![]() DEUTZ AktiengesellschaftKölnKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019Bericht des AufsichtsratsENGE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN AUFSICHTSRAT UND VORSTANDDer Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat auch im Geschäftsjahr 2019 die Führung des Unternehmens nach den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex laufend überwacht und den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen beraten. Der Aufsichtsrat war in alle bedeutsamen Entscheidungen des Vorstands unmittelbar eingebunden. Der Vorstand hat insbesondere die strategische Ausrichtung des Unternehmens eng mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Im Geschäftsjahr 2019 fanden insgesamt vier ordentliche und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Bei der Sitzung am 7. Juni 2019 (Herr Dr.-Ing. Dohle) und bei der Sitzung am 26. September 2019 (Frau Albrecht) haben Mitglieder des Aufsichtsrats entschuldigt gefehlt; an sämtlichen weiteren Sitzungen des Geschäftsjahres 2019 haben alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. An sämtlichen Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2019 haben jeweils alle Ausschussmitglieder teilgenommen. Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder stellt sich im Einzelnen wie folgt dar: scroll
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AR-Mitglied bis Ende der Hauptversammlung am 30. April 2019. In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen berichtete der Vorstand jeweils über das allgemeine Konjunktur-, Markt- und Wettbewerbsumfeld der DEUTZ-Gruppe, er stellte in einem Business Update und Vertriebsbericht ausführlich die konkrete Geschäftsentwicklung des Unternehmens im abgelaufenen Jahresabschnitt dar, erstattete einen aktuellen Risikobericht, informierte über wichtige operative Themen und gab einen Ausblick auf die zu erwartenden Jahreswerte. Dies geschah jeweils bezogen auf die allen Aufsichtsratsmitgliedern aus den schriftlichen Monatsberichten bekannten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens. Dazu zählen Auftragseingang, Auftragsbestand, Umsatz, Absatz, EBIT, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Investitionen, Working Capital, Qualitätszahlen sowie die Personalzahlen, jeweils mit Vorjahres- und Planvergleich. Regelmäßiger Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzungen waren außerdem die Berichte aus dem Personal- und Prüfungsausschuss durch deren Vorsitzende. SCHWERPUNKTE DER BERATUNGEN IM AUFSICHTSRATDie Beratungen und Diskussionen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr konzentrierten sich auf die aktuelle Geschäfts- und Risikolage der DEUTZ-Gruppe sowie auf die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens, der eine ganztägige außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats gewidmet war. Eine besondere Rolle spielten dabei die China-Strategie, der weitere Ausbau der E-DEUTZ-Strategie mit dem Erwerb der Futavis GmbH, der Ausbau des Servicegeschäfts durch den Erwerb des Händlers DPS Power Group in den Niederlanden und Belgien, die Kooperation mit Liebherr, die Neukundengeschäftsentwicklung sowie die Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung. Weitere wichtige Beschlüsse betrafen das Budget 2020, die Mittelfristplanung bis 2024 sowie die Freigabe von Investitionen und Entwicklungsprojekten. Wie in jedem Jahr hat der Aufsichtsrat außerdem Beschlüsse über die Zielerreichung und damit über die variable Vergütung des Vorstands für das vorherige sowie über die Festlegung seiner Ziele und Mittelfristziele für das laufende Geschäftsjahr gefasst. Die umfassende, regelmäßige und zeitnahe Information des Aufsichtsrats durch den Vorstand war stets gewährleistet. Außerhalb der Sitzungen informierte der Vorstand die Mitglieder des Aufsichtsrats schriftlich über alle wichtigen Ereignisse. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende standen darüber hinaus in engem Austausch über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen und Optimierungsmaßnahmen. Sämtliche nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf Grundlage der Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands sowie, falls notwendig, nach Vorbereitung durch seine zuständigen Ausschüsse. ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDSDer Vorstand der Gesellschaft besteht aus drei Mitgliedern: Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller (Vorsitzender, technische und zentrale Funktionen), Herrn Dr. Andreas Strecker (Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services) und Herrn Michael Wellenzohn (Vertrieb, Service und Marketing). CORPORATE GOVERNANCE: ENTSPRECHENSERKLÄRUNG MIT EINER ABWEICHUNGIn seiner Sitzung am 12. Dezember 2019 hat sich der Aufsichtsrat erneut eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 auseinandergesetzt und gemeinsam mit dem Vorstand jeweils eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Diese enthält weiterhin nur eine Abweichung vom Kodex und steht seit dem 13. Dezember 2019 auf der Internetseite der Gesellschaft - www.deutz.com - unter Investor Relations/Corporate Governance zum Download zur Verfügung. EFFIZIENTE ARBEIT DURCH VIER AUSSCHÜSSEDer Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten sachgerecht unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 168 bis 169 dieses Geschäftsberichts separat dargestellt. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine Effizienzprüfung (Ziffer 5.6 des DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017) begonnen, die durch eine externe Beratungsgesellschaft durchgeführt und ausgewertet wird. Die Ergebnisse werden in der ersten Jahreshälfte 2020 erwartet. Mitglieder des Personalausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Alois Ludwig. Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Er legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine langfristige Nachfolgeplanung, die durch eine frühzeitige Identifizierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten geprägt ist und durch externe Beratungsexpertise unterstützt wird. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr zweimal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei ging es insbesondere um die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018 und die Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2019. Dem Prüfungsausschuss gehören Frau Patricia Geibel-Conrad (Vorsitzende), Frau Sabine Beutert (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr an. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, die vorbereitende Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG sowie die Erörterung des verkürzten Konzernabschlusses und des Zwischenlageberichts zum Halbjahr und der Zwischenmitteilungen zu den Quartalen mit dem Vorstand vor deren Veröffentlichung. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr viermal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses, des Vorstands und, außer eines Termins, auch des Abschlussprüfers. In der Sitzung am 25. Februar 2020 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich in Anwesenheit des Vorstands und des Abschlussprüfers auf der Grundlage des Jahres- und Konzernabschlusses wie auch des zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG, des Gewinnverwendungsvorschlages, des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts sowie des Berichts des Vorstands und der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2019 mit den genannten Abschlüssen. Der Abschlussprüfer erstattete in der Sitzung detailliert Bericht über den Ablauf und über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem sowie die Key Audit Matters und die festgelegten Prüfungsschwerpunkte wurden umfassend diskutiert; sie geben nach den Prüfungsfeststellungen keinen Grund zu Beanstandungen. Der Abschlussprüfer beantwortete eingehend auch alle darüber hinausgehenden Fragen. Die vorbereitende Prüfung des Ausschusses betraf auch den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG. Zur Vorbereitung der Prüfung hatte der Aufsichtsrat PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich beauftragt, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich mit begrenzter Sicherheit zu prüfen und hierüber eine Prüfungsbescheinigung zu erteilen. Auch über diese Prüfung berichtete der Abschlussprüfer eingehend im Ausschuss, gefolgt von einer ausführlichen Diskussion der wesentlichen Ergebnisse und Feststellungen. Der Prüfungsausschuss beschäftigte sich ferner mit der Überwachung der Unabhängigkeit und der Qualifikation des Wirtschaftsprüfers sowie der von ihm zusätzlich erbrachten Nichtprüfungsleistungen. Die Honorarvereinbarung wurde erörtert und die Erteilung des Prüfungsauftrags zum 31. Dezember 2019 vorbereitet. Die Prüfungsschwerpunkte wurden zusammen mit dem Abschlussprüfer festgelegt. Intensiv befasste sich der Ausschuss in dem Berichtsjahr mit dem jeweiligen Status der Zulieferer Gusswerke Saarbrücken GmbH und Gusswerke Leipzig GmbH, dem Geschäftsverlauf der Tochtergesellschaften sowie der Bewertung der Beteiligungen, Firmenwerte und immateriellen Vermögensgegenstände. Er hat sich fortlaufend über die geplanten Änderungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) sowie des überarbeiteten Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und die sich hieraus für die DEUTZ AG ergebenden rechtlichen Rahmenbedingungen ausgetauscht. Gegenstand ausführlicher Beratungen waren auch die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems, der internen Revision sowie Fragen der Compliance. Dazu haben in der Sitzung am 30. April 2019 der Chief Compliance Officer und am 29. Juli 2019 die Leiterin Konzernrevision Bericht erstattet und die Fragen des Prüfungsausschusses beantwortet. Mitglieder des Vermittlungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung, Frau Sophie Albrecht und Herr Ali Yener. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden. Mitglieder des Nominierungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Herr Dr. Hermann Garbers (bis 30. April 2019), Frau Sophie Albrecht (ab 26. September 2019) und Herr Alois Ludwig. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei befasste er sich insbesondere mit der in der Hauptversammlung 2019 durchzuführenden Wahl eines Nachfolgers für Herrn Dr. Garbers. Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde der gesamte Aufsichtsrat jeweils informiert; soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat ihnen zugestimmt. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS EINGEHEND GEPRÜFT UND GEBILLIGTDer vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellte Jahresabschluss der DEUTZ AG, der nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss sowie der für die DEUTZ AG und den Konzern Zusammengefasste Lagebericht (jeweils für das Geschäftsjahr 2019) wurden von dem durch die Hauptversammlung am 30. April 2019 gewählten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG und der Konzernabschluss, der Zusammengefasste Lagebericht, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Abschlussprüfer hat die Ergebnisse seiner Prüfung dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzung am 25. Februar 2020 sowie dem Aufsichtsrat in dessen Sitzung am 5. März 2020 ausführlich erläutert und vertiefende Fragen beantwortet. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Prüfungsberichte für die DEUTZ AG und den Konzern zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen den Jahres- und gegen den Konzernabschluss keine Einwände und billigt sie. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Schließlich hat der Aufsichtsrat seine Prüfungspflicht nach § 171 Abs. 1 Satz 4 AktG in Bezug auf den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht wahrgenommen und keine Beanstandungen festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je dividendenberechtigte Stückaktie zu verwenden, stimmt der Aufsichtsrat ebenfalls zu. ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS UND SEINER AUSSCHÜSSEDie Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr wie folgt geändert: Zum einen hat die ordentliche Hauptversammlung am 30. April 2019 Herrn Dr.-Ing. Ulrich Dohle für den Rest der Amtszeit der übrigen Aufsichtsratsmitglieder, also bis zur Hauptversammlung 2023, in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Dr.-Ing. Ulrich Dohle war zuvor am 20. Dezember 2018 auf Antrag des Vorstands und gemäß einer Empfehlung des Nominierungsausschusses vom Amtsgericht Köln mit Wirkung zum 1. Januar 2019 als Anteilseignervertreter und Nachfolger für Herrn Hans-Georg Härter bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2019 zum Mitglied des Aufsichtsrats der DEUTZ AG bestellt worden. Herr Härter hatte sein Mandat zum Jahresende 2018 niedergelegt. Zum anderen hat die ordentliche Hauptversammlung am 30. April 2019 Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter für den Rest der Amtszeit der übrigen Aufsichtsratsmitglieder als Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Dr. Voggenreiter folgte für Herrn Dr. Hermann Garbers, der sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2019 niedergelegt hatte. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 hat Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr den Vorsitz des Gremiums von Herrn Härter übernommen. Die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt geändert: In seiner Sitzung am 26. September 2019 haben die Anteilseignervertreter Frau Sophie Albrecht als Nachfolgerin von Herrn Dr. Garbers in den Nominierungsausschuss gewählt. Die DEUTZ AG unterstützt Mitglieder des Aufsichtsrats bei der Amtseinführung sowie den Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Hinsichtlich geeigneter Aus- und Fortbildungsmaßnahmen stehen die Aufsichtsratsmitglieder untereinander sowie auch mit dem Vorstand und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats im regelmäßigen Austausch. Neue Mitglieder erhalten umfangreiche Informationen hinsichtlich der Corporate Governance der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder - wie bei der DEUTZ AG üblich - die Gelegenheit, das Unternehmen sowie einzelne Bereiche kennenzulernen. Hierzu gehörten im Berichtsjahr beispielsweise intensive Gespräche mit Mitarbeitern und Führungskräften durch Herrn Dr. Voggenreiter mit einem besonderen Fokus auf die Chinaprojekte sowie zusätzliche Besuche der Standorte Köln und Ulm. INTERESSENKONFLIKTE/UNABHÄNGIGKEIT DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER/DANKInteressenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEUTZ AG sind alle seine Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. 5.4.2 S. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex anzusehen. Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DEUTZ AG im In- und Ausland, den gewählten Vertretern der Belegschaft sowie dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2019 geleistete Arbeit und den hohen Einsatz seinen Dank und seine Anerkennung aus.
Köln, im März 2020 Dr.-Ing. Bernd Bohr Der Aufsichtsrat ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT DER DEUTZ AG UND DES KONZERNS 2019GRUNDLAGEN DES KONZERNSGESCHÄFTSMODELL UND SEGMENTEDEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Die Kernkompetenzen des 1864 gegründeten Unternehmens mit weltweit rund 4.900 Mitarbeitern liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Antriebslösungen für Off-Highway-Anwendungen im Leistungsbereich bis 620 kW. Das gegenwärtige Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bietet der Motorenspezialist mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an Serviceleistungen. Die operativen Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich in die Segmente DEUTZ Compact Engines (DCE), DEUTZ Customized Solutions (DCS) und Sonstiges. Das DCE-Segment, dessen Anteil am Konzernumsatz 2019 rund 79 % betrug, umfasst flüssigkeitsgekühlte Motoren bis 8 Liter Hubraum. Dem Segment DCS hingegen sind zum einen flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter sowie luftgekühlte Antriebe zugeordnet, zum anderen die unter dem Namen "DEUTZ Xchange" hergestellten Austauschmotoren beziehungsweise -teile und auslaufende Baureihen. Der Umsatzanteil des Segments belief sich 2019 auf rund 20 %. Im Segment Sonstiges werden die Tochtergesellschaft Torqeedo, die auf die Elektromobilität zu Wasser fokussiert ist, sowie der in 2019 akquirierte Entwicklungsdienstleister Futavis mit Fokus auf Batteriemanagementsysteme im Hochvoltbereich sowie die Sicherheitstechnik konsolidiert. MARKT- UND WETTBEWERBSUMFELDRegional betrachtet liegt der Absatzschwerpunkt für Motoren auf Basis effizienter Dieseltechnologie, das Kerngeschäft des DEUTZ-Konzerns, in den Regionen Europa, Nordamerika sowie Asien und dabei insbesondere auf China. Konkurrierende Motorenanbieter kommen im Wesentlichen aus Westeuropa, Nordamerika und Asien. Hauptwettbewerber DEUTZ nach Anwendungscroll
STRATEGIE UND ZIELEUnser übergeordnetes Ziel ist es, weltweit führender Hersteller innovativer Antriebssysteme und Vorreiter einer klimaneutralen Zukunftsmobilität im Off-Highway-Bereich und zu Wasser zu werden. Gleichzeitig wollen wir profitabel wachsen und haben uns in diesem Zusammenhang klare Mittelfristziele gesteckt: Wir wollen bis 2022 einen Umsatz von mehr als 2 Mrd. € erzielen und unsere EBIT-Rendite vor Sondereffekten auf 7 bis 8 % steigern. Ausbau und Digitalisierung des ServicegeschäftsEinen wesentlichen Baustein unserer Wachstumsstrategie stellt der Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts dar. Dabei setzen wir insbesondere auf eine Digitalisierung unserer Servicekonzepte, etwa im Hinblick auf die Fehlerdiagnose und deren Interpretation, sowie den Ausbau unseres Xchange-Geschäfts, im Rahmen dessen wir runderneuerte Motoren und Ersatzteile anbieten. Unser Ausblick für 2022 sah ursprünglich vor, dass sich der Umsatz des margenstarken Servicegeschäfts bis dahin auf 400 Mio. € erhöhen wird. Im Zuge einer Dynamisierung unserer Aktivitäten in diesem Bereich wollen wir das avisierte Umsatzziel nunmehr bereits ein Jahr früher, in 2021, erreichen. Wesentliche Eckpfeiler dieser Dynamisierung werden neben der beschleunigten Expansion unseres Xchange-Geschäfts beispielsweise der Ausbau der Wartung und der Reparatur für DEUTZ- und Fremdmotoren beim Kunden vor Ort sowie die Gewinnung von Neukunden wie etwa Flottenbetreibern sein. Darüber hinaus beabsichtigen wir neue Vertriebskanäle für den Teilehandel zu eröffnen und gleichzeitig externe Plattformen in unser Servicekonzept zu integrieren. Neben Investitionen in eigene Service-Center wollen wir unser Servicenetz auch durch die Akquisition ausgewählter Händler erweitern und damit eine globale Abdeckung erreichen. Weiterentwicklung des ProduktportfoliosWir verfügen über ein breites Produktportfolio, das darauf ausgerichtet ist, unterschiedliche Kundenanforderungen zu bedienen und, entsprechend sich verändernden Rahmenbedingungen, kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Weiterentwicklung unseres Antriebsportfolios wird dabei maßgeblich von gesetzlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Vor diesem Hintergrund zielen unsere Entwicklungsaktivitäten darauf ab, das Motorenportfolio auf die aktuell gültigen sowie zukünftigen Emissionsvorgaben auszurichten. Im Sinne unseres übergeordneten Ziels, Vorreiter einer klimaneutralen Zukunftsmobilität zu werden, treiben wir dabei insbesondere den Einsatz von Antriebslösungen voran, die eine klimafreundlichere Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor darstellen. Die Eindämmung des Klimawandels erfordert nachhaltige Antriebslösungen - nicht nur im Hinblick auf den On-Road-Bereich, sondern gleichermaßen auch für Anwendungen abseits der Straße und zu Wasser. Wir sind davon überzeugt, dass elektrifizierten Antriebslösungen dabei eine Schlüsselrolle zukommt. Aus diesem Grund haben wir bereits im Jahr 2017 unsere E-DEUTZ-Strategie initiiert, die darauf abzielt, ein skalierbares Produktangebot hybrider und vollelektrischer Antriebe für spezifische Kundenanforderungen aufzubauen. Dabei sind wir sowohl Systempartner als auch -integrator. In diesem Sinne liefern wir ein in sich abgestimmtes System von E-Motor, Batterie, Leistungselektronik, Reduktionsgetriebe für Traktion und Arbeitseinheiten sowie Steuerungssoftware im Hinblick auf Batteriemanagement, funktionale Sicherheit und Ansteuerungslogik. Der Anteil elektrifizierter Antriebssysteme am Konzernumsatz soll sich bis 2022 auf 5 bis 10 % belaufen. Angesichts dessen, dass verschiedene Anwendungen unterschiedlicher Antriebslösungen bedürfen, gehen wir bei der Weiterentwicklung unseres Portfolios grundsätzlich technologieoffen vor. Das bedeutet, wir setzen bewusst auf eine Kombination aus Diesel-, Gas-, Benzin-, Wasserstoff- sowie Hybrid- und Elektroantrieben. Neben eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten setzen wir auch auf strategische Partnerschaften und Akquisitionen, die unsere Kompetenzen ergänzen oder erweitern. Regionale WachstumsinitiativenDer strategische Fokus unserer regionalen Wachstumsinitiativen liegt auf der Realisierung des Wachstumspotenzials in Asien, und dabei primär in China, der Verbesserung unserer Marktposition in den USA sowie dem Ausbau des Händler- und Servicenetzes. DEUTZ-Roadmap![]() Mit einem Anteil am globalen Motorenmarkt von rund 47 % 1 stellt China den weltweit größten Einzelmarkt für Baumaschinen dar. Neben beständigem Wachstum ist dieser Markt auch durch einen tiefgreifenden Wandel gekennzeichnet. So werden die dortigen Emissionsvorgaben zunehmend verschärft und die Weiterentwicklung sowohl von Dieselmotoren als auch von alternativen Antriebskonzepten wie Elektrifizierung, nachhaltigen Kraftstoffen oder Wasserstoffantrieben seitens der Regierung vorangetrieben. Um die sich daraus ergebenden Wachstumspotenziale zu heben, haben wir unser Geschäft in dieser Region in 2018 neu aufgestellt. Unser Ziel ist es, in China bis 2022 einen Umsatz von rund 500 Mio. € zu erwirtschaften. Dieses Umsatzziel beinhaltet die im Rahmen des Joint Ventures mit SANY erwirtschafteten Umsätze, welche aufgrund der Bilanzierung des Joint Ventures nach der Equity-Methode im Konzernabschluss nicht enthalten sind. Das anteilige Ergebnis hingegen fließt in diesen ein. Im Rahmen unserer neuen China-Strategie haben wir mit Chinas größtem Motorenhersteller SANY ein gemeinsames Joint Venture gegründet. Im Rahmen dessen werden wir für SANY sowohl die Motorenfertigung für Anwendungen im Bereich Baumaschinen als auch im Bereich Heavy Trucks übernehmen und bedienen dadurch zukünftig auch den On-Road-Bereich. Darüber hinaus setzen wir im chinesischen Markt auch auf strategische Kooperationen: zum einen mit dem Motorenhersteller BEINEI und zum anderen mit FAR EAST HORIZON, Chinas größtem Anbieter in der Baumaschinenvermietung. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern werden Produktionskapazitäten vor Ort aufgebaut, um die lokale Kundennachfrage bestmöglich zu bedienen. Zudem haben wir Zugriff auf ein großflächiges Servicenetzwerk, das wir mit digitalen Lösungen konsequent weiterentwickeln. ProzessoptimierungNeben den zuvor genannten Wachstumsinitiativen verfolgen wir das Ziel, unsere Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens sukzessive zu optimieren und so unsere Effizienz zu steigern. Der Schwerpunkt unserer Maßnahmen liegt dabei auf der Optimierung des Vertriebs sowie des globalen Produktions- und Beschaffungsnetzwerkes und der Qualitätssteigerung. WESENTLICHE STANDORTE UND KONSOLIDIERUNGSKREISDie Führungs- und operative Konzernobergesellschaft des DEUTZ-Konzerns ist die DEUTZ AG mit Sitz in Köln (Deutschland). Diese besitzt verschiedene Beteiligungen im In- und Ausland, zu denen mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen sowie Produktionsstandorten in China, Deutschland, Marokko, Spanien und den USA zählen. Im Geschäftsjahr 2019 hat DEUTZ mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller SANY ein gemeinsames Joint Venture, die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., gegründet und darüber hinaus den Batteriespezialisten Futavis sowie den langjährigen Vertriebs- und Servicepartner DPS Power Group mit einem Kundennetzwerk in Belgien und den Niederlanden erworben. Zum 31. Dezember 2019 sind neben der DEUTZ AG neun inländische (31. Dezember 2018: sieben) und 20 ausländische Gesellschaften (31. Dezember 2018: 16) in den Konzernabschluss einbezogen. Der vollständige Anteilsbesitz der DEUTZ AG zum 31. Dezember 2019 ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt. → mehr unter Anteilsbesitz DEUTZ AG, S. 166 JOINT VENTUREDEUTZ hat im Geschäftsjahr 2019 mit SANY, dem größten Baumaschinenkonzern Chinas, ein Produktions-Joint-Venture mit Sitz in Changsha (Provinz Hunan, China) gegründet, das unter dem Namen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., firmiert und an dem DEUTZ mit 51 % der Anteile die Mehrheit hält. Das Joint Venture Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., hält darüber hinaus 100 % der Anteile an einem bestehenden SANY-Motorenwerk in Kunshan (Provinz Jiangsu, China), das in der ersten Jahreshälfte 2020 in unseren Produktionsverbund integriert wird. Unsere Anteile an dem Joint Venture werden entsprechend der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. INTERNES STEUERUNGSSYSTEMDer DEUTZ-Konzern definiert sowohl seine Budget- als auch seine mittelfristigen Unternehmensziele anhand ausgewählter betrieblicher Kenngrößen. Um die Profitabilität zu steigern und nachhaltiges Wachstum zu erzielen, steuern wir den Konzern auf Basis der nachfolgend dargestellten finanziellen Leistungsindikatoren. scroll
UmsatzwachstumDEUTZ strebt eine kontinuierliche Steigerung der Umsatzerlöse als Grundlage für eine profitable Unternehmensentwicklung an. Die Umsatzerlöse und deren Entwicklung werden differenziert nach Produktgruppen, Anwendungssegmenten und Regionen monatlich ermittelt und dem Management zeitnah vorgelegt, um bei Bedarf frühzeitig auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können. EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)Für die Steuerung der operativen Ertragskraft des Unternehmens sehen wir die EBIT-Rendite vor Sondereffekten als die zentrale Kennzahl an. Ausgangsgröße ist das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsergebnis (EBIT). Nach Bereinigung um Sondereffekte wird diese Größe ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Als Sondereffekte betrachten wir wesentliche Erträge und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Die Bereinigung um Sondereffekte ermöglicht eine genauere Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens im Zeitablauf. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten wird, wie das Umsatzwachstum, auf monatlicher Basis ermittelt und dem Management im Rahmen der internen Berichterstattung vorgelegt. DEUTZ verbuchte im Berichtsjahr Sondereffekte in Höhe von 9,3 Mio. €. Gemäß der Verkaufsvereinbarung zur Veräußerung der Grundstücke des Standorts Köln-Deutz aus dem Geschäftsjahr 2017 wurde der für ein kleineres Teilgrundstück angefallene Veräußerungsgewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 erfasst. Working-Capital-Quote (Durchschnitt)Das im Unternehmen gebundene Kapital steuern wir über die durchschnittliche Working-Capital-Quote. Dabei setzen wir das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen der letzten zwölf Monate. Das Working Capital umfasst die Vorräte sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vermindert um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gemeinsam mit dem Umsatzwachstum und der EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) wird auch diese Kenngröße monatlich bestimmt und dem Management vorgelegt. ROCE (vor Sondereffekten)Die Messung und Steuerung der Rentabilität des im Konzern eingesetzten Kapitals erfolgt auf jährlicher Basis mit der Kennzahl ROCE (vor Sondereffekten). Diese wird wie folgt ermittelt: ROCE 1in Mio. €scroll
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Return on Capital Employed. F&E-QuoteAls technologieorientiertes Unternehmen zählen wir auch die F&E-Quote zu unseren bedeutendsten Steuerungskennzahlen im Rahmen unseres internen Steuerungssystems. Diese Kenngröße stellt das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen) zu den Umsatzerlösen des betrachteten Zeitraums dar. Die F&E-Quote wird mindestens vierteljährlich ermittelt und an das Management berichtet. Free CashflowZur Steuerung der Liquidität steht im DEUTZ-Konzern die Kennzahl Free Cashflow im Fokus. Dieser umfasst die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit des Konzerns in der betrachteten Periode vermindert um Zinszahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Damit zeigen wir auf, welcher in dem jeweiligen Geschäftsjahr generierte Cashflow dem Unternehmen beispielsweise zur Tilgung von Schulden oder zur Zahlung einer möglichen Dividende an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Free Cashflow wird an das Management mindestens vierteljährlich berichtet. Auf Basis der zuvor genannten Steuerungskennzahlen hat DEUTZ ein Frühwarnsystem festgelegt, um vorausschauend handeln und zeitnah reagieren zu können. Parallel dazu sorgen wir durch eine fundierte Ursachenanalyse dafür, dass Risiken minimiert und Chancen genutzt werden. Dreimal jährlich erstellen wir eine Jahresprognose für alle Messgrößen und gewährleisten so eine transparente Geschäftsentwicklung. Neben den finanziellen Leistungsindikatoren im Rahmen des beschriebenen Steuerungssystems messen wir unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch mithilfe weiterer Kenngrößen. Hierzu gehören insbesondere der Auftragseingang, Umsatz und Absatz auf der Ertragsseite, das Working Capital zum Stichtag im Hinblick auf das gebundene Kapital sowie das EBIT vor Abschreibungen (EBITDA). Des Weiteren sind für uns das Konzernergebnis und das handelsrechtliche Ergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größen von Bedeutung. Kontinuierliche Optimierung des SteuerungssystemsUnabhängig von konjunkturellen Schwankungen ist ein übergeordnetes Ziel von DEUTZ, die Steuerung des Konzerns kontinuierlich zu optimieren. Die Basis dafür bildet die jährliche Planung aller zuvor genannten Kenngrößen. Dabei berücksichtigt die jährliche Planung zum einen die internen Einschätzungen unserer künftigen Geschäfte und zum anderen die Vergleichswerte von Wettbewerbern. Jede Organisationseinheit stellt für ihren Verantwortungsbereich Detailpläne auf, die mit dem Management abgestimmt werden. Sowohl die konkreten Absatz- und Umsatzziele als auch die kunden- und produktbezogenen Ziele (EBIT-Renditen) werden jährlich unter Beachtung der Konzernziele mit den operativen Bereichen abgestimmt. Dadurch sind sie auf der jeweils relevanten Hierarchieebene für die operative Steuerung verfügbar. Um das gebundene Kapital zu optimieren, legen wir Working-Capital-Ziele für die einzelnen Gesellschaften des DEUTZ-Konzerns fest. Die Teilziele für "Vorräte", "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" sowie "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" werden jeweils auf die einzelnen verantwortlichen Mitarbeiter heruntergebrochen. Wir verfolgen einen langfristigen Wachstumskurs. Um hierfür die finanzielle Grundlage zu sichern, haben wir das Investitionsmanagement als den wesentlichen Aspekt bei der Steuerung des gebundenen Kapitals zentralisiert: Klare Budgetvorgaben legen den Rahmen für das Investitionsniveau und die Entwicklungsausgaben fest; der konkrete Bedarf leitet sich dabei aus der mittelfristigen Absatzplanung und den daraus resultierenden Anforderungen an Kapazitäten und Technologien ab. Im Rahmen der jährlichen Budgetgespräche stimmen die Verantwortlichen das geplante Investitionsniveau, die Entwicklungsausgaben sowie einzelne Projekte mit der konzernweiten Finanzplanung ab und schreiben die Ergebnisse fest. Vor der konkreten Projektfreigabe steht eine zusätzliche detaillierte Prüfung, bei der wir die gängigen Methoden der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wie den internen Zinsfuß, die Amortisationszeit, den Kapitalwert, die Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie Kostenvergleiche nutzen. Erst wenn diese Wirtschaftlichkeitsprüfung eindeutig positiv ausfällt, wird das Projekt mit dem entsprechenden Budget genehmigt. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDie Weiterentwicklung unseres Antriebsportfolios wird insbesondere von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von Emissionsvorgaben, Abgasnormen oder Geräusch-Verordnungen beeinflusst. Vor diesem Hintergrund zielen unsere Entwicklungsaktivitäten darauf ab, das Motorenportfolio auf die aktuell gültigen sowie zukünftigen Emissionsvorgaben wie etwa Stufe V oder China IV auszurichten. Dabei verfolgen wir auch das Ziel, die Entwicklung beziehungsweise den Einsatz innovativer Antriebssysteme technologieoffen voranzutreiben. Neben Eigenentwicklungen setzen wir bei der Erweiterung unseres Portfolios auch auf strategische Kooperationen und Akquisitionen. Stufe-V-zertifiziertSeit Anfang 2019 ist für alle Motoren im Leistungsbereich bis 56 kW und größer als 130 kW die europäische Emissionsstufe EU Stufe V einzuhalten. Nachdem wir als erster Motorenhersteller weltweit bereits 2017 das EU-Stufe-V-Zertifikat erhalten haben, wurde im Berichtsjahr 2019 die Serieneinführung umgesetzt und der Fokus unserer Aktivitäten auf die Umstellung der Motoren im Leistungsbereich von 56 bis 130 kW gelegt. Für diese ist die EU-Stufe-V-Gesetzgebung zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten. Darüber hinaus haben wir die V-Motoren-Baureihe TCD 12.0/16.0 für die EU Stufe V entwickelt. In den USA ist hinsichtlich der Einführung einer weiteren Emissionsstufe zum jetzigen Zeitpunkt nichts bekannt. Produktportfolio wird kontinuierlich erweitertZur Erweiterung unseres Portfolios unterhalb von 19 kW sind wir im Berichtsjahr 2019 eine Kooperation mit der koreanischen Firma KUKJE eingegangen. Dadurch stärken wir insbesondere unsere Position in Nordamerika. Mit Blick auf unsere Gasmotoren arbeiten wir an der Erweiterung auf "Bi-Fuel", das heißt den wahlweisen Betrieb mit Flüssiggas oder Benzin. Darüber hinaus verstärken wir unser Dieselportfolio um einen starken 4-Zylinder. Der DEUTZ TCD 5.2 mit entsprechendem 5,2 Liter Hubraum ist ein neues Derivat des DEUTZ TCD 7.8, mit dem wir eine Leistungslücke in unserem 4-8-Liter-Portfolio schließen. Durch hohe Synergien mit unserem bestehenden 7,8-Liter-6-Zylinder-Motor können wir diese Neuentwicklung mit sehr günstigen Investitionskosten unsererseits gestalten. Im Hinblick auf größere Motoren planen wir die Erweiterung unseres oberen Leistungsspektrums um mehrere Industriemotoren im Bereich von 200 bis 620 kW. So sollen in Kooperation mit der Firma Liebherr Machines Bulle SA ein 4-Zylinder-Motor mit 9 Liter Hubraum sowie 6-Zylinder-Motoren mit 12,0, 13,5 und 18,0 Liter Hubraum eingeführt werden. Im Berichtsjahr haben wir erste Prototypen für Kunden gefertigt und in Versuchsfahrzeugen erprobt. China-IV-GesetzgebungIn Vorbereitung auf die anstehende chinesische Abgasgesetzgebung China IV optimieren wir derzeit die Baureihen im Leistungsbereich kleiner 130 kW. Dabei wird die technologische Basis der Motoren so angepasst, dass die Emissionsgrenzwerte ohne den Einsatz eines SCR-Systems zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen erfüllt werden können. Zusätzlich planen wir speziell für den chinesischen Markt die Entwicklung von Motoren größer 130 kW ohne Abgasrückführung. Aus heutiger Sicht rechnen wir mit der Einführung der chinesischen Abgasgesetzgebung China IV Ende 2021. Elektrifizierte AntriebslösungenDer voranschreitende Klimawandel und die damit einhergehende Diskussion um den klassischen Verbrennungsmotor, den Diesel, treibt die Entwicklung neuer, alternativer Technologien beschleunigt voran. Vor diesem Hintergrund ergänzen wir unser Antriebsportfolio im Rahmen unserer E-DEUTZ-Strategie um hybride und vollelektrische Antriebslösungen für den Off-Highway-Bereich und Anwendungen zu Wasser. Die Vorteile elektrifizierter Antriebe liegen unter anderem in der deutlichen Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Betriebskosten. Zudem können vollelektrische Antriebe neue Anwendungen wie beispielsweise in geschlossenen Räumen oder Umweltzonen erschließen. Mit der Akquisition des Entwicklungsdienstleisters Futavis mit technischem Know-how im Bereich Elektronik, Software, Batterietechnologie und Batterietesting sowie in der Absicherung von funktionaler Sicherheit haben wir unsere Entwicklungskompetenz im Bereich von E-Antrieben im Geschäftsjahr 2019 um ein Batteriemanagementsystem im Hochvoltbereich ergänzt. Im Rahmen der Industrialisierung der E-DEUTZ-Produkte und des Ausbaus des Batteriegeschäfts startete im November 2019 die Vorserienproduktion von Hochvoltbatterien am Standort unserer Tochtergesellschaft Torqeedo in Gilching. Die von Futavis entwickelten und zertifizierten Batterien werden bei Torqeedo montiert und im Rahmen eines End-of-Line-Tests einem Funktions- und Sicherheitstest unterzogen. Die Hochvoltbatterien kommen für einen namhaften deutschen Kunden in RetroFit-Anwendungen von Elektrobussen zum Einsatz. Die Serienproduktion soll im Jahr 2020 auf über 250 Batterien ansteigen. Weiterhin haben wir im Geschäftsjahr 2019 sowohl vollelektrische als auch hybride Antriebssysteme in Kundenfahrzeuge integriert. In Abstimmung mit unseren Kunden erfolgt die Umsetzung eines modularen Baukastens für die Elektrifizierung unserer Antriebe. Im Berichtszeitraum wurden Schlüsselkunden identifiziert und die Serienentwicklung gestartet. Die erste Industrialisierung erfolgt für einen vollelektrischen 360-V-Antrieb. Erste Kundengeräte sind bereits in Betrieb und die Vorserienproduktion ist für Ende 2020 geplant. Digitale ServiceleistungenEin besonderes Augenmerk haben wir im Berichtsjahr zudem auf die Datenübertragung und -auswertung und damit Digitalisierung gelegt, um unseren Kunden zukünftig neue Dienstleistungen anbieten zu können. Digitale Services auf dem Gebiet der Diagnose und Fehlerinterpretation mit konkreten Handlungsempfehlungen sowie neuen digitalen Tools für den sogenannten Point of Service befinden sich in der finalen Erprobung. Diese zielen darauf ab, in einem Service- oder Reparaturfall die Ausfallzeiten unserer Motoren zu reduzieren. Vorentwicklungsaktivitäten gesteigertDie Basis für unsere Produkte und digitalen Serviceleistungen bildet eine intensive Forschung und Entwicklung. Hier haben wir unsere Aktivitäten zuletzt hinsichtlich alternativer Kraftstoffe ausgeweitet, um so die Abhängigkeit von Erdöl zu verringern. Dabei stehen neben Erdgas auch Wasserstoff und regenerativ erzeugte Kraftstoffe etwa auf Basis von Biomasse im Fokus. Fortschritte haben wir in diesem Zusammenhang bei der Leistungs- und Effizienzsteigerung von Wasserstoff- und Methanmotoren erzielt, die bei Nutzung von regenerativ hergestellten Gasen CO2-neutral angetrieben werden können. Im Bereich Wasserstoffmotoren haben wir im Geschäftsjahr 2019 eine Absichtserklärung mit dem Münchener Start-up-Unternehmen KEYOU über den Ausbau unserer bisherigen Aktivitäten unterzeichnet. Aktuell sind Pilotprojekte mit Fahrzeugherstellern sowie Endanwendern in der Planung. Die Vorstellung erster Prototypfahrzeuge ist im Jahresverlauf 2020 geplant. → mehr unter Nichtfinanzieller Bericht, S. 78. Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen) 1in Mio. € (F&E-Quote in %)![]() Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich erhöhtDie Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) beliefen sich im Berichtsjahr auf 98,9 Mio. € nach 88,7 Mio. € im Vorjahr. Abzüglich Zuschüssen von Entwicklungspartnern und Fördermitteln stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr von 85,0 Mio. € auf 95,8 Mio. €. Der Anteil aktivierter Entwicklungsausgaben nach Zuschüssen belief sich dabei auf 21,7 Mio. € beziehungsweise 22,7 %. Damit lagen beide Werte aufgrund der Portfolioerweiterung sowie verstärkter Aktivitäten in China oberhalb der prognostizierten Größenordnungen von 85 bis 90 Mio. € beziehungsweise 15 bis 20 Mio. €. Die F&E-Quote nach Zuschüssen 1 erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 4,8 % auf 5,2 %. Mit Blick auf die Segmente entfielen F&E-Ausgaben nach Zuschüssen in Höhe von 76,9 Mio. € auf DEUTZ Compact Engines und 11,5 Mio. € auf DEUTZ Customized Solutions. Dem Segment Sonstiges sind Ausgaben nach Zuschüssen von 7,4 Mio. € zuzuordnen. PRODUKTION UND LOGISTIKDer DEUTZ-Konzern verfügt über ein weltweites Produktionsnetzwerk mit Werken in Deutschland, Spanien, Marokko und den USA. Im Zuge der Neuausrichtung unserer Geschäftsaktivitäten im weltweit größten Motorenmarkt werden zudem in China zwei neue Produktionsstätten entstehen sowie ein bestehendes Werk unseres Joint Venture-Partners SANY im laufenden Geschäftsjahr in den DEUTZ-Produktionsverbund integriert. Der Schwerpunkt unserer standortübergreifenden Aktivitäten in den Bereichen Produktion und Logistik lag im Geschäftsjahr 2019 insbesondere auf drei Themenfeldern: der Etablierung von Maßnahmen zur Steigerung von Qualität und Ausbringung, den Planungsaktivitäten im Rahmen der Umsetzung unserer China-Strategie sowie dem Aufbau des globalen Verantwortungsbereichs "Operations". Die damit einhergehende Neuorganisation unseres Produktionsverbundes zielt unter anderem darauf ab, die für diesen Bereich wesentlichen Performanceindikatoren wie beispielsweise Produktqualität, Effizienz, Produktionskosten und Liefertreue durch einen ganzheitlichen Ansatz über alle Wertströme hinweg zu optimieren. In diesem Zusammenhang wurde in 2019 ein neues Dashboard für den Bereich Operations aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine webbasierte Plattform, über welche die wesentlichen Performanceindikatoren automatisch erfasst werden und in Echtzeit zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht uns, das Erreichen oder Verfehlen bestimmter Zielvorgaben transparent zu machen und dadurch die Steuerung unserer Werke zu optimieren. Produktionsstandorte DeutschlandWerke Köln und HerschbachDer Hauptsitz des DEUTZKonzerns in Köln-Porz, an dem sich das Montagewerk für die Serienproduktion von Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter sowie 4 bis 8 Liter befindet, stellt den größten Standort innerhalb des Produktionsnetzwerkes des Unternehmens dar. Der Schwerpunkt unserer dortigen Aktivitäten lag im Geschäftsjahr 2019 unter anderem auf der Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätssteigerung, infolge derer wir beispielsweise unsere Auslieferqualität weiter verbessern und die internen Qualitätskosten durch ein aktives PDCA 2 -Management deutlich reduzieren konnten. Ein weiterer Meilenstein wurde am Standort Köln-Porz im September 2019 mit der Qualitätsfreigabe eines neuen Kalttests für Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter erzielt. Nach einer intensiven Validierungszeit können nunmehr ausgewählte Motorvarianten im Hinblick auf wichtige Qualitätsmerkmale wie etwa Ventilsteuerzeiten und die Abgasrückführung überprüft und zudem Dieselkraftstoff und CO2 eingespart werden. Im Zuge der Verlagerung der Montage für die Motorbaureihe 2011 von Köln nach Ulm im ersten Quartal 2019 sind unmittelbar die Vorbereitungen angelaufen, um unser neues Montagesystem für alle Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter aufzubauen. Dieses soll in der ersten Jahreshälfte 2020 in Betrieb genommen werden. Mit Blick auf unsere mechanischen Kompetenzzentren, zu denen das Wellenzentrum zur Herstellung von Nocken- und Kurbelwellen in Köln-Porz zählt, die Kurbelgehäusefertigung in Köln-Kalk für Motoren mit einem Hubraum von 4 bis 7 Liter sowie die Anlagen zur Fertigung und Vormontage von komplexen Anbauteilen in Herschbach, arbeiteten wir weiterhin an der Einführung neuer Methoden, die auf den allgemeinen Konzepten des sogenannten Lean Manufacturing basieren. Ziel dabei ist es, die Durchlaufzeiten unserer Wertschöpfungsketten sukzessive zu optimieren und so Aspekte wie etwa Qualität, Produktivität und Kosten nachhaltig zu verbessern. Mit Blick auf das Wellenzentrum konnten wir dadurch die durchschnittlichen Durchlaufzeiten unserer Aufträge im Jahresverlauf um 48 % verkürzen. Werk UlmDas Werk Ulm übernimmt innerhalb des Produktionsverbunds der DEUTZ AG die Führungsrolle für die Kleinserienproduktion von Motoren und deren Komponenten. Dazu zählt auch die Austauschmotorenfertigung für unser DEUTZ Xchange-Geschäft, im Rahmen dessen wir unseren Kunden runderneuerte Motoren und Ersatzteile anbieten. Die im Zuge der Standortoptimierung erfolgte Verlagerung der Motorbaureihe 2011 vom Werk Köln nach Ulm sowie der Hochlauf verliefen wie geplant. Darüber hinaus wurden die Prozesse für die kundenspezifischen Applikationen im Rahmen unserer Kooperation mit Liebherr implementiert. Damit wird der Standort Ulm konsequent zum Kleinserien- und Servicestandort ausgebaut.
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Das Verhältnis von Netto-Entwicklungsausgaben zum Konzernumsatz. Produktionsstandort SpanienWerk ZafraDas Komponentenwerk unserer spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain am Standort Zafra agiert innerhalb des Produktionsverbundes im Sinne eines Kompetenzzentrums und ist dabei auf die Bearbeitung und Vormontage von Zylinderköpfen, Kurbelgehäusen für Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter, Pleuel und Zahnrädern spezialisiert. Infolge der Insolvenz eines Zulieferers hatte DEUTZ Spain Mitte 2019 zudem die Bearbeitung des Kurbelgehäuses 3.6L als Stützfertigung für die hohen Bedarfe im Berichtsjahr übernommen. Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen und gleichzeitig dem Risiko von Lieferengpässen durch Insolvenzen externer Lieferanten vorzubeugen, soll Mitte 2020 die gesamte Bearbeitung des Kurbelgehäuses 3.6L in das Werk Zafra verlagert werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag hier im Berichtsjahr zudem auf der Umsetzung neuer Pilotprojekte im Rahmen von Industrie 4.0, die insbesondere auf die Optimierung von Produktionsprozessen im Hinblick auf Qualität und Effizienz abzielen. Produktionsstandorte USAWerke AtlantaIm Rahmen des geplanten Ausbaus unseres DEUTZ Xchange-Geschäfts und der Value-Add-Produktion in den USA wurde im Berichtsjahr ein Sequenzcenter in unmittelbarer Nähe des Produktionsstandortes Pendergrass installiert. Dadurch konnten Logistikwege deutlich verkürzt, die Anzahl der Lagerorte reduziert und Flächen zur Kapazitätserhöhung geschaffen werden. Zudem wurde die Montage-Infrastruktur für einbaufertige Antriebseinheiten, sogenannte PowerPacks, mit bis zu 18 Liter Hubraum integriert. Im nächsten Schritt wird der Ausbau der Xchange-Demontage und die Bearbeitung sowie Restrukturierung der Ersatzteil-Logistik umgesetzt. Gleichzeitig schaffen wir Raum für den Start der Xchange-Produktion der Baureihen 2.9 und 3.6. Produktionsstandort MarokkoWerk Serapino (Casablanca)Ein Schwerpunkt der Aktivitäten unseres marokkanischen Produktionsstandortes lag im Berichtsjahr auf dem Aufbau eines neuen, zentralen Produktionsstandortes für Stromerzeugungsaggregate, sogenannten Gensets. So wurden die Fertigungsanlagen unserer Tochtergesellschaft Magideutz Mitte 2019 vom Stadtzentrum Casablanca in ein neues Werk in Serapino, das sich in einer industriellen Zone und nahe dem internationalen Flughafen befindet, verlagert. Im Zuge dessen wurde das Produktionsequipment grundlegend modernisiert und die Fertigungsabläufe neu ausgerichtet, um dadurch höheren Qualitäts- und Arbeitssicherheitsstandards gerecht zu werden. Gleichzeitig haben wir die Kapazität von etwa 1.000 Gensets pro Jahr auf eine Zielkapazität von etwa 3.000 Einheiten gesteigert. Die Produktion erfolgt dabei entsprechend dem DEUTZ-Produktionssystem im sogenannten One-Piece-Flow-Verfahren. Produktionsstandorte ChinaWerke Kunshan und ChangshaIm Zuge des abgeschlossenen Joint Ventures mit SANY im Dezember 2019 werden wir ein bestehendes SANY-Motorenwerk in Kunshan in der ersten Jahreshälfte 2020 in unseren Produktionsverbund integrieren. Gleichzeitig wird im Rahmen des Joint Ventures unweit des SANY-Hauptsitzes in Changsha ein neues Hochleistungs-Motorenmontagewerk errichtet. Insgesamt sollen dort im Jahr 2022 rund 75.000 neue Motoren der Emissionsstufe China IV für den Off-Highway-Bereich und der Abgasstufe China 6 für On-Road-Anwendungen für SANY hergestellt werden. Der Baubeginn ist im laufenden Geschäftsjahr vorgesehen und die Inbetriebnahme des Werkes ist für die zweite Jahreshälfte 2021 geplant. Werk TianjinIm Rahmen unserer Kooperation mit BEINEI zur lokalen Auftragsfertigung entsteht derzeit in Tianjin ein Montagewerk für DEUTZ-Motoren, welches im zweiten Halbjahr 2020 seinen Betrieb aufnehmen wird. In der neuen Fabrik sollen unter der Leitung des DEUTZ-Managements im Jahr 2022 ungefähr 20.000 neue Motoren für den asiatischen Markt hergestellt werden. EINKAUF UND BESCHAFFUNGDEUTZ unterhält Geschäftsbeziehungen zu knapp 900 Lieferanten in rund 50 Ländern. Mit einem Einkaufsvolumen von rund 1 Mrd. € stellt die Beschaffung von Serienteilen eine Schlüsselfunktion für uns dar. Im Hinblick auf die umsatzstärksten Warengruppen wie etwa Einspritzung, Guss- und Schmiedeteile, Abgasnachbehandlungssysteme, Abgasturbolader und Steuergeräte verfügen wir über detaillierte Warengruppenstrategien, die an der übergeordneten Unternehmensstrategie ausgerichtet sind. LieferantenmanagementVor dem Hintergrund, dass es sich bei den Tochtergesellschaften des Unternehmens hauptsächlich um Vertriebsgesellschaften handelt, obliegt das übergreifende Lieferantenmanagement im Wesentlichen der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft. Das systematische Lieferantenmanagement erfolgt über das sogenannte "Lieferantencockpit", mithilfe dessen die Leistung wesentlicher Lieferanten unter anderem hinsichtlich Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätsaspekten überwacht wird. Dabei stützen wir uns auf standardisierte IT-gestützte Qualitätsprozesse wie beispielsweise den sogenannten APQP- und Supplier-Escalation-Prozess. Einzuleitende Maßnahmen wie etwa Lieferantenqualifizierungs- oder Phase-out-Projekte im Hinblick auf Lieferanten mit schlechter Lieferperformance oder anhaltenden Qualitätsproblemen werden in einem hierfür eingerichteten Steuerkreis besprochen und von diesem verabschiedet. → mehr unter Nichtfinanzieller Bericht, S. 78 Weiterentwicklung der EinkaufsstrategieIm Berichtsjahr wurde die Einkaufsstrategie weiterentwickelt, vom Vorstand verabschiedet und dem Aufsichtsrat vorgestellt. Damit ist gewährleistet, dass sich die strategischen Projekte und Ziele des Einkaufs stringent an der übergeordneten Unternehmensstrategie von DEUTZ orientieren. Ein wesentliches Element dieser Strategie zielt auf den Ausbau der China-Aktivitäten ab. Hierzu wurden eine Einkaufsorganisation in China aufgebaut, Einkaufsprozesse etabliert und Lokalisierungsaktivitäten gestartet. Darüber hinaus wurden Digitalisierungsprojekte definiert, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Neustrukturierung des Indirekten EinkaufsUm Synergieeffekte im Bereich des Indirekten Einkaufs, der für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen zuständig ist, die nicht direkt in unsere Erzeugnisse eingehen, optimal auszunutzen, wurde dieser im Berichtsjahr neu strukturiert und als eigenständiger Bereich innerhalb des Einkaufs organisatorisch verankert. Im Zuge dessen wurden die Warengruppenstruktur neu aufgesetzt und Beschaffungsgrundsätze überarbeitet beziehungsweise neu gefasst. Insolvenzen innerhalb der LieferketteDer Umbruch in der Automobilindustrie und die damit einhergehende steigende Anzahl an Insolvenzen in der Zulieferindustrie wirkte sich im Berichtszeitraum auch auf unsere Belieferungssituation aus. Infolge der im Berichtsjahr eingeleiteten Insolvenzen der Gusswerke Saarbrücken GmbH und der Gusswerke Leipzig GmbH waren diverse Maßnahmen erforderlich, um die Belieferung mit Kurbelgehäusen und Zylinderköpfen sicherzustellen. Im Zuge dessen haben wir uns zum Aufbau von Zweitlieferanten für die entsprechenden Komponenten entschieden. Dieser Prozess soll bis Mitte 2020 abgeschlossen sein. Neben den genannten Gusslieferanten war DEUTZ von weiteren Insolvenzen auf der Lieferantenseite betroffen. Um Risiken beziehungsweise Lieferengpässe infolge von Insolvenzen auf Seiten unserer Zulieferer grundsätzlich zu minimieren beziehungsweise zu steuern und so die Versorgungssituation sicherzustellen, haben wir im Berichtsjahr ein für dieses Thema verantwortliches Projektteam implementiert. Aufbau einer Einkaufsorganisation in ChinaIm Zuge der Umsetzung unserer China-Strategie → mehr unter Strategie und Ziele, S. 36 lag im Berichtsjahr ein weiterer Aufgabenschwerpunkt auf dem Aufbau einer neuen Einkaufsorganisation für den chinesischen Markt. Dabei wurden erste Lokalisierungsprojekte für Haupt- und Funktionskomponenten eingeleitet. Entwicklung des BeschaffungsmarktesDie Entwicklung der Rohstoffpreise für Guss, Eisen und Stahl verlief im Geschäftsjahr 2019 uneinheitlich. Während im ersten Quartal des Berichtszeitraums ein mäßiger Anstieg zu verzeichnen war, zeigte sich in den darauffolgenden Monaten ein Abwärtstrend. Gegen Ende 2019 zogen die Rohstoffpreise wieder moderat an. Nachhaltige Entwicklung von LieferantenIm Vordergrund des Lieferantenmanagements standen bisher insbesondere die Qualität zugelieferter Komponenten, Lieferzeiten sowie kommerzielle Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Umsetzung unserer neuen Nachhaltigkeitsstrategie sollen jedoch sukzessive auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. So wurden im Berichtsjahr ein Verhaltenskodex für Lieferanten eingeführt und vorbereitende Maßnahmen für beispielsweise die Einführung einer webbasierten Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten initiiert, mithilfe derer unsere Lieferanten zukünftig hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitspraktiken bewerten werden sollen. → mehr unter Nichtfinanzieller Bericht, S. 78 MITARBEITERDEUTZ-Konzern: Übersicht Mitarbeiter 1Anzahlscroll
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Seit 2019 wird die Mitarbeiteranzahl in FTE (Full Time Equivalent) angegeben. Die
Vergleichsangaben wurden entsprechend angepasst. Mitarbeiterzahl erneut gestiegenZum 31. Dezember 2019 waren insgesamt 4.906 Mitarbeiter im DEUTZ-Konzern beschäftigt. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 275 Personen beziehungsweise 5,9 % ist im Wesentlichen auf die deutliche Geschäftsausweitung in der ersten Hälfte des Berichtszeitraums zurückzuführen. Mit einem Anteil von rund 75 % ist der Großteil der Konzernbelegschaft im Inland beschäftigt, wobei 2.767 der insgesamt 3.674 inländischen Mitarbeiter am Unternehmenshauptsitz in Köln arbeiten. Um auf eventuelle Nachfrageschwankungen flexibel reagieren zu können, nutzt DEUTZ sowohl die Möglichkeit befristeter Arbeitsverträge als auch die Beschäftigung von Leiharbeitern. Ihr Anteil an der Konzernbelegschaft belief sich zum 31. Dezember 2019 auf knapp 5 %. Dabei waren im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zum Ende des Berichtszeitraums insgesamt 227 Personen für DEUTZ tätig. → mehr unter Personalentwicklung, S. 86 GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UND BRANCHENSPEZIFISCHES UMFELDWIRTSCHAFTLICHES UMFELDGlobales Wachstum verlangsamt sich weiter - schwächstes Wachstum seit der FinanzkriseDas Wachstum der Weltwirtschaft hat sich 2019 spürbar abgeschwächt. Mit einer Wachstumsrate von 2,9 % wuchs die weltweite Wertschöpfung nach aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) 1 so schwach wie seit 2009 und damit seit der Finanzkrise nicht mehr. Hintergrund dieser fortschreitend negativen Entwicklung war unter anderem die weltweite Schwäche des Industriesektors. Darüber hinaus sorgte die konfrontative US-Handelspolitik für globale Unsicherheiten, die sich in einer Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen niederschlug. Dabei belastete der handelspolitische Streit zwischen den USA und China das Reich der Mitte zusätzlich, da sich Chinas Wirtschaftsdynamik bereits seit 2017 sukzessive abgeschwächt hat. In Folge der Belastungen entwickelte sich insbesondere der Welthandel schwach und wies 2019 lediglich eine Expansion von 1,0 % im Vorjahresvergleich aus. Stark in die Weltwirtschaft integrierte Volkswirtschaften, darunter auch zahlreiche Schwellenländer, verzeichneten daher die stärksten Wachstumsrückgänge. Die US-Konjunktur verzeichnete mit 2,3 % eine anhaltend hohe Wachstumsdynamik. Die Zuwachsrate des BIP lag damit zwar um 0,6 %-Punkte niedriger als 2018, jedoch hatten die Steuerreform sowie Ausweitungen der Militärausgaben im Vorjahr für einen einmaligen Wachstumsschub gesorgt. Der Effekt der Steuerreform schwächte sich 2019 kontinuierlich ab. Gestützt wurde die Konjunkturentwicklung durch den privaten Konsum, dank einer anhaltend robusten Arbeitsmarktentwicklung. Zudem sorgten Leitzinssenkungen der US-Zentralbank für weitere binnenwirtschaftliche Impulse. Die sich abschwächende Investitionsneigung der US-Firmen setzte sich allerdings im Jahr 2019 fort. In der Eurozone schwächte sich das Wachstum auf ein Niveau von 1,2 % ab, während es im Jahr 2018 noch bei 1,9 % lag. Dabei zeigte sich eine steigende Heterogenität. Während die stärker exportorientierten Länder wie Deutschland deutliche Wachstumseinbußen hinnehmen mussten, nahm das Wachstum in den Ländern mit größerer Bedeutung der Binnenwirtschaft (z. B. Frankreich) nur geringfügig ab. Verzögerte Aufholeffekte in den südeuropäischen Ländern in Folge der Krise des Euroraums nach 2011 verloren zudem weiter an Bedeutung. Mit der Annahme des zwischen der EU und Großbritannien ausgehandelten Brexit-Abkommens durch das britische Unterhaus im Dezember konnten die Unsicherheiten um das zukünftige Verhältnis reduziert werden, wenngleich die Ausarbeitung eines Handelsvertrags noch aussteht.
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IWF. World Economic Outlook Update, Januar 2020. Aufgrund des im internationalen Vergleich hohen Industrieanteils in Deutschland sowie der ausgeprägten Schwäche im Automobilsektor konnte die deutsche Wirtschaft nur knapp eine Rezession vermeiden und setzte somit den sich abschwächenden Trend seit Mitte 2018 fort. Während das Wachstum 2018 noch bei 1,5 % lag, reduzierte es sich 2019 auf 0,5 %. Im zweiten Quartal 2019 verzeichnete die deutsche Wirtschaft dabei erstmals seit 2013 wieder eine Kontraktion (-0,2 %). Die stabile Wachstumsentwicklung des Dienstleistungssektors sowie der trotz wirtschaftlicher Schwäche robuste Arbeitsmarkt halfen, stärkere Einbußen zu vermeiden. Italien zeigte mit 0,2 % im Jahr 2019 ein sehr geringes Wachstum, war aber auch im Vorjahr aufgrund ausbleibender Reformen und eines schwachen Bankensektors nur um 0,8 % gewachsen. Die spanische Wirtschaft verzeichnete hingegen ein Plus von 2,0 %, entwickelte sich jedoch im Vergleich zur vorjährigen Wachstumsrate von 2,4 % ebenfalls rückläufig. In den Schwellenländern zeigte sich eine insgesamt positivere Wachstumsdynamik. Diese wuchsen im Jahr 2019 mit 3,7 % stärker als die entwickelten Volkswirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr, wo das Wachstum noch bei 4,5 % gelegen hatte, war jedoch auch hier ein Rückgang zu verzeichnen. Sowohl China als auch Indien zeigten mit einem Wachstum von 6,1 % beziehungsweise 4,8 % weiterhin ein starkes Wachstum, jedoch war auch hier ein Rückgang der Dynamik zu erkennen. China war im Jahr 2018 noch mit 6,6 % gewachsen, Indien mit einer Rate von 6,8 %. Insbesondere die chinesische Volkswirtschaft litt stark unter dem Handelskonflikt und auferlegten Strafzöllen bei Exporten in die USA. BIP-Wachstum 1Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahrscroll
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IWF. World Economic Outlook Update, Januar 2020. BRANCHENSPEZIFISCHES UMFELDDEUTZ-Abnehmerbranchen mit uneinheitlicher EntwicklungAuf Basis der uns aktuell vorliegenden Marktdaten zeigten die für DEUTZ relevanten Einzelmärkte im Berichtsjahr 2019 unserer Einschätzung nach eine heterogene Entwicklung. Während die Nachfrage nach Baumaschinen in Nordamerika und China im Vorjahresvergleich deutlich zunahm, verzeichnete der europäische Markt nach den vorangegangenen Jahren des Aufschwungs einen leichten Rückgang, der entsprechend des branchenspezifischen Entwicklungszyklus zu erwarten war. Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen entwickelte sich infolge der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen regionenübergreifend schwach bis rückläufig. Die Landtechnik in Europa und China entwickelte sich unter anderem aufgrund anhaltend niedriger Rohstoffpreise für Agrarerzeugnisse ebenfalls rückläufig. Der Landtechnikmarkt in Nordamerika hingegen verzeichnete ein moderates Wachstum. DEUTZ-Abnehmerbranchen 2019Mengenwachstum in %scroll
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Off Highway Research Database September 2019. GESCHÄFTSENTWICKLUNG KONZERNAUFTRAGSEINGANGDEUTZ-Konzern: Auftragseingangin Mio. €![]() Auftragseingang durch konjunkturell bedingten Nachfragerückgang gekennzeichnetDie Entwicklung des Auftragseingangs im Geschäftsjahr 2019 wurde wie erwartet maßgeblich durch eine konjunkturell bedingte Abschwächung der Nachfrage beeinflusst, die sich seit Ende des zweiten Quartals abzeichnete. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass DEUTZ im vorangegangenen Geschäftsjahr 2018 von positiven Vorzieheffekten aufgrund der Einführung der Emissionsstufe EU Stufe V in der Größenordnung von rund 20.000 Motoren profitiert hatte, die zu einer erhöhten Vergleichsbasis führten. Dieser Effekt war im Geschäftsjahr 2019 geringer ausgeprägt. So lag der Auftragseingang im Berichtszeitraum mit Bestellungen im Wert von insgesamt 1.654,3 Mio. € um 15,3 % unter dem Vorjahreswert. Dabei war die Nachfrage in allen wesentlichen Anwendungsbereichen rückläufig: Baumaschinen um 30,5 %, Stationäre Anlagen um 23,0 %, Material Handling um 12,1 % sowie die Landtechnik um 4,9 %; lediglich das Servicegeschäft entwickelte sich mit einem Plus von 2,6 % weiterhin positiv. Dazu beigetragen haben insbesondere deutliche Umsatzsteigerungen im Bereich unserer eigenen Service-Center sowie das Xchange-Geschäft, im Rahmen dessen runderneuerte Motoren und Ersatzteile angeboten werden. DEUTZ-Konzern: Auftragseingang nach Quartalenin Mio. €![]() Mit Blick auf das vierte Quartal 2019 verzeichnete DEUTZ gegenüber dem Vorjahresquartal einen Auftragsrückgang um 16,0 % auf 339,1 Mio. €. Dieser Rückgang liegt insbesondere in der Entwicklung des Auftragseingangs im EMEA-Raum und in Amerika begründet und dabei im Wesentlichen in rückläufigen Bestellungen in den Bereichen Baumaschinen und Material Handling. Das verhaltene Bestellverhalten unserer Kunden infolge negativer Markteinschätzungen, die unter anderem durch Unsicherheiten im Hinblick auf makroökonomische Entwicklungen und den Abbau von Vorratsbeständen bedingt sind, führte zu einem im Vorjahresvergleich deutlich niedrigeren Auftragsbestand. So summierte sich dieser zum 31. Dezember 2019 auf 253,3 Mio. € nach 438,9 Mio. € im Vorjahr. Das geänderte Bestellverhalten unserer Kunden in 2018 im Hinblick auf die zuvor genannten Vorzieheffekte führte auch hierbei zu einer erhöhten Vergleichsbasis. ABSATZDEUTZ-Konzern: Absatzin Stück![]() Absatz leicht unter VorjahresniveauDer Absatz des DEUTZ-Konzerns lag im Geschäftsjahr 2019 mit insgesamt 211.667 verkauften Motoren um 1,4 % unterhalb des Vorjahreswerts. Während die Landtechnik mit einem Plus von 23,7 % deutlich zulegen konnte, verzeichneten die sonstigen wesentlichen Anwendungsbereiche einen deutlichen Absatzrückgang: Material Handling um 8,1 %, Baumaschinen um 10,4 % und Stationäre Anlagen um 15,1 %. Regional betrachtet zeigte sich ein differenziertes Bild: Im EMEA-Raum, dem für DEUTZ wichtigsten Absatzmarkt, wurden insgesamt 118.676 Motoren abgesetzt und damit 6,6 % weniger als im Vorjahr. Dem gegenüber stieg der Absatz in der Region Asien/Pazifik infolge von Mehrabsatz in Japan um 6,4 % auf 37.742 Motoren. In Amerika erhöhte sich der Absatz um 5,8 % auf 55.249 Motoren. Dazu trug insbesondere das Geschäft mit elektrifizierten Bootsantrieben bei. DEUTZ-Konzern: Konzernabsatz nach Quartalenin Stück![]() Im vierten Quartal 2019 hat DEUTZ mit 55.887 verkauften Motoren 4,1 % weniger abgesetzt als im Vorjahresquartal. Ursächlich dafür war im Wesentlichen die Absatzentwicklung im EMEA-Raum. ERTRAGSLAGEDEUTZ-Konzern: Umsatzin Mio. €![]() Umsatzprognose erreichtDEUTZ erzielte im Berichtszeitraum ein Umsatzwachstum von 3,5 % auf 1.840,8 Mio. € und hat damit seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2019, die einen Anstieg auf mehr als 1,8 Mrd. € vorgesehen hatte, erreicht. DEUTZ-Konzern: Umsatz und Umsatzanteil nach Anwendungsbereichenin Mio. € (Vorjahreswerte)![]() Mit Blick auf die Anwendungsbereiche entwickelte sich die Landtechnik mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung von 12,3 % besonders positiv. Die Bereiche Material Handling und das margenstarke Servicegeschäft verzeichneten ein Plus von 6,9 % beziehungsweise 6,8 %. Der Umsatz im Bereich Baumaschinen lag um 1,8 % unter dem Vorjahreswert, der Bereich Stationäre Anlagen verzeichnete einen Rückgang um 6,3 %. DEUTZ-Konzern: Umsatz und Umsatzanteil nach Regionenin Mio. € (Vorjahreswerte 1)![]()
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Angepasst infolge geänderter regionaler Aufteilung des Umsatzes mit einem Großkunden. Regional betrachtet trugen alle Regionen zu der positiven Umsatzentwicklung bei, wobei Amerika und Asien/Pazifik die stärkste Wachstumsdynamik zeigten. In Amerika erzielte DEUTZ ein Umsatzplus von 10,7 % auf 404,3 Mio. €, das unter anderem auf den Hochlauf neuer Baureihen sowie das Servicegeschäft mit Xchange-Produkten zurückzuführen war. In der Region Asien/ Pazifik, in der sich der Umsatz um 7,6 % auf 294,6 Mio. € erhöhte, profitierte DEUTZ insbesondere von Mehrumsatz in China sowie der Ausweitung des Neukundengeschäfts. Im EMEA-Raum (Europa/Mittlerer Osten/Afrika) belief sich der Umsatz mit einem Zuwachs um 0,2 % auf 1.141,9 Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. DEUTZ-Konzern: Konzernumsatz nach Quartalenin Mio. €![]() Im Vorjahresvergleich verlief die Entwicklung in den ersten drei Quartalen 2019 positiv. Im Schlussquartal machte sich die allgemeine wirtschaftliche Abkühlung jedoch deutlich bemerkbar. Hier verzeichneten wir einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von 4,3 % auf 460,9 Mio. €. ERGEBNISDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Ertragslagein Mio.€scroll
Operatives Ergebnis unter VorjahrDas operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) ist im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 % auf 78,8 Mio. € gesunken. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass der positiven Umsatzentwicklung negative Effekte insbesondere im Zusammenhang mit Insolvenzeröffnungen verschiedener Zulieferer sowie nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungskosten zweier Baureihen gegenüber standen. Darüber hinaus wurde das Ergebnis durch Effekte aus der Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo (Argentinien), und der Bildung von Rückstellungen im Zusammenhang mit einer Rückrufaktion der Torqeedo-Gesellschaften belastet. Infolgedessen ist die EBIT-Rendite vor Sondereffekten im Berichtszeitraum von 4,6 % auf 4,3 % zurückgegangen und liegt damit in der von uns im September 2019 angepassten Prognosebandbreite von 4 bis 5 %. Die Erstanwendung des IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 hatte auf das operative Ergebnis keine wesentliche Auswirkung. Infolge des Rückgangs des operativen Ergebnisses hat sich unsere interne Steuerungsgröße Return on Capital Employed (ROCE vor Sondereffekten) 1 von 10,3 % im Vorjahr auf 9,0 % verringert, womit wir unsere zu Jahresbeginn kommunizierte Prognose nicht erreichen konnten. Unter der Annahme einer Steigerung der EBIT-Rendite vor Sondereffekten auf über 5 % hatten wir eine weitere Verbesserung des ROCE gegenüber Vorjahr erwartet. Entsprechend der Verkaufsvereinbarung zur Veräußerung der Grundstücke des Standorts Köln-Deutz aus dem Geschäftsjahr 2017 wurde der Veräußerungsgewinn für ein kleineres Teilgrundstück in Höhe von 9,3 Mio. € im zweiten Quartal 2019 als Sondereffekt erfasst. Nach Berücksichtigung dieses Sondereffekts belief sich das EBIT im Berichtszeitraum auf 88,1 Mio. € und lag damit 7,4 % über dem Vorjahreswert. Die entsprechende operative Ergebnismarge lag bei 4,8 % nach 4,6 % im Vorjahr. DEUTZ-Konzern: operatives Ergebnis und EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)in Mio. € (EBIT-Rendite in %)![]() DEUTZ-Konzern: operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) nach Quartalenin Mio. € (EBIT-Rendite in %)![]() UmsatzkostenDie Umsatzkosten haben sich im Geschäftsjahr 2019 einhergehend mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen auf 1.510,5 Mio. € erhöht. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % resultiert insbesondere aus höheren Material- und Personalaufwendungen. Trotz der zuvor erwähnten Belastungen im Zusammenhang mit Insolvenzeröffnungen auf Seiten unserer Zulieferer hat sich die Bruttomarge 1 aufgrund positiver Skaleneffekte und der Umsetzung von Kostensenkungsmaßnahmen von 17,5 % im Vorjahr auf 17,9 % im Berichtsjahr verbessert. Forschungs- und EntwicklungskostenDie Forschungs- und Entwicklungskosten, die im Wesentlichen aus Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte bestehen, beliefen sich im Berichtsjahr auf 95,3 Mio. €. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden dabei mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum in Höhe von 3,3 Mio. € ist insbesondere auf außerplanmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt 4,5 Mio. € zurückzuführen. Die Wertkorrekturen betreffen zwei Entwicklungsprojekte. Dem gegenüber stand eine Wertaufholung auf ein wertgemindertes Entwicklungsprojekt in Höhe von 1,4 Mio. €. Ursächlich sowohl für die Wertminderungen als auch die Wertaufholung waren geänderte Markterwartungen und Kostenschätzungen. Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr bei 29,0 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum in Höhe von 11,6 Mio. € resultierte insbesondere aus der im Vorjahr vorgenommenen Umbuchung der kumulierten positiven Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Fremdwährungsrücklage in Höhe von 15,8 Mio. €. Die Umbuchung erfolgte im Zuge der Veräußerung unserer Anteile an dem Joint Venture DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China). Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 24,3 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 6,6 Mio. € resultierte hauptsächlich aus der Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo (Argentinien), sowie Zuführungen zu Rückstellungen. Übriges FinanzergebnisDas übrige Finanzergebnis in Höhe von -11,1 Mio. € ergibt sich aus der Abwertung eines im Vorjahr ausgereichten Darlehens. Die Ausreichung des Darlehens stand im Zusammenhang mit dem Eigentümerwechsel hinsichtlich des Geschäftsbetriebs unseres Zulieferers Neue Halberg Guss GmbH. ErtragsteuernDer Ertragsteueraufwand erhöhte sich von 10,2 Mio. im Vorjahr auf 22,8 Mio. €. Davon betrugen die originären Steueraufwendungen 13,4 Mio. € und die latenten Steueraufwendungen 9,4 Mio. €. Der deutliche Anstieg der latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus der Reduzierung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge, die sich aufgrund einer konjunkturbedingt geringeren Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2020 ergeben hat. Ergebnis je AktieDas Konzernergebnis ist im Berichtszeitraum um 17,6 Mio. € auf 52,3 Mio. € gesunken. Damit lag das Ergebnis je Aktie bei 0,43 € nach 0,58 € im Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte ist das Konzernergebnis auf 44,2 Mio. € zurückgegangen. Dementsprechend ist das bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,58 € im Vorjahr auf 0,37 € im Berichtsjahr gesunken. GESCHÄFTSENTWICKLUNG SEGMENTEDEUTZ-Konzern: Segmentein Mio. €scroll
Aufgrund der Produktionsverlagerung der Motorbaureihe 2011 vom Standort Köln-Porz nach Ulm wird diese seit dem 1. Januar 2019 nicht mehr dem Segment DEUTZ Compact Engines (DCE) zugeordnet, sondern dem Segment DEUTZ Customized Solutions (DCS). Infolgedessen sind die im Nachfolgenden dargestellten Segmentkennzahlen für DCE im Vorjahresvergleich belastet, für DCS hingegen positiv beeinflusst. Die Anzahl abgesetzter Motoren der Baureihe 2011 belief sich im Berichtsjahr auf insgesamt 18.932 Stück und der Umsatzbeitrag auf 87,5 Mio. €. GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ COMPACT ENGINES (DCE)DEUTZ Compact Enginesscroll
Auftragseingang durch allgemeine Marktschwäche gekennzeichnetDas Segment DEUTZ Compact Engines verbuchte im Geschäftsjahr 2019 Bestellungen im Wert von 1.268,4 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 22,6 % ist neben dem konjunkturell bedingten Nachfragerückgang insbesondere auf die zuvor genannte Verlagerung der Motorbaureihe 2011 zurückzuführen. In der regionalen Betrachtung war die Nachfrage in allen Regionen deutlich rückläufig. Der Auftragsbestand belief sich zum Geschäftsjahresende auf 176,2 Mio. € nach 360,4 Mio. € zum Jahresende 2018. Absatz deutlich unter VorjahrDer Absatz im Segment DCE reduzierte sich im Berichtsjahr um 15,7 % auf 164.677 Motoren. Dabei verbuchten alle Regionen einen prozentual betrachtet zweistelligen Absatzrückgang. Während der Absatz in der Landtechnik, im Wesentlichen bedingt durch Vorbaumotoren für die Emissionsstufe EU Stage V, mit einem Plus von 22,9 % deutlich gesteigert wurde, lag der Absatz in den sonstigen wesentlichen Anwendungsbereichen deutlich unter Vorjahr: Stationäre Anlagen um 48,4 %, Material Handling um 20,4 % und Baumaschinen um 11,5 %. Umsatz leicht unter VorjahrDie Umsatzerlöse des Segments DCE lagen mit 1.446,4 Mio. € um 2,5 % unter dem Vorjahreswert. Regional betrachtet verbuchten der EMEA-Raum und Asien/ Pazifik im Vorjahresvergleich Rückgänge um 3,7 % auf 920,4 Mio. € beziehungsweise um 4,5 % auf 211,4 Mio. €. In der Region Amerika hingegen stieg der Umsatz um 2,6 % auf 314,6 Mio. €. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche zeigt sich ein differenziertes Bild: die Bereiche Baumaschinen und Material Handling lagen mit Umsätzen in Höhe von 506,9 Mio. € beziehungsweise 357,8 Mio. € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Infolge der Verlagerung der Motorenbaureihe reduzierten sich die Umsätze im Servicegeschäft um 9,8 % auf 175,3 Mio. € und im Bereich Stationäre Anlagen um 26,6 % auf 97,6 Mio.; lediglich die Landtechnik erzielte ein Umsatzplus von 12,3 % auf 286,8 Mio. €, das auf Vorbaumotoren für die Emissionsstufe EU Stage V zurückzuführen ist. Mit Blick auf das Schlussquartal 2019 setzte sich der allgemeine Nachfragerückgang fort. So belief sich der Auftragseingang im vierten Quartal auf 248,9 Mio. € und lag damit um 23,7 % unter dem Vorjahreswert. Der Absatz reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 22,5 % auf 42.039 Motoren. Der Umsatz sank gegenüber dem Vergleichsquartal um 8,0 % und summierte sich auf 366,7 Mio. €. DEUTZ Compact Engines: Umsatz nach Anwendungsbereichenin Mio. € (Vorjahreswerte)![]() Operatives Segmentergebnis unter anderem durch Insolvenzen auf der Lieferantenseite belastet Das operative Segmentergebnis verringerte sich im Berichtszeitraum um 8,7 % auf 57,7 Mio. €. Neben der Baureihenverlagerung ist der Rückgang insbesondere auf negative Effekte im Zusammenhang mit Insolvenzeröffnungen verschiedener Zulieferer sowie auf nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungskosten zurückzuführen. Die EBIT-Rendite lag bei 4,0 % nach 4,3 % im Vorjahr. GESCHÄFTSENTWICKLUNG DEUTZ CUSTOMIZED SOLUTIONS (DCS)DEUTZ Customized Solutionsscroll
Auftragseingang durch Neuzuordnung der Baureihe 2011 deutlich über VorjahrDas Segment DEUTZ Customized Solutions verbuchte im Geschäftsjahr 2019 Bestellungen im Wert von 341,7 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 19,5 % resultierte ausschließlich aus der Neuzuordnung der Motorbaureihe 2011. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2019 bei 62,2 Mio. € und damit 17,3 % unter Vorjahr. Außerordentlicher Anstieg des AbsatzesDer Absatz im Segment DCS stieg im Berichtszeitraum um 181,3 % auf 26.048 Motoren. Diese Entwicklung ist ausschließlich auf die Neuzuordnung der Motorbaureihe 2011 bedingt, die in allen Regionen zu einer Absatzerhöhung im dreistelligen Prozentbereich führte. UmsatzDer Umsatz im DCS-Segment stieg im Geschäftsjahr 2019 um 33,7 % auf 362,5 Mio. €. Die höchsten Umsatzzuwächse zeigten sich in Amerika mit einem Plus von 58,2 % auf 80,7 Mio. € und in der Region Asien/Pazifik mit einem Anstieg um 57,7 % auf 80,1 Mio. €. Der Umsatz im EMEA-Raum stieg um 19,1 % auf 201,7 Mio. €. Mit Blick auf unsere Anwendungen erzielten alle wesentlichen Bereiche außer Baumaschinen einen deutlichen Umsatzanstieg: Material Handling um 254,4 % auf 41,1 Mio. €, Stationäre Anlagen um 74,3 % auf 58,2 Mio. €, das Service-Geschäft um 30,6 % auf 177,1 Mio. € und die Landtechnik um 12,1 % auf 6,5 Mio. €. Der Umsatz im Bereich Baumaschinen lag mit 28,6 Mio. € um 14,4 % unter Vorjahr. Positive Entwicklung im vierten Quartal infolge der Neuzuordnung der Motorbaureihe 2011Im vierten Quartal 2019 erhöhte sich der Auftragseingang im Segment DCS gegenüber dem Vergleichsquartal um 5,4 % auf 74,5 Mio. €. Der Absatz stieg im Schlussquartal 2019 um 113,2 % auf 5.896 Motoren und der Segmentumsatz um 8,3 % auf 86,0 Mio. €. DEUTZ Customised Solutions: Umsatz nach Anwendungsbereichenin Mio. € (Vorjahreswerte)![]() Das operative Segmentergebnis erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum signifikant um 30,1 % auf 42,8 Mio. €. Dazu trug insbesondere die veränderte Baureihenzuordnung bei. Belastend wirkte dagegen eine Wertkorrektur auf aktivierte Entwicklungskosten, die aufgrund geänderter Markterwartungen sowie Kostenschätzungen erforderlich war. Im Wesentlichen bedingt durch die Baureihenverlagerung hat sich die EBIT-Rendite von 12,1 % im Vorjahr auf 11,8 % verringert. GESCHÄFTSENTWICKLUNG SONSTIGESSonstigesscroll
Das operative Ergebnis im Bereich Sonstiges belief sich im Berichtszeitraum auf -21,7 Mio. € nach -14,1 Mio. € im Vorjahr. Dieser Rückgang ist zum einen auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses von Torqeedo zurückzuführen, das sich aufgrund einer im Juni 2019 gestarteten Rückrufaktion und der damit einhergehenden Rückstellungsbildung von -13,2 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf -17,3 Mio. € verschlechterte. Zum anderen wurde das operative Ergebnis durch die aus Wesentlichkeitsgründen erfolgte Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo (Argentinien), beeinflusst, infolge derer kumulierte negative Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von 2,9 Mio. € aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht wurden. FINANZLAGEGRUNDSÄTZE UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTSZentrales FinanzmanagementZiel unseres Finanzmanagements ist es, die Zahlungsfähigkeit des DEUTZ-Konzerns durch die Beschaffung notwendiger finanzieller Mittel zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken konzernweit abzusichern beziehungsweise zu begrenzen und gleichzeitig die Kapitalkosten zu optimieren. Die Verantwortung für das konzernweite Finanzmanagement, einschließlich der Steuerung finanzieller Mittel innerhalb des Konzerns, obliegt dabei der DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. FINANZIERUNGAusreichende Liquidität gesichertZur Sicherung der Liquidität steht DEUTZ eine seitens eines Bankenkonsortiums eingeräumte syndizierte revolvierende Betriebsmittellinie über 160 Mio. € zur Verfügung. Diese unbesicherte Kreditlinie ist variabel verzinst und hat eine Laufzeit bis Juni 2024. Daneben nimmt DEUTZ ein zu tilgendes Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Anspruch, das am 31. Dezember 2019 mit 10,8 Mio. € valutierte. Das ebenfalls unbesicherte, jedoch gegen Zinsänderungsrisiken abgesicherte Darlehen, ist bis Juli 2020 zu tilgen. Im Rahmen der Vertragsvereinbarungen beider Kredite haben wir uns dazu verpflichtet, bestimmte Finanzkennzahlen einzuhalten, wobei sich daraus keine Einschränkungen im Hinblick auf die Realisierung von Wachstumsprojekten ergeben. Darüber hinaus verfügen wir über weitere kurzfristige Kreditlinien und nutzen zinssubventionierte Darlehen. Vor dem Hintergrund der zuvor genannten Finanzierungsinstrumente verfügt DEUTZ über ausreichende Mittel, um das operative Geschäft und initiierte sowie geplante Projekte im Rahmen seiner Wachstumsstrategie finanzieren zu können. Forderungsmanagement durch Factoring optimiertEin wichtiges Instrument zur Optimierung des Forderungsmanagements stellt der Verkauf von Forderungen, das sog. Factoring, dar. Damit sichern wir nicht nur unsere Liquidität, sondern verbessern gleichzeitig auch unser Working Capital, das grundsätzlich durch eine hohe Kapitalbindung infolge der Vorfinanzierung der Motorenproduktion und eingeräumter Zahlungsziele beeinflusst wird. Das Volumen des Forderungsverkaufs belief sich am Bilanzstichtag auf insgesamt 136 Mio. € und lag damit in etwa auf dem Vorjahresniveau von 142 Mio. €. DEUTZ-Konzern: Veränderung der flüssigen Mittelin Mio. €![]()
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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen. CASHFLOWDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Finanzlagein Mio.€scroll
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Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzgl. Zinsausgaben. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf 115,6 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Aufbau des Working Capitals im Jahresverlauf 2019 deutlich geringer war als der Working Capital-Aufbau im Geschäftsjahr 2018. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr bei 149,4 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert neben den höheren Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte insbesondere aus der Einzahlung des Kaufpreises für die Anteile an dem Joint Venture mit SANY auf ein Treuhandkonto sowie den Erwerb von Futavis und der DPS Power Group. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf -43,9 Mio. €. Darin enthalten sind Zins- und Tilgungszahlungen im Zusammenhang mit Leasingverträgen in Höhe von 1,0 Mio. € beziehungsweise 13,5 Mio. €. Seit dem 1. Januar 2019 werden Leasingverträge entsprechend dem IFRS 16 "Leasingverhältnisse" bilanziert. Diese Änderung führt dazu, dass Zahlungen aus Leasingverhältnissen nicht mehr im Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit, sondern als Zins- und Tilgungszahlungen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. Bedingt durch die höheren Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit belief sich der Free Cashflow auf -36,6 Mio. € und lag damit im Rahmen der aktuellen Prognose. Entsprechend dieser war davon auszugehen, dass der Free Cashflow deutlich negativ ausfallen wird, sofern es zu einer zeitlichen Verzögerung der Zahlung der finalen Kaufpreisrate für den Verkauf des früheren Standorts Köln-Deutz käme und gleichzeitig die restlichen Zahlungen für den Erwerb der Anteile am Joint Venture mit SANY noch im Berichtsjahr 2019 geleistet werden würden. Durch die Bilanzierungsänderung infolge des IFRS 16 wurde der Free Cashflow mit 13,5 Mio. € begünstigt. Die zuvor beschriebene Cashflow-Entwicklung führte im Berichtszeitraum zu einem Rückgang der Zahlungsmittel und -äquivalente sowie zu einer Verschlechterung der Nettofinanzposition. Die Nettofinanzposition ist zudem durch die Erstanwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16 seit dem 1. Januar 2019 stark beeinflusst, infolge derer die kurz- und langfristigen Finanzschulden zum 31. Dezember 2019 Leasingverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 41,9 Mio. € beinhalten. INVESTITIONENDie Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach Investitionszuschüssen stiegen im Geschäftsjahr 2019 um 28,1 Mio. € auf insgesamt 108,2 Mio. €. Davon entfielen 78,6 Mio. € (2018: 54,8 Mio. €) auf Sachanlagen und 29,6 Mio. € (2018: 25,3 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte. Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen sowie den Aufbau der neuen Montagelinie für die Baureihen kleiner 4 Liter in Köln-Porz. Zudem wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt. Die Investitionstätigkeit im Bereich des immateriellen Vermögens ist im Wesentlichen auf die Weiterentwicklung unserer Motoren im Hinblick auf die seit Anfang 2019 gültige EU Stufe V und die Neuentwicklung der Motorbaureihe 2.2 zurückzuführen. Die Investitionsausgaben vor Aktivierung der Entwicklungsleistungen stiegen gegenüber dem Vorjahr von 59,1 Mio. € auf 86,5 Mio. € und lagen damit innerhalb der prognostizierten Größenordnung von 85 bis 95 Mio. €. Die aktivierten Entwicklungsleistungen beliefen sich dabei auf 21,7 Mio. €, nach 21,0 Mio. € im Vorjahr. Bedingt durch verstärkte Aktivitäten im Zusammenhang mit der Neuaufstellung unseres China-Geschäfts lagen wir damit leicht über der erwarteten Prognosebandbreite von 15 bis 20 Mio. €. Der Großteil der Gesamtinvestitionen nach Investitionszuschüssen entfiel mit 93,8 Mio. € auf den Bereich DEUTZ Compact Engines (2018: 69,5 Mio. €). Im Segment DEUTZ Customized Solutions wurden 12,3 Mio. € (2018: 8,4 Mio. €) investiert. Die Investitionen im Bereich Sonstiges beliefen sich auf 2,1 Mio. € (2018: 2,2 Mio. €). Dabei handelt es sich wie im Vorjahreszeitraum um Investitionen der Torqeedo-Gesellschaften. Neben den Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte wurden die 51-prozentige Beteiligung an dem Joint Venture Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., erworben sowie der Batteriespezialist Futavis und die DPS Power Group akquiriert. Die Beteiligung an der Hunan DEUTZ Power Ltd. mit Anschaffungskosten in Höhe von 48,7 Mio. € wurde entsprechend der Equity-Methode bilanziert. Die Investitionen für den Erwerb von Futavis und der DPS Power Group beliefen sich auf 7,8 Mio. € beziehungsweise 8,1 Mio. €. Beide Unternehmen werden vollständig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Hinsichtlich der im Rahmen dieser Akquisitionen erworbenen einzelnen Vermögenswerte und Schulden verweisen wir auf den Konzernanhang. → mehr unter Konzernanhang, S.108 VERMÖGENSLAGEDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Vermögenslagein Mio.€scroll
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Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen. VermögenDer Anstieg des langfristigen Vermögens ist im Wesentlichen auf die Gründung eines gemeinsamen Produktions-Joint-Ventures mit SANY zurückzuführen. Die DEUTZ AG hält an der Produktionsgesellschaft, die unter dem Namen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., firmiert, 51 % der Anteile. Die Beteiligung wird entsprechend der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anschaffungskosten der Beteiligung betrugen 48,7 Mio. €. Infolge der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 seit dem 1. Januar 2019 beinhaltet das langfristige Vermögen zum 31. Dezember 2019 darüber hinaus Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen in Höhe von 41,4 Mio. €. Die Entwicklung des kurzfristigen Vermögens ist im Wesentlichen durch einen geringeren Zahlungsmittelbestand bedingt, der insbesondere auf die Akquisitionen zurückzuführen ist. Gleichzeitig führte auch die Einzahlung des Kaufpreises für die Anteile an dem Joint Venture mit SANY auf ein Treuhandkonto zu einer deutlichen Verringerung des Zahlungsmittelbestandes. Da das Treuhandkonto nicht den Definitionskriterien von Zahlungsmitteln entspricht, wurde es den kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten zugeordnet. Working CapitalDas Working Capital ist zum 31. Dezember 2019 auf 293,2 Mio. € gestiegen. Ursächlich dafür waren geringere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Trotz des höheren Umsatzvolumens belief sich die Stichtagsquote zum 31. Dezember 2019 infolgedessen auf 15,9 % nach 15,5 % im Vorjahr. Die durchschnittliche Working-Capital-Quote ist ebenfalls gestiegen und betrug im Berichtsjahr 17,4 % nach 15,8 % im Vergleichszeitraum. Damit lag die durchschnittliche Working-Capital-Quote leicht oberhalb der ursprünglich erwarteten Bandbreite von rund 16 bis 17 %. Ein wesentlicher Grund hierfür war der unterjährige Aufbau eines Sicherheitsbestandes bei den Vorräten als Reaktion auf mögliche Lieferengpässe infolge eingetretener Insolvenzen auf der Beschaffungsseite. EigenkapitalDas Eigenkapital ist zum 31. Dezember 2019 i nfolge des positiven Jahresergebnisses auf 652,4 Mio. € gestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich dementsprechend auf 50,1 % erhöht (31. Dezember 2018: 49,6 %) und liegt damit weiterhin deutlich über unserem Zielwert von mehr als 40 %. DEUTZ-Konzern: Bilanzstrukturin % (Vorjahreswerte)![]() SchuldenDie Entwicklung der kurz- und langfristigen Schulden zum 31. Dezember im Vergleich zum Vorjahresstichtag wurde insbesondere durch zwei Effekte wesentlich beeinflusst. Zum einen führte die erstmalige Anwendung des IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 durch den Ansatz von Leasingverbindlichkeiten zu einer Erhöhung der kurz- und langfristigen Schulden in Höhe von insgesamt 41,9 Mio. €. Zum anderen beinhalten die kurzfristigen Schulden die noch ausstehende Kapitaleinzahlung in das gemeinsam mit SANY gegründete Joint Venture Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., in Höhe von 48,6 Mio. €. Diesen Effekten stehen geringere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie niedrigere Rückstellungen für Ertragsteuern gegenüber. GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSJAHRDer Konzernumsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 3,5 % auf 1.840,8 Mio. €. Damit haben wir unsere Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2019, die einen Anstieg auf mehr als 1,8 Mrd. € vorgesehen hatte, erreicht. Am 20. September 2019 hatten wir bekanntgegeben, dass infolge der Insolvenz eines wichtigen Zulieferers finanzielle Belastungen zu erwarten sind, die in Summe dazu führen würden, dass die im März 2019 mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 prognostizierte EBIT-Rendite vor Sondereffekten in Höhe von mindestens 5,0 % für das Geschäftsjahr 2019 nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Im Zuge dessen haben wir die ursprüngliche Prognose für die EBIT-Rendite vor Sondereffekten auf eine Bandbreite von 4 bis 5 % angepasst. Mit der im Berichtsjahr erzielten EBITRendite vor Sondereffekten von Höhe von 4,3 % lagen wir somit im Zielkorridor unserer im September angepassten Prognose. Die F&E-Ausgaben abzüglich von Zuschüssen summierten sich im Geschäftsjahr 2019 auf insgesamt 95,8 Mio. €, wobei sich der Anteil aktivierter Entwicklungskosten auf 21,7 Mio. € belief. Aufgrund der Portfolioerweiterung sowie verstärkter Aktivitäten in China lagen beide Werte oberhalb der prognostizierten Größenordnungen von 85 bis 90 Mio. € beziehungsweise 15 bis 20 Mio. €. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (vor Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen) erhöhten sich erwartungsgemäß auf 86,5 Mio. € und lagen damit am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite von 85 bis 95 Mio. €. Die durchschnittliche Working-Capital-Quote belief sich im Gesamtjahr 2019 auf 17,4 % und lag leicht damit oberhalb der ursprünglich erwarteten Bandbreite von rund 16 bis 17 %. Wesentlicher Grund hierfür war der unterjährige Aufbau eines Sicherheitsbestandes bei den Vorräten als Reaktion auf mögliche Lieferengpässe infolge eingetretener Insolvenzen auf der Beschaffungsseite. Der Free Cashflow belief sich im Berichtsjahr 2019 auf -36,6 Mio. € und lag damit im Rahmen der aktuellen Prognose. So war davon auszugehen, dass der Free Cashflow deutlich negativ ausfallen wird, sofern es zu einer zeitlichen Verzögerung der Zahlung der finalen Kaufpreisrate für den Verkauf des früheren Standorts Köln-Deutz käme und wir gleichzeitig die restlichen Zahlungen für den Erwerb der Anteile am SANY-Joint Venture noch im Berichtsjahr 2019 leisten würden. Einhergehend mit dem Anstieg des Jahresergebnisses hat sich das Eigenkapital und damit die entsprechende Eigenkapitalquote auf 50,1 % erhöht. Damit liegen wir weiterhin deutlich über unserem Zielwert von deutlich mehr als 40 %. Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2019scroll
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Investitionen in Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten aus Leasingverträgen) und immaterielle
Vermögenswerte ohne Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen. DEUTZ AGDie nachfolgenden Kommentierungen beziehen sich auf den Jahresabschluss der DEUTZ AG. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. GRUNDLAGEN UND GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER DEUTZ AGDie DEUTZ AG ist die Muttergesellschaft des DEUTZ-Konzerns. Im In- und Ausland ist die DEUTZ AG direkt oder indirekt an 36 Unternehmen (2018: 31 Unternehmen) beteiligt. Darüber hinaus ist die DEUTZ AG die weitaus größte Produktionsgesellschaft des DEUTZ-Konzerns und hat die zentralen Funktionen des Konzerns inne. Zu den Beteiligungen der DEUTZ AG verweisen wir auf die Anteilsbesitzliste des Geschäftsberichts. → mehr unter Anteilsbesitz DEUTZ AG, S. 166 Da die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DEUTZ AG im Wesentlichen denen des DEUTZ-Konzerns entsprechen, verweisen wir hierzu auf den Abschnitt Geschäftsentwicklung Konzern dieses Zusammengefassten Lageberichts. → mehr unter Geschäftsentwicklung Konzern, S. 47 Aufgrund des Gewichts der DEUTZ AG im Konzern und der starken Interdependenzen mit anderen Konzerngesellschaften erfolgt die Steuerung des DEUTZ-Konzerns auf Ebene der DEUTZ AG. Zusätzlich zu den Steuerungskennzahlen auf Ebene des Konzerns gehört auch das Jahresergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größe zum Steuerungssystem der DEUTZ AG. Das interne Steuerungssystem des DEUTZ-Konzerns wird in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → mehr unter Internes Steuerungssystem, S. 39 Es folgt eine Überleitung vom DEUTZ-Konzernergebnis nach IFRS auf das handelsrechtliche Jahresergebnis der DEUTZ AG: ERTRAGSLAGEDEUTZ AG: Überleitungsrechnungin Mio. €scroll
DEUTZ AG: Übersicht zur Ertragslagein Mio. €scroll
UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse der DEUTZ AG haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 % auf 1.632,3 Mio. € erhöht. Entscheidend dafür war insbesondere die höhere Nachfrage in den Anwendungsbereichen Landtechnik und Material Handling. Im Anwendungsbereich Landtechnik ist der Umsatz um 10,7 % auf 291,4 Mio. € (2018: 263,2 Mio. €) und im Anwendungsbereich Material Handling um 6,6 % auf 350,5 Mio. € (2018: 328,7 Mio. €) gestiegen. Regional betrachtet hat der Umsatz in der Region Amerika am stärksten zugelegt, und zwar um 17,6 % auf 309,3 Mio. € (2018: 263,1 Mio. € 1). In der Region Asien/Pazifik ist der Umsatz um 0,3 % auf 258,2 Mio. € gestiegen (2018: 257,5 Mio. €1). ErgebnisentwicklungIm Geschäftsjahr 2019 hat die DEUTZ AG ein operatives Ergebnis (EBIT) von 90,8 Mio. € erwirtschaftet. Das gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelte Ergebnis ist neben dem gestiegenen Geschäftsvolumen insbesondere auf den das Vorjahresergebnis belastenden Verlust aus der Veräußerung unseres Anteils an der DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China), in Höhe von 40,5 Mio. € zurückzuführen. Außerdem wurde im Berichtsjahr entsprechend der Verkaufsvereinbarung zur Veräußerung der Grundstücke des Standorts Köln-Deutz aus dem Geschäftsjahr 2017 der Veräußerungsgewinn für ein kleineres Teilgrundstück in Höhe von 9,3 Mio. € erfasst. UmsatzkostenDie Umsatzkosten der DEUTZ AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 1.394,1 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Höhe von 22,5 Mio. € resultiert insbesondere aus volumenbedingt gestiegenen Material- und Personalaufwendungen. Die Bruttomarge 2 hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 14,4 % auf 14,6 % leicht verbessert. Sonstige betriebliche ErträgeIm Geschäftsjahr 2019 sind die sonstigen betrieblichen Erträge um 7,3 Mio. € auf 35,6 Mio. € gestiegen. Entscheidend dafür war die Realisierung des Veräußerungsgewinns für ein kleineres Teilgrundstück im Rahmen der Verkaufsvereinbarung zur Veräußerung der Grundstücke des Standorts Köln-Deutz aus dem Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 9,3 Mio. €. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 27,2 Mio. € auf 31,4 Mio. € gesunken. Während das Vorjahresergebnis hauptsächlich durch den Verlust aus der Veräußerung unseres Anteils an der DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China) in Höhe von 40,5 Mio. € belastet war, beinhaltet die Position im Berichtsjahr Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen resultierend aus einer vertraglichen Verpflichtung gegenüber der Tochtergesellschaft DEUTZ Spain. Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 hat DEUTZ Spain ein endfälliges Darlehen an einen Lieferanten in Höhe von 13,8 Mio. € ausgereicht. Gleichzeitig hat sich die DEUTZ AG gegenüber der DEUTZ Spain verpflichtet, mögliche Ausfälle im Zusammenhang mit der Rückzahlung des Darlehens auszugleichen. Infolge der Insolvenzeröffnung des Lieferanten ist eine Inanspruchnahme aus der Bürgschaft sehr wahrscheinlich. BeteiligungsergebnisDas Beteiligungsergebnis ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,5 Mio. € auf 4,4 Mio. € gestiegen. Maßgeblich hierfür war insbesondere das deutlich gestiegene Ergebnis der DEUTZ Amerika Holding GmbH. Außerdem war das Beteiligungsergebnis des Vorjahres durch das negative Ergebnis der DEUTZ Asien Verwaltung GmbH belastet. ZinsergebnisDas Zinsergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mio. € auf -2,5 Mio. € verbessert. Die Entwicklung ist hauptsächlich auf gesunkene Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen aufgrund des gesunkenen Rechnungszinses zurückzuführen. Zudem sind die Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten bedingt durch die rückläufige Kreditinanspruchnahme zurückgegangen. ErtragsteuernDie Ertragsteueraufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Mio. € gestiegen. Die Entwicklung ist insbesondere auf deutlich gestiegene latente Steueraufwendungen zurückzuführen (2019: 13,9 Mio. €, 2018: 1,3 Mio. €). Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus der Reduzierung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge, die sich aufgrund einer konjunkturbedingt geringeren Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2020 ergeben hat. JahresergebnisDer Jahresüberschuss hat sich gegenüber dem Vergleichszeitraum um 34,0 Mio. € auf 65,8 Mio. € mehr als verdoppelt. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass das Vorjahresergebnis durch einen Verlust von 40,5 Mio. € aus der Veräußerung unseres Anteils an der DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China) belastet war. Außerdem war das Ergebnis des Berichtsjahres durch den Veräußerungsgewinn für ein kleines Teilgrundstück an unserem ehemaligen Standort Köln-Deutz in Höhe von 9,3 Mio. € begünstigt. In unserer Prognose zu Beginn des Geschäftsjahres 2019 sind wir von einer deutlichen Steigerung des Jahresergebnisses ausgegangen. Unsere Prognose haben wir damit in vollem Umfang erreicht. Auf Grundlage des positiven Jahresergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, aus dem Bilanzgewinn 18,1 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je Aktie zu verwenden. FINANZLAGEDas Finanzmanagement im DEUTZ-Konzern erfolgt als eine der zentralen Funktionen des Konzerns durch die DEUTZ AG. Daher stimmen die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements sowie die Finanzierung der DEUTZ AG mit denen des Konzerns im Wesentlichen überein. Wir verweisen an dieser Stelle auf die entsprechenden Abschnitte dieses Zusammengefassten Lageberichts. → mehr unter Finanzlage DEUTZ-Konzern, S. 53
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Die Vorjahreswerte wurden angepasst infolge geänderter regionaler Aufteilung des
Umsatzes mit einem Großkunden. DEUTZ AG: Übersicht zur Finanzlagein Mio. €scroll
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Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzgl. Nettozinsausgaben. LiquiditätDer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist insbesondere aufgrund höherer Ertragsteuerzahlungen zurückgegangen. Außerdem ist der zahlungswirksame Teil des operativen Ergebnisses im Vorjahr höher ausgefallen. Die hohe Belastung des Vorjahresergebnisses durch den Verlust aus der Veräußerung unseres Anteils an der DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China) in Höhe von 40,5 Mio. € war beispielsweise nicht zahlungswirksam. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2019 insbesondere durch die Kapitaleinzahlung in die DEUTZ China Verwaltungs GmbH für den Erwerb der Anteile an dem Joint Venture mit SANY sowie die Akquisition der DPS Power Group und des Batteriespezialisten Futavis deutlich über dem Mittelabfluss im Vorjahr. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war im Geschäftsjahr 2019 insbesondere durch die Dividendenzahlung an die Aktionäre in Höhe von 18,1 Mio. € und durch die Rückzahlung von Darlehen geprägt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum resultiert hauptsächlich aus der geringeren Rückführung von Fremdkapital im Vergleich zum Vorjahr. Der Free Cashflow hat sich insbesondere bedingt durch wesentlich höhere Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit stark verschlechtert. InvestitionenIm Geschäftsjahr 2019 hat die DEUTZ AG nach Investitionszuschüssen insgesamt 155,5 Mio. € investiert (2018: 86,0 Mio. €). Davon entfielen auf Sachanlagen 49,3 Mio. € (2018: 49,3 Mio. €), auf das immaterielle Vermögen 28,9 Mio. € (2018: 22,8 Mio. €) und auf die Finanzanlagen 77,3 Mio. € (2018: 13,9 Mio. €). Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen sowie den Aufbau der neuen Montagelinie für die Baureihen kleiner 4 Liter in Köln-Porz. Außerdem wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt. Die Investitionstätigkeit im Bereich des immateriellen Vermögens war hauptsächlich durch die Weiterentwicklung unserer Motoren auf den neuen europäischen Emissionsstandard Stufe V und die Neuentwicklung der Baureihe 2.2 geprägt. Die Zugänge in Finanzanlagen betrafen im Wesentlichen die Kapitaleinzahlung in die DEUTZ China Verwaltungs GmbH für den Erwerb der Anteile an dem Joint Venture mit SANY sowie die Akquisition der DPS Power Group und des Batteriespezialisten Futavis. Außerdem wurde das Kapital der Tochtergesellschaft DEUTZ Shanghai erhöht. VERMÖGENSLAGEDEUTZ AG: Übersicht zur Vermögenslagein Mio. €scroll
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Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen. AnlagevermögenDas Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 104,4 Mio. € erhöht. Die Entwicklung ist insbesondere auf den Anstieg des Finanzanlagevermögens bedingt durch die Kapitaleinzahlung in die DEUTZ China Verwaltungs GmbH für den Erwerb der Anteile an dem Joint Venture mit SANY und die Akquisition der DPS Power Group und des Batteriespezialisten Futavis sowie das immaterielle Vermögen infolge der Investitionen in die Neu- und Weiterentwicklung von Motoren zurückzuführen. Working CapitalDas Working Capital lag zum 31. Dezember 2019 bei 86,8 Mio. € und damit um 6,0 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres. Der Rückgang des Working Capitals ist insbesondere auf die geringeren Bestände an Fertigmotoren zurückzuführen. Die Working-Capital-Quote zum Stichtag hat sich dementsprechend auf 5,3 % verringert (31. Dezember 2018: 5,8 %). EigenkapitalquoteDas Eigenkapital ist bedingt durch das positive Jahresergebnis um 47,7 Mio. € auf 690,4 Mio. € weiter gestiegen. Dem gegenüber stand die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der DEUTZ AG für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 18,1 Mio. €. Die Eigenkapitalquote hat sich zum Jahresende deutlich auf 59,4 % erhöht. RückstellungenDie Rückstellungen sind gegenüber dem Vorjahresstichtag insbesondere aufgrund geringerer Rückstellungen für Ertragsteuern um 9,6 Mio. € zurückgegangen. VerbindlichkeitenDie Verbindlichkeiten sind zum 31. Dezember 2019 um 51,2 Mio. € auf 213,1 Mio. € gesunken. Entscheidend hierfür waren insbesondere volumenbedingt geringere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie ein Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. MITARBEITERZum 31. Dezember 2019 waren bei der DEUTZ AG insgesamt 3.511 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 181 Personen gestiegen. Darüber hinaus beschäftigten wir im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung zum Jahresende 149 Leiharbeitnehmer (31. Dezember 2018: 331 Leiharbeitnehmer). Die Beschäftigung von Leiharbeitern ermöglicht es uns, auf eventuelle Nachfrageschwankungen flexibel zu reagieren. In der Segmentbetrachtung waren bei DEUTZ Compact Engines zum Stichtag 2.974 Mitarbeiter beschäftigt und damit 142 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiter bei DEUTZ Customized Solutions lag mit 537 um 39 Personen über dem Vorjahreswert. DEUTZ AG: Mitarbeiter 1Anzahlscroll
RISIKO- UND CHANCENBERICHTDie DEUTZ AG ist in das Risikomanagementsystem des DEUTZ-Konzerns integriert. Als zentrale Funktion ist das Risikomanagement des Konzerns bei der DEUTZ AG angesiedelt. Zur Ausgestaltung und Funktionsweise des Risikomanagementsystems sowie des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente verweisen wir auf unsere Erläuterungen. → mehr unter Risikobericht DEUTZ-Konzern, S. 69 Durch die zahlreichen Verflechtungen mit anderen Konzerngesellschaften entspricht die Risiko- und Chancensituation der DEUTZ AG im Wesentlichen der des Konzerns. Risiken von Tochtergesellschaften können sich über den Beteiligungsansatz, reduzierte Ausschüttungen und die internen Geschäftsbeziehungen auf die DEUTZ AG auswirken. Die Risiken und Chancen des DEUTZ-Konzerns sind in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → mehr unter Risikobericht DEUTZ-Konzern, S. 69 Informationen zu dem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem der DEUTZ AG sowie dem Risikomanagement im Hinblick auf den Einsatz von Finanzinstrumenten bei der DEUTZ AG werden im Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → mehr unter Internes Kontrollsystem, S. 73 PROGNOSEBERICHTDie DEUTZ AG stellt die zentralen Funktionen des DEUTZ-Konzerns und auch die mit Abstand größte Produktionsgesellschaft im Konzern. Durch diese weitreichenden Beziehungen zu anderen Konzerngesellschaften in Verbindung mit ihrer Größe im Konzern decken sich die im Prognosebericht des Konzerns dargelegten Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr im Wesentlichen mit denen für die DEUTZ AG. Daher erwarten wir, dass sich die Umsatzerlöse der DEUTZ AG weitgehend entsprechend den für den DEUTZ-Konzern getroffenen Aussagen entwickeln werden. Beim Jahresergebnis rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 aufgrund des erwarteten positiven Einmaleffekts aus der finalen Kaufpreisrate im Rahmen der Veräußerung unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz mit einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2019. Für weitere Informationen verweisen wir an dieser Stelle auf den Prognosebericht des DEUTZ-Konzerns. → mehr unter Prognosebericht DEUTZ-Konzern, S. 74 Zu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag verweisen wir auf Erläuterung 30 auf Seite 158 im Konzernanhang. NICHTFINANZIELLER BERICHT NACH §§ 289b, 315b HGBDie DEUTZ AG erstellt einen Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht für den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ AG. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 78 ff. des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/nfb2019. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 289f HGBDie Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Zusammengefassten Lageberichts. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf der Seite 62 des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/ezu2019. ANGABEN NACH §§ 289a, 315a HGBZusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG hat sich im Geschäftsjahr 2019 nicht verändert. Es betrug Ende 2019 308.978.241,98 € und war in 120.861.783 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffenEs sind uns keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Direkte oder indirekte Beteiligungen von über 10 % der StimmrechteEnde 2019 gab es keine direkte oder indirekte Beteiligung an der DEUTZ AG von über 10 % der Stimmrechte. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über die Änderung der SatzungArtikel 7 Abs. 1 und 2 der Satzung der DEUTZ AG lauten: "(1) Der Vorstand besteht aus wenigstens zwei Mitgliedern. (2) Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und die Verteilung der Geschäfte. Er kann eine Geschäftsordnung erlassen." Für die Ernennung und Abberufung des Vorstands kommen außerdem die §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG zur Anwendung. Art. 14 der Satzung der DEUTZ AG lautet: "Der Aufsichtsrat kann Satzungsänderungen beschließen, die nur die Fassung betreffen." Für die Änderung der Satzung gelten außerdem die §§ 179, 133 AktG. Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital I festzulegen. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 61.795.646,86 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 24.172.356 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere (i) zur Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, einschließlich der Erhöhung bestehenden Anteilsbesitzes, oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern, einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft, (ii) zum Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen sowie (iii) zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihnen zustehende Dividendenansprüche wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlagen gegen Gewährung neuer Aktien in die Gesellschaft einzulegen; c) bei Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet; d) um Inhabern oder Gläubigern von mit Options- oder Wandlungsrechten auf Aktien der Gesellschaft beziehungsweise mit entsprechenden Options- oder Wandlungspflichten verbundenen Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft ausgegeben wurden oder werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien der Gesellschaft in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung ihrer Options- beziehungsweise Wandlungsrechte oder nach Erfüllung von Options- beziehungsweise Wandlungspflichten als Aktionär zustehen würde. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bar- und Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf dann 20 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 20 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund sämtlicher anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden ("Anrechnung"), ausgenommen ein Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge. Als Ausgabe von Aktien in diesem Sinne gilt auch die Ausgabe beziehungsweise Begründung von Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Aktien der Gesellschaft aus von der Gesellschaft oder von ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen, wenn die Schuldverschreibungen aufgrund einer entsprechenden Ermächtigung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss gestattet. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bareinlagen gemäß Unterpunkt c) ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden ("Anrechnung"). Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten beziehungsweise einer Options- oder Wandlungspflicht ausgegeben werden beziehungsweise auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG gestattet. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital II festzulegen. WEITERE ANGABENEs gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Zahlreiche Arbeitnehmer sind als Aktionäre direkt an der DEUTZ AG beteiligt. Es bestehen keine Beschränkungen, die Kontrollrechte aus diesen Aktien unmittelbar auszuüben. Ein Bankenkonsortium hat der DEUTZ AG eine syndizierte revolvierende Barkreditlinie über 160 Mio. € eingeräumt. Ferner hat die DEUTZ AG ein Darlehen mit einer Restvaluta von 10,8 Mio. € bei der Europäischen Investitionsbank aufgenommen. Die Bedingungen der Kreditverträge sehen vor, dass die Kreditgeber im Falle eines Kontrollwechsels - also dann, wenn eine oder mehrere gemeinsam handelnde Personen eine direkte oder indirekte Beteiligung von 50 % oder mehr an den Aktien und/oder Stimmrechten der DEUTZ AG erwirbt/erwerben - die Rückzahlung des ausstehenden Kreditbetrags innerhalb einer bestimmten Frist verlangen können. Für den Fall, dass die DEUTZ AG nach einem Kontrollwechsel in erheblichem Umfang vorzeitige Tilgungen auf die Kredite leisten muss, hat sie die dafür notwendigen Mittel kurzfristig anderweitig aufzubringen. Der zwischen der DEUTZ AG und Liebherr abgeschlossene Kooperationsvertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei der DEUTZ AG ein Kündigungsrecht für Liebherr vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn sich ein Wettbewerber von Liebherr mit mindestens 30 % der Stimmrechte direkt oder indirekt an der DEUTZ AG beteiligt oder durch Verträge direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann. Auch der dem Joint Venture mit SANY zugrundeliegende Vertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei einem der Joint Venture-Partner ein Kündigungsrecht für den jeweils anderen Joint Venture-Partner vor. In einem solchen Fall ist zunächst der Versuch zu unternehmen, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Partnern zu erarbeiten. Sollte dies nicht gelingen, kann der zur Kündigung berechtigte Partner entweder die Anteile des anderen Partners zu einem vereinbarten Preis erwerben ("Call Option"), seine Anteile an den das Kündigungsrecht auslösenden Partner zu einem vereinbarten Preis veräußern ("Put Option") oder die Liquidation des Joint Ventures verlangen. Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten unter bestimmten Voraussetzungen für den Fall eines Kontrollwechsels die folgende Regelung: Wenn ihre Bestellung innerhalb von neun Monaten nach dem Eintritt des Kontrollwechsels (1) widerrufen wird oder (2) unter bestimmten weiteren Voraussetzungen infolge eines Formwechsels der DEUTZ AG endet, erhalten sie 150 % des Abfindungs-Caps nach Nr. 4.2.3 des bisherigen Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017. Ein Kontrollwechsel liegt nach den Dienstverträgen dann vor, wenn eine andere Gesellschaft oder Person oder mehrere andere Gesellschaften oder Personen gemeinsam im Sinne von § 30 WpÜG mehr als 30 % der Stimmrechte und damit die Kontrolle über die Gesellschaft erwirbt/erwerben; ein Kontrollwechsel liegt im Fall von Herrn Dr.-Ing. Hiller nicht vor, wenn der frühere Großaktionär AB Volvo allein oder mit anderen mehr als 30 % der Stimmrechte der Gesellschaft erwirbt. Mit Blick auf die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex, der in Ziffer G.13 anregt, keine Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags durch das Vorstandsmitglied infolge eines Kontrollwechsels zu vereinbaren, wird die DEUTZ AG die bislang vereinbarte Regelung einer Prüfung unterziehen und gegebenenfalls für die Zukunft anpassen. Die Long-Term-Incentive-Pläne (LTI), in denen Mitgliedern des obersten Führungskreises des DEUTZ-Konzerns (leitende Angestellte und Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften) virtuelle Optionen eingeräumt worden sind, die sie nach einer Wartezeit und bei Erreichen bestimmter Erfolgsziele → mehr unter Konzernanhang, S. 158 ausüben können, enthalten für den Fall, dass ein Unternehmen, allein oder gemeinsam mit ihm verbundenen Unternehmen, mindestens 50 % der Anteile an der DEUTZ AG erwirbt, die folgende Regelung: Innerhalb eines kurzen Zeitfensters nach dem Erwerb können die LTI-Berechtigten ihre Optionen, sofern eines der Erfolgsziele erreicht ist, auch dann ausüben, wenn die Wartezeit noch nicht abgelaufen ist. Entschädigungsvereinbarungen der DEUTZ AG mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht. ERLÄUTERUNGSBERICHT DES VORSTANDS ZU §§ 289a, 315a HGBDie im Zusammengefassten Lagebericht beziehungsweise Lagebericht enthaltenen Angaben gemäß §§ 289a, 315a HGB beziehen sich auf Regelungen, die für den Erfolg eines etwaigen öffentlichen Übernahmeangebots zum Erwerb von Aktien der DEUTZ AG bedeutsam sein können. Nach Einschätzung des Vorstands sind diese Regelungen für mit DEUTZ vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich. VERGÜTUNGSBERICHTVERGÜTUNG DES VORSTANDSDie jährliche Vergütung der Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG setzt sich aus fixen und variablen Vergütungskomponenten sowie aus der Zahlung eines Betrags zur Altersversorgung zusammen. Die fixe Komponente wird monatlich als Grundgehalt ausgezahlt. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und besteht aus zwei Teilen: Zum einen erhält das Vorstandsmitglied eine Tantieme, deren Berechnung von der Erreichung bestimmter Ziele abhängig ist, und zum anderen Virtuelle Performance Shares mit langfristiger Anreizwirkung. Für die Altersversorgung wird ein Betrag in eine Unterstützungskasse gezahlt; ein weiterer Anspruch auf Ruhegeld oder Hinterbliebenenversorgung besteht nicht. Die Berechnung der Tantieme für ein Geschäftsjahr richtet sich nach dem Grad der Erreichung von quantitativen Erfolgszielen; dieser wird jährlich gemessen (Kurzfrist-Ziele). Zahl, Inhalt und Gewichtung der Kurzfrist-Ziele werden jährlich nach Anhörung des Vorstandsmitglieds durch den Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen festgesetzt. Die minimale Zielerreichung für die Gewährung einer Tantieme beträgt 75 %; die maximale für die Gewährung der Tantieme relevante Zielerreichung beträgt 150 %. Der sich bei maximaler Zielerreichung ergebende Höchstbetrag der Tantieme ergibt sich aus dem jeweiligen Dienstvertrag. Von der Tantieme für ein Geschäftsjahr werden lediglich 60 % nach Ablauf des betreffenden Geschäftsjahres ausgezahlt. Jeweils 20 % der Tantieme werden bei Erreichung weiterer mittelfristiger Erfolgsziele (Mittelfrist-Ziele) ein beziehungsweise zwei Jahre später ausgezahlt, wobei sich der Betrag der Auszahlung nach dem Grad der Erreichung der entsprechenden Mittelfrist-Ziele (maximal 150 %) richtet. Auch insoweit sind die jeweiligen Höchstbeträge der weiteren Auszahlungen vertraglich vereinbart. Die Ziele für sämtliche Auszahlungen werden bereits zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegt, für das die Tantieme gewährt wird. Einzelheiten hinsichtlich der Virtuellen Performance Shares sind in einem Long-Term-Incentive-Plan Vorstand (LTI-Plan Vorstand) geregelt, der Teil der vertraglichen Vereinbarungen mit den Vorstandsmitgliedern ist. Die Anzahl der einem Vorstandsmitglied zugeteilten Virtuellen Performance Shares ergibt sich für jedes Jahr aus dem vertraglich festgelegten Euro-Betrag, geteilt durch einen Referenzkurs. Der Referenzkurs entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse an den 60 Börsenhandelstagen vor dem Zuteilungszeitpunkt. Virtuelle Performance Shares begründen nach Maßgabe der in dem LTI-Plan Vorstand geregelten Bedingungen einen Anspruch auf Zahlung eines Barbetrags. Der Barbetrag pro Virtuellen Performance Share entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der DEUTZ-Aktie im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 60 Börsenhandelstage vor Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab Zuteilung und ist auf das 1,5-Fache des Referenzkurses begrenzt. Die Entstehung des Barzahlungsanspruchs setzt jedoch voraus, dass entweder der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie gegenüber dem Referenzkurs um mindestens 30 % gestiegen ist oder dass der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie sich während der Wartezeit um mindestens 10 %-Punkte besser entwickelt hat als der MDAX (oder ein zukünftiger Index, der den MDAX ersetzt). Im Übrigen wird vorausgesetzt, dass das Vorstandsmitglied ein Eigeninvestment erbringt, indem es pro 20 zugeteilte Virtuelle Performance Shares eine DEUTZ-Aktie halten muss. Die variable Vergütung ist so ausgestaltet, dass ihr überwiegender Teil auf mehrjähriger Bemessungsgrundlage beruht. Die Vergütungsstruktur ist insgesamt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Als Nebenleistungen erhalten die Vorstandsmitglieder insbesondere einen Dienstwagen zur Nutzung sowie Zuschüsse zu Versicherungen. Im Falle der vorzeitigen Beendigung eines Vorstandsvertrags ohne wichtigen Grund erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe seiner Gesamtbezüge für die Dauer der ursprünglichen Restlaufzeit, höchstens jedoch für die Dauer von zwei Jahren. Die Höhe der Gesamtbezüge bestimmt sich für die Zwecke dieser Abfindung nach der für das letzte volle Geschäftsjahr bezogenen Gesamtvergütung und gegebenenfalls nach der voraussichtlichen Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr (Abfindungs-Cap nach Nr. 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017). Im Hinblick auf die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex wird die DEUTZ AG die bislang vereinbarten Regelungen zur Vorstandsvergütung einer Prüfung unterziehen und gegebenenfalls für die Zukunft anpassen. Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten für den Fall eines Kontrollwechsels eine spezielle Regelung. → mehr unter Angaben nach §§ 289a, 315a HGB auf Seite 64 Die nachfolgende Darstellung zeigt die Gesamtbezüge des Vorstands entsprechend der Empfehlung des bisherigen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017. Dieser Empfehlung folgend werden die im Geschäftsjahr gewährten Zuwendungen und die gewährten und die tatsächlich ausgezahlten Zuwendungen ausgezahlten separat dargestellt. Die gewährten Zuwendungen für die Mitglieder des Vorstands verteilen sich wie folgt: Gewährte Zuwendungenin Tsd. €scroll
Die nachfolgend dargestellte Gesamtvergütung beinhaltet anstelle der nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex anzugebenden Zielwerte für die einjährige variable Vergütung sowie für aufzuschiebende Anteile aus einjährigen variablen Vergütungen (Deferrals) die nach den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen anzugebenden Vergütungsbeträge. Diese entsprechen bei der einjährigen variablen Vergütung den Rückstellungsbeträgen für den Jahresbonus für das Berichtsjahr einschließlich Über- und Unterdotierungen aus dem Vorjahr. Hinsichtlich der aufzuschiebenden Anteile der einjährigen variablen Vergütung (Deferrals) entsprechen die Beträge den im Berichtsjahr erdienten und zurückgestellten Beträgen bzw. den Anpassungen der in Vorjahren zurückgestellten Beträge. scroll
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Die nachfolgend dargestellte Gesamtvergütung beinhaltet anstelle der nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex anzugebenden Zielwerte für die einjährige variable Vergütung sowie für aufzuschiebende Anteile aus einjährigen variablen Vergütungen (Deferrals) die nach den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen anzugebenden Vergütungsbeträge. Diese entsprechen bei der einjährigen variablen Vergütung den Rückstellungsbeträgen für den Jahresbonus für das Berichtsjahr einschließlich Über- und Unterdotierungen aus dem Vorjahr. Hinsichtlich der aufzuschiebenden Anteile der einjährigen variablen Vergütung (Deferrals) entsprechen die Beträge den im Berichtsjahr erdienten und zurückgestellten Beträgen bzw. den Anpassungen der in Vorjahren zurückgestellten Beträge. scroll
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Inklusive Zahlung in eine Lebensversicherung. Die an die Mitglieder des Vorstands tatsächlich gezahlten Zuwendungen verteilen sich wie folgt: Gezahlte Zuwendungenin Tsd. €scroll
Der im Berichtsjahr erfasste Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug für Herrn Dr.-Ing. Hiller 152 Tsd. € (2018: 67 Tsd. €) und für Herrn Dr. Strecker 54 Tsd. € (2018: 21 €). Im Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung für Herrn Wellenzohn wurde im Berichtsjahr ein Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2 Tsd. € (2018: 14 Tsd. €) erfasst. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATSDie gegenwärtig geltenden Vergütungsregeln für den Aufsichtsrat hat die Hauptversammlung am 26. April 2018 verabschiedet. Sie sind in § 15 der Satzung der Gesellschaft niedergelegt. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG eine jährliche feste Vergütung von 40 Tsd. €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieser Vergütung. Daneben steht den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Ersatz ihrer Auslagen sowie für jede Aufsichtsratssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von 1,5 Tsd. € zu. Zusätzlich erhalten Mitglieder des Personalausschusses und Mitglieder des Prüfungsausschusses eine jährliche feste Vergütung von 12 Tsd. €. Mitglieder von anderen Ausschüssen, insbesondere des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses, erhalten eine jährliche feste Vergütung von 8 Tsd. €. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieser Beträge. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält darüber hinaus pro Teilnahme an einer Ausschusssitzung ein Sitzungsgeld von 1,5 Tsd. €. Außerdem erstattet DEUTZ den Mitgliedern des Aufsichtsrats die gegebenenfalls in Verbindung mit der Ausübung ihrer Tätigkeit entstehende Umsatzsteuer. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für Organtätigkeit verteilen sich wie folgt: scroll
RISIKOBERICHTRISIKOMANAGEMENTSYSTEMIn einer Welt, in der sich die Rahmenbedingungen und die einzelnen Märkte permanent und dynamisch verändern, müssen Unternehmen schnell agieren und noch schneller reagieren, um langfristig am Markt bestehen zu können. Vor dem Hintergrund immer komplexerer Unternehmensstrukturen und zunehmender Internationalität ist ein systematisches Risikomanagement daher die Basis für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. DEUTZ agiert weltweit in verschiedenen Branchen und Regionen und steuert das Geschäft über unterschiedliche Organisationseinheiten: die operativen Bereiche der Konzernobergesellschaft, Tochtergesellschaften, Vertriebsbüros und Vertragshändler. Aus dieser organisatorischen Aufstellung ergeben sich Chancen, aber auch geschäftsspezifische Risiken. Es ist unser Ziel, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften und diese Gewinne mittel- und langfristig deutlich zu steigern, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Zukunft zu sichern. Unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten und wenn nötig diesen gegenzusteuern, ist dafür von entscheidender Bedeutung. Dies gelingt uns über ein entsprechendes Risikomanagementsystem. Ein solches System stärkt das Verantwortungsgefühl der Mitarbeiter und schärft das Bewusstsein für potenzielle oder existente Risiken. Darüber hinaus unterstützt es alle Beteiligten dabei, Gefahren rechtzeitig aufzudecken, zu analysieren, zu kommunizieren sowie effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Grundprinzipien, Kontrollstandards, personellen Zuständigkeiten, Funktionen und Abläufe des Risikomanagements wurden vom Vorstand der DEUTZ AG festgelegt und sind in einem Handbuch zusammengefasst, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein systematisches Berichtswesen stellt die Grundlage für die Arbeit des Risikomanagementkomitees dar und sorgt dafür, dass alle wesentlichen Risiken erfasst und kommuniziert sowie geeignete Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen und dokumentiert werden. Im DEUTZ-Konzern werden viermal jährlich sogenannte Risikoinventuren durchgeführt. Im Rahmen einer solchen Risikoinventur wird in allen Funktions- und Unternehmensbereichen sowie in den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften festgestellt, ob gegenüber der kurz- und mittelfristigen Planung neue Risiken erkennbar wurden. Ausgehend von der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkung werden die Risiken ihrer Bedeutung nach klassifiziert. Gleichzeitig wird überprüft, ob und wie verabschiedete und bereits ergriffene Maßnahmen die bekannten Risiken erfolgreich eingegrenzt haben oder ob noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Das Risikomanagementkomitee analysiert anschließend die Risiken sowie den Fortschritt der ergriffenen Maßnahmen und berichtet die Ergebnisse der Risikoinventur an den Vorstand. Um auf eventuelle Risiken stets zeitnah reagieren zu können, sind die Risikobeauftragten und deren Mitarbeiter darüber hinaus verpflichtet, unabhängig von der turnusmäßigen Berichterstattung unverzüglich über wesentliche neue Risiken oder wachsende Bedrohungen durch bekannte Risiken zu informieren. Das Risikomanagementsystem erfasst keine Chancen, sondern nur Risiken. Die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG des DEUTZ-Konzerns wird jährlich durch den Abschlussprüfer und in regelmäßigen Abständen durch die interne Revision überprüft. RISIKOMANAGEMENT BEZOGEN AUF FINANZINSTRUMENTEGrundsätzeDurch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich für den Konzern aus negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Grundlage zur Steuerung und frühzeitigen Identifizierung finanzieller Risiken sind die jährliche Finanzplanung, deren unterjährige Aktualisierungen sowie regelmäßige Analysen der unterjährigen Planabweichungen. Die Verantwortung für das Finanzmanagement des Konzerns trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Segmenten des Konzerns ab. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement als auch Richtlinien für bestimmte Aspekte wie zum Beispiel den Umgang mit dem Fremdwährungs-, dem Zins- und dem Kreditrisiko sowie deren Absicherung durch den Einsatz derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente vor. Die operative Abstimmung hinsichtlich der Risikosteuerung und der sonstigen finanzierungsrelevanten Entscheidungen erfolgt im Finanzausschuss, der im quartalsweisen Turnus beziehungsweise nach Bedarf tagt. Neben dem zuständigen Vorstandsmitglied gehören dem Finanzausschuss der Leiter Finanzen & Controlling und ein Vertreter der Konzernfinanzabteilung an. Ziel des Risikomanagements ist es, Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen, die sich aus Marktschwankungen von Rohstoffen, Zinssätzen und Devisenkursen ergeben, zu reduzieren. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt nur im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit beziehungsweise aus Finanztransaktionen, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Art und Umfang der abzusichernden Grundgeschäfte sind in einer Finanzierungsrichtlinie verbindlich geregelt. DEUTZ arbeitet nur mit führenden Kreditinstituten zusammen, um das Kontrahentenrisiko zu minimieren. Gemäß den Finanzierungsgrundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien von der Konzernfinanzabteilung gesteuert. Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgt überwiegend durch Konzerndarlehen. Den auftretenden finanzwirtschaftlichen Risiken begegnen wir wie folgt: Risiken von ForderungsausfällenGegen das Risiko von Forderungsausfällen schützen wir uns durch eine laufende elektronisch gestützte Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Das Unternehmen sichert seine Forderungen weitgehend über Kreditversicherungen ab, soweit Lieferungen nicht gegen Vorkasse oder Akkreditive erfolgen. Währungsrisiken aus den operativen GeschäftenWährungsrisiken, vorwiegend in US-Dollar, die durch Geschäftsvorfälle mit Dritten in Fremdwährung entstehen, werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vermindert. Das Netto-Währungs-Exposure des DEUTZ-Konzerns wird in der Regel durch Forward-Hedging in Höhe von 50 bis 80 % der offenen Positionen abgesichert. DEUTZ erhöht zudem gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um Wechselkursrisiken, die sich durch Verkäufe in US-Dollar ergeben, durch ein natürliches Hedging entgegenzuwirken. Zinsänderungsrisiken aus FinanzierungenRisiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darl ehen und sonstigen Krediten. Bei der Finanzierung mit der Europäischen Investitionsbank haben wir uns gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. LiquiditätsrisikenDie abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sichern die ausreichende Liquidität für die weitere Entwicklung des DEUTZ-Konzerns. Während der Vertragslaufzeit hat die DEUTZ AG sicherzustellen, dass der DEUTZ-Konzern bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital beziehungsweise zum EBITDA) einhält. Gemäß unserer mittelfristigen Bilanz- und Ergebnisplanung bieten die Finanzkennzahlen einen ausreichenden Spielraum. Bei deutlich schlechterer Wirtschaftsentwicklung besteht jedoch ein Risiko, diese Auflagen zu verletzen. → mehr unter Finanzrisikomanagement Erläuterung 26, S. 145 RISIKOBEWERTUNGDie Bewertung der Risiken erfolgt im DEUTZ-Konzern auf Basis der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit der möglichen Auswirkung des Risikos auf die Geschäftsziele. Für die nachfolgende Risikoberichterstattung des DEUTZ-Konzerns werden die Risiken in "niedrig", "mittel" oder "hoch" klassifiziert. Risiken, die als "niedrig" klassifiziert werden, haben erwartungsgemäß eine geringe Auswirkung von bis zu 10 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Als "mittel" eingestufte Risiken haben hingegen eine erhebliche Auswirkung (zwischen 10 Mio. € und 50 Mio. €) und als "hoch" eingestufte Risiken eine bedeutende Auswirkung von über 50 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Bestandsgefährdende Risiken werden als solche bezeichnet. DEUTZ-Konzern: Risikobewertung![]() RISIKENDie nachfolgende Darstellung der aktuellen Risikosituation konzentriert sich analog zur internen Risikoberichterstattung auf für den DEUTZ-Konzern bedeutende Risikofaktoren. Als solche werden Risiken bezeichnet, die vor Berücksichtigung der Maßnahmen mindestens als "niedrig" eingestuft wurden. Im Vergleich zur internen Steuerung werden die Risiken in der nachfolgenden Beschreibung stärker aggregiert und nach Risikokategorien dargestellt. Sofern nichts anderes genannt ist, beziehen sich die Risiken auf das Geschäftsjahr 2020 und betreffen die Segmente DCE, DCS und Sonstiges. Sofern nicht explizit benannt, ist die Risikobewertung unverändert zum Vorjahr. MARKTRISIKENWir operieren in Absatzmärkten, die unter anderem durch eine höhere Konjunkturanfälligkeit gekennzeichnet sind. Dies kann sich negativ auf die Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns auswirken. Neben der direkten Auswirkung auf Absatz und Umsatz können sich auch negative Effekte auf die bilanziellen Wertansätze unserer Vermögenswerte ergeben. Mit unseren größten Anwendungsbereichen Baumaschinen und Material Handling sowie mit unseren Hauptabsatzregionen Deutschland, Westeuropa und Nordamerika agieren wir in sehr zyklischen Märkten. Unser Ziel ist es, diese Zyklizität in anwendungsbezogener und regionaler Hinsicht weiter zu reduzieren. Mittel- und langfristig begegnen wir regionalen und anwendungsbezogenen Absatzrisiken durch die produktstrategische Ausrichtung unserer Entwicklungsaktivitäten und durch Kooperationen. Daher verfolgen wir die Strategie, neue Kunden zu akquirieren und das Geschäft mit diesen sukzessive auszubauen. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf der Region Asien. Hinsichtlich der regionalen und der branchenbezogenen Verteilung unserer Kunden sind wir für die Zukunft sehr diversifiziert aufgestellt und beliefern in den verschiedenen Anwendungsbereichen die marktführenden Hersteller. Trotz bestehender Gegenmaßnahmen können die extern verursachten Risiken jedoch nicht vollständig beherrscht werden. Die konjunkturellen Risiken stufen wir mit einem "mittleren" Risiko (Vorjahr: "niedrig") nach Maßnahmen ein. Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union stellt dagegen aufgrund des vergleichsweise geringen Geschäftsvolumens kein bedeutendes Marktrisiko dar. Mit Blick auf den Ausbruch des Coronavirus können sich gesamtwirtschaftliche Risiken ergeben, die Auswirkungen auf unser Geschäft haben. Inwiefern sich potenzielle Risiken im Hinblick auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung ergeben könnten, ist derzeit nicht abzuschätzen. STRATEGISCHE RISIKENAusgehend von der Zielsetzung, die Kunden- und Produktbasis zu erweitern, liegt der Fokus unserer Strategie auf der weiteren Globalisierung und der Elektrifizierung der bestehenden Produktpalette. Durch Kooperationen mit SANY, BEINEI und HORIZON stärken wir unser Motoren- und Servicegeschäft in China. Damit ergeben sich primär Chancen und Wachstumsmöglichkeiten durch neue Kundenbeziehungen, Produktionsstätten und Servicepartner. Gleichzeitig ist jede Investition aber auch mit Risiken verbunden - der Zielmarkt könnte sich nicht wie erwartet entwickeln, die Einführung neuer Emissionsstufen könnte sich verschieben und es könnte zu Verzögerungen beziehungsweise Mehrkosten bei der Realisierung der Projekte kommen. Im Rahmen der E-DEUTZ-Strategie wird das bestehende Technologieportfolio mit elektrischen und hybriden Antriebssystemen ergänzt. Diese strategische Ausrichtung eröffnet dem DEUTZ-Konzern zahlreiche Chancen, ist naturgemäß aber ebenfalls mit Risiken verbunden. Neue Produktentwicklungen könnten eventuell nicht die erwartete Kundenresonanz hervorrufen beziehungsweise nicht mit Konkurrenzprodukten mithalten und auch hier könnten sich die Märkte und Preise nicht wie erwartet entwickeln. Derartigen Gefahren begegnen wir unter anderem mit einer genauen Analyse von Trends in den für uns relevanten Märkten auch unter Einbeziehung externer Marktforschungsanalysen. Zudem gehen wir enge Kooperationen mit Großkunden in den Zielmärkten ein. Im Rahmen der neuen China-Strategie arbeiten wir mit marktführenden Partnern zusammen. Zur Ergänzung der E-DEUTZ-Strategie haben wir im Oktober 2019 den Batteriespezialisten Futavis übernommen. Schließlich unterziehen wir unsere strategischen Projekte einem engen Monitoring, um auf Veränderungen sofort reagieren zu können. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die strategischen Risiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2020 als "niedrig" ein. OPERATIVE RISIKENBeschaffungsrisikenLieferengpässe auf Seiten unserer Lieferanten können bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten zu Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen mit negativen Auswirkungen auf das Ergebnis führen. Aktuell sehen wir unter anderem Risiken in Bezug auf die Veränderungen in der Automobilbranche mit ihren Zulieferern sowie die allgemeine wirtschaftliche und politische Entwicklung. Außerdem kann DEUTZ Auswirkungen auf die Lieferkette durch den Ausbruch des Coronavirus nicht länger ausschließen. Hierzu verweisen wir auch auf unsere Darstellung im Prognosebericht auf Seite 74. Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement und zum anderen durch eine laufende Marktbeobachtung. Neben den genannten globalen Aktivitäten stützt sich unsere Beschaffungsstrategie bei strategischen Komponenten und versorgungskritischen Bauteilen auf drei Säulen: erstens auf langfristig angelegte Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge, zweitens auf ein verstärktes Dual Sourcing und drittens gegebenenfalls auf die Absicherung über Stützfertigung beziehungsweise Eigenfertigung. Dieses Bündel aus Maßnahmen minimiert die Beschaffungsrisiken und sichert die erforderlichen Kapazitäten weitestgehend ab. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die Beschaffungsrisiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2020 als "niedrig" ein. ProduktionsrisikenAuslastungsschwankungen in der Produktion als negative Folge der Konjunkturabhängigkeit können sich ebenso wie Produktionsverzögerungen aufgrund möglicher Ausfälle von Produktionsmitteln negativ auf die Profitabilität auswirken. Um Fehlplanungen und -investitionen zu vermeiden, werden die erforderlichen Produktionskapazitäten regelmäßig überprüft und auf verschiedenen Zeitebenen abgestimmt: mehrjährig im Rahmen der jährlich erstellten Mittelfristplanung und für das folgende Geschäftsjahr im Rahmen der Budgetplanung, die dann vierteljährlich für das laufende Geschäftsjahr aktualisiert wird. Monatliche Bauprogrammsitzungen und Kapazitätsplanungen stellen sicher, dass unsere Kapazitäten an die Auftragslage angepasst werden. Zur Erhöhung der Flexibilität nutzen wir auch verstärkt das Instrument der Leiharbeit. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung der Risiken sehen wir das Ausmaß der Produktionsrisiken hinsichtlich unserer Finanz- und Ertragsziele weiterhin als "niedrig" an. QualitätsrisikenDer DEUTZ-Konzern ist Haftungs- und Gewährleistungsrisiken ausgesetzt, die unter anderem durch Verzögerungen im Serienanlauf auftreten können. Potenzielle Gewährleistungsfälle und Schadensersatzansprüche können einen negativen Effekt auf die Finanz- und Ertragslage haben. Zur Qualitätssicherung verfügen wir in allen Werken und relevanten Unternehmensbereichen über dezentrale Qualitätsabteilungen. Hier werden Fehlerquellen systematisch analysiert, eigene Produktionsprozesse optimiert, Serienanläufe abgesichert und Gewährleistungsrisiken reduziert. Ein zentrales Qualitätsmanagement sorgt für einheitliche Prozesse und Methoden sowie regelmäßige Auditierungen. Darüber hinaus hat DEUTZ einheitliche Standards für die Lieferantenauswahl festgelegt und verbessert in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten kontinuierlich die Qualität der angelieferten Teile. Der hohen technischen Komplexität der Motoren und den stetig weiter ansteigenden Qualitätsansprüchen unserer Kunden werden wir des Weiteren durch regelmäßige Zertifizierungsaudits und zusätzliche Qualitätsinitiativen gerecht. Durch die Bildung von Rückstellungen haben wir für Gewährleistungsthemen bilanziell ausreichend Vorsorge getroffen. Darüber hinausgehende Qualitätsrisiken, die sich negativ auf unsere Finanz- und Ertragsziele auswirken können, stufen wir für das Geschäftsjahr 2020 nach Berücksichtigung der getroffenen Vorkehrungen als "niedrig" ein. SONSTIGE RISIKENCyber-RisikenWir sind ein technologieorientiertes Unternehmen mit einer hohen Forschungs- und Entwicklungsintensität. Einer der Innovationsführer zu sein, ist für uns ein Wettbewerbsvorteil und damit die Basis unseres langfristigen Erfolgs. Allerdings besteht das Risiko, dass streng vertrauliche Informationen, insbesondere im Hinblick auf neue technologische Erkenntnisse oder Partnerschaften im Forschungs- und Entwicklungsbereich, unberechtigterweise zu unseren Konkurrenten gelangen. Neben dem Verlust vertraulicher Informationen ist auch ein unberechtigter Abfluss von Kapital auf Grundlage gefälschter Dokumente denkbar. Derartige Cyber-Risiken könnten sich negativ auf unsere Marktposition sowie auf unsere Finanz- und Ertragslage auswirken. Schließlich könnte dies auch mit einem Imageverlust einhergehen. Zum Schutz vor Cyber-Risiken haben wir eine Reihe von Maßnahmen implementiert. Neben regelmäßigen Sicherheitstrainings für Mitarbeiter gehören hierzu auch Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der IT-Hardware sowie vom Management festgelegte IT-Sicherheitsleitlinien. Unter Beachtung der getroffenen Vorkehrungen stufen wir die Risiken weiterhin als "niedrig" ein. Rechtliche und Compliance-RisikenDEUTZ ist als international agierender Konzern vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten sowie mögliche rechtliche Verstöße werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang rechtlicher Streitigkeiten und Verfahren ist allerdings ungewiss, so dass über die getroffene bilanzielle Vorsorge hinaus noch weitere Risiken bestehen, die eine negative Auswirkung auf die Finanz- und Ertragsziele haben können. Unternehmensweite Standards - wie allgemeine Geschäftsbedingungen, Vertragsmuster für verschiedene Anwendungsfälle oder Ausführungsbestimmungen in Form von Organisationsrichtlinien - werden laufend fortentwickelt und verringern neue rechtliche Risiken für DEUTZ. Bei Projekten und Vertragsabschlüssen, die sich außerhalb der für das Tagesgeschäft entwickelten Standards bewegen, ziehen wir regelmäßig die Rechtsabteilung und auch externe Anwälte zu Rate. Ausgehend von der derzeitigen Entwicklung bei laufenden Verfahren stufen wir die rechtlichen Risiken unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen zur Risikovermeidung beziehungsweise -minimierung als "mittel" ein. GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATIONAuf Basis unseres Risikomanagementsystems identifizieren und bewerten wir permanent wesentliche Risiken. Durch geeignete Maßnahmen werden diese gesteuert und so weit wie möglich beherrscht. Die Entwicklung wesentlicher Risiken wird auf Konzernebene regelmäßig verfolgt. Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Andere Risikofaktoren haben sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert. Angesichts der getroffenen Vorkehrungen und unserer Stellung im Markt sind wir davon überzeugt, die bestehenden Risiken beherrschen und die daraus resultierenden Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEMDas Risikomanagementsystem ist als Teilbereich des internen Kontrollsystems eng mit diesem verknüpft. Während beim Risikomanagementsystem der Schwerpunkt der Betrachtung auf der Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und Steuerung der Risiken liegt, regelt das interne Kontrollsystem (IKS) die Vermeidung oder Einschränkung von Risiken durch Kontrollmaßnahmen. Der Vorstand verantwortet die Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS. Auch ein sachgerecht gestaltetes IKS kann nur eine relative und keine absolute Sicherheit geben, wenn es um die Vermeidung von wesentlichen Fehlaussagen beziehungsweise das Erreichen von Zielen geht. Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen Teile der operativen Prozesse, die die Werteflüsse der finanziellen Berichterstattung beinhalten, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden. Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Zudem existieren schriftlich festgelegte Arbeitsanweisungen und hier insbesondere die Konzernbilanzierungsrichtlinie, die regelmäßig zentral aktualisiert und konzernweit kommuniziert wird. Für die Einhaltung der Richtlinie ist das berichtende Unternehmen verantwortlich, wobei die berichteten Daten im Konzernrechnungswesen von DEUTZ im Rahmen der Erstellung von Monatsabschlüssen laufend auf Plausibilität hinterfragt werden. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet. Wenn nötig, setzen wir auch externe Dienstleister ein, zum Beispiel unabhängige Gutachter für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Das Konzernrechnungswesen stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden. Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Finanzen & Controlling und dem Compliance Officer ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert. Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss regelmäßig mit der Quartalsberichterstattung. Die Überwachungsfunktion des Prüfungsausschusses umfasst außerdem neben dem Rechnungslegungsprozess selbst auch die Wirksamkeit des vom Vorstand eingerichteten IKS. Die interne Revision erstellt einen risikoorientierten Prüfungsplan und prüft, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen und konzerninternen Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem des Konzerns eingehalten werden. Im Rahmen ihrer Überwachungsfunktion prüft sie zudem die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der internen Kontrollen. Die Ergebnisse der Prüfungen werden direkt an den Vorstand berichtet und ermöglichen die Beseitigung festgestellter Mängel und die permanente Weiterentwicklung des IKS. CHANCENBERICHTIn dem schnelllebigen und dynamischen Marktumfeld, in dem der DEUTZ-Konzern operiert, bestehen neben den genannten Risikofaktoren, die sich negativ auf die Erreichung der Geschäftsziele auswirken können, gleichzeitig auch Chancen, die einen positiven Effekt auf die Ziele des Konzerns für das Jahr 2020 und darüber hinaus haben können. Derartige Chancen zu erkennen und zu steuern obliegt den einzelnen operativen Bereichen des Konzerns. Eine zentrale Erhebung und Bewertung von Chancen - analog zum Risikomanagement - erfolgt nicht. Sofern nichts anderes genannt ist, beziehen sich die nachfolgend dargestellten Chancen auf das Geschäftsjahr 2020 und betreffen die Segmente DCE und DCS. WachstumsstrategieZur Fortsetzung unseres Wachstumskurses fokussieren wir uns auf drei Kernelemente - eine neue China-Strategie, den Ausbau unseres E-DEUTZ-Geschäfts mit der Einführung erster Produkte sowie den Ausbau des Servicegeschäfts. Mit der Neuausrichtung des China-Geschäfts können wir stärker an der Entwicklung des aussichtsreichen chinesischen Marktes partizipieren und auf Basis neuer Marktanteile unseren Absatz und Umsatz steigern. Über das Joint Venture mit SANY und Kooperationen mit HORIZON und BEINEI verfügen wir künftig über ein lokales Produktions- und Servicenetzwerk in China. Im Servicebereich wollen wir unter anderem durch den Erwerb von Vertriebs- und Servicepartnern, wie der DPS Power Group in den Benelux-Staaten im Dezember 2019, sowie dem Ausbau unseres Produktportfolios unseren Marktauftritt stärken und im Markt zusätzlich wachsen. MarktchancenUnsere Planung für das laufende Geschäftsjahr antizipiert ein konjunkturell herausforderndes Umfeld. Sollte sich das Marktumfeld im Jahresverlauf aufhellen, würden sich daraus Wachstumschancen ergeben. Forschung und EntwicklungImmer strengere Emissionsvorschriften sowie der allgemeine technologische Fortschritt stellen unsere gesamte Branche vor große Herausforderungen. Durch unsere langjährige Erfahrung und effiziente Prozesse auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung innovativer Antriebssysteme sehen wir uns als einen der Innovationsführer. Durch die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren zu hybriden und vollelektrischen Antrieben werden wir unsere Wettbewerbsposition weiter stärken und bereits in etwa einem Jahr erste Serienprodukte auf den Markt bringen. Zur Erweiterung unserer Inhouse-Kompetenz in der Schlüsseltechnologie Batterie haben wir zudem im Oktober 2019 den Entwicklungsdienstleister Futavis für Batteriemanagementsysteme im Hochvoltbereich erworben. Im Rahmen von Kooperationen beteiligen wir uns darüber hinaus an der Entwicklung alternativer Antriebe für den Einsatz von Wasserstoff oder E-Fuels. Neue TrendsAngesichts der anhaltenden Klimadebatte wird der Ruf nach alternativen Antriebslösungen lauter. Wir sind davon überzeugt, dass die Dieseltechnologie im Off-Highway-Bereich noch über lange Zeit die führende Antriebsart sein wird. Allerdings führt die Diskussion und unser Know-how im Bereich elektrifizierter Antriebslösungen dazu, dass potenzielle Kunden, die bis dato in eigene Dieselentwicklung investiert haben, eine größere Bereitschaft zeigen, stattdessen mit uns zusammenzuarbeiten. Dies stellt für uns eine große Chance dar. Die Diskussion um die Mobilität der Zukunft eröffnet insgesamt gute Möglichkeiten für neue, innovative Ansätze, die wir vor allem im Rahmen unserer E-DEUTZ-Strategie verfolgen. Unser modulares Baukastensystem kombiniert konventionelle Antriebe mit verschiedenen Kraftstoffen und elektrische Antriebe. Dadurch sinken der CO2-Ausstoß und die Betriebskosten für unsere Kunden. Dies beinhaltet die Chance, mit innovativen Lösungen in stärkerem Maße neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen als bislang mittelfristig erwartet. Service und DigitalisierungDas margenstarke Servicegeschäft wollen wir deutlich ausbauen. Wachstumspotenziale liegen unter anderem in neuen Serviceprodukten, der Ausweitung des eigenen weltweiten Servicenetzes und der Übernahme von Händlern. Chancen bestehen auch in neuen Vertriebskanälen wie dem Webshop oder in der Digitalisierung. Mit der Weiterentwicklung digitaler Lösungen können unter anderem Serviceprozesse beschleunigt werden. Dies führt zu höherer Kundenbindung und -zufriedenheit sowie potenziell zu weiteren Effizienzsteigerungen. PROGNOSEBERICHTWIRTSCHAFTSPROGNOSEIm Rahmen seiner letzten Prognose hat der Internationale Währungsfonds (IWF) 1 seine Erwartungen für die kommenden zwei Jahre noch einmal moderat nach unten korrigiert, wobei insgesamt auch weiterhin mit einer positiven Entwicklung der Weltwirtschaft zu rechnen ist. Die leichte Herabsetzung beruht insbesondere auf konjunkturellen Schwächephasen in einigen Schwellenländern wie beispielsweise Indien sowie den zunehmenden Unsicherheiten etwa im Hinblick auf die konfrontative US-Handelspolitik. Nach Einschätzung des IWF dürfte die Wirtschaft im Euro-Raum in den kommenden beiden Jahren basierend auf einer stärkeren Auslandsnachfrage wieder leicht zulegen. Dabei werden auch für Deutschland steigende Wachstumsraten prognostiziert. Die Wachstumsdynamik der US-amerikanischen Wirtschaft hingegen soll sich in den kommenden beiden Jahren sukzessive abschwächen. Gleichzeitig wird auch für China eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums erwartet.
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IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2020. BIP-Wachstum 1Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahrscroll
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IWF, World Econom ic Outlook Update, Januar 2020. DIESELMOTORENMARKTAuf Basis aktuell verfügbarer Daten werden sich die für DEUTZ relevanten Abnehmerbranchen für Dieselmotoren im Jahr 2020 unserer Einschätzung nach deutlich heterogen entwickeln. Die anhaltende Marktabschwächung unter anderem infolge vorherrschender Unsicherheiten bedingt durch beispielsweise den anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und China, eine Marktsättigung im Bereich kompakter Arbeitsmaschinen in Europa sowie hohe Bestände an Vorbaumotoren dortiger Endkunden tragen unter anderem zu dieser Entwicklung bei. Im Bereich Baumaschinen ist mit einer insgesamt rückläufigen bis stagnierenden Nachfrage zu rechnen. Mit Blick auf Nordamerika dürfte der Nachfragerückgang insbesondere durch die Entwicklung des Vermietungsgeschäfts bedingt sein. Nach den vorangegangenen Jahren des Flottenausbaus liegt die Entwicklung in China insbesondere in dem branchenspezifischen Entwicklungszyklus begründet, im Rahmen dessen bei Bedarf die Auslastung der bestehenden Flotte - anstelle von Neuanschaffungen - erhöht wird. Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen dürfte in den Regionen Nordamerika und China voraussichtlich stabil bleiben. Mit Blick auf Europa hingegen ist eine deutlich differenzierte Entwicklung zu erwarten. Die Marktlage in der Landtechnik bleibt unserer Einschätzung nach angespannt und mit Ausnahme von Nordamerika ist mit einem anhaltend rückläufigen Markt zu rechnen. DEUTZ Abnehmerbranchen: Prognose 2020Veränderung der Absatzvolumina in % im Vergleich zum Vorjahrscroll
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Power Systems Research OELink Database Januar 2020. GESCHÄFTSPROGNOSE 2020Wir gehen davon aus, dass DEUTZ im Geschäftsjahr 2020 eine insgesamt rückläufige Geschäftsentwicklung verzeichnen wird. Ursächlich dafür ist insbesondere der konjunkturell bedingte Rückgang in wichtigen Abnehmerbranchen, der neben Vorbaueffekten zu einem niedrigen Niveau des Auftragsbestands zum Jahresende 2019 führte und der sich mit Blick auf die Prognosen der für uns relevanten Abnehmerbranchen in 2020 weiter fortsetzen wird. Darüber hinaus wird das DEUTZ-Motorengeschäft im laufenden Geschäftsjahr durch den kundenseitigen Abverkauf von Vorbaumotoren belastet, der sich voraussichtlich noch bis in das Jahr 2021 ziehen wird. Mit Blick auf den Jahresverlauf 2020 ist zu erwarten, dass insbesondere das erste Halbjahr nach einem schwachen Jahresstart eine gedämpftere Entwicklung aufzeigen wird. Das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte dürfte sich vergleichsweise besser entwickeln. Da im aktuellen Marktumfeld nicht abschätzbar ist, wie lange die schwache Nachfrage fortdauert, wird eine Präzisierung der Prognose hinsichtlich Umsatz und EBIT-Rendite vor Sondereffekten erst im weiteren Jahresverlauf möglich sein. Mit Blick auf den Ausbruch des Coronavirus ergeben sich derzeit erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Transport, den Reiseverkehr, industrielle Logistikketten sowie Produktionskapazitäten, sowohl in China als auch global. Aktuell liegen uns keine Informationen über konkrete Lieferengpässe vor. Vor dem Hintergrund der globalisierten Logistikwege kann DEUTZ jedoch Auswirkungen auf sein Geschäft und seine Lieferkette nicht länger ausschließen. Inwiefern sich durch den Ausbruch des Coronavirus potenzielle Risiken im Hinblick auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung ergeben könnten, ist derzeit nicht abzuschätzen. Auch hierbei wird eine genauere Aussage erst im weiteren Jahresverlauf möglich sein. ABSATZ, UMSATZAngesichts des herausfordernden Marktumfelds und der derzeitigen schwachen Auftragslage rechnen wir für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreswert im niedrig zweistelligen Prozentbereich. Mit Blick auf das margenstarke Servicegeschäft rechnen wir weiterhin mit einer positiven Umsatzentwicklung. Aufgrund der Dynamisierung eingeleiteter Wachstumsinitiativen → mehr unter Strategie und Ziele, S. 36 dürfte das Umsatzplus im laufenden Geschäftsjahr im höheren einstelligen Prozentbereich liegen. ERGEBNISBei der EBIT-Rendite vor Sondereffekten gehen wir für das Geschäftsjahr 2020 von einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert im mittleren zweistelligen Prozentbereich aus. Ursächlich dafür ist insbesondere der konjunkturell bedingte Rückgang in wichtigen Abnehmerbranchen und damit einhergehende rückläufige Absatzvolumina. Im Weiteren wird der Aufbau von Zweitlieferanten das operative Ergebnis insbesondere noch in der ersten Jahreshälfte belasten. Zudem ergeben sich im Zuge der Umsetzung unserer Wachstumsinitiativen, die mittelfristig zu einer Steigerung von Umsatz und EBIT-Rendite führen sollen, Anlaufkosten für den Aufbau der Motorenproduktion in China sowie der Serienfertigung von elektrifizierten Antrieben im Rahmen unserer E-DEUTZ-Strategie. Um den erwarteten Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken, plant das Unternehmen den Ausbau des Servicegeschäfts zu dynamisieren. → mehr unter Strategie und Ziele, S. 36 Darüber hinaus hat das Unternehmen ein Effizienzprogramm aufgelegt ("Transform for Growth"). Damit initiiert DEUTZ ein globales Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In der Segmentbetrachtung gehen wir davon aus, dass vor allem DEUTZ Compact Engines einen deutlichen Ergebnisrückgang verbuchen wird, während das operative Ergebnis bei DEUTZ Customized Solutions leicht unter Vorjahr liegen dürfte. Im Segment Sonstiges wird eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Positive Sondereffekte werden sich im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich durch die Zahlung der finalen Kaufpreisrate aus der Veräußerung des Standorts Köln-Deutz ergeben. Die Höhe und der Zeitpunkt dieser Zahlung sind jedoch von der Beschlussfassung über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal abhängig und stehen insofern nicht genau fest. Aus heutiger Sicht rechnen wir im Jahresverlauf mit einer variablen Zahlung in der Größenordnung von rund 60 Mio. €. Auf Basis der operativen Ergebniserwartung rechnen wir im laufenden Geschäftsjahr mit einem Return on Capital Employed (ROCE) vor Sondereffekten im mittleren einstelligen Prozentbereich. ROHSTOFFERohstoffpreise Nachdem die Rohstoffpreise zum Ende des Berichtsjahres angezogen hatten, ist insbesondere auch für das erste Quartal 2020 von einem weiteren Anstieg auszugehen. Angesichts allgemein bestehender Unsicherheiten im Hinblick auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist für das Geschäftsjahr 2020 eine insgesamt erhöhte Volatilität der Rohstoffpreise zu erwarten. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUSGABEN 1Wir rechnen für das Geschäftsjahr 2020 mit Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Größenordnung von 80 bis 90 Mio. €, die sich im Wesentlichen durch die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios einschließlich der Optimierung unserer Produkte für den chinesischen Markt und der Umsetzung unserer E-DEUTZ-Strategie ergeben werden. INVESTITIONENFür das Geschäftsjahr 2020 erwarten wir Investitionen 2 (nach Zuschüssen) in der Größenordnung von 80 bis 90 Mio. €. WORKING-CAPITAL-QUOTE, FREE CASHFLOW UND EIGENKAPITALQUOTEWir rechnen für 2020 mit einer Erhöhung der durchschnittlichen Working-Capital-Quote auf rund 20 bis 21 % bedingt durch den konjunkturellen Rückgang, höhere Sicherheitsbestände bei Bauteilen und den Umbau einer Montagelinie. Angesichts des geplanten Working-Capital-Aufbaus rechnen wir mit einem Free Cashflow im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Free Cashflow wird dabei durch die voraussichtliche Zahlung der letzten Kaufpreisrate für den Grundstücksverkauf unseres früheren Standorts Köln-Deutz beeinflusst sein.
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Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben handelt es sich um tatsächliche Ausgaben
für F&E-Projekte. Diese unterscheiden sich von den Forschungs- und Entwicklungskosten
in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen dahingehend, dass aktivierungspflichtige
Entwicklungskosten abgezogen und Abschreibungen auf fertiggestellte Entwicklungsprojekte
hinzugerechnet werden. Die Eigenkapitalquote, die sich derzeit auf 50,1 % beläuft, soll auch weiterhin deutlich über 40 % liegen. Die gute Eigenkapitalausstattung macht uns in einem volatilen Marktumfeld unabhängiger von den Kapitalmärkten. MITARBEITER, TARIFENTGELTEGeringeres BeschäftigungsniveauTrotz des deutlich reduzierten Bauprogramms verfolgen wir das Ziel, unser Stammpersonal zu halten. Angesichts dessen werden wir auch weiterhin bestrebt sein, Beschäftigungsschwankungen über die Möglichkeit von flexiblen Beschäftigungsverhältnissen (befristete Arbeitsverträge sowie Arbeitnehmerüberlassung) zu steuern. Tarifverhandlungen im Frühjahr 2020Der bestehende Entgelttarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2020. Ereignisse nach dem AbschlussstichtagZu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag verweisen wir auf Erläuterung 30 auf Seite 158 im Konzernanhang. AUSBLICK 2022Trotz des derzeitig herausfordernden Marktumfelds und des insbesondere daraus resultierenden Übergangsjahrs 2020 bestätigen wir unseren aktuellen Ausblick für 2022. So wird weiterhin eine Umsatzsteigerung bis dahin auf mehr als 2,0 Mrd. € erwartet. Wachstumstreiber sollen neben dem Ausbau unseres Kerngeschäfts und der Weiterentwicklung unseres Portfolios insbesondere die fortlaufende Internationalisierung und der dynamisierte Ausbau des Servicegeschäfts sein. Mit Blick auf die Profitabilität streben wir für 2022 unverändert eine EBIT-Rendite vor Sondereffekten in der Bandbreite von 7 bis 8 % an. Hierzu sollen insbesondere die Optimierung unseres Produktmixes einschließlich des zunehmenden Anteils des margenstarken Servicegeschäfts sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung beitragen. → mehr unter Strategie und Ziele, S. 36 DisclaimerDieser Lagebericht enthält bestimmte Aussagen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen sowie Angaben und Einschätzungen der Gesellschaft. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft wesentlichen Branchen wesentlich (insbesondere in negativer Hinsicht) von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Eine Gewähr kann folglich für die zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Lagebericht nicht übernommen werden. ZUSAMMENGEFASSTER GESONDERTER NICHTFINANZIELLER BERICHTÜBER DIESEN NICHTFINANZIELLEN BERICHTDEUTZ veröffentlicht seit dem Geschäftsjahr 2017 gem. § 289b ff. HGB in Verbindung mit § 315 ff. HGB jährlich einen Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht (im Folgenden "Nichtfinanzieller Bericht"). Dieser fasst die Berichte der DEUTZ AG als Muttergesellschaft und des DEUTZ-Konzerns zusammen. Soweit nicht anders angegeben, gelten alle quantitativen und qualitativen Aussagen für den gesamten Konzern (im Folgenden "DEUTZ"). Solche Angaben, die sich nur auf die DEUTZ AG beziehen, sind entsprechend gekennzeichnet. Die im vierten Quartal 2019 erworbenen Unternehmen Futavis GmbH und DPS Power Group wurden im Rahmen der nachfolgenden Berichterstattung nicht berücksichtigt. In Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c in Verbindung mit 289b bis 289e HGB fasst der vorliegende Nichtfinanzielle Bericht diejenigen Themen zusammen, die als Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse im Hinblick auf Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die Achtung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung als wesentlich identifiziert wurden. Die Berichterstattung orientiert sich inhaltlich in Teilen an den zugrundeliegenden Aspekten bestimmter Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und dabei insbesondere an den Kriterien 1 (Strategie), 2 (Wesentlichkeit), 5 (Verantwortlichkeit), 6 (Regeln und Prozesse), 7 (Kontrolle), 13 (klimarelevante Emissionen), 14 (Arbeitnehmerrechte), 18 (Gemeinwesen) sowie 20 (Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten). Für weiterführende Informationen wird stellenweise auf andere Teile dieses Geschäftsberichts verwiesen. Verweise auf Angaben außerhalb des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der DEUTZ AG sowie des Zusammengefassten Lageberichts für das Berichtsjahr 2019 sind nicht Bestandteil des Nichtfinanziellen Berichts. Nach Anwendung der Nettomethode wurden keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit, auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen sowie auf die Aspekte hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Sachverhalte gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB festgestellt, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte haben oder haben werden. Grundsätzliche Informationen zu Risiken und Chancen sind im Risiken- und Chancenbericht im Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → mehr unter Risikobericht, S. 69 Der Nichtfinanzielle Bericht wurde einer freiwilligen externen betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit nach ISAE 3000 (Revised) unterzogen. → mehr unter Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers, S. 96 GESCHÄFTSMODELL UND UNTERNEHMENSLEITBILDDEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Die Kernkompetenzen des 1864 gegründeten Unternehmens mit weltweit rund 4.900 Mitarbeitern liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb innovativer Antriebslösungen für Off-Highway-Anwendungen im Leistungsbereich bis 620 kW. Das gegenwärtige Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bietet der Motorenspezialist mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an Serviceleistungen. Vor dem Hintergrund seines Geschäftsmodells werden die Aktivitäten des Unternehmens insbesondere auch von gesetzlichen Rahmenbedingungen etwa im Hinblick auf Emissionsvorschriften oder Abgasnormen beeinflusst, die sich infolge des voranschreitenden Klimawandels zunehmend verschärfen. → mehr unter Zeit für Innovationen, S. 20 ![]() WESENTLICHKEITSANALYSEIm Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 die im Jahr 2018 als wesentlich beurteilten nichtfinanziellen Aspekte und Themen unter Berücksichtigung der Geschäftsaktivitäten sowie des Unternehmensleitbildes überprüft und als Ergebnis dessen eine Konkretisierung beziehungsweise Neupriorisierung vorgenommen. In Summe wurden sechs Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, die wesentlich für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und -ergebnisses, der Lage des Konzerns sowie der Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die nichtfinanziellen Aspekte sind: Produktverantwortung, Personalentwicklung, Arbeitssicherheit, Corporate Governance & Compliance, Lieferantenmanagement sowie Umwelt- und Klimaschutz. Die im Geschäftsjahr 2017 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse hatte ergeben, dass bei der Einhaltung geltender nationaler und internationaler Gesetze sowie tariflich geregelter Arbeitsbedingungen Menschenrechtsverstöße ausgeschlossen werden können und der Aspekt "Achtung der Menschenrechte" somit von geringer Relevanz für das Unternehmen ist. Im Zuge der Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse im Berichtsjahr 2019 wurde dessen Wesentlichkeit neu bewertet und man kam zu dem Ergebnis, dass sich Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit sowie Geschäftsbeziehungen auch dadurch ergeben könnten, dass sich DEUTZ im Sinne der Prinzipien des UN Global Compact an Menschenrechtsverstößen mitschuldig macht. Vor diesem Hintergrund wurde der Aspekt Menschenrechte insbesondere im Hinblick auf dessen Wahrung innerhalb der Lieferkette nunmehr als wesentlich identifiziert. Über das Thema "Corporate Citizenship", das thematisch dem HGB-Aspekt "Sozialbelange" zuzuordnen ist, sowie seine diesbezüglichen Aktivitäten berichtet DEUTZ im vorliegenden Bericht freiwillig. NACHHALTIGKEITSSTRATEGIEUm Nachhaltigkeitsbelange stärker mit der Unternehmensstrategie zu verknüpfen und so die Leistung des Konzerns durch Berücksichtigung nichtfinanzieller Aspekte zunehmend ganzheitlich betrachten zu können, hat DEUTZ auf Basis der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse im Geschäftsjahr 2019 erstmals eine konzernweit gültige Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Ihr Leitmotiv "Taking Responsibility" beschreibt unser Bestreben, unternehmerischen Erfolg zunehmend im Einklang mit der Übernahme gesellschaftlicher, unternehmerischer und ökologischer Verantwortung zu erzielen. Im Anschluss an die Identifizierung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen wurden dazugehörige Leistungsindikatoren festgelegt und mit qualitativen sowie quantitativen Zielen für 2023 hinterlegt. Im Hinblick auf die Ziele zur Reduktion bestimmter Emissionen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz ist das Vergleichsjahr, sofern nicht anders angegeben, das Geschäftsjahr 2017. Gleichzeitig wurden mögliche Maßnahmen erarbeitet, mit denen die gesteckten Ziele erreicht werden sollen. Die Gesamtheit der quantitativen Zielsetzungen stellt die "DEUTZ Sustainability Vision 2023" dar. ![]() "DEUTZ Sustainability Vision 2023" auf einen Blickscroll
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Die Zielsetzung für den E-DEUTZ-Anteil am Konzernumsatz wurde bereits im Jahr 2018
für 2022 festgelegt und im Rahmen der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie nicht
fortgeschrieben. Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde im dritten Quartal 2019 nach Zustimmung des Aufsichtsrats vom Konzernvorstand verabschiedet. Seitdem wird die Implementierung festgelegter Maßnahmen zur Erreichung der gesteckten Ziele sukzessive umgesetzt. Gleichzeitig werden Voraussetzungen dafür geschaffen, weitere Maßnahmen zu etablieren und zukünftig geplante Initiativen konkretisiert. NACHHALTIGKEITSORGANISATION UND -MANAGEMENTDas Thema Nachhaltigkeit ist in der Führung des DEUTZ-Konzerns verankert. So berät der Vorstand in regelmäßigen Abständen über die zentralen Themen der nachhaltigen Unternehmensentwicklung und verabschiedet Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung der festgelegten Nachhaltigkeitsstrategie. Die Gesamtverantwortung obliegt dabei dem Vorstandsvorsitzenden. Die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die nachhaltige Ausrichtung des DEUTZ-Konzerns obliegt dem Sustainable Development Committee (SDC), das sich aus relevanten Bereichsleitern und themenspezifisch Verantwortlichen zusammensetzt. Unter der Leitung der Konzernfunktionen Qualitätsmanagement und Investor Relations legt das SDC nichtfinanzielle Ziele fest, erarbeitet Maßnahmen zu deren Erreichung und beschäftigt sich mit der fortlaufenden Weiterentwicklung des konzernweiten Nachhaltigkeitsengagements. Der Leiter des Bereichs Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Arbeitssicherheit berichtet quartalsweise an den Vorstand über den Fortschritt eingeleiteter Maßnahmen. Die Umsetzung strategischer Initiativen sowie deren Überwachung ist Aufgabe der jeweiligen Bereichsleiter beziehungsweise der von ihnen benannten Personen. Vor dem Hintergrund, dass der DEUTZ-Konzern in weiten Teilen dezentral aufgestellt ist, werden sie dabei von den lokalen Verantwortlichen der Tochtergesellschaften unterstützt. Im Sinne eines präventiven Risikomanagementansatzes erfolgt die interne Kontrolle beziehungsweise Berichterstattung zum Umsetzungsstand der Nachhaltigkeitsstrategie seit dem Ende des dritten Quartals 2019 quartalsweise, um frühzeitig eventuelle Risiken hinsichtlich der Zielerreichung erkennen und den Maßnahmenplan ggf. anpassen zu können. Nachdem Risiken im Hinblick auf nichtfinanzielle Themen bisher manuell abgefragt wurden, werden diese beginnend ab dem Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der regulären, systembasierten DEUTZ-internen Risikoinventur abgefragt beziehungsweise erfasst. NICHTFINANZIELLER BERICHTDEUTZ hat sein Nachhaltigkeitsengagement in drei Handlungsfelder gegliedert, unter denen die für das Unternehmen wesentlichen Themen thematisch zusammengefasst werden und nach denen der vorliegende Nichtfinanzielle Bericht gegliedert ist: Gesellschaftliche Verantwortung, Unternehmerische Verantwortung und Ökologische Verantwortung. scroll
GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNGPRODUKTVERANTWORTUNGEine stetig wachsende Weltbevölkerung, begrenzte natürliche Ressourcen und der voranschreitende Klimawandel stellen die Mobilität der Zukunft nicht nur im On-Highway-Bereich vor grundlegende Herausforderungen, sondern gleichermaßen abseits der Straße und zu Wasser. Als einer der führenden Hersteller innovativer Antriebslösungen sieht sich DEUTZ mit seinen Produkten in der gesellschaftlichen Verantwortung, die lokal klimaneutrale Mobilität im Off-Highway-Bereich und zu Wasser aktiv voranzutreiben und so einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. Die Weiterentwicklung des Antriebsportfolios wird dabei insbesondere auch von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von Emissionsvorgaben oder Geräuschverordnungen beeinflusst. Vor diesem Hintergrund zielen die Entwicklungsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns zum einen darauf ab, das Motorenportfolio auf die aktuell gültigen sowie zukünftigen Emissionsvorgaben wie etwa EU Stufe V oder China IV auszurichten. Gleichzeitig verfolgt DEUTZ das Ziel, die Entwicklung beziehungsweise den Einsatz innovativer Antriebssysteme technologieoffen voranzutreiben. Die breite Produktpalette des Unternehmens reicht dabei von moderner Dieseltechnologie über Gas-, Hybrid- und Elektro- sowie Benzin- und Wasserstoffantriebe bis hin zu Lösungen auf Basis alternativer Kraftstoffe. Die Zertifizierung neuer Motoren erfolgt beispielsweise in Deutschland durch das Kraftfahrtbundesamt sowie durch vergleichbare Behörden im Ausland wie etwa die Environmental Protection Agency in den USA. E-DEUTZ-ProgrammEinen wichtigen Beitrag zu einer zukünftigen lokal klimaneutralen Mobilität soll insbesondere das 2017 initiierte E-DEUTZ-Programm leisten, im Rahmen dessen ein skalierbares Produktangebot hybrider und vollelektrischer Antriebe für spezifische Kundenanforderungen im Off-Highway-Bereich und zu Wasser aufgebaut wird. Dabei wirken vollelektrische Antriebssysteme lokal klimaneutral, während Hybridsysteme durch eine Verkleinerung des Hubraums bei gleichbleibender Systemgesamtleistung (Downsizing) den CO2-Gesamtausstoß pro Applikation reduzieren. Mit der Akquisition von Futavis, einem Entwicklungsdienstleister für Batteriemanagementhard- und -software, im Oktober 2019 hat DEUTZ einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung seiner E-DEUTZ-Strategie erreicht. Das 2013 gegründete Unternehmen verfügt über umfangreiches technisches Know-how im Bereich Elektronik, Software, Batterietechnologie und Batterietesting sowie bei der Absicherung von funktionaler Sicherheit. Futavis ergänzt die Systemkompetenz der Entwicklungsteams von DEUTZ und Torqeedo um ein Batteriemanagementsystem im Hochvoltbereich. So verfügt DEUTZ nunmehr über Expertise in allen relevanten technologischen Bereichen wie beispielsweise E-Motoren, Leistungselektronik, Batterietechnologie im Niedrig- sowie Hochvoltbereich und Systemintegration und geht damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer CO2-freien Mobilität abseits der Straße und zu Wasser. Mit Blick auf die Elektromobilität zu Wasser bietet unsere Tochtergesellschaft Torqeedo ein innovatives Portfolio an elektrischen Bootsantrieben. Diese finden sowohl in Segel- und Motorbooten sowie Kajaks Anwendung als auch im Rahmen professioneller Einsätze wie etwa bei Fähren und Wassertaxis, Rettungs-, Arbeits- und Begleitbooten oder Miet- und Ausflugsbooten. Wesentliche Vorteile elektrifizierter Bootsantriebe bestehen zum einen darin, dass im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren keinerlei Abgase in das Gewässer geleitet werden und dieses durch den Wegfall eines Betankungsvorgangs nicht verschmutzt wird. Zum anderen werden im Betrieb keine Gerüche und deutlich weniger Geräusche als bei vergleichbaren Verbrennungsmotoren erzeugt. Der E-DEUTZ-Anteil am Umsatz soll sich bis 2022 auf 5 bis 10 % belaufen (2019: 0 %). Im Rahmen regelmäßiger Sitzungen erstatten involvierte Fachbereiche dem Vorstand über den aktuellen Entwicklungsstand des E-DEUTZ-Programms Bericht. Gleichzeitig werden fortlaufend Maßnahmenpläne zur Zielerreichung erarbeitet, die unter anderem den Aufbau von Prototypen oder die Initiierung von Kundenprojekten vorsehen. So hat DEUTZ etwa einen Minibagger des Baumaschinenspezialisten KOBELCO Construction Machinery Europe B. V. erstmals mit einem vollelektrischen E-DEUTZ-Antrieb ausgestattet, der auf der bauma 2019 in München präsentiert wurde. Weiterhin hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 sowohl Prototypen für das 360-V- als auch das 48-V-System aufgebaut. Zielapplikationen dafür sind beispielsweise elektrifizierte Minibagger für den urbanen Einsatz oder Flughafeneinsatzgeräte wie etwa Gepäckschlepper. Innovative VerbrennungsmotorenNeben elektrifizierten Lösungen fallen unter die innovativen Antriebskonzepte des DEUTZ-Konzerns weiterentwickelte Verbrennungsmotoren, die nachhaltige Energiequellen wie beispielsweise Wasserstoff nutzen und damit CO2-frei angetrieben werden können. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Münchner Start-up-Unternehmen KEYOU wurde bereits 2018 ein Prototyp auf Basis eines 7,8-Liter-DEUTZ-Motors entwickelt. Im Geschäftsjahr 2019 haben wir eine Absichtserklärung über den Ausbau unserer bisherigen Aktivitäten und die Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung, Industrialisierung und Kommerzialisierung von CO2-freien Wasserstoffmotoren für den Off- und On-Highway-Bereich sowie die Energieerzeugung unterzeichnet. Aktuell sind konkrete Pilotprojekte mit Fahrzeugherstellern sowie Endanwendern in der Planung. Die Vorstellung erster Prototypfahrzeuge ist im Jahresverlauf 2020 geplant. Mit Blick auf den klassischen Verbrennungsmotor findet eine kontinuierliche End of Life-Betrachtung älterer Baureihen statt, insbesondere solcher Motoren, die nicht auf zukünftige Emissionsvorgaben umgestellt werden können. Modulares Produktbaukasten-SystemMit einem modularen Produktbaukasten-System, dem sogenannten "DEUTZ Advanced Configurator", eröffnet DEUTZ seinen Kunden die Möglichkeit, das für sie jeweils ideale Antriebssystem auf Basis vorgegebener Parameter wie Anwendungssegment, Leistung, Emissionsverhalten und technischer Basis individuell zu konfigurieren. Damit liefern wir maßgeschneiderte Lösungen, die CO2-Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Gesamtkosten gleichermaßen senken und ermöglichen gleichzeitig eine schnelle und flexible Reaktion auf technologische Entwicklungen und veränderte Marktbedingungen. "Xchange"Einen weiteren gesellschaftlichen Beitrag liefert DEUTZ mit seinem Motorenaustauschprogramm Xchange, im Rahmen dessen runderneuerte Motoren und Ersatzteile angeboten werden. Das bedeutet: alte Motoren werden professionell aufgearbeitet und Verschleißkomponenten durch original DEUTZ-Teile erneuert. Das Ergebnis sind technisch neuwertige Produkte, die in jeder Hinsicht dem Original entsprechen, gleichzeitig jedoch auf dem letztgültigen Stand der Technik sind, da in die Aufarbeitung die neuesten technischen Erkenntnisse von Serienteilen einfließen. So verlängert DEUTZ den Lebenszyklus seiner Motoren und schafft eine wirtschaftliche und vor allem umweltschonende Alternative zum Neukauf. Ferner soll damit auch ein positiver Beitrag zur Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster im Sinne des 12. Unterziels der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) geleistet werden. "CORPORATE CITIZENSHIP"Als Corporate Citizen will DEUTZ einen positiven und nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft und der Regionen leisten, in denen das Unternehmen operativ vertreten ist. Um dies zielgerichtet tun zu können, hat DEUTZ Ende des Geschäftsjahres 2019 eine konzernweit gültige Spenden- und Sponsoringstrategie entwickelt, die Verantwortlichkeiten und Entscheidungsprozesse regelt und den Fokus seines Engagements als Corporate Citizen vorgibt. Dieser liegt insbesondere auf Projekten im sozialen Bereich sowie auf der Förderung von Bildung, Innovation und Umwelt. Ergänzend zur übergeordneten Spenden- und Sponsoringstrategie wird DEUTZ im ersten Quartal 2020 eine mitgeltende Richtlinie erlassen, die die Grundsätze der Aktivitäten definiert und durch verbindliche Regeln deren Wirksamkeit und rechtliche Integrität sichert. DEUTZ war jedoch bereits vor der Verabschiedung der konzernweit gültigen Spenden- und Sponsoringstrategie in seinem sozialen Umfeld engagiert. So hat DEUTZ Spain etwa im Jahr 2017 die Gründung der "DEUTZ Business School" (DBS) am Standort Zafra (Spanien) initiiert, die im Geschäftsjahr 2019 offiziell eröffnet wurde. Ziel dieses Projekts ist es, junge Menschen mit den notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen auszustatten, um die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts umfassend erfüllen zu können. Gleichzeitig soll die wirtschaftliche Entwicklung in der Region Zafra und der autonomen Gemeinschaft Extremadura, in der Bildungseinrichtungen wie die neue Business School rar sind, gezielt gefördert werden. Neben Universitätsdozenten sind auch acht Manager von DEUTZ Spain als zertifizierte Dozenten im Einsatz und vermitteln so ihr Know-how über die Grenzen des Werksgeländes hinaus. Die Schwerpunkte des breit gefächerten Ausbildungsangebots, das branchenunabhängig auf die grundsätzlichen Bedürfnisse von Unternehmen ausgerichtet ist, liegen auf der Verstärkung der dualen Ausbildung, Angeboten von Universitätsprogrammen im Bereich Lean Management, Sprachkursen mit offizieller Zertifizierung und der kontinuierlichen Weiterbildung in Form von beispielsweise Seminaren. Im Oktober 2019 erfolgte die erste Diplomvergabe des postgraduellen Studiums zum Lean Practitioner. Im November 2019 wurde die DBS von der Deutschen Handelskammer für Spanien mit dem Excellence-Award 2019 ausgezeichnet. Mit diesem ehrt die Kammer seit 2009 Unternehmen, Körperschaften oder Einzelpersonen, die in besonderer Weise zur Entwicklung der deutsch-spanischen Beziehungen beitragen. Dabei werden vor allem Initiativen in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit, Beschäftigung sowie CSR und Berufsbildung ausgezeichnet. Darüber hinaus hat DEUTZ erstmalig im Jahr 2019 den "Nicolaus August Otto Award", einen Innovationspreis, dessen Name auf den Gründer der DEUTZ AG und Miterfinder des Viertaktmotors zurückgeht, verliehen. Er soll Zukunftsvisionäre der Gegenwart würdigen und mit einem Preisgeld von 30.000 € innovative Ideen aus den Bereichen alternative Antriebe, Mobilität, Energieeffizienz, innovative Technik und Zukunftsforschung fördern. Der Nicolaus August Otto Award wird fortan jährlich verliehen. UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNGPERSONALENTWICKLUNGDas Personalwesen innerhalb des DEUTZ-Konzerns ist im Wesentlichen dezentral aufgebaut. So werden die Tochtergesellschaften der DEUTZ AG aufgrund lokaler Unterschiede individuell gesteuert. Alle tariflichen Mitarbeiter in Deutschland, die mit einem Anteil von 91 % die Mehrheit der Konzernbelegschaft darstellen, unterliegen dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Ihre Interessen werden vom Betriebsrat vertreten. So wird dieser grundsätzlich bei allen Mitarbeiterbelangen der DEUTZ AG im Hinblick auf beispielsweise Einstellung, Vergütung, Versetzung und Kündigung entsprechend den gültigen Tarifverträgen und Gesetzen involviert. Ziel dabei ist es, einvernehmliche betriebliche Regelungen zu den jeweiligen Themenstellungen zu vereinbaren. Die Interessen der leitenden Angestellten innerhalb der DEUTZ AG werden durch einen gewählten Sprecherausschuss vertreten. Zudem entsenden sowohl Betriebsrat als auch leitende Angestellte Vertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens und üben so ihr Recht auf Mitbestimmung aus. Um ihre Mitarbeiter bestmöglich zu aktuellen Themenstellungen zu informieren, hat die DEUTZ AG Ende des Geschäftsjahres 2019 zusätzlich zu den bereits bestehenden Medien wie etwa dem Intranet oder der regelmäßig erscheinenden Mitarbeiterzeitung "myDEUTZ" die mobile Mitarbeiter-App "DEUTZ Mobile" eingeführt. Sie bietet Zugriff auf eine große Auswahl an Informationen rund um DEUTZ und kann von jedem Mitarbeiter der DEUTZ AG auf sein persönliches oder berufliches Mobiltelefon und/oder Tablet heruntergeladen werden. Im Rahmen seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie hat DEUTZ verschiedene Ziele im Hinblick auf die Personalentwicklung verabschiedet, die sich - sofern nicht anders angegeben -ungeachtet der dezentralen Organisationsstruktur auf den Gesamtkonzern beziehen. Mit dem Ziel, das Personalmanagement in Teilen zu zentralisieren und zugleich zu digitalisieren, wurde im Geschäftsjahr 2019 der Prozess zur Implementierung einer SAP-basierten HR-IT-Landschaft angestoßen. In einem ersten Schritt sollen dadurch die globalen Mitarbeiterstammdaten bis zum Ende des ersten Quartals 2020 standardisiert erfasst und abgebildet werden können. Mitarbeitermotivation und -befähigungWie erfolgreich und innovativ ein Unternehmen ist, hängt - neben fachlicher Kompetenz - maßgeblich von der Motivation beziehungsweise Zufriedenheit (Engagement) und Befähigung (Enablement) seiner Mitarbeiter ab. Das Engagement und Enablement seiner Belegschaft misst DEUTZ mithilfe einer konzernweiten Mitarbeiterbefragung, die erstmals im Geschäftsjahr 2019 durchgeführt wurde und zukünftig alle zwei Jahre stattfinden soll. Grundsätzlich sollen aus den dadurch gewonnenen Erkenntnissen konkrete Initiativen beziehungsweise Maßnahmen abgeleitet werden, mit denen die Mitarbeiter gezielt dahingehend motiviert und befähigt werden, ihre Fähigkeiten gewinnbringend einbringen und ihr Potenzial bestmöglich entfalten zu können. Dabei werden sie beispielsweise im Rahmen von Workshops aktiv in die Maßnahmenausarbeitung eingebunden. Entsprechend der jüngsten Mitarbeiterbefragung sind 78 % aller DEUTZ-Mitarbeiter 1 motiviert und 69 % fühlen sich für ihre Arbeit befähigt. DEUTZ hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Status quo sowohl im Hinblick auf das Engagement als auch das Enablement seiner Mitarbeiter 2 bis 2023 aufrechtzuerhalten. IdeenmanagementEin Instrument, um die Motivation der Belegschaft zu fördern, sich proaktiv im Unternehmen einzubringen, stellt unter anderem das prämienbasierte Ideenmanagement dar, das an den deutschen Standorten bereits vor mehreren Jahren eingeführt wurde. Es ermöglicht jedem Mitarbeiter der DEUTZ AG Ideen für beispielsweise eine effizientere Gestaltung des Arbeitsumfelds oder für die Optimierung bestehender Prozesse zur Diskussion zu stellen, wobei sich diese sowohl auf den eigenen als auch einen anderen Bereich beziehen können. Im Ergebnis kann damit nicht nur die Mitarbeitermotivation beziehungsweise -zufriedenheit erhöht werden, sondern - beispielsweise im Hinblick auf die Verbesserung von Arbeitsbedingungen - auch die Befähigung. Das 2018 am Standort Köln eröffnete DEUTZ-Innovation-Center ist ein Beispiel für eine erfolgreich eingereichte Idee eines Mitarbeiters. Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt 1.063 Ideen eingereicht. UnternehmenswerteDie Welt wird immer komplexer und stellt jeden Einzelnen Tag für Tag vor neue Herausforderungen. Unverzichtbare Voraussetzung, um diese Aufgaben erfolgreich zu meistern, ist ein Fundament aus tragfähigen Unternehmenswerten. Um unser bewährtes Leitbild individuell weiterzuentwickeln, wurde Ende 2018 ein Prozess angestoßen, der u. a. darauf abzielte, zentrale Fragen rund um das Selbstverständnis des Unternehmens zu klären: Was macht DEUTZ besonders, was treibt uns an, was ist der tiefere Sinn unserer Arbeit, und mit welcher Haltung begegnen wir unseren Kunden? Die Antworten auf diese Fragen geben die fünf neuen Unternehmenswerte, die im Geschäftsjahr 2019 im Rahmen eines Workshops definiert wurden. Der Teilnehmerkreis reichte dabei vom Auszubildenden bis hin zum Vorstandsvorsitzenden. → mehr unter Zeit für Veränderung, S. 12
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61 % aller Konzernmitarbeiter haben teilgenommen; inkl. befristetes Personal, ohne
Leihpersonal. Gleichstellungsfreundliche FührungskulturDEUTZ ist bestrebt, Vielfalt für den Unternehmenserfolg bewusst zu nutzen. Sowohl im Sinne des 5. Unterziels "Geschlechtergleichheit" der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ("Sustainable Development Goals") als auch der Grundsätze zur Stärkung der Frauen im Unternehmen ("Women's Empowerment Principles") soll dabei insbesondere die Vertretung von Frauen in der Gesamtbelegschaft und in Führungspositionen gefördert und eine gleichstellungsfreundliche Führungskultur etabliert werden, die ausschließlich auf fachlicher Qualifikation gründet. Dadurch kann das Unternehmen ein besseres Verständnis von sich verändernden Märkten gewinnen, Zugang zu einem größeren Talent-Pool erhalten und von zusätzlicher Kreativität und Innovationskraft profitieren. Ein Instrument zur Steigerung des Frauenanteils ist beispielsweise das Cross-Mentoring-Programm für weibliche Nachwuchsführungskräfte, im Rahmen dessen ein/e Mentor/in und eine Mentee aus unterschiedlichen Unternehmen als sogenanntes "Tandem" zusammenkommen. Dabei ermöglicht der/die Mentor/in der Mentee durch einen organisationsübergreifenden Austausch Einblick in die Strukturen und Abläufe des anderen Unternehmens. DEUTZ hat sich zum Ziel gesetzt, die Frauenquote in der Gesamtbelegschaft 2 bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf mehr als 10 % zu erhöhen und den Anteil an Frauen in Führungspositionen 3 auf mehr als 20 %. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat bereits im Geschäftsjahr 2017 festgelegt, dass dem Vorstand am 30. Juni 2022 mindestens eine Frau angehören soll. Im Geschäftsjahr 2019 belief sich der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft 2 auf 11,4 %. Damit konnten wir unser Mittelfristziel im Berichtszeitraum bereits übertreffen. Der Frauenanteil in Führungspositionen 3 belief sich auf 12,4 %. AusbildungDEUTZ misst der Ausbildung einen hohen Stellenwert bei. Das zeigt sich auch darin, dass die DEUTZ AG im Geschäftsjahr 2019 auf 100 Jahre Ausbildung zurückgeblickt hat. Gleichzeitig wurde das Ausbildungszentrum am Hauptsitz in Köln, das fortan den Namen "Factory for Talents" trägt, zum neunten Mal in Folge von der Industrie- und Handelskammer Köln für seine herausragenden Leistungen in der Berufsausbildung geehrt. Zudem wurde ein DEUTZ-Auszubildender Ende des Berichtsjahres von der Deutschen Industrie- und Handelskammer als bester Prüfungsteilnehmer seines Ausbildungsberufes in Deutschland ausgezeichnet. DEUTZ AG: Ausbildungsquote 1in %scroll
Im Geschäftsjahr 2019 haben insgesamt 40 Berufseinsteiger in sechs verschiedenen Berufsbildern ihre Ausbildung bei der DEUTZ AG begonnen. Damit belief sich die Ausbildungsquote 4 auf 2,6 %. Insbesondere auch um den eigenen Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften zu decken und mit ihnen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken, haben wir uns das Ziel gesetzt, die Ausbildungsquote 4 bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf mehr als 3 % zu erhöhen. Die genaue Anzahl der einzustellenden Auszubildenden sowie deren Verteilung auf die jeweiligen Berufsbilder werden jährlich vom Vorstand und der paritätischen Betriebsratskommission der DEUTZ AG neu festgelegt. Die Ausbildungsleitung berichtet in regelmäßigen Abständen an die Personalleitung über den Status der Stellenbesetzung. Um die Attraktivität als Ausbildungsbetrieb zu erhöhen, wird jedem Auszubildenden nach bestandener Prüfung beispielsweise die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis angeboten. FluktuationDer Arbeitsmarkt ist durch einen zunehmenden Fachkräftemangel gekennzeichnet. Um qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten, bietet DEUTZ ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten und sozialen sowie monetären Zusatzleistungen, die sich jeweils an den lokalen Gegebenheiten orientieren. Mit Blick auf den Hauptstandort in Köln fällt darunter beispielsweise ein umfassendes Gesundheitsprogramm → mehr unter Arbeitssicherheit, S. 88 oder das Angebot von Fortbildungsveranstaltungen. Gleichzeitig ist DEUTZ jedoch davon überzeugt, dass neue Mitarbeiter neue Sichtweisen mit sich bringen und so die Innovationskraft und Weiterentwicklung eines Unternehmens steigern können. Aus diesem Grund zielen die Personalmaßnahmen darauf ab, dass sich die konzernweite Fluktuationsrate 5 in 2023 innerhalb einer Bandbreite von 5 bis 10 % bewegen wird. Im Geschäftsjahr 2019 belief sich die Fluktuationsrate 5 des DEUTZ-Konzerns auf 6,3 %.
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Inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal. ARBEITSSICHERHEITWirtschaftliche Überlegungen dürfen nicht zu Kompromissen im Hinblick auf die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter führen, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den grundlegenden Rechten eines jeden Menschen. DEUTZ erkennt seine damit einhergehende unternehmerische Verantwortung als Arbeitgeber an, für ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld Sorge zu tragen und befolgt dabei konzernweit die jeweiligen länderspezifischen gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit. Im Rahmen dessen werden Maßnahmen implementiert, die sich an lokalen Gegebenheiten orientieren und mithilfe derer sichergestellt werden soll, dass Mitarbeiter bei ihrer Tätigkeit möglichst geringen Gefährdungen ausgesetzt sind und durch die potenzielle Unfallrisiken minimiert werden können. Vor dem Hintergrund, dass der Bereich Arbeitssicherheit derzeit noch größtenteils dezentral gesteuert wird, beziehen sich nachfolgende Aussagen - sofern nicht anders angegeben - im Wesentlichen auf die DEUTZ AG. Das Unternehmen ist jedoch bestrebt, eine zentralisierte Organisation aufzubauen und zukünftig geplante Arbeitssicherheitsmaßnahmen entsprechend konzernweit zu initiieren. Dazu zählen beispielsweise die Etablierung von gemeinschaftlichen Bewertungen einzelner Arbeitsplätze hinsichtlich Arbeitsabläufen und Gefährdungen und die Festlegung von "Safety-No-Goes", die jedem Mitarbeiter gegenüber schriftlich kommuniziert werden. ArbeitsschutzmanagementIm Mittelpunkt des Arbeitsschutzmanagements der DEUTZ AG und der spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain stehen insbesondere interne Begutachtungen im Sinne von Arbeitsschutzbegehungen, deren Häufigkeit sich nach Höhe und Art des anlagen- oder arbeitsplatzbezogenen Risikos richtet. In den Bereichen Fertigung und Produktion werden diese beispielsweise in verschiedenen Teams durchgeführt, die sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzen. Etwaige Abweichungen werden dabei in Maßnahmenplänen festgehalten und deren Umsetzung innerhalb eines vorgegebenen Zeitplans verfolgt. Ende des Berichtsjahres 2019 fand am Standort Köln-Porz erstmals ein Nachhaltigkeitsaudit statt, das von einem Kunden beauftragt wurde und unter anderem die Bereiche Gesundheit und Arbeitssicherheit sowie Arbeitsbedingungen umfasste. DEUTZ hat das Audit, das von einem internationalen Prüf- und Zertifizierungsunternehmen durchgeführt wurde, ohne Beanstandungen absolviert und die maximal mögliche kundendefinierte Punktzahl erreicht. DEUTZ beabsichtigt, das in Deutschland etablierte integrierte Managementsystem (IMS) bis Ende des Geschäftsjahres 2021 um den Bereich Arbeitssicherheit zu erweitern. Dazu sollen die deutschen Produktionsstandorte mittelfristig nach der weltweit gültigen Norm ISO 45001 zertifiziert werden, welche die Anforderungen an ein wirksames und effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem beschreibt. In einem ersten Schritt werden die Standorte Köln-Porz und -Kalk im Geschäftsjahr 2020 mit dem Zertifizierungsverfahren beginnen. Der Produktionsstandort im spanischen Zafra ist bereits nach ISO 45001 zertifiziert. DEUTZ-Konzern: Recordable Incident Rate (RIR) 1scroll
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Bezogen auf die Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns, ohne Joint Ventures. Die
Recordable Incident Rate (RIR) stellt die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle im
Jahr pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden dar. Ein meldepflichtiger Unfall ist ein
Unfall, der sich bei einer versicherten Tätigkeit während der Arbeitszeit auf dem
Betriebsgelände ereignet hat und einen zeitlichen Ausfall von mehr als drei Kalendertagen
zur Folge hat. Der Unfalltag wird dabei nicht mitgezählt, jedoch die Wochenenden bei
Krankschreibung durch einen Arbeitsmediziner. Die Arbeitszeit ist die erfasste oder
berechnete tatsächliche Arbeitszeit und/oder Reisezeit der Beschäftigten. Neben den
Arbeitszeiten von Stammmitarbeitern werden auch die Zeiten von Leiharbeitern, befristeten
Mitarbeitern, Teilzeitkräften, Praktikanten und studentischen Hilfskräften berücksichtigt. Die Recordable Incident Rate (RIR) 1 belief sich im Berichtsjahr auf 11. Damit wurde das in 2018 für 2019 festgelegte Ziel einer Unterschreitung von 10 nicht erreicht. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Verlagerung eines Montagebands an einen neuen Produktionsstandort und damit verbundene neue Arbeitsabläufe für unsere Mitarbeiter zurückzuführen. Weiterhin wird die RIR 1 durch das anhaltend hohe Bauprogramm mit einer hohen Dichte an aufeinanderfolgenden Arbeitsabläufen beeinflusst. DEUTZ hat sich im Rahmen seiner Sustainability Vision 2023 das Ziel gesetzt, die RIR 1 bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 7 zu verbessern. GesundheitsprogrammUm neben der Arbeitssicherheit seiner Mitarbeiter auch deren Gesundheitsbewusstsein zu verbessern beziehungsweise ein gesundheitsorientiertes Verhalten zu fördern, hat DEUTZ beispielsweise am Hauptsitz in Köln, an dem mit rund 75 % der Großteil der Konzernbelegschaft beschäftigt ist, ein umfassendes Gesundheitsprogramm etabliert. Dieses beinhaltet unter anderem Angebote wie Ergonomieschulungen, die Unterstützung bei der Raucherentwöhnung oder die Kooperation mit einem Fitnessstudio. Die Inhalte des Programms wurden dabei in Zusammenarbeit mit der Belegschaft festgelegt und so auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. CORPORATE GOVERNANCE & COMPLIANCEAls international tätiger Konzern ist DEUTZ einem breiten Spektrum an rechtlichen und behördlichen Vorgaben unterworfen, deren Einhaltung das Fundament einer erfolgreichen Unternehmensführung darstellt. Ungesetzliches Verhalten oder bereits der Anschein einer Rechtsverletzung kann die Reputation eines Unternehmens nachhaltig schädigen und in der Folge nicht nur großen wirtschaftlichen Schaden verursachen, sondern sogar seinen Fortbestand gefährden. DEUTZ bekennt sich nicht nur ausdrücklich zur Rechtstreue, sondern hat darüber hinaus den Anspruch, sich auch unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten richtig zu verhalten. So umfasst der regulatorische Rahmen, in dem das Unternehmen agiert, neben gesetzlichen Vorgaben und weiteren Regelwerken wie etwa dem Deutschen Corporate Governance Kodex auch den DEUTZ-Verhaltenskodex sowie mitgeltende themenspezifische Organisationsrichtlinien, die eine Zusammenfassung sowohl gesetzlicher als auch interner Vorgaben darstellen beziehungsweise diese konkretisieren und von jedem Mitarbeiter verpflichtend zu befolgen sind. Vor dem Hintergrund, dass Anti-Korruption und Bestechung integrale Bestandteile des internen Compliance-Management-Systems sind, werden diese Sachverhalte sowie vorgenannte Themen im Folgenden zusammen erläutert. Der Corporate-Governance-Bericht einschließlich Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Erklärung zur Unternehmensführung für die DEUTZ AG und den Konzern sowie der DEUTZ-Verhaltenskodex sind auf der Unternehmenswebsite unter https://www.deutz.com/investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung/ beziehungsweise https://www.deutz.com/ueberuns/compliance/verhaltenskodex/ veröffentlicht. Compliance-OrganisationUm sicherzustellen, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter innerhalb des vorgegebenen regulatorischen Rahmens agieren, hat DEUTZ eine konzernweite Compliance-Organisation etabliert. In deren Mittelpunkt steht das interne Compliance-Management-System (CMS), welches unter anderem Themenbereiche wie Anti-Korruption und Bestechung, die Bekämpfung von Geldwäsche und die Einhaltung von Exportkontroll- und Kartellrechtsvorschriften umfasst. Entsprechend dem Geschäftsverteilungsplan hat der Aufsichtsrat der DEUTZ AG die Gesamtverantwortung für die konzernweite Compliance-Organisation dem Vorstandsvorsitzenden der DEUTZ AG übertragen. Dieser benennt seinerseits den Compliance Officer sowie einzelne Compliance-Beauftragte, die Verantwortung dafür tragen, dass Compliance-Vorgaben in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich eingehalten werden. Sie erstatten zweimal im Jahr schriftlich an den Compliance Officer Bericht, der wiederum an den Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet. Inhalt dieser Berichte sind neben Änderungen der Gesetzeslage unter anderem Compliance-relevante Sachverhalte, daraus resultierende Risiken sowie Maßnahmen, um diese zu minimieren beziehungsweise auszuschließen. Die Grundlagen der Compliance-Organisation sind in einer konzernweit gültigen Compliance-Richtlinie beschrieben. Zu initiierende Compliance-Aktivitäten werden in regelmäßigen Sitzungen des Compliance Officers und der Compliance-Beauftragten gemeinschaftlich entwickelt. Gleichzeitig arbeitet die Compliance-Abteilung eng mit der Rechtsabteilung, der internen Revision und dem Datenschutzbeauftragten zusammen. Im Rahmen der fortlaufenden Weiterentwicklung der Compliance-Organisation werden Vorstand und Compliance Officer bei Bedarf anwaltlich beraten. Die interne Revision ist dabei unterstützend in alle Aktivitäten involviert. RisikomanagementsystemErfolgreiche Unternehmensführung basiert ferner auch auf dem verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken. Mithilfe des DEUTZ-internen Risikomanagementsystems wird der Vorstand in die Lage versetzt, konzernweit Risiken und Markttendenzen frühzeitig zu erkennen, um unverzüglich auf potenziell relevante Veränderungen des Risikoprofils reagieren zu können. Dabei sind sämtliche Fachbereiche an das Risikomanagementsystem angeschlossen, so dass eine flächendeckende Überwachung von Risiken einschließlich solcher, die sich aus den Sachverhalten Anti-Korruption und Bestechung ergeben könnten, sichergestellt ist. Nachdem Risiken im Hinblick auf nichtfinanzielle Belange bisher manuell abgefragt wurden, werden diese beginnend ab dem Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der regulären, systembasierten DEUTZ-internen Risikoinventur abgefragt und bewertet. VerhaltenskodexUm dem Anspruch gerecht zu werden, wirtschaftlichen Erfolg im Einklang mit gesellschaftlichem, unternehmerischem und ökologischem Verantwortungsbewusstsein zu erzielen, ist insbesondere jeder Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. Dies spiegelt sich nicht nur in den Unternehmenswerten wider, → mehr unter Personalentwicklung, S. 86 sondern ebenso im DEUTZ-Verhaltenskodex, der jedem Mitarbeiter - aber auch sämtlichen Stakeholdern außerhalb des Unternehmens - als Richtschnur seines Handelns dienen soll. Er beinhaltet konzernweit verbindliche Verhaltensregeln beispielsweise im Hinblick auf Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards, Wettbewerbsverhalten oder Datenschutz und zeigt die Null-Toleranz-Strategie des Unternehmens bei Korruption und Bestechung auf. Im Geschäftsjahr 2019 hat DEUTZ seinen Verhaltenskodex umfassend aktualisiert und dabei in Einklang mit seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie gebracht. Im Rahmen der Überarbeitung wurden insbesondere die Vorgaben zur Achtung der Menschenrechte, zu Arbeits- und Sozialstandards, Gesundheit und Sicherheit sowie zum Schutz der Umwelt ausgeweitet und zugleich konkretisiert. Dadurch soll sichergestellt werden, dass auch Nachhaltigkeitsaspekte verstärkt Einzug in den Arbeitsalltag eines jeden Mitarbeiters finden. In diesem Zusammenhang hat DEUTZ erstmalig in 2019 eine Compliance-Schulung zum Thema Verhaltenskodex in den internen Schulungskatalog aufgenommen. Der aktualisierte Verhaltenskodex ist auf der Unternehmenswebsite unter https://www.deutz.com/ueberuns/compliance/verhaltenskodex/ abrufbar. E-Learning-Programme und Präsenzschulungen zu Compliance-ThemenUm unsere Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich keiner Rechts- oder Regelverstöße schuldig zu machen, sind sie aufgefordert, jährliche Compliance-Schulungen in Form von E-Learning-Programmen zu absolvieren oder an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. Alle kaufmännischen DEUTZ-Mitarbeiter 1 werden zu Jahresbeginn aufgefordert, ihnen zugewiesene Schulungsmodule aus den Bereichen Arbeitssicherheit, fairer Wettbewerb, Schutz vor Korruption sowie Informationssicherheit bis Jahresende abzuschließen. Die Zuweisung der entsprechenden Module orientiert sich dabei an ihren jeweiligen Aufgabenfeldern. Darüber hinaus werden Mitarbeiter, die in zentralen Bereichen oder Tochtergesellschaften tätig sind, in der Regel einmal im Jahr zusätzlich im Rahmen einer auf ihren Aufgabenbereich zugeschnittenen Präsenzveranstaltung zu aktuellen Compliance-Themen geschult. Für nicht kaufmännische Mitarbeiter - insbesondere in den Werken - findet jährlich eine Präsenzschulung statt. Die Nicht-Teilnahme an diesen oder den E-Learning-Programmen, kann disziplinarische Maßnahmen zur Folge haben. DEUTZ-Konzern: Quote absolvierter Compliance-Schulungen 1in %scroll
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Berücksichtigt werden ausschließlich kaufmännische Mitarbeiter. Bis zum Jahresende 2019 haben insgesamt 2.616 beziehungsweise 98,1 % aller kaufmännischen Mitarbeiter 1 des Konzerns das E-Learning erfolgreich abgeschlossen. Damit hat DEUTZ sein mittelfristiges Ziel, die Quote erfolgreich absolvierter Compliance-Schulungen bis 2023 auf mehr als 95% zu steigern, im Berichtsjahr bereits übertroffen. Geschäftspartner-Compliance-ToolDEUTZ erwartet gesetzeskonformes Verhalten nicht nur von seinen Mitarbeitern, sondern gleichermaßen auch von seinen Geschäftspartnern - ob Kunden, Lieferanten oder Dienstleistern. Um frühzeitig und adäquat auf potenzielles Fehlverhalten etwa im Hinblick auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung reagieren zu können, hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 begonnen, ein neues systemgestütztes Geschäftspartner-Compliance-Tool zu implementieren. Über dieses wird Geschäftspartnern eine webbasierte Selbstauskunft zur Verfügung gestellt und im Anschluss daran sowohl das Unternehmen selbst als auch die von ihm benannten Mitglieder der Kontroll- und Aufsichtsgremien gegen aktuelle Sanktionslisten geprüft. Auf Basis der dadurch erlangten Informationen werden Geschäftspartner nach einem DEUTZ-internen Risikomodell klassifiziert und sofern notwendig mit risikominimierenden Maßnahmen versehen. Das Geschäftspartner-Compliance-Tool wird zunächst an den deutschen Standorten eingeführt und für die Überprüfung von neuen Geschäftspartnern eingesetzt (siehe auch Lieferantenmanagement). Beginnend ab 2020 sollen sukzessive bereits bestehende Geschäftspartner überprüft beziehungsweise bewertet werden und die SAP-Anbindung der Auslandsgesellschaften erfolgen. Hinweisgebersystem für interne und externe StakeholderOberstes Ziel der DEUTZ-Compliance-Organisation ist es, rechts- und regelwidriges Verhalten innerhalb des Konzerns schnellstmöglich aufzudecken und bewiesenes Fehlverhalten unverzüglich beenden zu können. Für Meldungen zu Rechts- und Regelverstößen innerhalb des DEUTZ-Konzerns steht Mitarbeitern sowie außenstehenden Dritten ein Hinweisgebersystem zur Verfügung, das auf der Unternehmenswebsite unter https://www.deutz.com/ueberuns/compliance/ öffentlich zugänglich ist. Es garantiert sowohl Hinweisgebern als auch Betroffenen ein Höchstmaß an Vertraulichkeit und Geheimhaltung. Gleiches gilt auch im Verlauf einer möglichen Untersuchung, die nach sorgfältiger Prüfung der Hinweise und bei konkreten Anhaltspunkten für einen Regelverstoß eingeleitet werden würde. Nur in Ausnahmefällen, etwa aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, könnte eine Offenlegung der Identität des Hinweisgebers erforderlich werden. Mit Blick auf den Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung, solange ein Regelverstoß nicht nachgewiesen ist. Darüber hinaus können Hinweise zu tatsächlichen oder vermuteten Compliance-Verstößen, auch anonym, per E-Mail, Post oder Fax gemeldet werden. Die entsprechenden Kontaktdaten sind auf der Unternehmenswebsite unter https://www.deutz.com/ueberuns/compliance/verhaltenskodex/ veröffentlicht. LIEFERANTENMANAGEMENTDEUTZ unterhält Geschäftsbeziehungen zu knapp 900 Lieferanten in rund 50 Ländern. Mit einem weltweiten Einkaufsvolumen im Bereich des direkten Materials von etwa 1 Mrd. € trägt die Lieferkette in einem erheblichen Umfang zur Wertschöpfung des Unternehmens bei. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Tochtergesellschaften des Unternehmens hauptsächlich um Vertriebsgesellschaften handelt, obliegt das übergreifende Lieferantenmanagement 1 einschließlich der Freigabe von Serienlieferanten im Wesentlichen der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft. Im Vordergrund des Lieferantenmanagements standen bisher insbesondere die Qualität zugelieferter Komponenten, Lieferzeiten sowie kommerzielle Rahmenbedingungen. DEUTZ ist jedoch bestrebt, sukzessive auch Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl beziehungsweise Bewertung von Lieferanten zu berücksichtigen und so seiner unternehmerischen Verantwortung nachzukommen. Vor diesem Hintergrund hat sich DEUTZ im Rahmen seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie erstmals Ziele im Hinblick auf sein Lieferantenmanagement gesetzt. Die in diesem Zusammenhang bereits eingeleiteten sowie zukünftig angedachten Maßnahmen betreffen dabei nicht nur die DEUTZ AG, sondern den gesamten DEUTZ-Konzern. Darüber hinaus ist eine grundsätzliche Zentralisierung des Konzerneinkaufs angedacht, so dass sämtliche Tochtergesellschaften mittelfristig denselben Prinzipien wie derzeit die DEUTZ AG unterliegen. Nachhaltigkeit in der LieferketteIn einem ersten Schritt hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 mit der Erstellung und Einführung eines Verhaltenskodex für Lieferanten (LCoC) erstmals konzernweit verbindliche Vorgaben unter anderem im Hinblick auf die Achtung der Menschenrechte, die Sicherstellung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen und die Einhaltung von Umweltschutzstandards geschaffen. Diese sind beginnend mit dem 1. Januar 2020 Bestandteil neu abgeschlossener Verträge und der allgemeinen Einkaufsbedingungen. Im zweiten Schritt sollen im Rahmen regelmäßig geplanter Audits sowohl bestehende als auch neue Lieferanten auf die Einhaltung des Verhaltenskodex überprüft werden. Dabei hat sich DEUTZ zum Ziel gesetzt, beginnend mit 2020 jährlich 30 bestehende Lieferanten zu überprüfen und bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 insgesamt 90 % der bis dahin jährlich neu hinzugekommenen Lieferanten. Zudem hat DEUTZ im Berichtsjahr den Prozess zur Etablierung einer webbasierten Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten angestoßen, mit der Lieferanten beginnend ab der ersten Jahreshälfte 2020 hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitspraktiken bewertet werden sollen. Bis Ende 2023 soll sich der Anteil bewerteter Lieferanten auf 50 % 2 belaufen. Darüber hinaus werden Lieferanten auf Basis eines neuen Geschäftspartner-Compliance-Tools → mehr unter Corporate Governance & Compiiance, S. 89 auf potenzielles Fehlverhalten beispielsweise in Bezug auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung überprüft. Ziel für das Jahr 2023 ist es, 90 % aller Lieferanten 3 über dieses Tool überprüft zu haben. LieferantenmanagementsystemDas systematische Lieferantenmanagement der DEUTZ AG erfolgt über das sogenannte "Lieferantencockpit", mithilfe dessen die Leistung wesentlicher Lieferanten hinsichtlich Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätsaspekten überwacht wird. Im Falle von Entwicklungslieferanten werden darüber hinaus die Forschungs- und Entwicklungskompetenzen sowie die Innovationsfähigkeit berücksichtigt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden bei Bedarf Maßnahmen ab- beziehungsweise eingeleitet, durch die die Leistung des entsprechenden Zulieferers verbessert werden kann. DEUTZ beabsichtigt, das Lieferantencockpit mittelfristig um Nachhaltigkeitsbelange zu erweitern. So sollen im Anschluss an die Einführung der webbasierten Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten sowie des Geschäftspartner-Compliance-Tools die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Ergebnisse der Bewertung beziehungsweise Überprüfung integriert werden können. Freigabe von SerienlieferantenDie derzeitige Freigabe von Serienlieferanten durch die DEUTZ AG erfolgt unter anderem auf Basis einer Lieferanten-Selbstauskunft sowie einer Herstellbarkeitsanalyse, wobei grundsätzlich nur solche Serienlieferanten eingesetzt werden, die nach dem Standard ISO 9001:2015 zertifiziert sind. Dieser beschreibt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem. Im Zuge der initiierten Nachhaltigkeitsstrategie sollen bei der Freigabe von Serienlieferanten künftig auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. Zur Überprüfung gemachter Angaben wird in der Regel ein Vor-Ort-Audit durchgeführt.
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Die Ausführungen im vorliegenden Abschnitt beziehen sich auf direkte Lieferanten,
die in einem Vertragsverhältnis mit DEUTZ stehen. Einhaltung internationaler VorschriftenAufgrund seiner Geschäftsaktivitäten beziehungsweise seiner Produkte, deren Komponenten sowie Herstellungsprozesse unterliegt DEUTZ unter anderem der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe "REACH", der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten "RoHS" sowie den Bestimmungen zur Verwendung von Konfliktmineralien. Um die Umsetzung der entsprechenden Vorschriften sicherzustellen, hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 die Abteilung "Material Compliance" etabliert. Ihre Aufgabe besteht darin, die Zusammenarbeit mit Lieferanten für Produktionsmaterial sukzessive auszubauen und Prozesse im Hinblick auf verwendete Werkstoffe und Substanzen zu optimieren. Dabei arbeitet die Abteilung eng mit dem Serieneinkauf und der Abteilung Lieferantenqualität zusammen, wertet fortlaufend die für DEUTZ relevanten Gesetze und Verordnungen aus, berät den Einkauf und legt die Kriterien in Bezug auf "Material Compliance" für die Auswahl von Serienlieferanten fest. Mit dem Ziel, die Einhaltung dieser Kriterien überwachen und Prozesse besser steuern zu können, wurde zudem der Aufbau einer webbasierten Datenbank zur Materialdeklaration initiiert, an die sukzessive alle Lieferanten angeschlossen werden sollen. ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNGUMWELT- UND KLIMASCHUTZDEUTZ sieht sich nicht nur in der gesellschaftlichen Verantwortung, durch die Weiterentwicklung innovativer Antriebslösungen für seine Kunden einen Beitrag zur Verbesserung der globalen Umwelt- und Klimabilanz zu leisten. Wir sind gleichermaßen bestrebt, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit einhergehenden Prozesse und Aktivitäten im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch das soziale Umfeld kontinuierlich zu optimieren und so unserer ökologischen Verantwortung nachzukommen. Die Produktionsstandorte 1 des DEUTZ-Konzerns werden aufgrund lokaler Unterschiede in weiten Teilen dezentral gesteuert. Insofern beziehen sich die nachfolgenden Ausführungen im Wesentlichen auf den Produktionsverbund der DEUTZ AG. Trotz der dezentralen Organisationsstruktur haben wir uns im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Ziele gesetzt, die sich - sofern nicht anders angegeben - auf die Produktionsstandorte 1 des Gesamtkonzerns beziehen. Interne Begutachtungen und GesetzeskonformitätAlle relevanten Betriebsbereiche wie beispielsweise die Montage oder Farbgebung, werden mindestens einmal im Jahr durch ein internes Team von Auditoren und Fachexperten im Hinblick auf die Einhaltung eigener Ziele und Vorgaben sowie gesetzlicher Anforderungen, die sich etwa aus dem Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BlmSchG) oder dem Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG) ergeben, geprüft. Dadurch können Abweichungen und Verbesserungspotenziale frühzeitig aufgedeckt, der Umsetzungsstand und die Wirkung eingeleiteter Maßnahmen nachverfolgt oder neue Maßnahmen initiiert werden. Im Hinblick auf die produktionsbezogene Verwendung von Stoffen, welche die Sicherheit unserer Mitarbeiter, unserer Kunden oder der Umwelt beeinträchtigen können, wird über ein Freigabeverfahren sichergestellt, dass diese so wenig wie möglich eingesetzt werden. Als nachgeschalteter Anwender solcher Erzeugnisse bewertet DEUTZ die Einhaltung der Rechtsnormen REACH und RoHS durch eine konsequente Lieferantenabfrage und hat zur Sicherstellung der Umsetzung entsprechender Vorschriften im Geschäftsjahr 2019 die Abteilung Material Compliance etabliert. → mehr unter Lieferantenmanagement, S. 91 Integriertes Managementsystem (IMS)Das integrierte Managementsystem der DEUTZ AG umfasst derzeit die Bereiche Umweltschutz, Energie und Qualität und entspricht den Anforderungen der aktuell geltenden internationalen Normen DIN EN ISO 14001, 50001 sowie 9001:2015. Die Konformität hinsichtlich der unterschiedlichen Geltungsbereiche wurde im Berichtszeitraum erneut von den unabhängigen Auditoren des TÜV Rheinland geprüft und bestätigt. Dabei wurden keine Abweichungen vom Regelwerk festgestellt. Für das laufende Geschäftsjahr 2020 ist eine Ausweitung des Geltungsbereiches der DIN EN ISO 14001 auf weitere deutsche Produktionsstandorte geplant. Neben der jährlichen Überprüfung durch die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft legt die DEUTZ AG im Rahmen des integrierten Managementsystems regelmäßig eigene Ziele fest. Die Überprüfung und Bewertung erfolgt in enger Abstimmung zwischen den Fachabteilungen und der höchsten Führungsebene. Gemeinsam werden daraus Maßnahmen zur Korrektur von Prozessen und zur Zielerreichung festgelegt. Die externen Auditoren bestätigten 2019 im Rahmen des Überwachungsaudits die Zertifizierung des Energiemanagementsystems der DEUTZ AG nach DIN EN ISO 50001 wie auch in den vergangenen Jahren ohne Abweichungen für die Standorte Köln und Ulm. Das System ermöglicht ein kontinuierliches Erfassen von Verbräuchen und Energieströmen und damit eine wirksame Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu deren Verbesserung. Der spanische Produktionsstandort unserer Tochtergesellschaft DEUTZ Spain in Zafra ist nach den aktuell geltenden internationalen Normen ISO 14001 und ISO 9001:2015 zertifiziert. Maßnahmen zur Reduzierung des EnergieverbrauchsMit Blick auf den Hauptsitz des Unternehmens in Köln wurden im Berichtsjahr diverse Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs umgesetzt. Dazu zählt neben der energetischen Sanierung bestehender Betriebsgebäude auch die Einführung eines sogenannten Kalttests zur Prüfung bestimmter Dieselmotoren, im Rahmen dessen durch den Ablauf eines Diagnoseprogramms kein Kraftstoff mehr verbraucht wird, sowie der sukzessive Austausch herkömmlicher Beleuchtung durch LED-Beleuchtung. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird sich in 2020 fortsetzen. Darüber hinaus wurden Planungen zur Nutzung erneuerbarer Energien aufgenommen. So sollen im laufenden Geschäftsjahr 2020 Photovoltaikanlagen auf größeren Dachflächen installiert werden. Zusätzlich wird ein Analyseprojekt betreffend die Heizwärmeversorgung im Industrie- und Winternetz vorangetrieben, um hier ebenfalls Einsparpotenziale im Gasverbrauch zu heben beziehungsweise die Machbarkeit der Installation eines Blockheizkraftwerks zu prüfen. DEUTZ-Konzern: Energieverbrauch der Produktionsstandorte 1in MWhscroll
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Ohne Joint Ventures. Einhergehend mit dem im Vorjahresvergleich rückläufigen Bauprogramm reduzierte sich auch der damit verbundene Verbrauch an Energiemedien und dabei in erster Linie der Stromverbrauch. Dass dieser Rückgang sich nicht direkt proportional abbildet resultiert daraus, dass bestimmte Grundlastverbräuche auch in Nichtproduktionszeiten anfallen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Dieselverbrauch einen deutlichen Anstieg. Ein Rückgang im Bereich der Produktionsprüfstände ist durch zahlreiche Dauerlaufversuche auf den Entwicklungsprüfständen im Jahr 2019 deutlich überkompensiert worden. Die Heizmedien Gas, Öl und Fernwärme entwickelten sich im Vorjahresvergleich durchgehend rückläufig. Auch hier war aufgrund des Produktionsrückgangs weniger Raumbeheizung erforderlich geworden. Reduktion der Emissionen unserer Produktionsstandorte 1Mit Blick auf die Scope-1-Emissionen unserer Produktionsstandorte 1 entstehen diese größtenteils während des Testbetriebs im Bereich Forschung und Entwicklung sowie bei der Qualitätskontrolle in der Serienfertigung. Im Rahmen dessen wird der Echtzeitbetrieb unserer Motoren auf Prüfständen nachgestellt und dabei Emissionen freigesetzt. Neben unserem übergeordneten Ziel, den Einsatz alternativer Antriebssysteme voranzutreiben, sind wir bestrebt, unsere Prozesse kontinuierlich zu optimieren und dadurch die Emissionen langfristig zu senken. So werden die Prüfzeiten von Motoren in Produktionsprüffeldern beispielsweise durch Standardisierungen verkürzt und damit einhergehend die dabei entstehenden Emissionen reduziert. DEUTZ-Konzern: CO2-Emissionen der Produktionsstandorte 1in Tonnen CO2escroll
Scope 1: durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2-Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG, Heizöl und CNG. Scope 2: CO2-Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie beispielsweise Elektrizität und Fernwärme verbunden sind.
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CO2e= Kohlendioxid-Äquivalente; CO2-Emissionen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures. CO2-Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit
den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet. Infolge verstärkter Forschungstätigkeiten im Werk Köln-Porz stieg der Kraftstoffverbrauch im Vorjahresvergleich an. Der daraus resultierende Anstieg der CO2-Emissionen unserer Produktionsstandorte 2 konnte dabei durch die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Reduzierung der Energieverbräuche nicht kompensiert werden. DEUTZ-Konzern: CO2-Emissionen der Produktionsstandorte pro hergestellten Motor 1Emission pro Motorscroll
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Ohne Joint Ventures. CO2e = Kohlendioxid-Äquivalente; CO2-Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt. Die Kennzahl "Emissionen pro Motor"
ergibt sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission mit der Anzahl hergestellter
Motoren. Der Wert der CO2-Emissionen pro hergestellten Motor 3 steht per Definition in Abhängigkeit zum Bauprogramm des jeweiligen Jahres. Trotz des rückläufigen Umfangs des Bauprogramms gegenüber dem Vorjahr um rund 6 %, konnten die CO2-Emissionen pro hergestellten Motor 3 als Ergebnis bereits eingeleiteter Maßnahmen zu deren Senkung um rund 3 % reduziert werden. Zielsetzungen für die Reduktion von CO2-EmissionenIm Rahmen unserer neuen Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns für 2023 das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen unserer Produktionsstandorte 2 sowie pro hergestellten Motor 3 gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 um 20 % zu reduzieren. Um diese Ziele zu erreichen sollen beispielsweise bestehende Anlagen optimiert und zudem Verfahren erprobt werden, mithilfe derer auf einen Teil der Prüfläufe im Rahmen der Qualitätskontrolle verzichtet werden kann. Die CO2-Emissionen unserer Produktionsstandorte 2 verzeichneten mit Blick auf 2019 einen Anstieg im Vergleich zum Basisjahr 2017 um rund 2 %. Die CO2-Emissionen pro hergestellten Motor 3 hingegen konnten gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 um rund 16 % reduziert werden.
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Ohne Joint Ventures. Stickoxid- und Staubemissionen unterschreiten die genehmigten GrenzwerteDie Weiterentwicklung unserer Motoren wird insbesondere auch von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von beispielsweise Abgasnormen beeinflusst, die zunehmend strenger werden. → mehr unter Zeit für Innovationen, s. 20 Vor diesem Hintergrund zielen unsere Entwicklungsaktivitäten darauf ab, die Leistungsfähigkeit der Abgasnachbehandlungssysteme sowie die motorische Einstellung unserer Produkte fortlaufend zu optimieren. Regelmäßige Messungen von Sachverständigen an den Produktionsstandorten der DEUTZ AG bestätigen, dass wir dabei die genehmigten Grenzwerte einhalten beziehungsweise unterschreiten. DEUTZ-Konzern: Stickoxid- und Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestellten Motor 1scroll
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Ohne Joint Ventures; die Kennzahlen "Stickoxid- und Staubemissionen pro hergestellten
Motor" ergeben sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission aus Prüffeldern
mit der Anzahl hergestellter Motoren. Als Erzeugnisse werden ausschließlich Verbrennungsmotoren
gezählt, d. h. keine Elektromotoren - da bei diesen keine Stickoxid- und Staubemissionen
entstehen - sowie keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Batterien, Zahnräder
und Pleuel für Fremdmotoren. Der Anstieg der Stickoxid- und Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestellten Motor 1 im Vergleich zum Vorjahr ist zum einen auf einen höheren Kraftstoffverbrauch im Bereich Forschung und Entwicklung zurückzuführen. Diese Verbräuche resultieren aus festgelegten Prüfumfängen, die inhaltlich nicht reduziert und zeitlich nicht verkürzt werden können. Darüber hinaus sind die Angaben für das Geschäftsjahr 2019 nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar, da die Stickoxid- und Staubemissionen in 2018 und 2017 lediglich für die Produktionsstandorte der DEUTZ AG erhoben wurden. Im Berichtsjahr 2019 wurde der Scope auf den DEUTZ-Konzern erweitert. Wir haben uns für 2023 das Ziel gesetzt, sowohl die Stickoxid- als auch die Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestellten Motor 4 gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um jeweils 3 % zu reduzieren. VERMERK DES UNABHÄNGIGEN WIRTSCHAFTSPRÜFERS ÜBER EINE BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE PRÜFUNG ZUR ERLANGUNG BEGRENZTER SICHERHEIT DER NICHTFINANZIELLEN BERICHTERSTATTUNGAn die DEUTZ AG, Köln Wir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der DEUTZ AG, Köln, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 (im Folgenden der "nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERDie gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB. Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist. UNABHÄNGIGKEIT UND QUALITÄTSSICHERUNG DER WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFTWir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten. Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst. VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTSPRÜFERSUnsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben. Nicht Gegenstand unseres Auftrages ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird. Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
PRÜFUNGSURTEILAuf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist. VERWENDUNGSZWECK DES VERMERKSWir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.
Frankfurt, 4. März 2020 PricewaterhouseCoopers GmbH Nicolette Behncke, Wirtschaftsprüfer ppa. Juliane v. Clausbruch, Wirtschaftsprüfer KONZERNABSCHLUSS 2019GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DEUTZ-KONZERNin Mio. €scroll
GESAMTERGEBNISRECHNUNGDEUTZ-KONZERNin Mio.€scroll
BILANZDEUTZ-KONZERNin Mio. €Aktiva scroll
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DEUTZ-KONZERNin Mio. €scroll
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In der Bilanz werden diese Posten unter der Bezeichnung "Andere Rücklagen" zusammengefasst. KAPITALFLUSSRECHNUNGDEUTZ-KONZERNin Mio. €scroll
KONZERNANHANGALLGEMEINE GRUNDLAGENMUTTERUNTERNEHMENDas Mutterunternehmen ist die DEUTZ AG. Sie hat ihren Sitz in 51149 Köln, Ottostraße 1, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln, HRB 281, eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde durch den Beschluss des Vorstands vom 14. Februar 2019 zur Veröffentlichung freigegeben. Die Aktie der DEUTZ AG ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Die Aktie wird über das elektronische Computer-Handelssystem Xetra sowie an allen deutschen Börsen gehandelt. DEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Das Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die u. a. in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Nach Anwendungsbereichen ist das Geschäft vor allem auf Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik und Stationäre Anlagen ausgerichtet. Abgerundet wird die Produktpalette durch ein umfangreiches Serviceangebot. Die Aktivitäten des Konzerns gliedern sich in die operativen Segmente DEUTZ Compact Engines, DEUTZ Customized Solutions und Sonstiges: Das Segment DEUTZ Compact Engines umfasst flüssigkeitsgekühlte Motoren bis 8 Liter Hubraum. Dem Segment DCS sind zum einen flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter sowie luftgekühlte Antriebe zugeordnet, zum anderen die unter dem Namen "DEUTZ Xchange" hergestellten Austauschmotoren bzw. -teile und auslaufende Baureihen. Im Segment Sonstiges werden die Tochtergesellschaft Torqeedo, die mit umfassender Expertise bei der Elektrifizierung von Antriebssystemen auf die Elektromobilität zu Wasser fokussiert ist, sowie der in 2019 akquirierte Entwicklungsdienstleister Futavis mit Fokus auf Batteriemanagementsysteme im Hochvoltbereich konsolidiert. DEUTZ fokussiert sich in seinen operativen Segmenten auf die Wertschöpfungsprozesse Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb von flüssigkeits- und luftgekühlten Motoren sowie Hybridmotoren und elektrifizierten Antriebssystemen. GRUNDLAGEN DER ERSTELLUNG DES ABSCHLUSSESDer für die DEUTZ AG als oberstes Mutterunternehmen aufgestellte Konzernabschluss der DEUTZ-Gruppe ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und steht im Einklang mit den gesetzlichen Verpflichtungen, die für kapitalmarktorientierte, berichtspflichtige Mutterunternehmen nach § 315e Abs. 1 HGB i. V. m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der jeweils gültigen Fassung (IAS-VO), gelten. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter der Anwendung des Anschaffungs- oder Herstellungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind insbesondere derivative und sonstige Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Mio. € auf- oder abgerundet. ANWENDUNG DER INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)1) Änderungen der Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit folgenden Ausnahmen: IAS 19 (Änderungen) "Planänderung, -kürzung oder -abgeltung"Die Änderungen an IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" wurden im Februar 2018 veröffentlicht. Es wird verlangt, dass bei einer Änderung, Kürzung oder Abgeltung eines leistungsorientierten Versorgungsplans der laufende Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für das restliche Geschäftsjahr unter Verwendung derjenigen versicherungsmathematischen Annahmen neu zu ermitteln sind, die zur erforderlichen Neubewertung der Nettoschuld (Vermögenswert) verwendet wurden. Zudem beinhalten die Änderungen auch Ergänzungen zur Klarstellung, wie sich eine Planänderung, -kürzung oder -abgeltung auf die Anforderungen an die Vermögensobergrenze auswirkt. Auf den Konzernabschluss haben sich daraus keine wesentlichen Auswirkungen ergeben. IAS 28 (Änderungen) "Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures"Ziel dieser Änderung vom Oktober 2017 ist die Konkretisierung, dass IFRS 9 auf langfristige Beteiligungen an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture anzuwenden ist, die Teil der Nettoinvestition in dieses assoziierte Unternehmen oder Joint Venture sind, die jedoch nicht nach der Equity-Methode bilanziert werden. Da derartige Beteiligungen nicht vorliegen, haben sich aus der erstmaligen Anwendung der Änderung keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben. IFRS 9 (Änderungen) "Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung"Im Oktober 2017 hat das IASB Änderungen an IFRS 9 vorgenommen, damit finanzielle Vermögenswerte mit symmetrischen Kündigungsrechten zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Des Weiteren sieht das IASB eine erfolgswirksame Anpassung des Buchwerts einer finanziellen Verbindlichkeit nach ihrer Restrukturierung vor, wenn die Verbindlichkeit nach der Restrukturierung nicht ausgebucht wird. Aus der erstmaligen Anwendung der Änderung haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben. IFRS 16 "Leasingverhältnisse"Das IASB hat im Januar 2016 den IFRS 16 veröffentlicht. Der neue Standard ersetzt den IAS 17 "Leasingverhältnisse" und die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. IFRS 16 regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis und die Anhangangaben bezüglich Leasingverhältnissen. Dieses neue Bilanzierungsmodell führt beim Leasingnehmer dazu, dass sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind, es sei denn, die Laufzeit beträgt bis zu zwölf Monate oder es handelt sich um einen Leasinggegenstand von geringem Wert. DEUTZ nimmt die genannten Wahlrechte in Anspruch, so dass Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus derartigen Leasingvereinbarungen in der Bilanz nicht erfasst werden. Das Wahlrecht zur Bilanzierung von immateriellen Vermögenswerten nach IFRS 16 wird aufgrund der hohen Komplexität der Softwareverträge und einer unwesentlichen Auswirkung auf das Ergebnis nicht in Anspruch genommen. Darüber hinaus erlaubt der neue Leasingstandard, Nutzungsrechte zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung in Höhe der Leasingverbindlichkeiten anzusetzen sowie auf eine Trennung von Leasing- und Nichtleasingkomponenten zu verzichten. DEUTZ macht auch von diesen Wahlrechten Gebrauch. Die Ausübung der Wahlrechte erfolgt vor dem Hintergrund der Praktikabilität und der unwesentlichen Auswirkung auf das Konzernergebnis. Der Buchwert der angesetzten Leasingverbindlichkeit ist mit den zum Übergangszeitpunkt gültigen Grenzfremdkapitalzinssätzen ermittelt worden. Der DEUTZ-Konzern wendet hierfür devisen- und laufzeitspezifische Grenzfremdkapitalzinssätze an, wobei den langfristigen Finanzierungen in der Inlandswährung Swap-Sätze und in der Auslandswährung Swap-Kurven zugrunde gelegt werden. Aufgrund der internen Finanzierung der Konzerngesellschaften werden die devisen- und laufzeitspezifischen Zinssätze um die Konzernzinsmarge erhöht, so dass der angewendete Diskontierungszinssatz mindestens die Konzernzinsmarge enthält. Der zum Übergangszeitpunkt angewendete gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz betrug 2,0 %. DEUTZ wendet den neuen Standard erstmals für das Geschäftsjahr 2019 entsprechend der modifiziert rückwirkenden Methode an. Der modifiziert rückwirkende Ansatz sieht keine Anpassung der Vorjahresvergleichszahlen vor, sondern erlaubt die Erfassung eventueller Anpassungsbeträge in den Gewinnrücklagen der Eröffnungsbilanz des Geschäftsjahres der Erstanwendung. Die Erstanwendung des IFRS 16 führte zu einer Verlängerung der Bilanz um 41,2 Mio. € aufgrund des Ansatzes der Nutzungsrechte und der entsprechenden Leasingverbindlichkeiten, wobei sich der Buchwert der langfristigen Finanzschulden um 29,7 Mio. € und der kurzfristigen Finanzschulden um 11,5 Mio. € erhöht hat. Der Umstellungseffekt ist insbesondere auf die Aktivierung von Nutzungsrechten an geleasten Immobilien zurückzuführen. Eine Wertminderungsprüfung wurde unter Bezugnahme auf den praktischen Behelf gem. IFRS 16.C10 (b) nicht durchgeführt. Zum Übergangszeitpunkt lagen auch keine belastenden Leasingverträge vor. Für Verträge mit einer unbestimmten Laufzeit wird eine Vertragsdauer von 60 Monaten angenommen, was der Detailplanungsphase der Konzernfinanzplanung entspricht. Dabei handelt es sich überwiegend um Immobilienleasingverträge. Die Erstanwendung des IFRS 16 hatte keine Auswirkungen auf den Ansatz latenter Steuern, da der Erstansatz der Nutzungsrechte und der entsprechenden Leasingverbindlichkeiten in gleicher Höhe erfolgte. Die Überleitung von den Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen zum 31. Dezember 2018 zum Eröffnungsbilanzwert der Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019 ist in der folgenden Tabelle dargestellt: in Mio. €scroll
Für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember gab es folgende Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns: scroll
Zum 31. Dezember 2019 betragen die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 41,4 Mio. € und die Leasingverbindlichkeiten 41,9 Mio. €. IFRIC 23 "Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung"Mit dem im Juni 2017 veröffentlichten IFRIC 23 werden Unsicherheiten in der ertragsteuerlichen Behandlung von Gewinnen, Verlusten, Basen, Steuergutschriften und Steuersätzen eliminiert. So wird die Entscheidung über die einzelne oder gemeinsame steuerliche Behandlung in das Gesellschaftsermessen gelegt. Eine bestimmte steuerliche Behandlung ist nach Überlegungen vorzunehmen, ob diese von der Steuerbehörde gebilligt wird. Bei der Überprüfung der Beträge von einer Steuerbehörde ist deren Kenntnis aller relevanten Informationen vorauszusetzen. Im Falle der Änderung von Tatsachen und Umständen sind Ermessensentscheidungen und Schätzungen zu kontrollieren. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben sich aus der erstmaligen Anwendung der Interpretation nicht ergeben. Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (20152017)Das IASB hat die Änderungen im Dezember 2017 veröffentlicht. Die Änderungen dienen im Wesentlichen der Klarstellung nicht eindeutiger Regelungen in Standards. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben. 2) Veröffentlichte und in das EU-Recht bereits übernommene, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards, Interpretationen und ÄnderungenDas International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards bzw. Änderungen von Standards veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, im Geschäftsjahr 2019 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. DEUTZ wendet diese Interpretationen bzw. Änderungen von Standards nicht vorzeitig an. Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung (Änderungen)Im März 2018 hat das IASB das überarbeitete Rahmenkonzept herausgegeben. Die vorgenommenen Änderungen betreffen Elemente des Abschlusses, der Bewertung, der Berichtseinheit, des Ausweises und der Angaben. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IAS 1 und IAS 8 (Änderungen) "Definition von wesentlich"Die im Oktober 2018 vom IASB veröffentlichten Änderungen dienen der Präzisierung der Definition von "wesentlich", damit solche Informationen vollständig und unverschleiert die primären Adressaten der Abschlüsse erreichen. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 (Änderungen) "Interest Rate Benchmark Reform"Die Änderungen sind vom IASB im September 2019 infolge der Reform von Referenzzinssätzen herausgegeben worden. Die vorgesehenen Änderungen betreffen Regelungen zur Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen und sehen zusätzliche Anhangangaben über die Auswirkung der IBOR-Reform auf das Unternehmen vor. Die Änderungen der Hedge-Accounting-Vorschriften umfassen unter anderem die Beibehaltung des Referenzzinssatzes, auf dem die Cashflows des Grundgeschäfts, des Sicherungsinstruments oder des abgesicherten Risikos basieren, die Ausnahme vom retrospektiven Effektivitätstest für Sicherungsbeziehungen und die Identifizierung der Risikokomponente nur bei anfänglicher Designation der Sicherungsbeziehung. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. 3) Veröffentlichte, aber von der EU noch nicht anerkannte Standards, Interpretationen und ÄnderungenDas International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bislang von der EU nicht anerkannt wurden und vom DEUTZ-Konzern auch nicht angewendet werden. IAS 1 (Änderungen) "Klassifizierung von Schulden als kurzoder langfristig"Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 1 vorgenommen, um eine genauere Darstellung der finanziellen Lage mittels der Einführung einer übergreifenden Schuldendefinition zu gewährleisten. Im Wesentlichen stellen die Änderungen klar, dass die Klassifizierung der Schulden als kurzoder langfristig auf der Grundlage der vertraglichen Rechte vorzunehmen ist, die zum Bilanzstichtag vorliegen. Darüber hinaus wird die Erfüllung der Verbindlichkeit präzisiert. Die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IFRS 3 (Änderungen) "Definition eines Geschäftsbetriebs"Im Oktober 2018 hat das IASB diese Änderungen veröffentlicht. Diese Änderungen betreffen Definitionen, Anwendungsleitlinien und erläuternde Beispiele in IFRS 3 und bringen unter anderem eine Präzision in die Abgrenzung zwischen Unternehmenszusammenschlüssen und Erwerben von Vermögenswerten. Diese Änderungen sind auf Unternehmenszusammenschlüsse und Erwerbe von Vermögenswerten anzuwenden, die in der Berichtsperiode vorgenommen werden, welche am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden daraus nicht erwartet. IFRS 10 und IAS 28 (Änderungen) "Verkauf oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture"Das IASB hat diese Änderungen im September 2014 herausgegeben. Mit diesen Änderungen wird klargestellt, dass bei Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen und einem Joint Venture das Ausmaß der Erfolgserfassung davon abhängt, ob die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" darstellen. Aufgrund von Inkonsistenzen zwischen den Standards wurden die Änderungen auf unbestimmte Zeit verschoben. Wesentliche Schätzungen und AnnahmenDie Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualschulden zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Diejenigen Schätzungen und Annahmen, die ein wesentliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Nachfolgenden erläutert. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Wertminderung nicht finanzieller VermögenswerteDer Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Aktive latente SteuernDer DEUTZ-Konzern ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet. Für die Bildung von Steuerrückstellungen und latenten Steuerabgrenzungsposten müssen Schätzungen vorgenommen werden. Bei der Ermittlung der Höhe der anzusetzenden aktiven latenten Steuern sind wesentliche Unsicherheiten und Ermessensentscheidungen der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der künftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Aktive latente Steuern bestehen bei DEUTZ insbesondere auf Verlustvorträge. Sie werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Zur Ermittlung des wahrscheinlich verfügbaren zu versteuernden Einkommens werden Planungsprognosen über einen Zeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Buchwert der angesetzten aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 62,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 70,4 Mio. €). Weitere Einzelheiten sind in der Erläuterung 16 auf Seite 130 dargestellt. PensionsleistungenDer Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt im Wesentlichen auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, der Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Die tatsächlich entstandenen Aufwendungen und Schulden können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen wurden. Höhere oder niedrigere Rentensteigerungsraten, eine längere oder kürzere Lebensdauer der Versorgungsberechtigten sowie der verwendete Rechnungszins können einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verpflichtungsumfangs und damit auf die künftig zu erfassenden Pensionsaufwendungen haben. Entwicklungskostenwerden entsprechend den unter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellten Erläuterungen aktiviert. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus den Entwicklungsprojekten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses der erwarteten künftigen Cashflows. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten 108,8 Mio. € (31. Dezember 2018: 108,4 Mio. €). Schwebende oder drohende RechtsstreitigkeitenDie DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang anhängiger Verfahren kann gegenwärtig über die gebildeten Rückstellungen hinaus nicht abschließend beurteilt werden. Nach unserer Einschätzung sind wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht zu erwarten. Die Gesamtposition der rechtlichen Risiken des DEUTZ-Konzerns wird unter Punkt 28 auf Seite 157 näher erläutert. UnternehmenszusammenschlüsseIm Rahmen der Erstkonsolidierung der erworbenen Unternehmen werden die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Insbesondere die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte ist dabei mit Unsicherheiten behaftet. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden auf Basis von Schätzungen hinsichtlich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten und Währungskurse sowie der Abzinsungssätze und Nutzungsdauern. LeasingverhältnisseFür die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten werden Grenzfremdkapitalzinssätze verwendet, da die den Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Zinssätze nicht feststellbar sind. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz für mit vergleichbarer Sicherheit aufgenommene Mittel zur Finanzierung eines Vermögenswerts von einem vergleichbaren Wert für eine vergleichbare Laufzeit und in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird anhand beobachtbarer Inputfaktoren - Interbankenzinssatz, konzerninterne Zinsmarge für Einlagen und kurzfristige Finanzierungen, Zinssätze für Hypothekenpfandbriefe und Länderrisikozuschlag - ermittelt. Für Leasingverträge mit einer unbegrenzten Laufzeit wird eine Vertragslaufzeit von fünf Jahren angenommen, was der Mittelfristplanung des Konzerns entspricht. Es sei denn, es handelt sich um Verträge mit einer jährlichen Kündigungsmöglichkeit, die sowohl vom Leasingnehmer als auch vom Leasinggeber ausgeübt werden kann, mit einer nur unwesentlichen Kündigungsstrafe und sonstigen unwesentlichen Nachteilen für den Leasingnehmer. Solche Leasingverträge werden als kurzfristige Leasingverhältnisse behandelt. KONSOLIDIERUNGSKREISIn den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die unmittelbar oder mittelbar von der DEUTZ AG beherrscht werden. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an voll konsolidiert, an dem das Mutterunternehmen die Beherrschung erlangt. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Im Konzernabschluss sind neben der DEUTZ AG neun (2018: sieben) inländische und 18 (2018: 14) ausländische Tochterunternehmen einbezogen. Zu den Einzelheiten der Unternehmenserwerbe des Geschäftsjahres sowie den entsprechenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns verweisen wir auf den Punkt "Unternehmenserwerbe" auf Seite 109 in diesem Anhang. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über die DEUTZ mit anderen Unternehmen auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung die gemeinsame Führung ausübt. Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen die DEUTZ AG die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik auszuüben, und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Im Berichtsjahr wurden in den Konzernabschluss wie im Vorjahr ein ausländisches Gemeinschaftsunternehmen und ein ausländisches Unternehmen nach den Vorschriften über assoziierte Unternehmen einbezogen. Im zweiten Quartal 2019 wurde das Gemeinschaftsunternehmen DEUTZ AGCO MOTORES S.A., Haedo (Argentinien), entkonsolidiert. Infolge der Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens wurden die bis zu diesem Zeitpunkt aufgelaufenen negativen Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von 2,9 Mio. € in das Ergebnis der Berichtsperiode umgebucht. Auf die Finanz- und Vermögenslage hatte die Entkonsolidierung keine wesentlichen Auswirkungen. Im Geschäftsjahr 2019 wurde mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller SANY ein Gemeinschaftsunternehmen, die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. mit Sitz in Changsha (China) gegründet. Nachdem im Juni 2019 der Joint-Venture-Vertrag abgeschlossen wurde, fand das Closing Ende Dezember 2019 statt. DEUTZ hält mit 51 % die Mehrheit an dem Gemeinschaftsunternehmen, das zum 31. Dezember 2019 erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen wurde. Die Anschaffungskosten der Beteiligung und der Equity-Ansatz zum 31. Dezember 2019 betragen 48,7 Mio. €. Weitere Informationen zu diesem Gemeinschaftsunternehmen sind in diesem Anhang auf den Seiten 109 dargestellt. In der Anlage zum Anhang ist der Anteilsbesitz der DEUTZ AG mit Stichtag 31. Dezember 2019 auf Seite 166 aufgeführt. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZEDie Abschlüsse der einzelnen Unternehmen werden grundsätzlich entsprechend den Vorschriften zur Einbeziehung in den Konzernabschluss nach einheitlichen Konzernbilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der DEUTZ AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt seit dem 1. Januar 2010 für Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten (einschließlich bedingter Verbindlichkeiten) sowie der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente zum Erwerbszeitpunkt bemessen, unabhängig vom Umfang etwaiger nicht beherrschender Anteile. Die bestimmten Anschaffungskosten werden anschließend auf die zum Erwerbszeitpunkt zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewerteten nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) verteilt. Der danach - sowie nach Abzug etwaiger nicht beherrschender Anteile am erworbenen Unternehmen - verbleibende Überschuss wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird dagegen in der Periode des Unternehmenszusammenschlusses erfolgswirksam erfasst. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob die Minderheitsanteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder anteilig zum beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten bewertet werden. Das Wahlrecht, die Minderheitsanteile zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, wird derzeit nicht ausgeübt. Die Minderheitsanteile werden somit mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettovermögen ohne Berücksichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt. Bei Unternehmenszusammenschlüssen anfallende Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens aufwandswirksam erfasst. Unternehmenserwerbe nach der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS zum 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2009 erfolgten nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwerts mit dem Konzernanteil am anteiligen, zu Zeitwerten neubewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Direkt dem Unternehmenserwerb zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaffungsnebenkosten dar. Minderheitsanteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Die zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Minderheitsanteile betreffen die Herrn Glavan zuzurechnenden 25 % der stimmberechtigten Anteile an der DEUTZ Romania S.r.l. Herr Glavan ist Geschäftsführer (CEO) der Gesellschaft. Erträge und Aufwendungen, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zwischenergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTEUNTERNEHMENDie Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Entsprechend der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen bzw. einem Gemeinschaftsunternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des Unternehmens erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Anteil des Konzerns am Erfolg des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens, wobei Ergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und dessen assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen eliminiert werden, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens ausgewiesene Änderungen werden vom Konzern in Höhe seines Anteils erfasst und - sofern zutreffend - in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Die Abschlüsse des assoziierten Unternehmens sowie des Gemeinschaftsunternehmens werden mit einer Ausnahme zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Auf die Aufstellung eines Zwischenabschlusses wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. Soweit erforderlich werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen. UNTERNEHMENSERWERBEFUTAVISMit Unternehmenskaufvertrag vom 8. Oktober 2019 hat die DEUTZ AG 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Futavis GmbH, Alsdorf erworben und ab diesem Zeitpunkt erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Die Futavis GmbH ist ein Entwicklungsdienstleister für Batteriemanagement-Hardware und -Software. Mit dem Kauf der Futavis GmbH ergänzt die DEUTZ AG ihre Elektrifizierungsstrategie um die wichtige Kernkomponente Batterie. Futavis verfügt über umfangreiches technisches Know-how im Bereich Elektronik, Software, Batterietechnologie und Batterietesting sowie in der Absicherung von funktionaler Sicherheit. Die von dem Tochterunternehmen Torqeedo GmbH bereitgestellte Systemkompetenz im Bereich Elektroantriebe wird damit um Batterietechnologie im Hochvoltbereich erweitert. Der Erwerb von Futavis hat folgenden Einfluss auf die Vermögenslage des DEUTZ-Konzerns: scroll
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert die erwartete Ergebnisentwicklung der Gesellschaft. Daneben werden durch den Erwerb aus strategischer Sicht Synergieeffekte in der Entwicklung, wie die Beschleunigung der Elektrifizierung der Antriebsaggregate bei der DEUTZ AG, erwartet. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit. In Anbetracht der erst zum 8. Oktober 2019 durchgeführten Purchase Price Allocation und des noch nicht final feststehenden Kaufpreises ist der Geschäfts- oder Firmenwert von 5,7 Mio. € noch vorläufig. Eine finale Zuordnung auf die relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist ebenfalls noch nicht erfolgt. Der Kaufpreis beläuft sich auf 7,8 Mio. €. Davon wurden bereits 3,5 Mio. € in bar übertragen. Die verbliebene bedingte Gegenleistung in Höhe von 4,3 Mio. € ist in Abhängigkeit vom Eintreten bestimmter Bedingungen wie bspw. dem Erreichen von Ertragszielen bis 1. Juli 2023 ebenfalls in bar zu leisten. Die Bandbreite der bedingten Gegenleistung wird vom Management der DEUTZ AG auf 2,4 Mio. € bis max. 7,0 Mio. € geschätzt. Die mit dem Unternehmenszusammenschluss zusammenhängenden Transaktionskosten sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung und wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Bruttobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht 1,1 Mio. €. Zum Erwerbszeitpunkt wird von uneinbringlichen Forderungen in Höhe von 0,1 Mio. € ausgegangen. Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einer Erhöhung des Konzernumsatzes um 1,0 Mio. € und zu einer Minderung des Konzernergebnisses um 0,1 Mio. €. Wäre der Erwerb von Futavis bereits zum 1. Januar 2019 erfolgt, hätte das zu einem zusätzlichen Konzernumsatz in Höhe von 2,6 Mio. € und einem um 0,7 Mio. € höheren Konzernergebnis geführt. In der Kapitalflussrechnung wird für den Erwerb von Futavis in der Position "Erwerb von Tochterunternehmen" ein Netto-Mittelabfluss (nach Abzug der mit Futavis erworbenen Zahlungsmittel) in Höhe von 1,7 Mio. € ausgewiesen. DPS POWER GROUPAm 27. Dezember 2019 hat die DEUTZ AG 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Equipco Benelux B. V., Dordrecht (Niederlande) erworben. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Equipco Benelux B. V., Dordrecht (Niederlande) und ihre drei Tochtergesellschaften DPS Power B. V., Dordrecht (Niederlande), DPS Power N. V., Antwerpen (Belgien) sowie PTO Power B. V., Dordrecht (Niederlande) erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Die Equipco Benelux B. V. hält an allen drei Gesellschaften 100 % der stimmberechtigten Anteile. Die DPS Power Group ist ein langjähriger Vertriebs- und Service-Partner der DEUTZ AG. DPS Power deckt die Nachfrage nach Motoren und Ersatzteilen der Marke DEUTZ in Belgien und den Niederlanden ab. Diese Akquisition dient der Forcierung des internationalen Servicegeschäfts der DEUTZ AG und stärkt die eigene Präsenz in Belgien und den Niederlanden. Der Erwerb von DPS Power hat folgenden Einfluss auf die Vermögenslage des DEUTZ-Konzerns: scroll
Der beim Unternehmenserwerb entstandene Geschäfts- oder Firmenwert beruht auf der Stärkung des Servicegeschäfts der DEUTZ AG und den erwarteten Umsatzsynergien. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit. In Anbetracht der erst am 27. Dezember 2019 erfolgten Akquisition und einer noch nicht abgeschlossenen Prüfung des erworbenen Nettovermögens ist das übernommene Working Capital und der sich ergebende Geschäfts- oder Firmenwert noch vorläufig. Aufgrund dessen ist auch eine finale Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwertes auf die relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten noch nicht erfolgt. Die übertragene Gegenleistung beträgt 8,1 Mio. € in bar. Die mit dem Unternehmenszusammenschluss zusammenhängenden Transaktionskosten sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung und wurden als Aufwand der laufenden Periode unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Der Bruttobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht 2,0 Mio. €. Zum Erwerbszeitpunkt wird nicht von uneinbringlichen Forderungen ausgegangen. Da der Unternehmenszusammenschluss erst Ende Dezember 2019 erfolgte, ist der Effekt auf den Konzernumsatz und das Konzernergebnis von untergeordneter Bedeutung. Wäre der Erwerb von DPS Power bereits zum 1. Januar 2019 erfolgt, hätte das zu einem zusätzlichen Konzernumsatz in Höhe von 7,0 Mio. € und einem um 1,3 Mio. € höheren Konzernergebnis geführt. In der Kapitalflussrechnung wird für den Erwerb von DPS Power in der Position "Erwerb von Tochterunternehmen" ein Netto-Mittelabfluss (nach Abzug der mit DPS Power erworbenen Zahlungsmittel) in Höhe von 6,3 Mio. € ausgewiesen. WÄHRUNGSUMRECHNUNGDie im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt und nachfolgend zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow-Hedges zu erfassen. Die Umrechnung der ausländischen Abschlüsse in die funktionale Währung des DEUTZ-Konzerns (Euro) erfolgt für die Bilanzposten - mit Ausnahme des Eigenkapitals - zu Stichtagskursen. Aufwands- und Ertragsposten einschließlich des Jahresergebnisses werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Das Eigenkapital - mit Ausnahme des Jahresergebnisses - wird zu den jeweiligen historischen Stichtagskursen umgerechnet. Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen werden erfolgsneutral in einem gesonderten Eigenkapitalposten erfasst. Die wesentlichen Wechselkurse für die Währungsumrechnung ergeben sich aus der folgenden Tabelle (1 € in Fremdwährungseinheiten): scroll
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDie wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet werden, sind im Folgenden dargestellt: ERTRAGSREALISIERUNGDie Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Motoren und Serviceleistungen umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe. Umsatzerlöse und sonstige Erträge werden wie folgt realisiert: Erträge aus dem Verkauf von MotorenErträge aus dem Verkauf von Motoren werden erfasst, wenn ein Unternehmen des DEUTZ-Konzerns an einen Kunden geliefert hat und die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Geschätzte noch anfallende Preisnachlässe werden durch entsprechende Rückstellungen umsatzmindernd abgedeckt. Erträge aus ServiceleistungenErträge aus Servicegeschäften betreffen im Wesentlichen den Verkauf von runderneuerten Motoren (Xchange-Geschäft) sowie Ersatzteilen und werden zu dem Zeitpunkt erfasst, in dem die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Umsätze aus Wartungsleistungen werden zeitraumbezogen bei Erbringung der Leistung realisiert. Einnahmen aus der Vergabe von Motorenlizenzen und damit ggf. verbundenem ProjektgeschäftDie entsprechenden Einnahmen werden gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der relevanten Vereinbarungen entweder zeitraumbezogen erfasst oder nach Übergang der Kontrolle zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert. Zinserträge, Dividendenerträge und sonstige ErträgeZinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Sonstige Erträge werden entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen zum Chancen- und Risikoübergang realisiert. FREMDKAPITALKOSTENFremdkapitalkosten, die direkt dem Bau oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital entstehen. ZUSÄTZLICHE ANGABENErgänzend zu den nach IFRS geforderten Informationen berichtet der DEUTZ-Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes EBIT, welches eine in der internen Steuerung verwendete Ergebnisgröße darstellt. Als Sondereffekte werden wesentliche Erträge und Aufwendungen definiert, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Um eine zeitliche Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens zu ermöglichen, bedienen wir uns intern dieser Steuerungsgröße. SACHANLAGENDas Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen bewertet. Zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis die direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu bringen. Die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Nachträgliche Anschaffungs-/Herstellungskosten werden im Zeitpunkt ihres Anfalls in den Buchwert dieser Sachanlage einbezogen, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Grundstücke werden grundsätzlich nicht abgeschrieben. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern der wesentlichen Anlagenklassen zugrunde: scroll
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst. Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. LEASINGVERHÄLTNISSEBei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasing-Verhältnis begründet oder beinhaltet. Wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, ist ein Leasingverhältnis gegeben. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Vermögenswert zur Nutzung bereitsteht, werden vom Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit erfasst. Ein Nutzungsrecht wird zu seinen Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit berichtigt. Die Anschaffungskosten beinhalten die erstmalig bewertete Leasingverbindlichkeit, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten, die Kosten für die Rückversetzung des Vermögenswerts in den ursprünglichen Zustand oder die Wiederherstellung des Standortes und Ähnliches sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Die Abschreibung ist planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts vorzunehmen. Im Falle der Übertragung des Eigentums am Vermögenswert an den Leasingnehmer wird das Nutzungsrecht bis zum Ende der Nutzungsdauer des Vermögenswerts abgeschrieben. Zusätzlich werden Nutzungsrechte auf Wertminderungen überprüft. Eine Leasingverbindlichkeit wird zum Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen bewertet, welche mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst werden, da der inhärente Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingzahlungen umfassen feste Leasingzahlungen abzüglich der erhaltenen Leasinganreize, index- oder zinssatzbasierte variable Leasingzahlungen, voraussichtlich zu entrichtende Restwertgarantien, den Ausübungspreis einer hinreichend sicher ausgeübten Kaufoption sowie eine Kündigungsstrafe im Falle der Ausübung einer Kündigungsoption. Als hinreichend sicher geltende Verlängerungsoptionen und Kaufoptionen werden bei der Bestimmung von Vertragslaufzeiten berücksichtigt. Im Rahmen der Folgebewertung wird die Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen gemindert. Die Leasingverbindlichkeit wird bei einer Änderung der Laufzeit des Leasingverhältnisses, einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert und bei einer Änderung der Leasingzahlungen neu bewertet. Auf die kurzfristig laufenden Leasingverträge, deren Laufzeit zwölf Monate nicht überschreitet, und auf geleaste Vermögenswerte von geringem Wert (unter 5.000 €) wird ein praktischer Behelf angewendet. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEGeschäfts- oder FirmenwerteGeschäfts- oder Firmenwerte stellen den Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs und dem beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens abzüglich etwaiger Minderheitsanteile dar. Die Geschäfts- oder Firmenwerte haben eine zeitlich unbestimmte Nutzungsdauer und werden daher nicht planmäßig abgeschrieben. Mindestens einmal jährlich sind sie jedoch einem Wertminderungstest gemäß den Vorschriften des IAS 36 zu unterziehen. Bei Vorliegen etwaiger Anzeichen auf eine Wertminderung ist ein Wertminderungstest auch anlassbezogen durchzuführen. Der Wertminderungstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf der Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierender Einheiten sind. Die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte hat auf der niedrigsten Ebene innerhalb des Unternehmens zu erfolgen, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Die so definierte zahlungsmittelgenerierende Einheit darf dabei nicht größer sein als ein Geschäftssegment. Im Rahmen des Wertminderungstests wird der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem erzielbaren Betrag (höherer Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert) der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch Bestimmung des Nutzungswertes mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert. Hinsichtlich der Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftssegmente des Konzerns siehe Punkt 13 Immaterielle Vermögenswerte. SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEDie sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten beinhalten die direkt zurechenbaren Kosten. Die Herstellungskosten umfassen zusätzlich anteilige Teile der Gemeinkosten sowie Fremdkapitalkosten für langfristige Projekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Immaterielle Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen, sofern erforderlich, angesetzt. Investitionszuwendungen von Kunden werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die Nutzungsdauern sowohl der erworbenen als auch der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte sind begrenzt. Abschreibungen und Wertminderungen werden entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Im Einzelnen gelten die folgenden Grundsätze: Selbsterstellte immaterielle VermögenswerteDie bilanzielle Erfassung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte folgt einem implementierten Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen. Entlang dieses Prozesses werden die Entwicklungskosten der Produkte aktiviert, sofern
Die Überprüfung im Hinblick auf das Vorliegen dieser Voraussetzungen erfolgt im Zusammenhang mit dem Erreichen fest definierter Meilensteine im Entwicklungsprozess. Die Entwicklungsprojekte bei DEUTZ betreffen fast ausschließlich die Entwicklung neuer Motorenbaureihen. Die technische Realisierbarkeit und der tatsächliche Abschluss dieser Entwicklungsprojekte sind in der Vergangenheit bereits vielfach belegt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt anfallende Entwicklungskosten wie auch die Forschungskosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden in der Regel über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren linear abgeschrieben. Zum 31. Dezember 2019 hatten die wesentlichen fertiggestellten Entwicklungsprojekte folgende Restnutzungsdauern: scroll
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die gegebenenfalls erforderlichen Änderungen der Nutzungsdauern werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Übrige immaterielle VermögenswerteDiese werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst. WERTMINDERUNG VON NICHT FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTENZu jedem Bilanzstichtag überprüft der DEUTZ-Konzern, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, wird die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte zugeschrieben. Im Sachanlagevermögen und bei den fertiggestellten selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten lagen in 2019 aufgrund von gesunkenen Absatzerwartungen teilweise Anhaltspunkte für eine Wertminderung (sog. Triggering Events) vor. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests haben einen Abwertungsbedarf bei zwei sich noch in Entwicklung befindlichen Entwicklungsprojekten ergeben. Zu weiteren Details siehe Abschnitt 12 und 13 in diesem Konzernanhang. Die den Werthaltigkeitstests zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen basieren auf Planungen, die naturgemäß mit Unsicherheiten insbesondere im Hinblick auf künftige Preise und Mengen behaftet sind. Anpassungen der getroffenen Schätzungen bspw. aufgrund einer unerwartet schlechten konjunkturellen Entwicklung könnten insbesondere bei einzelnen Motorbaureihen zu einer Wertminderung führen. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HANDZuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen tatsächlich gewährt werden. Zuwendungen im Zusammenhang mit Investitionen in langfristige Vermögenswerte werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts abgesetzt. Das Abschreibungsvolumen wird auf der Basis der dadurch verminderten Anschaffungskosten ermittelt. Für ein gewährtes zinsloses Darlehen der öffentlichen Hand wurde der Zinsvorteil nach den Bestimmungen in IFRS 9 quantifiziert. Das Darlehen wurde zum beizulegenden Zeitwert eingebucht und der Zinsvorteil passivisch abgegrenzt. ERTRAGSTEUERAUFWENDUNGENLatente SteuernLatente Steuern werden unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge angesetzt. Latente Steueransprüche werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über den Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden grundsätzlich angesetzt, außer wenn die Umkehr der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zeit nicht umkehren. Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, soweit der DEUTZ-Konzern ein Recht zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden hat und sich die latenten Steuern auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Latente Steuern werden mit den Steuersätzen bewertet, die bei Realisierung des Vermögenswerts oder der Schuld erwartet werden. Der erwartete Steuersatz ist der Steuersatz, der am Bilanzstichtag bereits gilt oder angekündigt ist, sofern dies der materiellen Wirkung einer tatsächlichen Inkraftsetzung gleichkommt. Tatsächliche SteueraufwendungenTatsächliche Ertragsteueraufwendungen für die laufende und für frühere Perioden sind mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörde erwartet wird oder Zahlungen erfolgt sind. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum jeweiligen Bilanzstichtag gelten. VORRÄTEDie Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten noch anfallenden Kosten. Der Ermittlung der Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Kauf- und Ersatzteile liegen gewogene durchschnittliche Beschaffungspreise zugrunde. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, in die neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen sind. Die Bestandsrisiken, die sich aus Lagerdauer, geminderter Verwendbarkeit und Auftragsverlusten ergeben, werden durch zusätzliche Abwertungen berücksichtigt. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTELangfristige Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf erlöst wird statt durch fortgesetzte Nutzung. FINANZINVESTITIONEN UND ANDERE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTEFinanzielle Vermögenswerte im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder
Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden vorgenommen, sofern diese zulässig und erforderlich sind. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten mit Ausnahme der zu Handelszwecken gehaltenen Vermögenswerte werden am Erfüllungstag, das heißt am Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch DEUTZ geliefert wird, bilanziell erfasst. Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. 1. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteDie Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält im DEUTZ-Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Dieser Kategorie werden auch mit einer Handelsabsicht erworbene Eigenkapitalinstrumente und für das Factoring vorgesehene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zugeordnet. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Zum Zeitpunkt, an dem der Konzern zum ersten Mal Vertragspartei wird, ermittelt er, ob eingebettete Derivate getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren sind. Eine Neubeurteilung erfolgt nur bei einer erheblichen Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Zahlungsströme, die sich sonst aus dem Vertrag ergeben hätten, kommt. 2. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteZu der Gruppe erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte gehören Schuldinstrumente, die sowohl zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch zur Veräußerung gehalten werden. Die vertraglichen Zahlungsströme müssen ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen bestehen und zu festgelegten Zeitpunkten anfallen. Im Zeitpunkt des Abgangs sind die im sonstigen Ergebnis erfassten Wertveränderungen ergebniswirksam umzugliedern. Im DEUTZ-Konzern sind in diese Kategorie langfristige Wertpapiere einzuordnen, die keine Eigenkapitalinstrumente darstellen. Unter der Voraussetzung, dass Eigenkapitalinstrumente nicht mit einer Handelsabsicht erworben werden, können sie optional ebenfalls unter dieser Kategorie subsumiert werden. Eine erfolgswirksame Umgliederung von im sonstigen Ergebnis erfassten Wertveränderungen ist beim Abgang des Instruments allerdings nicht vorzunehmen. Wie im Vorjahr verfügt der DEUTZ-Konzern in der Berichtsperiode nicht über solche Finanzinstrumente. 3. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle VermögenswerteDiese Gruppe umfasst finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Zweck der Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden. Die Zahlungsströme müssen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Beim DEUTZ-Konzern beinhaltet diese Kategorie alle Forderungen und finanziellen Vermögenswerte ohne Veräußerungsabsicht. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn diese Finanzinstrumente ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen. WERTMINDERUNG FINANZIELLER VERMÖGENSWERTEFür alle finanziellen Schuldinstrumente, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, wird zum Zugangszeitpunkt eine Risikovorsorge in der Höhe des in den nächsten zwölf Monaten erwarteten Verlusts aus Ausfallereignissen aufgebaut. Zu jedem folgenden Bilanzstichtag werden die finanziellen Vermögenswerte auf das Vorhandensein von Indikatoren (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen und rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten, ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) für eine Wertminderung untersucht. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos wird die Risikovorsorge um die über die Restlaufzeit erwarteten Verluste angepasst bzw. eine Abschreibung beim Ausfall des finanziellen Vermögenswerts vorgenommen, wenn objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen. 1. Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werdenDie erwarteten Kreditausfälle stellen eine Differenz zwischen vertraglich vereinbarten und den erwarteten Cashflows dar. Sie werden ergebniswirksam als Wertberichtigung auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Die Verzinsung wird jedoch auf der Grundlage des Bruttobuchwerts vorgenommen. Bestehen objektive Anhaltspunkte dafür, dass eine Wertminderung bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Vermögenswerten eingetreten ist, wird die Risikovorsorge mit dem Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts aufgerechnet. Nach der Teilabschreibung wird die Verzinsung auf fortgeführte Anschaffungskosten vorgenommen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird die Risikovorsorge sofort über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments ermittelt. Die Erfassung der Risikovorsorge für sonstige Forderungen und Vermögenswerte, die einem geringen Kreditrisiko unterliegen, wird zum Zugangszeitpunkt über die nächsten zwölf Monate vorgenommen. Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst. 2. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werdenDie Wertberichtigungen für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente werden im Ergebnis der Periode erfasst und vermindern den ansonsten im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Verlust aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. ZAHLUNGSMITTEL UND -ÄQUIVALENTEZahlungsmittel und -äquivalente umfassen Kassenbestand, kurzfristige Einlagen mit einer originären Laufzeit von bis zu drei Monaten sowie Guthaben bei Kreditinstituten. FINANZIELLE SCHULDENFinanzielle Schulden im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle SchuldenDie Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Schulden enthält im DEUTZ-Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Schulden. Von der Möglichkeit, finanzielle Schulden bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Schulden zu designieren, hat der DEUTZ-Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrument designiert werden und als solche effektiv sind. Sind die beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate negativ, führt dies zum Ansatz unter den finanziellen Verbindlichkeiten. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Sonstige finanzielle Schuldensetzen sich im DEUTZ-Konzern im Wesentlichen aus
Sonstige finanzielle Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern der DEUTZ-Konzern nicht das Recht hat, die finanzielle Schuld erst mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu begleichen. Sonstige finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert unter Einschluss von Transaktionskosten angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGENDerivative Finanzinstrumente (Zins- und Währungsgeschäfte) werden bei DEUTZ ausschließlich für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Reduzierung des Fremdwährungsrisikos geplanter Transaktionen in Fremdwährung sowie die Reduzierung des Zinsänderungsrisikos durch Einsatz von Zinsswaps. Sie werden erstmalig am Tag des Vertragsabschlusses mit ihrem Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme (Cashflows). Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Fremdwährungstermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Wertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsinstrument im Rahmen des Hedge Accounting bestimmt sind, werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (sogenannte Non-Hedging-Derivate). Cashflow-HedgeDie Absicherung von erwarteten Transaktionen (Cashflows) in Fremdwährung sowie Zinsänderungsrisiken erfolgt durch Cashflow-Hedges. Dabei wird die Marktwertveränderung der als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumente in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung unter sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Die Reklassifizierung der in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges abgegrenzten Marktwertveränderungen in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente designiert werden, sind in Erläuterung 26 enthalten. Bewegungen in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges werden in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Marktbewertungsrücklage) dargestellt. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENDie im DEUTZ-Konzern gewährte betriebliche Altersversorgung richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen in den verschiedenen Ländern sowie den im Einzelnen zwischen den Gesellschaften und ihren Mitarbeitern vereinbarten Leistungen. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt dabei in Gestalt leistungsorientierter Pensionspläne, die durch Bildung von Pensionsrückstellungen finanziert werden. Neben den arbeitgeberfinanzierten Pensionsanwartschaften besteht für die Mitarbeiter in Deutschland die Möglichkeit, im Rahmen eines Deferred Compensation Plans über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. In Großbritannien (Niederlassung der DEUTZ AG) bestehen ein arbeitgeberfinanzierter Pensionsplan (fondsfinanziert) sowie eine Möglichkeit, über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. Daneben bestehen arbeitgeberfinanzierte Versorgungspläne bei der Deutz Corporation, Atlanta (USA), der DEUTZ FRANCE S.A.S., Gennevilliers (Frankreich), der DEUTZ Italy S.r.l. sowie der Service Center Milan S.r.l. Die aus den arbeitgeberfinanzierten leistungsorientierten Pensionsplänen resultierenden Verpflichtungen des Konzerns werden für jeden Plan gesondert nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Dabei werden zunächst die in früheren Perioden und in der laufenden Periode erdienten Versorgungsleistungen geschätzt. Unter Anwendung des sog. Anwartschaftsbarwertverfahrens (projected unit credit method) werden diese Versorgungsleistungen in einem nächsten Schritt diskontiert. Der daraus resultierende Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung stellt die Bruttopensionsverpflichtung (defined benefit obligation) dar. Von der Bruttopensionsverpflichtung wird anschließend das Planvermögen mit seinem beizulegenden Zeitwert abgezogen, um die in der Bilanz anzusetzende Nettoschuld zu ermitteln. Der zur Diskontierung der geschätzten Versorgungsleistungen verwendete Zinssatz wird auf der Grundlage der Renditen bestimmt, die für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen zum jeweiligen Bewertungsstichtag der Pensionspläne am Markt erzielt werden. Währung und Laufzeiten der zugrunde gelegten Industrieanleihen stimmen mit der Währung und den voraussichtlichen Fristigkeiten der nach Beendigung der Arbeitsverhältnisse zu erfüllenden Versorgungsverpflichtungen überein. Der Nettozinsaufwand wird durch Multiplikation der Nettoschuld zu Beginn der Berichtsperiode mit dem der Diskontierung der Pensionsverpflichtungen am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz ermittelt. Die Effekte aus der Neubewertung umfassen zum einen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung und zum anderen den Unterschied zwischen dem tatsächlichen Ertrag aus Planvermögen und der zu Beginn der Periode bei der Ermittlung des Nettozinsaufwands typisierend angenommenen Planvermögensrendite. Während die Erfassung der Neubewertungseffekte im sonstigen Ergebnis erfolgt, werden der Nettozinsaufwand sowie der laufende Dienstzeitaufwand im Gewinn oder Verlust der Berichtsperiode berücksichtigt. Der Ausweis des Nettozinsaufwands erfolgt innerhalb des operativen Ergebnisses. Die Ermittlung der in der Bilanz anzusetzenden Nettoschuld respektive der einzelnen Kostenkomponenten basiert zu jedem Stichtag auf versicherungsmathematischen Gutachten eines qualifizierten Gutachters. Beim arbeitnehmerfinanzierten Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung) schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Der Barwert der Leistungsverpflichtung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche auf Basis der durch den Versicherer ermittelten Aktivwerte. Für den Ausweis in der Bilanz wird der Barwert der Leistungsverpflichtung mit dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche in gleicher Höhe verrechnet. Außer den leistungsorientierten Pensionsplänen existieren auch beitragsorientierte Pensionspläne (z. B. Direktversicherungen). Die einzahlungspflichtigen Beiträge werden unmittelbar als Personalaufwand erfasst. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden hierfür nicht gebildet, da der DEUTZ-Konzern außer der Verpflichtung zur Prämienzahlung keiner zusätzlichen Verpflichtung unterliegt. ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGENÜbrige Rückstellungen werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Die Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Rückstellungen für Gewährleistungen werden im Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte oder bei Initiierung neuer Garantiemaßnahmen gebildet. Die Bewertung von passivierten Garantieaufwendungen basiert vorrangig auf historischen Erfahrungswerten. EVENTUALSCHULDENEventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser künftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereiches des DEUTZ-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualschulden darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Erfassung einer Schuld ist oder der Umfang der Verpflichtung nicht verlässlich geschätzt werden kann. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG1. UMSATZERLÖSEStruktur der Umsatzerlöse nach Anwendungsbereichen und zeitlicher Erfassung 2019in Mio. €scroll
Struktur der Umsatzerlöse nach Anwendungsbereichen und zeitlicher Erfassung 2018in Mio. €scroll
Struktur der Umsatzerlöse nach Regionen 2019in Mio. €scroll
Struktur der Umsatzerlöse nach Regionen 2018 1in Mio. €scroll
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Angepasst infolge geänderter regionaler Aufteilung des Umsatzes mit einem Großkunden. Die Umsatzerlöse des Konzerns resultieren hauptsächlich aus dem Verkauf von Motoren und Ersatzteilen (Service) an Hersteller von Anwendungen und Händler. Die Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Kontrolle an den Produkten auf den Abnehmer übergegangen ist und keine nicht erfüllte Verpflichtung verbleibt. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden. Oftmals werden mit Großkunden für den Verkauf von Motoren und Ersatzteilen retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart, die auf den gesamten Umsätzen des Geschäftsjahres basieren. Die Umsätze aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises abzüglich der geschätzten Volumenrabatte erfasst. Die Schätzung der Rückstellung erfolgt im Wesentlichen auf Grundlage der regelmäßig aktualisierten Abnahmeerwartungen der Kunden (wahrscheinlichster Betrag). Die Rückstellung wird als Vertragsverbindlichkeit unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Da mit den Kunden in der Regel ein marktübliches Zahlungsziel vereinbart wurde, bestehen keine signifikanten Finanzierungskomponenten. Für die Verpflichtung des Konzerns, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Garantierückstellung gebildet. Beim Verkauf von runderneuerten Altmotoren (Xchange-Geschäft) wird den Kunden neben dem runderneuerten Motor auch ein Pfand für den aufarbeitungsfähigen Altmotor in Rechnung gestellt. Die Erlöse für den runderneuerten Motor werden mit Kontrollübergang erfasst. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden. Der erhaltene Kaufpreis für das Pfand wird bis zum Auslaufen der Verpflichtung zur Rücknahme des aufarbeitungsfähigen Altmotors als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 4,2 Mio. € erfasst worden, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren. Im Rahmen des Service-Geschäfts erbringt der Konzern auch Wartungsleistungen. Die daraus resultierenden Erlöse werden in der Berichtsperiode erfasst, in der die Leistungen erbracht werden. Da sich die Leistungserbringung in der Regel über einen sehr kurzen Zeitraum erstreckt, ist eine Periodenabgrenzung zum Ende der Berichtsperiode evtl. bereits erbrachter, jedoch noch nicht abgerechneter Leistungen nicht wesentlich. 2. UMSATZKOSTENDie Umsatzkosten bestehen aus folgenden Kostenpositionen: scroll
3. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTENDie Forschungs- und Entwicklungskosten setzen sich wie folgt zusammen: scroll
In den Abschreibungen des Berichtsjahres sind Wertminderungen in Höhe von 4,5 Mio. € und Wertaufholungen in Höhe von 1,4 Mio. € auf aktivierte Entwicklungskosten (2018: Wertminderungen in Höhe von 2,3 Mio. €) enthalten. Sowohl Wertminderungen als auch Wertaufholungen sind auf veränderte Absatzerwartungen und Kostenschätzungen zurückzuführen. 4. VERTRIEBS- UND ALLGEMEINE VERWALTUNGSKOSTENDie Vertriebskosten betrugen im Berichtsjahr 103,4 Mio. € (2018: 96,4 Mio. €). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten sind 48,4 Mio. € angefallen (2018: 49,3 Mio. €). Sowohl die Vertriebs- als auch die allgemeinen Verwaltungskosten beinhalten überwiegend Personalkosten in Höhe von 70,5 Mio. € bzw. 34,6 Mio. € (2018: 64,5 Mio. € bzw. 35,2 Mio. €). 5. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGEscroll
Der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist im Wesentlichen auf die Entwicklung der Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte zurückzuführen. Im Vorjahr beinhaltete diese Position die Erträge aus der Veräußerung der Beteiligung am Joint Venture DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., Dalian (China). Die Position Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte beinhaltet im Berichtsjahr einen Veräußerungsgewinn für ein kleineres Teilgrundstück in Höhe von 9,3 Mio. €, das entsprechend der Verkaufsvereinbarung zur Veräußerung der Grundstücke des Standorts Köln-Deutz aus dem Geschäftsjahr 2017 im zweiten Quartal 2019 erfasst wurde. Der Veräußerungsgewinn wurde als Sondereffekt ausgewiesen. 6. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGENscroll
Der Anstieg bei den sonstigen Aufwendungen aus der Anpassung von Rückstellungen ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Rückstellungen für drohende Verluste zurückzuführen. Die Aufwendungen aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte resultieren in der Berichtsperiode hauptsächlich aus der Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO MOTORES S.A., Haedo (Argentinien), und der damit einhergehenden Umbuchung der kumulierten negativen Währungsumrechnungsdifferenzen aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung. 7. ERGEBNIS AUS AT-EQUITY BEWERTETEN FINANZANLAGEN, WERTMINDERUNGEN AUF AT-EQUITY BEWERTETE FINANZANLAGEN UND ÜBRIGES BETEILIGUNGSERGEBNISscroll
Die Erträge aus at-equity bewerteten Finanzanlagen betreffen die anteilig auf die DEUTZ AG entfallenen Gewinne des assoziierten Unternehmens D. D. Power Holdings (Pty), Südafrika. Das übrige Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr die Gewinnabführung der DEUTZ Sicherheit GmbH, Köln. 8. FINANZERGEBNISscroll
Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,5 Mio. € aktiviert (2018: 0,6 Mio. €). Das übrige Finanzergebnis resultiert aus der Abwertung des im Vorjahr an einen Lieferanten ausgereichten Darlehens. Aufgrund der Insolvenzeröffnung des Darlehensnehmers wurde das ausgereichte Darlehen zum 31. Dezember 2019 mit dem beizulegenden Zeitwert von null bilanziert. 9. STEUERNErtragsteuernDie Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen: scroll
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 13,4 Mio. € entfallen überwiegend auf Rückstellungszuführungen für voraussichtliche Steuerzahlungen auf laufende Ergebnisse der Konzerngesellschaften im Berichtsjahr. Der latente Steueraufwand enthält Aufwendungen aus temporären Differenzen in Höhe von 0,8 Mio. € (2018: Steuerertrag in Höhe von 2,2 Mio. €). Aus Ausschüttungen von Dividenden durch die DEUTZ AG an die Anteilseigner ergeben sich keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für die DEUTZ AG. Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die effektiven Ertragsteuern schließen die tatsächlichen Ertragsteuern und die latenten Steuern ein. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 31,51 % (2018: 31,54 %) und setzt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 % auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, und der Gewerbeertragsteuer von 15,68 % basierend auf einem Durchschnittshebesatz zusammen. scroll
Der Steuereffekt aus der Nutzung von Verlustvorträgen im Berichtsjahr wird kompensiert durch den geringeren Ansatz von latenten Steuern auf Verlustvorträge. 10. ERGEBNIS JE AKTIEDas Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem das auf die Aktien entfallende Konzernergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien dividiert wird. In den Geschäftsjahren 2019 und 2018 gab es keine Verwässerungseffekte, da keine ausübbaren Optionen zur Wandlung von Finanzierungsinstrumenten mit Eigenkapitalanteilen bestehen. scroll
ERLÄUTERUNGEN ZUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG11. ERFOLGSNEUTRALE BESTANDTEILE DES GESAMTERGEBNISSESDas sonstige Ergebnis enthält die erfolgsneutralen Bestandteile der Gesamtergebnisrechnung. Nachfolgend sind die Steuereffekte des sonstigen Ergebnisses dargestellt. scroll
Im Geschäftsjahr 2019 wurden unterjährig im sonstigen Ergebnis erfasste Verluste aus der Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von insgesamt 3,0 Mio. € (2018: Verluste in Höhe von 0,9 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Aufwendungen bzw. sonstige betriebliche Erträge in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung überführt. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ12. SACHANLAGENscroll
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Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen sowie den Aufbau der neuen Montagelinie für die Kleiner-4-Liter-Baureihen in Köln-Porz. Auch wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt. Die Zugänge bei den Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten sind im Wesentlichen auf neue Leasingverträge bzw. auf Verlängerungen von Leasingverträgen zurückzuführen. Zur ausführlichen Darstellung der Nutzungsrechte aus Leasingverträgen verweisen wir auf Seite 144. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand bei unserer spanischen Tochtergesellschaft wurden von den Anschaffungskosten des Sachanlagevermögens abgesetzt. Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine zusätzlichen Subventionen im Zusammenhang mit Investitionen in Sachanlagen gewährt. Der Bestand der bilanzierten öffentlichen Zuwendungen betrug am 31. Dezember 2019 3,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 4,2 Mio. €). Im Jahr 2019 wurden 0,6 Mio. € (2018: 0,9 Mio. €) ergebniswirksam (als Minderung der Abschreibungen) erfasst. Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (Bestellobligo) sind auf Seite 157 dargestellt. 13. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEscroll
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Unter den übrigen immateriellen Vermögenswerten werden hauptsächlich Zuschüsse für Werkzeugkosten, Rechte und Lizenzen, erworbene Entwicklungsleistungen sowie Software ausgewiesen. Die Zugänge zu den übrigen immateriellen Vermögenswerten resultierten insbesondere aus dem Erwerb von Software. Die Investitionstätigkeit im Bereich des immateriellen Vermögens war hauptsächlich durch die Weiterentwicklung unserer Motoren auf den neuen europäischen Emissionsstandard Stufe V und die Neuentwicklung der BR 2.2 geprägt. Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung betreffen die aktivierten Entwicklungskosten einer neuen sowie einer weiterentwickelten Baureihe und resultieren aus veränderten Markterwartungen sowie Kostenschätzungen. Die Prüfung der Werthaltigkeit dieser Vermögenswerte erfolgte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die die Motorenbaureihen darstellen. Die auf Basis der Nutzungswerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bestimmten erzielbaren Beträge lagen bei 17,3 Mio. € bzw. 0,0 Mio. €. Die erfasste Wertminderung betrug im Berichtsjahr 4,5 Mio. € und entfällt mit 1,6 Mio. € auf das Segment DEUTZ Compact Engines sowie mit 2,9 Mio. € auf das Segment DEUTZ Customized Solutions. Die der Bewertung zugrunde liegenden Abzinsungssätze vor Steuern betrugen 9,2 % bzw. 7,4 %. Dem gegenüber stand eine Wertaufholung auf ein wertgemindertes Entwicklungsprojekt in Höhe von 1,4 Mio. € im ersten Halbjahr 2019. Die Prüfung der Wertaufholung erfolgte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die diese Motorenbaureihe darstellt. Der dem Nutzungswert entsprechende erzielbare Betrag der Baureihe betrug zum 30. Juni 2019 24,6 Mio. €. Der der Bewertung zugrunde liegende Abzinsungssatz vor Steuern lag bei 10,3 %. Die von der Wertaufholung betroffene zahlungsmittelgenerierende Einheit ist dem Segment DEUTZ Compact Engines zugeordnet. Geschäfts- oder FirmenwertDie folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftsbereiche des Konzerns. Der im Rahmen der Unternehmenserwerbe Futavis und DPS Power Group entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 10,3 Mio. € konnte in Anbetracht der erst im vierten Quartal des Geschäftsjahres erfolgten Übernahmen noch nicht final auf die relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. scroll
Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wurde auf der Ebene der Geschäftsbereiche "Produktlinie kleiner 4 Liter" und "Torqeedo" als den Geschäfts- oder Firmenwert tragende zahlungsmittelgenerierende Einheiten durchgeführt. Die erzielbaren Beträge dieser Geschäftsbereiche wurden anschließend den Buchwerten der Geschäftsbereiche inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag eines Geschäftsbereichs wird durch Bestimmung des Nutzungswertes mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des Nutzungswerts wurden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows wurden auf Basis der von der Geschäftsleitung genehmigten Finanzplanung, die einen Fünfjahreszeitraum abdeckt, ermittelt. Die Cashflows jenseits des Zeitraums von fünf Jahren wurden mit einer Wachstumsrate von 1,0 % extrapoliert. Die Erstanwendung des IFRS 16 hatte auf die verwendeten Methoden und Annahmen, bis auf eine geringfügige Erhöhung des Verschuldungsgrads der Peergroup, keine wesentlichen Auswirkungen. Geschäftsbereich "Produktlinie < 4 Liter":Die Gesamtumsätze im Geschäftsbereich "Produktlinie < 4 Liter" werden im Planungszeitraum im Wesentlichen durch den Verkauf der Hauptprodukte, Dieselmotoren mit einem Hubraum unter 4 Liter, sowie den Handel mit Ersatzteilen (Service) erzielt. Die Planung orientiert sich sowohl an Marktdaten aus der Power System Research Database (PSR) als auch an einer Abschätzung des Managements insbesondere für die Potenziale im E-DEUTZ-Bereich. Neben der Entwicklung des Marktes für Dieselmotoren in den für uns wichtigen Anwendungsbereichen wurden für die Umsatzplanung auch das weltweite Bauvolumen und die Trends in der für unsere Hauptkunden wichtigen Baubranche beachtet. Aufgrund der zunehmenden Regulierung von Emissionen findet auch in der Bauwirtschaft eine Umstellung von Dieselmotoren hin zu Elektromotoren statt. Auf der Kostenseite geht das Management von zunehmenden Einsparungen der Herstellkosten pro Einheit aus. Das wird durch eine erwartete Verschiebung im Absatzmix von den leistungsstärkeren Motortypen zu den schwächeren Motortypen sowie positive Skaleneffekte erreicht. Außerdem werden durch den Einsatz eines neuen Montagebands bereits ab 2020 deutlich sinkende Material- und Fertigungsgemeinkosten erwartet. Bei der Entwicklung des Net Working Capital geht das Management in der Planung von einem stabilen Verlauf im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus. Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 10,4 % (31. Dezember 2018: 10,8 %). Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 0,2 % (31. Dezember 2018: 1,0 %) und einer Marktrisikoprämie von 7,5 % (31. Dezember 2018: 7,0 %). Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet. Der für den Geschäftsbereich "Produktlinie < 4 Liter" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt. Geschäftsbereich "Torqeedo":Der Markt für Elektromotoren in der Automobilbranche befindet sich weiterhin in einer Expansionsphase und ist von hohen Wachstumsraten geprägt. Durch technische Innovation und verschärfte Emissionsstandards erhalten Elektromotoren vermehrt Vorzug vor klassischen Verbrennungsmotoren. Aufgrund des teilweise möglichen und bereits vorhandenen Technologietransfers im Elektromotorenbereich zwischen der Automobilbranche und der maritimen Wirtschaft, insbesondere in der Verwendung von Batterien, geht das Torqeedo-Management davon aus, dass sich der maritime Bereich zeitversetzt ähnlich entwickeln wird wie die Automobilbranche. Daher gehen die den Planzahlen zugrunde liegenden Annahmen für den Geschäftsbereich "Torqeedo" von einer schnell steigenden Nachfrage nach Elektro- bzw. Hybridmotoren aus. Gleichzeitig erwartet das Management ein starkes Umsatzwachstum durch den Ausbau des Geschäfts für Fähren und Wassertaxen. Hier stehen insbesondere am Wasser liegende Städte in den Regionen EMEA und Asien im Fokus. Auf der Kostenseite geht das Management von sinkenden Herstellkosten pro Einheit aus. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Investitionen in die Infrastruktur größtenteils bereits getätigt wurden. Weitere positive Skaleneffekte erwartet das Management durch Optimierung und Vereinheitlichung der Produktionsprozesse sowie steigende Lernkurven. Bei der Entwicklung des Net Working Capital geht das Management in der Planung von einem Rückgang im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus. Dies wird im Wesentlichen durch ein verbessertes Bestandsmanagement erreicht werden. Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 13,2 % (31. Dezember 2018: 13,2 %). Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 0,2 % (31. Dezember 2018: 1,0 %) und einer Marktrisikoprämie von 7,5 % (31. Dezember 2018: 7,0 %). Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet. Der für den Geschäftsbereich "Torqeedo" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt. Eine aus Sicht des Managements mögliche Änderung der wesentlichen Annahmen würde sich wie folgt auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Torqeedo" auswirken: Sensitivitätsanalyse erzielbarer Betrag CGU "Torqeedo"scroll
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Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter NutzungsdauerDie übrigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten wie im Vorjahr die im Rahmen der Akquisition der Unternehmensgruppe Torqeedo erworbene Marke "Torqeedo" mit einem Buchwert von 7,0 Mio. €. Das Management schätzt die Nutzungsdauer der Marke "Torqeedo" weiterhin als unbegrenzt ein, da es keine Indikationen für eine Löschung der Marke gibt. Die Produkte der Unternehmensgruppe Torqeedo sollen weiterhin unter der Marke "Torqeedo" vermarktet werden. 14. AT-EQUITY BEWERTETE FINANZANLAGENDie Anteile des DEUTZ-Konzerns an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die alle nicht börsennotiert sind, stellen sich wie folgt dar: scroll
Die Zugänge stellen den Erwerb der Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., Changsha (China), dar. Weitere zusammengefasste Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden unter Punkt 27 "Anteile an anderen Unternehmen" dargestellt. 15. ÜBRIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE (LANGFRISTIG)scroll
BeteiligungenDie Position beinhaltet hauptsächlich den Buchwert der Beteiligung an der DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien). Die Gesellschaft wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Langfristige WertpapiereDiese Bilanzposition umfasst Wertpapiere in Form von Aktien und Obligationen. Die Wertpapiere sind zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen des Konzernunternehmens DEUTZ Corporation, Atlanta (USA), vorgesehen. FremdkapitalbeschaffungskostenDirekt im Zusammenhang mit der Betriebsmittelkreditlinie angefallene Fremdkapitalbeschaffungskosten werden als langfristiger Vermögenswert bilanziert und ratierlich über den Zeitraum der Kapitalüberlassung erfolgswirksam erfasst. Bei Inanspruchnahme der Betriebsmittelkreditlinie als Darlehen werden die Finanzschulden unter Einschluss der anteiligen Fremdkapitalbeschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. 16. LATENTE STEUERN, TATSÄCHLICHE ERTRAGSTEUERANSPRÜCHE UND SCHULDENZum Bilanzstichtag verfügt die DEUTZ AG über nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge für Körperschaftsteuer in Höhe von 753,9 Mio. € (2018: 785,8 Mio. €) sowie für Gewerbesteuer in Höhe von 866,3 Mio. € (2018: 898,8 Mio. €). Die Vorjahreswerte der steuerlichen Verlustvorträge (Körperschaftsteuer: 786,7 Mio. €, Gewerbesteuer: 901,5 Mio. €) wurden aufgrund Vorjahresaktualisierungen angepasst. Weitere steuerliche Verlustvorträge bestehen bei ausländischen Konzernunternehmen. Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steueransprüche bzw. -schulden und tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und -verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: scroll
Die latenten Steueransprüche betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 nach Saldierung mit latenten Steuerschulden 68,6 Mio. €. Sie resultierten im Wesentlichen aus der Aktivierung latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge sowie aus temporären Differenzen, insbesondere zwischen dem Wertansatz der Pensionsrückstellungen in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz bei der DEUTZ AG. Latente Steueransprüche aus im sonstigen Ergebnis erfassten Positionen entfallen im Wesentlichen in Höhe von 23,5 Mio. € (31. Dezember 2018: 21,2 Mio. €) auf Pensionsrückstellungen sowie in Höhe von 0,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 0,3 Mio. €) auf die Bewertung von Cashflow-Hedges und Zinsderivaten. Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Positionen: scroll
Der die passiven latenten Steuern übersteigende Steueranspruch, für den künftig ausreichend steuerliche Gewinne basierend auf der Steuerplanung zur Verfügung stehen, beträgt 68,6 Mio. € (31. Dezember 2018: 75,9 Mio. €). Die Veränderung der latenten Steuern auf temporäre Differenzen, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, lag zum 31. Dezember 2019 bei 1,8 Mio. € (31. Dezember 2018: 0,6 Mio. €) und resultiert im Wesentlichen aus Veränderungen der Pensionsrückstellungen. Zum 31. Dezember 2019 wurden auf temporäre Differenzen in Höhe von 15,0 Mio. € (31. Dezember 2018: 12,8 Mio. €) keine passiven latenten Steuern für Steuern auf nicht abgeführte Gewinne von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen erfasst, da die Umkehrung der Differenzen gesteuert werden kann bzw. überwiegend steuerbefreit ist und in naher Zukunft keine wesentlichen Steuereffekte zu erwarten sind. Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über einen bestimmten Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Dementsprechend bestehen aufgrund fehlender Nutzbarkeit ergänzend zu den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen auch nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Die Höhe und die Verfallszeiten der nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge können den folgenden Tabellen entnommen werden: Nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträgescroll
Davon Verfallszeiten von in- und ausländischen Verlustvorträgenscroll
Der Vorjahreswert der insgesamt nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge (Körperschaftsteuer 637,4 Mio. €; Gewerbesteuer 733,4 Mio. €) wurde infolge der Abgabe der Steuererklärungen angepasst. 17. VORRÄTEscroll
Die Wertminderungen für Rohstoffe, Kauf- und Ersatzteile beliefen sich im Berichtsjahr auf 5,1 Mio. € (2018: 2,3 Mio. €). Der Buchwert der zum 31. Dezember 2019 im Bestand befindlichen Vorräte, die auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben wurden, beträgt 90,0 Mio. € (31. Dezember 2018: 72,5 Mio. €). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos für Vorräte stellt sich wie folgt dar: scroll
18. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTEscroll
Im Rahmen entsprechender Factoring-Vereinbarungen betrug das verkaufte Forderungsvolumen zum Geschäftsjahresende 136,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 142,4 Mio. €). Dabei werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an den verkauften Forderungen verbundenen Chancen und Risiken an den Factor übertragen. Während das Kreditausfallrisiko vollständig übertragen wurde, verbleibt ein unwesentliches Spätzahlungsrisiko. Die entsprechenden Forderungen werden daher nicht im Konzernabschluss der DEUTZ AG ausgewiesen. Das anhaltende Engagement im Zusammenhang mit den übertragenen Forderungen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Verwaltung und das Inkasso dieser Forderungen. Insgesamt standen dem Konzern zum 31. Dezember 2019 Factoring-Linien in Höhe von 225,0 Mio. € zur Verfügung (31. Dezember 2018: 225,0 Mio. €). Die Linien werden revolvierend in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen wurden im Geschäftsjahr 2019 Zinsaufwendungen in Höhe von 0,9 Mio. € erfasst (2018: 0,9 Mio. €). Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2019 Forderungen gegen einen Factor in Höhe von 3,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 3,9 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert dieser Forderungen beträgt ebenfalls 3,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 3,9 Mio. €). Die Risiken aus dem Factoring bestehen im Bonitätsrisiko des Factors und liegen unterhalb des Bonitätsrisikos der ursprünglichen Forderungsschuldner. Das maximale Verlustrisiko zum 31. Dezember 2019 ist hierbei auf die Forderung in Höhe von 3,9 Mio. € beschränkt (31. Dezember 2018: 3,9 Mio. €). Der Treuhandbestand in Höhe von 48,3 Mio. € resultiert aus der vertraglichen Verpflichtung, den Kaufpreis für die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power auf ein Treuhandkonto einzuzahlen. Bei dem Treuhandkonto handelt es sich um ein in USD geführtes Bankkonto. Zum 31. Dezember 2019 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 3,8 Mio. € (31. Dezember 2018: 3,7 Mio. €) wertgemindert. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 auf Seite 147 dargestellt. Wertminderungen für sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden durch direkte Abwertungen der Buchwerte berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2019 waren die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte mit insgesamt 9,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 14,7 Mio. €) wertberichtigt. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 auf Seite 148 dargestellt. Sowohl zum 31. Dezember 2019 als auch zum 31. Dezember 2018 bestanden keine Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden. 19. ZAHLUNGSMITTEL UND -ÄQUIVALENTEDie Zahlungsmittel und -äquivalente umfassen den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie Guthaben bei Kreditinstituten und betrugen zum 31. Dezember 2019 55,3 Mio. € (31. Dezember 2018: 132,8 Mio. €). Zugriffsbeschränkungen bestehen wie im Vorjahr keine. 20. EIGENKAPITALscroll
Gezeichnetes KapitalDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG betrug Ende 2019 unverändert 308.978.241,98 € und ist unverändert in 120.861.783 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält Aufgelder und Einlagen von Gesellschaftern sowie Eigenkapitalanteile zusammengesetzter Finanzierungsinstrumente wie unverzinsliche Wandelgenussrechte und unterverzinsliche Wandelschuldverschreibungen. Der Wert des Wandlungsrechts früherer Genussrechte und Schuldverschreibungen wurde zum Ausgabezeitpunkt im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuereffekte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich anteiliger Transaktionskosten erfasst. Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr waren keine derartigen zusammengesetzten Finanzierungsinstrumente im Umlauf. Andere RücklagenWährungsumrechnung Auf die Anteilseigner der DEUTZ AG entfallene Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen wurden erfolgsneutral in einen gesonderten Eigenkapitalposten eingestellt. Im Berichtsjahr wurden im Wesentlichen aufgrund der Entkonsolidierung der DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo (Argentinien), 4,2 Mio. € eigenkapitalerhöhend (2018: 15,1 Mio. € eigenkapitalmindernd) eingestellt. Der kumulierte in den anderen Rücklagen erfasste Gewinn aus Währungsumrechnungsdifferenzen betrug zum Ende des Geschäftsjahres 0,5 Mio. € (31. Dezember 2018: Verlust in Höhe von 3,7 Mio. €). Marktbewertungsrücklage In dieser Rücklage werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten erfasst. Weiterhin wird in dieser Rücklage der Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstrument zur Absicherung von Cashflows erfasst, der als effektive Absicherung ermittelt wird. Gewinnrücklagen und BilanzgewinnDiese Position beinhaltet die gesetzliche Rücklage der DEUTZ AG in Höhe von 4,5 Mio. € (31. Dezember 2018: 4,5 Mio. €). Minderheitsanteile am EigenkapitalDie Minderheitsanteile am Eigenkapital betreffen die 25 %ige Beteiligung von Herrn Glavan an der Tochtergesellschaft DEUTZ Romania S.r.l., Galati (Rumänien). Die DEUTZ AG ist an der Gesellschaft indirekt über die DEUTZ Italy S.r.l. beteiligt. DividendeNach dem deutschen Aktiengesetz wird die Dividende aus dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der DEUTZ AG ausgewiesenen Bilanzgewinn ausgeschüttet. Im Geschäftsjahr 2019 schüttete die DEUTZ AG an die Aktionäre eine Dividende in Höhe von 18,1 Mio. € (0,15 € je Aktie) aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres aus. Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 der DEUTZ AG 18,1 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je Stückaktie zu verwenden. Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben. 21. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENFür die Mitarbeiter der DEUTZ AG existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne. Beitragsorientierte PläneDie Mitarbeiter in Deutschland erhalten Leistungen aus der gesetzlich festgesetzten Sozialversicherung, für die Beiträge als Teil des Einkommens eingezahlt werden. Daneben existieren bei DEUTZ weitere arbeitnehmerfinanzierte Direktversicherungen. Da nach Zahlung der Beiträge an die privaten Versicherungsträger für die Gesellschaft keine weiteren Verpflichtungen bestehen, werden diese Pläne als beitragsorientierte Pläne behandelt. Laufende Beitragszahlungen wurden als Aufwendungen für den betreffenden Zeitraum angesetzt. Im Geschäftsjahr 2019 betrug der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung 20,1 Mio. € (2018: 18,1 Mio. €). Daneben wurden im Rahmen von Entgeltumwandlungen weitere 2,0 Mio. € (2018: 2,1 Mio. €) in Pensions- und Direktversicherungen gezahlt. Leistungsorientierte PläneDer DEUTZ-Konzern unterhält mehrere leistungsorientierte Pensionspläne im In- und Ausland. Die größten Pensionspläne bestehen in Deutschland und Großbritannien. Diese machten zusammen wie im Vorjahr über 95 % der Bruttopensionsverpflichtungen und 100 % des Planvermögens aus. In Deutschland bestehen insgesamt vier leistungsorientierte Pensionspläne. Während drei Pläne arbeitgeberfinanziert sind, handelt es sich bei dem vierten um einen Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung). Die arbeitgeberfinanzierten Versorgungspläne umfassen in der Regel eine allgemeine Altersversorgung der Mitarbeiter auf Lebenszeit, eine Invalidenversorgung und eine Hinterbliebenenversorgung. Die Höhe der monatlichen Versorgungsbezüge richtet sich bei den arbeitgeberfinanzierten Pensionsplänen grundsätzlich nach dem Arbeitseinkommen und der Anzahl der Dienstjahre im DEUTZ-Konzern. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne im Jahr 1995 besteht für die Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Beim Deferred Compensation Plan schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Die betriebliche Altersversorgung wird in Deutschland durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) geregelt. Demnach obliegt dem DEUTZ-Konzern die alleinige Verantwortung für die Erfüllung der leistungsorientierten Pensionspläne. Das generelle Renteneintrittsalter beträgt 67 Jahre. Der in Großbritannien bestehende leistungsorientierte Pensionsplan sieht für die Versorgungsberechtigten einen von der Höhe des Grundgehalts und der Anzahl der anrechenbaren Dienstjahre abhängigen Rentenanspruch vor. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne in 2016 besteht jedoch für alle Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Das Renteneintrittsalter beträgt 62-65 Jahre. Die jährliche Rentenzahlung beträgt zwischen 1/55 und 1/60 des höchsten in den letzten fünf Jahren erhaltenen Grundgehalts für jedes anrechenbare Dienstjahr. Die Finanzierung des Pensionsplans erfolgt in erster Linie durch Umwandlung des Gehalts der Versorgungsberechtigten und Beiträge des Arbeitgebers zur Bildung eines Planvermögens. Die Verpflichtung des DEUTZ-Konzerns besteht darin, eine etwaige Planunterdeckung auszugleichen. Der dabei auf das Unternehmen entfallende Beitrag wird jährlich auf Basis eines unabhängigen Pensionsgutachtens ermittelt. Die Verwaltung des Pensionsplans inklusive des Planvermögens erfolgt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Großbritannien durch unabhängige Treuhänder. Gemäß den Anlagegrundsätzen des Pensionsplans ist das gebildete Planvermögen zu jeweils 50 % in Eigenkapital- und Schuldinstrumenten anzulegen. Mit dieser Anlagestrategie soll insbesondere dem Kapitalmarktrisiko und dem damit zusammenhängenden Risiko von Inkongruenzen zwischen der Leistungsverpflichtung aus dem Pensionsplan auf der einen und dem Planvermögen auf der anderen Seite begegnet werden. Im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen ist der Konzern neben den allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Zinsänderungsrisiko, dem Rentensteigerungsrisiko und dem Langlebigkeitsrisiko auch dem Kapitalmarktrisiko aus der Anlage des Planvermögens ausgesetzt. Finanzierungsstatus der Pensionsplänescroll
Die Leistungsverpflichtungen der Pensionspläne in Deutschland und Großbritannien verteilen sich im Wesentlichen wie folgt auf die einzelnen Gruppen der Versorgungsberechtigten: Verteilung der Pensionsverpflichtung auf Versorgungsberechtigtescroll
Die Entwicklung der Nettoschuld für leistungsorientierte Pensionspläne ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensionsplänescroll
Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung stellt sich wie folgt dar: Entwicklung des Barwertes der Bruttopensionsverpflichtungscroll
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit für den wesentlichen Teil der Leistungsverpflichtung belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 9,5 Jahre (31. Dezember 2018: 9,3 Jahre). Die Entwicklung und Zusammensetzung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens werden in den folgenden zwei Übersichten gezeigt: Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögensscroll
Zusammensetzung des Planvermögensscroll
Für alle Eigenkapital- und Schuldinstrumente stehen aufgrund ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt Marktpreise zur Verfügung. Der im laufenden Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 und des Vorjahres erfasste Teil des Nettopensionsaufwands setzt sich wie folgt zusammen: Nettopensionsaufwandscroll
Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 3,1 Mio. € (2018: Aufwand in Höhe von 0,9 Mio. €). Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis von Pensionsgutachten. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen, die den Berechnungen der Pensionsverpflichtung zum Stichtag zugrunde liegen. Die Angabe zum Diskontierungszinssatz und Rententrend erfolgt in Form von gewichteten Durchschnitten. Versicherungsmathematische Annahmenscroll
Sterbetafelnscroll
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt für jede wesentliche versicherungsmathematische Annahme zum Stichtag, wie hoch sich eine mögliche Veränderung der Annahmen zum betreffenden Stichtag auf die Pensionsverpflichtungen in Deutschland und Großbritannien ausgewirkt hätte. Sensitivitätsanalysescroll
Sensitivitätsanalysescroll
Des Weiteren halten wir auch eine Veränderung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZ-Mitarbeiter für möglich. Bei einer Erhöhung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZMitarbeiter um ein Jahr würden die Pensionsverpflichtungen aus den Pensionsplänen in Deutschland bzw. Großbritannien zum 31. Dezember 2019 um 16,3 Mio. € bzw. 0,9 Mio. € steigen (31. Dezember 2018: um 15,4 Mio. € bzw. 0,8 Mio. € steigen). Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 30. November 2019 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter, deren Veränderung für möglich gehalten wird, isoliert vorgenommen, um die Auswirkungen auf den zum 31. Dezember 2019 berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Künftige ZahlungsströmeFür das Geschäftsjahr 2020 rechnet der Konzern mit Zahlungen an die Pensionspläne in Höhe von 0,5 Mio. € (2019: 0,4 Mio. €). Die folgende Tabelle stellt die künftigen erwarteten Leistungszahlungen aus Pensionsverpflichtungen dar: Erwartete Leistungszahlungenscroll
Erwartete Leistungszahlungenscroll
22. ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGENDie übrigen Rückstellungen betreffen: scroll
Die übrigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz von 2,1 % (31. Dezember 2018: 2,5 %) abgezinst. Die übrigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und sonstigen ungewissen Verpflichtungen. Wesentliche Posten sind Aufwendungen für Gewährleistungen und Wagnisse, Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen sowie Rückstellungen für Personalverpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen beschlossene Maßnahmen zur Optimierung der Standorte. Die übrigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt: scroll
23. FINANZSCHULDENscroll
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Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank mit einer Restvaluta von 10,8 Mio. €. Das unbesicherte Darlehen ist bis Juli 2020 zu tilgen. Die syndizierte Betriebsmittellinie wurde zum 31. Dezember 2019 mit 7,3 Mio. € in Anspruch genommen. Diese durch ein Bankenkonsortium zur Verfügung gestellte revolvierende Kreditlinie im Gesamtvolumen von 160 Mio. € ist variabel verzinst und ebenfalls unbesichert. Im Berichtsjahr wurde die Laufzeit der Linie bis Juni 2024 verlängert. Teil der Vertragsvereinbarung bei beiden Krediten ist die Verpflichtung von DEUTZ, bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital und der Finanzschulden zum EBITDA) einzuhalten. Darüber hinaus bestehen über unsere spanische Tochtergesellschaft Darlehen der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria mit einer Restvaluta von insgesamt 9,5 Mio. €. Die Darlehen werden mit 1,33 % bzw. 0,65 % verzinst. Da die Darlehen für Investitionen in Spanien genutzt wurden, werden die Finanzierungsaufwendungen seitens der spanischen Regierung im Rahmen einer Subventionierungsmaßnahme bis zu einem Zinssatz von 3,0 % bzw. 1,0 % erstattet. Verbindlichkeiten aus LeasingverträgenDie erstmalige Anwendung des IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 führte durch den Ansatz von Leasingverbindlichkeiten zu einer Erhöhung der kurz- und langfristigen Finanzschulden in Höhe von insgesamt 41,9 Mio. €. Zu näheren Angaben im Hinblick auf die bilanzierten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen siehe Seite 105 in diesem Anhang. Sonstige FinanzschuldenDie sonstigen Finanzschulden bestehen aus einem zinslosen Darlehen der öffentlichen Hand. Der beizulegende Zeitwert der Finanzschulden wird in Punkt 26 auf Seite 153 erläutert. Die gewogenen Durchschnittszinssätze der Finanzschulden (nach Zinssicherung) betragen: scroll
Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen Finanzschulden lauten auf Euro. Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen lauten im Wesentlichen auf Euro und USD. Insgesamt haben sich die Finanzschulden in 2019 wie folgt entwickelt. scroll
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24. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND ÜBRIGE VERBINDLICHKEITENscroll
Die Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten resultierten aus der Stichtagsbewertung von Derivaten, die der Absicherung von Währungskurs- und Zinsänderungsrisiken dienen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen ist im Wesentlichen auf die noch ausstehende Kaufpreiszahlung für die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. zurückzuführen. Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten beinhalten die Zinsvorteile für ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 0,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 0,6 Mio. €). Das Darlehen wurde beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert eingebucht und wird unter den lang- und kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen. Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden: scroll
In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 4,2 Mio. € erfasst worden, die zu Beginn der Berichtsperiode als erhaltene Anzahlungen im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren (2018: 1,9 Mio. €). Zum Abschlussstichtag bestanden keine wesentlichen nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNGFür Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie die Guthaben bei Kreditinstituten. Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind Dividendeneinnahmen in Höhe von 0,5 Mio. € enthalten (2018: 0,6 Mio. €). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet die Dividendenauszahlung an die Anteilseigner der DEUTZ AG in Höhe von 18,1 Mio. € für das Geschäftsjahr 2018. Der Zahlungsmittelbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 77,5 Mio. € auf 55,3 Mio. € vermindert (31. Dezember 2018: 132,8 Mio. €). SEGMENTBERICHTERSTATTUNGDie folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Segmente des DEUTZ-Konzerns für die Geschäftsjahre 2019 und 2018. scroll
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Überleitung vom Gesamtergebnis der Segmente zum Konzernergebnisscroll
Die externe Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung und verfügt entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen über die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente: DEUTZ Compact EnginesDieses Segment umfasst das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von bis zu 8 Liter Hubraum. DEUTZ Customized SolutionsDieses Segment konzentriert sich zum einen auf flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter sowie luftgekühlte Antriebe. Zum anderen sind diesem Segment die unter dem Namen "DEUTZ Xchange" hergestellten Austauschmotoren bzw. -teile und auslaufende Baureihen zugeordnet. SonstigesDieses Segment umfasst das Geschäft mit elektrischen und hybriden Antriebssystemen im maritimen Bereich, die unter der Marke Torqeedo vertrieben werden, sowie die Geschäftsaktivitäten des neu erworbenen Tochterunternehmens Futavis, die Entwicklung von Batteriemanagement-Hardware und -Software. Zudem werden hier keinem Segment zuzuordnende Konzernaktivitäten dargestellt. KonsolidierungSofern relevant werden in der Konsolidierung auch Eliminierungen konzerninterner Verflechtungen zwischen den Segmenten zusammengefasst. Im Berichtsjahr sind konzerninterne Umsatzerlöse in Höhe von 3,6 Mio. € eliminiert worden (2018: 3,2 Mio. €). Aufgrund der Produktionsverlagerung der auslaufenden Motorbaureihe 2011 vom Standort Köln-Porz nach Ulm wird diese seit dem 1. Januar 2019 nicht mehr dem Segment DEUTZ Compact Engines (DCE) zugeordnet, sondern dem Segment DEUTZ Customized Solutions (DCS). Von der Motorbaureihe 2011 wurden in 2019 18.932 Stück (2018: 33.577 Stück) abgesetzt. Der Umsatz der Baureihe lag in 2019 bei 87,5 Mio. € (2018: 120,9 Mio. €). Die Bestimmung eines Unternehmensbereichs als Geschäftssegment basiert auf der internen Berichterstattung nach Segmenten, die vom Vorstand für Zwecke der Ergebnisüberwachung und Ressourcenallokation regelmäßig genutzt wird. Bei der Festlegung des Berichtssegments DEUTZ Compact Engines wurden die operativen Segmente "Produktlinie kleiner 4 Liter" und "Produktlinie 4-8 Liter" auf Grundlage ihrer ähnlichen wirtschaftlichen Eigenschaften sowie der Aggregationskriterien des IFRS 8.12 zu einem berichtspflichtigen Segment "DEUTZ Compact Engines" zusammengefasst. Das Produktprogramm der "Produktlinie kleiner 4 Liter" umfasst das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von bis zu 4 Liter Hubraum. Die "Produktlinie 4-8 Liter" steht ergänzend für das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von 4 bis 8 Liter Hubraum. Hinsichtlich der Ähnlichkeit der wirtschaftlichen Merkmale wurde auf die künftige Entwicklung der Umsatzrendite der beiden Produktlinien abgestellt. Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung des DEUTZ-Konzerns liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Grundsätze zugrunde. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft der Segmente anhand des operativen Ergebnisses (EBIT vor Sondereffekten). Soweit nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen einem Segment direkt zurechenbar sind, wird deren Anteil am Periodenergebnis dort angegeben. Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Ertragsteuern werden konzerneinheitlich gesteuert und nicht den einzelnen Geschäftssegmenten zugeordnet. Der Außenumsatz zeigt den Umsatz der Segmente mit den Kunden. Umsätze zwischen den Segmenten werden - sofern relevant -als Umsätze mit anderen Segmenten ausgewiesen. Ein Transfer zwischen den Segmenten erfolgt zu Marktpreisen. Informationen über Produkte und Dienstleistungenscroll
Geografische Informationen zum Außenumsatzscroll
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Angepasst infolge geänderter regionaler Aufteilung des Umsatzes mit einem Großkunden. Im europäischen Ausland entfielen im Berichtsjahr 196,9 Mio. € (2018: 199,6 Mio. €) auf die Schweiz, 101,5 Mio. € (2018: 125,0 Mio. €) auf Schweden und 134,9 Mio. € (2018: 126,7 Mio. €) auf Frankreich. Vorstehende Informationen sind nach dem Standort des Kunden dargestellt. Vor dem Hintergrund eines vereinheitlichten Ausweises der regionalen Umsätze hat DEUTZ in 2019 eine Umverteilung bei der regionalen Zuordnung eines Großkunden vorgenommen. So wird das Geschäft mit diesem Kunden fortan nicht mehr ausschließlich dem EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) zugeordnet, sondern nach dem Sitz der Landesgesellschaften des Kunden auch den Regionen Amerika und Asien/Pazifik. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst. Im Geschäftsjahr 2019 wurden wie im Vorjahr ebenfalls nur mit einem Kunden Umsatzerlöse von mindestens 10 % der Gesamterlöse getätigt. Die Umsätze betrugen 265,7 Mio. € (2018: 304,6 Mio. €) und wurden überwiegend im Segment DEUTZ Compact Engines ausgewiesen. Geografische Informationen zu langfristigen Vermögenswertenscroll
Die langfristigen Vermögenswerte umfassen Sachanlagen, Geschäfts- und Firmenwerte, sonstige immaterielle Vermögenswerte sowie at-equity bewertete Finanzanlagen. Ihre Zuordnung richtet sich nach dem Standort der konsolidierten Unternehmen. Die Zunahme der langfristigen Vermögenswerte in der Berichtsperiode ist neben der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 und der damit einhergehenden Aktivierung der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen insbesondere auf den Erwerb der Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., sowie die Akquisition der DPS Power Group und von Futavis zurückzuführen. SONSTIGE ANGABEN25. LEASINGVERHÄLTNISSEDer DEUTZ-Konzern verfügt nur über Leasingnehmer-Verträge für Grundstücke und Gebäude, die als Büros, Lager- und Produktionsflächen genutzt werden, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge. Darüber hinaus wurden kurzfristig laufende Verträge mit einer Gesamtlaufzeit von maximal zwölf Monaten und Verträge mit zugrunde liegenden Vermögenswerten im Wert von maximal 5.000 € abgeschlossen. Auf diese Verträge wird der praktische Behelf angewendet, indem Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst werden. Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Nutzungsrechte und ihre Veränderungen während der Berichtsperiode. Nutzungsrechtescroll
Im Geschäftsjahr 2018 bestanden keine Finanzierungsleasingverhältnisse. In der Berichtsperiode belaufen sich die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse (inkl. der Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und geleaste Vermögenswerte von geringem Wert) auf 16,4 Mio. €. Folgende Beträge wurden in der Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst: scroll
Einige Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und/oder Kündigungsoptionen. Diese Optionen dienen der Flexibilität, das Leasingportfolio an veränderte Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der Optionsausübung bedarf eines hohen Maßes an Ermessensentscheidungen. Unter Beachtung aller Fakten und Umstände werden bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit die Optionen als ausübbar angesehen. Im Falle veränderter Fakten und Umstände erfolgt eine Neueinschätzung der Optionsausübung. Bis dahin wird die bilanzierte Verpflichtung als bester Indikator für die zukünftigen Zahlungsabflüsse angesehen. Eine detaillierte Darstellung zukünftiger Zahlungsabflüsse aus Leasing erfolgt in Erläuterung 26. Unbilanzierte Restwertgarantien, aus denen in der Zukunft mögliche Auszahlungen resultieren könnten, sowie wesentliche Leasingverträge, die unterschrieben sind, aber nach dem Bilanzstichtag erstmalig bilanziert werden, bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Auch sind in den abgeschlossenen Leasingverträgen keine Klauseln enthalten, die DEUTZ beschränken oder zur Einhaltung bestimmter Bilanzkennzahlen verpflichten. Variable Leasingzahlungen sind in der Berichtsperiode nicht angefallen. Ebenfalls wurden in der Berichtsperiode keine Nutzungsrechte untergeleast und keine Sale-and-Leaseback-Transaktionen eingegangen. Der Bestand kurzfristiger Verträge zum 31.12.2019 betrug null €. Der Aufwand für kurzfristige Verträge in der Berichtsperiode lag bei 0,8 Mio. €. In der folgenden Tabelle wird die Fälligkeitsanalyse für Leasingverbindlichkeiten dargestellt. scroll
Aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnte es zu künftigen Zahlungsmittelabflüssen in Höhe von 14,8 Mio. € kommen. Dabei handelt es sich überwiegend um Immobilienleasingverträge mit Verlängerungsoptionen bis zu zehn Jahren. Aus Kündigungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnten bei Ausübung dieser Optionen Kündigungsstrafen in Höhe von 0,5 bis 0,6 Mio. € anfallen. 26. FINANZRISIKOMANAGEMENT UND WEITERE ANGABEN ZUR KAPITALSTEUERUNGDurch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus für den Konzern negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Zu den Grundsätzen des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente verweisen wir auf den Risikobericht im Zusammengefassten Lagebericht des DEUTZ-Konzerns auf den Seiten 69 bis 74. a) LiquiditätsrisikoEin vorsichtiges Liquiditätsmanagement beinhaltet unter anderem das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln, die Möglichkeit zur Finanzierung über Bankkredite und die Fähigkeit zur Emission kurz- und langfristiger Kapitalmarktpapiere. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds ist es das Ziel der Konzernfinanzabteilung, dass stets ausreichend freie Kreditlinien zur Verfügung stehen. Eine Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt neben der Jahresplanung und deren Aktualisierungen über eine wöchentliche, rollierende 4-Wochen-Planung sowie eine monatlich aktualisierte Monatsplanung bis zum Ende des Geschäftsjahres. Darüber hinaus wird auch in den regelmäßig stattfindenden Finanzausschusssitzungen das Liquiditätsrisiko beurteilt. Zur Sicherung der Liquidität stehen DEUTZ eine syndizierte revolvierende Barkreditlinie über insgesamt 160 Mio. € mit einer Laufzeit bis Juni 2024 sowie zwei langfristige Tilgungsdarlehen mit einer Restvaluta von insgesamt 10,8 Mio. € zur Verfügung. Diese werden seit Juli 2014 bis Juli 2020 in gleichbleibenden Raten zurückgezahlt. Im Rahmen der Kreditverträge ist das Unternehmen verpflichtet, bestimmte Covenants einzuhalten. Die Liquiditätsanalyse gibt auch Auskunft über die vertraglich vereinbarten Zahlungen für Zins und Tilgung für finanzielle Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag. Hinsichtlich der Inanspruchnahme revolvierender Kredite wurde unterstellt, dass die zum Bilanzstichtag bestehenden Ziehungen bis zum Laufzeitende der Kreditvereinbarung beibehalten werden. scroll
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b) AusfallrisikoDas Ausfallrisiko entsteht aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, den vertraglichen Cashflows aus Schuldtiteln, die zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden, sowie aus derivativen Finanzinstrumenten mit positivem Marktwert. Im DEUTZ-Konzern existieren keine signifikanten Konzentrationen hinsichtlich möglicher Kreditrisiken. Hinsichtlich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente arbeitet DEUTZ nur mit ausgewählten Kreditinstituten mit mindestens Investment-Grade zusammen. Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch laufende Überwachung sowie durch regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur kontrolliert. Forderungen sind weitgehend über Kreditversicherungen abgesichert. Dem Ausfallrisiko wird darüber hinaus durch weitere Sicherungsmaßnahmen begegnet, zum Beispiel durch Bürgschaften und Kreditwürdigkeitsüberprüfungen. Zudem existieren Handlungsvorschriften, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der Kunde in der Vergangenheit ein zufriedenstellendes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Das maximale Ausfallrisiko ist bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen finanziellen Vermögenswerten wie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, zur Veräußerung verfügbaren Finanzinvestitionen und derivativen Finanzinstrumenten auf den Buchwert dieser Instrumente begrenzt. Ausfallrisiken mit Finanzinstrumenten werden durch eine vorsichtige Auswahl der Vertragspartner begrenzt. Die überwiegenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des DEUTZ-Konzerns sind bei der EULER HERMES Gruppe versichert. Hierbei besteht in der Regel eine Andienungspflicht an die Warenkreditversicherung bzw. die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung, soweit die Forderungen nicht durch bankbestätigte Akkreditive oder ähnliche Instrumente abgesichert sind. DEUTZ erstellt für seine Kunden selbst kein standardisiertes Bonitätsrating, sondern orientiert sich in der Regel mit dem maximal zulässigen Kundenobligo an der Deckungszusage des Kreditversicherers. Zusätzlich wurden uns für ausländische Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherheiten in Form von Zahlungsgarantien in Höhe von 1,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 0,2 Mio. €) gegeben. Wertminderung von finanziellen VermögenswertenDem Modell der erwarteten Kreditverluste unterliegen folgende Arten finanzieller Vermögenswerte im Konzern:
Zwar unterliegen auch Zahlungsmittel und -äquivalente den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9, der identifizierte Wertminderungsaufwand war jedoch unwesentlich. Zu 1. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDer Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Diesem Ansatz zufolge werden für alle nicht verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Die Ermittlung der erwarteten Ausfälle erfolgt für die nicht im Rahmen von Factoringvereinbarungen verkauften und nicht versicherten Forderungen auf Grundlage aktueller externer Bonitätseinstufungen der betreffenden Debitoren unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen. Die einzelnen Forderungspositionen werden zunächst auf Grundlage definierter Merkmale wie bspw. Rating oder Altersstruktur in zwei Kategorien aufgeteilt. Im Hinblick auf die Forderungen der Kategorie 1, die gemäß den definierten Merkmalen ein geringeres Ausfallrisiko aufweisen, werden zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste die den Bonitätsstufen zugeordneten Ausfallquoten herangezogen. Die Forderungen der Kategorie 2 weisen entsprechend den Selektionsmerkmalen ein vergleichsweise höheres Risiko auf und werden einer Einzelwertberichtigung unterzogen. Die auf dieser Grundlage ermittelte Wertberichtigung im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: scroll
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Die Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt: in Mio. €scroll
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen u. a. die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im operativen Ergebnis der laufenden Periode unter Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. In den Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst. Zu 2. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete SchuldinstrumenteDie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente betreffen kurzfristige Einzelsachverhalte wie den Zahlungsmittelbestand auf einem Treuhandkonto, Forderungen gegenüber Factoringgesellschaften aus dem Selbstbehalt auf Forderungsverkäufe oder Forderungen gegenüber Lieferanten aus Rabatten oder Boni. Die Forderungen werden einzeln auf eine mögliche Wertminderung überprüft. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen bspw. die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners. In Anbetracht des sehr geringen Risikos der Nichterfüllung, da der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen, war der in der Berichtsperiode identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich. Die bestehenden Wertberichtigungen betreffen aus älteren Sachverhalten resultierende Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von 10,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 14,8 Mio. €). Die Wertberichtigungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt: scroll
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Die Bruttobuchwerte der Stufe 1 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2019 62,1 Mio. € (31. Dezember 2018: 14,3 Mio. €) und weisen keine Anzeichen für ein erhöhtes Kreditrisiko auf. Die Bruttobuchwerte der Stufe 3 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2019 10,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 14,8 Mio. €) und wurden nahezu vollständig mit insgesamt 9,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 14,7 Mio. €) wertberichtigt. Zu 3. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete SchuldinstrumenteHierbei handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Schuldverschreibungen investierten Fonds. Diese gelten als "mit geringem Ausfallrisiko behaftet", so dass die Ermittlung des Wertminderungsaufwands auf die erwarteten 12-Monats-Kreditverluste begrenzt ist. Den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" sieht das Management bei direkten oder indirekten Investitionen in notierte Schuldverschreibungen bei mindestens einem Investment-Grade-Rating als erfüllt an. In Anbetracht des sehr geringen Bestandes an derartigen Schuldinstrumenten zum 31. Dezember 2019 und des geringen Ausfallrisikos war der identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteDer DEUTZ-Konzern ist zudem Ausfallrisiken aus Schuld- und Eigenkapitaltiteln ausgesetzt, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Bei den Schuldtiteln handelt es sich zum einen um ein ausgereichtes Darlehen an einen Lieferanten und zum anderen um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Factoringabsicht. Aufgrund der Insolvenzeröffnung des Darlehensnehmers wurde das ausgereichte Darlehen zum 31. Dezember 2019 mit dem beizulegenden Zeitwert von null bilanziert. Der daraus entstandene Aufwand belief sich im Berichtsjahr auf 11,1 Mio. € und wurde unter dem Finanzergebnis ausgewiesen. Das maximale Ausfallrisiko ist zum Ende der Berichtsperiode auf die Buchwerte der Schuldtitel in Höhe von null bei dem Darlehen und in Höhe von 10,0 Mio. € bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen begrenzt. Bei den Eigenkapitaltiteln handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Aktien investierten Fonds zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen. Das maximale Ausfallrisiko ist ebenfalls auf den Buchwert der Anteile in Höhe von 2,2 Mio. € begrenzt. WährungsrisikoDer DEUTZ-Konzern ist international tätig und infolgedessen einem Fremdwährungsrisiko durch schwankende Wechselkurse ausgesetzt. Hauptsächlich betrifft dies den US-Dollar. Wechselkursrisiken werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch Kurssicherungsgeschäfte vermindert. Die Absicherung der Fremdwährungsrisiken aus der Nettoposition der erwarteten künftigen Cashflows in Fremdwährung übernimmt die Konzernfinanzabteilung durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, vor allem durch Währungstermingeschäfte. In der Regel werden zwischen 50 % und 80 % der im Budgetjahr erwarteten Nettopositionen abgesichert. Darüber hinaus ist DEUTZ zum 31. Dezember 2019 im Rahmen des Joint-Venture-Vertrags mit SANY bis zur Zahlung des vollständigen Kaufpreises für den Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt. Die Absicherung dieses Risikos erfolgt ebenfalls mithilfe von Sicherungsgeschäften. Die Zahlung des Kaufpreises wird im ersten Quartal 2020 erwartet. Im Rahmen eines sogenannten Natural Hedgings erhöht DEUTZ gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um dadurch Wechselkursrisiken aus Verkäufen in US-Dollar entgegenzuwirken. Translationsrisiken aus der Umrechnung der nicht in Euro bilanzierenden Tochtergesellschaften werden nicht abgesichert. FremdwährungssensitivitätsanalyseDie folgenden Tabellen zeigen aus Konzernsicht die Sensitivität eines 10%igen Anstiegs/Rückgangs des Euro gegenüber der jeweiligen Fremdwährung auf. Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet lediglich ausstehende auf fremde Währung lautende monetäre Positionen und passt deren Umrechnung zum Periodenende gemäß einer 10%igen Änderung der Wechselkurse an. Es handelt sich dabei zum einen um Devisentermingeschäfte, die in eine wirksame Cashflow-Hedge-Beziehung zur Absicherung währungskursbedingter Schwankungen von Fremdwährungsaus- und -einzahlungen eingebunden sind. Kursänderungen der diesen Geschäften zugrunde liegenden Währungen haben durch die Bewertung der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage im Eigenkapital. Zum anderen handelt es sich um Devisentermingeschäfte, die sich bilanziell nicht mehr in einer Hedge-Beziehung befinden. Kursänderungen der diesen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis infolge der Anpassung der Bewertung an den beizulegenden Zeitwert aus. Ferner sind zum Bilanzstichtag ausstehende auf fremde Währung lautende originäre Finanzinstrumente (Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) in der Sensitivitätsanalyse enthalten. Kursänderungen der diesen Posten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis aus deren Stichtagsbewertung aus. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Auswirkung auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital, wenn der Euro gegenüber wesentlichen Fremdwährungen um 10 % ansteigt respektive um 10 % fällt. Bei den Nominalvolumen wurden Ein- und Auszahlungsverpflichtungen saldiert. Anstieg Euro um 10 %in Mio.€scroll
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Rückgang Euro um 10 %in Mio. €scroll
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Zinsrisiko und ZinssensitivitätsanalyseRisiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten. Zum 31. Dezember bestanden keine wesentlichen Darlehen oder sonstigen Kredite, die ein Zinsrisiko mit sich bringen. Gegen das zum Stichtag bestehende variabel verzinsliche Darlehen der Europäischen Investitionsbank mit einer Restvaluta von 5,4 Mio. € haben wir uns durch Einsatz von Zinsswaps, die in eine wirksame Cashflow-Hedge-Beziehung eingebunden sind, abgesichert. Änderungen des Zinsniveaus haben durch die Bewertung der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage im Eigenkapital. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Auswirkung der Zinsswaps auf das Eigenkapital, wenn der Marktzins um 100 Basispunkte ansteigt bzw. um 100 Basispunkte fällt. Anstieg Zinsniveau um 100 Basispunktein Mio.€scroll
Rückgang Zinsniveau um 100 Basispunktein Mio. €scroll
KapitalsteuerungDer DEUTZ-Konzern steuert sein Kapital mit dem vorrangigen Ziel, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen und die langfristige Unternehmensfortführung zu sichern. Die notwendige Flexibilität in der Bereitstellung der finanziellen Mittel erfordert eine gesunde Finanzstruktur. Aktuell liegt kein Kreditrating vor. Es wird jedoch eine Bilanzstruktur angestrebt, die den Anforderungen eines Investment-Grade-Ratings genügt. Das Kapitalmanagement umfasst daher das Eigenkapital und das Fremdkapital. DEUTZ ist keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen unterworfen, hat sich aber gegenüber den kreditgebenden Banken verpflichtet, dass die Nettofinanzverschuldung nicht über ein bestimmtes Verhältnis zum Eigenkapital steigt. Die externen Anforderungen wurden in das Kapitalmanagement integriert und jederzeit eingehalten. Die Nettofinanzposition (Saldo aus Zahlungsmitteln und -äquivalenten und zinstragenden Finanzschulden) betrug zum Bilanzstichtag -15,2 Mio. € und lag damit um 108,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2018: 93,7 Mio. €). Neben der Nettofinanzposition ist der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzüglich Zinsausgaben) als Kennzahl für Veränderungen der Liquiditätssituation ein wesentlicher Teil des aktiven Kapitalmanagements. Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtsjahr -36,6 Mio. € (2018: 14,5 Mio. €). Als weitere Messzahl, mit der der Konzern sein Kapital überwacht, dient die Eigenkapitalquote. Sie entspricht dem Verhältnis der Bilanzsumme zum Konzerneigenkapital, wie es in der Konzernbilanz ausgewiesen wird. Mit 50,1 % verfügt der DEUTZ-Konzern zum 31. Dezember 2019 weiterhin über eine hohe Eigenkapitalquote (31. Dezember 2018: 49,6 %), die den internen Zielsetzungen in vollem Umfang entspricht. FinanzinstrumenteDie nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten und leiten diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Finanzinstrumente AKTIVAscroll
Finanzinstrumente AKTIVAscroll
Finanzinstrumente PASSIVAscroll
Finanzinstrumente PASSIVAscroll
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente im Anwendungsbereich von "IFRS 7 - Finanzinstrumente: Angaben", die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurden. scroll
Bei Zahlungsmitteln und -äquivalenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Restlaufzeiten < 1 Jahr) entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Restlaufzeit näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows unter Verwendung von marktüblichen Zinssätzen und Berücksichtigung des eigenen sowie des Kontrahentenausfallrisikos auf Basis der Bonität und der Wechselkurse zum Stichtag ermittelt. Für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die im Konzernabschluss zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden oder für die im Anhang ein beizulegender Zeitwert angegeben wurde, zeigt die nachfolgende Tabelle die Einordnung der zum Stichtag ermittelten beizulegenden Zeitwerte in die dreistufige Bemessungshierarchie nach IFRS 13: 31.12.2019in Mio. €scroll
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung. Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. 31.12.2018in Mio. €scroll
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung. Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Das zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte ausgereichte Darlehen mit einem Nennwert von 13,8 Mio. € wurde auf Grundlage der vertraglichen Vereinbarung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und zum 31. Dezember 2019 mit null (31. Dezember 2018: 11,2 Mio. €) angesetzt. Infolge der Insolvenzeröffnung des Darlehensnehmers werden seitens des Managements aus der Rückzahlung des Darlehens keine Cashflows mehr erwartet. Der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere wird auf der Grundlage von Börsenpreisen auf aktiven Märkten ermittelt. Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich um Forderungen, die im Rahmen der bestehenden Factoringvereinbarungen veräußert werden. Die Forderungen werden zu ihrem Nennwert an die Factoringgesellschaften transferiert. Der beizulegende Zeitwert der Forderungen entspricht dem Verkaufspreis und daher dem Nennwert der Forderungen. Der wesentlichste Einflussfaktor auf den beizulegenden Zeitwert der Forderungen ist das Kreditrisiko. Dieses ist jedoch in Anbetracht des Verkaufs an die Factoringgesellschaft als unwesentlich einzustufen. Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) berechnet sich über die Restlaufzeit des Instruments unter Verwendung aktueller Währungskurse, Marktzinssätze und Zinsstrukturkurven sowie unter Berücksichtigung des eigenen und des Kontrahentenrisikos. Den Angaben liegen Bankbewertungen zugrunde. Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 4,3 Mio. € betreffen die verbliebene bedingte Gegenleistung für den Erwerb der Anteile an Futavis. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte mithilfe eines barwertorientierten Verfahrens. Der Bewertung lag insbesondere die Einschätzung des Managements hinsichtlich des Eintretens bestimmter Bedingungen wie bspw. des Erreichens von Ertragszielen zugrunde. Die Bandbreite der bedingten Gegenleistung wird vom Management der DEUTZ AG auf 2,4 Mio. € bis max. 7,0 Mio. € geschätzt. Nettoergebnis aus FinanzinstrumentenDas erfolgswirksam erfasste Nettoergebnis setzt sich pro Bewertungskategorie des IFRS 9 wie folgt zusammen: scroll
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Das Nettoergebnis pro Bewertungskategorie enthält im Wesentlichen Gewinne und Verluste aus der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, aus der Währungsumrechnung, aus Wertminderungen bzw. Wertaufholungen sowie Zinserträge und -aufwendungen. Im Berichtszeitraum wurden aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinvestitionen nicht realisierte Gewinne in Höhe von 0,2 Mio. € direkt im Eigenkapital erfasst (2018: Verluste in Höhe von 0,2 Mio. €). Dem Eigenkapital wurden im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr keine wesentlichen realisierten Gewinne oder Verluste entnommen und in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Gesamtzinserträge und -aufwendungenIm Geschäftsjahr 2019 entfielen Zinserträge in Höhe von 1,0 Mio. € (2018: 0,5 Mio. €) und Zinsaufwendungen in Höhe von 2,1 Mio. € (2018: 1,4 Mio. €) auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden. Die Zinserträge entfielen mit 1,0 Mio. € (2018: 0,5 Mio. €) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte. SicherungsbeziehungenAbsicherung von CashflowsZum 31. Dezember 2019 bestanden Devisenterminkontrakte und Zinsswaps, die als Sicherungsinstrumente eingestuft wurden. Die Zinsswaps dienen der Absicherung von Zinsänderungsrisiken im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Darlehen. Die Devisenterminkontrakte dienen der Absicherung des Fremdwährungsrisikos künftiger erwarteter Transaktionen in Fremdwährung. Im Berichtsjahr wurden im Eigenkapital nicht realisierte Gewinne aus der Absicherung von Cashflows in Höhe von 0,6 Mio. € (2018: Verluste in Höhe von 1,7 Mio. €), unter Berücksichtigung von passiven latenten Steuern in Höhe von 0,2 Mio. € (2018: aktive latente Steuern in Höhe von 0,6 Mio. €), erfasst. Diese Wertänderungen stellen den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung dar. Im Geschäftsjahr 2019 wurden unterjährig im Eigenkapital erfasste Verluste in Höhe von 3,0 Mio. € (2018: Verluste in Höhe von 0,9 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung überführt. Ergebniswirksame Verrechnungen aus der Rücklage für Cashflow-Hedges wegen Ineffektivität ergaben sich im Berichtsjahr nicht. Die Aufhebung der Sicherungsbeziehungen und die Umklassifizierung der im Eigenkapital erfassten Gewinne in die Gewinn- und Verlustrechnung werden bezogen auf die Absicherung operativer Transaktionen in Fremdwährung innerhalb der nächsten zwölf Monate und hinsichtlich der Absicherung künftiger Zinsänderungsrisiken in einem Zeitraum von sechs Monaten erwartet. Derivative FinanzinstrumenteZum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente: scroll
Devisentermingeschäfte in Cashflow-Hedge-Beziehungscroll
Zinsswaps in Cashflow-Hedge-Beziehungscroll
SaldierungenIm DEUTZ-Konzern bestehen zum 31. Dezember 2019 keine wesentlichen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Aufrechnungsvereinbarungen unterliegen. 27. ANTEILE AN ANDEREN UNTERNEHMENDer Konzernabschluss umfasste im Berichtsjahr neben der DEUTZ AG als Mutterunternehmen 27 Tochtergesellschaften, ein Gemeinschaftsunternehmen und ein assoziiertes Unternehmen. Tochterunternehmen und nicht beherrschende AnteileDurch die mittelbare Beteiligung an der DEUTZ Romania S.r.l, Galati (Rumänien), ehemals IML Motoare S.r.l., werden die Herrn Glavan (Geschäftsführer von DEUTZ Romania S.r.l.) zuzurechnenden 25 % der stimmberechtigten Anteile an DEUTZ Romania S.r.l. als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Diese betrugen zum 31. Dezember 2019 0,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 0,2 Mio. €) und werden damit als nicht wesentlich angesehen. GemeinschaftsunternehmenBei dem Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich um die gemeinsam mit SANY gegründete Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., mit Sitz in Changsha (China). Nachdem im Juni 2019 der Joint-Venture-Vertrag abgeschlossen wurde, fand die Übernahme der Anteile (Closing) sowie die erstmalige Einbeziehung in den Konzernabschluss der DEUTZ AG zum 23. Dezember 2019 statt. Die Hunan DEUTZ Power ist eine als eigenständiges Vehikel aufgebaute, nicht börsennotierte gemeinsame Vereinbarung, an deren gemeinschaftlicher Führung der Konzern beteiligt ist und einen Eigentumsanteil von 51 % hält. Die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., Changsha (China), hält wiederum als Beteiligungsgesellschaft 100 % der Anteile an der operativ tätigen Produktionsgesellschaft Kunshan SANY Power Co., Ltd., Kunshan (China). Die Anschaffungskosten der Beteiligung betragen 48,7 Mio. €. Für die Verpflichtung zur Einzahlung des Kaufpreises in Höhe von 380,0 Mio. CNY in das Eigenkapital des Gemeinschaftsunternehmens wurde zum 31. Dezember 2019 eine kurzfristige Verbindlichkeit in Höhe von 48,6 Mio. € bilanziert. Es handelt sich um eine strategische Partnerschaft insbesondere zur Produktion von neuen Motoren der Emissionsstufe IV (China IV) für den Off-Road-Bereich und der Abgasstufe 6 (China 6) für On-Road-Anwendungen für den chinesischen Markt. Die Anteile werden als Gemeinschaftsunternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., basierend auf ihrem nach IFRS erstellten Konzernabschluss. In Anbetracht der erst am 23. Dezember 2019 erfolgten Anteilsübernahme wird aus Wesentlichkeitsgründen von der Angabe der Informationen zur Gewinn- und Verlustrechnung abgesehen. scroll
Der beim Erwerb der Anteile entstandene Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert die erwartete Ergebnisentwicklung des Gemeinschaftsunternehmens. Daneben werden aus strategischer Sicht Synergieeffekte im Hinblick auf die gesamte Wachstumsstrategie des Konzerns in China erwartet. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit. Eine finale Zuordnung des sich ergebenden Geschäfts- oder Firmenwertes von derzeit 15,9 Mio. € auf die relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist aufgrund der erst am 23. Dezember 2019 erfolgten Anteilsübernahme noch nicht erfolgt. Das Gemeinschaftsunternehmen DEUTZ AGCO Motores S.A., Haedo (Argentinien), wurde im zweiten Quartal 2019 entkonsolidiert. Infolge der Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens wurden die bis zu diesem Zeitpunkt aufgelaufenen negativen Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von 2,9 Mio. € in das Ergebnis der Berichtsperiode umgebucht. Auf die Finanz- und Vermögenslage hatte die Entkonsolidierung keine wesentlichen Auswirkungen. Nicht wesentliche assoziierte UnternehmenIm Folgenden werden zusammengefasste Finanzinformationen für den Anteil des Konzerns an dem als nicht wesentlich eingestuften assoziierten Unternehmen D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika), aufgeführt. Das Unternehmen hat ein abweichendes Geschäftsjahr (30. November). Die Erstellung eines Jahresabschlusses zum 31. Dezember wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. scroll
28. EVENTUALSCHULDENHaftungsverhältnisseZum Bilanzstichtag bestehen im DEUTZ-Konzern folgende Haftungsverhältnisse: scroll
Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie Nominalwerte aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben folgende Fälligkeiten: scroll
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen für geringwertige Vermögenswerte sowie um finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen. Die Verpflichtung aus dem Bestellobligo aus Anlageninvestitionen betrug am 31. Dezember 2019 35,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 48,1 Mio. €) und das Bestellobligo aus Vorräten 94,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 130,2 Mio. €). RechtsstreitigkeitenDie DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind an einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzklagen und Schiedsgerichtsverfahren beteiligt, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben können. Für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind bei den jeweiligen Konzerngesellschaften bilanzielle Vorsorgen getroffen worden, wenn es sich um ein Ereignis vor dem Bilanzstichtag handelt, eine Verpflichtung wahrscheinlich und deren Höhe hinreichend genau bestimmbar ist. Nach unserer Einschätzung sind darüber hinaus wesentliche negative Auswirkungen, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns haben, nicht zu erwarten. 29. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENNeben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht der DEUTZ-Konzern mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Beziehungen. Hierzu zählen die Geschäftsbeziehungen zwischen dem DEUTZ-Konzern und seinen Beteiligungen. Zu den nahestehenden Personen gehören weiterhin der Aufsichtsrat und der Vorstand. Die folgende Tabelle zeigt das Volumen der wesentlichen mit Beteiligungen des DEUTZ-Konzerns erbrachten bzw. der wesentlichen von diesen Beteiligungen in Anspruch genommenen Lieferungen und Leistungen: scroll
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Der Rückgang der Lieferungen und Leistungen an Gemeinschaftsunternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist insbesondere auf die Veräußerung der Beteiligung an der DEUTZ (Dalian) Engine Co., Ltd., im November 2018 zurückzuführen. Von den gesamten Forderungen gegen sonstige Beteiligungen waren zum 31. Dezember 2019 10,2 Mio. € (31. Dezember 2018: 10,8 Mio. €) mit 9,9 Mio. € (31. Dezember 2018: 10,7 Mio. €) wertberichtigt. Im Berichtsjahr resultierte daraus ein Ertrag in Höhe von 0,3 Mio. € (31. Dezember 2018: kein Ergebniseffekt). Von den Forderungen entfielen 5,2 Mio. € auf gewährte Darlehen (31. Dezember 2018: 6,8 Mio. €). Diese Forderungen sind mit 5,2 Mio. € wertberichtigt (31. Dezember 2018: 6,8 Mio. €). Die aus der Verzinsung resultierenden Zinserträge/-aufwendungen sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand als nahestehende Personen des DEUTZ-Konzerns sind die folgenden Leistungen erbracht worden: scroll
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Die Angabe zur kurzfristigen Vergütung an die Aufsichtsratsmitglieder beinhaltet
neben der Vergütung im Rahmen ihrer Organtätigkeit auch die regulären Gehälter der
angestellten Arbeitnehmervertreter. 30. EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAGMit Blick auf den Ausbruch des Coronavirus ergeben sich derzeit erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Transport, den Reiseverkehr, industrielle Logistikketten sowie Produktionskapazitäten, sowohl in China als auch global. Aktuell liegen uns keine Informationen über konkrete Lieferengpässe vor. Vor dem Hintergrund der globalisierten Logistikwege kann DEUTZ jedoch Auswirkungen auf seine Lieferkette nicht länger ausschließen. Inwiefern sich durch den Ausbruch des Coronavirus potenzielle Risiken im Hinblick auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung ergeben könnten, ist derzeit nicht abzuschätzen. Weiterhin hat das Unternehmen im Februar ein Effizienzprogramm aufgelegt ("Transform for Growth"). Damit initiiert DEUTZ ein globales Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auswirkungen auf die Ertragslage können zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden. 31. AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGSPROGRAMMEAls langfristig orientierte Vergütungskomponente wurden in den Jahren 2007 bis 2019 Long-Term-Incentive-Pläne eingeführt. Auf der Grundlage der Long-Term-Incentive-Pläne werden virtuelle Stock Options zugeteilt, um den nachhaltigen Beitrag des Managements zum Erfolg des Unternehmens zu honorieren. Allgemeine Beschreibung der Anreizpläne der DEUTZ AGDie Anreizpläne basieren auf der Ausgabe virtueller Optionen auf Aktien an der DEUTZ AG. Die Auswahl der Berechtigten liegt im Ermessen der Gesellschaft. Es können ausschließlich Mitglieder der obersten Führungsebene des DEUTZ-Konzerns und Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG berücksichtigt werden. Die Festlegung der Anzahl der gewährten Optionen liegt im Ermessen der Gesellschaft. Bis zum Stichtag wurden folgende noch bestehende Long-Term-Incentive-Pläne (LTI) mit der entsprechenden Anzahl an Optionen ohne Zahlung gewährt: scroll
An aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands der DEUTZ AG gingen davon insgesamt 403.529 Optionen. Angaben zur Ausübung der OptionenVoraussetzung der Optionsausübung ist unter anderem grundsätzlich die Erbringung eines Eigeninvestments im Verhältnis eine Aktie zu je zehn oder bei den LTI Vorstand 2016 bis 2019 zu je 20 Optionen. Die Ausübung kann grundsätzlich frühestens vier Jahre (Vesting Period bzw. Warte- oder Unverfallbarkeitsperiode) nach dem Zeitpunkt der Zuteilung erfolgen und ist nur innerhalb der vier Jahre, welche auf die Vesting Period folgen, und nur in den zehn Tagen beginnend mit der Veröffentlichung der Quartalsabschlüsse möglich. Abweichend davon erfolgt die Ausübung bei den LTI Vorstand 2016 bis 2019 automatisch grundsätzlich vier Jahre nach dem Zeitpunkt der Zuteilung. Die Gesellschaft kann den Beginn eines Ausübungsfensters verschieben und die Ausübbarkeit sowie die Unverfallbarkeit von Optionen beschleunigen. Im Hinblick auf die LTI Vorstand 2016 bis 2019 kann die Gesellschaft die Ausübbarkeit und die Unverfallbarkeit von Optionen jedoch nicht verändern. Außerdem können die Optionen nur ausgeübt werden,
Die Ausübung muss gegenüber der Gesellschaft schriftlich erklärt werden. Im Einzelnen gelten für die noch bestehenden Anreizpläne folgende Bedingungen: scroll
Bei Ausübung erhält der Begünstigte eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie der DEUTZ AG und dem Referenzkurs der Aktie der DEUTZ AG bei Gewährung. Abweichend davon erhält beim LTI Vorstand 2016 bis 2019 der Begünstigte eine Barzahlung in Höhe des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktie der DEUTZ AG an 60 Handelstagen vor Ablauf der Wartezeit, maximal jedoch das 1,5-Fache des Referenzkurses. In keinem Fall erhält der Begünstigte Anteile an der Gesellschaft. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung ausstehender Optionen im Berichtsjahr: scroll
Angaben zum beizulegenden Zeitwert der OptionenDa es sich bei virtuellen Optionen um geld- und nicht um eigenkapitalbasierte Instrumente handelt, ist seitens der Gesellschaft eine Rückstellung zu passivieren. Deren Höhe basiert auf dem Gesamtwert (Fair Value) der virtuellen Optionen im Zeitpunkt der Zusage und wird zeitanteilig (pro rata temporis) über die Vesting Period verteilt. Zur Ermittlung des Fair Value diente ein Optionspreismodell nach Black-Scholes, welches unter anderem die oben genannten Ausübungspreise, die Laufzeit und den Wert des Optionsgegenstands (Aktie der DEUTZ AG) berücksichtigt. LTI No. VIII:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,63 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2014 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (57,72 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 4,52 € zum 1. September 2014. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI No. IX:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,63 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2015 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (58,58 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,24 € zum 1. Juni 2015. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI Vorstand 2016:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zum Jahresbeginn 2016 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (49,71 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 1. Januar 2016 auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 3,535 € zum 1. Januar 2016. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI No. X:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2016 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (44,30 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 4,00 € zum 1. September 2016. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI Vorstand 2017:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zum Jahresbeginn 2017 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (41,39 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 1. Januar 2017 auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,473 € zum 1. Januar 2017. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI No. XI:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2017 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (39,50 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 6,51 € zum 1. September 2017. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI Vorstand 2018:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zur Jahresmitte 2018 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (43,92 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 30. Juni 2018 auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 7,57 € zum 1. Januar 2018 bzw. von 7,35 € zum 1. März 2018. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI No. XII:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2018 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (47,90 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 7,59 € zum 1. September 2018. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI Vorstand 2019:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zur Jahresmitte 2019 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (33,08 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 30. Juni 2019 auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,25 € zum 1. Januar 2019 bzw. von 6,40 € zum 1. März 2019. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet. LTI No. XIII:Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2019 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (49,70 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen. Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,05 € zum 1. Oktober 2019. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet. Aufgrund der zu jedem Bilanzstichtag neu durchzuführenden Ermittlung des Fair Value der Optionen ist zum Jahresende 2019 eine entsprechende Berechnung auf Basis des Kurses der Aktie der DEUTZ AG von 5,57 € (31. Dezember 2018: 5,15 €) erfolgt. Daraus resultierte im Geschäftsjahr 2019 insgesamt ein Aufwand in Höhe von 1.407 Tsd. € (2018: Ertrag von 472 Tsd. €). Zum Jahresende waren insgesamt 2.415 Tsd. € passiviert (31. Dezember 2018: 2.728 Tsd. €). Der Gesamtbetrag setzt sich wie folgt zusammen: scroll
Vom Gesamtbetrag der Aufwendungen in 2019 bzw. der Rückstellungen zum 31. Dezember 2019 entfallen auf Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der DEUTZ AG 216 Tsd. € (2018: Erträge von 379 Tsd. €) bzw. 842 Tsd. € (31. Dezember 2018: 1.326 Tsd. €). Die inneren Werte der gewährten Optionen bei Erreichen der Ausübungsbedingungen stellen sich wie folgt dar: scroll
32. PERSONALAUFWANDscroll
Die Verteilung der Personalaufwendungen auf die einzelnen Funktionsbereiche stellt sich wie folgt dar: scroll
Die Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt ist unter den Angaben nach nationalen Vorschriften unter Punkt 33 dargestellt. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTSPRÜFUNGSURTEILEWir haben den Konzernabschluss der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILEWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSESBesonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert: 1) Sachverhalt und Problemstellung 2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse 3) Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1) BILANZIERUNG SELBSTERSTELLTE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" Aufwendungen für die Entwicklung neuer Technologien - insbesondere die Entwicklung neuer Motorenbaureihen - in Höhe von € 108,8 Mio (8,4 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Die Aktivierung der Entwicklungskosten wird anhand von durch die Gesellschaft definierten Meilensteinen innerhalb des Entwicklungsprozesses vorgenommen. Die Abschreibung der Vermögenswerte erfolgt i.d.R. linear über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Den Bewertungen liegen Modellrechnungen zugrunde, in die Planungen mit einem endlichen Planungszeitraum und die entsprechenden Buchwerte zum 31. Dezember 2019 eingehen. Diese Planungen sind auch in die von den gesetzlichen Vertretern erstellte und vom Aufsichtsrat verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns eingeflossen. Es erfolgt eine Diskontierung der finanziellen Überschüsse mit laufzeitspezifischen gewichteten Kapitalkosten des jeweiligen Vermögenswerts oder der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde ein Wertminderungsbedarf bei zwei Baureihen von insgesamt € 4,5 Mio festgestellt. Bei einer Baureihe wurden Zuschreibungen in Höhe von € 1,4 Mio vorgenommen. Die Bewertungen sind in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst den Entwicklungsprozess erläutern lassen und die Einhaltung der Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten anhand erreichter Meilensteine nachvollzogen. Des Weiteren haben wir den Prozess zur Identifikation und Beurteilung von Sachverhalten und Entwicklungen, die die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte beeinträchtigen können, einschließlich der eingerichteten Kontrollen beurteilt. Darauf aufbauend haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests sowie die verwendeten Annahmen und Parameter daraufhin gewürdigt, ob sie insgesamt eine sachgerechte Grundlage für die Beurteilung der Werthaltigkeit der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte durch die gesetzlichen Vertreter bilden. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit den Modellrechnungen sowie der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Wertes haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen haben wir anlassbezogen Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten. 3) Die Angaben der Gesellschaft zu den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten. 2) WERTHALTIGKEIT DER GESCHÄFTSODER FIRMENWERTE1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 58,3 Mio (4,5 der Bilanzsumme) unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungswerts. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cash-Flow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen. Für Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen eine für möglich gehaltene Änderung einer Annahme zu einem erzielbaren Betrag unterhalb des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts führen würde, haben wir uns davon vergewissert, dass die erforderlichen Anhangangaben gemacht wurden. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten. 3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten. SONSTIGE INFORMATIONENDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHTDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTSUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGENÜbrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 30. April 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 31. Oktober 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2014 als Konzernabschlussprüfer der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFERDer für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Bernd Boritzki.
Köln, den 4. März 2020 PricewaterhouseCoopers GmbH Bernd Boritzki, Wirtschaftsprüfer ppa. Gerd Tolls, Wirtschaftsprüfer ENTSPRECHENSERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER DEUTZ AG GEMÄSS § 161 AKTIENGESETZDer Vorstand und der Aufsichtsrat der DEUTZ AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2018 entsprochen wurde und mit der nachfolgend genannten Ausnahme weiter entsprochen wird: Die von der DEUTZ AG für Aufsichtsratsmitglieder abgeschlossene D&O Versicherung sieht entgegen Nr. 3.8 Abs. 2 und Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex keinen Selbstbehalt vor. Die DEUTZ AG ist der Auffassung, dass ein solcher Selbstbehalt im internationalen Umfeld unüblich ist und daher die Suche nach unabhängigen Aufsichtsratskandidaten, insbesondere auch nach solchen aus dem Ausland, erheblich erschweren würde.
Köln, im Dezember 2019 |
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