Aareal Bank AGWiesbadenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024Wesentliche Kennzahlenscrollen
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Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden
Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von
Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.
Hinweis: In diesem Geschäftsbericht wird entweder
die Doppelnennung oder das generische Maskulinum verwendet.
KonzernzwischenlageberichtWirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenVor dem Hintergrund eines anspruchsvollen Umfelds und
konjunktureller Belastungsfaktoren entwickelte sich die
Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2024 uneinheitlich,
verzeichnete jedoch ein anhaltendes Wachstum. So erholte
sich in der Eurozone und in Großbritannien die
Wirtschaftsleistung nach einer schwachen Dynamik im Jahr
2023 wieder etwas, während in den USA das zuvor
kräftige Wachstum nachließ, jedoch weiterhin das
europäische Niveau übertraf. Weiterhin blieben
geopolitische Spannungen und Risiken, deutlich sichtbar
anhand des Kriegs in der Ukraine und der kriegerischen
Auseinandersetzungen im Nahen Osten, präsent. Obwohl
große Zentralbanken ihre Geldpolitik restriktiv
hielten, stockte in vielen Volkswirtschaften der
Disinflationsprozess seit Jahresbeginn. Dies traf
insbesondere auf den Dienstleistungssektor zu, wo der
Preisdruck durch Lohnentwicklungen hoch blieb. Während
noch zu Jahresbeginn von vielen Marktakteuren zeitnahe und
zügige Leitzinssenkungen erwartet wurden, verschoben
sich diese Erwartungen insbesondere für die USA
angesichts positiver Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten im
weiteren Verlauf des Halbjahres. In diesem Umfeld blieben
Zinsen und Renditen an den Kapitalmärkten erhöht.
KonjunkturIn der Eurozone konnte das reale Bruttoinlandsprodukt im
ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 %
zulegen, gefolgt von weiteren 0,3 % Wachstum im zweiten
Quartal. In Summe lag die Wirtschaftsleistung im ersten
Halbjahr 2024 um 0,5 % höher als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Weiterhin zeigte sich innerhalb der
Eurozone eine starke Heterogenität beim Wachstum
aufgrund der unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen und
damit der jeweiligen Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes,
des Dienstleistungssektors und des Außenhandels. In
den größten Euroländern wurde im ersten
Halbjahr der stärkste Anstieg der Wirtschaftsleistung
in Spanien mit 2,5 %, gefolgt von Frankreich mit 1,0 % und
Italien mit 0,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum
verzeichnet. In Deutschland hingegen schrumpfte die
Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um
0,1 %.
Ausgewählte Länder der Europäischen
Union, die nicht der Eurozone angehören, zeigten
ebenso Unterschiede in den konjunkturellen Entwicklungen.
So erhöhte sich die reale Wirtschaftsleistung in
Tschechien um 0,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum,
in Schweden um 0,7 % und in Polen um 2,0 %.
Ebenso wie die Eurozone verzeichnete auch
Großbritannien ein leicht positives Wachstum. Zum
Ende des ersten Halbjahres lag das reale
Bruttoinlandsprodukt um 0,6 % höher als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Besonders das
Verarbeitende Gewerbe zeigte eine Belebung und auch der
zuvor lang schwächelnde Dienstleistungssektor legte
merklich zu.
In den USA stieg die Wirtschaftsleistung bis zur
Jahresmitte im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 2,9 %. Die robuste private
Binnennachfrage wurde maßgeblich von erneuten
Zuwächsen im privaten Konsum getragen, die auf das
hohe Beschäftigungswachstum und steigende
Realeinkommen zurückzuführen sind. Auch die
Bruttoanlageinvestitionen erhöhten sich trotz der
strikten Finanzierungsbedingungen spürbar. In Kanada
wurde ein geringeres Wirtschaftswachstum verzeichnet. Zum
Ende des ersten Halbjahres lag die Wirtschaftsleistung 0,3
% höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im ersten Halbjahr 2024 wurde das Wirtschaftswachstum in
Australien durch eine anhaltend straffe Geldpolitik
beeinträchtigt, was unter anderem den privaten Konsum
bremste. Gleichzeitig verzeichneten sowohl Importe als auch
Exporte einen spürbaren Anstieg. Insgesamt stieg die
Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr um 1,1 %
gegenüber der Vorjahresperiode.
Die Arbeitsmärkte in vielen Volkswirtschaften
zeichneten sich weiterhin durch niedrige Arbeitslosenquoten
und eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften aus, was
zu realen Einkommenszuwächsen und einer Steigerung des
privaten Konsums führte. In vielen Märkten lagen
die Arbeitslosenquoten weiter nahe oder auf historischen
Tiefständen. So betrug die Arbeitslosenquote in der
Eurozone am Ende des ersten Halbjahres 2024 6,4 % und in
den USA 4,1 %.
Finanz- und Kapitalmärkte, Geldpolitik und InflationAn den Finanzmärkten standen weiterhin erhöhte
Inflationsraten und die Fortführung der
geldpolitischen Straffung im Mittelpunkt der Betrachtung.
Während noch zu Beginn des Jahres die Erwartung
früher und zügiger Leitzinssenkungen
vorherrschte, rückten Marktteilnehmer angesichts
verbesserter Konjunkturdaten insbesondere in den USA
schrittweise von dieser Meinung ab und verschoben ihre
Erwartungen an zukünftige Leitzinssenkungen. In diesem
Umfeld stiegen langfristige Zinssätze an, während
risikobehaftete Vermögenswerte von einem steigenden
Risikoappetit der Anleger und stabilen Ertragsentwicklungen
der Unternehmen profitierten.
Im ersten Halbjahr 2024 setzte die Europäische
Zentralbank (EZB) den eingeschlagenen Kurs der restriktiven
Geldpolitik fort, um eine Rückkehr der Inflation zu
ihrem mittelfristigen Zielwert von 2 % zu
gewährleisten. Nachdem die Leitzinsen neun Monate lang
unverändert blieben, hielt es der EZB-Rat im Juni
für angemessen, den Grad der geldpolitischen Straffung
zu reduzieren. Grundlage dafür war die beobachtete
Dynamik der zugrunde liegenden Inflation sowie eine
Aktualisierung der Beurteilung der Inflationsaussichten.
Somit reduzierten sich die Leitzinsen zum Ende des
Halbjahres auf ein Niveau von 4,25 %
(Hauptrefinanzierungssatz), 4,50 %
(Spitzenrefinanzierungssatz) und 3,75 % (Einlagezins). Der
EZB-Rat wiederholte, die Leitzinsen in Abhängigkeit
der Datenlage so lange wie erforderlich auf einem
restriktiven Niveau zu belassen. Die Bestände aus dem
Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (APP)
verringerten sich dabei weiter in einem maßvollen
Tempo. Während im ersten Halbjahr die
Rückzahlungen der im Rahmen des
Pandemie-Notfallankaufprogramms (PEPP) erworbenen
Wertpapiere noch vollumfänglich reinvestiert wurden,
werden die Reinvestitionen für das zweite Halbjahr
reduziert und zum Jahresende 2024 eingestellt. Ferner gilt,
dass das PEPP-Portfolio im zweiten Halbjahr um monatlich
7,5 Mrd. € reduziert werden soll. Weiterhin steht ein
Instrument zur Absicherung der Transmission (Transmission
Protection Instrument) zur Verfügung, um nach
Einschätzung der EZB ungerechtfertigten und
ungeordneten Marktdynamiken entgegenzuwirken.
Angesichts einer seit 2023 gesunkenen, aber weiterhin
über 2 % liegenden Inflation und eines anhaltend
starken Arbeitsmarkts hielt die US-amerikanische
Zentralbank (FED) entgegen der Erwartung vieler
Marktteilnehmer den Leitzins im ersten Halbjahr konstant
auf einem Korridor von 5,25 bis 5,50 %. Dazu teilte die FED
mit, dass eine Verringerung des Zielkorridors erst dann
für angemessen erachtet werde, wenn ein
größeres Vertrauen in eine nachhaltige
Entwicklung der Inflation in Richtung 2 % gewonnen wurde.
Außerdem betonte sie, dass sie bereit sei, die
geldpolitische Ausrichtung anzupassen, sollte das Auftreten
von Risiken die Erreichung der Ziele gefährden.
Weiterhin verringerte die FED ihren Bestand an
Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren,
reduzierte jedoch ab Juni das Tempo des Bestandsabbaus,
indem die monatliche Obergrenze für die
Rückführung von Staatsanleihen auf 25 Mrd. USD
gesenkt wurde.
Auch die Bank of England (BoE) hielt im ersten Halbjahr
2024 an ihrem restriktiven geldpolitischen Kurs fest und
beließ den Leitzins unverändert auf einem Niveau
von 5,25 %. Die BoE betonte die Notwendigkeit einer
anhaltend restriktiven Geldpolitik, um die Inflation
nachhaltig auf das Ziel von 2 % zurückzuführen.
Diese Strategie wurde bereits seit letztem Herbst
kommuniziert und verfolgt, um das Risiko einer über
dem Ziel liegenden Inflation zu minimieren. Ferner wurde
der Bestand an Staatsanleihen wie angekündigt
reduziert und ab April keine Unternehmensanleihen mehr
gehalten.
Weitere wichtige Zentralbanken hielten ebenfalls ihre
Leitzinsen auf restriktivem Niveau, reduzierten jedoch
teilweise ihre Höhe. So behielt die Bank of Canada im
ersten Halbjahr ihren Zinssatz bis Juni bei 5,00 % und
senkte ihn dann auf 4,75 %. Die Riksbank in Schweden senkte
bereits im Mai ihren Zinssatz auf 3,75 % und die Schweizer
Notenbank gleich zweimal auf 1,25 %. Währenddessen
hielt die Reserve Bank of Australia ihren Zinssatz konstant
bei 4,35 %.
Die kurzfristigen Zinsen
1) am Ende des ersten Halbjahres 2024 lagen im
Euroraum für den US-Dollar und die Schwedische Krone
unter dem Niveau des Jahresendes 2023, während sie
für das Britische Pfund und den Australischen Dollar
stabil blieben bzw. marginal angestiegen sind. Bei den
langfristigen Zinsen
2) zeigte sich ein einheitliches Bild mit einem
Anstieg des Niveaus. Den höchsten Anstieg
verzeichneten dabei die Zinsen für das Britische Pfund
mit bis zu 60 Basispunkten gegenüber dem Jahresbeginn.
Auch für die Kursentwicklung von Staatsanleihen mit
zehnjähriger Laufzeit war ein einheitliches Bild zu
erkennen, bei dem Anstiege der Renditen festzustellen
waren.
Im ersten Halbjahr 2024 führten unterschiedliche
wirtschaftliche Bedingungen zu divergierenden
Inflationsentwicklungen, wobei teilweise die von den
jeweiligen Zentralbanken festgelegten Zielraten deutlich
überschritten wurden. Im Euroraum fiel die
Inflationsrate zu Beginn des Jahres leicht und
stabilisierte sich anschließend, wobei die
Kerninflation etwas stärker zurückging. Dieser
Rückgang wurde durch eine schwächere
Wareninflation und nachlassende Preissteigerungen bei
Dienstleistungen verursacht. Im Gegensatz dazu blieb die
Gesamtinflation in den USA aufgrund einer robusten
Wirtschaft auf einem höheren Niveau und konnte den
Abwärtstrend aus dem Jahr 2023 nicht fortsetzen. Dies
war unter anderem auf steigende Wohnkosten und eine
weiterhin ausgeprägte Inflationsdynamik im
Dienstleistungssektor zurückzuführen, die durch
die positive Lage am Arbeitsmarkt verstärkt wurde.
Während sogar eine leichte Deflation bei den
Warenpreisen zu beobachten war, trieben starke
Beschäftigungszuwächse und eine niedrige
Arbeitslosenquote die Nachfrage und somit auch die Preise
von Dienstleistungen weiter an. Zum Halbjahresende lag die
Inflationsrate in der Eurozone bei 2,5 % im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum, in den USA bei 3,0 % und in
Großbritannien bei 2,0 %.
1) Gemessen an den 3-Monats-Zinsen Euribor, SOFR
oder vergleichbar in Währung
2) Gemessen an Swaps in jeweiliger Währung
Regulatorisches UmfeldDas Umfeld für Kreditinstitute ist weiterhin durch
eine hohe Dynamik der regulatorischen Anforderungen und
Änderungen in der Bankenaufsicht geprägt. Hierzu
zählt insbesondere das sog. Bankenpaket, das die
Implementierung der durch den Baseler Ausschuss (BCBS)
beschlossenen Finalisierung von Basel III in EU-Recht
vorsieht (sog. Basel IV). Die finale Verordnung ("CRR III")
und die Richtlinie ("CRD VI") des Bankenpakets wurden am
19. Juni 2024 im Amtsblatt der EU veröffentlicht und
traten zum 9. Juli 2024 in Kraft. Parallel hierzu arbeitet
die EBA in 2024 gemäß ihrer Roadmap an der
Umsetzung der ihr erteilten Mandate zur Erstellung von
technischen Standards, durch die die Regelungen weiter
ausgestaltet und konkretisiert werden. Der
Erstanwendungszeitpunkt der für die Bank relevantesten
Neuregelungen ist der 1. Januar 2025 und damit zwei Jahre
später als ursprünglich vom BCBS vorgesehen.
Ergänzt wird das bisherige CoRep-Meldewesen durch
ein neues Meldewesen zum Zinsänderungsrisiko im
Anlagebuch. Erstmalig sind diese Meldeanforderungen
für den Stichtag 30. September 2024 zu erfüllen.
Im Rahmen von Ad-hoc-Meldungen wurden diese
Meldeanforderungen seitens der Aufsicht für die
Meldestichtage 31. Dezember 2023, 31. März 2024 und
30. Juni 2024 vorgezogen.
Am 29. Mai 2024 hat die BaFin die finale Fassung der
achten MaRisk-Novelle zur Umsetzung der EBA-Leitlinien
für das Management von Zinsänderungsrisiken und
Kreditspreadrisiken veröffentlicht. Für die
Implementierung der Änderungen, die neue Anforderungen
mit sich bringen, gilt eine Übergangsfrist bis zum 31.
Dezember 2024.
Zudem gibt es verschiedene neue Anforderungen sowohl von
nationalen wie europäischen Regulatoren u.a. im
Zusammenhang mit IT-/Informationssicherheitsrisiken oder
bei der Prävention von
Geldwäsche/Terrorismusfinanzierung und
Steuerhinterziehung. Darüber hinaus sehen Politik und
Bankenaufsicht die Notwendigkeit, den
Nachhaltigkeitsgedanken stärker in der Gesellschaft
und darüber hinaus als regulatorische Anforderung in
der Wirtschaft zu verankern. In der EU wurde hierzu eine
einheitliche Taxonomie eingeführt, die die Grundlage
für die Klassifikation von Wirtschaftstätigkeiten
im Hinblick auf Nachhaltigkeitsziele bildet. Die Taxonomie
bildet dabei die Grundlage für eine Vielzahl von
Veröffentlichungspflichten für Unternehmen der
Finanzbranche und für Nicht-Finanzunternehmen.
Darüber hinaus werden die Offenlegungsanforderungen
durch die Erstanwendung der CSRD (Corporate Sustainability
Reporting Directive) für das Geschäftsjahr 2024
weiter steigen. Auch bei der im Rahmen der CRR II-Umsetzung
für große kapitalmarktorientierte Institute
eingeführten Verpflichtung zur halbjährlichen
Aufnahme von qualitativen und quantitativen Informationen
zu ESG-Risiken in den Offenlegungsbericht steigt die Zahl
der zu veröffentlichenden Datenpunkte in 2024 weiter
an.
Durch den Supervisory Review and Evaluation Process
(SREP) stellt die EZB ein einheitliches Vorgehen bei der
aufsichtlichen Bewertung von Banken in der Säule 2
sicher. Im Rahmen des SREP erfolgen eine
Geschäftsmodellanalyse und eine Beurteilung der
Governance sowie der Kapital- und Liquiditätsrisiken.
Die Ergebnisse der einzelnen Bereiche werden in einem
Score-Wert zusammengefasst. Daraus leitet die EZB
aufsichtliche Maßnahmen zum Vorhalten
zusätzlichen Eigenkapitals und/oder zusätzlicher
Liquiditätspuffer ab.
Zur Modernisierung des EU-Systems für die
Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismusfinanzierung hat die EU ein Maßnahmenpaket
verabschiedet. Neben einer neuen EU-Verordnung und der
Überarbeitung der aktuellen EU-Richtlinien sieht es
die Gründung einer neuen europäischen
Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und
der Terrorismusfinanzierung vor, die bis 2025 aufgebaut
wird. Die Gründung der Behörde sowie deren
grundsätzliche Verantwortlichkeiten wurden bereits im
Dezember 2023 final entschieden, die anderen Bestandteile
des Pakets wurden per 19. Juni 2024 im Amtsblatt der EU
veröffentlicht und beinhalten i.d.R. eine
Umsetzungsfrist von drei Jahren, teilweise kürzer, da
die zu gründende Behörde detaillierende Standards
veröffentlichen soll. Der sich für die Bank
ergebende Anpassungsbedarf wird zurzeit analysiert und
innerhalb der relevanten Umsetzungsfristen bearbeitet.
Branchen- und GeschäftsentwicklungSegment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenIm ersten Halbjahr 2024 wurden die Transaktionen von
Gewerbeimmobilien weiterhin stark von restriktiveren
Kreditvergabestandards und erhöhten Kapitalkosten
beeinflusst. Nach wie vor belasten die allgemein gesunkene
Liquidität im Immobilienmarkt und Unsicherheiten
bezüglich der zwar einsetzenden, aber nur langsamen
konjunkturellen Erholung in vielen Volkswirtschaften den
Markt. Die anhaltende Divergenz in der Preisvorstellung
zwischen Käufern und Verkäufern sowie das
weiterhin erhöhte Zinsniveau stellen insgesamt die
bedeutendsten Hemmnisse für die
Geschäftstätigkeit dar. Diese Entwicklung
spiegelt die anhaltende Herausforderung wider, den Markt
nach der Phase der niedrigen Zinsen, die den Immobilienboom
nach der globalen Finanzkrise begünstigt haben, zu
stabilisieren.
Im ersten Halbjahr lag das globale Transaktionsvolumen
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 11 % niedriger,
jedoch deutete sich eine Bodenbildung der
rückläufigen Transaktionsaktivität an. Dabei
waren zwischen den Regionen nur geringe Unterschiede in der
relativen Entwicklung zu beobachten. Während sich das
Volumen in Europa um 8 % reduzierte, war die
rückläufige Tendenz im asiatisch-pazifischen Raum
und in Nordamerika mit 11 % bzw. 14 % nur geringfügig
stärker. Bezogen auf Objektarten konnten
Hotelimmobilien weltweit an Volumen gewinnen, während
Büro-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien weniger
stark transferiert wurden.
Investoren zeigten insgesamt eine Zurückhaltung,
begleitet von einer weiterhin erschwerten Preisfindung.
Über viele Märkte und Objektarten hinweg waren
erneute Erhöhungen der Transaktionsrenditen zu
beobachten, wobei die Anstiege sowohl quantitativ als auch
in Bezug auf die Anzahl der Märkte, in denen sie
beobachtet wurden, deutlich niedriger ausfielen als noch im
Vorjahreszeitraum. Entsprechend bestand in diesen
Märkten weiterhin Druck auf die Bewertung von
Gewerbeimmobilien, wobei sich je nach Markt und Objektart
eine Bodenbildung abzeichnete oder bereits erreicht wurde.
Von einer stärkeren Zurückhaltung der Investoren
waren nach wie vor Büroimmobilien betroffen, was auf
die Umstellung auf hybride Arbeitsformen
zurückzuführen ist, die bei potenziellen
Käufern für Unsicherheit gesorgt hat. Die
laufende Korrektur bei Preisen und Werten bedeutet, dass
viele Eigentümer mit unrealisierten Verlusten
konfrontiert sind und kaum Anreize haben, ihre Objekte zu
veräußern, was die Preisfindung im Markt
erschwert. Das Interesse von Finanzierungsgebern
konzentrierte sich vor allem auf die Immobilienarten
Wohnen, Logistik, Lebensmittelgeschäfte sowie
Büroimmobilien in bevorzugten Lagen und mit gehobener
Qualität. Objekte mit guter Wiedervermietbarkeit und
nachhaltigen Merkmalen blieben weiterhin gefragt.
Die Aareal Bank generierte im ersten Halbjahr ein
Neugeschäft von 3,1 Mrd. €
1) (Vorjahr: 4,1 Mrd. €). Nach einem
verhaltenen Start entwickelte sich das Neugeschäft
insbesondere im zweiten Quartal dynamischer. Die
Erstkreditvergabe betrug insgesamt im ersten Halbjahr 1,8
Mrd. € (Vorjahr: 2,4 Mrd. €). Bis Ende Juni
wurden "grüne" Finanzierungen in Höhe von rund
0,9 Mrd. € abgeschlossen und das Bestandsvolumen
"grüner" Finanzierungen hat sich insgesamt um 1,1 Mrd.
€ auf rund 5,9 Mrd. € erhöht. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass Änderungen im
Bestandsvolumen auch daraus resultieren können, dass
einige Bestandskunden die notwendige
Verpflichtungserklärung und Zertifikate erstmalig
abgegeben haben oder dass anderen Finanzierungen der
"grüne" Status entzogen wurde. "Grüne"
Finanzierungen ("Green Loans") erfüllen die
Mindestanforderungen an die Energieeffizienz des sog.
"Aareal Green Finance Frameworks" und der Kunde
verpflichtet sich, diese Anforderungen während der
Kreditlaufzeit einzuhalten. Kriterien für die
Einstufung als grünes Gebäude sind die
EU-Taxonomiekriterien, ein überdurchschnittliches
Nachhaltigkeits-Rating von anerkannten Agenturen oder die
Einhaltung von Energieeffizienzkriterien.
1) Neugeschäft ohne
Privatkundengeschäft und Kommunalkreditgeschäft
der ehemaligen WestImmo
Mit rund 77 % befand sich der größte Anteil
des Neugeschäfts in Europa (Vorjahr: 62 %), gefolgt
von Nordamerika mit 23 % (Vorjahr: 37 %). Im
asiatisch-pazifischen Raum wurde im ersten Halbjahr 2024
kein Neugeschäft abgeschlossen (Vorjahr: 1 %).
1)
Bezüglich der Objektarten entfielen rund 37 % des
Neugeschäfts auf Büroimmobilien. Hotelimmobilien
kamen auf einen Anteil von 35 %, gefolgt von
Einzelhandelsimmobilien mit 14 %, Logistikimmobilien mit 9
% und Wohnimmobilien mit 5 %. In der Erstkreditvergabe
dominierten Büroimmobilien - auf Europa konzentriert -
mit 32 % und Hotelimmobilien mit 28 %, gefolgt von
Einzelhandels- und Logistikimmobilien mit jeweils 16 %.
Wohnimmobilien kamen auf einen Anteil von 8 % des
Geschäfts.
Neugeschäft¹⁾ 01.01. - 30.06.2024nach Regionen, in %
Gesamtvolumen: 3,1 Mrd. €
1) Neugeschäft ohne Privatkunden- sowie
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
EuropaIn Europa hat das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr
2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 8 %
abgenommen, innerhalb der Region zeigten sich dabei jedoch
deutliche Unterschiede. So waren Anstiege im Volumen in
Spanien, Italien und Polen festzustellen, während es
in Schweden, Deutschland und Frankreich zu Reduzierungen
kam. Ein stabiles Volumen war in Großbritannien zu
beobachten. Bezogen auf die Objektarten verzeichneten
Hotelimmobilien starke Zuwächse, während bei den
übrigen Objektarten Rückgänge festzustellen
waren.
Bei Büroimmobilien blieb die durchschnittliche
Miete im Spitzensegment im Verlauf des Halbjahres 2024
stabil. In einzelnen Teilmärkten, z.B. München
und London, wurden auch Steigerungen beobachtet. Die
Entwicklung der Leerstandsquoten zeigte sich uneinheitlich,
jedoch im Durchschnitt leicht ansteigend. Beispielsweise
stiegen die Leerstandsquoten in Stockholm sowie in allen
relevanten deutschen Metropolen mit Ausnahme von Berlin,
während sie in Rom abnahmen. Auch bei
Einzelhandelsimmobilien blieb das Mietniveau in den meisten
Märkten stabil. Dies galt sowohl für die Mieten
von Shoppingcentern als auch für die Mieten auf den
Haupteinkaufsstraßen. Im Gegensatz zu den
Entwicklungen der letzten Jahre stiegen die Spitzenmieten
für Logistikimmobilien nicht erneut deutlich an,
sondern blieben im Durchschnitt stabil. Einzelne
Teilmärkte verzeichneten jedoch weiterhin
stärkere Mietzuwächse und profitierten von einer
anhaltend hohen Nachfrage. Insgesamt waren weiterhin
niedrige, wenn auch steigende Leerstandsraten zu
beobachten.
Nach deutlichen Erhöhungen in den Vorjahren stieg
die durchschnittliche Spitzenrendite für
Büroimmobilien im ersten Halbjahr 2024 deutlich
langsamer an. In vielen Teilmärkten zeigten sie sich
sogar stabil, während in manchen französischen
und italienischen Städten weiterhin größere
Anstiege zu verzeichnen waren. Dieses Bild zeigte sich im
Wesentlichen ebenso in Sekundärlagen. Der ansteigende
Trend bei den durchschnittlichen Renditen für
Logistikimmobilien setzte sich ebenfalls fort. Allerdings
sind im Durchschnitt nur geringfügige Zunahmen
gegenüber dem Jahresbeginn und vielerorts stabile
Renditen zu beobachten. Abweichend davon ist das
Renditeniveau in einigen französischen und polnischen
Teilmärkten etwas stärker gestiegen.
Bei Einzelhandelsimmobilien blieben sowohl die
Spitzenrenditen von Shopping-Centern als auch von
Highstreet-Immobilien im europäischen Durchschnitt
stabil, was sich im Wesentlichen auch in Sekundärlagen
so zeigte. Anstiege waren dabei in Stockholm und Mailand
festzustellen.
Im ersten Halbjahr 2024 blieb die Reisetätigkeit in
Europa dynamisch, da das Wachstum des verfügbaren
Einkommens und steigende Konsumausgaben die Ausgaben
für Reisen unterstützten. Aktuelle Daten zeigen,
dass längere Reisen unternommen wurden, insbesondere
internationale Reisen im Rahmen des "Slow Travel"-Trends,
bei dem weniger, dafür aber längere Aufenthalte
und höhere Ausgaben pro Reise im Vordergrund stehen.
Der Hotelsektor wurde weiterhin durch eine
Personalknappheit belastet, während die steigende
Geschäftsreisetätigkeit unterstützend
wirkte. In fast allen europäischen Ländern
übertrafen die Übernachtungszahlen das
Vorjahresniveau. Unter diesen Rahmenbedingungen stiegen im
ersten Halbjahr 2024 die Auslastung und der Umsatz pro
verfügbarem Zimmer europäischer Hotelimmobilien
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum größtenteils
an. Sehr deutliche Steigerungen wurden dabei in den
spanischen Hotelmärkten verzeichnet.
In Europa tätigte die Bank im ersten Halbjahr ein
Neugeschäft von 2,4 Mrd. € (Vorjahr: 2,6 Mrd.
€). Der Großteil davon wurde in Westeuropa mit
dem Schwerpunkt Großbritannien getätigt. Nach
Volumen absteigend folgten Mittel- und Ost-, Süd-
sowie Nordeuropa.
NordamerikaIn Nordamerika reduzierte sich das Transaktionsvolumen
im ersten Halbjahr 2024 um rund 14 % gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Dynamik deutet jedoch
auf eine Verbesserung des Marktes hin, mit einer
Abschwächung der Rückgänge sowohl beim
Transaktionsvolumen als auch bei der Anzahl der
transferierten Objekte. Büroimmobilien konnten im
Volumen zulegen, während bei den übrigen
Objektarten Rückgänge festzustellen waren.
Im ersten Halbjahr 2024 blieben die Angebotsmieten
für Büroimmobilien in US-Metropolen sowohl
für Spitzen- als auch für Sekundärobjekte
stabil. Diese Stabilität zeigte sich auch in
relevanten Einzelmärkten wie New York und Chicago,
ebenso wie in San Francisco. Jedoch ist zu beachten, dass
die Stabilität der Mietpreise weiterhin mit einem
höheren Niveau von sog. Incentives für Neumieter,
z.B. in Form von mietfreien Zeiten, einhergeht. Der
Leerstand für Büroimmobilien in den USA stieg im
Verlauf des Halbjahres von 13,4 auf 13,9 % und setzte damit
den Trend der letzten Jahre fort. Auch die
durchschnittlichen Mieten von Shoppingmalls in den USA
blieben im ersten Halbjahr landesweit stabil, was sich im
Wesentlichen auch in den für die Aareal Bank
relevanten Metropolen widerspiegelte. Eine Ausnahme
bildeten die durchschnittlichen Mieten in Dallas, die eine
positivere Entwicklung zeigten. Im Gegensatz zu dem starken
Anstieg im Vorjahreszeitraum legten die durchschnittlichen
Mieten von Logistikimmobilien im ersten Halbjahr nur
moderat zu. Während in einigen Teilmärkten
weiterhin deutliche Mietsteigerungen verzeichnet wurden,
stieg die Anzahl der Teilmärkte, in denen sich das
Mietniveau stabilisiert hat.
Seit Jahresbeginn verzeichneten die Renditen für
Büroimmobilien im Spitzen- und Sekundärbereich
sowohl im landesweiten Durchschnitt als auch in allen
relevanten Einzelmärkten nur noch leichte Anstiege,
entgegen der deutlicheren Zuwächse im
Vorjahreszeitraum. Die Anstiege zwischen dem Premium- und
Sekundärsegment waren in der Höhe vergleichbar,
zeigten jedoch je nach Teilmarkt Unterschiede. Die
stärksten Erhöhungen traten in Chicago und San
Francisco auf. Die Renditen bei Einzelhandelsimmobilien
blieben weitgehend stabil im Vergleich zum Jahresbeginn.
Ebenso zeigten sich bei der durchschnittlichen Rendite von
Logistikimmobilien kaum Veränderungen im ersten
Halbjahr.
In Nordamerika war das erste Halbjahr für Hotels
weiterhin von der anhaltenden Nachfrage einheimischer und
internationaler Touristen geprägt. In der Kategorie
Luxury & Upper Upscale haben sich in den USA im
Durchschnitt die Erträge erhöht, während die
Belegungsquoten nach den starken Zuwächsen der letzten
Jahre erste Anzeichen einer Plateaubildung zeigten, jedoch
weiterhin zunehmen konnten. Insgesamt führte dies zu
einem soliden, aber langsameren Wachstum der Umsätze
pro verfügbarem Zimmer im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Für den Gesamtmarkt, der alle
Hotelkategorien umfasst, zeigte sich ein ähnliches
Bild, wobei die durchschnittliche Belegungsquote nicht
weiter zunehmen konnte. In Kanada konnte im ersten Halbjahr
2024 gegenüber den USA eine leicht positivere
Entwicklung der Umsätze pro verfügbarem Zimmer
beobachtet werden.
In Nordamerika konnte ein Neugeschäft von 0,7 Mrd.
€ (Vorjahr: 1,5 Mrd. €) erzielt werden, das
sowohl in den USA als auch in Kanada generiert wurde. Dabei
wurden Büroimmobilien nur in geringem Umfang und
ausschließlich im Zusammenhang mit bestehenden
Finanzierungen als Neugeschäft getätigt.
Asien/PazifikIm asiatisch-pazifischen Raum lag das
Transaktionsvolumen für gewerbliche Immobilien im
ersten Halbjahr 2024 um rund 11 % niedriger als im
Vorjahreszeitraum, wobei das Transaktionsvolumen in
Australien mit einem Plus von 22 % deutlich anstieg.
Innerhalb des australischen Marktes wurden lediglich
Hotelobjekte in geringerem Umfang transferiert als noch im
Vorjahreszeitraum.
Die Spitzenmieten von Logistikimmobilien in Australien
setzten im ersten Halbjahr ihren Aufwärtstrend der
letzten Jahre fort. Besonders markant war der Anstieg in
den Metropolen Perth und Melbourne. Gleichzeitig blieben
die Renditen im Vergleich zum Jahresbeginn weitgehend
unverändert und nur in Perth wurden Steigerungen von
25 Basispunkten verzeichnet.
Hotels im asiatisch-pazifischen Raum waren im ersten
Halbjahr 2024 von hohen Kosten für internationale
Flüge, insbesondere für Langstreckenreisen, sowie
einer weiterhin zögerlichen Rückkehr chinesischer
Touristen geprägt. Dennoch konnten sowohl die
Auslastung als auch die Erträge in den meisten
Märkten gesteigert werden, was die fortlaufende
Erholung des internationalen Tourismus widerspiegelt. Es
wird jedoch voraussichtlich bis etwa 2025 dauern, bis der
Langstreckentourismus wieder das Niveau vor der Pandemie
erreicht. Nach wie vor bleiben Kurzstreckenbesuche und der
Inlandstourismus die Haupttreiber der Entwicklung. Unter
diesen Rahmenbedingungen verzeichneten die Malediven erneut
einen nennenswerten Anstieg der Besucherzahlen. Insgesamt
besuchten rund 0,93 Millionen Touristen die Inselnation bis
zur Jahresmitte, verglichen mit rund 0,85 Millionen
Touristen im Vorjahreszeitraum. In den wesentlichen
australischen Märkten stiegen die Auslastung und der
Umsatz pro verfügbarem Zimmer im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Im Gegensatz dazu verzeichneten Hotels
in Neuseeland durchschnittlich leicht rückläufige
Umsätze pro verfügbarem Zimmer, bedingt durch
gesunkene Zimmerraten. Hotels auf den Malediven zeigten im
Wesentlichen unveränderte Kennzahlen gegenüber
dem Vorjahreszeitraum.
Im asiatisch-pazifischen Raum hat die Bank im ersten
Halbjahr kein Neugeschäft abgeschlossen (Vorjahr: 35
Mio. €).
Segment Banking & Digital SolutionsDie Wohnungs- und die gewerbliche Immobilienwirtschaft
erwiesen sich auch im ersten Halbjahr 2024 als stabile
Marktsegmente, obwohl das hohe Zinsniveau das Marktumfeld
nach wie vor belastet. Das Mietpreisniveau neu vermieteter
Immobilien in Deutschland ist im ersten Quartal 2024 erneut
gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug der
Anstieg 5,3 %. Während sich die Normalisierung der
zuletzt problematischen Lieferketten sowie der hohen
Energiekosten fortsetzt, führt das anhaltend hohe
Zinsniveau zu weiterhin hohen Finanzierungskosten, die sich
auch auf Neubauvorhaben niederschlagen. So wurden von
Januar bis April 2024 mit 71.100 neuen Wohnungen 21,0 %
oder 18.900 Wohnungen weniger genehmigt als im
Vorjahreszeitraum.
Im Berichtszeitraum wurde insbesondere die gegen Ende
des letzten Jahres vereinbarte langfristige strategische
Partnerschaft zwischen der Aareal Bank, der Aareon und der
First Financial Software GmbH operativ umgesetzt.
Das im ersten Halbjahr 2024 relativ stabile Niveau am
Zinsmarkt ermöglichte es uns, nach wie vor attraktive
Zinsen für unsere Kunden anzubieten und neues
Einlagenvolumen (unter anderem auch von Neukunden) in
verschiedenen Einlagenklassen zu gewinnen. Derzeit nutzen
deutschlandweit über 4.000 Firmenkunden - mit
steigender Tendenz - unsere prozessoptimierenden Produkte
und Bankdienstleistungen. Das durchschnittliche
Einlagenvolumen des Segments lag im ersten Halbjahr 2024
bei 13,8 Mrd. € (Vorjahr: 13,5 Mrd. €). Insgesamt
kommt darin das große Vertrauen unserer Kunden in die
Aareal Bank zum Ausdruck. Die Provisionserlöse blieben
im Jahresvergleich weitgehend stabil. Bedingt durch die
zuvor genannte strategische Partnerschaft bzgl. der First
Financial Software GmbH wurden jedoch Provisionszahlungen
geleistet, die den Provisionsüberschuss auf -3 Mio.
€ reduzierten (Vorjahr: 16 Mio. €). Parallel hat
sich jedoch auch der Verwaltungsaufwand reduziert. Zu einer
Steigerung des Betriebsergebnisses im Segment BDS trug
insbesondere das gestiegene Zinsniveau in Verbindung mit
dem weiterhin hohen Einlagenvolumen bei.
Vermögens-, Finanz- und ErtragslageErtragslageKonzernKonzernergebnis der Aareal Bank Gruppescrollen
Aufgrund der im Juni 2024 bekanntgegebenen Vereinbarung
zum Verkauf der Software-Tochter Aareon weist die Aareal
Bank Gruppe ab sofort ihre Geschäftsergebnisse
separiert aus: Die Aareon wird bis zum Closing als zur
Veräußerung bestimmter Geschäftsbereich
ausgewiesen. Das Bankgeschäft wird als
fortgeführter Geschäftsbereich dargestellt und
nach Closing ausschließlich in die Berichterstattung
einfließen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend
angepasst.
Das Betriebsergebnis aus fortgeführten
Geschäftsbereichen des ersten Halbjahres 2024 belief
sich auf 181 Mio. € und lag damit aufgrund des starken
Ertragswachstums und trotz leicht gestiegener Kosten
deutlich über Vorjahresniveau (138 Mio. €).
Der Zinsüberschuss lag mit 530 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen sowie des normalisierten Zinsniveaus in
Verbindung mit dem anhaltend hohen Einlagenvolumen deutlich
über dem Vorjahreswert (476 Mio. €).
Die Risikovorsorge betrug 163 Mio. € (Vorjahr: 160
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien und Aufwendungen in Höhe von 43
Mio. € aus der Zuführung zum bereits
existierenden Management-Overlay.
Die Provisionserträge im Segment Banking &
Digital Solutions blieben weitgehend stabil.
Demgegenüber standen erhöhte und neu entstandene
Provisionsaufwendungen aus der strategischen Partnerschaft
mit der Aareon und der First Financial Software GmbH,
welche zu einer Belastung des Provisionsüberschuss
führten und so zu einer Reduktion dessen auf insgesamt
-2 Mio. € (Vorjahr: 17 Mio. €).
Das Abgangsergebnis von 9 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus positiven
marktbedingten Effekten aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen. Im Vorjahr waren es im
Wesentlichen Erträge im Treasuryportfolio gewesen.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus
Sicherungszusammenhängen in Höhe von insgesamt
-21 Mio. € (Vorjahr: -41 Mio. €) enthält
unter anderem negative Bewertungseffekte aus
kreditrisikoinduzierten Bewertungsverlusten von
ausgefallenen US-amerikanischen Immobiliendarlehen.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich leicht auch
aufgrund mit der Transaktion verbundener Aufwendungen aus
der geplanten Veräußerung der Aareon auf 180
Mio. € (Vorjahr: 172 Mio. €). Die Cost Income
Ratio des Bankgeschäfts (branchenüblich ohne
Bankenabgabe und Beiträge zur Einlagensicherung)
belief sich im ersten Halbjahr auf 35 % und liegt damit
auch im internationalen Vergleich auf einem sehr niedrigen
und damit sehr guten Niveau.
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 8 Mio. €
(Vorjahr: 6 Mio. €) und enthielt wie im Vorjahr unter
anderem Rückstellungsauflösungen.
Dies führt insgesamt zu einem Betriebsergebnis aus
fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von
181 Mio. € (Vorjahr: 138 Mio. €).
Das Ergebnis aus zur Veräußerung bestimmten
Geschäftsbereichen von -136 Mio. € (Vorjahr: -32
Mio. €) enthält das Ergebnis der Aareon sowie
transaktionsbedingte Aufwendungen in Höhe von rund 150
Mio. € nach Steuern aus der vereinbarten und im
zweiten Halbjahr 2024 erwarteten Veräußerung der
Aareon. Der Veräußerungserlös wird
erwartungsgemäß im zweiten Halbjahr nach
erfolgreichem Closing vereinnahmt werden und wurde mit rund
2 Mrd. € nach transaktionsbedingten Aufwendungen
kalkuliert.
Abzüglich Steuern in Höhe von 53 Mio. €
und dem Ergebnis aus zur Veräußerung bestimmten
Geschäftsbereichen in Höhe von -136 Mio. €
ergibt sich für das erste Halbjahr ein Konzernergebnis
von -8 Mio. € (Vorjahr: 58 Mio. €). Nach
Berücksichtigung des den nicht beherrschenden Anteilen
zurechenbaren Ergebnisses (-30 Mio. €) betrug das auf
die Eigentümer der Aareal Bank AG entfallende
Konzernergebnis 22 Mio. € (Vorjahr: 67 Mio. €).
Der RoE nach Steuern aus fortgeführten
Geschäftsbereichen betrug 9,9 % (Vorjahr: 6,2 %).
Segment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenSegmentergebnis Strukturierte Immobilienfinanzierungenscrollen
Das Betriebsergebnis im Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen belief sich im ersten Halbjahr
2024 auf 99 Mio. € (Vorjahr: 64 Mio. €) und lag
damit deutlich über dem Vorjahreszeitraum.
Der Zinsüberschuss lag mit 395 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen deutlich über dem Vorjahreswert (365 Mio.
€).
Die Risikovorsorge betrug 163 Mio. € (Vorjahr: 160
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien und Aufwendungen in Höhe von 43
Mio. € aus der Zuführung zum bereits
existierenden Management-Overlay.
Das Abgangsergebnis von 9 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus positiven
marktbedingten Effekten aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen. Im Vorjahr waren es im
Wesentlichen Erträge im Treasuryportfolio gewesen.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl und aus
Sicherungszusammenhängen in Höhe von insgesamt
-20 Mio. € (Vorjahr: -41 Mio. €) enthält
unter anderem negative Bewertungseffekte aus
kreditrisikoinduzierten Bewertungsverlusten von
ausgefallenen US-amerikanischen Immobiliendarlehen.
Der Verwaltungsaufwand des Segments erhöhte sich
auch aufgrund mit der Transaktion verbundener Aufwendungen
aus der geplanten Veräußerung der Aareon und der
regelmäßigen Überprüfung und Anpassung
der Konzernverrechnung in 2024 zwischen den Segmenten SPF
und BDS auf 132 Mio. € (Vorjahr: 120 Mio. €).
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 9 Mio. €
(Vorjahr: 7 Mio. €) und enthielt wie im Vorjahr unter
anderem Rückstellungsauflösungen.
Insgesamt ergab sich für das Segment Strukturierte
Immobilienfinanzierungen ein Betriebsergebnis in Höhe
von 99 Mio. € (Vorjahr: 64 Mio. €). Unter
Berücksichtigung von Ertragsteuern von 27 Mio. €
(Vorjahr: 25 Mio. €) lag das Segmentergebnis bei 72
Mio. € (Vorjahr: 39 Mio. €).
Segment Banking & Digital SolutionsSegmentergebnis Banking & Digital Solutionsscrollen
Der Zinsüberschuss im Segment Banking & Digital
Solutions erhöhte sich aufgrund des normalisierten
Marktzinsumfelds in Verbindung mit dem weiterhin hohen
Einlagenvolumen auf 135 Mio. € (Vorjahr: 111 Mio.
€).
Die Provisionserträge im Segment Banking &
Digital Solutions blieben weitgehend stabil.
Demgegenüber standen erhöhte und neu entstandene
Provisionsaufwendungen aus der strategischen Partnerschaft
mit der Aareon und der First Financial Software GmbH,
welche zu einer Belastung des Provisionsüberschuss
führten und so zu einer Reduktion dessen auf insgesamt
-3 Mio. € (Vorjahr: 16 Mio. €).
Der Verwaltungsaufwand des Segments blieb mit 48 Mio.
€ (Vorjahr: 52 Mio. €) weitgehend stabil. Eine
leichte Reduktion ergab sich aus der
regelmäßigen Überprüfung und Anpassung
der Konzernverrechnung in 2024 zwischen den Segmenten SPF
und BDS.
Zusammenfassend ergab sich im ersten Halbjahr 2024 ein
Betriebsergebnis im Segment von 82 Mio. € (Vorjahr: 74
Mio. €). Nach Berücksichtigung von Ertragsteuern
belief sich das Segmentergebnis auf 56 Mio. €
(Vorjahr: 51 Mio. €).
VermögenslageDie Bilanzsumme der Aareal Bank Gruppe reduzierte sich
aufgrund des leicht gesunkenen
Immobilienfinanzierungsportfolios zum 30. Juni 2024 auf
46,3 Mrd. € (31. Dezember 2023: 46,8 Mrd. €).
Bilanzstruktur per 30. Juni 2024 (31. Dezember 2023)Mrd. €
ImmobilienfinanzierungsportfolioZum 30. Juni 2024 lag das Volumen des
Immobilienfinanzierungsportfolios
1) der Aareal Bank Gruppe bei 32,2 Mrd. €
(31. Dezember 2023: 32,5 Mrd. €). Zusammen mit dem im
Abbau befindlichen Privatkundengeschäft und dem
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo betrug
es 32,6 Mrd. € (31. Dezember 2023: 32,9 Mrd. €).
Damit halten wir an unserer Zielportfoliogröße
von 33 bis 34 Mrd. € zum Jahresende fest.
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Zum Stichtag 30. Juni 2024 setzte sich das
Immobilienfinanzierungsportfolio der Aareal Bank Gruppe im
Vergleich zum Jahresende 2023 wie folgt zusammen:
Immobilienfinanzierungsvolumen¹⁾ (Inanspruchnahme)nach Regionen, in %
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Durchschnittlicher LtV der Immobilienfinanzierungen¹⁾nach Regionen, in %)
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Anmerkung: Auslaufberechnung auf Basis der
Inanspruchnahme und Verkehrswerte inklusive werthaltiger
Zusatzsicherheiten ohne ausgefallene
Immobilienfinanzierungen Die Verteilung im Portfolio nach
Regionen und Kontinenten hat sich im Berichtszeitraum
ebenfalls nicht signifikant geändert. Der
Portfolioanteil Westeuropa ist um rund 2,2 Prozentpunkte
angestiegen, während der Portfolioanteil in
Nordamerika um rund 2,6 Prozentpunkte gesunken ist.
Für alle anderen Regionen ist der Portfolioanteil
relativ stabil geblieben.
Immobilienfinanzierungsvolumen¹⁾ (Inanspruchnahme)nach Objektarten, in %
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Durchschnittlicher LtV der Immobilienfinanzierungen¹⁾nach Objektarten, in %)
1) Ohne Privatkundengeschäft und
Kommunalkreditgeschäft der ehemaligen WestImmo
Anmerkung: Auslaufberechnung auf Basis der
Inanspruchnahme und Verkehrswerte inklusive werthaltiger
Zusatzsicherheiten ohne ausgefallene
Immobilienfinanzierungen Auch die Verteilung im Portfolio
nach Objektarten hat sich im Berichtszeitraum nicht
signifikant geändert. Der Anteil von Hotelimmobilien
ist im Vergleich zum Jahresultimo um rund 1,3 Prozentpunkte
gesunken. Der Anteil aller anderen Objektarten ist im
Vergleich zum Jahresultimo 2023 nahezu gleich geblieben.
Insgesamt bleibt der hohe Grad an Diversifikation nach
Regionen und Objektarten im
Immobilienfinanzierungsportfolio auch im Berichtszeitraum
bestehen.
Treasury-PortfolioDas Treasury-Portfolio der Aareal Bank hat gemessen an
seiner Ratingverteilung eine sehr hohe Bonität und ist
sehr liquide.
Das gesamte Treasury-Portfolio
1) umfasste zum 30. Juni 2024 ein Volumen von
nominal 7,8 Mrd. € (31. Dezember 2023: 7,1 Mrd.
€).
Das Portfolio besteht aus den Asset-Klassen
Öffentliche Schuldner (Public Sector), Covered-Bonds
und zu einem sehr geringen Teil aus
Bankschuldverschreibungen (Financials). Hierbei macht die
Asset-Klasse Public Sector mit einem aktuellen Anteil von
rund 69 % den größten Teil des Portfolios aus.
Der Anteil der Allokation in Covered-Bonds beträgt ca.
31 %.
Die hohen Bonitätsanforderungen spiegeln sich auch
in der Rating-Verteilung im Portfolio wider. So haben 99,8
% des Portfolios ein Investmentgrade-Rating
2). Allein 89,7 % der Positionen sind mit AAA
bis AA- geratet.
Aktuell besteht das Portfolio nahezu
ausschließlich (96 %) aus Euro-denominierten
Positionen und die durchschnittliche Restlaufzeit des
Portfolios betrug zum Stichtag 5,9 Jahre.
FinanzlageRefinanzierung und EigenkapitalRefinanzierungDie Aareal Bank Gruppe war im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2024 sehr solide refinanziert,
erkennbar an ihrem hohen Anteil an langfristigen
Refinanzierungsmitteln. Darunter fallen Namens- und
Inhaberpfandbriefe, Schuldscheindarlehen, Medium Term
Notes, sonstige Schuldverschreibungen und Nachrangmittel.
European Commercial Papers (ECPs) weisen wir hier aufgrund
ihres rechtlichen Charakters als Schuldverschreibung aus,
auch wenn sie in der Regel eine unterjährige Laufzeit
haben. Nachrangmittel umfassen nachrangige
Verbindlichkeiten und die Additional-Tier-1-Anleihe
(AT1-Anleihe).
Das langfristige Refinanzierungsportfolio hatte zum 30.
Juni 2024 ein Volumen von nominal 21,7 Mrd. €. Die
Buchwerte des langfristigen Refinanzierungsportfolios
betrugen 20,7 Mrd. €.
Refinanzierungsmix Kapitalmarkt zum 30. Juni 2024in %
Gesamtvolumen (Nominal): 21,7 Mrd. €
2) Die Rating-Angabe bezieht sich auf Composite
Ratings.
Darüber hinaus stand der Aareal Bank zum Stichtag
ein Einlagenvolumen aus dem Geschäft mit der
Wohnungswirtschaft von 12,9 Mrd. € (31. Dezember 2023:
12,7 Mrd. €) zur Verfügung. Die
Geldmarktverbindlichkeiten beliefen sich auf 5,6 Mrd.
€ (31. Dezember 2023: 6,1 Mrd. €). Darin
enthalten sind 1,1 Mrd. € Einlagen institutioneller
Investoren und 3,5 Mrd. € Privatkundeneinlagen.
Die Aareal Bank Gruppe konnte im ersten Halbjahr 2024
1,2 Mrd. € am Kapitalmarkt platzieren. Darunter war
eine Pfandbrief-Benchmark-Transaktion über 500 Mio.
€, eine Aufstockung einer bereits ausstehenden
Pfandbrief-Benchmark um 125 Mio. € sowie die erste
Senior-non-preferred Benchmark-Transaktion der Aareal Bank
über 500 Mio. €. Diese wurde zudem im grünen
Format begeben.
Für unsere Geschäftsaktivitäten in einer
Reihe von Fremdwährungen haben wir unsere
Fremdwährungsliquidität durch geeignete
Maßnahmen längerfristig sichergestellt.
EigenkapitalDas bilanzielle Eigenkapital der Aareal Bank Gruppe
betrug zum 30. Juni 2024 3.281 Mio. € (31. Dezember
2023: 3.300 Mio. €).
Wir verweisen auch auf die
Eigenkapitalveränderungsrechnung und unsere
Ausführungen in der Anhangangabe (22) des
Konzernhalbjahresabschlusses.
Aufsichtsrechtliche Kennziffern aus fortgeführten Geschäftsbereichen¹⁾scrollen
Aufteilung Risikogewichtete Aktiva aus fortgeführten Geschäftsbereichen (RWA)¹⁾scrollen
RisikoberichtRisikomanagementDas Risikomanagement der Aareal Bank Gruppe, die darauf
ausgerichtete Aufbau- und Ablauforganisation im Kredit- und
Handelsgeschäft sowie die implementierten Verfahren
und Methoden der Risikomessung und -überwachung sind
im Konzernlagebericht 2023 umfassend dargestellt. Im Rahmen
des vorliegenden Zwischenberichts werden die zentralen
Elemente unseres Risikomanagements nochmals kurz skizziert
und wesentliche Entwicklungen im Berichtszeitraum
dargestellt.
Grundsätzlich bildet die vom Vorstand festgelegte
und vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommene
Geschäftsstrategie den Rahmen für das
Risikomanagement der Aareal Bank Gruppe. Darauf aufbauend
werden unter strenger Berücksichtigung des im Risk
Appetite Framework definierten Risikoappetits detaillierte
Strategien für das Management der einzelnen
Risikoarten formuliert. Die Risikostrategien wie auch die
Geschäftsstrategie werden mindestens einmal
jährlich an die veränderten Rahmenbedingungen
angepasst, vom Vorstand verabschiedet und vom Aufsichtsrat
zustimmend zur Kenntnis genommen. Für die Umsetzung
der Strategien und die Gewährleistung der
Risikotragfähigkeit sind entsprechende
Risikosteuerungs- und Risikocontrolling-Prozesse
implementiert. Vorstand und Aufsichtsrat der Bank werden
regelmäßig mit einem internen Risikobericht
über alle wesentlichen Risiken informiert.
Die Aareal Bank überprüft
regelmäßig die Angemessenheit und Wirksamkeit
ihrer Corporate-Governance-Systeme inklusive der
Risiko-Governance-Systeme.
Das Risikomanagement der Aareal Bank berücksichtigt
auch Nachhaltigkeitsrisiken, sog. ESG-Risiken aus den
Bereichen Environmental, Social und Governance. Unter
Nachhaltigkeitsrisiken versteht die Aareal Bank
übergreifende Risiken bzw. Risikotreiber, die direkt
oder indirekt durch die Umwelt, Soziales oder die
Überwachungsprozesse beeinflusst werden. Alle
wesentlichen Nachhaltigkeitsrisiken konnten als
Ausprägung bestehenden finanziellen und
nicht-finanziellen Risiken zugeordnet werden. Entsprechend
erfolgt eine Steuerung implizit im Rahmen der jeweils
zugeordneten Risikoarten. Die ESG-Risiken sind Teil des
Regel-Risikoinventurprozesses. Als wesentliche kurzfristige
Risikofaktoren wurden physische Klimarisiken und das
transitorische Klimarisiko-Investorenverhalten bewertet,
die auf das Kredit-, Liquiditäts-, Immobilien- und
Reputationsrisiko wirken. Als wesentliche mittel- bis
langfristige Risikofaktoren kommen transitorische
Klimarisiken der Technologie und Verstöße gegen
die Regulatorik sowie Governance-Faktoren wie
betrügerische Handlungen, Nachhaltigkeitsmanagement
und Datenschutz sowie als übergreifender Faktor das
Kundenverhalten hinzu. Die Steuerung und Überwachung
von ESG-Risiken werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Dazu werden derzeit geeignete Risikoindikatoren und Limits
für Klima- und Umweltrisiken erarbeitet.
Risikotragfähigkeit und LimitierungDie Risikotragfähigkeit im Rahmen des bankinternen
Prozesses zur Sicherstellung der angemessenen
Kapitalausstattung (ICAAP) stellt eine entscheidende
Determinante für die Ausgestaltung des
Risikomanagements dar. Zur Sicherstellung der jederzeitigen
Risikotragfähigkeit verfolgt die Aareal Bank Gruppe
einen dualen Steuerungsansatz, der zwei komplementäre
Perspektiven, namentlich die normative und die
ökonomische Perspektive, umfasst.
Im Rahmen der normativen Perspektive soll über
einen mehrjährigen Zeitraum sichergestellt werden,
dass die Aareal Bank Gruppe in der Lage ist, ihre
regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. In dieser
Perspektive wird somit allen wesentlichen Risiken Rechnung
getragen, die sich auf relevante aufsichtsrechtliche
Kennzahlen im mehrjährigen Planungszeitraum auswirken
können.
Die normative Perspektive des ICAAP ist in den
Planungsprozess der Aareal Bank Gruppe eingebettet, welcher
insbesondere auch die Kapitalplanung beinhaltet. Die
Konzernplanung umfasst sowohl Basisszenarien als auch
adverse Szenarien und erstreckt sich auf jeweils drei
Planjahre. Die Ergebnisse der Konzernplanung werden in Form
einer Plan-Gewinn- und Verlustrechnung für die Aareal
Bank Gruppe dargestellt. Zusätzlich erfolgt eine
Planung der Bilanzstruktur und der wesentlichen
aufsichtsrechtlichen Kennziffern sowie weiterer interner
Steuerungsgrößen.
Im Rahmen des Planungsprozesses des Aareal Bank Konzerns
erfolgten auch die laufende Überwachung der
Steuerungsgrößen und die Überprüfung
der Einhaltung der Limits der normativen Perspektive. Dies
erfolgt sowohl im eigentlichen Planungsprozess als auch
innerhalb der unterjährigen Anpassungen der
Konzernplanung. Bei den überwachten und limitierten
Steuerungsgrößen der normativen Perspektive
handelt es sich um verschiedene aufsichtsrechtliche Quoten.
Die ökonomische Perspektive des ICAAP dient der
Sicherung der wirtschaftlichen Substanz der Aareal Bank
Gruppe und damit insbesondere dem Schutz der Gläubiger
vor ökonomischen Verlusten. Die Verfahren und Methoden
sind Teil des aufsichtlichen
Überprüfungsprozesses (SREP) und werden
verwendet, um mögliche ökonomische Verluste zu
identifizieren, zu quantifizieren und mit internem Kapital
zu unterlegen.
Das interne Kapital dient im Rahmen der
ökonomischen Perspektive als risikotragende
Komponente. Innerhalb der Aareal Bank Gruppe wird das
aktuelle regulatorische harte Kernkapital (CET1) als
Ausgangsgröße für die Bestimmung der
ökonomischen Risikodeckungsmasse verwendet. Das
zusätzliche Kernkapital (AT1) wird nicht beim internen
Kapital angesetzt. Ergänzungskapital sowie
Planergebnisse, welche im Risikobetrachtungszeitraum
anfallen, werden nicht berücksichtigt.
Der wertorientierte Ansatz der ökonomischen
Perspektive verlangt darüber hinaus, dass am
regulatorischen Kernkapital geeignete Anpassungen
vorgenommen werden, damit die Risikodeckungsmasse mit der
wirtschaftlichen Betrachtung im Einklang steht. Dies
können Anpassungen im Hinblick auf eine vorsichtige
Bewertung, stille Lasten oder einen Managementpuffer sein.
Der Managementpuffer enthält auch Anpassungen für
Klimarisiken.
Als Risikobetrachtungshorizont bzw. als Haltedauer
für die Risikomodelle im Rahmen der ökonomischen
Perspektive nimmt der Aareal Bank Konzern durchgängig
1 Jahr respektive 250 Handelstage an. Die
Überprüfung der Angemessenheit der Modellannahmen
erfolgt im Rahmen der unabhängigen Validierung der
entsprechenden Risikomodelle und -parameter.
In Bezug auf die Berücksichtigung von
Korrelationseffekten zwischen den wesentlichen Risikoarten
im Rahmen der ökonomischen Perspektive des ICAAP hat
sich die Aareal Bank Gruppe vorsichtig für eine
additive Verknüpfung entschieden, d.h., es werden
keine risikomindernden Korrelationen angesetzt. Soweit die
Risikomessung im Rahmen der
Risikotragfähigkeitsberechnung auf Basis quantitativer
Risikomodelle erfolgt, haben wir dieser Berechnung ein
Konfidenzniveau in Höhe von 99,9 % zugrunde gelegt.
Die risikoartenspezifischen Limits werden so festgelegt,
dass die ökonomische Risikodeckungsmasse
abzüglich eines Risikopuffers nicht überschritten
wird. Der Puffer soll unter anderem nicht explizit
limitierte Risiken abdecken und zur Absorption von
sonstigen Schwankungen des internen Kapitals im Zeitablauf
dienen. Die Festlegung der einzelnen Limits erfolgt auf
Basis der bestehenden
Risikopositionen sowie der historischen
Ausprägungen der Risikopotenziale, soweit diese im
Einklang mit der Geschäfts- und Risikostrategie
stehen. Die konkrete Limit-Höhe wurde so festgelegt,
dass das Limit für Inanspruchnahmen aus der geplanten
Geschäftsentwicklung sowie für übliche
Marktschwankungen ausreichend bemessen ist.
Die Auslastung der Einzellimits für die
wesentlichen Risikoarten und die Gesamtauslastung der
Limits werden monatlich detailliert berichtet und im
täglichen Reporting überwacht. Es waren keine
Limit-Überschreitungen auf Gesamtrisikoebene im
Berichtszeitraum festzustellen.
Risikotragfähigkeit (ökonomische Perspektive des ICAAP)scrollen
Entwicklung der Auslastung der Risikodeckungsmasse im Jahresverlauf 2024Mio. €
Für den Bereich der Überwachung der
Zahlungsfähigkeit der Bank (Liquiditätsrisiko im
engeren Sinne) ist das Risikodeckungspotenzial kein
geeignetes Maß zur Beurteilung der
Risikotragfähigkeit. Im Rahmen des bankinternen
Prozesses zur Sicherstellung einer angemessenen
Liquiditätsausstattung (ILAAP) haben wir zur Steuerung
und Überwachung dieser Risikoart spezielle
Steuerungsinstrumente entwickelt.
KreditausfallrisikenDefinitionUnter Kreditausfallrisiko verstehen wir die Gefahr eines
Verlusts, der dadurch entsteht, dass sich die Bonität
eines Geschäftspartners verschlechtert (Migration
Risk), er seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht
nachkommt, eine Sicherheit an Wert verliert oder ein Risiko
bei der Verwertung einer gestellten Sicherheit entsteht.
Adressenausfallrisiken können sowohl bei
Kreditgeschäften als auch bei Handelsgeschäften
entstehen. Adressenausfallrisiken aus
Handelsgeschäften treten in der Form des
Kontrahentenrisikos und des Emittentenrisikos auf. Zu den
Adressenausfallrisiken rechnen wir ebenfalls das
Länderrisiko.
Risikomessung und -überwachungSowohl die Aufbauorganisation als auch die
Geschäftsprozesse der Aareal Bank berücksichtigen
die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Aufbau- und
Ablauforganisation im Kredit- und Handelsgeschäft.
Der maßgebliche Grundsatz für die
Ausgestaltung der Prozesse im Kredit- und
Handelsgeschäft ist die klare aufbauorganisatorische
Trennung der Markt- und Marktfolgebereiche bis
einschließlich der Ebene der Geschäftsleitung.
Durch den unabhängigen Bereich Risk Controlling werden
auf Portfolioebene alle wesentlichen Risiken identifiziert,
quantifiziert, überwacht und ein zielgerichtetes
Risikoreporting sichergestellt.
In der Aareal Bank werden auf das jeweilige
Geschäft angepasste unterschiedliche
Risikoklassifizierungsverfahren für die erstmalige
bzw. die turnusmäßige oder anlassbezogene
Beurteilung der Adressenausfallrisiken genutzt.
Zukunftsgerichtete und makroökonomische Informationen
werden in den Risikoklassifizierungsverfahren und bei der
Sicherheitenbewertung berücksichtigt. Die Verfahren
und die Parameter werden einem regelmäßigen
Überprüfungs- und Anpassungsprozess unterzogen.
Die Verantwortung für die Entwicklung, die
Qualität und die Überwachung der Anwendung der
Verfahren liegt außerhalb der Marktbereiche.
Vor dem Hintergrund der geopolitischen und
makroökonomischen Unsicherheiten liegt im Moment ein
besonderes Augenmerk auf den volkswirtschaftlichen
Prognosen. Bei der fortlaufenden Überprüfung
orientieren wir uns auch an den Projektionen der EZB
ergänzend zu unseren üblichen Datenprovidern.
Bilanzielles und außerbilanzielles Geschäft (Bruttobuchwerte)nach Rating-Verfahren, Mrd. €
* I nklusive Privatkundengeschäft der
ehemaligen WestImmo
Zur Messung, Steuerung und Überwachung der
Konzentrations- und Diversifikationseffekte auf
Portfolioebene nutzen wir ein Kreditrisikomodell. Dieses
wird zur operativen Steuerung um Limits auf Einzel- und
Subportfolioebene ergänzt. Auf Basis dieser
Instrumente werden die Entscheidungsträger der Bank
regelmäßig über die Entwicklung und den
Risikogehalt des Immobilienfinanzierungsgeschäfts und
des Geschäfts mit Finanzinstituten informiert. Durch
die Nutzung entsprechender Modelle können insbesondere
auch Rating-Änderungen und Korrelationseffekte in die
Beurteilung der Risikokonzentrationen einbezogen werden.
Im Rahmen der prozessorientierten
Einzelkreditüberwachung werden verschiedene
Instrumente der laufenden Engagementbeobachtung eingesetzt.
Hierbei handelt es sich neben den bereits beschriebenen
Instrumenten z.B. um die Rating-Kontrolle, die
Rückstandskontrollen sowie um die
regelmäßige Einzelanalyse der größten
Engagements. Die Intensität der Kreditbetreuung
richtet sich nach dem Kreditrisiko.
In den folgenden Tabellen werden die Bruttobuchwerte von
bilanziellem und außerbilanziellem Kredit-, Geld- und
Kapitalmarktgeschäft nach Rating-Klassen und
Risikovorsorgestufen (Stages) in Übereinstimmung mit
dem Kreditrisikomanagement auf Gruppenebene dargestellt.
Das höhere Zinsniveau an den internationalen
Märkten hat eine Belastung der
Kapitaldienstanforderungen zur Folge und führt im
historischen Vergleich zu einem weiterhin vergleichsweise
hohen Stage 2-Bestand. Die Darstellung erfolgt
gemäß internen Ausfallrisiko-Rating-Klassen der
Aareal Bank Gruppe. Die Ausfalldefinition richtet sich nach
der für die Steuerung relevanten Ausfalldefinition
gemäß Art. 178 CRR.
Bilanzielles rating-pflichtiges gewerbliches Immobilienfinanzierungsgeschäftscrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit or loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS)
Außerbilanzielles rating-pflichtiges gewerbliches Immobilienfinanzierungsgeschäftscrollen
scrollen
Bilanzielle Forderungen an Finanzinstitutescrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit or loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS)
Bilanzielle Forderungen an Staaten und Kommunenscrollen
scrollen
1) fvpl = fair value through profit or loss
(Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS)
Die monatliche Berichterstattung enthält die
wesentlichen Aspekte der Kreditrisiken inklusive
Detailinformationen zur Entwicklung des Kreditportfolios,
z.B. nach Ländern, Objekt- und Produktarten,
Risikoklassen und Sicherheitenkategorien, ergänzt.
Dies erfolgt unter besonderer Berücksichtigung von
Risikokonzentrationen.
Handelsgeschäfte werden nur mit Kontrahenten
abgeschlossen, für die entsprechende Linien
eingerichtet wurden. Alle Geschäfte werden
unverzüglich auf die kreditnehmerbezogenen Linien
angerechnet. Die Einhaltung der Limits wird real-time durch
den Bereich Risk Controlling überwacht. Die
Positionsverantwortlichen werden über die Limits und
deren Ausnutzung regelmäßig und zeitnah
informiert.
Grundsätzlich verfolgt die Aareal Bank im Rahmen
der Kreditportfoliosteuerung eine "Buy &
Manage"-Strategie mit dem primären Ziel, gewährte
Kredite überwiegend bis zum Laufzeitende auf der
Bilanz zu halten, wobei Exit-Maßnahmen gezielt zur
aktiven Portfolio- und Risikosteuerung zum Einsatz kommen.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die eingesetzten
Instrumente und Verfahren uns auch im Berichtszeitraum in
die Lage versetzt haben, bei Bedarf möglichst zeitnah
geeignete Maßnahmen zur Risikosteuerung bzw.
-minderung einzuleiten.
LänderrisikenUnser ganzheitlicher Ansatz im Risikomanagement umfasst
u.a. auch die Messung und Überwachung von
Länderrisiken. Dabei definieren wir das
Länderrisiko als das Ausfallrisiko eines Staats oder
staatlicher Organe sowie als die Gefahr, dass ein
zahlungswilliger und -fähiger Kontrahent infolge
staatlicher Maßnahmen seinen Zahlungsverpflichtungen
nicht nachkommen kann, da er in der Möglichkeit
beschränkt wird, Zahlungen an den Gläubiger zu
leisten (Transferrisiko). Die Steuerung der
Länderrisiken erfolgt durch einen
bereichsübergreifenden Prozess. Die Höhe des
jeweiligen Länderlimits wird auf Basis einer
Länderrisikoeinschätzung durch die
Geschäftsleitung der Bank festgelegt. Die fortlaufende
Überwachung der Länderlimits und deren Auslastung
sowie das periodische Reporting obliegen dem Bereich Risk
Controlling.
Zinsänderungsrisiken im AnlagebuchDefinitionUnter Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch (Interest
Rate Risk in the Banking Book = IRRBB) werden die Risiken
zinssensitiver Instrumente des Anlagebuchs verstanden, die
mit Veränderungen der Zinskurven einhergehen.
Im Detail beinhaltet dies in der Aareal Bank:
scrollen
Risikomessung und -überwachungDie für Treasury und die Risikoüberwachung
zuständigen Vorstandsmitglieder werden täglich
durch Risk Controlling über die Risikoposition und die
barwertigen Auswirkungen aus dem Eingehen von
Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch unterrichtet
(Economic-Value-of-Equity-Sicht). Dies wird monatlich
ergänzt um einen Ausweis möglicher
Planabweichungen der Erträge beim Eintreten adverser
Zinsszenarien (Earning-Sicht). Die für die Messung
potenzieller Planabweichungen zugrunde gelegten
Zinsszenarien umfassen schockartige Zinserhöhung und
-senkung sowie zeitabhängige Erhöhungen und
Senkungen der dem geplanten Zinsertrag zugrunde gelegten
Zinsprognose.
Das barwertige VaR-Konzept hat sich als die wesentliche
Methode zur Messung der ökonomischen
Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch etabliert. Der VaR
quantifiziert das Risiko als Verlust, der innerhalb eines
bestimmten Zeitraums mit einer vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
Die Bestimmung der VaR-Kennzahl erfolgt konzernweit
einheitlich mittels des Varianz-Kovarianz-Ansatzes
(Delta-Normal-Methode). Unter Berücksichtigung der
Korrelation zwischen den einzelnen Risikoarten wird der
VaR-Wert täglich für den Konzern bestimmt.
Hierbei werden die im VaR-Modell verwendeten statistischen
Parameter auf Basis eines Inhouse-Datenpools über
einen Zeitraum von 250 Tagen ermittelt. Mit einer
Sicherheitswahrscheinlichkeit von 99,9 % wird das
Verlustpotenzial nach der ökonomischen Perspektive
bestimmt.
Die VaR-Berechnung basiert naturgemäß auf
Annahmen über die zukünftige Entwicklung der
Geschäfte und der damit verbundenen Cashflows. Zu den
zentralen Annahmen zählt die Berücksichtigung von
Sichteinlagen und Kündigungsgeldern, die wir in
Höhe des historisch beobachteten Bodensatzes für
einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren, im Durchschnitt 1,88
Jahre, in die Berechnung einbeziehen. Den Vorgaben
gemäß den EBA-Leitlinien zur Steuerung des
Zinsänderungsrisikos bei Geschäften des
Anlagebuchs (EBA/GL/2022/14) folgend werden
Großkundeneinlagen von Finanzkunden von der
Modellierung ausgeschlossen.
Kreditgeschäfte werden mit ihrer Zinsbindungsfrist
(Festzinsgeschäfte) bzw. mit dem Zeitraum der
erwarteten Laufzeit (variable Geschäfte)
berücksichtigt. Das Eigenkapital des Aareal Bank
Konzerns fließt nicht als separate Passivposition
risikomindernd in die VaR-Berechnung ein. Dies führt
tendenziell zu einem erhöhten VaR-Ausweis.
PensionsrisikenPensionsrisiken entstehen aus der Bewertung der
eingegangenen Pensionsverpflichtungen sowie der mit den
Pensionsplänen verbundenen Planvermögen. Das
Risiko wird durch eine entsprechende Ausrichtung des
Planvermögens, im Wesentlichen ein treuhänderisch
gehaltener Spezialfonds, mitigiert.
Das VaR wird im Delta-Normal-Ansatz als einfachstes
stochastisches Modell berechnet. Es benötigt
Sensitivitäten auf Risikofaktoren als
Repräsentation der Position und eine Kovarianzmatrix
dieser Risikofaktoren (Volatilität und Korrelation)
als Beschreibung der Marktdynamik.
Die Steuerung der Pensionsrisiken erfolgt direkt durch
das Asset-Liability Committee (ALCO). Hierzu hat das ALCO
auch die Funktion des Anlageausschusses des
Planvermögens übernommen. Die
Pensionsverpflichtungen und Planvermögen werden
regelmäßig einer Risikoüberprüfung und
-bewertung unterzogen.
MarktrisikenDefinitionUnter Marktrisiken (Market Risk) verstehen wir allgemein
die Gefahr, aufgrund der Veränderung von
Marktparametern Verluste zu erleiden. Unter Market Risk
werden diejenigen Marktrisiken zusammengefasst, die nicht
dem IRRBB zugewiesen werden. Insbesondere schließt es
damit auch jede Art von Spreadrisiken zinssensitiver
Instrumente des Anlagebuchs mit ein, welche weder dem
Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch noch dem
Kreditrisiko angehören.
Im Detail beinhaltet dies in der Aareal Bank:
scrollen
Die Aareal Bank ist im Berichtszeitraum keinen
Handelsbuchtätigkeiten i.S.d. CRR nachgegangen, sodass
Risiken aus dem Handelsbuch keine Rolle spielten.
Der Bereich der Rohwaren hat für unser
Geschäft keine Relevanz. Währungsrisiken werden
mithilfe von Derivaten ausgesteuert.
Zusätzliche Bestandteile des Marktrisikos sind:
scrollen
Das auch für das Anlagebuch berücksichtigte
Credit Spread Risk (CSRBB - credit spread risk in the
banking book) ist damit dem Market Risk zugeordnet. Seit
31. Dezember 2023 gelten hierfür die Vorgaben der
neuen Leitlinien zur Steuerung von
Zinsänderungsrisiken und Kreditspreadrisiken bei
Geschäften des Anlagebuchs der europäischen
Bankenaufsicht (EBA/GL/2022/14). Im Zuge der Umsetzung
dieser neuen Leitlinien wurde die Berechnung der Credit
Spread-Risiken überprüft und angepasst. Eine
wesentliche Anpassung war hierbei die Berücksichtigung
der mit den eigenen Benchmark-Emissionen einhergehenden
Sensitivitäten bzgl. passender Pfandbrief- und
Senior-Unsecured-Spreads in den Risikokennzahlen.
Risikomessung und -überwachungDie für Treasury und die Risikoüberwachung
zuständigen Vorstandsmitglieder werden täglich
durch Risk Controlling über die Risikoposition und die
Auswirkungen aus dem Eingehen von sonstigen Marktrisiken
unterrichtet.
Das VaR-Konzept hat sich als die wesentliche Methode zur
Messung der ökonomischen Marktrisiken etabliert. Der
VaR quantifiziert das Risiko als Verlust, der innerhalb
eines bestimmten Zeitraums mit einer vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
Die Bestimmung der aggregierten VaR-Kennzahl für
Marktrisiken erfolgt mittels des Varianz-Kovarianz-Ansatzes
(Delta-Normal-Methode). Unter Berücksichtigung der
Korrelation zwischen den einzelnen Risikoarten wird der
VaR-Wert täglich für den Konzern bestimmt.
Hierbei werden die im VaR-Modell verwendeten statistischen
Parameter auf Basis eines Inhouse-Datenpools über
einen Zeitraum von mindestens 250 Tagen
1) ermittelt. Mit einem Konfidenzniveau von 99,9
% wird das Verlustpotenzial bestimmt.
BacktestingDie Prognosegüte der statistischen Modelle wird
durch ein monatliches Backtesting überprüft. Bei
diesem als Binomial-Test bezeichneten Verfahren werden
Gewinne und Verluste aufgrund von Marktpreisschwankungen
auf täglicher Basis mit der zuvor für diesen Tag
prognostizierten Verlustobergrenze (VaR) verglichen
(Clean-Backtesting). Entsprechend dem gewählten
Konfidenzniveau von 99,9 % wird eine geringe Anzahl von
negativen Überschreitungen erwartet.
Das nachfolgend dargestellte Backtesting umfasst alle
sich täglich ändernden Risikopositionen der
Kategorie Marktrisiken.
Innerhalb der letzten 250 Handelstage wurden keine
negativen Überschreitungen auf Konzernebene
beobachtet. Die hohe Prognosegüte des von uns
verwendeten VaR-Modells wird damit bestätigt.
Barwertentwicklung und 1-Tages-VaR im Jahresverlauf 2023/2024Mio. €
Operationelle RisikenInnerhalb der Aareal Bank werden Operationelle Risiken
als die Gefahr von Verlusten definiert, die durch die
Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren,
Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse
ausgelöst werden. In dieser Definition sind
Rechtsrisiken eingeschlossen. Im Operationellen Risiko
werden auch ESG-Risikofaktoren berücksichtigt und
Modell- und Reputationsrisiken, sofern sie ursächlich
aus Operationellen Risiken hervorgehen.
Ziel des von der Aareal Bank verfolgten Ansatzes ist es,
durch eine proaktive Herangehensweise frühzeitig eine
risikomindernde bzw. schadensbegrenzende Wirkung zu
erreichen. Die Bank setzt verschiedene
Controlling-Instrumente für das Operationelle Risiko
ein. Die Daten werden dezentral erfasst und alle
wesentlichen Operationellen Risiken des Konzerns zentral
zusammengeführt. Aus den dargestellten
Controlling-Instrumenten erfolgt das regelmäßige
Reporting der Risikosituation an das Management der Bank.
Zusammen ergeben diese Instrumente des Managements
Operationeller Risiken einen geschlossenen Regelkreis, der
aus den Elementen Risikoidentifizierung, -bewertung,
-steuerung und Risikokontrolle besteht.
Die Verantwortung für die operative Umsetzung der
Maßnahmen zur Risikominderung liegt bei den
Risikoverantwortlichen der Bank. Die Ermittlung der
Auslastung der freien Eigenmittel für Operationelle
Risiken im Rahmen der Risikotragfähigkeit erfolgt auf
Basis des aufsichtsrechtlichen Standardansatzes der
Säule 1.
BeteiligungsrisikenUnter Beteiligungsrisiko versteht die Aareal Bank die
Gefahr von unerwarteten Verlusten, die sich aus dem Verfall
des Buchwerts der Beteiligung oder dem Ausfall von
Kreditvergaben an Beteiligungen ergeben können. In das
Beteiligungsrisiko eingeschlossen werden zusätzlich
Risiken aus Haftungsverhältnissen gegenüber den
relevanten Konzerngesellschaften.
Im Beteiligungsrisikomodell werden die nicht
aufsichtsrechtlich konsolidierten Beteiligungen in zwei
Gruppen unterteilt. Dabei werden für die materiellen
Beteiligungen die risikoäquivalenten Exposures
mithilfe der aufsichtsrechtlichen IRB-Formel bestimmt.
Für die nicht materiellen Beteiligungen erfolgt dies
mittels entsprechender Eigenkapitalunterlegung
gemäß einfacher Risikogewichtsmethode der CRR
für Beteiligungen. Für die aufsichtsrechtlich
konsolidierten Beteiligungen erfolgt die Risikomessung
gemäß Durchschauprinzip auf die entsprechenden
Aktiva der Beteiligung.
ImmobilienrisikenUnter Immobilienrisiko fassen wir die Gefahr von
unerwarteten Verlusten, die sich aus der
Wertveränderung von Immobilien im Eigenbestand oder im
Bestand von vollkonsolidierten Tochterunternehmen ergeben.
Aufgrund des speziellen Charakters von Immobilienrisiken
(z.B. Vermarktungsrisiken) hat die Bank speziell hierauf
zugeschnittene Methoden und Verfahren entwickelt.
Sämtliche relevanten Immobilienbestände werden
regelmäßig einer Risikoüberprüfung und
-bewertung unterzogen.
Zur Risikomessung und -überwachung werden die
Immobilienrenditen für verschiedene Regionen und
Objekttypen über die verfügbaren Zeiträume
analysiert. Für verschiedene Regionen und Objekttypen
wird daraus die mögliche Renditeerhöhung auf
Einjahressicht mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von
99,9 % ermittelt. Der Risikobeitrag der jeweiligen
Immobilie ergibt sich aus der Differenz des aktuellen
Marktwerts und des um die Renditeerhöhung angepassten
Objektwerts.
Darüber hinaus berücksichtigt das Modell
idiosynkratische Schockereignisse für die einzelnen
Objekte, die unabhängig von allgemeinen
Marktentwicklungen eintreten können.
Der Immobilienbestand erhöhte sich zum
Bilanzstichtag durch die Übernahme einer
Immobilienobjektgesellschaft aus einem US-amerikanischen
Kreditengagement.
Geschäfts- und strategische RisikenGeschäfts- und strategische Risiken sind Risiken,
die die Erreichung von Unternehmenszielen
möglicherweise gefährden und welche
beispielsweise aus einer Veränderung des
Wettbewerbsumfelds entstehen oder durch eine nachteilige
strategische Positionierung im makroökonomischen
Umfeld resultieren können. Wir unterscheiden hier
Allokations- und Investitionsrisiken. Als Allokationsrisiko
wird eine Abweichung des operationalen Ergebnisses durch
niedrigere als erwartete Einnahmen durch das allokierte
Kapital verstanden, welche nicht durch eine Reduktion der
Kosten bzw. des Verwaltungsaufwands kompensiert werden
kann. Das Investitionsrisiko ist das Risiko, dass eine
Abweichung des operationalen Ergebnisses durch Ergebnisse
aus Tätigkeiten oder Investitionen in alternative
Geschäftsfelder in gleicher oder ähnlicher
Höhe nicht kompensiert werden kann.
Das Allokationsrisiko wird bereits über
unterschiedliche Planungsszenarien abgedeckt und in den
Risikodeckungsmassen berücksichtigt.
Die Messung des Investitionsrisikos findet
segmentübergreifend statt. Bei der Quantifizierung des
Investitionsrisikos wird davon ausgegangen, dass für
den Aufbau einer bisher nicht vorhandenen
Investitionsmöglichkeit zusätzliche
Vorabinvestitionen notwendig sind, die als Risikopotenzial
angesetzt werden.
LiquiditätsrisikenLiquiditätsrisiko bezeichnet im engeren Sinne das
Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder
zeitgerecht erfüllen zu können. Das
Liquiditätsrisikomanagement des Aareal Bank Konzerns
soll sicherstellen, dass zukünftigen
Zahlungsverpflichtungen jederzeit ausreichende liquide
Mittel gegenüberstehen. Dabei ist das Risikomanagement
so ausgestaltet, dass nicht nur das Liquiditätsrisiko
im engeren Sinne (Zahlungsunfähigkeitsrisiko)
einbezogen wird, sondern auch das Marktliquiditäts-
und Refinanzierungsrisiko einschließlich des
Kostenaspekts, der als Teil des IRRBB gemessen und dort
entsprechend limitiert wird. Alle Elemente sind in einen
übergreifenden ILAAP integriert, in dem sowohl die
normativen als auch die ökonomischen
Liquiditätsrisiken abgebildet sind. Im Rahmen der
Konzernplanung erfolgt neben der Betrachtung der
ICAAP-Risikokennzahlen auch die Betrachtung der
ILAAP-Risikokennzahlen auf einem Drei-Jahres-Horizont.
Der Bereich Treasury ist für das
Liquiditätsrisikomanagement verantwortlich. Die
laufende Überwachung erfolgt durch den Bereich Risk
Controlling, der täglich einen Liquiditätsreport
erstellt und monatlich im Zuge eines Risikoberichts an den
Gesamtvorstand berichtet.
Prognose- und ChancenberichtGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Konjunktur, die Finanzmärkte und die
Gewerbeimmobilien sind einer Reihe von Risiken ausgesetzt.
Weiterhin stellt der Überfall Russlands auf die
Ukraine, der zu enormen humanitären und
wirtschaftlichen Problemen geführt hat, eine
große Belastung dar. Darüber hinaus existieren
weitere Risiken, die negativ zum Tragen kommen
könnten. Hierzu zählen geopolitische Risiken, die
anhaltende, wenn auch rückläufige Inflation,
mögliche übermäßige geldpolitische
Restriktionen seitens der Zentralbanken, hohe
öffentliche und private Verschuldung, Bedenken
hinsichtlich der Zukunft des europäischen
Zusammenhalts sowie die Folgen des Umbaus der Wirtschaft
hin zu mehr Klimaneutralität.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, weitere
geopolitische Spannungen beispielsweise zwischen Taiwan und
China sowie im Nahen Osten nach dem Überfall der Hamas
auf Israel und auch der Terrorismus stellen bedeutende
Risiken für die Weltwirtschaft dar, die über die
Kanäle der Verunsicherung von Investoren,
möglichen Störungen von Lieferketten oder
Angebotsverknappungen bei Rohstoffen belastend wirken
können. Die gestiegene Gefahr von Cyberangriffen als
auch von Sabotage kritischer Infrastruktur sind hier
ebenfalls zu nennen. Sich ausdehnende Handelsspannungen
zwischen China und westlichen Staaten sind des Weiteren
dazu geeignet, die weltwirtschaftlichen Aktivitäten zu
beeinträchtigen.
Obwohl der Inflationsdruck gegenüber dem Vorjahr
nachgelassen hat, deutet das immer noch erhöhte Niveau
der Kerninflation darauf hin, dass Unternehmen die
höheren Preise an die Kunden weitergeben. Ebenso ist
zu beobachten, dass die Deflation der Energiepreise sowohl
in den USA und als auch in der Eurozone abnimmt. Angesichts
der immer noch erhöhten Inflation, die empfindlich auf
geopolitische Schocks reagieren kann, werden die
wichtigsten Zentralbanken den Kurs der restriktiven
Geldpolitik wahrscheinlich noch länger als zu Beginn
des Jahres erwartet beibehalten, was ein Risiko für
die Finanz- und Immobilienmärkte darstellt. Die
Ausmaße einer übermäßig langen
Straffung können gravierend sein und zu einem Anstieg
der Renditen auf den Anleihemärkten und negativen
Korrekturen auf den Aktien- und Immobilienmärkten
führen. Auch könnten in der Liquidität
begrenzte Refinanzierungsmärkte erheblichen Druck auf
Finanzinstitute ausüben und in Verbindung mit
Unsicherheiten über die Wirtschaftsdynamik die
Kreditvergabetätigkeit von Banken einschränken.
Des Weiteren stellt die Entscheidung der EZB, die
Verzinsung der Mindestreserven auf 0 % festzusetzen,
zusammen mit der Erhöhung der regulatorischen
Kapitalanforderungen eine Belastung für die
Rentabilität von Banken dar. Dies würde durch die
Möglichkeit einer Anhebung der
Mindestreservesätze, die in einzelnen nationalen
Zentralbanken des Eurosystems diskutiert wird, noch
verschärft.
Die bevorstehenden US-Wahlen werden die US-Wirtschaft
über das Jahr 2024 hinaus beeinflussen und sind eine
wichtige Unsicherheitsquelle für die nahe Zukunft.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass in vielen
Volkswirtschaften die Staatsverschuldung und die
Anleiherenditen aufgrund der massiven fiskalischen
Unterstützung während der Pandemie, aber auch als
Folge des wirtschaftlichen Abschwungs und der
Reformschwierigkeiten (z. B. in Großbritannien und in
der Eurozone) erheblich gestiegen sind. Mit dem Auslaufen
und der zum Teil schon begonnenen Rückführung der
Anleihekaufprogramme und der anhaltenden geldpolitischen
Straffung der Zentralbanken besteht die Gefahr, dass die
Risikoprämien für hochverschuldete Länder
erneut ansteigen. Auch die Verschuldung der
nicht-finanziellen Unternehmen ist in vielen
fortgeschrittenen Volkswirtschaften vor allem durch die
Ausgabe von Anleihen auf einem hohen Niveau. Eine
reduzierte gesamtwirtschaftliche Aktivität oder andere
Risiken können für die Ratings dieser Anleihen
einen Abwertungsgrund darstellen.
Die politische Abkehr vom europäischen Zusammenhalt
stellt längerfristig eine erhebliche Gefahr für
die EU, aber auch für Europa als Ganzes dar. Die
mangelnde Koordinierung und Zusammenarbeit in der
Flüchtlingskrise sowie die Verlangsamung des
Wirtschaftswachstums haben unter anderem zu einem Anstieg
des Populismus geführt und die Wahlerfolge
populistischer und teilweise EU-kritischer Parteien in
mehreren Ländern erhöht, einschließlich bei
der EU-Parlamentswahl. Speziell in Frankreich könnte
es nach den vorgezogenen Parlamentswahlen zu politischer
Instabilität und Stillstand kommen, was die
wirtschaftliche Unsicherheit verschärfen und
Frankreichs Rolle als starker Akteur in Europa
schwächen könnte. Der Reformstau und strukturelle
Wirtschaftsprobleme in einigen Ländern der Eurozone
stellen weitere Unsicherheiten, Risiko- und
Belastungsfaktoren dar. Obwohl das EU-Investitionspaket
insbesondere auf die Unterstützung dieser Länder
abzielt, besteht die Gefahr, dass die Maßnahmen nicht
vollständig ausreichen, um strukturelle Probleme zu
adressieren.
Die Bestrebungen vieler Staaten und Unternehmen zur
Begrenzung der globalen Erwärmung erfordert eine
tiefgreifende Umgestaltung der gesamten Wirtschaft. Dabei
sind die makroökonomischen Auswirkungen dieser
Umstellung ungewiss und hängen in ihrer Wirkung von
einer Vielzahl an Faktoren ab. Ebenso ist dieser Wandel mit
Kosten verbunden. Dies bietet aber auch Chancen beim
Investment in entsprechende Technologien bzw. der
Dekarbonisierung von Immobilien und diese auch als
Finanzierer zu begleiten. Zusätzlich zu den
Transitionskosten, die bei der Dekarbonisierung der
Weltwirtschaft anfallen, werden mittelfristig auch die
direkt durch den Klimawandel verursachten Kosten steigen.
Extreme Wetterereignisse, Temperaturschwankungen und
häufigere, extreme Hitzeereignisse verursachen
physische Schäden, die mit der Zeit zunehmen werden.
Inwieweit diese physischen Schäden zunehmen,
hängt davon ab, wie gut es der Weltgemeinschaft
gelingt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Diese Faktoren, im Zusammenhang mit der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sind auch für die
Finanz- und Kapitalmärkte von Bedeutung, da sie dort
zu Verwerfungen führen könnten, falls sie in
einem bedeutenden Maße zum Tragen kämen.
Ebenfalls finden die Themen des ESG auch Eingang in die
Regulierung von Finanzmärkten.
Die Chancen bestehen in einem schnelleren Rückgang
der Inflation verbunden mit einer schneller als erwarteten
Lockerung der Geldpolitik sowie in einem weiteren Abbau der
während der Covid-19-Pandemie entstandenen
Überschussersparnisse, die den privaten Konsum
beflügeln könnten.
Produktivitätssteigerungen der Wirtschaft
beispielsweise infolge der Digitalisierung oder
KI-Entwicklungen sind hier ebenfalls zu nennen.
KonjunkturIn der zweiten Jahreshälfte 2024 wird insgesamt
eine positive Dynamik in der weltweiten Konjunktur
erwartet, wobei die Konsumausgaben die treibende Kraft
sind. Günstigere konjunkturelle Bedingungen durch
monetäre Lockerungen und höhere reale Einkommen
sollten dabei das Wirtschaftswachstum unterstützen.
Sowohl die Gesamtinflation als auch die Kerninflation
werden voraussichtlich weiter zurückgehen, was es den
großen Zentralbanken ermöglichen wird, im
weiteren Jahresverlauf mit Zinssenkungen zu beginnen oder
sie fortzusetzen. Während eine niedrigere Inflation
den Konsum stützen dürfte, könnte dem ein
leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegenstehen, der
das Wachstum der real verfügbaren Haushaltseinkommen
verlangsamt und sich somit dämpfend auf die
Verbraucherausgaben auswirken könnte. Im Allgemeinen
werden die wesentlichen Zentralbanken bis zum Jahresende an
ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten und die
Zinssätze nur graduell und datengetrieben absenken.
Das reale Bruttoinlandsprodukt der Eurozone dürfte
im Gesamtjahr 2024 leicht positiver ausfallen als noch im
Vorjahr. Für das zweite Halbjahr ist anzunehmen, dass
die Konjunktur weiter an Fahrt gewinnt, unterstützt
durch einen Rückgang der Inflation, die Fortsetzung
der geldpolitischen Lockerung und eine bessere Nachfrage in
der Industrie. Der private Konsum sollte gegenüber dem
Vorjahr ansteigen, bedingt durch steigende Realeinkommen,
jedoch wird eine stärkere Erholung erst nach weiteren
Zinssenkungen der EZB erwartet.
Für Großbritannien wird ebenso ein real
positives Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2024
erwartet, das ähnlich hoch ausfallen dürfte wie
das der Eurozone. Angetrieben durch real steigende
Haushaltseinkommen aufgrund sinkender Inflation wird der
private Konsum in der zweiten Jahreshälfte eine
zentrale Rolle bei der Erholung spielen, obwohl der Anstieg
durch die Auswirkungen vergangener Zinserhöhungen und
einer strafferen Fiskalpolitik gebremst wird. Die weiterhin
starke Lohnentwicklung unterstützt dabei die Kaufkraft
der Haushalte, während die Belastung durch höhere
Steuern und steigende Hypothekenzinsen das Wachstum
dämpfen.
Für die USA erwarten wir für das Gesamtjahr
ein real positives Wachstum, das wie im Vorjahr deutlich
höher ausfallen dürfte als das in der Eurozone
und Großbritannien. Für die zweite
Jahreshälfte ist anzunehmen, dass die Wirtschaft trotz
des verzögerten Beginns der geldpolitischen Lockerung
weiter moderat wachsen wird. Ebenso ist keine signifikante
Zunahme von Entlassungen oder der Arbeitslosenquote zu
erwarten. Die Mehrheit der Haushalte profitiert von einem
Anstieg des realen Einkommens, was den privaten Konsum
weiterhin unterstützt.
Auch für Australien wird mit einem real positiven
Wachstum im Gesamtjahr 2024 gerechnet, welches jedoch
niedriger ausfallen dürfte als noch im Vorjahr.
Finanz- und Kapitalmärkte, Geldpolitik und InflationDie zuvor genannten Risiken und Unsicherheiten sind
ebenso für die Finanz- und Kapitalmärkte von
Bedeutung und können zu Verwerfungen führen. Die
durch die hohen Inflationsraten bedingten geldpolitischen
Straffungen und höhere Unsicherheiten haben sich in
höheren Refinanzierungskosten niedergeschlagen. Diese
sollten im weiteren Jahresverlauf auf einem hohen Niveau
verbleiben, bevor sie sich in Abhängigkeit der
geldpolitischen Lockerung reduzieren. Führende
Zentralbanken bekräftigten zuletzt erneut deutlich
ihre Absicht, die Leitzinsen in Abhängigkeit der
Datenlage so lange wie erforderlich auf einem restriktiven
Niveau zu belassen.
Wir gehen davon aus, dass sich auch in der zweiten
Jahreshälfte 2024 für die Aareal Bank die
positiven Entwicklungen Ende des ersten Halbjahres
hinsichtlich des Zugangs zu den relevanten
Refinanzierungsmärkten fortsetzen werden. Dennoch
lassen die Entwicklungen im Jahr 2023 und die erkennbaren
Vorbehalte gegenüber gewerblichen
Immobilienfinanzierungen darauf schließen, dass im
Vergleich zur mittelfristigen Historie mit weiterhin
erhöhten Risikoaufschlägen für
Immobilienfinanzierer zu rechnen ist.
Wir erwarten, dass der Inflationsdruck bis zum
Jahresende weiter abnehmen wird, wenn auch langsamer als im
Vorjahr. In der Eurozone gehen wir davon aus, dass die
Inflation im Laufe des zweiten Halbjahrs 2024 unter das
2-%-Ziel der Europäischen Zentralbank fallen wird.
Für Großbritannien prognostizieren wir eine
Inflationsrate nahe der 2-%-Marke für den Rest des
Jahres 2024. Auch in den USA dürfte die Inflation
zurückgehen, da die Preisdynamik bei Wohnkosten
nachlässt und das nominale Lohnwachstum sich
verlangsamt. Dennoch besteht in vielen Volkswirtschaften
Unsicherheit darüber, wie schnell die Inflationsziele
erreicht werden. Der Rückgang wird je nach Land und
den spezifischen Angebot- und Nachfragefaktoren
unterschiedlich schnell verlaufen.
In der zweiten Jahreshälfte 2024 werden die
Zentralbanken weiterhin ihre Hauptpriorität darauf
legen, die Inflationsraten nachhaltig auf das angestrebte
Zielniveau zurückzuführen. Mit Annäherung
der Inflation an ihr Ziel werden die Zentralbanken
verstärkt ihre Aufmerksamkeit auf zukünftige
wirtschaftliche Bedingungen lenken und ihre Geldpolitik
entsprechend anpassen. Angesichts des starken Anstiegs der
Inflation erwarten wir jedoch, dass die Zentralbanken mit
Vorsicht vorgehen werden. Der Fokus wird darauf liegen, die
Leitzinsen behutsam auf weniger restriktive Niveaus zu
senken, während der Abbau der Zentralbankbilanzen
weitergehen wird.
Regulatorisches UmfeldEs ist zu erwarten, dass sich die Tendenz strengerer
regulatorischer Rahmenbedingungen auch in den kommenden
Jahren weiter fortsetzen wird.
Hierzu zählt insbesondere die finale Umsetzung des
sog. Bankenpakets, welches die Implementierung der durch
den Baseler Ausschuss (BCBS) beschlossenen Finalisierung
von Basel III in EU-Recht vorsieht (sog. Basel IV). Die
finale Verordnung ("CRR III") und die Richtlinie ("CRD VI")
des Bankenpakets wurden am 19. Juni 2024 im Amtsblatt der
EU veröffentlicht und traten zum 9. Juli 2024 in
Kraft. Parallel hierzu arbeitet die EBA in 2024
gemäß ihrer Roadmap an der Umsetzung der ihr
erteilten Mandate zur Erstellung von technischen Standards,
durch die die Regelungen weiter ausgestaltet und
konkretisiert werden. Der vorgesehene
Erstanwendungszeitpunkt der für die Bank relevantesten
Neuregelungen ist der 1. Januar 2025 und damit zwei Jahre
später als ursprünglich vom BCBS vorgesehen.
Ab dem Stichtag 30. September 2024 sind
regelmäßig quartalsweise Meldeanforderungen zum
Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch zu erfüllen. Im
Rahmen von Ad-hoc-Meldungen wurden diese Meldeanforderungen
seitens der Aufsicht für die Meldestichtage 31.
Dezember 2023, 31. März 2024 und 30. Juni 2024
vorgezogen.
Um den Sektor gegenüber Informations- und
Kommunikationstechnologie-Risiken zu stärken, haben
EU-Kommission und EU-Rat Ende 2022 die "Verordnung
über die digitale operationale Resilienz im
Finanzsektor (DORA)" verabschiedet, deren Umsetzung bis 17.
Januar 2025 vorgesehen ist. Ab diesem Zeitpunkt müssen
u.a. schwerwiegende IKT-Vorfälle dann zentral an die
BaFin gemeldet werden.
Darüber hinaus wird das regulatorische Umfeld in
den nächsten Jahren zunehmend durch weiter steigende
Anforderungen in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften und
das Management von ESG-Risiken geprägt sein. Hierzu
formuliert die bis spätestens Januar 2026 in
nationales Recht zu überführende CRD VI weitere
Vorgaben, die durch entspechende Veröffentlichung der
EBA weiter konkretisiert werden. Eine weitere wesentliche
Grundlage hierfür bilden die Einführung und der
weitere Ausbau der EU-Taxonomie zur Klassifizierung von
Wirtschaftstätigkeiten. Darüber hinaus werden die
Offenlegungsanforderungen durch die Erstanwendung der CSRD
(Corporate Sustainability Reporting Directive) für das
Geschäftsjahr 2024 weiter steigen. Auch bei der im
Rahmen der CRR II-Umsetzung für große
kapitalmarktorientierte Institute eingeführten
Verpflichtung zur halbjährlichen Aufnahme von
qualitativen und quantitativen Informationen zu ESG-Risiken
in den Offenlegungsbericht steigt die Zahl der zu
veröffentlichenden Datenpunkte in 2024 weiter.
Auch im Rahmen des Risikomanagements und des SREP wird
das Management von ESG-Risiken in Zukunft weiter an
Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus prüfen die
Aufsichtsbehörden auch eine Berücksichtigung von
ESG-Faktoren bei der Ermittlung der aufsichtlichen
Kapitalanforderungen.
Zusätzlich war in dem vergangenen Jahr eine Tendenz
zur (Wieder-)Einführung von Kapitalpufferanforderungen
zu beobachten. So legten die Aufsichtsbehörden in
einer Vielzahl von Ländern antizyklische Kapitalpuffer
und/oder Kapitalpuffer für systemische Risiken fest
oder erhöhten diese. Hält diese Entwicklung
weiter an, wird dies zu weiter steigenden
Kapitalpufferanforderungen führen.
Branchen- und GeschäftsentwicklungSegment Strukturierte ImmobilienfinanzierungenDie geschilderten gesamtwirtschaftlichen Risiken und
Belastungsfaktoren haben auch für die Entwicklung der
Gewerbeimmobilien eine große Relevanz.
Gewerbeimmobilien werden im zweiten Halbjahr 2024
regional und objektartspezifisch unterschiedlich gefragt
sein. Vor dem Hintergrund der weiterhin erhöhten
Finanzierungskosten bleiben die Rahmenbedingungen für
die Immobilienmärkte herausfordernd. Es gibt mehrere
Unsicherheiten und Risiken im gesamtwirtschaftlichen
Umfeld, die den Markt beeinflussen könnten. So
könnten politische und geopolitische Unsicherheiten
die Stabilität der Märkte beeinträchtigen
und zu einer Zurückhaltung bei Investoren führen.
Zusätzlich erschweren niedrige Transaktionsvolumen
eine Preisfindung am Markt. Eine schleppende
Konjunkturentwicklung könnte die Nachfrage nach
Gewerbeimmobilien dämpfen, während restriktive
Kreditvergabestandards und hohe Fremdkapitalkosten
Investitionen erschweren und eine zeitnahe Erholung
behindern. Die fortlaufende Umschuldung von
festverzinslichen Krediten bedeutet, dass der vom Markt
gezahlte Effektivzins im Jahr 2024 im Durchschnitt weiter
steigen wird. Gerade bei auslaufenden Festzinsbindungen
bzw. auslaufenden Hedging-Instrumenten kann die
Tragfähigkeit des Kapitaldiensts bzw. der freie
Cash-Flow für Investoren nach dem Kapitaldienst
eingeengt werden. Ein Ausfall von Mietern aufgrund von
negativen wirtschaftlichen Entwicklungen und eine deshalb
geringere Nutzungsnachfrage kann dann die Thematik noch
verschärfen.
Ein positiver Faktor für die
Gewerbeimmobilienbranche ist die Aussicht auf weitere
Zinssenkungen oder den Beginn eines Zyklus von
Zinssenkungen durch die großen Zentralbanken.
Zusätzlich gibt es ermutigende Anzeichen, dass die
Wertverluste nachlassen oder sich sogar im Jahr 2024
erholen könnten. Der langsamere Rückgang der
Immobilienpreise signalisiert, dass der Pessimismus
gegenüber dieser Anlageklasse allmählich abnimmt,
da eine weniger restriktive Geldpolitik wahrscheinlicher
wird. Obwohl diese Faktoren nicht allein ausschlaggebend
sind, können niedrigere Zinssätze und mehr
Klarheit über die zukünftige Geldpolitik dazu
beitragen, dass der Markt für Gewerbeimmobilien eine
stabilere Grundlage findet. Wenn das Wirtschaftswachstum,
wie derzeit prognostiziert, robust bleibt, sollte auch die
Nachfrage der Investoren weiterhin bestehen bleiben. Zudem
deutet der Rückgang bei der Neubautätigkeit
darauf hin, dass sich das Angebot an die aktuelle
Nachfragesituation anpasst.
Für die Finanzierungsmärkte geht die Bank
davon aus, dass der hohe Wettbewerbsdruck bestehen bleibt,
insbesondere in Regionen und bei Objektarten, die schon in
den letzten Jahren stark nachgefragt wurden. Höhere
Finanzierungskosten und restriktive Kreditvergabestandards
dürften einem Anstieg der Beleihungsausläufe
entgegenstehen, sodass wir für das Neugeschäft
von stabilen Kennziffern ausgehen. Nichtsdestotrotz
könnten Veränderungen im Marktumfeld den Druck
auf die Brutto- und Nettomargen erhöhen oder zu
moderaten Anstiegen der Beleihungsausläufe
führen. Jedoch sollte der weltweit hohe und noch nicht
investierte Kapitalbestand von Investoren sowie ein
attraktiveres Renditeniveau einem nochmaligen deutlichen
Abwärtsdruck bei der Nachfrage entgegenstehen. Es ist
davon auszugehen, dass speziell im Gesamtjahr 2024 die
Transaktionsaktivität reduziert bleiben wird, was
für sich genommen die Möglichkeiten von
Neugeschäft einschränkt.
Wenn der Trend zur verstärkten Nutzung der
Heimarbeit anhält oder sogar noch zunimmt,
könnten Unternehmen in verstärktem Maße
beschließen, weniger Büroflächen
anzumieten. Der Übergang zu einer solchen Arbeitsform
wirkt sich negativ auf die Mietpreise und
Flächennachfrage von Büroimmobilien aus. Es ist
davon auszugehen, dass die Auswirkungen je nach Markt, Land
und Objektqualität unterschiedlich ausfallen. Dem
entgegen steht jedoch, dass im Zuge sich ändernder
Formen der Zusammenarbeit vermehrt gemeinsame und flexible
Arbeitsflächen benötigt werden, womit der vor der
Pandemie bestehende Trend der sinkenden
Bürofläche pro Beschäftigten gestoppt und
ggf. umgekehrt werden könnte. Zusätzlich besteht
die Möglichkeit, dass Büroobjekte, die nicht den
geänderten Anforderungen der Mieter entsprechen,
dauerhaft aus dem Markt ausscheiden, was zu einer
Verknappung des Büroangebots führen und einem
Rückgang des Mietniveaus entgegenstehen könnte.
Im Durchschnitt erwartet die Aareal Bank, dass die im
Vergleich zu den letzten Jahren höheren Zinsen und
Finanzierungskosten auch im weiteren Verlauf des Jahres die
Bewertung von Gewerbeimmobilien belasten. Je nach Teilmarkt
und Objektart kann dies zu weiterem Abwärtsdruck
führen. Zwar könnten in einzelnen
Teilmärkten bereits 2024 leicht steigende Marktwerte
verzeichnet werden, doch im Durchschnitt werden die
Belastungen voraussichtlich bis 2025 anhalten. Danach wird
eine Phase der Stabilisierung bzw. des Wachstums erwartet.
Einfluss auf die Marktwertentwicklung wird jedoch neben der
Objektqualität und -lage auch zunehmend die Einhaltung
von Nachhaltigkeitskriterien (ESG) ausüben.
Bei Einzelhandelsimmobilien erwarten wir, dass private
Konsumausgaben den Ausblick für die werttreibenden
Mietumsätze stützen werden. Obwohl die
Umsatzprognosen in meisten Märkten weiterhin
optimistisch sind, bleiben Risiken erhalten. So könnte
das hohe Zinsniveau in Verbindung mit einer leichten
Eintrübung der Arbeitsmärkte bedeuten, dass der
private Konsum möglicherweise enttäuschend
ausfällt. Dies könnte wiederum das Mietwachstum
beeinträchtigen. Allerdings sollten weiterhin niedrige
Arbeitslosenquoten die negativen Auswirkungen auf den
Einzelhandel in Grenzen halten. Zu beachten ist hierbei,
dass der Einzelhandel in den Vorjahren bereits
Wertabschläge auf den Märkten verzeichnet hatte.
Je nach Standort und Segment konnten Hotels in den
letzten zwei Jahren deutliche Erholungen der Auslastung und
Erträge verzeichnen. Es ist aber abzusehen, dass der
Großteil der Erholung inzwischen abgeschlossen ist,
wenngleich der internationale Tourismus das Niveau vor dem
Ausbruch von Covid-19 noch nicht wieder erreicht hat.
Aufgrund steigender Realeinkommen sollte auch für die
nahe Zukunft von gesunden Fundamentaldaten und
Erträgen der Branche ausgegangen werden. Die
Arbeitslosigkeit ist nach wie vor niedrig. Jedoch sollten
die bereits deutlich gestiegenen Zimmerpreise weitere
starke Anstiege bei den Hotelerträgen im Rahmen
halten. Gestiegene Betriebs- und Personalkosten belasten
weiterhin den freien Cashflow bei Hotels, ohne dass wir
aber eine grundsätzliche Bedrohung für das
Hotelsegment hierdurch sehen. Im Durchschnitt sollten sich
jedoch die hohen Zinsen kurzfristig weiter belastend auf
die Marktwertentwicklungen auswirken.
Eine positive Einschätzung haben wir bezüglich
Co-Living, d.h. des gemeinschaftlichen Wohnens auf Zeit,
und bei Studentenwohnheimen, wo die Nachfrage durch
internationale Studentinnen und Studenten anhaltend hoch
ist. Hier hält angebotsseitig der Neubau nicht Schritt
mit dem Anstieg der Studentenzahlen an vielen
Universitäts- und Hochschulstandorten. Außerdem
wird der Objektart vor allem in wirtschaftlich unsicheren
Zeiten eine gewisse Resilienz zugesprochen, sodass wir hier
von einem weiterhin hohen Investoreninteresse ausgehen.
Für das laufende Jahr gehen wir erneut davon aus,
dass die Marktwerte von Büroimmobilien im Vergleich zu
anderen Objektarten im Durchschnitt den stärksten
Preisdruck verzeichnen werden, und sich zusätzlich das
Mietwachstum voraussichtlich verlangsamen wird. Dies
resultiert aus potenziellen Veränderungen im
Flächenbedarf und dem zunehmenden Einfluss von
Nachhaltigkeitsanforderungen. Wir erwarten, dass Objekte,
die nicht den Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen von
Unternehmen und staatlichen Klimazielen entsprechen, eine
schwächere Entwicklung zeigen werden. Ein wesentliches
Abwärtsrisiko für diese Prognose besteht in einem
möglicherweise stärkeren Rückgang der
Marktwerte von Büroimmobilien. Derzeit befindet sich
der Markt in einer Phase der Preisfindung, die durch eine
begrenzte Anzahl von Transaktionen erschwert wird. Sollte
die Anzahl der Büroobjekte in finanzieller Notlage
stark zunehmen, ist zu erwarten, dass die Renditen aufgrund
höher geforderter Risikoprämien steigen und die
Marktwerte deutlicher sinken.
Logistikimmobilien sind weiterhin positiv zu bewerten,
da strukturelle Nachfragetreiber bestehen bleiben. Dies
sollte in naher Zukunft zu steigenden Mieteinnahmen
führen. Das Wachstum wird jedoch voraussichtlich
moderater ausfallen als während der ungewöhnlich
starken Steigerungen der letzten Jahre. Die Gesamtnachfrage
wird weiterhin durch eine Verlagerung von einer
"Just-in-time"-Produktion hin zu einer
"Just-in-case"-Produktion unterstützt werden.
Unternehmen versuchen damit, Schwierigkeiten in den
Lieferketten zu begegnen und Verzögerungen zu
vermeiden, was zu einer größeren Nachfrage nach
Lagerflächen führt. Die geringe
Verfügbarkeit wird durch eine zusätzliche
Nachfrage von Einzelhandelsunternehmen und
Logistikdienstleistern unterstützt.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die
Schätzunsicherheiten - hinsichtlich der
Volkswirtschaft, der Märkte und der Auswirkungen auf
die Aareal Bank - aktuell weiterhin erhöht sind. Aus
diesem Grund simulieren wir neben unserem
"Baseline"-Szenario auch weitere makroökonomische
Szenarien für die Risikovorsorgebildung.
In unserem Baseline-Szenario gehen wir gemäß
der aktuellen Konzernplanung von folgenden
makroökonomischen Parametern aus:
scrollen
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen
streben wir für das Geschäftsjahr 2024 ein
Neugeschäft in der Höhe von 8 bis 9 Mrd. €
an. Unter Berücksichtigung von Rückzahlungen
erwarten wir damit das Immobilienfinanzierungsportfolio der
Aareal Bank Gruppe, vorbehaltlich von
Währungskursschwankungen, bei rund 33 bis 34 Mrd.
€. Die Portfolio- und Risikosteuerung erfolgt u.a.
über Syndizierungen.
Vorausgesetzt wird dabei, dass die beschriebenen Risiken
und Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld nicht
bedeutend bzw. in einer beherrschbaren Weise zum Tragen
kommen. Anderenfalls könnte sich dies beim
Geschäftsverlauf, z.B. im Neugeschäft, bemerkbar
machen.
Segment Banking & Digital SolutionsDie Wohnungs- und gewerbliche Immobilienwirtschaft in
Deutschland sollte sich trotz der geopolitischen und
makroökonomischen Unsicherheiten auch in 2024 solide
entwickeln. Der Bedarf nach Wohnraum wird weiterhin
größer sein als das entsprechende Angebot, da
sich trotz einer fortgesetzten Entspannung im Bereich von
Baukosten und Materialknappheit die anhaltend hohen
Bauzinsen auf die Finanzierbarkeit von Neubauvorhaben
auswirken werden.
Insgesamt ist daher mit einem weiteren Anstieg der
Mietpreise zu rechnen, da zum einen durch weiteren Zuzug in
Groß- und Universitätsstädte noch bis
mindestens 2035 und zum zweiten durch
Kriegsflüchtlinge ein zunehmender Druck auf den
Wohnungsmarkt erwartet wird. Verstärkend wirkt der
bestehende Trend zu Haushalten kleinerer
Personengröße und weiter sinkender Zahlen
für genehmigte Neubauvorhaben.
Für den weiteren Verlauf des Jahres 2024 sehen wir
weiterhin gute Chancen, trotz eines bereits hohen
Marktanteils in der institutionellen Wohnungswirtschaft,
Neukunden zu akquirieren und die Geschäftsbeziehungen
zu unseren Bestandskunden zu intensivieren. Dies soll
weiterhin durch den Ausbau des "Ökosystems
Wohnungswirtschaft", die branchenübergreifende
Weiterentwicklung von Schnittstellenprodukten und die
Expansion in angrenzende Ökosysteme wie die
Unternehmen aus der Energie- und Entsorgungswirtschaft
gelingen. Auch die langfristige strategische Partnerschaft
zwischen der Aareal Bank, der Aareon und der First
Financial Software GmbH wird hierzu einen Beitrag leisten.
Von besonderem Interesse sind nach unserer
Einschätzung Leistungsangebote, die alternative und
digitale Zahlungsverkehrsverfahren an bestehende Systeme
anbinden und so dabei unterstützen, Prozessbrüche
auch über Branchengrenzen hinweg zu überwinden.
Mit dem KI-gestützten intelligenten Rechnungs- und
Mahnwesen unseres Tochterunternehmens Collect Artificial
Intelligence GmbH (CollectAI) sehen wir weiterhin die
Chance, im Zusammenhang mit der Integration
vielfältiger Zahlwege einen Standard des digitalen
Forderungsmanagements für unsere Kunden der Wohnungs-
und der Energiewirtschaft auszuweiten. Ferner prüfen
wir kontinuierlich, unsere Lösungen mit neuen Partnern
auszuweiten und Geschäftsmöglichkeiten zu
realisieren.
Weiteres Wachstum wird nach wie vor aus den
Mietsicherheitsprodukten Aareal Aval und Aareal Account
Kautionen erwartet.
Vor diesem Hintergrund streben wir eine kontinuierliche
Steigerung der Provisionserlöse an. Die
Provisionszahlungen aus der strategischen Partnerschaft mit
der Aareon bezüglich der First Financial Software GmbH
führen jedoch zu einer Belastung des
Provisionsüberschusses. Ferner erwarten wir weiterhin
ein durchschnittliches wohnungswirtschaftliches
Einlagenvolumen von über 13 Mrd. €, welches
signifikant zu dem Konzernzinsergebnis beiträgt.
Strategische AusrichtungDie Geschäftsstrategie der Aareal Bank Gruppe ist
auf einen nachhaltigen Geschäftserfolg ausgerichtet.
Daher sind Umwelt-, Sozialund Governance-Aspekte zentrale
Bestandteile der Geschäftsstrategie. Diese Aspekte
wurden mit entsprechenden - sowohl kurz- als auch
mittelfristigen - Zielen unterlegt. Die mittelfristige
strategische Weiterentwicklung erfolgt unter dem Leitmotiv
"Aareal Next Level". Dabei wird die grundsätzliche
strategische Ausrichtung fortgeführt - mit
internationalen gewerblichen Immobilienfinanzierungen auf
der einen Seite sowie Beratungsangeboten und digitalen
Lösungen für die institutionelle
Wohnungswirtschaft in Europa und angrenzende Industrien auf
der anderen Seite.
Auf Basis der Strategie "Aareal Next Level" werden die
einzelnen geschäftlichen Aktivitäten dabei
gezielt weiterentwickelt, um ihr jeweiliges
eigenständiges Profil zu stärken, das Wachstum
der Gruppe insgesamt zu beschleunigen und Wert für die
Aktionäre und übrigen Stakeholder zu schaffen.
Konkret will die Bank sich ergebende Chancen für
profitables Wachstum zu niedrigen Grenzkosten weiter
nutzen.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen steht
weiterhin die kontrollierte, risikobewusste Ausweitung des
Portfoliovolumens im angestrebten Maß unter
Berücksichtigung von ESG-Kriterien und Ausnutzung des
flexiblen Ansatzes in Bezug auf Länder, Objektarten
und Finanzierungsstrukturen im Fokus. Zur aktiven
Portfoliosteuerung werden weiterhin u.a. Syndizierungen
genutzt. Zudem sollen Non Performing Loans (NPLs) aktiv
abgebaut und die NPL-Quote nachhaltig gesenkt werden.
Im Segment Banking & Digital Solutions will die
Aareal Bank insbesondere eine Ausweitung des
eigenkapitalschonenden Geschäfts und damit eine
Steigerung des Provisionsüberschusses erreichen, vor
allem durch eine Ausweitung des Produktangebots rund um die
USPs im Bereich Zahlungsverkehr und digitale Lösungen
sowie durch weitere strategische Partnerschaften. Das
durchschnittliche wohnungswirtschaftliche Einlagenvolumen
soll auf hohem Niveau gehalten werden.
Neben den Wachstumsinitiativen für die zwei
Segmente nutzt die Aareal Bank Gruppe weitere Hebel zur
nachhaltigen Steigerung der Profitabilität. Dazu
zählen die Optimierung des Funding-Mix und der
Kapitalstruktur. Hinzu kommt ein Bündel weiterer
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in Organisation,
Prozessen und Infrastruktur.
Dem auf Verlangen der Atlantic BidCo GmbH zur Abstimmung
gestellte aktienrechtliche Squeeze-out wurde Anfang Mai
2024 auf der ordentlichen Hauptversammlung durch die
Vertreter zugestimmt - mit einem Vollzug dessen wird
gerechnet. Die Atlantic BidCo GmbH ist mit einem
Anteilsbesitz von rund 95 % Hauptaktionärin der Aareal
Bank AG.
An der Atlantic BidCo sind jeweils von Advent
International Corporation ("Advent") und Centerbridge
Partners ("Centerbridge") kontrollierte, verwaltete oder
beratene Fonds sowie CPP Investment Board Europe S.à
r.l, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Canada
Pension Plan Investment Board ("CPP Investments"), und
andere Minderheitsaktionäre mittelbar beteiligt.
Die Aareal Bank und Advent haben Ende Juni 2024 bekannt
gegeben, dass sie mit TPG, einer führenden
Private-Equity-Gesellschaft, und CDPQ, einer globalen
Investmentgruppe, eine Vereinbarung zur Übernahme der
Aareon geschlossen haben. Bei den finanziellen Konditionen
des Verkaufs wurde ein Unternehmenswert (Enterprise Value)
für die Aareon von rund 3,9 Mrd. € zugrunde
gelegt, was einer Bewertung (Equity Value) des
Aareon-Anteils der Aareal Bank von rund 2,1 Mrd. €
entspricht. Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird
vorbehaltlich der üblichen Bedingungen und
aufsichtsrechtlicher Genehmigungen in der zweiten
Jahreshälfte 2024 erwartet.
KonzernzieleAufgrund des starken Ergebnisses im ersten Halbjahr ist
die Aareal Bank Gruppe mit ihren fortgeführten
Geschäftsbereichen auf einem guten Weg, ihr geplantes
Betriebsergebnis zu erreichen. Durch den Verkauf der Aareon
wird ein deutlich höheres Konzernergebnis von rund 2,2
Mrd. € inklusive eines Veräußerungsgewinns
von voraussichtlich rund 2 Mrd. € nach
transaktionsbedingten Aufwendungen erwartet.
Das Betriebsergebnis aus fortgeführten
Geschäftsbereichen wird weiterhin in der für die
Bank kommunizierten Spanne von 250 bis 300 Mio. €
(2023: 221 Mio. €) erwartet. Der RoE nach Steuern aus
fortgeführten Geschäftsbereichen wird aufgrund
des Netto-Gewinns aus der Veräußerung der Aareon
deutlich höher ausfallen.
Für das Geschäftsjahr 2024 rechnen wir mit
einem weiterhin herausfordernden Umfeld im
US-amerikanischen Büroimmobilienmarkt. Wir erwarten
daher auch im laufenden Geschäftsjahr eine
erhöhte Risikovorsorge. Die geopolitischen und
makroökonomischen Unsicherheiten lassen sich weiterhin
nur schwer abschätzen.
Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen strebt
die Aareal Bank bei entsprechenden Marktbedingungen und
vorbehaltlich Währungskursschwankungen eine
Portfoliogröße von rund 33 bis 34 Mrd. €
zum Jahresende an. Daraus abgeleitet plant die Aareal Bank
ein Neugeschäftsvolumen von 8 bis 9 Mrd. €.
Für das Segment Banking & Digital Solutions
geht die Aareal Bank von einem durchschnittlichen
wohnungswirtschaftlichen Einlagenvolumen von rund 13 Mrd.
€ aus.
Bezüglich der Kapitalausstattung rechnet die Aareal
Bank trotz des geplanten Portfoliowachstums und
vorbehaltlich weiterer regulatorischer Änderungen
weiterhin mit einer soliden harten Kernkapitalquote aus
fortgeführten Geschäftsbereichen (CET1-Quote -
Basel IV (phase-in)) deutlich über dem normierten
Kapitalbedarf von 15 %. Dies gilt auch ohne Einbezug des
Veräußerungsgewinns der Aareon, jedoch wird
dieser c.p. die Kernkapitalquote temporär deutlich
nach oben verzerren.
KonzernzwischenabschlussGesamtergebnisrechnungGewinn- und Verlustrechnung¹⁾scrollen
Überleitung vom Konzernergebnis zum Gesamtergebnisscrollen
Bilanzscrollen
Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Kapitalflussrechnung - verkürzt -scrollen
Anhang - verkürzt -Allgemeine Ausführungen zur RechnungslegungRechtliche GrundlagenDie Aareal Bank AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz
in Wiesbaden, Deutschland. Sie ist Muttergesellschaft eines
international agierenden Immobilienfinanzierungs- und
Dienstleistungskonzerns und ist beim Handelsregister des
Amtsgerichts Wiesbaden, Deutschland unter der Nummer HRB 13
184 registriert. Sie wird mehrheitlich von der Atlantic
BidCo GmbH gehalten, die wiederum Tochterunternehmen der
Lux HoldCo S.à r.l. ist.
Der vorliegende Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni
2024 wurde nach den Vorgaben des § 115 WpHG i.V.m.
§ 117 Nr. 2 WpHG erstellt und ist am 31. Juli 2024
durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben
worden. Er umfasst neben dem hier dargestellten
verkürzten Konzernzwischenabschluss einen
Konzernzwischenlagebericht.
Die Aareal Bank AG erstellt ihren verkürzten
Konzernzwischenabschluss nach den am Abschlussstichtag in
der Europäischen Union (EU) geltenden International
Financial Reporting Standards (IFRS) i.V.m. den
handelsrechtlichen Vorschriften des § 315e Abs. 1 HGB.
Er berücksichtigt insbesondere die Anforderungen des
IAS 34 an die Zwischenberichterstattung. Die
Berichtswährung ist Euro (€).
KonsolidierungskreisTochterunternehmen der Aareal Bank AG werden im Wege der
Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
Unternehmen, auf die die Aareal Bank AG einen
maßgeblichen Einfluss ausüben kann (assoziierte
Unternehmen), werden nach der "Equity"-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen. Es wurden die gleichen
Konsolidierungsmethoden wie im Konzernabschluss 2023
angewendet.
Im Berichtszeitraum gingen im Wesentlichen vier
Gesellschaften dem Konsolidierungskreis zu:
Im Januar 2024 hat die Aareon über ihre
Tochtergesellschaft Aareon Nederland B. V. 100 % der
Anteile an der niederländischen Gesellschaft
Blue-Mountain Group B.V., einem Anbieter von
Business-Intelligence-Lösungen für
Wohnungsbaugesellschaften, Gesundheits- und
Bildungseinrichtungen, erworben. Der Kaufpreis betrug rund
7 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert der
Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 3 Mio.
€ und entfällt im Wesentlichen auf die erworbenen
Kundenbeziehungen. Aus der Übernahme resultiert ein
Geschäfts- oder Firmenwert von 4 Mio. €. Dieser
beinhaltet Markt- und Synergiepotenziale. Mit dieser
Akquisition stärkt Aareon ihr Portfolio an
Business-Intelligence-Lösungen innerhalb der Gruppe.
Im März 2024 hat die Aareal Bank eine
US-amerikanische Immobilie übernommen. Die Immobilie
der Met Tower Owners LLC wurde bei Übernahme mit einem
Wert von 73 Mio. € angesetzt.
Im Mai 2024 hat die Aareon über ihre
Tochtergesellschaft Aareon Holding France SAS 100 % der
Anteile
1)an der französischen Gesellschaft Stonal
SAS, einem Anbieter von Datenmanagement-Plattformen
für Immobilieneigentümer und -investoren,
erworben. Der vorläufige Kaufpreis beträgt rund
76 Mio. €. Der vorläufige beizulegende Zeitwert
der Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 17
Mio. € und teilt sich im Wesentlichen auf 8 Mio.
€ Software, 19 Mio. € Kundenbeziehungen sowie
sonstige Vermögenswerte und Schulden in Höhe von
-10 Mio. € auf. Aus der Übernahme resultiert ein
vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert von 59
Mio. €. Dieser beinhaltet Markt- und
Synergiepotenziale. Mit dieser Akquisition stärkt
Aareon ihr Portfolio und ihre Expertise im Bereich des
Datenmanagements und der künstlichen Intelligenz.
Im Juni 2024 hat die Aareon über ihre
Tochtergesellschaft Aareon Holding GmbH 100 % der Anteile
an der deutschen Gesellschaft Haufe-Lexware Real Estate AG
erworben. Der Kaufpreis betrug rund 38 Mio. €. Der
vorläufige beizulegende Zeitwert der
Vermögenswerte und Schulden beträgt rund 8 Mio.
€ und teilt sich im Wesentlichen auf 3 Mio. €
Software, 10 Mio. € Kundenbeziehungen, 1 Mio. €
Markenrechte und Verbindlichkeiten in Höhe von 6 Mio.
€ auf. Aus der Übernahme resultiert ein
vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert von 27
Mio. €. Aareon erwirbt damit einen ERP-Anbieter
für die Immobilienwirtschaft mit einer starken
Fokussierung auf Immobilienverwaltungen. Mit der
Akquisition stärkt Aareon dieses Marktsegment weiter.
Weitere wesentliche Veränderungen im
Konsolidierungskreis gab es nicht.
Bilanzierungs- und BewertungsmethodenBei der Erstellung des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses einschließlich der
Vergleichszahlen wurden, soweit im Folgenden nicht anders
dargestellt, die gleichen Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss 2023 angewendet.
In der Berichtsperiode waren die folgenden neuen oder
geänderten Bilanzierungsstandards (IAS/IFRS) erstmals
anzuwenden:
scrollen
scrollen
scrollen
scrollen
Die neuen oder geänderten Bilanzierungsstandards
hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den
Konzernabschluss der Aareal Bank Gruppe.
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung¹⁾(1) Zinsüberschussscrollen
Der Zinsüberschuss lag mit 530 Mio. € aufgrund
des im Vorjahresvergleich höheren Kreditportfolios und
guter Margen sowie des normalisierten Zinsniveaus in
Verbindung mit dem anhaltend hohen Einlagenvolumen deutlich
über dem Vorjahreswert (476 Mio. €).
1) Aufgrund IFRS 5 separater Ausweis und
Anpassung der Vorjahreszahlen
(2) Risikovorsorgescrollen
Die Risikovorsorge betrug 163 Mio. € (Vorjahr: 160
Mio. €). Sie resultiert im Wesentlichen aus einzelnen
Kreditneuausfällen US-amerikanischer
Büroimmobilien und Aufwendungen in Höhe von 43
Mio. € aus der Zuführung zum bereits
existierenden Management-Overlay.
Der modellbasierte Risikovorsorgebestand in Stage 1 und
2 durch ein Post-Model-Adjustment beträgt insgesamt 68
Mio. €. Dieses setzt sich aus mehreren Komponenten
zusammen. Im Rahmen eines technischen Overlays in Höhe
von 51 Mio. € berücksichtigen wir drei Aspekte,
welche sich aktuell in der finalen technischen Umsetzung im
produktiven System befinden. Dabei handelt es sich um a)
die szenario-basierte Berücksichtigung von
Ausfallwahrscheinlichkeiten (PD's) über ein auf
makroökonomischen Variablen basierendes FLI-Modell
(Forward Looking Information), b) die Berücksichtigung
von Refinanzierungsrisiken in der
Lifetime-PD-Schätzung und c) erwartbare
Kalibrierungseffekte im Rating-Verfahren, die
Ausfallwahrscheinlichkeiten um 10 % erhöhen. Diese
Elemente sind methodisch identisch zum Jahresabschluss 2023
abgeleitet. Im Gegensatz zum Jahresende 2023
berücksichtigen wir im Rahmen der Szenarien nunmehr
auch ein zusätzliches Stressszenario (20 % Gewicht),
auf das etwa 25 Mio. € der Effekte entfallen. Die
sonstige Zusammensetzung der Szenarien ist unverändert
und umfasst einen Basecase (36 % Gewicht), drei adverse
Szenarien, welche alle wesentlichen Risiken (z.B.
längere höhere Zinsniveaus, Eskalation im
Mittleren Osten) abdecken (in Summe 28 % Gewichtung) und
einen Bestcase (16 % Gewicht). Aus dem technischen Overlay
resultieren bezogen auf die einzelnen Stages folgende
Veränderungen: Der Risikovorsorgebestand Stage 1
erhöht sich um 11 Mio. € und Stage 2 um 40 Mio.
€. Ferner haben wir ein eventbasiertes Overlay
aufgrund politischer Tendenzen und einhergehender
Unsicherheiten in Europa in Höhe von 17 Mio. €
gebildet. Dieses wurde über einen sogenannten
Collective-Staging-Ansatz auf das Frankreich-Portfolio
abgeleitet, in dem wir pauschal eine Migration von
Stage-1-Beständen in Stage 2 verbunden mit einer
Rating-Verschlechterung unterstellt haben.
Wir verweisen auch auf unsere Anhangangabe (11).
(3) Provisionsüberschussscrollen
Den auf Vorjahresniveau weitgehend stabil gebliebenen
Provisionserträgen im Segment Banking & Digital
Solutions standen erhöhte Provisionsaufwendungen aus
der strategischen Partnerschaft mit der Aareon und der
First Financial Software GmbH gegenüber. Dies
führte zu einer Reduktion des
Provisionsüberschusses auf insgesamt -2 Mio. €
(Vorjahr: 17 Mio. €).
(4) Abgangsergebnisscrollen
Das Abgangsergebnis von 9 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio.
€) resultierte im Wesentlichen aus positiven
marktbedingten Effekten aus vorzeitigen
Kreditrückzahlungen.
(5) Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvplscrollen
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten fvpl resultierte
unter anderem, analog zum Vorjahr, aus
kreditrisikoinduzierten Bewertungsverlusten von
ausgefallenen Immobiliendarlehen insbesondere in den USA.
(6) Ergebnis aus Sicherungszusammenhängenscrollen
(7) Verwaltungsaufwandscrollen
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich leicht auch
aufgrund mit der Transaktion verbundener Aufwendungen aus
der geplanten Veräußerung der Aareon.
(8) Sonstiges betriebliches Ergebnisscrollen
Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug 8 Mio. €
(Vorjahr: 6 Mio. €) und enthielt wie im Vorjahr unter
anderem Rückstellungsauflösungen.
(9) Ergebnis aus zur Veräußerung bestimmter Geschäftsbereich (Aareon)¹⁾scrollen
Die Aareal Bank und Advent haben Ende Juni 2024 bekannt
gegeben, dass sie mit TPG, einer führenden
Private-Equity-Gesellschaft, und CDPQ, einer globalen
Investmentgruppe, eine Vereinbarung zur Übernahme der
Aareon geschlossen haben. Bei den finanziellen Konditionen
des Verkaufs wurde ein Unternehmenswert (Enterprise Value)
für die Aareon Gruppe, mit der Aareon AG als
Muttergesellschaft, von rund 3,9 Mrd. € zugrunde
gelegt, was einer Bewertung (Equity Value) des
Aareon-Anteils der Aareal Bank von rund 2,1 Mrd. €
entspricht. Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird
vorbehaltlich der üblichen Bedingungen und
aufsichtsrechtlicher Genehmigungen in der zweiten
Jahreshälfte 2024 erwartet.
Der Zinsüberschuss des zur Veräußerung
bestimmten Geschäftsbereichs (Aareon) betrug aufgrund
der kreditfinanzierten M&A-Aktivitäten -28 Mio.
€ (Vorjahr: -14 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss konnte wie geplant auf 184
Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 137 Mio. €).
Dazu trugen auch die im Vorjahr getätigten
M&A-Transaktionen bei. Die in den
Provisionserträgen enthaltenen Umsatzerlöse
stiegen auf 219 Mio. € (Vorjahr: 168 Mio. €). Der
adjusted EBITDA
2 betrug 80 Mio. € (Vorjahr: 39 Mio.
€).
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich einerseits
aufgrund der transaktionsbedingten Aufwendungen von
insgesamt rund 150 Mio. € aus der vereinbarten und im
zweiten Halbjahr 2024 erwarteten Veräußerung der
Aareon und andererseits aufgrund des Wachstums der Aareon
auf 305 Mio. € (Vorjahr: 175 Mio. €). Das
Vorjahresergebnis war mit
Effizienzsteigerungsmaßnahmen von rund 55 Mio. €
belastet worden.
Nach Berücksichtigung von Ertragsteuern ergab sich
im ersten Halbjahr ein Ergebnis des zur
Veräußerung bestimmten Geschäftsbereichs
von -136 Mio. € (Vorjahr: -32 Mio. €).
Erläuterungen zur Bilanz(10) Finanzielle Vermögenswerte acscrollen
(11) Risikovorsorgebestand acscrollen
Die Risikovorsorge auf finanzielle Vermögenswerte
ac entfällt auf Forderungen aus Krediten, auf Geld-
und Kapitalmarktforderungen sowie auf Forderungen sonstiges
Geschäft - im Wesentlichen auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden.
scrollen
(12) Finanzielle Vermögenswerte fvociscrollen
(13) Finanzielle Vermögenswerte fvplscrollen
(14) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und VerpflichtungenDie zur Veräußerung gehaltenen langfristigen
Vermögenswerte entfallen mit 1.021 Mio. € auf den
zur Veräußerung bestimmten Geschäftsbetrieb
Aareon, mit 121 Mio. € auf unseren Hotelbetrieb in
Italien und mit 73 Mio. € auf vier Immobiliendarlehen
in den USA, Italien bzw. Spanien mit einer
Risikovorsorgezuführung von insgesamt 37 Mio. €.
Die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen
Verpflichtungen entfallen mit 1.061 Mio. € auf den zur
Veräußerung bestimmten Geschäftsbetrieb
Aareon und mit 12 Mio. € auf unseren Hotelbetrieb in
Italien.
(15) Immaterielle Vermögenswertescrollen
Die starke Reduktion des Geschäfts- oder
Firmenwerts geht nahezu ausschließlich auf die
Umgliederung der Aareon mit den dort anfallenden
Geschäfts- oder Firmenwerten zurück.
(16) Sachanlagenscrollen
(17) Sonstige Aktivascrollen
Der Immobilienbestand erhöhte sich durch die
Übernahme einer Immobilienobjektgesellschaft aus einem
US-amerikanischen Kreditengagement.
(18) Finanzielle Verbindlichkeiten acscrollen
(19) Finanzielle Verbindlichkeiten fvplscrollen
(20) Rückstellungenscrollen
Änderungen des Rechnungszinses für Pensionen
erfordern eine Neubewertung des Verpflichtungsumfangs, die
erfolgsneutral direkt im Sonstigen Ergebnis in dem Posten
Veränderung der Rücklage aus
leistungsorientierten Plänen erfasst wird. Der
Rechnungszins zum 30. Juni 2024 stieg auf 3,59 % (31.
Dezember 2023: 3,15 %). Außerdem hat die Umgliederung
der Aareon mit den dort anfallenden Beständen zu der
starken Reduktion der Rückstellungen, insbesondere
für Pensionen, geführt.
(21) Sonstige Passivascrollen
(22) Eigenkapitalscrollen
In den Rücklagen aus Bewertung von
Fremdkapitalinstrumenten fvoci sind 1 Mio. €
Risikovorsorgebestand enthalten (Vorjahr: 1 Mio. €).
Eigene AktienIn der Berichtsperiode befanden sich keine eigenen
Aktien im Bestand.
AusschüttungIn der Hauptversammlung am 3. Mai 2024 wurde
beschlossen, den sich nach handelsrechtlichen Vorschriften
(HGB) ergebenden Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023
in Höhe von insgesamt 452.310.000,00 € auf neue
Rechnung vorzutragen.
Darüber hinaus hat der Vorstand in
Übereinstimmung mit den Anleihebedingungen am 30.
April 2024 eine Ausschüttung auf die AT1-Instrumente
beschlossen.
In der Konzernbilanz der Aareal Bank Gruppe führt
eine Ausschüttung auf die AT1-Anleihe zur Reduzierung
des Postens Gewinnrücklage innerhalb des
Konzerneigenkapitals.
Erläuterungen zu FinanzinstrumentenHinsichtlich des in der Aareal Bank Gruppe etablierten
Systems zur konzernweiten Messung, Limitierung und
Steuerung von Risiken verweisen wir auf unsere
Ausführungen im Risikobericht als Teil des
Konzernzwischenlageberichts. Die Angaben gemäß
IFRS 7 zur Beschreibung und zum Umfang der aus
Finanzinstrumenten resultierenden Risiken erfolgen
teilweise ebenfalls im Risikobericht.
(23) Ermittlung des Fair ValueDie Ermittlung des Fair Value ist übergreifend
für Finanzinstrumente und für nicht finanzielle
Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten im IFRS 13
geregelt. Gemäß IFRS 13.9 ist der Fair Value der
Preis, zu dem unter aktuellen Marktbedingungen am
Bewertungsstichtag in einem geordneten
Geschäftsvorfall ein Vermögenswert verkauft oder
eine Schuld übertragen werden kann. Zur Ermittlung des
Fair Value ist der Hauptmarkt für den
Vermögenswert oder die Schuld zu betrachten oder,
falls ein solcher nicht vorliegt, der für den
Vermögenswert oder die Schuld vorteilhafteste Markt.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, ob die Aareal Bank
am Bewertungsstichtag eine Transaktion für den
betreffenden Vermögenswert oder die Schuld zu dem
Preis in diesem Markt abschließen kann. Der
Hauptmarkt ist der Markt mit dem größten Volumen
und der höchsten Handelsaktivität, zu dem die
Aareal Bank Zugang hat. Der vorteilhafteste Markt ist der
Markt, an dem der Betrag für den Verkauf eines
Vermögenswerts maximiert bzw. der Betrag für die
Übertragung einer Verbindlichkeit minimiert
würde.
Fair Value-HierarchieDer Fair Value-Ermittlung liegt die Fair
Value-Hierarchie gemäß IFRS 13.72ff. zugrunde,
anhand der die einbezogenen Bewertungsparameter
gemäß ihrer Marktnähe und Objektivität
jeweils in unterschiedliche Hierarchiestufen eingeteilt
werden. Der Fair Value von Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten wird der Stufe 1 der Fair
Value-Hierarchie zugeordnet, wenn er anhand von
qualifizierten Preisen auf aktiven Märkten für
identische Vermögenswerte oder Schulden, die
unverändert übernommen werden, bestimmt wird.
Fair Values, die mithilfe von Eingangsparametern bestimmt
werden, die direkt oder indirekt auf beobachtbaren
Marktdaten beruhen, aber keine qualifizierten Preise der
Stufe 1 darstellen, sind der Stufe 2 der Hierarchie
zugeordnet. Fair Values, die mithilfe von
Bewertungstechniken bestimmt werden, bei denen ein oder
mehrere wesentliche Eingangsparameter nicht auf
beobachtbaren Marktdaten beruhen, sind der Hierarchiestufe
3 zugeordnet. Die Schätzunsicherheiten hinsichtlich
der Fair Value-Bewertung nehmen in den einzelnen Stufen zu.
BewertungsmethodenDie in den Forderungen aus Krediten enthaltenen
Immobilien- und Kommunaldarlehen werden für Zwecke der
Fair Value-Ermittlung unter Anwendung der
Discounted-Cashflow-Methode bewertet. Die Abzinsung der
zukünftigen Cashflows eines Geschäfts erfolgt mit
geschäftsspezifischen risikoadjustierten
Zinssätzen. Diese werden ausgehend von einem
quasi-risikolosen laufzeitabhängigen Marktzinssatz je
Währung unter Berücksichtigung von
Aufschlägen für kontrahentenspezifische Risiken
sowie Kosten eines Kredits ermittelt. Bei festverzinslichen
Darlehen werden die vertraglich vereinbarten
Zahlungsströme als zukünftige Cashflows
angesetzt. Die zukünftigen Cashflows für variabel
verzinsliche Darlehen werden mit Verwendung der
zukünftigen Forward-Zinssätze unter
Berücksichtigung des jeweiligen
Kundenkonditions-Spreads erzeugt. Bei ausgefallenen
Darlehen werden die zukünftigen Cashflows um die
erwarteten Verluste reduziert.
Schuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen, für
die kein aktueller Marktpreis in einem aktiven Markt
verfügbar ist, werden über eine Analyse der
zukünftigen Zahlungen nach einem Ertragswertverfahren
bewertet, dessen Input-Parameter soweit möglich auf
beobachtbaren Marktdaten beruhen. Dazu gehört die
Discounted-Cashflow-Methode, mit deren Hilfe der Barwert
der vertraglichen Cashflows bis zum erwarteten Laufzeitende
ermittelt wird. Die Barwertermittlung basiert auf der
für den jeweils relevanten Markt gültigen
Benchmark-Kurve unter Berücksichtigung von
Bonitäts- und Liquiditätsaufschlägen. Bei
optionalen Geschäftsbestandteilen werden das jeweilige
marktübliche Black/Scholes-Modell oder numerische
Verfahren angewendet.
Bei nicht notierten Finanzinvestitionen in
Eigenkapitalinstrumente können auch die
Anschaffungskosten die beste Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts sein. Ihre Werthaltigkeit wird
regelmäßig überprüft.
Der Fair Value von OTC-Derivaten wird auf Basis von
branchenüblichen Standardbewertungsmodellen wie der
Barwertmethode oder Optionspreismodellen bestimmt. Dabei
werden Eingangsparameter aktiver Märkte wie
Zinssätze, Zinskurven und Credit Spreads verwendet.
Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften
wird grundsätzlich auf Basis aktueller Terminkurse
bestimmt, die an aktiven Märkten quotiert sind. Da die
Derivate Gegenstand von hochwirksamen
Sicherheitenvereinbarungen sind (Credit Support Annex zum
ISDA Master Agreement und Besicherungsanhang zum Deutschen
Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte), die
jeweils einem Besicherungsrahmenvertrag unterliegen, kann
auf Bewertungsanpassungen für ein potenzielles
Kreditrisiko des Kontrahenten bzw. des eigenen
Kontrahentenausfallrisikos (CVA und DVA) aus
Wesentlichkeitsgründen verzichtet werden. Die Bank
verwendet für die Bewertung von barbesicherten
Derivaten die Overnight-Interest-Rate-Swap-Kurve
(OIS-Kurve).
Für die Barreserve, sonstige Forderungen aus
Krediten sowie kurzfristige Geldmarktforderungen und
-verbindlichkeiten stellen die fortgeführten
Anschaffungskosten eine angemessene Schätzung des Fair
Value dar.
(24) Fair Value-Hierarchie gemäß IFRS 13Die Buchwerte der von der Aareal Bank Gruppe gehaltenen
Finanzinstrumente, die mit dem Fair Value in der Bilanz
ausgewiesen werden, werden in der folgenden Tabelle
entsprechend der dreistufigen Fair Value-Hierarchie
gemäß IFRS 13.72 ff. dargestellt. Die
Darstellung erfolgt je Klasse von Finanzinstrument:
30. Juni 2024scrollen
31. Dezember 2023scrollen
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2024 wechselten 14 Mio. € finanzielle
Vermögenswerte fvoci aus Stufe 1 in Stufe 2 und 9 Mio.
€ aus Stufe 2 in Stufe 1.
Die Fair Values von in der Bilanz zum Fair Value
ausgewiesenen Forderungen aus Krediten, deren Bewertung in
der Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingruppiert ist,
haben sich vom Anfang bis zum Ende der Berichtsperiode
folgendermaßen entwickelt:
Forderungen aus Krediten fvplscrollen
Von dem Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten
fvpl entfallen -12 Mio. € auf im Bestand befindliche
Finanzinstrumente (Vorjahr: -40 Mio. €).
Wesentlicher nicht am Markt beobachtbarer
Input-Parameter dieser Forderungen aus Krediten fvpl sind
die Aufschläge für kontrahentenspezifische
Risiken. Eine Erhöhung/Verringerung um 1 % würde
bei den nicht ausgefallenen Krediten zu einer
Verringerung/Erhöhung des Fair Value von rund 5 Mio.
€ (Vorjahr: rund 4 Mio. €) führen.
(25) Vergleich von Buchwerten und Fair Values der FinanzinstrumenteDie Fair Values der Finanzinstrumente werden in der
nachstehenden Tabelle mit ihren Buchwerten nach
Risikovorsorge gegenübergestellt. Die Darstellung
erfolgt je Klasse von Finanzinstrument:
scrollen
Segmentberichterstattung(26) Segmentergebnisse¹⁾scrollen
scrollen
Die erfassten Provisionserträge aus Verträgen
mit Kunden (Umsatzerlöse i. S. d. IFRS 15) gliedern
sich wie folgt auf die Segmente auf:
scrollen
scrollen
Sonstige Erläuterungen(27) Eventualverbindlichkeiten und Kreditzusagenscrollen
(28) BeschäftigteDie Zahl der Beschäftigten im Aareal Bank Konzern
stellt sich wie folgt dar:
scrollen
(29) Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen gemäß IAS 24Im Berichtszeitraum gab es Geschäftsvorfälle
mit nahestehenden Personen und Unternehmen. Es wurden von
einem Vorstandsmitglied, einem Aufsichtsratsmitglied und
einem nahestehenden Unternehmen eines
Aufsichtsratsmitglieds der Aareal Bank AG Schuldtitel in
Höhe von insgesamt 1,2 Mio. € marktüblich
gekauft.
(30) Ereignisse nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode (Nachtragsbericht)Nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode ergaben sich keine wesentlichen Sachverhalte, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.(31) Organe der Aareal Bank AGAufsichtsratJean Pierre Mustier
1) 2)
(seit 10. August 2023)
Sylwia Bach
5) 6)
Aareon Deutschland GmbH
Henning Giesecke
2) 3) 4)
Ehem. Chief Risk Officer der
Denis Hall
3) 4) 5)
Vorsitzender des Prüfungsausschusses
Petra Heinemann-Specht
2) 3) 4) 6)
Aareal Bank AG
Barbara Knoflach
1) 4) 5)
Stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats
Jan Lehmann
3) 5) 6)
Aareon Deutschland GmbH
Hans-Hermann Lotter
1) 2) 3)
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Marika Lulay
1) 5)
Vorsitzende des Technologie- und
Klaus Novatius
1) 2) 6)
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
José Sevilla Álvarez
1) 3) 4) 5)
Vorsitzender des Risikoausschusses
Maximilian Rinke
2) 3) 4)
(seit 3. Mai 2024)
Prof. Dr. Hermann Wagner
1) 2) 3) 4)
(bis 3. Mai 2024)
VorstandJochen Klösges
Dr. Christian Ricken
Nina Babic
Marc Heß
Christof Winkelmann
Versicherung der gesetzlichen VertreterNach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Wiesbaden, den 31. Juli 2024
Der Vorstand
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scrollen
Bescheinigung nach prüferischer DurchsichtWir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss
zum 30. Juni 2024 - bestehend aus Bilanz zum 30. Juni 2024,
Gesamtergebnisrechnung,
Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung
- verkürzt - sowie dem Anhang - verkürzt - - und
den Konzernzwischenlagebericht für die Zeit vom 1.
Januar bis 30. Juni 2024 der Aareal Bank AG, Wiesbaden,
einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die
Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses
entsprechend IAS 34 "Zwischenberichterstattung" und des
Konzernzwischenlageberichts entsprechend den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften liegt
in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu
dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem
Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer
prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des
verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des
Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze für die prüferische
Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die
prüferische Durchsicht so zu planen und
durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung
mit einer gewissen Sicherheit ausschließen
können, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen
nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
aufgestellt worden ist. Eine prüferische Durchsicht
beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von
Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische
Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine
Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir
auftragsgemäß keine Abschlussprüfung
vorgenommen haben, können wir einen
Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht
sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu
der Annahme veranlassen, dass der verkürzte
Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in
Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen
Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für
Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften
aufgestellt worden ist.
Diese Bescheinigung ist zu Informationszwecken an die
Aareal Bank AG gerichtet. Die Aareal Bank AG darf darauf
hinweisen, dass wir den verkürzten
Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 einer
prüferischen Durchsicht nach IDW PS 900 unterzogen
haben und diese Bescheinigung für Zwecke der
Kommunikation anstelle der nicht durchgeführten
prüferischen Durchsicht nach § 115 WpHG
verwenden. Eine anderweitige Verwendung dieser
Bescheinigung gegenüber Dritten oder ihre Verwendung
in Verkaufsprospekten oder anderen gleichartigen
öffentlichen Dokumenten oder Medien ist
ausgeschlossen.
Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend
benannte Leistungen für die Aareal Bank AG erbracht
haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für
Wirtschaftsprüferinnen, Wirtschaftsprüfer und
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2024
zugrunde. Durch Kenntnisnahme und Nutzung der in dieser
Bescheinigung enthaltenen Informationen bestätigt der
Empfänger, die dort getroff enen Regelungen
(einschließlich der Haftungsregelung unter Nr. 9 der
Allgemeinen Auftragsbedingungen) zur Kenntnis genommen zu
haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns
an.
Frankfurt am Main, den 2. August 2024
KPMG AG
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AdressenZentrale WiesbadenAareal Bank AG
Strukturierte ImmobilienfinanzierungenDublin
Istanbul
London
New York
Paris
Rom
Singapur
Stockholm
Warschau
Wiesbaden
Aareal Estate AG
Banking & Digital SolutionsAareal Bank AG
Banking & Digital Solutions
Banking & Digital Solutions
Banking & Digital Solutions
collect Artificial Intelligence GmbH
Deutsche Bau- und Grundstücks
plusForta GmbH
Finanzkalenderscrollen
ImpressumInhalt:
Layout/Design:
Dieser Bericht ist auch in englischer Sprache
erhältlich.
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