jahr zu Zinssenkungen übergehen werden,
sofern es nicht zu einem größeren
wirtschaftlichen Abschwung oder erheblichen Problemen im
Finanzsektor kommt.
Regulatorisches UmfeldWährend die Covid-19-Pandemie zwar
vorübergehende Auswirkungen auf das regulatorische
Umfeld hatte, da als unmittelbare Reaktion auf den Ausbruch
der Pandemie diverse regulatorische Initiativen verschoben
und temporäre Erleichterungen für Institute
beschlossen wurden, ist dennoch zu erwarten, dass sich die
Tendenz strengerer regulatorischer Rahmenbedingungen auch
in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. So
führt die durch die Group of Governors and Heads of
Supervision (GHOS) des Baseler Ausschusses beschlossene
Finalisierung von Basel III zu umfangreichen
Änderungen an den Ansätzen zur Ermittlung der
risikogewichteten Eigenkapitalunterlegung (sog. Basel IV).
Die EU-Kommission hat hierzu im Oktober 2021 einen
Vorschlag unterbreitet, der nun im Rahmen des
Trilog-Verfahrens zu finalisieren ist, womit
gemäß dem Zeitplan der EU im Laufe des Jahres
2023 zu rechnen sein soll. Der nach derzeitigem
Verhandlungsstand vorgeschlagene Erstanwendungszeitpunkt
der neuen Regelungen ist der 1. Januar 2025 und damit zwei
Jahre später als ursprünglich vom BCBS
vorgesehen.
Zur Modernisierung des EU-Systems für die
Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismusfinanzierung hat die EU ein Maßnahmenpaket
verabschiedet. Neben einer neuen EU-Verordnung und der
Überarbeitung der aktuellen EU-Richtlinien sieht es
die Gründung einer neuen europäischen
Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und
der Terrorismusfinanzierung ab dem 1. Januar 2023 vor, die
bis 2025 aufgebaut werden soll.
Um den Sektor gegenüber Informations- und
Kommunikationstechnologie-Risiken zu stärken, haben
EU-Kommission und EU-Rat Ende 2022 die "Verordnung
über die digitale operationale Resilienz im
Finanzsektor (DORA)" verabschiedet, deren Umsetzung bis 17.
Januar 2025 vorgesehen ist.
Darüber hinaus wird das regulatorische Umfeld in
den nächsten Jahren zunehmend durch weiter steigende
Anforderungen in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften und
das Management von ESG-Risiken geprägt sein. Eine
wesentliche Grundlage hierfür bilden die
Einführung und der weitere Ausbau der EU-Taxonomie zur
Klassifizierung von Wirtschaftstätigkeiten. Erste
Veröffentlichungspflichten für ESG-Sachverhalte
waren in kleinerem Umfang erstmalig ab dem 31. Dezember
2021 anzuwenden und der Umfang steigt mit der Zeit.
Darüber hinaus hat die EZB erstmalig in 2022 einen
Klimastresstest durchgeführt. Zusätzlich galt zum
Stichtag 31. Dezember 2022 erstmalig die im Rahmen der CRR
II für große kapitalmarktorientierte Institute
eingeführte Verpflichtung zur Aufnahme von
qualitativen und quantitativen Informationen zu ESG-Risiken
im Offenlegungsbericht.
Auch im Rahmen des Risikomanagements und des SREP wird
das Management von ESG-Risiken in Zukunft weiter an
Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus prüfen die
Aufsichtsbehörden auch eine Berücksichtigung von
ESG-Faktoren bei der Ermittlung der aufsichtlichen
Kapitalanforderungen.
Zusätzlich haben einige Länder bereits eine
(Wieder-)Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers
angekündigt, der aufgrund der Co-vid-19-Pandemie in
nahezu allen Ländern ausgesetzt worden war. So wurde
im Februar 2023 auf Grundlage des von der BaFin im Januar
2022 beschlossenen "makroprudenziellen
Maßnahmenpakets" der antizyklische Kapitalpuffer
für in Deutschland belegene Risikopositionen
reaktiviert sowie ein sektoraler Systemrisikopuffer
für mit Wohnimmobilien besicherte Kredite erstmalig
aktiviert. Dies wird für die Bank zu steigenden
Kapitalpufferanforderungen führen.
Branchen- und GeschäftsentwicklungSegment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenDie geschilderten gesamtwirtschaftlichen Risiken und
Belastungsfaktoren haben auch für die Entwicklung der
Gewerbeimmobilien eine große Relevanz.
Gewerbeimmobilien werden im zweiten Halbjahr 2023
regional und objektartspezifisch unterschiedlich gefragt
sein. Vor dem Hintergrund der zurzeit reduzierten Dynamik
und auch angesichts prognostizierter Rezessionen in manchen
Volkswirtschaften sehen wir die Rahmenbedingungen für
die Immobilienmärkte als derzeit herausfordernd an.
Auf der einen Seite ist davon auszugehen, dass das
gestiegene Zinsniveau die Investitionsentscheidungen von
Käufern und Verkäufern vorerst weiter
beeinflussen und die Transaktionsvolumen reduzieren wird.
Jedoch sollte der weltweit hohe und noch nicht investierte
Kapitalbestand von Investoren sowie ein zunehmend
attraktiveres Renditeniveau einem
übermäßigen Abwärtsdruck bei der
Nachfrage entgegenstehen. Für die
Finanzierungsmärkte geht die Bank davon aus, dass der
Wettbewerb bestehen bleibt, insbesondere in Regionen und
bei Objektarten, die schon in den letzten Jahren stark
nachgefragt wurden. Höhere Finanzierungskosten und
restriktivere Kreditvergabestandards dürften einem
Anstieg der Beleihungsausläufe entgegenstehen, sodass
wir für das Neugeschäft von stabilen bis leicht
sinkenden Kennziffern ausgehen. Dennoch könnten
Aufhellungen im Marktumfeld zu einem unmittelbaren
Margendruck oder zu einer moderaten Erhöhung von
Beleihungsausläufen führen.
Insbesondere vor dem Hintergrund der geldpolitischen
Straffungen bestehen für gewerbliche Immobilien
Unsicherheiten. So führt der mit steigenden
Zinssätzen verbundene Anstieg der Kapitalkosten zu
einer geringeren Bewertung von Gewerbeimmobilien, falls die
höheren Kapitalkosten nicht durch Mieterhöhungen
ausgeglichen werden. Dies stellt in besonderem Maße
für Investoren mit einer variablen Zinszahlung oder
mit einer bevorstehenden Refinanzierung ein Risiko dar und
verstärkt sich mit steigenden
Beleihungsausläufen. Ferner könnten weitere
deutliche Zinserhöhungen, beispielsweise aufgrund
einer übermäßigen geldpolitischen Straffung
der Zentralbanken oder mittelfristig sehr hoher
Inflationsraten, Druck auf die Mieten und Cashflows von
Gewerbeimmobilien durch einen Rückgang der
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ausüben.
Darüber hinaus sind für die
Gewerbeimmobilienmärkte auch weitere Unsicherheiten
und Risiken im gesamtwirtschaftlichen Umfeld von Relevanz.
Es wird erwartet, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss
auf die Wertentwicklung von Gewerbeimmobilien haben werden.
So könnten sich verstärkte politische
Unsicherheiten, Konjunkturabschwünge oder eine
Zurückhaltung der Investoren negativ auf die
Immobilienwerte auswirken. Obwohl Covid-19 inzwischen als
endemische Krankheit gilt, stellen zukünftige hohe
Neuinfekti-ons- und Hospitalisierungszahlen weiterhin ein
Risiko für gewerbliche Immobilien dar, insbesondere
für die Objektarten Hotel und Einzelhandel im Fall
möglicher neuer Infektionsschutzmaßnahmen.
Jedoch wird dieses Risiko deutlich geringer
eingeschätzt als in den Vorjahren. Es ist zu beachten,
dass weitere neue, noch nicht bekannte Pandemien nicht
auszuschließen sind. Wenn der Trend zur
verstärkten Nutzung der Heimarbeit anhält oder
sogar noch zunimmt, könnten Unternehmen in
verstärktem Maße beschließen, weniger
Büroflächen anzumieten. Der Übergang zu
einer solchen Arbeitsform wirkt sich negativ auf die
Mietpreise und Flächennachfrage von
Büroimmobilien aus. Es ist davon auszugehen, dass die
Auswirkungen je nach Markt, Land und Objektqualität
unterschiedlich ausfallen. Dem entgegen steht jedoch, dass
im Zuge sich ändernder Formen der Zusammenarbeit
vermehrt gemeinsame und flexble Arbeitsflächen
benötigt werden, womit der vor der Pandemie bestehende
Trend der sinkenden Bürofläche pro
Beschäftigten gestoppt und ggf. umgekehrt wird.
Im Durchschnitt erwartet die Aareal Bank eine im
Wesentlichen durch die Zinserhöhung getriebene
Korrektur der Marktwerte von Gewerbeimmobilien im laufenden
Jahr, wobei die gestiegenen Finanzierungskosten auch
mittelfristig eine Belastung darstellen dürften und zu
einem weiteren Abwärtsdruck führen könnten.
1) Einfluss auf die Marktwertentwicklung wird
jedoch neben der Objektqualität und -lage auch
zunehmend die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien (ESG)
ausüben.
Bei Einzelhandelsimmobilien erwarten wir, dass sich der
strukturelle Wandel im Einkaufsverhalten standort- und
segementabhängig dämpfend auf den Ausblick der
werttreibenden Mietumsätze auswirkt. Das laufende Jahr
ist von zyklischen Belastungen geprägt, da die
Verbraucher vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten ihre
diskretionären Ausgaben reduzieren. So dürfte
eine Abschwächung des Konsums das Mietwachstum
belasten, bevor sich die makroökonomischen Bedingungen
wieder verbessern. Allerdings sollten weiterhin niedrige
Arbeitslosenquoten die negativen Auswirkungen auf den
Einzelhandel abmildern. Zu beachten ist hierbei, dass der
Einzelhandel in den Vorjahren bereits Wertabschläge
auf den Märkten verzeichnete. Für Hotelimmobilien
unterstellen wir, ebenso standort- und
segmentabhängig, eine durch zunehmende
Reisetätigkeit getriebene Fortsetzung der positiven
Entwicklung von Auslastung und Erträgen. Jedoch wird
sich auch hier im Durchschnitt die Erhöhung der
Renditen zunächst leicht negativ auf die Marktwerte
auswirken, bevor sich eine spätere Erholung
anschließt. Eine positive Einschätzung haben wir
bei Studentenwohnheimen, wo sich die Nachfrage durch
internationale Studentinnen und Studenten infolge der
Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts bereits deutlich
erholt hat. Außerdem wird der Objektart vor allem in
wirtschaftlich unsicheren Zeiten eine gewisse Resilienz
zugesprochen, sodass wir hier auch von einem weiterhin
hohen Investoreninteresse ausgehen. Wir gehen für das
laufende Jahr davon aus, dass die Marktwerte von
Büroimmobilien im Vergleich zu anderen Objektarten im
Durchschnitt stärker sinken werden, da
Bürorenditen aufgrund erschwerter
Finanzierungsbedingungen steigen und sich das Mietwachstum
voraussichtlich verlangsamt bzw. stabil verhält. Dies
ist auf mögliche Veränderungen im
Flächenbedarf und den zunehmenden Einfluss von
Nachhaltigkeitsanforderungen zurückzuführen. Wir
erwarten, dass Objekte, die nicht den Umwelt- und
Nachhaltigkeitszielen von Unternehmen und staatlichen
Klimazielen entsprechen, eine schwächere Entwicklung
zeigen werden. Logistikimmobilien sind grundsätzlich
weiterhin positiv zu bewerten, da strukturelle
Nachfragetreiber bestehen bleiben, was in naher Zukunft zu
steigenden Mieteinnahmen führen sollte. Die
Gesamtnachfrage wird weiterhin durch eine Verlagerung von
einer "Just-in-time"-Produktion hin zu einer
"Just-in-case"-Produktion unterstützt werden.
Unternehmen versuchen damit, Schwierigkeiten in den
Lieferketten zu begegnen und Verzögerungen zu
vermeiden, was zu einer größeren Nachfrage nach
Lagerflächen führt. Die geringe
Verfügbarkeit wird durch eine zusätzliche
Nachfrage von Einzelhandelsunternehmen und
Logistikdienstleistern unterstützt. Jedoch
dürften ansteigende Renditen im Durchschnitt auch in
dieser Objektart zu sinkenden Marktwerten im Jahr 2023
führen.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die
Schätzunsicherheiten - hinsichtlich der
Volkswirtschaft, der Märkte und der Auswirkungen auf
die Aareal Bank - aktuell weiterhin erhöht sind. Aus
diesem Grund simulieren wir neben unserem
"Baseline"-Szenario auch weitere makroökonomische
Szenarien für die Risikovorsorgebildung.
In unserem Baseline-Szenario gehen wir gemäß
der aktuellen Konzernplanung von folgenden
makroökonomischen Parametern aus:
scrollen
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen
streben wir für das Geschäftsjahr 2023 ein
Neugeschäft in der Höhe von 9 bis 10 Mrd. €
an, damit das Immobilienfinanzierungsportfolio der Aareal
Bank Gruppe, vorbehaltlich von
Währungskursschwankungen, bei rund 32 bis 33 Mrd.
€ liegt. Die Portfolio- und Risikosteuerung erfolgt
u.a. über Syndizierungen.
Vorausgesetzt wird dabei, dass die beschriebenen Risiken
und Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld nicht
bedeutend bzw. in einer beherrschbaren Weise zum Tragen
kommen. Anderenfalls könnte sich dies beim
Geschäftsverlauf, z.B. im Neugeschäft, bemerkbar
machen.
Segment Banking & Digital SolutionsDie Wohnungs- und gewerbliche Immobilienwirtschaft in
Deutschland sollte sich trotz der geopolitischen und
makroökonomischen Unsicherheiten auch in 2023 bei
einem insgesamt stabil erwarteten Mietpreisniveau solide
entwickeln. Der Bedarf nach Wohnraum wird weiterhin
größer sein als das entsprechende Angebot, da
sich trotz einer möglichen Entspannung im Bereich von
Baukosten und Materialknappheit die Inflation und die
Zinswende auf die Finanzierbarkeit von Neubauvorhaben
auswirken werden.
Insgesamt ist daher mit einem weiteren Anstieg der
Mietpreise zu rechnen, da zum einen durch weiteren Zuzug in
Groß- und Universitätsstädte noch bis
mindestens 2035 und zum zweiten durch
Kriegsflüchtlinge ein zunehmender Druck auf den
Wohnungsmarkt erwartet wird. Verstärkt werden
könnte das durch den bestehenden Trend zu Haushalten
kleinerer Personengröße.
Für den weiteren Verlauf des Jahres 2023 sehen wir
gute Chancen, trotz eines bereits hohen Marktanteils in der
institutionellen Wohnungswirtschaft, basierend auf der
Anzahl der Wohnungseinheiten, Neukunden zu akquirieren und
die Geschäftsbeziehungen zu unseren Bestandskunden zu
intensivieren. Dies soll insbesondere durch den Ausbau des
"Ökosystems Wohnungswirtschaft", die
branchenübergreifende Weiterentwicklung von
Schnittstellenprodukten und die Expansion in angrenzende
Ökosysteme wie die Unternehmen aus der Energie- und
Entsorgungswirtschaft gelingen.
Von besonderem Interesse sind nach unserer
Einschätzung Leistungsangebote, die alternative,
digitale Zahlungsverkehrsverfahren an bestehende Systeme
anbinden und so dabei unterstützen, Prozessbrüche
auch über Branchengrenzen hinweg zu überwinden.
Mit dem KI-gestützten intelligenten Rechnungs- und
Mahnwesen unserer neuen Tochter Collect Artificial
Intelligence GmbH (CollectAI) sehen wir die Chance, im
Zusammenhang mit der Integration vielfältiger Zahlwege
einen Standard digitalen Forderungsmanagements für
unsere Kunden der Wohnungs- und der Energiewirtschaft
aufzubauen.
Weiteres Wachstum wird aus dem integrierten
Mietsicherheitsprodukt Aareal Aval und aus Aareal Meter
erwartet, einer Lösung, die mittels mobiler
Zählerablesung und anschließender Datenerfassung
ohne Medienbruch eine arbeitsaufwendige analoge
Prozesslücke digital schließt.
Vor diesem Hintergrund streben wir ein erneutes Wachstum
des Provisionsüberschusses gegenüber dem Vorjahr
an (2022: 33 Mio. €) und erwarten ein
durchschnittliches wohnungswirtschaftliches Einlagenvolumen
von weiterhin rund 13 Mrd. €, das zu einem
signifikanten Zinsergebnis beitragen wird.
Segment AareonDie Aareon wird im Geschäftsjahr 2023 ihre
Wachstumsstrategie fortsetzen, mit dem erklärten Ziel,
ein Rule-of-40-SaaS-Unterneh-men zu werden.
Der Konzernumsatz der Aareon für das
Geschäftsjahr 2023 soll auf 325 Mio. € bis 345
Mio. € (2022: 308 Mio. €) ansteigen. Wesentlicher
Umsatztreiber ist das wiederkehrende Geschäft mit
SaaS-, Subskriptions- und Wartungsverträgen. Gerade
bei der Nutzung von Software as a Service profitiert die
Kundschaft von den Mehrwerten einer Cloud-Lösung.
Daneben tragen der kontinuierliche Ausbau des
Neukundengeschäfts sowie weiteres Cross-Selling
digitaler Produkte an Bestandskunden zum Umsatzwachstum
bei.
Die kontinuierliche Nachfrage der Kunden nach
digitalisierten Prozessen treibt das Wachstum der Aareon.
Insbesondere die Produkte Wodis Yuneo in der DACH-Region,
Tobias 365 in den Niederlanden, Arthur Online in
Großbritannien sowie Momentum in Schweden wachsen
stark und der Roll-out der neuen Produktgenerationen Wodis
Yuneo und Tobias 365 wird sich fortsetzen. Die im Juni 2022
erworbene schwedische Momentum Software Group wird 2023
für die gesamten zwölf Monate in den Abschluss
2023 einbezogen. Darüber hinaus wird die Migration der
Xpand-Kunden auf die technologisch zukunftsorientierte
Momentum-Lösung zu deren Umsatzwachstum beitragen. Die
Umsätze mit Xpand werden dementsprechend sukzessive
zurückgehen. Die Umsätze mit Produkten aus dem
Bereich CRM werden aufgrund der Nachfrage nach den
Lösungen der akquirierten Unternehmen Cubic Eyes B.V.,
OSRE B.V. und wohnungshelden GmbH sowie einer weiteren
Durchdringung der Kundenbasis stark steigen. Des Weiteren
wurden im ersten Quartal 2023 die UTS innovative
Softwaresysteme GmbH in Deutschland sowie die Embrace - The
Human Cloud B.V. mit ihren Tochtergesellschaften in den
Niederlanden akquiriert, die ebenfalls zum Wachstum
beitragen werden.
Das Lizenzgeschäft wird sich in der Folge in 2023
weiter verringern, da der Trend zu SaaS geht. Ergänzt
wird die organische Entwicklung um anorganisches Wachstum
durch Mergers & Acquisitions entsprechend der
Unternehmensstrategie. Im Zuge der Fokussierung auf das
Kerngeschäft wurde die auf Consulting für die
Versorgungswirtschaft spezialisierte Tochtergesellschaft
phi-Consulting GmbH entsprechend der Vertragsunterzeichnung
im Dezember 2022 zum Ende des ersten Quartals 2023
veräußert, was Einfluss auf das Umsatzniveau mit
Professional Services im Vergleich zu 2022 hat.
Die laufenden Kosten sollen 2023 infolge der optimierten
Kostenstruktur und deren Skalierbarkeit nur sehr leicht
ansteigen. Der ad-justed EBITDA
1) soll mit 90 Mio. € bis 100 Mio. €
deutlich über dem Vorjahresniveau (2022: 75 Mio.
€) liegen. Die "Adjustments" werden bei rund 50 Mio.
€ und damit über Vorjahresniveau liegen (2022: 22
Mio. €) und beinhalten neben M&A-bezogenen Kosten
auch ein Investitionsbudget für
Effizienzsteigerungsmaßnahmen von rund 45 Mio.
€. Im zweiten Quartal 2023 wurden in
Großbritannien weitere Maßnahmen zur
Optimierung des Produktportfolios und der Standorte sowie
zu Kapazitätsanpassungen beschlossen, die zu einer
Erhöhung der "Adjustments" um rund 10 Mio. € im
Vergleich zur bisherigen Planung geführt haben.
Strategische AusrichtungDie Geschäftsstrategie der Aareal Bank Gruppe ist
auf einen nachhaltigen Geschäftserfolg ausgerichtet.
Daher sind Umwelt-, Sozialund Governance-Aspekte zentrale
Bestandteile der Geschäftsstrategie. Diese Aspekte
wurden mit entsprechenden - sowohl kurz- als auch
mittelfristigen - Zielen unterlegt. Die mittelfristige
strategische Weiterentwicklung erfolgt unter dem Leitmotiv
"Aareal Next Level". Dabei wird die grundsätzliche
strategische Ausrichtung fortgeführt - mit
internationalen gewerblichen Immobilienfinanzierungen auf
der einen Seite sowie Beratungsangeboten und digitalen
Lösungen für die institutionelle
Wohnungswirtschaft in Europa und angrenzende Industrien auf
der anderen Seite.
Auf Basis der Strategie "Aareal Next Level" werden die
einzelnen geschäftlichen Aktivitäten dabei
gezielt weiterentwickelt, um ihr jeweiliges
eigenständiges Profil zu stärken, das Wachstum
der Gruppe insgesamt zu beschleunigen und Wert für die
Aktionäre und übrigen Stakeholder zu schaffen.
Konkret will die Bank sich ergebende Chancen für
profitables Wachstum zu niedrigen Grenzkosten weiter
nutzen.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen steht
weiterhin die kontrollierte, risikobewusste Ausweitung des
Portfoliovolumens im angestrebten Maß unter
Berücksichtigung von ESG-Kriterien und Ausnutzung des
flexiblen Ansatzes in Bezug auf Länder, Objektarten
und Finanzierungsstrukturen im Fokus. Zur aktiven
Portfoliosteuerung werden weiterhin u.a. Syndizierungen
genutzt. Zudem sollen Non Performing Loans (NPLs) aktiv
abgebaut und die NPL-Quote nachhaltig gesenkt werden.
Im Segment Banking & Digital Solutions will die
Aareal Bank insbesondere eine Ausweitung des
eigenkapitalschonenden Geschäfts und damit eine
Steigerung des Provisionsüberschusses erreichen, vor
allem durch eine Ausweitung des Produktangebots rund um die
USPs im Bereich Zahlungsverkehr und digitale Lösungen
sowie durch weitere strategische Partnerschaften. Das
durchschnittliche wohnungswirtschaftliche Einlagenvolumen
soll auf hohem Niveau gehalten werden.
Die Position der Aareon als Anbieter von ERP-Software
und digitalen Lösungen für die europäische
Immobilienwirtschaft und ihre Partner soll weiter ausgebaut
werden, mit dem klaren Ziel, die Aareon zu einem "Rule of
40"-Unternehmen zu entwickeln. Gemeinsam mit dem Partner
Advent International soll das Wachstumstempo der Aareon
beibehalten und die Profitabilität weiter gesteigert
werden. Hierzu tragen neben Initiativen für das
organische Wachstum im Rahmen des
Wertschöpfungsprogramms (Value Creation Program) auch
Initiativen zur weiteren Effizienzsteigerung des
bestehenden Produktportfolios und einer Verbesserung des
KostenErtrags-Mix der Aareon Gruppe bei. Das anorganische
Wachstum wird durch eine institutionalisierte
M&A-Pipeline und eine Kreditlinie der Aareal Bank
unterstützt.
Neben den Wachstumsinitiativen für die drei
Segmente nutzt die Aareal Bank Gruppe weitere Hebel zur
nachhaltigen Steigerung der Profitabilität. Dazu
zählen die Optimierung des Funding-Mix und der
Kapitalstruktur. Hinzu kommt ein Bündel weiterer
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in Organisation,
Prozessen und Infrastruktur.
Das freiwillige öffentliche Angebot zur
Übernahme der Aareal Bank AG durch die Atlantic BidCo
GmbH ("Atlantic BidCo") wurde im Juni 2023 vollzogen. Die
Atlantic BidCo hatte sich im Rahmen eines freiwilligen
öffentlichen Übernahmeangebots im vergangenen
Jahr rund 84 % der Aktien der Aareal Bank zu einem
Angebotspreis von 33,00 Euro je Aktie gesichert. Bei
Vollzug des Angebots verfügt die Bietergesellschaft
über rund 90 % der Aktien.
An der Atlantic BidCo sind jeweils von Advent
International Corporation ("Advent") und Centerbridge
Partners ("Centerbridge") kontrollierte, verwaltete oder
beratene Fonds sowie CPP Investment Board Europe S.ar.l,
eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Canada
Pension Plan Investment Board ("CPP Investments"), und
andere Minderheitsaktionäre mittelbar beteiligt.
Basis für die Zusammenarbeit zwischen der Aareal
Bank Gruppe und der Bieterin ist die im vergangenen Jahr
geschlossene Investorenvereinbarung. Darin sagt die
Bieterin zu, die strategischen Ambitionen der Aareal Bank
AG zur Stärkung ihrer Position als ein führender
internationaler Anbieter von Immobilienfinanzierungen sowie
von Software, digitalen Lösungen und Zahlungsdiensten
zu unterstützen. Ermöglicht werden soll ein
risikobewusstes Wachstum in allen drei Segmenten durch
Investitionen und die Zusammenführung der
umfangreichen gemeinsamen Erfahrungen in den Sektoren
Financial Services, Software und Zahlungsverkehr sowie
durch die Thesaurierung von Gewinnen.
KonzernzieleAufgrund des starken Ertragswachstums im ersten Halbjahr
hält die Aareal Bank Gruppe trotz einer erhöhten
Risikovorsorge an der Prognose für das
Konzernbetriebsergebnis in der kommunizierten Spanne von
240 bis 280 Mio. € (2022: 239 Mio. €) fest. Es
wird aufgrund der zusätzlichen, bereits
größtenteils verarbeiteten Investionen in
Effizienzsteigerungsmaßnahmen der Aareon am unteren
Ende dieser Spanne erwartet. Das gilt auch für das
Ergebnis je Aktie (EpS) zwischen 2,40 bis 2,80 €
(2022: 2,32 €) und den RoE nach Steuern zwischen 5 und
6,5 % (2022: 5,0 %).
Das Umfeld bleibt allerdings herausfordernd. Die
geopolitischen Konflikte und makroökonomischen
Unsicherheiten lassen sich weiterhin nur schwer
abschätzen.
1)
Gegenüber dem Vorjahr erwartet die Aareal Bank
Gruppe aufgrund des Wachstums, eines verbesserten
Fundingmix sowie positiver Effekte höherer Marktzinsen
einen weiteren deutlichen Anstieg der Erträge. Der
Zinsüberschuss sollte gegenüber den
ursprünglich prognostizierten Werten aufgrund der
weiter gestiegenen Marktzinsen noch deutlich stärker
ausfallen und nunmehr in einer Spanne von 850 bis 890 Mio.
€ liegen (ursprüngliche Spanne: 730 bis 770 Mio.
€; 2022: 702 Mio. €). Auch der
Provisionsüberschuss wird gegenüber dem Vorjahr
insbesondere aufgrund des Wachstums der Aareon weiterhin
steigend in einer Spanne von 315 bis 335 Mio. €
erwartet (2022: 277 Mio. €).
Die Risikovorsorge dürfte aufgrund der erwarteten
Belastungen im US-amerikanischen Büroimmobilienmarkt
gegenüber den ursprünglich prognostizierten
Werten höher ausfallen und inklusive der
zusätzlich eingeplanten Risikovorsorge von rund 60
Mio. € für einen forcierten NPL-Abbau nunmehr in
einer Spanne von 270 bis 310 Mio. €
(ursprüngliche Spanne: 170 bis 210 Mio. €; 2022:
192 Mio. €) liegen. Dies beinhaltet auch
kreditrisikoinduzierte Bewertungsanpassungen von
ausgefallenen Immobiliendarlehen, die im Ergebnis aus
Finanzinstrumenten fvpl ausgewiesen werden.
Der Verwaltungsaufwand sollte aufgrund des Wachstums und
des Investitionsbudgets für
Effizienzsteigerungsmaßnahmen (usprüng-lich 35
Mio. €) der Aareon über dem Niveau des Vorjahres
liegen. Es wurden weitere mögliche Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung identifiziert, sodass nunmehr mit einem
Budget von rund 60 Mio. € geplant wird. Entsprechend
wird der Verwaltungsaufwand am oberen Ende der Spanne von
590 bis 630 Mio. € erwartet (2022: 571 Mio. €).
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen
streben wir bei entsprechenden Marktbedingungen und
vorbehaltlich Währungskursschwankungen eine
Portfoliogröße von rund 32 bis 33 Mrd. €
zum Jahresende an. Daraus abgeleitet plant die Aareal Bank
ein Neugeschäftsvolumen von 9 bis 10 Mrd. €.
Für das Segment Banking & Digital Solutions
geht die Aareal Bank von einem Wachstum des
Provisionsüberschusses und einem durchschnittlichen
wohnungswirtschaftlichen Einlagenvolumen von rund 13 Mrd.
€ aus.
Für die Aareon wird für das laufende Jahr eine
Steigerung des Umsatzes auf 325 bis 345 Mio. € (2022:
308 Mio. €) erwartet. Der Adjusted EBITDA
1 1 2) dürfte sich mit 90 bis 100 Mio.
€ deutlich erhöhen (2022: 75 Mio. €).
Bezüglich der Kapitalausstattung rechnet die Aareal
Bank trotz des geplanten Portfoliowachstums und
vorbehaltlich weiterer regulatorischer Änderungen
weiterhin mit einer soliden harten Kernkapitalquote
(CET1-Quote - Basel IV (phase-in)) deutlich über dem
normierten Kapitalbedarf von 15 %.
KonzernzwischenabschlussGesamtergebnisrechnungGewinn- und Verlustrechnungscrollen
Überleitung vom Konzernergebnis zum Gesamtergebnisscrollen
Bilanzscrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Kapitalflussrechnung - verkürzt -scrollen
Anhang - verkürzt -Allgemeine Ausführungen zur RechnungslegungRechtliche GrundlagenDie Aareal Bank AG ist eine börsennotierte
Aktiengesellschaft mit Sitz in Wiesbaden, Deutschland. Sie
ist Muttergesellschaft eines international agierenden
Immobilienfinanzierungs- und Dienstleistungskonzerns.
Der vorliegende Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni
2023 wurde nach den Vorgaben des § 115 WpHG i.V.m.
§ 117 Nr. 2 WpHG erstellt und ist am 1. August 2023
durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben
worden. Er umfasst neben dem hier dargestellten
verkürzten Konzernzwischenabschluss einen
Konzernzwischenlagebericht.
Die Aareal Bank AG erstellt ihren verkürzten
Konzernzwischenabschluss nach den am Abschlussstichtag in
der Europäischen Union (EU) geltenden International
Financial Reporting Standards (IFRS) i.V.m. den
handelsrechtlichen Vorschriften des § 315e Abs. 1 HGB.
Er berücksichtigt insbesondere die Anforderungen des
IAS 34 an die Zwischenberichterstattung. Die
Berichtswährung ist Euro (€).
KonsolidierungskreisTochterunternehmen der Aareal Bank AG werden im Wege der
Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
Unternehmen, auf die die Aareal Bank AG einen
maßgeblichen Einfluss ausüben kann (assoziierte
Unternehmen), werden nach der "Equity"-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen. Es wurden die gleichen
Konsolidierungsmethoden wie im Konzernabschluss 2022
angewendet.
Im Berichtszeitraum gingen im Wesentlichen zwei
Gesellschaften dem Konsolidierungskreis zu:
Im März 2023 hat die Aareon über ihre
Tochtergesellschaft Aareon Nederland B. V. 100 % der
Anteile an der Gesellschaft Embrace The Human Cloud B.V.
erworben. Der Kaufpreis betrug rund 40 Mio. €,
aufgeteilt in 31 Mio. € Festpreis und 9 Mio. €
bedingter Kaufpreis, der von der Zielerreichung von
Performancekennzahlen (EBITDA und Höhe der
wiederkehrenden Erlöse) bis 2024 abhängt. Der
vorläufige beizulegende Zeitwert der
Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 11 Mio.
€ und teilt sich im Wesentlichen auf 1 Mio. €
Software, 7 Mio. € Kundenbeziehungen und 1 Mio. €
Markenrechte auf. Die Gesellschaft hat im ersten Halbjahr
2023 Umsatzerlöse von 7 Mio. € und ein Ergebnis
von 1 Mio. € erzielt. Ab Zugangszeitpunkt bis zum 30.
Juni 2023 wurden Umsatzerlöse von 3 Mio. € und
ein Ergebnis von 1 Mio. € erzielt. Aus der
Übernahme resultiert ein vorläufiger
Geschäfts- oder Firmenwert von 29 Mio. €. Dieser
beinhaltet Markt- und Synergiepotenziale. Die Aareon
erwirbt damit den niederländischen Marktführer
für SaaS-Lösungen im Bereich Digital Workspace
und Customer Engagement. Die CRM-Lösungen von Embrace
verbreitern das Produktportfolio für die
niederländischen Kunden.
Im Februar 2023 hat die Aareon außerdem 100 % der
Anteile an der Gesellschaft UTS innovative Softwaresysteme
GmbH erworben. Der Kaufpreis betrug rund 8 Mio. €. Der
vorläufige beizulegende Zeitwert der
Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 6 Mio.
€ und teilt sich im Wesentlichen auf 2 Mio. €
Software und 2 Mio. € Kundenbeziehungen auf. Die
Gesellschaft hat im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse
von 2 Mio. € und ein Ergebnis von 1 Mio. €
erzielt. Ab Zugangszeitpunkt bis zum 30. Juni 2023 wurden
Umsatzerlöse von 1 Mio. € und ein Ergebnis von 1
Mio. € erzielt. Aus der Übernahme resultiert ein
vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert von rund 2
Mio. €. Dieser beinhaltet Markt- und
Synergiepotenziale. Durch die Übernahme ergibt sich
für die Aareon der Zugang zum Marktsegment der
Software für Hausverwalter im größten Markt
Europas.
Weitere wesentliche Veränderungen im
Konsolidierungskreis gab es nicht.
Bilanzierungs- und BewertungsmethodenBei der Erstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses einschließlich der
Vergleichszahlen wurden, soweit im Folgenden nicht anders
dargestellt, die gleichen Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss 2022 angewendet.
In der Berichtsperiode waren die folgenden
Änderungen der Bilanzierungsstandards (IAS/IFRS)
erstmals anzuwenden:
scrollen
Der Standard regelt die Bilanzierung von
Versicherungsverträgen. IFRS 17 ersetzt den bisher
gültigen Übergangsstandard IFRS 4. In den
Anwendungsbereich fallen Versicherungsverträge,
Rückversicherungsverträge sowie
Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger
Überschussbeteiligung. Nach IFRS 17 werden
Versicherungsverträge grundsätzlich nach dem
allgemeinen Modell bewertet. Darunter werden für eine
Gruppe von Versicherungsverträgen bei erstmaligem
Ansatz der Erfüllungswert und die vertragliche
Servicemarge ermittelt. In Abhängigkeit davon, worauf
sich Änderungen der zugrunde liegenden Parameter
beziehen, werden im Rahmen der Folgebewertung entweder das
versicherungstechnische Ergebnis oder die
versicherungstechnischen Fi-nanzerträge/-aufwendungen
berührt bzw. es kann zunächst zu einer Anpassung
der vertraglichen Servicemarge kommen, die erst in
späteren Perioden die GuV berührt.
scrollen
Die Änderungen an IAS 1 sollen die Ersteller bei
der Entscheidung unterstützen, welche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden sie im Abschluss angeben
müssen. Einem Unternehmen wird jetzt vorgeschrieben,
wesentliche Informationen in Bezug auf Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden und nicht mehr seine bedeutenden
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben.
scrollen
Die Änderungen an IAS 8 sollen dabei helfen,
zwischen Rechnungslegungsmethoden und
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen zu
unterscheiden. Dabei wird die Definition einer
Änderung von rechnungslegungsbezogenen
Schätzungen durch eine Definition von
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen ersetzt. Nach
der neuen Definition sind rechnungslegungsbezogene
Schätzungen "monetäre Beträge im Abschluss,
die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind".
Unternehmen entwickeln rechnungslegungsbezogene
Schätzungen, wenn die Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden erfordern, dass Posten im Abschluss auf
eine Art und Weise bewertet werden, die eine
Bewertungsunsicherheit beinhaltet. Die Änderung einer
rechnungslegungsbezogenen Schätzung, die aus neuen
Informationen oder neuen Entwicklungen resultiert, stellt
keine Korrektur eines Fehlers dar.
scrollen
Die Änderung an IAS 12 engt den Anwendungsbereich
der Ausnahmeregelung (sog. initial recognition exemption),
nach der im Zeitpunkt des Zugangs eines Vermögenswerts
oder einer Schuld keine aktiven oder passiven latenten
Steuern anzusetzen sind, ein. Entstehen bei einer
Transaktion gleichzeitig abzugsfähige und zu
versteuernde temporäre Differenzen in gleicher
Höhe, fallen diese nicht mehr unter die
Ausnahmeregelung, sodass aktive und passive latente Steuern
zu bilden sind.
Die geänderten Bilanzierungsstandards hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der
Aareal Bank Gruppe.
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung(1) Zinsüberschussscrollen
Der Zinsüberschuss lag mit 462 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen sowie des gestiegenen Zinsniveaus in
Verbindung mit dem weiterhin hohen Einlagenvolumen deutlich
über dem Vorjahreswert (330 Mio. €).
(2) Risikovorsorgescrollen
Die Risikovorsorge betrug 160 Mio. € (Vorjahr: 107
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien. Der im ersten Quartal hierfür
gebildete Management-Overlay wurde im zweiten Quartal
aufgelöst. Enthalten ist auch die angekündigte
Risikovorsorgezuführung von rund 60 Mio. €
für einen forcierten NPL-Abbau. Das verbliebene, als
NPL klassifizierte Russland-Exposure von 217 Mio. €
wurde mittlerweile abgebaut.
Wir verweisen auch auf unsere Anhangangabe (11).
(3) Provisionsüberschussscrollen
Der Provisionsüberschuss konnte sowohl durch
höhere Provisionserträge des Segments Banking
& Digital Solutions als auch durch die Aareon wie
geplant auf 149 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 132
Mio. €).
(4) Abgangsergebnisscrollen
Das Abgangsergebnis von 12 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus Erträgen im
Treasuryportfolio. Im Vorjahr waren es im Wesentlichen
positive marktbedingte Effekte aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen gewesen.
(5) Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvplscrollen
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl resultierte im
Wesentlichen aus kreditrisikoinduzierten
Bewertungsverlusten von ausgefallenen Immobiliendarlehen
insbesondere in den USA. Im Vorjahr hatte es einen
positiven Bewertungseffekt aus den marktseitigen
Entwicklungen in Derivaten zur Währungs- und
Zinssicherung infolge der hohen Marktdynamik gegeben.
(6) Ergebnis aus Sicherungszusammenhängenscrollen
(7) Verwaltungsaufwandscrollen
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich einerseits
aufgrund des starken Wachstums der Aareon und andererseits
aufgrund der Effizienzsteigerungsmaßnahmen der Aareon
(rund 55 Mio. €) auf 342 Mio. € (Vorjahr: 295
Mio. €).
(8) Sonstiges betriebliches Ergebnisscrollen
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 7 Mio. €
(Vorjahr: 0 Mio. €) und enthielt
Rückstellungsauflösungen.
(9) Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Stammaktie errechnet sich, indem das den
Stammaktionären der Aareal Bank AG zugeordnete
Ergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der im
Geschäftsjahr ausstehenden Stammaktien (59.857.221
Stück) dividiert wird. Das Ergebnis je Stammaktie
unverwässert entspricht dem verwässerten Ergebnis
je Stammaktie.
Das Ergebnis je AT1-Anteil errechnet sich, indem das den
AT1-Investoren zugeordnete Ergebnis durch den gewichteten
Durchschnitt der im Geschäftsjahr ausstehenden Anteile
bezogen auf 3 € (rechnerisch 100.000.000 Anteile)
dividiert wird. Das Ergebnis je AT1-Anteil
unverwässert entspricht dem verwässerten Ergebnis
je AT1-Anteil.
Erläuterungen zur Bilanz(10) Finanzielle Vermögenswerte acscrollen
(11) Risikovorsorgebestand acscrollen
Die Risikovorsorge auf finanzielle Vermögenswerte
ac entfällt auf Forderungen aus Krediten, auf Geld-
und Kapitalmarktforderungen sowie auf Forderungen sonstiges
Geschäft - im Wesentlichen auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden. Ein Großteil der
Inanspruchnahmen entfällt auf unser im Abbau
befindlichen Russland-Exposure von 217 Mio. €.
scrollen
(12) Finanzielle Vermögenswerte fvociscrollen
(13) Finanzielle Vermögenswerte fvplscrollen
(14) Zur Veräußerung gehaltene langfristige VermögenswerteBei unserem im Abbau befindlichen Russland-Exposure von
217 Mio. € waren zum 30. Juni 2023 die Kriterien "als
zur Veräußerung gehalten" erfüllt. Darin
enthalten ist eine Risikovorsorgezuführung von rund 35
Mio. €. Das Immobiliendarlehen wurde mittlerweile
abgebaut. Darüber hinaus waren die Kriterien bei zwei
italienischen Immobiliendarlehen von insgesamt 73 Mio.
€ und einer Risikovorsorgezuführung von insgesamt
8 Mio. € erfüllt.
(15) Immaterielle Vermögenswertescrollen
Die Erhöhung des Geschäfts- oder Firmenwerts
geht im Wesentlichen auf den Erwerb von Embrace
zurück, die der CGU Aareon Niederlande zugeordnet
wurde. Nach einer Neuausrichtung des Produktportfolios der
Aareon-Aktivitäten in UK ist die CGU SMB UK in der CGU
Aareon UK aufgegangen. Für den Geschäfts- oder
Firmenwert ergab sich ein Wertminderungsbedarf von 5 Mio.
€. Weiterer Wertminderungsbedarf ergab sich nicht.
(16) Sachanlagenscrollen
(17) Sonstige Aktivascrollen
(18) Finanzielle Verbindlichkeiten acscrollen
(19) Finanzielle Verbindlichkeiten fvplscrollen
(20) Rückstellungenscrollen
Änderungen des Rechnungszinses für Pensionen
erfordern eine Neubewertung des Verpflichtungsumfangs, die
erfolgsneutral direkt im Sonstigen Ergebnis in dem Posten
Veränderung der Rücklage aus
leistungsorientierten Plänen erfasst wird. Der
Rechnungszins zum 30. Juni 2023 betrug 3,57 % (31. Dezember
2022: 3,68 %). Durch eine Erhöhung der Ausfinanzierung
um 72 Mio. € haben sich die
Pensionsrückstellungen weiter auf 94 Mio. € zum
30. Juni 2023 (31. Dezember 2022: 158 Mio. €)
reduziert.
(21) Sonstige Passivascrollen
(22) Eigenkapitalscrollen
In den Rücklagen aus Bewertung von
Fremdkapitalinstrumenten fvoci sind 1 Mio. €
Risikovorsorgebestand enthalten (Vorjahr: 1 Mio. €).
Eigene AktienIn der Berichtsperiode befanden sich keine eigenen
Aktien im Bestand.
AusschüttungIm Einklang mit der Strategie plant die Aareal Bank im
Jahr 2023 keine Dividendenzahlung für das
Geschäftsjahr 2022.
Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den
sich nach handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) ergebenden
Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von
insgesamt 61.054.365,42 € auf neue Rechnung
vorzutragen.
Darüber hinaus hat der Vorstand in
Übereinstimmung mit den Anleihebedingungen am 30.
April 2023 eine Ausschüttung auf die AT1-Instrumente
beschlossen.
In der Konzernbilanz der Aareal Bank Gruppe führt
eine Ausschüttung auf die AT1-Anleihe zur Reduzierung
des Postens Gewinnrücklage innerhalb des
Konzerneigenkapitals.
Erläuterungen zu FinanzinstrumentenHinsichtlich des in der Aareal Bank Gruppe etablierten
Systems zur konzernweiten Messung, Limitierung und
Steuerung von Risiken verweisen wir auf unsere
Ausführungen im Risikobericht als Teil des
Konzernzwischenlageberichts. Die Angaben gemäß
IFRS 7 zur Beschreibung und zum Umfang der aus
Finanzinstrumenten resultierenden Risiken erfolgen
teilweise ebenfalls im Risikobericht.
(23) Ermittlung des Fair ValueDie Ermittlung des Fair Value ist übergreifend
für Finanzinstrumente und für nicht finanzielle
Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten im IFRS 13
geregelt. Gemäß IFRS 13.9 ist der Fair Value der
Preis, zu dem unter aktuellen Marktbedingungen am
Bewertungsstichtag in einem geordneten
Geschäftsvorfall ein Vermögenswert verkauft oder
eine Schuld übertragen werden kann. Zur Ermittlung des
Fair Value ist der Hauptmarkt für den
Vermögenswert oder die Schuld zu betrachten oder,
falls ein solcher nicht vorliegt, der für den
Vermögenswert oder die Schuld vorteilhafteste Markt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, ob die Aareal Bank
am Bewertungsstichtag eine Transaktion für den
betreffenden Vermögenswert oder die Schuld zu dem
Preis in diesem Markt abschließen kann. Der
Hauptmarkt ist der Markt mit dem größten Volumen
und der höchsten Handelsaktivität, zu dem die
Aareal Bank Zugang hat. Der vorteilhafteste Markt ist der
Markt, an dem der Betrag für den Verkauf eines
Vermögenswerts maximiert bzw. der Betrag für die
Übertragung einer Verbindlichkeit minimiert
würde.
Fair Value-HierarchieDer Fair Value-Ermittlung liegt die Fair
Value-Hierarchie gemäß IFRS 13.72ff. zugrunde,
anhand der die einbezogenen Bewertungsparameter
gemäß ihrer Marktnähe und Objektivität
jeweils in unterschiedliche Hierarchiestufen eingeteilt
werden. Der Fair Value von Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten wird der Stufe 1 der Fair
Value-Hierarchie zugeordnet, wenn er anhand von
qualifizierten Preisen auf aktiven Märkten für
identische Vermögenswerte oder Schulden, die
unverändert übernommen werden, bestimmt wird.
Fair Values, die mithilfe von Eingangsparametern bestimmt
werden, die direkt oder indirekt auf beobachtbaren
Marktdaten beruhen, aber keine qualifizierten Preise der
Stufe 1 darstellen, sind der Stufe 2 der Hierarchie
zugeordnet. Fair Values, die mithilfe von
Bewertungstechniken bestimmt werden, bei denen ein oder
mehrere wesentliche Eingangsparameter nicht auf
beobachtbaren Marktdaten beruhen, sind der Hierarchiestufe
3 zugeordnet. Die Schätzunsicherheiten hinsichtlich
der Fair Value-Bewertung nehmen in den einzelnen Stufen zu.
BewertungsmethodenDie in den Forderungen aus Krediten enthaltenen
Immobilien- und Kommunaldarlehen werden für Zwecke der
Fair Value-Ermittlung unter Anwendung der
Discounted-Cashflow-Methode bewertet. Die Abzinsung der
zukünftigen Cashflows eines Geschäfts erfolgt mit
geschäftsspezifischen risikoadjustierten
Zinssätzen. Diese werden ausgehend von einem
quasi-risikolosen laufzeitabhängigen Marktzinssatz je
Währung unter Berücksichtigung von
Aufschlägen für kontrahentenspezifische Risiken
sowie Kosten eines Kredits ermittelt. Bei festverzinslichen
Darlehen werden die vertraglich vereinbarten
Zahlungsströme als zukünftige Cashflows
angesetzt. Die zukünftigen Cashflows für variabel
verzinsliche Darlehen werden mit Verwendung der
zukünftigen Forward-Zinssätze unter
Berücksichtigung des jeweiligen
Kundenkonditions-Spreads erzeugt. Bei ausgefallenen
Darlehen werden die zukünftigen Cashflows um die
erwarteten Verluste reduziert.
Schuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen, für
die kein aktueller Marktpreis in einem aktiven Markt
verfügbar ist, werden über eine Analyse der
zukünftigen Zahlungen nach einem Ertragswertverfahren
bewertet, dessen Input-Parameter soweit möglich auf
beobachtbaren Marktdaten beruhen. Dazu gehört die
Discounted-Cashflow-Methode, mit deren Hilfe der Barwert
der vertraglichen Cashflows bis zum erwarteten Laufzeitende
ermittelt wird. Die Barwertermittlung basiert auf der
für den jeweils relevanten Markt gültigen
Benchmark-Kurve unter Berücksichtigung von
Bonitäts- und Liquiditätsaufschlägen. Bei
optionalen Geschäftsbestandteilen werden das jeweilige
marktübliche Black/Scholes-Modell oder numerische
Verfahren angewendet.
Bei nicht notierten Finanzinvestitionen in
Eigenkapitalinstrumente können auch die
Anschaffungskosten die beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts sein. Ihre Werthaltigkeit wird
regelmäßig überprüft.
Der Fair Value von OTC-Derivaten wird auf Basis von
branchenüblichen Standardbewertungsmodellen wie der
Barwertmethode oder Optionspreismodellen bestimmt. Dabei
werden Eingangsparameter aktiver Märkte wie
Zinssätze, Zinskurven und Credit Spreads verwendet.
Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften
wird grundsätzlich auf Basis aktueller Terminkurse
bestimmt, die an aktiven Märkten quotiert sind. Da die
Derivate Gegenstand von hochwirksamen
Sicherheitenvereinbarungen sind (Credit Support Annex zum
ISDA Master Agreement und Besicherungsanhang zum Deutschen
Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte), die
jeweils einem Besicherungsrahmenvertrag unterliegen, kann
auf Bewertungsanpassungen für ein potenzielles
Kreditrisiko des Kontrahenten bzw. des eigenen
Kontrahentenausfallrisikos (CVA und DVA) aus
Wesentlichkeitsgründen verzichtet werden. Die Bank
verwendet für die Bewertung von barbesicherten
Derivaten die Overnight-Interest-Rate-Swap-Kurve
(OIS-Kurve).
Für die Barreserve, sonstige Forderungen aus
Krediten sowie kurzfristige Geldmarktforderungen und
-verbindlichkeiten stellen die fortgeführten
Anschaffungskosten eine angemessene Schätzung des Fair
Value dar.
(24) Fair Value-Hierarchie gemäß IFRS 13Die Buchwerte der von der Aareal Bank Gruppe gehaltenen
Finanzinstrumente, die mit dem Fair Value in der Bilanz
ausgewiesen werden, werden in der folgenden Tabelle
entsprechend der dreistufigen Fair Value-Hierarchie
gemäß IFRS 13.72 ff. dargestellt. Die
Darstellung erfolgt je Klasse von Finanzinstrument:
30. Juni 2023scrollen
31. Dezember 2022scrollen
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2023 wechselten 34 Mio. € finanzielle
Vermögenswerte ac aus Stufe 1 in Stufe 2 und 1.783
Mio. € finanzielle Vermögenswerte ac aus Stufe 2
in Stufe 1. Darüber hinaus wechselten 1.705 Mio.
€ finanzielle Verbindlichkeiten ac aus Stufe 2 in
Stufe 1.
Die Fair Values von in der Bilanz zum Fair Value
ausgewiesenen Forderungen aus Krediten, deren Bewertung in
der Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingruppiert ist,
haben sich vom Anfang bis zum Ende der Berichtsperiode
folgendermaßen entwickelt:
Forderungen aus Krediten fvplscrollen
Von dem Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten
fvpl entfallen -40 Mio. € auf im Bestand befindliche
Finanzinstrumente (Vorjahr: -20 Mio. €).
Wesentlicher nicht am Markt beobachtbarer
Input-Parameter dieser Forderungen aus Krediten fvpl sind
die Aufschläge für kontrahentenspezifische
R'siken. Eine Erhöhung/Verringerung um 1 % würde
bei den nicht ausgefallenen Krediten zu einer
Verringerung/Erhö-hung des Fair Value von rund 4 Mio.
€ (Vorjahr: rund 6 Mio. €) führen.
(25) Vergleich von Buchwerten und Fair Values der FinanzinstrumenteDie Fair Values der Finanzinstrumente werden in der
nachstehenden Tabelle mit ihren Buchwerten nach
Risikovorsorge gegenübergestellt. Die Darstellung
erfolgt je Klasse von Finanzinstrument:
scrollen
1) Inklusive "Zur Veräußerung
gehaltene langfristige Vermögenswerte"
Segmentberichterstattung(26) Segmentergebnissescrollen
scrollen
Die erfassten Provisionserträge
1) aus Verträgen mit Kunden
(Umsatzerlöse i. S. d. IFRS 15) gliedern sich wie
folgt auf die Segmente auf:
scrollen
scrollen
Sonstige Erläuterungen(27) Eventualverbindlichkeiten und Kreditzusagenscrollen
(28) BeschäftigteDie Zahl der Beschäftigten im Aareal Bank Konzern
stellt sich wie folgt dar:
scrollen
(29) Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen gemäß IAS 24Im Berichtszeitraum gab es Geschäftsvorfälle
mit nahestehenden Personen und Unternehmen. Von einer
nahestehenden Person des Aufsichtsrats wurden Aktien in
Höhe von 38 Tsd. € im Rahmen der Übernahme
der Aareal Bank durch die Atlantic BidCo GmbH verkauft. Die
Atlantic BidCo GmbH wird künftig in den
Konzernabschluss der Atlantic Lux Holdco Sarl. einbezogen
werden. Darüber hinaus wurden von einem Vorstand,
einem Aufsichtsrat und einem nahestehenden Unternehmen
eines Aufsichtsrats Schuldtitel in Höhe von insgesamt
1,2 Mio. € marktüblich gekauft.
(30) Ereignisse nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode (Nachtragsbericht)Nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode ergaben sich
keine wesentlichen Sachverhalte, über die an dieser
Stelle zu berichten wäre.
(31) Organe der Aareal Bank AGAufsichtsratProf. Dr. Hermann Wagner
1) 2) 3) 4)
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Barbara Knoflach
1) 4) 5)
Stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats
Ehem. Global Head der BNP Paribas Real Estate Investment
Management und Deputy Chief Executive Officer der BNP
Paribas Real Estate S.A.
Klaus Novatius
1) 2) 6)
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Aareal Bank AG
Sylwia Bach
5) 6)
(seit 16. März 2023)
Aareon Deutschland GmbH
Henning Giesecke
2) 3) 4)
Ehem. Chief Risk Officer der UniCredit S.p.A. und
UniCredit Bank AG
Denis Hall
2) 4) 5)
Ehem. Chief Risk Officer Global Consumer Banking der GE
Capital EMEA
Thomas Hawel
5) 6)
(bis 15. März 2023)
Aareon Deutschland GmbH
Petra Heinemann-Specht
2) 3) 4) 6)
Aareal Bank AG
Jan Lehmann
5) 6)
Aareon Deutschland GmbH
Hans-Hermann Lotter
1) 2) 3)
Selbstständiger Berater für
Private-Equity-Beteiligungen, Fusionen, Übernahmen und
Umstrukturierungen sowie Geschäftsführer der
Atlantic BidCo GmbH
Marika Lulay
1) 5)
Vorsitzende des Technologie- und Innovationsausschusses
Chief Executive Officer und geschäftsführende
Direktorin der GFT Technologies SE
Sylvia Seignette
3) 4)
Vorsitzende des Risikoausschusses
Ehem. CEO Deutschland/Österreich Crédit
Agricole CIB (ehem. Calyon)
José Sevilla Álvarez
1) 3) 5)
Ehem. Chief Executive Officer der Bankia S.A.
VorstandJochen Klösges
Vorsitzender des Vorstands
Nina Babic
Vorstandsmitglied
Marc Heß
Vorstandsmitglied
Christof Winkelmann
Vorstandsmitglied
1) Mitglied des Präsidial- und
Nominierungsausschusses
2) Mitglied des
Vergütungskontrollausschusses
3) Mitglied des Prüfungsausschusses
4) Mitglied des Risikoausschusses
5) Mitglied des Technologie- und
Innovationsausschusses
6) Von den Arbeitnehmern gewählt
Versicherung der gesetzlichen VertreterNach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Wiesbaden, den 1. August 2023
Der Vorstand
scrollen
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtWir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss
zum 30. Juni 2023 - bestehend aus Bilanz zum 30. Juni 2023,
Gesamtergebnisrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung
- verkürzt - sowie dem Anhang - verkürzt - und
den Konzernzwischenlagebericht für die Zeit vom 1.
Januar bis 30. Juni 2023 der Aareal Bank AG, Wiesbaden,
einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die
Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses
entsprechend IAS 34 "Zwischenberichterstattung" und des
Konzernzwischenlageberichts entsprechend den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften liegt
in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen
nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
aufgestellt worden ist. Eine prüferische Durchsicht
beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von
Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische
Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine
Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir
auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
aufgestellt worden ist.
Frankfurt am Main, den 4. August 2023
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
scrollen
AdressenZentrale WiesbadenAareal Bank AG
Strukturierte ImmobilienfinanzierungenDublin
Istanbul
34335 Akatlar-Istanbul, Türkei
London
Moskau
New York
Paris
Rom
Singapur
Stockholm
Warschau
Wiesbaden
Aareal Estate AG
Banking & Digital SolutionsAareal Bank AG
Banking & Digital Solutions
Banking & Digital Solutions
Banking & Digital Solutions
Aareal First Financial
collect Artificial
Deutsche Bau- und Grundstücks-Aktiengesellschaft
plusForta GmbH
AareonAareon AG
Finanzkalenderscrollen
ImpressumInhalt:
Aareal Bank AG, Group Communications
Layout/Design:
S/COMPANY • Die Markenagentur GmbH, Fulda
Dieser Bericht ist auch in englischer Sprache
erhältlich.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||