Deutsche Post AGBonnKonzernabschluss zum 31. Dezember 2011KonzernlageberichtGeschäft und Umfeld Geschäftstätigkeit und Organisation Übernahmerechtliche Angaben Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Rahmenbedingungen Unternehmenssteuerung Deutsche-Post-Aktie Wirtschaftliche Lage Gesamtaussage des Vorstands Wesentliche Ereignisse Ertragslage Finanzlage Vermögenslage Unternehmensbereiche Überblick Unternehmensbereich BRIEF Unternehmensbereich EXPRESS Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter Unternehmerische Verantwortung Beschaffung Forschung und Entwicklung Kunden und Qualität Marken Nachtrag Nachtragsbericht Prognose Gesamtaussage zur erwarteten Entwicklung Chancen und Risiken Strategische Ausrichtung Künftige Organisation Künftige Rahmenbedingungen Umsatz- und Ergebnisprognose Erwartete Finanzlage GESCHÄFT UND UMFELDGeschäftstätigkeit und Organisation Der führende Post- und Logistikkonzern Deutsche Post DHL unterhält ein globales Netzwerk, mit dem wir unseren Kunden vom Standardprodukt bis zur maßgeschneiderten Lösung alle Möglichkeiten bieten, Waren und Informationen zu transportieren, zu lagern und zu verarbeiten. Wir wollen die Anforderungen unserer Kunden umfassend erfüllen und legen größten Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit. Mit Programmen für Klimaschutz, Katastrophenhilfe und Bildung übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung. Vier operative Unternehmensbereiche Der Konzern ist in vier operative Unternehmensbereiche gegliedert, die durch eigene Zentralen (Divisional Headquarters) gesteuert werden und für die Berichtsstruktur in Geschäftsfelder gegliedert sind. Wir sind der einzige postalische Universaldienstleister in Deutschland. Im Unternehmensbereich BRIEF befördern wir bundesweit sowie international Briefe und Pakete, sind Spezialist für Dialogmarketing, die flächendeckende Verteilung von Presseprodukten und elektronische Dienstleistungen rund um den Briefversand. Darüber hinaus sind wir mit dem E-Postbrief als erster Anbieter für den gesicherten, anwenderidentifizierten Versand von Dokumenten im Internet am Markt. Im Unternehmensbereich EXPRESS bieten wir Kurier- und Expressdienstleistungen für Geschäfts- und Privatkunden in mehr als 220 Ländern und Territorien. Unser Netzwerk ist damit das umfassendste weltweit. Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT befördern wir Güter über Schiene, Straße, Luft und See. Wir sind auf der Welt die Nummer eins für Luftfracht, die Nummer zwei für Seefracht und einer der führenden Landfrachttransporteure in Europa. Als Weltmarktführer in der Kontraktlogistik erbringen wir im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN Lager-, Transport- und Mehrwertleistungen entlang der gesamten Lieferkette für Kunden verschiedener Branchen. Überdies bieten wir speziell auf unsere Kunden zugeschnittene Gesamtlösungen für das Informations- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen. Interne Dienstleistungen wie Finanzen, IT und Einkauf haben wir konzernweit im Bereich Global Business Services (GBS) gebündelt. Dadurch können wir unsere Ressourcen noch effizienter nutzen und zugleich auf die sich schnell ändernden Anforderungen unseres Geschäfts und unserer Kunden flexibel reagieren. Aufgaben der Konzernführung werden im Corporate Center wahrgenommen. scroll
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Auf allen Kontinenten vertreten Der Konzern Deutsche Post DHL ist auf allen Kontinenten der Erde vertreten. Die wichtigsten Standorte zeigt die Übersichtskarte. Wechsel im Vorstand Roger Crook wurde im März 2011 als Vorstand für den Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT bestellt. Er folgte Hermann Ude, der das Unternehmen zum 31. März 2011 verlassen hat. CCO als neue DHL-übergreifende Funktion eingerichtet Zum 1. Oktober 2011 haben wir im Ressort des Vorstandsvorsitzenden die Funktion eines Chief Commercial Officer (CCO) eingerichtet. Darin bündeln wir das bereichsübergreifende Management der wichtigsten DHL-Kunden sowie unsere Innovationsaktivitäten. So wollen wir die Kundenorientierung von DHL in all ihren Geschäftsfeldern weiter verstärken. Übernahmerechtliche Angaben Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals, Stimmrechte und Übertragung von Aktien Zum 31. Dezember 2011 betrug das Grundkapital der Gesellschaft 1.209.015.874 €, eingeteilt in ebenso viele auf den Namen lautende Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag). Jede Aktie gewährt die gleichen gesetzlich vorgesehenen Rechte und Pflichten und in der Hauptversammlung je eine Stimme. Keinem Aktionär und keiner Aktionärsgruppe stehen Sonderrechte, insbesondere solche, die Kontrollbefugnisse verleihen, zu. Die Ausübung der Stimmrechte und die Übertragung der Aktien richten sich nach den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen und der Satzung der Gesellschaft, die beides nicht beschränkt. § 19 der Satzung bestimmt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um als Aktionär an der Hauptversammlung teilzunehmen und sein Stimmrecht auszuüben. Gegenüber der Gesellschaft gilt als Aktionär nur, wer als solcher im Aktienregister eingetragen ist. Dem Vorstand sind keine Vereinbarungen zwischen Aktionären bekannt, die das Stimmrecht oder die Aktienübertragung beschränken. Mitglieder des Vorstands erhalten als langfristige Vergütungskomponente im Rahmen des Long-Term-Incentive-Plans jährlich Stock Appreciation Rights (SAR) unter der Voraussetzung, dass sie für jede Tranche ein Eigeninvestment in Geld oder in Aktien der Deutsche Post AG leisten. Veräußert ein Vorstandsmitglied Aktien des Eigeninvestments seiner Tranche oder verfügt er über das Eigeninvestment in Geld vor Ablauf der vorgesehenen Wartezeit von vier Jahren (für die Tranche 2008: Wartezeit von drei Jahren), verfallen sämtliche SAR aus der entsprechenden Tranche. Teilnahmeberechtigte Führungskräfte des Konzerns erhalten im Rahmen des aktienorientierten Vergütungssystems (Share Matching Scheme) von der Gesellschaft Aktien, die nach den zugrunde liegenden Bedingungen einer vierjährigen Veräußerungssperre unterliegen. Kapitalbeteiligungen von mehr als 10 % Die KfW Bankengruppe (KfW), Frankfurt am Main, ist mit einer Beteiligung von rund 30,5 % am Grundkapital unser größter Aktionär. Die Bundesrepublik Deutschland ist mittelbar über die KfW an der Deutsche Post AG beteiligt. KfW und Bund sind gemäß den uns vorliegenden Mitteilungen nach §§ 21 ff. WpHG die einzigen Aktionäre, die direkt oder indirekt mehr als 10 % des Grundkapitals halten. Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder Die Mitglieder des Vorstands werden nach den gesetzlichen Vorschriften bestellt und abberufen (§§ 84, 85 AktG, § 31 MitbestG). Gemäß § 84 AktG, § 31 MitbestG erfolgt die Bestellung durch den Aufsichtsrat auf höchstens fünf Jahre. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Mitgliedern. Im Übrigen wird die Zahl der Vorstandsmitglieder durch den Aufsichtsrat bestimmt, der auch einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen kann. Satzungsänderungen Die Satzung kann gemäß §§ 119 Abs. 1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG durch Beschluss der Hauptversammlung geändert werden. Gemäß § 21 Abs. 2 der Satzung in Verbindung mit §§ 179 Abs. 2, 133 Abs. 1 AktG beschließt die Hauptversammlung über Satzungsänderungen grundsätzlich mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Soweit das Gesetz für Satzungsänderungen zwingend eine größere Mehrheit vorschreibt, ist diese Mehrheit entscheidend. Gemäß § 14 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen. Ferner ist der Aufsichtsrat durch Hauptversammlungsbeschlüsse vom 21. April 2009 (Genehmigtes Kapital 2009) und 25. Mai 2011 (Bedingtes Kapital 2011) jeweils ermächtigt worden, die Fassung der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausgabe von Aktien bzw. der Ausnutzung des genehmigten Kapitals sowie nach Ablauf des jeweiligen Ermächtigungszeitraums bzw. im Falle der Nichtausnutzung des bedingten Kapitals nach Ablauf der Fristen für die Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder Wandlungspflichten anzupassen. Der Aufsichtsrat ist durch den Hauptversammlungsbeschluss zum Bedingten Kapital 2011 weiterhin ermächtigt worden, alle sonstigen im Zusammenhang mit der Ausgabe der Bezugsaktien stehenden Anpassungen der Satzung vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat durch Hauptversammlungsbeschlüsse vom 28. April 2010 (Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zur Verwendung eigener Aktien sowie zum Erwerb eigener Aktien durch Derivate) für den Fall der Einziehung der erworbenen eigenen Aktien ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend der Einziehung der Aktien und der Herabsetzung des Grundkapitals anzupassen. Der Vorstand ist zur Anpassung der Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung ermächtigt, wenn er bestimmt, dass sich durch die Einziehung der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital erhöht. Befugnisse des Vorstands, insbesondere zu Aktienausgabe und Aktienrückkauf Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 20. April 2014 bis zu 240 MIO neue, auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen auszugeben und hierdurch das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 240 MIO € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2009, § 5 Abs. 2 der Satzung). Der Vorstand hat diese Ermächtigung bisher nicht ausgenutzt. Den Aktionären steht bei Ausgabe von neuen Aktien aus dem genehmigten Kapital 2009 grundsätzlich ein Bezugsrecht zu, das nur unter den in § 5 Abs. 2 der Satzung genannten Voraussetzungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden kann. Die Einzelheiten dazu ergeben sich aus § 5 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft. Das Genehmigte Kapital 2009 ist ein Finanzierungs- und Akquisitionsinstrument entsprechend den internationalen Standards, das der Gesellschaft die Möglichkeit gibt, schnell, flexibel und kostengünstig Eigenkapital aufzunehmen. Das genehmigte Kapital entspricht einem Anteil von weniger als 20 % des Grundkapitals. Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 25. Mai 2011 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 24. Mai 2016 einmal oder mehrmals Options-, Wandel- und/oder Gewinnschuldverschreibungen sowie Genussrechte unter Einschluss von Kombinationen dieser Instrumente (nachfolgend zusammen „Schuldverschreibungen“) im Gesamtnennbetrag von bis zu 1 MRD € auszugeben und dabei Options- oder Wandlungsrechte auf bis zu 75 MIO Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 75 MIO € zu gewähren. Die Schuldverschreibungsbedingungen können auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt oder das Recht der Gesellschaft oder Konzerngesellschaft vorsehen, den Inhabern bzw. Gläubigern der Schuldverschreibungen ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrages Aktien der Gesellschaft zu gewähren. Das Grundkapital ist um bis zu 75 MIO € bedingt erhöht, um Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger der Options- oder Wandlungsrechte oder Wandlungspflichten nach Ausübung ihrer Rechte zur Bedienung der Rechte bzw. in Erfüllung von Wandlungspflichten zu gewähren (Bedingtes Kapital 2011, § 5 Abs. 3 der Satzung). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann bei der Ausgabe von Schuldverschreibungen nur unter den in dem vorgenannten Ermächtigungsbeschluss aufgeführten Voraussetzungen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden. Die Einzelheiten dazu ergeben sich aus dem von der Hauptversammlung beschlossenen Beschlussvorschlag zu Tagesordnungspunkt 6 der Hauptversammlung vom 25. Mai 2011. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Schuldverschreibungen entspricht der üblichen Unternehmenspraxis bei börsennotierten Aktiengesellschaften. Sie eröffnet der Gesellschaft die Möglichkeit zur flexiblen und zeitnahen Finanzierung ihrer Aktivitäten und gibt den notwendigen Handlungsspielraum, um günstige Marktsituationen kurzfristig und schnell zu nutzen, indem beispielsweise Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten oder Wandlungspflichten auf Aktien der Gesellschaft im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen, beim Erwerb von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen als Gegenleistung angeboten werden können. Der Vorstand hat diese Ermächtigung bisher nicht ausgenutzt. Schließlich hat die Hauptversammlung vom 28. April 2010 die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 27. April 2015 eigene Aktien im Umfang von bis zu 10 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Dabei gilt die Maßgabe, dass die so erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals darstellen dürfen. Der Erwerb der Aktien kann über die Börse, aufgrund eines öffentlichen Kaufangebots, mittels einer an die Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder auf andere Weise nach Maßgabe des § 53 a AktG erfolgen. Die Ermächtigung kann zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck ausgeübt werden; insbesondere ist der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen. Die Einzelheiten ergeben sich aus dem von der Hauptversammlung beschlossenen Beschlussvorschlag zu Tagesordnungspunkt 6 der Hauptversammlung vom 28. April 2010. In Ergänzung zu dieser Ermächtigung hat die Hauptversammlung vom 28. April 2010 den Vorstand ermächtigt, in dem zu Tagesordnungspunkt 6 der Hauptversammlung vom 28. April 2010 beschlossenen Rahmen eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben, nämlich in Erfüllung von Optionsrechten, die die Gesellschaft zum Erwerb der eigenen Aktien bei Ausübung der Option verpflichten („Put-Optionen“), in Ausübung von Optionsrechten, die der Gesellschaft das Recht vermitteln, eigene Aktien bei Ausübung der Option zu erwerben („Call-Optionen“), oder unter Einsatz einer Kombination von Put- und Call-Optionen. Dabei sind alle Aktienerwerbe unter Einsatz von Put-Optionen, Call-Optionen oder einer Kombination aus Put- und Call-Optionen auf höchstens 5 % des bei Beschlussfassung vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Die Laufzeiten der Optionen dürfen nicht mehr als 18 Monate betragen, müssen spätestens am 27. April 2015 enden und so gewählt werden, dass der Erwerb der eigenen Aktien in Ausübung der Optionen nicht nach dem 27. April 2015 erfolgen kann. Die Einzelheiten ergeben sich aus dem von der Hauptversammlung beschlossenen Beschlussvorschlag zu Tagesordnungspunkt 7 der Hauptversammlung vom 28. April 2010. Die Erteilung einer Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien durch die Hauptversammlung entspricht einer verbreiteten Praxis bei börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien unter Einsatz von Derivaten soll das Instrumentarium des Aktienrückkaufs lediglich ergänzen und der Gesellschaft die Gelegenheit geben, einen Rückkauf optimal zu strukturieren. Bei öffentlichen Angeboten zum Erwerb von Aktien der Gesellschaft gelten ausschließlich Gesetz und Satzung einschließlich der Bestimmungen des deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes. Die Hauptversammlung hat den Vorstand nicht zur Vornahme von in ihre Zuständigkeit fallenden Handlungen ermächtigt, um den Erfolg von etwaigen Übernahmeangeboten zu verhindern. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, und Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern Die Deutsche Post AG hat mit einem Bankenkonsortium einen Vertrag über eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 2 MRD € abgeschlossen. Im Fall des Kontrollwechsels hat jedes Mitglied des Bankenkonsortiums unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, seinen Anteil an der Kreditlinie sowie seinen jeweiligen Anteil an ausstehenden Krediten zu kündigen und deren Rückzahlung zu verlangen. Für den Fall eines Kontrollwechsels ist allen Mitgliedern des Vorstands das Recht eingeräumt, innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nach dem Kontrollwechsel mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende ihr Amt jeweils aus wichtigem Grund niederzulegen und den Vorstandsvertrag zu kündigen (Sonderkündigungsrecht). Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts oder einvernehmlicher Aufhebung des Vorstandsvertrags innerhalb von neun Monaten seit Kontrollwechsel hat das Mitglied des Vorstands Anspruch auf Abfindung seiner Vergütungsansprüche für die Restlaufzeit des Vorstandsvertrags, begrenzt durch die vom Deutschen Corporate Governance Kodex (Ziff. 4.2.3 in der Fassung vom 26. Mai 2010) empfohlenen Caps. Die Vereinbarungen sind im Vergütungsbericht dargestellt. Vergütungsbericht Struktur der Vergütung des Konzernvorstands im Geschäftsjahr 2011 Die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2011 hat der Aufsichtsrat festgelegt. Er hat über das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente beraten und beschlossen. Dafür wurde die Expertise eines unabhängigen Vergütungsberaters eingeholt. Die Vorstandsvergütung orientiert sich an der Größe und der globalen Ausrichtung des Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage sowie an den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Die Vergütung ist so bemessen, dass sie im internationalen und nationalen Vergleich wettbewerbsfähig ist und damit einen Anreiz für engagierte und erfolgreiche Arbeit bietet. Die Vergütung des Vorstands im Jahr 2011 ist marktüblich, angemessen und leistungsorientiert; sie setzt sich zusammen aus erfolgsunabhängigen und variablen, das heißt erfolgsbezogenen Komponenten mit kurz-, mittel- und langfristiger Wirkung. Erfolgsunabhängige Komponenten sind die Jahresfestvergütung (Grundgehalt), Nebenleistungen und Pensionszusagen. Die Jahresfestvergütung wird in zwölf gleichen Monatsraten nachträglich zum Monatsende gezahlt. Nebenleistungen bestehen vor allem aus Firmenwagennutzung, Zuschüssen zu Versicherungen sowie besonderen Pauschalen und Leistungen bei Einsatz außerhalb des Heimatlandes. Die variable Vergütung des Vorstands ist ganz überwiegend mittel- und langfristig ausgerichtet. Sie besteht zur einen Hälfte aus einem Long-Term-Incentive-Programm mit vierjähriger Bemessungsperiode und zur anderen Hälfte aus der an den jährlichen geschäftlichen Erfolg gebundenen Jahreserfolgsvergütung, von der wiederum 50 % in eine Mittelfristkomponente mit dreijährigem Bemessungzeitraum überführt werden. Damit werden nur 25 % des variablen Vergütungsbestandteils auf Basis einer einjährigen Bemessungsgrundlage ausgezahlt. Die Mittelfristkomponente gilt in dieser Form für alle Anstellungsverträge und Vertragsverlängerungen, die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) am 5. August 2009 geschlossen wurden. Für davor abgeschlossene Verträge gilt, dass bis zum Ende der jeweiligen Vertragslaufzeit ein Anteil von 25 % der Jahreserfolgsvergütung in die Mittelfristkomponente überführt wird. Die Höhe der Jahreserfolgsvergütung wird durch den Aufsichtsrat auf der Grundlage der Geschäftsentwicklung des Unternehmens nach pflichtgemäßem Ermessen festgelegt. Die individuelle Höhe der Jahreserfolgsvergütung richtet sich nach dem Grad, in dem vorab festgelegte Zielwerte erreicht, unter- oder überschritten werden. Maßgebend ist dabei für alle Mitglieder des Vorstands die Steuerungsgröße „EBIT after Asset Charge“ (Gewinn nach Kapitalkosten) einschließlich Kapitalkosten auf Goodwill und vor Wertminderung auf Goodwill (nachfolgend: EAC) des Konzerns. Für die Vorstände der Bereiche BRIEF, GLOBAL FORWARDING, FREIGHT, EXPRESS und SUPPLY CHAIN ist zusätzlich das EAC der jeweils verantworteten Division maßgeblich. Zudem werden mit allen Vorstandsmitgliedern ein Mitarbeiterziel, basierend auf der jährlich durchgeführten Mitarbeiterbefragung, sowie weitere Ziele vereinbart. Sind die für das Geschäftsjahr auf Basis einer anspruchsvollen Zielsetzung festgelegten oberen Zielwerte realisiert, wird die maximale Jahreserfolgsvergütung gewährt. Sie ist der Höhe nach auf den Betrag der Jahresfestvergütung begrenzt. Soweit die für das Geschäftsjahr festgelegten Zielwerte nicht vollständig oder gar nicht erreicht werden, wird eine anteilige oder gar keine Jahreserfolgsvergütung gewährt. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat bei außergewöhnlichen Leistungen einen angemessenen Sonderbonus beschließen. Die Jahreserfolgsvergütung wird, auch wenn die vereinbarten Ziele erreicht worden sind, nicht vollständig auf einmal ausgezahlt. 50 % der Jahreserfolgsvergütung werden in eine Mittelfristkomponente mit dreijährigem Bemessungszeitraum (ein Jahr Leistungsphase, zwei Jahre Nachhaltigkeitsphase) überführt. Eine Auszahlung dieser Mittelfristkomponente erfolgt erst nach Ablauf der Nachhaltigkeitsphase und nur, wenn das Nachhaltigkeitskriterium EAC während der Nachhaltigkeitsphase erreicht wird. Anderenfalls entfällt die Zahlung ersatzlos. Die Regelung wirkt somit im Sinne eines Malussystems, das die Ausrichtung der Vorstandsvergütung auf eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens stärkt und langfristige Anreize setzt. Auf Grundlage des vom Aufsichtsrat im Jahr 2006 beschlossenen Long-Term-Incentive-Plans (LTIP 2006) werden Stock Appreciation Rights (SAR) als langfristige Vergütungskomponente gewährt. Jedes SAR berechtigt zum Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Durchschnitt der Schlusskurse der Deutsche-Post-Aktie während der letzten fünf Handelstage vor dem Ausübungstag und dem Ausübungspreis der SAR. Die Mitglieder des Vorstands haben im Jahr 2011 ein Eigeninvestment in Höhe von 10 % ihrer Jahresfestvergütung geleistet. Die Wartezeit für die Ausübung der Rechte beträgt vier Jahre ab Gewährung. Die SAR können nach Ende der Wartezeit innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ganz oder teilweise ausgeübt werden, wenn am Ende der Wartezeit die absoluten beziehungsweise relativen Erfolgsziele erreicht wurden. Nach Ablauf des Ausübungszeitraums verfallen nicht ausgeübte SAR. Um zu ermitteln, ob und wie viele der gewährten SAR ausübbar sind, werden der Durchschnittskurs beziehungsweise der Durchschnittsindexwert während Referenz- und Performancezeitraum miteinander verglichen. Beim Referenzzeitraum handelt es sich um die letzten zwanzig aufeinander folgenden Handelstage vor dem Ausgabetag. Der Performancezeitraum betrifft die letzten sechzig Handelstage vor Ablauf der Wartezeit. Der Durchschnittskurs (Endkurs) wird aus dem Durchschnitt der jeweiligen Schlusskurse der Deutsche-Post-Aktie im Xetra-Handel der Deutsche Börse AG ermittelt. Von je sechs SAR können maximal vier über das absolute Erfolgsziel und maximal zwei über das relative Erfolgsziel „verdient“ werden. Wird zum Ablauf der Wartezeit kein absolutes oder relatives Erfolgsziel erreicht, verfallen die darauf entfallenden SAR der entsprechenden Tranche ersatz- und entschädigungslos. Jeweils ein SAR wird verdient, wenn der Endkurs der Deutsche-Post-Aktie mindestens 10, 15, 20 oder 25 % über dem Ausgabepreis liegt. Das relative Erfolgsziel ist an die Performance der Aktie im Verhältnis zur Performance des STOXX Europe 600 Index (SXXP; ISIN EU0009658202) gekoppelt. Es ist erreicht, wenn die Wertentwicklung der Aktie während des Performancezeitraums der des Indexes entspricht oder die Outperformance mindestens 10 % beträgt. Die Vergütung aus den Wertsteigerungsrechten ist auf 300 % der Zielbarvergütung (Jahresfestvergütung zuzüglich Zieljahreserfolgsvergütung) beschränkt. Sie kann darüber hinaus durch den Aufsichtsrat bei außerordentlichen Entwicklungen begrenzt werden. Regelungen zur Begrenzung der Abfindun gshöhe gemäß Kodex-Empfehlung, Change- of - Control -Regelungen und nachvertragliches Wettbewerbsverbot Die Vorstandsverträge sehen entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Ziff. 4.2.3 in der Fassung vom 26. Mai 2010) eine Vereinbarung vor, dass im Falle vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit, die nicht durch einen wichtigen Grund veranlasst ist, nicht mehr als der Wert der Ansprüche für die Restlaufzeit des Vertrages vergütet wird. Dabei sind Zahlungen begrenzt auf den Wert von maximal zwei Jahresvergütungen einschließlich Nebenleistungen (Abfindungs-Cap). In alle seit dem 9. März 2011 geschlossenen Verträge wurde eine Präzisierung aufgenommen, dass etwaige Sondervergütungen oder Werte von zugewiesenen Rechten aus einem Long-Term-Incentive-Plan bei der Berechnung des Abfindungs-Caps nicht berücksichtigt werden. Für den Fall eines Kontrollwechsels ist allen Mitgliedern des Vorstands das Recht eingeräumt, innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nach dem Kontrollwechsel mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende ihr Amt jeweils aus wichtigem Grund niederzulegen und den Vorstandsvertrag zu kündigen (Sonderkündigungsrecht). Nach der vertraglichen Regelung wird ein Kontrollwechsel unter der Voraussetzung angenommen, dass entweder ein Aktionär durch das Halten von mindestens 30 % der Stimmrechte – einschließlich der ihm nach § 30 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) zuzurechnenden Stimmrechte Dritter – die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG erworben hat oder mit der Gesellschaft als abhängigem Unternehmen ein Beherrschungsvertrag nach § 291 Aktiengesetz geschlossen und wirksam geworden ist oder die Gesellschaft gemäß § 2 Umwandlungsgesetz mit einem anderen konzernfremden Rechtsträger verschmolzen wurde, es sei denn, der Wert des anderen Rechtsträgers beträgt ausweislich des vereinbarten Umtauschverhältnisses weniger als 50 % des Werts der Gesellschaft. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts oder einvernehmlicher Aufhebung des Vorstandsvertrags innerhalb von neun Monaten seit Kontrollwechsel hat das Mitglied des Vorstands Anspruch auf Abfindung seiner Vergütungsansprüche für die Restlaufzeit des Vorstandsvertrages. Hierbei wird der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen und die Höhe der Abfindung auf 150 % des Abfindungs-Caps begrenzt. Der Abfindungsbetrag wird um 25 % gekürzt, wenn das Vorstandsmitglied bei seinem Ausscheiden noch nicht das 60. Lebensjahr vollendet hat. Sofern die Restlaufzeit des Vorstandsvertrages weniger als zwei Jahre beträgt und das Vorstandsmitglied bei seinem Ausscheiden das 62. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, entspricht der Abfindungsbetrag dem Abfindungs-Cap. Dasselbe gilt, wenn der Vorstandsvertrag vor Vollendung des 62. Lebensjahres durch Zeitablauf endet, weil er im Zeitpunkt des Kontrollwechsels nur noch eine Laufzeit von weniger als neun Monaten hatte und nicht verlängert wurde. Geregelt ist darüber hinaus ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot. Als Karenzentschädigung werden während seiner einjährigen Dauer 100 % der zuletzt vertraglich vereinbarten monatlichen anteiligen Jahresfestvergütung (Grundgehalt) gezahlt, auf die anderweitiges Arbeitseinkommen angerechnet wird. Die Karenzzahlung selbst wird auf etwaige Abfindungszahlungen oder Pensionszahlungen mindernd berücksichtigt. Die Gesellschaft kann vor oder gleichzeitig mit dem Ende des Vorstandsvertrages auf die Einhaltung des Wettbewerbsverbots mit der Wirkung verzichten, dass sie sechs Monate nach Zugang der Erklärung von der Verpflichtung befreit wird, die Karenzentschädigung zu zahlen. Lawrence Rosen unterliegt einem zweijährigen nachvertraglichen Wettbewerbsverbot, während dessen er 75 % der zuletzt vertraglich vereinbarten monatlichen anteiligen Jahresfestvergütung (Grundgehalt) erhält. Auf diese Karenzentschädigung wird anderweitiges Arbeitseinkommen angerechnet, soweit dies zusammen mit der Karenzzahlung die zuletzt monatlich bezogene Festvergütung übersteigen würde. Eine einseitige Verzichtsmöglichkeit der Gesellschaft auf das Wettbewerbsverbot ist nicht vorgesehen. Abgesehen von den dargestellten Regelungen sind keinem am 31. Dezember 2011 aktiven Vorstandsmitglied weitere Leistungen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit zugesagt worden. Sonstige Regelungen Der Vorstandsvertrag mit Hermann Ude wurde mit Ablauf des 31. März 2011 aufgehoben. Hermann Ude hat eine Zahlung in Höhe von 2.972.083 € erhalten. Das auf seinem virtuellen Versorgungskonto vorhandene Versorgungskapital wird – ebenso wie bei den aktiven Vorstandsmitgliedern – bis zum Eintritt des Versorgungsfalls jährlich mit dem Zinssatz „iBoxx Corporates AA 10+ Annual Yield“ verzinst, mindestens jedoch in Höhe von 2,25 % jährlich. Bis zum 31. März 2012 unterliegt Hermann Ude einem Wettbewerbs- und Abwerbeverbot. Als Karenzentschädigung erhält er einen Betrag in Höhe von 77.500 € monatlich (insgesamt 930.000 €). Die ihm zugeteilten SAR bleiben erhalten. Höhe der Vergütung der aktiven Mitglieder des Konzernvorstands im Geschäftsjahr 2011 Die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands belief sich im Geschäftsjahr 2011 insgesamt auf 12,05 MIO € (Vorjahr: 11,97 MIO €). Davon entfielen 7,41 MIO € auf erfolgsunabhängige Komponenten (Vorjahr: 7,07 MIO €) und 4,64 MIO € auf die ausgezahlte erfolgsbezogene Komponente (Vorjahr: 4,90 MIO €). Weitere 2,32 MIO € der erfolgsbezogenen Komponente wurden in die Mittelfristkomponente überführt und werden im Jahr 2014 ausgezahlt, vorausgesetzt, dass das maßgebliche Nachhaltigkeitskriterium EAC erfüllt ist. Die Vorstandsmitglieder erhielten im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 2.771.178 Stück SAR im Gesamtwert zum Ausgabezeitpunkt (1. Juli 2011) von 6,96 MIO € (Vorjahr: 4,99 MIO €). Die Gesamtvergütung der aktiven Vorstandsmitglieder ist in folgender Tabelle individualisiert ausgewiesen: scroll
1 Im Geschäftsjahr 2011 wurden ferner 473.000 € der im Geschäftsbericht 2009 dargestellten Kompensationszahlung für entfallene Rechte infolge des Wechsels zur Deutsche Post AG ausgezahlt. 2 Auszahlung erfolgt 2014 und nur bei Erfüllung des Nachhaltigkeitskriteriums scroll
Höhe der Vergütung des Konzernvorstands im Vorjahr (2010) scroll
1 Im Geschäftsjahr wurden ferner 1.869.000 € der im Geschäftsbericht 2009 dargestellten Kompensationszahlung in Höhe von insgesamt 2,55 MIO € für entfallene Rechte infolge des Wechsels zur Deutsche Post AG ausgezahlt. 2 Auszahlung erfolgt 2013 und nur bei Erfüllung des Nachhaltigkeitskriteriums scroll
Versorgungszusagen nach altem System Dr. Frank Appel, Jürgen Gerdes und Walter Scheurle verfügen über einzelvertragliche endgehaltsabhängige unmittelbare Pensionszusagen. Vorgesehen sind Versorgungsleistungen, wenn das Vorstandsmitglied wegen dauernder Arbeitsunfähigkeit, Tod oder altersbedingt aus dem Dienst ausscheidet. Bei Ablauf des Vorstandsvertrages nach mindestens fünf Vorstandsdienstjahren bleiben die erworbenen Anwartschaften in vollem Umfang aufrechterhalten. Voraussetzung für Leistungen wegen dauernder Arbeitsunfähigkeit ist eine erbrachte Dienstzeit von mindestens fünf Jahren. Altersleistungen werden frühestens ab Vollendung des 55. Lebensjahres gewährt, bei Jürgen Gerdes ab dem 62. Lebensjahr. Die Vorstände haben ein Wahlrecht zwischen laufender Ruhegeldleistung und Kapitalzahlung. Die Höhe der Leistungen ist abhängig von den pensionsfähigen Bezügen und dem Versorgungsgrad, der sich aus der Anzahl der Dienstjahre ergibt. Pensionsfähiges Einkommen ist die Jahresfestvergütung (Grundgehalt), berechnet nach dem Durchschnitt der letzten zwölf Kalendermonate der Beschäftigung. In den Jahren 2002 bis 2007 neu bestellte Vorstände erhalten nach fünf Jahren Dienstzeit als Vorstand einen Versorgungsgrad von 25 %, der maximale Versorgungsgrad (50 %) wird nach einer Dienstzeit von zehn Jahren erreicht. Der höchstmögliche Versorgungsgrad eines noch vor 2002 berufenen aktiven Vorstands beträgt 60 %. Der Versorgungsgrad steigt stufenweise, je nach individueller vertraglicher Regelung entweder entsprechend der Dienstzeit oder den Bestellperioden als Vorstand. Die späteren Rentenleistungen werden entsprechend der Entwicklung des Verbraucherpreisindexes für Deutschland erhöht oder ermäßigt. scroll
1 Mindestzeit noch nicht erfüllt. Im Versorgungsfall greifen solange die Bestimmungen der bisherigen Versorgungsregelung scroll
1 Mindestzeit noch nicht erfüllt. Im Versorgungsfall greifen solange die Bestimmungen der bisherigen Versorgungsregelung Versorgungszusagen nach neuem System Seit dem 4. März 2008 neu berufene Vorstände erhalten statt der bisherigen endgehaltsbezogenen Pensionszusage eine Zusage auf der Basis eines beitragsorientierten Systems. Im Rahmen der beitragsorientierten Leistungszusage schreibt das Unternehmen für die betreffenden Mitglieder des Vorstands einen jährlichen Beitrag in Höhe von 35 % der Jahresfestvergütung auf einem virtuellen Versorgungskonto gut. Die Dauer der Beitragszahlung ist auf 15 Jahre begrenzt. Das Versorgungskapital wird seit dem Geschäftsjahr 2010 bis zum Eintritt des Versorgungsfalles mit dem Zinssatz „iBoxx Corporates AA 10+ Annual Yield“ verzinst, mindestens jedoch in Höhe von 2,25 % jährlich (zuvor Verzinsung mit dem für die Bildung steuerlicher Pensionsrückstellungen jeweils geltenden Rechnungszins). Die Versorgungsleistung wird als Kapital in Höhe des angesammelten Wertes des Versorgungskontos ausgezahlt. Der Leistungsfall tritt bei Erreichen der Altersgrenze (Vollendung des 62. Lebensjahres), bei Invalidität oder bei Tod als Aktiver ein. Der Begünstigte hat im Versorgungsfall ein Rentenwahlrecht. Bei Ausübung wird das Kapital in eine Rente umgerechnet, wobei der durchschnittliche „iBoxx Corporates AA 10+ Annual Yield“ in den letzten zehn vollen Kalenderjahren vor Eintritt des Versorgungsfalls angewendet wird und weiterhin individuelle Daten der Hinterbliebenen sowie eine künftige Rentenanpassung von 1 % berücksichtigt werden. scroll
1 Die Beitragssumme 2011 setzt sich zusammen aus einem zeitanteiligen Betrag für drei Monate in Höhe von 75.250 € sowie einem Betrag in Höhe von 602.000 €, der Hermann Ude im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden gut geschrieben wurde. scroll
Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands beziehungsweise deren Hinterbliebene betrugen im Geschäftsjahr 2011 7,4 MIO € (Vorjahr: 5,7 MIO €). Der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen ermittelte Verpflichtungsumfang (DBO) für laufende Pensionen beläuft sich auf 57,0 MIO € (Vorjahr: 42,9 MIO €). Die Veränderung resultiert in Höhe von 13,3 MIO € aus der Erweiterung des Kreises der Pensionäre wegen Eintritt des Versorgungsfalls; zusätzliche Verpflichtungen sind dadurch nicht aufgebaut worden. Vielmehr haben sich die bestehenden Verpflichtungen für Anwartschaften – einschließlich der Service Costs 2011 – auf 25,7 MIO € (Vorjahr: 35,4 MIO €) vermindert. Vergütung des Aufsichtsrats Die jährliche Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats besteht gemäß § 17 der von der Hauptversammlung beschlossenen Satzung der Deutsche Post AG aus einer vom Erfolg des Unternehmens unabhängigen Komponente (Fixum), einer variablen, auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichteten Komponente sowie dem Sitzungsgeld. Das Fixum wurde schrittweise dem Durchschnittswert der DAX-30-Unternehmen angepasst und beträgt seit dem 1. Januar 2011 40.000 € (Vorjahr: 30.000 €). Die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2011 errechnet sich aus 1.000 € für jeweils 0,02 €, um die der Konzerngewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2013 den Konzerngewinn je Aktie des Geschäftsjahrs 2010 übersteigt. Dieser variable Vergütungsanteil wird mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2014 fällig. Die variable Vergütung darf 50 % des Fixums nicht übersteigen (Cap-Regelung). Für den Aufsichtsratsvorsitzenden sowie den Vorsitzenden eines Ausschusses erhöhen sich Fixum und variable Vergütung um 100 %, für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und für das Mitglied eines Ausschusses um 50 %. Dies gilt nicht für den Vermittlungs- und den Nominierungsausschuss. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahrs dem Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen angehören beziehungsweise die Funktion eines Vorsitzenden oder stellvertretenden Vorsitzenden haben, erhalten die Vergütung zeitanteilig. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten wie im Vorjahr ein Sitzungsgeld von 1.000 € für jede Sitzung des Aufsichtsrats oder eines Ausschusses, an der sie teilnehmen. Sie haben Anspruch auf Erstattung der ihnen bei der Ausübung ihres Amts entstehenden baren Auslagen. Umsatzsteuern auf Aufsichtsratsvergütung und Auslagen werden erstattet. Die Vergütung für das Jahr 2011 betrug insgesamt 1.410.000 € (Vorjahr: 1.097.000 €) und ist in der folgenden Tabelle individuell ausgewiesen: scroll
Für das Geschäftsjahr 2009 sah das damals geltende Vergütungssystem eine erfolgsorientierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung vor, die mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2012 fällig geworden wäre. Voraussetzung für eine Auszahlung (Vorjahr: keine Auszahlung) wäre eine Steigerung des Konzernumsatzes im Jahr 2011 gegenüber 2008. Da diese Voraussetzung nicht erfüllt wurde, wird für das Geschäftsjahr 2009 keine erfolgsorientierte Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung ausgezahlt. scroll
Rahmenbedingungen Weltwirtschaft wächst weiter Die Weltwirtschaft hat ihren Aufschwung im Jahr 2011 fortgesetzt, wenngleich nicht mehr so dynamisch wie im Vorjahr. Eine wesentliche Stütze blieben die aufstrebenden Märkte, deren Wachstum sich allerdings im Jahresverlauf etwas abgeschwächt hat. Die Industrieländer erlitten dagegen einen konjunkturellen Rückschlag. Ihr Wachstum hat sich insgesamt nahezu halbiert, allerdings mit regional außergewöhnlich großen Unterschieden: Während einige Industrieländer hohe Zuwächse erzielen konnten, sind andere in die Rezession zurückgefallen. Die globale Wirtschaftsleistung ist im Berichtsjahr um 3,8 % (Vorjahr: 5,2 %) gestiegen. Der Zuwachs des Welthandels hat sich dagegen deutlich, von 12,7 % im Jahr 2010 auf knapp 7 %, abgeschwächt (IWF: 6,9 %, OECD: 6,7 %). scroll
Daten teilweise geschätzt, Stand: 13. Februar 2012 Quellen: Postbank Research, nationale Statistiken Die asiatischen Länder wiesen erneut die höchste wirtschaftliche Dynamik auf. Mit einem Plus von 7,9 % verlor der Aufschwung verglichen mit dem sehr starken Vorjahr (9,5 %) jedoch an Tempo. In China legte das BIP mit 9,2 % kräftig zu (Vorjahr: 10,4 %). Die Exporte sind um 20,3 % und damit nicht mehr so stark wie im Vorjahr (31,3 %) gestiegen. Da die Importe um 24,9 % (Vorjahr: 38,7 %) zugelegt haben, hat sich der Handelsbilanzüberschuss spürbar von 182 MRD US-$ auf 155 MRD US-$ verringert. Dennoch ist das Land für ausländische Investoren attraktiv geblieben; Direktinvestitionen in Höhe von 116 MRD (Vorjahr: 106 MRD) US-$ wurden getätigt. Die japanische Wirtschaft hat im Jahr 2011 unter den Folgen des schweren Erdbebens im März gelitten. Die Wirtschaftsleistung ist im ersten Halbjahr stark zurückgegangen. Auch die deutliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte konnte dies nicht ausgleichen. Exporte, privater Verbrauch und Investitionen stagnierten nahezu, während die Importe deutlich zulegten. Das BIP hat sich um 0,9 % verringert (Vorjahr: 4,4 %). In den Vereinigten Staaten hat sich die Konjunktur nach einem schwachen Jahresbeginn im zweiten Halbjahr wieder belebt. Positiv haben sich die Unternehmensinvestitionen entwickelt, die um rund 10 % (Vorjahr: 15 %) ausgeweitet wurden. Der private Verbrauch legte angesichts eines schwachen Arbeitsmarktes und mäßig steigender Einkommen erneut nur verhalten zu. Vom Außenhandel kamen keine nennenswerten Impulse, obwohl die Exporte weiter gestiegen sind. Dagegen haben der rückläufige Staatsverbrauch sowie die Lagerinvestitionen die konjunkturelle Entwicklung deutlich belastet. Ein Schwachpunkt blieb der Immobilienmarkt. Das BIP ist nur um 1,7 % (Vorjahr: 3,0 %) gewachsen. Im Euroraum war der verhaltene Anstieg des BIP um 1,6 % (Vorjahr: 1,9 %) überwiegend einem sehr guten Jahresauftakt zu verdanken. Im weiteren Verlauf ist die Wirtschaftsleistung nur noch leicht gestiegen, im Schlussquartal wahrscheinlich sogar gesunken. Konjunkturelle Impulse gingen von den Bruttoanlageinvestitionen und vom Außenhandel aus. Dagegen haben die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben nur leicht erhöht. Gebremst wurde die Konjunktur vor allem von der sich weiter zuspitzenden Staatsschuldenkrise. Der Konsolidierungsbedarf der öffentlichen Haushalte in den betroffenen Ländern hat nochmals zugenommen, Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen haben dann auch den privaten Verbrauch und die Unternehmensinvestitionen gebremst. Es gab weiterhin stark differierende Entwicklungen: Während Deutschland und Österreich hohe Zuwachsraten erzielten, fiel die Zunahme in Frankreich nur verhalten und in Italien schwach aus. Griechenland und Portugal befanden sich sogar in einer Rezession. Das deutsche BIP ist im Berichtsjahr um 3,0 % (Vorjahr: 3,7 %) gewachsen. Impulse kamen erneut vom Außenhandel: Die Exporte sind um gut 8 % gestiegen. Getragen wurde das Wachstum aber vor allem von der Binnennachfrage. Unternehmens- und Bauinvestitionen wurden kräftig ausgeweitet. Der private Verbrauch legte – wenn auch nur verhalten – weiter zu. Der anhaltende Aufschwung wirkte sich sehr positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jahresdurchschnitt um rund 260.000 auf rund 2,98 Millionen gefallen. Zugleich erreichten Arbeitslosenquote und Erwerbstätigkeit mit 7,1 % bzw. gut 41 Millionen im Jahresdurchschnitt ihre jeweils besten Werte seit der Wiedervereinigung. Rohöl verteuert sich Ein Fass Rohöl der Sorte Brent kostete am Ende des Berichtsjahres 107,55 US-$ (Vorjahr: 94,70 US-$). Im Jahresdurchschnitt lag der Ölpreis mit rund 111 US-$ um etwa 39 % über dem Wert des Vorjahres (rund 80 US-$). Im Jahresverlauf schwankte der Ölpreis stark zwischen 93 US-$ und 127 US-$. Zu Jahresbeginn ließen die noch robuste Weltkonjunktur und die Protestwelle in Nordafrika, die mit Libyen auch ein bedeutendes Ölförderland erfasst hatte, die Ölnotierungen kräftig steigen. Die konjunkturelle Abkühlung führte dann aber zu einer Abwärtskorrektur. Zudem wurde das Ölangebot stetig ausgeweitet, da die OPEC-Staaten ihre Förderquoten überschritten. ![]() Eurokurs sehr wechselhaft Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im April und im Juli zunächst ihren Leitzins in zwei Schritten um insgesamt 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 % angehoben, um der steigenden Inflation zu begegnen. Aufgrund höherer Konjunkturrisiken wurde der Leitzins dann aber im November und im Dezember wieder auf 1,0 % gesenkt. Die US-Notenbank hielt dagegen konstant an ihrer sehr expansiven Geldpolitik fest. Bis weit in das Jahr 2014 soll der Leitzins zwischen 0 % und 0,25 % bleiben – sofern die Arbeitslosigkeit hoch bleibt und die Inflation nicht weiter steigt. Die wechselhaften Konjunkturaussichten und die Staatsschuldenkrise prägten im Jahr 2011 die Kursentwicklungen von Euro und US-Dollar. Das zunächst kräftige Wachstum im Euroraum und die erste EZB-Leitzinserhöhung ließen den Euro bis Mai deutlich auf das Jahreshoch von knapp 1,49 US-$ steigen. Die Unsicherheit über die Zahlungsfähigkeit einiger EWU-Mitgliedsländer, Rezessionsbefürchtungen und die wieder expansivere Geldpolitik der EZB führten in der zweiten Jahreshälfte dann aber zu einer kräftigen Abwertungstendenz. Zum Jahresende notierte der Euro bei gut 1,29 US-$. Damit hat er gegenüber dem Vorjahr 3,2 % verloren. Gegenüber dem Britischen Pfund hat der Euro 2,5 % eingebüßt. Staatsschuldenkrise beeinflusst Anleihemärkte Die europäische Staatsschuldenkrise hat zu einer extrem uneinheitlichen Entwicklung an den Anleihemärkten geführt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist bis zum Herbst auf das Tief von 1,67 % gefallen, im weiteren Verlauf des Jahres dann wieder gestiegen und hat zum Jahresende bei 1,83 % (Vorjahr: 2,96 %) gelegen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist im Jahr 2011 noch wesentlich stärker, um gut 1,4 Prozentpunkte, auf 1,88 % gefallen. Die Turbulenzen bei EWU-Staatsanleihen haben auch andere Segmente des Rentenmarktes unter Druck gesetzt, die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen sind in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 daher kräftig gestiegen. Internationaler Handel wächst weiterhin Der internationale Handel ist im Berichtsjahr weiter gewachsen. Weltweit sind die Handelsvolumina (transportierte Menge in Tonnen) um etwa 6 % gestiegen. Überdurchschnittlich zugenommen hat der Handel zwischen den aufstrebenden Märkten des asiatisch-pazifischen Raumes, Lateinamerikas und des Mittleren Ostens. scroll
Quelle: Copyright © Global Insight (Deutschland) GmbH, 2011. All rights reserved, Stand: 31. Dezember 2011 ![]() Deutsche Post DHL ist in mehr als 220 Ländern und Territorien vertreten. In der folgenden Übersicht finden Sie einen Überblick über die Marktvolumina in den wichtigsten Regionen. Die jeweiligen Rahmenbedingungen in den Märkten sowie unsere Marktanteile schildern wir im Kapitel Unternehmensbereiche. scroll
1 Unternehmensschätzung 2 Daten basieren ausschließlich auf Export-Frachttonnen. Quelle: Enthält Inhalt bereitgestellt von Copyright © Global Insight (Deutschland) GmbH, 2011. All rights reserved, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und Unternehmensschätzungen 3 Twenty-foot Equivalent Unit (20-Fuß-Container-Einheit); geschätzter Anteil des Gesamtmarktes, der von Speditionen kontrolliert wird. Quelle: Enthält Inhalt bereitgestellt von Copyright © Global Insight (Deutschland) GmbH, 2011. All rights reserved, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und Unternehmensschätzungen 4 Quelle: Transport Intelligence 5 Umfasst das Expressprodukt Time Definite International. Länderbasis: BE, CH, DE, ES, FR, IE, IT, NL, PL, SE, UK. Quelle: Market Intelligence 2011. Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und Unternehmensschätzungen 6 Länderbasis: Gesamtmarktzahl für 19 europäische Länder ohne Schüttgut- und Spezialtransporte. Quelle: MRSC MI Freight Reports 2008 bis 2011, Eurostat 2010 7 Quelle: USPS-Produktumsätze 2011 8 Umfasst das Expressprodukt Time Definite International. Länderbasis: CA, MX, BR, US. Quelle: Market Intelligence 2011, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und Unternehmensschätzungen 9 Umfasst das Expressprodukt Time Definite International. Länderbasis: AU, CN, HK, IN, JP, KR, SG, TW sowie AE, RU, TR, ZA. Quelle: Market Intelligence 2011, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen und Unternehmensschätzungen Einflussgrößen unseres Geschäfts Unser Geschäft wird von unterschiedlichen Faktoren erheblich beeinflusst. Im Rahmen der „Strategie 2015“ überprüfen wir systematisch und kontinuierlich die wichtigen Einflussgrößen. Neben verschiedenen konjunkturellen Faktoren sind es vier langfristige Trends, die einen besonders großen Effekt auf unser Geschäft haben: 1 Globalisierung: Wir gehen davon aus, dass die Logistikindustrie auch in Zukunft stärker wachsen wird als die jeweiligen Volkswirtschaften. Die Handelsströme und -volumina von und nach Asien sowie innerhalb des asiatischen Raumes werden weiter kräftig zulegen. Dies gilt auch für andere aufstrebende Regionen wie Südamerika oder den Mittleren Osten. Wir sind mit unseren DHL-Unternehmensbereichen in diesen Regionen überdurchschnittlich gut positioniert. Wie kaum ein Unternehmen unserer Branche bieten wir integrierte Logistiklösungen für alle Transportmittel und in allen Teilen der Erde an. 2 Outsourcing: Vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten müssen Unternehmen Kosten senken und Geschäftsprozesse straffen. Sie lagern deshalb Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, zunehmend aus. Zusätzlich werden die Lieferketten komplexer, internationaler und damit störungsanfälliger. Kunden legen deshalb immer größeren Wert auf stabile, integrierte Lösungen, die eine breite Palette an Dienstleistungen und Transportmodi bieten und so die Lieferketten zuverlässig absichern. 3 Digitalisierung: Das Internet verändert die Art, wie wir Informationen und Waren austauschen, nachhaltig. Die physische Kommunikation wird immer mehr durch die elektronische abgelöst. Dadurch sinken Menge und Umsatz vor allem im klassischen Briefgeschäft. Wir haben hierauf mit der Einführung des E-Postbriefes reagiert. Dem gegenüber steht ein boomender Internethandel, der uns enorme Wachstumspotenziale vor allem im Paketgeschäft bietet. 4 Klimawandel: Die Logistikbranche wird mehr denn je vom Bewusstsein für den Umweltschutz beeinflusst. Nicht nur, dass Kunden vermehrt klimaneutrale Produkte nachfragen, als weltweit führendes Logistikunternehmen ist es für uns ein großes Anliegen, unseren Beitrag dazu zu leisten, die CO2-Effizienz zu verbessern. Deshalb bieten wir unseren Kunden ein umfassendes Angebot energiesparender Transporte und klimaneutraler Produkte an und haben uns selbst ein ehrgeiziges Klimaschutzziel gesetzt. Rechtliche Rahmenbedingungen Als Marktführer unterliegen viele unserer Dienstleistungen der sektorspezifischen Regulierung nach dem Postgesetz. Angaben hierzu sowie zu rechtlichen Risiken finden Sie im Anhang zum Konzernabschluss. Unternehmenssteuerung ![]() ![]() Gewinn nach Kapitalkosten deutlich erhöht Seit dem Jahr 2008 verwendet der Konzern Deutsche Post DHL das „EBIT after Asset Charge“ (EAC, Gewinn nach Kapitalkosten) als eine wesentliche Steuerungsgröße. Sie basiert auf dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) und ergänzt es um eine Kapitalkostenkomponente, die als „Asset Charge“ vom EBIT abgezogen wird. Indem wir Kapitalkosten in unternehmerische Entscheidungen einbeziehen, fördern wir einen effizienten Einsatz der Ressourcen in allen Unternehmensbereichen und richten das operative Geschäft auf nachhaltige Wertsteigerung und Cashflow-Generierung aus. Im Berichtsjahr war das EAC neben dem EBIT eine entscheidende Steuerungskennzahl, nach der auch die Managementvergütung bemessen wird. Um die Kapitalkosten zu ermitteln, wird das betriebliche Nettovermögen mit dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz („Weighted Average Cost of Capital“, WACC) multipliziert. Dies geschieht monatlich, sodass auch unterjährige Schwankungen im betrieblichen Nettovermögen berücksichtigt werden. Die Nettovermögensbasis ist für alle Unternehmensbereiche einheitlich definiert. Die wesentlichen Größen des operativen Vermögens sind immaterielle Vermögensgegenstände einschließlich Firmenwert, Sachanlagen und kurzfristiges Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital). Bei der Berechnung der Nettovermögensbasis werden Rückstellungen und operative Verbindlichkeiten abgezogen. Der Konzernkapitalkostensatz (WACC) wird aus dem gewichteten Durchschnitt der Nettokosten für verzinsliches Fremdkapital und Eigenkapital berechnet. Dabei werden gemäß „Capital Asset Pricing Model“ unternehmensspezifische Risikofaktoren berücksichtigt, die durch den Beta-Faktor abgebildet werden. Es wird ein für alle Unternehmensbereiche einheitlicher Kapitalkostensatz von 8,5 % verwendet, der zugleich auch eine Mindestzielgröße für Projekte und Investitionen im Konzern darstellt. Dieser Kapitalkostensatz wird grundsätzlich an die aktuellen Finanzmarktverhältnisse angepasst. Allerdings ist es hierbei nicht das Ziel, alle kurzfristigen Veränderungen nachzuvollziehen. Stattdessen werden nur längerfristige Trends verfolgt, und der Kapitalkostensatz wird einmal jährlich überprüft. Wir haben ihn wie in den Vorjahren nicht verändert, damit die konzerninterne Ressourcenallokation nicht durch kurzfristige Schwankungen der Kapitalmarktzinsen beeinflusst wird. Außerdem ermöglicht ein konstanter Kapitalkostensatz die Vergleichbarkeit des EAC mit den Vorjahren. Im Jahr 2011 hat sich das EAC deutlich von 670 MIO € auf 1.229 MIO € verbessert. Dazu hat vor allem die gestiegene Ertragskraft der DHL-Unternehmensbereiche beigetragen, während die Kapitalkosten moderat um 3,6 % zugenommen haben. scroll
1 Vorjahreswerte aufgrund einer Überarbeitung der Berechnungsgrundlage angepasst Die Nettovermögensbasis hat sich im Berichtsjahr um 980 MIO € auf 14.356 MIO € erhöht. Dazu hat unter anderem die anziehende Investitionstätigkeit des Konzerns beigetragen. Geleistete Anzahlungen für Frachtflugzeuge, Investitionen in neue Sortieranlagen und den Fuhrpark haben die Sachanlagen gegenüber dem Vorjahr um 5,9 % erhöht. Daneben hat auch der Verbrauch von Restrukturierungsrückstellungen die Nettovermögensbasis ansteigen lassen. Diese hatten als operative Verbindlichkeiten das Nettovermögen im Vorjahr reduziert. Die Erhöhung der immateriellen Vermögensgegenstände ist auf Währungseffekte beim Firmenwert bzw. die Akquisition der Tag Group zurückzuführen. Obwohl die Umsätze und Frachtmengen der DHL-Unternehmensbereiche im Berichtsjahr gestiegen sind, ist das kurzfristige Nettoumlaufvermögen auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. So wurde die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 6,9 % durch einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 8,2 % mehr als ausgeglichen. scroll
1 Vorjahreswerte aufgrund einer Überarbeitung der Berechnungsgrundlage angepasst DEUTSCHE-POST-AKTIEFinanzmärkte von europäischer Staatsschuldenkrise geprägt Die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten war zu Beginn des Jahres 2011 positiv. So erreichte der EURO STOXX 50 im Februar mit 3.068 Punkten sein Jahreshoch. Das schwere Erdbeben in Japan führte jedoch zu einem Einbruch. Diese Abwärtsbewegung wurde erst wieder gestoppt, als die Unternehmen unerwartet positive Geschäftszahlen für das erste Quartal vorlegen konnten. Am 2. Mai erreichte der DAX sein Jahreshoch mit 7.527 Punkten. In der zweiten Jahreshälfte wurden die Aktienmärkte von der Schuldenkrise im Euroraum dominiert. DAX und EURO STOXX 50 sanken auf ihre Jahrestiefststände von 5.072 bzw. 1.995 Punkten. Erst zum Jahresende begannen sich die Aktienmärkte in einem noch immer volatilen Umfeld zu erholen. Der DAX beendete das Gesamtjahr mit einem Schlusskurs von 5.898 Punkten und einem Verlust von 14,7 %. Er hat sich damit etwas besser als der EURO STOXX 50 behauptet, der im Jahresvergleich 17,5 % eingebüßt hat. Trotz der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den Vereinigten Staaten gewann der Dow Jones Index 5,6 % an Wert. scroll
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1 Erhöhung aufgrund der Ausübung von Aktienoptionen Anhang, Textziffer 37 2 Ab 2006: Beta drei Jahre; Quelle: Bloomberg 3 Bezogen auf das Jahresergebnis nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen Anhang, Textziffer 22 4 Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 5 Jahresschlusskurs ÷ Ergebnis je Aktie 6 Jahresschlusskurs ÷ Cashflow je Aktie 7 Vorschlag 8Ohne Postbank-Effekte: 57,8 % scroll
1 Vorjahreskurse entsprechen anderer Unternehmensstruktur scroll
1 Vorjahreskurse entsprechen anderer Unternehmensstruktur ![]() Deutsche-Post-Aktie verliert deutlich weniger als der DAX Unsere Aktie startete gut in das Jahr 2011 und erreichte am 18. Februar ihren Höchststand von 13,83 €. Dem Abwärtstrend der Märkte konnte sie sich jedoch nicht entziehen, obwohl wir am 10. März gute Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2010 veröffentlicht haben. Erst mit Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal am 10. Mai gewann unsere Aktie wieder. In einem unsicheren und nervösen Markt unterlag unser Aktienkurs im weiteren Verlauf starken Schwankungen. Am 23. September sank der Kurs der Deutsche-Post-Aktie auf das Jahrestief von 9,13 €. Danach entwickelte er sich aber wesentlich besser als der DAX und der EURO STOXX 50, wozu eine gute Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und eine angehobene Prognose für das Gesamtjahr beigetragen haben. So legte unser Aktienkurs erneut deutlich zu und verzeichnete am 30. Dezember 2011 einen Schlusskurs von 11,88 €. Dies entspricht einem Plus von 11,0 % gegenüber dem 9. November 2011, an dem wir die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate veröffentlicht haben. Der DAX hingegen verlor in diesem Zeitraum 1,1 %, der EURO STOXX 50 gewann 0,6 %. Im gesamten Jahresverlauf büßte unsere Aktie 6,5 % an Wert ein – deutlich weniger als der DAX und der EURO STOXX 50. Das durchschnittlich je Börsentag gehandelte Volumen der Deutsche-Post-Aktien lag mit 4,9 MIO Stück leicht unter dem Vorjahreswert (5,3 MIO Stück). ![]() Mehrheit der Analysten empfiehlt Deutsche-Post-Aktie ersten Zinstermin bis 30 Juli 2014 zu wandeln. Am Jahresende 2011 wurde unsere Aktie von 36 Analysten beobachtet und bewertet. 30 Analysten empfahlen unsere Aktie zum Kauf – vier mehr als vor einem Jahr. Drei Analysten gaben eine neutrale Empfehlung ab, nur drei haben zum Verkauf geraten. Das durchschnittliche Kursziel lag zu Jahresende trotz unserer unterjährig angehobenen Gewinnerwartung mit 14,66 € etwas niedriger als im Vorjahr (16,35 €), weil die Analysten annehmen, dass sich das makroökonomische Umfeld abschwächt, und die Aktien dementsprechend niedriger bewerten. Anhaltende Beliebtheit bei Privataktionären Die Anzahl der von Privataktionären gehaltenen Aktien ist gegenüber dem Vorjahr abermals gestiegen, und zwar von 7,5 % auf 10,2 % aller ausgegebenen Aktien. Unverändert hält die KfW Bankengruppe 30,5 % der Aktien. Der Streubesitz beträgt 69,5 %. Unter den identifizierten institutionellen Anlegern werden die größten Anteile der ausgegebenen Aktien in Großbritannien (15,0 %), den Vereinigten Staaten (11,4 %) und Deutschland (8,2 %) gehalten. Unsere 25 größten institutionellen Investoren halten insgesamt 24,2 % der ausgegebenen Aktien. ![]() Gezielte Investor-Relations-Arbeit gewürdigt ![]() Nachdem der Konzern erfolgreich alle größeren Restrukturierungen abgeschlossen hat, haben sich die Investoren im Geschäftsjahr 2011 wieder stärker der operativen Entwicklung und den Geschäftsaussichten unserer Unternehmensbereiche zugewandt. Dadurch konnten wir unsere Equity Story offensiver präsentieren und den Blick der Anleger auf die erfolgreiche Umsetzung der „Strategie 2015“ lenken. Im Unternehmensbereich BRIEF lag das Augenmerk auf unserem stark wachsenden Paketgeschäft. Der im Oktober mit den Gewerkschaften vereinbarte Generationenvertrag für altersgerechtes Arbeiten in Deutschland sowie die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur zukünftigen Berechnung der Briefpreise wurden ebenfalls positiv bewertet. In den DHL-Unternehmensbereichen haben die Investoren vor allem die gute Geschäftsentwicklung in Asien honoriert. Die Maßnahmen zum weiteren Ausbau unserer Marktführerschaft in der Region sowie die globalen Volumenentwicklungen waren Kernthemen der Investorengespräche. Besonders positiv reagierte der Markt darauf, dass wir im November 2011 unseren Ausblick für das Gesamtjahr erneut angehoben haben, obwohl sich die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte allgemein abgeschwächt hatte. Um die Investoren an den wichtigen Finanzplätzen der Welt gezielt anzusprechen, haben wir im Berichtsjahr abermals mittels Investoren-Targeting eine detaillierte Zielgruppenanalyse vorgenommen. Das Investor-Relations-Team hat im Jahr 2011 insgesamt 516 Einzelgespräche mit institutionellen Investoren geführt, an 107 Gesprächen waren Mitglieder des Vorstands beteiligt. Diese intensive Investor-Relations-Arbeit wurde zum wiederholten Mal beim renommierten „Extel Survey“ der Thomson Reuters Surveys gewürdigt: Wir erreichten den zweiten Platz im Transportsektor. Im Sektorvergleich erreichte unser Vorstandsvorsitzender, Dr. Frank Appel, den zweiten Platz unter den Vorstandsvorsitzenden und Lawrence Rosen den dritten Platz unter den Finanzvorständen. Beim jährlichen Wettbewerb des Manager Magazins haben wir als Erster im DAX und Gesamtsieger den Preis für den besten Geschäftsbericht erhalten. WIRTSCHAFTLICHE LAGEGesamtaussage des Vorstands Beachtliches Ergebnis erzielt In einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld hat der Konzern Deutsche Post DHL im Geschäftsjahr 2011 als weltweit tätiger Logistikdienstleister ein beachtliches Ergebnis erwirtschaftet. Dank unserer Präsenz in den Wachstumsmärkten der Welt konnten die Umsätze in allen DHL-Unternehmensbereichen zum Teil deutlich gesteigert werden. Mit den umfangreichen Restrukturierungen der vergangenen Jahre haben wir unsere Rentabilität erheblich verbessert. Dies spiegelt sich in einem spürbaren Anstieg der Margen wider. Der Unternehmensbereich BRIEF konnte seinen Umsatz stabilisieren, vor allem dank des stark wachsenden Paketgeschäfts. Da sich der operative Cashflow ebenfalls sehr positiv entwickelt hat und wir weiterhin über eine gute Nettoliquidität verfügen, stellt sich die finanzielle Lage des Konzerns aus Sicht des Vorstands als sehr stabil dar. Wesentliche Ereignisse Beteiligung an der Postbank umgegliedert Ende Februar 2011 haben wir gemäß den vertraglichen Vereinbarungen zum beabsichtigten Verkauf der Postbank an die Deutsche Bank unsere restliche Beteiligung von 39,5 % an der Postbank in die Position „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert. Der Beteiligungsbuchwert zum Zeitpunkt der Umgliederung betrug 1.801 MIO €. Ertragslage scroll
1 EBIT ÷ Umsatz 2 Nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen, inklusive Postbank 3 Inklusive Postbank 4 Vorschlag Portfolio und Berichtsweise geändert Um uns in den Vereinigten Staaten im Bereich Supply Chain stärker auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren, haben wir am 1. April 2011 die Exel-Transportation-Services-Gruppe (ETS) verkauft, einen Anbieter von Frachtvermittlungs- und intermodalen Services in den USA und Kanada. Zum gleichen Zeitpunkt haben wir mit dem Erwerb sämtlicher Anteile an der deutschen Gesellschaft Adcloud GmbH, Köln, einen Spezialanbieter für Internetwerbung in den Unternehmensbereich BRIEF integriert. Mitte Mai 2011 wurde der Erwerb von 100 % der Anteile an der italienischen Eurodifarm srl., Lodi, abgeschlossen. Die Gesellschaft ist als Spezialist für die temperaturgeführte Distribution von pharmazeutischen und diagnostischen Produkten im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN tätig. Zum 1. Juni 2011 haben wir die US-amerikanische Gesellschaft Standard Forwarding LLC, East Moline, vollständig erworben. Mit der Akquisition erweitern wir unsere Kapazitäten im Frachtgeschäft im Geschäftsfeld Freight. Ende Juni hat DHL Express Canada ihr Inlandsgeschäft an das Transportunternehmen TransForce veräußert und konzentriert sich in Kanada nun auf internationale Expressdienstleistungen. Mitte Juli haben wir die Tag EquityCo Limited, Cayman Islands, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften erworben. Die Tag Group ist ein internationaler Dienstleister für die Umsetzung und Produktion von Marketingaktivitäten. Die Gesellschaft ist dem Geschäftsfeld Williams Lea zugeordnet. Wir erwarten uns durch das gemeinsame Angebot Synergien und Größenvorteile. Im dritten Quartal haben wir aufgrund geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen in China das inländische Expressgeschäft an die chinesische Gesellschaft Unitop Industry, Shenzhen, verkauft. Im Unternehmensbereich BRIEF haben wir Ende 2011 im Geschäftsfeld Williams Lea den Ausweis für Umsätze und Materialaufwendungen angepasst. Gewährte Kundenrabatte werden nicht mehr in den Materialaufwendungen gezeigt, vielmehr setzen wir diese nun durchgängig von den Umsätzen ab. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Zum 1. Juli haben wir das Home-Delivery-Geschäft in Deutschland aus dem Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN in den Unternehmensbereich BRIEF überführt. Da dieser Zustellservice hohe Synergien mit dem deutschen Paketgeschäft aufweist, werden wir den Markt in diesem Sektor konzentrierter bearbeiten können. Konzernumsatz um 2,8 % gestiegen Im Geschäftsjahr 2011 lag der Konzernumsatz mit 52.829 MIO € um 1.441 MIO € bzw. 2,8 % über dem Vorjahreswert. Der im Ausland erzielte Anteil daran hat sich von 68,0 % auf 68,3 % erhöht, obwohl negative Währungseffekte mit 642 MIO € mindernd gewirkt haben. Die Änderungen im Portfolio haben den Umsatz um 627 MIO € geschmälert. Ohne diese Effekte wäre der Umsatz um 5,3 % angestiegen. ![]() Im vierten Quartal ist der Umsatz um 2,1 % auf 14.126 MIO € (Vorjahr: 13.835 MIO €) gestiegen. Negativ haben sich Währungseffekte in Höhe von 42 MIO € sowie Portfolioveränderungen in Höhe von 152 MIO € ausgewirkt. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Berichtsjahr von 2.217 MIO € um 7,5 % auf 2.050 MIO € gesunken. Im Vorjahr waren sie vor allem deshalb höher, weil wir Rückstellungen für Restrukturierungen aufgelöst haben. Transportkosten erhöhen Materialaufwand Der Materialaufwand ist im Berichtsjahr um 1.164 MIO € auf 30.544 MIO € gewachsen, weil Transportvolumina, Frachtkosten und der Ölpreis gestiegen sind. Der Personalaufwand hat sich geringfügig um 0,7 % auf 16.730 MIO € erhöht (Vorjahr: 16.609 MIO €). Die Abschreibungen sind dagegen um 22 MIO € auf 1.274 MIO € leicht gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 3.895 MIO € deutlich unter dem Vorjahreswert (4.485 MIO €). Im Jahr 2010 waren in diesem Betrag vornehmlich Aufwendungen aus Abgängen von Vermögenswerten enthalten, die im Zusammenhang mit Verkäufen von Geschäftsfeldern in Großbritannien, Frankreich und Österreich standen. Konzern-EBIT deutlich verbessert ![]() Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) hat sich im Vorjahresvergleich um 32,8 % bzw. 601 MIO € auf 2.436 MIO € deutlich verbessert. Im vierten Quartal 2011 ist das Ergebnis um 14,1 % auf 599 MIO € gestiegen. Der Zuwachs war vor allem deshalb geringer, weil die Aufwendungen im Zusammenhang mit den Verkäufen von Geschäftsfeldern in Großbritannien, Frankreich und Österreich im ersten Halbjahr des Vorjahres anfielen. Das Finanzergebnis betrug im Berichtsjahr –777 MIO € (Vorjahr: 989 MIO €). Im Geschäftsjahr 2010 hatte sich dieser Wert insbesondere durch die erstmalige Marktbewertung eines Forward in Verbindung mit der zweiten Tranche des Postbank-Verkaufs um 1.453 MIO € erhöht. Das Ergebnis vor Ertragsteuern ist im Jahr 2011 von 2.824 MIO € auf 1.659 MIO € zurückgegangen. Die Ertragsteuern sind wegen höherer steuerlicher Erträge um 199 MIO € auf 393 MIO € gestiegen. Jahresergebnis und Ergebnis je Aktie unter Vorjahr Das Konzernjahresergebnis ist im Berichtsjahr von 2.630 MIO € auf 1.266 MIO € zurückgegangen. Davon stehen 1.163 MIO € den Aktionären der Deutsche Post AG und 103 MIO € den nicht beherrschenden Anteilseignern zu. Im Vorjahr hat vor allem die genannte Erstbewertung des Terminkontraktes aus dem Verkauf der Postbank mit 1.453 MIO € erhöhend gewirkt. Sowohl das unverwässerte als auch das verwässerte Ergebnis je Aktie ist von 2,10 € auf 0,96 € gesunken. ![]() Dividende von 0,70 € je Aktie vorgeschlagen Vorstand und Aufsichtsrat werden den Aktionären auf der Hauptversammlung am 9. Mai 2012 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von 0,70 € je Aktie (Vorjahr: 0,65 €) auszuschütten. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das Konzernjahresergebnis, das auf die Aktionäre der Deutsche Post AG entfällt, beträgt 72,7 %. Berechnet auf den Jahresschlusskurs unserer Aktie ergibt sich eine Netto-Dividendenrendite von 5,9 %. Die Dividende wird am 10. Mai 2012 ausgezahlt und ist für inländische Investoren steuerfrei. Finanzlage Finanzmanagement des Konzerns zentral steuern Das Finanzmanagement des Konzerns umfasst das Steuern von Cash und Liquidität, das Absichern von Zins-, Währungs- und Rohstoffpreisrisiken, die Konzernfinanzierung, die Vergabe von Bürgschaften und Patronatserklärungen sowie die Kommunikation mit den Rating-Agenturen. Wir steuern die Abläufe zentral und können so effizient arbeiten und Risiken erfolgreich kontrollieren. Die Verantwortung dafür trägt Corporate Finance in der Bonner Konzernzentrale, unterstützt durch drei regionale Treasury Center in Bonn (Deutschland), Fort Lauderdale (USA) und Singapur. Sie bilden die Schnittstelle zwischen der Zentrale und den operativen Gesellschaften, beraten diese in allen Fragen des Finanzmanagements und stellen sicher, dass die konzernweiten Vorgaben umgesetzt werden. Hauptaufgabe von Corporate Finance ist es, finanzielle Risiken und Kapitalkosten zu minimieren und dabei die nachhaltige finanzielle Stabilität und Flexibilität des Konzerns zu erhalten. Um auch in Zukunft ungehindert Zugang zu den Kapitalmärkten zu haben, strebt der Konzern weiterhin ein der Branche angemessenes Kredit-Rating an. Daher prüfen wir vor allem, wie sich unser operativer Cashflow im Verhältnis zur angepassten Verschuldung entwickelt. Diese entspricht den Nettofinanzverbindlichkeiten des Konzerns unter Berücksichtigung der nicht direkt mit Kapital unterlegten Pensionsverpflichtungen und Verbindlichkeiten aus operativem Leasing. Finanzielle Flexibilität und niedrige Kapitalkosten erhalten Die Finanzstrategie des Konzerns baut auf den Grundsätzen und Zielen des Finanzmanagements auf und berücksichtigt neben den Interessen der Aktionäre auch die Ansprüche der Fremdkapitalgeber. Durch ein hohes Maß an Kontinuität und Berechenbarkeit für die Investoren sollen die finanzielle Flexibilität und niedrige Kapitalkosten für den Konzern erhalten bleiben. Wesentlicher Bestandteil der Strategie ist ein Ziel-Rating von „BBB+“, das über die dynamische Kennzahl „FFO to Debt“ (Funds from Operations to Debt, Finanzmittel aus dem operativen Geschäft im Verhältnis zur Verschuldung) gesteuert wird. „FFO to Debt“ wird auf rollierender 12-Monats-Basis berechnet. Weitere Bestandteile der Strategie sind eine nachhaltige Dividendenpolitik und klare Prioritäten, wie überschüssige Liquidität verwendet wird. Sie wird zunächst für Investitionen in das operative Geschäft genutzt. Weiterhin werden damit die Pensionsverbindlichkeiten teilweise ausfinanziert. Danach würde angestrebt, das Rating auf „A–“ zu verbessern, bevor verfügbare Liquidität für zusätzliche Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe genutzt würde. scroll
1 Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) Unternehmenssteuerung, Seite 40 f. Finanzmittel aus dem operativen Geschäft (Funds from Operations, FFO) stellen den um operatives Leasing, Pensionen und Einmaleffekte korrigierten operativen Cashflow vor Veränderungen des kurzfristigen Nettovermögens zuzüglich erhaltener Zinsen und Dividenden und abzüglich gezahlter Zinsen dar, wie die folgende Berechnung zeigt. Die Verschuldung (Debt) schließt neben den Finanzschulden und verfügbaren liquiden Mitteln auch Verbindlichkeiten aus operativem Leasing und ungedeckte Pensionsverbindlichkeiten ein. scroll
1 Verfügbare liquide Mittel sind definiert als ausgewiesene flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie jederzeit kündbare Investment Funds abzüglich operativ gebundener flüssiger Mittel. „FFO to Debt“ ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, im Wesentlichen weil unsere Liquidität aufgrund höherer Investitionsausgaben gesunken ist. Zudem haben sich die Finanzmittel aus dem operativen Geschäft im Berichtsjahr leicht verringert. Cash- und Liquiditätsmanagement erfolgt zentral Das Cash- und Liquiditätsmanagement der weltweit tätigen Tochtergesellschaften erfolgt zentral über das Corporate Treasury. Mehr als 80 % des konzernexternen Umsatzes wird in Cash Pools konzentriert und zum internen Liquiditätsausgleich genutzt. In Ländern, in denen dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist, werden interne oder externe Kredite und Anlagen zentral vom Corporate Treasury vermittelt. Dabei achten wir auf eine ausgeglichene Bankenpolitik, um unabhängig von einzelnen Banken zu bleiben. Der konzerninterne Umsatz der Tochtergesellschaften wird ebenfalls konzentriert und über die Inhouse-Bank abgewickelt. So vermeiden wir externe Bankgebühren und -margen (Inter-Company Clearing). Der Zahlungsverkehr erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, mit standardisierten Abläufen und IT-Systemen. Marktpreisrisiken begrenzen Um Marktpreisrisiken zu begrenzen, nutzt der Konzern originäre und derivative Finanzinstrumente. Zinsrisiken werden nur mit Hilfe von Swaps abgesichert. Im Währungsbereich kommen zusätzlich auch Termingeschäfte, Cross-Currency Swaps und Optionen zum Einsatz. Risiken aus Rohstoffpreisschwankungen geben wir weitgehend an unsere Kunden weiter, das Restrisiko steuern wir mit Rohstoffpreis-Swaps. Die für den Einsatz von Derivaten nötigen Rahmenbedingungen, Kompetenzen und Kontrollen sind in internen Richtlinien geregelt. Flexibel und stabil finanziert Der Konzern deckt seinen Finanzierungsbedarf langfristig durch ein ausgewogenes Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital. Dadurch werden sowohl die finanzielle Stabilität als auch eine hinreichende Flexibilität sichergestellt. Unsere wichtigste Finanzierungsquelle ist grundsätzlich der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund unserer weiterhin guten Liquidität wurde die im Dezember 2010 vereinbarte fünfjährige syndizierte Kreditlinie im Berichtsjahr nicht beansprucht. Ihr Gesamtvolumen liegt bei 2 MRD €. Die syndizierte Kreditlinie sichert uns günstige Marktkonditionen und bildet eine langfristig sichere Liquiditätsreserve. Sie enthält keine weitergehenden Zusagen, was die Finanzkennziffern des Konzerns betrifft. Bei unserer Bankenpolitik achten wir darauf, das zu vergebende Geschäftsvolumen breit zu streuen und mit den Kreditinstituten langfristige Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Den Fremdmittelbedarf decken wir neben den Kreditlinien auch über andere unabhängige Finanzierungsquellen. Dazu zählen Anleihen, strukturierte Finanzierungen sowie operatives Leasing. Die Fremdmittel werden weitgehend zentral aufgenommen, um Größen- und Spezialisierungsvorteile zu nutzen und so die Kapitalkosten zu minimieren. Im Hinblick auf die im Oktober 2012 fällige Anleihe der Deutsche Post Finance B.V. in Höhe von 0,7 MRD € und die Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission hat der Vorstand beschlossen, ein „Debt Issuance Programme“ in Höhe von 3 MRD € zu etablieren. Es bietet uns die Möglichkeit, Anleihen in maßgeschneiderten Tranchen bis zu dem vereinbarten Gesamtbetrag zu emittieren und flexibel auf die jeweiligen Marktkonditionen zu reagieren. Konzern begibt Bürgschaften und Patronatserklärungen Die Deutsche Post AG besichert bei Bedarf Kredit-, Leasing- oder Lieferantenverträge, die von Konzerngesellschaften, assoziierten Unternehmen oder Joint-Venture-Gesellschaften abgeschlossen werden, indem sie Patronatserklärungen, Bürgschaften oder Garantien begibt. Dadurch lassen sich lokal bessere Konditionen durchsetzen. Die Herauslage und Überwachung der Besicherungen erfolgt zentral. Kreditwürdigkeit des Konzerns unverändert angemessen Kredit-Ratings stellen ein unabhängiges und aktuelles Urteil über die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens dar. Dazu werden der Geschäftsbericht sowie entsprechende Plandaten quantitativ analysiert und bewertet. Zusätzlich werden qualitative Faktoren wie Branchenspezifika, Marktposition sowie Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens berücksichtigt. Die Kreditwürdigkeit unseres Konzerns wird von den Rating-Agenturen Standard & Poor’s und Moody’s Investors Service laufend überprüft. Beide Agenturen haben in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 ihre Einschätzung von „BBB+“ beziehungsweise „Baa1“ bestätigt. Die Fähigkeit unseres Konzerns, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, wird somit unverändert als angemessen eingestuft. Mit diesem Rating ist Deutsche Post DHL in der Transport- und Logistikbranche gut positioniert. Die folgende Tabelle zeigt die Bewertungen zum Bilanzstichtag sowie die zugrunde liegenden Faktoren. Die vollständigen und aktuellen Analysen der Rating-Agenturen sowie die Rating-Definitionen finden Sie auf unserer Internetseite. Auf die Auswirkungen der Beihilfeentscheidung der EU gehen wir im Prognosebericht ein. scroll
1 Credit Watch mit negativen Implikationen Liquidität und Mittelherkunft Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 3,1 MRD € (Vorjahr: 3,4 MRD €), wovon ein Großteil auf die Deutsche Post AG entfällt. Die flüssigen Mittel werden weitgehend zentral am Geldmarkt angelegt. Das Volumen dieser kurzfristigen Geldmarktanlagen betrug zum Bilanzstichtag 1,8 MRD €. Die in unserer Bilanz ausgewiesenen Finanzschulden gliedern sich wie folgt: scroll
Die größten Einzelpositionen sind die beiden börsennotierten Anleihen der Deutsche Post Finance B.V. sowie Projektfinanzierungen der Europäischen Investitionsbank für Briefsortierzentren in Deutschland und für ein IT-Zentrum in Tschechien. Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten bestehen hauptsächlich aufgrund der Transaktion mit Aktien der Deutsche Postbank AG in Form einer Pflichtumtauschanleihe, einer Barsicherheit und einer Hedging-Verbindlichkeit. Weitere Angaben zu den bilanzierten Finanzverbindlichkeiten enthält der Anhang. Weiterhin stellt auch das operative Leasing eine wichtige Finanzierungsquelle für den Konzern dar. Wir nutzen es vor allem, um Immobilien zu finanzieren, aber auch für Flugzeuge, Fuhrparks und IT-Ausstattung. scroll
Die operativen Leasingverpflichtungen sind mit 6,6 MRD € gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken, weil der Reduzierung der Restlaufzeit der Altverträge, besonders bei Immobilien und Flugzeugen, keine neuen Leasingverträge im gleichen Umfang gegenüberstehen. Wie erwartet höhere Investitionen ![]() Die Capital Expenditure (Capex) im Konzern belief sich Ende 2011 kumuliert auf 1.716 MIO € (Vorjahr: 1.262 MIO €) und ist damit um 36 % gestiegen. Im Wesentlichen wurden damit folgende Vermögenswerte ersetzt und erweitert: 1.430 MIO € flossen in Sachanlagen und 286 MIO € in immaterielle Vermögenswerte ohne Firmenwerte. Die Investitionen in Sachanlagen entfielen vorwiegend auf geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (637 MIO €), wovon sich 45 % auf den Flugbetrieb des Unternehmensbereichs EXPRESS bezogen. Die übrigen Investitionen in Sachanlagen verteilten sich auf Transportausstattung (277 MIO €), technische Anlagen und Maschinen (238 MIO €), IT-Ausstattung (95 MIO €) sowie sonstige Btriebs- und Geschäftsausstattung (87 MIO €). Wir haben weiterhin stark in Europa, Amerika und Asien investiert. Schwerpunkte in Europa waren Deutschland und Großbritannien, in Amerika die Vereinigten Staaten, Mexiko, Kanada und Brasilien. Im asiatisch-pazifischen Raum konzentrierten sich die Investitionen auf China, Indien, Australien und Singapur. scroll
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BRIEF investiert in Technologie- und Qualitätsführerschaft Die Investitionen im Unternehmensbereich BRIEF sind im Berichtsjahr von 446 MIO € auf 433 MIO € gesunken. Geflossen sind sie vor allem in technische Anlagen und Maschinen (138 MIO €), selbst erstellte Software (90 MIO €) sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung (62 MIO €). Im Briefmarkt investieren wir weiterhin in unsere Technologie- und Qualitätsführerschaft. So wurden leistungsfähigere und CO2-effizientere Großbriefsortieranlagen angeschafft, mit denen die Zustellung weiter optimiert werden soll. Des Weiteren testen wir die CO2-neutrale Zustellung und ergreifen Maßnahmen, die die Arbeitsbelastung unserer Mitarbeiter verringern sollen. Unter anderem haben wir in E-Bikes, Arbeitsbekleidung und neue Betriebsmittel investiert. Elektronische Plattformen, wie der E-Postbrief und das Journalistenportal „DieRedaktion.de“, wurden erweitert. Um unsere Marktführerschaft in Deutschland zu sichern und auszubauen, wurden im Jahr 2011 größere Investitionen im Paketgeschäft getätigt. Ein Schwerpunkt lag auf dem „Produktionskonzept 2012“. In diesem Zusammenhang sollen flexible IT-Strukturen und Systeme aufgebaut und die Produktionskapazitäten an steigende Sendungsvolumina angepasst werden. Um der Kundennachfrage gerecht zu werden, wurde das Netz an Packstationen verdichtet. Mit dem weiteren Ausbau des Shopping-Portals „MeinPaket.de“ für kleine und mittlere Internethändler binden wir diese Kundengruppe stärker an uns. Überdies haben wir das Filialnetz der Deutsche Post AG umstrukturiert und verbessert. EXPRESS verstärkt Infrastruktur Im Unternehmensbereich EXPRESS sind die Investitionen um 110 % auf 602 MIO € (Vorjahr: 286 MIO €) gestiegen. Im Jahr 2010 waren die Investitionen vor dem Hintergrund der globalen Wirtschaftskrise zurückgefahren worden. Im Berichtsjahr wurde wieder dem regulären Investitionsbedarf Rechnung getragen; überdies haben wir die Investitionen aufgrund des starken Wachstums erhöht. Investitionen in Sachanlagen flossen vorwiegend in geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau (429 MIO €), technische Anlagen und Maschinen (50 MIO €), Flugzeuge (36 MIO €), IT (21 MIO €), sowie Transportausstattung (20 MIO €). Im Bereich der immateriellen Vermögenswerte entfielen Mittel auf Software (7 MIO €) sowie auf geleistete Anzahlungen und immaterielle Anlagen in Entwicklung (3 MIO €). Die geleisteten Anzahlungen und Investitionen sind vorrangig für den Kauf neuer Flugzeuge sowie für die gesetzlich vorgeschriebene Wartung der bereits bestehenden Flotte getätigt worden. Die Netzinfrastruktur am Boden wurde in allen Regionen verstärkt. In der Region Asia Pacific investieren wir derzeit in das neue nordasiatische Drehkreuz in Schanghai. Zudem haben wir uns auf den Wachstumsmärkten Indien und China verstärkt. In der Region Americas haben wir unsere Investitionen auf Mexiko, Kanada und unser Drehkreuz in Cincinnati (USA) konzentriert. In Europa haben wir das Drehkreuz in Leipzig sowie Terminals in Italien, Großbritannien, Österreich und Schweden modernisiert. GLOBAL FORWARDING, FREIGHT baut IT-Lösungen aus Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT wurden im Berichtsjahr insgesamt 135 MIO € investiert (Vorjahr: 102 MIO €). Davon entfielen 100 MIO € auf das Geschäftsfeld Global Forwarding. Hier haben wir die IT-Lösungen für unsere globalen Anwendungen weiter ausgebaut. Darüber hinaus haben wir vor allem in den Regionen Asia Pacific und Europe unsere Lager ausgestattet und modernisiert. Für das Geschäftsfeld Freight wurden Mittel in Höhe von 35 MIO € eingesetzt. Der Schwerpunkt lag auf Sachanlagen und Transportausstattung in Großbritannien und Deutschland. SUPPLY CHAIN investiert in Wachstum Im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN beliefen sich die Investitionen auf 252 MIO €, 18 % mehr als im Vorjahr (214 MIO €). Davon entfielen 223 MIO € auf das Geschäftsfeld Supply Chain, 26 MIO € auf das Geschäftsfeld Williams Lea und 3 MIO € auf zentrale Einheiten. Mit rund 60 % der Mittel wurde das Neugeschäft unterstützt. In der Region Americas lag der Schwerpunkt auf Investitionen in Neugeschäft vor allem in den Sektoren „Consumer“, „Retail“ und „Life Sciences & Healthcare“, in Lateinamerika im Sektor „Automotive“. In Großbritannien wurde weiter in den Ausbau von Lager- und Transportlösungen für Neu- und Bestandskunden in den Sektoren „Retail“ und „Consumer“ investiert. Größere Investitionen erfolgten zudem im Sektor „Life Sciences & Healthcare“ zur Unterstützung von Neuverträgen und laufenden Transportaktivitäten. In anderen Teilen Europas wurde weit weniger investiert; der überwiegende Teil der Mittel entfiel dort auf Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen. Im Geschäftsfeld Williams Lea haben wir hauptsächlich Marketinglösungen und IT entwickelt. Bereichsübergreifende Investitionen gestiegen Die bereichsübergreifenden Investitionen sind von 214 MIO € im Vorjahr auf 294 MIO € gestiegen. Da in den Vorjahren Ausgaben für den Kauf von Fahrzeugen erheblich reduziert worden waren, ist der Bedarf an neuen Fahrzeugen im Berichtsjahr erheblich gestiegen. Auch die Investitionen in IT-Ausstattung sind gestiegen, in erster Linie in Folge des Erwerbs von Lizenzen. Mehr Mittel aus operativer Geschäftstätigkeit ![]() Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit ist im Jahr 2011 um 444 MIO € auf 2.371 MIO € gestiegen; dazu haben vor allem ein verbessertes EBIT und ein Mittelzufluss aus der Veränderung des Working Capital beigetragen. Die Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 54 MIO € (Vorjahr: –279 MIO €) werden in der Zeile „Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten“ korrigiert. Die daraus geflossenen Zahlungsmittel zeigen wir im Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit. Der Mittelzufluss vor Änderungen im Working Capital (kurzfristiges Nettovermögen) hat sich ebenfalls vermehrt: Er wuchs von 2.109 MIO € auf 2.234 MIO €. Die Veränderung des Working Capital hat zu einem Mittelzufluss von 137 MIO € geführt, in erster Linie weil die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte geringer als im Vorjahr gewachsen sind. 2010 führte die Veränderung des Working Capital noch zu einem Mittelabfluss von 182 MIO €. scroll
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf 1.129 MIO €. Den größten Posten bildeten die Investitionen in das Sachanlagevermögen (1.716 MIO €). Wir haben vorrangig die Infrastruktur in Europa und Asien ausgebaut, die IT modernisiert sowie in unsere Flugzeugflotte investiert. Abgänge von langfristigen Vermögenswerten haben zu einem Mittelzufluss von 285 MIO € geführt. Dem stand im Vorjahr ein Mittelabfluss von 12 MIO € gegenüber, zu dem unter anderem die Verkäufe des Expressgeschäfts mit nationalen taggenauen Sendungen in Frankreich und Großbritannien beigetragen haben. Die Einzahlungen für die Veräußerung von Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten im Berichtsjahr in Höhe von 58 MIO € stammen hauptsächlich aus den Verkäufen der Exel Transportation Services sowie des inländischen Expressgeschäfts der DHL Express Canada. Für den Erwerb von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten sind Mittel in Höhe von 84 MIO € abgeflossen, mehrheitlich für die Akquisitionen von Tag, Eurodifarm und Standard Forwarding. Im Vorjahr entstand aus der Investitionstätigkeit ein Mittelzufluss von 8 MIO €, wozu vor allem der Verkauf von Geldmarktfonds in Höhe von 1.200 MIO € beigetragen hat. Im Berichtsjahr haben wir Geldmarktfonds im Wert von 403 MIO € verkauft. In der Vergangenheit war der Free Cashflow von großen Bewegungen in den finanziellen Vermögenswerten geprägt. Um die operative Aussagekraft dieser Kennzahl zu erhöhen, weisen wir diese in einer modifizierten Form in der folgenden Tabelle aus. scroll
Der Free Cashflow hat sich von 484 MIO € im Vorjahr auf 749 MIO € verbessert. Im vierten Quartal 2011 veränderte er sich von 647 MIO € im Vorjahr auf 608 MIO €. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit hat sich im Berichtsjahr um 104 MIO € auf 1.547 MIO € verringert. Größter Posten war dabei die Zahlung der Dividende an unsere Aktionäre: Sie erhöhte sich um 61 MIO € auf 786 MIO €. Weiterhin hat die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten zu einem Mittelabfluss von 417 MIO € geführt, 224 MIO € weniger als im Vorjahr, in dem wir unter anderem eine Kommunalanleihe (Municipal Bond) vorzeitig zurückgezahlt haben. Aufgrund der Veränderungen in den einzelnen Tätigkeitsbereichen ist der Bestand an flüssigen Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten im Vergleich zum 31. Dezember 2010 von 3.415 MIO € auf 3.123 MIO € gesunken. Vermögenslage scroll
1 Berechnung Finanzlage, Seite 50 Konzernbilanzsumme gestiegen Zum 31. Dezember 2011 lag die Bilanzsumme des Konzerns mit 38.408 MIO € um 645 MIO € über dem Stand zum 31. Dezember 2010. Da der beabsichtigte Verkauf der Postbank innerhalb von weniger als zwölf Monaten erwartet wird, waren alle damit im Zusammenhang stehenden langfristigen Vermögens- und Schuldpositionen in die jeweiligen kurzfristigen Bilanzpositionen umzugliedern. Darüber hinaus wurde der Beteiligungsbuchwert an der Postbank in die Position „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umgegliedert. Vor allem diese Umgliederungen haben die langfristigen Vermögenswerte um 3.268 MIO € auf 21.225 MIO € gemindert: Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen gingen dadurch um 1.797 MIO € zurück, und die langfristigen finanziellen Vermögenswerte verringerten sich um 2.509 MIO €. Die immateriellen Vermögenswerte haben um 348 MIO € auf 12.196 MIO € zugenommen, überwiegend weil die Erwerbe von Tag, Eurodifarm und Standard Forwarding sowie Währungsumrechnungsdifferenzen die Firmenwerte erhöht haben. Das Sachanlagevermögen überstieg mit 6.493 MIO € ebenfalls das Vorjahresniveau (6.130 MIO €). Ein großer Teil davon resultiert aus den Investitionen in die Infrastruktur. Die aktiven latenten Steuern haben im Vorjahresvergleich um 180 MIO € auf 1.153 MIO € zugenommen. Die kurzfristigen Vermögenswerte überstiegen mit 17.183 MIO € den Wert zum 31. Dezember 2010 um 3.913 MIO €. Vor allem die genannten Umgliederungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der Postbank haben zu einem Anstieg der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte von 655 MIO € auf 2.498 MIO € geführt. Der positive Geschäftsverlauf wirkte sich auch auf die Forderungen und sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte aus, die sich von 8.641 MIO € auf 9.089 MIO € erhöht haben. Die flüssigen Mittel und Zahlungsmitteläquivalente sind dagegen von 3.415 MIO € auf 3.123 MIO € gesunken. Insbesondere haben die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte von 113 MIO € auf 1.961 MIO € zum Bilanzstichtag zugenommen, weil der restliche Anteilsbesitz der Postbank umgegliedert wurde. Das den Aktionären der Deutschen Post zustehende Eigenkapital lag mit 11.009 MIO € um 498 MIO € bzw. 4,7 % über dem Wert zum 31. Dezember 2010. Während das Konzernjahresergebnis und positive Währungseffekte das Eigenkapital vermehrt haben, wurde es durch die Dividendenzahlung an unsere Aktionäre gemindert. Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten sind um 561 MIO € von 17.640 MIO € auf 18.201 MIO € gewachsen, vor allem weil sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 461 MIO € auf 6.168 MIO € erhöht haben. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten lagen mit 4.106 MIO € leicht über dem Niveau des Vergleichsstichtages (4.047 MIO €). Die Finanzschulden blieben mit 7.010 MIO € gegenüber dem 31. Dezember 2010 (7.022 MIO €) nahezu unverändert. Allerdings hat sich die Struktur der Fristigkeit grundlegend geändert: Die im Zusammenhang mit dem geplanten Postbank-Verkauf stehenden Verbindlichkeiten sind – entsprechend dem Vorgehen auf der Aktivseite – von den langfristigen in die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten umgegliedert worden. Die lang- und kurzfristigen Rückstellungen sanken von 9.427 MIO € auf 9.008 MIO €, besonders weil wir Rückstellungen für Restrukturierungen verbraucht haben. Bilanzkennzahlen weiterhin positiv Unsere Nettoliquidität ist von 1.382 MIO € zum 31. Dezember 2010 auf 938 MIO € zum 31. Dezember 2011 gesunken, auch weil wir unsere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit 1.716 MIO € deutlich gesteigert haben (Vorjahr: 1.174 MIO €). Die Eigenkapitalquote hat sich um 0,9 Prozentpunkte auf 29,2 % verbessert. Inwieweit die Nettozinsverpflichtung durch das EBIT gedeckt ist, zeigt die Kennzahl Net Interest Cover. Sie ist von 14,3 auf 26,8 angestiegen. Da wir über eine Nettoliquidität verfügen, ist die Aussagekraft der Kennzahl Net Gearing eingeschränkt. Wir verzichten daher darauf, sie hier darzustellen und zu kommentieren. scroll
1 In der Bilanz ausgewiesen unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten 2 In der Bilanz ausgewiesen unter den lang- bzw. kurzfristigen Finanzschulden 3 In der Bilanz ausgewiesen unter den lang- bzw. kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzschulden UNTERNEHMENSBEREICHEÜberblick scroll
1 EBIT ÷ Umsatz 2 Vor Einmaleffekten angepasst: 1.154 MIO € 3 Vor Einmaleffekten angepasst: 254 MIO € 4 Vor Einmaleffekten: 785 MIO € 5 Vor Einmaleffekten: 239 MIO € 6 Vor Einmaleffekten: 390 MIO € 7 Vor Einmaleffekten: 132 MIO € 8 Vor Einmaleffekten angepasst: 272 MIO € 9 Vor Einmaleffekten angepasst: 62 MIO € Unternehmensbereich BRIEF ![]() GESCHÄFTSFELDER UND MARKTPOSITIONEN Die Post für Deutschland Wir sind das größte Postunternehmen Europas und stellen allein in Deutschland an jedem Werktag 65 Millionen Briefe zu. Privat- und Geschäftskunden bieten wir ein vielfältiges Angebot – vom Standardbrief über die Warensendung bis zu Zusatzleistungen wie Nachnahme oder Einschreiben. Dabei steht der Kundenservice im Vordergrund: So können Briefmarken heute nicht nur in der Filiale, sondern auch am Automaten, im Internet oder per SMS gekauft werden. Unser im Juli 2010 eingeführter E-Postbrief ist eine sichere, vertrauliche und verlässliche elektronische Kommunikationsplattform. Sein Einsatz reicht von der individuellen Kundenkommunikation bis zum Massenversand. Unternehmen, Verwaltungen und Privatkunden erfüllen mit dem E-Postbrief nicht nur einen hohen Sicherheitsstandard, sondern senken zugleich ihre Prozesskosten. ![]() Zielgruppengenau und medienübergreifend werben ![]() Werbetreibende Unternehmen können mit unseren Lösungen ihre Werbepost selbst gestalten und drucken sowie zum angemessenen Preis mit uns versenden. Dialogmarketing ist nur dann erfolgreich, wenn Adressen ständig aktualisiert werden, ohne dabei Datenschutzbestimmungen zu verletzen. Wir stellen unseren Kunden Online-Tools und Dienstleistungen bereit, mit denen die Adressqualität gesichert wird und sich Zielgruppen effizient ermitteln lassen. Bei Bedarf können Unternehmen Adressen in der ermittelten Zielgruppe für eigene Werbemaßnahmen von uns mieten. Zudem bieten wir unseren Kunden ein breites Portfolio an digitalen Dialogmarketing-Lösungen an, mit denen sie medienübergreifend und zielgruppengerecht kommunizieren können. Der deutsche Markt für Dialogmarketing umfasst Werbepost, Telefon- und E-Mail-Marketing. Er ist im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,1 % auf ein Volumen von 18,5 MRD € geschrumpft. Unternehmen haben ihre Werbeausgaben deutlich verringert, allen voran der gemeinnützige Sektor und Lotteriegesellschaften. Unseren Anteil in diesem stark fragmentierten Markt haben wir auf 13,5 % leicht steigern können. ![]() Presseprodukte im Abonnement Flächendeckend und taggenau stellen wir in Deutschland Zeitungen und Zeitschriften zu. Dazu bieten wir unseren Kunden im Geschäftsfeld Presse Services zwei Produkte an: Mit dem Postvertriebsstück versenden Verlage traditionell ihre abonnierten Auflagen. Die Pressesendung wird vorwiegend von Unternehmen genutzt, die Kunden- oder Mitarbeiterzeitschriften über uns verteilen. Daneben vertreiben wir mit dem Deutsche-Post-Leserservice als Partner der Verlage erfolgreich Abonnements von über 500 Zeitungen und Zeitschriften online und offline. Als Zusatzleistungen bieten wir unter anderem die elektronische Aktualisierung von Adressen und ein Reklamations- und Qualitätsmanagement an. Verlagen und Journalisten offerieren wir außerdem mit „DieRedaktion.de“ einen Marktplatz für journalistische Inhalte im Internet. Das Gesamtvolumen des deutschen Marktes für Pressepost betrug im Jahr 2011 nach Unternehmensschätzung 15,9 MRD Stück, 3,0 % weniger als im Vorjahr. Presseerzeugnisse haben an Auflage verloren, die Gewichte erholen sich jedoch leicht. Unsere Wettbewerber sind vornehmlich die Zustellgesellschaften der regionalen Tageszeitungsverlage. In einem schrumpfenden Gesamtmarkt konnten wir unseren Anteil von 11,4 % weiterhin halten. Mehrwertleistungen unterstützen Briefkommunikation der Kunden Unsere Kunden vertrauen uns Teile der Wertschöpfungskette ihrer Briefkommunikation an. Wir betreiben ihre Poststellen, drucken, kuvertieren und scannen für sie. Darüber hinaus übernimmt Williams Lea mit einer modernen IT-Plattform den Druck und die Kuvertierung für die hybride Variante unseres E-Postbriefs. ![]() Pakete rund um die Uhr aufgeben und abholen Mit rund 20.000 Filialen und Verkaufspunkten, rund 2.500 Packstationen und rund 1.000 Paketboxen bieten wir unseren Kunden praktisch immer und überall die Möglichkeit, Pakete und Päckchen aufzugeben und abzuholen, von denen wir werktäglich rund 2,9 Millionen in Deutschland befördern. Unsere Packstationen befinden sich in rund 1.600 Ortschaften. Damit erreichen fast 90 % der Bundesbürger eine Packstation innerhalb von etwa zehn Minuten. Privatkunden können zudem im Internet Versandkartons kaufen, Pakete frankieren, Abholaufträge erteilen und Sendungen nachverfolgen. Auch unsere Leistungen für Geschäftskunden entwickeln wir ständig weiter. Wir befördern Kataloge, Waren und Retouren und unterstützen Anbieter wie Kunden im boomenden Internethandel – von der Bestellung über Kauf und Versand bis zur Absicherung gegen Zahlungsausfälle. Ein Beispiel dafür ist unser Shopping-Portal „MeinPaket.de“, über das vor allem kleinere und mittelgroße Händler Produkte im Internet platzieren. Dabei steht die Sicherheit für Händler und Käufer im Vordergrund. So ermöglicht ein zentrales Modul den Kunden, Einkäufe sicher zu bezahlen. Mit Home Delivery bieten wir unseren Kunden in Deutschland nun auch Transportleistungen für schwere Pakete wie Möbel oder große Geräte an. Der deutsche Paketmarkt belief sich im Jahr 2011 auf ein Volumen von rund 7,3 MRD €, knapp 7 % mehr als im Vorjahr. Der Internethandel ist seit Jahren einer seiner zentralen Wachstumstreiber. Im Jahr 2011 haben die Deutschen so viele Waren im Internet eingekauft wie nie zuvor, sodass der interaktive Handel erneut zweistellig gewachsen ist und damit das Wachstum des Distanzhandels und der Paketdienste positiv beeinflusst hat. Insgesamt konnten wir unseren Marktanteil im Berichtsjahr auf rund 40 % ausbauen. ![]() Internationaler Versand von Briefen und Päckchen Wir sind nicht nur in unserem Kernmarkt Deutschland aktiv, sondern befördern Briefe auch international und bieten unsere Dialogmarketing-Lösungen grenzüberschreitend an. Für Geschäftskunden sind wir außerdem in bedeutenden nationalen Briefmärkten tätig, darunter in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Spanien. Seit Ende 2010 bieten wir Internethändlern in zehn europäischen Ländern auch Retouren an. Im Jahr 2012 soll dieses Angebot weiter ausgebaut werden. Dabei legen wir Wert auf die hohe Qualität unserer Dienstleistungen: Beim Vergleich der Laufzeiten zählen wir international zur Spitzengruppe der Postunternehmen. Von unseren Wettbewerbern unterscheiden wir uns durch innovative Produkte, mit denen wir auf die Anforderungen von Kunden und Märkten reagieren. So bieten wir schriftliche Kommunikation physisch, hybrid und voll elektronisch an – je nach Wunsch des Kunden. Kunden mit Sitz im Ausland nutzen unser Wissen und unsere Erfahrung, um auf dem deutschen Markt erfolgreich zu handeln. Weltweit lag das Marktvolumen für den internationalen Briefverkehr (outbound) im Jahr 2011 bei rund 6,9 MRD € (Vorjahr aufgrund neuer veröffentlichter UPU-Zahlen angepasst: 6,7 MRD €). Der Markt wächst, weil die Wirtschaft sich nach der Krise wieder erholt und mehr schwergewichtige Sendungen statt einfacher Briefe verschickt werden. Trotz eines sich verschärfenden Wettbewerbs konnten wir mit dem Markt wachsen und unseren Anteil von 15,7 % halten. UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG Umsatz bei weniger Arbeitstagen leicht über Vorjahr Zum 1. Juli 2011 haben wir das Home-Delivery-Geschäft in Deutschland aus dem Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN in den Unternehmensbereich BRIEF verlagert. Über diesen Zustellservice an Privat- und Geschäftsadressen berichten wir im Geschäftsfeld Paket Deutschland. Bis zum dritten Quartal 2011 wurde ein Teil der Erlösschmälerungen aus Rabattgewährung an Kunden anstatt in den Umsatzerlösen unter dem Materialaufwand ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Im Berichtsjahr lag der Umsatz mit 13.973 MIO € leicht über dem Niveau des Vorjahres (13.913 MIO €), obwohl die Zahl der Arbeitstage um 0,3 geringer war. Das vierte Quartal hatte 1,1 Arbeitstage weniger als der vergleichbare Vorjahreszeitraum. Seit dem 1. Juli 2010 müssen wir Mehrwertsteuer auf Umsätze mit Geschäftskunden erheben. Um diese wichtige Kundengruppe zu halten, haben wir unsere Rabattstaffeln erhöht, wodurch unser Umsatz belastet wird. Im Jahr 2011 fielen negative Währungseffekte in Höhe von 23 MIO € an. Anzahl der Geschäftskundenbriefe stabil Im Geschäftsfeld Brief Kommunikation haben wir im Berichtsjahr die gleiche Sendungsmenge für Geschäftskunden zugestellt wie im Vorjahr. Lediglich im vierten Quartal macht sich das Fehlen von 1,1 Arbeitstagen bemerkbar. Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2011 aufgrund der erhöhten Rabatte von 5.597 MIO € auf 5.430 MIO € zurückgegangen. Wir haben qualitätsbewusste Kunden gehalten und gewonnen, aber preissensible Kunden an den Wettbewerb verloren. Im regulierten Briefbereich haben wir die Preise unter der Maßgabe des Price-Cap-Verfahrens stabil gehalten. Unser Porto zählt nach wie vor zu den günstigsten in Europa – so das Ergebnis einer von uns erhobenen Vergleichsstudie. Sie bezieht neben den Nominalpreisen für einen Standardbrief (20 Gramm) der schnellsten Kategorie auch wesentliche makroökonomische Faktoren mit ein, wie Kaufkraft und Arbeitskosten. scroll
Adressierte Werbesendungen legen leicht zu Im Geschäftsfeld Dialog Marketing haben wir im vierten Quartal unser Portfolio optimiert, uns dabei auch von Kunden getrennt. Die Absatzmengen sind bei verbesserter Profitabilität leicht gesunken, während sie in den ersten drei Quartalen des Berichtsjahres bei den adressierten Werbesendungen und bei unserem Produkt „Einkaufaktuell“ gestiegen waren. Die Werbeausgaben unserer Kunden erhöhen sich wieder. Der Umsatz im Geschäftsfeld Dialog Marketing ist im Berichtsjahr um 0,4 % auf 2.605 MIO € (Vorjahr: 2.595 MIO €) gestiegen. scroll
Niedrigerer Umsatz mit Pressepost Im Geschäftsfeld Presse Services lag der Umsatz im Berichtsjahr mit 782 MIO € um 1,9 % unter dem Wert des Vorjahres (797 MIO €). Auf dem deutschen Markt für Pressepost sind die Auflagen weiter gesunken und Titel eingestellt worden; die durchschnittlichen Heftgewichte sind dagegen stabil geblieben. Geschäft mit Mehrwertleistungen wächst deutlich Mit 238 MIO € überstieg der Umsatz im Geschäftsfeld Mehrwertleistungen im Berichtsjahr den vergleichbaren Vorjahreswert (229 MIO €) um 3,9 %. Noch deutlicher fiel das Wachstum im vierten Quartal aus: Der Umsatz stieg um 11,9 % auf 66 MIO € (Vorjahr angepasst: 59 MIO €). Zuwächse konnten wir vor allem in den Bereichen Dokumenten- und Poststellenmanagement erzielen. Starker Wachstumstrend im Paketgeschäft hält an Im Geschäftsfeld Paket Deutschland überstieg der Umsatz im Berichtsjahr mit 3.179 MIO € den Vorjahreswert von 2.927 MIO €. Das entspricht einem Zuwachs von erfreulichen 8,6 %. Im vierten Quartal legte der Umsatz sogar um 9,5 % auf 972 MIO € zu (Vorjahr: 888 MIO €). Das starke Wachstum ist vorwiegend dem florierenden Internethandel zu verdanken, zu dem wir mit eigenen Angeboten und Zustellleistungen einen wesentlichen Beitrag leisten. Unseren Kunden in Deutschland bieten wir mit Home Delivery seit Mitte 2011 nun auch Transportleistungen für schwere Pakete wie Möbel oder große Geräte an. scroll
1 Einschließlich konzerninterner Umsätze Filialen erzielen mehr Umsatz Der in den rund 20.000 Filialen und Verkaufspunkten erzielte Umsatz lag im Berichtsjahr mit 822 MIO € um 2,8 % über dem Niveau des Vorjahres (800 MIO €). Im vierten Quartal betrug der Zuwachs 4,1 %. Internationales Briefportfolio bereinigt Im Geschäftsfeld Global Mail sind Umsatz und Volumina im Vorjahresvergleich gesunken, vor allem weil wir unser Bulkmailgeschäft in den Niederlanden aufgegeben haben. Der Umsatz lag im Gesamtjahr 2011 mit 1.693 MIO € um 2,4 % unter dem Vorjahr (1.735 MIO €). Im vierten Quartal ist er um 2,7 % auf 467 MIO € (Vorjahr: 480 MIO €) gesunken. Negative Währungseffekte haben den Umsatz im Berichtsjahr mit 23 MIO € belastet. Erfreulich zugelegt haben wir im klassischen Exportgeschäft und bei den grenzüberschreitenden Briefsendungen aus den Vereinigten Staaten und dem asiatisch-pazifischen Raum. scroll
Ergebnis durch Mehrwertsteuer unter hohem Vorjahreswert Mit 1.107 MIO € lag das EBIT für den Unternehmensbereich BRIEF im Geschäftsjahr 2011 um 1,2 % unter dem hohen Vorjahreswert von 1.120 MIO €. Es war durch die mehrwertsteuerbedingten Rabatte im Briefgeschäft und Aufwand aus Investitionen in digitale Wachstumsfelder belastet. Im vierten Quartal 2011 hat sich das Ergebnis von 224 MIO € auf 246 MIO € verbessert. Die Umsatzrendite lag im Berichtsjahr bei 7,9 %. Der operative Cashflow betrug 924 MIO € (Vorjahr angepasst: 1.042 MIO €). Er wurde beeinflusst von der zum 1. Juli 2010 eingeführten Mehrwertsteuer und damit verbundenen Änderungen im Working Capital. Dieses lag mit –913 MIO € unter dem niedrigen Niveau des Vorjahres (–947 MIO €). Unternehmensbereich EXPRESS ![]() GESCHÄFTSFELDER UND MARKTPOSITIONEN Weltmarktführer für internationale Expressdienstleistungen Im Unternehmensbereich EXPRESS befördern wir eilige Dokumente und Waren zuverlässig und zeitgenau von Tür zu Tür. Unser Netzwerk umspannt mehr als 220 Länder und Territorien, in denen rund 100.000 Mitarbeiter Dienstleistungen für mehr als 2,5 Millionen Kunden erbringen. Als globaler Netzwerkbetreiber mit standardisierten Abläufen wissen wir, dass die Qualität unserer Leistungen und die Zufriedenheit unserer Kunden über den Erfolg entscheiden. Daher verbessern wir kontinuierlich unseren Service, um die Zusagen an unsere Kunden einzuhalten und auf ihre Wünsche gezielt einzugehen. Nicht von ungefähr ist DHL Weltmarktführer für internationale Expressdienstleistungen. Standardisiertes Angebot zeitkritischer Produkte Unser Kerngeschäft sind internationale zeitkritische Kurier- und Express-Sendungen. Mit „Time Definite“ und „Same Day“ bieten wir Dienste mit entweder zeitgenauer oder schnellstmöglicher Zustellung an. Ergänzt wird das Angebot in einzelnen Märkten um „Day Definite“ – das Geschäft mit der taggenauen Zustellung – sowie um spezielle Dienstleistungen wie „Collect and Return“ oder Medical Express. Vor allem Kunden in der Hightechindustrie nutzen unseren Service „Collect and Return“: Reparaturbedürftige Waren werden beim Endbenutzer abgeholt, zur Reparatur gebracht und danach wieder an den Endbenutzer ausgeliefert. DHL ist auch verstärkt für Kunden im Sektor „Life Sciences & Healthcare“ tätig. Wir haben die Abläufe für den Transport klinischer Proben verbessert und weltweit gültige Standards eingeführt. Alle Medical-Express-Sendungen werden seit dem Jahr 2011 in Echtzeit in unseren Qualitätskontrollzentren verfolgt. So können wir sofort auf Störungen im Transportablauf dieser besonders sensiblen Sendungen reagieren. Im Produktbereich „Same Day“ haben wir den Service „DHL Jetline“ ausgeweitet, bieten ihn jetzt unter anderem auch in Indien an: Eilige Sendungen, die noch am selben Tag zuzustellen sind, holen wir innerhalb einer Stunde beim Kunden ab und fliegen sie mit dem nächsten Flugzeug in kürzester Zeit zum Zielort. Ermöglicht wird dies durch unser umfassendes und flexibles Netzwerk. Wir arbeiten stets daran, den Kunden das Geschäft mit uns so einfach wie möglich zu machen. Mit dem neuen Service „Receiver Paid“ können Kunden – auch ohne bei uns registriert zu sein – Dokumente und Güter aus mehr als 220 Ländern und Territorien importieren und somit von unserer globalen Präsenz profitieren. Buchungen erfolgen direkt beim Kundenservice, Rechnungen bezahlt der Kunde bei Abholung in einem unserer Servicepoints. Unsere Flugzeugflotte – wirtschaftlich und ökologisch rund um die Welt Im Jahr 2011 haben wir die Kapazität unserer interkontinentalen Flugzeugflotte um vier Boeing-Maschinen des Typs 747 und eine des Typs 777 erweitert. Dadurch können wir unseren Kunden zusätzliche Verbindungen zwischen Europa, Asien und Amerika anbieten. Das verbessert unseren Service und verkürzt die Zustellzeiten. Um die steigende Nachfrage in Asien zu bedienen, haben wir im Berichtsjahr zwei zusätzliche Maschinen des Typs 747 für die regionalen Strecken Hongkong–Schanghai und Hongkong–Tokio in Betrieb genommen. Für Strecken in Europa haben wir achtzehn Airbus-Maschinen des Typs A300-600 angeschafft, die derzeit in Dresden von Passagiermaschinen zu Frachtern umgerüstet und uns sukzessive bis zum Jahr 2013 geliefert werden. Mit ihnen werden wir nicht nur vermehrt nachgefragte Kapazitäten erweitern, sondern auch dazu beitragen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Im Vergleich zu den alten verbrauchen die neuen Maschinen bis zu 20 % weniger Treibstoff und stoßen in geringerem Umfang CO2 aus. Damit handeln wir im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Entscheidend ist auch, wie die Flugzeuge ausgelastet werden. Unser Ladefaktor beträgt auf interkontinentalen Strecken etwa 75 % und liegt damit erneut weit über dem internationalen Branchendurchschnitt von rund 51 %. ![]() Im globalen Expressgeschäft gut aufgestellt DHL konnte seine führende Position im internationalen Expressgeschäft erneut behaupten. Wie im Vorjahr sind wir in allen Regionen außerhalb Americas Marktführer für internationale Express-Sendungen. Zudem bauen wir unsere Präsenz und Infrastruktur in Wachstumsmärkten wie Asien weiter aus, beispielsweise durch den Bau des nordasiatischen Drehkreuzes Schanghai, das im Jahr 2012 eröffnet wird. Führende Position in Europa behauptet In Europa haben wir im Jahr 2010 unseren Marktanteil im internationalen Expressbereich auf 38 % erhöht und sind damit führend geblieben. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, haben wir die Ladeflächen unseres Drehkreuzes Leipzig erweitert. Insgesamt wurden in der Region mehr als 3.000 Arbeitsplätze geschaffen. Der Standort wird global immer bedeutsamer: Mittlerweile starten und landen dort mehr als 50 Flugzeuge täglich. Ein Beweis dafür, dass die Konzentration auf das internationale Expressgeschäft und die Verbesserung der Servicequalität erfolgreich sind. ![]() Nachfrage in der Region Americas steigt Auch auf dem US-Markt erweist es sich weiterhin als erfolgreich, dass wir uns auf das internationale Expressgeschäft konzentrieren. Im Jahr 2011 haben wir unser globales Drehkreuz in Cincinnati erweitert, um die steigende Nachfrage internationaler Kunden nach zeitkritischen Sendungen zu erfüllen. Im September haben wir neue Direktflüge zwischen Cincinnati und Panama aufgenommen. Dadurch wurde die Zustellzeit von jedem Standort in den USA, Kanada, Asien und den karibischen Inseln nach Panama und von Panama zu allen DHL-Zielen weltweit um einen Tag verkürzt. Ende Juni 2011 haben wir uns von unserem Inlandsgeschäft in Kanada getrennt, mit dem neuen Eigentümer TransForce jedoch eine zehnjährige Partnerschaft vereinbart. So nutzen wir unsere jeweiligen Stärken im internationalen und nationalen Geschäft für die Kunden optimal. ![]() Marktführerschaft in Asien gestärkt In Asien haben wir unsere führende Position im internationalen Expressgeschäft um zwei Prozentpunkte auf 36 % ausgebaut. Auf diesem für uns wichtigen und rentablen Markt haben wir unser Angebot für Sendungen erweitert, die garantiert vor 9 Uhr bzw. 12 Uhr zugestellt werden: Sie können nun nach Europa an dreimal so viele Postleitzahlen wie zuvor versendet werden. Gleichzeitig hat sich die Zahl der asiatischen Länder verdoppelt, aus denen Kunden dieses Produkt in die Vereinigten Staaten versenden können. Die Nachfrage danach stieg in der Region um 67 %. Nach dem schweren Erdbeben in Japan im März 2011 konnten wir unseren Service bereits nach 48 Stunden wieder aufnehmen, haben dabei alle rechtlichen Auflagen befolgt und die Sicherheit unserer Mitarbeiter nicht gefährdet. Dank ihres Einsatzes war die Servicequalität innerhalb von einer Woche wieder vollständig hergestellt. ![]() In aufstrebenden Märkten stetig gewachsen In der Region EEMEA (Eastern Europe, the Middle East and Africa) konnten wir jüngsten Erhebungen zufolge unseren Marktanteil im internationalen Expressgeschäft um einen weiteren Prozentpunkt gegenüber 2009 auf 47 % verbessern. Über Jahre hinweg sind wir in diesen Märkten stetig gewachsen, und unsere führende Position wurde auf einem noch höheren Niveau bestätigt. Im Jahr 2011 haben uns die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten vor besondere Herausforderungen gestellt. Gleichwohl sind wir unseren Kunden ein verlässlicher Partner geblieben. In Bahrain, Ägypten und Syrien haben wir unseren Service aufrechterhalten. In anderen Ländern wurde er nur unterbrochen, wo es rechtliche Einschränkungen gab und die Sicherheit der Mitarbeiter nicht mehr vollständig gewährleistet werden konnte. UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG Internationale Sendungsvolumina lassen Umsatz kräftig wachsen Im Unternehmensbereich EXPRESS haben wir den Umsatz im Jahr 2011 um 5,9 % erheblich auf 11.766 MIO € (Vorjahr: 11.111 MIO €) gesteigert, obwohl im Vorjahr noch Umsätze in Höhe von 334 MIO € enthalten waren, die aus mittlerweile veräußertem Geschäft stammten. So haben wir das nationale taggenaue Geschäft in Großbritannien und Frankreich sowie das inländische Expressgeschäft in China, Kanada und Australien verkauft. Ohne diese Verkäufe und negative Währungseffekte in Höhe von 226 MIO € ist der Umsatz um erfreuliche 10,9 % gewachsen, vor allem weil die internationalen zeitgenauen Sendungsvolumina gestiegen sind. Im Produktbereich Time Definite International (TDI) haben unsere Kunden im Berichtsjahr täglich 10,2 % mehr Sendungen verschickt als im Vorjahr, das Gewicht je Sendungseinheit legte um 6,9 % zu. Zusätzliche Erlöse aus Treibstoffzuschlägen konnten die gestiegenen Treibstoffkosten zum Teil decken. Im vierten Quartal haben sich die täglichen Sendungsvolumina im Produktbereich TDI noch einmal deutlich verbessert: Verglichen mit den letzten drei Monaten des Vorjahres sind sie um 11,6 % gewachsen und lagen damit über dem Jahresdurchschnitt. Durch die zuvor genannten Geschäftsverkäufe sind die täglichen Sendungsvolumina im Produktbereich Time Definite Domestic (TDD) im Quartalsvergleich nur noch um 1,3 % gestiegen, im Produktbereich Day Definite Domestic (DDD) sind sie um 11,3 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. scroll
1 Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Produktumsätze zu einheitlichen Währungskursen umgerechnet. Diese Umsätze liegen auch der gewichteten Ermittlung der Arbeitstage zugrunde. scroll
1 Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Produktumsätze zu einheitlichen Währungskursen umgerechnet. Diese Umsätze liegen auch der gewichteten Ermittlung der Arbeitstage zugrunde. Volumina in der Region Europe steigen beachtlich Für die Region Europe weisen wir im Berichtsjahr mit 5.009 MIO € einen Umsatz aus, der den Vorjahreswert von 4.960 MIO € leicht übersteigt. Darin enthalten waren im Jahr 2010 noch Umsätze in Höhe von 201 MIO €, die aus dem veräußerten nationalen taggenauen Geschäft in Großbritannien und Frankreich stammten. Ohne diese Verkäufe und positive Währungseffekte in Höhe von 10 MIO € hat der Umsatz um 4,8 % zugelegt, vor allem weil die täglichen Sendungsvolumina im Produktbereich TDI gegenüber dem Vorjahr um beachtliche 10,3 % gestiegen sind. Im vierten Quartal 2011 sind die täglichen TDI-Volumina sogar um 12,2 % gewachsen – deutlich stärker als insgesamt und in den Vorquartalen. Starkes Umsatzplus in der Region Americas erzielt In der Region Americas überstieg der Umsatz im Jahr 2011 mit 1.887 MIO € den Vorjahreswert (1.831 MIO €) um 3,1 %. Darin berücksichtigt sind der Verkauf des inländischen Expressgeschäfts in Kanada in Höhe von 109 MIO € sowie negative Währungseffekte in Höhe von 116 MIO €. Ohne diese Effekte haben wir den Umsatz in der Region mit einem Plus von 15,3 % maßgeblich gesteigert. Gegenüber dem Vorjahr sind die täglichen Sendungsvolumina im Produktbereich TDI im Gesamtjahr um 12,5 % gewachsen. Im vierten Quartal betrug der Zuwachs sogar 15,1 % und stammte vornehmlich aus der anhaltend guten Geschäftsentwicklung in den Vereinigten Staaten. Asia Pacific bleibt Treiber für unser Expressgeschäft Die Region Asia Pacific erweist sich weiterhin als Wachstumstreiber für unser Expressgeschäft. Gegenüber dem Jahr 2010 hat sich der Umsatz um 10,2 % auf 3.718 MIO € (Vorjahr: 3.374 MIO €) erhöht, obgleich im Vorjahr noch Umsätze des verkauften inländischen Expressgeschäfts in China und Australien in Höhe von 24 MIO € enthalten waren. Ohne diese Verkäufe und negative Währungseffekte in Höhe von 50 MIO € wurde im Berichtsjahr sogar ein um 12,4 % höherer Umsatz erzielt. Die täglichen Sendungsvolumina im Produktbereich TDI sind im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 10,3 % gestiegen, das Wachstum im vierten Quartal belief sich auf 10,5 %. Geschäft in der Region EEMEA verbessert sich kontinuierlich Trotz der Herausforderungen durch die politischen Unruhen im Nahen Osten überstieg unser Umsatz in der Region EEMEA (Eastern Europe, the Middle East and Africa) mit 1.284 MIO € den Vorjahreswert (1.216 MIO €) um 5,6 %. Er wurde durch negative Währungseffekte in Höhe von 80 MIO € gemindert, ohne diese betrug der Zuwachs 12,2 %. In allen Produktbereichen stiegen die täglichen Sendungsvolumina im Vorjahresvergleich. EBIT erreicht den bisher höchsten Wert Das EBIT für den Unternehmensbereich EXPRESS hat sich im Berichtsjahr von 497 MIO € im Vorjahr auf den bisher höchsten Wert von 927 MIO € verbessert. Die Umsatzrendite ist deutlich von 4,5 % auf 7,9 % gestiegen. Hierzu hat maßgeblich beigetragen, dass wir in allen Regionen höhere Umsätze und Volumina erzielt und uns auf internationale Expressdienstleistungen konzentriert haben. Das Vorjahresergebnis war mit Restrukturierungskosten in Höhe von 288 MIO € belastet, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Veräußerungen in Frankreich und Großbritannien standen. Im vierten Quartal 2011 hat sich das EBIT verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum von 218 MIO € auf 248 MIO € verbessert, bei einer Umsatzrendite von 7,9 % (Vorjahr: 7,5 %). Im vierten Quartal 2010 war das Ergebnis durch Restrukturierungskosten in Höhe von 21 MIO € beeinflusst. Dank hoher Erträge, geringerem Mittelabfluss für Restrukturierungen und striktem Management des Working Capital belief sich der operative Cashflow für das Berichtsjahr auf 1.146 MIO € (Vorjahr: 904 MIO €). Im vierten Quartal hat er sich sogar von 251 MIO € auf 454 MIO € signifikant verbessert. Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT ![]() Geschäftsfelder und Marktpositionen Makler zwischen Kunden und Frachtunternehmen Mit großer Reichweite und umfassendem Angebot für den Transport von Luft-, See- und Landfracht ist DHL eines der führenden globalen Logistikunternehmen. Die in den Geschäftsfeldern Global Forwarding und Freight angebotenen Produkte und Dienstleistungen reichen vom standardisierten Logistikgeschäft über multimodale Transportlösungen bis zu individualisierten Industrieprojekten. Rund 42.000 Mitarbeiter stellen gemeinsam mit verlässlichen Partnern sicher, dass unser Betrieb reibungslos und zur Zufriedenheit der Kunden läuft. Wir betreiben unser Geschäft mit sehr niedrigem Anlagevermögen. Das Geschäftsmodell beruht darauf, Transportleistungen zwischen unseren Kunden und Frachtunternehmen zu vermitteln. So können wir Sendungen konsolidieren, entsprechend größere Volumina erzielen und Einkaufsmacht bündeln. Dank unseres weitreichenden Netzes können wir zudem die Gütertransportwege optimieren. ![]() Marktführer in der Luftfracht und Nummer zwei in der Seefracht DHL ist im Geschäftsfeld Global Forwarding der weltweit führende Anbieter von Luftfracht und einer der führenden Anbieter von Seefracht. Rund 30.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Waren aller Art täglich mit Flugzeug oder Schiff befördert werden. Unsere Produkte und Dienstleistungen umfassen Standardtransporte, mehrgliedrige Transportketten sowie spezialisierte Lösungen wie Industrieprojekte für einzelne Branchen, temperaturgeführte oder Sicherheitstransporte. Ergänzt wird unser Angebot um transportnahe Zusatzleistungen. Dazu zählen die Abwicklung von Zollformalitäten, Versicherungsleistungen und Lagerlösungen bis hin zum integrierten Management der gesamten Lieferkette eines Kunden mit dem Ziel, sie effizienter zu gestalten. Unsere Kunden stammen überwiegend aus den Sektoren „Technology“, „Automotive“, „Chemicals“, „Consumer“, „Retail“ (inklusive „Fashion & Apparel“) sowie „Energy“. Überdies bieten wir noch maßgeschneiderte Lösungen für Nischenbranchen wie den Motorsport. Luftfrachtmarkt schwächer als im Vorjahr Nach den hohen Volumina im Jahr 2010 zeigte sich der Luftfrachtmarkt in der ersten Jahreshälfte 2011 schwach, im zweiten Halbjahr sind die Volumina sogar deutlich zurückgegangen. Laut Weltluftfrachtverband IATA sind die weltweit geflogenen Frachttonnenkilometer Ende September verglichen mit Ende März um 5 % gesunken. Auch die Auslastung hat sich verschlechtert, da die Fluggesellschaften ihre Flotten um neue Frachtflugzeuge erweitert haben. In der Luftfracht transportiert DHL einen erheblichen Anteil der globalen Technologie- und Fertigungsprodukte. Die Transportaufkommen dieser Sektoren haben sich im Vergleich zum Gesamtmarkt im Berichtsjahr schwächer entwickelt. Die zahlreichen Naturkatastrophen und politischen Instabilitäten im Jahr 2011 haben sich nur marginal auf unser Luftfrachtgeschäft ausgewirkt. Nach dem schweren Erdbeben vom 11. März konnten wir unseren Betrieb in Japan aufrechterhalten. ![]() Geringeres Mengenwachstum im Seefrachtgeschäft Der Seefrachtmarkt ist im Berichtsjahr, verglichen mit dem Vorjahr, auf einem relativ stabilen Wachstumspfad geblieben, der sich aber zum Jahresende abgeschwächt hat. Da trotz verringertem Marktwachstum weiter neue Kapazitäten geschaffen wurden, sind allerdings die Frachtraten deutlich gesunken. Unsere Volumina im Bereich der Komplettladungen (Full Container Load, FCL) sind verglichen mit dem Vorjahr stabil geblieben. Wir sind etwas weniger als der Markt gewachsen, da Ende 2010 strategische Entscheidungen zum Kundenportfolio getroffen wurden, die einen einmaligen größeren Volumenrückgang nach sich gezogen haben. Im Teilladungsgeschäft (Less than Container Load, LCL) konnten wir deutlich zulegen. Landverkehrsmarkt wächst solide ![]() Der europäische Markt für Straßentransport ist im Jahr 2011 um 3 % bis 5 % gewachsen, getrieben durch gestiegene Volumina und Preise. DHL wird im Geschäftsfeld Freight die Nummer zwei auf dem europäischen Markt bleiben. Mit rund 12.000 Mitarbeitern weltweit verfügen wir über eine starke Präsenz in Deutschland und im internationalen Geschäft. Im Jahr 2011 sind wir stärker als der Gesamtmarkt gewachsen. Zurzeit entwickeln wir neue Produkt- und Serviceangebote, um unsere Marktposition weiter zu stärken. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Speditionsgeschäft steigert Umsatz und Ergebnis Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT haben wir den Umsatz im Berichtsjahr um 4,9 % auf 15.044 MIO € (Vorjahr: 14.341 MIO €) gesteigert. Darin sind negative Währungseffekte in Höhe von 146 MIO € enthalten; ohne diese ist der Umsatz um 5,9 % gewachsen. Insgesamt hat sich unser Speditionsgeschäft gut und profitabel entwickelt, obwohl sich der Markt spürbar abgeschwächt hat. Überdies haben wir in der zweiten Jahreshälfte unser Geschäftsfeld Global Forwarding organisatorisch neu strukturiert, indem wir den Zuschnitt des globalen sowie der regionalen Headquarters verändert haben. Dafür sind einmalige Kosten in Höhe von 16 MIO € im vierten Quartal angefallen. Im Geschäftsfeld Global Forwarding hat der Umsatz um 3,4 % von 10.725 MIO € auf 11.094 MIO € zugenommen. Bereinigt um 193 MIO € negative Währungseffekte betrug der Zuwachs 5,2 %. Unser Bruttoergebnis konnten wir im Berichtsjahr um 7,4 % auf 2.468 MIO € (Vorjahr: 2.298 MIO €) verbessern. Bruttoergebnisse in der Luft- und Seefracht auf hohem Niveau Im Geschäftsjahr 2011 haben sich die Bruttoergebnisse in unserem Luft- und Seefrachtgeschäft weiterhin positiv entwickelt, obwohl Umsätze und Volumina besonders im zweiten Halbjahr unter Druck gerieten. Die Treibstoffpreise blieben hoch, während die Frachtraten nachgegeben haben. Insgesamt konnten wir unsere Margen auf einem hohen Niveau stabilisieren. Unsere Luftfrachtvolumina sind, verglichen mit dem Vorjahr, um 1,3 % leicht gesunken. Der Umsatz hat im Gesamtjahr 2,6 % zugelegt. Im vierten Quartal gab er 4,3 % nach, da sich im zweiten Halbjahr der Luftfrachtmarkt deutlich abgekühlt hat und das Hochsaisongeschäft im vierten Quartal ausgeblieben ist. Dementsprechend lagen unsere Volumina im vierten Quartal 6,8 % unter dem Vorjahr. Dennoch konnten wir das Bruttoergebnis im Gesamtjahr um 6,3 % steigern. Dabei profitierten wir von besseren Einkaufskonditionen aufgrund der entspannten Kapazitäten im Markt. scroll
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1 Zu Beginn des Jahres 2011 haben wir unsere Systeme für die Erfassung von Transportvolumina angeglichen, sodass diese auch rückwirkend leicht angepasst wurden. 2 Twenty-foot Equivalent Unit (20-Fuß-Container-Einheit) In der Seefracht konnten wir im Berichtsjahr die Volumina trotz der abgeschwächten Konjunkturentwicklung stabil halten; zugleich haben sich die Margen sehr verbessert. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % gewachsen. Im vierten Quartal ist er verglichen mit dem Vorjahr um 3,2 % zurückgegangen, weil im Vorjahr bereits saisonale Preiszuschläge durchgesetzt worden waren. Dennoch konnten wir das Bruttoergebnis im Gesamtjahr um 16,0 % verbessern, vor allem weil wir uns auf selektives Wachstum in attraktiven Geschäftsfeldern fokussiert haben. Im industriellen Projektgeschäft (in Tabelle A.54 als ein Teil von „Sonstiges“ ausgewiesen) haben sich Umsatz und Bruttoergebnis nach einer verhaltenen ersten Jahreshälfte wie erwartet im zweiten Halbjahr viel besser entwickelt. Verglichen mit dem Vorjahr sind der Umsatz und das Bruttoergebnis erfreulich gestiegen. Landverkehrsgeschäft wächst stabil Das Geschäftsfeld Freight weist für das Jahr 2011 mit 4.088 MIO € einen Umsatz aus, der den Vorjahreswert von 3.735 MIO € um 9,5 % übertrifft. Darin enthalten sind positive Währungseffekte in Höhe von 47 MIO €; ohne diese überstieg der Umsatz den Vorjahreswert um 8,2 %. Vor allem in Deutschland, den nordischen Ländern und Osteuropa konnten wir beim Umsatz zulegen. In den Vereinigten Staaten haben wir im Juni 2011 Standard Forwarding übernommen, um die Entwicklung des Landverkehrsgeschäfts außerhalb Europas voranzutreiben. Rund 1 % des Umsatzwachstums im Geschäftsfeld stammt aus diesem Geschäft. Obwohl der Margendruck anhielt, weil das Hochsaisongeschäft im Vergleich zum Vorjahr stärker ausgeprägt war, überstieg das Bruttoergebnis mit 1.054 MIO € den Vorjahreswert um 6,4 %. Wir haben unsere Produktivität insgesamt erhöht, unter anderem durch strikte Kostenkontrolle und zusätzliches Geschäft bei stabilem Personalbestand. EBIT und operativer Cashflow verbessern sich erfreulich Dank hoher Bruttoergebnismargen und striktem Kostenmanagement ist das EBIT für den Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT deutlich von 383 MIO € auf 429 MIO € gestiegen. Das ist ein Zuwachs um 12,0 %. Im Vorjahr waren im EBIT Restrukturierungskosten in Höhe von 7 MIO € enthalten. Die Umsatzrendite betrug im Berichtsjahr 2,9 % (Vorjahr: 2,7 %). Im vierten Quartal ging das EBIT um 3,8 % von 131 MIO € auf 126 MIO € zurück. Im Vorjahr waren darin Restrukturierungskosten in Höhe von 1 MIO € enthalten. Das Ergebnis des vierten Quartals war vor allem von den geschilderten strukturellen Anpassungen in Höhe von 16 MIO € belastet; daher ist die Umsatzrendite von 3,4 % auf 3,2 % gesunken. Aufgrund des besonders im vierten Quartal verbesserten Forderungsmanagements liegt das Net Working Capital trotz des Umsatzwachstums deutlich unter dem Vorjahresniveau. Den operativen Cashflow konnten wir so im Berichtsjahr um 413 MIO € auf 657 MIO € (Vorjahr: 244 MIO €) erfreulich verbessern. Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN ![]() Geschäftsfelder und Marktpositionen Kundenorientierte Outsourcing-Lösungen Der Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN umfasst die zwei Geschäftsfelder Supply Chain und Williams Lea. Im Geschäftsfeld Supply Chain bieten wir Kunden vieler Branchen Kontraktlogistiklösungen entlang der gesamten Lieferkette. Williams Lea ist als globales Unternehmen im Bereich Business Process Outsourcing tätig – der Fremdvergabe von Geschäftsprozessen – und hat sich auf Corporate Information Solutions spezialisiert, das Informations- und Kommunikationsmanagement von Unternehmen. Komplettangebote in der Kontraktlogistik Im Geschäftsfeld Supply Chain versorgen wir Kunden vieler Branchen mit Logistikleistungen entlang der gesamten Lieferkette. Von Planung über Beschaffung, Produktion, Lagerung und Auslieferung bis zu Retourenlogistik und Mehrwertleistungen verlassen sich Kunden darauf, dass die Logistikabläufe stimmen. ![]() Wir bieten Lager-, Distributions-, Transport- und Mehrwertleistungen an sowie Lösungen in den Bereichen Business Process Outsourcing, Supply-Chain-Management und -Beratung. Wir sorgen dafür, dass Produkte und Informationen der Kunden die Märkte schnell und effizient erreichen, und sichern ihnen Wettbewerbsvorteile. Da wir die lokalen Märkte kennen und global vernetzt sind, bedienen wir Kunden in mehr als 60 Ländern und unterstützen sie dabei, ihre komplexen Abläufe zu optimieren. Um uns stärker auf unser Kerngeschäft Kontraktlogistik zu konzentrieren, haben wir im April 2011 die Exel-Transportation-Services-Gruppe (ETS) veräußert, einen Anbieter von Frachtvermittlungs- und intermodalen Services in Nordamerika. Unser Supply-Chain-Geschäft ist auf Leistungen in sechs Fokussektoren spezialisiert: Sie heißen „Consumer“, „Retail“, „Technology“, „Life Sciences & Healthcare“, „Automotive“ und „Energy“. Im Jahr 2011 haben wir unsere globale Managementstruktur so ausgerichtet, dass sektorspezifische Supply-Chain-Lösungen regional übergreifend entwickelt und umgesetzt werden können. Zudem steht jedem Sektorleiter ein Team von Spezialisten zur Seite. Dieses steuert die Kundenprojekte und stellt sicher, dass globale Lösungen für einzelne Sektoren auf regionaler Ebene umgesetzt werden. Zwei unserer größten Sektoren sind „Consumer“ und „Retail“. Sie bieten großes Wachstumspotenzial für den Unternehmensbereich, da wir die Lieferketten von der Bezugsquelle bis zum Endkunden betreuen. Hier sind Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz kritische Werttreiber unseres Angebots, das von internationaler Inbound-Logistik über Lager- und Transportdienste bis zu Verpackung und anderen Mehrwertleistungen reicht. Für Kunden im Bereich „Technology“ sind schnelle, flexible und effiziente Lieferketten wichtig. Zudem steigt die Nachfrage nach integrierter Produkt- und Servicelogistik. Unser Portfolio reicht von Inbound-to-Manufacturing-Leistungen über Lager- und Transportdienste bis zu integrierten Verpackungslösungen, Retourenmanagement und technischem Service. Dies ist einer der Sektoren, in dem die Kunden zunehmend nach integrierten Lösungen fragen, die wir über alle DHL-Unternehmensbereiche hinweg gemeinsam entwickeln. Auch im Bereich „Life Sciences & Healthcare“ bieten wir zunehmend integrierte Lösungen an. Lieferketten und logistische Abläufe befinden sich in dieser Branche in vielen Teilen der Welt noch in einer frühen Entwicklungsphase. Der Kostendruck wächst ständig und unsere Kunden erwarten ein Höchstmaß an Qualitätskontrolle. Im Berichtsjahr haben wir mit Eurodifarm einen Spezialisten für die temperaturgeführte Distribution von pharmazeutischen und diagnostischen Produkten erworben. Mit dem Kauf stärken wir unsere Marktführerschaft in Italien in diesem Sektor. „Automotive“ ist einer unserer am stärksten global ausgerichteten Sektoren. Die Produktion verlagert sich weiter in aufstrebende Länder wie China, Indien und Brasilien, in denen wir über eine starke Präsenz verfügen. Für unser Angebot in den Bereichen Inbound-to-Manufacturing und Aftermarket-Logistik sowie Lead Logistics Provider ist entscheidend, dass wir global sehr flexibel und zuverlässig sind und gleichzeitig die Kosten senken können. In der wachstumsstarken Branche „Energy“ bieten die DHL-Unternehmensbereiche ebenfalls integrierte Logistiklösungen für die Entwicklungs- und Betriebsphasen großer Projekte. Unsere Leistungen Wartung, Reparatur und Betrieb straffen die Lieferketten derart, dass sich die Kosten um 20 % senken und die Wartungsproduktivität gleichzeitig um bis zu 25 % steigern lassen. Spezialist für Corporate Information Solutions Williams Lea ist Spezialist für fremdvergebenes Kommunikations- und Informationsmanagement von Unternehmen. Dazu zählen Dokumenten- und Marketinglösungen sowie Lösungen für Kundenkorrespondenz. Wir sind für Kunden in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Konsumgüter, Pharmazeutika, Verlagswesen, im öffentlichen Sektor und im Rechtsbereich tätig. Im Juli 2011 haben wir die Tag Group erworben, einen internationalen Dienstleister für die Umsetzung und Produktion von Marketingaktivitäten. Damit erweitern wir den schnell wachsenden Bereich „Marketing Solutions“. ![]() Weltmarktführer in der Kontraktlogistik DHL ist mit einem Marktanteil von 8,3 % (2010) globaler Marktführer in der Kontraktlogistik. Auf diesem stark fragmentierten Markt vereinen die zehn größten Anbieter gerade einmal rund 23 % des Gesamtmarkts mit einem geschätzten Volumen von 147 MRD € auf sich. Wir sind die regionalen Marktführer in unseren wichtigsten Regionen, Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik, und haben auch auf den schnell wachsenden Märkten wie Brasilien, Indien, China und Mexiko eine sehr starke Position. Wir sind zuversichtlich, unser globales Know-how und unsere guten Beziehungen zu multinationalen Unternehmen für die weitere Expansion nutzen zu können. Mit Williams Lea sind wir Marktführer für fremdvergebenes Dokumentenmanagement und Marketingproduktion. Dieser Markt ist ebenfalls stark fragmentiert und geprägt von Spezialanbietern, die entweder nur über ein begrenztes Angebot verfügen oder spezielle Nischen besetzen. Dank unseres breiten, internationalen Angebots und langjähriger Kundenbeziehungen haben wir unsere marktführende Position ausgebaut. Wir nutzen auch die sehr guten Kundenbeziehungen von DHL, um Neugeschäft im Geschäftsfeld Williams Lea zu gewinnen. Umsatz- und Ergebnisentwicklung Umsatzplus von 5,7 % ohne Portfolioänderungen und Währungseffekte Zum 1. Juli 2011 haben wir das Home-Delivery-Geschäft in Deutschland in den Unternehmensbereich BRIEF verlagert. Die Vorjahreszahlen der Segmentberichterstattung wurden entsprechend angepasst. Das Hauptziel des Unternehmensbereichs SUPPLY CHAIN lag auf profitablem Wachstum durch eine schlankere Organisation mit gesteigerten Umsätzen und höherer operativer Effizienz. Dafür haben wir die Organisation verschlankt und eine Reihe von Portfolioänderungen vorgenommen, die die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmensbereichs im Vorjahresvergleich beeinflusst haben. Dazu zählten der Verkauf der Exel Transportation Services (ETS) sowie der Erwerb der Eurodifarm und der Tag Group. Der Umsatz belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 13.223 MIO €, 1,2 % mehr als im Vorjahr (13.061 MIO €). Der Verkauf von ETS und negative Währungseffekte haben das Umsatzwachstum um 683 MIO € verringert. Die Akquisitionen von Eurodifarm und Tag haben den Umsatz um 103 MIO € erhöht. Ohne diese wesentlichen Effekte ist der Umsatz um 5,7 % gestiegen, wobei wir in den Sektoren „Life Sciences & Healthcare“ und „Automotive“ am stärksten gewachsen sind. Im vierten Quartal ist der Umsatz um 1,3 % von 3.502 MIO € auf 3.548 MIO € gestiegen. Ohne die genannten Effekte aus Portfolioänderungen und Wechselkursen betrug der Zuwachs 4,3 %. ![]() Maßgeblichen Umsatzanteil mit den wichtigsten Kunden erzielt Im Geschäftsfeld Supply Chain lag der Umsatz im Berichtsjahr mit 11.999 MIO € auf Vorjahresniveau (11.997 MIO €). Lässt man den Verkauf von ETS, den Erwerb von Eurodifarm und negative Währungseffekte unberücksichtigt, betrug das Wachstum 5,2 %. Der Umsatz, den wir mit den 19 wichtigsten globalen Kunden erzielt haben, ist um 6,7 % gestiegen. Sein Anteil am Gesamtumsatz des Supply-Chain-Geschäfts beträgt damit fast 16 %. In der Region Americas hat der Verkauf von ETS die Zuwächse in unseren Fokussektoren verringert, am stärksten war der Sektor „Consumer“ betroffen. In den Sektoren „Life Sciences & Healthcare“ und „Energy“ haben wir uns durch verstärkte Geschäftsaktivität und zusätzlichen Umsatz aus Neugeschäft gut entwickelt. ![]() Der Umsatz ist auch durch höhere Volumina und Neugeschäft in Großbritannien, Afrika und Osteuropa gestiegen. Im Sektor „Life Sciences & Healthcare“ haben wir mit einem höheren Umsatz in Großbritannien und dem Erwerb von Eurodifarm in Italien weiter expandiert. Der Umsatz von Williams Lea ist im Jahr 2011 um 15,3 % auf 1.225 MIO € (Vorjahr: 1.062 MIO €) gestiegen. Ohne den erworbenen Umsatz von Tag und negative Währungseffekte hat der Umsatz um 11,8 % zugelegt, vorwiegend im Bereich „Marketing Solutions“ in der Region Americas und durch Neugeschäft im europäischen Bankensektor. Zusätzliche Verträge im Wert von 1,3 MRD € geschlossen Im Geschäftsfeld Supply Chain haben wir mit Neu- und Bestandskunden zusätzliche Verträge im Wert von etwa 1,3 MRD € (Umsatz auf Jahresbasis) geschlossen. Das sind rund 1.200 Verträge mit einem durchschnittlichen Volumen von leicht über 1 MIO €, 8 % mehr als im Jahr 2010. In allen Fokussektoren wurde das Neugeschäft gesteigert. Zudem haben wir unser Produkt „above-the-wing“ im Bereich „Airline Business Solutions“ durch einen neuen Qantas-Vertrag in Australien gestärkt. Die annualisierte Vertragsverlängerungsrate lag auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Williams Lea hat weiterhin Neugeschäft hinzugewonnen, darunter einige große Aufträge im Bereich „Marketing Solutions“. Ergebnis signifikant verbessert Das EBIT für den Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN hat sich im Jahr 2011 signifikant um 56,7 % auf 362 MIO € (Vorjahr: 231 MIO €) verbessert. Darin enthalten ist ein Gewinn aus der Veräußerung von ETS einschließlich Transaktionskosten in Höhe von 23 MIO €. Die Vorjahreszahl enthielt Restrukturierungskosten von 41 MIO €. Die EBIT-Marge hat sich von 1,8 % auf 2,7 % weiter verbessert, vor allem durch ein höheres Geschäftsvolumen und den kontinuierlichen Fokus auf operative Verbesserungen und Kostensenkungsprogramme. Im vierten Quartal ist das EBIT von 46 MIO € im Vorjahr auf 73 MIO € gestiegen. Die EBIT-Marge für das Quartal belief sich auf 2,1 % (Vorjahr: 1,3 %). Der operative Cashflow für das Berichtsjahr betrug 394 MIO € und lag damit 51 MIO € über dem Vorjahreswert (343 MIO €). Höhere Erträge und niedrigere Mittelabflüsse für Restrukturierungen standen einem gestiegenen Working Capital gegenüber. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATORENMitarbeiter Mitarbeiterzahl leicht gestiegen Als globaler Post- und Logistikdienstleister sind wir ein klassisches „people business“ – ein Unternehmen, das von seinen Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Funktionen und mit einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Qualifikationen geprägt wird. Mit ihren Talenten, Fähigkeiten und ihrem Einsatz tragen sie jeden Tag maßgeblich dazu bei, dass wir bevorzugte Wahl für unsere Kunden und ein attraktives Investment für unsere Anleger werden. So verwirklichen wir unsere „Strategie 2015“ und sichern unseren nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Zum 31. Dezember 2011 haben wir in mehr als 220 Ländern und Territorien, auf Vollzeitkräfte umgerechnet, 423.502 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 1,1 % mehr als im Vorjahr. Die Personalaufwendungen haben sich auch aus diesem Grund um 0,7 % auf 16.730 MIO € (Vorjahr: 16.609 MIO €) leicht erhöht. scroll
1 Mit Auszubildenden 2 Ohne Auszubildende 3 Angepasst ![]() Im Unternehmensbereich BRIEF ist die Zahl der Mitarbeiter um 1,0 % auf 147.487 leicht gestiegen. Vor allem im Geschäftsfeld Paket Deutschland, das vom stark wachsenden Internethandel profitiert, haben wir neues Personal eingestellt. Dieser Effekt wurde teilweise durch die Aufgabe unseres Bulkmailgeschäfts in den Niederlanden verringert. Im Unternehmensbereich EXPRESS ist die Anzahl der Mitarbeiter um 3,5 % auf 84.440 (Vorjahr: 87.536) zurückgegangen, weil wir das inländische Expressgeschäft in Kanada, China und Australien verkauft haben. Ohne diesen Veräußerungseffekt haben wir sogar etwas mehr Mitarbeiter beschäftigt als im Vorjahr, vor allem um das starke Sendungsaufkommen bearbeiten zu können. Die Zahl der Vollzeitkräfte im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT hat sich um 1,3 % auf 41.881 erhöht, weil wir die US-amerikanische Gesellschaft Standard Forwarding erworben haben. Im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN hat sich die Belegschaft um 4,7 % auf 136.810 erhöht. Gründe dafür sind der Erwerb des internationalen Marketingdienstleisters Tag Group sowie Zuwächse im Neu- und Bestandsgeschäft in Asien/Pazifik, Amerika und Großbritannien. Im Bereich Corporate Center/Anderes ist die Mitarbeiterzahl um 3,4 % auf 12.884 gesunken. Wir haben bei indirekten Funktionen wie IT und Real Estate weitere Produktivitätssteigerungen erzielt. Der größte Teil unserer Mitarbeiter ist nach wie vor in Deutschland tätig. Hier ist die Beschäftigung leicht gestiegen, ebenso in Amerika und den übrigen Regionen, während sie in der Region Asien/Pazifik leicht gesunken ist, vor allem durch den Verkauf des inländischen Expressgeschäfts in China. Nach jetzigem Planungsstand wird unsere Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2012 leicht steigen. Konzernweite Führungskultur fördern Gute Personalführung ist Kernelement einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Unsere Führungskräfte tragen daher maßgeblich dazu bei, unsere Konzernstrategie umzusetzen. Sie werden ihrer Vorbildfunktion aber nur dann gerecht, wenn sie ihre Personalführung an unserem zentralen Leitbild „Respekt und Resultate“ ausrichten. Als Richtschnur für gute Führung haben wir fünf Kompetenzen definiert: Führungskräfte sollen
Dafür haben wir Programme entwickelt, die eine den gesamten Konzern umfassende Führungskultur fördern. Auf mehrtägigen Workshops reflektieren die Führungskräfte ihr eigenes Verhalten und entwickeln es weiter. Wir setzen diese Trainingsmaßnahme bereits für die oberen und mittleren Führungskräfte ein, weitere werden folgen. Mitarbeiterbefragung als Gradmesser für Fortschritte Unsere konzernweite Mitarbeiterbefragung ist das zentrale Instrument, um zu messen, welche Fortschritte wir bei der Umsetzung unserer Konzernstrategie machen und wie sich das Führungsverhalten entwickelt. Im Jahr 2011 hat sie bereits zum fünften Mal stattgefunden. 80 % der Mitarbeiter haben sich daran beteiligt (Vorjahr: 79 %). Im dritten Jahr in Folge haben sich die Ergebnisse über alle Fragen und Kennzahlen hinweg verbessert, was von einem stabilen positiven Trend zeugt. Am besten bewertet wurden die Kategorien „Kundenversprechen“ mit 80 % (Vorjahr: 77 %), „Zusammenarbeit“ mit 77 % (Vorjahr: 74 %) und „Arbeitsbedingungen“ mit 76 % (Vorjahr: 73 %). Eine der höchsten Zuwachsraten verzeichnete mit 70 % die Kategorie „Strategie“, die sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozentpunkte verbessert hat. Auch im Bereich „Aktive Führung“ haben wir uns positiv entwickelt und einen Wert von 67 % (Vorjahr: 63 %) erreicht. Dieses Ergebnis fließt direkt in die Bewertung der oberen Führungsebenen ein. Besser bewertet wurden auch die Maßnahmen, die in Folge der vergangenen Mitarbeiterbefragung ergriffen worden sind (2011: 59 %; Vorjahr: 53 %). Verglichen mit anderen Unternehmen ist dies ein gutes Ergebnis. Dennoch möchten wir uns auch im Jahr 2012 weiter verbessern und die Nachhaltigkeit unserer Folgeprozesse steigern. Mitarbeiter fördern und weiterbilden Zentrale Aufgabe qualitativer Personalarbeit ist es, die Mitarbeiter zu fördern und weiterzubilden. Im Jahr 2011 nutzten über 80.000 Mitarbeiter weltweit unsere mehr als 3.500 Trainingseinheiten umfassende Plattform „mylearningworld.net“. Ausgewählte Leistungsträger fördern wir, zum Beispiel mit einem MBA-Studium oder speziellen Talentprogrammen. Wir wollen mehr Führungspositionen mit Mitarbeitern aus den eigenen Reihen besetzen und ermutigen unsere Angestellten zudem, Erfahrungen in verschiedenen Unternehmensbereichen zu sammeln. Unsere interne Besetzungsquote ist, bezogen auf obere und mittlere Führungskräfte, im Berichtsjahr auf 85,2 % (Vorjahr: 88,9 %) leicht gesunken. Im Jahr 2011 waren 11,7 % (Vorjahr: 15,3 %, bezogen nur auf oberes Management: 24,8 %) der internen Stellenbesetzungen für diese Führungspositionen bereichsübergreifend. Zur besseren Vergleichbarkeit der Kennzahlen wurde die Basis zur Berechnung der bereichsübergreifenden Wechsel auf die Gruppe der oberen und mittleren Führungskräfte ausgeweitet. Zudem bieten die Unternehmensbereiche Programme an, die auf ihre spezifischen Anforderungen ausgerichtet sind. Im Unternehmensbereich BRIEF verlagert sich der Schwerpunkt der Personalentwicklung von der Teilnahme an Seminaren hin zu „Training on the job“. Mehr als 20.000 Mitarbeiter wurden im Berichtsjahr bereichsspezifisch geschult. Im Unternehmensbereich EXPRESS haben alle Mitarbeiter das Basismodul des umfassenden Trainingsprogramms „Certified International Specialist“ absolviert. Nun werden vertiefende Schulungen folgen. Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT haben inzwischen mehr als 26.000 und damit 62 % der Mitarbeiter dieses Bereichs mindestens einen E-Learning-Kurs abgeschlossen. Im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN wurden rund 3.500 Mitarbeiter im Vertrieb geschult. Zudem haben über 1.500 Manager im Berichtsjahr an dem „Leadership Enrichment Programme“ teilgenommen. Personal strategisch planen In vielen Ländern verändert sich die demografische Struktur spürbar, was die Zusammensetzung der Erwerbsbevölkerung direkt beeinflusst. Dies wirkt sich zunehmend auch auf unsere Beschäftigungsstruktur aus – Herausforderung und Chance zugleich für eine vorausschauende Personalarbeit. Wir haben mit dem „Strategic Workforce Management“ ein Analyseinstrument und Frühwarnsystem entwickelt. Es liefert auf Fakten beruhende Antworten zu Fragen wie Alterungs- und Kapazitätsrisiken, Nachfolgeplanung, Transfermöglichkeiten oder der bedarfsgerechten Steuerung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Nachdem wir drei Pilotprojekte in Deutschland und Mexiko erfolgreich abgeschlossen haben, wird die strategische Personalplanung nun auf weitere Länder übertragen. Generationenvertrag für altersgerechtes Arbeiten bei der Deutschen Post vereinbart Im Oktober 2011 hat die Deutsche Post AG mit den Gewerkschaften ein wegweisendes Modell zum altersgerechten Arbeiten vereinbart. Ziel ist es, älteren Beschäftigten zu ermöglichen, bis zum Erreichen der gesetzlichen Rente am Berufsleben teilzunehmen und ihr Wissen und ihre Erfahrung weiter zu nutzen. Mit dem „Generationenvertrag“ ergänzen wir die bestehenden Möglichkeiten der gesetzlichen Altersteilzeit. Durch Zeitwertkonten können unsere Mitarbeiter während der aktiven Arbeitsphase ein Guthaben ansparen und dieses unmittelbar vor dem Renteneintritt einlösen. Durch einen Demografiefonds erhöhen wir zudem die Auszahlungen während der Altersteilzeit. Gleichzeitig ist der „Generationenvertrag“ bewusst darauf ausgerichtet, die Beschäftigungsmöglichkeiten junger Menschen zu verbessern: So sollen im Jahr 2012 mehr als 1.000 Auszubildende übernommen werden. Bereits zum Jahreswechsel 2011/2012 haben zudem rund 2.350 befristet Beschäftigte ein unbefristetes Angebot erhalten. Vielfalt nutzen Die Vielfalt unserer Mitarbeiter sehen wir als Chance und Wettbewerbsvorteil. „Diversity Management“ ist daher zentraler Teil unserer nachhaltigen Personalstrategie. Mit zahlreichen Maßnahmen wollen wir gelebte Vielfalt erfahrbar machen, Beschäftigte integrieren und Bewerber gewinnen. Bereits heute sind wir ein multikulturelles Unternehmen – allein in Deutschland arbeiten Menschen aus über 150 Nationen für uns. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen mit Schwerbehinderung gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können: Die Beschäftigungsquote von Mitarbeitern mit Schwerbehinderung liegt bei der Deutsche Post AG im Jahresdurchschnitt mit 8,3 % (Stand: 27. Januar 2012) deutlich über der vergleichbaren Quote der privaten Wirtschaft in Deutschland (3,9 % im Jahr 2009, Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Zudem haben wir im Berichtsjahr wieder einen Wettbewerb zur behinderungsgerechten Arbeitsplatzgestaltung ausgerichtet. Für unser „Diversity Management“ sind wir im Jahr 2011 in der Kategorie „Vielfältigster Arbeitgeber“ mit dem von Henkel, McKinsey und der Wirtschaftswoche verliehenen „Deutschen Diversity Preis“ ausgezeichnet worden. ![]() Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen Unsere Personalpolitik ist auf Gleichstellung ausgerichtet. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir auch im Jahr 2011 darauf gelegt, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Wir haben Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Bereichen und Regionen befragt. Auf dieser Basis können wir Aufstiegsbarrieren erkennen und Förderungsmaßnahmen entwickeln. Im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung aller DAX-30-Unternehmen haben wir uns zum Ziel gesetzt, künftig 25 % bis 30 % der frei werdenden Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Zurzeit liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Konzern weltweit bei 17,6 % (Vorjahr: 14,6 % bezogen auf das Top-Management, 16,9 % bezogen auf Führungspositionen insgesamt). Die Berechnungsbasis ist im Sinne einer einheitlichen Darstellung angepasst worden und bezieht nun das obere und mittlere Management ein. Zudem beteiligt sich der Konzern seit dem Jahr 2010 an dem von der EU geförderten Projekt „INNOVATIV! Gemeinsam führen mit Frauen“. Hierbei geht es darum, Führungskräfte und Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren und daran zu beteiligen sowie die Aufstiegskompetenzen von hoch qualifizierten Frauen zu stärken. scroll
1 Umfasst Mitarbeiter der Deutsche Post AG 2 Ohne Beschäftigte in Altersteilzeit in der Freistellungsphase Jungen Menschen Perspektiven eröffnen Im Berichtsjahr haben wir in Deutschland rund 1.950 Auszubildende und Studierende eingestellt. Rund 1.000 junge Menschen haben nach Beendigung ihrer Ausbildung einen Anschlussvertrag erhalten. Seit dem Jahr 2008 wurden mehr als 3.500 Nachwuchskräfte in ein Arbeitsverhältnis in Vollzeit übernommen. Mit dem Talentprogramm „Top-Azubi“ fördern wir die besten 5 % unserer Auszubildenden in Deutschland. Wir bieten ihnen spezielle Seminare und eine unbefristete Übernahme nach erfolgreichem Abschluss. Mit dem Förderprogramm „Perspektive Gelb“ eröffnen wir aber auch Jugendlichen mit schwierigen Startchancen die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz. Von den rund 120 Teilnehmern des Jahrgangs 2010 haben wir im Berichtsjahr knapp 80 % übernommen. Talentierte Nachwuchskräfte gewinnen Wir nutzen zunehmend das Internet, um junge Bewerber anzusprechen: Jährlich schreiben wir mehr als 12.000 Stellen elektronisch aus und erhalten durchschnittlich über 120.000 Bewerbungen. Unser Online-Karriereportal ist im Ranking „Top Employer Web Benchmark 2010“ des Marktforschungsinstituts Potentialpark Communications unter den besten fünf in Deutschland und in Europa platziert. Mit unserem konzernweiten Trainee-Programm „GROW“ (Graduate Opportunities Worldwide) wollen wir geeignete Nachwuchskräfte für Fach- und Führungspositionen gewinnen. Im Berichtsjahr haben wir 26 Hoch- und Fachhochschulabsolventen eingestellt. Um uns als bevorzugter Arbeitgeber bei Studierenden zu positionieren, haben wir neben dem klassischen Praktikum das Programm „JOIN“ aufgelegt. Es ergänzt unsere Partnerschaft mit der internationalen Studentenorganisation AIESEC. ![]() Gesundheit und Sicherheit systematisch fördern Um die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter zu bewahren und zu fördern, setzen wir eine konzernweite Systematik ein, die eng mit dem Risikomanagement verknüpft ist. Sie umfasst beispielsweise unseren „Corporate Health Award“, mit dem wir jährlich vorbildliche Gesundheitsinitiativen im Konzern prämieren. Mit gezielten Programmen und Maßnahmen wie unserem „Arbeitskreis Gesundheit“ stärken wir die Gesundheit unserer Mitarbeiter. In Deutschland ist es uns gelungen, den Krankenstand im Berichtsjahr mit 7,4 % stabil zu halten. Im Bereich des Arbeitsschutzes bildet die Sicherheit im Straßenverkehr für uns als Transportunternehmen einen Schwerpunkt der Präventionsarbeit. Wir setzen konzernweit Verkehrssicherheitsmaßnahmen um, haben ein entsprechendes Online-Training entwickelt, kooperieren mit nationalen und internationalen Verkehrssicherheitsorganisationen und entwickeln Informationsmaterialien zur Unfallprävention. Unser Gesundheitsmanagement wurde erneut ausgezeichnet: Die EU-Kommission und der BKK-Bundesverband haben uns den „Unternehmenspreis Gesundheit“ verliehen. Die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ und das Marktforschungsinstitut EuPD Research honorierten mit dem „Corporate Health Award“, dass wir unser Gesundheitsmanagement in alle Abläufe und Leitlinien integriert haben. Das Qualitätsmanagementsystem unserer Arbeits- und Gesundheitsschutzorganisation wurde im Berichtsjahr erneut nach ISO 9001:2008 durch den TÜV Rheinland zertifiziert. scroll
1 Umfasst Mitarbeiter der Deutsche Post AG 2 Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag, einschließlich Unfälle auf dem Weg von und zur Arbeitsstätte 3 Angepasst 4 Stand: 2. Februar 2012, Unfallmeldungen bis 1. März möglich Ideen unserer Mitarbeiter umsetzen Mit ihren Verbesserungsvorschlägen tragen unsere Mitarbeiter zu mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit bei. Im Jahr 2011 sind wir vom Zentrum Ideenmanagement als „Unternehmen mit dem deutschlandweit besten Ideenmanagement“ ausgezeichnet worden. Vom Deutschen Institut für Betriebswirtschaft erhielten wir den „DeutscherIdeenPreis™“ für den ersten Platz eines Großunternehmens in der Branche Dienstleistung, Handel und Bildung. Zudem haben wir die Finalistenrunde beim „Innovationspreis der deutschen Wirtschaft“ erreicht. Das erfolgreiche Gesamtkonzept des Ideenmanagements ist neben Deutschland weltweit in bislang 27 Organisationseinheiten eingeführt und in 16 Sprachen verfügbar. Im Berichtsjahr haben wir einen konzernweiten Ideenwettbewerb zum Thema „Vereinfachung“ ausgerufen. Es gingen rund 10.000 Vorschläge ein, mit denen Fortschritte bei diesem zentralen Element der „Strategie 2015“ erreicht werden konnten. Unser erfolgreiches Ideenmanagement belegt, welches Potenzial in einem besonders von Mitarbeitern geprägten Geschäftsfeld wie der Logistik erschlossen werden kann. scroll
1 Basieren zum Teil auf Hochrechnungen Unternehmerische Verantwortung Balance zwischen ökonomischen und gesellschaftlichen Zielen schaffen Unternehmensverantwortung ist ein integraler Bestandteil der Strategie 2015. Wir setzen daher unsere Erfahrung und globale Präsenz zum Nutzen von Menschen und Umwelt ein und schaffen so eine Balance zwischen ökonomischen und gesellschaftlichen Zielen. Unter dem Motto „Living Responsibility“ fasst der Konzern seine Aktivitäten in der Unternehmensverantwortung zusammen. Hierbei konzentrieren wir uns auf die Themen Umweltschutz (GoGreen), Katastrophenmanagement (GoHelp) und Bildungsförderung (GoTeach). Außerdem fördern wir das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter: Im Jahr 2011 haben wir erstmals weltweit unsere Mitarbeiter zum „Global Volunteer Day“ aufgerufen. Mehr als 50.000 Beschäftigte in über 160 Ländern haben sich freiwillig und ehrenamtlich für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen engagiert. Mit dem „Living Responsibility Fund“ unterstützen wir finanziell lokale gesellschaftliche Projekte unserer Mitarbeiter. Im Dialog mit unseren Stakeholdern stehen Im Februar 2011 haben wir erstmals Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft zum „Tag zur Unternehmensverantwortung“ eingeladen und mit ihnen über die Perspektiven unternehmerischer Verantwortung diskutiert. Diesen Dialog werden wir fortsetzen und die Stakeholder beispielsweise befragen, wie wir unser Engagement noch verbessern können. Unsere Leistung abermals positiv bewertet Unser Einsatz zur Unternehmensverantwortung wurde auch im Jahr 2011 von unabhängigen Fachagenturen und Institutionen positiv beurteilt: Sustainable Asset Management hat uns mit 87 (Vorjahr: 85) von 100 Punkten bewertet. Andere Unternehmen der Transport- und Logistikbranche erreichten im Durchschnitt 59 Punkte. Bestätigt wurde unsere Mitgliedschaft in den Indizes DJSI World und Europe sowie FTSE4Good; von der französischen Rating-Agentur Vigeo werden wir weiterhin im „Advanced Sustainability Performance Index Eurozone“ geführt. Vom „Carbon Disclosure Project“ mit 99 (Vorjahr: 97) von 100 Punkten bewertet, belegen wir weltweit einen Spitzenplatz im „Carbon Disclosure Leadership Index“ (CDLI). Ergänzende Informationen und Kennzahlen zum Thema Unternehmensverantwortung, die nicht Bestandteil des Konzernlageberichts sind, schildern wir in unserem „Bericht zur Unternehmensverantwortung“, der am 3. Mai 2012 auf unserer Internetseite veröffentlicht wird. CO2 -Effizienz bis 2020 um 30 % verbessern Wir wollen die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt minimieren und haben uns bereits im Jahr 2008 – als erstes Logistikunternehmen überhaupt – ein quantifizierbares CO2-Effizienzziel gesetzt: Bis zum Jahr 2020 wollen wir die CO2-Effizienz unserer eigenen Aktivitäten und der unserer Transportsubunternehmer im Vergleich zum Basisjahr 2007 um 30 % verbessern. Damit senken wir gleichzeitig unsere operativen Kosten und eröffnen uns neue Marktchancen. Wir ermitteln und berechnen die CO2-Emissionen nach den Prinzipien des international anerkannten GHG Protocol Corporate Standard. Für unsere europäische Luftfahrt geschieht dies zudem in Übereinstimmung mit den Anforderungen des europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS). Um auch nach Einbeziehung der Luftfahrt in das EU ETS eine konsistente Darstellung zu wahren, haben wir die Abgrenzung zwischen eigenen und fremdvergebenen Transporten im Luftverkehr („Scope 1“ bzw. „Scope 3“) an diese Regeln angepasst und die Vorjahreswerte entsprechend neu dargestellt. ![]() Im Jahr 2011 beliefen sich unsere CO2-Emissionen aus „Scope 1“ und „Scope 2“ auf rund 5,3 MIO Tonnen (Vorjahr angepasst: 5,0 MIO Tonnen). Diese CO2-Emissionen resultieren aus dem eigenen Verbrauch von rund 490 MIO Liter flüssigen Kraftstoffen (Diesel, Benzin etc.), 20 MIO kWh gasförmigen Kraftstoffen (Erdgas, Biogas), 1.020 MIO kg (nach neuer Abgrenzung; entspricht 1.275 MIO l) Kerosin und 3.180 MIO kWh Energie (Strom, Ökostrom, Erdgas etc.) in unseren Immobilien. Der Anstieg der CO2-Emissionen aus „Scope 1“ ist hauptsächlich auf die stärkere Kundennachfrage für Lufttransporte zurückzuführen, die wir in hohem Maße selbst durchführen. „GoGreen“ – Fortschritte in allen fünf Handlungsfeldern erreicht Das GoGreen-Programm umfasst fünf wesentliche Handlungsfelder, in denen wir im Berichtsjahr deutliche Fortschritte erzielt haben.
„GoHelp“ – Drei Handlungsfelder im Katastrophenmanagement Unsere Initiativen im Bereich des Katastrophenmanagements basieren auf globaler Präsenz, logistischer Kompetenz und Engagement der Mitarbeiter. Wir sind in drei Handlungsfeldern aktiv, um Menschen in durch Naturkatastrophen gefährdeten Regionen zu unterstützen: in der Prävention, der Hilfe vor Ort und beim Wiederaufbau. Mit dem Projekt „Get Airports Ready for Disaster“ (GARD) werden lokale Behörden und Mitarbeiter von Flughäfen auf den Ernstfall vorbereitet. Die „DHL Disaster Response Teams“ (DRT) unterstützen den Katastropheneinsatz vor Ort. Über den Fonds „We Help Each Other“ (WHEO) können Mitarbeiter des Konzerns Geld für Kollegen spenden, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Die Unterstützung im Rahmen von GARD und DRT erbringen wir in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen unentgeltlich. Im Berichtsjahr wurden gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen mehrere GARD-Trainings in Bangladesh und Indonesien durchgeführt. Weitere Schulungen in Asien und Südamerika sind für das Jahr 2012 geplant. Für die Einsätze unserer DRT können wir weltweit auf mehr als 400 geschulte Mitarbeiter zurückgreifen, die im Ernstfall binnen 72 Stunden einsatzbereit sind. Im Jahr 2011 gab es zwei Einsätze: das Erdbeben in Neuseeland und die Überflutungen in El Salvador. Mit Geld aus dem Hilfsfonds WHEO wurden im Jahr 2011 rund 835 Mitarbeiter unterstützt, unter anderem in den Vereinigten Staaten, Japan, Polen, Thailand und Neuseeland. „GoTeach“ – Bessere Bildung und mehr Bildungsgerechtigkeit Als einer der weltweit größten Arbeitgeber mit einem hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern setzt sich Deutsche Post DHL für bessere Bildung und Bildungssysteme ein. Seit dem Jahr 2010 sind wir Partner der Organisationen Teach For All und SOS-Kinderdörfer. Vor allem das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter zeichnet die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen aus.
Beschaffung ![]() Ausgaben gestiegen Der Konzern hat im Berichtsjahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 9,1 MRD € (Vorjahr: 8,5 MRD €) zentral eingekauft. In dieser Summe nicht enthalten sind – wie in den Vorjahren – die Transportleistungen. Diese werden generell von den Geschäftsbereichen beschafft. Der Einkauf hat sie dabei jedoch unterstützt, im Jahr 2011 noch stärker als zuvor. Ständig arbeitet der Einkauf daran, die Ausgaben im Konzern zu senken, wobei er die Unternehmensbereiche bei der kosteneffizienten Umsetzung wichtiger Investitionen unterstützt. Seit dem Jahr 2011 ist der zentrale Einkauf zum Beispiel im Bereich „Aviation“ aktiv. Unter anderem war er am Kauf von 18 neuen Flugzeugen vom Typ Airbus A300-600 beteiligt. Ein anderes Beispiel ist der Abschluss eines Rahmenvertrags für Flugtreibstoff für die European Air Transport, eine im Expressgeschäft tätige Konzerntochter am Drehkreuz Leipzig. Der Vertrag verringert die Kosten jährlich um mehr als 1 MIO €, der Kraftstoff kann bedarfsgerecht bezogen werden und die Energieeffizienz steigt durch weniger Kraftstofftransporte. Der Unternehmensbereich BRIEF wurde im Berichtsjahr bei der Auswahl und der Bestellung neuer Sortierlösungen unterstützt. In der Pilotphase sind dadurch Kapazität und Bearbeitungsgeschwindigkeit um rund 40 % gestiegen. Ein wesentlicher Bestandteil der Einkaufsaktivitäten war es wiederum, wichtige Lieferanten zu bewerten und die Beziehungen zu ihnen weiterzuentwickeln. Das neue Finanzierungs- und Bezahlmodell, das wir gemeinsam mit einer Bank seit dem Jahr 2010 in Deutschland und weiteren europäischen Ländern getestet haben, wurde im Berichtsjahr ausgebaut. Davon profitieren der Konzern, weil so die Unternehmensbereiche ihr Working Capital optimieren können, aber auch die Lieferanten, denen dadurch günstige Finanzierungsmöglichkeiten eröffnet werden. Einkauf als internen Servicebereich weiterentwickelt Der Einkauf wird im Konzern zentral gesteuert. Die Leiter des Global Sourcing und ihre 14 Materialgruppenmanager arbeiten eng mit den Einkaufsleitern der Regionen zusammen und berichten an den Leiter des Konzerneinkaufs. So können wir den Bedarf im Konzern weltweit bündeln und gleichzeitig auch den lokalen Anforderungen der Geschäftseinheiten gerecht werden. Der Einkauf ist ein interner Servicebereich, den wir im Berichtsjahr teilweise umgebaut haben. Statt bisher fünf gibt es nun vier Einkaufsregionen, dadurch nutzen wir die regionale Kooperation noch intensiver. Im Bereich des Global Sourcing haben wir Materialgruppen zusammengefasst und damit Synergieeffekte verstärkt. Außerdem wurde ein Materialgruppenmanager für „neue Einkaufservices“ benannt. Darunter fallen auch Beschaffungsleistungen für Kunden, bei denen der Einkauf die Geschäftsbereiche zunehmend unterstützt. Besonders im Supply-Chain-Geschäft bieten wir integrierte Beschaffungs- und Logistikleistungen an. Das entsprechende Angebot haben wir im Jahr 2011 in allen Einkaufsregionen erweitert. Umweltbewusst einkaufen In einem „Grünen Team“ kümmern sich Mitarbeiter verschiedener Regionen und Materialgruppen darum, dass Umwelt-Gesichtspunkte bei der Einkaufsentscheidung berücksichtigt werden. Im Jahr 2011 haben wir umfassend analysiert, wie groß der Anteil des konzernweit verbrauchten Stroms ist, der aus erneuerbaren Quellen stammt. Weltweit betrug er rund 40 %. Dieser Anteil soll deutlich erhöht werden, das Projektteam hat erste länderspezifische Initiativen erarbeitet. Bereits im Jahr 2010 haben wir eine globale Papierrichtlinie eingeführt, nach der grundsätzlich Recyclingpapier einzukaufen und zu verwenden ist. Dies gilt für Papier, Papierprodukte, Druckerzeugnisse sowie Verpackungsmaterial auch dann, wenn Dienstleister für den Konzern einkaufen. In den vergangen Jahren ist der Anteil an Recyclingpapier kontinuierlich gestiegen. Zudem haben wir uns dazu verpflichtet, Papier und Papierprodukte im Konzern so sparsam und effizient wie möglich einzusetzen. Der Einkauf unterstützt die Geschäftsbereiche auch bei Recyclingprojekten. Beispielsweise wurde in der Region Americas die Verwertung von Abfällen an 15 Standorten von Global Mail optimiert. Eine große Rolle beim Umweltschutz spielt die kontinuierliche Modernisierung der Fahrzeugflotte. Beispielsweise wurden 1.300 neue emissionsarme Mercedes-Benz-Sprinter für die Paketzustellung genutzt. Die 3,5-Tonnen-Transporter laufen mit emissionsarmen Euro-5-Motoren. Dies trifft auf die meisten der im Berichtsjahr erworbenen Fahrzeuge zu. Darunter waren 250 Lastkraftwagen der Hersteller Iveco, Mercedes-Benz, MAN und DAF. Außerdem wurde in Mexiko die im Expressgeschäft eingesetzte Flotte um 154 neue Fahrzeuge ergänzt, die weniger Schadstoffe ausstoßen. Der Einsatz von Fahrzeugen mit umweltfreundlichen Antrieben wird in verschiedenen Pilotprojekten getestet. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Elektrofahrzeugen für die Zustellung von Briefen und Paketen in Deutschland. Insgesamt befinden sich sechs Elektro-Scooter und 53 Transporter mit Elektroantrieb in der Erprobung. Im Berichtsjahr waren 10 elektrische Stadtlieferwagen im Raum Berlin testweise im Auslieferungseinsatz. Zudem werden 12 Renault Kangoo, 18 Mercedes-Benz Vito E-Cell und 13 Iveco Electric Daily erprobt. Für die Zustellung im New Yorker Stadtteil Manhattan wurde die Lieferfahrzeugflotte auf Hybrid- und Elektrotransporter umgestellt. Wir erwarten, dass sich dadurch die CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen um die Hälfte verringern. Bei den Lastkraftwagen haben wir im Berichtsjahr begonnen, die nächste Generation von Hybridfahrzeugen des Typs Mercedes-Benz Atego zu testen. In der südindischen Großstadt Bangalore hat DHL Express den SmartTruck erstmals außerhalb Deutschlands erprobt. Vorausgegangen waren erfolgreiche Testläufe in Berlin und der Region Köln/Bonn. Einkaufssysteme stärker nutzen Der Einsatz von IT-Anwendungen, mit denen Waren und Dienstleistungen effizienter beschafft werden können, wurde im Berichtsjahr noch einmal verstärkt. So wurde unser elektronisches Bestellsystem „GeT“ bisher vor allem in Deutschland, den Vereinigten Staaten, Mexiko und weiteren europäischen Ländern eingesetzt. Im Berichtsjahr wurde die Nutzung des Systems intensiviert und dessen Einsatz in Asien vorbereitet. Die Einführung des Systems dort ist für 2012 geplant. Außerdem nutzen wir „eSourcing“, um unsere Einkaufsprozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Hier laufen alle Schritte einer Ausschreibung elektronisch ab. Um den Nutzungsgrad des Systems zu erhöhen, haben wir ein Helpdesk eingerichtet, das Lieferanten in acht Sprachen bei der Bedienung des Systems unterstützt. Überdies wird das System jetzt in weiteren Ländern genutzt; ein zentrales Team verwaltet es. Forschung und Entwicklung Da der Konzern als Dienstleistungsunternehmen keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne betreibt, sind hierzu keine nennenswerten Aufwendungen zu berichten. Kunden und Qualität Innovative Technik als Wettbewerbsvorteil im Briefgeschäft Wir betreiben in Deutschland ein flächendeckendes Transport- und Zustellnetz mit 82 Brief- und 33 Paketzentren, in denen werktäglich 65 Millionen Briefe und rund 2,9 Millionen Pakete qualitativ hochwertig, effizient und umweltschonend bearbeitet werden. Die hohe Automationsquote von mehr als 90 % im Briefbereich haben wir im Berichtsjahr leicht gesteigert. Unsere Kunden bewerten uns danach, ob ihre Sendungen schnell, zuverlässig und unbeschädigt ankommen. Bei der Laufzeit von Briefen, die innerhalb Deutschlands verschickt werden, haben wir erneut einen sehr guten Wert erzielt: Nach Erhebungen des Qualitätsforschungsinstituts Quotas wurden deutlich mehr als 95 % der Briefe, die uns während der täglichen Annahmezeiten oder bis zur letzten Briefkastenleerung erreicht haben, dem Empfänger bereits am nächsten Tag zugestellt. Um dieses Niveau dauerhaft zu sichern, basiert unser Qualitätsmanagement auf einem System, das jährlich vom Technischen Überwachungsverein (TÜV) Nord zertifiziert wird. Im Paketbereich wurden die guten Laufzeitergebnisse des Vorjahres von fast 90 % wieder erreicht. Gemessen werden Pakete, die wir bei gewerblichen Kunden abgeholt haben und die am nächsten Tag zugestellt wurden. Unser internes Laufzeitmesssystem für den Paketversand wird seit 2008 vom TÜV Rheinland zertifiziert. Die Laufzeiten der internationalen Briefe werden von der International Post Cooperation (IPC) ermittelt. Nach Vorgabe der Europäischen Union müssen 85 % aller grenzüberschreitenden Sendungen in der EU innerhalb von drei Tagen nach Einlieferung zugestellt sein. Diese Vorgabe haben wir mit 96 % wieder deutlich übertroffen. Unser E-Postbrief erfüllt hohe Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit, wie wir im Risikobericht schildern. Darüber hinaus hat ihm die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten das höchstmögliche Qualitätsniveau zur Altersprüfung attestiert. Die durchschnittliche Wochenöffnungszeit unserer rund 20.000 Filialen und Verkaufspunkte ist dank der Kooperation mit dem Handel von 49 auf 50 Stunden gestiegen. TNS Infratest befragt mit dem „Kundenmonitor Deutschland“, der größten Zufriedenheitsstudie für Privatkunden in Deutschland, jährlich die Filialkunden danach, wie zufrieden sie mit unseren Leistungen sind. Unsere Servicequalität erreicht dabei bereits seit Jahren Spitzenwerte. Im Berichtsjahr konnten wir den hohen Wert des Vorjahres halten: Mehr als 90 % der Kunden wurden innerhalb von drei Minuten bedient. Insgesamt prüften neutrale Testkunden für die Studie etwa 30.000 Mal im Jahr nach einem vom TÜV Rheinland zertifizierten Verfahren unsere Filialen. Ein zentrales Qualitätsmerkmal ist für uns auch der Umweltschutz. In Deutschland arbeiten wir deshalb im Brief- und Paketbereich mit einem vom TÜV Nord zertifizierten Umweltmanagementsystem. Im Rahmen der „GoGreen“-Initiative bieten wir Privat- und Geschäftskunden einen klimaneutralen Versand an. Zudem testen wir Elektro- und Hybridantriebe in unseren Transportfahrzeugen sowie energiesparende Maßnahmen, beispielsweise für die Beleuchtung in unseren Gebäuden. Servicequalität als Wettbewerbsvorteil im Expressgeschäft Unser oberstes Ziel war es auch im Jahr 2011, den Kunden die bestmögliche Servicequalität zu liefern. Dies stellt hohe Ansprüche an unsere Produkte, Abläufe, Infrastruktur und Mitarbeiter. Wir verfolgen die sich ständig ändernden Kundenanforderungen und kontrollieren unsere Leistungen aktiv und reaktiv, zum Beispiel durch „Mystery Shopper“ und im Dialog mit Kunden auf verschiedenen Medienplattformen. Im Rahmen unseres First-Choice-Programms arbeiten wir stetig daran, interne und externe Abläufe zu verbessern. Eine Umfrage unter den Mitarbeitern unseres größten Kunden in Großbritannien zeigte beispielsweise Handlungsbedarf im Kundendienst auf. Wir haben daraufhin für diesen Kunden eine eigene Servicehotline eingerichtet und unsere Mitarbeiter entsprechend geschult. Jetzt können auftretende Probleme erheblich schneller gelöst werden. Im Ergebnis hat der zufriedene Kunde den Vertrag verlängert. Als Experten im internationalen Expressgeschäft bieten wir auch Lösungen für kleinere und mittlere Kunden. Seit dem Jahr 2011 stellen wir ihnen auf unserer Internetseite unter der Rubrik „Small Business Solutions“ Informationen rund um den Versand einfach und transparent zur Verfügung. Mit modernen Zentren zur Qualitätskontrolle können wir Sendungen weltweit verfolgen und unsere Abläufe dynamisch anpassen. Tritt ein unvorhersehbares Ereignis ein, werden zum Beispiel Flug- und Sendungsrouten unmittelbar angepasst. Bei sensiblen Sendungen ergreifen wir sofort alle notwendigen Maßnahmen, dass sie zur vereinbarten Zeit in der vereinbarten Qualität die Empfänger erreichen. Um unseren Service weiter zu verbessern, verfolgen wir in unseren Qualitätskontrollzentren alle Premiumprodukte – zum Beispiel Medical-Express-Sendungen – standardmäßig bis zu ihrer Zustellung. Betriebliche Sicherheit, Einhaltung von Standards sowie Servicequalität unserer Standorte werden regelmäßig überprüft. Rund 170 Standorte sind von der „Transported Asset Protection Association“ (TAPA), einer der weltweit angesehensten Sicherheitsorganisationen, zertifiziert. Seit dem Jahr 2011 gilt dies auch für alle Gateways in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 haben wir damit begonnen, alle Zertifizierungen in einem einheitlichen System zu erfassen und global zu steuern. Seitdem sind wir in Europa gemäß ISO 9001 zertifiziert. In 22 europäischen Ländern erfüllen wir zudem die zentrale Umweltmanagementnorm ISO 14001. Die Zertifizierung gemäß diesen beiden ISO-Normen streben wir für alle Regionen und Länder an. Kundennähe als Wettbewerbsvorteil im Speditionsgeschäft Da wir die Erwartungen unserer Kunden kennen und erfüllen wollen, haben wir im Berichtsjahr erneut mehr als 19.000 Studienteilnehmer in 47 Ländern danach befragt, wie zufrieden sie mit unseren Leistungen sind. Auf diese wichtigen Kunden entfallen 69 % des Umsatzes im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT. Auf Basis dieser Kundenbefragung haben alle Länderorganisationen konkrete Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Dabei nutzen wir die First-Choice-Methodik, die darauf zielt, den Kunden überall in den Mittelpunkt zu stellen. Im Berichtsjahr haben wir im Rahmen des „Customer Improvement Program“ begonnen, gemeinsam mit 18 unserer wichtigsten globalen Kunden deren Abläufe zu analysieren und zu verbessern. Mit weiteren 52 Kunden entwickeln wir derzeit entsprechende Pläne. 780 Einzelmaßnahmen, die im Jahr 2011 begonnen wurden, haben zu Umsatzsteigerungen von mehr als 70 MIO € und Kosteneinsparungen von über 12 MIO € geführt. Die Kunden erkennen zunehmend, dass unser Prozess der kontinuierlichen Verbesserung ihnen einen Mehrwert bietet. So wurden wir als erster Logistikanbieter überhaupt von der ZF Friedrichshafen im November 2011 mit dem „Global Supplier Award“ ausgezeichnet. Das Unternehmen – ein führender globaler Automobilzulieferer für Antriebs- und Fahrwerktechnik mit 121 Produktionsfirmen in 27 Ländern – hat mit der Auszeichnung die erfolgreiche Zusammenarbeit gewürdigt. Für einen Kunden im Sektor „Electronics“ haben wir unsere zeitgerechte Lieferung von 92 % auf 97 % gesteigert und seine Erwartung an die Versandmenge um mehr als 600.000 Sendungen jährlich übertroffen. Für einen unserer Luftfrachtkunden in Europa haben wir ein spezielles „Aerospace Service Desk“ entwickelt, mit dem alle ein- und abgehenden Warenströme in der Region gesteuert werden. So erhält der Kunde eine bessere Transparenz über Kosten, Transporte und Bestände. Für den Sektor „Life Sciences & Healthcare“ hat DHL Solutions & Innovations (DSI) eine intelligente Sensortechnologie eingeführt, mit der wichtige Faktoren wie die Temperatur überwacht werden. Die Kunden erhalten während des Transports Daten zu ihren temperaturempfindlichen Gütern. Qualität als Wettbewerbsfaktor im Supply-Chain-Geschäft In der Supply-Chain-Industrie wollen wir in jeder Hinsicht führend sein. So setzen wir Verfahren und Methoden ein, die unseren Kunden den besten Service und den höchsten Mehrwert bieten. Weltweit erprobte Prozesse unterstützen uns dabei, unseren Kunden überall vergleichbare Lösungen und einheitlich hohe Servicestandards zu bieten. Die Prozesse verbessern wir ständig und mit Erfolg. Eine Kundenbefragung aus dem Jahr 2010 unterstreicht dies: acht von zehn Kunden bestätigen DHL im Supply-Chain-Geschäft als Anbieter ihrer Wahl. Wir haben eine Reihe von Leistungsindikatoren festgelegt, mit denen wir die Qualität unserer Leistung messen und überwachen, darunter Sicherheit, Produktivität und Lagergenauigkeit. Im Jahr 2011 haben wir unsere Servicestandards weltweit wieder zu mehr als 95 % erreicht. Um die Qualität unserer Leistungen zu sichern und auszubauen, haben wir im Jahr 2011 das Programm „Path to Quality“ umgesetzt. Dabei handelt es sich um das im Supply-Chain-Geschäft genutzte Qualitätsmanagementsystem, mit dem Dauerhaftigkeit, Transparenz, Einfachheit und Robustheit der logistischen Abläufe gesichert werden. Bei den Kunden finden die so erzielten Ergebnisse breite Anerkennung. Überdies wurde die Methodik in der Fachzeitschrift „Quality World“ gewürdigt. Marken scroll
Wert unserer Marken wächst kontinuierlich Ein hoher Bekanntheitsgrad und ein positiv besetztes Markenimage sind für unseren Erfolg als weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen von großer Bedeutung. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich an einer professionellen Markenführung und optimieren ganz im Sinne der „Strategie 2015“ unsere Position als „Die Post für Deutschland“ und „Das Logistikunternehmen für die Welt“. Unabhängige Studien bestätigen unseren Kurs: Für die Deutsche Post ermittelte das Beratungsunternehmen Semion Brand-Broker 2011 einen Markenwert von 12.946 MIO €. Mit einem Wertzuwachs von 2 % erreicht unsere Marke wie im Vorjahr Platz sechs im Ranking der wertvollsten deutschen Marken. Analysiert wurden unter anderem Finanzwert, Markenschutz, Markenimage und Markenstärke. Die Marke DHL verbesserte sich im Jahr 2011 im weltweiten Ranking „Global 500“ des britischen Marktforschungsunternehmens Brand Finance plc, London, gegenüber dem Vorjahr um 16 Plätze von Platz 107 auf Platz 91. Brand Finance schätzt das Stärke-, Risiko- und Zukunftspotenzial der Marken im Vergleich zu ihrer Konkurrenz ein und ermittelt so den aktuellen Markenwert – bei DHL lag dieser im Jahr 2011 laut Studie bei 9,78 MRD US-$ nach 7,30 MRD US-$ im Vorjahr. Mitarbeiter prägen das Image der Marke Deutsche Post Unsere Mitarbeiter prägen mit ihrer täglichen Arbeit und ihrem Verhalten gegenüber unseren Kunden nachhaltig das Image der Marke Deutsche Post. Auch im Berichtsjahr haben wir sie dabei unterstützt, aktive Botschafter unserer Marke zu sein. Mit der internen Motivationsplattform „FC (Fan Club) Deutsche Post“ fördern wir zum Beispiel das Bekenntnis unserer Beschäftigten zur Marke. Wir stellen ihnen Sportkleidung, unterstützen sie bei der Teilnahme an Breitensport-Veranstaltungen oder fördern gemeinsame Besuche im Umfeld unserer Sponsoringmaßnahmen. Hierzu gehören auch die Rennen der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM). Die Sponsoring- und Logistikpartnerschaft mit dieser populären Rennserie wird fortgesetzt und intensiv in der internen und externen Markenkommunikation genutzt. Seit Ende 2011 informieren wir die große Zahl unserer Mitarbeiter ohne beruflichen Internetzugang über ein sogenanntes Extranet. Damit können sie vom privaten PC aus auf redaktionelle Unternehmensthemen zugreifen. E-Postbrief erfolgreich beworben Als Partner des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) nutzen wir das Umfeld gezielt für unsere Marke Deutsche Post. Neben der laufenden Partnerschaft für den DFB-Pokal haben wir uns im Jahr 2011 als Premiumpartner der Frauen-Nationalmannschaft und als nationaler Förderer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft engagiert und in einer integrierten Kampagne erfolgreich den E-Postbrief beworben. Unter den nationalen Förderern der WM erreichte die Deutsche Post laut einer externen Studie den höchsten Bekanntheitsgrad. Eine intern durchgeführte Marktforschung verzeichnete die höchsten Sympathiewerte für die Marke seit Beginn der Messungen im Jahr 2009. Auch unsere neue Partnerschaft mit dem „Deutsche Post Marathon Bonn 2011“ haben wir als Kommunikationsplattform für den E-Postbrief genutzt. Mit der Förderung dieser großen Laufveranstaltung bekennen wir uns zum Standort der Konzernzentrale, mehrere hundert Mitarbeiter haben sich zudem am Marathonlauf beteiligt. Profil der Marke DHL geschärft Wir haben im Berichtsjahr die Markenstrategie von DHL enger mit unserer Geschäftsstrategie verzahnt und unsere internationalen Maßnahmen gezielt auf eine schärfere Profilierung von DHL als Dachmarke ausgerichtet. DHL hat im Jahr 2011 die globale, integrierte Markenkampagne fortgeführt. Sie ist auf die Zielgruppe der höchsten Entscheider großer Unternehmen ausgerichtet. Zentrale Botschaft der Kampagne ist das Kundenversprechen, einfache Dienstleistungen und nachhaltige Lösungen zu bieten. Zusätzlich wirbt DHL seit Mai 2011 in 43 Ländern mit der globalen Kampagne „Internationale Spezialisten“. Kernthema ist unsere Lösungskompetenz für internationale Expresszustellungen. Die Kampagne wurde bei den „8th Annual International Business Awards“ in Abu Dhabi in der Kategorie „Business Services“ mit dem „Stevie Award“ ausgezeichnet. Partnerschaften stärken die Marke DHL nachhaltig Neben der klassischen Werbung setzen wir weiterhin auch auf Sponsoring, um unser Markenimage zu stärken. Unsere bewährten internationalen Logistikpartnerschaften mit der Formel 1, den IMG Fashion Weeks und dem Leipziger Gewandhausorchester wurden im Jahr 2011 fortgeführt. Erstmals engagiert sich DHL beim renommierten „Volvo Ocean Race“. Ebenfalls neu ist unser Engagement als Hauptsponsor und offizieller Logistikpartner von Manchester United. Als offizieller Logistikpartner der Rugby-Weltmeisterschaft im Herbst 2011 in Neuseeland konnte sich DHL im Umfeld eines großen Sportereignisses profilieren. Im Rahmen des DHL-Partnerprogramms haben wir uns im Berichtsjahr an rund 120 Veranstaltungen in 40 Ländern beteiligt und unsere logistischen Lösungen erlebbar gemacht. NACHTRAGNachtragsbericht Beihilfeentscheidung der EU ohne Auswirkung auf Jahresergebnis und Dividende Am 25. Januar 2012 hat die EU-Kommission das förmliche Beihilfeprüfverfahren abgeschlossen, das sie am 12. September 2007 eröffnet hatte. Die konkrete Beschreibung des Sachverhalts findet sich im Anhang. Nach ihrer Entscheidung fordert die EU-Kommission daher eine Rückzahlung dieser Beihilfen an die Bundesrepublik Deutschland durch die Deutsche Post AG in Höhe von 500 MIO € bis 1 MRD € zuzüglich Zinsen. Darüber hinaus sind bei der Europäischen Kommission keine weiteren Beihilfeverfahren mehr anhängig, die den Konzern betreffen. Die Deutsche Post AG ist der Auffassung, dass die Entscheidung der Kommission vom 25. Januar 2012 rechtswidrig ist, und wird gegen die Entscheidung Klage beim Europäischen Gericht in Luxemburg einreichen. Die Bilanzierung erfolgt entsprechend den vorgesehenen Abwicklungsmodalitäten. Postbank-Transaktion vor Abschluss Im Januar 2012 wurde die Ausübung der Verkaufsoption über 12,1 % der Deutsche-Postbank-Aktien eingeleitet. PROGNOSEGesamtaussage zur erwarteten Entwicklung Unsere starke Position als Marktführer im deutschen Brief- und Paketgeschäft und in fast allen Geschäftsfeldern des Logistikbereichs ist die beste Voraussetzung für weiteres Wachstum. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2012 ein Konzern-EBIT in Höhe von 2,5 MRD € bis 2,6 MRD € – unter der Annahme, dass die Weltwirtschaft um 3 % bis 3,5 % wächst und der Welthandel diesen Zuwachs übertrifft. Zum Konzern-EBIT sollte der Unternehmensbereich BRIEF 1,0 MRD € bis 1,1 MRD € beitragen. Gegenüber dem Vorjahr erwarten wir für die DHL-Unternehmensbereiche insgesamt eine weitere Ergebnisverbesserung auf rund 1,9 MRD €. Das Ergebnis von Corporate Center/Anderes sollte mit rund −0,4 MRD € etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Das Konzernergebnis vor Effekten aus der Postbank-Transaktion sollte sich im Jahr 2012 analog zum operativen Geschäft weiter verbessern. Chancen und Risiken Chancen- und Risikocontrolling Chancen- und Risikocontrolling mit einheitlichem Berichtsstandard Als international tätiges Logistikunternehmen sind wir einer Reihe von Veränderungen ausgesetzt. Wir wollen die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken früh erkennen und so steuern, dass dadurch der Unternehmenswert nachhaltig gesteigert wird. Dieses Ziel unterstützen wir mit einem konzernweiten Chancen- und Risikocontrolling. Quartalsweise schätzen Manager die Auswirkungen künftiger Szenarien ein und bewerten die Chancen und Risiken ihrer Bereiche. Risiken können jederzeit auch ad hoc gemeldet werden. Eine Freigabe entlang der Steuerungsprozesse bindet das Management in unterschiedlichen Hierarchieebenen in den Ablauf ein. Unser Prozess zur Früherkennung verknüpft das Risikomanagement im Konzern zu einem einheitlichen Berichtsstandard. Die dabei eingesetzte IT-Anwendung entwickeln wir stetig weiter. Bei den Standardauswertungen nutzen wir darüber hinaus die Monte-Carlo-Simulation zur Risikoaggregation. Diese stochastische Methode berücksichtigt die Eintrittswahrscheinlichkeit der zugrunde liegenden Chancen und Risiken und basiert auf dem Gesetz der großen Zahl. Aus den Verteilungsfunktionen der einzelnen Risiken werden eine Million mal zufällig ausgewählte Szenarien – je Risiko eines – miteinander kombiniert. Die Ergebnisgrafik zeigt die Häufigkeitsdichte der daraus resultierenden Gesamtergebnisse. Sie gibt somit eine Indikation, wie wahrscheinlich mögliche Planabweichungen in jeder untersuchten Einheit sind. Sie zeigt zwischen den absoluten Extremszenarien eine kleinere Bandbreite, innerhalb derer das Bereichsergebnis mit einer hohen Wahrscheinlichkeit liegen wird. Folgende Grafik verdeutlicht beispielhaft ein Simulationsergebnis: ![]() ![]() Die wichtigsten Schritte unseres Chancen- und Risikomanagementprozesses: 1 Erkennen und bewerten: Chancen und Risiken sind definiert als potenzielle Abweichung vom geplanten Unternehmensergebnis. Quartalsweise schätzen Führungskräfte aller Unternehmensbereiche und Regionen unsere Chancen- und Risikosituation ein und dokumentieren entsprechende Maßnahmen. Sie bewerten in Form von Szenarien beste, erwartete und schlechteste Fälle. Für jedes identifizierte Risiko wird mindestens ein Verantwortlicher benannt, der es bewertet, überwacht, mögliche Vorgehensweisen benennt, um es zu steuern, und darüber berichtet. Dies gilt ebenso für die Chancen. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank dokumentiert. 2 Aggregieren und berichten: Die verantwortlichen Controllingeinheiten sammeln diese Ergebnisse, werten sie aus und prüfen ihre Plausibilität. Sollten sich einzelne finanzielle Effekte überschneiden, werden diese in unserer Datenbank vermerkt und bei der Aggregation berücksichtigt. Nach Freigabe durch den Bereichsverantwortlichen werden alle Ergebnisse an die nächste Hierarchieebene weitergegeben. Auf der letzten Stufe berichtet das Konzerncontrolling dem Konzernvorstand über die wesentlichen Chancen und Risiken sowie über die möglichen Gesamteffekte je Unternehmensbereich. Dazu erfolgt eine Chancen- und Risikoaggregation für wesentliche Organisationsebenen. Wir gehen nach zwei Methoden vor: Zum einen ermitteln wir eine mögliche Bandbreite des Bereichsergebnisses und summieren die jeweiligen Szenarien auf. So geben die Summen der „schlechtesten“ und der „besten“ Fälle die Gesamtbandbreite für das Ergebnis des Bereichs an. Innerhalb dieser Extremszenarien zeigt die Summe der „erwarteten Fälle“ die aktuelle Erwartung an. Zum anderen setzen wir die Monte-Carlo-Simulation ein. Deren Ergebnisse auf Ebene der Unternehmensbereiche sind regelmäßiger Bestandteil der Chancen- und Risikoberichte an den Gesamtvorstand. 3 Gesamtstrategie: Der Konzernvorstand legt fest, welchen grundlegenden Chancen und Risiken die Unternehmensbereiche ausgesetzt und wie diese erfolgreich zu steuern sind. Die Berichte des Konzerncontrollings bieten eine regelmäßige Informationsbasis für die Gesamtsteuerung von Chancen und Risiken. 4 Operative Maßnahmen: Im Rahmen der Strategie legen die Unternehmensbereiche Maßnahmen fest, mit denen Chancen genutzt und Risiken gesteuert werden. Sie bewerten in Kosten-Nutzen-Analysen, ob Chancen zu ergreifen sind und ob Risiken vermieden, verringert oder auf Dritte übertragen werden können. 5 Kontrolle: Für wichtige Chancen und Risiken sind Frühwarnindikatoren definiert, die von den Verantwortlichen kontinuierlich beobachtet werden. Ob die Vorgaben des Vorstands dabei eingehalten werden, überwacht in seinem Auftrag die Konzernrevision. Sie prüft auch die Qualität des gesamten Chancen- und Risikomanagements. Die Controllingeinheiten analysieren regelmäßig alle Bestandteile des Prozesses sowie die Prüfberichte der Internen Revision und des Abschlussprüfers auf mögliche Verbesserungspotenziale und passen sie, wo nötig, an. Internes auf die Rechnungslegung bezogenes Kontroll- und Risikomanagementsystem (Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB und erläuternder Bericht) Deutsche Post DHL stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mit Hilfe eines internen darauf bezogenen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Zentral vorgegebene Bilanzierungsrichtlinien regeln die Überleitung der lokalen Abschlüsse und stellen sicher, dass die Bilanzierungsstandards nach EU-IFRS einheitlich und konzernweit angewendet werden. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Vielfach wird die Rechnungslegung in „Shared Service Center“ gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer SAP-Software, erfasst und dann in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil unseres Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen, auf dezentraler Ebene durch die lokalen Verantwortlichen (zum Beispiel CFO) und zentral im Corporate Center durch die Zentralbereiche Konzernrechnungswesen und Reporting, Steuern und Corporate Finance. Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die Konzernrevision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Rechnungslegungsprozess. Chancen Chancen aus der Marktentwicklung und unserer Positionierung Wesentliche Chancen des Konzerns bestehen in der weiteren Entwicklung unserer Märkte und in unserer strategischen Positionierung. Wir wollen bevorzugter Anbieter für Kunden sein. Daher richten wir unser Dienstleistungsangebot noch stärker auf ihre Bedürfnisse aus. Zudem verbessern wir unsere Kostenstrukturen und Abläufe. Es gibt eine Reihe von zentralen Größen, die unser Geschäft stark beeinflussen und ihm zahlreiche Chancen eröffnen: An erster Stelle steht die Aussicht auf weiteres Wachstum. Durch die fortschreitende Globalisierung wird die Logistikindustrie auch in Zukunft deutlich stärker wachsen als die Volkswirtschaften insgesamt. Wir rechnen daher in allen Logistikbereichen, in denen wir tätig sind, mit attraktiven Zuwächsen. Dies gilt besonders für Asien, wo die Handelsströme innerhalb des Kontinents und mit anderen Regionen weiter zunehmen werden. Davon werden wir überdurchschnittlich profitieren, weil wir mit den DHL-Unternehmensbereichen im asiatischen Raum besser vertreten sind als der Wettbewerb. Das gilt auch für weitere stark wachsende Regionen wie Südamerika oder den Mittleren Osten. In den aufstrebenden BRIC+M-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, China und Mexiko) sind wir gut positioniert und wollen sich bietende Marktchancen nutzen. Weitere Wachstumsperspektiven ergeben sich aus der engeren Zusammenarbeit der DHL-Unternehmensbereiche. Mehr und mehr bieten wir integrierte Logistik- und Transportlösungen aus einer Hand an – ein großer Wettbewerbsvorteil. Der Bereich DHL Solutions & Innovations (DSI) bündelt Know-how innerhalb von DHL und entwickelt daraus konzernweit neue Lösungen. Unser „Sector Management“ entwickelt Lösungen für Kunden ausgewählter Industriesektoren sowie Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse schnell wachsender Regionen und Kundensegmente zugeschnitten sind. Vor diesem Hintergrund haben wir alle DHL-übergreifenden Initiativen einschließlich des zentralen Key Account Management und von Innovationen in dem neuen Bereich des Chief Commercial Officer gebündelt. Kommunikation und Handel über das Internet schaffen Bedarf für den Transport von Dokumenten und Waren. Daraus entstehen im Brief- und Paketgeschäft Wachstumsmöglichkeiten. Schließlich bietet das Umweltbewusstsein der Kunden Chancen, überdurchschnittlich zu wachsen. Sie wollen ihre CO2-Emissionen nachhaltig senken, fragen daher vermehrt energieeffiziente Transporte und klimaneutrale Produkte nach. Auf diesem Gebiet sind wir führend in unserer Branche. Das CO2-neutrale Angebot umfasst Brief-, Paket- und Expressprodukte sowie Luft- und Seefrachttransporte. Ideen unserer Mitarbeiter nutzen Im Rahmen des Ideenmanagements haben unsere Mitarbeiter in den vergangenen Jahren viele neue Produkte und verbesserte Abläufe vorgeschlagen. Dies fördert die Innovationsfähigkeit des Unternehmens und es können Einsparungen erzielt werden. Chancen der Unternehmensbereiche Welche Marktchancen wir in den einzelnen Unternehmensbereichen sehen, welche Strategie und Ziele wir dabei verfolgen, schildern wir im Abschnitt Strategische Ausrichtung. Risiken Risikokategorien und Einzelrisiken Im Folgenden stellen wir die Risiken dar, die aus heutiger Sicht unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wesentlich negativ beeinflussen könnten. Dies sind nicht notwendigerweise die einzigen Risiken, denen der Konzern ausgesetzt ist. Weitere Einflüsse, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder die wir noch nicht als wesentlich einschätzen, könnten unsere Geschäftstätigkeiten ebenfalls beeinträchtigen. Risiken aufgrund politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen Umfeldrisiken entstehen vor allem dadurch, dass der Konzern einen Teil seiner Dienstleistungen in einem regulierten Markt erbringt. Viele Postdienstleistungen der Deutsche Post AG und ihrer Tochtergesellschaften unterliegen der sektorspezifischen Regulierung nach dem Postgesetz durch die Bundesnetzagentur. Sie genehmigt oder überprüft Entgelte, gestaltet Bedingungen des Zugangs zu Teilleistungen und übt die besondere Missbrauchsaufsicht aus. Aus diesem allgemeinen Regulierungsrisiko können sich im Falle negativer Entscheidungen Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben. Die Rahmenbedingungen, unter denen die genehmigungspflichtigen Briefentgelte in den Jahren 2012 und 2013 im Price-Cap-Verfahren reguliert werden, hat die Regulierungsbehörde im Jahr 2011 festgelegt. Danach sind für die genehmigungspflichtigen Briefpreise im Wesentlichen die gesamtwirtschaftliche Preissteigerungsrate und die erwartete Produktivitätsfortschrittsrate der Deutsche Post AG maßgeblich. Preissenkungen sind erforderlich, sofern die Inflationsrate im Referenzzeitraum unter der von der Regulierungsbehörde vorgegebenen Produktivitätsfortschrittsrate liegt. Die Regulierungsbehörde hat im Berichtsjahr die Entgelte genehmigt, die im Jahr 2012 für die im Price-Cap-Verfahren regulierten Produkte erhoben werden. Die Finanzverwaltung hat angekündigt, mehrere bisher von der Mehrwertsteuer befreite Briefprodukte rückwirkend als steuerpflichtig zu behandeln. Es ist davon auszugehen, dass geänderte Steuerbescheide für alle offenen Besteuerungszeiträume erlassen werden. Die Mehrwertsteuerbefreiung von Postdienstleistungen richtet sich nach Europarecht (Postdienste-Richtlinie, Mehrwertsteuersystem-Richtlinie) und nationalen Rechtsnormen (Postgesetz, Post-Universaldienstleistungsverordnung, Umsatzsteuergesetz). In diesem Rahmen hat die Deutsche Post AG ihre Postdienstleistungen entweder als umsatzsteuerfrei oder als umsatzsteuerpflichtig eingeordnet. Dieses Vorgehen hat die Finanzverwaltung über Jahre geprüft und nicht beanstandet. Wir werden gegebenenfalls gegen entsprechend geänderte Umsatzsteuerbescheide klagen. Auch wenn die Umsatzsteuerbefreiung der Produkte nach unserer Auffassung sowohl geltendem Europarecht als auch den nationalen Rechtsnormen entspricht, lässt sich das Risiko einer Steuernachzahlung nicht ausschließen. Seit dem 1. Juli 2010 sind infolge einer Neufassung der einschlägigen Steuerbefreiungsvorschrift nur noch bestimmte Universaldienstleistungen in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit, die nicht auf der Grundlage individuell ausgehandelter Vereinbarungen oder zu Sonderkonditionen (Rabatte etc.) erbracht werden. Diese Gesetzesänderung entspricht nach Ansicht der Deutsche Post AG nicht vollständig den zu beachtenden Vorgaben des europäischen Gemeinschaftsrechts. Aufgrund der mit der neuen gesetzlichen Regelung entstehenden Rechtsunsicherheit bemüht sich die Deutsche Post AG um eine notwendige Klärung einzelner Fachfragen mit den Finanzbehörden. Trotz weitgehender Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen durch die Deutsche Post AG wird im Falle unterschiedlicher Rechtsansichten zwischen der Deutsche Post AG einerseits und der Finanzverwaltung andererseits eine gerichtliche Klärung erwogen. Risiken aus markt- und branchenspezifischen Rahmenbedingungen Neben den regulatorischen bestimmen markt- und branchenspezifische Rahmenbedingungen wesentlich den Geschäftserfolg unseres Konzerns. Wir verfolgen aufmerksam die wirtschaftliche Entwicklung in allen Regionen, besonders in den Industrieländern. Die Nachfrage nach Logistikleistungen und damit unsere Umsätze sind im Jahr 2011 trotz eines volatilen Umfeldes gestiegen. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass sich die Konjunktur in einzelnen Wirtschaftsregionen eintrübt und die Transportmengen stocken oder sinken. Auch die Staatsschuldenkrise im Euroraum stellt einen Unsicherheitsfaktor nicht nur für Logistikunternehmen dar und trübt die Konjunkturaussichten. Kostenflexibilität wird daher mehr und mehr zu einer Notwendigkeit, um auf eine veränderte Nachfrage des Marktes schnell reagieren zu können. Im Konzern wurden in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um eine hohe Kostenflexibilität zu erreichen. Auch wenn Experten erhebliche Risiken für den konjunkturellen Aufschwung im Jahr 2012 sehen, halten wir dank guter Vorbereitung, unserer Erfahrungen aus der vergangenen Wirtschaftskrise und unserer weltweiten Präsenz die Wahrscheinlichkeit für wesentliche Auswirkungen auf unser geplantes Ergebnis eher für gering. Die Wahrscheinlichkeit von Kundeninsolvenzen bewegt sich auf einem normalen niedrigen Niveau, sodass wir aus heutiger Sicht keine wesentlichen Verluste durch Zahlungsunfähigkeit von Kunden erwarten. Wesentliche Erfolgsfaktoren im Brief- und Logistikgeschäft sind Qualität, das Vertrauen des Kunden in den Geschäftspartner sowie wettbewerbsfähige Preise. Dank unserer hohen Qualität und der in den letzten Jahren erzielten Einsparungen sehen wir uns in der Lage, eine potenzielle Gefährdung unseres geplanten Ergebnisses durch Wettbewerb auf eher niedrigem Niveau zu halten. Nicht zuletzt unsere verschiedenen Konzernprogramme sichern unsere starke Wettbewerbsposition. Sicherheitsrisiken Laut Sicherheitsbehörden stellt besonders der Terrorismus ein erhöhtes Risiko für die westliche Welt dar. Konkrete Bedrohungen gegen Personen, Einrichtungen oder Unternehmen sind derzeit zwar nicht bekannt. Wir teilen aber die Einschätzung der Behörden und nehmen das erhöhte Sicherheitsrisiko ernst. Die weltweite Gefährdungslage wird daher permanent analysiert, unsere Sicherheitskonzepte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Nach dem Versand von Paketbomben aus dem Jemen und Griechenland im Jahr 2010 haben sich Unternehmen der Branche und Behörden weltweit darauf geeinigt, die Sicherheitsmaßnahmen im Luftverkehr zu verstärken. Die Sicherheitskonzepte von Deutsche Post DHL erfüllen die rechtlichen Anforderungen, was zahlreiche behördliche Überprüfungen bestätigt haben. Wir werden auch weiterhin mit allen relevanten Sicherheitsbehörden, zuständigen Luftfahrtbehörden, Vertretungen nationaler Gesetzgebungsorgane sowie Branchenverbänden zusammenarbeiten, damit ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet und die Eintrittswahrscheinlichkeit von wesentlichen Zwischenfällen niedrig ist. Allen Sicherheitsrichtlinien und -vorschriften, die weltweit oder von einzelnen Ländern und Behörden erlassen werden, werden wir nicht nur in vollem Umfang nachkommen, sondern sie auch um unseren eigenen hohen Standard ergänzen. Wir wollen in jeder Hinsicht zur weiteren Verbesserung der Sicherheit beitragen – ganz im Sinne unserer Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter. Risiken aus der Unternehmensstrategie Der Konzern hat in den vergangenen Jahren sein Geschäft in den stark wachsenden Regionen und Märkten der Welt gut positioniert. Zudem wurden effiziente Strukturen in allen Bereichen geschaffen, um Kapazitäten und Kosten flexibel an die Nachfrage anzupassen – Voraussetzungen für einen nachhaltig profitablen Geschäftserfolg. Bei der strategischen Ausrichtung des Konzerns konzentrieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen im Brief- und Logistikgeschäft mit den Schwerpunkten organisches Wachstum und Vereinfachung unserer Prozesse zum Vorteil der Kunden. Im Unternehmensbereich BRIEF stellen wir uns den Herausforderungen des Strukturwandels vom physischen zum digitalen Geschäft. Wir begegnen den Risiken aus einer sich ändernden Nachfrage mit einem erweiterten Leistungsangebot. Durch den boomenden Internethandel erwarten wir, dass das Paketgeschäft in den kommenden Jahren weiter stark wachsen wird. Daher bauen wir unser Paketnetzwerk aus. Darüber hinaus erweitern wir unser Angebot in der elektronischen Kommunikation, sichern die Qualitätsführerschaft und flexibilisieren, wo möglich, die Transport- und Zustellkosten. Wir beobachten die Marktentwicklung sehr genau. Obwohl sich die Kundennachfrage langfristig signifikant ändern wird, sehen wir dank der eingeleiteten Maßnahmen nur ein geringes Risiko für die erfolgreiche Geschäftstätigkeit im Unternehmensbereich. Im Unternehmensbereich EXPRESS hängt der künftige Erfolg vor allem von allgemeinen Faktoren wie Wettbewerbs-, Kosten- und Verkehrsmengenentwicklung ab. Nachdem wir in den vergangenen Jahren unser Geschäft erfolgreich umgebaut und Kostenstrukturen erheblich verbessert haben, wollen wir jetzt im internationalen Geschäft weiter wachsen. Vor allem auf den Routen von und nach Asien erwarten wir, dass die Sendungsmengen zunehmen. Basierend auf diesen Wachstumsannahmen tätigen wir strategische Investitionen in unser Netzwerk, den Service, unsere Mitarbeiter und die Marke DHL. Vor dem Hintergrund der vergangenen Entwicklung und allgemeiner Prognosen sehen wir für den Unternehmensbereich EXPRESS keine außergewöhnlichen strategischen Risiken. Da wir im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT Transportleistungen nicht selbst erbringen, sondern bei Fluggesellschaften, Reedereien und Frachtführern einkaufen, tragen wir im ungünstigen Fall das Risiko, Preiserhöhungen teilweise nicht an Kunden weitergeben zu können. Wie hoch das Risiko ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich Angebot, Nachfrage und Preise von Transportleistungen entwickeln sowie von der Dauer unserer Verträge. Im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN versorgen wir Kunden verschiedener Branchen mit Lösungen entlang der Logistikkette. Unser Erfolg ist stark an die Geschäftsentwicklung der Kunden gekoppelt. Da wir weltweit den Kunden ein breit gefächertes Angebot in verschiedenen Branchen bieten, können wir unser Risikoportfolio streuen bzw. gleichen sich entstehende Risiken wieder aus. Unser künftiger Erfolg hängt zudem davon ab, inwieweit es uns gelingt, das bestehende Geschäft kontinuierlich zu verbessern und in unseren wichtigsten Märkten zu wachsen. Risiken aus internen Prozessen Logistische Dienstleistungen sind zum größten Teil ein Massengeschäft. Es erfordert eine komplexe betriebliche Infrastruktur mit hohen Qualitätsstandards, um den Fluss der Sendungen nicht stocken zu lassen. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit kontinuierlich zu gewährleisten, heißt, die Abläufe reibungslos zu organisieren sowie technisch und personalseitig abzusichern. Schwächen in einem der Bereiche Einlieferung, Sortierung, Transport, Lagerung oder Zustellung könnten die Wettbewerbsfähigkeit empfindlich beeinträchtigen. So passen wir Abläufe bei Bedarf den aktuellen Gegebenheiten an. Gleichzeitig wollen wir Unterbrechungen oder Störungen unserer betrieblichen Abläufe durch vorbeugende Maßnahmen vermeiden. Sollte es doch zu Störungen kommen, treten Notfallpläne in Kraft, die ihre Folgen minimieren. So haben wir bereits im Jahr 2005 begonnen, in allen Unternehmensbereichen Notfallpläne für eine Pandemie auszuarbeiten. Ein internationales Krisenteam wurde gebildet. Auch wenn sich die Gefahr einer Pandemie seitdem verringert hat, bleibt es unser Ziel, im Notfall das Risiko einer Infektion für unsere Mitarbeiter zu minimieren und gleichzeitig die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten. Insgesamt schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit von für den Konzern signifikanten Effekten aus Betriebsunterbrechungen als gering ein. Zusätzlich werden einige Risiken aus Betriebsunterbrechungen durch Versicherung abgeschwächt. Darüber hinaus verbessern wir mit Hilfe der First-Choice-Methodik unsere Abläufe kontinuierlich und richten sie noch stärker an den Anforderungen der Kunden aus. Sofern dies mit Investitionen verbunden ist, entscheidet der Gesamtvorstand über Beträge von mehr als 25 MIO €. Über Investitionen von mehr als 10 MIO € entscheiden Ausschüsse des Gesamtvorstands, im Bereich Corporate Center/Anderes gilt dies bereits ab 5 MIO €. Die Vorstände werden über Investitionen regelmäßig informiert und können so wesentliche Risiken früh erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Als Dienstleistungsunternehmen betreiben wir keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne, sodass in diesem Bereich über keine maßgeblichen Risiken zu berichten ist. Risiken aus der Informationstechnologie Mit der Sicherheit unserer Informationssysteme befasst sich konzernweit das „Information Security Committee“. Es hat dafür Standards, Verfahren und Richtlinien entwickelt, die der internationalen Norm ISO 27001 für das Management von Informationssicherheit entsprechen. Außerdem werden IT-Risiken kontinuierlich von Konzernrisikomanagement, IT-Revision, Datenschutz und Konzernsicherheit bewertet und überwacht. Ziel ist es, die IT-Systeme konstant zu betreiben sowie unberechtigte Zugriffe auf unsere System- und Datenbestände zu vermeiden. Unsere Abläufe funktionieren nur dann reibungslos, wenn die dafür benötigten IT-Systeme dauerhaft verfügbar sind. Um dies sicherzustellen, werden die Systeme so gestaltet, dass komplette Ausfälle in der Regel vermieden werden. Neben Rechenzentren in Deutschland betreiben wir auch zwei zentrale Rechenzentren in Tschechien und Malaysia und können damit Systeme geografisch trennen und darüber hinaus lokal replizieren. Der Zugang zu unseren Systemen und Daten ist beschränkt. Zugriff haben die Mitarbeiter nur auf solche Daten, die sie für die ihnen übertragenen Aufgaben benötigen. Die Systeme und Daten werden regelmäßig gesichert, kritische Daten werden zudem in den Rechenzentren repliziert. Die gesamte Software wird häufig aktualisiert, um Fehler zu beheben, Sicherheitslücken zu schließen und die Funktionalität zu erweitern. Risiken, die aus einer veralteten Software oder aus Software-Upgrades herrühren können, begegnen wir mit „Patch Management“ – einem definierten Prozess zur Aktualisierung von Software. Wir treffen alle Maßnahmen, um die als niedrig eingeschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit eines signifikanten Vorfalls im IT-Bereich weiter zu verringern und jenes Serviceniveau zu gewährleisten, das die Kunden von uns erwarten. Ein Restrisiko mit mittleren bis hohen finanziellen Folgen lässt sich jedoch nicht ganz ausschließen. Für das Produkt E-Postbrief ist Sicherheit ein Leistungsversprechen. Angriffsversuche darauf wurden bisher erfolgreich abgewehrt. Der E-Postbrief hat im Jahr 2011 das erste Überwachungsaudit erfolgreich bestanden. Es wird jährlich vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gemäß der Norm ISO 27001 durchgeführt. Überdies ist der E-Postbrief vom Technischen Überwachungsverein dafür zertifiziert worden, Datenschutzvorgaben eingehalten zu haben. Risiken aus dem Umweltmanagement Das konzernweite Risikomanagement erstreckt sich auch auf umweltpolitische Rahmenbedingungen. So hat die EU ihr Emissionshandelssystem auf den Luftverkehr ausgeweitet. Ab dem Jahr 2012 sind alle Fluggesellschaften, die in Europa starten oder landen, zur Teilnahme an diesem verbindlich vorgeschriebenen System verpflichtet. Dabei werden die Fluggesellschaften Emissionsrechte auf der Grundlage ihrer tatsächlichen CO2-Emissionen abgeben müssen. Wir meinen, dass unser Konzern dank des GoGreen-Programms, mit dem unsere CO2-Effizienz bis zum Jahr 2020 gegenüber den Werten von 2007 um 30 % verbessert werden soll, gut gerüstet ist, die finanziellen Risiken zu begrenzen. Wir modernisieren unsere Flugzeugflotte und optimieren Netzwerk und Ladefaktor kontinuierlich. Durch diese Maßnahmen soll Treibstoff eingespart und damit unser Bedarf an Emissionsrechten verringert werden. Flugzeugbetreiber erhalten auf der Grundlage ihrer Transportmengen aus dem Jahr 2010 kostenlose Emissionsrechte. Für Emissionen, die dadurch nicht abgedeckt werden, müssen Emissionsrechte ersteigert werden. Auch wenn wir die Eintrittswahrscheinlichkeit als relativ hoch einschätzen, halten wir die finanziellen Auswirkungen dieser Risiken für eher gering. Risiken aus dem Personalbereich Engagement und Qualifikation der Mitarbeiter entscheiden über unseren künftigen Erfolg. Daher wollen wir bevorzugter Arbeitgeber unserer Branche werden. Es herrscht weiterhin starker Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Durch den demografischen Wandel altert unsere Belegschaft besonders in unserem größten Markt, Deutschland, und die Zahl potenzieller Nachwuchskräfte nimmt ab. Deshalb besteht grundsätzlich das Risiko, dass wir nicht in der Lage sind, ausreichend geeignete Mitarbeiter zu gewinnen und an uns zu binden. Um dieses Risiko zu verringern, bieten wir den Mitarbeitern ein motivierendes Arbeitsumfeld sowie adäquate Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse unserer jährlichen Mitarbeiterbefragung zeigen, dass wir uns dabei weiter verbessert haben: So erhöhte sich die Zustimmung für „Arbeitsbedingungen“ um drei Prozentpunkte auf 76 % sowie für „Lernen und Entwicklung“ um fünf Prozentpunkte auf 68 % gegenüber dem Vorjahr. In vielen Ländern verändert sich die Alters- und Sozialstruktur spürbar, was die Zusammensetzung der Erwerbsbevölkerung direkt beeinflusst. Wir haben mit dem „Strategic Workforce Management“ ein Analyseinstrument entwickelt, das auf Fakten beruhende Antworten zu Fragen wie Alterungs- und Kapazitätsrisiken liefert. Um der sich verändernden Beschäftigtenstruktur in Deutschland Rechnung zu tragen, hat die Deutsche Post AG mit den Gewerkschaften den „Generationenvertrag“ vereinbart. Hierdurch sichern wir die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter und verbessern gleichzeitig die Beschäftigungsmöglichkeiten junger Menschen. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir im Jahr 2011 darauf gelegt, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. So sollen künftig 25 % bis 30 % der frei werdenden Führungspositionen mit Frauen besetzt werden. Diese Maßnahme soll auch dazu beitragen, unseren Führungskräftebedarf zu decken. Laut Vereinten Nationen und Weltwirtschaftsforum besteht das Risiko einer weltweiten erheblichen Zunahme chronischer bzw. nicht übertragbarer Erkrankungen. Diesem Risiko begegnen wir, indem wir unser mehrfach ausgezeichnetes Gesundheitsmanagement kontinuierlich weiterentwickeln. Dies trägt dazu bei, Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen, bevorzugter Arbeitgeber zu werden, eine hohe Produktivität zu sichern und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Während wir die finanziellen Auswirkungen der genannten Risiken in einem mittleren Ausmaß einschätzen, halten wir die Eintrittswahrscheinlichkeit dank der getroffenen Maßnahmen für gering. Finanzwirtschaftliche Risiken Am 14. Januar 2009 wurde die Transaktion zur Veräußerung der von der Deutsche Post AG gehaltenen Aktien an der Deutsche Postbank AG neu strukturiert. Der geänderte Vertrag sieht eine Veräußerung in drei Tranchen vor. Mit der ersten Tranche wurden 50 Millionen Postbank-Aktien durch Einbringung als Sachkapitalerhöhung unter Verzicht auf Kaufpreisanspruch gegen Ausgabe von 50 Millionen kursgesicherten neuen Aktien der Deutsche Bank AG veräußert. Die kurzzeitig im Besitz befindlichen Deutsche-Bank-Aktien wurden im Zeitraum April bis Juli 2009 veräußert. Am 31. Dezember 2011 befanden sich noch 86.417.432 Postbank-Aktien im Besitz der Deutsche Post AG. 60 Millionen Postbank-Aktien werden im Rahmen einer von der Deutsche Bank AG gezeichneten Pflichtumtauschanleihe übertragen, die in Höhe von 2.568 MIO € gezeichnet wurde und eine Laufzeit von drei Jahren hat (zweite Tranche). Sie ist jährlich mit 4 % (Zinseszins) aufzuzinsen und wird am 25. Februar 2012 fällig. Die verbleibenden 26.417.432 Postbank-Aktien werden durch die Ausübung einer Verkaufs- beziehungsweise Kaufsoption übertragen, die zwischen der Deutsche Post AG und der Deutsche Bank AG abgeschlossen worden war. Beide Optionen sind zwischen dem dritten und dem vierten Jahr nach Vertragsabschluss (Closing am 25. Februar 2009) ausübbar. Im Januar 2012 ist die Ausübung der Verkaufsoption durch die Deutsche Post AG eingeleitet worden. Die Marktwertänderungen des Forward (zweite Tranche) und der Optionen (dritte Tranche) haben im Berichtsjahr zu bilanziellen Volatilitäten geführt. Bis zur endgültigen Übertragung der Aktien werden die Marktwertänderungen der Optionen und des Forward weiterhin das Finanzergebnis beeinflussen. Das Risiko wird im Anhang näher beschrieben. Dort finden Sie auch Angaben zu weiteren finanzwirtschaftlichen Risiken. Eine Bestandsgefährdung durch die dort beschriebenen Risiken sehen wir nicht. Risiken aus anhängigen Rechtsverfahren Durch ihre Entscheidung vom 25. Januar 2012 hat die EU-Kommission das förmliche Beihilfeprüfverfahren abgeschlossen, das sie am 12. September 2007 eröffnet hatte. Sie ist bei der Prüfung der Finanzierung der Beamtenpensionen zu dem Ergebnis gelangt, dass insofern der Deutsche Post AG eine rechtswidrige Beihilfe gewährt worden sei. Die Berücksichtigung von Pensionslasten bei den behördlichen Preisgenehmigungen der Bundesnetzagentur habe dazu geführt, dass die Deutsche Post AG geringere Sozialbeiträge für Beamte zu tragen gehabt habe als Wettbewerber für Angestellte. Hierdurch sei der Deutsche Post AG ein Vorteil in Höhe von 500 MIO € bis 1 MRD € entstanden, der von ihr an die Bundesrepublik Deutschland zurückzuzahlen sei. Die exakte Summe des zurückzuzahlenden Betrags müsse noch von der Bundesrepublik berechnet werden. Die Deutsche Post AG ist der Auffassung, dass die Entscheidung der Kommission vom 25. Januar 2012 rechtswidrig ist, und wird gegen die Entscheidung Klage beim Europäischen Gericht in Luxemburg einreichen. Nähere Informationen zu dem Beihilfeprüfverfahren sowie zu weiteren Rechtsverfahren finden Sie im Anhang. Eine Bestandsgefährdung durch anhängige Rechtsverfahren sehen wir nicht. Weitere Risiken des Konzerns Mit unserer Strategie zur Finanzierung und Versicherung von Risiken haben wir auch im Jahr 2011 signifikante Einsparungen erzielt. Sie unterteilt die versicherbaren Risiken in zwei Gruppen: Die erste umfasst Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und geringer Schadenssumme je Fall. Sie werden über einen sogenannten Captive versichert. Dabei handelt es sich um eine konzerneigene Versicherungsgesellschaft, die derartige Risiken zu niedrigeren Kosten versichern kann als ein kommerzieller Versicherer. Die Mehrheit unserer Versicherungsaufwendungen fällt in diese Risikogruppe, was neben den geringeren Kosten weitere Vorteile bietet: Die Kosten bleiben stabil, da der Konzern weniger von Änderungen bei Verfügbarkeit und vom Preis externer Versicherungen betroffen ist. Wir erhalten verlässliche Daten, auf deren Basis wir Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und geringer Schadenssumme analysieren und für sie Mindeststandards und Ziele festlegen können. Die zweite Gruppe umfasst Risiken mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, aber potenziell hohen Schäden, zum Beispiel Luftverkehrsrisiken. Sie werden über kommerzielle Anbieter versichert. Im Rahmen der „Unclaimed-Property-Gesetze“ in den Vereinigten Staaten werden zurzeit Betriebsprüfungen bei DHL Express (USA) und Airborne Inc. durchgeführt. Nach diesen Gesetzen müssen herrenlose Vermögensgegenstände entweder an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden oder dem Heimatstaat des letzten Eigentümers oder, falls dieser nicht bekannt ist, dem Staat übertragen werden, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von wesentlichen finanziellen Auswirkungen für den Konzern ist eher gering. Gesamtaussage zur Risikosituation Keine den Konzern gefährdenden Risiken absehbar Der Konzern Deutsche Post DHL ist operativ gut aufgestellt und strategisch so ausgerichtet, dass er von der Dynamik der Märkte profitieren kann. Wir haben die Grundlage für eine weiterhin positive Unternehmensentwicklung geschaffen – unabhängig davon, ob der wirtschaftliche Aufschwung anhält oder die Wirtschaftsleistung sich normalisiert. Selbst auf einen möglichen konjunkturellen Einbruch sind wir gut vorbereitet, da wir in den vergangenen Jahren unsere Kostenstrukturen weiter optimiert haben und an vielen Stellen flexibel gestalten können. In Deutschland kann das künftige Unternehmensergebnis davon beeinflusst werden, dass sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für den nationalen Briefmarkt verändern. Insgesamt waren aus dem konzernweiten Früherkennungssystem wie auch nach Einschätzung des Konzernvorstands im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Risiken absehbar, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Konzerns gefährden. Diese drohen auch nicht in absehbarer Zukunft. Strategische Ausrichtung Konzernstrategie Starke Wettbewerbsposition ist gute Voraussetzung für weiteres Wachstum Der Konzern Deutsche Post DHL ist weltweit vertreten. Wir bieten unseren Kunden umfassende Leistungen für alle Transportmittel und alle Stufen der Lieferkette. Im deutschen Briefgeschäft sind wir Marktführer ebenso wie in fast allen Geschäftsfeldern des Logistikbereichs. Diese starke Position im Wettbewerb ist beste Voraussetzung für unser weiteres Wachstum. Erfolge der „Strategie 2015“ werden regelmäßig gemessen Mit unserer „Strategie 2015“ verfolgen wir drei Ziele: Wir wollen bevorzugter Anbieter für Kunden, attraktives Investment für Aktionäre und präferierter Arbeitgeber für Mitarbeiter werden. Die Konzernstrategie ist eng mit den Geschäftsstrategien der Unternehmensbereiche verzahnt. Regelmäßig werden die Fortschritte mit Blick auf die Zufriedenheit unserer Kunden und Mitarbeiter sowie das Wachstum und die Profitabilität unserer Geschäftsbereiche gemessen. Als größtes Unternehmen unserer Branche nehmen wir außerdem unsere ökologische und gesellschaftliche Verantwortung ernst. Die entsprechenden Programme und Maßnahmen haben wir unter dem Motto „Living Responsibility“ zusammengefasst. Unser Leitprinzip lautet „Respekt und Resultate“, denn die Leistungsstärke eines Unternehmens wird in hohem Maße vom Verhalten seiner Mitarbeiter beeinflusst. Erstklassige Ergebnisse sind eine Grundvoraussetzung, um die bevorzugte Wahl für Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre zu werden. Initiativen für Wachstum und Vereinfachung erzielen gute Ergebnisse Die „Strategie 2015“ soll uns helfen, unsere Potenziale voll zu entfalten. Zugleich wollen wir es den Kunden so leicht wie möglich machen, ihre logistischen Anforderungen zu erfüllen. Deshalb haben wir im Vorjahr konzernübergreifend Initiativen eingeführt, die unter dem Motto „Wachstum und Vereinfachung“ stehen. Damit haben wir im Berichtsjahr sehr gute Ergebnisse erzielt. Das Wachstum unserer Kernprodukte soll das jeweilige jährliche Marktwachstum um ein bis zwei Prozentpunkte übertreffen. Besonders erfolgreich waren wir im Berichtsjahr mit dem „Sector Management“ – Lösungen für Kunden ausgewählter Industriesektoren – sowie mit Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse schnell wachsender Regionen und Kundensegmente zugeschnitten sind. Vor diesem Hintergrund haben wir alle DHL-übergreifenden Initiativen einschließlich des zentralen Key Account Management und von Innovationen in dem neuen Bereich des Chief Commercial Officer gebündelt. Unter dem Stichwort Vereinfachung ist es uns gelungen, interne wie externe Abläufe zu verbessern. Wir sind gewachsen und haben dabei gleichzeitig die Kundenzufriedenheit messbar gesteigert, indem wir die Vorteile aus umfassendem Leistungsangebot und globaler Präsenz noch stärker in den Mittelpunkt unserer Geschäftstätigkeit gestellt haben. „Strategie 2015“ geht in die nächste Phase Entlang der Prioritäten Wachstum und Vereinfachung setzen wir unsere Konzernstrategie sowohl divisional als auch mit ausgewählten übergreifenden Themen um. Die Geschäftsstrategien der Unternehmensbereiche bilden dabei die Grundlage und werden um folgende konzernübergreifende Initiativen ergänzt, die die Zufriedenheit von Kunden, Mitarbeitern und Investoren erhöhen sollen:
Strategie und Ziele der Unternehmensbereiche Unternehmensbereich BRIEF Mit folgenden strategischen Ansätzen stellen wir uns den heutigen und künftigen Herausforderungen unseres Geschäfts. Unser zentrales Ziel ist es, dass der Unternehmensbereich BRIEF auch in Zukunft einen stabilen Ergebnisbeitrag in Höhe von mindestens 1 MRD € leistet.
Unternehmensbereich EXPRESS Unser strategisches Programm „FOCUS“ umfasst folgende vier Bereiche:
Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT Mit unserem globalen Angebot in der Luft- und Seefracht und im Landverkehr sind wir auf unseren Märkten gut aufgestellt. Wir wollen kontinuierlich über Marktdurchschnitt wachsen und unsere führende Position sichern. Dazu verfolgen wir drei Ansätze: Kundenorientierung und Sektorwachstum Wir erhöhen unsere Kompetenz und unser Angebot für einzelne Sektoren. Im Sektor „Life Sciences & Healthcare“ erweitert DHL die Infrastruktur auf 27 Kompetenzzentren. Mit dem vollständigen Erwerb von LifeConEx ergänzen wir unser Angebot in diesem Bereich. Im Sektor „Engineering & Manufacturing“ erfüllen wir die Bedürfnisse von Kunden aus der Luft- und Raumfahrt in Europa jetzt über eine einzige Anlaufstelle. Im asiatisch-pazifischen Raum haben wir unser entsprechendes Netzwerk unter anderem um Stationen in China, Singapur und Neuseeland erweitert. Im Sektor „Retail“ haben wir verschiedene regionale Distributionskonzepte eingeführt, mit deren Hilfe Filialen direkt beliefert, Lagerbestände reduziert und zugleich Zollformalitäten in vielen Zielländern vereinfacht werden können. Diese Lösung ist besonders effizient für Einzelhändler, die in neue Märkte wie Asien expandieren. Im Sektor „Automotive“ haben wir uns entschieden, in den Aufbau eines Netzwerks von Kompetenzzentren zu investieren. Betriebsbereit sind diese seit Januar 2011 bereits in China, Indien, den Vereinigten Staaten, Deutschland, Brasilien und Mexiko; weitere sind geplant. Ziel ist es sicherzustellen, dass die Kunden beste operative Leistungen erhalten. Präsenz in Schlüssel- und Wachstumsmärkten erhöhen Wir erhöhen unsere internationale Präsenz überall dort, wo wir die größten Wachstumschancen sehen. Auf dem Schlüsselmarkt China wächst die Binnennachfrage. Das Transportgeschäft verlagert sich daher mehr und mehr in das Landesinnere. Dementsprechend haben wir im Jahr 2011 unser Netz um vier Niederlassungen und 17 Vertriebsstellen erweitert. Wir sind auch auf dem südostasiatischen Markt weiter gewachsen und haben zusätzliche Niederlassungen unter anderem in Vietnam, Pakistan und Indonesien gegründet. Im Bereich LCL haben wir außerdem 30 neue Verbindungen von Asien nach Europa, in den Nahen Osten, nach Lateinamerika und nach Afrika eingerichtet und dadurch den Frachttransport auf diesen wachsenden Handelsrouten beschleunigt. Um die Vorteile des zunehmenden Handels in der ASEAN-Freihandelszone zu nutzen, haben wir das Netz konsolidiert, das Singapur, Thailand und Malaysia miteinander verbindet. Dieser „Asia Connect“-Service öffnet uns auch die Tür für den künftigen Aufbau des Landverkehrs zwischen China und Südostasien. In den Vereinigten Staaten haben wir in acht neue Vertriebsstandorte investiert und unseren Luftfrachtverkehr von Nordamerika nach Russland, Indien, China, Mexiko und Südkorea weiter ausgebaut. In Europa haben wir im Geschäftsfeld Global Forwarding eine direkte Exportverbindung von Mittel- und Osteuropa nach Asien über den Hafen von Koper in Slowenien aufgebaut. Kunden, die ihre LCL-Transporte darüber leiten, erzielen erheblich kürzere Laufzeiten als über Strecken, die Häfen in Nordeuropa nutzen. Um die Luftfrachtverbindungen zwischen Europa und Nordamerika zu vereinfachen, haben wir im Mai 2011 „Liberty STAR“ gestartet. Das Produkt bietet Luftfrachtsendungen zwischen beiden Kontinenten zu festgelegten Laufzeiten und Pauschalraten. Abläufe effizient gestalten Wir schaffen die nötigen Grundlagen dafür, beste operative Leistungen zu erbringen. So haben wir die Komplexität unserer IT deutlich verringert. Bei den wichtigsten Kunden setzen wir zunehmend standardisierte Anwendungen ein, die Transportwege und -kosten deutlich transparenter machen. Unser Selbstbedienungsportal „DHLi.com“ wird von immer mehr Kunden angenommen. Um Kosten zu sparen und die IT-Landschaft zu vereinfachen, haben wir rund 10 % der bestehenden Anwendungen stillgelegt und die Investitionen dafür reduziert. Die eingesparten Mittel fließen in verschiedene Initiativen, mit denen unsere Abläufe standardisiert und noch effizienter werden. Alle globalen IT-Anwendungen sollen nahtlos mit ihrer künftigen Zielumgebung kommunizieren, die IT-Unterstützung soll standardisiert und die Aktualisierung von Software automatisiert werden. Außerdem haben wir damit begonnen, die Hardware global zu harmonisieren. Für diese Maßnahmen nehmen wir kurzfristige Einbußen im Ergebniswachstum in Kauf. Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN Unsere im Vorjahr eingeführte Strategie „Growth Through Excellence“ basiert auf zwei Hauptsäulen: 1 fortlaufende Verbesserung unseres Bestandsgeschäfts und 2 profitables Wachstum in unseren wichtigsten Sektoren und Lösungen. 1 Ständige Verbesserung: Wir wollen uns kontinuierlich auf den Gebieten Leistung, Effizienz und Kompetenz verbessern und haben dazu drei Programme aufgelegt: „Betriebliche Spitzenleistungen“, „Kostenführerschaft“ und „Organisatorische Kompetenzen“. Mit dem Programm „Betriebliche Spitzenleistungen“ fördern wir betriebliche und technische Standards, mit denen die Nachhaltigkeit unserer Leistung sichergestellt werden soll. Zudem wenden wir die erprobte First-Choice-Methodik an, um das Erreichte zu sichern und weiterzuentwickeln. Mit dem Programm „Kostenführerschaft“ wollen wir die Kosten deutlich verringern und wirkungsvoll steuern, um insgesamt profitabler zu werden. Dazu nutzen wir Effizienz im Einkauf, operative Disziplin und erprobte Abläufe. So konnten wir im Jahr 2011 unsere direkten Kosten erheblich verringern. Mit dem Programm „Organisatorische Kompetenzen“ werden Führungsqualitäten und Engagement der Mitarbeiter weiter entwickelt. Wir wollen neue Talente gewinnen und bereits vorhandene halten und fördern. Dafür haben wir ein Programm zum Management von Spitzentalenten eingeführt. 2 Profitables Wachstum: Auch im Hinblick auf weiteres Wachstum haben wir drei Programme aufgelegt: „Sektorfokus“, „Strategische Produktreplikation“ und „Vertriebseffektivität“. Im Programm „Sektorfokus“ vertiefen wir fortlaufend die Expertise in unseren Sektoren „Consumer“, „Retail“, „Technology“, „Life Sciences & Healthcare“, „Automotive“ und „Energy“. Für jeden dieser Sektoren haben wir global ausgerichtete Teams geschaffen, um unseren Kunden umfassende Supply-Chain-Lösungen anzubieten und einen Wissensaustausch zu erfolgreichen Verfahren über Regionen und Geschäftseinheiten hinweg zu gewährleisten. Im Programm „Strategische Produktreplikation“ entwickeln und vervielfältigen wir Logistiklösungen, die die Geschäftsabläufe unserer Kunden vereinfachen. Dazu greifen wir auf erprobte operative Standards und Verfahren zurück. Ein Beispiel für derartige umfassende Lösungen im Sektor „Technology“ sind unsere „Technical Services“. Dies sind in die jeweiligen Supply-Chain-Lösungen integrierte Prozesse, mit denen wir durch kürzere Reparaturzyklen die Lagerhaltungs- und Transportkosten signifikant reduzieren. In Indien haben wir gemeinsam mit unserem Kunden Acer dessen Prozesse deutlich vereinfacht, indem die bisher bestehenden 21 Ersatzteillager zu drei regionalen Reparaturzentren zusammengelegt wurden. DHL managet die Zentren nicht nur, sondern sorgt auch für die Abholung bei den lokalen Dienstleistern von Acer, die Reparatur sowie die anschließende Auslieferung der Geräte an den Kunden. Bis heute haben wir sechs strategische Produkte weltweit vervielfältigt: „Lead Logistics Provider“, „Co-Packing“, „Integrated Logistics & Procurement“, „Technical Services“, „E-Fulfilment“ und „Airline Business Solutions“. Bei unserem Programm „Vertriebseffektivität“ verbessern wir laufend die Leistung unserer Vertriebsorganisation, indem wir Verkaufsprozesse und Kundenbetreuung stärken. Wir lernen die Geschäftsziele und -strategien der Kunden besser zu verstehen, um ihnen einen Mehrwert zu bieten. Kundenresonanz und -umfragen helfen uns zudem, die Schlagkraft des Vertriebs ständig zu verbessern. Künftige Organisation Wechsel im Vorstand Am 14. Dezember 2011 hat der Aufsichtsrat der Deutsche Post AG die Bestellung von Angela Titzrath in den Konzernvorstand beschlossen. Sie wird am 1. Mai 2012 Nachfolgerin von Walter Scheurle, der Ende April nach zwölf Jahren erfolgreicher Arbeit sein Amt als Personalvorstand abgeben und bis zum Eintritt in den Ruhestand dem Unternehmen weiter beratend zur Seite stehen wird. Künftige Rahmenbedingungen Konjunktureller Aufschwung mit Risiken Die globale Wirtschaft dürfte im Jahr 2012 zwar ihren Wachstumskurs beibehalten, es gibt jedoch erhebliche Risiken. Stark steigende Rohstoffpreise könnten vor allem in den aufstrebenden Ländern die Inflation erheblich beschleunigen und den Aufschwung deutlich bremsen. Vor allem aber die Staatsschuldenkrise im Euroraum könnte die internationalen Finanzmärkte stark beeinträchtigen. Sollten die Risiken beherrschbar bleiben, rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Zunahme der globalen Wirtschaftsleistung um 3,3 %. Das Wachstum des Welthandels wird zu Jahresbeginn von den meisten Instituten noch relativ verhalten eingeschätzt (IWF: 3,8 %, OECD: 4,8 %). scroll
Quelle: Internationaler Währungsfond (IWF) World Economic Outlook, Januar 2012 In China ist die Regierung bestrebt, die Inflation unter Kontrolle zu halten und die Konjunktur zu dämpfen. Die Wirtschaft sollte daher etwas langsamer wachsen (IWF: 8,2 %). Die japanische Wirtschaft könnte sich von dem konjunkturellen Rückschlag erholen. Die Exporte dürften wieder deutlich zulegen und die Bruttoanlageinvestitionen auch aufgrund von Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Erdbeben stark steigen. Der private Verbrauch dürfte zunehmen. Das BIP sollte deshalb wachsen (IWF: 1,7 %, OECD: 2,0 %, Postbank Research: 2,1 %). In den Vereinigten Staaten wird sich die Konjunktur voraussichtlich beleben, aber keine starke Dynamik entwickeln. Ausrüstungs- und Bauinvestitionen dürften ausgeweitet werden. Das Überangebot an Wohnimmobilien wird die Aufwärtsentwicklung aber eng begrenzen. Der private Verbrauch sollte bei leicht sinkender Arbeitslosigkeit verhalten zunehmen. Von Außenhandel und Staatsverbrauch sind keine Impulse zu erwarten. Insgesamt dürfte sich das BIP-Wachstum leicht beschleunigen (IWF: 1,8 %, OECD: 2,0 %, Postbank Research: 2,4 %). Die Wirtschaft des Euroraums wird wohl eine ausgeprägte Schwächephase durchlaufen. Um die Staatsschuldenkrise zu bekämpfen, werden Ausgaben gekürzt und Steuern erhöht werden. Dies wird wohl auch den privaten Verbrauch und die Bruttoanlageinvestitionen bremsen. Aufgrund der schwachen Binnennachfrage dürften die Importe deutlich weniger zunehmen als die Exporte, sodass der Außenhandel positiv zum Wachstum beitragen könnte. Insgesamt dürfte das BIP nur leicht wachsen (EZB: 0,3 %, Postbank Research: 0,6 %). Auch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung ist nicht auszuschließen. Die großen Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern dürften bestehen bleiben. Die Konjunktur in Deutschland wird von dieser Entwicklung wohl spürbar abgebremst werden, was sich besonders beim Export zeigen wird. Ausrüstungs- und Bauinvestitionen sollten zwar weiter steigen, aber nicht mehr so stark wie im Jahr 2011. Die Zahl der Erwerbstätigen sollte im Jahresdurchschnitt deutlich steigen, was den privaten Verbrauch weiter ankurbeln sollte. Das BIP wird dennoch nur noch schwach bis mäßig wachsen (Sachverständigenrat: 0,9 %, Postbank Research: 1,2 %). Wenn die Weltwirtschaft wächst, steigt die Nachfrage nach Rohöl. Gleichzeitig wird auch das Angebot ausgeweitet. Die Rohölnotierungen dürften deshalb im Durchschnitt des Jahres 2012 nur leicht steigen. Die US-Notenbank hat in Aussicht gestellt, ihren Leitzins noch länger auf sehr niedrigem Niveau zu halten. Für das Jahr 2012 ist deshalb mit einem konstanten Wert von 0 % bis 0,25 % zu rechnen. Die EZB dürfte ihren Leitzins durchgehend bei 1,0 % belassen. Die Kapitalmarktzinsen könnten dennoch steigen. Eine schwache Konjunktur und niedrige Leitzinsen sollten die Renditeaufschläge jedoch in engen Grenzen halten. Welthandel wächst vor allem durch Asien Die Entwicklung in den Industrieländern dürfte von stärkeren konjunkturellen Risiken geprägt sein. Deshalb ist davon auszugehen, dass die aufstrebenden asiatischen Märkte auch im Jahr 2012 stärker zum globalen Handelswachstum beitragen werden. Während die weltweiten Handelsvolumina (transportierte Menge in Tonnen) auch im Jahr 2012 um etwa 6 % wachsen dürften, wird das Wachstum auf den Asienrouten voraussichtlich weiter zunehmen. Das Briefgeschäft im digitalen Zeitalter Die Briefnachfrage in Deutschland hängt davon ab, wie sich das Kommunikationsverhalten unserer Kunden entwickelt und in welchem Ausmaß elektronische Medien den physischen Brief ersetzen. Wir rechnen damit, dass der Markt für Briefkommunikation zwar schrumpft, der Kommunikationsbedarf aber weiter steigt. Wir haben mit der Einführung des E-Postbriefs den ersten Schritt getan, um unsere Kompetenz in der physischen Kommunikation auf die elektronische zu übertragen und daraus ein neues Geschäft zu entwickeln. Zudem haben wir uns darauf eingestellt, dass die Wettbewerbsintensität hoch bleibt. Der deutsche Werbemarkt wird nach Prognosen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft im Jahr 2012 erneut leicht wachsen. Er ist konjunkturabhängig und unterliegt derzeit einem Wandel. Wir beobachten insgesamt eine Umverteilung von Werbeausgaben von klassischen hin zu digitalen Medien. Der Trend zu zielgruppenorientierter Werbung und zur Kombination mit Internetangeboten dürfte anhalten. Überdies werden Unternehmen verstärkt auf günstigere Werbeformen zurückgreifen. Im liberalisierten Markt für papiergebundene Werbung wollen wir unsere Position sichern, im gesamten Werbemarkt durch Kombination mit Online-Marketing sogar ausbauen. Der Markt für Pressepost dürfte weiterhin leicht zurückgehen, weil verstärkt neue Medien genutzt werden. Die konjunkturelle Entwicklung wird sich auf Abonnementzahlen und Durchschnittsgewichte auswirken und so unseren künftigen Umsatz mitbestimmen. In diesem Geschäftsfeld werden wir vermehrt digitale Produkte anbieten. Auch der internationale Briefmarkt ist vom Kommunikationsverhalten der Geschäftskunden abhängig. Wir wollen hier neue Geschäftsfelder rund um unsere Kernkompetenz Brief, Päckchen und Pakete erschließen. Auf dem Paketmarkt, der in Deutschland weiter wachsen dürfte, werden wir bei den Geschäfts- und Privatkunden vom Internethandel profitieren. Mit eigenen Angeboten und Zustellleistungen werden wir diese Entwicklung weiter vorantreiben und unsere Marktposition ausbauen. Internationales Expressgeschäft wächst weiter Erfahrungsgemäß ist das Wachstum des internationalen Expressmarkts stark abhängig von der allgemeinen Konjunktur. Die Entwicklung unserer Sendungsvolumina stimmt uns trotz verhaltener Prognosen zum allgemeinen Wirtschaftswachstum zuversichtlich für das Jahr 2012. Das gilt auch für unser Ergebnis. Anhaltendes Kostenbewusstsein und Programme zur Effizienz- und Qualitätssteigerung werden wesentlich dazu beitragen, das Ergebnis zu verbessern. Gezielte, nachhaltige Investitionen sind für das künftige Wachstum erforderlich. Wir sind zuversichtlich, unseren Wachstumskurs zu halten und unsere Marktführerschaft weiter auszubauen oder zu verteidigen. Moderates Marktwachstum im Speditionsgeschäft Der in der zweiten Jahreshälfte 2011 einsetzende Nachfragerückgang im Logistik- und Speditionssektor dürfte in den kommenden Monaten anhalten, da der wirtschaftliche Ausblick für 2012 insgesamt verhaltener ausfällt. Auf dem Luftfrachtmarkt hängen die Frachtraten stark von der Angebotsseite ab sowie von der Bereitschaft der Beförderungsunternehmen, ihre Kapazitäten zu reduzieren. Einige haben dies bereits angekündigt. Wachstumschancen gibt es im innerasiatischen Handel und auf dem expandierenden Binnenmarkt Chinas. Der Seefrachtmarkt – der derzeit von niedrigen Margen, zum Teil sogar von Verlusten geprägt ist – befindet sich in einer Konsolidierung. Die Zahl der Marktteilnehmer dürfte sich verringern, die verbleibenden dürften dafür deutlich wachsen. Der globale Handel und die Nachfrage nach Seetransporten dürften weiter zunehmen, besonders auf den Handelsrouten zwischen Asien und Lateinamerika, innerhalb Asiens sowie zwischen Asien und dem Mittleren Osten. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass die Frachtraten bis zum zweiten Quartal 2012 auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Hintergrund dafür sind die wachsenden Marktkapazitäten. Kurz- bis mittelfristig wird es auf der Angebotsseite zu Kapazitätsanpassungen kommen, sodass die Raten im Jahr 2012 insgesamt steigen dürften. Dies würde wiederum den Druck auf die Speditionsmargen verstärken. Die Volumina in der Straßenfracht haben sich im Jahr 2011 von der Krise erholt. Für 2012 ist mit einem regulären Marktwachstum unter der Annahme langfristiger Wachstumsraten zu rechnen. Supply-Chain-Markt bleibt robust Aufgrund seiner Branchenmerkmale zeigte sich der Markt für Kontraktlogistik während der jüngsten Konjunkturabschwächung relativ robust. Eine Entwicklung, die sich nach aktuellem Ermessen auch im Jahr 2012 fortsetzen dürfte. Kräftig wachsen dürfte die Nachfrage nach Supply-Chain-Leistungen vor allem in aufstrebenden Märkten wie China, Indien, Brasilien und Mexiko. Bei Williams Lea wird dank unseres einzigartigen Angebots sowie des zunehmenden Ausbaus unserer breiten DHL-Kundenbasis ein starkes Wachstum erwartet, insbesondere im Marketing-Solutions-Geschäft, dem der Erwerb von Tag zugutekam. Trotz eines unsicheren wirtschaftlichen Umfelds stellen wir mit unserem Geschäftsmodell, großer globaler Reichweite und der Strategie „Growth Through Excellence“ sicher, dass wir das Bestandsgeschäft auch künftig fortlaufend optimieren und das Neugeschäft profitabel ausbauen. Umsatz- und Ergebnisprognose Die globale Wirtschaft dürfte im Jahr 2012 um 3 % bis 3,5 % weiter moderat wachsen. Das für uns relevante internationale Handelsvolumen dürfte diesen Zuwachs übertreffen. Wir rechnen mit entsprechenden Umsatzzuwächsen, besonders der DHL-Unternehmensbereiche. Für das Geschäftsjahr 2012 erwarten wir ein Konzern-EBIT in Höhe von 2,5 MRD € bis 2,6 MRD €. Dazu sollte der Unternehmensbereich BRIEF 1,0 MRD € bis 1,1 MRD € beitragen. Gegenüber dem Vorjahr erwarten wir für die DHL-Unternehmensbereiche insgesamt eine weitere Ergebnisverbesserung auf rund 1,9 MRD €. Das Ergebnis von Corporate Center/Anderes sollte mit rund −0,4 MRD € etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Wir beabsichtigen, die Investitionen um rund 6 % auf 1,8 MRD € zu erhöhen. In den Folgejahren dürfte sich diese Größe nicht wesentlich ändern. Unserer Konzernstrategie entsprechend, setzen wir auf organisches Wachstum und erwarten im Jahr 2012 erneut nur sehr wenige kleine Akquisitionen. Der operative Cashflow wird im Jahr 2012 nur noch gering durch die im Jahr 2009 beschlossenen Restrukturierungen belastet sein. Auch wenn konjunkturelle Unsicherheiten insbesondere für die westlichen Wirtschaftsräume bestehen, sehen wir für den Konzern ein gutes Ertragsmomentum. Die positive Ergebnisentwicklung, die wir für das Jahr 2012 erwarten, sollte sich tendenziell auch im Jahr 2013 fortsetzen. Dabei sollten im Unternehmensbereich BRIEF die eingeleiteten Kostenmaßnahmen und Wachstumsprogramme das EBIT stabilisieren, auch wenn die Briefmengen substitutionsbedingt langsam weiter sinken dürften. In den DHL-Unternehmensbereichen erwarten wir, dass sich das EBIT ausgehend vom Ergebnisbeitrag im Jahr 2010 im Zeitraum 2011 bis 2015 bei einer fortgesetzten Erholung der Handelsvolumina mit einem durchschnittlichen Wachstum von 13 % bis 15 % jährlich weiter verbessert. Das Konzernergebnis vor Effekten aus der Postbank-Transaktion sollte sich im Jahr 2012 analog zum operativen Geschäft weiter verbessern. Unsere Finanzstrategie sieht vor, grundsätzlich 40 % bis 60 % des Nettogewinns als Dividende auszuschütten. Wir beabsichtigen, den Aktionären auf der Hauptversammlung am 9. Mai 2012 vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende von 0,70 € (Vorjahr: 0,65 €) auszuzahlen. Erwartete Finanzlage Rating-Kennzahlen vorübergehend beeinträchtigt Durch die Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission und den damit verbundenen Mittelabfluss werden wesentliche Rating-Kennzahlen vorübergehend beeinträchtigt. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat unser Kredit-Rating aufgrund dieser Entscheidung auf „Credit Watch“ mit negativen Implikationen gesetzt. Eine Herabstufung unseres Ratings im Jahresverlauf kann folglich nicht ausgeschlossen werden. Liquidität weiterhin solide Aufgrund der jährlichen Vorauszahlung an den Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation im Januar sowie der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2011 im Mai wird sich unsere Liquidität in der ersten Hälfte des Jahres 2012 erwartungsgemäß verschlechtern. Wegen der üblicherweise guten Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wird sich die operative Liquiditätssituation zum Jahresende jedoch wieder deutlich verbessern. Im Hinblick auf die im Oktober 2012 fällige Anleihe der Deutsche Post Finance B.V. in Höhe von 0,7 MRD € und die Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission analysieren wir aktuell dennoch Refinanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Debt Issuance Programme. Da die Mittelabflüsse nicht vollständig durch verfügbare Liquidität gedeckt werden können, beabsichtigen wir, im Jahresverlauf Fremdmittel am Kapitalmarkt aufzunehmen. Die Fälligkeit der im Rahmen des Postbank-Verkaufs gezeichneten Pflichtumtauschanleihe (zweite Tranche) am 25. Februar 2012 hat keinen Einfluss auf unsere Netto-Finanzverschuldung und Liquidität, da diese durch die Übertragung von Postbank-Aktien und nicht in Form von liquiden Mitteln beglichen wird. Investitionen bleiben weiter hoch Wir werden im Jahr 2012 weiter investieren. Insgesamt beabsichtigen wir, die Investitionen um rund 6 % auf 1,8 MRD € zu erhöhen. In den Folgejahren dürfte sich diese Größe nicht wesentlich verändern. Der größte Teil der Mittel wird auf IT, Maschinen und Transportausstattung sowie Flugzeuge entfallen. Im Unternehmensbereich BRIEF werden wir unser Paketnetz weiter ausbauen. Daneben wollen wir die elektronischen Wachstumsfelder stärken. Die Investitionen für das Brief- und Paketgeschäft werden über dem Vorjahr liegen. Im Unternehmensbereich EXPRESS wollen wir entsprechend dem Geschäftswachstum mehr investieren. Um unser hohes Qualitätsniveau auch bei steigenden Volumina zu halten, werden wir unser globales Netzwerk erneuern und ausbauen. Der Schwerpunkt wird auf der Flugzeugflotte liegen, in einzelnen Ländern auch auf der Infrastruktur am Boden. Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT sollen die Investitionen im Jahr 2012 steigen. Wir werden die IT-Lösungen im Geschäftsfeld Global Forwarding optimieren. Regional werden wir vor allem in Asien, Europa, dem Mittleren Osten und Afrika investieren. Im Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN dürften die Investitionen ebenfalls steigen, es sind aber keine größeren Projekte geplant. Der Schwerpunkt der zusätzlichen Investitionen wird darauf liegen, Neugeschäft zu unterstützen sowie das Bestandsgeschäft in Amerika und Großbritannien zu sichern und auszubauen. Die bereichsübergreifenden Investitionen werden im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr leicht absinken, wobei weiterhin der Fuhrpark und die IT im Mittelpunkt stehen werden. Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die sich auf das Geschäft, die finanzielle Entwicklung und die Erträge der Deutsche Post AG beziehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Fakten und werden mitunter durch Verwendung der Begriffe „glauben“, „erwarten“, „vorhersagen“, „beabsichtigen“, „prognostizieren“, „planen“, „schätzen“, „bestreben“, „voraussehen“, „annehmen“, „das Ziel verfolgen“ und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen und Erwartungen und unterliegen daher Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlich erreichte Entwicklung oder die erzielten Erträge oder Leistungen wesentlich von der Entwicklung, den Erträgen oder den Leistungen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Die Leser werden darauf hingewiesen, dass sie kein unangemessenes Vertrauen in diese zukunftsgerichteten Aussagen setzen sollten, die nur zum Zeitpunkt dieser Darstellung Gültigkeit haben. Die Deutsche Post AG beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung, eine Aktualisierung dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände nach dem Datum der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts zu berücksichtigen. Soweit der Lagebericht auf Inhalte von Internetseiten verweist, sind diese Inhalte nicht Bestandteil des Lageberichts. KonzernabschlussGewinn-und-Verlust-Rechnung Gesamtergebnisrechnung Bilanz Kapitalflussrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang zum Konzernabschluss der Deutsche Post AG Grundlagen und Methoden 1 Grundlagen der Rechnungslegung 2 Konsolidierungskreis 3 Wesentliche Geschäftsvorfälle 4 Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung nach IFRS 5 Anpassung von Vorjahreszahlen 6 Währungsumrechnung 7 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 8 Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 9 Konsolidierungsmethoden Segmentberichterstattung 10 Segmentberichterstattung Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung 11 Umsatzerlöse 12 Sonstige betriebliche Erträge 13 Materialaufwand 14 Personalaufwand/Mitarbeiter 15 Abschreibungen 16 Sonstige betriebliche Aufwendungen 17 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 18 Sonstiges Finanzergebnis 19 Ertragsteuern 20 Konzernjahresergebnis 21 Nicht beherrschende Anteile 22 Ergebnis je Aktie 23 Dividende je Aktie Erläuterungen zur Bilanz 24 Immaterielle Vermögenswerte 25 Sachanlagen 26 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 27 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 28 Langfristige finanzielle Vermögenswerte 29 Sonstige langfristige Vermögenswerte 30 Latente Steuern 31 Vorräte 32 Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverpflichtungen 33 Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 34 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 35 Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente 36 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 37 Gezeichnetes Kapital 38 Andere Rücklagen 39 Gewinnrücklagen 40 Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnendes Eigenkapital 41 Nicht beherrschende Anteile 42 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 43 Sonstige Rückstellungen 44 Finanzschulden 45 Sonstige Verbindlichkeiten 46 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 47 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Sonstige Erläuterungen 48 Risiken und Finanzinstrumente des Konzerns 49 Eventualverbindlichkeiten 50 Sonstige finanzielle Verpflichtungen 51 Rechtsverfahren 52 Aktienbasierte Vergütung 53 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 54 Honorare des Abschlussprüfers 55 Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB 56 Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex 57 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 58 Anteilsbesitzliste Versicherung des Vorstands Gewinn-und-Verlust-Rechnungscroll
1) Anhang, Textziffer 5 Gesamtergebnisrechnungscroll
BilanzAKTIVA scroll
Kapitalflussrechnungscroll
1) Die Darstellung der Ausgangsgröße „Ergebnis vor Ertragsteuern“ zur Berechnung der Kapitalflussrechnung wurde aus Transparenzgründen in „Konzernjahresergebnis auf Aktionäre der Deutsche Post AG entfallend“ abgeändert. Die Vorjahresdarstellung wurde angepasst. Diese Änderung hatte keine Auswirkung auf die Berechnung. Eigenkapitalveränderungsrechnungscroll
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AnhangGRUNDLAGEN UND METHODEN1 Grundlagen der Rechnungslegung Als börsennotiertes Unternehmen hat die Deutsche Post AG ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Der Abschluss stellt einen Jahresfinanzbericht im Sinne des Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (§ 37 v WpHG) vom 5. Januar 2007 dar. Die Anforderungen der angewandten Standards wurden vollständig erfüllt und vermitteln ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernabschluss umfasst die Gewinn-und-Verlust-Rechnung und die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die Kapitalflussrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie den Anhang (Notes). Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Bilanz sowie der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2011 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem Konzernabschluss 2010 zugrunde lagen. Ausnahmen bilden hier die unter Textziffer 4 aufgeführten Änderungen in der internationalen Rechnungslegung nach IFRS, die vom Konzern seit dem 1. Januar 2011 verpflichtend anzuwenden sind, sowie die unter Textziffer 5 genannten Anpassungen von Vorjahreszahlen. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind unter Textziffer 7 erläutert. Das Geschäftsjahr der Deutsche Post AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr. Die in das Handelsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragene Deutsche Post AG hat ihren Sitz in Bonn, Deutschland. Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit Beschluss des Vorstands der Deutsche Post AG vom 17. Februar 2012 zur Veröffentlichung freigegeben. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, sofern nicht besonders darauf hingewiesen wird, in Millionen Euro (MIO €) angegeben. 2 Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 sind neben der Deutsche Post AG grundsätzlich alle in- und ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen die Deutsche Post AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte der Gesellschaft verfügt oder auf andere Weise auf die Tätigkeit beherrschenden Einfluss nehmen kann. Die Unternehmen werden beginnend mit dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, ab dem der Konzern die Möglichkeit der Beherrschung erlangt. Neben der Deutsche Post AG als Mutterunternehmen umfasst der Konsolidierungskreis die in unten stehender Tabelle aufgeführten Unternehmen. scroll
1 Die Beteiligung an der Deutsche Postbank AG wird seit März 2011 gemäß IFRS 5 bewertet. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB findet sich unter Textziffer 58. Unternehmenserwerbe 2011 scroll
ERWERB TAG EQUITY Mitte Juli 2011 hat Deutsche Post DHL die Gesellschaft Tag EquityCo Limited, Cayman Islands, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften erworben. Tag Equity ist ein internationaler Dienstleister für die Umsetzung und Produktion von Marketingaktivitäten. Die Gesellschaft wird dem Geschäftsfeld Williams Lea im Segment SUPPLY CHAIN zugeordnet. Die finale Kaufpreisallokation wird in den folgenden Tabellen dargestellt: scroll
Die Kundenbeziehungen werden linear über 20 Jahre, die Software wird über fünf Jahre abgeschrieben. Die Nutzungsdauer des Markennamens ist unbestimmt. scroll
Die Transaktionskosten für diesen Erwerb betrugen 6 MIO €. Darüber hinaus wurden Gesellschafterdarlehen in Höhe von 33 MIO € abgelöst. Die Gesellschaften trugen seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt mit 76 MIO € zum Konzernumsatz sowie mit 11 MIO € zum Konzern-EBIT bei. Wären die Gesellschaften schon zum 1. Januar 2011 einbezogen worden, hätten sie sich mit zusätzlich 67 MIO € auf den Konzernumsatz sowie mit zusätzlich 8 MIO € auf das Konzern-EBIT ausgewirkt. Unwesentliche Unternehmenserwerbe 2011 Bis zum 31. Dezember 2011 wurden von Deutsche Post DHL weitere Tochterunternehmen erworben, die weder einzeln noch in Summe sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ausgewirkt haben. Diese unwesentlichen Unternehmenserwerbe werden im Folgenden dargestellt: Adcloud ist ein Spezialanbieter für die Vermarktung und Platzierung von Werbeflächen auf Internetseiten. Eurodifarm ist Spezialist für temperaturgeführte Distribution von pharmazeutischen und diagnostischen Produkten. Der Erwerb von Standard Forwarding, ein amerikanisches Speditionsunternehmen, dient der Kapazitätserweiterung im Geschäftsfeld Freight. Deutsche Post DHL hat die bisher von der LCAG USA Inc., USA, gehaltenen Anteile an ihrem Gemeinschaftsunternehmen LifeConEx LLC, USA, zu 100 % übernommen. Das Unternehmen ist ein Logistikanbieter von geschlossenen Kühlketten für die Life-Sciences-Industrie. Aus der Übergangskonsolidierung wurde ein Gewinn von 1,3 MIO € realisiert, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. DHL Supply Chain Pty. Limited, Australien, hat von der Post Logistics Australasia im Rahmen eines Asset Deals Vermögenswerte und Schulden, die im Zusammenhang mit Transport- und Lagerdienstleistungen stehen, übernommen. scroll
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Die Transaktionskosten für die unwesentlichen Unternehmenserwerbe betrugen 2,6 MIO €. Für die Unternehmenserwerbe wurden variable Kaufpreise vereinbart, die in der folgenden Tabelle dargestellt werden: scroll
Die unwesentlichen Gesellschaften trugen seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt mit 68 MIO € zum Konzernumsatz bzw. mit –3 MIO € zum Konzern-EBIT bei. Wären die Gesellschaften schon zum 1. Januar 2011 einbezogen worden, hätten sie keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernumsatz und das Konzern-EBIT gehabt. Bis zum 31. Dezember 2011 wurden für den Erwerb von Tochtergesellschaften 98 MIO € sowie 8 MIO € für bereits in Vorjahren erworbene Tochtergesellschaften aufgewandt. Darüber hinaus sind Deutsche Post DHL durch Kaufpreisanpassungen für in Vorjahren erworbene Unternehmen 8 MIO € zugeflossen. Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften wurden durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Unternehmenserwerbe 2010 Bis zum 31. Dezember 2010 erwarb Deutsche Post DHL zwei Unternehmen, die weder einzeln noch in Summe sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ausgewirkt haben. scroll
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Eine Einbeziehung der Gesellschaften schon zum 1. Januar 2010 hätte keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernumsatz und das Konzern-EBIT gehabt. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2010 für den Erwerb von Tochtergesellschaften 23 MIO € sowie 51 MIO € für bereits in Vorjahren erworbene Tochtergesellschaften aufgewandt. Die Kaufpreise der erworbenen Gesellschaften wurden durch die Übertragung von Zahlungsmitteln beglichen. Weitere Angaben zu den Zahlungsströmen finden sich unter Textziffer 47. Abgangs- und Entkonsolidierungseffekte 2011 Die folgende Tabelle zeigt die Abgangs- und Entkonsolidierungseffekte von Gesellschaften bzw. Geschäftsbereichen im Geschäftsjahr 2011. scroll
1 Daten vor Entkonsolidierung Die Abgangserträge sind unter den sonstigen betrieblichen Erträgen, die Abgangsverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. SEGMENT SUPPLY CHAIN Im April 2011 hat Deutsche Post DHL die im Speditionsgeschäft tätige Gesellschaft Exel Transportation Services Inc., USA, einschließlich der Gesellschaften Exel Trucking Inc., USA, sowie Exel Transportation Services Inc. (Canadian Branch), Kanada, an das amerikanische Unternehmen Hub Group verkauft. Zum 31. März 2011 waren die Vermögenswerte und Schulden gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausgewiesen worden. SEGMENT EXPRESS DHL Express Canada hat Ende Juni 2011 ihr kanadisches Express-Inlandsgeschäft an das Transportunternehmen TransForce verkauft. Beide Gesellschaften schließen eine auf zehn Jahre angelegte strategische Allianz. Das inländische Expressgeschäft soll über die TransForce-Tochter Loomis Express abgewickelt werden. Die internationalen Expressdienstleistungen werden weiterhin von DHL Express Canada angeboten. In der Spalte „Sonstiges“ wird der Verkauf von vier chinesischen Gesellschaften sowie der Verkauf von Vermögenswerten der australischen Western Australia und der Verkauf der Northern Kope Parcel Express, Australien, ausgewiesen. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten waren zuvor gemäß IFRS 5 klassifiziert worden. SEGMENT GLOBAL FORWARDING, FREIGHT Im dritten Quartal 2011 wurde ein Teil des Transport- und Warehousegeschäfts der DHL Freight Netherlands B.V., Niederlande, veräußert. Die Effekte werden in der Spalte „Sonstiges“ ausgewiesen. Abgangs- und Entkonsolidierungseffekte 2010 scroll
1 Daten vor Entkonsolidierung Im Vorjahr hat DHL Express UK, Großbritannien, im März das Geschäft mit den nationalen taggenauen Sendungen verkauft. Im April veräußerte DHL Supply Chain Austria, Österreich, Teile ihrer Kontraktlogistik. Im Juni wurde der Verkauf des Geschäftsfeldes mit den nationalen taggenauen Sendungen von DHL Express France, Frankreich, sowie des Champagner-Geschäfts der DHL Freight France, Frankreich, vollzogen. Die Abgangseffekte der Gesellschaften Fulfilment Plus GmbH, Deutschland, Exel Delamode Logistics SRL, Rumänien, und Innogistics LLC, USA, werden zusammen in der Spalte „Sonstiges“ ausgewiesen. Aus den Entkonsolidierungen ergab sich ein Verlust in Höhe von insgesamt 288 MIO €, der unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird. Gemeinschaftsunternehmen Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Posten der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, die den wesentlichen einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen zuzurechnen sind: scroll
1 Quotierte Einzelabschlussdaten 2 Umsatzerlöse ohne Konzerninnenumsätze Bei den einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich im Wesentlichen um Express Couriers Ltd., Neuseeland, EV Logistics, Kanada, sowie AeroLogic GmbH, Deutschland, und Bahwan Exel LLC, Oman. Die Angabe zur Höhe des Anteilsbesitzes findet sich unter Textziffer 58. 3 Wesentliche Geschäftsvorfälle BEABSICHTIGTER VERKAUF DEUTSCHE POSTBANK GRUPPE Am 25. Februar 2009 hatte die Deutsche Bank AG für 50 MIO eigene Aktien aus einer Kapitalerhöhung einen Anteil von 22,9 % an der Deutsche Postbank AG von Deutsche Post DHL erhalten. Bis Anfang Juli 2009 wurde das Aktienpaket an der Deutsche Bank AG am Markt veräußert. 25 MIO Aktien waren mittels einer Forward- und einer Call-Put-Transaktion zu 100 % gesichert. Die aus dieser Transaktion zusätzlich generierten Erlöse stehen der Deutsche Bank AG zu und wurden als Sicherheit bei dieser hinterlegt. Die Abrechnung der Derivate und damit die Freigabe der Sicherheiten erfolgt bei Ausübung der Pflichtumtauschanleihe im Jahr 2012. Die Veräußerung der Beteiligung an der Deutsche Postbank AG hatte im Geschäftsjahr 2009 zu einem Ergebniseffekt in Höhe von 571 MIO € geführt. Der Betrag von 444 MIO € entfiel auf den Entkonsolidierungserfolg. Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hat der IASB den Anwendungsausschluss des IAS 39.2 (g) hinsichtlich der Fristigkeit zur Abwicklung notwendiger Geschäfte, die mit einem Anteilsverkauf einhergehen, präzisiert. Termingeschäfte fallen nicht mehr unter die Anwendungsausnahme des IAS 39.2 (g), wenn bei Vertragsabschluss ersichtlich ist, dass die Abwicklung derartiger Geschäfte die übliche notwendige Zeit übersteigt. Für die bilanzielle Darstellung des beabsichtigten Postbank-Verkaufs bedeutete dies, dass der in der Pflichtumtauschanleihe eingebettete und bisher nicht bilanzierte Terminkontrakt bilanziell zu erfassen war. Am 1. Januar 2010 wurde der Terminkontrakt mit seinem Marktwert von 1.453 MIO € erfolgswirksam erfasst. Zum 31. Dezember 2011 lag der Wert des Forward bei 1.493 MIO €. Die Marktwertänderungen im Jahr 2011 in Höhe von –160 MIO € (Vorjahr: 200 MIO €) zeigen sich im sonstigen Finanzergebnis, Textziffer 18. Im Rahmen des beabsichtigten Verkaufs von Deutsche-Postbank-Aktien wird im Februar 2012 ein weiterer Anteil von 27,4 % nach Ablauf von drei Jahren mit Fälligkeit einer Pflichtumtauschanleihe auf Postbank-Aktien an die Deutsche Bank AG übertragen (zweite Tranche). Die Pflichtumtauschanleihe wurde im Februar 2009 von der Deutsche Post AG ausgegeben und zu 100 % von der Deutsche Bank AG gezeichnet. Erfüllt wird die Anleihe durch Hingabe von 60 MIO Aktien der Deutsche Postbank AG. Zum 31. Dezember 2011 betrug die Verbindlichkeit rund 2,9 MRD € einschließlich Zinsen (Vorjahr: 2,8 MRD €). In einer dritten Tranche haben die Deutsche Post AG und die Deutsche Bank AG Optionen zum möglichen Verkauf bzw. Kauf weiterer 12,1 % der Postbank-Aktien vereinbart. Der Ausübungszeitraum der Optionen beginnt mit dem ersten Geschäftstag nach Ausübung der Pflichtumtauschanleihe und endet im Februar 2013. Da der beabsichtigte Verkauf der Postbank innerhalb des ersten Quartals 2012 erwartet wird, wurden alle damit im Zusammenhang stehenden langfristigen Vermögens- und Schuldpositionen in den jeweiligen kurzfristigen Bilanzpositionen ausgewiesen. Die Optionen werden seit dem ersten Quartal 2011 unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen. Die Deutsche Bank AG hat auf den Kaufpreis für die verbliebenen 12,1 % der Postbank-Aktien eine Sicherheit in Höhe von rund 1,2 MRD € geleistet, die neben den Zinsen in den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen wird. Im Geschäftsjahr 2011 wurden Ende Februar die verbliebenen 39,5 % an der Deutsche Postbank AG, die bis dahin als At-Equity-Beteiligung unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen worden war, in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert, Textziffer 36. Die Effekte aus dem beabsichtigten Postbank-Verkauf stellen sich für das Jahr 2011 wie folgt dar: scroll
Zur weiteren Entwicklung des Postbank-Verkaufs, siehe Textziffer 57. 4 Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung nach IFRS Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen sind verpflichtend am bzw. nach dem 1. Januar 2011 anzuwenden: scroll
Mit den Änderungen des IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ bezüglich der Klassifizierung von Bezugsrechten sind Bezugsrechte, Optionen und Optionsscheine auf eine feste Anzahl eigener Anteile gegen einen festen Betrag in einer beliebigen Währung als Eigenkapitalinstrumente auszuweisen, solange diese anteilig allen bestehenden Anteilseignern derselben Klasse gewährt werden. Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der IASB hat am 6. Mai 2010 den jährlich erscheinenden Sammelstandard zur Vornahme kleinerer Änderungen an den IFRS, die sogenannten „Improvements to IFRS“, veröffentlicht. Soweit im Einzelfall nicht anders geregelt, sind die Änderungen erstmals rückwirkend für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Die Änderungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss. IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“ verdeutlicht, wie Eigenkapitalinstrumente zu bilanzieren sind, wenn ein Unternehmen die Konditionen einer finanziellen Verbindlichkeit neu aushandelt und zu deren vollständiger oder teilweiser Tilgung Eigenkapitalinstrumente ausgibt. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss waren unwesentlich. Die Änderungen des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ beinhalten im Wesentlichen Definitionsanpassungen, die Einführung einer Erleichterungsvorschrift bezüglich der Angabepflichten für Unternehmen, die unter der Beherrschung, der gemeinschaftlichen Führung oder dem maßgeblichen Einfluss der öffentlichen Hand stehen, sowie die Klarstellung, dass auch schwebende Geschäfte unter die berichtspflichtigen Geschäftsvorfälle fallen. Deutsche Post DHL wendet die Erleichterungsvorschrift seit dem 31. Dezember 2010 an. Die Änderungen führten zu erweiterten Angabepflichten. Die Änderungen des IFRIC 14 „Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen“ sind von Relevanz, wenn ein Versorgungsplan eine Mindestdotierungsverpflichtung vorsieht und das Unternehmen Beitragsvorauszahlungen auf diese leistet. Im Vergleich zu den bestehenden Vorschriften wird der wirtschaftliche Nutzen aus Beitragsvorauszahlungen des Unternehmens, die künftige Beitragszahlungen aufgrund der Mindestdotierungsverpflichtung vermindern, als Vermögenswert aktiviert. Die Anwendung der Interpretationsänderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss. Neue Rechnungslegungsvorschriften, die durch die EU anerkannt wurden, deren verpflichtende Anwendung in der Zukunft liegt Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen sind bereits durch die Europäische Union anerkannt worden. Eine verpflichtende Anwendung ist jedoch erst für die Zukunft vorgesehen. scroll
Die Änderungen an IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ betreffen erweiterte Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Sie sollen den Bilanzadressaten ein besseres Verständnis der Auswirkungen der beim Unternehmen verbleibenden Risiken ermöglichen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Die Auswirkungen auf den Konzern sind nicht wesentlich. Neue Rechnungslegungsvorschriften, bei denen die Anerkennung durch die EU noch aussteht ( Endorsement -Verfahren) Der IASB und das IFRIC haben im Geschäftsjahr 2011 sowie in den Vorjahren weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2011 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die Anwendung dieser IFRS setzt voraus, dass die noch ausstehende Anerkennung durch die EU erfolgt. scroll
Der IASB hat am 12. November 2009 IFRS 9 „Finanzinstrumente“ zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten herausgegeben. Mit IFRS 9 werden neue Vorschriften für die Klassifizierung und Bewertung vorerst für finanzielle Vermögenswerte eingeführt. Die Ansatz-, Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für die Verbindlichkeiten wurden am 28. Oktober 2010 durch den IASB ergänzt. Diskutiert werden derzeitig die Exposure-Drafts zu „Fortgeführte Anschaffungskosten und Impairment“ vom 5. November 2009 und zum „Hedge Accounting“ vom 9. Dezember 2010. Ziel ist es, beide Entwürfe nach abschließender Diskussion in den IFRS 9 zu übernehmen und damit IAS 39 abzulösen. Die Vorschriften sind erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, retrospektiv anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Entscheidung über eine Anerkennung des Standards durch die EU ist bis auf weiteres verschoben worden. Die entsprechenden Auswirkungen auf den Konzern für die bereits verabschiedeten Teile des IFRS 9 werden geprüft. Mit der Änderung des IAS 12 „Ertragsteuern: Latente Steuern – Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte“ wird eine verpflichtende Ausnahmevorschrift bezüglich der Behandlung temporärer steuerlicher Differenzen bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Zusammenhang mit der Anwendung des Zeitwertmodells nach IAS 40 eingeführt. Die Neuregelung ist für Länder, in denen Nutzung und Veräußerung derartiger Vermögenswerte unterschiedlich besteuert werden, bedeutsam. Im Rahmen dieser Änderung wurde SIC-21 „Ertragsteuern – Realisierung von neu bewerteten, nicht planmäßig abzuschreibenden Vermögenswerten“ in IAS 12 integriert. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden geprüft. IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ führt eine einheitliche Definition für den Beherrschungsbegriff für sämtliche Unternehmen ein, die in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Zur Bestimmung eines Beherrschungsverhältnisses enthält der Standard ebenfalls umfassende Vorgaben. IFRS 10 ersetzt IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“ sowie SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“. Zweckgesellschaften, die bisher auf Grundlage des SIC-12 konsolidiert wurden, unterliegen nun IFRS 10. Die Auswirkungen auf den Konzern werden zurzeit geprüft. Mit IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“ wird IAS 31 „Anteile an Gemeinschaftsunternehmen“ ersetzt. Das bisherige Wahlrecht der Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen wird damit abgeschafft. Zu berücksichtigen sind jedoch Änderungen in der Terminologie des neuen Standards und der Klassifizierung von Unternehmen als Gemeinschaftsunternehmen, so dass nicht zwingend alle gegenwärtig nach der Quotenkonsolidierung einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen künftig nach der Equity-Methode zu bilanzieren sein werden. IFRS 11 definiert einheitlich den Begriff „gemeinschaftliche Vereinbarungen“ und differenziert diesen nach gemeinschaftlichen Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Der Anteil an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit wird auf der Grundlage der direkten Rechte und Pflichten erfasst, während der Anteil am Ergebnis eines Gemeinschaftsunternehmens nach der Equity-Methode zu bilanzieren ist. Die zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des überarbeiteten IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“. Die Auswirkungen auf den Konzern werden zurzeit geprüft. IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie nicht konsolidierten Zweckgesellschaften in einem Standard zusammen. Mit IFRS 12 müssen Unternehmen quantitative und qualitative Angaben zu der Art der Risiken und finanziellen Auswirkungen machen, die mit dem Engagement des Unternehmens bei seinen Beteiligungsunternehmen verbunden sind. Mit IFRS 12 kommt es zu einer Ausweitung der Anhangangaben. Einhergehend mit den neuen Standards IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 wurden die bisherigen Standards IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“ und IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen“ überarbeitet. Der überarbeitete IAS 27 „Einzelabschlüsse (revised 2011)“ enthält nur noch die Vorschriften, die auf separate Einzelabschlüsse anzuwenden sind. IAS 28 wurde in „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (revised 2011)“ umbenannt und der Anwendungsbereich auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode ausgedehnt. In IAS 28 wurden die Regelungen des SIC-13 „Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen“ integriert. Am 12. Mai 2011 wurde IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ veröffentlicht. Hier werden standardübergreifende einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) vorgegeben. Darüber hinaus fordert IFRS 13 eine konkrete Darstellung der Verfahren, die für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts angewandt werden. Die Anwendung des neuen Standards wird zu weiteren Anhangangaben führen. Mit der Änderung des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses: Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses“ müssen Unternehmen die im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Posten künftig gesondert nach Posten unterteilen, die in Folgeperioden in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (sogenanntes Recycling) und solche, die nicht „recycled“ werden. Die Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss. Am 16. Juni 2011 hat der IASB eine überarbeitete Fassung des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ veröffentlicht. Aus den darin enthaltenen Regelungen resultieren wesentliche Auswirkungen auf die Erfassung und Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne (Defined Benefit Plans) und von Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses (Termination Benefits). Darüber hinaus ergeben sich entsprechende Auswirkungen auf die Bilanz und weitere Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer. Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen sind insbesondere die zukünftige sofortige Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste (Umbewertungen) im sonstigen Ergebnis sowie die zukünftige einheitliche Verzinsung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bzw. des Pensionsvermögens mit dem Abzinsungssatz von Bedeutung. Die Auswirkungen der detaillierteren Vorschriften zur Erfassung der Verwaltungskosten werden noch geprüft. Dies gilt auch für die Änderungen im Zusammenhang mit der Einordnung von Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses. Mit der Ergänzung des IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ erfolgt eine Klarstellung der Voraussetzungen für die Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten in der Bilanz. Demnach muss ein Saldierungsanspruch für alle beteiligten Vertragsparteien sowohl im gewöhnlichen Geschäftsverlauf als auch bei Insolvenz rechtlich durchsetzbar sein und am Abschlussstichtag bereits bestehen. Des Weiteren wird festgelegt, welche Systeme mit Bruttoausgleich als Nettoausgleich im Sinne des Standards angesehen werden können. Die in diesem Zusammenhang stehenden Ergänzungen des IFRS 7 machen umfangreiche Anhangangaben bezüglich der Aufrechnungsansprüche erforderlich, vor allem auch jener, die nach IFRS nicht zu einer Saldierung führen. 5 Anpassung von Vorjahreszahlen scroll
Bis zum dritten Quartal 2011 wurde ein Teil der Erlösschmälerungen aus Rabattgewährung an Kunden anstatt in den Umsatzerlösen unter dem Materialaufwand ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Auf eine Veröffentlichung der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2010 wird verzichtet, da sie von der Anpassung nicht betroffen ist. 6 Währungsumrechnung Die in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währungen in Euro umgerechnet. Die funktionale Währung ausländischer Gesellschaften wird durch das primäre Wirtschaftsumfeld bestimmt, in dem sie hauptsächlich Zahlungsmittel erwirtschaften und verwenden. Innerhalb des Konzerns entspricht die funktionale Währung im Wesentlichen der lokalen Währung. Entsprechend werden im Konzernabschluss die Vermögenswerte und Schulden mit den Stichtagskursen, die periodischen Aufwendungen und Erträge grundsätzlich mit den monatlichen Stichtagskursen umgerechnet. Die hieraus entstehenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 wurden 165 MIO € (Vorjahr: 533 MIO €) im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital ausgewiesen. Siehe hierzu die Gesamtergebnis- und Eigenkapitalveränderungsrechnung. Durch Unternehmenszusammenschlüsse nach dem 1. Januar 2005 entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte des erworbenen Unternehmens behandelt und entsprechend in der funktionalen Währung des erworbenen Unternehmens geführt. Die Kurse der für den Konzern wesentlichen Währungen stellen sich wie folgt dar: scroll
Bei konsolidierten Unternehmen, die ihre Geschäfte in hochinflationären Volkswirtschaften betreiben, werden die bilanziellen Wertansätze der nicht monetären Vermögenswerte grundsätzlich gemäß IAS 29 indexiert und spiegeln damit die aktuelle Kaufkraft am Bilanzstichtag wider. In den in lokaler Währung aufgestellten Abschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß IAS 21 zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen erfasst. Im Geschäftsjahr 2011 ergaben sich in Höhe von 185 MIO € Erträge (Vorjahr: 197 MIO €) und 189 MIO € Aufwendungen (Vorjahr: 195 MIO €) aus Währungsumrechnungsdifferenzen. Abweichend davon werden Währungsumrechnungsdifferenzen, die auf Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb beruhen, im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst. 7 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt nach dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme bestimmter Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert auszuweisen sind. Ertrags- und Aufwandsrealisierung Die gewöhnliche Geschäftstätigkeit von Deutsche Post DHL liegt in der Erbringung von logistischen Dienstleistungen. Alle Erträge, die im Zusammenhang mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stehen, werden als Umsatzerlöse in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung dargestellt. Alle anderen Erträge werden als sonstige betriebliche Erträge gezeigt. Der Ansatz von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht, die Höhe der Erträge zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern wahrscheinlich zufließen wird. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unter den immateriellen Vermögenswerten werden originäre und erworbene immaterielle Vermögenswerte und erworbene Firmenwerte ausgewiesen. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn durch die Herstellung der Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist und Kosten zuverlässig ermittelt werden können. Im Konzern betrifft dies selbst entwickelte Software. Sind die Aktivierungskriterien nicht erfüllt, werden die Aufwendungen im Jahr der Entstehung sofort ergebniswirksam erfasst. Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Fertigungsgemeinkosten. Gegebenenfalls anfallende Fremdkapitalkosten sind bei qualifizierten Vermögenswerten Bestandteil der Herstellungskosten. Die im Zusammenhang mit der Anschaffung oder Herstellung von immateriellen Vermögenswerten anfallenden Umsatzsteuern gehen insoweit in die Anschaffungs- und Herstellungskosten ein, wie sie nicht als Vorsteuer in Abzug gebracht werden können. Aktivierte Software wird entsprechend ihrer Nutzungsdauer linear über zwei bis fünf Jahre abgeschrieben. Die immateriellen Vermögenswerte werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben. Lizenzen werden entsprechend ihrer Vertragslaufzeit abgeschrieben. Bilanzierte Kundenbeziehungen werden linear über einen Zeitraum von fünf bis 20 Jahren abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen/Wertminderungen folgen den unter dem Punkt „Wertminderungen“ beschriebenen Grundsätzen. Immaterielle Vermögenswerte für die keine rechtlichen, wirtschaftlichen, vertraglichen oder sonstigen Faktoren vorliegen, die eine Nutzungsdauer beschränken könnten, haben eine unbestimmte Nutzungsdauer. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf Wertminderungsbedarf geprüft. Hierunter fallen z. B. grundsätzlich Markennamen aus Unternehmenszusammenschlüssen. Der Werthaltigkeitstest unterliegt den Grundsätzen, die unter dem Punkt „Wertminderungen“ beschrieben werden. Sachanlagen Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die kumulierten Abschreibungen und Wertberichtigungen. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Fertigungsgemeinkosten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung zugeordnet werden können, werden aktiviert. Die im Zusammenhang mit der Anschaffung oder Herstellung der Sachanlagegegenstände anfallenden Umsatzsteuern gehen insoweit in die Anschaffungs- und Herstellungskosten ein, wie sie nicht als Vorsteuer in Abzug gebracht werden können. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern im Konzern zugrunde gelegt. scroll
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, ist ein Werthaltigkeitstest durchzuführen, siehe Punkt „Wertminderungen“. Wertminderungen Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien daraufhin geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche Hinweise vor, ist ein Werthaltigkeitstest durchzuführen. Hierbei wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts ermittelt und dem entsprechenden Buchwert gegenübergestellt. Nach IAS 36 entspricht der erzielbare Betrag dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert. Maßgeblich ist der höhere Wert. Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der erwarteten Free Cashflows vor Steuern. Als Diskontierungszinssatz wird ein den Marktbedingungen entsprechender Zinssatz vor Steuern verwendet. Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag für die Cash Generating Unit (CGU) bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann und die unabhängige Cashflows generiert. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert, erfolgt eine sofortige ergebniswirksame Wertminderung des Vermögenswerts. Ergibt sich nach einer vorgenommenen Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag des Vermögenswerts oder der CGU, erfolgt eine Wertaufholung bis maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags. Die Wertaufholung ist begrenzt auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne die Wertminderung in der Vergangenheit ergeben hätte. Die vorzunehmende Zuschreibung erfolgt ergebniswirksam. Wertaufholungen von vorgenommenen Wertminderungen auf Firmenwerte sind nicht zulässig. Seit Januar 2005 werden Firmenwerte gemäß IFRS 3 nach dem sogenannten „Impairment-only Approach“ bilanziert. Dieser legt fest, dass ein Firmenwert im Rahmen der Folgebewertung grundsätzlich zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. kumulierter Korrekturen aus außerplanmäßigen Wertminderungen zu bewerten ist. Damit darf ein erworbener Firmenwert nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden, sondern muss, ebenso wie immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, unabhängig vom Vorliegen von Indikatoren für eine mögliche Wertminderung jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 unterzogen werden. Daneben bleibt die Verpflichtung zu einer Werthaltigkeitsprüfung bei Vorliegen von Anzeichen für eine Wertminderung bestehen. Aus Unternehmenserwerben resultierende Firmenwerte werden den CGU bzw. Gruppen von CGU zugeordnet, die aus den Synergien des Erwerbs Nutzen ziehen sollen. Solche Gruppen stellen die niedrigste Berichtsebene dar, auf der das Management den Firmenwert für interne Steuerungszwecke kontrolliert. Der Buchwert einer CGU, die einen Firmenwert enthält, wird jährlich auf Werthaltigkeit überprüft und zusätzlich, wenn zu anderen Zeitpunkten Hinweise für eine mögliche Wertminderung vorliegen. Im Falle von Wertberichtigungen im Zusammenhang mit CGU, die einen Firmenwert enthalten, werden zunächst bestehende Firmenwerte reduziert. Übersteigt der Wertminderungsbedarf den Buchwert des Firmenwerts, wird die Differenz auf die verbleibenden langfristigen Vermögenswerte der CGU verteilt. Finance Lease Ein Leasingverhältnis ist eine Vereinbarung, in der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht an der Nutzung eines Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum überträgt. Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen wird gemäß IAS 17 dann dem Leasingnehmer zugerechnet, wenn dieser die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand trägt. Sofern das wirtschaftliche Eigentum dem Konzern als Leasingnehmer zuzurechnen ist, erfolgt die Aktivierung zum Zeitpunkt des Nutzungsbeginns entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser den Zeitwert unterschreitet. In gleicher Höhe wird eine Leasingverbindlichkeit unter den langfristigen Verbindlichkeiten passiviert. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern entsprechen denen vergleichbarer erworbener Vermögenswerte. Operating Lease Als Leasinggeber bei einem Operating Lease weist der Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus. Die in der Periode vereinnahmten Leasingraten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt. Als Leasingnehmer werden die geleisteten Leasingraten als Mietaufwendungen im Materialaufwand ausgewiesen. Die Erfassung der Mietaufwendungen und Mieterträge erfolgt auf linearer Basis. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß IAS 28 (Investments in Associates) nach der Equity-Methode bewertet. Ausgehend von den Anschaffungskosten zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile wird der jeweilige Beteiligungsbuchwert jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschüttete Dividenden und sonstige Veränderungen im Eigenkapital der assoziierten Gesellschaften erhöht bzw. vermindert, soweit diese auf die Anteile der Deutsche Post AG bzw. auf deren einbezogene Tochterunternehmen entfallen. Die Behandlung der in den Beteiligungsbuchwerten enthaltenen Firmenwerte erfolgt gemäß IFRS 3. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Finanzinstrumente Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Zu den finanziellen Vermögenswerten zählen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, ausgereichte Kredite und Forderungen und zu Handelszwecken gehaltene derivative finanzielle Vermögenswerte. Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen eine vertragliche Verpflichtung, Zahlungsmittel oder einen anderen finanziellen Vermögenswert an ein anderes Unternehmen abzugeben. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Anleihen und Finanzierungsleasing sowie derivative Finanzverbindlichkeiten. Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert Der Konzern hat die Fair Value Option erstmals für das Geschäftsjahr 2006 angewendet. Danach können finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wenn dies Inkongruenzen bei der Bewertung oder beim Ansatz (Accounting Mismatch) beseitigt oder erheblich verringert. Von dem Wahlrecht macht der Konzern zur Vermeidung von Accounting Mismatches Gebrauch. Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte werden nach den Regelungen des IAS 39 bilanziert, dabei werden vier Kategorien für Finanzinstrumente unterschieden. KATEGORIE „ZUR VERÄUSSERUNG VERFÜGBARE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE“ Diese Finanzinstrumente sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte und werden, soweit verlässlich bestimmbar, mit ihrem Zeitwert angesetzt. Ist ein Zeitwert nicht ermittelbar, erfolgt der Ansatz zu Anschaffungskosten. Wertschwankungen zwischen den Bilanzstichtagen werden grundsätzlich erfolgsneutral in das sonstige Ergebnis (Neubewertungsrücklage) eingestellt. Die Auflösung der Rücklage erfolgt entweder mit der Veräußerung oder bei nachhaltigem Absinken des Zeitwerts unter die Anschaffungskosten erfolgswirksam. Ergibt sich zu einem späteren Bilanzstichtag die Tatsache, dass der beizulegende Wert eines Schuldinstruments infolge von Ereignissen, die nach dem Zeitpunkt der Erfassung der Wertminderung eingetreten sind, objektiv gestiegen ist, sind die Wertminderungen in entsprechender Höhe zurückzunehmen. Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten dürfen nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht werden. Werden die Eigenkapitalinstrumente zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, darf eine Wertaufholung nur erfolgsneutral erfolgen. Für Eigenkapitalinstrumente, die zu Anschaffungskosten bilanziert sind, ist eine Wertaufholung ausgeschlossen. „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind den langfristigen Vermögenswerten zuzuordnen, sofern nicht die Absicht besteht, sie innerhalb von zwölf Monaten nach Bilanzstichtag zu veräußern. In dieser Kategorie werden insbesondere Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen, Wertpapiere und sonstige Beteiligungen ausgewiesen. KATEGORIE „BIS ZUR ENDFÄLLIGKEIT ZU HALTENDE VERMÖGENSWERTE“ Finanzinvestitionen sind dieser Kategorie zuzurechnen, wenn die Absicht besteht, das Instrument bis zur Endfälligkeit zu halten, und die wirtschaftlichen Voraussetzungen darauf schließen lassen. Diese Instrumente sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. KATEGORIE „AUSLEIHUNGEN UND FORDERUNGEN“ Es handelt sich um nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden, sofern sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden, am Bilanzstichtag zu Anschaffungskosten bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Buchwerte der Geldmarktforderungen entsprechen aufgrund ihrer kurzen Laufzeit annähernd den Zeitwerten. „Ausleihungen und Forderungen“ zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, ansonsten werden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Bestehen an der Einbringbarkeit von Forderungen Zweifel, werden diese zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich angemessener Einzelwertberichtigungen oder pauschalierter Einzelwertberichtigung angesetzt. Eine Wertminderung bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dann erfasst, wenn objektive Hinweise vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich sind. Die Wertminderung wird über ein Wertberichtigungskonto und erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. KATEGORIE „ERFOLGSWIRKSAM ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT BEWERTETE VERMÖGENSWERTE“ Alle zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente sowie Derivate, die nicht im Hedge Accounting stehen, sind dieser Kategorie zuzuordnen. Sie werden grundsätzlich zum Marktwert (Fair Value) bewertet. Sämtliche Marktwertänderungen werden ergebniswirksam erfasst. Die Bilanzierung aller Finanzinstrumente dieser Kategorie erfolgt zum Handelstag. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden. Um Ergebnisschwankungen aus Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten zu vermeiden, wird – soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll – Hedge Accounting angewandt. Gewinne und Verluste aus Grundgeschäft und Derivat werden zeitgleich im Ergebnis erfasst. Nach Art des Grundgeschäfts und des zu sichernden Risikos werden im Konzern Fair Value und Cashflow Hedges designiert. Zu jedem Abschlussstichtag sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung werden die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Wert zu bewerten sind, auf ihre Werthaltigkeit untersucht. Ein Wertminderungsaufwand ergibt sich im Vergleich zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert. Liegt ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vor, ist ein Wertminderungsaufwand erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. im Finanzergebnis zu erfassen. Wertminderungen sind zurückzunehmen, soweit sich nach dem Bilanzstichtag objektive Sachverhalte ergeben, die für eine Wertaufholung sprechen. Die Zuschreibung kann nur bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten, die sich ergeben hätten, wenn die Wertminderung nicht erfasst worden wäre, vorgenommen werden. Im Konzern werden Wertminderungen vorgenommen, wenn der Schuldner erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, gegen ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, wenn sich das technologische, ökonomische, rechtliche Umfeld sowie das Marktumfeld des Emittenten wesentlich verändert oder der Fair Value eines Finanzinstruments andauernd unter die fortgeführten Anschaffungskosten sinkt. Ein Fair Value Hedge sichert den beizulegenden Zeitwert von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden. Die Änderung des Zeitwerts der Derivate sowie die Marktwertänderung des Grundgeschäfts, die auf dem abgesicherten Risiko basiert, werden zeitgleich ergebniswirksam erfasst. Ein Cashflow Hedge sichert die Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten und Schulden (im Fall von Zinsrisiken), geplante und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende künftige Transaktionen und festkontrahierte, bilanzunwirksame Verpflichtungen, aus denen ein Währungsrisiko resultiert. Der effektive Teil eines Cashflow Hedge ist in der Hedge-Rücklage im Eigenkapital zu erfassen. Ineffektivitäten aus der Wertänderung des Sicherungsinstruments sind erfolgswirksam zu buchen. Die mit den Sicherungsmaßnahmen verbundenen Gewinne und Verluste bleiben zunächst im Eigenkapital stehen und sind später in der Periode erfolgswirksam zu erfassen, in der der finanzielle Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Resultiert eine Absicherung einer festkontrahierten Transaktion später im Ansatz eines nicht finanziellen Vermögenswerts, sind die im Eigenkapital erfassten Gewinne und Verluste dem Vermögenswert bei Zugang zuzurechnen (Basis-Adjustment). Absicherungen von Nettoinvestitionen (Net Investment Hedges) in ausländische Gesellschaften werden wie Cashflow Hedges behandelt. Der Gewinn oder Verlust aus dem effektiven Teil des Sicherungsgeschäftes wird im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst; der Gewinn oder Verlust des ineffektiven Teils ist unmittelbar in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu erfassen. Die erfolgsneutral erfassten Gewinne oder Verluste verbleiben bis zum Abgang oder Teilabgang der Nettoinvestition im Eigenkapital. Ausführliche Angaben zu den Sicherungsgeschäften finden sich unter Textziffer 48.2. Die Erfassung von finanziellen Vermögenswerten im Rahmen von marktüblichen Käufen und Verkäufen erfolgt zum Erfüllungstag, ausgenommen hiervon sind Held-for-Trading-Instrumente, insbesondere Derivate. Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die Rechte auf den Erhalt der Cashflows aus dem Vermögenswert ausgelaufen sind. Bei Übertragung eines finanziellen Vermögenswerts wird nach den Abgangsregelungen nach IAS 39 überprüft, ob eine Ausbuchung erfolgt. Mit dem Abgang entsteht ein Veräußerungsgewinn/-verlust. Die in den Vorperioden erfolgsneutral erfassten Wertänderungen sind zum Veräußerungszeitpunkt zwingend aufzulösen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die Zahlungsverpflichtungen daraus ausgelaufen sind. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Properties) sind gemäß IAS 40 solche Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zur Wertsteigerung gehalten werden und nicht zur Erbringung von Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke bzw. zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Unternehmens genutzt werden. Die Bewertung erfolgt nach dem Anschaffungskostenprinzip. Die abnutzbaren Investment Properties werden über eine Laufzeit von fünf bis 50 Jahren linear abgeschrieben. Der beizulegende Zeitwert wird anhand von Gutachten ermittelt. Die Wertminderungen folgen den unter dem Punkt „Wertminderungen“ beschriebenen Grundsätzen. Vorräte Vorräte sind diejenigen Vermögenswerte, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden, die sich in der Herstellung befinden oder die im Zuge der Herstellung von Produkten bzw. der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden. Sie sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Wertberichtigungen werden für veraltete Vorräte sowie Bestände mit geringer Umschlagshäufigkeit vorgenommen. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 zu ihrem beizulegenden Zeitwert nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, anfallen. Erfolgen die Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten, werden die Zuwendungen passivisch abgegrenzt und über die Nutzungsdauer der Vermögenswerte als Ertrag erfasst. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten handelt es sich um Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Die Veräußerung muss erwartungsgemäß innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung als abgeschlossener Verkauf in Betracht kommen. Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um Gruppen von Vermögenswerten (Veräußerungsgruppen) oder um Unternehmensbestandteile (aufgegebene Geschäftsbereiche) handeln. Verbindlichkeiten, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgegeben werden sollen, sind Bestandteil einer Veräußerungsgruppe oder eines aufgegebenen Geschäftsbereiches und werden als „Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ ebenfalls gesondert ausgewiesen. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert. Ergebnisse aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung stehender Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus der Bewertung von zur Veräußerung bestimmten Geschäftsbereichen mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten werden als Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Dies gilt auch für Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit bzw. aus der Veräußerung dieser Unternehmensbereiche. Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige liquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten und sind zum Nennwert angesetzt. Ausgenutzte Kontokorrentkredite werden in der Bilanz als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gezeigt. Aktienbasierte Vergütung In die Bewertung des aktienorientierten Vergütungssystems für Führungskräfte (Share Matching Scheme, SMS), das gemäß IFRS 2 grundsätzlich als aktienbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren ist, fließen Annahmen zur Aktienkursentwicklung der Aktie der Deutsche Post AG sowie Annahmen zur Mitarbeiterfluktuation ein. Zudem werden Annahmen bezüglich des Verhaltens der Führungskräfte zur weiteren Wandlung von Anteilen ihres Bonusanspruchs getroffen. Da es sich um ein jährlich aufgelegtes Programm zur aktienorientierten Vergütung handelt, ist der jeweilige Gewährungstag jeder Jahrestranche der 1. Januar des jeweiligen Jahres. Alle Annahmen werden quartalsweise überprüft. Der resultierende Personalaufwand wird entsprechend der im Erdienungszeitraum (Sperrfrist) erbrachten Gegenleistung zeitratierlich erfolgswirksam erfasst. Verpflichtungen, die ohne Wahlrecht der Führungskraft zukünftig in Aktien der Deutsche Post AG beglichen werden, werden gemäß IFRS 2 im Eigenkapital erfasst. Die Bewertung der ausgegebenen Stock Appreciation Rights (SAR) für Vorstand und Führungskräfte erfolgt gemäß IFRS 2 auf Basis eines finanzmathematischen Optionspreismodells. Die SAR werden zu jedem Berichtsstichtag und am Erfüllungstag bewertet. Der ermittelte Wert der voraussichtlich ausübbar werdenden SAR wird als Personalaufwand entsprechend der im Erdienungszeitraum (Sperrfrist) erbrachten Gegenleistung zeitratierlich erfolgswirksam erfasst. In gleichem Umfang werden Rückstellungen gebildet. Pensionsverpflichtungen In vielen Ländern unterhält der Konzern leistungsorientierte Altersversorgungssysteme (Defined Benefit Pension Plans) auf der Grundlage der ruhegehaltsfähigen Vergütung der Mitarbeiter und ihrer Dienstzeiten. Diese Versorgungssysteme werden über externe Planvermögen sowie Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen finanziert. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt nach der in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne. Hierbei sind bestimmte versicherungsmathematische Annahmen zu treffen. Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste werden gemäß IAS 19.92 nur insoweit erfasst, wie sie 10 % des Maximums aus Verpflichtungsumfang und Planvermögen übersteigen (10-%-Korridor). Der übersteigende Betrag wird über die erwartete Restdienstzeit der Aktiven verteilt und ergebniswirksam erfasst. Die in den Pensionsaufwendungen enthaltenen Bestandteile Zinsaufwand und erwartete Erträge aus Planvermögen werden im Finanzergebnis gezeigt, die anderen Bestandteile im Personalaufwand. Der Konzern unterhält außerdem eine Reihe von beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (Defined Contribution Pension Plans). Die Beiträge zu diesen Pensionsplänen werden im Personalaufwand erfasst. ALTERSVERSORGUNGSSYSTEME FÜR BEAMTE IN DEUTSCHLAND Die Deutsche Post AG leistet für Beamte aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an beitragsorientierte Altersversorgungssysteme. Nach den Vorschriften des Gesetzes zum Personalrecht der Beschäftigten der früheren Deutschen Bundespost (PostPersRG), eingeführt als Art. 4 des Gesetzes zur Neuordnung des Postwesens und der Telekommunikation (PTNeuOG), erbringt die Deutsche Post AG über eine seit Anfang 2001 gemeinsame Postbeamtenversorgungskasse der Postnachfolgeunternehmen, den Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e.V. (BPS-PT), Versorgungs- und Beihilfeleistungen an im Ruhestand befindliche Mitarbeiter und deren Hinterbliebene, denen aus einem Beamtenverhältnis Versorgungsleistungen zustehen. Die Höhe der Zahlungsverpflichtungen der Deutsche Post AG ist in § 16 PostPersRG geregelt. Die Deutsche Post AG ist danach verpflichtet, seit dem Jahr 2000 einen jährlichen Beitrag in Höhe von 33 % der Bruttobezüge ihrer aktiven Beamten und der fiktiven Bruttobezüge der ruhegehaltfähig beurlaubten Beamten an die Postbeamtenversorgungskasse zu zahlen. Im Berichtsjahr ergaben sich für die Deutsche Post AG durch die Beiträge an den BPS-PT Aufwendungen in Höhe von 531 MIO € (Vorjahr: 541 MIO €). Nach § 16 PostPersRG gleicht der Bund Unterschiedsbeträge zwischen laufenden Zahlungsverpflichtungen der Postbeamtenversorgungskasse einerseits und laufenden Zuwendungen der Trägerunternehmen oder anderweitigen Vermögenserträgen andererseits auf geeignete Weise aus und gewährleistet, dass die Postbeamtenversorgungskasse jederzeit in der Lage ist, die gegenüber ihren Trägerunternehmen übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Soweit der Bund danach Zahlungen an die Postbeamtenversorgungskasse erbringt, kann er von der Deutsche Post AG keine Erstattung verlangen. ALTERSVERSORGUNGSSYSTEME FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Altersversorgungssystemen für Arbeiter und Angestellte des Konzerns entfallen überwiegend auf Rentenverpflichtungen in Deutschland sowie signifikante kapitalgedeckte Verpflichtungen in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA. Es bestehen verschiedene Zusagen für einzelne Mitarbeitergruppen. Die Zusagen sind in der Regel abhängig von der Dienstzeit sowie endgehaltsabhängig (z.B. Großbritannien), beitragsorientiert (z.B. Schweiz) oder in Form eines Festbetragssystems (z.B. Deutschland). Die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme sind teilweise geschlossen für Neueintritte (z.B. in Großbritannien) oder zusätzlich für weitere Leistungszuwächse der aktiven Begünstigten (z.B. in den USA), und es wurde entsprechend auf beitragsorientierte Altersversorgungssysteme umgestellt. Im Rahmen der beitragsorientierten Altersversorgungssysteme für Arbeiter und Angestellte des Konzerns wurden im Jahr 2011 Arbeitgeberbeiträge in Höhe von insgesamt 198 MIO € (Vorjahr: 237 MIO €) entrichtet. Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen werden für sämtliche am Bilanzstichtag gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar, die mit dem nach bestmöglicher Schätzung (Best Estimate) ermittelten Betrag angesetzt werden. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko, der Region und dem Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst. Die Zinssätze lagen im Geschäftsjahr zwischen 0,5 % und 10,75 % (Vorjahr: 0,5 % bis 11,5 %). Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden unter Berücksichtigung der oben genannten allgemeinen Ansatzkriterien gebildet, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt worden ist. Die versicherungstechnischen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für bekannte Schäden sowie Spätschadenrückstellungen. Bei den Rückstellungen für bekannte Schäden handelt es sich um geschätzte Beträge für künftige Verpflichtungen aus bekannten Schadensfällen bzw. bekannten Vorfällen, die voraussichtlich zu Schadensfällen werden. Diese bekannten oder voraussichtlichen Schadensfälle sind dem Unternehmen mitgeteilt, jedoch noch nicht vollständig abgewickelt und zur Zahlung vorgelegt worden. Die Rückstellungen für bekannte Schäden basieren auf individuellen Bewertungen von Schadensfällen, die vom Unternehmen oder von dessen Erstversicherern durchgeführt werden. Die Spätschadenrückstellungen basieren auf geschätzten Beträgen für künftige Verpflichtungen aus Vorfällen, die am oder vor dem Bilanzstichtag eintreten, dem Unternehmen bisher nicht mitgeteilt wurden, jedoch zu Schadensfällen führen werden. Diese Rückstellungen beinhalten auch Rückstellungen für mögliche Fehler bei der Erfüllung von Verpflichtungen aus bekannten Schäden. Das Unternehmen führt die Beurteilung künftig zahlbarer Verluste anhand versicherungsmathematischer Methoden selbst durch und gibt darüber hinaus jedes Jahr eine unabhängige versicherungsmathematische Prüfung dieser Beurteilung in Auftrag, um die Angemessenheit seiner Schätzungen zu verifizieren. Finanzschulden Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, angesetzt. Als Zeitwert wird der auf einem preiseffizienten und liquiden Markt festgestellte Preis oder ein mittels des im Konzern eingesetzten Treasury-Risk-Management-Systems ermittelter Zeitwert eingesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Jede Differenz zwischen Auszahlungsbetrag und Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Der beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten entspricht näherungsweise dem Buchwert. Latente Steuern Die latenten Steuern werden gemäß IAS 12 für temporäre Bewertungsunterschiede zwischen der IFRS-Bilanz und den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung bestehender steuerlicher Verlustvorträge ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Auf die temporären Differenzen zwischen Wertansätzen in der IFRS- und der Steuerbilanz der Deutsche Post AG wurden unter Beachtung des IAS 12.24 (b) bzw. IAS 12.15 (b) nur insoweit aktive bzw. passive latente Steuern gebildet, wie die Differenzen nach dem 1. Januar 1995 entstanden sind. Auf Wertdifferenzen, die aus der Erstverbuchung in der steuerlichen Eröffnungsbilanz der Deutsche Post AG zum 1. Januar 1995 resultieren, werden keine latenten Steuern gebildet. Weitere Angaben zu den latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge finden sich unter Textziffer 30. Die latenten Steuern werden gemäß IAS 12 auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Bilanzstichtag gelten oder für den Zeitpunkt angekündigt sind, in dem die latenten Steueransprüche und -schulden realisiert werden. Der für deutsche Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 29,8 % setzt sich aus dem Körperschaftsteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlags sowie einem Gewerbesteuersatz, der als Durchschnitt aus den unterschiedlichen Gewerbesteuersätzen ermittelt wurde, zusammen. Die ausländischen Konzerngesellschaften verwenden bei der Berechnung der latenten Steuerposten ihren individuellen Ertragsteuersatz. Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften betragen bis zu 41 %. Ertragsteuern Die Bewertung der Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen erfolgt mit dem Betrag, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Eventualverbindlichkeiten Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, siehe Textziffer 49. 8 Ermessensentsc heidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Aufstellung eines im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlusses erfordert Ermessensentscheidungen. Sämtliche Ermessensentscheidungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Dies gilt zum Beispiel für Vermögenswerte, die veräußert werden sollen. Hier ist zu bestimmen, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und ihre Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Ist das der Fall, sind die Vermögenswerte und die zugehörigen Schulden als „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ bzw. „Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ auszuweisen und zu bewerten. Schätzungen und Beurteilungen des Managements Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert vom Management in einem bestimmten Umfang Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angaben der Eventualverbindlichkeiten auswirken können. Hauptanwendungsbereiche für Annahmen, Schätzungen und Ausübungen von Ermessensspielräumen finden sich z.B. bei der Bildung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, bei der Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen, Steuern und Rechtsverfahren. Bei der Ermittlung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist der Abzinsungssatz eine wichtige Schätzgröße. Eine Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt würde den Barwert der Gesamtverpflichtung der Pläne im Inland um rund 930 MIO € reduzieren bzw. erhöhen. Bei den Konzerngesellschaften in Großbritannien hätte eine solche Veränderung des Abzinsungssatzes eine Verminderung bzw. Erhöhung des Barwerts der Gesamtverpflichtung um rund 600 MIO € zur Folge. Da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste über mehrere Jahre verteilt werden, wenn sie 10 % des höheren Betrags aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, haben Änderungen des Abzinsungssatzes bei den im Konzern vorhandenen Versorgungssystemen nur teilweise oder keine Auswirkungen auf den Aufwand bzw. den Buchwert der Rückstellungen im nächsten Geschäftsjahr. Der Konzern ist weltweit tätig und unterliegt den örtlichen Steuergesetzen. Das Management hat zur Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern in den jeweiligen Ländern einen Beurteilungsspielraum. Obwohl das Management davon ausgeht, eine vernünftige Einschätzung steuerlicher Unwägbarkeiten getroffen zu haben, kann nicht zugesichert werden, dass sich der tatsächliche Ausgang solcher steuerlicher Unwägbarkeiten mit der ursprünglichen Einschätzung deckt. Eine Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von dieser Einschätzung könnte in der jeweiligen Periode, in der die Angelegenheit endgültig entschieden wird, Auswirkungen auf die Steuerverbindlichkeiten und die latenten Steuern haben. Die angesetzten aktiven latenten Steuern könnten sich verringern, falls die Einschätzungen der geplanten steuerlichen Einkommen oder der durch Steuerstrategien zur Verfügung stehenden erzielbaren Steuervorteile gesenkt werden oder falls Änderungen der aktuellen Steuergesetzgebung den Umfang der Realisierbarkeit künftiger Steuervorteile beschränken. Als Folge von Unternehmenszusammenschlüssen entstehen regelmäßig Firmenwerte in der Bilanz des Konzerns. Bei der Erstkonsolidierung eines Erwerbs sind alle identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten zu beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbsstichtag anzusetzen. Eine der wesentlichsten Schätzungen bezieht sich dabei auf die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Grundstücke, Gebäude und Geschäftsausstattung werden in der Regel durch unabhängige Gutachter bewertet, während marktgängige Wertpapiere zum Börsenpreis angesetzt werden. Falls immaterielle Vermögenswerte identifiziert werden, kann in Abhängigkeit von der Art des immateriellen Vermögenswerts und der Komplexität der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts auf das Gutachten eines unabhängigen externen Bewertungsgutachters zurückgegriffen werden, der den beizulegenden Zeitwert unter Verwendung einer angemessenen Bewertungsmethodik ermittelt, deren Basis üblicherweise die künftig erwarteten Cashflows sind. Diese Bewertungen sind neben den Annahmen über die Entwicklung künftiger Cashflows auch wesentlich beeinflusst von den verwendeten Diskontierungszinssätzen. Der Werthaltigkeitstest für Firmenwerte basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Der Konzern führt diese Tests jährlich durch und zusätzlich bei Anlässen, bei denen ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass eine Wertminderung der Firmenwerte eingetreten ist. Dann ist der erzielbare Betrag der CGU zu ermitteln. Dieser entspricht dem höheren Wert von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Die Bestimmung des Nutzungswerts beinhaltet die Vornahme von Anpassungen und Schätzungen bezüglich der Prognose und Diskontierung der künftigen Cashflows. Obwohl das Management davon ausgeht, dass die zur Berechnung des erzielbaren Betrags verwendeten Annahmen angemessen sind, könnten etwaige unvorhersehbare Veränderungen dieser Annahmen – z.B. Verringerung der EBIT-Marge, Anstieg der Kapitalkosten oder Rückgang der langfristigen Wachstumsrate – zu einem Wertminderungsaufwand führen, der die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nachteilig beeinflussen könnte. Unter Textziffer 51 werden die anhängigen Rechtsverfahren des Konzerns ausgewiesen. Der Ausgang dieser Fälle könnte einen wesentlichen Effekt auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Das Management analysiert regelmäßig die aktuellen Informationen zu diesen Fällen und bildet Rückstellungen für wahrscheinliche Verpflichtungen einschließlich der geschätzten Rechtskosten. Für die Beurteilung werden interne und externe Rechtsanwälte hinzugezogen. Im Rahmen der Entscheidung über die Notwendigkeit einer Rückstellung berücksichtigt das Management die Wahrscheinlichkeit eines ungünstigen Ausgangs und die Möglichkeit, die Höhe der Verpflichtung ausreichend verlässlich zu schätzen. Die Erhebung einer Klage oder die formale Geltendmachung eines Anspruchs gegen den Konzern oder die Angabe eines Rechtsstreits im Anhang bedeuten nicht automatisch, dass eine Rückstellung für das betreffende Risiko gebildet wurde. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte künftige wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regionen, in denen der Konzern tätig ist, berücksichtigt. Durch die Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen, die von den Annahmen abweichen, können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen, so dass aus gegenwärtiger Sicht keine wesentliche Anpassung der angesetzten Vermögenswerte und Schulden im Geschäftsjahr 2012 zu erwarten ist. 9 Konsolidierungsmethoden Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2011 erstellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften IFRS-Abschlüsse der Deutsche Post AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen. Für in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen wird die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Anschaffungsnebenkosten werden aufwandswirksam erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile („Contingent Considerations“) werden zum Erstkonsolidierungszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IAS 31 auf quotaler Basis einbezogen. Die Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen der gemeinschaftlich geführten Unternehmen gehen entsprechend der Anteilsquote an diesen Unternehmen in den Konzernabschluss ein. Die quotale Kapitalkonsolidierung und die Behandlung von Firmenwerten erfolgen analog der Vorgehensweise bei der Einbeziehung von Tochterunternehmen. Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann (assoziierte Unternehmen), werden nach der Equity-Methode in Form der Buchwertmethode bewertet. Vorhandene Firmenwerte werden unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. Die Umsätze, die sonstigen betrieblichen Erträge und die Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen, die nicht durch Veräußerung an Dritte realisiert sind, werden herausgerechnet. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG10 Segmentberichterstattung Segmente nach Unternehmensbereichen scroll
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Informationen über geografische Regionen scroll
1 Angepasste Vorjahreszahlen, siehe Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 2 Anpassung der Vorjahreszahl, siehe Textziffer 5 3 Inklusive unverzinslicher Rückstellungen 4 Im Durchschnitt (Teilzeitkräfte auf Vollzeitkräfte umgerechnet) scroll
1 Angepasste Vorjahreszahlen, siehe Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 2 Anpassung der Vorjahreszahl, siehe Textziffer 5 3 Inklusive unverzinslicher Rückstellungen 4 Im Durchschnitt (Teilzeitkräfte auf Vollzeitkräfte umgerechnet) 10.1 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Deutsche Post DHL berichtet über vier operative Segmente, die entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen, Marken, Vertriebswege und Kundenprofile eigenständig von segmentverantwortlichen Gremien geführt werden. Die Bestimmung von Unternehmensbestandteilen als Geschäftssegment basiert auf der Existenz von ergebnisverantwortlichen Segmentmanagern, die direkt an das oberste Führungsgremium von Deutsche Post DHL berichten. Der Außenumsatz repräsentiert den Umsatz der Unternehmensbereiche mit Konzernexternen. Der Innenumsatz zeigt die Umsätze mit anderen Unternehmensbereichen. Existieren für intern angebotene Dienstleistungen oder Produkte vergleichbare externe Marktpreise, werden diese Marktpreise oder marktorientierte Preise als interner Verrechnungspreis herangezogen (At-Arm’s-Length-Prinzip). Den Verrechnungspreisen für nicht marktfähige Leistungen liegen grundsätzlich inkrementelle Kosten zugrunde. Die Aufwendungen für die in den IT-Service-Centern erbrachten IT-Dienstleistungen werden verursachungsgemäß den Unternehmensbereichen belastet. Zusätzliche Aufwendungen, die aus der Universaldienstleistungsverpflichtung für Postdienstleistungen der Deutsche Post AG (flächendeckendes Filialnetz, werktägliche Zustellung) und der Übernahme der Vergütungsstruktur als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Bundespost resultieren, werden im Unternehmensbereich BRIEF berücksichtigt. In Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung wird die Capital Expenditure (Capex) ausgewiesen. Hierbei werden die Zugänge in immateriellen Vermögenswerten ohne Firmenwerte und Sachanlagen ausgewiesen. Die Abschreibungen betreffen das den einzelnen Unternehmensbereichen zugeordnete Segmentvermögen. Zu den sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen zählen im Wesentlichen die Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen. Der dominierenden Organisationsstruktur des Konzerns entsprechend, orientiert sich die primäre Berichterstattung an den Unternehmensbereichen. Folgende Unternehmensbereiche werden im Konzern unterschieden: 10.2 Segmente nach Unternehmensbereichen BRIEF Neben dem Transport und der Zustellung schriftlicher Kommunikation versteht sich der Unternehmensbereich BRIEF als umfassender Dienstleister für das Management schriftlicher Mitteilungen. Er ist in folgende Geschäftsfelder aufgeteilt: Brief Kommunikation, Dialog Marketing, Presse Services, Mehrwertleistungen, Paket Deutschland, Global Mail, Filialen und Renten-Service. Zum 1. Juli 2011 wurde das Home-Delivery-Geschäft in Deutschland aus dem Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN in den Unternehmensbereich BRIEF transferiert. Betroffen sind folgende Gesellschaften: DHL Home Delivery GmbH, DHL Solutions Großgut GmbH und IT4Logistics AG. Aufgrund der bestehenden Gemeinsamkeiten und Überschneidungen sollen eine gezielte Marktbearbeitung und neue Wachstumschancen ermöglicht werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. EXPRESS Der Unternehmensbereich EXPRESS bietet Geschäfts- und Privatkunden internationale und nationale Kurier- und Expressdienstleistungen an. Er ist in die Geschäftsfelder Express Europe, Express Americas, Express Asia Pacific und Express EEMEA eingeteilt. GLOBAL FORWARDING, FREIGHT Der Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT beinhaltet den Schienen-, Straßen-, Luft- und Seetransport von Gütern. Die Geschäftsfelder heißen Global Forwarding und Freight. SUPPLY CHAIN Der Unternehmensbereich ist spezialisiert auf Kontraktlogistik und bietet Lager- und Transportdienstleistungen sowie Mehrwertleistungen entlang der gesamten Lieferkette verschiedener Sektoren. Weiterhin werden Gesamtlösungen für das Informations- und Kommunikationsmanagement in Unternehmen angeboten. Die Geschäftsfelder umfassen Supply Chain sowie Williams Lea. Zum 1. Juli 2011 wurde das Home-Delivery-Geschäft in Deutschland aus dem Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN in den Unternehmensbereich BRIEF transferiert. Betroffen sind folgende Gesellschaften: DHL Home Delivery GmbH, DHL Solutions Großgut GmbH und IT4Logistics AG. Aufgrund der bestehenden Gemeinsamkeiten und Überschneidungen sollen eine gezielte Marktbearbeitung und neue Wachstumschancen ermöglicht werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Zusätzlich zu den oben genannten berichtspflichtigen Segmenten werden in der Segmentberichterstattung noch folgende Kategorien dargestellt: Corporate Center/Anderes Dieser Bereich umfasst die Global Business Services (GBS), das Corporate Center, Tätigkeiten aus dem nicht operativen Bereich sowie andere Geschäftstätigkeiten. Das Ergebnis von GBS wird auf die operativen Segmente verteilt, Vermögen und Verbindlichkeiten verbleiben bei GBS (asymmetrische Verteilung). Ein aus früheren konzerninternen Transaktionen entstandener Firmenwert in Höhe von –114 MIO € wurde von Corporate Center/Anderes in den Bereich Konsolidierung umgegliedert. Die Anpassung hatte keine Auswirkung auf die Geschäftssegmente. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Konsolidierung Die Daten zu den Unternehmensbereichen werden nach Konsolidierung der Beziehungen innerhalb der Unternehmensbereiche dargestellt. Die Beziehungen zwischen den Unternehmensbereichen werden in der Spalte Konsolidierung eliminiert. Ein aus früheren konzerninternen Transaktionen entstandener Firmenwert in Höhe von –114 MIO € wurde von Corporate Center/Anderes in den Bereich Konsolidierung umgegliedert. Die Anpassung hatte keine Auswirkung auf die Geschäftssegmente. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 10.3 Informationen über geografische Bereiche Die wesentlichen geografischen Regionen, in denen der Konzern tätig ist, sind Deutschland, Europa, Americas, Asien/Pazifik und übrige Regionen. Für diese Regionen werden Außenumsätze, langfristige Vermögenswerte sowie die Capex dargestellt. Die Zuordnung der Umsätze, der Vermögenswerte sowie der Capex zu den einzelnen Regionen erfolgt nach dem Sitz der berichtenden Gesellschaft. Die langfristigen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen die immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen sowie sonstige langfristige Vermögenswerte. 10.4 Überleitung der Segmentzahlen Überleitung der Segment- auf Konzernzahlen Überleitung scroll
1 Anpassung von Vorjahreszahlen ,siehe Textziffer 5 und Erläuterungen zur Segmentberichterstattung scroll
1 Anpassung von Vorjahreszahlen ,siehe Textziffer 5 und Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung des Gesamtvermögens von Deutsche Post DHL auf das Segmentvermögen. Dabei werden die finanziellen Vermögenswerte, die Ertragsteueransprüche, die latenten Steuern, die flüssigen Mittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie weitere verzinsliche Bestandteile der Vermögenswerte in Abzug gebracht. scroll
1 Anpassung von Vorjahreszahlen, siehe Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Gesamtverbindlichkeiten von Deutsche Post DHL auf die Segmentverbindlichkeiten. Dabei werden die verzinslichen Bestandteile der Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie die Ertragsteuerverpflichtungen und latenten Steuern in Abzug gebracht. scroll
1 Anpassung von Vorjahreszahlen, siehe Erläuterungen zur Segmentberichterstattung ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG11 Umsatzerlöse scroll
1 Angepasste Vorjahreszahl, siehe Textziffer 5 Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um 1.441 MIO € bzw. 2,8 % auf 52.829 MIO € gestiegen. Der Anstieg resultierte aus folgenden Faktoren: scroll
Im Geschäftsjahr 2011, wie auch im Vorjahr, entstanden keine Umsatzerlöse, denen ein Tauschgeschäft zugrunde lag. Die Umsatzerlöse lagen in fast allen Bereichen über dem Vorjahresniveau. Die weitere Aufteilung der Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen sowie die Zuordnung der Umsatzerlöse zu geografischen Regionen ist der Segmentberichterstattung zu entnehmen. 12 Sonstige betriebliche Erträge scroll
Die Verringerung der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus den im Vorjahr höheren Erträgen aus der Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen. In den Abgangserträgen aus dem Anlagevermögen sind unter anderem die Entkonsolidierungseffekte aus dem Verkauf der amerikanischen Exel-Transportation-Services-Gruppe in Höhe von 28 MIO € enthalten, Textziffer 2. Die Zuschüsse betreffen die Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten. Dabei werden die Zuwendungen passivisch abgegrenzt und über die Nutzungsdauer der Vermögenswerte als Ertrag erfasst. In den übrigen Erträgen ist eine Vielzahl von kleineren Einzelsachverhalten enthalten. 13 Materialaufwand scroll
1 Anpassung der Vorjahreszahl, siehe Textziffer 5 Die Erhöhung des Materialaufwands beruht zum einen auf den gestiegenen Flugzeugtreibstoffkosten, zum anderen auf gestiegenen Transportkosten infolge der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten. In den sonstigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten. 14 Personalaufwand/Mitarbeiter scroll
Von den Aufwendungen aus dem Share Matching Scheme entfallen 15 MIO € (Vorjahr: 17 MIO €) auf aktienbasierte Vergütung mit Barausgleich sowie 20 MIO € (Vorjahr: 16 MIO €) auf den Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Den überwiegenden Teil der Aufwendungen für Personal stellen die Entgelte dar, die die Löhne, Gehälter, Bezüge und alle sonstigen Vergütungen für im Geschäftsjahr geleistete Arbeiten der Mitarbeiter des Konzerns umfassen. Unter den sozialen Abgaben werden die vom Unternehmen zu tragenden gesetzlichen Pflichtabgaben, insbesondere die Beiträge zur Sozialversicherung, ausgewiesen. Die Aufwendungen für Altersversorgung umfassen Zuführungen zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit Ausnahme der im Finanzergebnis erfassten Aufzinsungen sowie Beiträge zu beitragsorientierten Altersversorgungssystemen. Nähere Angaben finden sich unter Textziffer 7, 18 und 42. Im Berichtsjahr waren im Konzern nach Personengruppen differenziert durchschnittlich beschäftigt: scroll
Für Gesellschaften, die während des Geschäftsjahres hinzugekommen oder abgegangen sind, wurde das Personal zeitanteilig einbezogen. Auf Vollzeitkräfte umgerechnet betrug die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2011 423.502 Personen (31. Dezember 2010: 418.946 Personen). Die Mitarbeiterzahl der einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen betrug quotiert 1.199 (Vorjahr: 1.622). 15 Abschreibungen scroll
Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr um 22 MIO € auf 1.274 MIO € gesunken. Darin enthalten sind 50 MIO € (Vorjahr: 58 MIO €) Wertminderungen. Auf Segmentebene stellen sie sich wie folgt dar: scroll
Die im Segment BRIEF enthaltenen Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Software, die nicht mehr genutzt wird. Die im Segment EXPRESS ausgewiesenen Wertminderungen auf Transporteinrichtungen resultieren aus der Umklassifizierung des australischen und chinesischen Inlandsexpressgeschäfts in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte gemäß IFRS 5, Textziffer 2 und 36. 16 Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll
Die Verringerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus den im Vorjahreszeitraum höheren Abgangsverlusten von Vermögenswerten. Sie betrafen die Entkonsolidierungsverluste der Geschäftsverkäufe in Großbritannien, Frankreich und Österreich, Textziffer 2. In den übrigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von kleineren Einzelsachverhalten enthalten. Andere Steuern als die von Einkommen und Ertrag werden entweder unter den zugehörigen Aufwandsposten oder, soweit eine individuelle Zuordnung nicht möglich ist, unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. 17 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen scroll
Aus den Beteiligungen an Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann und die nach der Equity-Methode zu konsolidieren sind, resultiert ein Beitrag zum Finanzergebnis in Höhe von 60 MIO € (Vorjahr: 56 MIO €). Davon entfallen 58 MIO € (Vorjahr: 52 MIO €) auf die Deutsche Postbank AG, die seit März 2009 als assoziiertes Unternehmen berücksichtigt und seit März 2011 gemäß den Vorschriften des IFRS 5 bewertet wird. 18 Sonstiges Finanzergebnis scroll
In den Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte sind 63 MIO € (Vorjahr: 52 MIO €) Wertminderungen im Bereich Corporate Center/Anderes auf den Beteiligungsansatz der Deutsche Postbank AG aufgrund des zum Umgliederungszeitpunkt gesunkenen Aktienkurses enthalten sowie weitere 9 MIO € (Vorjahr: 16 MIO €) Wertminderung im Segment BRIEF auf die at-Equity-bilanzierte Unipost Servicios Generales S.L., Spanien. Im Finanzergebnis sind Zinserträge in Höhe von 74 MIO € (Vorjahr: 52 MIO €) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von 660 MIO € (Vorjahr: 712 MIO €) enthalten. Sie resultieren aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Das sonstige Finanzergebnis in Höhe von –837 MIO € (Vorjahr: 933 MIO €) wird im Wesentlichen durch die Effekte des beabsichtigten Postbank-Verkaufs beeinflusst. Weiterhin werden hier auch die Wertänderungen, die sich aus der Bewertung der Deutsche-Postbank-Anteile vor und nach Umgliederung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte gemäß IFRS 5 ergeben haben, ausgewiesen, Textziffer 3 und 36. scroll
In der Zeile „Wertminderung (–)/Wertaufholung (+) der Anteile gemäß IFRS 5“ werden Wertminderungen in Höhe von 136 MIO € mit Zuschreibungen in Höhe von 251 MIO € saldiert ausgewiesen. 19 Ertragsteuern scroll
Ausgehend vom Konzernjahresergebnis vor Ertragsteuern und der rechnerischen Ertragsteuer gestaltet sich die Überleitung auf den tatsächlichen Ertragsteueraufwand wie folgt: scroll
Der Unterschied zwischen dem rechnerischen Steueraufwand und dem tatsächlichen Steueraufwand gründet auf temporären Differenzen zwischen der IFRS- und der Steuerbilanz der Deutsche Post AG, die aus abweichenden Wertansätzen in der steuerlichen Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1995 resultieren (Initial Differences). Gemäß IAS 12.15 (b) und IAS 12.24 (b) hat der Konzern keine aktiven latenten Steuern auf diese temporären Differenzen, die im Wesentlichen das Sachanlagevermögen, die Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen betreffen, gebildet. Die verbleibenden temporären Differenzen zwischen den IFRS-Bilanzansätzen und den Wertansätzen basierend auf der steuerlichen Eröffnungsbilanz belaufen sich zum 31. Dezember 2011 noch auf 0,8 MRD € (Vorjahr: 0,9 MRD €). Die Effekte aus auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildeten aktiven latenten Steuern inländischer Konzerngesellschaften betreffen im Wesentlichen die Deutsche Post AG und deren Organgesellschaften. Effekte aus auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildeten aktiven latenten Steuern ausländischer Gesellschaften resultieren überwiegend aus der Region Americas. Die Effekte aus auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildete aktive latente Steuern beinhalten in Höhe von 39 MIO € (Vorjahr: 714 MIO €) die Minderung des tatsächlichen Ertragsteueraufwands aufgrund der Nutzung von bisher nicht mit aktiven latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen und temporären Differenzen. Des Weiteren minderte sich der latente Steueraufwand aufgrund des Ansatzes bisher nicht aktivierter latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und abzugsfähiger temporärer Differenz einer früheren Periode um 144 MIO € (Vorjahr: 399 MIO €). Effekte aus nicht gebildeten aktiven latenten Steuern entfallen in Höhe von 239 MIO € (Vorjahr: 634 MIO € Abwertung) auf die Wertberichtigung eines latenten Steueranspruchs. Die übrigen Effekte aus nicht gebildeten aktiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern angesetzt wurden. Für Gesellschaften, die im Vorjahr oder in der laufenden Periode ein negatives Ergebnis gezeigt haben, wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 881 MIO € (Vorjahr: 759 MIO €) aktiviert, da die Realisierung des Steueranspruchs aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung insoweit wahrscheinlich ist. Im Geschäftsjahr 2011 ergab sich wie im Vorjahr bei inländischen Konzerngesellschaften kein Effekt aus einer Steuersatzänderung. Die Steuersatzänderung in einigen ausländischen Steuerjurisdiktionen führte nicht zu wesentlichen Effekten. Im tatsächlichen Steueraufwand sind periodenfremde Steueraufwendungen von in- und ausländischen Unternehmen in Höhe von 106 MIO € (Vorjahr: 75 MIO € Aufwand) enthalten. Die folgende Tabelle stellt die steuerlichen Effekte auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses (Other Comprehensive Income) dar: scroll
20 Konzernjahresergebnis Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete der Konzern ein Konzernjahresergebnis in Höhe von 1.266 MIO € (Vorjahr: 2.630 MIO €). Davon entfielen auf die Aktionäre der Deutsche Post AG 1.163 MIO € (Vorjahr: 2.541 MIO €). 21 Nicht beherrschende Anteile Das den nicht beherrschenden Anteilseignern zustehende Ergebnis hat sich um 14 MIO € auf 103 MIO € erhöht. 22 Ergebnis je Aktie Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzerngewinns durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2011 bei 0,96 € (Vorjahr: 2,10 €). scroll
Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Für Führungskräfte bestanden zum Stichtag 5.040.103 Rechte an Aktien. scroll
1 Die Anpassung der Vorjahreszahl hatte keine Auswirkung auf das verwässerte Ergebnis. 23 Dividende je Aktie Für das Geschäftsjahr 2011 wird eine Dividende je Aktie von 0,70 € vorgeschlagen. Dies entspricht bei einer im Handelsregister eingetragenen Aktienzahl von 1.209.015.874 (Stand: 31. Dezember 2011) einer Ausschüttung von 846 MIO €. Im Vorjahr betrug die Dividende je Aktie 0,65 €. Weitere Erläuterungen zur Ausschüttung finden sich unter Textziffer 40. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ24 Immaterielle Vermögenswerte 24.1 Übersicht scroll
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Unter den erworbenen immateriellen Vermögenswerten werden erworbene Software, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte und Werte ausgewiesen. Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen Entwicklungskosten für selbst erstellte Software. Bei den Firmenwert-Zugängen handelt es sich um die Firmenwerte von Tag Equity, Eurodifarm, Standard Forwarding, Adcloud und LifeConEx, Textziffer 2. Die Nettoabgänge von Firmenwerten betreffen mit 23 MIO € die Exel-Transportation-Services-Gruppe, mit 3 MIO € DHL Express Canada sowie mit 1 MIO € den Teilabgang der Parcel Direct Group Pty. Ltd., Textziffer 2 und 36. 24.2 Firmenwert-Allokation auf Cash Generating Units (CGU) scroll
1 Der Firmenwert aus Überleitung beträgt –114 MIO € (Vorjahr: –114 MIO €) Die Struktur der CGU BRIEF wurde gegenüber dem Vorjahr angepasst. Die CGU Brief National und Brief International wurden im Einklang mit den Kriterien des IAS 36.68 zusammengelegt, da keine separate Steuerung durch das oberste Führungsgremium mehr stattfindet. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert pro forma angepasst. Für Zwecke des jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitstests nach IAS 36 ermittelt der Konzern den erzielbaren Betrag einer CGU auf Basis eines Nutzungswerts (Value-in-Use-Konzept). Diese Berechnungen beruhen auf Prognosen von Free Cashflows, die zunächst mit einem Kapitalkostensatz nach Steuern diskontiert werden. Im Anschluss werden Diskontierungssätze vor Steuern auf Basis eines iterativen Prozesses ermittelt. Die Cashflow-Prognosen basieren auf vom Management verabschiedeten Detailplanungen für das EBIT, Abschreibungen/Investitionen sowie der Entwicklung des Net Working Capital und berücksichtigen unternehmensinterne Erfahrungswerte sowie externe ökonomische Rahmendaten. Methodisch umfasst die Detailplanungsphase einen dreijährigen Planungszeitraum von 2012 bis 2014. Für den Wertbeitrag ab 2015 wird sie ergänzt um die ewige Rente. Diese wird über eine langfristige Wachstumsrate ermittelt, die für jede CGU einzeln festgelegt wird und deren Höhe der unten stehenden Abbildung entnommen werden kann. Die angesetzten Wachstumsraten orientieren sich am langfristigen realen Wachstum der relevanten Volkswirtschaften, den Wachstumserwartungen der einschlägigen Branchen und den langfristigen Inflationserwartungen in jenen Ländern, in denen die jeweiligen CGU ihre Geschäftstätigkeit ausüben. Den Cashflow-Prognosen liegen sowohl Erfahrungen aus der Vergangenheit als auch Einflüsse aus der zukünftig erwarteten generellen Marktentwicklung zugrunde. Außerdem werden für die Prognosen das Wachstum der jeweiligen geografischen Teilmärkte und des Welthandels sowie die zunehmende Auslagerung der Logistikaktivitäten berücksichtigt. Die prognostizierte Entwicklung der Kosten für das Transportnetzwerk und Dienstleistungen haben ebenfalls einen Einfluss auf den Nutzungswert. Der Kapitalkostensatz vor Steuern basiert auf dem Konzept der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital). Den Diskontierungssatz (vor Steuern) für die einzelnen CGU sowie die für die ewige Rente unterstellten jeweiligen Wachstumsraten zeigt folgende Tabelle: scroll
1 Im Berichtsjahr wurden die CGU Brief National und Brief International im Einklang mit den Kriterien des IAS 36.68 zusammengelegt. 2 Anwendung von IAS 36.99 im Berichtsjahr, daher keine Angabe für 2011 Für die CGU EXPRESS waren zum 31. Dezember 2011 sämtliche Voraussetzungen des IAS 36.99 erfüllt, so dass auf eine detaillierte Neuberechnung des erzielbaren Betrags verzichtet werden konnte. Ein Wertminderungsrisiko bestand zum 31. Dezember 2011 nicht. Auf Basis dieser Annahmen und der durchgeführten Werthaltigkeitstests für die einzelnen CGU, denen ein Firmenwert zugeordnet wurde, wurde festgestellt, dass die erzielbaren Beträge bei sämtlichen CGU die entsprechenden Buchwerte der jeweiligen CGU übersteigen. Ein Wertminderungsbedarf für Firmenwerte wurde zum 31. Dezember 2011 für keine CGU festgestellt. Im Rahmen des Impairment Tests hat die Deutsche Post DHL nach den Anforderungen des IAS 36.134 Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Ein Abwertungsrisiko des Firmenwerts ließ sich auch auf Basis dieser Analysen nicht erkennen. 25 Sachanlagen 25.1 Übersicht scroll
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Unter den geleisteten Anzahlungen werden nur Anzahlungen für Sachanlagen ausgewiesen, wenn im Rahmen eines schwebenden Geschäfts Vorleistungen seitens des Konzerns erbracht wurden. Als Anlagen im Bau sind Sachanlagen aktiviert, für deren Herstellung bereits Kosten aus Eigen- oder Fremdleistung angefallen sind, die bis zum Bilanzstichtag aber noch nicht fertiggestellt wurden. 25.2 Finance Lease Folgende Vermögenswerte sind im Rahmen eines Finance Lease im Anlagevermögen bilanziert: scroll
Die korrespondierenden Verbindlichkeiten aus dem Finance Lease werden unter den Finanzschulden, Textziffer 44.3, dargestellt. 26 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien scroll
Die auf diese Immobilien entfallenden Mieteinnahmen betragen 3 MIO € (Vorjahr: 1 MIO €), die Aufwendungen 4 MIO € (Vorjahr: 2 MIO €). Der beizulegende Zeitwert beträgt 90 MIO € (Vorjahr: 77 MIO €). 27 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen im Wesentlichen Air Hong Kong Ltd., China, Danzas AEI Emirates LLC, Vereinigte Arabische Emirate, sowie Unipost Servicios Generales S.L., Spanien. Die vollständige Auflistung kann der Beteiligungsliste unter Textziffer 58 entnommen werden. Die Verringerung der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen beruht im Wesentlichen auf der Ende Februar 2011 durchgeführten Umgliederung des Beteiligungsansatzes der Deutsche Postbank AG in Höhe von 1.801 MIO € in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte, Textziffer 3 und 36. Weitere Angaben zu den Wertminderungen finden sich unter Textziffer 18. Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn-und-Verlust-Rechnungen sowie der Bilanzen der assoziierten Unternehmen. Die Werte beziehen sich nicht auf die auf den Konzern Deutsche Post DHL entfallenden Anteile, sondern stellen die Werte auf Basis eines fiktiven Anteilsbesitzes von 100 % dar. scroll
1 Die Umsatzerlöse umfassen bei der Deutsche Postbank AG die Zinserträge, Provisionserträge und das Handelsergebnis. scroll
28 Langfristige finanzielle Vermögenswerte scroll
Die Verringerung der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerte resultiert aus der Umgliederung der Put-Option, die im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Verkauf der Deutsche-Postbank-Anteile an die Deutsche Bank AG steht. Aufgrund ihrer Fälligkeit wurde sie in den kurzfristigen Bereich umgegliedert, siehe auch Textziffer 34. Weiterhin sind auch Derivate zur Sicherung von Fremdwährungsrisiken in dieser Position enthalten. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sind 13 MIO € (Vorjahr: 13 MIO €) Abschreibungen auf langfristige finanzielle Vermögenswerte enthalten, da sie nicht mehr in voller Höhe werthaltig waren. Sie entfielen mit 12 MIO € (Vorjahr: 10 MIO €) auf erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte sowie mit 1 MIO € (Vorjahr: 3 MIO €) auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Ausleihungen für Wohnungsbauförderungen sind gegenüber dem am 31. Dezember 2011 geltenden Marktzins für vergleichbare langfristige finanzielle Vermögenswerte mehrheitlich unterverzinslich oder unverzinslich. In der Bilanz werden sie mit einem Barwert von 15 MIO € (Vorjahr: 16 MIO €) erfasst. Der Nominalwert dieser Ausleihungen beträgt 17 MIO € (Vorjahr: 22 MIO €). Angaben zur Einschränkung der Veräußerbarkeit finden sich unter Textziffer 48.2 (Sicherheiten). 29 Sonstige langfristige Vermögenswerte scroll
Weitere Informationen zum Pensionsvermögen finden sich unter Textziffer 42. 30 Latente Steuern scroll
Die latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge entfallen mit 523 MIO € (Vorjahr: 387 MIO €) auf inländische sowie mit 158 MIO € (Vorjahr: 112 MIO €) auf ausländische Verlustvorträge. Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 12,4 MRD € (Vorjahr: 10,9 MRD €) und auf temporäre Wertdifferenzen von rund 2.097 MIO € (Vorjahr: 2.724 MIO €) wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet, da davon auszugehen ist, dass die steuerlichen Verlustvorträge und temporären Differenzen im Rahmen der steuerlichen Ergebnisplanung wahrscheinlich nicht genutzt werden können. Zum aktuellen Abschlussstichtag wurde erstmals ein verfeinertes Verfahren zur Ermittlung der ungenutzten Verlustvorträge angewandt. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Der überwiegende Teil der Verlustvorträge entfällt auf die Deutsche Post AG. Diese Verlustvorträge sind zeitlich unbefristet nutzbar. Bei ausländischen Gesellschaften verfallen die wesentlichen Verlustvorträge nicht vor dem Jahr 2024. Für aufgelaufene Ergebnisse in- und ausländischer Tochtergesellschaften wurden in Höhe von 572 MIO € (Vorjahr: 375 MIO €) keine latenten Steuern gebildet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. scroll
31 Vorräte Festwerte für Postwertzeichen und Ersatzteile in Frachtzentren bestanden in Höhe von 13 MIO € (Vorjahr: 13 MIO €). Wesentliche Wertberichtigungen auf die Vorratsbestände waren nicht erforderlich. scroll
32 Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverpflichtungen scroll
Sämtliche Ertragsteueransprüche und -verpflichtungen sind kurzfristig und haben Fälligkeiten von unter einem Jahr. 33 Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte scroll
Die Steuerforderungen betreffen mit 470 MIO € (Vorjahr: 388 MIO €) Umsatzsteuer, mit 71 MIO € (Vorjahr: 66 MIO €) Zölle und Abgaben sowie mit 45 MIO € (Vorjahr: 36 MIO €) sonstige Steuerforderungen. In den anderen Vermögenswerten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten. 34 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte scroll
Der Anstieg in den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerten ist bedingt durch die Umgliederung der Put-Option, die im Zusammenhang mit dem beabsichtigen Verkauf der Deutsche-Postbank-Anteile steht, siehe Textziffer 28. Von den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wurden 8 MIO € (Vorjahr: 407 MIO €) zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Angaben zur Einschränkung der Veräußerbarkeit finden sich unter Textziffer 48.2 (Sicherheiten). 35 Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente scroll
36 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Die unter diesen Positionen ausgewiesenen Beträge betreffen im Wesentlichen folgende Sachverhalte: scroll
Im Rahmen des beabsichtigten Verkaufs von Deutsche-Postbank-Aktien sowie gemäß den vertraglichen Vereinbarungen wurden die von der Deutsche Post AG gehaltenen Anteile an der Deutsche Postbank AG in Höhe von 39,5 % (86.417.432 Stück) Ende Februar 2011 in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert. Mit der Umgliederung unterliegt die Bewertung der Deutsche-Postbank-Beteiligung den Vorschriften des IFRS 5. scroll
Im Jahr 2010 betrug die Abwertung auf den Beteiligungsansatz aufgrund des gesunkenen Aktienkurses 52 MIO €. Im laufenden Geschäftsjahr führte die letztmalige Bewertung des Beteiligungsansatzes vor Umgliederung zu einer Wertminderung in Höhe von 63 MIO €. Sie wurden unter den Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen, siehe Textziffer 18. Nach Umgliederung der Deutsche-Postbank-Beteiligung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte im Februar 2011 wurden weitere Wertminderungen in Höhe von 136 MIO € vorgenommen. Gemäß den Vorschriften des IFRS 5.21 ist ein späterer Anstieg des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der zur Veräußerung bestimmten Beteiligung an der Deutsche Postbank AG als Gewinn zu erfassen, jedoch nur bis zur Höhe des kumulierten Wertminderungsaufwands. Durch den Anstieg des Postbank-Aktienkurses auf 24,13 € pro Aktie zum Jahresende 2011 wurden alle bisher vorgenommenen Wertberichtungen in Höhe von 251 MIO € wieder zugeschrieben. Im Eigenkapital sind, auf die Deutsche Postbank AG entfallend, 81 MIO € Erträge aus der Neubewertungsrücklage gemäß IAS 39 sowie 44 MIO € Aufwendungen aus der Währungsumrechnungsrücklage erfasst. Der Teilverkauf des australischen Inlands-Expressgeschäfts der Parcel Direct Group Pty Ltd., Australien, wurde für den Verkauf der Vermögenswerte der Western Australia und der Northern Kope vollzogen. Im Rahmen der Veräußerung der restlichen Vermögenswerte wurde aus der Währungsumrechnungsrücklage 1 MIO € realisiert, siehe auch Textziffer 2. Von den ehemals beabsichtigten Immobilienverkäufen der Deutsche Post AG in Höhe von 71 MIO € sind im Geschäftsjahr Verkäufe in Höhe von 15 MIO € vollzogen sowie Immobilien im Wert von 34 MIO € in das langfristige Vermögen zurückgegliedert worden. Die Deutsche Post Immobilienentwicklung Grundstücksgesellschaft, Deutschland, beabsichtigt weiterhin, zwei Immobilien zu veräußern. Diese Sachanlagen sowie zwei weitere Immobilien, deren Verkauf mittlerweile vollzogen wurde, waren im Vorjahr in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert worden. Die letztmalige Bewertung vor Umgliederung hatte zu einer Wertminderung in Höhe von 13 MIO € geführt. Im Rahmen der Restrukturierung des US-Express-Aviation-Geschäfts wurden im Vorjahr nicht mehr benötigte Überkapazitäten an Flugzeugen gemäß IFRS 5 klassifiziert. 37 Gezeichnetes Kapital 37.1 Anteilsverhältnisse Die KfW Bankengruppe (KfW), siehe Textziffer 53.1, hält 30,5 % am Grundkapital der Deutsche Post AG. Der Anteil der im Streubesitz befindlichen Aktien beträgt 69,5 %. scroll
37.2 Gezeichnetes Kapital und Erwerb eigener Anteile Das gezeichnete Kapital beträgt 1.209 MIO €. Es besteht aus 1.209.015.874 auf den Namen lautenden Stückaktien (Stammaktien) mit einem auf die einzelne Aktie entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € und ist voll eingezahlt. scroll
Für die Bedienung der Tranche 2010 des Bonusprogramms für Führungskräfte (Share Matching Scheme) erwarb die Deutsche Post AG in mehreren Transaktionen 1,67 MIO Aktien zu einem Gesamtpreis von 21 MIO € einschließlich Anschaffungsnebenkosten. Der Kaufpreis je Aktie betrug durchschnittlich 12,79 €. Mit dem Erwerb eigener Anteile reduzierte sich das gezeichnete Kapital. Der Nennbetrag der eigenen Anteile wird mit dem gezeichneten Kapital und der Unterschiedsbetrag zwischen Nennwert und ausgewiesenem Wert der eigenen Anteile mit der Gewinnrücklage verrechnet. Mit Ausgabe der Aktien an die Führungskräfte erhöhte sich das gezeichnete Kapital wieder. Die Entwicklung der eigenen Anteile ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung enthalten. scroll
Die Hauptversammlung vom 25. Mai 2011 hat eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 75 MIO € beschlossen, die der Gewährung von Options- oder Wandlungsrechten oder der Bedienung von Wandlungspflichten an die Inhaber von Options-, Wandel- und/oder Gewinnschuldverschreibungen sowie Genussrechten dient (Bedingtes Kapital 2011). 37.3 Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien Die Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. April 2010 ermächtigt, bis zum 27. April 2015 eigene Aktien bis zu 10 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck ausüben kann, insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Ziele. Weiterhin ist der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben. Am 31. Dezember 2011 hielt die Deutsche Post AG wie zum Vorjahresstichtag keine eigenen Aktien. 37.4 Angaben zum unternehmerischen Kapital Im Geschäftsjahr 2011 lag die Eigenkapitalquote bei 29,2 % (Vorjahr: 28,3 %). Die Kontrolle des unternehmerischen Kapitals erfolgt über die Net Gearing Ratio, die definiert ist als Nettofinanzverschuldung dividiert durch das Gesamtkapital, wobei dies der Summe aus Eigenkapital und Nettofinanzverschuldung entspricht. Aufgrund der vorhandenen Nettoliquidität ist die Aussagekraft der Kennzahl eingeschränkt, so dass auf eine Darstellung verzichtet wird. 38 Andere Rücklagen scroll
38.1 Kapitalrücklage scroll
Für die Tranchen 2009, 2010 und 2011 des Share Matching Scheme wurde bis zum 31. Dezember 2011 ein Betrag in Höhe von 33 MIO € (31. Dezember 2010: 20 MIO €) der Kapitalrücklage zugeführt. Mit Ausübung der Rechte an Aktien der Tranche 2010 im April 2011 verringerte sich die Kapitalrücklage durch die entsprechende Ausgabe eigener Anteile an die Führungskräfte um 21 MIO € (Vorjahr: 9 MIO € für Tranche 2009). 38.2 Neubewertungsrücklage gemäß IAS 39 Die Neubewertungsrücklage enthält die erfolgsneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus Zeitwertänderungen von Finanzinstrumenten der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“. Die erfolgswirksame Auflösung der Rücklage erfolgt entweder mit der Veräußerung oder bei dauerhaftem Absinken des Marktwerts unter die Anschaffungskosten. scroll
38.3 Hedge -Rücklage gemäß IAS 39 Die Hedge-Rücklage wird um den effektiven Teil des Sicherungsgeschäftes eines Cashflow Hedges angepasst. Bei Abwicklung des Grundgeschäftes wird die Hedge-Rücklage erfolgswirksam aufgelöst. scroll
Die Veränderung der Hedge-Rücklage ergibt sich im Wesentlichen aus der Vereinnahmung bisher unrealisierter Gewinne und Verluste aus der Absicherung künftiger operativer Fremdwährungstransaktionen. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 10 MIO € unrealisierte Verluste und 8 MIO € unrealisierte Gewinne aus der Hedge-Rücklage ergebniswirksam im operativen Ergebnis im sonstigen betrieblichen Aufwand (Vorjahr: 12 MIO € unrealisierte Verluste im sonstigen betrieblichen Aufwand) erfasst. Abgänge ins Finanzergebnis sind für das Geschäftsjahr nicht zu zeigen (Vorjahr: 97 MIO €). Weiterhin erfolgten keine Anpassungsbuchungen aus Sicherungstransaktionen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung langfristiger nicht finanzieller Vermögenswerte (Vorjahr: 0 MIO €) stehen. Auf die Hedge-Rücklage sind latente Steuern gebildet worden. 38.4 Neubewertungsrücklage gemäß IFRS 3 scroll
Die Neubewertungsrücklage gemäß IFRS 3 enthält die aus der Kaufpreisallokation entstandenen stillen Reserven der DHL Logistics Co. Ltd., China (ehemals Exel-Sinotrans Freight Forwarding Co. Ltd.). Sie beziehen sich auf die in dem zuvor gehaltenen 50-%-Anteil enthaltenen Kundenbeziehungen sowie Anpassungen auf latente Steuern. 38.5 Währungsumrechnungsrücklage Die Währungsumrechnungsrücklage enthält das im Rahmen der Kapitalkonsolidierung entstandene Umrechnungsergebnis aus der Konsolidierung der in Fremdwährung bilanzierenden Tochterunternehmen. scroll
39 Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen enthalten neben den in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnissen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden, auch die Effekte aus Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen. Zur Entwicklung der Rücklagen im Geschäftsjahr, siehe auch die Eigenkapitalveränderungsrechnung. scroll
Die Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von 59 MIO € betreffen im Wesentlichen eine Option zum Erwerb der Restanteile (24 %) an der DHL Lemuir Logistics Private Limited, Indien. Darüber hinaus beinhalten die Transaktionen den Erwerb der restlichen 15-%-Anteile an der Trade Clippers Cargo, Bangladesch, sowie den weiteren Erwerb von 45-%-Anteilen an der SNAS Lebanon SARL, Libanon. Die im Vorjahr mit 147 MIO € ausgewiesenen Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen betrafen den Erwerb der restlichen Anteile der bereits als Special Purpose Entity vollkonsolidierten ASTAR Air Cargo Holdings, LLC, USA. In den Gewinnrücklagen ist die Rücklage für eigene Anteile enthalten. Sie entwickelte sich wie folgt: scroll
Die Entwicklung der eigenen Anteile ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung enthalten. 40 Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnendes Eigenkapital Das den Aktionären der Deutsche Post AG zuzuordnende Eigenkapital im Geschäftsjahr 2011 beträgt 11.009 MIO € (Vorjahr: 10.511 MIO €). Ausschüttungen Für Ausschüttungen an die Aktionäre der Deutsche Post AG ist der Bilanzgewinn der Deutsche Post AG in Höhe von 1.519 MIO € nach deutschem Handelsrecht maßgeblich. Der nach Abzug der geplanten Dividendensumme von 846 MIO € (entspricht 0,70 € pro Aktie) verbleibende Betrag von 673 MIO € soll vorgetragen werden. scroll
Die Dividende unterliegt bei den in Deutschland ansässigen Aktionären nicht der Besteuerung. Von der Ausschüttung wird keine Kapitalertragsteuer einbehalten. 41 Nicht beherrschende Anteile Dieser Bilanzposten beinhaltet Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital aus der Kapitalkonsolidierung sowie die ihnen zustehenden Gewinne und Verluste. Die Anteile entfallen im Wesentlichen auf folgende Unternehmen: scroll
42 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die nachstehenden Angaben über die Pensionsverpflichtungen gliedern sich grundsätzlich nach den Bereichen Deutschland, Großbritannien sowie Sonstige. 42.1 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach Bereichen scroll
42.2 Versicherungsmathematische Parameter Der Großteil der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen des Konzerns bezieht sich auf Versorgungssysteme in Deutschland und Großbritannien. Darüber hinaus werden signifikante Versorgungssysteme in Ländern des restlichen Euroraums, der Schweiz und den USA angeboten. Die versicherungsmathematische Bewertung wesentlicher Pensionspläne erfolgte auf Basis der folgenden Parameter: scroll
Die Berechnung der Lebenserwartung bei den deutschen Konzernunternehmen basiert auf den Richttafeln 2005 G, herausgegeben von Klaus Heubeck. Für die britischen Pensionspläne wurden die Sterblichkeitsraten angesetzt, die für die letzte sogenannte Funding Valuation verwendet wurden. Diese beruhen auf planspezifischen Analysen der Sterblichkeit und beinhalten einen Zuschlag für eine erwartete Zunahme der Lebenserwartung in der Zukunft. In den anderen Ländern wurden landesspezifische Sterbetafeln verwendet. 42.3 Ermittlung des Periodenaufwands Zur Ermittlung des Periodenaufwands wurde folgender durchschnittlich erwarteter Ertrag aus Planvermögen verwendet: scroll
Der durchschnittlich erwartete Ertrag aus Planvermögen wurde auf Basis langfristiger Erträge aus Anleihen (Staat und Industrie) bestimmt. Dabei wurden geeignete Risikozuschläge auf Basis historischer Kapitalmarktrenditen und gegenwärtiger Kapitalmarkterwartungen unter Beachtung der Struktur des Planvermögens einbezogen. 42.4 Abstimmung von Barwert der Verpflichtung, Zeitwert des Planvermögens und der Pensionsrückstellung scroll
42.5 Entwicklung des Barwerts der Gesamtverpflichtung scroll
42.6 Entwicklung des Planvermögens scroll
Das Planvermögen besteht aus festverzinslichen Wertpapieren (45 %; Vorjahr: 42 %), Aktien und Investmentfonds (18 %; Vorjahr: 30 %), Immobilien (17 %; Vorjahr: 19 %), liquiden Mitteln (6 %; Vorjahr: 4 %), Versicherungsverträgen (4 %; Vorjahr: 4 %) und anderen Vermögenswerten (10 %; Vorjahr: 1 %). Die anderen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen alternative Anlageformen und außerdem Overlay-Mandate zur risikoorientierten Allokationssteuerung, mit denen die Aktienrisiken in 2011 signifikant reduziert wurden. Von den Immobilien werden 79 % (Vorjahr: 79 %) mit einem Zeitwert von 1.011 MIO € (Vorjahr: 1.043 MIO €) durch die Deutsche Post AG selbst genutzt. 42.7 Finanzierungsstand scroll
1 Der Finanzierungsstand wird bis zum Geschäftsjahr 2008 inklusive der Werte der Deutschen Postbank Gruppe ausgewiesen. 42.8 Gewinne und Verluste scroll
1 Die erfahrungsbedingten Gewinne und Verluste aus Planvermögen werden bis zum Geschäftsjahr 2008 inklusive der Werte der Deutschen Postbank Gruppe ausgewiesen. scroll
1 Die gesamten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus Verpflichtungen werden bis zum Geschäftsjahr 2008 inklusive der Werte der Deutschen Postbank Gruppe ausgewiesen. 42.9 Entwicklung der Nettopensionsrückstellungen scroll
In Bezug auf die Nettopensionsrückstellungen werden im Jahr 2012 Zahlungen in Höhe von 572 MIO € erwartet. Hiervon entfallen 294 MIO € auf direkte erwartete Rentenzahlungen des Unternehmens und 278 MIO € auf erwartete Arbeitgeberbeiträge an Pensionsfonds. 42.10 Pensionsaufwand scroll
Vom gesamten Pensionsaufwand sind im Jahr 2011 im Personalaufwand 186 MIO € (Vorjahr: 169 MIO €) und im sonstigen Finanzergebnis 240 MIO € (Vorjahr: 243 MIO €) enthalten. 43 Sonstige Rückstellungen scroll
43.1 Entwicklung sonstige Rückstellungen scroll
In der Rückstellung „Sonstige Personalleistungen“ sind im Wesentlichen Aufwendungen für die Personalreduzierung (Abfindungen, Überbrückungsgelder, Altersteilzeit etc.) passiviert. Die Restrukturierungsrückstellungen umfassen sämtliche Aufwendungen, die aus den Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb des US-Expressbereichs sowie auch aus dem übrigen Konzern resultieren. Diese betreffen Maßnahmen, die im Wesentlichen auf Leistungsverpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern anlässlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Altersteilzeitprogramme, Überbrückungsgelder) sowie Aufwendungen für die Schließung von z.B. Terminals beruhen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen enthalten überwiegend Rückstellungen für bekannte Schäden sowie Spätschadenrückstellungen, nähere Angaben finden sich unter Textziffer 7. Die Rückstellung für Postwertzeichen beinhaltet offene Leistungsverpflichtungen gegenüber den Kunden für Brief- und Paketzustellungen aus verkauften, aber vom Kunden noch vorgehaltenen Postwertzeichen und basiert auf Untersuchungen von Marktforschungsunternehmen. Sie werden zum Nominalwert der ausgegebenen Wertzeichen bewertet. 43.2 Übrige Rückstellungen scroll
Die Steuerrückstellungen enthalten mit 264 MIO € (Vorjahr: 273 MIO €) Umsatzsteuer, mit 4 MIO € (Vorjahr: 17 MIO €) Zölle und Abgaben sowie mit 116 MIO € (Vorjahr: 114 MIO €) sonstige Steuerrückstellungen. Die Risiken aus der Geschäftstätigkeit umfassen Verpflichtungen wie Drohverlust- und Gewährleistungsverpflichtungen. In den sonstigen übrigen Rückstellungen ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten. Die bisher als Personalrückstellungen ausgewiesenen Zuschüsse zur Postbeamtenkrankenkasse in Höhe von 19 MIO € (Vorjahr: 21 MIO €) werden im Berichtsjahr zusammen mit der Rückstellung für Postbeamtenkrankenkasse ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst. 43.3 Fälligkeitsstruktur Die Fälligkeitsstruktur zu den im Geschäftsjahr 2011 bilanzierten Rückstellungen zeigt sich wie folgt: scroll
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44 Finanzschulden scroll
44.1 Anleihen Weitere Angaben zu den wesentlichen Anleihen enthält die folgende Tabelle. Die Anleihen der Deutsche Post Finance B.V. sind in voller Höhe durch die Deutsche Post AG garantiert. Wesentliche Anleihen scroll
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44.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die folgende Tabelle enthält die Laufzeiten und Konditionen einzelner wesentlicher Kontrakte, die unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen werden. Die genannten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch die Deutsche Post AG garantiert. scroll
Sämtliche gegenüber der Europäische Investitionsbank Luxemburg bestehenden Verbindlichkeiten sind in diesem Geschäftsjahr ausgelaufen. Bei den übrigen 163 MIO € Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Kontokorrentkredite gegenüber verschiedenen Banken. 44.3 Verbindlichkeiten aus Finance Lease Die Verbindlichkeiten aus Finance Lease betreffen im Wesentlichen folgende Sachverhalte: scroll
Die Leasinggegenstände sind mit Buchwerten in Höhe von 327 MIO € (Vorjahr: 374 MIO €) in den Sachanlagen ausgewiesen. Die Abweichung zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und den Verbindlichkeiten resultiert aus der längeren wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte gegenüber dem kürzeren Rückzahlungszeitraum der Leasingraten sowie Sondertilgungen von Leasingverpflichtungen. Der Nominalwert der Mindestleasingzahlungen beträgt 198 MIO € (Vorjahr: 234 MIO €). scroll
44.4 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Die unter dieser Position ausgewiesenen Beträge betreffen die negativen Marktwerte derivativer Finanzinstrumente. scroll
44.5 Sonstige Finanzschulden scroll
Die sonstigen Finanzschulden bilden im Wesentlichen die Transaktionen im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Verkauf von Deutsche-Postbank-Aktien ab. Die Finanzverbindlichkeiten bestehen aus einer Pflichtumtauschanleihe auf 60 MIO Postbank-Aktien, einer Sicherheitsleistung für den Erwerb weiterer 26 MIO Postbank-Aktien (Cash Collateral) sowie aus Ausgleichszahlungen auf abgewickelte Sicherungsgeschäfte, die zur Sicherung der Deutsche-Bank-Aktien abgeschlossen worden sind, siehe Textziffer 3. 45 Sonstige Verbindlichkeiten scroll
45.1 Gliederung der sonstigen Verbindlichkeiten scroll
Die Steuerverbindlichkeiten betreffen mit 523 MIO € (Vorjahr: 504 MIO €) Umsatzsteuer, mit 280 MIO € (Vorjahr: 252 MIO €) Zölle und Abgaben sowie mit 151 MIO € (Vorjahr: 128 MIO €) sonstige Steuerverbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten aus dem Verkauf von Wohnungsbaudarlehen betreffen Verpflichtungen der Deutsche Post AG zur Zahlung von Zinssubventionen an Darlehensnehmer zum Ausgleich von Konditionsnachteilen im Zusammenhang mit den in Vorjahren erfolgten Forderungsabtretungen sowie Verpflichtungen aus weiterzuleitenden Tilgungen und Zinsen für verkaufte Wohnungsbaudarlehen. In den sonstigen Verbindlichkeiten ist eine Vielzahl von Einzelsachverhalten enthalten. 45.2 Fälligkeitsstruktur scroll
Für die sonstigen Verbindlichkeiten ergeben sich aufgrund kurzer Laufzeiten bzw. einer marktnahen Verzinsung keine signifikanten Unterschiede zwischen den bilanziellen Buch- und Zeitwerten. Es besteht kein signifikantes Zinsrisiko, da sie größtenteils marktnah variabel verzinslich sind. 46 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten auch die Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen in Höhe von 33 MIO € (Vorjahr: 35 MIO €). scroll
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entfallen mit 955 MIO € (Vorjahr: 844 MIO €) auf die Deutsche Post AG. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen eine Fälligkeit von unter einem Jahr. Der ausgewiesene Buchwert entspricht dem Marktwert. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG47 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 (Cashflow-Statement) erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der flüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die flüssigen Mittel beinhalten Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz. Effekte der Währungsumrechnung sowie Änderungen des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt. 47.1 Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ermittelt, indem zunächst das Konzernjahresergebnis um den Steueraufwand und das Finanzergebnis sowie nicht zahlungswirksame Größen bereinigt wird, ergänzt um die Steuerzahlungen, die Veränderungen der Rückstellungen sowie die Veränderungen der sonstigen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Nettovermögens). Nach Berücksichtigung der Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) ergibt sich ein Mittelzufluss/-abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit. Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Vermögens lag mit 2.234 MIO € um 125 MIO € über dem Wert des Vorjahres. Verantwortlich hierfür ist zu einem großen Teil das deutlich verbesserte EBIT, das um 601 MIO € auf 2.436 MIO € gestiegen ist. Die im EBIT enthaltenen Abschreibungen sind nicht zahlungswirksam und werden daher wieder korrigiert. Sie sind von 1.296 MIO € auf 1.274 MIO € gesunken. Die Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 54 MIO € sind nicht der operativen Geschäftstätigkeit zuzuordnen. Sie werden darum in der Zeile „Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten“ wieder korrigiert und stattdessen in den Mittelveränderungen aus der Investitionstätigkeit gezeigt. Im Vorjahr sind Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 279 MIO € angefallen, die in erster Linie im Zusammenhang mit den Verkäufen von Geschäftsfeldern in Großbritannien, Frankreich und Österreich standen. Die Reduzierung des Working Capital hat zu einem Mittelzufluss von 137 MIO € geführt, vor allem weil die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte geringer als im Vorjahr gestiegen sind. In der Vergleichsperiode hat ein Anstieg des Working Capital einen Mittelabfluss von 182 MIO € zur Folge gehabt. Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit hat sich in Summe um 444 MIO € von 1.927 MIO € auf 2.371 MIO € im Berichtszeitraum erhöht. scroll
47.2 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich im Wesentlichen aus dem Mittelzufluss aus den Abgängen langfristiger Vermögenswerte (Desinvestitionen) und dem Mittelabfluss für Investitionen in langfristige Vermögenswerte. Daneben werden in diesem Tätigkeitsbereich erhaltene Zinsen und Dividenden sowie die Mittelzu- bzw. -abflüsse aus der Veränderung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte berücksichtigt. Aus der Investitionstätigkeit resultierte im Berichtsjahr ein Mittelabfluss von 1.129 MIO €, dem im Vorjahr ein Mittelzufluss von 8 MIO € gegenüberstand. Desinvestitionen langfristiger Vermögenswerte, darunter vor allem Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, führten zu einem Mittelzufluss von 285 MIO €. Im Vorjahr haben in erster Linie die genannten Verkäufe von Geschäftsbereichen zu einem Mittelabfluss in diesem Tätigkeitsbereich geführt. Die Investitionen in langfristige Vermögenswerte sind deutlich um 604 MIO € auf 1.880 MIO € gestiegen. Vor allem Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur in Europa und Asien, der IT und der Flugzeugflotte sind deutlich ausgeweitet worden. Aus der Veränderung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sind 394 MIO € hauptsächlich aus dem Verkauf von Geldmarktfonds zugeflossen, 843 MIO € weniger als im Vergleichsjahr. Im Vorjahr hat der Verkauf von Geldmarktfonds zu einem Zufluss liquider Mittel von 1.200 MIO € in dieser Position geführt. Bei den Akquisitionen von Unternehmen wurden folgende Vermögenswerte und Schulden übernommen, siehe auch Textziffer 2: scroll
Die Zusammenfassung des Mittelzuflusses aus operativer Tätigkeit und des Mittelabflusses aus Investitionstätigkeit bildet den Free Cashflow. In der Vergangenheit war der Free Cashflow von großen Bewegungen in den finanziellen Vermögenswerten geprägt. Zur Erhöhung der operativen Aussagekraft dieser Kennzahl wurde die Berechnung modifiziert, wie der folgenden Tabelle entnommen werden kann: scroll
Der Free Cashflow wird als Indikator dafür angesehen, wie viele Zahlungsmittel dem Unternehmen für Dividendenzahlungen oder für die Rückführung der Verschuldung zur Verfügung stehen. Obwohl der Abfluss liquider Mittel aus der Veränderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten deutlich gestiegen ist, hat ein geringerer Zahlungsmittelabfluss aus Akquisitionen bzw. Desinvestitionen und vor allem ein stark verbessertes EBIT zu einem spürbaren Anstieg des Free Cashflow von 484 MIO € im Vorjahr auf 749 MIO € im Berichtsjahr geführt. 47.3 Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ist mit 1.547 MIO € um 104 MIO € geringer als im Vorjahr ausgefallen. Größte Auszahlung in diesem Tätigkeitsbereich war erneut die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Deutsche Post AG, die um 61 MIO € auf 786 MIO € gestiegen ist. Dagegen ist die Tilgung langfristiger Finanzschulden geringer ausgefallen und von 597 MIO € auf 338 MIO € im Berichtszeitraum gesunken. Im Vorjahr hatte sich die Rückzahlung einer Kommunalanleihe in den Vereinigten Staaten in Höhe von 178 MIO € besonders ausgewirkt. Ebenfalls im Vorjahr hat vor allem der Erwerb der restlichen Anteile an der Luftfrachtgesellschaft Astar Air Cargo zu Auszahlungen für Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen geführt, denen im Berichtsjahr keine nennenswerten Auszahlungen gegenüberstanden. Die Zinszahlungen konnten um 20 MIO € auf 163 MIO € reduziert werden. 47.4 Flüssige Mittel Die dargestellten Mittelzu- und -abflüsse der einzelnen Tätigkeitsbereiche haben zu einem Bestand an flüssigen Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten von 3.123 MIO € geführt, siehe Textziffer 35. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Bestand um 292 MIO € verringert. Dazu haben Währungsumrechnungsdifferenzen mit 13 MIO € gegenläufig gewirkt. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN48 Risiken und Finanzinstrumente des Konzerns 48.1 Risikomanagement Aufgrund seiner operativen Geschäftstätigkeit sieht sich der Konzern mit Finanzrisiken konfrontiert, die aus der Änderung von Wechselkursen, Rohstoffpreisen und Zinssätzen entstehen können. Die genannten Risiken werden im Konzern zentral durch den Einsatz originärer und derivativer Finanzinstrumente gesteuert. Derivate werden ausschließlich zur Begrenzung originärer Finanzrisiken eingesetzt und dürfen hinsichtlich ihrer Marktwertschwankungen nicht isoliert vom Grundgeschäft betrachtet werden. Die interne Risikorichtlinie des Konzerns regelt den Handlungsrahmen, die Verantwortlichkeiten und Kontrollen bezüglich des Einsatzes von Derivaten. Die Erfassung, Bewertung und Abwicklung der Finanztransaktionen wird mittels einer geprüften Risikomanagement-Software abgewickelt, die regelmäßig die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen dokumentiert. Zur Begrenzung des Kontrahentenrisikos, das aus dem Abschluss von Finanztransaktionen entstehen kann, sind als Geschäftspartner nur Banken erstklassiger Bonität zugelassen. Jedem Kontrahenten wird ein individuelles Kontrahentenlimit zugeordnet, dessen Ausschöpfung regelmäßig überprüft wird. Der Konzernvorstand wird intern in regelmäßigen Abständen über die existierenden Finanzrisiken und die zur Risikosteuerung eingesetzten Sicherungsgeschäfte informiert. Die Bilanzierung der Finanzinstrumente erfolgt gemäß IAS 39. Liquiditätsmanagement Oberstes Ziel des zentralen Liquiditätsmanagements ist die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit des Konzerns Deutsche Post DHL und seiner Konzerngesellschaften. Zur Erreichung dieses Ziels wird die Liquidität im Konzern so weit wie möglich über Cash Pools zentralisiert und im Corporate Center gesteuert. Die maßgebliche Steuerungsgröße sind die zentral verfügbaren Liquiditätsreserven (Funding Availability), die sich aus den zentralen kurzfristigen Geldanlagen und den fest zugesagten Kreditlinien zusammensetzen. Angestrebt wird die Verfügbarkeit von mindestens 2 MRD € zentralen Kreditlinien. Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über zentrale Liquiditätsreserven von 3,8 MRD € (Vorjahr: 4,6 MRD €), die sich aus zentralen Geldanlagen in Höhe von 1,8 MRD € und einer syndizierten Kreditlinie in Höhe von 2 MRD € zusammensetzen. Die Fälligkeitsstruktur der originären finanziellen Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich des IFRS 7 basierend auf Cashflows stellt sich wie folgt dar: scroll
Die Pflichtumtauschanleihe (Zerobond) in Höhe von 2.568 MIO € zzgl. Zinsen, die im Februar 2009 begeben worden ist und zu 100 % von der Deutschen Bank gezeichnet wurde, ist im Februar 2011 in die kurzfristigen Finanzschulden umgegliedert worden, siehe Textziffer 3. Die Erfüllung im Februar 2012 führt zu keinem Cashflow. Die Deutsche Post AG ist verpflichtet, zur Erfüllung 60 MIO Aktien der Deutsche Postbank AG an die Deutsche Bank AG zu übertragen. Neben der Pflichtumtauschanleihe wurde auch der Cash Collateral in Höhe von 1.161 MIO € zzgl. Zinsen, der von der Deutsche Bank AG im Februar 2009 als Anzahlung auf die geschriebene Put-Option auf 26.417.432 Postbank-Aktien ausgegeben worden ist, im ersten Quartal 2011 in die kurzfristigen Finanzschulden umgegliedert. Die Put-Option kann erstmals am 28. Februar 2012 durch die Deutsche Post AG ausgeübt werden. Eine weitere kurzfristige Finanzverbindlichkeit in Höhe von 120 MIO € betrifft eine Ausgleichszahlung aus abgewickelten Geschäften zur Sicherung der Deutsche-Bank-Aktien im Rahmen der Veräußerung der ersten 50 MIO Postbank-Aktien in 2009, siehe Textziffer 3. In gleicher Höhe bestehen Sicherheiten. Die Fälligkeitsstruktur der derivativen Finanzinstrumente basierend auf Cashflows stellt sich wie folgt dar: scroll
Aus derivativen Finanzinstrumenten resultieren sowohl Ansprüche als auch Verpflichtungen. Die vertragliche Gestaltung legt fest, ob diese Ansprüche und Verpflichtungen miteinander verrechnet werden und damit zu einem Nettoausgleich führen oder ob beide Vertragsparteien ihre Verpflichtungen vollständig zu erfüllen haben (Bruttoausgleich). In den Laufzeitbändern „Über 3 bis 4 Jahre“, „Über 4 bis 5 Jahre“ und „Über 5 Jahre“ sind am 31. Dezember 2011 keine Cashflows auszuweisen, da alle bestehenden Derivate bis zum Jahr 2014 fällig werden. Die mit der Deutsche Bank AG abgeschlossenen Derivate auf Aktien der Deutsche Postbank AG sind in der Übersicht nicht enthalten, da sie zu keinem Cashflow führen. WÄHRUNGSRISIKO UND WÄHRUNGSMANAGEMENT Aus den internationalen Geschäftsaktivitäten entstehen für den Konzern Deutsche Post DHL Währungsrisiken, die intern zum Zweck des Risikomanagements in bilanzielle Risiken und Währungsrisiken aus geplanten zukünftigen Transaktionen unterschieden werden: Bilanzielle Währungsrisiken entstehen aus der Bewertung und der Erfüllung von gebuchten Fremdwährungspositionen, wenn der Kurs am Bewertungsstichtag oder Erfüllungstag vom Einbuchungskurs abweicht. Die daraus resultierenden Fremdwährungsdifferenzen wirken sich unmittelbar auf das Ergebnis aus. Um diese Effekte weitestgehend zu reduzieren, werden alle wesentlichen bilanziellen Fremdwährungsrisiken im Konzern im Rahmen der Inhousebank-Funktion bei der Deutschen Post AG zentralisiert. Die zentralisierten Risiken werden vom Corporate Treasury zu einer Nettoposition je Währung zusammengefasst und auf Basis von Value-at-Risk-Limiten extern abgesichert. Der währungsbezogene Value at Risk (95 %/1 Monat Haltedauer) für das betreffende Portfolio betrug zum Stichtag insgesamt 4 MIO € (Vorjahr: 3 MIO €) bei einem Limit von maximal 5 MIO €. Der Nominalwert der zur Steuerung bilanzieller Währungsrisiken eingesetzten Devisentermingeschäfte und -Swaps betrug zum Stichtag 2.030 MIO € (Vorjahr: 3.383 MIO €) bei einem Marktwert von –4 MIO € (Vorjahr: –45 MIO €). Auf die Anwendung von Fair Value Hedge Accounting für die Bilanzierung der eingesetzten Derivate wurde aus Vereinfachungsgründen verzichtet, die Derivate werden als Trading-Derivate ausgewiesen. Geplante Währungsrisiken entstehen aus der Abwicklung zukünftiger Fremdwährungstransaktionen zu Kursen, die von den ursprünglichen Planungs- oder Kalkulationskursen abweichen können. Auch diese Währungsrisiken werden im Corporate Treasury zentral erfasst und gesteuert. Ziel ist es, 50 % bis 80 % der Nettorisiken je Fremdwährung abzusichern und damit die ursprünglichen Plankurse zu sichern. Zum Bilanzstichtag betrug die Sicherungsquote für das laufende Geschäft 2012 rund 47 %. Die betreffenden Absicherungsgeschäfte werden im Rahmen von Cashflow Hedge Accounting abgebildet, siehe Textziffer 48.3 „Cashflow Hedges“. Insgesamt waren zum Stichtag Devisentermingeschäfte und -Swaps mit einem Nominalwert von 3.317 MIO € (Vorjahr: 4.603 MIO €) ausstehend. Der entsprechende Marktwert belief sich auf –27 MIO € (Vorjahr: –65 MIO €). Devisenoptionen bestanden zum Jahresende 2011 nicht (Vorjahr: 0 MIO €). Zur Absicherung langfristiger Fremdwährungsfinanzierungen bestanden außerdem Cross-Currency Swaps mit einem Nominalwert von 173 MIO € (Vorjahr: 211 MIO €) und einem Marktwert von –6 MIO € (Vorjahr: –14 MIO €). Fremdwährungsrisiken, die aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Schulden ausländischer Unternehmenseinheiten in die Konzernwährung resultieren (Translationsrisiken), waren zum 31. Dezember 2011 nicht gesichert. Von den zum 31. Dezember 2011 nach IAS 39 im Eigenkapital erfassten unrealisierten Ergebnissen aus währungsbezogenen Derivaten werden voraussichtlich –22 MIO € (Vorjahr: –19 MIO €) im Verlauf des Jahres 2012 ergebniswirksam. IFRS 7 fordert eine quantitative Risikoindikation, die die Auswirkungen von Wechselkursänderungen am Bilanzstichtag auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung und das Eigenkapital analysiert. Dazu werden die im Bestand befindlichen Finanzinstrumente in fremder Währung im Rahmen einer Value-at-Risk-Berechnung (95 % Konfidenz/1 Monat Haltedauer) auf die Auswirkungen dieser Wechselkursänderungen untersucht. Es wird unterstellt, dass der Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Die Auswirkungen hypothetischer Wechselkursänderungen auf das Translationsrisiko fallen nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7. Folgende Annahmen werden der Sensitivitätsanalyse zugrunde gelegt: Originäre Finanzinstrumente von Konzerngesellschaften in fremder Währung werden über die Inhousebank der Deutsche Post AG gesichert, indem die Deutsche Post AG monatliche Währungskurse fixiert und garantiert. Änderungen der Währungskurse haben daher keinen Einfluss auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung und das Eigenkapital der Konzerngesellschaften. Da vereinzelt Konzerngesellschaften aus rechtlichen Gründen nicht am Inhouse Banking teilnehmen können, werden deren Währungsrisiken aus originären Finanzinstrumenten durch den Einsatz von Derivaten zu 100 % lokal abgesichert. Sie haben somit keine Auswirkung auf die Risikoposition des Konzerns. Hypothetische Wechselkursänderungen haben einen erfolgswirksamen Einfluss auf die Marktwerte der externen Derivate der Deutsche Post AG und auf die Fremdwährungsergebnisse aus der Stichtagsbewertung der Inhousebank-Salden, Salden von externen Bankkonten und internen und externen Darlehen der Deutsche Post AG. Der währungsbezogene Value at Risk der betreffenden Fremdwährungspositionen betrug zum Stichtag 4 MIO € (Vorjahr: 3 MIO €). Weiterhin haben hypothetische Wechselkursänderungen Auswirkungen auf das Eigenkapital und auf die Marktwerte der Derivate, die zur Sicherung von bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Fremdwährungstransaktionen – Cashflow Hedges – abgeschlossen worden sind. Der währungsbezogene Value at Risk dieser Risikoposition lag zum 31. Dezember 2011 bei 21 MIO € (Vorjahr: 25 MIO €). Der gesamte währungsbezogene Value at Risk betrug zum Bilanzstichtag 23 MIO € (Vorjahr: 24 MIO €). Aufgrund gegenseitiger Abhängigkeiten ist der Gesamtwert geringer als die Summe der oben genannten Einzelwerte. ZINSRISIKO UND ZINSMANAGEMENT Die Marktwerte der Zinssicherungsgeschäfte wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt, dafür wird das im Corporate Treasury eingesetzte Risikomanagementsystem verwendet. Zum 31. Dezember 2011 bestanden Zins-Swaps mit einem Nominalvolumen von 1.005 MIO € (Vorjahr: 1.005 MIO €). Der Marktwert dieser Zins-Swap-Position betrug 48 MIO € (Vorjahr: 71 MIO €). Wie im Vorjahr existierten zum Stichtag keine Zinsoptionsgeschäfte. Der Anteil von Instrumenten mit kurzfristiger Zinsbindung hat sich im Verlauf des Jahres 2011 nicht wesentlich geändert. Der Anteil der Finanzschulden mit kurzfristiger Zinsbindung an den gesamten Finanzschulden beträgt aktuell 55 %. Der Einfluss einer Zinsveränderung auf die Finanzlage des Konzerns ist nach wie vor unbedeutend. In dieser Betrachtung nicht enthalten sind festverzinsliche Finanzschulden im Zusammenhang mit der beabsichtigten Veräußerung der Postbank, da diese Schulden mit Postbank-Aktien getilgt werden und daher kein Zinsrisiko besteht. Die von IFRS 7 geforderte Darstellung der quantitativen Risikoindikation bezogen auf das Zinsänderungsrisiko erfolgt mittels einer Sensitivitätsanalyse. Mit dieser Methode werden die Effekte aus hypothetischen Marktzinsänderungen auf die Zinserträge und Zinsaufwendungen und auf das Eigenkapital zum Stichtag ermittelt. Folgende Annahmen liegen der Sensitivitätsanalyse zugrunde: Originäre variabel verzinsliche Finanzinstrumente unterliegen einem Zinsänderungsrisiko und sind deshalb in die Sensitivitätsanalyse einzubeziehen. Originäre variabel verzinsliche Finanzinstrumente, die mittels Cashflow Hedging in festverzinsliche Finanzinstrumente transformiert wurden, werden nicht einbezogen. Marktzinsänderungen wirken sich bei derivativen Finanzinstrumenten, die zur Sicherung von zinsbedingten Zahlungsschwankungen abgeschlossen wurden (Cashflow Hedging), durch Marktwertänderungen auf das Eigenkapital aus und sind deshalb im Rahmen der Sensitivitätsanalyse zu berücksichtigen. Alle festverzinslichen und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko. Designierte Fair Value Hedges zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken werden in die Analyse nicht einbezogen, da sich die zinsbedingten Wertänderungen des Grundgeschäfts und des Sicherungsgeschäfts nahezu vollständig für die Periode in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgleichen. Lediglich der variable Teil des Sicherungsinstruments hat Auswirkungen auf das Finanzergebnis und ist in die Sensitivitätsanalyse einzubeziehen. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2011 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, hätte sich das Finanzergebnis um 8 MIO € verschlechtert (Vorjahr: um 4 MIO € verschlechtert). Eine Absenkung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte hätte den gegenläufigen Effekt zur Folge gehabt. Eine Veränderung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte hätte Auswirkungen auf die im Eigenkapital bilanzierten Marktwerte der Zinsderivate. Eine Zinserhöhung in diesem Geschäftsjahr hätte zu keiner Erhöhung des Eigenkapitals (Vorjahr: 0 MIO €) geführt und eine Absenkung hätte keine Verringerung des Eigenkapitals (Vorjahr: 0 MIO €) zur Folge gehabt. MARKTPREISRISIKO Risiken aus Rohstoffpreisschwankungen wurden wie im Vorjahr weitgehend über operative Maßnahmen an die Kunden weitergegeben, insbesondere für Preisschwankungen von Kerosin und Schiffsdiesel. Allerdings wirken die entsprechenden Treibstoffzuschläge (Fuel Surcharges) erst mit einer Zeitverzögerung von ein bis zwei Monaten, so dass bei starken kurzfristigen Treibstoffpreisveränderungen vorübergehende Ergebniseffekte entstehen können. Darüber hinaus wurden in geringem Umfang aber auch Rohstoffpreis-Swaps für Diesel und Schiffsdiesel zur Steuerung der verbliebenen Risiken genutzt. Der Nominalwert dieser Commodity-Swaps betrug 6 MIO € (Vorjahr: 42 MIO €) bei einem Marktwert von 1 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €). IFRS 7 fordert eine Sensitivitätsanalyse, die die Effekte hypothetischer Rohstoffpreisänderungen auf Gewinn-und-Verlust-Rechnung und Eigenkapital darstellt. Rohstoffpreisänderungen hätten Auswirkungen auf den Marktwert der zur Absicherung zukünftiger hochwahrscheinlicher Rohstoffeinkäufe abgeschlossener Derivate (Cashflow Hedges) und die Hedge-Reserve im Eigenkapital. Da alle Rohstoffpreisderivate als Cashflow Hedges bilanziert werden, würde sich eine Rohstoffpreisänderung auf das Eigenkapital, aber nicht auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung auswirken. Wären die den Derivaten zugrunde liegenden Rohstoffpreise zum Bilanzstichtag 10 % höher gewesen, hätte dies zu einer Erhöhung der Marktwerte und damit des Eigenkapitals um 0 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €) geführt. Ein entsprechender Rückgang der Rohstoffpreise hätte ebenfalls keine Auswirkung gehabt. Bilanzielle Risiken aus der Änderung von Aktienkursen entstehen für den Konzern aus den im Rahmen des „Amendment Agreement Regarding the Acquisition of Shares in Deutsche Postbank AG“ abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten auf von der Deutsche Post AG gehaltenen Aktien an der Deutsche Postbank AG. Neben einem Forward über 60 MIO Deutsche-Postbank-Aktien, wurden eine Put- und eine Call-Option über je 26.417.432 Aktien vereinbart. Vertragspartner ist jeweils die Deutsche Bank AG. Zum 31. Dezember 2011 wurde der Marktwert des Forwards mit 1.493 MIO € (Vorjahr: 1.653 MIO €) bilanziert. Der Nettomarktwert der Optionen beträgt zum 31. Dezember 2011 665 MIO € (Vorjahr: 736 MIO €). Marktwertänderungen des Forwards und der Optionen werden bis zur Ausübung oder zum Verfall der Instrumente im Finanzergebnis gezeigt. Wäre der Marktwert der Postbank-Aktie am 31. Dezember 2011 10 % niedriger gewesen, hätte sich der Marktwert der aktienpreisbezogenen Derivate netto um 209 MIO € erhöht und hätte zu einem zusätzlichen Ertrag in Höhe von 209 MIO € (Vorjahr: 180 MIO €) im Finanzergebnis geführt. Ein Anstieg der Postbank-Aktie hätte den gegenläufigen Effekt gehabt und zu einem Aufwand im Finanzergebnis geführt. KREDITRISIKO Ein Kreditrisiko besteht für den Konzern aufgrund der Tatsache, dass Vertragspartner ihren Verpflichtungen aus operativer Geschäftstätigkeit und aus Finanztransaktionen nicht nachkommen. Um das Kreditrisiko aus Finanztransaktionen zu minimieren, werden nur Geschäfte mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen. Aufgrund der heterogenen Kundenstruktur besteht keine Risikokonzentration. Jedem Vertragspartner wird ein individuelles Limit zugewiesen, dessen Ausschöpfung regelmäßig überwacht wird. An den Bilanzstichtagen wird geprüft, ob aufgrund der Bonität der einzelnen Kontrahenten eine Wertminderung auf die positiven Marktwerte notwendig ist. Zum 31. Dezember 2011 war dies bei keinem Kontrahenten der Fall. Im operativen Geschäft werden die Ausfallrisiken fortlaufend überwacht. Der Gesamtbetrag der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte stellt das maximale Ausfallrisiko dar. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 6.426 MIO € (Vorjahr: 6.011 MIO €) sind innerhalb eines Jahres fällig. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Überfälligkeiten bei Forderungen: scroll
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Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll
Alle übrigen Finanzinstrumente sind weder überfällig noch wertgemindert. Die heterogene Struktur der Vertragspartner schließt eine Risikokonzentration aus. Es wird von einer jederzeitigen Einbringlichkeit der übrigen Vermögenswerte ausgegangen. 48.2 Sicherheiten Unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten werden zum Bilanzstichtag 189 MIO € (Vorjahr: 301 MIO €) gestellte Sicherheiten ausgewiesen. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf Verbindlichkeiten im Rahmen der Abwicklung der Wohnungsbaudarlehen der Deutsche Post AG. Unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten werden 170 MIO € (Vorjahr: 39 MIO €) gestellte Sicherheiten ausgewiesen. Der wesentliche Teil betrifft Sicherheiten im Rahmen der Veräußerung der noch im Besitz befindlichen Aktien der Deutsche Postbank AG. Die Deutsche Post AG ist verpflichtet, Zahlungen aus bereits abgewickelten Sicherungstransaktionen im Rahmen der Veräußerung der Deutsche-Bank-Aktien als Sicherheit bei der Deutsche Bank AG zu hinterlegen. Die Freigabe der hinterlegten Sicherheiten erfolgt mit Ausübung der Pflichtumtauschanleihe im Februar 2012. Weitere kurzfristige Sicherheiten betreffen QTE Leases. Daneben hat die Deutsche Post AG 86.417.432 Aktien der Deutsche Postbank AG an die Deutsche Bank AG verpfändet. Die Freigabe der Sicherheiten erfolgt für 60 MIO Aktien bei Ausübung der Pflichtumtauschanleihe im Februar 2012 und für die verbleibenden 26.417.432 Aktien bei Ausübung einer der Optionen (siehe Marktpreisrisiko). 48.3 Derivative Finanzinstrumente Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Konzern eingesetzten bilanzierten derivativen Finanzinstrumente und ihre Marktwerte. Derivate mit amortisierenden Nominalvolumen werden mit voller Höhe bei Endfälligkeit gezeigt. scroll
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Unter der Position „Aktienbezogene Geschäfte“ werden der Forward und die Put- und Call-Optionen auf Aktien der Deutsche Postbank AG ausgewiesen. FAIR VALUE HEDGES Zur Absicherung des Fair-Value-Risikos von festverzinslichen Euro-Verbindlichkeiten wurden Zins-Swaps als Fair Value Hedges eingesetzt. Die beizulegenden Zeitwerte dieser Zins-Swaps betragen 32 MIO € (Vorjahr: 53 MIO €). Zum 31. Dezember 2011 bestand außerdem eine Buchwertanpassung auf das Grundgeschäft aus einem in der Vergangenheit aufgelösten Zins-Swap von 13 MIO € (Vorjahr: 19 MIO €). Die Buchwertanpassung wird über die Restlaufzeit der Verbindlichkeit anhand der Effektivzinsmethode erfolgswirksam aufgelöst und reduziert den künftigen Zinsaufwand. Außerdem wurden zur Absicherung von Fremdwährungsverbindlichkeiten gegen negative Marktveränderungen Zins-Währungs-Swaps eingesetzt, durch die die Verbindlichkeit in eine variabel verzinsliche Euro-Verbindlichkeit transformiert worden ist. Damit wurde im Ergebnis das Fair-Value-Risiko aus der Zins- und Währungskomponente gesichert. Der Marktwert dieser Zins-Währungs-Swaps zum 31. Dezember 2011 betrug –2 MIO € (Vorjahr: –8 MIO €). Eine Übersicht über die aus den gesicherten Grundgeschäften und den entsprechenden Sicherungsgeschäften entstandenen Gewinne und Verluste gibt die folgende Tabelle: scroll
CASHFLOW HEDGES Cashflow-Risiken aus zukünftigen operativen Fremdwährungsumsätzen und -aufwendungen werden im Konzern mit Devisentermingeschäften und -Swaps abgesichert. Die Zeitwerte der Devisentermingeschäfte und -Swaps lagen zum Stichtag bei –26 MIO € (Vorjahr: –15 MIO €). Die gesicherten Grundgeschäfte werden überwiegend in 2012 Cashflow-wirksam. Zur Absicherung von Währungsrisiken aus zukünftigen Leasingzahlungen und Annuitäten in fremder Währung wurden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, deren Zeitwert zum Bilanzstichtag –3 MIO € (Vorjahr: –10 MIO €) betrug. Die Zahlungen aus den gesicherten Grundgeschäften erfolgen ratierlich, letztmals im Jahr 2013. Aus fest kontrahierten Flugzeugkäufen resultieren für den Konzern Cashflow-Risiken im Zusammenhang mit zukünftig zu leistenden Zahlungen in US-Dollar. Diese Risiken wurden mit Termingeschäften und Devisen-Swaps abgesichert. Der Zeitwert dieser Cashflow Hedges zum 31. Dezember 2011 betrug 6 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €). Die Flugzeuge gehen im Jahr 2012 zu. Das Sicherungsergebnis wird mit den Anschaffungskosten verrechnet und mit der Amortisation des Vermögenswerts erfolgswirksam erfasst. Risiken aus festverzinslichen Fremdwährungsanlagen wurden mit synthetischen Zins-Währungs-Swaps gesichert und in festverzinsliche Euroanlagen transformiert. Diese synthetischen Zins-Währungs-Swaps mit einem Zeitwert zum Stichtag von 12 MIO € (Vorjahr: 15 MIO €) sichern das Währungsrisiko. Risiken aus dem Einkauf von Diesel und Schiffsdiesel, die nicht an Kunden weitergereicht werden können, wurden mit Rohstoffpreis-Swaps abgesichert, die im Jahr 2012 fällig werden. Der Zeitwert dieser Cashflow Hedges betrug zum Jahresende 1 MIO € (Vorjahr: 5 MIO €). Es sind unwesentliche Ineffektivitäten angefallen. 48.4 Zusätzliche Angaben zu den im Konzern eingesetzten Finanzinstrumenten Im Konzern werden Finanzinstrumente analog zu den jeweiligen Bilanzposten klassifiziert. Die folgende Übersicht zeigt eine Überleitung der Klassen auf die Kategorien des IAS 39 und die jeweiligen Marktwerte: Überleitung der Bilanzwerte zum 31. Dezember 2011 scroll
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1 Die in den Finanzschulden enthaltenen Anleihen wurden teilweise als Grundgeschäft zum Fair Value Hedge designiert und unterliegen damit einem Basis-Adjustment. Die Bilanzierung erfolgt deshalb weder vollständig zum Fair Value noch zu fortgeführten Anschaffungskosten. Überleitung der Bilanzwerte zum 31. Dezember 2010 scroll
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1 Die in den Finanzschulden enthaltenen Anleihen wurden teilweise als Grundgeschäft zum Fair Value Hedge designiert und unterliegen damit einem Basis-Adjustment. Die Bilanzierung erfolgt deshalb weder vollständig zum Fair Value noch zu fortgeführten Anschaffungskosten. In den Geschäftsjahren 2011 und 2010 wurden keine Vermögenswerte reklassifiziert. Existiert für ein Finanzinstrument ein liquider Markt (z.B. Wertpapierbörse), wird der Fair Value durch den Markt- bzw. Börsenpreis am Bilanzstichtag bestimmt. Soweit sich kein Fair Value am aktiven Markt ablesen lässt, werden zur Bewertung notierte Marktpreise am aktiven Markt für ähnliche Instrumente oder anerkannte Bewertungsmodelle zur Ermittlung der Marktwerte verwendet. Die Modelle berücksichtigen die wesentlichen wertbestimmenden Faktoren der Finanzinstrumente. Die verwendeten Bewertungsparameter werden aus den Marktkonditionen zum Bilanzstichtag abgeleitet. Das Kontrahentenrisiko wird auf Basis der aktuellen Credit Default Swaps der Vertragspartner analysiert. Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen sowie von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten von über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. In den als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifizierten Finanzanlagen sind in Höhe von 103 MIO € (Vorjahr: 81 MIO €) Anteile an Personen- und Kapitalgesellschaften enthalten. Für diese Instrumente besteht kein aktiver Markt. Da die zukünftigen Cashflows nicht zuverlässig ermittelt werden können, kann kein Marktwert mit Bewertungsmodellen ermittelt werden. Die Anteile dieser Gesellschaften werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Es ist nicht geplant, von den zum 31. Dezember 2011 ausgewiesenen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wesentliche Anteile in naher Zukunft zu veräußern oder auszubuchen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr wurden keine wesentlichen zu Anschaffungskosten bewerteten Anteile veräußert. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte, die zum Fair Value bewertet werden, betreffen Eigenkapital- und Schuldinstrumente. Unter den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden Wertpapiere ausgewiesen, für die Fair Value Option in Anspruch genommen worden ist, um bilanzielle Inkongruenzen zu vermeiden. Für die Vermögenswerte existiert ein aktiver Markt. Die Bilanzierung erfolgt zu Marktwerten. In der folgenden Tabelle sind die angewandten Methoden der Marktwertermittlung je Klasse dokumentiert: scroll
Die Bestimmung der Marktwerte für Devisentermingeschäfte erfolgt auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows unter Berücksichtigung von Terminkursen auf dem Devisenmarkt. Die Devisenoptionen wurden mittels des Optionspreismodells von Black-Scholes bewertet. Unter Level 2 fallen die Rohstoff-, Zins- und Fremdwährungsderivate, der Forward und die Optionen, die im Rahmen der beabsichtigten Veräußerung der Aktien der Deutsche Postbank AG eingegangen worden sind. Level 3 enthält im Wesentlichen Optionen, die im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen abgeschlossen worden sind. Die Bewertung erfolgt mittels anerkannter Bewertungsmodelle unter Berücksichtigung plausibler Annahmen und hängt maßgeblich von Finanzkennzahlen ab. Verluste aus der Fair-Value-Änderung in Höhe von 13 MIO € wirkten sich in 2011 im Finanzergebnis aus, Textziffer 18. scroll
Die Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten, gegliedert nach den einzelnen Bewertungskategorien des IAS 39, stellen sich wie folgt dar: scroll
Die Nettoergebnisse berücksichtigen im Wesentlichen Effekte aus der Fair-Value-Bewertung, der Wertberichtigung und aus der Veräußerung (Veräußerungsgewinne/-verluste) der Finanzinstrumente. Im Geschäftsjahr 2011 wirkten sich die Bewertung des Forwards und der Optionen, die abgeschlossen wurden, um die verbleibenden Aktien der Postbank zu übertragen, maßgeblich auf das Nettoergebnis aus. In 2010 war die Wirkung der Derivate wesentlich höher, da der Forward auf 60 MIO Postbank-Aktien, aufgrund der Änderung des IAS 39.2g, erstmals mit voller Ergebniswirkung zu erfassen war. Bei den erfolgswirksam zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten wurden keine Dividenden und Zinsen berücksichtigt. Angaben zum Nettoergebnis der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte erfolgen unter Textziffer 38. Erträge und Aufwendungen aus Zinsen und Provisionsvereinbarungen der nicht erfolgswirksam zum Marktwert bewerteten Finanzinstrumente werden in den Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung dargestellt. 49 Eventualverbindlichkeiten Die Eventualverbindlichkeiten des Konzerns belaufen sich auf insgesamt 2.767 MIO € (Vorjahr: 2.469 MIO €). Von den Eventualverbindlichkeiten betreffen 24 MIO € Bürgschaftsverpflichtungen (Vorjahr: 12 MIO €), 119 MIO € Gewährleistungsverpflichtungen (Vorjahr: 133 MIO €) sowie 125 MIO € Verpflichtungen aus Prozessrisiken (Vorjahr: 153 MIO €). Die sonstigen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 2.499 MIO € (Vorjahr: 2.171 MIO €) berücksichtigen im Wesentlichen die Verpflichtungen aus einem formalen Beihilfeverfahren, siehe Textziffer 51 und 57, sowie steuerliche Sachverhalte. Darüber hinaus besteht gegenüber der französischen Finanzbehörde eine Eventualverbindlichkeit, die nicht in der Gesamtsumme der Eventualverbindlichkeiten enthalten ist. Fehlende Dokumentation seitens der Finanzbehörde bezüglich der in Frage gestellten Sachverhalte machen eine Einschätzbarkeit der tatsächlichen Höhe dieser Verbindlichkeit unmöglich und somit nicht ansetzbar. 50 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 6.625 MIO € (Vorjahr: 7.091 MIO €) aus unkündbaren operativen Leasingverhältnissen gemäß IAS 17. Die künftigen unkündbaren Leasingverpflichtungen des Konzerns entfallen auf folgende Anlageklassen: scroll
Die Verringerung der Leasingverpflichtungen um 466 MIO € auf 6.625 MIO € resultiert aus der Reduzierunsg der Restlaufzeiten der Altverträge, insbesondere bei Immobilien und Flugzeugen, denen keine neuen Leasingverträge im gleichen Umfang gegenüberstehen. scroll
Der Barwert der abgezinsten Mindestleasingzahlungen beläuft sich auf 5.003 MIO € (Vorjahr: 5.311 MIO €). Dabei wurde ein Abzinsungsfaktor von 6,50 % (Vorjahr: 6,50 %) zugrunde gelegt. Insgesamt sind Miet- und Leasingzahlungen in Höhe von 2.364 MIO € (Vorjahr: 2.330 MIO €) entstanden, davon entfallen 1.640 MIO € (Vorjahr: 1.693 MIO €) auf unkündbare Miet- und Leasingverträge. Die künftigen Leasingverpflichtungen aus unkündbaren Verträgen entfallen im Wesentlichen auf die Deutsche Post Immobilien GmbH mit 2.526 MIO € (Vorjahr: 2.745 MIO €). Das Bestellobligo für Investitionen in langfristige Vermögenswerte betrug 90 MIO € (Vorjahr: 194 MIO €). 51 Rechtsverfahren Viele Dienstleistungen der Deutsche Post AG und deren Tochtergesellschaften unterliegen der sektorspezifischen Regulierung nach dem Postgesetz durch die Bundesnetzagentur. Sie genehmigt oder überprüft Entgelte, gestaltet Bedingungen des Zugangs zu Teilleistungen und übt die besondere Missbrauchsaufsicht aus. Aus diesem allgemeinen Regulierungsrisiko können sich im Falle negativer Entscheidungen Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben. Rechtliche Risiken resultieren unter anderem aus den Klagen eines Verbandes sowie eines Wettbewerbers gegen die Preisgenehmigungsentscheidungen im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens für die Jahre 2003, 2004 und 2005 sowie des Verbandes gegen die Preisgenehmigungsentscheidung im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens für das Jahr 2008. Die Klagen des Verbandes gegen die Preisgenehmigungen für die Jahre 2003 bis 2005 waren zwar rechtskräftig vom OVG Münster zurückgewiesen worden, werden nun allerdings aufgrund einer erfolgreichen Verfassungsbeschwerde des Verbandes beim OVG in zweiter Instanz fortgeführt. Rechtliche Risiken resultieren ebenso aus Klagen der Deutsche Post gegen weitere Entgeltgenehmigungsentscheidungen der Regulierungsbehörde. Die Deutsche Post AG hat zum 1. Juli 2010 die Teilleistungsrabatte erhöht. Gegen diese Rabatterhöhungen haben Wettbewerber der Deutsche Post AG und deren Verbände Beschwerden bei der Bundesnetzagentur erhoben. Nach Ansicht der Beschwerdeführer widersprechen die Rabatterhöhungen insbesondere den regulatorischen Vorgaben. Die Bundesnetzagentur hat jedoch in ihrem Überprüfungsverfahren keinen Verstoß gegen die einschlägigen Vorgaben festgestellt und das Verfahren durch Mitteilung vom 15. September 2010 eingestellt. Mehrere Wettbewerber der Deutsche Post AG haben im Oktober 2011 Klage beim VG Köln gegen die Bundesnetzagentur erhoben mit dem Ziel, die Rabatterhöhung rückgängig zu machen. Die Klage ist der Deutsche Post AG bislang nicht zugestellt worden, so dass eine Bewertung der damit verbundenen konkreten Risiken derzeit nicht möglich ist. Nach Ansicht der Deutsche Post AG entsprechen die Teilleistungsentgelte und die Rabatterhöhungen den regulatorischen und den sonstigen rechtlichen Vorgaben. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Gerichte zu einer anderen Einschätzung kommen und hieraus negative Wirkungen auf Umsatz und Ergebnis der Deutsche Post AG entstehen. Die Bundesnetzagentur hat mit Beschluss vom 14. Juni 2011 festgestellt, dass die First Mail Düsseldorf GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutsche Post AG, und die Deutsche Post AG gegen das Abschlags- und Diskriminierungsverbot nach dem Postgesetz verstoßen. Den Gesellschaften wurde auferlegt, die festgestellten Verstöße abzustellen. Beide Gesellschaften haben gegen den Beschluss vor dem Verwaltungsgericht Köln geklagt. Außerdem hat die First Mail Düsseldorf GmbH die Aussetzung der Vollziehung des Beschlusses bis zur Entscheidung des Hauptsacheverfahrens beantragt. Das Verwaltungsgericht Köln und das Oberverwaltungsgericht Münster haben diesen Antrag jeweils abgelehnt. Die First Mail Düsseldorf GmbH hat im Dezember 2011 angekündigt, den Geschäftsbetrieb zum Jahresende einzustellen, und daraufhin die Klage am 19. Dezember 2011 zurückgenommen. Die Deutsche Post AG verfolgt die Klage gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur weiter. Durch ihre Entscheidung vom 25. Januar 2012 hat die EU-Kommission das förmliche Beihilfeprüfverfahren abgeschlossen, das sie am 12. September 2007 eröffnet hatte. In dem Verfahren wurde untersucht, ob die Bundesrepublik Deutschland die Kosten der von der Deutsche Post AG bzw. ihrer Rechtsvorgängerin Deutsche Bundespost POSTDIENST in den Jahren 1989 bis 2007 erbrachten Universaldienstleistungen durch staatliche Mittel überkompensiert habe und ob dem Unternehmen dadurch eine europarechtswidrige Beihilfe gewährt worden sei. Gemäß der Eröffnungsentscheidung wollte die Kommission alle in diesem Zeitraum erfolgten staatlichen Vermögenstransfers prüfen, ebenso die vom Staat übernommenen Bürgschaften, die gesetzlich eingeräumten Exklusivrechte, die Preisregulierung der Briefdienste und die staatliche Finanzierung von Beamtenpensionen. Untersucht werden sollten zudem die Kostenzuordnung zwischen reguliertem Briefdienst, Universaldienst und Wettbewerbsdiensten innerhalb der Deutsche Post AG und ihrer Vorgängerin. Dies betrifft auch die Kooperationsvereinbarungen zwischen Deutsche Post AG und Deutsche Postbank AG sowie zwischen Deutsche Post AG und dem durch die DHL Vertriebs GmbH vermarkteten Geschäftskunden-Paketdienst. Den Vorwurf, dass die Deutsche Post AG der Deutsche Postbank AG ermögliche, Postfilialen zu nicht marktgerechter Vergütung zu nutzen, und dadurch gegen das Beihilfeverbot des EG-Vertrags verstoße, hatte zuvor auch schon die Monopolkommission erhoben. Am 10. Mai 2011 weitete die EU-Kommission das förmliche Beihilfeprüfverfahren aus. Die Ausweitung betraf die Regelungen zur Finanzierung der Beamtenpensionen, die unter Einbeziehung der Anerkennung von Pensionslasten in den Preisgenehmigungsentscheidungen näher überprüft werden sollten. In ihrer Entscheidung vom 25. Januar 2012 ist die EU-Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass die Deutsche Post AG bzw. ihre Rechtsvorgängerin Deutsche Bundespost POSTDIENST für die in den Jahren 1989 bis 2007 erbrachten Universaldienstleistungen nicht durch staatliche Mittel überkompensiert wurden und insofern keine rechtswidrige Beihilfe vorliegt. Auch hinsichtlich der vom Staat übernommenen Bürgschaften hat die EU-Kommission keine rechtswidrige Beihilfe festgestellt. Ebenso hat sie die Kooperationsvereinbarungen zwischen Deutsche Post AG und Deutsche Postbank AG sowie Deutsche Post AG und DHL Vertriebs GmbH nicht beanstandet. Den 1999 erfolgten Verkauf aller Anteile der Deutsche Postbank AG an die Deutsche Post AG hat die EU-Kommission in der Entscheidung nicht wieder aufgegriffen. Bei der Prüfung der Finanzierung der Beamtenpensionen ist die EU-Kommission jedoch zum Ergebnis gelangt, dass insofern der Deutsche Post AG eine rechtswidrige Beihilfe gewährt worden sei. Die Berücksichtigung von Pensionslasten bei den behördlichen Preisgenehmigungen der Bundesnetzagentur habe dazu geführt, dass die Deutsche Post AG geringere Sozialbeiträge für Beamte zu tragen gehabt habe als Wettbewerber für Angestellte. Hierdurch sei der Deutsche Post AG ein Vorteil in Höhe von 500 MIO € bis 1 MRD € entstanden. Dieser Vorteil stelle eine rechtswidrige Beihilfe dar, die von der Deutsche Post AG an die Bundesrepublik zurückzuzahlen sei. Die exakte Summe des zurückzuzahlenden Betrags müsse noch von der Bundesrepublik berechnet werden. Die Deutsche Post AG ist der Auffassung, dass die Entscheidung der Kommission vom 25. Januar 2012 rechtswidrig ist, und wird gegen die Entscheidung Klage bei dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg einreichen. Im Zusammenhang mit einer offiziellen Untersuchung der Festlegung von Zuschlägen und Entgelten in der internationalen Speditionsbranche gingen bei DHL Global Forwarding, wie auch bei allen anderen großen Unternehmen im Speditionsgewerbe, im Oktober 2007 ein Auskunftsersuchen der Wettbewerbsdirektion der Europäischen Kommission, eine Vorladung der Kartellabteilung des US-Justizministeriums sowie Auskunftsersuchen von Wettbewerbsbehörden anderer Jurisdiktionen ein. Im Januar 2008 wurde im Namen von Käufern von Speditionsleistungen eine Kartellsammelklage gegen die Deutsche Post AG und DHL am Bezirksgericht von New York (New York District Court) angestrengt. Dieser Zivilprozess scheint sich darauf zu gründen, dass Kartelluntersuchungen im Gange sind, jedoch nicht auf ein bekanntes Ergebnis oder einen bezifferten Verlust. Der Konzern Deutsche Post DHL kann das Ergebnis der Untersuchungen oder die Chancen der Sammelklage nicht vorhersagen oder kommentieren, ist jedoch der Auffassung, dass das damit verbundene finanzielle Risiko begrenzt ist. 52 Aktienbasierte Vergütung Aktienorientiertes Vergütungssystem für Führungskräfte (Share Matching Scheme) Das im Jahr 2009 für einen Teil der Konzernführungskräfte eingeführte neue System zur Gewährung variabler Gehaltsbestandteile, das als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente gemäß IFRS 2 bilanziert wird, wurde im Jahr 2010 auf weitere Gruppen der Konzernführungskräfte ausgeweitet. Dieses Vergütungssystem sieht vor, dass bestimmte Konzernführungskräfte einen Teil ihres variablen Gehalts für das Geschäftsjahr im Folgejahr in Aktien der Deutsche Post AG erhalten (sogenannte Incentive Shares); alle Konzernführungskräfte können individuell einen erhöhten Aktienanteil durch Umwandlung eines weiteren Teils des variablen Gehaltes für das Geschäftsjahr bestimmen (sogenannte Investment Shares). Bei Erfüllung bestimmter Bedingungen erhält die Führungskraft vier Jahre später nochmals die gleiche Anzahl an Aktien der Deutsche Post AG (sogenannte Matching Shares). scroll
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ist aus diesem System zur Gewährung variabler Gehaltsbestandteile insgesamt ein Betrag in Höhe von 33 MIO € (Vorjahr: 20 MIO €) im Eigenkapital erfasst, siehe Tabelle unter Textziffer 38.1. SAR-(Stock-Appreciation-Rights-)Plan 2006 für Führungskräfte Seit dem 3. Juli 2006 erhalten ausgewählte Führungskräfte in jährlichen Tranchen SAR aus dem in 2006 aufgelegten Long-Term-Incentive-Plan. Danach haben die Führungskräfte die Möglichkeit, nach Erfüllung von anspruchsvollen Erfolgszielen innerhalb eines festgelegten Zeitraumes eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem jeweiligen Kurs der Deutsche-Post-Aktie und dem jeweils festgelegten Ausgabepreis zu erhalten. Nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit sind alle im Rahmen der Tranchen 2006 und 2007 gewährten SAR verfallen, da die daran geknüpften Erfolgsziele nicht erreicht wurden. Nach Ablauf der Wartezeit der Tranche 2008 am 30. Juni 2011 wurden 2 Sechstel der gewährten SAR ausübbar. Sie konnten jedoch bisher nicht ausgeübt werden, da der Aktienkurs den Ausgabepreis von 18,40 € noch nicht übertroffen hat. Long-Term-Incentive-Plan (LTIP 2006) für Vorstandsmitglieder Seit dem 1. Juli 2006 erhalten die Mitglieder des Vorstands Stock Appreciation Rights (SAR) aus dem Long-Term-Incentive-Plan 2006. Jedes SAR aus dem LTIP 2006 berechtigt zum Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Durchschnitt der Schlusskurse der Deutsche-Post-Aktie während der letzten fünf Handelstage vor dem Ausübungstag und dem Ausgabepreis des SAR. Die Mitglieder des Vorstands haben im Jahr 2011 ein Eigeninvestment in Höhe von 10 % ihres Jahresfestgehalts geleistet. Die Anzahl der an die Vorstandsmitglieder auszugebenden SAR wird vom Aufsichtsrat festgelegt. Die gewährten SAR können frühestens nach Ablauf einer vierjährigen Wartezeit (bei bis einschließlich 2008 gewährten SAR: nach Ablauf einer dreijährigen Wartefrist) nach dem Ausgabetag innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ganz oder teilweise ausgeübt werden, wenn am Ende der Wartezeit ein absolutes bzw. ein relatives Erfolgsziel erreicht wird. Nach Ablauf des Ausübungszeitraums verfallen nicht ausgeübte SAR. Um zu ermitteln, ob und wie viele der gewährten SAR ausübbar sind, werden der Durchschnittskurs bzw. der Durchschnittsindex während des Referenz- und Performancezeitraums miteinander verglichen. Beim Referenzzeitraum handelt es sich um die letzten 20 aufeinanderfolgenden Handelstage vor dem Ausgabetag. Der Performancezeitraum betrifft die letzten 60 Handelstage vor Ablauf der Wartezeit. Der Durchschnittskurs (Endkurs) wird aus dem Durchschnitt der Schlusskurse der Deutsche-Post-Aktie im Xetra-Handel der Deutsche Börse AG ermittelt. Das absolute Erfolgsziel ist erreicht, wenn der Endkurs der Deutsche-Post-Aktie mindestens 10, 15, 20 oder 25 % über dem Ausgabepreis liegt. Das relative Erfolgsziel ist an die Performance der Aktie im Verhältnis zur Performance des STOXX Europe 600 Index (SXXP; ISIN EU0009658202) gekoppelt. Es ist erreicht, wenn die Wertentwicklung der Aktie während des Performancezeitraums der des Indexes entspricht oder die Outperformance mindestens 10 % beträgt. Von je sechs SAR können maximal vier über das absolute Erfolgsziel und maximal zwei über das relative Erfolgsziel „erdient“ werden. Wird zum Ablauf der Wartezeit kein absolutes oder relatives Erfolgsziel erreicht, verfallen die darauf entfallenden SAR der entsprechenden Tranche ersatz- und entschädigungslos. Weitere Details zu den Tranchen des LTIP 2006 zeigt die folgende Tabelle: scroll
Für die SAR aus dem SAR-Plan 2006 und dem Long-Term-Incentive-Plan für Vorstände (LTIP 2006) wurde mit einem stochastischen Simulationsmodell ein Zeitwert ermittelt. Daraus ergab sich, dass für das Geschäftsjahr 2011 ein Aufwand in Höhe von 24 MIO € gebucht wurde (Vorjahr: 21 MIO €). Weitere Angaben zu der aktienbasierten Vergütung der Vorstandsmitglieder finden sich unter Textziffer 53.2. Für den LTIP 2006 und SAR-Plan 2006 (Vorstände und Führungskräfte) ergab sich zum Bilanzstichtag eine Rückstellung in Höhe von 61 MIO € (Vorjahr: 37 MIO €). 53 Beziehungen z u nahestehenden Unternehmen und Personen 53.1 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und der Bundesrepublik Deutschland Sämtliche nahestehenden Unternehmen, die von dem Konzern beherrscht werden oder auf die vom Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste, Textziffer 58, mit Angaben zum Beteiligungsanteil, zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis – geordnet nach geografischen Bereichen – verzeichnet. Die Deutsche Post AG unterhält vielfältige Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland und anderen von der Bundesrepublik Deutschland kontrollierten Unternehmen. Der Bund ist Kunde der Deutsche Post AG und nimmt als solcher Dienste des Unternehmens in Anspruch. Die Geschäftsbeziehungen der Deutsche Post AG bestehen jeweils unmittelbar zu den einzelnen Behörden und sonstigen staatlichen Stellen als voneinander unabhängigen Einzelkunden; die diesen gegenüber erbrachten Leistungen sind jeweils nicht erheblich für die Gesamteinnahmen der Deutsche Post AG. BEZIEHUNGEN ZUR KFW BANKENGRUPPE Die KfW Bankengruppe (KfW) unterstützt den Bund bei der Fortsetzung der Privatisierung von Unternehmen wie Deutsche Post AG oder Deutsche Telekom AG. Im Jahre 1997 entwickelte die KfW zusammen mit dem Bund das sogenannte Platzhaltermodell als Instrumentarium für Privatisierungen des Bundes. Nach diesem Modell verkauft der Bund ganz oder teilweise seine Beteiligungen an die KfW mit dem Ziel der vollständigen Privatisierung dieser staatlichen Unternehmen. Seit 1997 hat die KfW auf dieser Grundlage in mehreren Schritten Aktien der Deutsche Post AG vom Bund gekauft und verschiedene Kapitalmarkttransaktionen mit diesen Aktien durchgeführt. Der Anteil der KfW am Grundkapital der Deutsche Post AG beträgt aktuell 30,5 %. Damit gilt die Deutsche Post AG als assoziiertes Unternehmen des Bundes. BEZIEHUNGEN ZUR BUNDESANSTALT FÜR POST UND TELEKOMMUNIKATION (BANSTPT) Die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation e.V. (BAnstPT) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und steht unter Fach- und Rechtsaufsicht des Bundesministeriums der Finanzen. Durch das zum 1. Dezember 2005 in Kraft getretene Bundesanstalt-Reorganisationsgesetz nimmt der Bund durch das Bundesministerium der Finanzen die Aufgaben bezüglich der Anteile an den Postnachfolgeunternehmen unmittelbar wahr. Die Wahrnehmung der „Eigentümeraufgaben“ bei der BAnstPT ist damit entfallen. Die Bundesanstalt führt die Sozialeinrichtungen wie die Postbeamtenkrankenkasse, das Erholungswerk, die Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP) und das Betreuungswerk für Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG, Deutsche Telekom AG sowie die Erstellung von Grundsätzen der Wohnungsfürsorge weiter. Die Aufgaben werden auf der Grundlage von Geschäftsbesorgungsverträgen wahrgenommen. Im Jahr 2011 wurden der Deutsche Post AG für Leistungen der Bundesanstalt Abschlagszahlungen in Höhe von 70 MIO € (Vorjahr: 72 MIO €) in Rechnung gestellt. BEZIEHUNGEN ZUM BUNDESMINISTERIUM DER FINANZEN Zwischen dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) und der Deutsche Post AG wurde im Geschäftsjahr 2001 eine Vereinbarung getroffen, die die Modalitäten der Abführung der Einnahmen der Deutsche Post AG aus der Erhebung der Ausgleichszahlung nach den Gesetzen über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen der Postwohnungsfürsorge regelt. Im Geschäftsjahr 2011 hat die Deutsche Post AG 0,03 MIO € für die Endabrechnung des Geschäftsjahres 2010 sowie 0,06 MIO € für das Geschäftsjahr 2011 an den Bund abgeführt. Die Endabrechnung für das Geschäftsjahr 2011 erfolgt vereinbarungsgemäß bis zum 1. Juli 2012. Mit Vertrag vom 30. Januar 2004 hat die Deutsche Post AG mit dem BMF eine Vereinbarung bezüglich der Überleitung von Beamten zu Bundesbehörden getroffen. Danach werden Beamte mit dem Ziel der Versetzung für sechs Monate abgeordnet und bei Bewährung anschließend versetzt. Die Deutsche Post AG beteiligt sich nach vollzogener Versetzung durch Zahlung eines Pauschalbetrages an der Kostenbelastung des Bundes. Für das Jahr 2011 ergaben sich hieraus 15 Versetzungen (Vorjahr: 21) und 10 Abordnungen mit dem Ziel der Versetzung im Jahr 2012 (Vorjahr: 9). BEZIEHUNGEN ZUR BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT Mit Vertrag vom 12. Oktober 2009 hat die Deutsche Post AG mit der Bundesagentur für Arbeit einen Vertrag über die Versetzung von Beamtinnen und Beamten der Deutsche Post AG zur Bundesagentur für Arbeit geschlossen. Für das Jahr 2011 ergaben sich hieraus 39 Versetzungen. BEZIEHUNGEN ZUR DEUTSCHE TELEKOM AG UND DEREN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Der Bund ist direkt und indirekt (über die KfW Bankengruppe) mit rund 32 % an der Deutsche Telekom AG beteiligt. Da der Bund trotz seiner Minderheitsbeteiligung aufgrund der durchschnittlichen Hauptversammlungspräsenz eine sichere Hauptversammlungsmehrheit besitzt, ist ein Beherrschungsverhältnis der Deutschen Telekom vom Bund begründet. Daher gilt die Deutsche Telekom als nahestehendes Unternehmen der Deutsche Post AG. Im Geschäftsjahr 2011 erbrachte Deutsche Post DHL für die Deutsche Telekom AG im Wesentlichen Beförderungsleistungen für Briefe und Paketsendungen bzw. erwarb von der Deutsche Telekom Waren und Dienstleistungen, wie z.B. IT-Produkte. BEZIEHUNGEN ZUR DEUTSCHE BAHN AG UND DEREN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Die Deutsche Bahn AG ist ein 100%iges Tochterunternehmen des Bundes. Durch dieses Beherrschungsverhältnis gilt die Deutsche Bahn AG als nahestehendes Unternehmen der Deutsche Post AG. Deutsche Post DHL unterhält mit dem Deutsche-Bahn-Konzern verschiedene Geschäftsbeziehungen, im Wesentlichen handelt es sich dabei um Transportleistungsverträge. BUNDES-PENSIONS-SERVICE FÜR POST UND TELEKOMMUNIKATION E.V. Angaben zum Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e.V. (BPS-PT) finden sich unter Textziffer 7. BEZIEHUNGEN ZU PENSIONSFONDS Die Immobilien im rechtlichen oder wirtschaftlichen Eigentum des Deutsche Post Betriebsrenten-Service e.V. (DPRS) bzw. der Deutsche Post Pensions-Treuhand GmbH & Co. KG, der Deutsche Post Betriebsrenten-Service e.V. & Co. Objekt Gronau KG sowie Deutsche Post Grundstücks-Vermietungsgesellschaft beta mbH Objekt Leipzig KG mit einem Zeitwert von 1.011 MIO € (Vorjahr: 1.043 MIO €) werden ausschließlich an die Deutsche Post Immobilien GmbH vermietet. Der Mietaufwand der Deutsche Post Immobilien GmbH beträgt 64 MIO € für das Jahr 2011 (Vorjahr: 63 MIO €). Die Mieten wurden termingerecht bezahlt. Die Deutsche Post Pensions-Treuhand GmbH & Co. KG ist zu 100 % Eigentümerin der Ende 2009 gegründeten Deutsche Post Pensionsfonds AG. Zum 31. Dezember 2011 bestanden keine Forderungen bzw. Verbindlichkeiten. Weiterhin gab es keine Verkaufsbeziehungen zwischen den externen Trägern und einem Konzernunternehmen der Deutsche Post AG. BEZIEHUNGEN ZU NICHT EINBEZOGENEN UNTERNEHMEN, ASSOZIIERTEN UND GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht der Konzern unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit nicht einbezogenen Unternehmen, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die als nahestehende Unternehmen des Konzerns gelten, in Beziehung. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurden sämtliche Liefer- und Leistungsbeziehungen, die mit den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen stattfanden, zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen durchgeführt, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind. Im Geschäftsjahr 2011 wurden mit wesentlichen nahestehenden Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden Posten im Konzernabschluss geführt haben: scroll
1 Betreffen Material- und Personalaufwand Die Deutsche Post AG hat Verpflichtungserklärungen für diese Gesellschaften in Höhe von 140 MIO € übernommen. Davon entfielen 109 MIO € auf assoziierte Unternehmen, 26 MIO € auf Gemeinschaftsunternehmen sowie 5 MIO € auf nicht einbezogene Unternehmen. 53 .2 Beziehungen zu nahestehenden Personen Gemäß IAS 24 berichtet der Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen ihm und seinen nahestehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Führungskräfte der Ebene 2 und deren Familienangehörige definiert. Im Geschäftsjahr 2011 lagen für diesen Personenkreis – außer einer bestehenden Porto-Rahmenvereinbarung im Umfang von 1 MIO € zwischen Deutsche Post DHL und einem Mitglied des Aufsichtsrat – keine berichtspflichtigen Geschäftsvorfälle und Rechtsgeschäfte vor. Die gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und Aufsichtsrats. Die aktiven Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats wurden wie folgt vergütet: scroll
1 Im laufenden Geschäftsjahr wurden erstmals auch die Wertänderungen für bereits erdiente Tranchen individualisiert ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Siehe auch Tabelle „Aktienbasierte Vergütung“ Die beim Konzern beschäftigten Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat erhalten außer den vorgenannten Leistungen für ihre Aufsichtsratstätigkeit noch reguläre Gehälter für ihre Tätigkeit im Unternehmen. Diese Gehälter richten sich nach der ausgeübten Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen und sind ihrer Höhe nach angemessen. Als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird der aus den Pensionsrückstellungen für die aktiven Vorstandsmitglieder resultierende Dienstzeitaufwand (Service Cost) ausgewiesen. Die Angabe der aktienbasierten Vergütung bezieht sich auf den für die Geschäftsjahre 2010 und 2011 erfassten Aufwand für die aktienbasierte Vergütung. Er wird in der folgenden Tabelle individualisiert dargestellt: scroll
1 Seit 9. März 2011 2 Bis 8. März 2011 3 Im laufenden Geschäftsjahr wurden erstmals auch die Wertänderungen für bereits erdiente Tranchen individualisiert ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Weitere Angaben zu den aktienbasierten Vergütungen der Vorstände für die Geschäftsjahre 2010 und 2011 sind den folgenden Tabellen zu entnehmen: Aktienbasierte Vergütung der Vorstände 2011 scroll
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1 Seit 9. März 2011 2 Bis 8. März 2011 Aktienbasierte Vergütung der Vorstände 2010 scroll
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VERGÜTUNG DES VORSTANDS Die Gesamtvergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands inklusive der Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung belief sich im Geschäftsjahr 2011 insgesamt auf 19,0 MIO € (Vorjahr: 17,0 MIO €). Davon entfielen 7,4 MIO € (Vorjahr: 7,1 MIO €) auf erfolgsunabhängige Komponenten (Fixum und Nebenleistung), 4,6 MIO € (Vorjahr: 4,9 MIO €) auf erfolgsbezogene Komponenten (Variable) sowie 7,0 MIO € (Vorjahr: 5,0 MIO €) auf Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung (SAR). Die Anzahl der SAR betrug 2.771.178 Stück (Vorjahr: 1.875.000 Stück). EHEMALIGE MITGLIEDER DES VORSTANDS Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene betrugen 7,4 MIO € (Vorjahr: 5,7 MIO €). Der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen ermittelte Verpflichtungsumfang (DBO) für laufende Pensionen beläuft sich auf 57,0 MIO € (Vorjahr: 42,9 MIO €). Die Veränderung resultiert in Höhe von 13,3 MIO € aus der Erweiterung des Kreises der Pensionäre wegen Eintritt des Versorgungsfalls; zusätzliche Verpflichtungen sind dadurch nicht aufgebaut worden. Vielmehr haben sich die bestehenden Verpflichtungen für Anwartschaften – einschließlich der Service Costs 2011 – auf 25,7 MIO € (Vorjahr: 35,4 MIO €) vermindert. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS Im Geschäftsjahr 2011 betrug die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats rund 1,4 MIO € (Vorjahr: 1,1 MIO €), davon entfielen 1,2 MIO € auf das Fixum (Vorjahr: 0,9 MIO €), 0 MIO € auf erfolgsabhängige Vergütung (Vorjahr: 0 MIO €) sowie 0,2 MIO € auf Sitzungsgelder (Vorjahr: 0,2 MIO €). Weitere Angaben zur individualisierten Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden sich im Vergütungsbericht der Bestandteil des Konzernlageberichts ist. AKTIENBESITZ DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Post AG halten am 31. Dezember 2011 Aktien der Gesellschaft im Umfang von weniger als 1 % des Grundkapitals der Gesellschaft. MELDEPFLICHTIGE TRANSAKTIONEN Die der Deutsche Post AG gem. § 15 a Wertpapierhandelsgesetz gemeldeten Transaktionen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern mit Wertpapieren der Gesellschaft sind auf der Website der Gesellschaft unter www.dp-dhl.com einsehbar. 54 Honorare des Abschlussprüfers Für die im Geschäftsjahr 2011 und im Vorjahr erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: scroll
55 Inanspruchnahme von § 264 Abs. 3 HGB Die Deutsche Post AG nimmt für das Geschäftsjahr 2011 die Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB für folgende Gesellschaften in Anspruch: 1. Agheera GmbH 2. Albert Scheid GmbH 3. Danzas Deutschland Holding GmbH 4. Danzas Grundstücksverwaltung Groß-Gerau GmbH 5. Deutsche Post Adress Beteiligungsgesellschaft mbH 6. Deutsche Post Assekuranz Vermittlungs GmbH 7. Deutsche Post Beteiligungen Holding GmbH 8. Deutsche Post Com GmbH 9. Deutsche Post Consult GmbH 10. Deutsche Post Customer Service Center GmbH 11. Deutsche Post DHL Beteiligungen GmbH 12. Deutsche Post DHL Corporate Real Estate Management GmbH 13. Deutsche Post DHL Corporate Real Estate Management GmbH & Co. Logistikzentren KG 14. Deutsche Post DHL Inhouse Consulting GmbH 15. Deutsche Post DHL Research and Innovation GmbH 16. Deutsche Post Direkt GmbH 17. Deutsche Post Fleet GmbH 18. Deutsche Post Immobilien GmbH 19. Deutsche Post Investments GmbH 20. Deutsche Post IT Brief GmbH 21. Deutsche Post IT Services GmbH 22. Deutsche Post Real Estate Germany GmbH 23. Deutsche Post Shop Essen GmbH 24. Deutsche Post Shop Hannover GmbH 25. Deutsche Post Shop München GmbH 26. Deutsche Post Technischer Service GmbH 27. DHL Airways GmbH 28. DHL Automotive GmbH 29. DHL Automotive Offenau GmbH 30. DHL BwLog GmbH 31. DHL Express Germany GmbH 32. DHL Food Services GmbH 33. DHL Freight Germany Holding GmbH 34. DHL Freight GmbH 35. DHL Global Forwarding GmbH 36. DHL Global Forwarding Management GmbH 37. DHL Global Management GmbH 38. DHL Home Delivery GmbH 39. DHL HUB Leipzig GmbH 40. DHL International GmbH 41. DHL Logistics GmbH 42. DHL Solution Großgut GmbH 43. DHL Solutions Fashion GmbH 44. DHL Solutions GmbH 45. DHL Solutions Retail GmbH 46. DHL Supply Chain Management GmbH 47. DHL Trade Fair & Events GmbH 48. DHL Verwaltungs GmbH 49. Erste End of Runway Development Leipzig GmbH 50. Erste Logistik Entwicklungsgesellschaft MG GmbH 51. European Air Transport Leipzig GmbH 52. First Mail Düsseldorf GmbH 53. Gerlach Zolldienste GmbH 54. InterServ Gesellschaft für Personal- u. Beraterdienstleistungen mbH 55. ITG GmbH Internationale Spedition 56. SGB GmbH 57. Werbeagentur Janssen GmbH 58. Williams Lea Deutschland GmbH 59. Williams Lea GmbH 60. Williams Lea Inhouse Solutions GmbH 61. Zweite End of Runway Development Leipzig GmbH 56 Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Deutsche Post AG haben gemeinsam die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2011 abgegeben. Die Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.corporate-governance-code.de und auf der Homepage www.dp-dhl.com im Wortlaut abrufbar. 57 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 25. Januar 2012 hat die EU-Kommission das förmliche Beihilfeprüfverfahren abgeschlossen, das sie am 12. September 2007 eröffnet hatte. Die konkrete Beschreibung des Sachverhalts findet sich unter Textziffer 51, Rechtsverfahren. Nach ihrer Entscheidung fordert die EU-Kommission daher eine Rückzahlung dieser Beihilfen an die Bundesrepublik Deutschland durch die Deutsche Post AG in Höhe von 500 MIO bis 1 MRD € zuzüglich Zinsen. Darüber hinaus sind bei der Europäischen Kommission keine weiteren Beihilfeverfahren mehr anhängig, die den Konzern betreffen. Die Deutsche Post AG ist der Auffassung, dass die Entscheidung der Kommission vom 25. Januar 2012 rechtswidrig ist, und wird gegen die Entscheidung Klage beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg einreichen. Die Bilanzierung erfolgt entsprechend den vorgesehenen Abwicklungsmodalitäten. Im Januar 2012 wurde die Ausübung der Verkaufsoption über 12,1 % der Deutsche-Postbank-Aktien eingeleitet. 58 Anteilsbesitzliste scroll
IFRS-Werte gemäß Einzelabschluss 1 Nur Teilkonzerndaten vorhanden 2 Angaben aus 2009 3 Angeben aus 2010 4 Nicht verfügbar 5 Ruhend 6 Angaben nach Gewinnabführung 7a Einbezug IAS 27.13 (a) 7b Einbezug IAS 27.13 (b-d) 8 In Liquidation 9 Angaben nach lokalen Rechnungslegungsvorschriften 10 Stimmrechte 11 Gesellschaft ist im Konzernabschluss der Deutsche Postbank AG enthalten 12 Angaben aus 2008 13 Einbezug nach SIC 12 (Zweckgesellschaft) 14 Nicht einbezogen, weil sie keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben Versicherung des Vorstandes Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Bonn, 17. Februar 2012 Deutsche Post AG Der Vorstand Dr. Frank Appe Ken Allen Roger Crook Bruce Edwards Jürgen Gerdes Lawrence A. Rosen Walter Scheurle Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Deutsche Post AG Vermerk zum KonzernabschlussWir haben den Konzernabschluss der Deutsche Post AG, Bonn, und ihrer Tochtergesellschaften – bestehend aus Gewinn-und-Verlust-Rechnung und Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 – geprüft. Verantwortung des Vorstands für den Konzernabschluss Der Vorstand der Deutsche Post AG, Bonn, ist verantwortlich für die Aufstellung dieses Konzernabschlusses. Diese Verantwortung umfasst, dass dieser Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt wird und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Konzernabschluss abzugeben. Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Abschlussprüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Darstellungen ist. Eine Abschlussprüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Konzernabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung eines Konzernabschlusses, der ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Eine Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der von dem Vorstand ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernabschlusses zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2011 sowie der Ertragslage für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr. Vermerk zum KonzernlageberichtWir haben den beigefügten Konzernlagebericht der Deutsche Post AG, Bonn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Der Vorstand der Deutsche Post AG, Bonn, ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der für die Prüfung des Konzernlageberichts vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach ist die Prüfung des Konzernlageberichts so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung des Konzernlageberichts zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts gewonnenen Erkenntnisse steht der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Düsseldorf, den 17. Februar 2012 PricewaterhouseCoopers Gerd Eggemann, Wirtschaftsprüfer Dietmar Prümm, Wirtschaftsprüfer Der Konzernabschluss wurde am 7. April 2012 durch den Aufsichtsrat gebilligt. |
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