DEUTZ AktiengesellschaftKölnKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022POWERING PROGRESSDEUTZ-KONZERN: ÜBERBLICKscrollen
1 Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit und aus
Investitionstätigkeit abzüglich Zinsausgaben.
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WIR HALTEN DIE WELT IN BEWEGUNGDEUTZ liefert Antriebe, die Fahrzeuge und Maschinen auf der ganzen Welt bewegen, auf Baustellen, Straßen und in der Landwirtschaft. Das ist unser Kerngeschäft - und unsere Leidenschaft. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir daran, unser Produkt-Ökosystem klimaneutral zu gestalten: durch nachhaltige Motoren, intelligente Wartung und innovative Lösungen. Unabhängig von der Technologie sorgen wir dafür, dass die Welt in Bewegung bleibt. DEUTZ-GESCHÄFTSBERICHT 2022Unter ökologischen Gesichtspunkten haben wir den Druck und den Versand von Geschäfts- und Zwischenberichten zum Jahresende 2020 eingestellt. Dafür haben wir die Online-Version des vorliegenden Geschäftsberichts um weiterführende Informationen zur übergeordneten Unternehmensstrategie sowie strategische Highlights erweitert. Diese Informationen sind darüber hinaus auch in einem gesonderten Magazin zusammengefasst, das ebenfalls auf unserer Website abrufbar ist. DER GESCHÄFTSBERICHT 2022 ONLINEMIT KENNZAHLEN-TOOL UND INTERAKTIVEN ANGEBOTEN UNTER geschaeftsbericht.deutz.com/2022 DEUTZ 2022 - DAS MAGAZINGEDRUCKT UND ALS PDF UNTER www.deutz.com/magazin2022 Über diesen BerichtDer vorliegende Geschäftsbericht bietet einen umfassenden Einblick in die Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns sowie der DEUTZ AG. Dabei wird sowohl über finanzielle als auch nichtfinanzielle Aspekte berichtet. Siehe Zusammengefasster Gesonderter Nichtfinanzieller Bericht, S. 92 ff. STRUKTUR DER BERICHTERSTATTUNGDer Berichtszeitraum umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022. Um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten, beinhaltet der vorliegende Bericht zudem auch solche relevanten Informationen, die bis zur Ausstellung der Versicherung der gesetzlichen Vertreter am 24. Februar 2023 verfügbar waren. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie gemäß den ergänzend nach HGB anzuwendenden Vorschriften. Der Zusammengefasste Gesonderte Nichtfinanzielle Bericht wurde in Übereinstimmung mit §§ 315c in Verbindung mit 289c bis 289e HGB erstellt, wobei sich die Berichterstattung in Teilen an den Aspekten bestimmter Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientiert. UNABHÄNGIGE PRÜFUNGDer von der DEUTZ AG aufgestellte Konzernabschluss -bestehend aus Bilanz, Gewinn- und-Verlust-Rechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie der Konzernlagebericht wurden von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) geprüft. Siehe Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers, S. 216 ff. Die Zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung für die DEUTZ AG und den Konzern wurde einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit (»limited assurance«) durch die PwC unterzogen, die nach dem International Standard on Assurance Engagements, ISAE 3000 (Revised), erfolgte. Siehe Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers, S. 136 f. Die Prüfung der Online-Version des Berichts oder von Verweisen auf externe Quellen wie die Unternehmenswebsite waren in keinem Fall Gegenstand des Prüfungsauftrags von der PwC. ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGENDer vorliegende Bericht enthält bestimmte Aussagen bzw. Annahmen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten sowie andere Faktoren. Diese können dazu führen, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft relevanten Branchen wesentlich - insbesondere in negativer Hinsicht - von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Folglich kann keine Gewähr für zukunftsgerichtete Aussagen übernommen werden. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONENVerweise auf→ Weiterführende Informationen sind im Bericht typografisch hervorgehoben sowie mit einer Seitenzahl versehen. Glossarbegriffe, deren Erläuterung Sie in diesem Bericht auf S. 234 ff. finden, sind typografisch in Grau gekennzeichnet. SONSTIGESDer vorliegende Geschäftsbericht ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir im vorliegenden Bericht auf die Darstellung von Verweisen zu Rundungsdifferenzen. Darüber hinaus sehen wir ebenfalls aus Gründen der besseren Lesbarkeit von einer geschlechtsspezifischen Differenzierung ab. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. An unsere AktionäreCEO-VORWORTSehr geehrte Damen und Herren,DEUTZ hält mit seinen Motoren die Welt in Bewegung - das zeigt das Geschäftsjahr 2022 ganz deutlich. Trotz eines herausfordernden geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Umfelds haben wir unsere Ziele für 2022 erreicht und teils sogar übertroffen: Bei einem Absatzplus von 16,6 Prozent ist unser Umsatz um 20,8 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro gestiegen. Gleichzeitig hat sich auch unsere Profitabilität deutlich verbessert: Unser bereinigtes Ergebnis konnten wir mit 89,4 Millionen Euro gegenüber 2021 mehr als verdoppeln und unsere bereinigte Ergebnismarge von 2,3 Prozent auf 4,6 Prozent steigern. Im Classic-Geschäft haben wir mit knapp 7 Prozent die höchste Umsatzrendite seit über zehn Jahren erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis stieg auf 86 Millionen Euro, das entsprechende Ergebnis je Aktie auf 0,71 Euro. Unsere strategischen Initiativen, sei es die marktorientierte Preispolitik, ein verstärkter Fokus auf Kostendisziplin oder unsere Maßnahmen zur Steigerung der Produktionseffizienz, machen sich also bereits bezahlt. An der positiven Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres wollen wir selbstverständlich auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre teilhaben lassen. Aus diesem Grund werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 27. April 2023 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Aktie aus dem Bilanzgewinn auszuschütten. Daraus ergäbe sich eine Ausschüttungsquote von rund 23 Prozent. Damit unsere Motoren die Welt auch künftig bewegen, haben wir den Weg nach vorne für uns abgesteckt. Mit unserer Strategie »Dual+« gehen wir die Herausforderungen der Mobilitätswende bei DEUTZ für und mit unseren Kunden aktiv an. Für die beiden Segmente Classic und Green sowie das hochprofitable Servicegeschäft haben wir unsere zentralen Ziele klar benannt. Wir sind davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor in unseren Anwendungen noch länger eine wichtige Rolle spielen wird. Vor allem dann, wenn er durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe auch umweltfreundlich betrieben wird. Nur so wird uns der Übergang zu klimaneutralen Antrieben auch abseits der Straße gelingen. Mindestens 200.000 Motoren wollen wir künftig pro Jahr im Bereich Classic herstellen und so auch den Ausbau und die Weiterentwicklung eines innovativen, "grünen" Produktportfolios finanzieren. Das Geschäftsjahr 2022 hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gleiches gilt mit Blick auf unser Servicegeschäft, dessen Umsatz wir auf rund 450 Millionen Euro steigern konnten. Und auch hier können und wollen wir noch mehr: Nachdem wir für diesen wichtigen Bereich bislang ein Umsatzwachstum auf 500 Millionen Euro bis 2025 in Aussicht gestellt hatten, gehen wir nun davon aus, den Umsatz bis 2025 auf rund 600 Millionen Euro steigern zu können. Angesichts sich fortlaufend verändernder Rahmenbedingungen ist es unerlässlich, seine Entscheidungen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Und das tun wir. Um nur das in Aussicht zu stellen, was wir tatsächlich erreichen können. Aber auch, um nur dort zu investieren, wo wir nachhaltig profitabel wachsen können. Das betrifft sowohl die Weiterentwicklung unseres Portfolios als auch unsere regionalen Wachstumsinitiativen. Gerade mit Blick auf Torqeedo und unser Wachstum in China haben sich unsere Erwartungen zuletzt nicht erfüllt. Wir werden die weiteren Entwicklungen daher sorgfältig beobachten. "Mit >Dual+< bringen wir DEUTZ in die Poleposition für profitables Wachstum." DR. SEBASTIAN C. SCHULTE DEUTZ steht für nachhaltige Motoren, intelligente Wartung und innovative Lösungen. Um Antriebstechnologien für das postfossile Zeitalter zu entwickeln und zu bauen, müssen wir uns auch selbst bewegen. Dabei sollte es keine Denkverbote geben. Wir nutzen unsere Innovationskraft ganz bewusst technologieoffen und verfolgen unterschiedliche Ansätze. Entscheidend für unseren Erfolg wird sein, dass wir noch viel stärker in zusammenhängenden Produktökosystemen denken und unsere Angebotspalette und Wertschöpfungsketten intelligent erweitern, auch in Richtung neuer Geschäftsmodelle jenseits des Antriebsstrangs. Wir haben uns viel vorgenommen: Bis 2030 soll DEUTZ zu den drei führenden unabhängigen Motorenherstellern gehören. In einem sich zunehmend konsolidierenden Markt setzen wir dabei auch auf Kooperationen und Übernahmen. Unsere Kooperation mit Daimler Truck ist ein erster wichtiger Meilenstein. Nicht nur, weil wir Zugriff auf hochentwickelte Motoren bekommen und Entwicklungskosten sparen. Sie ermöglicht uns auch, neue Kundengruppen zu erschließen. »Dual+« steht für nachhaltig profitables Wachstum: Bis 2025 wollen wir unseren Umsatz auf mehr als 2,5 Milliarden Euro steigern und eine bereinigte Ergebnismarge von 6 bis 7 Prozent erzielen. Dafür haben wir im Rahmen unseres Powering-Progress-Programms vier strategische Handlungsfelder definiert: »Priorities«, »Potential«, »Performance« und »Passion«. Zahlreiche Initiativen konnten wir 2022 bereits umsetzen, mindestens jedoch in Angriff nehmen. Und wir werden als Team auch weiterhin intensiv daran arbeiten, DEUTZ zukunftssicher aufzustellen. Dazu gehört neben der Erreichung unserer finanziellen Ziele auch, dass wir Verantwortung für künftige Generationen und eine lebenswerte Umwelt übernehmen. Beides nehmen wir ernst. Deshalb arbeiten wir bei DEUTZ mit voller Kraft daran, bis spätestens 2050 ein komplett klimaneutrales Unternehmen zu werden und investieren in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Euro in unser grünes Produktportfolio. Ich bin sicher, dass es uns gemeinsam hervorragend gelingen wird, das zu erreichen, was wir in Aussicht stellen.
Köln, im März 2023 Dr. Sebastian C. Schulte, VORSTANDSVORSITZENDER "DER VORSTANDTIMO KRUTOFFCFO und Arbeitsdirektor Mitglied des Vorstands seit dem 1. Dezember 2022, bestellt bis zum 30. November 2025 DR. SEBASTIAN C. SCHULTCEO Vorsitzender des Vorstands, Mitglied des Vorstands seit dem 1. Januar 2021, bestellt bis zum 31. Dezember 2028 DR.-ING. PETRA MAYERCOO Mitglied des Vorstands seit dem 1. November 2022, bestellt bis zum 31. Oktober 2025 DR.-ING. MARKUS MÜLLERCTO & CSO Mitglied des Vorstands seit dem 15. März 2021, bestellt bis zum 14. März 2029 BERICHT DES AUFSICHTSRATSLiebe Aktionärinnen und Aktionäre,bevor ich nachfolgend im Detail über die Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2022 berichte, möchte ich die vielfältigen externen Besonderheiten nicht unerwähnt lassen, mit denen sich der Aufsichtsrat und der Vorstand im zurückliegenden Jahr intensiv beschäftigt haben. Um nur ein paar Beispiele zu nennen, seien hier etwa die Auswirkungen der Coronakrise, der russische Angriff auf die Ukraine, Lieferengpässe sowie die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise erwähnt. All diese Themen galt es 2022 bei der Steuerung des Unternehmens zu berücksichtigen. Das neu zusammengesetzte Vorstandsteam hat auf diese externen Einflüsse entschlossen reagiert. Basis hierfür war die sehr vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Trotz der zu bewältigenden operativen Herausforderungen hat DEUTZ 2022 seine Strategie überprüft, weiterentwickelt und im Strategieprogramm »Powering Progress« konkretisiert. Es zielt darauf ab, den Konzern fit für die anstehende Transformation im Mobilitätsbereich zu machen, das Servicegeschäft weiter auszubauen und gleichzeitig Wachstumspotenziale im klassischen Motorenbereich auszuschöpfen. Um Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, die Transformation des DEUTZ-Konzerns transparent aufzuzeigen, hat DEUTZ zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 die Segmente Classic und Green eingeführt, nach denen im vorliegenden Geschäftsbericht erstmals auf Gesamtjahresbasis berichtet wird. Über die Fortschritte der angestoßenen Transformation wird regelmäßig in den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse diskutiert und Bericht erstattet. ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATSDer Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat auch im Geschäftsjahr 2022 die Führung des Unternehmens nach den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex laufend überwacht und den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen beraten. Der Aufsichtsrat war in alle bedeutsamen Entscheidungen des Vorstands eingebunden. Der Vorstand hat insbesondere die strategische Ausrichtung des Unternehmens eng mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt vier ordentliche und sechs außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Bei der Sitzung am 9. Juni 2022 hat Herr Dr. Bernd Bohr und bei der Sitzung am 6. September 2022 hat Frau Sophie Albrecht entschuldigt gefehlt. An sämtlichen weiteren Sitzungen des Geschäftsjahres 2022 haben alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. Zwei Sitzungen fanden ausschließlich in Präsenz und eine Sitzung ausschließlich als Telefon-/Videokonferenz statt. Die übrigen sieben Sitzungen fanden als hybride Sitzungen statt, das heißt in Präsenz mit der Möglichkeit der virtuellen Teilnahme per Telefon-/Videokonferenz. Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder stellt sich im Einzelnen wie folgt dar: scrollen
In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen berichtete der Vorstand jeweils über das allgemeine Konjunktur-, Markt- und Wettbewerbsumfeld des DEUTZ-Konzerns, stellte in einem Business Update und Vertriebsbericht ausführlich die konkrete Geschäftsentwicklung des Unternehmens im abgelaufenen Jahresabschnitt dar, erstattete einen aktuellen Risikobericht, informierte über wichtige operative Themen und gab einen Ausblick auf die zu erwartenden Jahreswerte. Dies geschah jeweils bezogen auf die allen Aufsichtsratsmitgliedern aus den schriftlichen Monatsberichten bekannten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens. Dazu zählen Auftragseingang, Auftragsbestand, Umsatz, Absatz, EBIT, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Investitionen, Working Capital, Qualitätszahlen sowie die Personalzahlen, jeweils mit Vorjahres- und Planvergleich. Regelmäßiger Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzungen waren außerdem die Berichte aus dem Personal- und Prüfungsausschuss durch deren Vorsitzende. SCHWERPUNKTE DER BERATUNGEN IM AUFSICHTSRATDie Beratungen und Diskussionen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr konzentrierten sich auf die aktuelle Geschäfts- und Risikolage des DEUTZ-Konzerns sowie auf die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens, der eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung gewidmet war. Neben den Auswirkungen der fortdauernden Coronapandemie spielten dabei die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Unternehmen im Hinblick auf Umsatz, Ergebnis, Liquidität, Teileversorgung und Beschäftigungssituation eine besondere Rolle. Ebenfalls besonders vertieft wurde der weitere Ausbau der E-DEUTZ-Aktivitäten, die Entwicklung des Neukundengeschäfts sowie Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung. Weitere wichtige Beschlüsse betrafen das Budget 2023, die Mittelfristplanung bis 2027 sowie die Freigabe von Investitionen und Entwicklungsprojekten. Ferner hat der Aufsichtsrat Beschlüsse über die Zielerreichung und damit über die variable Vergütung des Vorstands für das vorherige sowie über die Festlegung seiner Ziele und Mittelfristziele für das laufende Geschäftsjahr gefasst. Die umfassende, regelmäßige und zeitnahe Information des Aufsichtsrats durch den Vorstand war im Berichtszeitraum stets gewährleistet. Außerhalb der Sitzungen informierte der Vorstand die Mitglieder des Aufsichtsrats schriftlich über alle wichtigen Ereignisse. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende standen darüber hinaus in regelmäßigem Austausch über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen und Optimierungsmaßnahmen. Sämtliche nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf Grundlage der Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands sowie, falls notwendig, nach Vorbereitung durch seine zuständigen Ausschüsse. ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDSDer Vorstand der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts aus vier Mitgliedern: Herrn Dr. Sebastian C. Schulte (Vorstandsvorsitzender seit 13. Februar 2022, zuständig für technische und zentrale Funktionen sowie Nachhaltigkeit, im Zeitraum 13. Februar 2022 bis 30. November 2022 zuständig für technische und zentrale Funktionen, ohne den Bereich Produktion, sowie interimistisch zuständig für Finanzen, Personal und Information Services), Frau Dr.-Ing. Petra Mayer (seit 1. November 2022, zuständig für Produktion und Einkauf), Herrn Dr.-Ing. Markus Müller (zuständig für Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Service, im Zeitraum 12. Februar 2022 bis 31. Oktober 2022 zuständig für Forschung und Entwicklung sowie interimistisch zuständig für die Bereiche Produktion und Einkauf, ab dem 6. September zusätzlich zuständig für Vertrieb und Service) sowie Herrn Timo Krutoff (seit 1. Dezember 2022, zuständig für Finanzen, Personal und Information Services). Nach seiner Bestellung zum Vorstand mit Wirkung zum 1. Januar 2021 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Sebastian C. Schulte mit Wirkung zum 13. Februar 2022 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und einen Prozess zur weiteren Neuaufstellung des Vorstands begonnen. Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. Juni 2022 Frau Dr.-Ing. Petra Mayer für den Zeitraum 1. November 2022 bis 31. Oktober 2025 zum Mitglied des Vorstands bestellt und ihr die Zuständigkeit für die Bereiche Einkauf und Produktion übertragen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat, nach Vorbereitung durch den Personalausschuss, in seiner Sitzung am 6. September 2022 Herrn Timo Krutoff für den Zeitraum 1. Dezember 2022 bis 30. November 2025 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Er hat die Bereiche Finanzen, Personal und Information Services sowie die Funktion des Arbeitsdirektors von Herrn Dr. Sebastian C. Schulte übernommen, dem diese Zuständigkeiten seit dem 12. Februar 2022 interimistisch übertragen waren. Schließlich hat der Aufsichtsrat, nach Vorbereitung durch den Personalausschuss, in seiner Sitzung am 18. Januar 2023 die Bestellung von Herrn Dr. Sebastian C. Schulte um fünf Jahre, das heißt für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2028, verlängert. Der bisherige Vorstand für Vertrieb, Marketing und Service, Herr Michael Wellenzohn, der den Vorstandsumbau aktiv unterstützt hat, hat das Unternehmen am 6. September 2022 mit sofortiger Wirkung im besten beiderseitigen Einvernehmen verlassen. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Wellenzohn auch an dieser Stelle für seine wertvolle und engagierte Arbeit und wünscht ihm für seine Zukunft viel Erfolg. Die Bestellung von Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller zum Vorstandsvorsitzenden der DEUTZ AG hatte der Aufsichtsrat wie berichtet in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 einstimmig mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund widerrufen. Im Anschluss wurde mit Herrn Dr.-Ing. Hiller eine einvernehmliche Vertragsauflösung vereinbart. Die im Februar 2022 begonnene Neuaufstellung des Vorstands konnte im Berichtsjahr mit der Bestellung von Frau Dr.-Ing. Petra Mayer und Herrn Timo Krutoff zu Mitgliedern des Vorstands erfolgreich abgeschlossen werden. CORPORATE GOVERNANCE: ENTSPRECHENSERKLÄRUNG KEINE ABWEICHUNGIn seiner Sitzung am 13. Dezember 2022 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in den Fassungen vom 16. Dezember 2019 sowie vom 28. April 2022 auseinandergesetzt und gemeinsam mit dem Vorstand eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Diese enthält keine Abweichung vom Kodex und steht seit dem 14. Dezember 2022 auf der Internetseite der DEUTZ AG unter www.deutz.com im Bereich Corporate Governance zum Download zur Verfügung. EFFIZIENTE ARBEIT DURCH VIER AUSSCHÜSSEDer Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten sachgerecht unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 211 bis 212 dieses Geschäftsberichts separat dargestellt. Mitglieder des Personalausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sabine Beutert und Herr Alois Ludwig. Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Er legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine langfristige Nachfolgeplanung, die durch eine frühzeitige Identifizierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten geprägt ist und durch externe Beratungsexpertise unterstützt wird. Der Personalausschuss tagte im Berichtsjahr siebenmal, jeweils in Präsenz und Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei ging es insbesondere um die Nachfolgeplanung und Neuaufstellung des Vorstands, die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 und die Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2022. Dem Prüfungsausschuss gehören zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Frau Patricia Geibel-Conrad (Vorsitzende), Frau Sabine Beutert (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Dr. Dietmar Voggenreiter an. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr viermal - bis auf eine Ausnahme, in der Frau Töpfer-Hartung entschuldigt fehlte - in Anwesenheit aller Mitglieder und des Vorstands. Mit der Ausnahme eines Termins nahm auch der Abschlussprüfer an den Sitzungen teil. Die Sitzungen erfolgten jeweils in Präsenz der teilnehmenden Ausschussmitglieder. Es bestand für Gäste die Möglichkeit der digitalen Teilnahme, die teilweise wahrgenommen wurde. Bei Bedarf tagte der Ausschuss auch zeitweise ohne den Vorstand und/oder den Abschlussprüfer. Schwerpunkte der Ausschusstätigkeit waren die vorbereitende Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich des Zusammengefassten Lageberichts und des Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Berichts der DEUTZ AG und des DEUTZ-Konzerns. Im Beisein des Abschlussprüfers wurde dessen Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernabschlusses nebst Zwischenlagebericht zum 30. Juni gemeinsam mit dem Vorstand intensiv diskutiert. Die Zwischenmitteilungen zu den Quartalen wurden mit dem Vorstand besprochen. Darüber hinaus stand die Vorsitzende des Prüfungsausschusses auch zwischen den Sitzungen in engem Informations- und Gedankenaustausch mit dem Finanzvorstand und hat sich über wesentliche Entwicklungen informiert. Der Ausschuss hat sich mit der Überwachung der Rechnungslegung und des Rechnungslegungsprozesses sowie mit der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, mit der internen Revision, dem Compliance-Management-System sowie den Berichten über wesentliche Rechtsstreitigkeiten befasst. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten standen die Leiter relevanter Zentralfunktionen in den Ausschusssitzungen für Berichte und Fragen zur Verfügung. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Prüfungsausschuss erklärt, dass keine Umstände vorliegen, die dazu Anlass geben, seine Befangenheit anzunehmen. Der Prüfungsausschuss hat die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt, dessen Qualifikation überprüft, die externe Rotation des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2024 diskutiert sowie dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 abgegeben. Er erteilte den Prüfungsauftrag, erörterte das Honorar, bestimmte die Prüfungsschwerpunkte und überwachte die Qualität der Abschlussprüfung. Auch zwischen den Sitzungen fand ein Informationsaustausch zwischen der Vorsitzenden des Ausschusses und dem Abschlussprüfer statt. Der Prüfungsausschuss passte den Katalog der genehmigungsfähigen Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers an die neuen Regelungen an, kontrollierte im Geschäftsjahr erbrachte Leistungen und ließ sich über geplante Projekte berichten; es ergaben sich keine Beanstandungen. Der Vorstand berichtete im Prüfungsausschuss regelmäßig über den Gang der Geschäfte in den Segmenten, die Entwicklung der relevanten Steuerungsgrößen, die Liquiditäts- und Finanzierungssituation sowie über das Working Capital der Unternehmensgruppe. Schwerpunktthemen über das Jahr hinweg waren die Bewertung der Beteiligungen, der Firmenwerte und der weiteren immateriellen Vermögensgegenstände, die Ausgestaltung und Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichterstattung sowie weitere Fragen der Rechnungslegung. Daneben ließ sich der Ausschuss vom Vorstand über die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems sowie des Cybersicherheitsmanagements, zum Status der Implementierung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der Ausschreibung der Abschlussprüfung für 2024 berichten. In verschiedenen Sitzungen hat sich der Ausschuss mit dem internen Kontrollsystem, der Tätigkeit und den Feststellungen der internen Revision, Compliance, IT-Themen sowie anlassbedingt mit dem Sanctions-Compliance-Programm befasst. Zu den Themenbereichen haben insbesondere der Leiter Rechnungswesen, die IKS-Koordinatorin, die Leiterin Konzernrevision, der Compliance Officer, der Leiter IT und der Leiter Qualität mit dem Leiter Investor Relations Bericht erstattet und die Fragen des Prüfungsausschusses beantwortet. Bezüglich möglicher Geschäfte mit nahestehenden Personen wurde mindestens quartalsweise Bericht erstattet; im Berichtsjahr wurden keine zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtigen Transaktionen festgestellt. Der Prüfungsausschuss erörterte vorbereitend die Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat. Abschließend wurde die Jahresplanung 2023 des Prüfungsausschusses beschlossen. In der Sitzung am 7. März 2023 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich in Anwesenheit des Abschlussprüfers und des Vorstands auf der Grundlage des vorgelegten Jahres- und Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG, jeweils zum 31. Dezember 2022, sowie des Berichts des Vorstands und der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers mit den genannten Abschlüssen, dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Vergütungsbericht. Der Abschlussprüfer erstattete in der Sitzung detailliert Bericht über den Ablauf und über die wesentlichen Ergebnisse der Abschlussprüfungen bei der Muttergesellschaft und den in- und ausländischen Tochtergesellschaften. Die Prüfungsergebnisse geben keinen Grund zu Beanstandungen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem sowie die Key Audit Matters und die festgelegten Prüfungsschwerpunkte wurden umfassend diskutiert und der Abschlussprüfer beantwortete eingehend alle darüberhinausgehenden Fragen. Wesentliche Schwächen zum internen Kontrollsystem wurden nicht berichtet. Weiterhin stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das geeignet ist, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die Anforderungen an das geltende Risikoerkennungssystem zur Risikotragfähigkeit, zur Risikoaggregation und zur Risikodokumentation wurden nach Feststellung des Abschlussprüfers umgesetzt. Die vorbereitende Prüfung des Ausschusses betraf auch den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG und des DEUTZ-Konzerns sowie die Prüfung des Vergütungsberichts. Der Aufsichtsrat hatte die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich beauftragt, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich mit begrenzter Sicherheit sowie den Vergütungsbericht zu prüfen und jeweils eine Prüfungsbescheinigung zu erteilen. Auch über diese Prüfungen berichtete der Abschlussprüfer an dem Tag im Ausschuss eingehend, gefolgt von einer ausführlichen Diskussion der wesentlichen Ergebnisse und Feststellungen. In der darauffolgenden Plenumssitzung berichtete die Vorsitzende ausführlich über die genannten Prüfungen und deren Prüfungsergebnisse. Die in Zusammenhang mit den Abschlüssen stehenden Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat wurden jeweils wie vorbereitet im Aufsichtsrat zustimmend beschlossen. Der Prüfungsausschuss hat sich auch im Berichtsjahr fortlaufend über die Veränderungen des regulatorischen Umfelds informieren lassen und sich über die Maßnahmen ausgetauscht, die sich für die DEUTZ AG aus den weitergehenden Anforderungen der ESEF-VO, den Neuregelungen zum Risikomanagementsystem, der Reform des DCGK 2022 sowie der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung ergeben (insbesondere den Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung, den EU-Sustainability Reporting Standards und der Corporate Social Responsibility Directive). Ferner wurde der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig und ausführlich in der jeweils nächsten Sitzung durch die Prüfungsausschussvorsitzende über die Arbeit des Ausschusses unterrichtet. Mitglieder des Vermittlungsausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sabine Beutert, Frau Sophie Albrecht und Herr Ali Yener. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Der Vermittlungsausschuss musste im Berichtsjahr nicht einberufen werden. Mitglieder des Nominierungsausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sophie Albrecht und Herr Alois Ludwig. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr zweimal, jeweils in Präsenz und Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses, getagt. Dabei ging es im Wesentlichen um die Vorbereitung der im Jahr 2023 stattfindenden Aufsichtsratswahl sowie die Identifizierung und Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten. Soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat ihnen zugestimmt. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSS EINGEHEND GEPRÜFT UND GEBILLIGTDer vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellte Jahresabschluss der DEUTZ AG, der nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie nach den ergänzend gemäß § 315 Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften erstellte Konzernabschluss sowie der für die DEUTZ AG und den Konzern Zusammengefasste Lagebericht (jeweils für das Geschäftsjahr 2022) wurden von dem durch die Hauptversammlung am 28. April 2022 gewählten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Der Abschlussprüfer hat ferner festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das geeignet ist, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die PwC GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, ist seit dem Geschäftsjahr 2014 Abschlussprüfer der DEUTZ AG und des DEUTZ Konzerns. Als Wirtschaftsprüfer unterzeichnen Harald Wimmer (seit dem Geschäftsjahr 2021 als für die Prüfung verantwortlicher Wirtschaftsprüfer) und Clivia Döll (seit dem Geschäftsjahr 2021). Der Jahresabschluss der DEUTZ AG und der Konzernabschluss, der Zusammengefasste Lagebericht, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Abschlussprüfer hat die Ergebnisse seiner Prüfung dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzung am 7. März 2023 sowie dem Aufsichtsrat in dessen Sitzung am 14. März 2023 ausführlich erläutert und vertiefende Fragen beantwortet. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Prüfungsberichte für die DEUTZ AG und den Konzern zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen den Jahres- und gegen den Konzernabschluss keine Einwände und billigt sie. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Schließlich hat der Aufsichtsrat seine Prüfungspflicht nach § 171 Abs. 1 Satz 4 AktG in Bezug auf den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht wahrgenommen und keine Beanstandungen festgestellt. ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS UND SEINER AUSSCHÜSSEDie personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr nicht geändert. Nachdem Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr jedoch sein Amt als Vorsitzender des Gremiums in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 niedergelegt hatte, hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr.-Ing. Bohr an dieser Stelle für die geleistete Arbeit als Aufsichtsratsvorsitzender und begrüßt die Fortsetzung einer professionellen und umsichtigen Zusammenarbeit mit ihm. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Frau Sabine Beutert in seiner außerordentlichen Sitzung am 21. September 2022 zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, nachdem Frau Corinna Töpfer-Hartung ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende des Gremiums am gleichen Tag niedergelegt hatte. Der Aufsichtsrat dankt Frau Töpfer-Hartung ebenfalls ausdrücklich für die geleistete Arbeit als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und sieht der Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit ihr entgegen. Die personelle Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2022 und bis zur Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts wie folgt geändert: In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 wurde mit Blick auf den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz von Herrn Dr.-Ing. Bernd Bohr zu Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter beschlossen, dass Herr Dr. Voggenreiter Herrn Dr.-Ing. Bohr mit sofortiger Wirkung in allen Ämtern der Ausschüsse nachfolgt. Darüber hinaus hatte der Wechsel im stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz von Frau Corinna Töpfer-Hartung zu Frau Sabine Beutert zur Folge, dass Frau Sabine Beutert ab dem 21. September 2022 wegen § 7 Nr. 1 a) der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats Mitglied des Personalausschusses sowie wegen § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes Mitglied des Vermittlungsausschusses wurde. An der Zusammensetzung des Prüfungsausschusses hat sich demgegenüber aufgrund der diesbezüglichen Personenidentität nichts geändert, was vom Gesamtgremium zusätzlich in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung klarstellend bestätigt wurde. Die DEUTZ AG unterstützt Mitglieder des Aufsichtsrats bei der Amtseinführung sowie bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Hinsichtlich geeigneter Aus- und Fortbildungsmaßnahmen stehen die Aufsichtsratsmitglieder untereinander sowie auch mit dem Vorstand und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats im regelmäßigen Austausch. Neuen Mitgliedern werden zudem umfangreiche Informationen hinsichtlich der Corporate Governance der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder - wie bei der DEUTZ AG üblich - die Gelegenheit, das Unternehmen sowie einzelne Bereiche kennenzulernen. INTERESSENKONFLIKTE/UNABHÄNGIGKEIT DER AUFSICHTSRATSMITGLIEDER/DANKInteressenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEUTZ AG sind alle seine Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 anzusehen. Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DEUTZ-Konzerns im In- und Ausland, den gewählten Vertretern der Belegschaft sowie dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2022 geleistete Arbeit und den hohen Einsatz seinen Dank und seine Anerkennung aus. Ein besonderer Dank gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich auch in diesem Jahr mit hohem persönlichem Einsatz und besonderer Flexibilität in einem weiterhin herausfordernden Umfeld für das Unternehmen eingesetzt haben!
Köln, im März 2023 Dr. Dietmar Voggenreiter Der Aufsichtsrat DEUTZ am KapitalmarktEckdaten zur Börsennotierungscrollen
Das Börsenjahr 2022 verlief insgesamt sehr verhalten. Der deutsche Leitindex DAX erreichte zwar einen neuen Höchststand von 16.285 Punkten am 6. Januar, verlor danach jedoch kontinuierlich bis auf seinen Jahrestiefstand Ende September von 11.862 Punkten. Trotz eines sichtbaren Aufwärtstrends im vierten Quartal schloss er am 30. Dezember 2022 bei einem Wert von 13.923 Punkten und verzeichnete damit ein Minus von 12,4 % gegenüber dem Jahresendwert 2021. Der SDAX, dem auch die DEUTZ-Aktie angehört, verlor im gleichen Zeitraum 27,4 % und notierte zum Jahresende bei 11.925 Punkten. Der DAX-sector Industrial, der deutsche Industrieunternehmen abbildet, verzeichnete ebenfalls einen Rückgang, und zwar um 11,5 % auf 7.895 Punkte. Während die Coronapandemie im Berichtsjahr an den Börsen keine Rolle mehr spielte, führte der im Februar begonnene Krieg in der Ukraine zu einer ersten starken Korrektur an den globalen Aktienmärkten. In seiner Folge gingen zudem die Kosten für Gas und Öl stark nach oben und lösten eine Preissteigerungsspirale aus. In der Spitze betrug die Inflationsrate in den USA 9,1 %, im Euroraum stieg sie im Oktober auf 10,6 %. Diese Entwicklung führte zu Gegenreaktionen der Zentralbanken: In den USA wurde der Leitzins fünfmal um insgesamt 350 Basispunkte erhöht, in Europa waren es bis Ende des Jahres drei Zinsschritte und 250 Basispunkte. Diese Zinserhöhungen belasteten die Aktienmärkte erheblich. Schwächere Kursentwicklung der DEUTZ-AktieDie DEUTZ-Aktie sank vom Hoch von 6,99 € Anfang Januar mehr oder weniger kontinuierlich bis zu ihrem Jahrestief von 3,02 € Ende September. Danach konsolidierte sich der Titel wieder und kletterte nach der vom Markt positiv aufgenommenen Veröffentlichung der Neunmonatszahlen am 9. November 2022 bis auf 4,42 €. Zum Jahresende tendierte die DEUTZ-Aktie wieder etwas schwächer und schloss bei 4,05 €. Damit lag der Jahresendkurs um insgesamt 38,4 % unter dem Schlusskurs 2021. Die Marktkapitalisierung belief sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 489 Mio. €. Kennzahlen zur DEUTZ-Aktiescrollen
1 Xetra-Schlusskurs; Zeitraum 01.01.2022 bis
31.12.2022.
ERGEBNIS JE AKTIEDas Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem auf die Aktionäre der DEUTZ AG entfallenden Konzernergebnis dividiert durch den gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien. Auf Basis der sich im Berichtsjahr 2022 im Umlauf befindlichen Aktienanzahl sowie des Konzernergebnisses in Höhe von 80,2 Mio. € beläuft sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,66 € nach 0,32 € im Vorjahr. Entwicklung der DEUTZ-Aktie im Vergleich zum DAX-sector Industrial und SDAX (indexiert)
ALLE DEUTZ-AKTIEN IM STREUBESITZDie Aktien der DEUTZ AG befinden sich zu 100 % im Streubesitz, wobei sich der prozentuale Anteil im Hinblick auf die Aktionärsstruktur nach Typen im Berichtsjahr zugunsten der Privatanleger verschoben hat. So hielten diese zum Stichtag einen Aktienanteil von insgesamt 51,4 %, nach 37,6 % im Vorjahr. Der Anteil institutioneller Investoren belief sich entsprechend auf 48,6 % (Vorjahr: 62,8 %). Die Mehrheit der privaten Anleger stammt dabei aus Deutschland. Mit Blick auf die institutionellen Anleger dominieren US-amerikanische Investoren mit einem Gesamtanteil von 19,1 % sowie deutsche Fondsgesellschaften mit einem Anteil von 10,8 %. 1 Zum Jahresende 2022 hielten nachfolgende Unternehmen mehr als 3 % der Anteile an der DEUTZ AG: Ardan Livvey Investors B. V. (Niederlande) 5,0 %, Dimensional Holdings (USA) 4,0 %, Janus Henderson (Großbritannien) 4,2 %, Acadian Asset Management (Großbritannien) 3,8 %, The Vanguard Group Inc. (USA) 3,5 % sowie Norges Bank Investment Management (Norwegen) 3,3 %. 1 Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG sowie meldepflichtige Wertpapiergeschäfte von Führungspersonen nach Art. 19 MM-VO sind auf unserer Website www.deutz.com im Bereich Investor Relations veröffentlicht. Aktionärsstruktur nach Typen 1
Aktionärsstruktur nach Ländern (institutionelle Investoren) 1
DIVIDENDEDEUTZ verfolgt das Ziel, seine Wachstumsstrategie in hohem Umfang aus dem ihm zur Verfügung stehenden Kapital selbst zu finanzieren. Gleichzeitig ist DEUTZ bestrebt, seine Aktionäre angemessen und regelmäßig in Form einer Dividende am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Seine Dividendenpolitik sieht dabei grundsätzlich vor, rund 30 % des Konzerngewinns an die Aktionäre auszuschütten. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 27. April 2023 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende in Höhe von 0,15 € je Aktie aus dem Bilanzgewinn auszuschütten. Daraus ergäbe sich eine Ausschüttungsquote von 23,6 %. TRANSPARENTE KAPITALMARKTKOMMUNIKATIONZiel der Investor-Relations-Arbeit ist es, die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des DEUTZ-Konzerns für alle Interessengruppen transparent zu machen und dadurch nachhaltiges Vertrauen in das Unternehmen und somit in seine Aktie zu schaffen. Dabei verpflichtet sich DEUTZ zur Einhaltung der Transparenzrichtlinien des Deutschen Corporate Governance Kodex und kommuniziert sowohl mit Aktionären und Finanzanalysten als auch sonstigen interessierten Kapitalmarktteilnehmern stets umfassend, zeitnah und offen. Auch im Berichtsjahr 2022 stand DEUTZ in einem intensiven Dialog mit dem Kapitalmarkt. Neben der regulären Finanzberichterstattung informierte das Unternehmen im Rahmen von Telefonkonferenzen und regelmäßigen Pressemeldungen über die aktuelle Geschäftsentwicklung und andere wesentliche Ereignisse. Darüber hinaus standen der Vorstand und die Leitung Investor Relations den Kapitalmarktteilnehmern im Rahmen von Konferenzen, Roadshows und Einzelgesprächen zur Verfügung. Mit Nachlassen der Coronapandemie fanden diese zunehmend auch wieder in Präsenz statt. ANALYSTENEMPFEHLUNGENEine Grundlage für die Aktienanlage privater und institutioneller Investoren stellen die Einschätzungen und Empfehlungen von Finanzanalysten dar. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts erstellten insgesamt sieben Banken und Wertpapierhäuser Studien zur DEUTZ-Aktie. Analystenempfehlungen 1scrollen
Weiterführende Informationen und Publikationen über den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ-Aktie sind auf unserer Website www.deutz.com verfügbar. DETAILINDEX LAGEBERICHTGRUNDLAGEN DES KONZERNSGESCHÄFTSMODELL UND SEGMENTEDEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für den Off-Highway-Bereich. Das Unternehmen wurde 1864 gegründet und beschäftigte zum Jahresende 2022 weltweit rund 5.000 Mitarbeiter. Seine Kernkompetenzen liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Antriebslösungen für Anwendungen abseits der Straße im Leistungsbereich bis 620 kW. Das gegenwärtige Portfolio reicht dabei von Diesel- und Gas- über Hybrid- und E- bis hin zu wasserstoffbasierten Antrieben. Anwendungsbereiche für DEUTZ-Motoren sind unter anderem Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstapler oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeuge sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich. Zudem bietet DEUTZ mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an digitalen und analogen Serviceleistungen. Die operativen Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich seit dem 1. Januar 2022 in die Segmente Classic und Green. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 f. Das Segment Classic, dessen Anteil am Konzernumsatz sich 2022 auf rund 97% belief, umfasst sämtliche Aktivitäten, die die Entwicklung, die Herstellung, den Vertrieb und den Service von Diesel- und Gasmotoren betreffen sowie das at-equity bilanzierte Joint Venture mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller SANY. Im Segment Green hingegen werden alle Aktivitäten rund um neue bzw. alternative Antriebslösungen abgebildet. Dazu zählen neben Wasserstoffmotoren elektrisch und hybrid-elektrisch betriebene Motoren, mobile E-Schnellladestationen, dazugehöriges Servicegeschäft sowie die Tochtergesellschaften Torqeedo und Futavis. MARKT- UND WETTBEWERBSUMFELDRegional betrachtet liegt der Absatzschwerpunkt für Motoren auf Basis effizienter Dieseltechnologie, das aktuelle Kerngeschäft des DEUTZ-Konzerns, in den Regionen Europa, Nordamerika sowie Asien und dabei insbesondere auf China. Konkurrierende Motorenanbieter kommen im Wesentlichen aus Westeuropa, Nordamerika und Asien. Hauptwettbewerber DEUTZ nach Anwendungsbereichen 1٫ 2scrollen
1 Power Systems Research, Oktober 2022,
Leistungsklassen 19 bis 620 kW.
Im Februar 2023 hat das EU-Parlament entschieden, dass neu zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen ab 2035 keine Treibhausgase mehr ausstoßen dürfen. Damit ist der Einsatz von Benzin- und Dieselmotoren für diese Fahrzeuge faktisch verboten. Für mittlere und schwere Lkw sowie Off-Highway-Anwendungen gilt diese Entscheidung jedoch nicht. Somit sind keine Fahrzeuge, die in die aktuellen und möglichen zukünftigen Anwendungsbereiche von DEUTZ fallen betroffen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich die Zulieferbasis für DEUTZ aufgrund dieser Entscheidung zukünftig verändern wird. STRATEGIE UND ZIELEÜbergeordnetes Ziel des DEUTZ-Konzerns ist es, das Unternehmen dauerhaft unter den Top 3 der unabhängigen Motorenhersteller zu etablieren und bis spätestens 2050 ein vollständig klimaneutrales Produkt- und Technologieportfolio anzubieten. Gleichzeitig will das Unternehmen profitabel und nachhaltig wachsen und hat sich in diesem Zusammenhang klare Mittelfristziele für 2025 gesteckt: einen Umsatz von mehr als 2,5 Mrd. € einhergehend mit einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten von 6 % bis 7%. → Weiterführende Informationen siehe Ausblick 2025, S. 69. Seine finanziellen Zielsetzungen beabsichtigt DEUTZ nicht nur im Einklang mit der Übernahme ökologischer, sondern auch gesellschaftlicher und unternehmerischer Verantwortung zu erreichen. Dieser Anspruch spiegelt sich auch im Leitmotiv seiner Nachhaltigkeitsstrategie »Taking Responsibility« wider. Im Rahmen dieser hat sich DEUTZ diverse nachhaltigkeitsbezogene Ziele gesetzt, die neben der Reduzierung von Emissionen auch Themen betreffen wie etwa die Achtung der Menschenrechte, Diversität und Nachhaltigkeit in der Lieferkette. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, S. 92 ff. »Dual+«-StrategieIm Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ seine übergeordnete Wachstumsstrategie weiterentwickelt und damit einen klaren Rahmen für seine weitere unternehmerische Entwicklung gesetzt. Für zusätzliches Wachstum und eine höhere Profitabilität setzt DEUTZ fortan auf eine »Dual+«-Strategie, die auf drei Bausteinen aufbaut: der Weiterentwicklung des DEUTZ-Classic-Geschäfts mit optimierten Verbrennungsmotoren, dem Aufbau eines neuen, emissionsfreien Produktökosystems und dem Ausbau des Servicegeschäfts. Damit greift das Unternehmen die Herausforderungen der Mobilitätswende aktiv auf und will sich vom Motorenbauer hin zum Anbieter von Mobilitätslösungen weiterentwickeln. Zur Umsetzung seiner »Dual+«-Strategie hat DEUTZ im Rahmen seines Powering-Progress-Programms vier strategische Handlungsfelder definiert. Im Jahresverlauf 2022 wurden diese mit diversen Unterinitiativen und -zielen hinterlegt, die teils kurzfristig bis 2025, mittelfristig bis 2030 und langfristig über 2030 hinaus umgesetzt bzw. erreicht werden sollen. Sie zielen insbesondere darauf ab, die technische sowie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und den Wandel hin zu einer modernen Unternehmenskultur zu forcieren. 1. DEUTZ ClassicDie Branchen, die DEUTZ beliefert, stecken mitten in einer grundlegenden Transformation hin zu mehr Klimaneutralität. Ziel des Unternehmens ist es, seine Kunden zu befähigen, sich erfolgreich zu transformieren, und dabei Wachstumspotenziale auszuschöpfen. Damit die Mobilitätstransformation störungsfrei gestalten werden kann, ist der Einsatz von Verbrennungsmotoren im Off-Highway-Bereich aus Sicht des Unternehmens weiterhin erforderlich. Aus diesem Grund soll das DEUTZ-Classic-Geschäft auch in den kommenden Jahren die Basis des unternehmerischen Wachstumspfads bilden und die Motorenproduktion in diesem Bereich nachhaltig auf mehr als 200.000 Einheiten pro Jahr gesteigert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, beabsichtigt DEUTZ seine Performance deutlich zu steigern, etwa durch eine verbesserte Auslastung bestehender Kapazitäten und die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz. Gleichzeitig soll auch die Profitabilität des Classic-Geschäfts deutlich erhöht werden, indem beispielweise das Produktportfolio und das Produktionsnetzwerk optimiert werden, eine marktorientierte Preispolitik nachhaltig etabliert wird und die Automatisierung und Digitalisierung von operativen und administrativen Prozessen konsequent fortgeführt wird. → Weiterführende Informationen siehe Einkauf und Beschaffung, S. 32 f. sowie Produktion und Logistik, S. 29 ff. Einhergehend mit der Mobilitätstransformation ist eine Konsolidierung des Motorenmarktes zu beobachten. Daraus ergibt sich die wirtschaftliche Chance, auch durch zielgerichtete Zukäufe und Kooperationen im Classic-Bereich weiterzuwachsen. Diese Chance will DEUTZ nutzen und deshalb eine aktive Rolle in einem sich konsolidierenden Markt einnehmen. Ein erster Beleg dafür ist die Ende Januar 2023 bekanntgegebene Kooperation mit Daimler Truck zur Entwicklung und Vermarktung von schweren und mittelschweren Motoren. So betrifft die Kooperation insbesondere zwei Bereiche: Zum einen erwirbt DEUTZ die IP-Rechte für den On-Highway-Bereich an den mittelschweren Daimler-Truck-MDEG-Motoren, um diese eigenständig weiterzuentwickeln - für den Einsatz abseits der Straße, etwa in Baumaschinen, aber auch für Nutzfahrzeuge, die auf der Straße fahren. Zudem umfasst die MDEG-Motoren-IP auch eine Gasvariante, die eine gute Basis für die Weiterentwicklung hin zum Wasserstoffmotor ist. Zum anderen erwirbt DEUTZ die Lizenzrechte, um die Motoren der schweren Daimler-Truck-HDEP-Baureihe für Off-Highway-Anwendungen wie beispielsweise große Landmaschinen weiterzuentwickeln und eigenständig zu vertreiben. Während die schweren Motoren weiterhin von Daimler Truck gefertigt werden, wird die Produktion der mittelschweren Motoren bei DEUTZ stattfinden. Der Produktionsstart der künftig durch DEUTZ vermarkteten Motorenvarianten soll 2028 erfolgen. Untermauert wird die Kooperation beider Unternehmen durch eine 4,19 %-Beteiligung von Daimler Truck an DEUTZ. Damit wird Daimler Truck zu einem der größten Einzelaktionäre der DEUTZ AG. 1 → Weiterführende Informationen siehe Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, S. 201. 2. DEUTZ GreenIn einigen Branchen herrscht bereits Konsens darüber, wie Klimaneutralität zu erreichen ist. Während im Automobilsektor die Elektrifizierung gesetzt zu sein scheint, sind für Motoren, die ständig im Einsatz sind und große Lasten bewegen, aus Sicht des Unternehmens mehrere technologische Optionen möglich - oder eine Kombination aus ihnen. Aus diesem Grund verfolgt DEUTZ bei der Weiterentwicklung seines Antriebsportfolios einen technologieoffenen Ansatz. Dazu gehört die klimaneutrale Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors, etwa durch den Einsatz von HVO, 1 2 Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen, ebenso wie die Entwicklung alternativer Antriebsformen wie beispielsweise elektrifizierte Antriebsstränge. Bereits 2017 hat DEUTZ seine E-DEUTZ-Strategie initiiert, die darauf abzielt, ein skalierbares Produktangebot hybrider und vollelektrischer Antriebe für spezifische Kundenanforderungen aufzubauen. Dabei ist das Unternehmen sowohl Systempartner als auch -integrator. Das bedeutet: DEUTZ liefert ein abgestimmtes System von E-Motor, Batterie, Leistungselektronik, Reduktionsgetriebe für Traktion und Arbeitsmaschinen sowie Steuerungssoftware für Batteriemanagement, funktionale Sicherheit und Ansteuerungslogik.→ Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. Neben der Elektrifizierung stellen aus Sicht des Unternehmens auch Wasserstoffantriebe, die Verwendung von E-Fuels als Kraftstoff sowie die Brennstoffzellentechnologie wichtige Bausteine beim Antriebsmix für eine grüne Mobilität im Off-Highway-Bereich dar.→ Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. DEUTZ beabsichtigt, seine Angebotspalette und seine Wertschöpfungsketten auch in Richtung neuer Geschäftsmodelle jenseits des Antriebsstrangs zu erweitern und so auf das gesamte Produktökosystem auszuweiten. Um beispielsweise den veränderten Anforderungen an die Infrastruktur Rechnung zu tragen, sollen neue Wertschöpfungsketten etwa beim Laden von elektrischen Maschinen oder beim Betanken von Wasserstoffmotoren, erschlossen werden. Ein Beispiel dafür ist der DEUTZ-PowerTree, eine mobile E-Schnellladestation, für die DEUTZ im Berichtsjahr 2022 einen ersten Serienauftrag erhalten hat. → Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. DEUTZ beabsichtigt, in den nächsten drei Jahren mehr als 100 Mio. € in das Zukunftssegment Green zu investieren. 3. DEUTZService - das Plus der »Dual+«-Strategie DEUTZ-Motoren sind im Schnitt rund zehn Jahre, zum Teil unter härtesten Bedingungen, im Einsatz. Die sich daraus ergebenden Potenziale im Service- und Aftersales-Bereich will DEUTZ künftig noch besser nutzen. So soll neben den Bereichen Classic und Green auch das Servicegeschäft weiter ausgebaut werden. Ziel ist es hierbei, den Umsatz dieses wichtigen Bereichs bis Ende 2025 bei gleichbleibender Profitabilität auf rund 600 Mio. € zu steigern. Dazu setzt DEUTZ auf eine Expansion seines globalen Servicenetzwerks, auch über Zukäufe und strategische Partnerschaften, die Erweiterung seines Portfolios insbesondere im Hinblick auf digitale Servicekonzepte sowie die Ausweitung seiner Serviceaktivitäten auf die Wartung von Fremdmotoren. Zwei Serviceakquisitionen erfolgten im Berichtsjahr 2022 mit dem Erwerb der bisherigen DEUTZ-Servicepartner Ausma Motorenrevisie B.V. mit Sitz in Roden (Niederlande), sowie Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels) in Kildare (Irland). Beide Firmen sind in ihren Heimatmärkten im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren tätig und agieren als Mehrmarkenhändler. Die Unternehmenserwerbe sollen DEUTZ eine verbesserte Marktdurchdringung und die Ausweitung des dortigen Servicegeschäfts auf Wettbewerbsmotoren ermöglichen.
1 Der endgültige Vollzug beider
Transaktionen steht unter dem Vorbehalt üblicher
Bedingungen, insbesondere hinsichtlich der Bestätigung
der Werthaltigkeit der Sacheinlage durch einen gerichtlich
bestellten Prüfer.
WESENTLICHE STANDORTE UND KONSOLIDIERUNGSKREISDie Führungs- und operative Konzernobergesellschaft des DEUTZ-Konzerns ist die DEUTZ AG mit Sitz in Köln (Deutschland). Diese besitzt verschiedene Beteiligungen im In- und Ausland, zu denen mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen sowie Produktionsstandorten in China, Deutschland, Marokko, Spanien und den USA zählen. Zum 1. Januar 2022 wurde das vormals aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidierte Tochterunternehmen DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien), aufgrund seiner wachsenden strategischen Bedeutung für den DEUTZ-Konzern in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Zum 1. Mai 2022 wurden zudem die erworbenen Gesellschaften Ausma Motorenrevisie B.V., Roden (Niederlande), und Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels), Kildare (Irland), erstmalig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. DEUTZ Netherlands B.V., Dordrecht (Niederlande), an der die DEUTZ AG indirekt zu 100 % beteiligt ist, hat 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Ausma Motorenrevisie B.V., Roden (Niederlande), erworben. Die 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels), Kildare (Irland), wurden von der DEUTZ AG direkt erworben. Die beiden neu erworbenen Gesellschaften sind auf den Vertrieb und die Wartung von Dieselmotoren spezialisiert und agieren als Mehrmarkenhändler. Die Akquisitionen dienen neben einer verbesserten Marktdurchdringung der Ausweitung des Servicegeschäfts auf Wettbewerbsmotoren. Zum 31. Dezember 2022 sind neben der DEUTZ AG zehn inländische (31. Dezember 2021: zehn) und 28 ausländische Gesellschaften (31. Dezember 2021: 25) in den Konzernabschluss einbezogen. Der vollständige Anteilsbesitz der DEUTZ AG zum 31. Dezember 2022 ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt. Siehe Anteilsbesitz DEUTZ AG, S. 209 f. INTERNES STEUERUNGSSYSTEMDer DEUTZ-Konzern definiert sowohl seine Budget- als auch seine mittelfristigen Unternehmensziele anhand ausgewählter betrieblicher Kenngrößen. Um die Profitabilität zu steigern und nachhaltiges Wachstum zu erzielen, wird der Konzern auf Basis der nachfolgend dargestellten finanziellen Leistungsindikatoren gesteuert. Bei diesen Kenngrößen handelt es sich um sogenannte alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures), die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) nicht definiert sind. Im Folgenden wird die Überleitung dieser Kenngrößen zu den im Abschluss verwendeten Beträgen dargelegt. scrollen
1 Alternative Leistungskennzahlen (Alternative
Performance Measures).
UmsatzwachstumDEUTZ strebt eine kontinuierliche Steigerung seiner Umsatzerlöse als Grundlage einer profitablen Unternehmensentwicklung an. Die Umsatzerlöse und deren Entwicklung werden differenziert nach Produktgruppen, Anwendungssegmenten und Regionen monatlich ermittelt und dem Management zeitnah vorgelegt, um bei Bedarf frühzeitig auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können. EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)Für die Steuerung der operativen Ertragskraft des Unternehmens sieht DEUTZ die EBIT-Rendite vor Sondereffekten als die zentrale Kennzahl an. Ausgangsgröße ist das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsergebnis (EBIT). Nach Bereinigung um Sondereffekte wird diese Größe ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Als Sondereffekte werden wesentliche Erträge und Aufwendungen definiert, die im Hinblick auf ihren zeitlichen und/oder sachlichen Ursprung einen nicht wiederkehrenden Charakter haben und außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegen. Die Bereinigung um Sondereffekte dient dazu, eine bessere Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens im Zeitablauf zu ermöglichen. Sondereffekte können unter anderem Wertminderungen, Wertaufholungen oder Ergebnisse aus der Veräußerung von Anlagevermögen, bestimmte Kosten für strategische Projekte oder organisatorische Veränderungen, Restrukturierungsaufwendungen und Erträge aus der Auflösung von in diesem Zusammenhang gebildeten Rückstellungen sein. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten wird, wie das Umsatzwachstum, auf monatlicher Basis ermittelt und dem Management im Rahmen der internen Berichterstattung vorgelegt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Sondereffekte in Höhe von 6,8 Mio. € ausgewiesen. Diese betreffen mit 9,1 Mio. € die Bildung von Rückstellungen in Folge mehrerer Veränderungen im Management. Kompensiert wurden diese Aufwendungen teilweise durch eine Auflösung von Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen in Höhe von 2,3 Mio. €, die im Zuge der Veräußerung der Grundstücke des ehemaligen Standorts Köln-Deutz gebildet wurden. Working-Capital-Quote (Durchschnitt)Das im Unternehmen gebundene Kapital wird über die durchschnittliche Working-Capital-Quote gesteuert. Dabei wird das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen der letzten zwölf Monate gesetzt. Das Working Capital umfasst Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, vermindert um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gemeinsam mit dem Umsatzwachstum und der EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) wird auch diese Kenngröße monatlich bestimmt und vom Management zur Unternehmenssteuerung herangezogen. ROCE 1 (vor Sondereffekten)Die Messung und Steuerung der Rentabilität des im Konzern eingesetzten Kapitals erfolgt auf jährlicher Basis mit der Kennzahl ROCE (vor Sondereffekten). Diese wird wie folgt ermittelt: ROCE 1scrollen
1 Return on Capital Employed.
F&E-QuoteAls technologieorientiertes Unternehmen zählt DEUTZ auch die F&E-Quote zu seinen bedeutendsten Steuerungskennzahlen im Rahmen des internen Steuerungssystems. Sie stellt das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen) zu den Umsatzerlösen des betrachteten Zeitraums dar. Die F&E-Quote wird monatlich ermittelt und an das Management berichtet. Free CashflowZur Steuerung der Liquidität steht im DEUTZ-Konzern die Kennzahl Free Cashflow im Fokus. Dieser umfasst die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit des Konzerns in der betrachteten Periode, vermindert um Zinszahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Mittels dieser Kenngröße wird aufgezeigt, welcher in dem jeweiligen Geschäftsjahr generierte Cashflow dem Unternehmen etwa zur Tilgung von Schulden oder zur Zahlung einer möglichen Dividende an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Free Cashflow wird an das Management monatlich berichtet. Auf Basis der zuvor genannten Steuerungskennzahlen hat DEUTZ ein Frühwarnsystem festgelegt, um vorausschauend handeln und zeitnah reagieren zu können. Parallel dazu sorgt das Unternehmen durch eine fundierte Ursachenanalyse dafür, dass Risiken minimiert und Chancen genutzt werden. Dreimal jährlich wird eine Jahresprognose für alle Messgrößen erstellt, um dadurch eine transparente Geschäftsentwicklung zu gewährleisten. Neben den finanziellen Leistungsindikatoren im Rahmen des beschriebenen Steuerungssystems misst DEUTZ seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch mithilfe weiterer Kenngrößen. Hierzu gehören insbesondere der Auftragseingang, Umsatz und Absatz auf der Ertragsseite, das Working Capital zum Stichtag im Hinblick auf das gebundene Kapital sowie das EBIT vor Abschreibungen (EBITDA). Des Weiteren sind für DEUTZ das Konzernergebnis und das handelsrechtliche Ergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größen von Bedeutung. Kontinuierliche Optimierung des SteuerungssystemsUnabhängig von konjunkturellen Schwankungen ist ein übergeordnetes Ziel von DEUTZ, die Steuerung des Konzerns kontinuierlich zu optimieren. Die Basis dafür bildet die jährliche Planung aller zuvor genannten Kenngrößen. Sie berücksichtigt dabei zum einen die internen Einschätzungen des künftigen Geschäfts und zum anderen die Vergleichswerte von Wettbewerbern. Jede Organisationseinheit stellt für ihren Verantwortungsbereich Detailpläne auf, die mit dem Management abgestimmt werden. Sowohl die konkreten Absatz- und Umsatzziele als auch die kunden- und produktbezogenen Ziele (EBIT-Renditen) werden jährlich unter Beachtung der Konzernziele mit den operativen Bereichen abgestimmt. Dadurch sind sie auf der jeweils relevanten Hierarchieebene für die operative Steuerung der Segmente verfügbar. Um das gebundene Kapital zu optimieren, werden Working-Capital-Ziele für die einzelnen Konzerngesellschaften festgelegt. Teilziele für Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden jeweils auf die einzelnen verantwortlichen Mitarbeiter heruntergebrochen. Um die finanzielle Grundlage für seinen Wachstumskurs zu sichern, hat DEUTZ das Investitionsmanagement als den wesentlichen Aspekt bei der Steuerung des gebundenen Kapitals zentralisiert: Budgetvorgaben legen den Rahmen für das Investitionsniveau und die Entwicklungsausgaben fest; der konkrete Bedarf leitet sich dabei aus der mittelfristigen Absatzplanung und den daraus resultierenden Anforderungen an Kapazitäten und Technologien ab. Im Rahmen der jährlichen Budgetgespräche stimmen die Verantwortlichen das geplante Investitionsniveau, die Entwicklungsausgaben sowie einzelne Projekte mit der konzernweiten Finanzplanung ab und schreiben die Ergebnisse fest. Vor der konkreten Projektfreigabe erfolgt eine zusätzliche detaillierte Prüfung, bei der die gängigen Methoden der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wie der interne Zinsfuß, die Amortisationszeit, der Kapitalwert, die Auswirkung auf das Ergebnis sowie Kostenvergleiche genutzt werden. Erst wenn diese Wirtschaftlichkeitsprüfung eindeutig positiv ausfällt, wird das Projekt mit dem entsprechenden Budget genehmigt. Neben den finanziellen Leistungsindikatoren steuert DEUTZ auch nachhaltigkeitsbezogene Ziele, über die im Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht ausführlich berichtet wird. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzeiller Bericht, S. 92 ff. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns werden nicht nur durch die zu erfüllenden gesetzlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf die weltweiten Emissionsgesetzgebungen bestimmt. Einen weiteren wesentlichen Einflussfaktor stellt der voranschreitende Klimawandel und die damit einhergehende Diskussion über die Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen dar. Das Übereinkommen von Paris aus dem Jahr 2015 zielt darauf ab, die Erderwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen. Im Gegensatz zu PKW- und Nutzfahrzeuganwendungen gibt es für mobile Arbeitsmaschinen derzeit keine gesetzlichen Vorgaben bzw. Grenzwerte zur Reduzierung der CO 2-Emissionen. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, ist es aus Sicht von DEUTZ jedoch erforderlich, dass auch die Off-Highwayindustrie ihren Beitrag zur Zielerreichung leistet, indem sie den durch sie verursachten Ausstoß klimaschädlicher CO 2-Emissionen bestmöglich reduziert. Aus diesem Grund ist DEUTZ bestrebt, die klimaneutrale Mobilität im Off-Highway-Bereich aktiv voranzutreiben, und hat sich das Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 ein klimaneutrales Produkt- und Technologieportfolio anzubieten. TechnologieoffenheitVerschiedene Anwendungen bedürfen aufgrund ihrer jeweiligen Leistungsanforderungen unterschiedliche Antriebslösungen. So erfordern beispielsweise Bau- oder Landmaschinen wesentlich mehr Antriebskraft und -energie als Gabelstapler oder Hebebühnen. Aus diesem Grund geht DEUTZ bei der Weiterentwicklung seines Motorenportfolios technologieoffen vor und verfolgt auf dem Weg in eine klimaneutrale Mobilität abseits der Straße grundsätzlich zwei Technologiepfade: Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen in den kommenden Jahren weiterhin eine dominierende Rolle bei bestimmten Applikationen einnehmen wird und einnehmen muss, um die Mobilitätswende störungsfrei zu gestalten. Für diese Einsatzfälle zielen die F&E-Aktivitäten von DEUTZ darauf ab, den klassischen Verbrennungsmotor dahingehend weiterzuentwickeln, dass er auf Basis alternativer bzw. nachhaltiger Energiequellen wie beispielsweise HVO, Wasserstoff oder E-Fuels angetrieben werden kann und damit einen umweltfreundlicheren Einsatz ermöglicht. Daneben stellt der Ausbau der Elektrifizierung den zweiten Technologiepfad dar. Elektrifizierte AntriebslösungenEinen wichtigen Beitrag zu einer »grünen Mobilität« abseits der Straße soll insbesondere die bereits 2017 initiierte E-DEUTZ-Strategie leisten. Sie zielt darauf ab, ein skalierbares Produktangebot von elektrischen Antrieben und hybriden Derivaten für spezifische Kundenanforderungen im Off-Highway-Bereich aufzubauen. Elektrische Antriebssysteme werden dabei als klimaneutral bewertet, während Hybridsysteme durch eine Verkleinerung des Motorhubraums bei gleichbleibender Systemgesamtleistung den CO 2-Gesamtausstoß während des Betriebs reduzieren. In den kommenden Jahren liegt der Fokus des standortübergreifenden E-DEUTZ-Entwicklungsteams darauf, grundlegende Antriebssysteme für Kundenanwendungen mit niedrigen und mittleren Leistungsanforderungen zur Marktreife zu bringen, die beispielsweise in den Bereichen Flugfeld, Bau und Landwirtschaft eingesetzt werden können. Im Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ ein elektrisches 360-V-Antriebssystem im Markt eingeführt, das in diversen Applikationen wie etwa elektrifizierten Raupendumpern und -kränen, Betonpumpen, Teleskopladern und Minibaggern zum Einsatz kommt. Bestandteil dessen ist eine von der DEUTZ-Tochtergesellschaft Futavis entwickelte 42-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, welche sicherheitstechnische Anforderungen an den Elektroantrieb von Straßenfahrzeugen entsprechend der Richtlinie ECE R100 erfüllt. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 beabsichtigt DEUTZ das Ende 2022 zur Vorserie entwickelte 360-V-System zur Serienreife weiterzuentwickeln. Gegenüber klassischen Verbrennungsmotoren haben elektrische Antriebssysteme eine eingeschränkte Autonomie und längere Betankungs- bzw. Ladezeiten. Abhilfe schafft hierbei der von DEUTZ entwickelte »PowerTree«, eine mobile Schnellladestation für elektrisch angetriebene Baustellenfahrzeuge, die 2022 als Elektro-/Hybrid-Anwendung des Jahres mit dem Diesel Progress Summit Award ausgezeichnet wurde. Sie ist in einem 10-Fuß-Container eingebaut und ermöglicht dem Anwender durch einen integrierten Batteriespeicher, die Applikation direkt am Einsatzort, auch ohne einen Zugang zum Stromnetz, aufzuladen. Der Ladevorgang erfolgt dabei mit einer Schnellladefunktion von bis zu 150 kW, wodurch Stillstandszeiten auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem DEUTZ 2021 erste Prototypen ausgeliefert hat, wurde die Pilotphase im Berichtsjahr 2022 abgeschlossen und gleichzeitig eine weiterentwickelte Version in den Markt eingeführt: Zum einen wurde durch eine optimierte Konstruktion seine Transportfähigkeit verbessert. Zum anderen kann die Kapazität des Batteriespeichers zukünftig skaliert werden, wodurch seine Anpassungsfähigkeit an die technischen wie wirtschaftlichen Kundenanforderungen optimiert wird. Im Bereich der Elektromobilität zu Wasser hat die DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo im Berichtsjahr 2022 die Umsetzung eines Projekts mit der Proton Motor Fuel Cell GmbH intensiviert, nachdem ein entsprechender Kooperationsvertrag Ende 2021 unterschrieben wurde. Ziel des Projekts ist es, einen maritimen Wasserstoff-Hybrid-Baukasten zu entwickeln, um das Laden mit Wasserstoff-Brennstoffzellen in die Antriebssysteme für Elektroboote von Torqeedo zu integrieren. Das Wasserstoff-elektrische Deep-BlueHybrid-System soll eine schnellere Betankung ermöglichen, Geschwindigkeits- und Reichweitenbeschränkungen reduzieren und gleichzeitig die Emissionsanforderungen auf ökologisch sensiblen Wasserstraßen oder in städtischen Gebieten erfüllen. Nach erfolgreichem Abschluss des Entwicklungsprojekts, das von der Bayerischen Staatsregierung gefördert wird, planen die Unternehmen eine gemeinsame Vermarktung und Industrialisierung des Systems. Des Weiteren hat sich Torqeedo 2022 einem Verbundprojekt angeschlossen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Dessen Ziel ist die Erarbeitung eines energieoptimierten Schiffsantriebs für maritime urbane Transporte. Mit Blick auf das dafür notwendige Antriebssystem und die Energiebereitstellung wird seitens Torqeedo derzeit ein Konzept zur Ladeinfrastruktur mit verlustoptimierter Leistungsübertragung erarbeitet. Daran anschließend soll die konzeptionelle Integration in das Deep-Blue-System von Torqeedo einschließlich der Umsetzung dafür notwendiger Hard- und Softwareänderungen erfolgen. Wasserstoffbetriebene AntriebslösungenNeben der Elektrifizierung treibt DEUTZ insbesondere die Entwicklung von Verbrennungsmotoren voran, die nachhaltige Energiequellen nutzen und damit CO 2-frei angetrieben werden können. Zu solchen nachhaltigen Energiequellen zählt unter anderem Wasserstoff, der als Kraftstoff für einen CO 2-freien Verbrennungsmotor genutzt werden kann. Als sogenannter »Grüner Wasserstoff«, gewonnen aus Solar-, Wasser- oder Windenergie, ermöglicht er als Energieträger die effektive Nutzung erneuerbarer Energie als speicherbares Gas. Nachdem DEUTZ im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 mit der Entwicklung seines ersten serienreifen Wasserstoffmotors, des TCG 7.8 H2, begonnen hat, konnten im Berichtsjahr 2022 weitere Fortschritte bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie erzielt werden: Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotversuchs haben DEUTZ und der Kölner Energieversorger RheinEnergie einen stationären Wasserstoffgenerator (H2-GenSet) am RheinEnergie-Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Die Kombination aus dem DEUTZ-Wasserstoffmotor mit einem Generator liefert in der ersten sechsmonatigen Testphase bis zu 187,5 Kilovoltampere elektrische Leistung, die direkt in das lokale Stromnetz eingespeist wird. Was DEUTZ und RheinEnergie exemplarisch erproben, bietet aus Sicht des Unternehmens großes Potenzial für eine dezentrale und CO 2-neutrale Energieversorgung sowohl in Ballungsräumen als auch abseits der Infrastruktur. Darüber hinaus hat DEUTZ zusammen mit den Kooperationspartnern AVS und der Voith Gruppe ein mobiles H2-GenSet aufgebaut. Es erzeugt leise, effizient und mit grünem Wasserstoff betrieben auch CO 2-neutral Strom für elektrische Anwendungen. Als mobiler Stromerzeuger eignet es sich insbesondere für Bereiche ohne Zugang zum konventionellen Stromnetz wie etwa Baustellen. Des Weiteren hat sich DEUTZ im Berichtsjahr 2022 dem konsortialen Forschungsprojekt HyCET (Hydrogen Combustion Engine Trucks) angeschlossen. Es zielt darauf ab, das Nachhaltigkeitspotenzial von Lkw mit Wasserstoffverbrennungsmotor in der Transportlogistik aufzuzeigen. Dazu sollen unter anderem zwei 18-Tonnen-Lkw entwickelt werden, in denen der DEUTZ-Wasserstoffmotor TCG 7.8 H2 zum Einsatz kommen wird. Ihre Praxistauglichkeit soll anschließend im Regelverkehr der BMW Group- und DEUTZ-Logistik getestet werden. Das Investitionsvolumen des Forschungsprojekts mit einer Laufzeit von vier Jahren beläuft sich auf insgesamt 19,5 Mio. € und wird mit 11,3 Mio. € durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die Serienproduktion des Wasserstoffmotors, der die aktuellen Emissionsgrenzwerte für emissionsfreie, schwere Nutzfahrzeuge erfüllt, ist für Ende 2024 geplant. DieselmotorenZur Erweiterung seines Motorenportfolios im Leistungsbereich bis 130 kW ist DEUTZ Ende 2020 eine Entwicklungskooperation mit John Deere Power Systems eingegangen. Im Berichtsjahr 2022 haben beide Partner weitere Validierungsmotoren gebaut und Tests auf dem Prüfstand unterzogen. Die Serienproduktion des TCD 3.9 soll 2025 anlaufen. Der TCD 3.9 eignet sich für alle Industrieanwendungen und ermöglicht aufgrund seiner Antriebsarchitektur auch Varianten für emissionsärmere Kraftstoffe wie Gas und Wasserstoff. Des Weiteren hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 die Entwicklungsaktivitäten zu seinem neuen TCD-5.2-Motor fortgeführt. Der Dieselmotor mit vier Zylindern und 5,2-Liter-Hubraum soll zukünftig größere Sechszylindermotoren ersetzen. Er hat keine Abgasrückführung und verfügt über ein effizientes NOx-Nachbehandlungssystem sowie einen katalytisch beschichteten Filter (CSF) zur Partikelreduktion. Durch die Vermeidung der Abgasrückführung kann die Leistung des Motors gesteigert werden, wodurch eine Verkleinerung des Hubraums und damit eine Verbrauchsabsenkung ermöglicht wird. Gleichzeitig wird der Wirkungsgrad der Verbrennung verbessert, wodurch eine zusätzliche Verbrauchsabsenkung ermöglicht wird. Der TCD 5.2 eignet sich zudem auch für den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen wie Biodiesel und ist darüber hinaus für eine mögliche hybrid-elektrische Nutzung über eine 48-Volt-Option vorbereitet. Nachdem DEUTZ 2021 und 2022 Prototypen für verschiedene Kundenapplikationen ausgeliefert hat, ist der Start der Serienproduktion im laufenden Geschäftsjahr 2023 geplant. Ende 2022 hat DEUTZ sein gesamtes TCD-Motorenprogramm für den Einsatz alternativer Dieselkraftstoffe freigegeben. Damit sind alle Antriebe der EU-Abgasstufe V zum Betrieb mit paraffinischen Dieselkraftstoffen wie HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) zugelassen. HVO ist ein sogenannter fortschrittlicher Biokraftstoff, der aus biologischen Abfallstoffen, Gülle, Altspeiseölen und Altfetten hergestellt wird und somit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Der Einsatz der HVO-Kraftstoffe verbessert die CO 2-Bilanz der DEUTZ-Motoren um bis zu 95 %. Mittelfristig sollen synthetische Kraftstoffe, die sogenannten E-Fuels, die paraffinischen Dieselkraftstoffe ergänzen. Forschungs- und EntwicklungsausgabenDie Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Berichtsjahr 2022 auf 99,5 Mio. € nach 88,0 Mio. € im Vorjahr. Abzüglich Zuschüssen von Entwicklungspartnern und Fördermitteln erhöhten sich die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr von 82,3 Mio. € auf 90,8 Mio. €. Infolge verstärkter Aktivitäten zur Erweiterung des Green-Portfolios lagen die F&E-Ausgaben damit oberhalb der im Geschäftsbericht 2021 prognostizierten Bandbreite 1 von 75 bis 85 Mio. €. Der Anteil aktivierter Entwicklungsausgaben nach Zuschüssen belief sich auf 5,3 Mio. € (Vorjahr: 6,8 Mio. €). Aufgrund des vergleichsweise überproportionalen Umsatzanstiegs verringerte sich die F&E-Quote nach Zuschüssen im Vorjahresvergleich von 5,1 % auf 4,6 %. Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen)
Mit Blick auf die Segmente entfielen F&E-Ausgaben nach Zuschüssen in Höhe von 59,1 Mio. € auf DEUTZ Classic (2021: 58,9 Mio. €) und 31,7 Mio. € auf DEUTZ Green (2021: 23,4 Mio. €), die insbesondere in die Entwicklung des 360-V-Systems und des Wasserstoffmotors flossen. PRODUKTION UND LOGISTIK
Weltweit anhaltende Materialengpässe, deutliche Verzögerungen in der Lieferkette sowie coronabedingte Ausfälle stellten die operativen Bereiche sowie das interne und externe Lieferantennetzwerk im Geschäftsjahr 2022 vor enorme Herausforderungen. Auf diese hat DEUTZ mit kurzfristigen Umplanungen, deutlicher Mehrarbeit und einem übergreifenden Engpassmanagement reagiert. → Weiterführende Informationen siehe Einkauf und Beschaffung, S. 32 f., sowie Beschaffungsmarkt, S. 34 f. Trotz vorgenannter Herausforderungen hat DEUTZ die Ausbringung seiner Produktionswerke gegenüber 2021 von 166.103 auf 184.965 DEUTZ-Motoren 1 im Geschäftsjahr 2022 deutlich gesteigert. Durch die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz in verschiedenen Produktionsbereichen sowie eine stringente Personalsteuerung konnte im Berichtsjahr 2022 gleichzeitig auch die Gesamteffizienz der europäischen Werke 2 um rund 4,3 % gesteigert werden. Die standortübergreifende Fortführung von Lean-Management-Trainings bzw. die Umsetzung von LeanProjekten und Kaizen-Workshops führte zudem zu einer weiteren Verbesserung der Kostenbasis. Ungeachtet der zu bewältigenden operativen Herausforderungen hat DEUTZ die Optimierung seiner Produktionsprozesse und den Ausbau seines globalen Produktionsnetzwerkes im Berichtsjahr 2022 weiter vorangetrieben. Dabei standen insbesondere die Einleitung und Umsetzung von Initiativen zur Steigerung der technischen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im Vordergrund: die Optimierung des konzernweiten Supply-Chain-Managements (SCM), die Etablierung von Digitalisierungs- und Industrie-4.0-Anwendungen sowie die Weiterentwicklung des globalen Produktionsnetzwerkes in China. Übergeordnetes Ziel des Unternehmens ist es dabei, seine Produktionseffizienz sukzessive zu erhöhen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, nachhaltig mindestens 200.000 Motoren jährlich im Classic-Bereich zu produzieren. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 f. Optimierung des konzernweiten Supply-Chain-ManagementsIm Rahmen der Restrukturierung seiner Supply Chain hat DEUTZ 2020 ein mehrstufiges Projekt initiiert, das darauf abzielt, eine zukunftsgerichtete Wertschöpfungskette mit zuverlässigen Prozessen bei gleichzeitig flexiblen Strukturen zu schaffen. So wird eine Entkopplung aller Stufen innerhalb der Wertschöpfungskette, von der Rohmaterialbeschaffung über die Vorfertigung bis hin zum Endprodukt Motor, angestrebt, um Abläufe zu vereinfachen, schnellere Reaktionszeiten zu ermöglichen und um damit wiederum auch einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Im Berichtsjahr 2022 lag der Fokus weiterhin darauf, die Voraussetzungen für die Erfüllung systemischer Anforderungen zu schaffen. Für DEUTZ als Teil der sogenannten »VUCA-Welt« 3 ist es erforderlich, den sich daraus ergebenden und sich stetig verändernden Rahmenbedingungen flexibel begegnen zu können. Um diese Flexibilität sicherzustellen, hat DEUTZ 2022 im Rahmen seines Powering-Progress-Programms unter anderem die Initiative »Integrated Global Supply Chain« etabliert. Sie zielt darauf ab, die komplexen Lieferketten des Unternehmens auf bestehende und zukünftige globale Anforderungen auszurichten, indem eine zuverlässige bzw. termingerechte Versorgung der Werke und folglich der Kunden sichergestellt und gleichzeitig die Kosteneffizienz erhöht wird. Schwerpunkte der bis 2025 definierten Initiative sind dabei neben der Digitalisierung und Standardisierung von SCM-Prozessen die Optimierung der Wertströme und die Restrukturierung der Organisation. So beabsichtigt DEUTZ etwa, einen zentralen Corporate-SCM-Bereich aufzubauen, der globale Verantwortung für die strategische SCM-Ausrichtung übernimmt und Sorge dafür trägt, dass alle konzernweiten Produktionsstandorte einheitlichen Prozessen unterliegen. In diesem Zusammenhang wurde 2022 die neue Abteilung »SCM Excellence« gegründet. Weiterhin sollen im Rahmen der globalen Materialplanungsstrategie sogenannte Export Distribution Center (EDC) eingerichtet werden, über welche globale Materialbedarfe und Materialflüsse gesteuert werden sollen. So werden sie die regionalen Werksbedarfe bündeln und als einzige Schnittstelle zum Lieferanten fungieren. Ferner soll neben einem Bestandsmanagement für den Fall einer lieferantenseitigen Unterdeckung ein Constraints-Management eingeführt werden. Im Zuge seiner Digitalisierungsstrategie zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 eine neue globale Logistikplattform eingeführt. Über diese sollen zukünftig alle weltweiten Lieferketten standardisiert abgebildet werden und, im Sinne eines umfassenden Datenökosystems, alle Stakeholder der Supply Chain miteinander verknüpft werden. Nachdem die Plattform Ende 2022 in China produktiv geschaltet wurde, ist die Fortsetzung der Einführung für das chinesische Lieferantennetzwerk sowie der Beginn der Implementierung in Deutschland für das laufende Geschäftsjahr 2023 geplant. Zudem ist mittelfristig auch die Einführung eines neuen Feinplanungs- und Steuerungssystems vorgesehen, das eine produktivere und transparentere Planung von Produktionskapazitäten und damit die benötigte Modernisierung der Montageplanung im Motorenwerk Köln-Porz ermöglichen soll.
1 Ohne elektrische Bootsantriebe der
DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo.
InvestitionsmaßnahmenMit dem Ziel, seine technische Leistungsfähigkeit zu steigern und dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 sowohl die Planung als auch die Umsetzung diverser Investitionsprojekte weiter vorangetrieben: Am Hauptsitz in Köln hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 mit der Etablierung eines neuen Montagesetups für seine 4-bis-8-Liter-Motoren begonnen, das in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb genommen werden soll. Es zeichnet sich neben einem hohen Automatisierungsgrad insbesondere durch seine Flexibilität aus: Nachdem derzeit auf zwei Bändern produziert wird, sollen zukünftig alle neueren Motorenfamilien im Bereich 4 bis 8 Liter auf einem Band produziert werden - einschließlich des DEUTZ-Wasserstoffmotors TCG 7.8 H2. Zudem sieht das Montagesystem neue verlängerte Montagestationen vor. Diese erlauben eine unterschiedliche Verweildauer des Motors in einer Station, wodurch Taktzeitunterschiede effizient ausgeglichen werden können. Erstmalig werden auf den Montagefahrzeugen neben Motor und Material zudem auch die Werkerführung und die Schraubtechnik integriert sein, um die Flexibilität des Gesamtsystems zu optimieren. Mit Blick auf das Wellenzentrum am Standort Köln-Porz hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 ein Automatisierungsprojekt zur Beladung mehrerer Bearbeitungsmaschinen mittels Roboterverkettung umgesetzt und damit die Effizienz und Produktivität in der Herstellung von Kurbel- und Nockenwellen deutlich gesteigert. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 sollen weitere Automatisierungsprojekte umgesetzt werden sowie drei weitere Bearbeitungsmaschinen und eine neue Reinigungsanlage für Kurbelwellen den Betrieb aufnehmen. Des Weiteren hat DEUTZ Ende 2022 in direkter Nähe zu seinem Hauptsitz in Köln-Porz den Probebetrieb eines neuen Logistikzentrums aufgenommen. Neben der Motorenlagerung und dem Motorenversand bietet das Gebäude auf rund 45.000 Quadratmetern Platz für weitere Bereiche der Logistik und wird unter anderem das Leergutzentrum für Umverpackungen, einen Teil der Standmontage sowie die Kommissionierung der Abgasnachbehandlungssysteme (EAT) beherbergen. Mit dem Multifunktionszentrum vereinfacht DEUTZ seine Logistikstrukturen deutlich: Statt fünf Standorte gibt es nur noch zwei. Mit dieser räumlichen Konzentration werden die Prozesse von Produktion und Logistik noch enger zusammengebracht und gleichzeitig die Kosten optimiert. Die offizielle Inbetriebnahme ist im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2023 geplant. Am Standort Herschbach hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 eine neue Sondermaschine zur Bearbeitung von Kipphebeln in Betrieb genommen. Neben einer Halbierung der Taktzeit ermöglicht sie es, durch eine automatische Be- und Entladung auch die Ausbringungsqualität zu steigern. Da sie in Summe drei alte Kipphebelmaschinen abgelöst hat, reduzieren sich zudem auch die Werkzeug- und Instandhaltungskosten. Des Weiteren wird in eine neue Logistikhalle investiert, um die Warenannahme, die Lagerung und die Kommissionierung sowie die Bereitstellung des Ausgangsmaterials im Werk entsprechend modernsten LeanPrinzipien effizient gestalten zu können. Die Inbetriebnahme ist zum Jahreswechsel 2023/2024 geplant. Im Werk Ulm erfolgte 2022 die Industrialisierung einer weiterentwickelten Version des DEUTZ-PowerTrees.→ Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, Produktverantwortung, S. 113 ff. Durch eine Vereinfachung des neuen Designs sowie Prozessoptimierungen konnten die Produktionszeiten reduziert und dadurch die Produktionskosten deutlich gesenkt werden. Die so erzielten Einsparungen ermöglichen es, den aktuellen Preissteigerungen bei Zukaufteilen wie Elektronikkomponenten entgegenzuwirken. Im Komponentenwerk von DEUTZ Spain in Zafra startete im Berichtsjahr 2022 die Fertigung erster Prototypen von Komponenten für den neuen 3,9-Liter-Motor zur Auslieferung an DEUTZ und John Deere. Die Serienproduktion des Motors plant DEUTZ für 2025. Im Hinblick auf die Modernisierung des Werks wurden 2022 mehrere Ersatzinvestitionen in flexible Bearbeitungsmaschinen getätigt und zum Jahreswechsel 2022/2023 erfolgte zudem eine umfassende Automatisierung des Werkstückhandlings in einer Linie für die Kurbelgehäusebearbeitung. Ausbau der Produktionskapazitäten in ChinaIm Rahmen seines Joint Ventures mit SANY hat DEUTZ in direkter Nachbarschaft zum SANY-Truck-Werk in Changsha ein neues Hochleistungsmotoren-Montagewerk errichtet. Im Berichtsjahr 2022 erfolgte der Umzug vorhandener Produktionslinien aus den Werken in Kunshan und Changsha in die neue Produktionsstätte sowie deren Inbetriebnahme. Gebaut werden dort zunächst größere Dieselmotoren mit einem Hubraum von 9, 12 und 13 Litern für SANY-Trucks und Baufahrzeuge. Mitte 2023 soll eine weitere Montagelinie hinzukommen, auf der DEUTZ-Motoren ausschließlich für Off-Highway-Anwendungen produziert werden. Im Werk in Tianjin, das im Rahmen der Kooperation mit dem Dieselmotorenhersteller BEINEI der lokalen Auftragsfertigung für die Anwendungsbereiche Baumaschinen und Material Handling dient, startete im Berichtsjahr 2022 nach Inkrafttreten der chinesischen Off-Highway-Emissionsgesetzgebung China 4 der Volumenhochlauf der DEUTZ-Baureihe 2.9 CN4. So wurden dort 4.732 Motoren gebaut nach rund 500 Motoren im Vorjahr. 2023 soll das Produktionsvolumen erneut erhöht werden. Seit Ende 2022 wird in der neuen Fabrik, die im ersten Schritt als Produktionshub für den lokalen Markt fungiert, neben der 2.9-Baureihe auch der DEUTZ-Motor TCD 6.1 gefertigt. Neues Vorstandsressort OperationsDer Erfolg eines Unternehmens hängt wesentlich von der Zufriedenheit seiner Kunden ab, die in direktem Zusammenhang mit der Qualität seiner Produkte steht. Der Grundstein für eine hohe Produktqualität und Liefertreue wird bereits im Einkauf und in der Produktion gelegt. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, Produktqualität, S. 114. Im Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ das neue Vorstandsressort Operations eingerichtet, um die Bereiche Einkauf, Produktion und Logistik noch enger zu vernetzen. So wird mit der personellen Konzentration auf Einkaufs-, Logistik- und Produktionsprozesse beabsichtigt, bestehende Synergien effizienter zu heben, Kosten weiter zu minimieren und die Qualität zu optimieren. EINKAUF UND BESCHAFFUNGDer DEUTZ-Konzern unterhält Geschäftsbeziehungen zu rund 5.900 Lieferanten in mehr als 60 Ländern. Bei einem weltweiten Einkaufsvolumen von insgesamt knapp 1,4 Mrd. € trägt die Lieferkette in einem erheblichen Umfang zur Wertschöpfung des Unternehmens bei. Deutliche Verzögerungen in der Lieferkette stellten im Berichtsjahr 2022 nicht nur die Produktionsbereiche vor enorme Herausforderungen, sondern auch den Einkauf bzw. die Supply-Chain-Organisation und deren Prozesse. In einem bereits zuvor angespannten Beschaffungsumfeld führte der Ausbruch des Ukraine-Kriegs zu einer weiteren Verschärfung weltweiter Material- und Transportengpässe. So sind die Auswirkungen des Kriegs auf die globalen Warenströme auch für DEUTZ deutlich spürbar, obwohl DEUTZ keine direkten in den Krisenregionen ansässigen Lieferanten hat. Gleiches gilt für die geopolitischen Auswirkungen auf die Entwicklung der Preise für etwa Energie und Rohstoffe, die zu unmittelbaren und mittelbaren Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite führten. → Siehe auch Beschaffungsmarkt, S. 34 f. Um die steigenden Beschaffungskosten abzumildern, hat DEUTZ im Rahmen seiner Performanceinitiativen einen Prozess zur Lastenteilung sowohl mit seinen Lieferanten als auch Kunden etabliert. In diesem Zusammenhang wurden im Berichtsjahr 2022 zahlreiche Verhandlungen mit Lieferanten geführt, deren Ausgangsbasis ein kontinuierliches Markt- und Preismonitoring ist. Darüber hinaus erfolgte eine vollständige Weitergabe von Preissteigerungen an die Kunden des Unternehmens im Zuge zweier Preiserhöhungsrunden. Durch seine marktorientiertere Preispolitik beabsichtigt DEUTZ, Ausschläge bei etwa Rohstoff- und Energiepreisen bestmöglich zu kompensieren und seine Wettbewerbsposition zu festigen. So soll die zunehmend aktivere Preisgestaltung insbesondere dazu beitragen, die Margenentwicklung auch in einem inflationären Umfeld relativ stabil zu halten. Lieferanten-RisikomanagementDas übergeordnete Lieferanten-Risikomanagement zielt insbesondere darauf ab, durch die Lieferkette bedingte Lieferengpässe zu minimieren bzw. steuern zu können und so die Versorgung sicherzustellen. Um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, werden über ein im Einkauf etabliertes Informationstool fortlaufend über 1.000 Serienlieferanten sowie Lieferanten im indirekten Einkauf digital überwacht. Dadurch wird der Einkauf in die Lage versetzt, bei Bedarf frühzeitig risikominimierende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Um Lieferengpässen entgegenzuwirken, hatte DEUTZ sein bestehendes Risikomanagement bereits mit Ausbruch der Coronapandemie intensiviert. Etablierte Maßnahmen zur bestmöglichen Sicherstellung der Versorgungssituation umfassen seitdem die stärkere Nutzung bestehender Zweitlieferanten, die Abnahme von Fertigteilbeständen von Lieferanten aus Risikogebieten, den Aufbau erhöhter Bestandsreichweiten sowie die Organisation von Sonderfrachten. Globale Einkaufsorganisation und -strategieGrundsätzlich ist eine sukzessive Zentralisierung des Konzerneinkaufs angedacht, so dass, soweit sinnvoll, sämtliche Tochtergesellschaften mittelfristig denselben Prinzipien wie die DEUTZ AG unterliegen. In einem ersten Schritt wurde dazu im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 eine konzernweite, den Einkauf betreffende Organisationsstruktur aufgebaut und die Abteilung »Purchasing Excellence« gegründet, die globale Verantwortung für die Strategie, Governance, Prozesse, Methoden und Tools im Einkauf übernommen hat. Darüber hinaus hat DEUTZ eine Plattform etabliert, über welche es möglich ist, die standortübergreifende Lieferantenbasis transparent abzubilden und gleichzeitig die konzernweiten Ausgaben einheitlich strukturieren zu können. Im Berichtsjahr 2022 sind neben der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo die Auslandsgesellschaften in China und Marokko daran angeschlossen worden. Weiterhin wurde 2022 eine konzernweit gültige Einkaufsrichtlinie erstellt, mit deren geplanter Verabschiedung im laufenden Geschäftsjahr 2023 die Freigabe aller Beschaffungsaktivitäten durch den Konzerneinkauf verpflichtend wird. Nachhaltige BeschaffungDas systematische Lieferantenmanagement erfolgt grundsätzlich über das sogenannte Lieferantencockpit. Mittels dessen wird die Leistung wesentlicher Lieferanten bislang vorrangig hinsichtlich der Qualität zugelieferter Komponenten, Lieferzeiten, Verfügbarkeit sowie kommerzieller Rahmenbedingungen überwacht. Im Zuge der Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie sollen jedoch zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl von Lieferanten berücksichtigt werden. Dafür nutzt DEUTZ etwa eine webbasierte Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten sowie ein Geschäftspartner-Compliance-Tool, über welche diverse Nachhaltigkeitsthemen abgefragt und bewertet werden. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Weiterhin gewinnt das Thema der nachhaltigen Beschaffung auch durch das 2021 verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz an Bedeutung. Es ist mit Wirkung zum 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten und darauf ausgerichtet, menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken innerhalb der Lieferkette vorzubeugen bzw. diese zu minimieren oder gar auszuschließen. In diesem Zusammenhang wird DEUTZ erstmals im laufenden Geschäftsjahr 2023 eine Grundsatzerklärung veröffentlichen. Neben einer Beschreibung, wie DEUTZ seinen Sorgfaltspflichten nachkommt, werden darin auch identifizierte prioritäre menschenrechtliche, aber auch umweltbezogene Risiken, offengelegt und, daraus abgeleitet, die Erwartungen des Unternehmens an seine Beschäftigten und Zulieferer dargestellt. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Zentrales Instrument, um Nachhaltigkeitsaspekte an die Lieferkette weiterzugeben, ist der DEUTZ-Verhaltenskodex für Lieferanten (»Lieferantenkodex«). Er beschreibt konzernweit verbindliche Vorgaben etwa im Hinblick auf die Sicherstellung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen, die Einhaltung gewisser Umweltschutzstandards und die Achtung der Menschenrechte. Im Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ seinen Lieferantenkodex inhaltlich umfassend überarbeitet. So fand eine Ausweitung und zugleich Konkretisierung bestimmter darin formulierter Erwartungen im Einklang mit dem Sorgfaltspflichtengesetz sowie internationalen Rahmenwerken wie beispielsweise der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen statt. Weiterhin wurden Inhalte mit bislang empfehlendem Charakter nunmehr zu verbindlichen Vorgaben bzw. deren Erfüllung zu einer Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit. Um die Wirksamkeit des Lieferantenkodex so weit wie möglich sicherzustellen bzw. nachzuverfolgen, wird auf Basis von Stichproben sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Lieferanten die Einhaltung der darin formulierten Anforderungen im Rahmen von Vor-Ort-Audits überprüft. → Weiterführende Informationen siehe Nichtfinanzieller Bericht, Lieferantenmanagement, S. 110 ff. MITARBEITERÜbersicht Mitarbeiter 1scrollen
1 Mitarbeiterangaben in FTE (Full Time
Equivalents); inkl. Auszubildenden, ohne Leiharbeitnehmer.
Zum Ende des Berichtsjahres 2022 beschäftigte DEUTZ weltweit 4.975 1 Mitarbeiter und damit 224 Personen mehr als zum Jahresende 2021. Dieser Anstieg ist insbesondere auf die deutliche Erhöhung des Produktionsvolumens zurückzuführen. So hat DEUTZ infolge der spürbar gestiegenen Nachfrage nicht nur neue Mitarbeiter eingestellt, sondern auch bisheriges Leihpersonal in die Stammbelegschaft übernommen. Zudem wurde neben der Erweiterung des Konsolidierungskreises um etwa die akquirierten DEUTZ-Servicepartner Ausma Motorenrevisie B.V. und Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels) sowie das vormals aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidierte Tochterunternehmen DEUTZ Engines (India) Private Limited auch durch die Umsetzung regionaler Wachstumsinitiativen, etwa mit Blick auf den Aufbau der neuen DEUTZ-Powercenter in den USA und das Shared Service Center in Spanien, Personal aufgebaut. Mit einem Anteil von 69 % ist der Großteil der Konzernbelegschaft im Inland beschäftigt, wobei 2.591 der insgesamt 3.434 inländischen Mitarbeiter am Unternehmenshauptsitz in Köln arbeiten. Die Anzahl der Leiharbeitnehmer reduzierte sich im Vorjahresvergleich insbesondere aufgrund der vorgenannten Übernahme deutlich von 401 auf 237 Personen. Damit belief sich ihr Anteil an der Gesamtbelegschaft im Berichtsjahr 2022 auf rund 5 % nach rund 8 % im Vorjahr.
1 Mitarbeiterangaben in FTE (Full Time
Equivalent); inkl. Auszubildenden, ohne Leiharbeitnehmer.
GESAMTWIRTSCHAFTLICHES UND BRANCHENSPEZIFISCHES UMFELDWIRTSCHAFTLICHES UMFELDHohe Inflation führt zu geringerem WachstumNach der spürbaren Erholung der Weltwirtschaft im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 war 2022 von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, einer zunehmenden Inflation und dem Wiederauftreten von Coronainfektionen in China gekennzeichnet. Die weltweite Wertschöpfung stieg nach aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) um 3,4 %. Damit lag die Wachstumsrate deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,2 %. Nach einem Zuwachs um 10,4 % im Jahr 2021 zeigte der Welthandel mit einem Plus von 5,4 % im Berichtsjahr 2022 eine deutliche Verlangsamung, die insbesondere auf die steigende Inflation zurückzuführen ist, die im Jahresmittel bei 8,8 % lag nach 4,7 % im Vorjahr. 1 BIP-Wachstum 1Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahrscrollen
1 IWF: World Economic Outlook Update, Januar
2023.
Während das Bruttoinlandsprodukt der entwickelten Volkswirtschaften um insgesamt 2,7 % stieg, zeigten die Schwellenländer mit einem Wachstum von 3,9 % eine etwas positivere Entwicklung. Dabei erzielte das für die globale Wirtschaft wichtige Schwellenland China aufgrund seiner sehr restriktiven Anti-Corona-Politik einen Zuwachs um 3,0 % und damit erstmals seit vielen Jahren eine unterdurchschnittliche Wachstumsrate. BESCHAFFUNGSMARKTNachdem der globale Beschaffungsmarkt bereits 2021 durch eine spürbare Angebotsverknappung gekennzeichnet war, stellte sich die Beschaffung von Komponenten und Rohstoffen auch im Berichtsjahr 2022 weiterhin herausfordernd dar. Ursächlich dafür waren weltweit anhaltende Materialengpässe unter anderem in den Bereichen Elektronik, Kunststoff sowie Stahl, wobei der Ausbruch des Ukraine-Kriegs die bereits angespannte Versorgungssituation zusätzlich belastete. Gleichzeitig setzten sich die Engpässe bei globalen Fracht- und Transportkapazitäten, insbesondere aufgrund des Coronalockdowns in China, sowie die nach wie vor sehr hohe Nachfrage der Weltwirtschaft fort und sorgten neben Verzögerungen in der Lieferkette weiterhin für steigende Kostenbelastungen. Zudem verzeichneten die Preise für Strom und Gas im Berichtsjahr neue Rekordstände. EnergiepreisentwicklungBereits zu Beginn des Berichtsjahres 2022 war in Europa ein Anstieg des Preisniveaus bezogen auf das Termingeschäft sowohl auf dem Strom- als auch auf dem Gasmarkt im Vergleich zu den Vorjahren spürbar. 2 Aufgrund des Ausbruchs des Ukraine-Kriegs bzw. der darauffolgend sinkenden Gasliefermengen durch den Hauptlieferanten Russland verzeichneten die Preise auf den deutschen Strom- und Gasmärkten außerordentliche Verteuerungen und erreichten Ende August mit einem Anstieg gegenüber Ende 2021 um 800 % auf rund 985 € bzw. um 315 % auf 314 € je MWh ihr Allzeithoch. 2 Zwar sanken die Strom- und Gaspreise im vierten Quartal 2022 wieder, lagen jedoch weiterhin deutlich über dem Niveau von Ende 2021. RohstoffpreisentwicklungAusgehend von einem bereits hohen Preisniveau 2021 stiegen die Rohstoffpreise 2022 weiter an, obgleich auf einem geringeren Niveau als im Vorjahr. So verteuerten sich Gießerei- und Schmiedeschrott im Vergleich zum Durchschnittswert des vorangegangenen Geschäftsjahres 2021 nochmals um rund 7 % bzw. 4 %, 3 während die Preise für Nichteisenmetalle, beispielsweise Aluminium und Nickel, rund 20 % bzw. 55 % höher notierten. 4
1 IWF: World Economic Outlook Update, Januar
2023.
TransportmarktentwicklungDer Transportmarkt war im Berichtsjahr 2022 geprägt von Kostensteigerungen, insbesondere mit Blick auf die Routen Asien - Europa und Europa - USA, sowie Kapazitätsengpässen und Laufzeiterhöhungen. So führten knappe Schiffskapazitäten und eine nicht ausreichende Containerverfügbarkeit bei den Reedereien zu signifikanten Laufzeiterhöhungen bzw. Verzögerung auf dem Seeweg. Verschärft wurde diese Situation auch durch Staus vor den Häfen. Diese resultierten aus der Verfügbarkeit von Hafenkapazitäten, die infolge der Coronapandemie deutlich reduziert worden waren. Ebenfalls angespannt stellte sich auch die Situation im Bereich Landfrachten dar, die durch einen Fahrermangel bei gleichzeitigen Transportengpässen gekennzeichnet war. Signifikante Kostenerhöhungen ergaben sich hierbei zudem infolge steigender Kraftstoff- und Energiepreise sowie Löhne. BRANCHENSPEZIFISCHES UMFELDDieselmotorenmarktAuf Basis aktuell vorliegender Marktdaten entwickelten sich die für DEUTZ relevanten Einzelmärkte Baumaschinen, Material-Handling-Anwendungen und Landmaschinen im Off-Highway-Bereich im Gesamtjahr 2022 uneinheitlich. Die Gründe dafür sind regional sehr unterschiedlich und erklären sich für Europa unter anderem durch die Folgen des Ukraine-Kriegs, die hohe Inflation und steigende Zinsen in Nordamerika sowie die strikte Null-Covid-Strategie in China. Der Absatz im Bereich Baumaschinen hat sich im Berichtszeitraum 2022 gegenüber dem Vorjahr uneinheitlich entwickelt: Durch umfangreiche staatliche Infrastrukturprogramme, wie US-Präsident Biden's Infrastructure Bill in Nordamerika und das Infrastrukturprogramm der Europäischen Kommission, haben sich die dortigen Märkte sehr robust gegenüber den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gezeigt. 1 Der chinesische Markt für Baumaschinen hingegen ist gegenüber dem Vorjahr stark eingebrochen; einerseits infolge von Saturierungstendenzen, andererseits aufgrund der restriktiven Null-Covid-Politik, die immer wieder zu lokalen Lockdowns und Werksschließungen eingehergehend mit größeren Produktionsausfällen geführt hat. 2 Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen folgte dem Trend in der Bauindustrie. So entwickelten sich 2022 beispielsweise auch die Absätze bei Gabelstaplern in Nordamerika und Europa aufgrund der staatlichen Stimuli positiv, 3 während in China die Absätze bei Gabelstaplern im Vergleich zum Vorjahr aus den oben genannten Gründen sanken. 2 Im Produktsegment Hebebühnen und Telehandler führte unter anderem ein starker Anstieg der wiedereinsetzenden Investitionen der Vermietungsgesellschaften in ihre Flotten zu Absatzzuwächsen. Die Entwicklung im Markt für Landmaschinen wurde im Jahr 2022 in Europa durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs gebremst, verlief aber insgesamt positiv. In Nordamerika hat insbesondere die anhaltend hohe Nachfrage nach Traktoren zu einem erneuten Marktwachstum beigetragen. In China scheinen die strukturellen und technologischen Anpassungen weitgehend abgeschlossen zu sein, was zu einem größeren Absatzanstieg geführt hat. 4 Die Entwicklung im Markt für Heavy Duty Trucks in China war im Berichtszeitraum insgesamt betrachtet stark rückläufig. Gründe für die negative Entwicklung sind vor allem der Mitte 2021 eingeführte CN-6-Emissionsstandard für Heavy Duty Trucks, der zu vorgezogenen Investitionen und hohen Beständen bei den Kunden geführt hat. Zudem hat die Transport- und Logistikbranche unter den coronabedingten lokalen Lockdowns gelitten und auch bei den Truck-Herstellern zu massiven Kapazitätsreduktionen geführt. 5
1 VDMA "Construction equipment and building
material machinery", Januar 2023.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG KONZERNNach einem bereits erfolgreichen ersten Halbjahr profitierte DEUTZ auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 von einer weiterhin robusten Nachfrage relevanter Abnehmerbranchen. Im Hinblick auf die sich abschwächende Coronapandemie und den Ukraine-Krieg zeigten sich im Berichtsjahr direkt keine wesentlichen negativen Auswirkungen. Deutlich spürbar auch für DEUTZ waren hingegen die geopolitischen Auswirkungen des Kriegs auf die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise sowie die globalen Warenströme.→ Weiterführende Informationen siehe Beschaffungsmarkt, S.34 f. Die sich daraus ergebenden zusätzlichen Kostenbelastungen konnten durch die Weitergabe an Kunden im Zuge von Preiserhöhungen jedoch erfolgreich abgemildert werden. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirken sich zudem auch Kosteneinspareffekte aus der Umsetzung der Powering-Progress-Initiativen aus.→ Weiterführende Informationen siehe Einkauf und Beschaffung, S. 34 f., sowie Produktion und Logistik, S. 29 ff. AUFTRAGSEINGANGDEUTZ-Konzern: Auftragseingang
Der Auftragseingang des DEUTZ-Konzerns lag im Geschäftsjahr 2022 mit 2.033,6 Mio. € um 1,0 % über dem hohen Niveau des Vorjahres, das durch außerordentliche Vorzieheffekte in Höhe von mehr als 100 Mio. €, die sich insbesondere aufgrund vorgezogener Kundenbestellungen und verlängerter Lieferfristen ergeben hatten, positiv beeinflusst war. Regional betrachtet zog der Auftragseingang in Amerika und Asien/Pazifik im Berichtszeitraum spürbar an, im EMEA 1-Raum entwickelte er sich hingegen leicht rückläufig. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche zeigte sich ebenfalls eine uneinheitliche Entwicklung: Während die Bereiche Material Handling, Landtechnik sowie das Servicegeschäft deutliche Zuwächse verbuchten, lag der Auftragseingang in den Anwendungsbereichen Baumaschinen, Stationäre Anlagen und Sonstiges teils deutlich unter dem Vorjahresniveau. Ursächlich dafür sind neben einer rückläufigen Bauindustrie infolge stark gestiegener Baukosten und einer Portfoliobereinigung um ältere Baureihen insbesondere eine rückläufige Nachfrage bei elektrischen Bootsantrieben. Im Servicebereich, der eine wesentliche Säule der DEUTZ-Wachstumsstrategie »Dual+« darstellt, lag der Auftragseingang mit 453,5 Mio. € um 10,0 % über dem Vorjahreswert. Wesentlich dazu beigetragen haben insbesondere der Teilehandel und das Geschäft mit DEUTZ-Xchange-Motoren in der Region Amerika und dem EMEA-Raum. DEUTZ-Konzern: Auftragseingang nach Quartalen
Aufgrund einer gestiegenen Nachfrage in den Anwendungsbereichen Baumaschinen, Material Handling und Landtechnik erhöhte sich der Auftragseingang im Schlussquartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,1 % auf 513,9 Mio. €. Der Auftragsbestand summierte sich zum 31. Dezember 2022 auf 773,5 Mio. € nach 676,7 Mio. € zum Jahresende 2021 und indiziert damit eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung. Der anteilige Auftragsbestand des Servicegeschäfts erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 35,7 Mio. € auf 43,6 Mio. €. ABSATZMit insgesamt 234.682 verkauften Motoren erzielte der DEUTZ-Konzern im Berichtszeitraum eine Absatzsteigerung um 16,6 %. Die Anzahl abgesetzter DEUTZ-Motoren 2 erhöhte sich um 12,7 % auf 181.268 Stück und lag damit in der zuletzt prognostizierten Bandbreite von 175.000 bis 185.000 DEUTZ-Motoren. 3 DEUTZ-Konzern: Absatz
1 Abkürzung für den Wirtschaftsraum
Europa (Europe), Mittlerer Osten (Middle East) und Afrika
(Africa).
Die positive Absatzentwicklung wurde von allen Anwendungsbereichen getragen. Dabei verzeichneten alle Anwendungsbereiche, ausgenommen Baumaschinen, deutlich zweistellige Zuwachsraten. Absolut betrachtet verbuchte die Region Amerika mit einem Absatzplus von 41,6 % die deutlichste Steigerung. Neben einem Absatzanstieg in den Anwendungsbereichen Material Handling und Stationäre Anlagen ist diese Entwicklung im Wesentlichen auf einen deutlichen Mehrabsatz elektrischer Bootsantriebe zurückzuführen. Der Absatz in der Region Asien/Pazifik stieg im Vorjahresvergleich um 10,7 %, der Absatz im EMEA-Raum, dem für DEUTZ derzeit größten Absatzmarkt, um 8,4 %. Aufgrund einer deutlich gestiegenen Nachfrage insbesondere im Bereich des OEM 1-Geschäfts in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik erzielte die DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo im Geschäftsjahr 2022 eine Absatzsteigerung um 32,2 % auf 53.414 elektrische Bootsantriebe. Mit Blick auf den EMEA-Raum zeigte sich hingegen eine deutliche Unterschreitung des Vorjahresniveaus, die aus einer gesunkenen Nachfrage nach Motoren für den Freizeitbereich resultiert. DEUTZ-Konzern: Absatz nach Quartalen
Im 4. Quartal 2022 stieg der Konzernabsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 16,8 % auf 65.330 Motoren. Dazu trugen alle Regionen bei, wobei Asien/Pazifik und Amerika mit einem Plus von 42,0 % bzw. 25,2 % die deutlichsten Steigerungen erzielten. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche konnten durchgängig prozentual zweistellige Zuwächse verbucht werden, lediglich im Bereich Baumaschinen zeigte sich eine leichte Unterschreitung des Vorjahresniveaus. Der DEUTZ-Motorenabsatz 2 erhöhte sich im Schlussquartal 2022 gegenüber dem 4. Quartal 2021 um 13,0 % auf 50.393 verkaufte Motoren. Der Absatz von Torqeedo stieg im gleichen Zeitraum um 32,0 % auf 14.937 Bootsmotoren. UMSATZDEUTZ-Konzern: Umsatz
Einhergehend mit der positiven Absatzentwicklung stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 um 20,8 % auf 1.953,4 Mio. € und lag damit oberhalb der prognostizierten Bandbreite von 1,75 bis 1,85 Mrd. €. 3 Der im Vergleich zur Absatzentwicklung höhere Umsatzanstieg resultiert insbesondere aus durchgesetzten Preiserhöhungen sowie positiven Produktmix- und Währungskurseffekten. DEUTZ-Konzern: Umsatz und Umsatzanteil nach Anwendungsbereichen
Das Umsatzwachstum wurde von allen Anwendungsbereichen getragen, wobei alle Bereiche, ausgenommen Sonstiges, prozentual zweistellige Zuwächse verbuchten. Im Servicebereich erzielte DEUTZ im Vorjahresvergleich ein Umsatzplatz von 11,6 % auf 449,8 Mio. €, das insbesondere auf eine Ausweitung des Teilehandels und DEUTZ-Xchange, also das Geschäft mit Austauschmotoren, zurückzuführen ist.
1 Original Equipment Manufacturer.
DEUTZ-Konzern: Umsatz und Umsatzanteil nach Regionen
Mit Blick auf die Regionen zeigte sich durchgängig eine positive Entwicklung. In absoluten Zahlen betrachtet verzeichnete der EMEA-Raum und dabei Deutschland sowie das übrige Europa die höchsten Zuwächse. DEUTZ-Konzern: Umsatz nach Quartalen
Im 4. Quartal 2022 belief sich der Konzernumsatz auf 557,6 Mio. € und lag damit um 25,6 % über dem Wert des Vorjahresquartals. Dabei zeigte sich sowohl über alle Regionen als auch alle Anwendungsbereiche hinweg eine positive Entwicklung. ERGEBNISDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Ertragslagescrollen
1 Konsolidierung/Sonstiges beinhaltet vorwiegend
zentrale Aktivitäten ohne operatives Geschäft
sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner
Transaktionen zwischen den Segmenten.
DEUTZ-Konzern: Bereinigtes Ergebnis und EBIT-Rendite (vor Sondereffekten)
Bereinigtes ErgebnisDEUTZ erzielte im Geschäftsjahr 2022 ein bereinigtes Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) in Höhe von 89,4 Mio. €. Damit hat sich das bereinigte Ergebnis gegenüber dem Vorjahreswert von 37,2 Mio. € mehr als verdoppelt. Die signifikante Verbesserung um 52,2 Mio. € ist insbesondere auf das deutlich gestiegene Umsatzvolumen in Verbindung mit positiven Skalenerträgen sowie Kosteneinsparungen aus eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Zudem konnten zusätzliche Kostenbelastungen infolge höherer Transportkosten und Materialpreise durch eine marktorientierte Preispolitik erfolgreich abgemildert werden. Dem gegenüber standen höhere Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie negative Ergebnisbeiträge der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo und des chinesischen Joint Ventures Hunan DEUTZ Power. Die bereinigte EBIT-Rendite hat sich im Vorjahresvergleich von 2,3 % auf 4,6 % verdoppelt und lag damit in der zuletzt prognostizierten Bandbreite von 4,5 bis 5 %. 1 Der Return on Capital Employed 2 (ROCE vor Sondereffekten) des DEUTZ-Konzerns hat sich im gleichen Zeitraum von 4,1 % auf 9,0 % verbessert und belief sich damit wie im Geschäftsbericht 2021 ursprünglich prognostiziert 3 auf einen hohen einstelligen Prozentbetrag. Einhergehend mit dem deutlich gestiegenen Umsatzvolumen stieg das bereinigte Ergebnis im Schlussquartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal von 6,3 Mio. € auf 23,5 Mio. €. DEUTZ-Konzern: Bereinigtes Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) nach Quartalen
Im Geschäftsjahr 2022 sind Sondereffekte in Höhe von - 6,8 Mio. € angefallen. Diese stehen insbesondere im Zusammenhang mit mehreren Veränderungen im Top-Management des DEUTZ-Konzerns. Nach Berücksichtigung der Sondereffekte belief sich das EBIT im Geschäftsjahr 2022 auf 82,6 Mio. € nach 34,1 Mio. € im Vorjahr. UmsatzkostenDie Umsatzkosten haben sich im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens um 18,3 % auf 1.574,8 Mio. € erhöht. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert neben volumenbedingt höheren Material- und Personalaufwendungen insbesondere aus gestiegenen Transport- und Verpackungskosten. Die Bruttomarge 4 konnte von 17,7 % im Vorjahr auf 19,4 % im Berichtsjahr 2022 verbessert werden. Forschungs- und EntwicklungskostenDie Forschungs- und Entwicklungskosten, die im Wesentlichen Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte beinhalten, beliefen sich im Berichtsjahr 2022 auf 105,8 Mio. €. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden dabei mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber 2021 in Höhe von 14,9 Mio. € ist insbesondere auf höhere Entwicklungsaktivitäten im Segment Green zurückzuführen.
1 Vgl. Quartalsmitteilung vom 9. November 2022.
Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr 2022 bei 35,3 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 8,3 Mio. € ist insbesondere auf eine Auflösung von Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Auftragsbestand sowie höhere Währungskursgewinne zurückzuführen. Vertriebs- und VerwaltungskostenDie Vertriebs- und Verwaltungskosten sind im Berichtszeitraum um insgesamt 24,8 Mio. € auf 189,6 Mio. € gestiegen. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Bildung von Rückstellungen für Abfindungen im Zusammenhang mit Veränderungen im Top-Management des DEUTZ-Konzerns, ergebnisbedingte Anpassungen von Personalrückstellungen sowie höheren Beratungskosten und einen insgesamt höheren Personalbestand zurückzuführen. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2022 insbesondere bedingt durch höhere Währungskursverluste um 5,0 Mio. € auf 27,4 Mio. € gestiegen. Wertminderung und -aufholung finanzieller VermögenswerteDie Wertminderung finanzieller Vermögenswerte betrifft Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf Einzelsachverhalte zurückzuführen. At-equity-ErgebnisAufgrund des negativen Ergebnisses des chinesischen Joint Ventures Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. hat sich das Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen im Geschäftsjahr 2022 um 2,9 Mio. € auf - 3,7 Mio. € verschlechtert. FinanzergebnisDas Finanzergebnis hat sich im Berichtszeitraum um 1,8 Mio. € auf - 6,8 Mio. € verschlechtert. Ursächlich dafür ist insbesondere die höhere Inanspruchnahme der Kreditlinien bei Kreditinstituten sowie höhere Forderungsverkäufe und Leasingverbindlichkeiten. Ertragsteuern2022 wurde ein Steuerertrag in Höhe von insgesamt 4,4 Mio. € erfasst. Der originäre Steueraufwand ist ergebnisbedingt um 9,6 Mio. € auf 16,1 Mio. € gestiegen. Gleichzeitig wurden latente Steuererträge in Höhe von 20,5 Mio. € erfasst. Dieser Effekt ist zum einen auf temporäre Differenzen aufgrund unterschiedlicher Ansätze von Rückstellungen nach IFRS und in der Steuerbilanz zurückzuführen. Zum anderen ist die Entwicklung bedingt durch höhere latente Steueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge. Maßgebend hierfür ist eine bessere Ergebniserwartung für den kommenden Fünf-Jahres-Zeitraum. Ergebnis je AktieDer Konzerngewinn stieg im Geschäftsjahr 2022 um 42,0 Mio. € auf 80,2 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich gegenüber 2021 von 0,32 € auf 0,66 € und hat sich damit mehr als verdoppelt. Bereinigt um Sondereffekte stieg das Konzernergebnis im Vorjahresvergleich von 41,3 Mio. € auf 86,1 Mio. €, das bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,34 € auf 0,71 €. Der Konzerngewinn wurde im Berichtsjahr durch latente Steuererträge in Höhe von 20,5 Mio. € begünstigt. Ohne Berücksichtigung dieser latenten Steuererträge beläuft sich der Konzerngewinn auf 59,7 Mio. € und das Ergebnis je Aktie auf 0,49 €. GESCHÄFTSENTWICKLUNG SEGMENTEMit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat DEUTZ eine neue Berichtsstruktur geschaffen und die Segmente Classic und Green eingeführt. Das Segment Classic umfasst sämtliche Aktivitäten der Entwicklung, der Herstellung, des Vertriebs und der Wartung sowie den Service von Diesel- und Gasmotoren. Im Segment Green hingegen werden alle Aktivitäten rund um neue Antriebe abgebildet. Dazu zählen neben Wasserstoffmotoren die Tochtergesellschaften Torqeedo und der Batteriemanagement-Spezialist Futavis, elektrische und hybrid-elektrische Motoren, mobile E-Schnellladestationen sowie das dazugehörige Servicegeschäft. Mit der neuen Segmentierung der geschäftlichen Aktivitäten beabsichtigt DEUTZ seine Arbeit an einer klimaneutralen Mobilität im Off-Highway-Bereich transparenter auszuweisen und eine gezielte Steuerung seiner Transformation hin zum führenden Anbieter grüner Antriebslösungen für Anwendungen abseits der Straße zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund, dass sich DEUTZ gegenwärtig erst am Anfang seiner Transformation befindet, spiegelt das Geschäftsvolumen des Green-Segments derzeit im Wesentlichen noch die Entwicklung der DEUTZ-Tochtergesellschaften Torqeedo und Futavis wider sowie im Ergebnis zusätzlich die steigenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der elektrifizierten und wasserstoffbetriebenen Antriebssysteme. Die im Folgenden dargestellten Vorjahreszahlen der Segmente wurden entsprechend der neuen Berichtsstruktur angepasst. DEUTZ-Konzern: Segmentescrollen
DEUTZ CLASSICDEUTZ Classicscrollen
Das Segment Classic verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 einen Anstieg des Auftragseingangs um 1,7 % auf 1.981,1 Mio. €. Dieser Zuwachs wurde von den Anwendungsbereichen Material Handling, Landtechnik und dem Servicegeschäft getragen. Der Auftragsbestand summierte sich zum 31. Dezember 2022 auf 763,7 Mio. € und lag damit 16,8 % über dem Jahresendwert 2021. Mit 181.249 verkauften Motoren stieg der Segmentabsatz im Vorjahresvergleich um 12,7 %, wozu die Region Amerika und der EMEA-Raum mit Steigerungen von 29,2 % bzw. 13,6 % und alle wesentlichen Anwendungsbereiche beitrugen. Der Segmentumsatz erhöhte sich im Berichtsjahr 2022 um 20,9 % auf 1.889,4 Mio. € und lag damit deutlich oberhalb der ursprünglichen Prognosebandbreite 1 von 1,6 bis 1,75 Mrd. €. Der im Vergleich zur Absatzentwicklung höhere Umsatzanstieg resultiert insbesondere aus durchgesetzten Preiserhöhungen sowie positiven Produktmix- und Währungskurseffekten. DEUTZ Classic: Umsatz nach Anwendungsbereichen
Im 4. Quartal 2022 verzeichnete der Auftragseingang gegenüber dem Schlussquartal 2021 einen Anstieg um 4,1 % auf 505,4 Mio. €, der den Anwendungsbereichen Material Handling, Baumaschinen und Landtechnik zuzuschreiben ist. Der Segmentabsatz stieg um 12,9 % auf 50.379 Motoren. Dabei erzielten alle Regionen und Anwendungsbereiche prozentual zweistellige Zuwächse. Lediglich der Absatz im Bereich Baummaschinen lag geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz des Classic-Segments legte im Schlussquartal 2022 um 26,6 % auf 545,0 Mio. € zu. Das bereinigte Segmentergebnis (EBIT vor Sondereffekten) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 69,4 Mio. € auf 128,1 Mio. €. Dies führte zu einem Anstieg der bereinigten EBIT-Rendite des Classic-Geschäfts von 3,8 % auf 6,8 %, wohingegen ursprünglich 1 eine Verbesserung auf 4,5 bis 6,5 % prognostiziert wurde. Damit konnte in diesem Bereich die höchste Rendite seit rund zehn Jahren erzielt werden. Neben Kosteneinspareffekten ist diese Steigerung auf das höhere Geschäftsvolumen, damit einhergehende positive Skaleneffekte, positive Währungsumrechnungseffekte sowie die Optimierung des Bestandsportfolios zurückzuführen. Im 4. Quartal 2022 belief sich das bereinigte Segmentergebnis auf 35,6 Mio. € und lag damit einhergehend mit dem höheren Geschäftsvolumen um 22,3 Mio. € über dem Vorjahresquartal. Dem gegenüber standen negative Währungseffekte aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen sowie höhere Beratungskosten. DEUTZ GREENDEUTZ Greenscrollen
Das Segment Green verzeichnete im Berichtsjahr 2022 einen Rückgang des Auftragseingangs um - 19,1 % auf 52,5 Mio. €. Ursächlich dafür ist neben einer rückläufigen Nachfrage nach elektrischen Bootsantrieben für den Freizeitbereich insbesondere die hohe Vergleichsbasis, die durch die Auftragsplatzierung eines OEM-Kunden positiv beeinflusst war. Der Auftragsbestand lag zum Ende des Berichtszeitraums mit 9,8 Mio. € um 57,2 % unterhalb des Vorjahresniveaus. Der Segmentabsatz legte aufgrund einer gestiegenen Nachfrage von OEM-Kunden in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik um 32,3 % auf 53.433 Einheiten zu. Der Segmentumsatz erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 18,7 % auf 64,0 Mio. € und lag damit unterhalb der Ursprungsprognose 1 von 75 bis 100 Mio. €. Dass sich die Absatzsteigerung nicht vollumfänglich im Umsatzanstieg widerspiegelt, resultiert aus dem deutlichen Ausbau des OEM-Geschäfts mit im Vergleich zu anderen Bootsmotoren geringeren Durchschnittspreisen pro Motor. Im 4. Quartal 2022 lag der Auftragseingang des Green-Segments mit 8,5 Mio. € um 35,1 % unterhalb des Werts im Vergleichsquartal 2021. Während der Absatz im gleichen Zeitraum um 32,1 % auf 14.951 Einheiten stieg, entwickelte sich der Umsatz mit einem Minus von 6,0 % auf 12,6 Mio. € rückläufig. Das bereinigte Segmentergebnis lag mit - 39,2 Mio. € um 16,8 Mio. € unterhalb des Vergleichswerts im Vorjahr. Diese Entwicklung ist auf gestiegene Entwicklungsaufwendungen für neue Antriebstechnologien zurückzuführen, die in erster Linie den Wasserstoffmotor TCG 7.8 H2 und die Aktivitäten um elektrifizierte Antriebssysteme betreffen, sowie auf den negativen Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaft Torqeedo. Zudem war das Vorjahresergebnis durch eine Kompensationszahlung begünstigt worden. Entsprechend der Entwicklung des bereinigten Segmentergebnisses entwickelte sich auch die bereinigte Ergebnismarge im Vorjahresvergleich rückläufig und lag deutlich unterhalb der ursprünglich prognostizierten Bandbreite 1 von - 30 bis - 20 %. Im 4. Quartal 2022 belief sich das bereinigte Segmentergebnis auf - 13,0 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,4 Mio. € ist ebenfalls im Wesentlichen auf höhere Entwicklungsaufwendungen für neue Antriebstechnologien und auf das schlechtere Ergebnis der Torqeedo GmbH zurückzuführen. FINANZLAGEGRUNDSÄTZE UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTSZiel unseres Finanzmanagements ist es, die Zahlungsfähigkeit des DEUTZ-Konzerns durch die Beschaffung notwendiger finanzieller Mittel zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken konzernweit abzusichern bzw. zu begrenzen und gleichzeitig die Kapitalkosten zu optimieren. Die Verantwortung für das konzernweite Finanzmanagement, einschließlich der Steuerung finanzieller Mittel innerhalb des Konzerns, obliegt dabei der DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. FINANZIERUNGFinanzierung neu aufgestellt - ausreichende Liquidität gesichertAnfang Mai 2022 hat DEUTZ seine bisherige Finanzierung neu aufgestellt. So hat das Unternehmen das Volumen seines langfristigen syndizierten Kredits von bislang 160 Mio. € auf 250 Mio. € erhöht und dessen Laufzeit um drei Jahre bis zum 2. Mai 2027 verlängert. Die drei bestehenden bilateralen Kreditlinien über insgesamt 75 Mio. € wurden aufgelöst. Der syndizierte Kredit ist unbesichert und variabel verzinst. Neben insgesamt verbesserten Konditionen und zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr beinhalten die neuen Kreditmodalitäten auch eine ESG-Komponente, die aus den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens abgeleitet wurde. → Siehe auch Nichtfinanzieller Bericht 2022, Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele, S. 98 f. Das ungenutzte Volumen des syndizierten Kredits belief sich zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf rund 140 Mio. €. Damit verfügt DEUTZ über ausreichende finanzielle Mittel, um sein operatives Geschäft zu finanzieren, in seine Transformation zu investieren und auch um anorganisch zu wachsen. Des Weiteren hat DEUTZ im Laufe des Berichtsjahres 2022 drei weitere bilaterale Kreditlinien über jeweils 25 Mio. € mit einer Fälligkeit zum Ende des ersten Quartals 2024 vereinbart, welche ebenfalls unbesichert und variabel verzinst sind. Zum Bilanzstichtag war keine der drei Linien in Anspruch genommen. Weiterhin verfügt DEUTZ zusätzlich über kurzfristige Kreditlinien und nutzt zinssubventionierte Darlehen. Im Rahmen seiner Finanzierungsvereinbarungen hat sich DEUTZ dazu verpflichtet, bestimmte finanzielle und nichtfinanzielle Kennzahlen einzuhalten. Bei deutlich schlechterer Wirtschaftsentwicklung, wie beispielsweise infolge der Auswirkungen der Coronapandemie oder des Ukraine-Kriegs, besteht jedoch das Risiko, diese Auflagen kurzfristig zu verletzen. Sollte sich ein solches Risiko konkretisieren, würde DEUTZ im Vorfeld an seine Finanzpartner herantreten, um mit diesen einen dann erforderlichen Waiver zu verhandeln und weitere Ziehungen unter dem syndizierten Kredit zu ermöglichen. Einschränkungen im Hinblick auf die Realisierung von Wachstumsprojekten würden sich durch die Einhaltung der Finanzkennzahlen nicht ergeben. → Siehe auch Finanzrisikomanagement, Erläuterung 26, S. 188 ff. Forderungsmanagement durch Factoring und systematische Verbesserung der Zahlungsziele optimiertEin wichtiges Instrument zur Optimierung des Forderungsmanagements stellt der Verkauf von Forderungen dar, das sogenannte Factoring. Damit wird nicht nur die Liquidität gesichert, sondern gleichzeitig auch das Working Capital verbessert, das grundsätzlich durch eine hohe Kapitalbindung infolge der Vorfinanzierung der Motorenproduktion und eingeräumter Zahlungsziele beeinflusst wird. Das Volumen des Forderungsverkaufs belief sich am Bilanzstichtag auf insgesamt 171,6 Mio. € und lag damit bedingt durch die bessere Geschäftsentwicklung über dem Vorjahresniveau von 133,8 Mio. €. Sonstige finanzielle VerpflichtungenZum 31. Dezember 2022 bestanden außerbilanzielle Verpflichtungen und Investitionsverpflichtungen in Höhe von 205,4 Mio. €. Diese entfallen mit 116,8 Mio. € auf Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Vorräte, mit 49,8 Mio. € auf Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für Anlageninvestitionen und mit 38,8 Mio. € auf IT-Dienstleistungen. IT-Dienstleistungen in Höhe von 10,7 Mio. € werden im laufenden Geschäftsjahr 2023 in Anspruch genommen. Die weiteren finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 28,1 Mio. € sind in den Jahren 2024 bis 2027 fällig. Die außerbilanziellen Verpflichtungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns. DEUTZ-Konzern: Veränderung der flüssigen Mittel
1 Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen sowie
Finanzinvestitionen.
CASHFLOWDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Finanzlagescrollen
1 Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit
abzgl. Zinsausgaben.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 57,7 Mio. € und lag damit trotz eines deutlich höheren operativen Ergebnisses um 35,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Anstieg des Working Capitals zurückzuführen. Aufgrund der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Bestand an Vorräten deutlich angestiegen. Daneben trugen auch Verzögerungen in der Logistikkette zu einem Anstieg der Fertigprodukte bei den Vorräten bei. Zudem erforderte die teils sehr angespannte Situation auf dem Beschaffungsmarkt einen Aufbau der Material- und Komponentenvorräte zur Absicherung der Produktion. Der Vorratsaufbau konnte allerdings nur zu einem geringen Teil durch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen kompensiert werden. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag mit 67,2 Mio. € trotz geringerer Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte auf dem Niveau des Vorjahres. Ursächlich dafür ist der Erwerb der bisherigen DEUTZ-Servicepartner Aus-ma Motorenrevisie B.V. mit Sitz in Roden (Niederlande), sowie Kirkwell Ltd. (South Coast Diesel) in Kildare (Irland). Außerdem erfolgte die Zahlung der letzten Kaufpreisrate für den Erwerb der Beteiligung an Blue World Technologies Holding Aps mit Sitz in Aalborg (Dänemark). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 27,6 Mio. € und war insbesondere durch die Inanspruchnahme kurzfristiger Kreditlinien sowie die Dividendenzahlung in Höhe von insgesamt 18,2 Mio. € gekennzeichnet. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet Zins- und Tilgungszahlungen im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen in Höhe von 2,0 Mio. € bzw. 16,6 Mio. € (2021: 1,4 Mio. € bzw. 15,6 Mio. €). Einhergehend mit der Entwicklung des operativen Cashflows hat sich der Free Cashflow aufgrund des oben beschriebenen Anstiegs des Working Capitals gegenüber dem Vorjahr um 38,2 Mio. € auf -16,6 Mio. € verschlechtert. Damit lag er am oberen Ende der zuletzt abgegebenen Prognose, entsprechend welcher ein niedriger bis mittlerer zweistelliger negativer Millionen-Euro-Betrag erwartet wurde. 1 Mit Blick auf den Jahresverlauf zeigte sich im Geschäftsjahr 2022 eine sukzessive Verbesserung. So lag der Free Cashflow im 4. Quartal 2022 bei 53,2 Mio. €. Die signifikante Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal (+ 46,8 Mio. €) sowie gegenüber dem 3. Quartal 2022 (+ 98,3 Mio. €) ist ebenfalls hauptsächlich durch die Entwicklung des Working Capitals bedingt. Aber auch die positive Entwicklung des operativen Ergebnisses hat zu dieser wesentlichen Verbesserung beigetragen. Die beschriebene Cashflow-Entwicklung führte im Berichtszeitraum zu einem Anstieg der Zahlungsmittel und -äquivalente auf 54,9 Mio. €. Die Nettofinanzverschuldung hat sich im Vorjahresvergleich um - 84,3 Mio. € auf - 164,2 Mio. € erhöht. Die Nettofinanzposition beinhaltet zum 31. Dezember 2022 Leasingverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 94,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 61,3 Mio. €). INVESTITIONENInvestitionen (nach Investitionszuschüssen)scrollen
Die gesamten Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach Investitionszuschüssen, inklusive Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten, lagen im Berichtsjahr deutlich über dem Niveau des Vorjahres und auch deutlich oberhalb der Ursprungsprognose 1 2 von 90 bis 100 Mio. €. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus deutlich höheren Leasingzugängen im Zusammenhang mit dem neuen Logistikzentrum. Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Maschinen und Werkzeuge. Zudem wurden Investitionen in Montage- und Prüfanlagen, IT-Ausstattung und Software sowie Logistik getätigt. Die deutlich höhere Investitionstätigkeit bei den Nutzungsrechten ist im Wesentlichen auf den Abschluss neuer langfristiger Mietverhältnisse im Bereich Logistik zurückzuführen und dabei insbesondere auf die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums in Köln-Porz. → Weiterführende Informationen siehe Produktion und Logistik, S. 29 ff. Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens standen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2. Der Großteil der Gesamtinvestitionen nach Investitionszuschüssen entfiel mit 104,1 Mio. € auf den Bereich Classic (2021: 68,7 Mio. €). Im Segment Green wurden 12,8 Mio. € (2021: 3,8 Mio. €) investiert.
1 Vgl. Quartalsmitteilung vom 9. November 2022.
VERMÖGENSLAGEDEUTZ-Konzern: Übersicht zur Vermögenslagescrollen
1 Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen.
VermögenDas langfristige Vermögen belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 730,3 Mio. € und lag damit um 33,5 Mio. € über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Anstieg von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen um 29,9 Mio. € zurückzuführen. Die Zugänge resultieren hauptsächlich aus neu abgeschlossenen langfristigen Mietverhältnissen für Logistikhallen mit dem Ziel, bestehende Logistikprozesse zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Daneben sind auch die übrigen finanziellen Vermögenswerte gestiegen. Grund dafür ist im Wesentlichen die zweite Kaufpreisrate in Höhe von 3,7 Mio. € für die Beteiligung an Blue World Technologies mit Sitz in Aalborg (Dänemark). Die at-equity bewerteten Finanzanlagen haben sich insbesondere durch das negative laufende Ergebnis des Joint Ventures Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. verringert. Die immateriellen Vermögenswerte sind gesunken. Hier standen den planmäßigen Abschreibungen deutlich geringere Aktivierungen von Entwicklungskosten gegenüber. Die gegenüber dem Vorjahr höheren aktiven latenten Steuern resultieren aus temporären Differenzen bedingt durch einen unterschiedlichen Ansatz von Rückstellungen nach IFRS und in der Steuerbilanz sowie aus einer höheren Nutzbarkeit von Verlustvorträgen. Der Anstieg beim kurzfristigen Vermögen resultiert insbesondere aus höheren Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Working CapitalBedingt durch das deutlich gestiegene Geschäftsvolumen sowie die damit einhergehende höhere Kapazitätsauslastung sind insbesondere die Vorräte zum 31. Dezember 2022 deutlich angewachsen. Neben gestiegenen Einkaufspreisen resultiert der Anstieg der Vorräte zudem auch aus einem stärkeren Bestandsaufbau, der infolge der Geschäftsausweitung bei gleichzeitig gestörten Lieferketten zur Absicherung der Produktion erforderlich wurde. Einhergehend mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen sind auch die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen signifikant gestiegen. Das Working Capital stieg im Berichtszeitraum um insgesamt 93,1 Mio. €. Trotz des deutlich höheren Umsatzvolumens erhöhte sich die durchschnittliche Working-Capital-Quote im Vorjahresvergleich von 15,5 % auf 16,7 % und lag damit am oberen Ende der ursprünglichen Prognosebandbreite 1 von 15 % bis 17,0 %. EigenkapitalInfolge des positiven Jahresergebnisses ist das Eigenkapital zum 31. Dezember 2022 auf 668,8 Mio. € angestiegen. Trotzdem lag die Eigenkapitalquote zum Jahresende 2022 mit 45,3 % geringfügig unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 45,6 % - jedoch weiterhin deutlich über dem langfristigen Zielwert von mehr als 40 %. Ursächlich für den Rückgang sind hauptsächlich die Entwicklung der Nutzungsrechte, der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. SchuldenDer Rückgang bei den langfristigen Schulden ist insbesondere auf deutlich geringere Rückstellungen für Pensionen zurückzuführen. Hintergrund sind planmäßige Zahlungen von Pensionen sowie erfolgsneutrale versicherungsmathematische Gewinne infolge signifikant gestiegener Pensionszinsen. Dem gegenüber standen höhere Leasingverbindlichkeiten einhergehend mit dem Anstieg der Nutzungsrechte. Der Anstieg der kurzfristigen Schulden ist in erster Linie auf die geschäftsbedingt höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Des Weiteren haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge einer höheren Inanspruchnahme von kurzfristigen Kreditlinien erhöht. DEUTZ-Konzern: Bilanzstruktur
DEUTZ AGDie nachfolgenden Kommentierungen beziehen sich auf den Jahresabschluss der DEUTZ AG. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. GRUNDLAGEN UND GESCHÄFTS ENTWICKLUNG DER DEUTZ AGDie DEUTZ AG ist die Muttergesellschaft des DEUTZ-Konzerns. Im In- und Ausland ist die DEUTZ AG direkt oder indirekt an 44 Unternehmen (2021: 42 Unternehmen) beteiligt. Darüber hinaus ist die DEUTZ AG die weitaus größte Produktionsgesellschaft des DEUTZ-Konzerns und hat die zentralen Funktionen des Konzerns inne. → Weiterführende Informationen zu den Beteiligungen der DEUTZ AG siehe Anteilsbesitz, S. 209 f. Da die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DEUTZ AG im Wesentlichen denen des DEUTZ-Konzerns entsprechen, verweisen wir hierzu auf den Abschnitt Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns dieses Zusammengefassten Lageberichts. → Weiterführende Informationen siehe Geschäftsentwicklung DEUTZ-Konzern, S. 36 ff. Aufgrund des Gewichts der DEUTZ AG im Konzern und der starken Interdependenzen mit anderen Konzerngesellschaften erfolgt die Steuerung des DEUTZ-Konzerns auf Ebene der DEUTZ AG. Zusätzlich zu den Steuerungskennzahlen auf Ebene des Konzerns gehört auch das Jahresergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größe zum Steuerungssystem der DEUTZ AG. Das interne Steuerungssystem des DEUTZ-Konzerns wird in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → Weiterführende Informationen siehe Internes Steuerungssystem, S. 24 f. Es folgt eine Überleitung vom DEUTZ-Konzernergebnis nach IFRS auf das handelsrechtliche Jahresergebnis der DEUTZ AG: ERTRAGSLAGEDEUTZ AG: Überleitungsrechnungscrollen
DEUTZ AG: Übersicht zur Ertragslagescrollen
UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse der DEUTZ AG sind im Berichtsjahr 2022 um 18,7 % auf 1.667,8 Mio. € gestiegen. Der signifikante Anstieg wurde von allen Anwendungsbereichen getragen: Besonders hervorzuheben sind dabei die Bereiche Stationäre Anlagen (+ 40,4 % auf 153,9 Mio. €), Landtechnik (+ 30,1 % auf 267,4 Mio. €), Baumaschinen (+ 18,0 % auf 559,4 Mio. €) und Material Handling (+ 15,3 % auf 285,0 Mio. €). Das margenstarke Servicegeschäft verzeichnete mit einem Zuwachs um 6,0 % auf 328,3 Mio. € ebenfalls eine sehr positive Entwicklung. Regional betrachtet ist der Umsatz in der Region Amerika (+ 38,5 % auf 303,0 Mio. €) und im EMEA-Raum (+ 16,6 % auf 1.085,8 Mio. €) am stärksten gewachsen. In der Region Asien/Pazifik wurde ein Umsatzplus von 9,2 % auf 279,0 Mio. € erzielt. ErgebnisentwicklungIm Geschäftsjahr 2022 hat die DEUTZ AG einen operativen Gewinn (EBIT) in Höhe von 74,1 Mio. € erwirtschaftet. Die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf das signifikant gestiegene Geschäftsvolumen, damit einhergehende positive Skaleneffekte sowie Kosteneinsparungen aus den im Vorjahr eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen. Dem gegenüber standen außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen. Die Wertkorrekturen betrugen 24,5 Mio. € und betrafen die Beteiligungen an der Torqeedo GmbH, der Futavis GmbH und der D. D. Power Holdings (Pty) Ltd. UmsatzkostenDie Umsatzkosten der DEUTZ AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 1.407,1 Mio. €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus volumenbedingt höheren Material- und Personalaufwendungen. Die Bruttomarge 1 hat sich im Vorjahresvergleich aufgrund positiver Skaleneffekte von 13,2 % auf 15,6 % wesentlich verbessert. Forschungs- und EntwicklungskostenDie Forschungs- und Entwicklungskosten, die im Wesentlichen Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte beinhalten, beliefen sich im Berichtsjahr 2022 auf 85,2 Mio. €. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden dabei mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber 2021 in Höhe von 8,8 Mio. € ist insbesondere auf höhere Entwicklungsaktivitäten für neue Antriebssysteme im Segment Green zurückzuführen. Vertriebs- und VerwaltungskostenDer Anstieg der Vertriebs- und Verwaltungskosten ist in erster Linie auf Abfindungsaufwendungen im Zuge erfolgter Managementänderungen im Berichtsjahr zurückzuführen. Zudem führten auch höhere Beratungskosten zu dieser Entwicklung. Sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge haben sich gegenüber dem Vorjahr um 16,3 Mio. € erhöht. Dies ist hauptsächlich auf eine teilweise Auflösung der Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Auftragsbestand in Höhe von 10,3 Mio. € sowie die Bewertung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 6,9 Mio. € zurückzuführen. Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Mio. € auf 25,4 Mio. € gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere auf höhere Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (2022: 17,4 Mio. €; 2021: 2,9 Mio. €) zurückzuführen. Teilweise kompensierend wirkte die Entwicklung der Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Auftragsbestand. Während im Vorjahr 7,8 Mio. € der Rückstellung zugeführt wurden, hat sich die Rückstellung 2022 deutlich reduziert. Die Auflösung wurde unter den sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellt. ErtragsteuernIm Berichtsjahr 2022 wurde insgesamt ein Steuerertrag in Höhe von 1,8 Mio. € verbucht. Der originäre Steueraufwand ist bedingt durch den Anstieg des Vorsteuerergebnisses um 6,8 Mio. € auf 9,2 Mio. € gestiegen. Gleichzeitig wurden latente Steuererträge in Höhe von 11,0 Mio. € erfasst. JahresergebnisAufgrund der beschriebenen Geschäftsentwicklung belief sich der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2022 auf 73,8 Mio. € und lag damit oberhalb des im Geschäftsbericht 2021 prognostizierten mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereichs. FINANZLAGEDas Finanzmanagement im DEUTZ-Konzern erfolgt als eine der zentralen Funktionen des Konzerns durch die DEUTZ AG. Daher stimmen die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements sowie die Finanzierung der DEUTZ AG mit denen des Konzerns im Wesentlichen überein. Wir verweisen an dieser Stelle auf die entsprechenden Abschnitte dieses Zusammengefassten Lageberichts.→ Weiterführende Informationen siehe Finanzlage DEUTZ-Konzern, S. 43 ff. DEUTZ AG: Übersicht zur Finanzlagescrollen
1 Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit
abzgl. Nettozinsausgaben.
LiquiditätDas geschäftsbedingt deutlich gestiegene operative Ergebnis führte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einer deutlichen Verbesserung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit um 37,9 Mio. €. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2022 um 108,9 Mio. € über dem des Vorjahres. Der deutliche Anstieg resultiert insbesondere aus Investitionen in Finanzanlagen. Im Geschäftsjahr 2022 hat die DEUTZ AG ein langfristiges Darlehen in Höhe von 100,0 Mio. USD an ihre 100%ige Tochtergesellschaft Deutz Corporation Ltd. ausgereicht sowie 100 % der Anteile an der Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels), Kildare (Irland), für 5,4 Mio. € erworben. Zudem beinhaltet der Cashflow aus Investitionstätigkeit die Zahlung der zweiten und letzten Tranche der Investition in Blue World Technologies mit Sitz in Aalborg (Dänemark), in Höhe von 3,7 Mio. €. Die Investition umfasst insgesamt 7,5 Mio. €. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war insbesondere durch die Inanspruchnahme kurzfristiger Kreditlinien gekennzeichnet. Der Free Cashflow hat sich trotz des deutlich besseren operativen Ergebnisses aufgrund gestiegener Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 69,6 Mio. € verringert. InvestitionenIm Geschäftsjahr 2022 hat die DEUTZ AG nach Investitionszuschüssen insgesamt 155,5 Mio. € investiert (2021: 60,0 Mio. €). Davon entfielen 36,1 Mio. € auf Sachanlagen (2021: 28,1 Mio. €), 10,2 Mio. € auf das immaterielle Vermögen (2021: 8,8 Mio. €) und 109,2 Mio. € auf die Finanzanlagen (2021: 4,9 Mio. €). Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere Ersatzinvestitionen in Maschinen und Werkzeuge. Zudem wurden Investitionen in Montage- und Prüfanlagen, IT-Ausstattung und Software getätigt. Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens standen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2. Die Zugänge in Finanzanlagen betrafen im Wesentlichen die Ausreichung eines langfristigen Darlehens an die Deutz Corporation Ltd. in Höhe von 100,0 Mio. USD, den Erwerb der 100%igen Beteiligung an der Kirkwell Ltd. mit Sitz in Kildare (Irland) sowie die Investition in Blue World Technologies mit Sitz in Aalborg (Dänemark) in Höhe von 3,7 Mio. €. VERMÖGENSLAGEDEUTZ AG: Übersicht zur Vermögenslagescrollen
1 Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen.
AnlagevermögenDas Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 77,7 Mio. € erhöht. Diese Entwicklung ist insbesondere auf Investitionen in Finanzanlagen zurückzuführen. UmlaufvermögenDer deutliche Anstieg des Umlaufvermögens resultiert in erster Linie aus der Entwicklung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Forderungen gegen verbundene Unternehmen infolge des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens. Working CapitalDas Working Capital lag zum 31. Dezember 2022 bei 62,4 Mio. € und damit um 11,3 Mio. € über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung resultiert insbesondere aus dem Anstieg der Vorräte. Anstiege bei den Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich zum Großteil kompensiert. Trotz des Working-Capital-Anstiegs blieb die Working-Capital-Quote zum Stichtag mit 3,7 % aufgrund des höheren Umsatzvolumens auf dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2021: 3,6 %). EigenkapitalquoteDas Eigenkapital ist im Berichtsjahr 2022 bedingt durch das positive Jahresergebnis um 55,7 Mio. € auf 668,5 Mio. € gestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich zum Jahresende aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme leicht auf 50,9 % verringert. VerbindlichkeitenDer Anstieg bei den Verbindlichkeiten in Höhe von 93,3 Mio. € ist insbesondere auf höhere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten infolge einer höheren Inanspruchnahme von kurzfristigen Kreditlinien zurückzuführen. Daneben haben sich auch Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens erhöht. RückstellungenDie Entwicklung der Rückstellungen ist insbesondere auf gestiegene Rückstellungen für Abfindungen infolge mehrerer Veränderungen im Management sowie die Rückstellung der tariflichen Inflationsausgleichsprämie zurückzuführen. Dem gegenüber standen geringere Rückstellungen für Auftragsverluste sowie die planmäßige Inanspruchnahme der Restrukturierungsrückstellung. MITARBEITERDie DEUTZ AG beschäftigte zum 31. Dezember 2022 insgesamt 3.238 Mitarbeiter und damit 158 Personen mehr als zum Jahresende 2021. Die Anzahl der Leiharbeitnehmer verringerte sich dagegen um 152. → Weiterführende Informationen siehe Mitarbeiter DEUTZ-Konzern, S. 33. DEUTZ AG: Mitarbeiterscrollen
RISIKO- UND CHANCENBERICHTDie DEUTZ AG ist in das Risikomanagementsystem des DEUTZ-Konzerns integriert. Als zentrale Funktion ist das Risikomanagement des Konzerns bei der DEUTZ AG angesiedelt. Zur Ausgestaltung und Funktionsweise des Risikomanagementsystems sowie des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente wird auf die Erläuterungen im Risikobericht des DEUTZ-Konzerns auf S. 57 ff. verwiesen. Durch die zahlreichen Verflechtungen mit anderen Konzerngesellschaften entspricht die Risiko- und Chancensituation der DEUTZ AG im Wesentlichen der des Konzerns. Risiken von Tochtergesellschaften können sich über den Beteiligungsansatz, reduzierte Ausschüttungen und die internen Geschäftsbeziehungen auf die DEUTZ AG auswirken. Die Risiken und Chancen des DEUTZ-Konzerns sind in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → Weiterführende Informationen siehe Risikobericht DEUTZ-Konzern, S. 57 ff. Informationen zu dem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem der DEUTZ AG sowie dem Risikomanagement im Hinblick auf den Einsatz von Finanzinstrumenten bei der DEUTZ AG werden im Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. → Weiterführende Informationen siehe Internes Kontrollsystem, S. 24 f. PROGNOSEBERICHTDie DEUTZ AG stellt die zentralen Funktionen des DEUTZ-Konzerns und auch die mit Abstand größte Produktionsgesellschaft im Konzern. Durch diese weitreichenden Beziehungen zu anderen Konzerngesellschaften in Verbindung mit ihrer Größe im Konzern decken sich die im Prognosebericht des Konzerns dargelegten Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr im Wesentlichen mit denen für die DEUTZ AG. Insofern ist davon auszugehen, dass sich die Umsatzerlöse der DEUTZ AG weitgehend entsprechend der für den DEUTZ-Konzern getroffenen Aussagen entwickeln werden. Beim Jahresergebnis rechnen wir für das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven Ergebnis im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, das damit auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022 liegen würde. → Weiterführende Informationen siehe Prognosebericht 2023 DEUTZ-Konzern, S, 65 ff. Zu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag verweisen wir auf Erläuterung 30 auf Seite 201 f. im Konzernanhang. GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSJAHR 2022Soll-Ist-Vergleich für das Geschäftsjahr 2022scrollen
1 Veröffentlicht im Geschäftsbericht
2021; unter Vorbehalt gestellt am 14. März 2022, Vgl.
Pressemitteilung vom 14. März 2022.
Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs führte zu großen Unsicherheiten im Hinblick auf dessen geopolitischen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und die weltweiten Warenströme. Auch wenn das DEUTZ-Geschäft in Russland, Belarus und der Ukraine bereits vor Kriegsausbruch von geringem Umfang war und DEUTZ keine direkten, in den Krisenregionen ansässigen Lieferanten hatte, waren die indirekten Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung nicht vorhersehbar. Aus diesem Grund hatte DEUTZ seine im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2022, die auf Basis des Kenntnisstands von Ende Februar 2022 abgegeben wurde, mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts Mitte März 2022 unter Vorbehalt gestellt. Mit Veröffentlichung seiner Quartalsmitteilung für das erste bis dritte Quartal im November 2022 gab DEUTZ eine neue Gesamtjahresprognose ab. Während sich der DEUTZ-Motorenabsatz mit 181.268 Stück im Rahmen der dabei gegebenen Bandbreite befindet, liegt der Umsatz mit 1.953,4 Mio. € deutlich darüber. Grund dafür sind neben positiven Produktmix- und Währungskurseffekten unter anderem erfolgreich durchgesetzte Preiserhöhungen. Die bereinigte EBIT-Rendite lag mit 4,6 % innerhalb des prognostizierten Korridors. Der Free Cashflow lag mit - 16,6 Mio. € am oberen Ende der Erwartungen. So ging DEUTZ trotz der positiven Ergebnisprognose davon aus, dass sich der Free Cashflow insbesondere bedingt durch eine hohe Bevorratung zur Absicherung der Produktion sowie Verzögerungen in der Lieferkette auf einen niedrigen bis mittleren zweistelligen negativen Millionen-Euro-Betrag belaufen wird. Eine Prognose für sowohl den Umsatz als auch die bereinigte Ergebnismarge auf Segmentebene, den ROCE vor Sondereffekten, die F&E-Ausgaben und die Investitionen jeweils nach Zuschüssen, die durchschnittliche Working-Capital-Quote und die Eigenkapitalquote wurde im November nicht abgegeben. Mit Blick auf die ursprüngliche, im Geschäftsbericht 2021 veröffentliche Prognose für diese Kennzahlen zeigte sich ein uneinheitliches Bild: Während der Umsatz des Segments Classic analog zur Umsatzentwicklung auf Konzernebene oberhalb der erwarteten Bandbreite lag, blieb der Green-Umsatz deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gleiches gilt für die Entwicklung der jeweiligen bereinigten Ergebnismarge. Der ROCE vor Sondereffekten lag mit 9,0 % wie erwartet im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Eigenkapitalquote verblieb mit 45,3 % erwartungsgemäß auf einem Niveau von deutlich über 40 %. Die durchschnittliche Working-Capital-Quote lag mit 16,7 % am oberen Ende der erwarteten Bandbreite. Dem gegenüber lagen die F&E-Ausgaben sowie die Investitionen nach Zuschüssen mit 90,8 Mio. € bzw. 111,6 Mio. € oberhalb der jeweils abgegebenen Intervallprognose. Grund dafür sind mit Blick auf die F&E-Ausgaben verstärkte Aktivitäten zur Erweiterung insbesondere des Green-Portfolios. Die deutlich höhere Investitionstätigkeit resultiert vor allem aus deutlich höheren Leasingzugängen im Zusammenhang mit dem neuen Logistikzentrum. Angesichts der geopolitischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die globale Wirtschaft und der anhaltenden Herausforderungen in der der Supply Chain erachtet der DEUTZ-Vorstand die Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr 2022, die im Hinblick auf Absatz und Umsatz sogar besser verlief als vor Kriegsausbruch erwartet, als zufriedenstellend. NICHTFINANZIELLER BERICHT NACH §§ 289b, 315b HGBDie DEUTZ AG erstellt einen Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht für den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ AG. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 92 ff. des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/nfb2022. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH §§ 289f, 315d HGB 1Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Zusammengefassten Lageberichts. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 223 ff. des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/ezu2022. ANGABEN NACH §§ 289a, 315a HGBZusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG hat sich im Geschäftsjahr 2022 nicht verändert. Es betrug Ende 2022 308.978.241,98 € und war in 120.861.783 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffenEs sind uns keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Direkte oder indirekte Beteiligungen von über 10 % der StimmrechteEnde 2022 gab es keine direkte oder indirekte Beteiligung an der DEUTZ AG von über 10 % der Stimmrechte. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über die Änderung der SatzungArtikel 7 Abs. 1 und 2 der Satzung der DEUTZ AG lauten: »(1) Der Vorstand besteht aus wenigstens zwei Mitgliedern. (2) Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und die Verteilung der Geschäfte. Er kann eine Geschäftsordnung erlassen.« Für die Ernennung und Abberufung des Vorstands kommen außerdem die §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG zur Anwendung. Art. 14 der Satzung der DEUTZ AG lautet: "Der Aufsichtsrat kann Satzungsänderungen beschließen, die nur die Fassung betreffen." Für die Änderung der Satzung gelten außerdem die §§ 179, 133 AktG. Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital I festzulegen. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 61.795.646,86 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 24.172.356 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere (i) zur Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, einschließlich der Erhöhung bestehenden Anteilsbesitzes, oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern, einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft, (ii) zum Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen sowie (iii) zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihnen zustehende Dividendenansprüche wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlagen gegen Gewährung neuer Aktien in die Gesellschaft einzulegen; c) bei Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet; d) um Inhabern oder Gläubigern von mit Options- oder Wandlungsrechten auf Aktien der Gesellschaft beziehungsweise mit entsprechenden Options- oder Wandlungspflichten verbundenen Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft ausgegeben wurden oder werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien der Gesellschaft in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung ihrer Options- beziehungsweise Wandlungsrechte oder nach Erfüllung von Options- beziehungsweise Wandlungspflichten als Aktionäre zustehen würde. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bar- und Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf dann 20 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 20 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund sämtlicher anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«), ausgenommen ein Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge. Als Ausgabe von Aktien in diesem Sinne gilt auch die Ausgabe beziehungsweise Begründung von Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Aktien der Gesellschaft aus von der Gesellschaft oder von ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen, wenn die Schuldverschreibungen aufgrund einer entsprechenden Ermächtigung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss gestattet. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bareinlagen gemäß Unterpunkt c) ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«). Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten beziehungsweise einer Options- oder Wandlungspflicht ausgegeben werden beziehungsweise auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG gestattet. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital II festzulegen. WEITERE ANGABENEs gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Zahlreiche Arbeitnehmer sind als Aktionäre direkt an der DEUTZ AG beteiligt. Es bestehen keine Beschränkungen, die Kontrollrechte aus diesen Aktien unmittelbar auszuüben. Ein Bankenkonsortium hat der DEUTZ AG eine syndizierte Barkreditlinie über 250 Mio. € eingeräumt. Die Bedingungen der Kreditverträge sehen vor, dass die Kreditgeber im Falle eines Kontrollwechsels - also dann, wenn eine oder mehrere gemeinsam handelnde Personen eine direkte oder indirekte Beteiligung von 50 % oder mehr an den Aktien und/oder Stimmrechten der DEUTZ AG erwirbt/erwerben - die Rückzahlung des ausstehenden Kreditbetrags innerhalb einer bestimmten Frist verlangen können. In weiteren bilateralen Kreditverträgen über 75 Mio. € ist vorgesehen, dass im Falle eines Kontrollwechsels eine für beide Seiten zufriedenstellende Einigung über die Fortsetzung des Kreditvertrages, gegebenenfalls zu veränderten Konditionen, erzielt werden muss. Für den Fall, dass die DEUTZ AG nach einem Kontrollwechsel in erheblichem Umfang vorzeitige Tilgungen auf die Kredite leisten muss, hat sie die dafür notwendigen Mittel kurzfristig anderweitig aufzubringen. Der zwischen der DEUTZ AG und Liebherr abgeschlossene Kooperationsvertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei der DEUTZ AG ein Kündigungsrecht für Liebherr vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn sich ein Wettbewerber von Liebherr mit mindestens 30 % der Stimmrechte direkt oder indirekt an der DEUTZ AG beteiligt oder durch Verträge direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann. Auch der dem Joint Venture mit SANY zugrundeliegende Vertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei einem der Joint-Venture-Partner ein Kündigungsrecht für den jeweils anderen Joint-Venture-Partner vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn mehr als 50 % der Anteile oder der Stimmrechte an der DEUTZ AG erworben werden, sonst Kontrolle über die DEUTZ AG im Sinne der deutschen Gesetze erworben wird oder sonst erheblicher Einfluss auf die Entscheidungen der Anteilseigner oder des Vorstands ausgeübt werden kann. In einem solchen Fall ist zunächst der Versuch zu unternehmen, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Partnern zu erarbeiten. Sollte dies nicht gelingen, kann der zur Kündigung berechtigte Partner entweder die Anteile des anderen Partners zu einem vereinbarten Preis erwerben (»Call Option«), seine Anteile an den das Kündigungsrecht auslösenden Partner zu einem vereinbarten Preis veräußern (»Put Option«) oder die Liquidation des Joint Ventures verlangen. Schließlich enthält auch der Kooperationsvertrag mit Deere & Company im Falle eines Kontrollwechsels oder im Falle des Erwerbs einer Beteiligung von mehr als 25 % der Anteile durch einen Wettbewerber des jeweils anderen Partners ein Kündigungsrecht. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn mehr als 50 % der Anteile des jeweils anderen Unternehmens erworben werden oder beherrschender Einfluss im Sinne des § 17 AktG ausgeübt werden kann. Die mit Blick auf die Neuerungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) abgeschlossenen Dienstverträge der Vorstände enthalten entsprechend der Anregung in Ziffer G.14 des DCGK keine Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Dienstvertrages infolge eines Kontrollwechsels. Die bisherigen Long-Term-Incentive-Pläne (LTI), in denen Mitgliedern des obersten Führungskreises des DEUTZ-Konzerns (leitende Angestellte und Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften) virtuelle Optionen eingeräumt worden sind, die sie nach einer Wartezeit und bei Erreichen bestimmter Erfolgsziele → Weiterführende Informationen siehe Konzernanhang, S. 202 ausüben können, enthalten für den Fall, dass ein Unternehmen, allein oder gemeinsam mit ihm verbundenen Unternehmen, mindestens 50 % der Anteile an der DEUTZ AG erwirbt, die folgende Regelung: Innerhalb eines kurzen Zeitfensters nach dem Erwerb können die LTI-Berechtigten ihre Optionen, sofern eines der Erfolgsziele erreicht ist, auch dann ausüben, wenn die Wartezeit noch nicht abgelaufen ist. Seit dem Berichtsjahr 2021 kommt ein neuer Long-Term-Incentive-Plan zur Anwendung, der in seiner Struktur demjenigen des Vorstands nachgebildet ist und eine solche Regelung nicht mehr enthält. Dieser kommt für neu eingetretene Mitglieder des obersten Führungskreises und grundsätzlich für bestehende Mitglieder des obersten Führungskreises zur Anwendung. Entschädigungsvereinbarungen der DEUTZ AG mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht. ERLÄUTERUNGSBERICHT DES VORSTANDS ZU §§ 289a, 315a HGBDie im Zusammengefassten Lagebericht beziehungsweise Lagebericht enthaltenen Angaben gemäß §§ 289a, 315a HGB beziehen sich auf Regelungen, die für den Erfolg eines etwaigen öffentlichen Übernahmeangebots zum Erwerb von Aktien der DEUTZ AG bedeutsam sein können. Nach Einschätzung des Vorstands sind diese Regelungen für mit DEUTZ vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich. RISIKOBERICHTRISIKOMANAGEMENTSYSTEMIn einer Welt, in der sich die Rahmenbedingungen und die einzelnen Märkte permanent und dynamisch verändern, müssen Unternehmen schnell agieren und noch schneller reagieren, um langfristig am Markt bestehen zu können. Angesichts immer komplexerer Unternehmensstrukturen und zunehmender Internationalität bildet ein systematisches Risikomanagement daher die Basis für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. DEUTZ agiert weltweit in verschiedenen Branchen und Regionen und steuert das Geschäft über unterschiedliche Organisationseinheiten: die operativen Bereiche der Konzernobergesellschaft, der Tochtergesellschaften, der Vertriebsbüros sowie der Vertragshändler. Aus dieser organisatorischen Aufstellung ergeben sich sowohl Chancen als auch geschäftsspezifische Risiken. Ziel des DEUTZ-Konzerns ist es, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften und diese Gewinne mittel- und langfristig deutlich zu steigern, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Zukunftsfähigkeit abzusichern. Unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und, wenn nötig, diesen gegenzusteuern, ist dafür von entscheidender Bedeutung. Dies gelingt DEUTZ über ein entsprechendes Risikomanagementsystem. Das Risikomanagementsystem stärkt das Verantwortungsgefühl der Mitarbeiter und schärft ihr Bewusstsein für potenzielle oder existente Risiken. So soll es alle Beteiligten dabei unterstützen, Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren, zu kommunizieren und effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Grundprinzipien, Kontrollstandards, personellen Zuständigkeiten, Funktionen und Abläufe des finanziellen Risikomanagements wurden vom Vorstand der DEUTZ AG festgelegt und sind in einem Handbuch zusammengefasst, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein systematisches Berichtswesen stellt die Grundlage für die Arbeit des Risikomanagementkomitees dar und sorgt dafür, dass alle wesentlichen finanziellen Risiken erfasst und kommuniziert sowie geeignete Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen und dokumentiert werden. Im DEUTZ-Konzern werden viermal jährlich sogenannte Risikoinventuren durchgeführt. Im Rahmen einer solchen Risikoinventur wird in allen Funktions- und Unternehmensbereichen sowie in den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften festgestellt, ob sich gegenüber der kurz- und mittelfristigen Planung neue Risiken ergeben oder sich bestehende Risiken verändert haben. Ausgehend von der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkung werden die festgestellten Risiken ihrer Bedeutung nach klassifiziert. Gleichzeitig wird überprüft, ob und wie verabschiedete und bereits ergriffene Maßnahmen bekannte Risiken erfolgreich eingegrenzt haben oder ob gegebenenfalls weiterer Handlungsbedarf besteht. Zudem werden mindestens einmal im Jahr Tail-End-Risiken erfasst. Darunter sind bestandsgefährdende Risiken mit sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten zu verstehen. Das Risikomanagementkomitee analysiert anschließend die Risiken sowie den Fortschritt der ergriffenen risikominimierenden Maßnahmen und berichtet die Ergebnisse der Risikoinventur an den Vorstand. Gleichzeitig wird dem Vorstand eine Gesamtrisikoaggregation vorgelegt und anlassbezogen, mindestens jedoch quartalsweise, eine eigenkapital- und liquiditätsorientierte Risikotragfähigkeitsrechnung aufgezeigt. Um auf eventuelle Risiken stets zeitnah reagieren zu können, sind die Risikobeauftragten des DEUTZ-Konzerns und deren Mitarbeiter dazu verpflichtet, unabhängig von der turnusmäßigen Berichterstattung unverzüglich den Risikokoordinator über wesentliche neue Risiken oder wachsende Bedrohungen durch bereits bekannte Risiken zu informieren. Im Nachgang würde der Risikokoordinator den relevanten Sachverhalt unverzüglich an den Vorstand weiterleiten. Das Risikomanagementsystem erfasst sowohl Risiken als auch Chancen, wobei die Chancen strikt von den Risiken getrennt werden. Die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG des DEUTZ-Konzerns wird jährlich durch den Abschlussprüfer und in regelmäßigen Abständen durch die interne Revision überprüft und soll zukünftig in regelmäßigen Abständen auch durch die interne Revision überprüft werden. RISIKOMANAGEMENT BEZOGEN AUF FINANZINSTRUMENTEGrundsätzeAufgrund seiner weltweiten Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich für den Konzern aus negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf dessen Finanz- und Ertragslage zu minimieren. Grundlage zur Steuerung und frühzeitigen Identifizierung finanzieller Risiken sind die jährliche Finanzplanung, deren unterjährige Aktualisierungen sowie regelmäßige Analysen der unterjährigen Planabweichungen. Die Verantwortung für das Finanzmanagement des Konzerns trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Segmenten des Konzerns ab. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement als auch die Richtlinien für bestimmte Aspekte vor, wie etwa den Umgang mit dem Fremdwährungs-, dem Zins- und dem Kreditrisiko sowie deren Absicherung durch den Einsatz derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente. Die operative Abstimmung hinsichtlich der Risikosteuerung und der sonstigen finanzierungsrelevanten Entscheidungen erfolgt im Finanzausschuss, der im quartalsweisen Turnus bzw. nach Bedarf tagt. Neben dem Finanzvorstand gehören dem Finanzausschuss der Leiter Finanzen & Controlling und ein weiterer Vertreter der Konzernfinanzabteilung an. Ziel des Risikomanagements ist es, Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen, die sich aus Schwankungen von Rohstoffpreisen, Zinssätzen und Devisenkursen ergeben, zu reduzieren. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt nur im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit bzw. aus Finanztransaktionen, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Art und Umfang der abzusichernden Grundgeschäfte sind in einer Finanzierungsrichtlinie verbindlich geregelt. Um das Kontrahentenrisiko zu minimieren, arbeitet DEUTZ ausschließlich mit führenden Kreditinstituten zusammen. Gemäß den Finanzierungsgrundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien von der Konzernfinanzabteilung gesteuert. Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgt überwiegend durch Konzerndarlehen. Auftretenden finanzwirtschaftlichen Risiken begegnet DEUTZ wie folgt: Risiken von ForderungsausfällenGegen das Risiko von Forderungsausfällen schützt sich DEUTZ durch eine laufende elektronisch gestützte Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Das Unternehmen sichert seine Forderungen weitgehend über Kreditversicherungen ab, soweit Lieferungen nicht gegen Vorkasse oder Akkreditive erfolgen. Zudem führt DEUTZ bei neuen Kunden Kreditwürdigkeitsprüfungen durch und überwacht laufend bestehende Kreditlimits. Währungsrisiken aus den operativen GeschäftenWährungsrisiken, vorwiegend mit Blick auf den US-Dollar, die durch Geschäftsvorfälle mit Dritten in Fremdwährung entstehen, werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vermindert. Das Netto-Währungs-Exposure des DEUTZ-Konzerns wird in der Regel durch Forward-Hedging in Höhe von 50 bis 80% der offenen Positionen abgesichert. DEUTZ erhöht zudem gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um Wechselkursrisiken, die sich durch Verkäufe in US-Dollar ergeben, mittels natürlichem Hedging entgegenzuwirken. Zinsänderungsrisiken aus FinanzierungenRisiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten. LiquiditätsrisikenDie abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sichern die ausreichende Liquidität für die weitere Entwicklung des DEUTZ-Konzerns. Während der Vertragslaufzeit hat die DEUTZ AG sicherzustellen, dass der DEUTZ-Konzern bestimmte Finanzkennzahlen, das Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital bzw. zum EBITDA, einhält. Gemäß der mittelfristigen Bilanz- und Ergebnisplanung bieten diese vereinbarten Finanzkennzahlen einen ausreichenden finanziellen Spielraum. Bei deutlich schlechterer Wirtschaftsentwicklung, ausgelöst beispielsweise durch Pandemien oder unerwartet starke Eskalation geopolitischer Krisen (z. B. Taiwan, Ukraine), besteht jedoch ein Risiko, diese Auflagen kurzfristig zu verletzen. Sollte sich ein solches Risiko konkretisieren, würde DEUTZ frühzeitig an seine Finanzpartner herantreten, um mit diesen einen dann erforderlichen Waiver zu verhandeln und weitere Ziehungen unter dem syndizierten Kredit zu ermöglichen. Zudem würden im Falle etwaiger Liquiditätsengpässe zusätzliche Kreditlinien verhandelt oder das Factoring ausgeweitet werden. → Siehe auch Finanzrisikomanagement, Erläuterung 26, S. 188 ff. RISIKOBEWERTUNGDie Bewertung von Risiken erfolgt im DEUTZ-Konzern auf Basis der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit der möglichen Auswirkung des Risikos auf die Geschäftsziele. Die Risikobewertungen werden in einem Best Case, Mid Case und Worst Case betrachtet. Für die nachfolgende Risikoberichterstattung des DEUTZ-Konzerns werden die Risiken in »niedrig«, »mittel« oder »hoch« klassifiziert. Risiken, die als »niedrig« klassifiziert werden, haben erwartungsgemäß eine geringe Auswirkung von bis zu 10 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Als »mittel« eingestufte Risiken haben hingegen eine erhebliche Auswirkung, zwischen 10 Mio. € und 50 Mio. €, und als »hoch« eingestufte Risiken eine bedeutende Auswirkung von über 50 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Bestandsgefährdende Risiken werden als solche bezeichnet. DEUTZ-Konzern: Risikobewertung
RISIKENDie nachfolgende Darstellung der aktuellen Risikosituation konzentriert sich analog zur internen Risikoberichterstattung auf für den DEUTZ-Konzern bedeutende Risikofaktoren auf die Ertrags- und Finanzlage. Als solche werden Risiken bezeichnet, die vor Berücksichtigung der Maßnahmen mindestens als »niedrig« eingestuft wurden. Im Gegensatz zur internen Steuerung werden die Risiken in der nachfolgenden Beschreibung nach Risikokategorien aggregiert dargestellt. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Risiken auf den für das Geschäftsjahr 2023 betrachteten wahrscheinlichkeitsgewichteten Erwartungswert der Themen, welcher nach Durchführung bestehender und wirksamer Maßnahmen und Kontrollen verbleibt. Die Bewertung basiert auf einem Nettoprinzip, bei dem die Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender und wirksamer Maßnahmen und Kontrollen verbleiben. Sofern nicht explizit benannt, ist die Risikobewertung unverändert zum Vorjahr. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RISIKENDer Verlauf der Coronapandemie bzw. deren gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen stellen für DEUTZ weiterhin eine externe Gefahr dar. Weitere Ausbreitungswellen des Virus, damit einhergehende Lockdown-Maßnahmen sowie Virusmutationen können sich negativ sowohl auf den Absatz und die Beschaffung als auch auf die Produktion auswirken. Die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Finanz- und Ertragslage werden in den Marktrisiken und den operativen Risiken berücksichtigt. Eine weitere externe Gefahr stellt darüber hinaus der Ausbruch des Ukraine-Kriegs dar. So können sowohl die aktuellen als auch mögliche weitere, zukünftige Sanktionen bzw. deren direkten Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und die weltweiten Warenströme das Ergebnis belasten. Das derzeitige Risiko des Ukraine-Kriegs auf die Erreichung der Ziele im Geschäftsjahr 2023 wird als »niedrig« eingestuft. Grundsätzlich ist dabei jedoch zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen, insbesondere aus einer möglichen weiteren Eskalation des Kriegs, mit einer hohen Unsicherheit behaftet und daher noch nicht vollumfänglich vorhersehbar sind. MARKTRISIKENGeopolitische Ereignisse, Handelskonflikte, neue Wettbewerber oder Pandemien können die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Zusätzlich besteht das Risiko, einkaufsseitige Preissteigerungen nicht an Kunden weitergeben zu können. Angesichts dessen, dass DEUTZ auf internationalen Absatzmärkten agiert, können sich zuvor genannte Entwicklungen und Ereignisse negativ auf die Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken. Neben der direkten Auswirkung auf Absatz und Umsatz können sich auch negative Effekte auf die bilanziellen Wertansätze der Vermögenswerte ergeben. Angesichts seiner umsatzstärksten Anwendungsbereiche Baumaschinen und Material Handling sowie der Hauptabsatzregionen Deutschland, Westeuropa, China und Nordamerika agiert DEUTZ in sehr zyklischen Märkten. Ziel ist es, dieser Zyklizität in anwendungsbezogener und regionaler Hinsicht entgegenzusteuern, um ihre negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung weiter zu reduzieren. Mittel- und langfristig wird regionalen und anwendungsbezogenen Absatzrisiken durch eine produktstrategische Ausrichtung der Entwicklungsaktivitäten sowie durch langfristige Liefervereinbarungen begegnet. So verfolgt DEUTZ die Strategie, fortlaufend regionsübergreifend neue Kunden zu akquirieren und das Geschäft mit diesen sukzessive auszubauen. Hinsichtlich der regionalen und branchenbezogenen Kundenverteilung ist DEUTZ für die Zukunft sehr diversifiziert aufgestellt und beliefert in den verschiedenen Anwendungsbereichen zudem die marktführenden Hersteller. Auf Marktschwankungen wird mit einem aktiven Management der Aufträge, Vorräte und Bestände reagiert. Trotz bestehender Gegenmaßnahmen können extern verursachte Risiken nicht vollständig beherrscht werden. Die Marktrisiken im Hinblick auf die Erreichung seiner Ziele im Geschäftsjahr 2023 stuft DEUTZ nach Maßnahmen als »mittel« (Vorjahr: »niedrig«) ein. STRATEGISCHE RISIKENAusgehend von der Zielsetzung, die Kunden- und Produktbasis zu erweitern, liegt der strategische Fokus des DEUTZ-Konzerns insbesondere darauf, sein alternatives Antriebsportfolio technologieoffen auszubauen bzw. weiterzuentwickeln, das Servicegeschäft kontinuierlich auszubauen und gleichzeitig Wachstumspotenziale im klassischen Motorenbereich auszuschöpfen. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 f. Im Sinne seines übergeordneten Ziels, Vorreiter einer klimaneutralen Mobilität im Off-Highway-Bereich zu werden, treibt DEUTZ bei der Weiterentwicklung seines Portfolios neben der Elektrifizierung insbesondere die Entwicklung von Verbrennungsmotoren voran, die nachhaltige Energiequellen wie Wasserstoff oder E-Fuels nutzen und damit CO 2-frei angetrieben werden können. → Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. Die produktstrategische Ausrichtung eröffnet zahlreiche Chancen, ist naturgemäß aber ebenfalls mit Risiken verbunden. So könnten neue Produktentwicklungen eventuell nicht die erwartete Kundenresonanz hervorrufen oder nicht konkurrenzfähig sein. Zudem besteht auch hier das Risiko, dass sich Märkte und/oder Preise nicht wie erwartet entwickeln. Auch strategische Entscheidungen im Hinblick auf Produktkooperationen können negative Effekte auf die bilanziellen Wertansätze von Vermögenswerten haben. Zuvor genannten Risiken wird unter anderem mit einer genauen Analyse der Trends relevanter Märkte, auch unter Einbeziehung externer Marktforschungsanalysen, begegnet. Zudem setzt DEUTZ auf enge Kooperationen mit Großkunden, langfristige Liefervereinbarungen, gezielte Entwicklungskooperationen und weiterhin, wo sinnvoll, auf gezielte Akquisitionen oder strategische Beteiligungen, um seine Inhouse-Kompetenz zu erweitern. Im Bereich alternativer Antriebslösungen hat sich DEUTZ 2022 beispielsweise dem konsortialen Forschungsprojekt HyCET angeschlossen. Es zielt darauf ab, das Nachhaltigkeitspotenzial von Lkw mit Wasserstoffverbrennungsmotor in der Transportlogistik aufzuzeigen. → Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. Des Weiteren besteht das Risiko, dass sich strategische Projekte nicht wie erwartet entwickeln oder verschieben. Aus diesem Grund werden diese einem engen Monitoring unterzogen, um auf Veränderungen sofort reagieren zu können. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen werden die strategischen Risiken im Hinblick auf die Erreichung der Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2023 weiterhin als »niedrig« eingestuft. OPERATIVE RISIKENBeschaffungsrisikenBei fehlenden Ausweichmöglichkeiten können Lieferengpässe auf Zuliefererseite zu eigenen Lieferverzögerungen oder gar Produktionsstillständen führen und in der Folge zu negativen Auswirkungen auf das Ergebnis. In Bezug auf die Sicherstellung der Lieferversorgung sieht DEUTZ neben der fortdauernden Coronapandemie und potenziellen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auch Versorgungsengpässe auf Zuliefererseite, zum Beispiel aufgrund der weltweiten Angebotsverknappung im Halbleiterbereich, als risikobehaftet an. Darüber hinaus werden die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen und der damit zusammenhängende Paradigmenwechsel innerhalb der Automobilbranche als Risiko angesehen. So können damit verbundene Lieferanteninsolvenzen, Standortschließungen und Produktabkündigungen ebenfalls negative Auswirkungen auf die Zulieferkette haben. Zudem können verlängerte Wiederbeschaffungszeiten von Zukaufteilen, Preiserhöhungen bei Lieferanten aufgrund der Energiepreisentwicklung sowie Engpässe bei Fracht- und auch Lagerkapazitäten zu höheren Material- und Logistikkosten führen und das Ergebnis des DEUTZ-Konzerns zusätzlich belasten. → Weiterführende Informationen siehe Beschaffungsmarkt, S. 34 f. DEUTZ begegnet vorgenannten Risiken mit einem intensiven Lieferantenmanagement, kontinuierlichen Verhandlungen mit seinen Zulieferern und durch eine laufende Marktbeobachtung. → Weiterführende Informationen siehe Einkauf und Beschaffung, S. 32 f., sowie Produktion und Logistik, S. 29 ff. Die Beschaffungsstrategie des DEUTZ-Konzerns im Hinblick auf strategische Komponenten und versorgungskritische Bauteile stützt sich im Wesentlichen auf drei Säulen: langfristig angelegte Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge, einen verstärkten Aufbau voneinander unabhängiger Zweitlieferanten und, im Bedarfsfall, auf die Absicherung über Stützfertigung bzw. Eigenfertigung. Diese Maßnahmen minimieren die Beschaffungsrisiken und sichern die erforderlichen Kapazitäten bestmöglich ab. Zudem wird im Falle von preislichen Mehrforderungen der Lieferanten bewusst auf eine Lastenteilung hingearbeitet. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen werden die Beschaffungsrisiken im Hinblick auf die Erreichung der Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2023 weiterhin als »mittel« eingestuft. ProduktionsrisikenAuslastungsschwankungen in der Produktion bergen das Risiko negativer Auswirkungen auf die Profitabilität. Ursächlich dafür können neben der Konjunkturabhängigkeit des Geschäftsmodells zum einen Produktionsverzögerungen aufgrund von Materialengpässen sein, Produktionsstillstände etwa infolge der Coronapandemie, Streiks, die Verfügbarkeit von Personal und Störungen im Hinblick auf den internen Materialfluss oder der Ausfall von Maschinen. Zur Vermeidung coronabedingter Produktionsausfälle hat DEUTZ bereits 2020 ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Dieses beinhaltet neben geeigneten Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz weiterhin etwa die Möglichkeit des mobilen Arbeitens für Mitarbeiter in den administrativen Bereichen, die verstärkte Nutzung virtueller Meetings und die Durchführung von Schnelltests vor Ort. Um Fehlplanungen und -investitionen zu vermeiden, werden die erforderlichen Produktionskapazitäten regelmäßig überprüft und auf verschiedenen Zeitebenen abgestimmt: mehrjährig im Rahmen der jährlich erstellten Mittelfristplanung und für das folgende Geschäftsjahr im Rahmen der Budgetplanung, die dann vierteljährlich für das laufende Geschäftsjahr aktualisiert wird. Monatliche Bauprogrammsitzungen und Kapazitätsplanungen stellen zudem sicher, dass Kapazitäten an die Auftragslage angepasst werden. Zur Erhöhung der Flexibilität wird bei Bedarf verstärkt das Instrument der Leiharbeit genutzt. Projekte zur Stabilisierung des internen Materialflusses und potenzielle Samstagsschichten helfen zusätzlich dabei das geplante Bauprogramm zu realisieren. Nach Berücksichtigung der Maßnahmen zur Risikovermeidung oder -minimierung wird das Ausmaß der Produktionsrisiken auf die Finanz- und Ertragsziele weiterhin als »niedrig« angesehen. QualitätsrisikenDer DEUTZ-Konzern ist Haftungs- und Gewährleistungsrisiken ausgesetzt. Potenzielle Gewährleistungsfälle und Schadenersatzansprüche können einen negativen Effekt auf die Finanz- und Ertragslage haben. Standortverlagerungen von Lieferanten oder Lieferantenwechsel weisen zusätzlich ein Risiko hinsichtlich der Lieferantenqualität auf. Zur Qualitätssicherung verfügen alle DEUTZ-Werke und alle relevanten Unternehmensbereiche über dezentrale Qualitätsabteilungen. Hier werden Fehlerquellen systematisch analysiert, eigene Produktionsprozesse optimiert, Serienanläufe abgesichert und dadurch Gewährleistungsrisiken reduziert. Ein zentrales Qualitätsmanagement sorgt für einheitliche Prozesse und Methoden sowie regelmäßige Auditierungen. Darüber hinaus hat DEUTZ einheitliche Standards für die Lieferantenauswahl festgelegt und verbessert in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten kontinuierlich die Qualität der angelieferten Teile. Der hohen technischen Komplexität der Motoren und den stetig steigenden Qualitätsansprüchen von Kunden wird DEUTZ des Weiteren durch regelmäßige Zertifizierungsaudits und zusätzliche Qualitätsinitiativen gerecht. Durch die Bildung von Rückstellungen hat DEUTZ für Gewährleistungsthemen bilanziell ausreichend Vorsorge getroffen. Darüberhinausgehende Qualitätsrisiken, die sich negativ auf die Finanz- und Ertragsziele auswirken können, werden für das Geschäftsjahr 2023 nach Berücksichtigung der getroffenen Vorkehrungen unverändert als »niedrig« eingestuft. SONSTIGE RISIKENCyber-RisikenDEUTZ ist ein technologieorientiertes Unternehmen mit einer hohen Forschungs- und Entwicklungsintensität. Die fortlaufende Weiterentwicklung des Motorenportfolios mit Fokus auf nachhaltige Antriebslösungen erachtet das Unternehmen als Wettbewerbsvorteil, der die Basis seines langfristigen Erfolgs bilden soll. Es besteht jedoch das Risiko, dass streng vertrauliche Informationen, insbesondere im Hinblick auf neue technologische Erkenntnisse oder Partnerschaften im Forschungs- und Entwicklungsbereich, unberechtigterweise zu Konkurrenten gelangen. Neben dem Verlust vertraulicher Informationen ist auch ein unberechtigter Abfluss von Kapital auf Grundlage gefälschter Dokumente denkbar. Zudem könnten sich technische Fehler oder IT-System-Ausfälle negativ auf die Marktposition sowie auf die Finanz- und Ertragslage auswirken. Gleiches gilt für mögliche Cyberangriffe und daraus resultierende Schäden, die zu finanziellen Verlusten oder auch einem Imageverlust führen können. Zum Schutz vor Cyber-Risiken hat DEUTZ eine Reihe von Maßnahmen implementiert. Neben dem Abschluss einer Cyberversicherung und regelmäßigen Sicherheitstrainings für Mitarbeiter gehören dazu auch Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der IT-Hardware und -Software sowie des Managements festgelegter IT-Sicherheitsleitlinien. Unter Beachtung der getroffenen Vorkehrungen stuft DEUTZ seine Cyber-Risiken weiterhin als »niedrig« ein. Rechts- und Compliance-RisikenDEUTZ ist als international agierender Konzern einer Vielzahl an steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen gesetzlichen und regulatorischen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten sowie mögliche rechtliche Verstöße werden deshalb kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang rechtlicher Streitigkeiten und Verfahren ist naturgemäß allerdings ungewiss, so dass über die getroffene bilanzielle Vorsorge hinaus noch weitere Risiken bestehen, die sich negativ auf die Finanz- und Ertragsziele auswirken können. Unternehmensweite Standards - wie allgemeine Geschäftsbedingungen, Vertragsmuster für verschiedene Anwendungsfälle der Ausführungsbestimmungen in Form von Organisationsrichtlinien - werden laufend weiterentwickelt und verringern neue rechtliche Risiken für DEUTZ. Bei Projekten und Vertragsabschlüssen, die sich außerhalb der für das Tagesgeschäft entwickelten Standards bewegen, werden regelmäßig die Rechtsabteilung und externe Anwälte zu Rate gezogen. Ausgehend von der derzeitigen Entwicklung bei laufenden Verfahren stuft DEUTZ seine rechtlichen Risiken unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -minimierung weiterhin als »niedrig« ein. RISIKOMANAGEMENT BEZOGEN AUF WESENTLICHE SACHVERHALTE GEM. 289c ABS. 3 NR. 3 UND 4 HGBGute Unternehmensführung basiert nicht nur auf dem verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken, die sich negativ auf die Finanz- und Ertragsziele auswirken können. Daneben bemisst sich gute Unternehmensführung auch daran, dass nichtfinanzielle Risiken, die sich durch die eigene Geschäftstätigkeit, Geschäftsbeziehungen und/oder Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens ergeben, und die negative Auswirkungen auf wesentliche nichtfinanziellen Aspekte haben könnten, regelmäßig identifiziert und bewertet werden. Gleiches gilt für Risiken im Hinblick auf die Erreichung nichtfinanzieller Ziele, die sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie »Taking Responsibility« gesetzt hat. So berichtet das DEUTZ-Sustainable Development Committee im Sinne eines präventiven Risikomanagementansatzes in der Regel quartalsweise den Status Quo seiner nichtfinanziellen Kennzahlen an den Vorstand, um frühzeitig eventuelle Risiken hinsichtlich der Zielerreichung erkennen und den Maßnahmenplan bei Bedarf anpassen zu können. → Weiterführende Informationen zur DEUTZ-Nachhaltigkeitsstrategie und zum Sustainable Development Committee siehe Nichtfinanzieller Bericht, S. 92 ff. Nachdem die Identifizierung und Bewertung von Risiken bezogen auf wesentliche nichtfinanzielle Aspekte bislang im Zuge manueller Abfragen erfolgte, soll im laufenden Geschäftsjahr 2023 eine Integration in die reguläre, systembasierte Risikoinventur des Konzerns stattfinden. Nach Anwendung der Nettomethode wurden im Berichtsjahr 2022 keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit, auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen sowie auf die Aspekte hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Sachverhalte gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB festgestellt, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte haben oder haben werden. GESAMTBEURTEILUNG DER RISIKOSITUATIONAuf Basis seins Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet DEUTZ permanent wesentliche Risiken. Durch geeignete Maßnahmen werden diese gesteuert und so weit wie möglich beherrscht. Die Entwicklung wesentlicher Risiken wird auf Konzernebene regelmäßig verfolgt. Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Angesichts der getroffenen Vorkehrungen und seiner Stellung im Markt ist DEUTZ davon überzeugt, die bestehenden Risiken beherrschen und die daraus resultierenden Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. Insgesamt ist die Risikotragfähigkeit eigenkapital- als auch liquiditätsorientiert gegeben. BEURTEILUNG DER ANGEMESSENHEIT UND WIRKSAMKEIT DES FINANZIELLEN RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS 1DEUTZ analysiert wiederkehrend die Angemessenheit und Wirksamkeit seines finanziellen Risikomanagementsystems. Im Zuge eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wird das Risikomanagementsystem bei Bedarf angepasst bzw. weiterentwickelt. So wird im laufenden Geschäftsjahr 2023 eine Neuaufstellung des Risikomanagementsystems erfolgen, im Zuge derer ein integriertes konzernweites operatives Risikomanagement in die vorhandenen Strukturen integriert wird. Dadurch soll die Datengrundlage für das quartalsweise Risikoberichtswesen verbessert und ein einheitliches Risikomanagement auf allen Ebenen des Unternehmens ermöglicht werden. Die kontinuierliche Analyse von aufgetretenen finanziellen Schäden im Vergleich zu prognostizierten Risiken zeigt, dass Risiken im Unternehmen frühzeitig erkannt werden und entsprechende Maßnahmen wirksam sind. Aus diesem Grund erachtet das Unternehmen sein finanzielles Risikomanagementsystem als wirksam und angemessen. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEMDas Risikomanagementsystem ist als Teilbereich des internen Kontrollsystems eng mit diesem verknüpft. Während beim Risikomanagementsystem der Betrachtungsschwerpunkt auf der Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und Steuerung von Risiken liegt, zielt das interne Kontrollsystem (IKS) zusätzlich darauf ab, Risiken durch prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen zu vermeiden oder einzuschränken. Das IKS hat das Ziel, die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsabwicklung, die Einhaltung der für DEUTZ maßgeblichen rechtlichen Vorschriften, Grundsätze und interner Richtlinien sowie die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung zu gewährleisten. In seiner Ausgestaltung betrachtet das interne Kontrollsystem der DEUTZ AG alle wesentlichen Geschäftsprozesse und geht somit über Kontrollen im Rechnungslegungsprozess hinaus. Der Vorstand verantwortet die Einrichtung, Überwachung, Weiterentwicklung und Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS. Auf operativer Ebene verantwortet die IKS-Koordination der DEUTZ AG dessen kontinuierliche Weiterentwicklung und dokumentierte Nachweisführung. Der Status des IKS wird dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss regelmäßig vorgestellt. Ein sachgerecht gestaltetes IKS kann jedoch nur eine relative und keine absolute Sicherheit geben, wenn es um die Vermeidung von wesentlichen Risiken bzw. das Erreichen von Zielen geht. Bezogen auf das rechnungslegungsbezogene IKS kann es somit nur eine relative, aber keine absolute Sicherheit geben, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen Teile der operativen Prozesse, die die Werteflüsse der finanziellen Berichterstattung beinhalten, den Prozess der Einzelabschluss-bzw. Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse aus denen die wesentlichen Angaben zum Einzel- und Konzernabschluss abgeleitet werden. Im Rahmen eines risikoorientierten Ansatzes werden Geschäftsprozesse der DEUTZ AG unter anderem hinsichtlich Risiken analysiert und bewertet. Dabei fließen unter anderem die aus dem Risikomanagementsystem identifizierten Risiken und Erkenntnisse aus der Auditprüfung des IKS und der Prozesse in die Risikoinventur ein. Der Rechnungslegungsprozess beinhaltet diejenigen Teile der operativen Prozesse, die die Werteflüsse der finanziellen Berichterstattung beinhalten, den Prozess der Einzelabschluss-bzw. Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Einzel- und Konzernabschluss abgeleitet werden. Verschiedene Überwachungsmaßnahmen und unter Risikoaspekten definierte interne Kontrollen stellen eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und eine ordnungsgemäße sowie einheitliche Konzernrechnungslegung sicher. Zu den Kontrollen gehören z. B. IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, Monitoring-Kontrollen, allgemeine IT-Kontrollen wie z. B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen und ein Veränderungsmanagement sowie die Grundprinzipien Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip zur Reduzierung des Risikos betrügerischer Handlungen. Der Konzernabschluss wird auf Basis von zentralen Vorgaben erstellt. Für die Konsolidierung wird eine einheitliche Konsolidierungssoftware verwendet, die einen vorgegeben Konzernkontenplan umfasst. Relevante Anforderungen werden in der Konzern-Bilanzierungsrichtlinie festgehalten, kommuniziert und sind zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender die Basis für den Einzelabschluss- bzw. Konzernabschlusserstellungsprozess. Es wird fortlaufend analysiert, ob eine Anpassung der zentralen Vorgaben aufgrund von Änderungen im regulatorischen Umfeld erforderlich ist. Für die Einhaltung der Vorgaben ist das berichtende Unternehmen verantwortlich; das Konzernrechnungswesen unterstützt und überwacht sie dabei. Die von den Tochtergesellschaften berichteten Daten werden im Konzernrechnungswesen von DEUTZ im Rahmen der Erstellung von Monatsabschlüssen durch Analysen laufend im Hinblick auf deren Plausibilität hinterfragt. Wenn nötig, setzt DEUTZ externe Dienstleister ein, wie beispielsweise unabhängige Gutachter für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Das Konzernrechnungswesen stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden. Die Erkenntnisse der Risiko- und Kontrollanalyse werden zur angemessenen Dokumentation des IKS in einer Risiko-Kontroll-Matrix erfasst. Verfahrensanweisungen, Prozessbeschreibungen und Richtlinien ergänzen die Dokumentation des IKS. Durch ein auf die DEUTZ AG abgestimmtes IKS-Verfahren wurden unter anderem Grundsätze zur Aktualisierung definiert, die die Aktualität und Angemessenheit der im IKS analysierten Geschäftsprozesse fortlaufend sicherstellen. Als prozessunabhängiges Überwachungsorgan überprüft die interne Revision regelmäßig unter anderem ob gesetzliche Rahmenbedingungen und konzerninterne Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem des Konzerns eingehalten werden und die internen Kontrollen wirksam sind. Die Ergebnisse dieser Prüfungen werden direkt an den Vorstand und die IKS-Koordination berichtet und ermöglichen die Beseitigung festgestellter Mängel sowie die fortlaufende Weiterentwicklung des IKS. Über den Jahres- und Konzernabschluss hinaus befasst sich der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss regelmäßig mit der Quartalsberichterstattung. Die Überwachungsfunktion des Prüfungsausschusses umfasst neben dem Rechnungslegungsprozess selbst auch die Wirksamkeit des vom Vorstand eingerichteten IKS. BEURTEILUNG DER ANGEMESSENHEIT UND WIRKSAMKEIT DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS 1Die Revisionsprüfungen tragen dazu bei, das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem effizient zu überwachen. Mit Blick auf die Ergebnisse der IKS-Prüfungen durch die interne Revision sind dem Vorstand keine Umstände bekannt, die gegen eine grundsätzliche Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS sprechen, obgleich im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses fortlaufend Optimierungsmaßnahmen umgesetzt werden. CHANCENBERICHTDEUTZ agiert in einem dynamischen Marktumfeld. Daraus ergeben sich nicht nur vorgenannte Risiken mit potenziell negativen Auswirkungen auf die Erreichung der Geschäftsziele. Gleichzeitig eröffnen sich dadurch auch Chancen, die einen positiven Effekt auf die Ziele des Konzerns für das Jahr 2023 und darüber hinaus haben können. Als Chance ist die Möglichkeit anzusehen, dass sich aufgrund bestimmter Ereignisse oder Entwicklungen eine positive Abweichung hinsichtlich geplanter Ziele für 2023 ergeben könnte. Derartige Chancen zu erkennen und zu steuern obliegt den einzelnen operativen Bereichen des Konzerns sowie dem Vorstand. CHANCENBEWERTUNGDie Bewertung von Chancen erfolgt im DEUTZ-Konzern auf Basis der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit der möglichen Auswirkung der Chance auf die Geschäftsziele. Die Chancenbewertungen werden analog zur Risikobewertung in einem Best Case, Mid Case und Worst Case betrachtet. Für die nachfolgende Chancenberichterstattung des DEUTZ-Konzerns werden die Chancen in »niedrig«, »mittel« oder »hoch« eingestuft. Chancen, die als »niedrig« klassifiziert werden, haben erwartungsgemäß eine geringe Auswirkung von bis zu 10 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Als »mittel« eingestufte Chancen haben hingegen eine erhebliche Auswirkung, zwischen 10 Mio. € und 50 Mio. €, und als »hoch« eingestufte Chancen eine bedeutende Auswirkung von über 50 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Chancen auf den für das Geschäftsjahr 2023 betrachteten wahrscheinlichkeitsgewichteten Erwartungswert der Themen. WachstumsstrategieIm Rahmen seiner übergeordneten Wachstumsstrategie »Dual+« fokussiert sich DEUTZ darauf, Wachstumspotenziale im klassischen Motorenbereich zu heben sowie seine im Segment Green gebündelten Aktivitäten rund um alternative Antriebslösungen und das margenstarke Servicegeschäft auszubauen. Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels bzw. gesetzter Zielsetzungen zur Klimaneutralität steht insbesondere die Wirtschaft in der Pflicht, die weltweiten CO 2-Emissionen zu begrenzen bzw. zu reduzieren. DEUTZ ist jedoch davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen in den kommenden Jahren weiterhin eine dominierende Rolle bei bestimmten Applikationen beibehalten muss und wird. Um die Mobilitätstransformation hin zu mehr Klimaneutralität störungsfrei zu gestalten, geht DEUTZ deshalb bei der Weiterentwicklung seines Motorenportfolios technologieoffen vor. Das bedeutet: Neben dem Ausbau des Green-Portfolios treibt DEUTZ auch den Einsatz von Antriebslösungen voran, die eine umweltfreundlichere Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor darstellen, etwa über deren Antrieb durch HVO, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe. Dies ermöglicht DEUTZ neben dem Ausbau seiner Wettbewerbsposition auch die Erschließung neuer Kundengruppen. Die Transformation des Motorenmarktes geht auch mit einer Konsolidierung des Marktes einher. Daraus ergeben sich für DEUTZ insofern Wachstumspotenziale, als das Unternehmen eine aktive Rolle in der Marktkonsolidierung einnehmen und dadurch seine Marktposition ausbauen will. Im Servicebereich hingegen ergeben sich Wachstumspotenziale zum einen aus neuen, insbesondere digitalen Serviceprodukten und Dienstleistungen, die darauf ausgerichtet sind, die Kundenbindung und -zufriedenheit zu erhöhen. Zum anderen ergeben sich Wachstumschancen aus der Expansion des weltweiten DEUTZ-Servicenetzes, auch über Zukäufe und Kooperationen, sowie der Ausweitung der eigenen Serviceaktivitäten auf Fremdmotoren. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 27 f., sowie Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. Die strategischen Chancen im Hinblick auf die Erreichung der Ertragsziele im Geschäftsjahr 2023 stuft DEUTZ als »niedrig« ein. MarktchancenDie Unternehmensplanung für das laufende Geschäftsjahr antizipiert ein weiterhin herausforderndes Umfeld, das durch gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten, insbesondere bedingt durch die geopolitischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die Coronapandemie, geprägt ist. Sollte sich das Marktumfeld im Jahresverlauf aufhellen, würden sich daraus zusätzliche Wachstumschancen ergeben. → Weiterführende Informationen siehe Prognosebericht 2023, S. 65 ff.. Die Marktchancen im Hinblick auf die Erreichung seiner Ziele im Geschäftsjahr 2023 stuft DEUTZ als »niedrig« ein. Operative ChancenStarke Energiepreisschwankungen sorgen dafür, dass sich - spiegelbildlich zum Risiko von Preissteigerungen auf Lieferantenseite - auch Chancen aus sinkenden Beschaffungskosten ergeben können. DEUTZ stuft die operativen Chancen im Hinblick auf die Erreichung seiner Ziele im Geschäftsjahr 2023 als »mittel« ein (Vorjahr »niedrig«). RechtschancenIn Anbetracht der derzeitigen Entwicklungen bei laufenden Verfahren stuft DEUTZ seine rechtlichen Chancen unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen als »niedrig« ein. PROGNOSEBERICHT 2023WIRTSCHAFTSPROGNOSEBIP-Wachstum 1Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahrscrollen
1 IWF, World Economic Outlook Update, Januar
2023.
Im Rahmen seiner Prognose vom Januar 2023 hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Jahr 2023 gegenüber seiner Prognose vom Oktober 2022 1 um 20 Basispunkte auf 2,9 % nach oben korrigiert. Diese Anpassung resultiert aus den besser als zuvor erwarteten Wachstumsraten im Berichtsjahr 2022 sowie einer robusteren Entwicklung in vielen Ländern. Das niedrigere Wachstum im Vergleich zum Vorjahr spiegelt sowohl die erwarteten Zinserhöhungen der Zentralbanken zur Inflationsbekämpfung als auch die Auswirkungen des fortdauernden Kriegs in der Ukraine wider. 2 → Siehe auch Wirtschaftliches Umfeld, S. 34. Die BIP-Erwartungen des IWF für 2024 wurden moderat um 10 Basispunkte auf 3,1 % nach unten angepasst. Dabei handelt es sich jedoch im Wesentlichen um einen technischen Effekt, der sich daraus ergibt, dass das für 2023 prognostizierte Wachstum etwas stärker ausfallen soll als ursprünglich angenommen. Des Weiteren wird davon ausgegangen, dass der Welthandel im Jahr 2023 um 2,4 % und 2024 um weitere 2,5 % im Vorjahresvergleich zunehmen wird. 2 Analog zur moderaten BIP-Prognose wird eine Erholung der Rohstoffpreise erwartet, die zu einer sinkenden Inflation beitragen dürfte. Grundsätzlich geht der IWF für das laufende Geschäftsjahr 2023 davon aus, das 84 % der Länder mit niedrigeren Inflationsraten rechnen können. Global soll die Inflation von 8,8 % im Jahr 2022 auf 6,6 % im Jahr 2023 sinken und 2024 weiter auf 4,4 %. Damit läge die Inflationsrate jedoch nach wie vor über dem langjährigen Mittel von rund 3,5 %. Dabei ist davon auszugehen, dass die entwickelten Volkswirtschaften, wie in der Vergangenheit, geringere Inflationsraten als die Schwellenländer aufweisen werden.
1 IWF, World Economic Outlook Update, Oktober
2022.
BESCHAFFUNGSMARKTNachdem sich die Rohstoff- und Energiepreise sowie die Transportkosten im Berichtsjahr 2022 außerordentlich verteuerten, ist 2023 nur in Teilbereichen des Beschaffungsmarktes mit einer Stabilisierung zu rechnen: Während sich die Preise für Rohstoffe erholen und die Kapazitäten im Seefrachtbereich wieder zunehmen dürften, ist davon auszugehen, dass die Landfrachtkosten auf einem hohen Niveau verbleiben und die Materialversorgung im Halbleiterbereich weiterhin kritisch bleiben wird. Zudem dürften auch die Energiepreise weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau liegen. Um den daraus resultierenden Mehrbelastungen sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung Ende 2022 verschiedene Entlastungspakete verabschiedet. Darunter fällt auch die sogenannte Strom- und Gaspreisbremse, die für den Zeitraum vom 31.03.2023 bis 30.04.2024 gilt. 1 Ursächlich für die weiterhin angespannte Lage des Beschaffungsmarktes dürften insbesondere die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, die fortdauernde Coronapandemie, eine zunehmende Inflation sowie politische Diskussionen unter anderem im Hinblick auf die Transformation hin zu erneuerbaren Energien und CO 2-Neutralität sein. DIESELMOTORENMARKTDEUTZ-Abnehmerbranchen: Prognose 2023Veränderung der Absatzvolumina in % im Vergleich zum Vorjahrscrollen
1 Power Systems Research »OE Link Update
Bulletin Q4 2022«, Januar 2023.
Auf Basis aktuell verfügbarer Daten dürften sich die für DEUTZ relevanten Abnehmerbranchen für Dieselmotoren für den Off-Highway-Bereich im Jahr 2023 uneinheitlich entwickeln: Für Europa und Nordamerika ist davon auszugehen, dass eine hohe Inflation, steigende Zinsen und Energiekosten sowie die fortdauernden weltweiten Engpässe in der Zulieferindustrie einen größeren Nachfrageanstieg bremsen werden. In den übrigen Ländern Asiens, speziell in Korea und Japan, ist mit einem ähnlichen Trend wie in Europa und Nordamerika zu rechnen. Die Abnehmerbranchen in China werden voraussichtlich zwar moderat wachsen, aufgrund der derzeitigen Wachstumsschwäche in China und der schwer kalkulierbaren Pandemiesituation aber vermutlich auf einem deutlich geringeren Niveau als in der Vergangenheit. Im Bereich Baumaschinen ist weiterhin mit einer insgesamt positiven Nachfrage zu rechnen. Die von der EU-Kommission und der US-amerikanischen Biden-Regierung verabschiedeten langfristigen Investitions- und Infrastrukturprogramme dürften in Europa und Nordamerika in den nächsten Jahren für eine konstante Nachfrage sorgen. Auch für China ist davon auszugehen, dass der Bausektor als Hauptsäule des chinesischen Wirtschaftswachstums zu einer anhaltenden Nachfrage nach Baumaschinen beitragen wird, sofern es 2023 nicht erneut zu seitens der Zentralregierung angeordneten langen Lockdowns kommt. Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen, insbesondere Gabelstaplern, Hebebühnen und Telehandlern, dürfte sich regionenübergreifend ebenfalls positiv entwickeln. Mit Blick auf Europa und Nordamerika ist damit zu rechnen, dass der Nachfrageanstieg weiterhin insbesondere von den Investitionen der Vermietungsgesellschaften in ihre Flotten getrieben sein wird. Die im Jahr 2022 getätigten Anschaffungen und die Ankündigungen für das Jahr 2023 lassen auf ein weiterhin hohes Investitionsvolumen schließen.
1
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/strom-gaspreis-bremse.html.
Die Rahmenbedingungen für die Absatzentwicklung in der Landtechnik für 2023 sind sehr heterogen. Die Wachstumsraten werden sich voraussichtlich im niedrigen einstelligen Bereich bewegen. Für Europa ist anzunehmen, dass der neue Emissionsstandard für das Segment < 19 kW die Nachfrage bremsen wird. In Nordamerika deutet sich nach zwei absatzstarken Jahren und den zuletzt gestiegenen Zinsen eine Abschwächung der Wachstumsdynamik an. In China wird der seit Ende 2022 geltende Emissionsstandard China IV zu einer Verteuerung der Traktoren führen. Da zudem noch die Subventionen für Neuanschaffungen gekürzt wurden, ist nur mit einem moderaten Nachfrageanstieg zu rechnen. Der Heavy-Duty-Truck-Markt in China 1 wird sich unserer Einschätzung nach im Jahr 2023 leicht erholen, nachdem er 2022 stark eingebrochen ist. Gründe dafür waren hohe Lagerbestände bei Kunden, die vor der Einführung des CN-6-Emissionsstandards 2021 ihren Fuhrpark ausgebaut haben, und mehrfache von der Zentralregierung angeordnete Werksschließungen. Es ist davon auszugehen, dass die so entstandenen Produktionsausfälle im Laufe des Jahres 2023 sukzessive ausgeglichen werden. GESCHÄFTSPROGNOSE 2023Nachdem die für DEUTZ relevanten Abnehmerbranchen bereits im Geschäftsjahr 2022 einen fortlaufenden Aufwärtstrend zeigten, ist davon auszugehen, dass die kundenseitige Investitionsbereitschaft 2023 weiter anhalten wird. Grundsätzlich ist jedoch zu berücksichtigen, dass die 2022 deutlich gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreise zu einem stark inflationären Umfeld geführt haben, weshalb eine Rezession im Jahresverlauf nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Die damit einhergehenden Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und in der Folge auf die Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns können nur bedingt vorhergesehen werden. Weiterhin ist auch die Entwicklung des globalen Beschaffungsmarktes mit Unsicherheiten behaftet. Die nachfolgend dargestellte Geschäftsprognose wurde auf Basis des Kenntnisstands von Ende Februar 2023 abgegeben.
1 China Automotive Industry Association, Januar
2023.
ABSATZ, UMSATZAuf Basis zuvor dargestellter Rahmenbedingungen und unter der Annahme, dass Engpässe in der Supply Chain nachlassen werden, rechnet DEUTZ für das Geschäftsjahr 2023 mit einem Absatz von 175.000 bis 195.000 DEUTZ-Motoren, 1 der zu einem Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Mrd. € führen soll. Der Umsatz des Segments Classic dürfte sich dabei auf 1,8 bis 2,0 Mrd. € belaufen. Für das Segment Green, in dem sämtliche Aktivitäten rund um die Entwicklung und Herstellung von neuen, alternativen Antriebslösungen wie beispielsweise elektrifizierte oder wasserstoffbetriebene Motoren abgebildet werden, ist mit einem Umsatzbeitrag zwischen 60 und 100 Mio. € zu rechnen. ERGEBNISEntsprechend vorgenannter Absatz- und Umsatzentwicklung erwartet DEUTZ eine EBIT-Rendite vor Sondereffekten (bereinigte Ergebnismarge) auf Konzernebene zwischen 4,0 % und 5,0 %. Diese Bandbreite spiegelt neben dem angegebenen Umsatzkorridor wider, dass sich zum einen die Personalaufwendungen speziell in Deutschland aufgrund des Ende 2022 abgeschlossenen Tarifvertrags erhöhen werden und zum anderen die Rohstoff- und Energiepreise voraussichtlich auch 2023 weiter steigen werden. → Weiterführende Informationen siehe Beschaffungsmarkt, S. 34 f., sowie Mitarbeiter. S. 33. In der Segmentbetrachtung ist davon auszugehen, dass die bereinigte Ergebnismarge des Segments Classic zwischen 6,0 % und 7,0 % liegen wird. Die bereinigte Ergebnismarge des Green-Segments dürfte sich in einer Bandbreite von - 40 % bis - 30 % bewegen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass geringen Umsatzvolumina weiterhin eine verstärkte Investitionstätigkeit gegenübersteht, die für den Aufbau des alternativen Antriebsportfolios erforderlich ist. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 2 f., sowie Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. Im Rahmen des letztjährigen Prognoseberichts wurde für 2023 die Zahlung der finalen Kaufpreisrate aus der Veräußerung des Standorts Köln-Deutz in Aussicht gestellt, die zu einem positiven Sondereffekt in der Größenordnung von rund 60 Mio. € führen sollte. Nach aktuellem Kenntnisstand ist mit dieser Zahlung jedoch vorerst nicht zu rechnen. Ein konkreter Zahlungszeitpunkt kann aktuell nicht benannt werden. 2 Auf Basis der operativen Ergebniserwartung ist für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit einem Return on Capital Employed (ROCE) vor Sondereffekten im hohen einstelligen Prozentbereich zu rechnen.
1 Ohne elektrische Bootsantriebe der
DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo.
FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUSGABEN 1Nach Zuschüssen 2 erwartet DEUTZ für das Geschäftsjahr 2023 Forschungs- und Entwicklungsausgaben in einer Größenordnung von 100 bis 120 Mio. €. Diese sollen im Wesentlichen auf den Bereich alternativer Antriebe sowie die fortlaufenden Weiterentwicklung des Portfolios im Bereich Kleiner-4-Liter-Motoren entfallen. → Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S. 26 ff. INVESTITIONEN 3Die Investitionen 4 nach Zuschüssen 2 dürften sich 2023 in einer Bandbreite von 70 bis 90 Mio. € bewegen. Die zu erwartende Reduzierung gegenüber 2022 ist insbesondere auf den Einmaleffekt des Logistikzentrums zurückzuführen, der 2022 mit rund 30 Mio. € zu Buche schlug. → Weiterführende Informationen siehe Produktion und Logistik, S. 29 ff. WORKING-CAPITAL-QUOTE, FREE CASHFLOW UND EIGENKAPITALQUOTEDie durchschnittliche Working-Capital-Quote sollte 2023 bei 16 % bis 18 % liegen. Der Free Cashflow dürfte sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen. 4 Die Eigenkapitalquote soll auch weiterhin deutlich über 40 % liegen. MITARBEITERBeschäftigungsniveauKurzfristige Beschäftigungsspitzen infolge außerplanmäßiger Anstiege des Produktionsvolumens sollen weiterhin über die Möglichkeit flexibler Beschäftigungsverhältnisse im Sinne befristeter Arbeitsverträge und der Arbeitnehmerüberlassung gesteuert werden. ErgänzungstarifvertragMitte Dezember 2020 haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband auf einen befristeten Ergänzungstarifvertrag geeinigt, der unter anderem eine Beschäftigungs- und Standortsicherung für die Betriebe in Köln, Herschbach und Ulm bis Ende 2025 vorsieht. TarifabschlussIm Dezember 2022 erreichte die IG Metall einen neuen Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie, der die DEUTZ AG zugehörig ist. Dieser sieht unter anderem eine monatliche Erhöhung der Grundentgelte tariflich Beschäftigter sowie der Ausbildungsvergütung um 5,2 % ab Juni 2023 vor. Zusätzlich wurde die Zahlung einer einmaligen Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 € netto vereinbart, wovon mindestens die Hälfte 2023 auszuzahlen ist. Im Hinblick auf die außertariflichen Mitarbeiter sowie die leitenden Angestellten beabsichtigt DEUTZ ebenfalls eine Entgelterhöhung umzusetzen.
1 Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben
handelt es sich um tatsächliche Ausgaben für
F&E-Projekte. Diese unterscheiden sich von den
Forschungs- und Entwicklungskosten in der Gewinn-
und-Verlust-Rechnung im Wesentlichen dahingehend, dass
aktivierungspflichtige Entwicklungskosten abgezogen und
Abschreibungen auf fertiggestellte Entwicklungsprojekte
hinzugerechnet werden.
AUSBLICK 2025Angesichts der stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie der nur langsam nachlassenden angespannten Situation des globalen Beschaffungsmarktes ist die Dynamik der weltwirtschaftlichen Erholung weiterhin mit Unsicherheiten behaftet. Nachdem die hohen Inflationsraten bereits im Berichtsjahr zu weltweiten Erhöhungen der Zinssätze führten, scheint eine Rezession möglich. Unter anderem vor diesem Hintergrund hat DEUTZ seine zuletzt im Geschäftsbericht 2022 bestätigten Zielsetzungen für 2023/2024.→ Weiterführende Informationen siehe Prognosebericht 2023, S. 65 ff. angepasst bzw. sich neue Mittelfristziele für 2025 gesetzt: Ursprünglich wurde für 2023/2024 eine Steigerung des Konzernumsatzes auf mehr als 2 Mrd. € in Aussicht gestellt, die mit einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten in einer Bandbreite von 7 % bis 8 % einhergehen sollte. Während das vorgenannte Umsatzziel entsprechend der Geschäftsprognose 2023 bereits in diesem Jahr erreicht werden könnte, ist das avisierte Margenziel aufgrund der oben angeführten Rahmenbedingungen sowie einem deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen zurückbleibenden At-equity-Beitrag aus dem chinesischen Joint Venture mit SANY nicht mehr zu halten. Um für die anstehende Transformation der Mobilität hin zu mehr Klimaneutralität vorbereitet zu sein, erachtet DEUTZ zudem deutlich höhere Investitionen in alternative Antriebe als notwendig. Dafür sollen in den nächsten drei Jahren über 100 Mio. € investiert werden. Basierend auf der Umsetzung seiner »Dual+«-Strategie hat sich DEUTZ neue Mittelfristziele für 2025 gesetzt: eine Umsatzsteigerung auf mehr als 2,5 Mrd. € einhergehend mit einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten in der Bandbreite von 6 % bis 7 %. Wesentliche Wachstumstreiber sollen neben der technologieoffenen Weiterentwicklung des Classic-Motorenportfolios nach wie vor die fortlaufende Internationalisierung sowie der Ausbau des Servicegeschäfts sein. Der Serviceanteil am Umsatz soll bis 2025 auf rund 600 Mio. € steigen. Mit Blick auf die Profitabilität soll die Ergebnisentwicklung zudem durch die fortlaufende Umsetzung eingeleiteter Maßnahmen zur Preisoptimierung bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz abgesichert werden. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 ff. Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hatte sich DEUTZ das Ziel gesetzt, den Umsatzanteil des Segments Green, dessen Umsätze derzeit nahezu ausschließlich aus dem Geschäft mit elektrischen Bootsmotoren der Tochtergesellschaft Torqeedo resultieren, bis 2023/2024 auf 5 % bis 10 % auszubauen. Da die Nachfrage nach alternativen Antrieben langsamer anläuft als erwartet, geht DEUTZ nunmehr davon aus, dieses Ziel erst 2025 zu erreichen. → Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 f. HaftungsausschlussDieser Lagebericht enthält bestimmte Aussagen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen sowie Angaben und Einschätzungen der Gesellschaft. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft wesentlichen Branchen wesentlich (insbesondere in negativer Hinsicht) von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Eine Gewähr kann folglich für die zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Lagebericht nicht übernommen werden. VERGÜTUNGSBERICHT DER DEUTZ AG GEMÄSS § 162 AKTGDer Vergütungsbericht erläutert detailliert die gewährte und geschuldete Vergütung der ehemaligen und aktiven Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der DEUTZ AG im Geschäftsjahr 2022. Er entspricht den Anforderungen des § 162 Aktiengesetz (AktG). I. RÜCKBLICK AUF DAS GESCHÄFTSJAHR 2022 AUS VERGÜTUNGSSICHTGemäß den Vorgaben des Aktiengesetzes wurde der gemeinsam vom Vorstand und Aufsichtsrat erstellte Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 auf der ordentlichen Hauptversammlung der DEUTZ AG am 28. April 2022 zur Billigung vorgelegt und mit 83,07 % der Stimmen gebilligt. Aus dem Beschluss ergab sich keine Notwendig zur Anpassung des Vergütungsberichts 2021. Im Geschäftsjahr 2022 gab es personelle Veränderungen im Vorstandsgremium: Dr.-Ing. Frank Hiller ist am 13. Februar 2022 aus dem Vorstandsgremium ausgeschieden. Den Vorstandsvorsitz hat am 13. Februar 2022 Dr. Sebastian C. Schulte übernommen. Des Weiteren hat Michael Wellenzohn das Vorstandsgremium zum 6. September 2022 verlassen. Neu in den Vorstand berufen worden sind Frau Dr.-Ing. Petra Mayer und Herr Timo Krutoff. Frau Dr.-Ing. Mayer verantwortet seit dem 1. November 2022 die Ressorts Prodduktion und Einkauf. Herr Krutoff übernimmt seit dem 1. Dezember 2022 die Verantwortung für die Ressorts Finanzen, Personal und Information Services sowie die Funktion des Arbeitsdirektors. Das Führungsgremium besteht damit aus vier Mitgliedern. Alle aktuellen Vorstandsmitglieder werden entsprechend dem Vergütungssystem 2021 vergütet. Auch in der Besetzung des Aufsichtsrats gab es im Geschäftsjahr 2022 personelle Veränderungen: Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter mit Wirkung zum 12. Februar 2022 zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr, hatte den Vorsitz zuvor niedergelegt und ist weiterhin ordentliches Mitglied des Aufsichtsrats. Der Vergütungsbericht wurde gemeinsam durch den Vorstand und den Aufsichtsrat erstellt und durch den Abschlussprüfer formell und inhaltlich geprüft. → Siehe Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers, S. 91. II. VERGÜTUNG DER MITGLIEDER DES VORSTANDSA. ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE DES VERGÜTUNGSSYSTEMSIm Zuge des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) hat der Aufsichtsrat der DEUTZ AG das Vergütungssystem der Mitglieder des Vorstands 2021 überarbeitet, dem die Hauptversammlung am 29. April 2021 zugestimmt hat. Das überarbeitete System berücksichtigt die gesetzlichen Vorgaben sowie die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der Fassung vom 28. April 2022. Es besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten und unterstützt die langfristige und nachhaltige Entwicklung der DEUTZ AG. Das neue Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands findet seit dem Geschäftsjahr 2021 Anwendung. Ziel des Vergütungssystems ist es, die Erreichung der strategischen Ziele von DEUTZ zu unterstützen und eine angemessene Vergütung für die Mitglieder des Vorstands zu gewährleisten. Im Einklang mit der Unternehmensstrategie setzt das Vergütungssystem Anreize für profitables Wachstum und nachhaltige Wertschaffung. Die langfristige variable Vergütung übersteigt die kurzfristige variable Vergütung, um die besondere Bedeutung der langfristigen Entwicklung der DEUTZ AG hervorzuheben und hat zu diesem Zweck auch eine aktienbasierte Ausgestaltung. Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG ist verantwortlich für das Vergütungssystem und die Festsetzung der Vergütung der einzelnen Mitglieder des Vorstands. Dabei wird er vom Personalausschuss unterstützt, der die Empfehlungen zum System der Vorstandsvergütung sowie die Entscheidungen des Aufsichtsrats und die Angemessenheitsprüfung der Vergütungshöhe vorbereitet. B. VERGÜTUNGSSYSTEM IM JAHR 2022Die Vergütung der Vorstandsmitglieder von DEUTZ setzte sich 2022 aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen zusammen. Die konkreten Bestandteile des Vergütungssystems im Jahr 2022 sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst: scrollen
B.1. ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNGDie erfolgsunabhängige Vergütung wird den Mitgliedern des Vorstands unabhängig von ihrer konkret zielorientierten Leistung und der Entwicklung der Gesellschaft gewährt. Sie besteht aus der Grundvergütung, den Nebenleistungen und der Altersversorgung. Die Komponenten der erfolgsunabhängigen Vergütung bilden die Grundlage für die Gewinnung und Bindung hochqualifizierter Vorstandsmitglieder, die die Unternehmensstrategie entwickeln und umsetzen. GrundvergütungDie Grundvergütung ist ein fixer Betrag, der unabhängig von der konkreten Entwicklung der DEUTZ AG gewährt wurde. NebenleistungenJedes Vorstandsmitglied erhält zudem Nebenleistungen in Form von Sach- und sonstigen Bezügen. Im Jahr 2022 umfassten die Nebenleistungen für die Mitglieder des Vorstands die Bereitstellung eines Dienstwagens, auch zur privaten Nutzung, mit der Möglichkeit, einen Fahrer in Anspruch zu nehmen, sowie Versicherungsprämien einer Unfall- und einer D&O-Versicherung. AltersversorgungDie Altersversorgung der Vorstandsmitglieder ist als eine beitragsorientierte Zusage ausgestaltet. Für die Altersversorgung zahlte die DEUTZ AG im Geschäftsjahr 2022 für die Vorstandsmitglieder einen Betrag in eine rückgedeckte Unterstützungskasse ein (Aufwendung für die Altersversorgung). Für Herrn Krutoff wird der Beitrag zur Altersversorgung erstmals 2023 in die Unterstützungskasse eingezahlt. Bei Renteneintritt haben die Vorstandsmitglieder einen Anspruch auf das jeweils zugesagte Kapital, das durch die Unterstützungskasse ausgezahlt wird. scrollen
Pensionsaufwand für die Mitglieder des VorstandsDie Aufwendungen für die Altersversorgung im Jahr 2022 belaufen sich auf folgende Werte: scrollen
B.2. ERFOLGSABHÄNGIGE VERGÜTUNGDie nachfolgenden Kapitel stellen die Systematik der im Geschäftsjahr gewährten bzw. geschuldeten Vergütung dar. Die gewährte Vergütung stellt diejenige Vergütung dar, für die die (ein- oder mehrjährige) Tätigkeit, die der Vergütung zugrunde liegt, vollständig erbracht worden ist (das heißt, dass die Performanceperiode beendet ist und die Leistungskriterien erfüllt sind). Eine Vergütung ist geschuldet, wenn DEUTZ eine rechtlich bestehende Verpflichtung gegenüber dem Vorstandsmitglied hat, die fällig aber noch nicht erfüllt ist. Darüber hinaus wird die Systematik des im Geschäftsjahr 2022 zugesagten LTI (2022-2025) dargestellt. Die zugesagte Vergütung ist diejenige Vergütung, die den Vorstandsmitgliedern für das Geschäftsjahr 2022 unabhängig vom Zeitpunkt der Auszahlung in Aussicht gestellt wird (Ziel-Vergütung). 2.1 KURZFRISTIGE VARIABLE VERGÜTUNG - TANTIEME (SHORT TERM INCENTIVE - STI)Die Tantieme trägt zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft bei, indem sie die operative Umsetzung der Unternehmensstrategie innerhalb eines Geschäftsjahres konkretisiert und bei entsprechender Umsetzung honoriert. Die Beurteilung des Erfolgs basiert auf finanziellen, strategischen und nachhaltigen Leistungskriterien. Die finanziellen Ziele Umsatz und EBIT zahlen auf die Wachstumsstrategie der DEUTZ AG mit ihren regionalen Wachstumsinitiativen ein, da sie zusammen ein profitables Wachstum incentivieren. Das Strategieziel stellt auf die Umsetzung konkreter strategischer Initiativen, beispielsweise zur Umsetzung der E-DEUTZ-Strategie, ab. Das Nachhaltigkeitsziel spiegelt die gesellschaftliche und ökologische Verantwortung der DEUTZ AG wider und wurde aus der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie »Taking Responsibility« als Teil der Gesamtstrategie abgeleitet. Short-term Incentive
Der Zielbetrag bildet die Ausgangsbasis des STI. Der Zielbetrag wird mit der Gesamtzielerreichung multipliziert, um den Auszahlungsbetrag zu bestimmen. Die Gesamtzielerreichung des STI ergibt sich aus der gewichteten Summe der Zielerreichungsgrade der vier Leistungskriterien Umsatz, EBIT, Strategie- und Nachhaltigkeitsziel. Für das Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat ein Strategieziel aus der Kategorie "Alternative Antriebe" und ein Nachhaltigkeitsziel aus den Kategorien "Supply Chain" und "Diversity" festgelegt. Die Zielwerte für die Leistungskriterien werden vom Aufsichtsrat festgelegt, deren Zielerreichung nach Ende der Performanceperiode vom Aufsichtsrat bestimmt wird. Bei einer Leistung unterhalb eines Schwellenwerts beträgt die Zielerreichung für den entsprechenden STI-Anteil 0 %. Der STI kann folglich komplett entfallen. Die Zielerreichung ist auf maximal 150 % begrenzt. Zwischen den genannten Zielerreichungsgraden wird linear interpoliert. UmsatzAls Umsatz wird der gemäß den für die DEUTZ AG gesetzlich maßgeblichen Rechnungslegungsvorschriften ermittelte und testierte Konzernumsatz herangezogen. Der Umsatz wird mit einer Gewichtung von 30 % berücksichtigt. Die untere Schwelle, der Zielwert im Falle einer 100-prozentigen Zielerreichung, das Cap, der im Geschäftsjahr 2022 erzielte Ist-Wert sowie die daraus resultierende Zielerreichung für das Leistungskriterium Umsatz lauten wie folgt: STI 2022scrollen
Bei einer Leistung zwischen der unteren Schwelle und dem Zielwert wird die Zielerreichung zwischen 50 % und 100 % und bei einer Leistung zwischen dem Zielwert und dem Cap zwischen 100 % und 150 % linear interpoliert. EBITAls EBIT wird das gemäß den für die DEUTZ AG gesetzlich maßgeblichen Rechnungslegungsvorschriften ermittelte und testierte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern abzüglich Erträge und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben, (EBIT vor Sondereffekten) herangezogen. Das EBIT wird mit einer Gewichtung von 30 % berücksichtigt. Die untere Schwelle, der Zielwert im Falle einer 100-prozentigen Zielerreichung, das Cap, der im Geschäftsjahr 2022 erzielte Ist-Wert sowie die daraus resultierende Zielerreichung für das Leistungskriterium EBIT lauten wie folgt: STI 2022scrollen
Bei einer Leistung zwischen der unteren Schwelle und dem Zielwert wird die Zielerreichung zwischen 50 % und 100 % und bei einer Leistung zwischen dem Zielwert und dem Cap zwischen 100 % und 150 % linear interpoliert. Strategie- und NachhaltigkeitszielDas Strategieziel für das Geschäftsjahr 2022 wurde aus der Kategorie "Alternative Antriebe" festgelegt und wird mit einer Gewichtung von 25 % berücksichtigt. Das Nachhaltigkeitsziel für das Geschäftsjahr 2022 wurde aus den Kategorien "Supply Chain" und "Diversity" festgelegt und wird mit einer Gewichtung von 15 % berücksichtigt. Für das Strategie- und Nachhaltigkeitsziel wurden jeweils zehn Einzelziele festgelegt. In der folgenden Tabelle werden diese Einzelziele in Zielclustern exemplarisch dargestellt. Aus der Wachstums- und Internationalisierungsstrategie abgeleitete Strategieziele aus der Kategorie "Alternative Antriebe" für das Jahr 2022scrollen
Aus der Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitete Nachhaltigkeitsziele aus den Kategorien "Supply Chain" und "Diversity" für das Jahr 2022scrollen
Der Grad der Zielerreichung für das Strategie- und das Nachhaltigkeitsziel bemisst sich an der Anzahl der Einzelziele, die in der jeweiligen Kategorie im Geschäftsjahr 2022 erreicht wurden. Der Zusammenhang zwischen der Anzahl erreichter Ziele und der Zielerreichung, sowie die tatsächliche Zielerreichung im Geschäftsjahr 2022 werden in der folgenden Tabelle zusammengefasst: STI 2022scrollen
Eine nachträgliche Änderung der Leistungskriterien und der Zielwerte für die Leistungskriterien ist ausgeschlossen. Der Aufsichtsrat hat beim STI gemäß der Empfehlung in G.11 DCGK in begründeten Sonderfällen zudem die Möglichkeit, außergewöhnliche Entwicklungen, welche von der Unternehmensplanung und definierten Einzelzielen nicht konkret umfasst waren, angemessen zu berücksichtigen. Wie auch schon 2021 hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 keinen Gebrauch von dieser Möglichkeit gemacht. Ermittlung des STIDie ermittelten Zielerreichungsgrade werden mit der jeweiligen Gewichtung des Leistungskriteriums multipliziert und anschließend addiert, um die Gesamtzielerreichung zu bestimmen. Diese wird mit dem Zielbetrag multipliziert, um den Auszahlungsbetrag zu bestimmen, der auf 150 % des Zielbetrags begrenzt ist. Die folgende Tabelle fasst Zielbetrag, Gesamtzielerreichung und den entsprechenden Auszahlungsbetrag des STI 2022 für jedes Vorstandsmitglied zusammen: STI 2022scrollen
1 Dr.-Ing. Hiller schied zum 13. Februar 2022
aus dem Vorstand aus, der Vorstandsvertrag endete am 30.
April 2022. Die Vergütung wurde im Berichtszeitraum
zeitanteilig zum Ende des Vorstandsvertrags gekürzt.
2.2 LANGFRISTIGE VARIABLE VERGÜTUNG (LONG TERM INCENTIVE - LTI)Die langfristige variable Vergütung trägt zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft bei, indem sie die Umsetzung der Unternehmensstrategie, deren nachhaltige Ausrichtung und die langfristige Wertsteigerung der DEUTZ AG auf Basis des ursprünglich bis 2020 geltenden Vergütungssystems sowie des dann ab 2021 für den Vorstand geltenden neuen Vergütungssystems honoriert. Die Beurteilung des Erfolgs leitet sich aus finanziellen und aktienbasierten Leistungskriterien ab, die auf der Strategie der DEUTZ AG basieren. 2.2.1 DEFERRAL 2021 - 2022 (TANTIEME 2020) - GEWÄHRUNG IM JAHR 2022Die in der Vergangenheit zugesagte Tantieme wurde nach Feststellung der Zielerreichung nur zu 60 % partiell ausgezahlt, jeweils 20 % wurden für ein bzw. zwei Geschäftsjahre aufgeschoben und bei Erreichung weiterer Erfolgsziele (Mittelfrist-Ziele) ausgezahlt (Deferral). Somit erfolgte im Geschäftsjahr 2022 die Gewährung aus dem aufgeschobenen Anteil der Tantieme aus 2020 (aufgeschoben für zwei Jahre). Die Auszahlungsbeträge der Tantieme 2020 wurden in Abhängigkeit von der Gesamtzielerreichung der Leistungskriterien bestimmt: Bei einer Gesamtzielerreichung von unter 75 % bestand kein Tantieme-Anspruch. Bei einer Gesamtzielerreichung von 75 % (untere Schwelle) betrug die Tantieme 50 %, bei einer Gesamtzielerreichung von 100 % wurde die Tantieme mit 100 % bemessen und bei einer Gesamtzielerreichung von mindestens 150 % (Cap) betrug die Tantieme 150 %. Zwischen unterer Schwelle und 100 % Gesamtzielerreichung sowie 100 % Gesamtzielerreichung und Cap wurde die Tantieme linear interpoliert. Für die Gesamtzielerreichung der Tantieme im Geschäftsjahr 2020 waren die Leistungskriterien EBIT-Rendite vor Sondereffekten (40 %), durchschnittliches Working Capital (20 %), Umsatz (20 %) und strategische Ziele (30 %) relevant. Die Zielwerte betrugen im Geschäftsjahr 2020 für die EBIT-Rendite vor Sondereffekten 2,5 %, für das durchschnittliche Working Capital 20,6 % und für den Umsatz ca. 1,6 Mrd. €. Die Zielsetzungen der strategischen Ziele basierten im Geschäftsjahr 2020 auf den Bereichen E-DEUTZ, China-Strategie und externe Unternehmenskooperationen und setzten sich aus jeweils drei Zielen pro Bereich zusammen. Für das Geschäftsjahr 2020 betrug die Zielerreichung 0 % für die EBIT-Rendite vor Sondereffekten, 0 % für das durchschnittliche Working Capital, 0 % für den Umsatz und 139,0 % für die strategischen Ziele. Dies entspricht einer Gesamtzielerreichung von 41,7 % für das Geschäftsjahr 2020. Da die Gesamtzielerreichung unterhalb der unteren Schwelle lag, bestand für das Geschäftsjahr 2020 kein Anspruch auf eine Tantieme. Folglich wurden keine Tantieme-Beträge aus dem Geschäftsjahr 2020 als Deferrals aufgeschoben und keine Deferral-Beträge im Geschäftsjahr 2022 gewährt oder geschuldet. 2.2.2 LTI (LTI 2019 - 2022)Im Geschäftsjahr 2022 wurde den Mitgliedern des Vorstands Vergütung gewährt, die sich aus dem im Geschäftsjahr 2019 zugesagten LTI ergibt. Der im Geschäftsjahr 2019 zugesagte LTI wurde in Form von virtuellen Performance Shares zugesagt. Der Zielbetrag bildet dabei die Ausgangsbasis der Zuteilung. Zu Beginn der vierjährigen Laufzeit wurde der Zielbetrag durch den durchschnittlichen Aktienkurs der DEUTZ AG (arithmetisches Mittel der XETRA-Schlusskurse der letzten 60 Handelstage vor Beginn der Performanceperiode) geteilt, um eine Anzahl bedingt zugesagter virtueller Aktien zu ermitteln (virtuelle Performance Shares - VPS). Der Beginn der Laufzeit war bei den Herren Dr.-Ing. Hiller und Wellenzohn der 1. Januar 2019 und bei Herrn Dr. Strecker der 1. März 2019. Der Zielbetrag von Herrn Dr. Strecker wurde ratierlich für den Zeitraum vom 1. März 2019 bis zum 31. Dezember 2019 zugeteilt, da die Zuteilung ab 2020 dem Geschäftsjahr angeglichen wurde. Für die Herren Dr.-Ing. Hiller und Wellenzohn betrug der heranzuziehende durchschnittliche Aktienkurs der DEUTZ AG 6,33 € und für Herrn Dr. Strecker 5,95 €. Die Anzahl der VPS, die den Vorstandsmitgliedern für das Jahr 2019 zugesagt wurde, ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Long-term Incentive (2019 - 2022)
Anzahl bedingt zugesagter virtueller Aktien in 2019 nach Vorstandsmitgliedscrollen
Ein Zahlungsanspruch nach Ablauf der vierjährigen Performance-periode ist abhängig davon, ob eines der beiden Leistungskriterien Aktienkurssteigerung oder relative Aktienkurssteigerung erfüllt ist. Die LTI-Auszahlung ist auf 150 % des Zielbetrags begrenzt. Die Zielerreichung der Leistungskriterien ermittelt sich wie folgt: AktienkurssteigerungFür die Berechnung der Aktienkurssteigerung in der Performanceperiode wird der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie (durchschnittlicher Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten 60 Börsenhandelstagen vor Ablauf der Performanceperiode) dem Referenzkurs (durchschnittlicher Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse an den 60 Börsenhandelstagen vor dem Zuteilungszeitpunkt) gegenübergestellt. Für die Ermittlung der Aktienkurssteigerung ist der Betrag der bis zum Ende der Wartezeit ausgeschütteten Bruttodividenden dem Kurswert der DEUTZ-Aktie hinzuzurechnen. Der Zielwert, der zu einer 100-prozentigen Zielerreichung führt, sowie der im Geschäftsjahr 2022 erzielte Ist-Wert für das Leistungskriterium Aktienkurssteigerung lauten wie folgt: LTI-Gewährung in 2022scrollen
Relative AktienkurssteigerungFür die Berechnung der relativen Aktienkurssteigerung wird die Aktienkurssteigerung der DEUTZ-Aktie (s. Leistungskriterium Aktienkurssteigerung) der Börsenkursentwicklung des MDAX gegenübergestellt. Der Zielwert, der zu einer 100-prozentigen Zielerreichung führt, sowie der im Geschäftsjahr 2022 erzielte Ist-Wert für das Leistungskriterium relative Aktienkurssteigerung lauten wie folgt: LTI-Gewährung in 2022scrollen
Eine nachträgliche Änderung der Leistungskriterien und der Zielwerte für die Leistungskriterien ist ausgeschlossen. Ermittlung des LTINach dem Ende der Performanceperiode wird bestimmt, ob in der Performanceperiode ein Zahlungsanspruch entstanden ist. Um den Bar-Auszahlungsbetrag nach Ende der Performanceperiode zu ermitteln, wird die finale Anzahl VPS im Falle eines Zahlungsanspruchs sodann mit dem durchschnittlichen Aktienkurs der DEUTZ AG (arithmetisches Mittel der Schlusskurse der letzten 60 Handelstage vor dem Ablauf der Performanceperiode im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse) multipliziert. Der Auszahlungsbetrag ist auf 150 % des Zielbetrags begrenzt. Die folgende Tabelle fasst unter anderem Zielbetrag, Gesamtzielerreichung und den entsprechenden Auszahlungsbetrag für den LTI 2019 - 2022 für jedes Vorstandsmitglied, dem der LTI 2019 - 2022 gewährt wurde, zusammen: LTI 2019 - 2022 1scrollen
Da im Geschäftsjahr 2022 auch der LTI 2018 - 2021 von Dr. Strecker endete, werden nachfolgend zudem die für die Gewährung an Herrn Dr. Strecker relevanten Parameter des LTI 2018 - 2021 dargestellt. Die in diesem Kapitel 2.2.2 dargestellte LTI-Grundlogik gilt hinsichtlich aller Parameter (das heißt Plantyp, Performance-periode, Leistungskriterien sowie Ermittlung der Auszahlung) auch für den LTI 2018 - 2021. Die Zielwerte der Leistungskriterien des LTI 2018 - 2021 entsprechen ebenfalls den in diesem Kapitel dargestellten Zielwerten des LTI 2019 - 2022. Zwischen dem 1. März 2018 und dem 28. Februar 2022 betrug die Aktienkurssteigerung der DEUTZ-Aktie - 14,9 % und die Differenz zwischen der Aktienkurssteigerung der DEUTZ-Aktie und der Börsenkursentwicklung im MDAX (relative Aktienkursentwicklung) - 43,3 %. Die Zielerreichung des LTI 2018-2021 von Herrn Dr. Strecker beträgt demnach 0 %. LTI 2018 - 2021scrollen
2.2.3 LTI (ZUTEILUNG IM JAHR 2022)Der im Geschäftsjahr 2022 zugesagte LTI wird in Form von VPS jährlich als Tranche zugesagt. Der Zielbetrag bildet dabei die Ausgangsbasis der Zusage und beträgt für die Mitglieder des Vorstands jeweils zwischen 63 % und 69 % der Grundvergütung. Zu Beginn der vierjährigen Laufzeit wird der Zielbetrag durch den durchschnittlichen Aktienkurs der DEUTZ AG (arithmetisches Mittel der XETRA-Schlusskurse der letzten 60 Handelstage vor Beginn der Performanceperiode) geteilt, um eine Anzahl bedingt zugesagter VPS zu ermitteln. Für 2022 belief sich der durchschnittliche Aktienkurs der DEUTZ AG auf 6,80 €. Die Anzahl der VPS, die den Vorstandsmitgliedern für das Jahr 2022 zugesagt wurde, ist in der folgenden Tabelle dargestellt: scrollen
1 Dr.-Ing. Hiller schied zum 13. Februar 2022
aus dem Vorstand aus, der Vorstandsvertrag endete am 30.
April 2022. Die Vergütung wurde im Berichtszeitraum
zeitanteilig zum Ende des Vorstandsvertrags gekürzt.
Die finale Anzahl der VPS ist abhängig von der Zielerreichung der additiv verknüpften Leistungskriterien Return on Capital Employed (ROCE) und relativer Total Shareholder Return (relativer TSR). Die Zielerreichung für den relativen TSR bestimmt sich nach dem Ende der Performanceperiode anhand des Perzentilsrangs der DEUTZ AG innerhalb einer TSR-Peergroup. Der Zielwert für das Leistungskriterium ROCE wird vom Aufsichtsrat festgelegt. Nach der Billigung des für das letzte Geschäftsjahr der Performanceperiode relevanten Konzernjahresabschlusses durch den Aufsichtsrat wird die Zielerreichung für den ROCE bestimmt. Long-term Incentive (2022 - 2025)
Die LTI-Auszahlung ist auf 180 % des Zielbetrags begrenzt. Die Zielerreichungsgrade der Leistungskriterien ermitteln sich wie folgt: Relativer Total Shareholder ReturnDer relative TSR vergleicht die TSR-Performance von DEUTZ mit der TSR-Performance einer individuellen Peergroup und wird mit 50 % gewichtet. Die TSR-Performance berechnet sich aus dem Verhältnis der Kursentwicklung zuzüglich gezahlter Dividende am Ende der Performanceperiode zum Wert am Anfang der Performanceperiode. Die TSR-Peergroup setzt sich aus Unternehmen des DAX-Subsector All Industrial Machinery zusammen. Somit weicht diese Peergroup von der Zusammensetzung derjenigen Peergroup, die für die Überprüfung der horizontalen Üblichkeit der Vorstandsvergütung herangezogen wurde, teilweise ab. Die Zusammensetzung der Peergroup zur Beurteilung der horizontalen Üblichkeit basiert auf aktienrechtlichen Kriterien wie Branche, Größe und Land. Für die Zusammensetzung der TSR-Peergroup wurde der Fokus stärker auf die Branche gelegt, sodass auch größere und kleinere Unternehmen im Vergleich zu DEUTZ betrachtet werden. Einige Unternehmen der TSR-Peergroup würden die aktienrechtlichen Größenkriterien für die Überprüfung der horizontalen Üblichkeit der Vorstandsvergütung somit nicht ausreichend erfüllen. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass eine Peergroup mit stärkerem Branchenfokus besser geeignet ist, um die Performance von DEUTZ in Relation zu den relevanten Wettbewerbern und der Branche insgesamt zu evaluieren, als die Peergroup des Horizontalvergleichs. Die TSR-Peergroup setzte sich im Dezember 2022 aus den folgenden Unternehmen zusammen: Aumann AG, Datron AG, DMG MORI AG, Dürr AG, Francotyp-Postalia Holding AG, Heidelberger Druckmaschinen AG, Jungheinrich AG, KHD Humboldt Wedag International AG, KHD Humboldt Wedag Vermögensverwaltungs-AG, KION GROUP AG, Knorr-Bremse AG, Koenig & Bauer AG, Krones AG, KSB SE & Co. KGaA, Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Masterflex SE, NORMA Group SE, PITTLER Maschinenfabrik AG, SAF-Holland SE, SCHUMAG AG, Stabilus SE, Wacker Neuson SE, WashTec AG. Für jedes Unternehmen der Peergroup und für DEUTZ wird nach dem Ende der Performanceperiode die TSR-Performance bestimmt. Die sich ergebenden Einzelwerte werden anschließend in eine Rangfolge gebracht und mit einem Perzentilsrang versehen, wobei der 0. Perzentilsrang der geringsten TSR-Performance entspricht und der 100. Perzentilsrang der höchsten TSR-Performance. Die Zielerreichung für den relativen TSR bestimmt sich nach dem Ende der Performanceperiode anhand des Perzentilsrangs der DEUTZ AG wie folgt: LTI-Zuteilung in 2022scrollen
Bei einer Leistung zwischen der unteren Schwelle und dem Zielwert wird die Zielerreichung zwischen 50 % und 100 % und bei einer Leistung zwischen dem Zielwert und dem Cap zwischen 100 % und 180 % linear interpoliert. Return on Capital EmployedDer ROCE ist der Quotient aus dem Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern gemäß Konzernjahresabschluss Konzernjahresabschluss abzüglich Erträgen und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben (EBIT vor Sondereffekten), und dem eingesetzten Kapital und wird mit 50 % gewichtet. Maßgeblich zur Beurteilung der Zielerreichung für die Tranche 2022 ist der ROCE des letzten Geschäftsjahres der Performanceperiode, das heißt der ROCE des Geschäftsjahres 2025. Der Schwellenwert des ROCE entspricht dem gewichteten Kapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital - WACC) der DEUTZ AG. ROCE-Werte unterhalb des WACC führen zu einer Zielerreichung von 0 %. So entsteht ein Auszahlungsanspruch erst dann, wenn die Rendite auf das eingesetzte Kapital die Kosten übersteigt. Die untere Schwelle, der Zielwert im Falle einer 100-prozentigen Zielerreichung und das Cap inklusive der daraus resultierenden Zielerreichung für das ROCE des Geschäftsjahres 2025 lauten wie folgt: LTI-Zuteilung in 2022scrollen
Bei einer Leistung zwischen der unteren Schwelle und dem Zielwert wird die Zielerreichung zwischen 50 % und 100 % und bei einer Leistung zwischen dem Zielwert und dem Cap zwischen 100 % und 180 % linear interpoliert. Eine nachträgliche Änderung der Leistungskriterien und der Zielwerte für die Leistungskriterien ist ausgeschlossen. Der Aufsichtsrat hat beim LTI gemäß der Empfehlung in G.11 DCGK in begründeten Sonderfällen jedoch die Möglichkeit, außergewöhnliche Entwicklungen bei den Bemessungsgrößen, Zielvorgaben und der Feststellung der Zielerreichung angemessen zu berücksichtigen. Von dieser Möglichkeit hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2022 keinen Gebrauch gemacht. Ermittlung des LTINach dem Ende der Performanceperiode wird die finale Anzahl VPS bestimmt, indem die bedingt zugesagte Anzahl VPS mit dem gewichteten Gesamtzielerreichungsgrad multipliziert wird. Um den Bar-Auszahlungsbetrag nach Ende der Performanceperiode zu ermitteln, wird die finale Anzahl VPS sodann mit dem durchschnittlichen Aktienkurs der DEUTZ AG (arithmetisches Mittel der Schlusskurse der letzten 60 Handelstage im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse vor dem Ablauf der Performanceperiode) multipliziert. Der Auszahlungsbetrag ist auf 180 % des Zielbetrags begrenzt. 2.3 ÜBERBLICK ÜBER DIE IM GESCHÄFTSJAHR 2022 GEWÄHRTE UND GESCHULDETE VARIABLE VERGÜTUNGDie aus den Leistungskriterien resultierende gewährte bzw. geschuldete kurzfristige sowie langfristige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 wird in der folgenden Tabelle zusammengefasst: scrollen
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1 Dr.-Ing. Hiller schied zum 13. Februar 2022
aus dem Vorstand aus, der Vorstandsvertrag endete am 30.
April 2022. Die Vergütung wurde im Berichtszeitraum
zeitanteilig zum Ende des Vorstandsvertrags gekürzt.
2.4. SONSTIGESMalus und ClawbackDie kurzfristige variable Vergütung und die virtuellen Performance Shares unterliegen Malus- und Claw-back-Bedingungen. Das bedeutet: Bei schwerwiegenden, von der Gesellschaft im einzelnen darzulegenden Verstößen der Vorstandsmitglieder gegen geltendes Gesetz oder ihre gesetzlichen und dienstvertraglichen Pflichten zu ordnungsgemäßer Amtsführung ist der Aufsichtsrat dazu berechtigt, noch nicht ausgezahlte variable Vergütung teilweise einzubehalten (Malus) und bereits ausgezahlte variable Vergütung zurückzufordern (Claw-back). Die Entscheidung des Aufsichtsrates erfolgt dabei nach pflichtgemäßem Ermessen. Im Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat keine variablen Vergütungsbestandteile einbehalten oder zurückgefordert. SondervergütungDer Aufsichtsrat kann in von ihm sowohl festzustellenden als auch zu begründenden Ausnahmefällen Vorstandsmitgliedern in Übereinstimmung mit der Empfehlung G.11 des DCGK eine Sondertantieme nach pflichtgemäßem Ermessen gewähren. Die Sondertantieme ist zweifach begrenzt. So ist sie zunächst relativ auf die Hälfte der Jahresgrundvergütung der Vorstandsmitglieder limitiert. Zudem fällt die Sondertantieme unter die Maximalvergütung gemäß § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG als absolute Obergrenze der Gesamtvergütung. Eine solche Sondertantieme wurde in den letzten zehn Jahren und auch im Geschäftsjahr 2022 nicht gewährt. Einhaltung der MaximalvergütungNeben der Begrenzung der variablen Vergütungskomponenten hat der Aufsichtsrat gemäß § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktG für jedes Mitglied des Vorstands eine Maximalvergütung festgelegt, welche die zufließende Vergütung, die für ein Geschäftsjahr gewährt wird, begrenzt. Diese Maximalvergütung umfasst die Grundvergütung, Nebenleistungen, die Altersversorgung und Auszahlungen aus dem STI und LTI sowie etwaige Sondertantieme. Die nachfolgend dargestellten Maximalvergütungen für die Mitglieder des DEUTZ-Vorstands liegen unterhalb der im Vergütungssystem 2021 festgelegten Maximalvergütungen und entsprechen damit dem Vergütungssystem 2021: Maximalvergütung gem. § 87a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 AktGscrollen
Hinsichtlich der Grundvergütung, den Nebenleistungen, der Altersversorgung und der Auszahlung aus dem STI für das Geschäftsjahr 2022 wurde die Maximalvergütung ohne Kürzung einer Komponente eingehalten. Da der Auszahlungsbetrag für die mehrjährige variable Vergütung aufgrund der vierjährigen Performanceperiode erst im dritten Jahr nach Abschluss des Berichtsjahres vorliegt, kann über die Einhaltung der Maximalvergütung für das Geschäftsjahr 2022 erst im Rahmen des Vergütungsberichts für das Geschäftsjahr 2025 abschließend berichtet werden. Leistungen für den Fall der vorzeitigen Beendigung der VorstandstätigkeitEndet der Dienstvertrag oder die Bestellung eines Vorstandsmitglieds ohne wichtigen Grund im Sinne von § 626 BGB vorzeitig, erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe der von der Gesellschaft voraussichtlich geschuldeten Gesamtbezüge für die Dauer der ursprünglichen Restlaufzeit, höchstens jedoch für die Dauer von zwei Jahren (Abfindungs-Cap). Herr Dr.-Ing. Hiller ist zum 13. Februar 2022 aus dem Vorstand ausgeschieden. Im Zuge seines Ausscheidens erhält Dr.-Ing. Hiller zur Abgeltung seiner vertraglichen Ansprüche eine Ausgleichszahlung in Bezug auf diesem noch zustehende Vergütungsansprüche aufgrund der vorzeitigen Beendigung, die sich insgesamt innerhalb des Abfindungs-Cap hält. Die Abfindung der Grundvergütung sowie der Nebenleistungen für die Jahre 2022 bis 2024 wurde bereits vollständig im Jahr 2022 ausgezahlt. Der auf die variable Vergütung entfallende Anteil der Ausgleichszahlung wird erst mit Beendigung der jeweiligen Performanceperioden der jeweiligen STI- und LTI-Tranchen fällig. Für die STI- und LTI-Tranchen wurde im Rahmen der Ausgleichszahlung eine abschließende Zielerreichung von 145 % vereinbart. Der so auf den LTI entfallenden Anteil der Ausgleichszahlung ist maßgeblich von der Aktienkursentwicklung der DEUTZ Aktie während der regulären Performanceperioden abhängig, sodass eine finale Wertermittlung dieses variablen Anteils der Ausgleichszahlung erst nach dem Ende der Performanceperiode der letzten zugesagten LTI-Tranche im Geschäftsjahr 2027 möglich ist. Auf Basis dieser Vereinbarung beträgt die voraussichtliche Ausgleichszahlung für Herrn Dr.-Ing. Hiller anteilig für das Geschäftsjahr 2022 1,5 Mio. €, für das Geschäftsjahr 2023 2,4 Mio. € und anteilig für das Geschäftsjahr 2024 0,8 Mio. €. Zudem erfolgt ein Beitrag an die Unterstützungskasse im Rahmen der mit Herrn Dr.-Ing. Hiller vereinbarten betrieblichen Altersversorgung in Höhe von 320 Tsd. €, aufgeteilt auf die Geschäftsjahre 2022 bis 2024. Auch Herr Wellenzohn erhält im Zuge seines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Vorstand zum 6. September 2022 zur Abgeltung seiner vertraglichen Ansprüche eine Ausgleichszahlung. Im Zuge der Vertragsaufhebung wurde mit Herrn Wellenzohn eine Ausgleichszahlung vereinbart, die eine Erstattung der voraussichtlich geschuldeten Gesamtbezüge für die Dauer von zehn Monaten umfasst. Die Abfindung der Grundvergütung wird anteilig im jeweiligen Berichtsjahr ausgezahlt. Der auf die variable Vergütung entfallende Anteil der Ausgleichszahlung wird zudem erst mit Beendigung der jeweiligen Performanceperioden der jeweiligen STI- und LTI-Tranchen fällig. Der Anteil der Ausgleichszahlung, der auf den anteiligen STI 2022 und die anteilige LTI-Tranche 2022 entfällt, wird auf Basis der tatsächlichen Zielerreichungsgrade ermittelt und ist somit variabel. Für den anteiligen STI 2022 beträgt der Zielerreichungsgrad 134,9 %. Für den Anteil der Ausgleichszahlung, der auf den anteiligen STI 2023 und die anteilige LTI-Tranche 2023 entfällt, wurde eine Zielerreichung von 100 % vereinbart. Der auf den LTI entfallende Anteil der Ausgleichszahlung ist zudem von der Aktienkursentwicklung der DEUTZ Aktie während der regulären Performanceperioden abhängig, sodass eine finale Wertermittlung dieses variablen Anteils der Ausgleichszahlung erst nach dem Ende der Performanceperiode der letzten zugesagten LTI-Tranche im Geschäftsjahr 2026 möglich ist. Auf Basis dieser Vereinbarung beträgt die voraussichtliche Ausgleichszahlung für Herrn Wellenzohn anteilig für das Geschäftsjahr 2022 0,4 Mio. € und anteilig für das Geschäftsjahr 2023 0,6 Mio. €. C. HÖHE DER VORSTANDSVERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2022C.1. VERGÜTUNG DER IM GESCHÄFTSJAHR AKTIVEN MITGLIEDER DES VORSTANDSZugesagte Vergütung sowie gewährte und geschuldete Vergütung im Geschäftsjahr 2022Die Vergütung, die den Mitgliedern des Vorstands zugesagt wurde sowie die im Geschäftsjahr 2022 gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 Abs. 1 Satz 1 AktG ist in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Zugesagte Vergütung: Die zugesagte Vergütung ist diejenige Vergütung, die den Vorstandsmitgliedern für das Geschäftsjahr 2022 unabhängig vom Zeitpunkt der Auszahlung in Aussicht gestellt wird (Ziel-Vergütung). Konkret heißt "zugesagt" für die Vergütungskomponenten im Geschäftsjahr 2022 Folgendes: Im Geschäftsjahr 2022 zugesagte VergütungVergütungskomponentenGrundvergütung Nebenleistungen Aufwendung für die Altersversorgung STI 2022 (gewährt im Geschäftsjahr 2022) LTI 2022-2025 (Gewährung erfolgt im Geschäftsjahr 2025) Gewährt und geschuldet: Die gewährte Vergütung stellt diejenige Vergütung dar, für die die (ein- oder mehrjährige) Tätigkeit, die der Vergütung zugrunde liegt, vollständig erbracht worden ist. Eine Vergütung ist geschuldet, wenn DEUTZ eine rechtlich bestehende Verpflichtung gegenüber dem Vorstandsmitglied hat, die fällig aber noch nicht erfüllt ist. Konkret heißt "gewährt und geschuldet" für die Vergütungskomponenten im Geschäftsjahr 2022 Folgendes: Im Geschäftsjahr 2022 gewährte und geschuldete Vergütung (§ 162 Abs. 1 S. 1 AktG) 1VergütungskomponentenGrundvergütung Nebenleistungen STI 2022 (zugesagt im Geschäftsjahr 2022) LTI 2019 - 2022 (zugesagt im Geschäftsjahr 2019) Sonstiges (Abfindungszahlungen der Herren Dr.-Ing. Hiller und Wellenzohn) Die den Mitgliedern des Vorstands im Geschäftsjahr 2022 zugesagte Vergütung (Ziel-Vergütung) stellt sich wie folgt dar: Ziel-Vergütungscrollen
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1 Aufgrund von Rundungsdifferenzen kann die
Summe der Vergütungsanteile von 100 % abweichen.
Ziel-Vergütungscrollen
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1 Dr.-Ing. Hiller schied zum 13. Februar 2022
aus dem Vorstand aus, der Vorstandsvertrag endete am 30.
April 2022. Die Vergütung wurde im Berichtszeitraum
zeitanteilig zum Ende des Vorstandsvertrags gekürzt.
Die gewährte und geschuldete Vergütung gemäß § 162 Abs. 1 Satz 1 AktG für die Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar: Gewährte und geschuldete Vergütungscrollen
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scrollen
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Gewährte und geschuldete Vergütungscrollen
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1 Dr.-Ing. Hiller schied zum 13. Februar 2022
aus dem Vorstand aus, der Vorstandsvertrag endete am 30.
April 2022. Die Grundvergütung, die Nebenleistungen
und der STI 2022 wurden im Berichtszeitraum zeitanteilig
zum Ende des Vorstandsvertrags gekürzt.
Bezüge der Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2022 gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGBFür das Geschäftsjahr 2022 betrugen die im Aufwand erfassten Gesamtbezüge des Vorstands der DEUTZ AG 4.214 Tsd. € (2021: 7.072 Tsd. €). Diese setzen sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen in Höhe von 4.359 Tsd. € (2021: 5.268 Tsd. €) und aktienbasierten langfristig fälligen Leistungen im Rahmen der Long-Term-Incentive-Pläne in Höhe von - 145 Tsd. € (2021: 1.804 Tsd. €). Die Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen beliefen sich bei der DEUTZ AG und im Konzern auf 6.845 Tsd. € (2021: 1.101 Tsd. €). Diese beinhalten Leistungen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung der Vorstandsverträge von Herrn Dr. Hiller und Herrn Wellenzohn im Jahr 2022 in Höhe von 5.798 Tsd. € (davon aktienbasierte langfristig fällige Leistungen in Höhe von 2.027 Tsd. €). Für Pensionen gegenüber den ehemaligen Vorstandsmitgliedern bestehen Rückstellungen in Höhe von 9.836 Tsd. € (31. Dezember 2021: 10.247 Tsd. €). Überprüfung der Üblichkeit der VorstandsvergütungUm eine marktübliche und wettbewerbsfähige Vergütung sicherzustellen, überprüft der Aufsichtsrat die Vergütungshöhen des Vorstands regelmäßig. Im Rahmen der Überprüfung wird unter anderem die horizontale Üblichkeit der Vergütung (Vergleich zur Vorstandsvergütung in anderen Unternehmen) sowie die vertikale Üblichkeit (Vergütungs- und Beschäftigungsbedingungen innerhalb von DEUTZ) untersucht und beurteilt. Zur Bewertung der horizontalen Üblichkeit werden Unternehmen herangezogen, die mit DEUTZ insbesondere hinsichtlich der Kriterien Land, Branche und Größe vergleichbar sind. Innerhalb von DEUTZ werden sowohl für aktuelle Relationen als auch für die Relationen in der zeitlichen Entwicklung der obere Führungskreis und die Belegschaft insgesamt zur Bewertung der Üblichkeit herangezogen. Zuletzt wurde die Üblichkeit der Vergütung der Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2020 im Zusammenhang mit der Gestaltung des aktuellen Vergütungssystems überprüft und als üblich befunden. Zur Bewertung der horizontalen Üblichkeit wurden zwei Vergleichsgruppen gebildet. Der ersten Vergleichsgruppe gehörten primär deutsche, börsennotierte Unternehmen an, die hinsichtlich der Branche sowie der Größenkriterien Umsatz und Mitarbeiter vergleichbar waren. Folgende Unternehmen sind dabei Teil der Peergroup gewesen: Aumann AG, DMG Mori AG, ElringKlinger AG, Jungheinrich AG, KION Group AG, Knorr-Bremse AG, LEONI AG, Rolls-Royce Power Systems AG, Sulzer AG, VARTA AG, Wacker Neuson SE. Als zweite Vergleichsgruppe wurde der SDAX herangezogen, da DEUTZ im SDAX gelistet ist. C.2 BEZÜGE EHEMALIGER MITGLIEDER DES VORSTANDSDie gewährte und geschuldete Vergütung der ehemaligen Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG beliefen sich gem. § 162 Abs. 1 Nr. 1 AktG im Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 354 Tsd. €. Die gewährte und geschuldete Vergütung für die im Geschäftsjahr 2018 ausgeschiedene Frau Dr. Margarete Haase belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 56 Tsd. € und entfiel vollständig auf die feste, erfolgsunabhängige Altersversorgung. Herr Dr.-Ing. Helmut Leube, der im Geschäftsjahr 2016 ausgeschieden ist, erhielt im Berichtsjahr 2022 eine feste, erfolgsunabhängige Altersversorgung in Höhe von 79 Tsd. €. Die Bezüge der übrigen ehemaligen Vorstandsmitglieder, die vor über zehn Jahren aus dem Vorstand der DEUTZ AG ausgeschieden sind, beliefen sich 2022 auf 219 Tsd. € und entfielen vollständig auf die Gewährungen der festen, erfolgsunabhängigen Altersversorgung. Die Gewährung der Altersversorgung der bereits ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands wird vollständig von der Unterstützungskasse und nicht von der DEUTZ AG geleistet. C.3 ANGABEN ZUR RELATIVEN ENTWICKLUNG DER VORSTANDSVERGÜTUNG, DER VERGÜTUNG DER ÜBRIGEN BELEGSCHAFT SOWIE ZUR ERTRAGSENTWICKLUNG DER GESELLSCHAFTDie nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der im Geschäftsjahr gewährten und geschuldeten Vergütung der Mitglieder des Vorstands, die Ertragsentwicklung der DEUTZ AG sowie die Entwicklung der Vergütung der Belegschaft im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr dar. Die Entwicklung der gewährten und geschuldeten Vergütung der Vorstandsmitglieder basiert auf der obig dargestellten Vergütung (siehe Abschnitt C. "Höhe der Vorstandsvergütung im Geschäftsjahr 2022", Kapitel 1. und 2., jeweils gewährte und geschuldete Vergütung). Die Ertragsentwicklung wird anhand der zentralen finanziellen Kennzahlen EBIT für die Gesellschaft (DEUTZ AG) sowie EBIT vor Sondereffekten für den Konzern (DEUTZ Konzern) dargestellt. Für die Vergütung der Belegschaft wird auf die durchschnittliche Vergütung der Angestellten und Arbeiter der Gesellschaft (DEUTZ AG) in Deutschland (exkl. Auszubildende und Praktikanten) abgestellt. Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, wurde die Vergütung von Teilzeitarbeitskräften auf Vollzeitäquivalente hochgerechnet. Die Auszahlung der Altersversorgung der bereits ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Dr. Margarete Haase und Dr.-Ing. Helmut Leube wird von der Unterstützungskasse und nicht von der DEUTZ AG geleistet. scrollen
1 Da Dr.-Ing. Markus Müller und Dr.
Sebastian C. Schulte erst seit 2021 Mitglieder des
Vorstands sind, ist ein Vergleich der Vergütung zum
Geschäftsjahr 2020 nicht möglich.
III. VERGÜTUNG DER MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATSA. VERGÜTUNGSSYSTEM IM JAHR 2022Das System für die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats, welches in § 15 der Satzung geregelt ist, wurde am 26. April 2018 von der Hauptversammlung beschlossen und am 29. April 2021 von ebendieser mit 99,65 % Zustimmung bestätigt. Die Ausgestaltung der Vergütung für den Aufsichtsrat soll dazu beitragen hochqualifizierte Mitglieder für den Aufsichtsrat zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. So kann der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Entwicklung der Strategie beraten und die Arbeit des Vorstands kontrollieren. Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats setzt sich pro Jahr aus einer festen Grundvergütung, einer festen Vergütung für die Mitwirkung in Ausschüssen sowie Sitzungsgeldern für die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse zusammen. Grundvergütung und Ausschussvergütung werden jeweils jährlich nach Ablauf des Geschäftsjahres bis zur ordentlichen Hauptversammlung gezahlt, die Sitzungsgelder nach der jeweiligen Sitzung. Jedes ordentliche Mitglied des Aufsichtsrats erhält jährlich eine feste Grundvergütung in Höhe von 40.000 €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält 80.000 €, der stellvertretende Vorsitzende 60.000 €. Darüber hinaus wird die Mitgliedschaft im Personalausschuss und im Prüfungsausschuss mit jährlich 12.000 € vergütet, die Mitglieder im Nominierungs- und Vermittlungsausschuss erhalten 8.000 €. In jedem Ausschuss erhält der Vorsitzende das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache der genannten Beträge. Zusätzlich erhält jedes Mitglied für die Teilnahme an Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen je ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.500 €. Des Weiteren erstattet DEUTZ den Mitgliedern des Aufsichtsrats die gegebenenfalls in Verbindung mit der Ausübung ihrer Tätigkeit entstehende Umsatzsteuer und sorgt für den Abschluss einer angemessenen Haftpflichtversicherung (sog. D&O-Versicherung). B. GEWÄHRTE UND GESCHULDETE VERGÜTUNG IM GESCHÄFTSJAHR 2022Im Folgenden wird die gewährte und geschuldete Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2022 dargestellt. Die gewährte Vergütung stellt diejenige Vergütung dar, für die die (ein- oder mehrjährige) Tätigkeit, die der Vergütung zugrunde liegt, vollständig erbracht worden ist. Eine Vergütung ist geschuldet, wenn DEUTZ eine rechtlich bestehende Verpflichtung gegenüber dem Aufsichtsratsmitglied hat, die fällig aber noch nicht erfüllt ist. Konkret heißt "gewährt und geschuldet" für die Vergütungskomponenten im Geschäftsjahr 2022 Folgendes: Im Geschäftsjahr 2022 gewährte und geschuldete Vergütung (§ 162 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 AktG)VergütungskomponentenFeste Grundvergütung (zugesagt für die Aufsichtsratsmitgliedschaft im Geschäftsjahr 2022) Vergütung für Ausschusstätigkeit (zugesagt für die Ausschussmitgliedschaft im Geschäftsjahr 2022) Sitzungsgelder (zugesagt für die Sitzungen im Geschäftsjahr 2022) Die für das Geschäftsjahr 2022 gewährte und geschuldete Vergütung beläuft sich für alle Mitglieder des Aufsichtsrats auf insgesamt 1.053,0 Tsd. €. Diese Aufteilung der Gesamtvergütung nach den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: scrollen
scrollen
C. ANGABEN ZUR RELATIVEN ENTWICKLUNG DER AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG, DER VERGÜTUNG DER ÜBRIGEN BELEGSCHAFT SOWIE ZUR ERTRAGSENTWICKLUNG DER GESELLSCHAFTDie nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der im Geschäftsjahr gewährten und geschuldeten Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats, die Ertragsentwicklung der DEUTZ AG sowie die Entwicklung der Vergütung der Belegschaft im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr dar. Die Ertragsentwicklung und die Vergütung der Belegschaft der DEUTZ AG ist analog zum Vergleich der Vorstandsvergütung ausgestaltet. scrollen
1 Arbeitnehmervertreter.
PRÜFUNGSVERMERK DES WIRTSCHAFTSPRÜFERSAn die DEUTZ AG, KölnWir haben den zur Erfüllung des § 162 AktG aufgestellten Vergütungsbericht der DEUTZ AG, Köln für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 einschließlich der dazugehörigen Angaben geprüft. VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATSDie gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat der DEUTZ AG sind verantwortlich für die Aufstellung des Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, der den Anforderungen des § 162 AktG entspricht. Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Vergütungsberichts, einschließlich der dazugehörigen Angaben, zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist. VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTSPRÜFERSUnsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu diesem Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht, einschließlich der dazugehörigen Angaben, frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Wertansätze einschließlich der dazugehörigen Angaben zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Angaben im Vergütungsbericht einschließlich der dazugehörigen Angaben ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Wirtschaftsprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Unternehmens abzugeben. Eine Prüfung umfasst auch die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern und dem Aufsichtsrat ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts einschließlich der dazugehörigen Angaben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. PRÜFUNGSURTEILNach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 einschließlich der dazugehörigen Angaben in allen wesentlichen Belangen den Rechnungslegungsbestimmungen des § 162 AktG. HINWEIS AUF EINEN SONSTIGEN SACHVERHALT - FORMELLE PRÜFUNG DES VERGÜTUNGSBERICHTS NACH § 162 AKTGDie in diesem Prüfungsvermerk beschriebene inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts umfasst die von § 162 Abs. 3 AktG geforderte formelle Prüfung des Vergütungsberichts, einschließlich der Erteilung eines Vermerks über diese Prüfung. Da wir ein uneingeschränktes Prüfungsurteil über die inhaltliche Prüfung des Vergütungsberichts abgeben, schließt dieses Prüfungsurteil ein, dass die Angaben nach § 162 Abs. 1 und 2 AktG in allen wesentlichen Belangen im Vergütungsbericht gemacht worden sind. VERWENDUNGSBESCHRÄNKUNGWir erteilen diesen Prüfungsvermerk auf Grundlage des mit der DEUTZ AG geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Prüfungsvermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Unsere Verantwortung für die Prüfung und für unseren Prüfungsvermerk besteht gemäß diesem Auftrag allein der Gesellschaft gegenüber. Der Prüfungsvermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Anlage und/oder Vermögens-)Entscheidungen treffen. Dritten gegenüber übernehmen wir demzufolge keine Verantwortung, Sorgfaltspflicht oder Haftung; insbesondere sind keine Dritten in den Schutzbereich dieses Vertrages einbezogen. § 334 BGB, wonach Einwendungen aus einem Vertrag auch Dritten entgegengehalten werden können, ist nicht abbedungen.
Köln, den 13. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Harald Wimmer, Wirtschaftsprüfer Clivia Döll, Wirtschaftsprüferin ZUSAMMENGEFASSTER GESONDERTER NICHTFINANZIELLER BERICHTÜBER DIESEN NICHTFINANZIELLEN BERICHTGeltungsbereich und BerichtszeitraumDer vorliegende Zusammengefasste Gesonderte Nichtfinanzielle Bericht gem. §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB (im Folgenden »Nichtfinanzieller Bericht«) fasst die Berichte der DEUTZ AG als Muttergesellschaft und des DEUTZ-Konzerns zusammen. Soweit nicht anders angegeben, gelten alle quantitativen und qualitativen Aussagen für den gesamten Konzern (im Folgenden »DEUTZ«). Solche Angaben, die sich nur auf die DEUTZ AG beziehen, sind entsprechend gekennzeichnet. Der Berichtszeitraum bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2022. Berichtsinhalt und RahmenwerkIn Übereinstimmung mit § 315c in Verbindung mit §§ 289c bis 289e HGB fasst der vorliegende Nichtfinanzielle Bericht diejenigen Themen zusammen, die als Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse im Hinblick auf Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie sonstige Belange als wesentlich identifiziert wurden. → Weiterführende Informationen siehe Wesentlichkeitsanalyse, S. 97. scrollen
Im Ergebnis seiner 2022 durchgeführten Stakeholderbefragung hat DEUTZ auch solche Themen als wesentlich identifiziert, die nur in Teilen den nach HGB definierten Aspekten zuzuordnen sind. → Weiterführende Informationen siehe Wesentlichkeitsanalyse, S. 97. So sind entsprechende Themen in vorstehender Tabelle auch einem nicht nach HGB definierten Aspekt »Sonstiges« zugeordnet. Wesentliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die als wesentlich definierten Themen einschließlich der dazugehörigen Leistungsindikatoren gab es im Berichtsjahr 2022 direkt nicht. Entsprechend Art. 8 der Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden EU-Taxonomie-Verordnung) hat jedes Unternehmen, das verpflichtet ist, nichtfinanzielle Angaben nach Artikel 19a oder Artikel 29a der Richtlinie 2013/34/EU zu veröffentlichen, in seine nichtfinanzielle Erklärung Angaben darüber aufzunehmen, wie und in welchem Umfang die Tätigkeiten des Unternehmens mit Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, die als ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten gem. Art. 3 und 9 der EU-Taxonomie-Verordnung einzustufen sind. Entsprechende Angaben legt DEUTZ als Bestandteil seines Nichtfinanziellen Berichts offen. → Weiterführende Informationen siehe Angaben zur Verordnung (EU) 2020/852 Taxonomie-Verordnung, S. 125 ff. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex dient als Rahmenwerk für die vorliegende Berichterstattung. So orientiert sich diese inhaltlich in Teilen insbesondere an den zugrundeliegenden Aspekten der Kriterien 1 bis 3, 5 bis 9, 13 bis 15, 17 und 18 sowie 20. Für weiterführende Informationen wird stellenweise auf andere Teile dieses Geschäftsberichts verwiesen. Verweise auf Angaben außerhalb des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der DEUTZ AG sowie des Zusammengefassten Lageberichts für das Berichtsjahr 2022 sind nicht Bestandteil des Nichtfinanziellen Berichts. Risiken gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGBNach Anwendung der Nettomethode wurden keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit, auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen sowie auf die Aspekte hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Sachverhalte gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB festgestellt, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte haben oder haben werden. → Grundsätzliche Informationen zu Risiken und Chancen siehe Zusammengefasster Lagebericht, Risikobericht, S, 57 ff. Inhaltliche PrüfungDer Nichtfinanzielle Bericht wurde im Auftrag des Aufsichtsrats der DEUTZ AG einer freiwilligen externen betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit nach ISAE 3000 (Revised) unterzogen. → Prüfungsauftrag sowie Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers siehe S. 136 f. GESCHÄFTSMODELLDie Kernkompetenzen des DEUTZ-Konzerns liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Antriebslösungen für Anwendungen abseits der Straße. Das gegenwärtige Motorenportfolio des 1864 gegründeten Unternehmens mit weltweit rund 5.000 Mitarbeitern reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid-, vollelektrischen und wasserstoffbetriebenen Antrieben. Anwendungsbereiche für DEUTZ-Motoren sind unter anderem Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstapler oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeuge sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich. Zudem bietet DEUTZ mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an analogen und digitalen Serviceleistungen. → Weiterführende Informationen zu Strategie und Zielen siehe Zusammengefasster Lagebericht, S. 22 f. Technologieoffenes Antriebsportfolio für unterschiedliche Anwendungsbereiche
NACHHALTIGKEITSORGANISATION UND -MANAGEMENTDEUTZ-Sustainable Development Committee (SDC)Verantwortlichkeiten und Berichtsstruktur
Das Thema Nachhaltigkeit ist fest in der Führung des DEUTZ-Konzerns verankert und wird vom Vorstandsvorsitzenden verantwortet. Die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die nachhaltige Ausrichtung des DEUTZ-Konzerns obliegt dem Sustainable Development Committee (SDC), das sich aus relevanten Bereichsleitern und themenspezifisch Verantwortlichen zusammensetzt. Unter der Leitung der Konzernfunktion Investor Relations und dem Qualitätsmanagement legt das SDC nachhaltigkeitsbezogene Ziele fest, erarbeitet Maßnahmen zu deren Erreichung und berät in regelmäßigen Abständen über die fortlaufende Weiterentwicklung des konzernweiten Nachhaltigkeitsengagements. Die Umsetzung strategischer Initiativen sowie deren Überwachung ist Aufgabe der jeweiligen Bereichsleiter beziehungsweise der von ihnen benannten Personen. Vor dem Hintergrund, dass der DEUTZ-Konzern in weiten Teilen dezentral aufgestellt ist, werden sie dabei von den lokal Verantwortlichen der Tochtergesellschaften unterstützt. Das SDC informiert den Vorstand regelmäßig über den Umsetzungsstand der Nachhaltigkeitsstrategie sowie inhaltliche Weiterentwicklungen. Im Sinne eines präventiven Risikomanagementansatzes wird dabei auch der Status quo der nachhaltigkeitsbezogenen Kennzahlen berichtet, um frühzeitig eventuelle Risiken hinsichtlich der Zielerreichung erkennen und den Maßnahmenplan bei Bedarf anpassen zu können. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. In seiner Funktion als überwachendes Organ wird der Aufsichtsrat mindestens jährlich durch den Vorstand und/oder die SDC-Leitung über die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens unterrichtet. Im Berichtsjahr 2022 hat sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats zudem ausführlich über die Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichterstattung im Hinblick auf die Corporate Sustainability Reporting Directive sowie die EU-Taxonomie-Verordnung bzw. vorbereitende Maßnahmen für deren Umsetzung informieren lassen. WESENTLICHKEITSANALYSEStakeholderbefragungBislang erfolgte die Wesentlichkeitsanalyse unter Berücksichtigung der Geschäftsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns, des Unternehmensleitbildes, der Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen sowie der Women's Empowerment Principles durch die Mitglieder des Nachhaltigkeitskomitees. Um die Sichtweise weiterer interner, aber insbesondere externer Stakeholder zu berücksichtigen, hat DEUTZ im Zeitraum von Ende 2021 bis Anfang 2022 eine fragebogenbasierte Stakeholderbefragung durchgeführt. Darüber sollten diejenigen Einzelthemen ermittelt werden, die hinsichtlich der übergeordneten Themen, über die DEUTZ bis dahin in seinem Nichtfinanziellen Bericht berichtet hatte, als wesentlich erachtet werden. Um sicherzustellen, dass ein breites Spektrum potenziell relevanter Einzelthemen abgedeckt wird, umfasste die Abfrage auch solche, die bislang weder von der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie noch der nichtfinanziellen Berichterstattung abgedeckt wurden. Die Ermittlung dieser Themen erfolgte durch eine Analyse Nichtfinanzieller Berichte bestimmter Peer-Group-Unternehmen. Zudem hatten die Teilnehmer über ein Freitextfeld die Möglichkeit, weitere aus ihrer Sicht wesentliche Nachhaltigkeitsthemen zu benennen. Der Adressatenkreis unterteilte sich in zwei übergeordnete Anspruchsgruppen: Vertreter der Konzernbelegschaft über verschiedene Hierarchieebenen hinweg bewerteten die abgefragten Einzelthemen aus der Unternehmensperspektive. Die externe Sichtweise wurde durch die Befragung von Kunden, Lieferanten, Analysten und Investoren sowie Experten aus Branchenverbänden und Netzwerken mit Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen ermittelt. Im Ergebnis wurden die bislang als wesentlich erachteten Themen durch die Stakeholderbefragung bestätigt. Weiterhin wurden jedoch auch neue Themen als wesentlich identifiziert. Zu diesen zählen der Datenschutz, die Produktqualität und der Wasserverbrauch. Im vorliegenden Bericht berichtet DEUTZ sowohl über das Thema Datenschutz als auch die Produktqualität. Angaben zum Wasserverbrauch werden voraussichtlich erstmalig im Nichtfinanziellen Bericht zum Geschäftsjahr 2024 gemacht. Das Ergebnis der Stakeholderbefragung wurde im Berichtsjahr 2022 durch das SDC bestätigt. Somit werden auch weiterhin die übergeordneten Themen Produktverantwortung, Personalmanagement, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Corporate Governance und Compliance, Lieferantenmanagement, Umwelt- und Klimaschutz, einschließlich zuvor genannter Einzelthemen, als wesentlich für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und -ergebnisses, der Lage des Konzerns sowie der Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die nach HGB definierten nichtfinanziellen Aspekte erachtet. Über das Thema Corporate Citizenship berichtet DEUTZ im vorliegenden Bericht freiwillig. Regelmäßigkeit der WesentlichkeitsanalyseDie relevanten Nachhaltigkeitsthemen, die im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse ermittelt werden, bestimmen nicht nur den Berichtsumfang des Nichtfinanziellen Berichts. Sie bilden zugleich wesentliche Bausteine der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass solche Themen, die als wesentlich für die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die nach HGB definierten nichtfinanziellen Aspekte erachtet werden, auch diejenigen Themen darstellen, die eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausmachen. Angesichts dessen, dass DEUTZ seine mittelfristig ausgerichtete Nachhaltigkeitsstrategie unter anderem aus seiner Wesentlichkeitsanalyse ableitet, hat sich das Unternehmen Ende 2021 dazu entschieden, eine Wesentlichkeitsanalyse unter Einbeziehung externer und interner Stakeholder fortan immer einhergehend mit der Festlegung neuer Mittelfristziele durchzuführen. Eine interne Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse durch die Mitglieder des SDC erfolgt weiterhin jährlich. Im Falle außerordentlicher Ereignisse oder Entwicklungen wie beispielsweise des Ausbruchs der Coronapandemie oder dem Ukraine-Krieg wird der Nichtfinanzielle Bericht um diesbezügliche Informationen erweitert - sofern entsprechende Ereignisse wesentliche Auswirkungen auf die als wesentlich definierten Themen haben. Zudem dient auch die fortlaufende Auswertung Nachhaltigkeitsthemen betreffender Fragebögen von beispielsweise Kunden oder Ratingagenturen dazu, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich weiterzuentwickeln. So wird diese grundsätzlich um solche Informationen erweitert, die regelmäßig abgefragt, seitens DEUTZ bislang jedoch nicht berichtet wurden. Dadurch soll das Transparenzniveau im Sinne der Stakeholder kontinuierlich erhöht werden. NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE UND -ZIELEDie konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie steht unter dem Leitmotiv »Taking Responsibility«. Es spiegelt den Anspruch des Unternehmens wider, seine finanziellen Zielsetzungen im Einklang mit der Übernahme ökologischer, gesellschaftlicher und unternehmerischer Verantwortung zu erreichen. Darauf basierend ist das Nachhaltigkeitsengagement des DEUTZ-Konzerns in drei Handlungsfelder unterteilt, unter denen die für das Unternehmen wesentlichen Themen thematisch zusammengefasst werden. Nachdem sich DEUTZ im Zuge der Verabschiedung seiner Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2019 quantitative Ziele für 2023 gesetzt hatte, wurden nunmehr neue Mittelfristziele für 2026 festgelegt. → Siehe DEUTZ Sustainability Vision 2023 und 2026 auf einen Blick, S. 99. Als Teil globaler Wertschöpfungsketten beeinflusst auch der DEUTZ-Konzern ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen. Das Unternehmen ist sich der damit einhergehenden Verantwortung bewusst und aus diesem Grund 2021 dem Global Compact der Vereinten Nationen (»UNGC«) beigetreten. Als UNGC-Mitglied verpflichtet sich DEUTZ auf der Grundlage zehn universeller Prinzipen freiwillig dazu, sich für Menschenrechte, gerechte Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung einzusetzen und gleichzeitig die Erreichung der allgemeinen Ziele der Vereinten Nationen, insbesondere die 17 Sustainable Development Goals (»SDGs«), zu unterstützen. Dabei fokussiert sich DEUTZ auf insgesamt acht der 17 SDGs, die grundsätzlich in die strategische Planung der konzernweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten einfließen, um so den eigenen Beitrag zu deren Erreichung stetig zu erhöhen. Taking Responsibility - die DEUTZ-Nachhaltigkeitsstrategie
Nachhaltigkeit als Bestandteil der VorstandsvergütungDem Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechend ist die Vorstandsvergütung auf eine nachhaltige und langfristige Unternehmensentwicklung auszurichten und hat zur Förderung der Geschäftsstrategie beizutragen. Da die Nachhaltigkeitsstrategie des DEUTZ-Konzerns einen wesentlichen Bestandteil der übergeordneten Unternehmensstrategie darstellt, bedeutet dies, gezielt auch Anreize für deren konsequente Umsetzung zu schaffen. So beinhaltet das Vorstandsvergütungssystem seit 2021 auch ein Nachhaltigkeitsziel. Die konkreten Leistungskriterien, die nicht nur für alle Vorstandsmitglieder, sondern auch für die leitenden Angestellten gültig sind, werden jährlich vom Aufsichtsrat festgelegt. Zielfelder sind Umwelt- und Klimaschutz, alternative Antriebe, Corporate Governance, Arbeitssicherheit, Diversity, Personalentwicklung und Supply Chain. → Weiterführende lnformationen siehe Vergütungsbericht, S. 70 ff. »Sustainability Linked Loan«2022 hat DEUTZ seine Konzernfinanzierung neu aufgestellt. → Weiterführende Informationen siehe Finanzlage, S. 43 ff. Neben insgesamt verbesserten Konditionen beinhalten die neuen Kreditmodalitäten auch eine ESG-Komponente, die aus der Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitet wurde. Die konkret vereinbarten Leistungsindikatoren beziehen sich dabei auf eine Verbesserung der RIR sowie die Reduzierung der CO 2-Emissionen. »DEUTZ Sustainability Vision 2023 und 2026« auf einen Blickscrollen
1 Zu absolvieren von kaufmännischen
Mitarbeitern des DEUTZ-Konzerns.
UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNGCORPORATE GOVERNANCE UND COMPLIANCEUnter guter Unternehmensführung und Compliance versteht DEUTZ, verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, zu agieren und sich gleichzeitig im Geschäftsalltag auch jederzeit unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten integer zu verhalten - sowohl gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern als auch gegenüber Investoren und sonstigen Stakeholdern des Unternehmens. Da dies das Fundament einer nachhaltig erfolgreichen Unternehmensführung darstellt, gehört es zu den wesentlichen Aufgaben der konzernweiten Compliance-Organisation, das Bewusstsein eines jeden DEUTZ-Mitarbeiters für regelkonformes und integres Verhalten nachhaltig zu fördern, Compliance-Risiken vorzubeugen und erfolgreich zu begegnen sowie Regelverstöße konsequent zu ahnden. Zur Compliance gehört aber auch, alle Vorgaben, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben an Dritte zu stellen sind, umzusetzen. Compliance-OrganisationUm sicherzustellen, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter innerhalb des vorgegebenen regulatorischen Rahmens agieren, hat DEUTZ eine konzernweite Compliance-Organisation etabliert. In deren Mittelpunkt steht das interne Compliance-Management-System (CMS), welches unter anderem die Themenbereiche Anti-Korruption und Bestechung, die Bekämpfung von Geldwäsche sowie die Einhaltung von Exportkontroll- und Kartellrechtsvorschriften umfasst. Vor dem Hintergrund, dass Anti-Korruption und Bestechung somit integrale Bestandteile des CMS sind, werden diese Sachverhalte sowie vorgenannte Themen im Folgenden zusammen erläutert. Entsprechend dem Geschäftsverteilungsplan hat der Aufsichtsrat der DEUTZ AG die Gesamtverantwortung für die konzernweite Compliance-Organisation dem Vorstandsvorsitzenden der DEUTZ AG übertragen. Er benennt den Compliance Officer und zusammen mit diesem einzelne Compliance-Beauftragte, die Verantwortung dafür tragen, dass Compliance-Vorgaben in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich eingehalten werden. Sie erstatten zweimal im Jahr schriftlich an den Compliance Officer Bericht, der wiederum an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet. Inhalt dieser Berichterstattung sind neben Änderungen der Gesetzeslage unter anderem Compliance-relevante Sachverhalte, daraus resultierende Risiken sowie Maßnahmen, um diese zu minimieren beziehungsweise auszuschließen. Die Grundlagen der Compliance-Organisation sind dabei in einer konzernweit gültigen Compliance-Richtlinie beschrieben. Einzuleitende Compliance-Aktivitäten werden in regelmäßigen Sitzungen des Compliance Officers und der Compliance-Beauftragten gemeinschaftlich entwickelt. Gleichzeitig arbeitet die Compliance-Abteilung eng mit der Rechtsabteilung, dem Datenschutzbeauftragten und der internen Revision zusammen. So ist die Konzernrevision unterstützend in alle wesentlichen Compliance-Aktivitäten involviert und führt anlassbezogen Prüfungen etwa zur Aufdeckung von Korruptionsfällen im Auftrag des Compliance Officers durch. Im Rahmen von Ordnungsmäßigkeitsprüfungen der internen Revision werden zudem auch sonstige mögliche Compliance-Verstöße und dolose Handlungen adressiert. Die Prüfungsplanung der Konzernrevision folgt dabei einem risikoorientierten Ansatz, der auch den Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International berücksichtigt. Im Berichtsjahr 2022 hat sich ein bestätigter Korruptionsfall innerhalb des DEUTZ-Konzerns ergeben. DEUTZ-Verhaltenskodex und Menschenrechtskodex | UNGC 1-10Nachhaltig erfolgreiche Unternehmensführung bedeutet, dass es nicht allein auf das Erreichen gesteckter Ziele ankommt, sondern auch darauf, wie sie erreicht werden. Zentrales Instrument, um der Belegschaft einen Orientierungsrahmen für rechtlich einwandfreie und integre Verhaltensweisen zu geben, ist der DEUTZ-Verhaltenskodex. Er beinhaltet verbindliche Verhaltensregeln beispielsweise im Hinblick auf Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards, Wettbewerbsverhalten sowie Datenschutz und zeigt die Null-Toleranz-Strategie des Unternehmens bei Korruption und Bestechung auf. Ergänzt wird der Verhaltenskodex durch mitgeltende themenspezifische Organisationsrichtlinien. Sie stellen eine Zusammenfassung beziehungsweise Konkretisierung sowohl gesetzlicher als auch interner Vorgaben dar und sind von jedem Mitarbeiter zwingend zu befolgen. Aufgrund seiner weltweiten Geschäftsaktivitäten agieren die Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns innerhalb unterschiedlicher Rechts- und Wertesysteme. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter trotzdem einheitliche Verhaltensregeln befolgen, ist der Verhaltenskodex konzernweit gültig und liegt in sieben Sprachversionen vor. Der aktuelle Verhaltenskodex ist für Mitarbeiter im Intranet sowie für externe Dritte auf der Unternehmenswebsite im Bereich Compliance abrufbar. Als Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen legt DEUTZ besonderes Augenmerk auf die Achtung der Menschenrechte. Erklärtes Ziel ist es, sie zu jedem Zeitpunkt und ohne Kompromisse zu achten. Dazu hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 einen konzernweit gültigen Menschenrechtskodex verabschiedet. Mit diesem dokumentiert das Unternehmen die für sich wichtigsten Menschenrechtsgrundsätze und bekräftigt seine Zustimmung zu den Inhalten internationaler Übereinkommen und Erklärungen wie etwa den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN und der ILO-Kernarbeitsnormen. Die Einhaltung der darin enthaltenen Rechte, Pflichten und Verbote erachtet DEUTZ als zwingende Voraussetzung für ein berufliches und geschäftliches Miteinander. Aus diesem Grund gilt der Menschenrechtskodex gleichermaßen für das Unternehmen selbst und seine Mitarbeiter sowie für seine Lieferanten und sonstigen Geschäftspartner. Damit will DEUTZ nicht nur Sorge tragen, dass die Menschenrechte innerhalb des eigenen Einflussbereiches geachtet werden, sondern gleichzeitig auch dafür, sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig zu machen. → Siehe auch Lieferantenmanagement, S. 110 ff. DEUTZ beabsichtigt, seinen allgemeinen Verhaltenskodex im laufenden Geschäftsjahr 2023 zu überarbeiten und dabei insbesondere in Einklang mit seinem Menschenrechtskodex zu bringen. E-Learning-Kurse und PräsenzschulungenUm Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich keiner Rechts- oder Regelverstöße schuldig zu machen, sind sie aufgefordert, jährliche Compliance-Schulungen in Form von E-Learning-Kursen zu absolvieren oder an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. So werden alle kaufmännischen DEUTZ-Mitarbeiter 1 zu Jahresbeginn aufgefordert, die ihnen zugewiesene Schulungsmodule fristgerecht bis zum 30. November des Jahres zu absolvieren. Die Zuweisung orientiert sich dabei an den Aufgabenfeldern des jeweiligen Mitarbeiters. Abschließende Tests bestätigen nicht nur das Absolvieren der E-Learning-Kurse, sondern auch das Verständnis des Schulungsinhaltes. Die Nichtteilnahme am E-Learning kann für den entsprechenden Mitarbeiter disziplinarische Maßnahmen zur Folge haben. Außerdem ist das E-Learning von ihm im Folgejahr innerhalb eines verkürzten Zeitraums zu absolvieren. Unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen, etwa im Hinblick auf neue gesetzliche Vorgaben, werden die Schulungsinhalte regelmäßig überprüft und bei Bedarf um neue Themengebiete erweitert. Neben den feststehenden Modulen Grundlagen der Compliance, Korruptionsprävention, Kartellrecht, Exportkontrolle und Umgang mit Embargos, Arbeitsschutz im Büro, Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie Informationssicherheit beinhaltet das Schulungsprogramm im jährlichen Wechsel weitere Module. Zu diesen zählen Datenschutz für Mitarbeiter, AGG und Gleichbehandlung, Umgang mit Geschäftsgeheimnissen, Umgang mit Interessenkonflikten oder Prävention von Insiderhandel. Im Berichtsjahr 2022 haben insgesamt 3.280 beziehungsweise 97,4 % aller kaufmännischen Konzern-Mitarbeiter das E-Learning erfolgreich abgeschlossen. Damit hat DEUTZ sein mittelfristiges Ziel, die Quote erfolgreich absolvierter Compliance-Schulungen bis 2023 auf mehr als 95 % zu steigern, erneut übertroffen. DEUTZ-Konzern: Quote absolvierter Compliance-Schulungen 1scrollen
1 Berücksichtigt werden
ausschließlich kaufmännische Mitarbeiter.
Mitarbeiter der einzelnen Fachbereiche der DEUTZ AG und der Tochtergesellschaften werden in der Regel einmal im Jahr zusätzlich im Rahmen einer auf ihren Aufgabenbereich zugeschnittenen Präsenzveranstaltung zu aktuellen Compliance-Themen geschult. Für nichtkaufmännische Mitarbeiter insbesondere in den Werken findet eine jährliche Präsenzschulung statt. Aufgrund der andauernden Coronapandemie fanden entsprechende Präsenzschulungen im Berichtsjahr 2022 nicht statt. HinweisgebersystemUm rechts- und regelwidriges Verhalten schnellstmöglich aufzudecken und bewiesenes Fehlverhalten unverzüglich beenden zu können, hat DEUTZ ein öffentlich zugängliches Hinweisgebersystem etabliert, über das Compliance-Verdachtsfälle jederzeit gemeldet werden können. Jeder Verdachtsfall wird dabei nach einheitlichen Vorgaben erfasst und entsprechend einer konzernweit gültigen Compliance-Organisationsrichtlinie behandelt. Das Hinweisgebersystem ist sowohl für Mitarbeiter als auch für außenstehende Dritte wie etwa Lieferanten auf der Unternehmenswebsite im Bereich Compliance zugänglich. Es garantiert sowohl Hinweisgebern als auch Betroffenen ein Höchstmaß an Vertraulichkeit und Geheimhaltung. Gleiches gilt auch im Verlauf einer möglichen Untersuchung, die nach sorgfältiger Prüfung der Hinweise und bei konkreten Anhaltspunkten für einen Regelverstoß eingeleitet werden würde. Darüber hinaus können Hinweise zu tatsächlichen oder vermuteten Compliance-Verstößen auch anonym, per E-Mail, Post oder Fax gemeldet werden. Die entsprechenden Kontaktdaten sind ebenfalls auf der Unternehmenswebsite im Bereich Compliance veröffentlicht. Im Berichtsjahr 2022 wurden keine bestätigten Menschenrechtsverstöße über das Hinweisgebersystem gemeldet. Geschäftspartner-Compliance-Tool | UNGC 10DEUTZ erwartet gesetzeskonformes Verhalten nicht nur von seinen Mitarbeitern, sondern gleichermaßen auch von seinen Geschäftspartnern. Um frühzeitig und adäquat auf potenzielles Fehlverhalten von Geschäftspartnern etwa im Hinblick auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung reagieren zu können, hat DEUTZ ein systemgestütztes Geschäftspartner-Compliance-Tool implementiert. Über dieses werden Geschäftspartner aufgefordert, eine webbasierte Selbstauskunft auszufüllen. Im Anschluss daran werden sowohl das Unternehmen selbst als auch die von ihm benannten Mitglieder der Kontroll- und Aufsichtsgremien sowie die wirtschaftlich Berechtigten mit aktuellen Sanktionslisten abgeglichen. Auf Basis der dadurch erlangten Informationen werden Geschäftspartner nach einem DEUTZ-internen Risikomodell klassifiziert und, sofern notwendig, risikominimierende Maßnahmen eingeleitet. Das Geschäftspartner-Compliance-Tool kommt seit Ende 2020 an den deutschen Standorten für die Überprüfung neuer Geschäftspartner der DEUTZ AG zum Einsatz. Gleichzeitig wurde damit begonnen, bereits bestehende Geschäftspartner sukzessive in die Überprüfung einzubeziehen. Die Anbindung von ersten Auslandsgesellschaften soll kurzfristig erfolgen. Im Berichtsjahr 2022 wurden insgesamt 348 bestehende Geschäftspartner mittels des Geschäftspartner-Compliance-Tools erfolgreich überprüft. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse führten in einem Fall zur Beendigung einer bestehenden Geschäftsbeziehung. RisikomanagementGute Unternehmensführung basiert auch auf dem verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken. Hauptverantwortlich für das konzernweite Risikomanagement ist der Vorstand. Er wird mithilfe des DEUTZ-internen Risikomanagementsystems in die Lage versetzt, konzernweite Risiken frühzeitig zu erkennen, um dadurch unverzüglich auf potenziell relevante Veränderungen des Risikoprofils reagieren zu können. Sämtliche Fachbereiche sind an das Risikomanagementsystem angeschlossen, so dass eine flächendeckende Überwachung von Risiken einschließlich solcher, die sich aus den Sachverhalten Anti-Korruption und Bestechung ergeben könnten, sichergestellt ist. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig von der internen Revision überprüft. Grundsätzlich werden im DEUTZ-Konzern viermal jährlich sogenannte Risikoinventuren durchgeführt. Die Konzernfinanzabteilung ist dabei für die Identifizierung, Bewertung und Absicherung finanzieller Risiken verantwortlich. → Weiterführende Informationen siehe Zusammengefasster Lagebericht, Risikobericht, S. 57 ff. Die Identifizierung und Bewertung von nichtfinanziellen Risiken, die sich durch die eigene Geschäftstätigkeit, Geschäftsbeziehungen und/oder Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens ergeben und die negative Auswirkungen auf die nach HGB definierten nichtfinanziellen Aspekte haben könnten, erfolgte bislang im Zuge einer manuellen Abfrage durch die Leitung des SDC. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 soll eine Integration in die reguläre, systembasierte Risikoinventur des Konzerns stattfinden. Risiken im Hinblick auf die Erreichung nichtfinanzieller Kennzahlen werden weiterhin manuell abgefragt und regelmäßig an den Vorstand berichtet. Deutscher Corporate Governance Kodex Neben gesetzlichen Vorgaben und internen Bestimmungen umfasst der regulatorische Rahmen, in dem das Unternehmen agiert, weitere Regelwerke wie etwa den Deutschen Corporate Governance Kodex. → Erklärung zur Unternehmensführung für die DEUTZ AG und den Konzern sowie Corporate-Governance-Bericht siehe S. 223 ff. Die Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat ist zudem auf der Unternehmenswebsite im Bereich Corporate Governance veröffentlicht. Stakeholderbeteiligung und -dialogAls Stakeholder werden sämtliche Personen, Organisationen und Unternehmen betrachtet, zu denen DEUTZ Beziehungen unterhält, im Dialog steht, oder solche, die sich für DEUTZ interessieren und den Dialog suchen. Eine wesentliche Anspruchsgruppe stellen dabei die Anteilseigner dar. Ihre Mitgliedschafts- bzw. Mitbestimmungsrechte üben die Aktionäre der DEUTZ AG regelmäßig in der jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus. Diese entscheidet etwa über die Gewinnverwendung, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und wählt die Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat. → Zusammensetzung des Aufsichtsrats siehe S. 211. Daneben entscheidet die Hauptversammlung über rechtliche Grundlagen der Gesellschaft, wie beispielsweise Änderungen der Satzung oder Kapitalmaßnahmen. Zudem beschließt sie grundsätzlich mit beratendem Charakter über die Billigung des vom Aufsichtsrat vorgelegten Vorstands-Vergütungssystems, über die konkrete Vergütung des Aufsichtsrats und mit empfehlendem Charakter über die Billigung des Vergütungsberichts für das vorausgegangene Geschäftsjahr. Mit Blick auf die allgemeine Kapitalmarktkommunikation verpflichtet sich DEUTZ zur Einhaltung der Transparenzrichtlinien des Deutschen Corporate Governance Kodex und kommuniziert sowohl mit Privataktionären, Investoren und Finanzanalysten als auch sonstigen interessierten Kapitalmarktteilnehmern stets umfassend, zeitnah und offen. Anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen etwa findet viermal jährlich eine Telefonkonferenz mit Investoren, Analysten sowie Journalisten statt. Zudem stehen der Vorstand und die Leitung Investor Relations den Kapitalmarktteilnehmern regelmäßig bei Konferenzen, Roadshows und für Einzelgespräche zur Verfügung. Über sonstige aktuelle Entwicklungen und wesentliche Ereignisse informiert das Unternehmen im Rahmen von Pressemitteilungen. Anlassbezogen sucht DEUTZ auch proaktiv den Dialog zu beispielsweise den Stimmrechtsvertretern des Unternehmens, um sich etwa über deren Erwartungen austauschen oder getroffene Unternehmensentscheidungen sowie die zugrundeliegenden Motive gemeinsam zu reflektieren. DATENSCHUTZEine Grundvoraussetzung für den allgemeinen Geschäftsbetrieb sind die Erhebung, Verarbeitung und Speicherung von Daten. Dazu zählen zum einen Daten über beispielsweise Anlagen oder Prozesse, zum anderen aber auch personenbezogene Daten etwa unserer Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden. Als Motorenhersteller agiert DEUTZ in einem »Business to Business«-Markt. Das bedeutet: Die Verarbeitung personenbezogener Daten steht nicht im Fokus, ist aber für bestimmte Geschäftsvorgänge zwingend erforderlich. Datenlecks bzw. die missbräuchliche Verwendung von personenbezogenen Daten können erhebliche negative Auswirkungen auf das Verhältnis zu Mitarbeitern oder Geschäftspartnern haben. Alle Stakeholder müssen sich darauf verlassen können, dass die dem Unternehmen anvertrauten Daten gegen Missbrauch geschützt sind. DEUTZ erachtet die Wahrung von Datenschutzrechten als Teil seiner unternehmerischen Verantwortung. Aus diesem Grund sind der verantwortungsbewusste Umgang mit Daten sowie die Einhaltung entsprechender gesetzlicher Vorschriften nicht nur von Rechts wegen, sondern auch im eigenen Interesse des Unternehmens von zentraler Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb ist das Thema Datenschutz auch Bestandteil des DEUTZ-Verhaltenskodex. DatenschutzorganisationDie Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorschriften, die Überwachung ihrer Einhaltung sowie die Weiterentwicklung der Datenschutzorganisation obliegt übergeordnet der Abteilung Datenschutz, die vom Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer - DPO) der DEUTZ AG verantwortet wird. Er ist weisungsunabhängig und berichtet direkt an den Finanzvorstand der DEUTZ AG. Gegenstand seiner Berichterstattung sind u. a. stattgefundene Prüfungen, Beanstandungen oder der Umsetzungsstand datenschutzbezogener Maßnahmen. Neben der Bearbeitung von Datenschutzbeschwerden verantwortet er auch die Kommunikation mit der Aufsichtsbehörde. Auf operativer Ebene hat jede Organisationseinheit innerhalb des DEUTZ-Konzerns einen Data Protection Manager (DPM) zu benennen. Der DPM hat dafür Sorge zu tragen, dass die im jeweiligen Fachbereich etablierten Prozesse, im Rahmen derer eine Verarbeitung personenbezogener Daten stattfindet, erfasst und bewertet werden. → Siehe auch Dokumentations- und Prüfprozesse, S. 104. Die Tochtergesellschaften des DEUTZ-Konzerns sind im Wesentlichen selbst dafür verantwortlich, lokale Datenschutzgesetze und konzerninterne Vorgaben umzusetzen. Die Datenschutzorganisation der DEUTZ AG ist bei Bedarf unterstützend tätig. Um den Fachbereichen bestmögliche Hilfestellung zu geben, wird der DPO durch eine Datenschutzkoordinatorin (Data Protection Coordinator - DPC) unterstützt. Ihre Aufgabe besteht insbesondere darin, die DPM im richtigen Umgang mit der Datenschutzsoftware zu schulen und bei der Umsetzung datenschutzrechtlicher Prozesse zu beraten. DatenschutzrichtlinieAlle personenbezogenen Daten, die DEUTZ erhebt und speichert, werden ausschließlich zweckgebunden, nachvollziehbar, sorgfältig und im Einklang mit den jeweils geltenden Datenschutzgesetzen verarbeitet. Die grundlegenden Regelungen für den Umgang mit personenbezogenen Daten von Mitarbeitern und Dritten sind in einer übergreifenden Organisationsrichtlinie zum Datenschutz (»Datenschutzrichtlinie«) zusammengefasst. Sie basiert auf den Vorgaben der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und beschreibt neben der gesetzeskonformen Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten auch die Aufgaben und Zuständigkeiten des betrieblichen Datenschutzbeauftragten. Sie ist für alle Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns verbindlich. Spezifische Datenschutzthemen wie etwa ein Lösch- und Archivierungskonzept sind in ergänzenden Organisationsrichtlinien konkretisiert. Zum Ende des Berichtsjahres 2022 hat DEUTZ seine Datenschutzrichtlinie überarbeitet bzw. konkretisiert, etwa im Hinblick auf den Umgang mit den Rechten betroffener Personen, Verantwortlichkeiten und der Funktion bzw. Zuständigkeiten der DPM. DatenschutzunterweisungenUm bestmöglich sicherzustellen, dass sich die Mitarbeiter im Umgang mit Daten gesetzes- und richtlinienkonform verhalten, sind alle kaufmännischen Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns verpflichtet, regelmäßig eine Datenschutzunterweisung als Bestandteil des Compliance-E-Learnings ZU absolvieren. → Siehe auch Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Darüber hinaus stehen Mitarbeitern im Intranet diverse Informationsunterlagen mit beispielsweise Handlungshilfen oder zur Selbstschulung zur Verfügung. Verstöße gegen die Vorgaben der Organisationsrichtlinien oder gegen bestehende Gesetze können disziplinarische, vertragliche oder strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Das Verfahren für die Meldung von tatsächlichen oder vermuteten Datenschutzverletzungen ist in der Datenschutzrichtlinie beschrieben. Zudem steht Mitarbeitern hierfür im Intranet ein Meldeformular zur Verfügung. Alle gemeldeten Vorfälle werden durch das Datenschutzteam bewertet und, falls erforderlich, der zuständigen Aufsichtsbehörde gemeldet. Im Geschäftsjahr 2022 kam es zu einem der Aufsichtsbehörde gegenüber meldepflichtigen Vorfall. Dokumentations- und PrüfprozesseMit dem Ziel, seine datenschutzbezogenen Dokumentations- und Prüfprozesse zu vereinfachen und gleichzeitig auch zu vereinheitlichen, hat DEUTZ Ende 2020 eine webbasierte Datenschutzsoftware eingeführt. Sie ermöglicht es, Datenverarbeitungstätigkeiten umfassend zu dokumentieren und zugleich zu bewerten, um dann in einem zweiten Schritt, sofern notwendig, risikominimierende Maßnahmen ab- bzw. einleiten zu können. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Fokus weiterhin darauf, neue und bestehende Datenverarbeitungstätigkeiten innerhalb des Konzerns in der Software zu erfassen. Darüber hinaus erfolgte die Anbindung der europäischen Konzerngesellschaften an das System. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2023 ist beabsichtigt, die übrigen Tochtergesellschaften außerhalb Europas anzubinden - soweit dies gesetzlich erforderlich und entsprechend lokalen Vorgaben zulässig ist. Darüber hinaus hat DEUTZ die konzernweite Vereinheitlichung des Datenschutzes weiter vorangetrieben. So wurde zur Regelung der gemeinsamen Verantwortlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften ein so genanntes Group Data Sharing Agreement (GDSA) abgeschlossen. Datenschutzbezogene RisikobewertungDritter Zum allgemeinen Geschäftsbetrieb gehört die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen externen Parteien - ob Kunden, Lieferanten oder aber auch Dienstleistern, an die bestimmte Prozesse und Dienstleistungen ausgelagert werden. Im Zuge dieser Zusammenarbeit kommt es regelmäßig zum Austausch bzw. zur Verarbeitung personenbezogener Daten. Um seiner datenschutzrechtlichen Verantwortung vollumfänglich nachkommen zu können, ist es für DEUTZ deshalb unerlässlich, nicht nur die eigenen Prozesse zur Datenverarbeitung zu überwachen, sondern gleichzeitig auch sicherzustellen, dass Drittverarbeiter personenbezogene Daten durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen angemessen schützen. Dazu führt DEUTZ seit 2021 ein so genanntes Vendor Risk Assessment (VRA) durch, das im laufenden Geschäftsjahr 2023 zur Beschaffungsbedingung werden soll. PERSONALMANAGEMENTDer DEUTZ-Konzern beschäftigte zum Jahresende 2022 insgesamt 4.975 Mitarbeiter, 1 die in rund 20 Ländern tätig sind und damit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Rechtssystemen unterliegen. Um den Tochtergesellschaften den strategischen und organisatorischen Freiraum zu geben, ihr Personalmanagement entsprechend den jeweiligen Anforderungen individuell zu gestalten und sich so flexibel den lokalen Gegebenheiten anpassen zu können, ist das Personalwesen innerhalb des DEUTZ-Konzerns im Wesentlichen dezentral aufgebaut. Mitarbeiter nach Regionen 1scrollen
1 Mitarbeiterzahl in FTE (Full Time Equivalent);
ohne Leiharbeiter.
Mit dem Ziel, das Personalmanagement - wo sinnvoll - zu zentralisieren und zugleich zu digitalisieren, hat DEUTZ 2019 einen Prozess zur Implementierung einer SAP-basierten HR-IT-Landschaft angestoßen. In einem ersten Schritt wurde die Möglichkeit geschaffen, Mitarbeiterstammdaten der Standorte der DEUTZ AG standardisiert zu erfassen. Nachdem 2021 der Standort in den USA angeschlossen wurde, erfolgte im Berichtsjahr 2022 die Anbindung der spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain. Ungeachtet der größtenteils dezentralen Organisationsstruktur hat sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Ziele im Hinblick auf das Personalmanagement gesetzt, die sich - sofern nachfolgend nicht anders angegeben - auf den Gesamtkonzern beziehen.
1 Mitarbeiterzahl in FTE (Full Time Equivalent);
ohne Leiharbeiter.
Unternehmenskultur | UNGC 1, 3-6DEUTZ ist bestrebt, ein wertschätzendes, diskriminierungsfreies und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter zu gewährleisten - unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Um diesem Bestreben Nachdruck zu verleihen, hat DEUTZ 2021 die Charta der Vielfalt unterschrieben. Damit bekennt sich das Unternehmen dazu, eine Unternehmenskultur zu pflegen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. In diesem Zusammenhang hat DEUTZ 2022 erstmalig am Deutschen Diversity-Tag teilgenommen und an seinen Standorten in Deutschland und Spanien von Ende Mai bis Ende Juni Regenbogenflaggen, ein Symbol für Toleranz und Wertschätzung von Vielfalt, gehisst. Weiterhin legt DEUTZ besonderen Wert auf eine Unternehmenskultur, die von Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist und zugleich eine Innovationskultur fördert. Dafür stehen auch die fünf Unternehmenswerte des DEUTZ-Konzerns. Um das Teamgefühl im Unternehmen zu stärken und gleichzeitig eine offenere und modernere Firmenkultur zu fördern, hat der DEUTZ-Vorstand im Berichtsjahr 2022 der gesamten Belegschaft das Du angeboten.
Zentrales Instrument, um der Belegschaft einen Orientierungsrahmen für integre Verhaltensweisen im Arbeitsalltag zu geben, ist der DEUTZ-Verhaltenskodex. Er beinhaltet verbindliche Verhaltensregeln, die unter anderem darauf abzielen, ein Arbeitsumfeld frei von Diskriminierung, Mobbing oder Belästigung zu schaffen. Der Verhaltenskodex ist konzernweit gültig und von jedem Mitarbeiter verpflichtend einzuhalten. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Diversität und gleichstellungsfreundliche Führungskultur | UNGC 1, 6Die Vielfalt der Gesellschaft, beeinflusst durch die Globalisierung sowie den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, prägt auch die Arbeitswelt. DEUTZ ist davon überzeugt, dass die Diversität von Mitarbeitern mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten Chancen für innovative und kreative Lösungen eröffnet und zugleich den Zugang zu einem größeren Talentpool ermöglicht. Besonderen Wert legt DEUTZ darauf, den Anteil von Frauen im Unternehmen zu erhöhen. Entscheidungen im Rahmen von Einstellungsverfahren sollen deshalb ausschließlich auf Basis der fachlichen Qualifikation von Bewerbern getroffen werden und es sollen grundsätzlich keine Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern gemacht werden. So wird das individuelle Entgelt im Wesentlichen durch die persönliche und fachliche Qualifikation der jeweiligen Mitarbeiter sowie die jeweils zu übernehmende Verantwortung bestimmt. Bei rund 91 % der DEUTZ-AG-Mitarbeiter sind geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede für gleichwertige Tätigkeiten von vornherein ausgeschlossen, da sie einem verbindlichen Entgelttarifvertrag unterliegen. Mit Blick auf interne Förderprogramme beteiligt sich DEUTZ an einem Cross-Mentoring-Programm für weibliche Nachwuchsführungskräfte. Im Rahmen dessen kommen ein/e Mentor/-in und eine Mentee aus unterschiedlichen Unternehmen als sogenanntes »Tandem« zusammen, wobei der/die Mentor/-in der Mentee durch einen organisationsübergreifenden Austausch Einblick in die Strukturen und Abläufe des anderen Unternehmens ermöglicht. DEUTZ hat sich das Ziel gesetzt, den Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf mehr als 10 % zu erhöhen und den Frauenanteil in Führungspositionen auf mehr als 20 %. Für 2026 wird eine weitere Erhöhung des Frauenanteils in der Gesamtbelegschaft auf 12 % 1 angestrebt. Mit Blick auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen hingegen strebt DEUTZ einen Wert von 18 % an. Hintergrund dieser Reduzierung ist, dass schon heute eine Verfehlung des Ziels für 2023 absehbar ist. Dies liegt darin begründet, dass bereits eine geringe Anzahl an Wechseln aufgrund der kleinen Grundgesamtheit hohe Auswirkungen auf den Anteil hat. DEUTZ-Konzern: Frauenanteilscrollen
1 Inkl. befristetes Personal, ohne Leiharbeiter.
Im Berichtsjahr 2022 belief sich der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft auf 12,9 %. Damit wurde sowohl das gesteckte Ziel für 2023 als auch das Mittelfristziel für 2026 bereits im Berichtszeitraum übertroffen. Der Frauenanteil in Führungspositionen lag mit 15,4 % spürbar über dem Niveau des Vorjahres, jedoch weiterhin deutlich unter dem angestrebten Ziel für das laufende Geschäftsjahr 2023.
1 Festlegung der Ziele für das Jahr 2026
erfolgte Ende 2021/Anfang 2022.
Interessenvertretung und Mitbestimmung | UNGC 3, 6Mit einem Anteil von rund 89 % 2 stellen die tariflichen Mitarbeiter in Deutschland, die dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen, die Mehrheit der Belegschaft der DEUTZ AG dar. Ihre Interessen werden von den Betriebsräten der einzelnen Standorte vertreten. So besteht deren Aufgabe insbesondere darin, zu überwachen, ob die DEUTZ AG ihrer Sozialverantwortung als Arbeitgeber nachkommt. Um diese Aufgabe wahrnehmen zu können, stehen ihnen gewisse Informations-, aber auch Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte bei Entscheidungen und Maßnahmen des Arbeitgebers zu. Wichtige Themen der Mitbestimmung sind unter anderem Arbeitszeit, Entlohnung, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie sonstige personelle Angelegenheiten. Das bedeutet: Die Betriebsräte der DEUTZ AG werden grundsätzlich bei allen Mitarbeiterbelangen im Hinblick auf Einstellung, Vergütung, Versetzung und Kündigung involviert. Ihr übergeordnetes Ziel dabei ist es, einvernehmliche betriebliche Regelungen zu den jeweiligen Themenstellungen zu vereinbaren. Die Rechte und Pflichten des Betriebsrats ergeben sich in Deutschland aus dem Betriebsverfassungsgesetz. Die Interessen der spanischen Mitarbeiter am Standort in Zafra werden durch einen eigenständigen Betriebsrat vertreten. Die Wahrung der besonderen Interessen schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Beschäftigter wird zusätzlich durch eine Schwerbehindertenvertretung überwacht und sichergestellt. So trägt diese ähnlich wie der Betriebsrat dafür Sorge, dass die für schwerbehinderte Menschen geltenden Gesetze, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen seitens der DEUTZ AG umgesetzt werden. Weiterhin erfolgte im Berichtsjahr 2022 die Bestellung eines Inklusionsbeauftragten. Zum Ende des Berichtsjahres 2022 waren dem Unternehmen insgesamt 127 schwerbehinderte oder ihnen gleichgestellte Mitarbeiter bekannt. Die Interessen der leitenden Angestellten werden durch einen gewählten Sprecherausschuss vertreten. Zudem entsenden sowohl Betriebsrat als auch leitende Angestellte Vertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens und üben so ihr Recht auf Mitbestimmung aus. Mitarbeitermotivation und -befähigungWie erfolgreich und innovativ ein Unternehmen ist, hängt neben fachlicher Kompetenz maßgeblich von der Motivation bzw. der Zufriedenheit (Engagement) und Befähigung (Enablement) seiner Mitarbeiter ab. DEUTZ ist bestrebt, für seine Mitarbeiter über alle Lebensphasen hinweg ein Beschäftigungsumfeld zu schaffen, das deren Motivation und Befähigung fördert. Darauf abzielende Maßnahmen der DEUTZ AG sind unter anderem eine faire Entlohnung, bezahlter Urlaub, flexible Arbeitszeitmodelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eine Großtagespflege am Hauptsitz in Köln, ein umfassendes Schulungs- und Weiterbildungsprogramm, individuelle Zielvereinbarungen, vielfältige Gesundheits- und Sportprogramme sowie eine gleichstellungsfreundliche Führungskultur. Ein weiteres Instrument, um die Belegschaft zu motivieren, sich proaktiv im Unternehmen einzubringen, stellt das prämienbasierte Ideenmanagement dar. Es ermöglicht jedem Mitarbeiter der DEUTZ AG, Ideen für beispielsweise die Verbesserung der Produktqualität oder die Weiterentwicklung des Antriebs- und Serviceportfolios zur Diskussion zu stellen - aber auch für eine effizientere Gestaltung des Arbeitsumfelds oder die Optimierung bestehender Prozesse. Damit wird also nicht nur die Innovationskultur im Unternehmen gefördert. Im Ergebnis kann dadurch ebenfalls die Motivation der Mitarbeiter erhöht werden und mit Blick auf etwa Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch deren Befähigung. Im Geschäftsjahr 2022 haben Mitarbeiter der DEUTZ AG insgesamt 732 Ideen eingereicht. MitarbeiterkommunikationUm seine Belegschaft bestmöglich zu aktuellen Themenstellungen zu informieren, nutzt DEUTZ diverse Kanäle wie etwa Mitarbeiterbriefe, das Intranet, die regelmäßig erscheinende Mitarbeiterzeitung »myDEUTZ« und die mobile Mitarbeiter-App »DEUTZ Mobile«. Diese bietet Zugriff auf eine große Auswahl an Informationen rund um DEUTZ und kann von allen Mitarbeitern der DEUTZ AG, der spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain und mittelfristig von den Mitarbeitern in den USA auf das persönliche oder berufliche Mobiltelefon und/ oder Tablet heruntergeladen werden. Mit Blick auf analoge Formate findet an den Standorten der DEUTZ AG mindestens jährlich eine Betriebsversammlung statt, auf der Vorstand und Betriebsrat die Belegschaft über aktuelle Themenstellungen informieren. MitarbeiterbefragungUm das Engagement und Enablement seiner Belegschaft messbar machen zu können, hat DEUTZ erstmals im Geschäftsjahr 2019 eine konzernweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Deren Sinn und Zweck ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Maßnahmen abzuleiten, mit denen Mitarbeiter gezielt dahingehend motiviert und befähigt werden, ihr Potenzial bestmöglich entfalten zu können. Mit Blick auf die Ergebnisse der 2019 durchgeführten Mitarbeiterbefragung zeigte sich hinsichtlich des Engagements der DEUTZ-Mitarbeiter ein Wert von 78 % und beim Enablement von 69 %. Damit hat DEUTZ im Vergleich zu anderen Unternehmen in Europa überdurchschnittlich gut abgeschlossen und sich deshalb zum Ziel gesetzt, diesen Status quo bis 2023 aufrechtzuerhalten. Bis 2026 sollen das Engagement und das Enablement hingegen auf 80 % bzw. 75 % erhöht werden. Ursprünglich war beabsichtigt, die Mitarbeiterbefragung alle drei Jahre durchzuführen. Aufgrund der personellen Neuaufstellung des Vorstands im Berichtsjahr 2022 sowie der Neuverteilung von Verantwortlichkeiten auch auf der unteren Führungsebene findet die nächste Mitarbeiterbefragung jedoch erst im laufenden Geschäftsjahr 2023 statt. AusbildungDEUTZ misst der Ausbildung einen hohen Stellenwert bei. Wie erfolgreich das Unternehmen dabei agiert, zeigt sich darin, dass die Industrie- und Handelskammer Köln das Ausbildungszentrum am Hauptsitz in Köln, die »Factory for Talents«, im Berichtsjahr 2022 zum zwölften Mal in Folge für seine herausragenden Leistungen in der Berufsausbildung geehrt hat. Zudem wurde eine DEUTZ-Auszubildende als eine der Landesbesten in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet und neben ihr gehörten vier weitere DEUTZ-Auszubildende mit ihren Prüfungsergebnissen zu den besten der Stadt Köln. Im Geschäftsjahr 2022 haben insgesamt 30 Berufseinsteiger ihre Ausbildung bei der DEUTZ AG begonnen. Die Ausbildungsquote belief sich damit Ende 2022 auf 2,4 %. DEUTZ AG: Ausbildungsquote 1scrollen
DEUTZ hat sich das Ziel gesetzt, die Ausbildungsquote durchgängig bis 2026 auf einem Niveau von 2,5 % bis 3,0 % zu halten. Dass dieses Ziel 2022 leicht verfehlt wurde liegt im Wesentlichen darin begründet, dass die Anzahl an Auszubildenden jährlich nahezu konstant bleibt, hingegen sich die relevante Anzahl der Beschäftigen in Deutschland mit steigendem Produktionsvolumen in der Regel erhöht - im Berichtsjahr 2022 um 5,6% gegenüber 2021. FluktuationDEUTZ ist der Ansicht, dass eine gesunde Fluktuation einerseits den Verbleib von Erfahrungsträgern im Unternehmen sicherstellen muss, andererseits jedoch neue Mitarbeiter neue Sichtweisen mit sich bringen und so die Innovationskraft und Weiterentwicklung eines Unternehmens steigern können. Aus diesem Grund zielen die Personalmaßnahmen darauf ab, dass sich die konzernweite Fluktuationsrate weiterhin bis 2026 innerhalb einer Bandbreite von 5 % bis 10 % bewegt. DEUTZ-Konzern: Fluktuationsrate 1scrollen
Im Berichtsjahr 2022 belief sich die Fluktuationsrate des DEUTZ-Konzerns auf 9,6 % und damit in der angestrebten Bandbreite. SICHERHEIT UND GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZWirtschaftliche Überlegungen dürfen nicht zu Kompromissen im Hinblick auf die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter führen, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den grundlegenden Rechten eines jeden Menschen. DEUTZ erkennt seine damit einhergehende unternehmerische Verantwortung als Arbeitgeber an, für ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld Sorge zu tragen. Dabei befolgt das Unternehmen konzernweit die jeweiligen länderspezifischen gesetzlichen Vorgaben zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und implementiert Maßnahmen, die sich an lokalen Gegebenheiten orientieren. Der Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wird innerhalb des DEUTZ-Konzerns derzeit noch größtenteils dezentral gesteuert. Aus diesem Grund beziehen sich nachfolgende Aussagen, sofern nicht anders angegeben, im Wesentlichen auf die Standorte der DEUTZ AG, an denen mit rund 65 % 1 die Mehrheit der Konzernbelegschaft beschäftigt ist. Das Unternehmen ist jedoch bestrebt, eine zentralisierte Organisation aufzubauen und zukünftig geplante Arbeitssicherheitsmaßnahmen konzernweit zu initiieren. In diesem Zusammenhang hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 mit der Einrichtung eines Global Safety Boards begonnen, das sich aus Arbeitsschutzvertretern der in- und ausländischen Konzerngesellschaften zusammensetzt. Ihr gemeinsames Ziel ist es, mittelfristig globale Mindeststandards für den Arbeitsschutz zu definieren und konzernweit einheitliche Best-Practice-Prozesse zu etablieren. ISO-45001-Zertifizierung | UNGC 1Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 wurde das in Deutschland etablierte Integrierte Managementsystem (IMS) um den Bereich Arbeitssicherheit erweitert. → Weiterführende Informationen zum IMS siehe auch Produktqualität, S. 114 ff. Dazu fand eine Matrixzertifizierung beginnend mit den Kölner Standorten nach der weltweit gültigen Norm ISO 45001 statt. Diese beschreibt die Anforderungen an ein wirksames und effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem. In einem nächsten Schritt fand im Berichtsjahr 2022 die Überprüfung der deutschen Standorte Ulm und Herschbach durch den Zertifizierer statt. Der Produktionsstandort im spanischen Zafra ist bereits seit 2019 nach ISO 45001 zertifiziert. Bezogen auf die Anzahl der Mitarbeiter an den konzernweiten Produktionsstandorten umfasst die ISO-45001-Zertifizierung zum Ende des Berichtszeitraums einen Anteil der Konzernbelegschaft von rund 75 %. 1
1 Anteil auf Basis von FTE (Full Time
Equivalent) berechnet; ohne Leiharbeiter.
Das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement der DEUTZ AG wird durch die Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz organisiert. Ihr übergeordnetes Ziel besteht darin, die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig aufrechtzuerhalten und dadurch gleichzeitig auch deren Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Zu ihren wesentlichen Aufgaben zählen neben allgemeinen Präventivmaßnahmen, die etwa aus der Nachverfolgung von Beinaheunfällen abgeleitet werden, die fortlaufende Analyse und Bewertung potenzieller Gefährdungen sowie die Festlegung geeigneter Gegenmaßnahmen zur Risikominderung. Durch regelmäßige Fortbildungen und Schulungen der Akteure im Arbeitsschutz wird ein zeitgemäßes sowie aktuelles Know-how gewährleistet. Um die Belegschaft hinsichtlich der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu sensibilisieren, haben alle Führungskräfte ihre Mitarbeiter jährlich entsprechend zu unterweisen. Daneben haben alle kaufmännischen DEUTZ-Mitarbeiter 1 im Rahmen der jährlichen Compliance-E-Learning-Kurse ein Schulungsmodul zum Thema Arbeitsschutz im Büro zu absolvieren. → Weiterführende Informationen zu den E-Learning-Kursen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Gefährdungsbeurteilungen und Arbeitsschutzbegehungen | UNGC 1Im Mittelpunkt des Arbeitsschutzmanagements der DEUTZ AG und ihrer spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain stehen insbesondere interne Gefährdungsbeurteilungen und daran anschließende Arbeitsschutzbegehungen. Deren Häufigkeit richtet sich nach Höhe und Art des anlagen- oder arbeitsplatzbezogenen Risikos. Etwaige Abweichungen werden dabei in Maßnahmenplänen festgehalten und deren Umsetzung wird innerhalb eines vorgegebenen Zeitplans verfolgt. Neben internen Audits finden zudem in regelmäßigen Abständen auch Arbeitsschutzinspektionen durch die Berufsgenossenschaft statt. Gefahrstoffmanagement | UNGC 1Als Motorenhersteller verwendet und verarbeitet DEUTZ im Rahmen seiner Produktionsprozesse Gefahrstoffe, die bei unsachgemäßem Umgang eine schädigende Wirkung auf Mensch und Umwelt haben können. Ziel des Gefahrstoffmanagements der DEUTZ AG ist es, entsprechende Gefährdungen durch Substitution zu vermeiden oder durch technische sowie organisatorische Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren. Zu diesen zählen etwa Gefahrstoffschulungen und Betriebsanweisungen, die den Beschäftigten als eine Art Bedienungsanleitung zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen dienen. Nachdem bislang insbesondere die systemische Erfassung von Gefahrstoffen sowie die Etablierung von Prozessen zu deren Freigabe im Vordergrund stand, liegt der Fokus nunmehr vor allem auf dem Gefahrstoffeinkauf. Ziel dabei ist es, sicherzustellen, dass konzernweit ausschließlich freigegebene Gefahrstoffe eingekauft werden können. Arbeitsmedizinisches Zentrum und kooperierende BetriebsärzteÜber das Arbeitsmedizinische Zentrum am Hauptsitz Köln und die kooperierenden Betriebsärzte am Standort Ulm werden Themen des Gesundheitsschutzes zentral gesteuert und angeboten. Neben regelmäßigen Sprechstunden umfasst das Angebot beispielsweise PCR-Tests, Pflichtvorsorgen und Eignungsuntersuchungen, Ernährungs-, Ergonomie- und Suchtberatung, verschiedene Schutzimpfungen, u. a. gegen Corona, sowie das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement, das in Zusammenarbeit mit der Personalabteilung erfolgt. Recordable Incident RateDie Wirksamkeit vorgenannter Maßnahmen wird u. a. anhand der Recordable Incident Rate (RIR) nachverfolgt bzw. gemessen. Im Vorjahresvergleich verbesserte sich die RIR für den DEUTZ-Konzern von 9,4 auf 8,8 im Berichtsjahr 2022. Diese positive Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass sich die fortlaufende Umsetzung zuvor beschriebener Arbeitssicherheitsmaßnahmen sukzessive auszahlt. Unfälle mit Todesfolge gab es 2022 nicht. DEUTZ-Konzern: Recordable Incident Rate (RIR) 1scrollen
1 Bezogen auf die Produktionsstandorte des
DEUTZ-Konzerns, ohne Joint Ventures. Die Recordable
Incident Rate (RIR) stellt die Anzahl meldepflichtiger
Arbeitsunfälle im Jahr pro 1 Mio. geleistete
Arbeitsstunden dar. Ein meldepflichtiger Unfall ist ein
Unfall, der sich bei einer versicherten Tätigkeit
während der Arbeitszeit auf dem Betriebsgelände
ereignet hat und einen zeitlichen Ausfall von mehr als drei
Kalendertagen zur Folge hat. Der Unfalltag wird dabei nicht
mitgezählt, jedoch die Wochenenden bei Krankschreibung
durch einen Arbeitsmediziner. Die Arbeitszeit ist die
erfasste oder berechnete tatsächliche Arbeitszeit
und/oder Reisezeit der Beschäftigten. Neben den
Arbeitszeiten von Stammmitarbeitern werden auch die Zeiten
von Leiharbeitern, befristeten Mitarbeitern,
Teilzeitkräften, Praktikanten und studentischen
Hilfskräften berücksichtigt.
Im Rahmen seiner »Sustainability Vision 2023« verfolgte DEUTZ bislang das Ziel, die RIR bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 7 zu verbessern. Im Berichtsjahr wurde dieses Ziel auf 8,5 angepasst. Die Erreichung einer RIR von 7 wird nunmehr mittelfristig bis 2026 angestrebt. LIEFERANTENMANAGEMENTDEUTZ unterhält Geschäftsbeziehungen zu rund 5.900 Lieferanten in mehr als 60 Ländern. Bei einem weltweiten Einkaufsvolumen des DEUTZ-Konzerns von knapp 1,4 Mrd. € trägt die Lieferkette in einem erheblichen Umfang zur Wertschöpfung des Unternehmens bei. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Tochtergesellschaften des Unternehmens hauptsächlich um Vertriebsgesellschaften handelt, obliegt das übergreifende Lieferantenmanagement 1 einschließlich der Freigabe von Serienlieferanten im Wesentlichen der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft. Dessen ungeachtet beziehen sich die den Einkauf betreffenden Ziele, die sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie gesetzt hat, nicht nur auf die DEUTZ AG, sondern auf den gesamten DEUTZ-Konzern. Vereinheitlichung des KonzerneinkaufsGrundsätzlich ist eine sukzessive Zentralisierung des Konzerneinkaufs angedacht, so dass, soweit sinnvoll, sämtliche Tochtergesellschaften mittelfristig denselben Prinzipien wie die DEUTZ AG unterliegen. In einem ersten Schritt wurde dazu im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 eine konzernweite, den Einkauf betreffende Organisationsstruktur aufgebaut und die Abteilung »Purchasing Excellence« gegründet, die globale Verantwortung für die Strategie, Governance, Prozesse, Methoden und Tools im Einkauf übernommen hat. Darüber hinaus hat DEUTZ eine Plattform etabliert, über welche die globale Lieferantenbasis transparent abgebildet werden kann. Im Berichtsjahr 2022 sind neben der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo die Auslandsgesellschaften in China und Marokko da ran angeschlossen worden. Zudem wurde 2022 eine konzernweit gültige Einkaufsrichtlinie erstellt. Mit ihrer Verabschiedung im laufenden Geschäftsjahr 2023 wird die Freigabe aller Beschaffungsaktivitäten durch den Konzerneinkauf verpflichtend. LieferantenmanagementsystemDas systematische Lieferantenmanagement der DEUTZ AG erfolgt über das sogenannte Lieferantencockpit. Mit diesem wird die Leistung wesentlicher Lieferanten vorrangig hinsichtlich Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätsaspekten überwacht. Daneben wurde 2020 eine webbasierte Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten sowie ein Geschäftspartner-Compliance-Tool eingeführt, über welche diverse Nachhaltigkeitsthemen abgefragt und bewertet werden. Um die bislang nebeneinanderstehenden Bewertungsplattformen in einem übergreifenden Lieferantencockpit zusammenzuführen, hat DEUTZ im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021 einen mittelfristig angelegten Digitalisierungsprozess angestoßen. Er zielt darauf ab, dass insbesondere Aspekte wie die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und/oder Bestechung sowie die Einhaltung gewisser Umwelt- und Sozialstandards von vornherein in die Lieferantenbewertung einfließen. Mithilfe spezieller Schulungen sollen Mitarbeiter der Einkaufsabteilung in die Lage versetzt werden, die gewonnenen Erkenntnisse bei der Lieferantenauswahl adäquat berücksichtigen und gleichzeitig auch für ihre Einkaufsverhandlungen nutzen zu können. Verhaltenskodex für Lieferanten | UNGC 2-6, 10Zentrales Instrument, um Nachhaltigkeitsaspekte an die Lieferkette weiterzugeben, ist der DEUTZ-Verhaltenskodex für Lieferanten (»Lieferantenkodex«). Er beschreibt konzernweit verbindliche Vorgaben etwa im Hinblick auf die Sicherstellung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen, die Einhaltung gewisser Umweltschutzstandards und die Achtung der Menschenrechte. Damit zielt er unter anderem auch darauf ab, dass sich DEUTZ nicht an Menschenrechtsverletzung etwa im Sinne des 2. Prinzips des Global Compacts der Vereinten Nationen mitschuldig macht. Gleichzeitig zeigt er die Erwartungshaltung des Unternehmens, dass Lieferanten die von DEUTZ an sie gestellten Anforderungen wiederum auch an ihre Zulieferer weitergeben. Im Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ seinen Lieferantenkodex umfassend überarbeitet. So fanden eine inhaltliche Ausweitung und zugleich Konkretisierung der darin formulierten Erwartungen im Einklang mit nationalen wie internationalen Gesetzen und Leitlinien wie beispielsweise dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen statt. Weiterhin wurden Inhalte mit bislang empfehlendem Charakter nunmehr zu verbindlichen Vorgaben bzw. deren Erfüllung zu einer Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit. Die Veröffentlichung des neuen Lieferantenkodex erfolgte zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres 2023. Um die Wirksamkeit des Lieferantenkodex so weit wie möglich sicherzustellen bzw. nachzuverfolgen, wird sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Lieferanten die Einhaltung der darin formulierten Anforderungen im Rahmen von DEUTZ durchgeführter Vor-Ort-Audits überprüft. Dass sich DEUTZ dieses Recht vorbehält, findet sich im Lieferantenkodex wieder, auf welchen in allen Standard-Lieferverträgen und in den allgemeinen Einkaufsbedingungen verwiesen wird. DEUTZ hat sich das Ziel gesetzt, im Zeitraum von 2020 bis Ende 2023 insgesamt 55 bestehende Lieferanten hinsichtlich der Einhaltung des Lieferantenkodex im Rahmen von Vor-Ort-Audits zu überprüfen und 90 % der in diesem Zeitraum neu hinzugekommenen Serienlieferanten. Darüber hinaus sollen bis 2026 weitere 25 bestehende Lieferanten überprüft werden und der Anteil überprüfter Serienlieferanten 100 % betragen. Im Berichtsjahr 2022 fanden Vor-Ort-Audits bei insgesamt 23 bestehenden Lieferanten statt. Der Anteil überprüfter Neulieferanten belief sich 2022 auf 0 %. Dieses Ergebnis liegt darin begründet, dass DEUTZ 2022 lediglich Verträge mit zwei neuen Lieferanten über ein vergleichsweise unwesentliches Geschäftsvolumen abgeschlossen hat. Der kumulierte Anteil überprüfter Neulieferanten betrug 71 %. DEUTZ-Konzern: Anzahl Lieferanten 1 überprüft auf Einhaltung des Lieferantenkodex durch Vor-Ort-Auditsscrollen
1 Bezogen auf bestehende Lieferanten per Ende
2019.
DEUTZ-Konzern: Anteil neuer Serienlieferanten überprüft auf Einhaltung des Lieferantenkodexscrollen
Potenzielle Verstöße gegen die Einhaltung des Lieferantenkodex können jederzeit über ein öffentlich zugängliches Hinweisgebersystem gemeldet werden. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Überwachung und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten | UNGC 2-7, 10Im Vordergrund des Lieferantenmanagements standen bislang insbesondere die Qualität zugelieferter Komponenten, Lieferzeiten, Verfügbarkeit sowie kommerzielle Rahmenbedingungen. Im Zuge der Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie werden jedoch zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Um über potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken auf Seiten der Lieferkette informiert zu sein, hat DEUTZ ein Informationstool etabliert, das mittels öffentlich zugänglicher Informationen eine fortlaufende Überwachung ermöglicht. Dabei werden auf Basis vordefinierter Datenquellen, wie beispielsweise solcher der World Health Organization, risikorelevante Meldungen, die unter anderem Menschenrechtsthemen oder Arbeitspraktiken betreffen, herausgefiltert und automatisiert an die zuständigen Mitarbeiter der Einkaufsabteilung weitergeleitet. Gleichzeitig fließen sie auch in die systembasierte Risikobewertung des betreffenden Lieferanten ein. Zur ganzheitlichen Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung seiner am Umsatzvolumen gemessenen größten Lieferanten nutzt DEUTZ darüber hinaus seit Ende 2020 EcoVadis, eine webbasierte Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten. Deren Bewertungskriterien umfassen die Bereiche Umwelt, Ethik, Arbeits- und Menschenrechte sowie nachhaltige Beschaffung. DEUTZ hat sich das Ziel gesetzt, bis Ende 2023 insgesamt 50 % der am Einkaufsvolumen des Vorjahres gemessenen Top-150-Lieferanten hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu überprüfen und bis 2026 insgesamt 80 %. Zum Jahresende 2022 belief sich der entsprechende Anteil überprüfter Lieferanten auf 62 %. Dabei erreichten 77 % der überprüften Lieferanten den Status Silber, Gold oder Platinum. DEUTZ-Konzern: Anteil Lieferanten 1 überprüft auf Nachhaltigkeitsthemenscrollen
1 Bezogen auf die am Einkaufsvolumen des
Vorjahres gemessenen Top-150-Lieferanten.
DEUTZ beabsichtigt in einem nächsten Schritt einen Prozess zu etablieren, über den die Bewertungsergebnisse bzw. dabei identifizierte Schwachstellen systematisch erfasst und dokumentiert werden können. Diese Dokumentation soll dann als Ausgangspunkt für gemeinsam mit den Zulieferern zu definierende Abhilfemaßnahmen dienen. Geschäftspartner-Compliance | UNGC 1-6, 10Im Sinne eines präventiven Risikomanagements werden Geschäftspartner nicht nur mittels EcoVadis im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitsleistung überprüft. Ende 2020 hat DEUTZ ein Geschäftspartner-Compliance-Tool eingeführt, über welches Geschäftspartner zudem auf potenzielles Fehlverhalten beispielsweise in Bezug auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/ oder Bestechung überprüft werden. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Zielsetzung für das Jahr 2023 war es ursprünglich, 90 % aller bestehenden Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen im Vorjahr von mehr als 0,5 Mio. € mittels des Geschäftspartner-Compliance-Tools zu überprüfen. Anfang 2023 hat DEUTZ seine Kennzahl dahingehend geschärft, dass bei der Erhebung nunmehr ausschließlich Lieferanten berücksichtigt werden, die die Geschäftspartner-Compliance-Prüfung abschließend durchlaufen haben und sich somit nicht mehr im Prüfprozess befinden. Infolgedessen wurde die Zielsetzung für 2023 auf 20 % angepasst. Zum Ende des Berichtsjahrs 2022 befanden sich 67 % der bestehenden Lieferanten in der Geschäftspartner-Compliance-Prüfung. 2 % der bestehenden Lieferanten haben die Geschäftspartner-Compliance-Prüfung bereits abschließend durchlaufen. DEUTZ AG: Anteil Lieferanten, 1 abschließend überprüft auf Geschäftspartner-Compliancescrollen
1 Bezogen auf bestehende Lieferanten mit einem
Einkaufsvolumen im Vorjahr von mehr als 0,5 Mio. €.
Material Compliance | UNGC 7-8Als Motorenhersteller beschafft und verarbeitet DEUTZ im Rahmen seiner Produktionsprozesse Komponenten und Erzeugnisse, die verschiedenste Stoffverbindungen, Stoffe und Mineralien beinhalten. Angesichts dessen unterliegt das Unternehmen unter anderem der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (»REACh«), der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten (»RoHS«) und beachtet die Bestimmungen zur Verwendung von Konfliktmineralien. Die Umsetzung zuvor genannter Vorschriften obliegt dem Bereich »Material Compliance«. Zu seinen wesentlichen Aufgaben gehört neben der fortlaufenden Auswertung regulatorischer und behördlicher Entwicklungen auch die Beurteilung der hergestellten Motoren hinsichtlich der Einhaltung verschiedenster umweltrechtlicher Gesetzgebungen und Verordnungen. Zudem trägt der Bereich die Verantwortung dafür, Prozesse im Hinblick auf verwendete Werkstoffe und Substanzen zu optimieren. Dies umfasst beispielsweise die Einführung von Konformitätsprüfungen im Rahmen des Produktentstehungsprozesses und bei der Bemusterung der Zukaufsteile. Dabei arbeitet er eng mit dem Serieneinkauf und der Abteilung Lieferantenqualität zusammen und legt Material-Compliance-Kriterien für die Auswahl von Serienlieferanten fest. Um die Einhaltung dieser Kriterien überwachen und Prozesse besser steuern zu können, nutzt DEUTZ eine webbasierte Datenbank zur Materialdeklaration. Da DEUTZ Mineralien nicht direkt bezieht, kann das Unternehmen seiner Verantwortung nur gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern nachkommen. Um Mineralien aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten in der Wertschöpfungskette zu vermeiden und gleichzeitig einer illegalen oder unethischen Art der Beschaffung entgegenzuwirken, hat DEUTZ ergänzend zu seinem Lieferantenkodex eine Richtlinie zum Umgang mit Konfliktmineralien etabliert, die sich unter anderem auf die OECD-Leitsätze zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Mineralien aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten bezieht. Die Richtlinie zum Umgang mit Konfliktmaterialien ist seit dem Berichtsjahr 2022 obligatorischer Bestandteil neu geschlossener Lieferantenverträge. Damit ihre Einhaltung bestmöglich sichergestellt werden kann, führt DEUTZ regelmäßige Abfragen zur Verwendung von Konfliktmineralien durch. Informationen werden dabei mittels des sogenannten »Conflict Minerals Reporting Template« abgefragt. Es wurde von der Responsible Minerals Initiative (RMI) entwickelt, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Kunden akkurate Informationen zum Herkunftsland bestimmter Mineralien und zu den von ihnen verwendeten Schmelzhütten und Raffinerien zu liefern. Umsetzung des Gesetzes über unternehmerische Sorgfaltspflichten in LieferkettenMit Wirkung zum 1. Januar 2023 ist in Deutschland das Sorgfaltspflichtengesetz in Kraft getreten. Es zielt darauf ab, menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken vorzubeugen, sie zu minimieren oder auszuschließen. Im zweiten Halbjahr 2021 hat DEUTZ unter der Leitung des Einkaufs eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe etabliert, die sich seitdem mit der Umsetzung der aus dem Gesetz resultierenden Verpflichtungen befasst. Zu diesen gehören neben der Durchführung regelmäßiger Risikoanalysen unter anderem auch die Entwicklung und Umsetzung von Präventions- und Abhilfemaßnahmen zur Risikominimierung. Zudem sieht das Gesetz die Veröffentlichung einer Grundsatzerklärung vor. Deren Inhalt sind neben einer Beschreibung, wie ein Unternehmen seinen Sorgfaltspflichten nachkommt, die Ergebnisse der Risikoanalyse sowie die Erwartungen, die das Unternehmen daraus resultierend an seine Lieferanten stellt. DEUTZ wird eine entsprechende Erklärung erstmals im laufenden Geschäftsjahr 2023 veröffentlichen und fortan mindestens jährlich aktualisieren. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNGPRODUKTVERANTWORTUNGEine stetig wachsende Weltbevölkerung, begrenzte natürliche Ressourcen und der voranschreitende Klimawandel als Folge der globalen Erderwärmung stellen die Mobilität der Zukunft nicht nur im On-Road-Bereich vor grundlegende Herausforderungen. Das Übereinkommen von Paris aus dem Jahr 2017 zielt darauf ab, die Erderwärmung bis 2030 auf 1,5 Grad einzudämmen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, dass auch die Off-Highwayindustrie ihren Beitrag dazu leistet, indem sie den durch sie verursachten Ausstoß klimaschädlicher CO 2-Emissionen bestmöglich reduziert. Als einer der führenden Motorenhersteller für Anwendungen abseits der Straße sieht sich DEUTZ mit seinen Produkten in der gesellschaftlichen Verantwortung, die klimaneutrale Mobilität im Off-Highway-Bereich und zu Wasser voranzutreiben und so seinen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu leisten. In diesem Zusammenhang hat sich DEUTZ im Rahmen seiner "Dual+"-Strategie das Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 ein klimaneutrales Produkt- und Technologieportfolio anzubieten. Ungeachtet seines Anspruchs an sich selbst, die Transformation der Mobilität hin zu mehr Klimaneutralität aktiv mitzugestalten, wird die Weiterentwicklung des DEUTZ-Antriebsportfolios auch von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von Emissionsvorgaben oder Geräuschverordnungen beeinflusst. Ob ein Motor den gesetzlichen Anforderungen entspricht, wird im Rahmen obligatorischer Zertifizierungen überprüft. Diese werden beispielsweise in Deutschland durch den technischen Dienst und das Kraftfahrtbundesamt durchgeführt, im Ausland durch vergleichbare Behörden wie etwa die Environmental Protection Agency in den USA. Beim klassischen dieselbetriebenen Verbrennungsmotor findet eine kontinuierliche End-of-Life-Betrachtung älterer Baureihen statt - insbesondere solcher Motoren, die nicht auf zukünftige Emissionsvorgaben umgestellt werden können. Das bedeutet: Motoren, die den aktuellen Anforderungen nicht genügen oder dahingehend nicht weiterentwickelt werden können, werden sukzessive aus dem Motorenportfolio genommen. Verschiedene Anwendungen bedürfen aufgrund ihrer jeweiligen Leistungsanforderungen unterschiedlicher Antriebslösungen. So erfordern beispielweise Bau- oder Landmaschinen wesentlich mehr Antriebskraft und -energie als Gabelstapler oder Hebebühnen. Aus diesem Grund verfolgt DEUTZ das Ziel, die Entwicklung seines Motorenportfolios technologieoffen voranzutreiben. Die aktuelle Produktpalette reicht deshalb von moderner Dieseltechnologie über Gas-, Hybrid- und Elektro- sowie Benzin- und Wasserstoffantriebe bis hin zu Lösungen auf Basis alternativer Kraftstoffe. Technologieoffene Weiterentwicklung des Antriebsportfolios
Elektrifizierte Antriebssysteme | UNGC 7-9Einen wichtigen Beitrag zu einer »grünen Mobilität« abseits der Straße soll insbesondere die bereits 2017 initiierte E-DEUTZ-Strategie leisten. Sie zielt darauf ab, mittelfristig ein skalierbares Produktangebot von elektrischen Antrieben und hybriden Derivaten für spezifische Kundenanforderungen aufzubauen, die beispielsweise in den Bereichen Flugfeld, Bau und Landwirtschaft eingesetzt werden können. Elektrische Antriebssysteme werden dabei als klimaneutral gewertet, während Hybridsysteme durch eine Verkleinerung des Motorhubraums bei gleichbleibender Systemgesamtleistung (Downsizing) den CO 2-Gesamtausstoß während des Betriebs reduzieren. Im Berichtsjahr 2022 hat DEUTZ ein elektrisches 360-V-Antriebssystem im Markt eingeführt. Dieses kommt beispielsweise im MOROOKA-Raupendumper MST-700VDRe und dem vollelektrischen Raupenkran CC 1485 von Maeda zum Einsatz. Mit einer Leistung von 40 kW, die aus zwei Lithium-Ionen-Batterien generiert wird, hat das emissionsfreie Baustellenfahrzeug eine Tragkraft von sechs Tonnen. Beide Fahrzeuge wurden Fachbesuchern auf der bauma 2022 in München, der Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, präsentiert. Ebenfalls auf der bauma präsentiert wurden die ersten Batterie-elektrischen PUTZMEISTER-Betonpumpen mit dem 360-Volt-Antriebssystem von E-DEUTZ. Es ersetzt den bisher genutzten 2.2-Liter-DEUTZ-Dieselmotor und ermöglicht eine Arbeitsdauer von bis zu acht Stunden. Darüber hinausgehend kann die iONTRON-Betonpumpe auch mit einem Ladekabel betrieben werden. Zusätzlich präsentierte der Spezialmaschinenbauer KTEG seinen Minibagger KTEG ZE20, der mit einem 48-Volt-Antriebssystem von DEUTZ betrieben wird. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 beabsichtigt DEUTZ das Ende 2022 zur Vorserie entwickelte 360-V-System zur Serienreife weiterzuentwickeln. Mobile E-Schnellladestation | UNGC 7-9Gegenüber klassischen Verbrennungsmotoren haben elektrische Antriebssysteme eine eingeschränkte Autonomie und längere Betankungs- bzw. Ladezeiten. Abhilfe schafft hierbei der von DEUTZ entwickelte "PowerTree", eine mobile Schnellladestation für elektrisch angetriebene Baustellenfahrzeuge, die 2022 als "Elektro-/Hybrid-Anwendung des Jahres" mit dem Diesel Progress Summit Award ausgezeichnet wurde. Sie ist in einem 10-Fuß-Container eingebaut und ermöglicht dem Anwender durch einen integrierten Batteriespeicher, die Applikation direkt am Einsatzort, auch ohne einen Zugang zum Stromnetz, aufzuladen. Der Ladevorgang erfolgt dabei mit einer Schnellladefunktion von bis zu 150 kW, wodurch Stillstandszeiten auf ein Minimum reduziert werden. Im Geschäftsjahr 2022 hat DEUTZ den ersten großen Serienauftrag für den PowerTree abgeschlossen: Der Spezialmaschinenbauer KTEG, der als Pilotkunde die ersten PowerTrees eingesetzt hat, beauftragte 17 Schnellladestationen. Wasserstoffbetriebene Antriebslösungen | UNGC 7-9DEUTZ ist davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen in den kommenden Jahren weiterhin eine dominierende Rolle bei bestimmten Applikationen einnehmen wird und einnehmen muss, um die Mobilitätswende störungsfrei zu gestalten. Aus diesem Grund zielen die Entwicklungsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns nicht ausschließlich auf alternative Antriebslösungen wie etwa die Elektrifizierung ab, sondern auch darauf, den klassischen Verbrennungsmotor dahingehend weiterzuentwickeln, dass er auf Basis alternativer bzw. nachhaltiger Energiequellen wie beispielsweise HVO, E-Fuels oder Wasserstoff angetrieben werden kann und damit einen umweltfreundlicheren Einsatz ermöglicht. Als sogenannter »Grüner Wasserstoff«, gewonnen aus Solar-, Wasser- oder Windenergie, ermöglicht dieser als Energieträger die effektive Nutzung erneuerbarer Energie als speicherbares Gas. Nachdem DEUTZ 2021 die Entwicklung seines ersten serienreifen Wasserstoffmotors, dem TCG 7.8 H2, gestartet hat, wurden im Berichtsjahr 2022 weitere Fortschritte bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie insgesamt erzielt: Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotversuchs haben DEUTZ und der Kölner Energieversorger RheinEnergie einen stationären Wasserstoff-Generator (H2-GenSet) am RheinEnergie-Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Die Kombination aus dem DEUTZ-Wasserstoffmotor mit einem Generator lieferte in der ersten sechsmonatigen Testphase bis zu 170 Kilovoltampere elektrische Leistung. Der so erzeugte Strom wurde direkt in das lokale Stromnetz eingespeist. In einem zweiten Schritt soll auch die Abwärme aus dem Aggregat zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Was DEUTZ und RheinEnergie exemplarisch erproben, bietet großes Potenzial für eine dezentrale und CO 2-neutrale Energieversorgung sowohl in Ballungsräumen als auch abseits der Infrastruktur. Darüber hinaus hat DEUTZ zusammen mit den Kooperationspartnern AVS und der Voith-Gruppe ein mobiles H2-GenSet aufgebaut. Es erzeugt leise, effizient und mit grünem Wasserstoff auch CO 2-neutral Strom für elektrische Anwendungen und eignet sich als mobiler Stromerzeuger insbesondere für Bereiche ohne Zugang zum konventionellen Stromnetz wie etwa Baustellen. Des Weiteren hat sich DEUTZ im Berichtsjahr 2022 dem konsortialen Forschungsprojekt HyCET (Hydrogen Combustion Engine Trucks) angeschlossen. Es zielt darauf ab, das Nachhaltigkeitspotenzial von Lkw mit Wasserstoffverbrennungsmotor in der Transportlogistik aufzuzeigen. Dazu werden unter anderem zwei 18-Tonnen-Lkw entwickelt, in denen der DEUTZ-Wasserstoffmotor TCG 7.8 H2 zum Einsatz kommen wird. Ihre Praxistauglichkeit soll anschließend im Regelverkehr der BMW-Group- und DEUTZ-Logistik getestet werden. Das Investitionsvolumen des Forschungsprojekts mit einer Laufzeit von vier Jahren beläuft sich auf insgesamt 19,5 Mio. € und wird mit 11,3 Mio. € durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Der Beginn der Serienproduktion des Wasserstoffmotors, der die aktuellen Emissionsgrenzwerte für emissionsfreie, schwere Nutzfahrzeuge erfüllt, ist für Ende 2024 geplant. Neues Segment »Green« | UNGC 7-9Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat DEUTZ eine neue Berichtsstruktur geschaffen und die Segmente Green und Classic eingeführt. Das Unternehmen beabsichtigt damit, mehr Transparenz hinsichtlich seiner Arbeit an einer klimaneutralen Mobilität der Zukunft im Off-Highway-Bereich zu schaffen. So werden im Segment Green sämtliche Aktivitäten rund um die Entwicklung und Herstellung von Antrieben jenseits des Dieselmotors abgebildet. Dazu zählen E-DEUTZ-Antriebssysteme, die Tochtergesellschaften Torqeedo und der Batteriemanagement-Dienstleister Futavis, mit wasserstoffbetriebene Motoren sowie dazugehöriges Servicegeschäft. Mit Einführung der neuen Segmentberichtsstruktur wurde der bisherige E-DEUTZ-KPI abgelöst. So sollte sich nunmehr der Umsatzanteil des Segments Green, dessen Umsätze derzeit nahezu ausschließlich aus dem Geschäft mit elektrischen Bootsmotoren der Tochtergesellschaft Torqeedo resultieren, bis 2023/2024 auf 5 bis 10 % belaufen. Entsprechend der aktuellen DEUTZ-Geschäftsprognose wird für das Segment Green für 2023 mit einem Umsatz zwischen 60 und 100 Mio. € gerechnet. Da die Nachfrage nach alternativen Antrieben jenseits des Geschäfts von Torqeedo langsamer anläuft als erwartet, geht DEUTZ davon aus, dass sich der Umsatzanteil des Green-Segments am Konzernumsatz erst 2025 auf 5 bis 10 % belaufen wird. Im Berichtsjahr 2022 lag der Anteil des Segments Green am Konzernumsatz mit 3,3 % auf dem Niveau des Vorjahres. DEUTZ-Konzern: Umsatzanteil Segment Greenscrollen
Innovative Dieselmotoren | UNGC 7-9Nutzfahrzeuge, Traktoren und Baumaschinen benötigen aufgrund ihrer hohen Nutzlast sowie ihrer langen Arbeitszeiten Energieträger mit einer hohen Energiedichte und kurzer Betankungszeit. E-Fuels stellen solche Energieträger dar. Darunter sind synthetische Kraftstoffe, wie etwa paraffinische Dieselkraftstoffe, zu verstehen, die regenerativ mittels Strom aus Wasser und CO 2 hergestellt werden. Die Verbrennung von E-Fuels erzeugt grundsätzlich weniger bis ebenso viel umweltschädliche Abgase wie normale Kraftstoffe - wird der Strom zu deren Erzeugung jedoch vollständig aus erneuerbaren Quellen gespeist und das notwendige CO 2 aus der Atmosphäre bzw. aus Biomasse entnommen, kann der Verbrennungsmotor sogar CO 2-neutral betrieben werden. Ende 2022 hat DEUTZ sein gesamtes TCD-Motorenprogramm für den Einsatz alternativer Dieselkraftstoffe freigegeben. Damit sind alle Antriebe der EU-Abgasstufe V zum Betrieb mit paraffinischen Dieselkraftstoffen wie HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) zugelassen. HVO ist ein sogenannter fortschrittlicher Biokraftstoff, der aus biologischen Abfallstoffen, Gülle, Altspeiseölen und Altfetten hergestellt wird und somit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Der Einsatz der HVO-Kraftstoffe verbessert die CO 2-Bilanz der DEUTZ-Motoren um bis zu 95 %. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Umweltfreundlichkeit und eine lange Lebensdauer für DEUTZ bei der Weiterentwicklung seines Antriebsportfolios im Vordergrund stehen, ist der TCD 5.2. Der Dieselmotor mit vier Zylindern und 5,2-Liter-Hubraum soll zukünftig größere Sechszylindermotoren ersetzen. Er hat keine Abgasrückführung und verfügt über ein effizientes NOx-Nachbehandlungssystem sowie einen katalytisch beschichteten Filter (CSF) zur Partikelreduktion. Durch die Vermeidung der Abgasrückführung kann die Leistung des Motors gesteigert werden, wodurch eine Verkleinerung des Hubraums und damit eine Verbrauchsabsenkung ermöglicht wird. Gleichzeitig wird auch der Wirkungsgrad der Verbrennung verbessert, was zu einer zusätzlichen Verbrauchsabsenkung führt. Der TCD 5.2 eignet sich auch für den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen wie Biodiesel und ist darüber hinaus für eine mögliche hybrid-elektrische Nutzung über eine 48-Volt-Option vorbereitet. Nachdem DEUTZ 2021 und 2022 Prototypen für verschiedene Kundenapplikationen ausgeliefert hat, ist der Start der Serienproduktion im laufenden Geschäftsjahr 2023 geplant. Modulares Produktbaukasten-SystemMit einem modularen Produktbaukasten-System eröffnet DEUTZ seinen Kunden die Möglichkeit, das für sie jeweils ideale Antriebssystem auf Basis vorgegebener Parameter wie Anwendungsbereich, Leistung, Emissionsverhalten und Technik individuell zu konfigurieren. Damit liefert das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen, mit denen CO 2-Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Gesamtkosten gesenkt werden können. Gleichzeitig wird dadurch auch eine schnelle und flexible Reaktion auf technologische Entwicklungen und veränderte Marktbedingungen ermöglicht. Umwelt- und ressourcenschonende Serviceleistungen | UNGC 7-9DEUTZ leistet nicht nur durch eine kontinuierliche Reduzierung der Verbrauchs- und Emissionswerte seiner Motoren und der Entwicklung klimaneutraler Antriebslösungen einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Das Unternehmen bietet seinen Kunden darüber hinaus verschiedene Serviceleistungen, mit denen Schadstoffbelastungen für die Umwelt reduziert und zugleich Ressourcen geschont werden können. Ein Beispiel dafür ist das DEUTZ-Motorenaustauschprogramm »Xchange«, im Rahmen dessen runderneuerte Motoren und Ersatzteile angeboten werden. Das bedeutet: Alte Motoren werden professionell aufgearbeitet und Verschleißkomponenten durch Original-DEUTZ-Teile erneuert. Das Ergebnis sind technisch neuwertige Produkte, die in jeder Hinsicht dem Original entsprechen. Damit wird der Lebenszyklus eines Motors verlängert und eine wirtschaftliche und vor allem umweltschonende Alternative zum Neukauf geschaffen. Bei der Erweiterung seines Serviceportfolios setzt DEUTZ insbesondere auch auf digitale Lösungen, die im Vergleich zu bislang analogen Formaten eine umweltfreundliche Alternative darstellen können. Zum digitalen Serviceangebot gehört beispielsweise »S-DEUTZ Telematics«: Die digitale Motorzustandskontrolle mit eingebundener Fehlerdiagnose und -interpretation ermöglicht dem Kunden eine effiziente Planung von Serviceevents. So kann der Servicetechniker anhand der digital abgerufenen Daten im Servicestützpunkt die notwendigen Ersatzteile und Werkzeuge für die Behebung eines Fehlers direkt einplanen. Weiterhin ermöglicht sie auch das Zusammenfassen von geplanten Wartungs- und ungeplanten Reparaturevents, wodurch die Anzahl der Anfahrten zum Serviceort reduziert wird. Innovationsplattform | UNGC 7-9Ergänzend zu seinem Ideenmanagement hat die DEUTZ AG 2021 ein weiteres Format etabliert, das Mitarbeitern ermöglicht, gemeinschaftlich Ideen zu unterschiedlichen Themenstellungen rund um die Weiterentwicklung des Antriebs- und Serviceportfolios zu erarbeiten: die Innovationsplattform. Die aktuelle Kampagne befasst sich mit dem Thema »Grüne Baustelle«, das unter den drei Aspekten Energielogistik, Energiespeicherung und Energiemanagement bearbeitet wird. Begleitet werden die Kampagnen von einer Reihe von Webinaren, die den Mitarbeitern ein besseres Verständnis von der aktuellen Fragestellung und deren Herausforderungen vermitteln. Im Sinne der Technologieoffenheit zielen die Innovationskampagnen grundsätzlich darauf ab, Lösungsansätze auf Basis verschiedenster Antriebsmöglichkeiten zu verfolgen. Mit der Innovationsplattform wird nicht nur die Innovationskultur des Unternehmens gefördert, sondern gleichzeitig werden auch neue Wege hin zu einer grünen Mobilität im Off-Highway-Bereich ausgelotet, die auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet sind. → Weiterführende Informationen zum Ideenmanagement siehe Personalmanagement, S. 105 ff. PRODUKTQUALITÄTDer Erfolg eines Unternehmens hängt wesentlich von der Zufriedenheit seiner Kunden ab, denn sie ist ausschlaggebend für die Fortsetzung oder Intensivierung der Zusammenarbeit. Dabei steht die Kundenzufriedenheit nicht nur in einem unmittelbaren Zusammenhang mit einem innovativen Produktangebot, das sich konsequent an den Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden orientiert. Von zentraler Bedeutung ist gleichermaßen die Qualität unserer Produkte und Serviceleistungen. DEUTZ agiert für seine Kunden als strategischer Partner und ist elementarer Bestandteil von deren Wertschöpfungskette. Das bedeutet: Fehlerhafte Produkte etwa können auf Seiten unserer Kunden beim Einbau in die Applikation zu Produktionsverzögerungen oder gar beim Endkunden zu Funktionsstörungen während des späteren Feldeinsatzes führen. Gleichzeitig führen Qualitätsmängel bzw. daraus resultierende Reklamationen auch auf Seiten von DEUTZ zu einem finanziellen und zeitlichen Mehraufwand. Somit trägt eine hohe Produkt- und Servicequalität gleichermaßen dazu bei, sowohl die Wettbewerbsfähigkeit bzw. Marktposition des Kunden als auch die eigene langfristig sicherzustellen. Qualitätsmanagement als Bestandteil des Integrierten ManagementsystemsDas Integrierte Managementsystem (IMS) der DEUTZ AG legt die Regeln und Prozesse hinsichtlich themenübergreifender Unternehmensbereiche fest und bildet damit die Basis der Zusammenarbeit aller Mitarbeiter. Das Fundament des IMS bilden die allgemeinen Grundsätze der Unternehmenspolitik sowie die übergeordneten Unternehmensziele. Seine Funktionsfähigkeit wird regelmäßig durch interne System- und Prozessaudits überprüft. Bestandteil des Integrierten Managementsystems ist das Qualitätsmanagement. Es gibt eine zentrale Strategie für den gesamten DEUTZ-Konzern vor und soll sicherstellen, dass alle Prozesse, von der Entwicklung bis zur Auslieferung unserer Motoren, nach strengen Qualitätsrichtlinien gestaltet werden. Die Abteilung Zentrale Unternehmensqualität steuert die kontinuierliche Verbesserung des Qualitätsmanagements. Dies geschieht etwa durch die Vereinheitlichung von Prozessabläufen und Methoden sowie die permanente und standardisierte Überwachung aller Qualitätsmanagementprozesse. Fortlaufende Analysen und interne Audits zielen dabei darauf ab, Verbesserungspotenziale aufzudecken, um die Konzernqualität durch daraus abgeleitete Maßnahmen kontinuierlich zu verbessern. Die Zentrale Unternehmensqualität wird vom Leiter Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Arbeitssicherheit verantwortet, der direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet.
ISO-9001-ZertifizierungZentraler Maßstab für Qualitätsmanagementsysteme ist die Norm DIN EN ISO 9001, die internationale Standards für Qualitätsmanagementsysteme festlegt. Ob entsprechende Qualitätsrichtlinien eingehalten werden, wird dabei regelmäßig durch einen unabhängigen Auditor überprüft bzw. bestätigt. Zum Ende des Berichtsjahres waren alle Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns entweder im Rahmen einer Gruppenzertifizierung oder eigenständig zertifiziert. QualitätsstrategieDEUTZ verfolgt über alle Bereiche hinweg das übergeordnete Ziel, Fehler von vornherein zu vermeiden, anstatt sie später durch gegebenenfalls aufwändige und teure Nachbesserungen oder Korrekturen beheben zu müssen. Aus diesem Grund begegnen wir aus Qualitätsmängeln resultierenden Risiken mit einem weitreichenden Qualitäts- und Prozessmanagement, das sich von der Entwicklung und dem Einkauf über die Produktion bis hin zur Kundenbetreuung bzw. zu dem Reklamationsmanagement erstreckt. Dabei steht insbesondere auch die kontinuierliche Optimierung der Prozesseffizienz im Vordergrund. Damit die Qualität von Produkten bewertet werden kann, bedarf es Qualitätszielen, aus denen wiederum Qualitätskriterien und Qualitätsanforderungen abgeleitet werden können. Produktbezogene Qualitätsziele betreffen beispielsweise die Dauerhaltbarkeit, die Auslieferqualität, die Feldqualität, die Liefertreue und die Geschwindigkeit der Fehlerabarbeitung. Um die Zielerreichung messbar zu machen, werden diverse Kennzahlen entlang der Wertschöpfungskette herangezogen bzw. ermittelt. Hierzu zählen etwa Null-Stunden-Fehler und Feldfehler, aber auch solche Kennzahlen, mit denen die Leistung unserer Lieferanten gemessen wird, wie beispielsweise die Lieferantentermintreue und die Lieferqualität. Um die Qualitätssituation nachverfolgen zu können, hat DEUTZ ein Qualitätsdashboard etabliert, über welches sämtliche Qualitätskennzahlen jederzeit abrufbar sind. Im Berichtsjahr 2022 erfolgte eine Anbindung der ausländischen Produktionsstandorte in Spanien, den USA und China an das Dashboard. Dadurch ist es nunmehr möglich, die Konzernqualität nahezu ganzheitlich abzubilden. Qualität in der EntwicklungDie Basis für qualitativ hochwertige Produkte wird zu einem wesentlichen Teil im Rahmen ihrer Entwicklung geschaffen. Um zuverlässige Produkte mit hoher Leistung und Haltbarkeit im Feldeinsatz zu entwickeln und dadurch die Kundenerwartungen zu erfüllen, bedient sich DEUTZ sowohl präventiver als auch reaktiver Methoden. Zu den präventiven Entwicklungsmethoden zählen beispielsweise die klare Definition von Produktanforderungen in einem Lastenheft zu Beginn eines jeden Projekts oder die sogenannte Fehler-Möglichkeiten-Einfluss-Analyse (Failure Mode Effect Analysis - FMEA). Dabei handelt es sich um eine systematische Analysemethode, mittels derer Risiken bzw. Risikoquellen von technischen Systemen präventiv identifiziert und bewertet werden, um daran anschließend risikominimierende Maßnahmen ergreifen zu können. Die reaktiven Methoden umfassen neben Zuverlässigkeitsprognosen zum Beispiel Analysen von Felddaten, die darauf abzielen, eventuelle in der Vergangenheit begangene Designfehler nicht zu wiederholen, oder die Identifizierung der wichtigsten Null-Stunden-Fehler und Feldfehler. Dafür nutzt DEUTZ verschiedene Qualitätswerkzeuge, zu denen das Ursache-Wirkungs-Diagramm gehört. Es dient der systematischen Findung möglicher Ursachen eines aufgetretenen oder potenziellen Problems sowie der Darstellung vorhandener Abhängigkeiten. So lassen sich Fehler direkt auf beispielsweise das Material, die Maschine, die Methode oder den Menschen zurückführen, wodurch das Problem zielgerichtet untersucht und behoben werden kann. Qualität im EinkaufKomponentenfehler können nicht nur zu Montagestörungen im Produktionsprozess führen, sondern auch nachträglich auftretende Funktionsstörungen verursachen. Ein Motor setzt sich aus durchschnittlich etwa 650 Einzelteilen zusammen, von denen DEUTZ mehr als 90 % von externen Lieferanten bezieht. Damit hängt die Qualität eines Motors wesentlich von der Qualität zugelieferter Komponenten ab. Um die Leistung von Lieferanten bewerten und einstufen zu können, nutzen DEUTZ das sogenannte Lieferantencockpit. Eine Bewertung erfolgt dabei in den vier Bereichen Einkauf, Logistik, Qualität und Entwicklung und wird anhand verschiedener Kennzahlen wie etwa der Liefertreue, der Fehlerrate, der Musterqualität und der Fertigungsbeanstandungen vorgenommen. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die fortlaufende Lieferantenentwicklung. Um sicherzustellen, dass Lieferanten die DEUTZ-seitig definierten Qualitätsanforderungen erfüllen, werden zudem regelmäßig Vor-Ort-Audits durchgeführt. → Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Qualität in der ProduktionDas Qualitätsmanagement der Produktionsbereiche des DEUTZ-Konzerns ist größtenteils dezentral organisiert. So verfügen die in- und ausländischen Produktionsstandorte jeweils über eigene Qualitätsabteilungen, aber auch die unterschiedlichen Bereiche wie etwa die Montage und Fertigung. Um einen hohen Reifegrad der Produkte sicherzustellen, kommen verschiedene Qualitätsmethoden und -werkzeuge zum Einsatz. Zu diesen gehören beispielsweise das Lean Management → Siehe auch Zusammengefasster Lagebericht, Produktion und Logistik, S. 29 ff. und die Implementierung von Qualitätsprüfpunkten (Quality Gates). Darunter sind Kontrollpunkte im Ablauf des Produktionsprozesses zu verstehen, an denen anhand von messbaren Qualitätskriterien, die im Vorfeld festgelegt wurden, über die Freigabe des nächsten Produktionsschrittes entschieden wird. Das bedeutet: Sind die vorab definierten Qualitätskriterien nachweislich nicht erfüllt, kann das nächste Montagegewerk nicht beginnen. Des Weiteren nutzt DEUTZ beispielsweise in der mechanischen Fertigung des Wellenzentrums sowie am Produktionsstandort im spanischen Zafra zur präventiven Absicherung der Prozessstabilität die statistische Prozesskontrolle (Statistical Process Control - SPC). Dabei handelt es sich um eine fertigungsbegleitende, wiederholende Messung oder Prüfung von Produkt- und/oder Prozessparametern. Werden statistisch vorgewählte Warn- und Eingriffsgrenzen überschritten, wird auf Basis statistischer Wahrscheinlichkeiten die Entscheidung über einen Prozesseingriff getroffen. Ziel ist es, dadurch die Produktqualität zu verbessern. Um Produktionsprozesse kontinuierlich zu verbessern, werden Daten aus Fertigungs- und Montageprozessen fortlaufend analysiert, interne Audits zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen durchgeführt und Qualitätsregelkreise etabliert. Diese dienen dazu, die Definition von Zielwerten, die Evaluation der Zielerreichung und die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen indikatorengestützt miteinander zu verknüpfen. ReklamationsmanagementIm Fall von Produktreklamationen bzw. -beanstandungen ist DEUTZ bestrebt, schnell wirksame Lösungen zur Fehlerbehebung zu erarbeiten und gleichzeitig Maßnahmen zu etablieren, mit denen erkannte Fehler nachhaltig abgestellt werden können, um Wiederholungsfehler zu vermeiden. Die Bearbeitung von Produktbeanstandungen erfolgt grundsätzlich in cross-funktionalen Teams entsprechend der 8D-Problemlösungsmethode. Dabei handelt es sich um einen achtstufigen Prozess, der sich von der Beschreibung der Fehlerursache über weitere Schritte bis hin zur Ergreifung von Sofortmaßnahmen zur Fehlerabstellung erstreckt und gleichzeitig auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess abzielt. Zur Feststellung der Fehlerursache wird dabei das zuvor genannte Ursache-Wirkungs-Diagramm genutzt. → Siehe auch Qualität in der Entwicklung, S. 118 f. QualitätsbewusstseinQualitätsmanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, der als zentrale Unternehmensaufgabe zu sehen ist und jeden Tag von jedem Mitarbeiter gelebt werden muss. Um das Qualitätsbewusstsein und die Null-Fehler-Kultur im Unternehmen zu stärken, finden regelmäßig abteilungsübergreifende Workshops statt. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere der Wissenstransfer und die Etablierung einer Lessons-Learned-Kultur, die auf einen fortlaufenden Verbesserungsprozess abzielen. Zudem haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, an Schulungen zur Anwendung von Qualitätswerkzeugen und -methoden teilzunehmen. CORPORATE CITIZENSHIPDEUTZ ist bestrebt, einen positiven und nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung insbesondere der Regionen zu leisten, in denen das Unternehmen operativ vertreten ist. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von Bildung, Innovationen und umweltbezogenen Projekten. Einen verbindlichen Rahmen für die Spenden- und Sponsoringaktivitäten gibt eine konzernweit gültige Spenden- und Sponsoringstrategie sowie eine mitgeltende Organisationsrichtlinie vor. Sie definieren neben Verantwortlichkeiten und Entscheidungsprozessen die Grundsätze des gesellschaftlichen Engagements und sollen durch verbindliche Vorgaben dessen Wirksamkeit und rechtliche Integrität sicherstellen - insbesondere im Hinblick auf potenzielle Interessenskonflikte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Im Rahmen seines Powering-Progress-Programms beschäftigt sich DEUTZ nicht nur damit, seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern. → Weiterführende Informationen siehe Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele, S. 98 f. Mit Blick auf das Handlungsfeld »Passion« beabsichtigt das Unternehmen unter anderem auch, seine aktuelle Spenden- und Sponsoringstrategie neu aufzusetzen. In einem ersten Schritt fand dazu ein abteilungsübergreifender Workshop statt, deren Fragestellung lautete: Wie können das Engagement des DEUTZ-Konzerns als Corporate Citizen zielgerichtet ausbauen? Nachdem der Fokus im Berichtsjahr 2022 insbesondere darauf lag, Ideen zu sammeln, soll im laufenden Geschäftsjahr 2023 die Auswahl bzw. Festlegung konkreter Initiativen und Projekte erfolgen. Nicolaus August Otto AwardDEUTZ erachtet Innovationskraft und Pioniergeist als wesentliche Antriebskraft jeglichen Fortschritts. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in den konzernweit gelebten Unternehmenswerten wider. Um den gesellschaftlichen Fortschritt auch über die eigenen Werksgrenzen hinaus zu unterstützen, fördert DEUTZ innovative Ideen etwa aus den Bereichen alternative Antriebe, Mobilität, und Pioniergeist. Dafür hat das Unternehmen 2019 den Nicolaus August Otto Award etabliert, dessen Name auf den Gründer der DEUTZ AG und Miterfinder des Viertaktmotors zurückgeht. Er wird jährlich vergeben und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 30.000 € dotiert. 2022 hat DEUTZ den Nicolaus August Otto Award an Zara Rutherford für ihren Pioniergeist und ihre Leidenschaft für Technik verliehen. Die belgisch-britische Pilotin ist mit 19 Jahren die jüngste Frau gewesen, die solo um die Welt geflogen ist, und der jüngste Mensch, der allein in einem Ultraleichtflugzeug den Globus umrundet hat. Förderung junger MenschenFür DEUTZ stellt Bildung das Fundament einer nachhaltig agierenden Gesellschaft dar. Aus diesem Grund hat DEUTZ Spain im Jahr 2017 die Gründung der DEUTZ Business School (DBS) am spanischen Standort Zafra initiiert. Ziel war und ist es, die wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region, in der Bildungseinrichtungen wie die Business School rar sind, zu fördern. So werden junge Menschen in der DBS mit den notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet, um die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts erfüllen zu können. Neben Universitätsdozenten sind auch Manager von DEUTZ Spain als zertifizierte Dozenten vor Ort im Einsatz. Das Ausbildungsangebot ist branchenunabhängig auf die grundsätzlichen Bedürfnisse von Unternehmen ausgerichtet. Seine Schwerpunkte liegen auf der Verstärkung der dualen Ausbildung, Angeboten von Universitätsprogrammen im Bereich Lean Management sowie Sprachkursen mit offizieller Zertifizierung. Im Berichtsjahr 2022 schlossen 975 Studierende die Kurse der DBS mit einem Zertifikat ab. Gesellschaftlich engagiert zeigt sich auch das Ausbildungszentrum am Hauptsitz in Köln. → Weiterführende Informationen siehe Personalmanagement, S. 105 ff. In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein IN VIA führt DEUTZ dort seit mehr als 20 Jahren Maßnahmen zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration durch. Teilnehmer sind Mädchen und Jungen, die nach ihrem Schulabschluss bei der Arbeitssuche benachteiligt sind. Über einen Zeitraum von zehn Monaten werden sie auf das Berufsleben vorbereitet und qualifizieren sich im Rahmen eines Grundlehrgangs für eine Ausbildung in den Bereichen Metalltechnik und Lagerlogistik. Spenden für ukrainische FlüchtlingeHumanitäre Unterstützung ließen DEUTZ und seine Mitarbeiter im Berichtsjahr 2022 den ukrainischen Flüchtlingen zukommen: Kurz nach Ausbruch des Ukraine-Krieges richtete das Unternehmen an den deutschen Standorten der DEUTZ AG Sammelstellen ein, an denen Mitarbeiter Hilfsgüter wie beispielsweise haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Schulbedarf, Schlafsäcke oder medizinische Produkte abgeben konnten. DEUTZ selbst beteiligte sich daran mit Sachspenden in Höhe von rund 5.000 Euro. Nach Ende der Sammelaktion kümmerten sich DEUTZ-Mitarbeiter um die Verpackung und Palettierung der Spenden. Insgesamt kam eine komplette LKW-Ladung an Hilfsgütern zusammen, die an eine Hilfsorganisation in Bydgoszcz (Bromberg), Polen, übergeben wurde. Darüber hinaus spendete DEUTZ 25.000 € an die »Aktion Deutschland hilft«. ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNGUMWELT- UND KLIMASCHUTZDEUTZ sieht sich nicht nur in der gesellschaftlichen Verantwortung, durch die Weiterentwicklung innovativer Antriebslösungen für seine Kunden einen Beitrag zur Verbesserung der globalen Umwelt- und Klimabilanz zu leisten. Das Unternehmen ist gleichermaßen bestrebt, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit einhergehenden Prozesse und Aktivitäten im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch auf das soziale Umfeld kontinuierlich zu optimieren und so seiner ökologischen Verantwortung nachzukommen. Aufgrund lokaler Unterschiede werden die Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns in weiten Teilen dezentral gesteuert, weshalb sich die nachfolgenden Ausführungen im Wesentlichen auf den Produktionsverbund der DEUTZ AG beziehen. Trotz der dezentralen Organisationsstruktur hat sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Ziele gesetzt, die sich - sofern nicht anders angegeben - auf die Gesamtheit der Produktionsstandorte 1 des Konzerns beziehen. ISO-14001- und ISO-50001-ZertifizierungBestandteile des integrierten Managementsystems (IMS) der DEUTZ AG sowie ihrer spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain sind unter anderem die Bereiche Umweltschutz und Energie. → Weiterführende Informationen sum IMS siehe Produktqualität, S. 114 ff. Das Umweltmanagementsystem, mithilfe dessen die gesamte Umweltleistung kontinuierlich verbessert werden soll, entspricht dabei den Anforderungen der internationalen Norm DIN EN ISO 14001:2015, das Energiemanagementsystem hingegen den Anforderungen der Energiemanagementnorm DIN EN ISO 50001:2018. Es ermöglicht, Verbräuche und Energieströme kontinuierlich zu erfassen, und damit eine wirksame Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu deren Optimierung. Die Konformität des IMS hinsichtlich der unterschiedlichen Geltungsbereiche wird jährlich durch eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft überprüft und wurde im Berichtsjahr erneut bestätigt. Gemessen am Absatzvolumen des DEUTZ-Konzerns im Geschäftsjahr 2022 deckt sowohl die ISO-14001:2015- als auch die ISO-50001:2018-Zertifizierung einen Anteil von rund 77 % ab.
Kontrollen und Gesetzeskonformität | UNGC 7Die Aktivitäten bestimmter Betriebsbereiche, wie etwa der Forschung und Entwicklung, der mechanischen Metallbearbeitung, der Montage oder der Farbgebung, bergen das Risiko schädlicher Umwelteinwirkungen. Um potenzielle Gefahrenquellen und Verbesserungspotenziale frühzeitig aufdecken zu können, werden entsprechende Bereiche regelmäßig durch ein internes Team von Fachexperten sowie externen Sachverständigen und Prüfinstituten begutachtet. Der inhaltliche Fokus liegt dabei neben der Überprüfung selbst gesteckter Ziele und Vorgaben auf der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Die einzuhaltenden Anforderungen ergeben sich in Deutschland beispielsweise aus dem Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BlmSchG) oder dem Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG). Im Hinblick auf die produktionsbezogene Verwendung von Gefahrstoffen, die nicht nur die Sicherheit der Mitarbeiter beeinträchtigen können, sondern bei unsachgemäßer Handhabung auch die Umwelt, soll mittels eines Freigabeverfahrens sichergestellt werden, dass diese so wenig wie möglich eingesetzt werden. → Weiterführende Informationen zu Material Compliance siehe Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs | UNGC 7-9Um den Energieverbrauch sukzessive zu optimieren, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 die im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen weiterverfolgt, die insbesondere die fortlaufende energetische Sanierung bestehender Betriebsgebäude und -einrichtungen sowie die Optimierung bestehender Anlagen betreffen. Dazu zählen beispielsweise Analysen hinsichtlich der Optimierungsmöglichkeiten des Wärmenetzes am Hauptsitz in Köln-Porz und des Druckluftnetzes im Werk Köln-Kalk. Durch die gezielte Beseitigung einer dortigen detektierten Leckage soll der Stromverbrauch für die Kompressoren spürbar gesenkt werden. Daneben weitet DEUTZ den Einsatz des 2020 eingeführten Kalttests zur Prüfung bestimmter Dieselmotoren sukzessive aus. Im Gegensatz zum klassischen Heißtest wird durch den Ablauf eines Diagnoseprogramms dabei nahezu keinerlei Kraftstoff mehr verbraucht. Der Heiß- bzw. Kalttest dient dazu, die Funktionsfähigkeit eines Motors zu prüfen, indem der Echtzeitbetrieb nachgestellt wird. Weiterhin wurde auch der stufenweise Austausch herkömmlicher Beleuchtung durch LED-Beleuchtung im Berichtsjahr 2022 fortgesetzt. DEUTZ ist nicht nur bestrebt den Stromverbrauch kontinuierlich zu reduzieren, sondern beabsichtigt gleichzeitig auch die Stromerzeugung aus alternativen bzw. regenerativen Energiequellen zu fördern. Aus diesem Grund beziehen alle deutschen Produktionsstandorte der DEUTZ AG seit Anfang 2021 ausschließlich Ökostrom. Zudem wurden im Berichtsjahr 2022 standortübergreifend mehrere Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen: Am spanischen Standort in Zafra hat DEUTZ Spain Solarzellen mit einer Gesamtleistung von 800 kWp auf Parkdächern in Betrieb nehmen lassen, am Hauptsitz in Köln wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 50 kWp installiert. Gleichzeitig hat DEUTZ vorbereitende Maßnahmen für die Errichtung von weiteren Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 700 kWp getroffen, deren Inbetriebnahme im laufenden Geschäftsjahr 2023 geplant ist. Die DEUTZ-Tochtergesellschaft Magideutz im marokkanischen Sapino hat ebenfalls Solaranlagen installiert sowie Batteriemodule zur Energiespeicherung, die teils aus hauseigenen Produkten des E-DEUTZ-Programms stammen. Dadurch soll der Strombedarf für die lokale Fertigungs- und Verwaltungseinheit ab 2023 vollständig abgedeckt werden können. Zudem soll auch das dortige Heiz- und Kühlsystem mit Ökostrom betrieben werden. DEUTZ-Konzern: Energieverbrauch der Produktionsstandorte 1scrollen
1 Ohne Joint Ventures.
Im Berichtsjahr 2022 sank der Gesamtenergieverbrauch der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns gegenüber dem Vorjahr um -5,4 % auf 151.614 Megawattstunden. Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus deutlich reduzierten Verbräuchen von Erdgas und Fernwärme, die neben Einsparmaßnahmen aufgrund der Energiekrise auch auf die milde Witterung zurückzuführen sind. CO 2-Emissionen | UNGC 7-9Die Scope-1-Emissionen 1 der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns entstehen größtenteils während des Testbetriebs im Bereich Forschung und Entwicklung sowie bei der Qualitätskontrolle in der Serienfertigung. Dort wird der Echtzeitbetrieb eines Motors auf Prüfständen nachgestellt, wodurch Emissionen freigesetzt werden. Der Großteil der Scope-2-Emissionen 1 entsteht im Rahmen des Produktionsprozesses sowie des weiteren Geschäftsbetriebs. Um die Emissionen zu reduzieren, werden bestehende Anlagen sukzessive optimiert und Verfahren erprobt bzw. etabliert, wodurch auf einen Teil der Prüfläufe im Rahmen der Qualitätskontrolle verzichtet werden kann. Dazu gehört beispielsweise der zuvor erwähnte Kalttest. DEUTZ-Konzern: CO 2-Emissionen der Produktionsstandorte 1scrollen
1 CO
2-Emissionen der Produktionsstandorte des
DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures;Berechnung von Scope-1-
und Scope-2-Emissionen gemäß GHG-Protokoll unter
Verwendung der BAFA-Emissionsfaktoren sowie
Emissionsfaktoren lokaler Energieversorger entsprechend der
Market-based-Methode gemäß GHG-Protokoll
Scope-2-Guidance.
DEUTZ-Konzern: CO 2-Emissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor 1scrollen
1 Ohne Joint Ventures. Die Kennzahl
»Emissionen pro hergestelltem Motor« ergibt
sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission und
der Anzahl hergestellter Motoren. Bei der CO
2-Bilanzierung wurden Scope 1 (durch Verbrennung
in eigenen Anlagen erzeugte CO
2-Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG,
Heizöl, CNG, Ottokraftstoff und Wasserstoff) und Scope
2 (CO
2-Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie
beispielsweise Elektrizität und Fernwärme
verbunden sind) berücksichtigt. Als Erzeugnisse werden
ausschließlich Verbrennungsmotoren und Elektromotoren
gezählt, d. h. keine weiteren Komponenten wie
beispielsweise Batterien, Zahnräder und Pleuel
für Fremdmotoren. Berechnung von Scope-1- und
Scope-2-Emissionen gemäß GHG-Protokoll unter
Verwendung der BAFA-Emissionsfaktoren sowie
Emissionsfaktoren lokaler Energieversorger entsprechend der
Market-based-Methode gemäß GHG-Protokoll
Scope-2-Guidance.
Einhergehend mit dem geringeren Gesamtenergieverbrauch reduzierten sich die CO 2-Emissionen der Produktionsstandorte im Berichtsjahr 2022 trotz eines deutlich gestiegenen Produktionsvolumens sowie fortwährend hoher Forschungsaktivitäten im Werk Köln-Porz um - 4,3 % gegenüber 2021. Die CO 2-Emissionen pro hergestelltem Motor reduzierten sich im gleichen Zeitraum um - 8,3 %. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Kennzahl per Definition in Abhängigkeit vom Produktionsumfang des jeweiligen Jahres steht, der 2022 einen Anstieg um 3,9 % verzeichnete. Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hatte sich DEUTZ für 2023 das Ziel gesetzt, die CO 2-Emissionen seiner Produktionsstandorte sowie pro hergestelltem Motor 2 gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 um 20 % zu reduzieren. Nachdem die Produktionsstandorte der DEUTZ AG seit Anfang 2021 ausschließlich Ökostrom beziehen, wurde dieses Ziel im vorangegangenen Geschäftsjahr bereits deutlich übertroffen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen sein ursprüngliches Ziel Anfang 2022 dahingehend angepasst, dass die CO 2-Emissionen der Produktionsstandorte bis 2023 nunmehr um 61 % reduziert werden sollen und die CO 2-Emissionen pro hergestelltem Motor um 66 %. Ziel für das Jahr 2026 ist eine Reduzierung um 66 % bzw. 70 %. Auf Basis der Werte im Berichtsjahr 2022 beläuft sich die Reduzierung der CO 2-Emissionen der Produktionsstandorte gegenüber 2017 auf - 62,5 % und die Reduzierung der CO 2-Emissionen pro hergestelltem Motor auf - 68,1 %. Damit hätte DEUTZ seine für 2023 gesteckten Ziele bereits im Berichtsjahr 2022 leicht übertroffen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Kennzahl CO 2-Emissionen pro hergestelltem Motor per Definition in Abhängigkeit vom Produktionsumfang des jeweiligen Jahres steht. Ermittlung der Scope-3-Emissionen und Product Carbon FootprintNachdem DEUTZ bislang ausschließlich seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen erhoben und berichtet hat, wurde im Berichtsjahr 2022 auf Basis von Daten aus dem Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit einer externen Beratungsagentur erstmalig eine Ermittlung der Scope-3-Emissionen durchgeführt, die mit 99,9 % den Großteil der Gesamtemissionen des Unternehmens ausmachten. Sinn und Zweck der Ermittlung war in einem ersten Schritt insbesondere die Identifizierung der Emissions-Hotspots, die den Ausgangspunkt für die Entwicklung einer fundierten Klimastrategie bilden wird. DEUTZ beabsichtigt, über seine Scope-3-Emissionen erstmalig im Nichtfinanziellen Bericht 2023 zu berichten. Darüber hinaus wurde auch ein Product Carbon Footprint für den TCD-2.9-Motor sowie das 360-V-System aus dem E-DEUTZ-Programm durchgeführt. Klimaneutralität bis 2025 | UNGC 7-9Übergeordnetes Ziel des DEUTZ-Konzern ist es, den Einsatz alternativer, klimaneutraler Antriebssysteme im Off-Highway-Bereich proaktiv voranzutreiben. Diese ermöglichen perspektivisch die CO 2-Bilanz der Anwendungen, in denen sie zum Einsatz kommen, deutlich zu verbessern. Daneben ist das Unternehmen gleichermaßen bestrebt, seine eigenen Prozesse kontinuierlich zu optimieren und auch dadurch einen Beitrag zur Emissionsreduzierung bzw. zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu leisten. In diesem Zusammenhang hat sich DEUTZ im Rahmen seiner »Dual+«-Strategie das Ziel gesetzt, durch Umsetzung diverser Initiativen seines Powering-Progress-Programms bis spätestens 2050 über die gesamte Prozesskette klimaneutral zu wirtschaften bzw. ein vollständig klimaneutrales Produkt- und Technologieportfolio anzubieten. → Weiterführende lnformationen siehe Produktverantwortung, S. 113 ff., sowie Strategie und Ziele, S. 22 f. Abfallaufkommen | UNGC 7-9Der Großteil des Abfallaufkommens an den Produktionsstandorten des DEUTZ-Konzerns steht in direktem Zusammenhang mit der Herstellung von Motoren und Metallerzeugnissen sowie deren Lackierung und dem späteren Versand. Dementsprechend umfasst das Abfallaufkommen neben verwertbaren Metallresten, Holz-, Kunststoff- und Papier-Fraktionen auch Flüssigkeiten, mit denen die metallischen Oberflächen der Motorenkomponenten behandelt, gereinigt und gekühlt werden. Aufgrund ihres Ölanteils stellen diese Flüssigkeiten vorwiegend Abfälle zur Beseitigung dar. Um das zur Beseitigung anfallende Abfallaufkommen zu reduzieren, hat DEUTZ im vorangegangenen Berichtsjahr 2021 beispielsweise einen Prozess zur Reduzierung von wässrigen Waschflüssigkeiten eingeleitet. Die Umsetzung ist im laufenden Geschäftsjahr 2023 geplant. Zudem erfolgte Anfang 2022 die Inbetriebnahme einer Anlage zur Optimierung der Abwasserbehandlung. Diese ermöglicht es, die Abwassereinleitung zu verringern, den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren und das Wasser wieder in den Prozesskreislauf zurückzuspeisen. Darüber hinaus ist DEUTZ bestrebt, auch seine Abfälle zur Verwertung sukzessive zu reduzieren. Im Bereich der Ersatzteillogistik beispielsweise wurde dazu untersucht, wie sich der Wareneingang und -ausgang hinsichtlich Verpackungsarten und Gebindegrößen nachhaltiger gestalten lässt. So werden in Abhängigkeit vom Kunden bestimmte Ersatzteile nur noch in Gebinden verpackt und versendet anstatt in verschweißten Einzelpackungen. Als Transportboxen dienen dabei wiederverwendbare Mehrwegkisten. DEUTZ-Konzern: Abfallaufkommen der Produktionsstandorte 1scrollen
1 Abfallaufkommen der Produktionsstandorte des
DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures.
Trotz des deutlich gestiegenen Produktionsvolumens konnte das Abfallaufkommen der Produktionsstandorte im Berichtsjahr 2022 um insgesamt - 0,8 % gegenüber 2021 reduziert werden, wobei die zur Beseitigung anfallende Abfallmenge einen Rückgang um - 2,7 % verzeichnete. DEUTZ beabsichtigt, das zur Beseitigung anfallende Abfallaufkommen seiner Produktionsstandorte 1 bis 2023 um 10 % gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu reduzieren. Bis 2026 wird eine Reduzierung um 15 % angestrebt. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 konnte die zur Beseitigung anfallende Abfallmenge 2022 bei einem vergleichbaren Bauprogramm um - 22,3 % verringert werden. Damit hätte DEUTZ seine für 2023 und 2026 gesteckten Ziele im Berichtsjahr bereits übertroffen. ANGABEN ZUR VERORDNUNG (EU) 2020/852 TAXONOMIEVERORDNUNGAngesichts der globalen Erderwärmung gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung und findet spätestens seit Einführung des Sustainable-Finance-Aktionsplans der europäischen Kommission verstärkt auch im Finanzsektor Einzug. So sehen sowohl das Übereinkommen von Paris als auch der europäische Green Deal, der darauf abzielt, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, einen wichtigen Ansatzpunkt bei nachhaltigen Investitionen: Denn Kapitalmärkte können eine wichtige flankierende Rolle zur Erreichung umweltpolitischer Ziele einnehmen, wenn sie private Finanzströme in nachhaltige Investitionen lenken (Sustainable Finance). Es ist von zentraler Bedeutung, das Potenzial des Binnenmarktes für die Verwirklichung dieser Ziele voll auszuschöpfen. Als eines von mehreren Maßnahmenpaketen ist hierzu im Juli 2020 die Verordnung (EU) 2020/852 Taxonomie-Verordnung (EU-Taxonomie-Verordnung) in Kraft getreten, die erstmals für das Berichtsjahr 2021 anzuwenden war. Sie stellt ein Klassifizierungssystem dar, durch welches ein einheitliches Verständnis der Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Tätigkeiten geschaffen werden soll. In einem ersten Schritt legt die EU-Taxonomie-Verordnung einen besonderen Fokus auf Umweltziele. Die Umweltziele der EU-Taxonomie-Verordnung sind: (1) Klimaschutz, (2) Anpassung an den Klimawandel, (3) die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen (4) der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, (5) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und (6) der Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme. Während für das Berichtsjahr 2022 über die Umweltziele (1) und (2) zu berichten ist, ist eine Berichterstattung zu allen sechs Umweltzielen frühestens ab dem Geschäftsjahr 2023 vorgesehen. LEISTUNGSINDIKATOREN, BERECHNUNGSVORSCHRIFTEN UND TECHNISCHE BEWERTUNGSKRITERIENAls Leistungsindikatoren sind gem. Art. 8 EU-Taxonomie-Verordnung sowie Art. 10 (4) Delegierter Rechtsakt (del. Verordnung (EU) 2021/2178) für das Berichtsjahr 2022 die Anteile des Konzernumsatzes, der Investitionsausgaben (CapEx) sowie der Betriebsausgaben (OpEx) offenzulegen, die DEUTZ mit taxonomiefähigen und taxonomiekonformen wirtschaftlichen Tätigkeiten im Zusammenhang mit den derzeit anzuwendenden Umweltzielen (1) Klimaschutz und (2) Anpassung an den Klimawandel erzielt hat. Eine taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeit ist weiterhin eine Wirtschaftstätigkeit, die in den Delegierten Rechtsakten zur Ergänzung der EU-Taxonomie-Verordnung bzw. dem derzeitigen Delegierten Rechtsakt zum Klima beschrieben ist. Zudem hat sie bestimmte technische Bewertungskriterien zu erfüllen und ist unter Einhaltung der Kriterien für den Mindestschutz (Minimum Safeguards) gem. Art. 18 EU-Taxonomie-Verordnung durchzuführen. Demnach sind für die Taxonomiekonformität nachfolgende Vorgaben zu erfüllen: 1. Die Wirtschaftstätigkeit leistet einen wesentlich Beitrag zu beiden oder mindestens einem der derzeit anzuwendenden Umweltziele, wobei mit Blick auf den Klimaschutz ein substanzieller Beitrag geleistet wird wenn: scrollen
2. Die Wirtschaftstätigkeit schadet keinem der anderen Umweltziele erheblich (Do No Significant Harm - DNSH, gem. Art. 17 EU-Taxonomie-Verordnung und Delegiertem Rechtsakt). 3. Die Mindestschutzmaßnahmen sind umgesetzt. Die vorgenannten Mindestschutzmaßnahmen umfassen die Themenbereiche Menschenrechte, einschließlich Arbeitsrechte, Bestechung und Korruption, Besteuerung sowie fairer Wettbewerb. Zugrundeliegende Rahmenwerke sind dabei die OECD-Leitsätze, die ILO-Kernarbeitsnormen, die internationale Menschenrechtscharta, sowie die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Um die Mindestschutzkriterien zu erfüllen, müssen wiederum die nachfolgenden sechs Vorgaben bezüglich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht im Unternehmen umgesetzt sein: 1. Verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln ist in den Managementsystemen, Richtlinien und Strategien fest verankert. 2. Negative Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit, der Lieferketten und der Geschäftsbeziehungen werden bestimmt und bewertet. 3. Negative bzw. nachteilige Auswirkungen werden beendet, vermieden oder vermindert. 4. Die Umsetzung der Maßnahmen und Ergebnisse wird nachverfolgt. 5. Es wird kommuniziert, wie mit negativen Auswirkungen umgegangen wird. 6. Wo angemessen, werden Abhilfemaßnahmen zur Widergutmachung eingeleitet oder unterstützt. KPI 1 bezogen auf den UmsatzDer Umsatzanteil taxonomiefähiger und taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten am Gesamtumsatz ist derjenige Anteil an den Konzernumsatzerlösen, der gem. Abschnitt 1.1.1 des Annex 1 zu Art. 8 der EU-Taxonomie-Verordnung mit Produkten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit taxonomiefähigen und taxonomiekonformen wirtschaftlichen Tätigkeiten erzielt wurde, geteilt durch die konsolidierten Konzernumsatzerlöse gem. IAS 1.82(a) für das Geschäftsjahr 2022. → Weiterführende Informationen siehe Konzernabschluss, S. 140 ff. KPI bezogen auf Investitionsausgaben CapEx (CapEx-KPI)Der taxonomiefähige und taxonomiekonforme CapEx-KPI ergibt sich aus den taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Investitionsausgaben geteilt durch den Gesamt-CapEx. Dieser umfasst Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten während des Berichtszeitraums vor Abschreibungen und Neubewertungen, einschließlich solcher, die sich aus Neubewertungen und Wertminderungen für das betreffende Geschäftsjahr und ohne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts ergeben. Darüber hinaus umfasst der CapEx-KPI auch den Erwerb von Sachanlagen entsprechend IAS 16 Paragraf 73, Buchstabe e), Ziffer (i) und Ziffer (iii), einschließlich Nutzungsrechten nach IFRS 16 Leasingverhältnisse, Paragraf 53, Buchstabe (h), und Zugänge zu immateriellen Anlagewerten nach IAS 38, Paragraf 118, Buchstabe e), Ziffer (i). Der Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht im CapEx-KPI enthalten, da er gem. IAS 38 nicht als immaterieller Vermögenswert definiert ist. 2,3 Investitionsausgaben sind taxonomiekonform, wenn sie den nachfolgenden drei Kategorien a), b) oder c) zugeordnet werden können: a) Investitionsausgaben in Zusammenhang mit Vermögenswerten oder Prozessen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. b) Investitionsausgaben, die Teil eines Investitionsplans sind zur Ausweitung von taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten oder zur Umwandlung taxonomiefähiger in taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (für DEUTZ aktuell nicht zutreffend). c) Investitionsausgaben im Zusammenhang mit dem Erwerb von Produktion aus nach der EU-Taxonomie-Verordnung taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten und Einzelmaßnahmen, die bestimmte Zieltätigkeiten in die Lage versetzen, kohlenstoffarm zu werden, oder die zur Treibhausgasreduktion führen. Sie werden ebenfalls als taxonomiekonforme Investition betrachtet, wenn die gekauften Produkte bzw. die Einzelmaßnahmen der Beschreibung der jeweiligen Wirtschaftstätigkeit sowie den technischen Bewertungskriterien entsprechen und die Minimum Safe-guards eingehalten werden. KPI bezogen auf die Betriebsausgaben OpEx (OpEx-KPI)Der taxonomiefähige/-konforme OpEx-KPI ist definiert als OpEx-KPI aus taxonomiefähigen/-konformen Wirtschaftstätigkeiten geteilt durch den Gesamt-OpEx. Dieser ergibt sich aus direkten, nicht aktivierten Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverträge, Wartung und Instandhaltung sowie alle anderen direkten Ausgaben im Zusammenhang mit der täglichen Wartung und Instandhaltung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens beziehen. Der taxonomiefähige/-konforme OpEx-KPI umfasst auch Betriebsausgaben als Teil eines Investitionsplans (CapEx-Plan) zur Ausweitung der taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten oder zur Umformung von taxonomiefähigen zu taxonomiekonformen Wirtschaftsaktivitäten. Ausgaben im Zusammenhang mit dem täglichen Betrieb sind kein Bestandteil.
1 Key Performance Indicator (dt.
Leistungsindikator).
Der OpEx-KPI enthält folgende Positionen: scrollen
Um eine Doppelzählung im Hinblick auf den OpEX- sowie CapEx-KPI zu vermeiden, hat DEUTZ zuerst alle Investitions- und Betriebsausgaben der Kategorie c) ermittelt und daran anschließend die verbleibenden Investitions- und Betriebsausgaben der Kategorie a). Die nicht zugeordneten Investitionsausgaben sind nicht taxonomiefähig. Die Investitions- und Betriebsausgaben des DEUTZ-Konzerns sind ausschließlich den Kategorien a) und c) zuzuordnen. Hinsichtlich des Umsatzes sind Doppelzählungen dadurch ausgeschlossen, dass Umsatzerlöse auf Ebene der Einzelgesellschaften ermittelt werden. TAXONOMIEFÄHIGE UND TAXONOMIEKONFORME WIRTSCHAFTSTÄTIGKEITEN DES DEUTZ-KONZERNSGeschäftsmodellDie Kernkompetenzen des DEUTZ-Konzerns liegen insbesondere in der Entwicklung und Produktion von Motoren, die in Anwendungen abseits der Straße zum Einsatz kommen. Entsprechende Anwendungsbereiche sind unter anderem Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstapler oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeuge sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich. Die operativen Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich dabei in die Segmente Classic und Green: Das Segment Classic umfasst sämtliche Aktivitäten in der Entwicklung, der Herstellung, des Vertriebs und der Wartung sowie den Service von Diesel- und Gasmotoren. Im Segment Green hingegen werden alle Aktivitäten rund um neue Antriebe abgebildet.→ Weiterführende Informationen siehe Geschäftsmodell und Segmente, S. 21. Angesichts des DEUTZ-Geschäftsmodells ergeben sich taxonomiefähige und taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten im Wesentlichen aus den Aktivitäten im Bereich alternativer Antriebslösungen. Zu diesen zählen etwa der DEUTZ-Wasserstoffmotor, der unter anderem in einer stationären Anlage zur Stromerzeugung zum Einsatz kommt, sowie die Aktivitäten zur Elektrifizierung des Motorenportfolios, die unter dem Begriff »E-DEUTZ« zusammengefasst werden. Darunter fallen: die Herstellung von voll- und hybridelektrischen Antriebssystemen unter anderem für die Anwendung in Baustellen- und Flugfeldfahrzeugen, die Herstellung von Batteriemanagementsystemen und -komponenten der DEUTZ-Tochtergesellschaft Futavis sowie die Herstellung von Batterien und Elektromotoren für Bootsantriebe der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo. Neben diesen Tätigkeiten, mit denen DEUTZ externe Umsatzerlöse generiert, wurden auch Investitionstätigkeiten identifiziert, die ausschließlich zu taxonomiekonformen CapEx führen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Querschnittsthemen bzw. Einzelmaßnahmen, die die Optimierung der innerbetrieblichen Energieeffizienz betreffen. Identifizierung taxonomiefähiger und taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten des DEUTZ-KonzernsUm taxonomiefähige und taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten identifizieren zu können, hat DEUTZ in einem ersten Schritt überprüft, welche seiner Geschäftsaktivitäten in Frage kommen könnten. Dazu erfolgte ein Abgleich mit Annex 1 und 2 des Delegierten Rechtsakts 2021/2139 der EU-Taxonomie-Verordnung.
1 Siehe auch Leasingverhältnisse,
Erläuterung 25, S. 187 f.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die entsprechend Annex 1 des Delegierten Rechtsakts 2021/2139 taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten des DEUTZ-Konzerns, die dem Klimaziel (1) Klimaschutz zuzuordnen sind. Übersicht und Zuordnung der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten des DEUTZ-Konzernsscrollen
In einem zweiten Schritt wurden die vorgenannten, als taxonomiefähig identifizierten Wirtschaftstätigkeiten hinsichtlich ihrer Taxonomiekonformität überprüft. → Voraussetzungen für die Taxonomiekonformität siehe Leistungsindikatoren, Berechnungsvorschriften und technische Bewertungskriterien, S. 125 ff. 1. Wesentlicher BeitragIm Rahmen eines detaillierten Analyseprozesses hat DEUTZ einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem der sechs Umweltziele bzw. konkret zum Umweltziel (1) Klimaschutz identifiziert. Um einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz für die Kernaktivitäten 3.2 / 3.4 sowie 3.6 nachzuweisen, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 auf Basis der erfassten Daten des Jahres 2021 eine Treibhausgasbilanz (Scope 1, 2 und 3) sowie einen Product Carbon Footprint für sein elektrisches 360-V-Antriebssystem und, zum Vergleich, für seinen Dieselmotor TCD 2.9 durchgeführt. Inwiefern ein wesentlicher Beitrag geleistet wird bzw. wodurch, ist der Tabelle "Übersicht und Zuordnung der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten des DEUTZ-Konzerns" zu entnehmen. Ein wesentlicher Beitrag der Wirtschaftstätigkeit 7.3 wird durch thermische Optimierungsmaßnahmen bezüglich der Verglasung von Produktionsgebäuden sowie den Austausch herkömmlicher Beleuchtung durch LED-Leuchtmittel erzielt. Der wesentliche Beitrag der Wirtschaftstätigkeit 7.6 wird durch die Installation von Photovoltaikanlagen erzielt. 2. Einhaltung der DNSH-KriterienDEUTZ sieht sich nicht nur in der gesellschaftlichen Verantwortung, durch die Weiterentwicklung innovativer Antriebslösungen für seine Kunden einen Beitrag zur Verbesserung der globalen Umwelt- und Klimabilanz zu leisten. Das Unternehmen ist gleichermaßen bestrebt, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit einhergehenden Prozesse und Aktivitäten im Hinblick auf ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt kontinuierlich zu optimieren, sein Ressourcenmanagement kontinuierlich zu verbessern und so seiner ökologischen Verantwortung nachzukommen. Dazu hat DEUTZ ein Umweltmanagementsystem etabliert, das nach der internationalen Norm DIN EN ISO 14001:2015 zertifiziert ist.→ Weiterführende Informationen siehe Umwelt- und Klimaschutz, S. 121 ff. Um zu beurteilen, ob die dem Umweltziel (1) zugeordneten Wirtschaftstätigkeiten keinem der Umweltziele (2) bis (6) erheblich schaden, erfolgte eine Überprüfung gem. Delegierter Rechtsverordnung 2021/2139, Anlage A bis D: 2.1. Einhaltung DNSH-Grundsatz Umweltziel (2) Klimawandelanpassung: Um die physischen Klimarisiken zu ermitteln, die für seine taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten wesentlich sind, hat DEUTZ mit Unterstützung einer externen Beratungsagentur sowie eines Klimatologen eine Klimarisikoanalyse durchgeführt. Dabei wurden entsprechend dem Entstehungsort der taxonomiefähigen DEUTZ-Wirtschaftstätigkeiten folgende Standorte betrachtet: Köln, Ulm, Aachen, Weßling, Zafra (Spanien) und Herschbach. Für diese Standorte wurden zukünftige klimabedingte Risiken in den Kategorien Temperatur, Wind, Wasser und Feststoffe bewertet. Dabei hat DEUTZ sowohl chronische, also über einen langen Zeitraum anhaltende, als auch akute, also kurzfristige aber schwerwiegende Klimarisiken berücksichtigt. Für das zukünftige Klima wurden vier verschiedene Emissionsszenarien verwendet: RCP2.6, RCP4.5, RCP6.0 sowie RCP8.5. Die Bewertung erfolgte dabei für das gegenwärtige und das zukünftige Klima. Die dafür notwendigen Daten wurden entweder aus der ERAS-Reanalyse (Wetterkarten), offiziellen Klimamodellen der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) entnommen bzw. aus externen Gefahren- oder Risikodatensätzen zusammengestellt und verarbeitet. Im Ergebnis wurden keine von den als taxonomiefähig identifizierten Wirtschaftstätigkeiten ausgehenden wesentlichen physischen Klimarisiken festgestellt. 2.2. Einhaltung DNSH-Grundsatz Umweltziel (3) Nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen: Zur Ermittlung von Risiken im Zusammenhang mit der Erhaltung der Wasserqualität und der Vermeidung von Wasserknappheit hat DEUTZ einen Bewertungsbogen zur standortbezogenen Selbsteinschätzung entwickelt, welcher die Themen Gewässerschutz, Wasserversorgung, -entsorgung sowie -verbrauch umfasste. Die inhaltliche Grundlage des Bewertungsbogens bildete dabei die nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung. Im Ergebnis wurden keine von den Wirtschaftstätigkeiten ausgehenden negativen Auswirkungen festgestellt. 2.3. Einhaltung DNSH-Grundsatz Umweltziel (4) Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft: Der überwiegende Teil der von DEUTZ in seinen Produktionsprozessen verwendeten Komponenten ist auf eine sehr lange Lebensdauer, die Möglichkeit der Wiederaufarbeitung sowie Überholung und somit auf eine Verlängerung der Nutzungsphase ausgelegt. Die Komponenten sind recyclingfähig und haben am Ende der Nutzungsphase noch großen Wert - etwa mit Blick auf Stahl, Aluminium und Kupfer. Nach dem Recycling durch Dritte stehen die wiedergewonnenen Stoffe als Sekundärrohstoffe für die Produktion neuer Güter zur Verfügung. Beispielsweise werden Altbatterien über das bestehende Register der "Stiftung Elektro-Altgeräte-Register" erfasst und anschließend durch Anwendung effizienter Recyclingverfahren wichtige Rohstoffe zurückgewonnen, wobei metallurgische, chemische und mechanische Recyclingverfahren zur Anwendung kommen. Ein wesentlicher Bestandteil des im DEUTZ-Konzern etablierten Umweltmanagementsystems ist die umweltgerechte Abfallwirtschaft. So werden Abfälle wie beispielsweise Metalle, Holz, Papier, Pappe, Kartonagen und Kunststoffe im Auftrag des Unternehmens zur weiteren Verwertung durch Dritte veräußert. 2.4 Einhaltung DNSH-Grundsatz Umweltziel (5) Vermeidung von Verschmutzung: Als Motorenhersteller beschafft und verarbeitet DEUTZ im Rahmen seiner Produktionsprozesse Komponenten und Erzeugnisse, die verschiedenste Reinstoffe und Mineralien beinhalten und die bei unsachgemäßem Umgang eine schädigende Wirkung auf Mensch und Umwelt haben können. Zu diesen Stoffen gehören solche, die unter anderem der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) sowie der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten (RoHS) unterliegen, aber auch solche, die von vorgenannten Verordnungen nicht berücksichtigt werden. Ein Motor besteht aus durchschnittlich 650 Bauteilen, in denen wiederum eine vielfache Anzahl verschiedener Stoffe verarbeitet und/oder enthalten sind. Der Unternehmensbereich »Material Compliance« trägt Sorge dafür, dass hergestellte Motoren fortlaufend hinsichtlich der Einhaltung verschiedenster umweltrechtlicher Gesetzgebungen und Verordnungen bewertet und Prozesse im Hinblick auf verwendete Werkstoffe und Substanzen sukzessive optimiert werden. Dies umfasst beispielsweise die Einführung von Konformitätsprüfungen im Rahmen des Produktentstehungsprozesses. Zudem legt das Unternehmen Material-Compliance-Kriterien für die Auswahl von Serienlieferanten fest. Um die Einhaltung dieser Kriterien überwachen und Prozesse besser steuern zu können, hat DEUTZ 2020 eine webbasierte Datenbank zur Materialdeklaration eingeführt, in welcher sukzessive alle vom Unternehmen verarbeiteten und verwendeten Stoffe erfasst werden. Das bedeutet: Es werden darin nicht nur Stoffe erfasst, die der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) oder der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten (RoHS) unterliegen, sondern auch alle darüberhinausgehenden Stoffe. Mittels der in seiner Datenbank zur Materialdeklaration erfassten Informationen beabsichtigt DEUTZ zum einen Gesetzes- bzw. Richtlinienkonformität sicherzustellen. Zum anderen sollen anhand der erfassten Informationen auch Maßnahmen ergriffen werden, die zur Vermeidung von Umweltverschmutzungen durch das Inverkehrbringen bzw. die Verwendung von Chemikalien beitragen. → Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Ferner zielt auch das im Unternehmen etablierte Gefahrstoffmanagement darauf ab, Gefährdungen durch Substitution zu vermeiden oder durch technische sowie organisatorische Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren. → Weiterführende Informationen siehe Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, S. 108 f. 2.5 Einhaltung DNSH-Grundsatz Umweltziel (6) Schutz von Ökosystemen und Biodiversität: Der unter Punkt 2.2 genannte Bewertungsbogen beinhaltete neben Kriterien zur Bewertung der nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen auch solche, die den Schutz von Ökosystemen und den Erhalt der Biodiversität betreffen. Im Ergebnis wurden keine von den Wirtschaftstätigkeiten ausgehenden erheblichen Beeinträchtigungen im Hinblick auf den Schutz von Ökosystemen und Biodiversität festgestellt. Keiner der betrachteten bzw. für die taxonomiefähigen DEUTZ-Wirtschaftstätigkeiten relevanten Standorte befindet sich in der Nähe zu biodiversitätssensiblen Gebieten. 3. Erfüllung der MindestschutzmaßnahmenVerantwortungsvolles unternehmerisches Handeln u. a. im Hinblick auf die Themen Menschenrechte, Bestechung und Korruption, Besteuerung sowie fairer Wettbewerb ist für DEUTZ von besonderer Wichtigkeit und deshalb fest in den Managementsystemen, Richtlinien und Strategien des Unternehmens verankert. Dies spiegeln auch die Inhalte der konzernweit gültigen Kodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und sonstige Geschäftspartner wider, deren Grundlage u. a. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN, die Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und die 10 Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (UNGC) sind, sowie diverse interne Organisationsrichtlinien. Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter die Inhalte des Verhaltenskodex verstehen und sich rechts- und regelkonform verhalten, finden neben regelmäßigen Präsenzschulungen jährliche Compliance-Schulungen statt. Enthaltene Module sind beispielsweise Korruptionsprävention, Kartellrecht, Arbeitsschutz im Büro, AGG und Gleichbehandlung. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Mit Blick auf das Thema Besteuerung hat DEUTZ ein Tax-Compliance-Managementsystem etabliert, das der Sicherstellung gesetzeskonformen Verhaltens im Steuerbereich und der Minimierung bzw. Vermeidung sowohl finanzieller als auch strafrechtlicher und reputativer Risiken dient, die sich aus etwaigen Gesetzesverstößen ergeben könnten. Über das interne Kontrollsystem werden im Konzern etablierte Prozesse in regelmäßigen Abständen durch die IKS-Koordinatorin und die interne Revision begutachtet und daraus resultierend, bei Bedarf, Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt. Als Mitglied des Global Compacts der Vereinten Nationen sind die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption für DEUTZ von besonderer Bedeutung. Um seiner Nulltoleranzstrategie im Hinblick auf die Missachtung der Menschenrechte Nachdruck zu verleihen, hat DEUTZ Ende 2022 einen Menschenrechtskodex verabschiedet, der gleichermaßen für seine Mitarbeiter, Lieferanten und Geschäftspartner gültig ist. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff., sowie Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Um rechts- und regelwidriges Verhalten bestmöglich aufdecken und bewiesenes Fehlverhalten unverzüglich beenden zu können, hat DEUTZ auf seiner Website ein öffentlich zugängliches Hinweisgebersystem etabliert, über das Verdachtsfälle hinsichtlich Verstößen gegen die Verhaltenskodizes von DEUTZ jederzeit gemeldet werden können. Jeder Verdachtsfall wird dabei nach einheitlichen Vorgaben erfasst und entsprechend einer konzernweit gültigen Compliance-Organisationsrichtlinie behandelt. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S .100 ff. Um negative Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit, der Lieferketten und der Geschäftsbeziehungen zu bestimmen und zu bewerten, nutzt DEUTZ diverse Instrumente: Mit Blick auf die eigene Geschäftstätigkeit finden quartalsweise Risikoinventuren statt, im Rahmen derer auch Risiken bezogen auf die Themen Menschenrechte, Bestechung und Korruption, Besteuerung sowie fairer Wettbewerb abgefragt werden. Hinsichtlich seiner Geschäftspartner hat DEUTZ ein Geschäftspartner-Compliance-Tool etabliert, über welches diese u. a. auf potenzielles Fehlverhalten beispielsweise in Bezug auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung überprüft werden. → Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance und Compliance, S. 100 ff. Des Weiteren nutzt DEUTZ ein Informationstool, das mittels öffentlich zugänglicher Informationen eine fortlaufende Überwachung von Lieferanten ermöglicht. Die Einhaltung des DEUTZ-Lieferantenkodex wird außerdem im Rahmen von Vor-Ort-Audits überprüft. → Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Sofern negative bzw. nachteilige Auswirkungen u. a. im Hinblick auf die Themen Menschenrechte, Bestechung und Korruption, Besteuerung sowie fairer Wettbewerb festgestellt werden würden, würde DEUTZ Maßnahmen ergreifen, um diese zu beenden oder zu vermindern und künftig zu vermeiden. Die Umsetzung vorgenannter Maßnahmen und Ergebnisse würde nachverfolgt werden. Weiterhin würde DEUTZ an geeigneter Stelle kommunizieren, wie mit negativen Auswirkungen umgegangen wird und, wo angemessen - im Falle bestätigter Vorfälle, einschließlich solcher, die die Themen Menschenrechte, Bestechung und Korruption betreffen -, Abhilfemaßnahmen zur Wiedergutmachung einleiten oder unterstützen. Mit Blick auf negative Auswirkungen, die von DEUTZ-Lieferanten ausgehen, wird DEUTZ beginnend ab dem laufenden Geschäftsjahr 2023 jährlich eine Grundsatzerklärung entsprechend dem Gesetz über unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten veröffentlichen. Deren Inhalt sind neben einer Beschreibung, wie DEUTZ seinen menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten nachkommt, u. a. die Ergebnisse regelmäßig durchzuführender Risikoanalysen sowie die Umsetzung von Präventations- und Abhilfemaßnahmen zur Risikominimierung. → Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 110 ff. Entsprechend den Ausführungen im vorliegenden Abschnitt kommt DEUTZ zu dem Ergebnis, dass die Einhaltung der Mindestschutzkriterien gegeben ist. Mit Blick auf die eigene Geschäftstätigkeit wurden ferner auch keine Verstöße hinsichtlich vorgenannter Themen festgestellt, weshalb es folglich auch nicht zu einer gerichtlich festgestellten Verurteilung aufgrund von Verstößen gekommen ist. Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten des DEUTZ-Konzerns umfassen den Anteil taxonomiefähiger Wirtschaftsaktivitäten, welche alle Kriterien gemäß Art. 3 der EU-Taxonomie-Verordnung tatsächlich nachweislich erfüllen. → Siehe Leistungsindikatoren, Berechnungsvorschriften und technische Bewertungskriterien, S. 125 ff. In den nachfolgenden Tabellen werden die nach der EU-Taxonomie-Verordnung taxonomiefähigen und im Ergebnis des oben ausgeführten Analyse- und Prüfungsprozesses als taxonomiekonform zu bewertenden Wirtschaftstätigkeiten ins Verhältnis zum Gesamtumsatz sowie zum Gesamt-CapEx und -OpEx gesetzt. DEUTZ hat keine Wirtschaftsaktivitäten auf dem Gebiet der Kernkraft und der Nutzung von Erdgas, weshalb auf die Offenlegung entsprechender Meldebögen verzichtet wird. Anteil des Umsatzes im Geschäftsjahr 2022 aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sindscrollen
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1 Die Wirtschaftstätigkeiten unter 3.6
erfüllen die technischen Bewertungskriterien zur
EU-Taxonomiekonformität im Hinblick auf die
Nachweisführung zum wesentlichen Beitrag nicht
vollumfänglich und sind deshalb als
taxonomiefähig, nicht aber als taxonomiekonform
ausgewiesen.
Anteil des CapEx im Geschäftsjahr 2022 aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sindscrollen
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1 Die Wirtschaftstätigkeiten unter 3.6
erfüllen die technischen Bewertungskriterien zur
EU-Taxonomiekonformität im Hinblick auf die
Nachweisführung zum wesentlichen Beitrag nicht
vollumfänglich und sind deshalb als
taxonomiefähig, nicht aber als taxonomiekonform
ausgewiesen.
Anteil des OpEx im Geschäftsjahr 2022 aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sindscrollen
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1 Die Wirtschaftstätigkeiten unter 3.6
erfüllen die technischen Bewertungskriterien zur
EU-Taxonomiekonformität im Hinblick auf die
Nachweisführung zum wesentlichen Beitrag nicht
vollumfänglich und sind deshalb als
taxonomiefähig, nicht aber als taxonomiekonform
ausgewiesen.
Quantitative Aufschlüsselung CapEx (in €)scrollen
Quantitative Aufschlüsselung OpEx (in €)scrollen
VERMERK DES UNABHÄNGIGEN WIRTSCHAFTSPRÜFERS ÜBER EINE BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE PRÜFUNG ZUR ERLANGUNG BEGRENZTER SICHERHEIT DER NICHTFINANZIELLEN BERICHTERSTATTUNGAn die DEUTZ AG, KölnWir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG, Köln, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 (im Folgenden der "zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Nicht Gegenstand unserer Prüfung sind die in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen. VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETERDie gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und Artikel 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden die "EU-Taxonomieverordnung") und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigenen in Abschnitt "ANGABEN ZUR (EU) 2020/852 TAXONOMIE-VERORDNUNG" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe. Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben des Konzerns, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (Manipulation des nichtfinanziellen Berichts) oder Irrtümern ist. Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt "ANGABEN ZUR (EU) 2020/852 TAXONOMIEVERORDNUNG" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet. UNABHÄNGIGKEIT UND QUALITÄTSSICHERUNG DER WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFTWir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten. Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst. VERANTWORTUNG DES WIRTSCHAFTSPRÜFERSUnsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht abzugeben. Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft, mit Ausnahme der in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "ANGABEN ZUR (EU) 2020/852 TAXONOMIE-VERORDNUNG" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt: scrollen
Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Artikel 8 der EU-Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet. PRÜFUNGSURTEILAuf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der zusammengefasste gesonderte nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der in Abschnitt "ANGABEN ZUR (EU) 2020/852 TAXONOMIE-VERORDNUNG" des zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Berichts dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Wir geben kein Prüfungsurteil zu den in dem zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht genannten externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen ab. VERWENDUNGSBESCHRÄNKUNG FÜR DEN VERMERKWir weisen darauf hin, dass die Prüfung für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt wurde und der Vermerk nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt ist. Folglich ist er möglicherweise für einen anderen als den vorgenannten Zweck nicht geeignet. Somit ist der Vermerk nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Unser Prüfungsurteil ist in dieser Hinsicht nicht modifiziert.
Frankfurt, den 13. März 2023 PricewaterhouseCoopers
GmbH
Nicolette Behncke, Wirtschaftsprüferin ppa. Benjamin Wolf DETAILINDEX KONZERNABSCHLUSS 2022GEWINN- und-VERLUST-RECHNUNGDEUTZ-KONZERNscrollen
GESAMTERGEBNISRECHNUNG DEUTZ-KONZERNscrollen
BILANZDEUTZ-KONZERNAktiva scrollen
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DEUTZ-KONZERNscrollen
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1 In der Bilanz werden diese Posten unter der
Bezeichnung "Andere Rücklagen" zusammengefasst.
KAPITALFLUSSRECHNUNG DEUTZ-KONZERNscrollen
KONZERNANHANGALLGEMEINE GRUNDLAGENMUTTERUNTERNEHMENDas Mutterunternehmen ist die DEUTZ AG. Sie hat ihren Sitz in 51149 Köln, Ottostraße 1, Deutschland und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln, HRB 281, eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde durch den Beschluss des Vorstands vom 24. Februar 2023 zur Veröffentlichung freigegeben. Die Aktie der DEUTZ AG ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Die Aktie wird über das elektronische Computer-Handelssystem Xetra sowie an allen deutschen Börsen gehandelt. DEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für Anwendungen abseits der Straße. Das Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die u. a. in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Nach Anwendungsbereichen ist das Geschäft vor allem auf Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik und Stationäre Anlagen ausgerichtet. Abgerundet wird die Produktpalette durch ein umfangreiches Serviceangebot. Die Aktivitäten des Konzerns gliedern sich in die operativen Segmente DEUTZ Classic und DEUTZ Green: Das Segment Classic umfasst die Aktivitäten in der Entwicklung und der Herstellung, den Vertrieb und den Service von Dieselmotoren sowie das at-equity bilanzierte Joint Venture mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller SANY. Im Segment Green werden sämtliche Aktivitäten jenseits des Dieselmotors abgebildet. Dazu zählen zum einen voll- und hybrid-elektrische Antriebe, wasserstoffbetriebene Antriebslösungen sowie mobile E-Schnellladestationen. Zum anderen werden im Green-Segment die Tochtergesellschaft Torqeedo, die bei der Elektrifizierung von Antriebssystemen auf die Elektromobilität zu Wasser fokussiert ist, sowie der Entwicklungsdienstleister Futavis mit Fokus auf Batteriemanagementsysteme im Hochvoltbereich konsolidiert. DEUTZ fokussiert sich in seinen operativen Segmenten auf die Wertschöpfungsprozesse Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb von flüssigkeits- und luftgekühlten Motoren sowie Hybridmotoren und elektrifizierten Antriebssystemen. GRUNDLAGEN DER ERSTELLUNG DES ABSCHLUSSESDer für die DEUTZ AG als oberstes Mutterunternehmen aufgestellte Konzernabschluss der DEUTZ-Gruppe ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und steht im Einklang mit den gesetzlichen Verpflichtungen, die für kapitalmarktorientierte, berichtspflichtige Mutterunternehmen nach § 315e Abs. 1 HGB i. V. m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der jeweils gültigen Fassung (IAS-VO), gelten. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter der Anwendung des Anschaffungs- oder Herstellungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind insbesondere derivative und sonstige Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Mio. € mit einer Nachkommastelle auf- oder abgerundet. ANWENDUNG DER INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS)1) Änderungen der Bilanzierungs und BewertungsmethodenDie angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit folgenden Ausnahmen: IAS 16 (Änderungen) »Sachanlagen - Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung«Das IASB hat im Mai 2020 Änderungen an IAS 16 in Bezug auf Einnahmen aus der Veräußerung von Gegenständen veröffentlicht, die auf einer Anlage hergestellt werden, die noch nicht zu ihrem Standort und in ihren betriebsbereiten Zustand gebracht worden ist. Hiermit wird die Minderung der Anschaffungs- und Herstellungskosten um solche Erträge verboten. Stattdessen sind solche Einnahmen und Kosten für die Herstellung im Betriebsergebnis zu erfassen. Die Änderungen betreffen auch die Bewertung von Mustern. Die Abschreibung der Sachanlage, auf der die Muster hergestellt werden, darf nicht in die Bewertung der Muster einbezogen werden und die Herstellungskosten von Mustern müssen gemäß IAS 2 bewertet werden. Außerdem wurde der Standard um die Definition des Begriffs "Kosten für Testläufe" ergänzt, womit die Betriebsbereitschaft eines Vermögenswerts geregelt wird. Eine weitere Änderung bezieht sich auf den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen aus Gegenständen, die nicht im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit produziert werden. Der Ausweis ist getrennt vorzunehmen sowie der Posten innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ist anzugeben. Eine vorzeitige Anwendung war möglich, wurde von DEUTZ jedoch nicht in Anspruch genommen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben sich seit der Erstanwendung nicht ergeben. IAS 37 (Änderungen) »Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags«Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen zu den einzubeziehenden Kosten in den belastenden Verträgen veröffentlicht. Zur Bestimmung eines belastenden Vertrags sind alle Vertragserfüllungskosten miteinzubeziehen, das heißt sowohl die durch den Vertrag zusätzlich entstehenden Kosten als auch die dem Vertrag direkt zurechenbaren Kosten. Die Änderung betrifft Verträge, bei denen zum Erstanwendungszeitpunkt noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt sind. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben sich seit der Erstanwendung nicht ergeben. IFRS 3 (Änderungen) »Verweis auf das Rahmenkonzept«Das IASB hat im Mai 2020 Änderungen an IFRS 3 vorgenommen. Die Änderungen umfassen eine Aktualisierung des Verweises auf das überarbeitete Rahmenkonzept 2018, Anwendung des IAS 37 oder IFRIC 21 bei der Identifizierung der übernommenen Verbindlichkeiten, wenn diese in die erwähnten Anwendungsbereiche fallen sowie ein Ansatzverbot für erworbene Eventualforderungen. Diese Änderungen gelten für neue Unternehmenszusammenschlüsse in den Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine frühere Anwendung war unter der Prämisse einer gleichzeitigen Anwendung anderer aktualisierter Verweise auf das überarbeitete Rahmenkonzept 2018 möglich. DEUTZ hat diese Änderungen vorzeitig nicht angewendet. Aus der Erstanwendung der Standardänderungen gab es keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. IFRS 16 (Änderungen) »Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzession nach dem 30. Juni 2021«Im März 2021 hat der IASB Änderungen an den im Mai 2020 veröffentlichten Bilanzierungserleichterungen von Mietzugeständnissen im Zusammenhang mit COVID-19 veröffentlicht. Mit der Erleichterung vom 28. Mai 2020 haben Leasingnehmer die Möglichkeit bekommen, Mietkonzessionen bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen als ein unverändertes Leasingverhältnis zu bilanzieren. Unter anderem konnte diese Erleichterung auf reduzierte Leasingzahlung angewendet werden, die am oder vor dem 30 Juni 2021 fällig waren. Mit der Änderung vom 31. März wird der Fälligkeitszeitpunkt vom 30. Juni 2021 auf den 30. Juni 2022 verschoben. DEUTZ nimmt diese Erleichterung nicht in Anspruch. Daraus ergaben sich keine Änderungen auf den Konzernabschluss. Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2018 - 2020)Im Mai 2020 sind vom IASB Änderungen an den Standards IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 veröffentlicht worden. Die für den DEUTZ-Konzern relevante Standards sind IFRS 9 und IFRS 16. Mit der Änderung an IFRS 9 wird geregelt, dass in den 10 %-Test, der für die Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten durchzuführen ist, nur Kosten und Gebühren einzubeziehen sind, die zwischen dem Unternehmen und dem Kreditgeber oder in deren Namen gezahlt bzw. erhalten worden sind. Änderungen an IFRS 16 betreffen die Klarstellung des erläuternden Beispiels 13 bezüglich der Behandlung von Leasinganreizen. Aus der Erstanwendung haben sich keine wesentlichen Änderungen auf den Konzernabschluss ergeben. 2) Veröffentlichte und in das EU-Recht bereits übernommene, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards, Interpretationen und ÄnderungenDas International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards bzw. Änderungen von Standards veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, im Geschäftsjahr 2022 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. DEUTZ wendet diese Interpretationen bzw. Änderungen von Standards nicht vorzeitig an. IAS 1 (Änderungen) »Angaben zu Rechnungslegungsmethoden«Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 1 und IFRS Statement 2 veröffentlicht. Diese Änderungen stellen klar, dass nicht die maßgeblichen, sondern nur die wesentlichen Rechnungslegungsmethoden im Anhang darzustellen sind. Eine Rechnungslegungsmethode kann dann wesentlich sein, wenn sie sich auf wesentliche Geschäftsvorfälle oder Ereignisse bezieht. Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn die Rechnungslegungsmethode zum Verständnis anderer wesentlicher Informationen im Abschluss beiträgt und unternehmensspezifisch angewendet wird, sodass keine standardisierten, sondern unternehmensindividuellen Angaben gemacht werden. Das IFRS Practice Statement 2 ist entsprechend angepasst worden. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IAS 8 (Änderungen) »Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogene Schätzung«Die Änderungen des IASB vom Februar 2021 sollen die Unterscheidung von Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen erleichtern. In IAS 8 wird die Definition des Begriffs "rechnungslegungsbezogene Schätzung" aufgenommen. Demnach sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind. Eine Rechnungslegungsmethode gibt an, wie monetäre Beträge zu ermitteln sind. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IAS 12 (Änderungen) »Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen«Im Mai 2021 sind vom IASB Änderungen an IAS 12 veröffentlicht worden. Diese Änderungen führen dazu, dass aktive und passive latente Steuern auf temporäre Differenzen, die aus einer Transaktion entstehen und betragsgleich sind, zum Beispiel beim Leasing und Rückbauverpflichtungen angesetzt werden müssen. Die Änderungen sind auf Transaktionen in den Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Darüber hinaus ist die früheste dargestellte Vergleichsperiode anzupassen, sofern temporäre Differenzen aus Leasingverhältnissen und Stilllegungsverpflichtungen entstehen. Eine vorzeitige Anwendung ist möglich, wird jedoch von DEUTZ nicht in Anspruch genommen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden daraus nicht erwartet. IFRS 17 »Versicherungsverträge«Das IASB hat im Mai 2017 den IFRS 17 veröffentlicht und im Juni 2020 Änderungen an dem neuen Standard vorgenommen. Der neue Standard ersetzt den IFRS 4 "Versicherungsverträge". IFRS 17 regelt die Bilanzierung von Versicherungsverträgen, damit diese einheitlich bewertet und dargestellt werden. Der Standard und die Änderungen sind auf Geschäftsjahre anwendbar, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Daraus werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IFRS 17 Änderungen »Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen«Die Änderungen vom Dezember 2021 sollen dazu beitragen, die Vergleichsinformationen aus der Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9 für Entscheidungen der Abschlussadressaten geeigneter zu machen. Sie sind auf Geschäftsjahre anwendbar, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Daraus werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. 3) Veröffentlichte, aber von der EU noch nicht anerkannte Standards, Interpretationen und ÄnderungenDas International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bislang von der EU nicht anerkannt wurden und vom DEUTZ-Konzern auch nicht angewendet werden. IAS 1 (Änderungen) »Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig«Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 1 vorgenommen, um eine genauere Darstellung der finanziellen Lage mittels der Einführung einer übergreifenden Schuldendefinition zu gewährleisten. Im Wesentlichen stellen die Änderungen klar, dass die Klassifizierung der Schulden als kurz- oder langfristig auf der Grundlage der vertraglichen Rechte vorzunehmen ist, die zum Bilanzstichtag vorliegen. Darüber hinaus wird die Erfüllung der Verbindlichkeit präzisiert. Am 15. Juli 2020 ist der Anwendungszeitpunkt der Änderungen vom 1. Januar 2022 auf den 1. Januar 2023 verschoben worden. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IAS 1 (Änderungen) »Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen«Im Oktober 2022 hat der IASB Änderungen an IAS 1 veröffentlicht, die Änderungen an IAS 1 vom Januar 2020 bezüglich der Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig betreffen. Mit den neuen Änderungen soll verdeutlicht werden, welche Bedingungen die Klassifizierung einer Schuld beeinflussen. So üben Bedingungen, die bereits vor oder am Bilanzstichtag eingehalten werden müssen, Einfluss auf die Klassifizierung einer Schuld als kurz- oder langfristig aus. Bedingungen, die erst nach dem Bilanzstichtag eingehalten werden müssen, beeinflussen die Klassifizierung dagegen nicht. Diesbezüglich werden jedoch zusätzliche Anhangangaben im Geschäftsbericht erforderlich. Die Änderung ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen. Eine frühere Anwendung ist möglich, wird von DEUTZ jedoch nicht in Anspruch genommen. Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. IFRS 10 und IAS 28 (Änderungen) »Verkauf oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture«Das IASB hat diese Änderungen im September 2014 herausgegeben. Mit diesen Änderungen wird klargestellt, dass bei Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen und einem Joint Venture das Ausmaß der Erfolgserfassung davon abhängt, ob die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 »Unternehmenszusammenschlüsse« darstellen. Aufgrund von Inkonsistenzen zwischen den Standards wurden die Änderungen auf unbestimmte Zeit verschoben. IFRS 16 (Änderungen) »Leasingverbindlichkeiten in einer Sale-and-leaseback-Transaktion«Der IASB hat im September 2022 Änderungen an IFRS 16 veröffentlicht. Mit diesen Änderungen soll die Folgebewertung von Sale-and-leaseback-Transaktionen beim Verkäufer-Leasingnehmer klargestellt werden. Der aus der Transaktion entstehende Gewinn oder Verlust bezogen auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht wird nicht erfasst. Die Änderung ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen. Eine frühere Anwendung ist möglich, wird von DEUTZ jedoch nicht in Anspruch genommen. Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. WESENTLICHE SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMENDie Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualschulden zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Diejenigen Schätzungen und Annahmen, die ein wesentliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Nachfolgenden erläutert. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Wertminderung nicht finanzieller VermögenswerteDer Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte außer für Geschäfts- oder Firmenwerte vorliegen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich bzw. anlassbezogen bei Vorliegen etwaiger Anzeichen auf eine Wertminderung einem Wertminderungstest unterzogen. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Aktive latente SteuernDer DEUTZ-Konzern ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet. Für die Bildung von Steuerrückstellungen und latenten Steuerabgrenzungsposten müssen Schätzungen vorgenommen werden. Bei der Ermittlung der Höhe der anzusetzenden aktiven latenten Steuern sind wesentliche Unsicherheiten und Ermessensentscheidungen der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der künftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Aktive latente Steuern bestehen bei DEUTZ insbesondere auf Verlustvorträge. Sie werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Zur Ermittlung des wahrscheinlich verfügbaren zu versteuernden Einkommens werden Planungsprognosen über einen Zeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Buchwert der angesetzten aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 80,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 68,2 Mio. €). Weitere Einzelheiten sind in der Erläuterung 16 dargestellt. PensionsleistungenDer Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt im Wesentlichen auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, der Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten. Die tatsächlich entstandenen Aufwendungen und Schulden können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen wurden. Höhere oder niedrigere Rentensteigerungsraten, eine längere oder kürzere Lebensdauer der Versorgungsberechtigten sowie der verwendete Rechnungszins können einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verpflichtungsumfangs und damit auf die künftig zu erfassenden Pensionsaufwendungen haben. Entwicklungskosten werden entsprechend den unter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellten Erläuterungen aktiviert. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus den Entwicklungsprojekten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses der erwarteten künftigen Cashflows. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten 74,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 86,5 Mio. €). Schwebende oder drohende RechtsstreitigkeitenDie DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang anhängiger Verfahren kann gegenwärtig über die gebildeten Rückstellungen hinaus nicht abschließend beurteilt werden. Nach unserer Einschätzung sind wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht zu erwarten. Die Gesamtposition der rechtlichen Risiken des DEUTZ-Konzerns wird unter Punkt 28 näher erläutert. UnternehmenszusammenschlüsseIm Rahmen der Erstkonsolidierung der erworbenen Unternehmen werden die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Insbesondere die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte ist dabei mit Unsicherheiten behaftet. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden auf Basis von Schätzungen hinsichtlich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten und Währungskurse sowie der Abzinsungssätze und Nutzungsdauern. LeasingverhältnisseFür die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten werden Grenzfremdkapitalzinssätze verwendet, da die den Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Zinssätze nicht feststellbar sind. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz für mit vergleichbarer Sicherheit aufgenommene Mittel zur Finanzierung eines Vermögenswerts von einem vergleichbaren Wert, für eine vergleichbare Laufzeit und in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird anhand beobachtbarer Inputfaktoren - Interbankenzinssatz, konzerninterne Zinsmarge für Einlagen und kurzfristige Finanzierungen, Zinssätze für Hypothekenpfandbriefe und Länderrisikozuschlag - ermittelt. Darüber hinaus wird anhand der Duration die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer ermittelt. Da Leasingverbindlichkeiten über die Vertragslaufzeit komplett getilgt werden, wird unterstellt, dass die jeweilige Duration die Hälfte der Vertragslaufzeit ausmacht. Für Leasingverträge mit einer unbegrenzten Laufzeit wird eine Vertragslaufzeit von fünf Jahren angenommen, was der Mittelfristplanung des Konzerns entspricht. Es sei denn, es handelt sich um Verträge mit einer jährlichen Kündigungsmöglichkeit, die sowohl vom Leasingnehmer als auch vom Leasinggeber ausgeübt werden kann, mit einer nur unwesentlichen Kündigungsstrafe und sonstigen unwesentlichen Nachteilen für den Leasingnehmer. Solche Leasingverträge werden als kurzfristige Leasingverhältnisse behandelt. KONSOLIDIERUNGSKREISIn den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die unmittelbar oder mittelbar von der DEUTZ AG beherrscht werden. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an voll konsolidiert, an dem das Mutterunternehmen die Beherrschung erlangt. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Im Konzernabschluss sind neben der DEUTZ AG zehn (2021: zehn) inländische und 25 (2021: 22) ausländische Tochterunternehmen einbezogen. Zum 1. Januar 2022 wurde das vormals aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidierte Tochterunternehmen DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien) aufgrund seiner wachsenden strategischen Bedeutung für den DEUTZ-Konzern in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Aus der Erstkonsolidierung haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben. Zum 1. Mai 2022 wurden die Anfang Mai erworbenen Gesellschaften Ausma Motorenrevisie B.V., Roden (Niederlande) und Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels), Kildare (Irland) erstmalig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Zu den Einzelheiten der Unternehmenserwerbe des Geschäftsjahres verweisen wir auf den Punkt "Unternehmenserwerbe" in diesem Anhang. Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über die DEUTZ mit anderen Unternehmen auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung die gemeinsame Führung ausübt. Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen die DEUTZ AG die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik auszuüben, und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Im Berichtsjahr wurden in den Konzernabschluss wie im Vorjahr ein ausländisches Gemeinschaftsunternehmen und zwei ausländische Unternehmen nach den Vorschriften über assoziierte Unternehmen einbezogen. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZEDie Abschlüsse der einzelnen Unternehmen werden grundsätzlich entsprechend den Vorschriften zur Einbeziehung in den Konzernabschluss nach einheitlichen Konzernbilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der DEUTZ AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt seit dem 1. Januar 2010 für Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten (einschließlich bedingter Verbindlichkeiten) sowie der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente zum Erwerbszeitpunkt bemessen, unabhängig vom Umfang etwaiger nicht beherrschender Anteile. Die bestimmten Anschaffungskosten werden anschließend auf die zum Erwerbszeitpunkt zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewerteten nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) verteilt. Der danach - sowie nach Abzug etwaiger nicht beherrschender Anteile am erworbenen Unternehmen - verbleibende Überschuss wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird dagegen in der Periode des Unternehmenszusammenschlusses erfolgswirksam erfasst. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob die Minderheitsanteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder anteilig zum beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten bewertet werden. Das Wahlrecht, die Minderheitsanteile zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, wird derzeit nicht ausgeübt. Die Minderheitsanteile werden somit mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettovermögen ohne Berücksichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt. Bei Unternehmenszusammenschlüssen anfallende Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens aufwandswirksam erfasst. Unternehmenserwerbe nach der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS zum 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2009 erfolgten nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwerts mit dem Konzernanteil am anteiligen, zu Zeitwerten neubewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Direkt dem Unternehmenserwerb zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaffungsnebenkosten dar. Minderheitsanteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Zum 31. Dezember 2022 bestanden keine Minderheitsanteile. Erträge und Aufwendungen, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zwischenergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMENDie Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Entsprechend der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen bzw. einem Gemeinschaftsunternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des Unternehmens erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und-Verlust-Rechnung enthält den Anteil des Konzerns am Erfolg des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens, wobei Ergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und dessen assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen eliminiert werden, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens ausgewiesene Änderungen werden vom Konzern in Höhe seines Anteils erfasst und - sofern zutreffend - in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Die Abschlüsse der assoziierten Unternehmen sowie des Gemeinschaftsunternehmens werden mit einer Ausnahme zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Auf die Aufstellung eines Zwischenabschlusses wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. Soweit erforderlich werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen. UNTERNEHMENSERWERBEAUSMA MOTORENREVISIEZum 1. Mai 2022 wurde die Anfang Mai erworbene Gesellschaft Ausma Motorenrevisie B.V., Roden (Niederlande), erstmalig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. DEUTZ Netherlands B.V., Dordrecht (Niederlande), an der die DEUTZ AG indirekt zu 100 % beteiligt ist, hat 100 % der stimmberechtigten Anteile an der Ausma Motorenrevisie B.V., Roden (Niederlande) erworben. Die neue Gesellschaft spezialisiert sich auf den Vertrieb und die Wartung von Dieselmotoren und agiert als Mehrmarkenhändler. Die Akquisition dient einer verbesserten Marktdurchdringung und der Ausweitung des Servicegeschäfts auf Wettbewerbsmotoren. Der Erwerb von Ausma Motorenrevisie B.V. hat folgenden Einfluss auf die Vermögenslage des DEUTZ-Konzerns: scrollen
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert beruht auf der Stärkung des Servicegeschäfts der DEUTZ AG und den erwarteten Umsatzsynergien. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit. Nach erfolgter Purchase Price Allocation wurde der Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft dem Segment Classic zugeordnet, das gleichzeitig auch die relevante zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellt. Der Kaufpreis beläuft sich auf 0,6 Mio. € und ist in bar übertragen worden. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses sind keine wesentlichen Transaktionskosten angefallen. Der Nettobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht 0,1 Mio. €. Zum Erwerbszeitpunkt bestanden keine uneinbringlichen Forderungen. Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einer Erhöhung des Konzernumsatzes um 1,5 Mio. € und zu einer unwesentlichen Verbesserung des Konzernergebnisses. Wäre der Erwerb der Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2022 erfolgt, hätte das zu einem zusätzlichen Konzernumsatz in Höhe von 0,9 Mio. € und einem um 0,1 Mio. € höheren Konzernergebnis geführt. In der Kapitalflussrechnung wird für den Erwerb der Gesellschaft in der Position "Erwerb von Tochterunternehmen" ein Netto-Mittelabfluss (nach Abzug der erworbenen Zahlungsmittel) in Höhe von 0,5 Mio. € ausgewiesen. KIRKWELLKirkwell Ltd. (South Coast Diesels), Kildare (Irland), ist Anfang Mai 2022 von der DEUTZ AG zu 100 % erworben und zum 1. Mai 2022 erstkonsolidiert worden. Genauso wie die Ausma Motorenrevisie B.V. spezialisiert sich die Kirkwell Ltd. ebenfalls auf den Vertrieb und die Wartung von Dieselmotoren und ist als Mehrmarkenhändler auf dem Markt tätig. Die Akquisition dient einer verbesserten Marktdurchdringung und der Ausweitung des Servicegeschäfts auf Wettbewerbsmotoren. Der Erwerb von Kirkwell Ltd. (South Coast Diesels) hat folgenden Einfluss auf die Vermögenslage des DEUTZ-Konzerns: scrollen
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert beruht insbesondere auf der Stärkung des Servicegeschäfts der DEUTZ AG und den erwarteten Umsatzsynergien. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit. Nach erfolgter Purchase Price Allocation wurde der Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft dem Segment Classic zugeordnet, das gleichzeitig auch die relevante zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellt. Der Kaufpreis beläuft sich auf 5,4 Mio. € und ist in bar übertragen worden. Im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse sind keine wesentlichen Transaktionskosten angefallen. Der Nettobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht 1,5 Mio. €. Zum Erwerbszeitpunkt bestanden keine uneinbringlichen Forderungen. Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einer Erhöhung des Konzernumsatzes um 3,3 Mio. € und zu einer Erhöhung des Konzernergebnisses um 0,3 Mio. €. Wäre der Erwerb der Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2022 erfolgt, hätte das zu einem zusätzlichen Konzernumsatz in Höhe von 2,6 Mio. € und einem um 0,1 Mio. € höheren Konzernergebnis geführt. In der Kapitalflussrechnung wird für den Erwerb der Gesellschaft in der Position "Erwerb von Tochterunternehmen" ein Netto-Mittelabfluss (nach Abzug der erworbenen Zahlungsmittel) in Höhe von 4,9 Mio. € ausgewiesen. UNTERNEHMENSERWERBE DER VORPERIODENFUTAVIS FUTAVIS Die bedingte Gegenleistung beträgt zum Stichtag 0,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 1,2 Mio. €). Der Rückgang der bedingten Gegenleistung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 0,6 Mio. € ist auf eine planmäßige Zahlung in Höhe von 0,6 Mio. € zurückzuführen. Die verbleibende bedingte Gegenleistung besteht aus dem mit laufzeitspezifischen Fremdkapitalkosten abgezinsten Festpreis. WÄHRUNGSUMRECHNUNGDie im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt und nachfolgend zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow-Hedges zu erfassen. Die Umrechnung der ausländischen Abschlüsse in die funktionale Währung des DEUTZ-Konzerns (Euro) erfolgt für die Bilanzposten - mit Ausnahme des Eigenkapitals - zu Stichtagskursen. Aufwands- und Ertragsposten einschließlich des Jahresergebnisses werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Das Eigenkapital - mit Ausnahme des Jahresergebnisses - wird zu den jeweiligen historischen Stichtagskursen umgerechnet. Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen werden erfolgsneutral in einem gesonderten Eigenkapitalposten erfasst. Die wesentlichen Wechselkurse für die Währungsumrechnung ergeben sich aus der folgenden Tabelle (1 € in Fremdwährungseinheiten): scrollen
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDie wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet werden, sind im Folgenden dargestellt: ERTRAGSREALISIERUNGDie Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Motoren und Serviceleistungen umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe. Umsatzerlöse und sonstige Erträge werden wie folgt realisiert: Erträge aus dem Verkauf von MotorenErträge aus dem Verkauf von Motoren werden erfasst, wenn ein Unternehmen des DEUTZ-Konzerns an einen Kunden geliefert hat und die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Geschätzte noch anfallende Preisnachlässe werden durch entsprechende Rückstellungen umsatzmindernd abgedeckt. Erträge aus ServiceleistungenErträge aus Servicegeschäften betreffen im Wesentlichen den Verkauf von runderneuerten Motoren (Xchange-Geschäft) sowie Ersatzteilen und werden zu dem Zeitpunkt erfasst, in dem die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Umsätze aus Wartungsleistungen werden zeitraumbezogen bei der Erbringung der Leistung realisiert. Einnahmen aus der Vergabe von Motorenlizenzen und damit ggf. verbundenem ProjektgeschäftDie entsprechenden Einnahmen werden gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der relevanten Vereinbarungen entweder zeitraumbezogen erfasst oder nach Übergang der Kontrolle zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert. Zinserträge, Dividendenerträge und sonstige ErträgeZinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Sonstige Erträge werden entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen zum Chancen- und Risikoübergang realisiert. FREMDKAPITALKOSTENFremdkapitalkosten, die direkt dem Bau oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital entstehen. ZUSÄTZLICHE ANGABENErgänzend zu den nach IFRS geforderten Informationen berichtet der DEUTZ-Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes EBIT, welches eine in der internen Steuerung verwendete Ergebnisgröße darstellt. Als Sondereffekte werden wesentliche Erträge und Aufwendungen definiert, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Um eine zeitliche Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens zu ermöglichen, bedienen wir uns intern dieser Steuerungsgröße. SACHANLAGENDas Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen bewertet. Zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis die direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu bringen. Die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Nachträgliche Anschaffungs-/Herstellungskosten werden im Zeitpunkt ihres Anfalls in den Buchwert dieser Sachanlage einbezogen, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Grundstücke werden grundsätzlich nicht abgeschrieben. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern der wesentlichen Anlagenklassen zugrunde: scrollen
Die Rest-Werte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst. Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung erfasst. LEASINGVERHÄLTNISSEBei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, ist ein Leasingverhältnis gegeben. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Vermögenswert zur Nutzung bereitsteht, werden vom Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit erfasst. Ein Nutzungsrecht wird zu seinen Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit berichtigt. Die Anschaffungskosten beinhalten die erstmalig bewertete Leasingverbindlichkeit, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten, die Kosten für die Rückversetzung des Vermögenswerts in den ursprünglichen Zustand oder die Wiederherstellung des Standortes und Ähnliches sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Die Abschreibung ist planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts vorzunehmen. Im Falle der Übertragung des Eigentums am Vermögenswert an den Leasingnehmer wird das Nutzungsrecht bis zum Ende der Nutzungsdauer des Vermögenswerts abgeschrieben. Zusätzlich werden Nutzungsrechte auf Wertminderungen überprüft. Eine Leasingverbindlichkeit wird zum Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen bewertet, welche mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst werden, da der inhärente Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingzahlungen umfassen feste Leasingzahlungen abzüglich der erhaltenen Leasinganreize, index- oder zinssatzbasierte variable Leasingzahlungen, voraussichtlich zu entrichtende Rest-Wertgarantien, den Ausübungspreis einer hinreichend sicher ausgeübten Kaufoption sowie eine Kündigungsstrafe im Falle der Ausübung einer Kündigungsoption. Als hinreichend sicher geltende Verlängerungsoptionen und Kaufoptionen werden bei der Bestimmung von Vertragslaufzeiten berücksichtigt. Im Rahmen der Folgebewertung wird die Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen gemindert. Die Leasingverbindlichkeit wird bei einer Änderung der Laufzeit des Leasingverhältnisses, einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert und bei einer Änderung der Leasingzahlungen neu bewertet. Auf die kurzfristig laufenden Leasingverträge, deren Laufzeit zwölf Monate nicht überschreitet, und auf geleaste Vermögenswerte von geringem Wert (unter 5.000 €) wird ein praktischer Behelf angewendet. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEGeschäfts- oder FirmenwerteGeschäfts- oder Firmenwerte stellen den Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs und dem beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens abzüglich etwaiger Minderheitsanteile dar. Die Geschäfts- oder Firmenwerte haben eine zeitlich unbestimmte Nutzungsdauer und werden daher nicht planmäßig abgeschrieben. Mindestens einmal jährlich sind sie jedoch einem Wertminderungstest gemäß den Vorschriften des IAS 36 zu unterziehen. Bei Vorliegen etwaiger Anzeichen auf eine Wertminderung ist ein Wertminderungstest auch anlassbezogen durchzuführen. Der Wertminderungstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf der Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierender Einheiten sind. Die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte hat auf der niedrigsten Ebene innerhalb des Unternehmens zu erfolgen, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Die so definierte zahlungsmittelgenerierende Einheit darf dabei nicht größer sein als ein Geschäftssegment. Im Rahmen des Wertminderungstests wird der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem erzielbaren Betrag (höherer Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert) der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch Bestimmung des Nutzungswertes mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert. Hinsichtlich der Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftssegmente des Konzerns siehe Punkt 13 Immaterielle Vermögenswerte. SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEDie sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten beinhalten die direkt zurechenbaren Kosten. Die Herstellungskosten umfassen zusätzlich anteilige Teile der Gemeinkosten sowie Fremdkapitalkosten für langfristige Projekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Immaterielle Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen, sofern erforderlich, angesetzt. Investitionszuwendungen von Kunden werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die Nutzungsdauern sowohl der erworbenen als auch der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte sind begrenzt. Abschreibungen und Wertminderungen werden entsprechend in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Im Einzelnen gelten die folgenden Grundsätze: Selbsterstellte immaterielle VermögenswerteDie bilanzielle Erfassung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte folgt einem implementierten Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen. Entlang dieses Prozesses werden die Entwicklungskosten der Produkte aktiviert, sofern scrollen
Die Überprüfung im Hinblick auf das Vorliegen dieser Voraussetzungen erfolgt im Zusammenhang mit dem Erreichen fest definierter Meilensteine im Entwicklungsprozess. Die Entwicklungsprojekte bei DEUTZ betreffen fast ausschließlich die Entwicklung neuer Motorenbaureihen. Die technische Realisierbarkeit und der tatsächliche Abschluss dieser Entwicklungsprojekte sind in der Vergangenheit bereits vielfach belegt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt anfallende Entwicklungskosten wie auch die Forschungskosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden in der Regel über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren linear abgeschrieben. Zum 31. Dezember 2022 hatten die wesentlichen fertiggestellten Entwicklungsprojekte folgende Restnutzungsdauern: scrollen
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die gegebenenfalls erforderlichen Änderungen der Nutzungsdauern werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Übrige immaterielle VermögenswerteDiese werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst. WERTMINDERUNG VON NICHT FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTENZu jedem Bilanzstichtag überprüft der DEUTZ-Konzern, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, wird die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte zugeschrieben. Im Sachanlagevermögen und bei den immateriellen Vermögenswerten lagen in 2022 insbesondere aufgrund eines gestiegenen Zinsniveaus Anhaltspunkte für eine Wertminderung (sog. Triggering Events) vor. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests haben keinen Abwertungs- bzw. Aufwertungsbedarf bei den betroffenen Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerten ergeben. Zu weiteren Details siehe Abschnitt 13 in diesem Konzernanhang. Die den Werthaltigkeitstests zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen basieren auf Planungen, die naturgemäß mit Unsicherheiten insbesondere im Hinblick auf künftige Preise und Mengen behaftet sind. Anpassungen der getroffenen Schätzungen bspw. aufgrund einer unerwartet schlechten konjunkturellen Entwicklung könnten insbesondere bei einzelnen Motorbaureihen zu einer Wertminderung führen. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HANDZuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen tatsächlich gewährt werden. Zuwendungen im Zusammenhang mit Investitionen in langfristige Vermögenswerte werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts abgesetzt. Das Abschreibungsvolumen wird auf der Basis der dadurch verminderten Anschaffungskosten ermittelt. STEUERNLatente SteuernLatente Steuern werden unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge angesetzt. Latente Steueransprüche werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über den Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden grundsätzlich angesetzt, außer wenn die Umkehr der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zeit nicht umkehren. Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung, sondern ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, soweit der DEUTZ-Konzern ein Recht zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden hat und sich die latenten Steuern auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Latente Steuern werden mit den Steuersätzen bewertet, die bei Realisierung des Vermögenswerts oder der Schuld erwartet werden. Der erwartete Steuersatz ist der Steuersatz, der am Bilanzstichtag bereits gilt oder angekündigt ist, sofern dies der materiellen Wirkung einer tatsächlichen Inkraftsetzung gleichkommt. Tatsächliche SteuernTatsächliche Ertragsteueraufwendungen für die laufende und für frühere Perioden sind mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörde erwartet wird oder Zahlungen erfolgt sind. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum jeweiligen Bilanzstichtag gelten. VORRÄTEDie Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten noch anfallenden Kosten. Der Ermittlung der Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Kauf- und Ersatzteile liegen gewogene durchschnittliche Beschaffungspreise zugrunde. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, in die neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen sind. Die Bestandsrisiken, die sich aus Lagerdauer, geminderter Verwendbarkeit und Auftragsverlusten ergeben, werden durch zusätzliche Abwertungen berücksichtigt. FINANZINVESTITIONEN UND ANDERE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTEFinanzielle Vermögenswerte im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder 1. erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 2. erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte oder 3. zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und werden entsprechend klassifiziert. Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von anderen Finanzinvestitionen als solchen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts zuzurechnen sind. Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden vorgenommen, sofern diese zulässig und erforderlich sind. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten mit Ausnahme der zu Handelszwecken gehaltenen Vermögenswerte werden am Erfüllungstag, das heißt am Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch DEUTZ geliefert wird, bilanziell erfasst. Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben. 1. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteDie Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält im DEUTZ-Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Dieser Kategorie werden auch mit einer Handelsabsicht erworbene Eigenkapitalinstrumente und für das Factoring vorgesehene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zugeordnet. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Zum Zeitpunkt, an dem der Konzern zum ersten Mal Vertragspartei wird, ermittelt er, ob eingebettete Derivate getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren sind. Eine Neubeurteilung erfolgt nur bei einer erheblichen Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Zahlungsströme, die sich sonst aus dem Vertrag ergeben hätten, kommt. 2. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteZu der Gruppe erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte gehören Schuldinstrumente, die sowohl zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch zur Veräußerung gehalten werden. Die vertraglichen Zahlungsströme müssen ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen bestehen und zu festgelegten Zeitpunkten anfallen. Im Zeitpunkt des Abgangs sind die im sonstigen Ergebnis erfassten Wertveränderungen ergebniswirksam umzugliedern. Im DEUTZ-Konzern sind in diese Kategorie langfristige Wertpapiere einzuordnen, die keine Eigenkapitalinstrumente darstellen. Unter der Voraussetzung, dass Eigenkapitalinstrumente nicht mit einer Handelsabsicht erworben werden, können sie optional ebenfalls unter dieser Kategorie subsumiert werden. Eine erfolgswirksame Umgliederung von im sonstigen Ergebnis erfassten Wertveränderungen ist beim Abgang des Instruments allerdings nicht vorzunehmen. Im Berichtsjahr wurde die zweite Tranche der Investition in die Blue World Technologies Holding ApS mit Sitz in Aalborg, Dänemark in Höhe von 3,7 Mio. € (2021: Zahlung der ersten Tranche in Höhe von 3,8 Mio. €) getätigt. Die Investition umfasst insgesamt 7,5 Mio. € für 9,1 % der Anteile. Bei der Beteiligung handelt es sich um ein Eigenkapitalinstrument, das nicht mit Handelsabsicht erworben wurde und unter Ausübung der Option dieser Kategorie zugeordnet wurde. 3. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle VermögenswerteDiese Gruppe umfasst finanzielle Vermögenswerte, die mit dem Zweck der Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme gehalten werden. Die Zahlungsströme müssen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Beim DEUTZ-Konzern beinhaltet diese Kategorie alle Forderungen und finanziellen Vermögenswerte ohne Veräußerungsabsicht. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn diese Finanzinstrumente ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen. WERTMINDERUNG FINANZIELLER VERMÖGENSWERTEFür alle finanziellen Schuldinstrumente, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, wird zum Zugangszeitpunkt eine Risikovorsorge in der Höhe des in den nächsten zwölf Monaten erwarteten Verlusts aus Ausfallereignissen aufgebaut. Zu jedem folgenden Bilanzstichtag werden die finanziellen Vermögenswerte auf das Vorhandensein von Indikatoren (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen und rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten, ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) für eine Wertminderung untersucht. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos wird die Risikovorsorge um die über die Restlaufzeit erwarteten Verluste angepasst bzw. eine Abschreibung beim Ausfall des finanziellen Vermögenswerts vorgenommen, wenn objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen. 1. Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werdenDie erwarteten Kreditausfälle stellen eine Differenz zwischen vertraglich vereinbarten und den erwarteten Cashflows dar. Sie werden ergebniswirksam als Wertberichtigung auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Die Verzinsung wird jedoch auf der Grundlage des Bruttobuchwerts vorgenommen. Bestehen objektive Anhaltspunkte dafür, dass eine Wertminderung bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Vermögenswerten eingetreten ist, wird die Risikovorsorge mit dem Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts aufgerechnet. Nach der Teilabschreibung wird die Verzinsung auf fortgeführte Anschaffungskosten vorgenommen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird die Risikovorsorge sofort über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments ermittelt. Die Erfassung der Risikovorsorge für sonstige Forderungen und Vermögenswerte, die einem geringen Kreditrisiko unterliegen, wird zum Zugangszeitpunkt über die nächsten zwölf Monate vorgenommen. Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst. 2. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werdenDie Wertberichtigungen für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente werden im Ergebnis der Periode erfasst und vermindern den ansonsten im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Verlust aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert. ZAHLUNGSMITTEL UND -ÄQUIVALENTEZahlungsmittel und -äquivalente umfassen Kassenbestand, kurzfristige Einlagen mit einer originären Laufzeit von bis zu drei Monaten sowie Guthaben bei Kreditinstituten. FINANZIELLE SCHULDENFinanzielle Schulden im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder 1. finanzielle Schulden, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder 2. sonstige finanzielle Schulden. 1. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle SchuldenDie Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Schulden enthält im DEUTZ-Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Schulden. Von der Möglichkeit, finanzielle Schulden bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Schulden zu designieren, hat der DEUTZ-Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrument designiert werden und als solche effektiv sind. Sind die beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate negativ, führt dies zum Ansatz unter den finanziellen Verbindlichkeiten. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. 2. Sonstige finanzielle Schulden setzen sich im DEUTZ-Konzern im Wesentlichen aus scrollen
zusammen. Sonstige finanzielle Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern der DEUTZ-Konzern nicht das Recht hat, die finanzielle Schuld erst mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu begleichen. Sonstige finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert unter Einschluss von Transaktionskosten angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGENDerivative Finanzinstrumente (Währungsgeschäfte) werden bei DEUTZ ausschließlich für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Reduzierung des Fremdwährungsrisikos geplanter Transaktionen in Fremdwährung. Sie werden erstmalig am Tag des Vertragsabschlusses mit ihrem Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme (Cashflows). Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Fremdwährungstermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Wertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsinstrument im Rahmen des Hedge Accounting bestimmt sind, werden unmittelbar in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung erfasst (sogenannte Non-Hedging-Derivate). Cashflow-HedgeDie Absicherung von erwarteten Transaktionen (Cashflows) in Fremdwährung erfolgt durch Cashflow-Hedges. Dabei wird die Marktwertveränderung der als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumente in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird erfolgswirksam in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung unter sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Die Reklassifizierung der in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges abgegrenzten Marktwertveränderungen in die Gewinn- und-Verlust-Rechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente designiert werden, sind in Erläuterung 26 enthalten. Bewegungen in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges werden in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Marktbewertungsrücklage) dargestellt. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENDie im DEUTZ-Konzern gewährte betriebliche Altersversorgung richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen in den verschiedenen Ländern sowie den im Einzelnen zwischen den Gesellschaften und ihren Mitarbeitern vereinbarten Leistungen. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt dabei in Gestalt leistungsorientierter Pensionspläne, die durch Bildung von Pensionsrückstellungen finanziert werden. Neben den arbeitgeberfinanzierten Pensionsanwartschaften besteht für die Mitarbeiter in Deutschland die Möglichkeit, im Rahmen eines Deferred Compensation Plans über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. In Großbritannien (Niederlassung der DEUTZ AG) bestehen ein arbeitgeberfinanzierter Pensionsplan (fondsfinanziert) sowie eine Möglichkeit, über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. Daneben bestehen arbeitgeberfinanzierte Versorgungspläne bei der Deutz Corporation, Atlanta (USA), der DEUTZ FRANCE S.A.S., Gennevilliers (Frankreich) und der DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (Italien). Die aus den arbeitgeberfinanzierten leistungsorientierten Pensionsplänen resultierenden Verpflichtungen des Konzerns werden für jeden Plan gesondert nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Dabei werden zunächst die in früheren Perioden und in der laufenden Periode erdienten Versorgungsleistungen geschätzt. Unter Anwendung des sog. Anwartschaftsbarwertverfahrens (projected unit credit method) werden diese Versorgungsleistungen in einem nächsten Schritt diskontiert. Der daraus resultierende Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung stellt die Bruttopensionsverpflichtung (defined benefit obligation) dar. Von der Bruttopensionsverpflichtung wird anschließend das Planvermögen mit seinem beizulegenden Zeitwert abgezogen, um die in der Bilanz anzusetzende Nettoschuld zu ermitteln. Der zur Diskontierung der geschätzten Versorgungsleistungen verwendete Zinssatz wird auf der Grundlage der Renditen bestimmt, die für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen zum jeweiligen Bewertungsstichtag der Pensionspläne am Markt erzielt werden. Währung und Laufzeiten der zugrunde gelegten Industrieanleihen stimmen mit der Währung und den voraussichtlichen Fristigkeiten der nach Beendigung der Arbeitsverhältnisse zu erfüllenden Versorgungsverpflichtungen überein. Der Nettozinsaufwand wird durch Multiplikation der Nettoschuld zu Beginn der Berichtsperiode mit dem der Diskontierung der Pensionsverpflichtungen am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz ermittelt. Die Effekte aus der Neubewertung umfassen zum einen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung und zum anderen den Unterschied zwischen dem tatsächlichen Ertrag aus Planvermögen und der zu Beginn der Periode bei der Ermittlung des Nettozinsaufwands typisierend angenommenen Planvermögensrendite. Während die Erfassung der Neubewertungseffekte im sonstigen Ergebnis erfolgt, werden der Nettozinsaufwand sowie der laufende Dienstzeitaufwand im Gewinn oder Verlust der Berichtsperiode berücksichtigt. Der Ausweis des Nettozinsaufwands erfolgt innerhalb des operativen Ergebnisses. Die Ermittlung der in der Bilanz anzusetzenden Nettoschuld respektive der einzelnen Kostenkomponenten basiert zu jedem Stichtag auf versicherungsmathematischen Gutachten eines qualifizierten Gutachters. Beim arbeitnehmerfinanzierten Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung) schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Der Barwert der Leistungsverpflichtung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche auf Basis der durch den Versicherer ermittelten Aktivwerte. Für den Ausweis in der Bilanz wird der Barwert der Leistungsverpflichtung mit dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche in gleicher Höhe verrechnet. Außer den leistungsorientierten Pensionsplänen existieren auch beitragsorientierte Pensionspläne (z. B. Direktversicherungen). Die einzahlungspflichtigen Beiträge werden unmittelbar als Personalaufwand erfasst. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden hierfür nicht gebildet, da der DEUTZ-Konzern außer der Verpflichtung zur Prämienzahlung keiner zusätzlichen Verpflichtung unterliegt. ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGENÜbrige Rückstellungen werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Die Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Rückstellungen für Gewährleistungen werden im Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte oder bei Initiierung neuer Garantiemaßnahmen gebildet. Die Bewertung von passivierten Garantieaufwendungen basiert vorrangig auf historischen Erfahrungswerten. EVENTUALSCHULDENEventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser künftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereiches des DEUTZ-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualschulden darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Erfassung einer Schuld ist oder der Umfang der Verpflichtung nicht verlässlich geschätzt werden kann. AUSWIRKUNGEN DER UKRAINE-KRISE AUF DEN KONZERNABSCHLUSSDie Auswirkungen der Ukraine-Krise haben insgesamt einen marginalen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns aufgrund der unwesentlichen geschäftlichen Aktivitäten in Russland, Belarus und der Ukraine. Auch bestehen keine wesentlichen Vermögenswerte in diesen Regionen. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- und-VERLUSTRECHNUNG1. UMSATZERLÖSEStruktur der Umsatzerlöse nach Anwendungsbereichen und zeitlicher Erfassung 2022scrollen
Struktur der Umsatzerlöse nach Anwendungsbereichen und zeitlicher Erfassung 2021scrollen
Struktur der Umsatzerlöse nach Regionen 2022scrollen
Struktur der Umsatzerlöse nach Regionen 2021scrollen
Die Umsatzerlöse des Konzerns resultieren hauptsächlich aus dem Verkauf von Motoren und Ersatzteilen (Service) an Hersteller von Anwendungen und Händler. Die Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Kontrolle an den Produkten auf den Abnehmer übergegangen ist und keine nicht erfüllte Verpflichtung verbleibt. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden. Oftmals werden mit Großkunden für den Verkauf von Motoren und Ersatzteilen retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart, die auf den gesamten Umsätzen des Geschäftsjahres basieren. Die Umsätze aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises abzüglich der geschätzten Volumenrabatte erfasst. Die Schätzung der Rückstellung erfolgt im Wesentlichen auf Grundlage der regelmäßig aktualisierten Abnahmeerwartungen der Kunden (wahrscheinlichster Betrag). Die Rückstellung wird als Vertragsverbindlichkeit unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Da mit den Kunden in der Regel ein marktübliches Zahlungsziel vereinbart wurde, bestehen keine signifikanten Finanzierungskomponenten. Für die Verpflichtung des Konzerns, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Garantierückstellung gebildet. Beim Verkauf von runderneuerten Altmotoren (Xchange-Geschäft) wird den Kunden neben dem runderneuerten Motor auch ein Pfand für den aufarbeitungsfähigen Altmotor in Rechnung gestellt. Die Erlöse für den runderneuerten Motor werden mit Kontrollübergang erfasst. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden. Der erhaltene Kaufpreis für das Pfand wird bis zum Auslaufen der Verpflichtung zur Rücknahme des aufarbeitungsfähigen Altmotors als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 1,9 Mio. € (2021: 2,8 Mio. €) erfasst worden, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren. Im Rahmen des Service-Geschäfts erbringt der Konzern auch Wartungsleistungen. Die daraus resultierenden Erlöse werden in der Berichtsperiode erfasst, in der die Leistungen erbracht werden. Da sich die Leistungserbringung in der Regel über einen sehr kurzen Zeitraum erstreckt, ist eine Periodenabgrenzung zum Ende der Berichtsperiode evtl. bereits erbrachter, jedoch noch nicht abgerechneter Leistungen nicht wesentlich. DEUTZ wendet die praktischen Behelfe gem. IFRS 15.121, IFRS 15.63 und IFRS 15.94 an. 2. UMSATZKOSTENDie Umsatzkosten bestehen aus folgenden Kostenpositionen: scrollen
3. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTENDie Forschungs- und Entwicklungskosten setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Es wurden keine außerplanmäßigen Anpassungen in den Abschreibungen des Berichtsjahres auf aktivierte Entwicklungskosten vorgenommen (2021: Wertaufholungen in Höhe von 4,4 Mio. €). 4. VERTRIEBS- UND ALLGEMEINE VERWALTUNGSKOSTENDie Vertriebskosten betrugen im Berichtsjahr 120,6 Mio. € (2021: 103,2 Mio. €). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten sind 69,0 Mio. € angefallen (2021: 61,6 Mio. €). Sowohl die Vertriebs- als auch die allgemeinen Verwaltungskosten beinhalten überwiegend Personalkosten in Höhe von 80,9 Mio. € bzw. 45,6 Mio. € (2021: 72,3 Mio. € bzw. 41,7 Mio. €). Abschreibungen sind in Höhe von 6,1 Mio. € (2021: 6,0 Mio. €) in den Vertriebskosten und 9,1 Mio. € (2021: 9,4 Mio. €) in den allgemeinen Verwaltungskosten enthalten. 5. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGEscrollen
Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist im Wesentlichen auf die Währungskursgewinne und die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen. 6. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGENscrollen
Der Anstieg in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist im Wesentlichen auf die Währungskursverluste zurückzuführen. 7. ERGEBNIS AUS AT-EQUITY BEWERTETEN FINANZANLAGEN, WERTMINDERUNGEN AUF AT-EQUITY BEWERTETE FINANZANLAGEN UND ÜBRIGES BETEILIGUNGSERGEBNISscrollen
Die Erträge aus at-equity bewerteten Finanzanlagen betreffen die anteilig auf die DEUTZ AG entfallenen Gewinne der assoziierten Unternehmen D. D. Power Holdings (Pty), Südafrika und DEUTZ Power Solution (Xuzhou) Co., Ltd., China. Die Aufwendungen betreffen die anteilig auf die DEUTZ AG entfallenen Verluste des Gemeinschaftsunternehmens Hunan DEUTZ Power, Ltd., China. Das übrige Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr die Gewinnabführung der DEUTZ Sicherheit GmbH, Köln. 8. FINANZERGEBNISscrollen
Im Berichtsjahr wurden genauso wie im Vergleichsjahr keine Fremdkapitalkosten aktiviert. 9. STEUERNErtragsteuernDie Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen: scrollen
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen betreffen überwiegend laufende Ergebnisse der Konzerngesellschaften im Berichtsjahr. Der latente Steuerertrag enthält Ertrag aus temporären Differenzen in Höhe von 11,0 Mio. € (2021: Steueraufwand in Höhe von 7,0 Mio. €). Diese resultieren im Wesentlichen aus dem unterschiedlichen Ansatz von Rückstellungen nach IFRS und in der Steuerbilanz. Der latente Steuerertrag aus dem Ansatz aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge resultiert daraus, dass in dem kommenden Mittelfristzeitraum von 5 Jahren voraussichtlich mehr Verlustvorträge genutzt werden können. Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und-Verlust-Rechnung. Die effektiven Ertragsteuern schließen die tatsächlichen Ertragsteuern und die latenten Steuern ein. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 31,44 % (2021: 31,44 %) und setzt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 % auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, und der Gewerbeertragsteuer von 15,61 % basierend auf einem Durchschnittshebesatz zusammen. scrollen
Der Steuereffekt aus latenten Steuern auf Verlustvorträge resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge. 10. ERGEBNIS JE AKTIEDas Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem das auf die Aktien entfallende Konzernergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien dividiert wird. In den Geschäftsjahren 2022 und 2021 gab es keine Verwässerungseffekte, da keine ausübbaren Optionen zur Wandlung von Finanzierungsinstrumenten mit Eigenkapitalanteilen bestehen. scrollen
ERLÄUTERUNGEN ZUR GESAMTERGEBNISRECHNUNG11. ERFOLGSNEUTRALE BESTANDTEILE DES GESAMTERGEBNISSESDas sonstige Ergebnis enthält die erfolgsneutralen Bestandteile der Gesamtergebnisrechnung. Nachfolgend sind die Steuereffekte des sonstigen Ergebnisses dargestellt. scrollen
Im Geschäftsjahr 2022 wurden unterjährig im sonstigen Ergebnis erfasste Verluste aus der Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von insgesamt 5,5 Mio. € (2021: Gewinne in Höhe von 0,6 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Erträge in die Konzern-Gewinn- und-Verlust-Rechnung überführt. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ12. SACHANLAGENscrollen
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Die Investitionstätigkeit bei den Sachanlagen (ohne Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen) betrafen insbesondere den Aufbau der neuen Montagelinie für die 4-bis-8-Liter-Baureihen, neue Prüfstände für Gas- und Elektromotoren sowie Ersatzinvestitionen in Vorrichtungen, Maschinen und Betriebsmittel. Darüber hinaus wurde am Standort Porz das neue Gebäude der Werkfeuerwehr in Betrieb genommen. Zudem wurden Investitionen in Prüfanlagen für neue Antriebe getätigt. Von den Zugängen im Geschäftsjahr 2022 entfallen 54,3 Mio. € auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (2021: 17,7 Mio. €). Die Investitionstätigkeit bei den Nutzungsrechten ist im Wesentlichen auf Vertragsverlängerungen bei geleasten Immobilien sowie auf neue Immobilienleasingverträge zurückzuführen. Zur ausführlichen Darstellung der Nutzungsrechte aus Leasingverträgen verweisen wir auf die Erläuterung 25 in diesem Anhang. Der Bestand der bilanzierten öffentlichen Zuwendungen betrug am 31. Dezember 2022 4,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 3,9 Mio. €). Im Jahr 2022 wurden 0,5 Mio. € (2021: 0,5 Mio. €) ergebniswirksam (als Minderung der Abschreibungen) erfasst. Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (Bestellobligo) sind in der Erläuterung 28 dargestellt. 13. IMMATERIELLEVERMÖGENSWERTEscrollen
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Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2 sowie den Zuschüssen für Werkzeugkosten und Lizenzen. Die planmäßigen Abschreibungen betreffend selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden in Höhe von 17,4 Mio. € (2021: 17,3 Mio. €) in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung unter der Position Forschungs- und Entwicklungskosten ausgewiesen. Die planmäßigen Abschreibungen betreffend übrige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 8,6 Mio. € (2021: 9,7 Mio. €) verteilen sich auf alle Funktionsbereiche in der Gewinn- und-Verlust-Rechnung. Geschäfts- oder FirmenwertMit der Einführung der neuen Segmentierung zum 1. Januar 2022 wurde der zum 31. Dezember bestehende Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 54,3 Mio. € auf die neuen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten DEUTZ Classic und DEUTZ Green, auf deren Ebene dieser gesteuert wird, reallokiert. Der bisher im Bereich Sonstiges den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Torqeedo" (8,3 Mio. €) und "Futavis" (5,7 Mio. €) zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte wurden zusammen mit den beiden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten direkt dem Segment DEUTZ Green zugeordnet. Der der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Produktlinie kleiner 4 Liter" zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert (40,3 Mio. €) wurde dagegen auf Basis der relativen Werte des abgehenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ("Produktlinie kleiner 4 Liter" - Elektrische Antriebe) und dem verbleibenden Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ("Produktlinie kleiner 4 Liter" - exkl. Elektrische Antriebe) unter Verwendung des Wertmaßstabs Value in Use auf die Segmente DEUTZ Green und DEUTZ Classic aufgeteilt. Von den 40,3 Mio. € entfielen 31,3 Mio. € auf den Bereich DEUTZ Classic und 9,0 Mio. € auf den Bereich DEUTZ Green. Die folgende Tabelle zeigt die neue Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftsbereiche des Konzerns. scrollen
Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wurde zum 31. Dezember 2022 auf der Ebene der Geschäftsbereiche DEUTZ Classic und DEUTZ Green als den Geschäfts- oder Firmenwert tragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) durchgeführt. Die erzielbaren Beträge dieser Geschäftsbereiche wurden anschließend den Buchwerten der Geschäftsbereiche inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag eines Geschäftsbereichs wird durch Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten wurden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows wurden auf Basis der von der Geschäftsleitung genehmigten und gegen die Markterwartung gespiegelten Finanzplanung, die einen Fünfjahreszeitraum abdeckt, ermittelt. Bei beiden CGU's DEUTZ Classic und DEUTZ Green wurde die Detailplanungsphase zur Erreichung eines nachhaltigen Niveaus für den Übergang in die ewige Rente noch um einen Grobplanungszeitraum erweitert. Geschäftsbereich DEUTZ Classic:Die Gesamtumsätze im Geschäftsbereich "DEUTZ Classic" werden im Planungszeitraum im Wesentlichen durch den Verkauf von Diesel- und Gasmotoren, sowie den Handel mit Ersatzteilen (Service) erzielt. Die Planung orientiert sich sowohl an Marktdaten als auch an einer Abschätzung des Managements. Neben der Entwicklung des Marktes für Dieselmotoren in den für uns wichtigen Anwendungsbereichen wurden für die Umsatzplanung auch die Trends in den für unsere Hauptkunden wichtigen Branchen beachtet. Auf der Kostenseite geht das Management von zunehmenden Einsparungen der Herstellkosten pro Einheit aus. Das wird durch eine erwartete Verschiebung im Absatzmix von den leistungsstärkeren Motortypen zu den schwächeren Motortypen sowie positive Skaleneffekte erreicht. Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 13,5 %. Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 2,0 % und einer Marktrisikoprämie von 7,5 %. Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet. Der für den Geschäftsbereich "DEUTZ Classic" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt. Eine aus Sicht des Managements mögliche Änderung der wesentlichen Annahmen würde sich wie folgt auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "DEUTZ Classic" auswirken: Sensitivitätsanalyse erzielbarer Betrag CGU "DEUTZ Classic"scrollen
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Geschäftsbereich "DEUTZ Green":Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 11,6 %. Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 2,0 % und einer Marktrisikoprämie von 7,5 %. Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet. Der für den Geschäftsbereich "DEUTZ Green" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt. Eine aus Sicht des Managements mögliche Änderung der wesentlichen Annahmen würde sich wie folgt auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "DEUTZ Green" auswirken: Sensitivitätsanalyse erzielbarer Betrag CGU "DEUTZ Green"scrollen
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Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter NutzungsdauerDie übrigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten wie im Vorjahr die im Rahmen der Akquisition der Unternehmensgruppe Torqeedo erworbene Marke "Torqeedo" mit einem Buchwert von 7,0 Mio. €. Das Management schätzt die Nutzungsdauer der Marke "Torqeedo" weiterhin als unbegrenzt ein, da es keine Indikationen für eine Löschung der Marke gibt. Die Produkte der Unternehmensgruppe Torqeedo sollen weiterhin unter der Marke "Torqeedo" vermarktet werden. 14. AT-EQUITY BEWERTETE FINANZANLAGENDie Anteile des DEUTZ-Konzerns an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die alle nicht börsennotiert sind, stellen sich wie folgt dar: scrollen
Weitere zusammengefasste Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden unter Punkt 27 "Anteile an anderen Unternehmen" dargestellt. 15. ÜBRIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE (LANGFRISTIG)scrollen
BeteiligungenDie Position beinhaltet hauptsächlich den Buchwert der Beteiligung an Blue World Technologies, Aalborg (Dänemark). Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Zahlung der zweiten Kaufpreisrate in Höhe von 3,7 Mio. € zurückzuführen. Langfristige WertpapiereDiese Bilanzposition umfasst Wertpapiere in Form von Aktien und Obligationen. Die Wertpapiere sind im Wesentlichen zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen des Konzernunternehmens DEUTZ Corporation, Atlanta (USA), vorgesehen. FremdkapitalbeschaffungskostenDirekt im Zusammenhang mit der Betriebsmittelkreditlinie angefallene Fremdkapitalbeschaffungskosten werden als langfristiger Vermögenswert bilanziert und ratierlich über den Zeitraum der Kapitalüberlassung erfolgswirksam erfasst. Bei Inanspruchnahme der Betriebsmittelkreditlinie als Darlehen werden die Finanzschulden unter Einschluss der anteiligen Fremdkapitalbeschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. 16. LATENTE STEUERN, TATSÄCHLICHE ERTRAGSTEUERANSPRÜCHE UND SCHULDENZum Bilanzstichtag verfügt die DEUTZ AG über nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge für Körperschaftsteuer in Höhe von 752,4 Mio. € (2021: 801,9 Mio. €) sowie für Gewerbesteuer in Höhe von 862,1 Mio. € (2021: 912,7 Mio. €). Die Vorjahreswerte der steuerlichen Verlustvorträge (Körperschaftsteuer: 801,6 Mio. €, Gewerbesteuer: 913,0 Mio. €) wurden aufgrund der steuerlichen Betriebsprüfung für Vorjahre aktualisiert. Weitere steuerliche Verlustvorträge bestehen bei ausländischen Konzernunternehmen. Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steueransprüche bzw. -schulden und tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und -verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: scrollen
Die latenten Steueransprüche betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 nach Saldierung mit latenten Steuerschulden 101,3 Mio. €. Sie resultierten im Wesentlichen aus der Aktivierung latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge sowie aus temporären Differenzen, insbesondere zwischen dem Wertansatz der Pensionsrückstellungen in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz bei der DEUTZ AG. Latente Steueransprüche aus im sonstigen Ergebnis erfassten Positionen entfallen im Wesentlichen in Höhe von 14,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 22,8 Mio. €) auf Pensionsrückstellungen sowie in Höhe von -0,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 0,4 Mio. €) auf die Bewertung von Cashflow-Hedges. Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Positionen: scrollen
Der die passiven latenten Steuern übersteigende Steueranspruch, für den künftig ausreichend steuerliche Gewinne basierend auf der Steuerplanung zur Verfügung stehen, beträgt 101,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 88,6 Mio. €). Die Veränderung der latenten Steuern auf temporäre Differenzen, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, lag zum 31. Dezember 2022 bei - 8,0 Mio. € (31. Dezember 2021: - 2,8 Mio. €) und resultiert im Wesentlichen aus Veränderungen der Pensionsrückstellungen. Zum 31. Dezember 2022 wurden auf temporäre Differenzen in Höhe von 32,8 Mio. € (31. Dezember 2021: 35,8 Mio. €) keine passiven latenten Steuern auf nicht abgeführte Gewinne von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen erfasst, da die Umkehrung der Differenzen gesteuert werden kann bzw. überwiegend steuerbefreit ist und in naher Zukunft keine wesentlichen Steuereffekte zu erwarten sind. Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über einen bestimmten Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Dementsprechend bestehen aufgrund fehlender Nutzbarkeit ergänzend zu den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen auch nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Die Höhe und die Verfallszeiten der nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge können den folgenden Tabellen entnommen werden: Nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge im Konzernscrollen
Davon Verfallszeiten von in- und ausländischen Verlustvorträgen im Konzernscrollen
Der Vorjahreswert der insgesamt nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge (Körperschaftsteuer 663,9 Mio. €; Gewerbesteuer 751,4 Mio. €) wurde infolge der Abgabe der Steuererklärungen angepasst. 17. VORRÄTEscrollen
Der Materialaufwand belief sich im Berichtsjahr auf 1.106,8 Mio. € (2021: 908,7 Mio. €). Die Wertminderungen für Rohstoffe, Kauf- und Ersatzteile beliefen sich im Berichtsjahr auf 4,8 Mio. € (2021: 3,4 Mio. €). Der Buchwert der zum 31. Dezember 2022 im Bestand befindlichen Vorräte, die auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben wurden, beträgt 134,1 Mio. € (31. Dezember 2021: 91,9 Mio. €). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos für Vorräte stellt sich wie folgt dar: scrollen
18. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTEscrollen
Im Rahmen entsprechender Factoring-Vereinbarungen betrug das verkaufte Forderungsvolumen zum Geschäftsjahresende 171,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 133,8 Mio. €). Dabei wurden nicht alle mit dem Eigentum an den verkauften Forderungen verbundenen Chancen und Risiken an den Factor übertragen. Während das Kreditausfallrisiko vollständig übertragen wurde, besteht für die verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1,1 Mio. € ein Spätzahlungsrisiko, dem mit der Bildung einer Verbindlichkeit in der entsprechenden Höhe entgegengewirkt wird. Die beizulegenden Zeitwerte der übertragenen Forderungen und der dazugehörigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf 171,6 Mio. € und 1,1 Mio. €. Der Nettowert der übertragenen Forderungen entspricht 170,5 Mio. €. Der Gesamtbuchwert der Forderungen vor der Übertragung im Rahmen der Factoring-Vereinbarungen belief sich auf 356,7 Mio. €. Weiterhin angesetzt werden 186,2 Mio. €. Das anhaltende Engagement im Zusammenhang mit den übertragenen Forderungen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Verwaltung und das Inkasso dieser Forderungen. Insgesamt standen dem Konzern zum 31. Dezember 2022 Factoring-Linien in Höhe von 250,0 Mio. € zur Verfügung (31. Dezember 2021: 220,0 Mio. €). Die Linien werden revolvierend in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen wurden im Geschäftsjahr 2022 Zinsaufwendungen in Höhe von 1,6 Mio. € erfasst (2021: 0,9 Mio. €). Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2022 Forderungen gegen einen Factor in Höhe von 4,4 Mio. € (31. Dezember 2021: 4,5 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert dieser Forderungen beträgt ebenfalls 4,4 Mio. € (31. Dezember 2021: 4,5 Mio. €). Die Risiken aus dem Factoring bestehen im Bonitätsrisiko des Factors und liegen unterhalb des Bonitätsrisikos der ursprünglichen Forderungsschuldner. Das maximale Verlustrisiko zum 31. Dezember 2022 ist hierbei auf die Forderung in Höhe von 4,4 Mio. € beschränkt (31. Dezember 2021: 4,5 Mio. €). Zum 31. Dezember 2022 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 5,8 Mio. € (31. Dezember 2021: 4,9 Mio. €) wertgemindert. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 dargestellt. Wertminderungen für sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden durch direkte Abwertungen der Buchwerte berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2022 waren die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte mit insgesamt 9,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,2 Mio. €) wertberichtigt. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 dargestellt. Sowohl zum 31. Dezember 2022 als auch zum 31. Dezember 2021 bestanden keine Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden. 19. ZAHLUNGSMITTEL UND -ÄQUIVALENTEDie Zahlungsmittel und -äquivalente umfassen den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie Guthaben bei Kreditinstituten und betrugen zum 31. Dezember 2022 54,9 Mio. € (31. Dezember 2021: 36,1 Mio. €). Zugriffsbeschränkungen bestehen wie im Vorjahr keine. 20. EIGENKAPITALscrollen
Gezeichnetes KapitalDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG betrug Ende 2022 unverändert 308.978.241,98 € und ist unverändert in 120.861.783 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. KapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält Aufgelder und Einlagen von Gesellschaftern sowie Eigenkapitalanteile zusammengesetzter Finanzierungsinstrumente wie unverzinsliche Wandelgenussrechte und unterverzinsliche Wandelschuldverschreibungen. Der Wert des Wandlungsrechts früherer Genussrechte und Schuldverschreibungen wurde zum Ausgabezeitpunkt im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuereffekte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich anteiliger Transaktionskosten erfasst. Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr waren keine derartigen zusammengesetzten Finanzierungsinstrumente im Umlauf. Andere RücklagenWährungsumrechnungAuf die Anteilseigner der DEUTZ AG entfallene Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen wurden erfolgsneutral in einen gesonderten Eigenkapitalposten eingestellt. Der kumulierte in den anderen Rücklagen erfasste Gewinn aus Währungsumrechnungsdifferenzen betrug zum Ende des Geschäftsjahres 5,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 4,7 Mio. €). MarktbewertungsrücklageIn dieser Rücklage werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten erfasst. Weiterhin wird in dieser Rücklage der Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstrument zur Absicherung von Cashflows erfasst, der als effektive Absicherung ermittelt wird. Gewinnrücklagen und BilanzgewinnDiese Position beinhaltet die gesetzliche Rücklage der DEUTZ AG in Höhe von 4,5 Mio. € (31. Dezember 2021: 4,5 Mio. €). Minderheitsanteile am EigenkapitalSowohl in der Berichts- als auch in der Vergleichsperiode bestanden keine Minderheitsanteile am Eigenkapital. DividendeNach dem deutschen Aktiengesetz wird die Dividende aus dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der DEUTZ AG ausgewiesenen Bilanzgewinn ausgeschüttet. Im Geschäftsjahr 2022 schüttete die DEUTZ AG an die Aktionäre eine Dividende in Höhe von 18,1 Mio. € (0,15 € je Aktie) aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres aus. Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 der DEUTZ AG 18,9 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 0,15 € je Stückaktie zu verwenden. Genehmigtes KapitalGenehmigtes Kapital IDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen. Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben. Zum 31. Dezember 2022 betrugt der Nennbetrag des noch nicht ausgenutzten genehmigten Kapitals I 92.693.470,30 €. Genehmigtes Kapital IIDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 61.795.646,86 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 24.172.356 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen. Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere (I) zur Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, einschließlich der Erhöhung bestehenden Anteilsbesitzes, oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern, einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft, (II) zum Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen sowie (III) zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihnen zustehende Dividendenansprüche wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlagen gegen Gewährung neuer Aktien in die Gesellschaft einzulegen; c) bei Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet; d) um Inhabern oder Gläubigern von mit Options- oder Wandlungsrechten auf Aktien der Gesellschaft bzw. mit entsprechenden Options- oder Wandlungspflichten verbundenen Schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft ausgegeben wurden oder werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien der Gesellschaft in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung ihrer Options- bzw. Wandlungsrechte oder nach Erfüllung von Options- bzw. Wandlungspflichten als Aktionär zustehen würde. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bar- und Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf dann 20 Prozent des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 20 Prozent-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund sämtlicher anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«), ausgenommen ein Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge. Als Ausgabe von Aktien in diesem Sinne gilt auch die Ausgabe bzw. Begründung von Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten auf Aktien der Gesellschaft aus von der Gesellschaft oder von ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen, wenn die Schuldverschreibungen aufgrund einer entsprechenden Ermächtigung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss gestattet. Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bareinlagen gemäß Unterpunkt c) ausgegebenen Aktien darf 10 Prozent des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder - falls dieser Wert geringer ist - des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 10 Prozent-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«). Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Options- oder Wandlungspflicht ausgegeben werden bzw. auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG gestattet. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital II festzulegen. Zum 31. Dezember 2022 betrugt der Nennbetrag des noch nicht ausgenutzten genehmigten Kapitals II 61.795.646,86 €. 21. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGENFür die Mitarbeiter der DEUTZ AG existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne. Beitragsorientierte PläneDie Mitarbeiter in Deutschland erhalten Leistungen aus der gesetzlich festgesetzten Sozialversicherung, für die Beiträge als Teil des Einkommens eingezahlt werden. Daneben existieren bei DEUTZ weitere arbeitnehmerfinanzierte Direktversicherungen. Da nach Zahlung der Beiträge an die privaten Versicherungsträger für die Gesellschaft keine weiteren Verpflichtungen bestehen, werden diese Pläne als beitragsorientierte Pläne behandelt. Laufende Beitragszahlungen wurden als Aufwendungen für den betreffenden Zeitraum angesetzt. Im Geschäftsjahr 2022 betrug der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung 19,2 Mio. € (2021: 18,4 Mio. €). Daneben wurden im Rahmen von Entgeltumwandlungen weitere 1,7 Mio. € (2021: 1,9 Mio. €) in Pensions- und Direktversicherungen gezahlt. Leistungsorientierte PläneDer DEUTZ-Konzern unterhält mehrere leistungsorientierte Pensionspläne im In- und Ausland. Die größten Pensionspläne bestehen in Deutschland und Großbritannien. Diese machten zusammen wie im Vorjahr über 95 % der Bruttopensionsverpflichtungen und 100 % des Planvermögens aus. In Deutschland bestehen insgesamt vier leistungsorientierte Pensionspläne. Während drei Pläne arbeitgeberfinanziert sind, handelt es sich bei dem vierten um einen Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung). Die arbeitgeberfinanzierten Versorgungspläne umfassen in der Regel eine allgemeine Altersversorgung der Mitarbeiter auf Lebenszeit, eine Invalidenversorgung und eine Hinterbliebenenversorgung. Die Höhe der monatlichen Versorgungsbezüge richtet sich bei den arbeitgeberfinanzierten Pensionsplänen grundsätzlich nach dem Arbeitseinkommen und der Anzahl der Dienstjahre im DEUTZ-Konzern. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne im Jahr 1995 besteht für die Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Beim Deferred Compensation Plan schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Die betriebliche Altersversorgung wird in Deutschland durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) geregelt. Demnach obliegt dem DEUTZ-Konzern die alleinige Verantwortung für die Erfüllung der leistungsorientierten Pensionspläne. Das generelle Renteneintrittsalter beträgt 67 Jahre. Der in Großbritannien bestehende leistungsorientierte Pensionsplan sieht für die Versorgungsberechtigten einen von der Höhe des Grundgehalts und der Anzahl der anrechenbaren Dienstjahre abhängigen Rentenanspruch vor. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne in 2016 besteht jedoch für alle Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Das Renteneintrittsalter beträgt 62 - 65 Jahre. Die jährliche Rentenzahlung beträgt zwischen 1/55 und 1/60 des höchsten in den letzten fünf Jahren erhaltenen Grundgehalts für jedes anrechenbare Dienstjahr. Die Finanzierung des Pensionsplans erfolgt in erster Linie durch Umwandlung des Gehalts der Versorgungsberechtigten und Beiträge des Arbeitgebers zur Bildung eines Planvermögens. Die Verpflichtung des DEUTZ-Konzerns besteht darin, eine etwaige Planunterdeckung auszugleichen. Der dabei auf das Unternehmen entfallende Beitrag wird jährlich auf Basis eines unabhängigen Pensionsgutachtens ermittelt. Die Verwaltung des Pensionsplans inklusive des Planvermögens erfolgt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Großbritannien durch unabhängige Treuhänder. Gemäß den Anlagegrundsätzen des Pensionsplans ist das gebildete Planvermögen auf Eigenkapital- und Schuldinstrumente unter Berücksichtigung der aktuellen Marktbedingungen im Hinblick auf Rendite und Risiko möglichst optimal zu verteilen. Mit dieser Anlagestrategie soll insbesondere dem Kapitalmarktrisiko und dem damit zusammenhängenden Risiko von Inkongruenzen zwischen der Leistungsverpflichtung aus dem Pensionsplan auf der einen und dem Planvermögen auf der anderen Seite begegnet werden. Im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen ist der Konzern neben den allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Zinsänderungsrisiko, dem Rentensteigerungsrisiko und dem Langlebigkeitsrisiko auch dem Kapitalmarktrisiko aus der Anlage des Planvermögens ausgesetzt. Finanzierungsstatus der Pensionsplänescrollen
Die Leistungsverpflichtungen der Pensionspläne in Deutschland und Großbritannien verteilen sich im Wesentlichen wie folgt auf die einzelnen Gruppen der Versorgungsberechtigten: Verteilung der Pensionsverpflichtung auf Versorgungsberechtigtescrollen
Die Entwicklung der Nettoschuld für leistungsorientierte Pensionspläne ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensionsplänescrollen
Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung stellt sich wie folgt dar: Entwicklung des Barwertes der Bruttopensionsverpflichtungscrollen
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit für den wesentlichen Teil der Leistungsverpflichtung belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 7,3 Jahre (31. Dezember 2021: 9,0 Jahre). Die Entwicklung und Zusammensetzung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens werden in den folgenden zwei Übersichten gezeigt: Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögensscrollen
Zusammensetzung des Planvermögensscrollen
Für alle Eigenkapital- und Schuldinstrumente stehen aufgrund ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt Marktpreise zur Verfügung. Die Anlagestrategie zielt vor dem Hintergrund der Kapitalsicherung in erster Linie auf eine ausgewogene regionale Verteilung der Investitionen sowie den Einsatz von Eigenkapital- und Fremdkapitalinstrumenten ab. Der im laufenden Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 und des Vorjahres erfasste Teil des Nettopensionsaufwands setzt sich wie folgt zusammen: Nettopensionsaufwandscrollen
Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 4,0 Mio. € (2021: 1,6 Mio. €). Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis von Pensionsgutachten. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen, die den Berechnungen der Pensionsverpflichtung zum Stichtag zugrunde liegen. Die Angabe zum Diskontierungszinssatz und Rententrend erfolgt in Form von gewichteten Durchschnitten. Versicherungsmathematische Annahmenscrollen
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Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt für jede wesentliche versicherungsmathematische Annahme zum Stichtag, wie hoch sich eine mögliche Veränderung der Annahmen zum betreffenden Stichtag auf die Pensionsverpflichtungen in Deutschland und Großbritannien ausgewirkt hätte. Sensitivitätsanalysescrollen
Sensitivitätsanalysescrollen
Des Weiteren halten wir auch eine Veränderung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZ-Mitarbeiter für möglich. Bei einer Erhöhung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZ-Mitarbeiter um ein Jahr würden die Pensionsverpflichtungen aus den Pensionsplänen in Deutschland bzw. Großbritannien zum 31. Dezember 2022 um 8,9 Mio. € bzw. 0,5 Mio. € steigen (31. Dezember 2021: um 14,5 Mio. € bzw. 1,1 Mio. € steigen). Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 30. November 2022 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter, deren Veränderung für möglich gehalten wird, isoliert vorgenommen, um die Auswirkungen auf den zum 31. Dezember 2022 berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen. Künftige ZahlungsströmeFür das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Konzern mit Zahlungen an die Pensionspläne in Höhe von 0,5 Mio. € (2022: 0,5 Mio. €). Die folgende Tabelle stellt die künftigen erwarteten Leistungszahlungen aus Pensionsverpflichtungen dar: Erwartete Leistungszahlungenscrollen
Erwartete Leistungszahlungenscrollen
22. ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGENDie übrigen Rückstellungen betreffen: scrollen
Der im Zusammenhang mit den Rückstellungen stehende Zahlungsabfluss wird im Wesentlichen bis zum Geschäftsjahr 2025 erwartet. Die übrigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz von 4,1 % (31. Dezember 2021: 1,2 %) abgezinst. Die übrigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und sonstigen ungewissen Verpflichtungen. Wesentliche Posten sind Aufwendungen für Gewährleistungen und Wagnisse, Rückstellungen für Personalverpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Gewährleistungsrückstellungen beinhalten Reparatur- oder Ersatzverpflichtungen für den Fall von Herstellungs- oder anderen Produktfehlern, kostenlose Nacharbeiten oder Ersatzlieferungen, Minderungen oder Schadensersatzleistungen wegen Nichterfüllung und Pauschalrückstellungen auf Umsätze, für die die Garantiezeit zum Abschlussstichtag noch nicht abgelaufen ist. Die Personalverpflichtungsrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Vorruhestand und Altersteilzeit, Tantiemen, Prämien, Personalverpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsprogrammen und Erfolgsbeteiligung. Die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen Verpflichtungen aus dem Programm zur Standortoptimierung sowie Verpflichtungen aus dem Restrukturierungsprogramm "Transform for Growth". Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften beinhalten Verluste aus dem Auftragsbestand. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Prozessrisiken und öffentlich rechtliche Verpflichtungen. Die übrigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt: scrollen
23. FINANZSCHULDENscrollen
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Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenDie kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten im Wesentlichen Konsortialkredite in Höhe von 110,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 34,4 Mio. €). Die syndizierte Betriebsmittellinie wurde zum 31. Dezember 2022 mit 110,0 Mio. € in Anspruch genommen. Diese, durch ein Bankenkonsortium zur Verfügung gestellte revolvierende Kreditlinie wurde um drei Jahre bis 2027 verlängert. Das Gesamtvolumen wurde von 160 Mio. € auf 250 Mio. € erhöht. Die Kreditlinie ist variabel verzinst und unbesichert. Darüber hinaus verfügt DEUTZ über drei bilaterale Kreditlinien in Höhe von jeweils 25 Mio. € mit Laufzeit bis März 2024, welche ebenfalls unbesichert und variabel verzinst sind. Im Rahmen seiner Vertragsvereinbarungen hat sich DEUTZ dazu verpflichtet, bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital und der Finanzschulden zum EBITDA) einzuhalten. Des Weiteren bestehen über unsere spanische Tochtergesellschaft Darlehen der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria mit einer Restvaluta von insgesamt 3,2 Mio. €. Die Darlehen werden mit 1,30 %, 0,70 % und 0,65 % fest verzinst. Darlehen mit der Restvaluta von insgesamt 0,5 Mio. € wurden in Spanien für Investitionen genutzt. Die daraus resultierenden Finanzierungsaufwendungen werden seitens der spanischen Regierung im Rahmen einer Subventionierungsmaßnahme bis zu einem Zinssatz von 3,0 % erstattet. Darüber hinaus hat unsere chinesische Tochtergesellschaft DEUTZ Shanghai bei der HSBC Shanghai Branch eine Kreditlinie über 100 Mio. CNY (13,6 Mio. €) vereinbart, welche zum Stichtag mit 69,6 Mio. CNY (9,5 Mio. €) in Anspruch genommen wurde. Verbindlichkeiten aus LeasingverträgenDie Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ist im Wesentlichen auf Vertragsverlängerungen bei geleasten Immobilien sowie auf neue Immobilienleasingverträge zurückzuführen. Zu näheren Angaben im Hinblick auf die bilanzierten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen siehe Erläuterung 25 in diesem Anhang. Sonstige FinanzschuldenDie sonstigen Finanzschulden bestehen aus einem zinslosen Darlehen der öffentlichen Hand. Der beizulegende Zeitwert der Finanzschulden wird in Punkt 26 erläutert. Die gewogenen Durchschnittszinssätze der Finanzschulden (nach Zinssicherung) betragen: scrollen
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lauten auf Euro und CNY. Die sonstigen Finanzschulden lauten auf Euro. Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen lauten im Wesentlichen auf Euro, USD und CNY. Insgesamt haben sich die Finanzschulden in 2022 wie folgt entwickelt. scrollen
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24. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFE RUNGEN UND LEISTUNGEN UND ÜBRIGE VERBINDLICHKEITENscrollen
Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden: scrollen
In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 1,9 Mio. € erfasst worden, die zu Beginn der Berichtsperiode als erhaltene Anzahlungen im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren (2021: 2,8 Mio. €). Zum Abschlussstichtag bestanden 0,1 Mio. € an nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen (31. Dezember 2021: keine wesentlichen nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen). ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNGFür Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie die Guthaben bei Kreditinstituten. Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind Dividendeneinnahmen in Höhe von 1,0 Mio. € enthalten (2021: 0,7 Mio. €). Die Investitionstätigkeit in Finanzanlagen betrug 3,7 Mio. € und betraf die Investition in Blue World Technologies mit Sitz in Aalborg, Dänemark in Höhe von 3,7 Mio. € im Rahmen der zweiten Investitionstranche. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet die Dividendenauszahlung an die Anteilseigner der DEUTZ AG in Höhe von 18,1 Mio. € für das Geschäftsjahr 2021. Der Zahlungsmittelbestand ist gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Mio. € auf 54,9 Mio. € angestiegen (31. Dezember 2021: 36,1 Mio. €). SEGMENTBERICHTERSTATTUNGMit Wirkung zum 1. Januar 2022 hat DEUTZ eine neue Berichtsstruktur geschaffen und die Segmente Classic und Green eingeführt. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Segmente des DEUTZ-Konzerns für die Geschäftsjahre 2022 und 2021. Die Vergleichsangaben wurden entsprechend der neuen Berichtsstruktur angepasst. scrollen
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Überleitung vom Gesamtergebnis der Segmente zum Konzernergebnisscrollen
Die externe Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung und verfügt entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen über die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente: DEUTZ ClassicDieses Segment umfasst alle Aktivitäten in der Entwicklung und der Herstellung, den Vertrieb, die Wartung und den Service von Diesel- und Gasmotoren sowie das at-equity bilanzierte Joint Venture mit SANY. DEUTZ GreenDieses Segment umfasst das Geschäft mit voll- und hybrid-elektrischen Antrieben, wasserstoffbetriebene Antriebslösungen, mobile E-Schnellladestationen sowie die Entwicklung von Batteriemanagement-Hardware und -Software. Die Bestimmung eines Unternehmensbereichs als Geschäftssegment basiert auf der internen Berichterstattung nach Segmenten, die vom Vorstand für Zwecke der Ergebnisüberwachung und Ressourcenallokation regelmäßig genutzt wird. Bei der Festlegung des Berichtssegments DEUTZ Classic wurden die Aktivitäten in der Entwicklung und der Herstellung sowie der Vertrieb, die Wartung und der Service von Diesel- und Gasmotoren zusammengefasst. Das Segment Green umfasst die Aktivitäten der Tochtergesellschaften Torqeedo und Futavis, elektrische und mit wasserstoffbetriebene Antriebslösungen, mobile E-Schnellladestationen sowie das dazugehörige Servicegeschäft. Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung des DEUTZ-Konzerns liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Grundsätze zugrunde. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft der Segmente anhand des bereinigten Ergebnisses (EBIT vor Sondereffekten). Soweit nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen einem Segment direkt zurechenbar sind, wird deren Anteil am Periodenergebnis dort angegeben. Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Ertragsteuern werden konzerneinheitlich gesteuert und nicht den einzelnen Geschäftssegmenten zugeordnet. Der Außenumsatz zeigt den Umsatz der Segmente mit den Kunden. Umsätze zwischen den Segmenten werden - sofern relevant - als Umsätze mit anderen Segmenten ausgewiesen. Ein Transfer zwischen den Segmenten erfolgt zu Marktpreisen. Informationen über Produkte und Dienstleistungenscrollen
Geografische Informationen zum Außenumsatzscrollen
Im europäischen Ausland entfielen im Berichtsjahr 175,0 Mio. € (2021: 167,6 Mio. €) auf die Schweiz, 136,6 Mio. € (2021: 101,2 Mio. €) auf Italien, 125,8 Mio. € (2021: 106,3 Mio. €) auf Frankreich und 122,4 Mio. € (2021: 106,3 Mio. €) auf Schweden. Sowohl im Geschäftsjahr 2022 als auch in der Vergleichsjahr 2021 wurden nur mit einem Kunden Umsatzerlöse von mindestens 10 % der Gesamterlöse getätigt. Die Umsätze betrugen 254,6 Mio. € (2021: 256,7 Mio. €) und wurden überwiegend im Segment Classic ausgewiesen. Geografische Informationen zu langfristigen Vermögenswertenscrollen
Die langfristigen Vermögenswerte umfassen Sachanlagen, Geschäfts- und Firmenwerte, sonstige immaterielle Vermögenswerte sowie at-equity bewertete Finanzanlagen. Ihre Zuordnung richtet sich nach dem Standort der konsolidierten Unternehmen. SONSTIGE ANGABEN25. LEASINGVERHÄLTNISSEDer DEUTZ-Konzern verfügt über Leasingnehmer-Verträge für Grundstücke und Gebäude, die als Büros, Lager- und Produktionsflächen genutzt werden, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge. Darüber hinaus wurden kurzfristig laufende Verträge mit einer Gesamtlaufzeit von maximal zwölf Monaten und Verträge mit zugrunde liegenden Vermögenswerten im Wert von maximal 5.000 € abgeschlossen. Auf diese Verträge wird der praktische Behelf angewendet, indem Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst werden. Darüber hinaus verfügt der DEUTZ-Konzern über Leasinggeber-Verträge. Bei diesen Leasingaktivitäten handelt es sich überwiegend um die Vermietung von Teilflächen für Bürozwecke. Die Leasingerträge sind insgesamt unwesentlich. Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Nutzungsrechte und ihre Veränderungen während der Berichtsperiode. Nutzungsrechtescrollen
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In der Berichtsperiode belaufen sich die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse (inkl. der Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und geleaste Vermögenswerte von geringem Wert) auf 19,3 Mio. € (2021: 18,0 Mio. €). Folgende Beträge wurden in der Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst: scrollen
Einige Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und/oder Kündigungsoptionen. Diese Optionen dienen der Flexibilität, das Leasingportfolio an veränderte Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der Optionsausübung bedarf eines hohen Maßes an Ermessensentscheidungen. Unter Beachtung aller Fakten und Umstände werden bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit die Optionen als ausübbar angesehen. Im Falle veränderter Fakten und Umstände erfolgt eine Neueinschätzung der Optionsausübung. Bis dahin wird die bilanzierte Verpflichtung als bester Indikator für die zukünftigen Zahlungsabflüsse angesehen. Eine detaillierte Darstellung zukünftiger Zahlungsabflüsse aus Leasing erfolgt in Erläuterung 26. Zum Bilanzstichtag bestand ein unterschriebener und nicht bilanzierter Leasingvertrag aus der Vermögenswertklasse Immobilien. Daraus werden in der Zukunft Zahlungen in Höhe von 0,3 Mio. € resultieren. Unbilanzierte Rest-Wertgarantien, aus denen in der Zukunft mögliche Auszahlungen resultieren könnten, bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Auch sind in den abgeschlossenen Leasingverträgen keine Klauseln enthalten, die DEUTZ beschränken oder zur Einhaltung bestimmter Bilanzkennzahlen verpflichten. Variable Leasingzahlungen sind in der Berichtsperiode nicht angefallen. Ebenfalls wurden in der Berichtsperiode keine Nutzungsrechte untergeleast und keine Sale-and-Leaseback-Transaktionen eingegangen. Der Bestand kurzfristiger Verträge zum 31.12.2022 betrug null €. Der Aufwand für kurzfristige Verträge in der Berichtsperiode lag bei 0,2 Mio. € (2021: 0,1 Mio. €). Die Darstellung der Fälligkeit der Leasingverbindlichkeiten erfolgt in Erläuterung 23. Aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnte es zu künftigen Zahlungsmittelabflüssen in Höhe von 27,7 Mio. € kommen. Dabei handelt es sich um Immobilienleasingverträge mit Verlängerungsoptionen bis zu 10 Jahren. Aus Kündigungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnten bei Ausübung dieser Optionen Kündigungsstrafen in Höhe von 1,7 Mio. € anfallen. 26. FINANZRISIKOMANAGEMENT UND WEITERE ANGABEN ZUR KAPITALSTEUERUNGDurch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus für den Konzern negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Zu den Grundsätzen des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente verweisen wir auf den entsprechenden Abschnitt im Risikobericht im Zusammengefassten Lagebericht des DEUTZ-Konzerns. a) LiquiditätsrisikoEin vorsichtiges Liquiditätsmanagement beinhaltet unter anderem das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln, die Möglichkeit zur Finanzierung über Bankkredite und die Fähigkeit zur Emission kurz- und langfristiger Kapitalmarktpapiere. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds ist es das Ziel der Konzernfinanzabteilung, dass stets ausreichend freie Kreditlinien zur Verfügung stehen. Eine Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt neben der Jahresplanung und deren Aktualisierungen über eine wöchentliche, rollierende 4-Wochen-Planung sowie eine monatlich aktualisierte Monatsplanung bis zum Ende des Geschäftsjahres. Darüber hinaus wird auch in den regelmäßig stattfindenden Finanzausschusssitzungen das Liquiditätsrisiko beurteilt. Zur Sicherung der Liquidität stehen DEUTZ eine syndizierte revolvierende Barkreditlinie über insgesamt 250 Mio. € mit einer Laufzeit bis 2027 sowie drei bilaterale Kreditlinien in Höhe von jeweils 25 Mio. € mit Laufzeit bis März 2024. Im Rahmen der Kreditverträge ist das Unternehmen verpflichtet, bestimmte Covenants einzuhalten. Die Liquiditätsanalyse gibt auch Auskunft über die vertraglich vereinbarten Zahlungen für Zins und Tilgung für finanzielle Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag. Hinsichtlich der Inanspruchnahme revolvierender Kredite wurde unterstellt, dass die zum Bilanzstichtag bestehenden Ziehungen bis zum Laufzeitende der Kreditvereinbarung beibehalten werden. scrollen
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b) AusfallrisikoDas Ausfallrisiko entsteht aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, den vertraglichen Cashflows aus Schuldtiteln, die zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden, sowie aus derivativen Finanzinstrumenten mit positivem Marktwert. Im DEUTZ-Konzern existieren keine signifikanten Konzentrationen hinsichtlich möglicher Kreditrisiken. Hinsichtlich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente arbeitet DEUTZ nur mit ausgewählten Kreditinstituten mit mindestens Investment-Grade zusammen. Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch laufende Überwachung sowie durch regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur kontrolliert. Forderungen sind weitgehend über Kreditversicherungen abgesichert. Dem Ausfallrisiko wird darüber hinaus durch weitere Sicherungsmaßnahmen begegnet, zum Beispiel durch Bürgschaften und Kreditwürdigkeitsüberprüfungen. Zudem existieren Handlungsvorschriften, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der Kunde in der Vergangenheit ein zufriedenstellendes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Das maximale Ausfallrisiko ist bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen finanziellen Vermögenswerten wie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, zur Veräußerung verfügbaren Finanzinvestitionen und derivativen Finanzinstrumenten auf den Buchwert dieser Instrumente begrenzt. Ausfallrisiken mit Finanzinstrumenten werden durch eine vorsichtige Auswahl der Vertragspartner begrenzt. Die überwiegenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des DEUTZ-Konzerns sind zum 31. Dezember 2022 bei der COFACE Gruppe versichert. Hierbei besteht in der Regel eine Andienungspflicht an die Warenkreditversicherung bzw. die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung, soweit die Forderungen nicht durch bankbestätigte Akkreditive oder ähnliche Instrumente abgesichert sind. DEUTZ erstellt für seine Kunden selbst kein standardisiertes Bonitätsrating, sondern orientiert sich in der Regel mit dem maximal zulässigen Kundenobligo an der Deckungszusage des Kreditversicherers. Zusätzlich wurden uns für ausländische Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherheiten in Form von Zahlungsgarantien in Höhe von 1,0 Mio. € (31. Dezember 2021: 2,0 Mio. €) gegeben. Wertminderung von finanziellen VermögenswertenDem Modell der erwarteten Kreditverluste unterliegen folgende Arten finanzieller Vermögenswerte im Konzern: 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente 3. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente Zwar unterliegen auch Zahlungsmittel- und -äquivalente den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9, der identifizierte Wertminderungsaufwand war jedoch unwesentlich. Zu 1. Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDer Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Diesem Ansatz zufolge werden für alle nicht verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Die Ermittlung der erwarteten Ausfälle erfolgt für die nicht im Rahmen von Factoringvereinbarungen verkauften und nicht versicherten Forderungen auf Grundlage aktueller externer Bonitätseinstufungen der betreffenden Debitoren unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen. Die einzelnen Forderungspositionen werden zunächst auf Grundlage definierter Merkmale wie bspw. Rating oder Altersstruktur in zwei Kategorien aufgeteilt. Im Hinblick auf die Forderungen der Kategorie 1, die gemäß den definierten Merkmalen ein geringeres Ausfallrisiko aufweisen, werden zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste die den Bonitätsstufen zugeordneten Ausfallquoten herangezogen. Die Forderungen der Kategorie 2 weisen entsprechend den Selektionsmerkmalen ein vergleichsweise höheres Risiko auf und werden einer Einzelwertberichtigung unterzogen. Die auf dieser Grundlage ermittelte Wertberichtigung im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: scrollen
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Die Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt: scrollen
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen u. a. die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im operativen Ergebnis der laufenden Periode unter Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. In den Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst. Zu 2. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete SchuldinstrumenteDie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente betreffen kurzfristige Einzelsachverhalte wie Forderungen gegenüber Factoringgesellschaften aus dem Selbstbehalt auf Forderungsverkäufe oder Forderungen gegenüber Lieferanten aus Rabatten oder Boni. Die Forderungen werden einzeln auf eine mögliche Wertminderung überprüft. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen bspw. die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners. In Anbetracht des sehr geringen Risikos der Nichterfüllung, da der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen, war der in der Berichtsperiode identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich. Die bestehenden Wertberichtigungen betreffen aus älteren Sachverhalten resultierende Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von 9,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,2 Mio. €). Die Wertberichtigungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt: scrollen
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Die Bruttobuchwerte der Stufe 1 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2022 27,3 Mio. € (31. Dezember 2021: 17,1 Mio. €) und weisen keine Anzeichen für ein erhöhtes Kreditrisiko auf. Die Bruttobuchwerte der Stufe 3 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2022 9,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,2 Mio. €) und wurden vollständig mit 9,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,2 Mio. €) wertberichtigt. Zu 3. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete SchuldinstrumenteHierbei handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Schuldverschreibungen investierten Fonds. Diese gelten als "mit geringem Ausfallrisiko behaftet", so dass die Ermittlung des Wertminderungsaufwands auf die erwarteten 12-Monats-Kreditverluste begrenzt ist. Den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" sieht das Management bei direkten oder indirekten Investitionen in notierte Schuldverschreibungen bei mindestens einem Investment-Grade-Rating als erfüllt an. In Anbetracht des sehr geringen Bestandes an derartigen Schuldinstrumenten zum 31. Dezember 2022 und des geringen Ausfallrisikos war der identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle VermögenswerteDer DEUTZ-Konzern ist zudem Ausfallrisiken aus Schuld- und Eigenkapitaltiteln ausgesetzt, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Bei den Schuldtiteln handelt es sich um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Factoringabsicht. Das maximale Ausfallrisiko ist zum Ende der Berichtsperiode auf die Buchwerte der Schuldtitel in Höhe von 5,0 Mio. € bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen begrenzt. Bei den Eigenkapitaltiteln handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Aktien investierten Fonds zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen. Das maximale Ausfallrisiko ist ebenfalls auf den Buchwert der Anteile in Höhe von 2,1 Mio. € begrenzt. WährungsrisikoDer DEUTZ-Konzern ist international tätig und infolgedessen einem Fremdwährungsrisiko durch schwankende Wechselkurse ausgesetzt. Hauptsächlich betrifft dies den US-Dollar. Wechselkursrisiken werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch Kurssicherungsgeschäfte vermindert. Die Absicherung der Fremdwährungsrisiken aus der Nettoposition der erwarteten künftigen Cashflows in Fremdwährung übernimmt die Konzernfinanzabteilung durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, vor allem durch Währungstermingeschäfte. In der Regel werden zwischen 50 % und 80 % der im Budgetjahr erwarteten Nettopositionen abgesichert. Im Rahmen eines sogenannten Natural Hedgings erhöht DEUTZ gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um dadurch Wechselkursrisiken aus Verkäufen in US-Dollar entgegenzuwirken. Translationsrisiken aus der Umrechnung der nicht in Euro bilanzierenden Tochtergesellschaften werden nicht abgesichert. FremdwährungssensitivitätsanalyseDie folgenden Tabellen zeigen aus Konzernsicht die Sensitivität eines 10 %igen Anstiegs/Rückgangs des Euro gegenüber der jeweiligen Fremdwährung auf. Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet lediglich ausstehende auf fremde Währung lautende monetäre Positionen und passt deren Umrechnung zum Periodenende gemäß einer 10%igen Änderung der Wechselkurse an. Es handelt sich dabei zum einen um Devisentermingeschäfte, die in eine wirksame Cashflow-Hedge-Beziehung zur Absicherung währungskursbedingter Schwankungen von Fremdwährungs-aus- und -einzahlungen eingebunden sind. Kursänderungen der diesen Geschäften zugrunde liegenden Währungen haben durch die Bewertung der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage im Eigenkapital. Zum anderen handelt es sich um Devisentermingeschäfte, die sich bilanziell nicht mehr in einer Hedge-Beziehung befinden. Kursänderungen der diesen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis infolge der Anpassung der Bewertung an den beizulegenden Zeitwert aus. Ferner sind zum Bilanzstichtag ausstehende auf fremde Währung lautende originäre Finanzinstrumente (Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) in der Sensitivitätsanalyse enthalten. Kursänderungen der diesen Posten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis aus deren Stichtagsbewertung aus. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Auswirkung auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital, wenn der Euro gegenüber wesentlichen Fremdwährungen um 10 % ansteigt respektive um 10 % fällt. Bei den Nominalvolumen wurden Ein- und Auszahlungsverpflichtungen saldiert. Anstieg Euro um 10 %scrollen
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Rückgang Euro um 10 %scrollen
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Zinsrisiko und ZinssensitivitätsanalyseRisiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten. Zum 31. Dezember 2022 bestand ein Zinsrisiko im Wesentlichen aus dem kurzfristigen Konsortialkredit in Höhe 110 Mio. €. Bei einer Steigerung des Zinsniveaus um 100 Basispunkte würde sich eine Verringerung des Konzernergebnisses vor Steuern im kommenden Geschäftsjahr um 4,8 Mio. € ergeben. Eine Zinssenkung um 100 Basispunkte würde jeweils entgegengesetzte Effekte herbeiführen. Die Sensitivitätsanalyse wurde anhand des Zinsrisiko-Exposures zum Bilanzstichtag bestimmt. Es ist davon auszugehen, dass im kommenden Geschäftsjahr der Konsortialkredit getilgt werden kann. KapitalsteuerungDer DEUTZ-Konzern steuert sein Kapital mit dem vorrangigen Ziel, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen und die langfristige Unternehmensfortführung zu sichern. Die notwendige Flexibilität in der Bereitstellung der finanziellen Mittel erfordert eine gesunde Finanzstruktur. Aktuell liegt kein Kreditrating vor. Es wird jedoch eine Bilanzstruktur angestrebt, die den Anforderungen eines Investment-Grade-Ratings genügt. Das Kapitalmanagement umfasst daher das Eigenkapital und das Fremdkapital. DEUTZ ist keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen unterworfen, hat sich aber gegenüber den kreditgebenden Banken verpflichtet, dass die Nettofinanzverschuldung nicht über ein bestimmtes Verhältnis zum Eigenkapital steigt. Die externen Anforderungen wurden in das Kapitalmanagement integriert und jederzeit eingehalten. Die Nettofinanzposition (Saldo aus Zahlungsmitteln und -äquivalenten und zinstragenden Finanzschulden) betrug zum Bilanzstichtag - 164,2 Mio. € und lag damit mit 84,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2021: - 79,7 Mio. €). Neben der Nettofinanzposition ist der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzüglich Zinsausgaben) als Kennzahl für Veränderungen der Liquiditätssituation ein wesentlicher Teil des aktiven Kapitalmanagements. Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtsjahr - 16,6 Mio. € (2021: 21,6 Mio. €). Als weitere Messzahl, mit der der Konzern sein Kapital überwacht, dient die Eigenkapitalquote. Sie entspricht dem Verhältnis der Bilanzsumme zum Konzerneigenkapital, wie es in der Konzernbilanz ausgewiesen wird. Mit 45,3 % verfügt der DEUTZ-Konzern zum 31. Dezember 2022 weiterhin über eine hohe Eigenkapitalquote (31. Dezember 2021: 45,6 %), die den internen Zielsetzungen in vollem Umfang entspricht. FinanzinstrumenteDie nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten und leiten diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über. Finanzinstrumente AKTIVAscrollen
Finanzinstrumente AKTIVAscrollen
Finanzinstrumente PASSIVAscrollen
Finanzinstrumente PASSIVAscrollen
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente im Anwendungsbereich von "IFRS 7 - Finanzinstrumente: Angaben", die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurden. scrollen
Bei Zahlungsmitteln und -äquivalenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Restlaufzeiten < 1 Jahr) entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Restlaufzeit näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows unter Verwendung von marktüblichen Zinssätzen und Berücksichtigung des eigenen sowie des Kontrahentenausfallrisikos auf Basis der Bonität und der Wechselkurse zum Stichtag ermittelt. Für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die im Konzernabschluss zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden oder für die im Anhang ein beizulegender Zeitwert angegeben wurde, zeigt die nachfolgende Tabelle die Einordnung der zum Stichtag ermittelten beizulegenden Zeitwerte in die dreistufige Bemessungshierarchie nach IFRS 13: 31.12.2022scrollen
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung. Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/ Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. 31.12.2021scrollen
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung. Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/ Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Bei der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligung handelt es sich um die Beteiligung an der Blue World Technologies, Aalborg, Dänemark. Da es sich um eine langfristige Beteiligung in einem für die DEUTZ AG strategisch bedeutenden Bereich der neuen Antriebstechnologien handelt, die Prognosefähigkeit in diesem Bereich derzeit allerdings noch mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet ist, wurde die Entscheidung getroffen, die Zuordnung zu dieser Bewertungskategorie vorzunehmen. Der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere wird auf der Grundlage von Börsenpreisen auf aktiven Märkten ermittelt. Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich um Forderungen, die im Rahmen der bestehenden Factoringvereinbarungen veräußert werden. Die Forderungen werden zu ihrem Nennwert an die Factoringgesellschaften transferiert. Der beizulegende Zeitwert der Forderungen entspricht dem Verkaufspreis und daher dem Nennwert der Forderungen. Der wesentlichste Einflussfaktor auf den beizulegenden Zeitwert der Forderungen ist das Kreditrisiko. Dieses ist jedoch in Anbetracht des Verkaufs an die Factoringgesellschaft als unwesentlich einzustufen. Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) berechnet sich über die Restlaufzeit des Instruments unter Verwendung aktueller Währungskurse, Marktzinssätze und Zinsstrukturkurven sowie unter Berücksichtigung des eigenen und des Kontrahentenrisikos. Den Angaben liegen Bankbewertungen zugrunde. Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 0,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 1,2 Mio. €) betreffen die verbliebene bedingte Gegenleistung für den Erwerb der Anteile an Futavis. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte mithilfe eines barwertorientierten Verfahrens. Der Bewertung lag insbesondere die Einschätzung des Managements hinsichtlich des Eintretens bestimmter Bedingungen wie bspw. des Erreichens von Ertragszielen zu Grunde. Der Rückgang der bedingten Gegenleistung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 0,6 Mio. € (31. Dezember 2021: 1,3 Mio. €) ist auf eine Zahlung in Höhe von 0,6 Mio. € zurückzuführen. Nettoergebnis aus FinanzinstrumentenDas erfolgswirksam erfasste Nettoergebnis setzt sich pro Bewertungskategorie des IFRS 9 wie folgt zusammen: scrollen
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Das Nettoergebnis pro Bewertungskategorie enthält im Wesentlichen Gewinne und Verluste aus der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, aus der Währungsumrechnung, aus Wertminderungen bzw. Wertaufholungen sowie Zinserträge und -aufwendungen. Im Berichtszeitraum wurden aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinvestitionen nicht realisierte Gewinne in Höhe von 0,3 Mio. € direkt im Eigenkapital erfasst (2021: -). Dem Eigenkapital wurden im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr keine wesentlichen realisierten Gewinne oder Verluste entnommen und in die Gewinn- und-Verlust-Rechnung umgegliedert. Gesamtzinserträge und -aufwendungenIm Geschäftsjahr 2022 entfielen Zinserträge in Höhe von 1,3 Mio. € (2021: 0,2 Mio. €) und Zinsaufwendungen in Höhe von 4,6 Mio. € (2021: 3,5 Mio. €) auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden. Die Zinserträge entfielen mit 1,3 Mio. € (2021: 0,2 Mio. €) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte. SicherungsbeziehungenAbsicherung von CashflowsZum 31. Dezember 2022 bestanden Devisenterminkontrakte, die als Sicherungsinstrumente eingestuft wurden. Die Devisenterminkontrakte dienen der Absicherung des Fremdwährungsrisikos künftiger erwarteter Transaktionen in Fremdwährung. Im Berichtsjahr wurden im Eigenkapital nicht realisierte Verluste aus der Absicherung von Cashflows in Höhe von 5,4 Mio. € (2021: 3,1 Mio. €), unter Berücksichtigung von aktiven latenten Steuern in Höhe von 1,7 Mio. € (2021: 1,0 Mio. €), erfasst. Diese Wertänderungen stellen den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung dar. Im Geschäftsjahr 2022 wurden unterjährig im Eigenkapital erfasste Verluste in Höhe von 5,5 Mio. € (2021: Gewinne in Höhe von 0,6 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen in die Konzern-Gewinn- und-Verlust-Rechnung überführt. Ergebniswirksame Verrechnungen aus der Rücklage für Cashflow-Hedges wegen Ineffektivität ergaben sich im Berichtsjahr nicht. Die Aufhebung der Sicherungsbeziehungen und die Umklassifizierung der im Eigenkapital erfassten Gewinne in die Gewinn- und-Verlust-Rechnung werden bezogen auf die Absicherung operativer Transaktionen in Fremdwährung innerhalb der nächsten 13 Monate erwartet. Derivative FinanzinstrumenteZum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente: scrollen
Devisentermingeschäfte in Cashflow-Hedge-Beziehungscrollen
SaldierungenIm DEUTZ-Konzern bestehen zum 31. Dezember 2022 keine wesentlichen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Aufrechnungsvereinbarungen unterliegen. 27. ANTEILE AN ANDEREN UNTERNEHMENDer Konzernabschluss umfasste im Berichtsjahr neben der DEUTZ AG als Mutterunternehmen 35 Tochtergesellschaften, ein Gemeinschaftsunternehmen und zwei assoziierte Unternehmen. Tochterunternehmen und nicht beherrschende AnteileIn der Berichts- und Vergleichsperiode bestanden keine nicht beherrschenden Anteile. GemeinschaftsunternehmenBei dem Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich um die gemeinsam mit SANY gegründete Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., mit Sitz in Changsha (China). Die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. ist eine nicht börsennotierte gemeinsame Vereinbarung, an deren gemeinschaftlicher Führung der Konzern beteiligt ist und einen Eigentumsanteil von 51% hält. Die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., Changsha (China), hält wiederum als Beteiligungsgesellschaft 100 % der Anteile an der operativ tätigen Produktionsgesellschaft Kunshan SANY Power Co. Ltd., Kunshan (China). Es handelt sich um eine strategische Partnerschaft insbesondere zur Produktion von neuen Motoren der Emissionsstufe IV (China 4) für den Off-Highway-Bereich und der Abgasstufe 6 (China 6) für On-Road-Anwendungen für den chinesischen Markt. Die Anteile werden als Gemeinschaftsunternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., basierend auf ihrem nach IFRS erstellten Konzernabschluss. scrollen
Nicht wesentliche assoziierte UnternehmenIm Folgenden werden zusammengefasste Finanzinformationen für den Anteil des Konzerns an den beiden als nicht wesentlich eingestuften assoziierten Unternehmen D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika), sowie DEUTZ Power Solution (Xuzhou) Co., Ltd., Xuzhou (China) aufgeführt. Das assoziierte Unternehmen D. D. Power Holdings (Pty) Ltd. hat ein abweichendes Geschäftsjahr (30. November). Die Erstellung eines Jahresabschlusses zum 31. Dezember wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. scrollen
28. EVENTUALSCHULDENHaftungsverhältnisseZum Bilanzstichtag bestehen im DEUTZ-Konzern folgende Haftungsverhältnisse: scrollen
Die Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen beinhalten Reparatur- oder Ersatzverpflichtungen für den Fall von Herstellungs- oder anderen Produktfehlern. Darunter fallen kostenlose Nacharbeiten oder Ersatzlieferungen, Minderungen oder Schadensersatzleistungen wegen Nichterfüllung. Da die Rückstellungsvoraussetzungen bei diesen Verpflichtungen noch nicht erfüllt sind, werden sie als Eventualschulden angegeben. Sonstige finanzielle VerpflichtungenDie Nominalwerte aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben folgende Fälligkeiten: scrollen
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen. Die Verpflichtung aus dem Bestellobligo aus Anlageninvestitionen betrug am 31. Dezember 2022 49,8 Mio. € (31. Dezember 2021: 38,0 Mio. €) und das Bestellobligo aus Vorräten 116,8 Mio. € (31. Dezember 2021: 100,9 Mio. €). RechtsstreitigkeitenDie DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind an einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzklagen und Schiedsgerichtsverfahren beteiligt, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben können. Für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind bei den jeweiligen Konzerngesellschaften bilanzielle Vorsorgen getroffen worden, wenn es sich um ein Ereignis vor dem Bilanzstichtag handelt, eine Verpflichtung wahrscheinlich und deren Höhe hinreichend genau bestimmbar ist. Nach unserer Einschätzung sind darüber hinaus wesentliche negative Auswirkungen, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns haben, nicht zu erwarten. 29. BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENNeben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht der DEUTZ-Konzern mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Beziehungen. Hierzu zählen die Geschäftsbeziehungen zwischen dem DEUTZ-Konzern und seinen Beteiligungen. Zu den nahestehenden Personen gehören weiterhin der Aufsichtsrat und der Vorstand. Die folgende Tabelle zeigt das Volumen der wesentlichen mit Beteiligungen des DEUTZ-Konzerns erbrachten bzw. der wesentlichen von diesen Beteiligungen in Anspruch genommenen Lieferungen und Leistungen: scrollen
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Zum 31. Dezember 2022 waren Forderungen gegen sonstige Beteiligungen in Höhe von 9,2 Mio. € (31. Dezember 2021: 9,2 Mio. €) vollständig wertberichtigt. Wie in der Vorperiode resultierte daraus im Berichtsjahr kein Ergebniseffekt. Von den Forderungen entfielen 5,2 Mio. € auf gewährte Darlehen (31. Dezember 2021: 5,2 Mio. €). Diese Forderungen sind mit 5,2 Mio. € wertberichtigt (31. Dezember 2021: 5,2 Mio. €). Die aus der Verzinsung resultierenden Zinserträge/-aufwendungen sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 1,0 Mio. € bestehen gegenüber DEUTZ Power Solution (Xuzhou) Co., Ltd., Jiangsu (China). Gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand als nahestehende Personen des DEUTZ-Konzerns sind die folgenden Leistungen erbracht worden: scrollen
1 Die Angabe zur kurzfristigen Vergütung an
die Aufsichtsratsmitglieder beinhaltet neben der
Vergütung im Rahmen ihrer Organtätigkeit auch die
regulären Gehälter der angestellten
Arbeitnehmervertreter.
30. EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAGAm 30. Januar 2023 haben die DEUTZ AG und die Daimler Truck AG Verträge über den DEUTZ-seitigen Erwerb von IP und Lizenzrechten für mittelschwere Motoren sowie von Lizenzrechten für schwere Motoren der Daimler Truck AG unterzeichnet. Konkreter Gegenstand der Verträge sind zum einen der DEUTZ-seitige Erwerb der On-Highway-IP und -Lizenzrechte für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb mittelschwerer Daimler-Truck-Motoren (Medium Duty Engine Generation - MDEG) im Wege der Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe neuer DEUTZ-Aktien. Darüber hinaus erwirbt DEUTZ die Lizenzrechte für die Entwicklung und den Vertrieb der nächsten bei Daimler Truck in der Entwicklung befindlichen Generation schwerer Motoren (Heavy Duty Engine Generation - HDEP) für das Off-Highway-Segment. Entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen wird DEUTZ sowohl die MDEG-Baureihe als auch die HDEP-Baureihe zu einer Off-Highway-Variante in der nächsten Off-Highway-Emissionsstufe weiterentwickeln und eigenständig vertreiben. Gegenstand der Verträge sind ferner eine operative Zusammenarbeit im MDEG- und HDEP-Bereich für Off-Highway-Anwendungen. Die Produktion und der Vertrieb durch DEUTZ sind ab Ende der laufenden Dekade geplant. Für den Erwerb der HDEP-Lizenzrechte zahlt DEUTZ einen zeitlich gestaffelten Barbetrag. Für den Erwerb der MDEG-IP und -Lizenzrechte gibt DEUTZ unter Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals II 5.285.412 neue auf den Inhaber lautende Stückaktien im Wege einer Sachkapitalerhöhung aus. Die Ausgabe der vorgenannten Anzahl an Aktien, die für das Geschäftsjahr 2022 dividendenberechtigt sind, erfolgt zum Nennbetrag von gerundet 2,56 € und zum Kurs von 4,73 €. Das gesetzliche Bezugsrecht wird ausgeschlossen. Der Gegenwert beider Transaktionen beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Der Vollzug der MDEG-Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen und war zum Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht erfolgt. Im Falle eines erfolgreichen Vollzugs wird das Grundkapital von DEUTZ 322.490.183,20 € betragen, das in 126.147.195 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt sein wird. Daimler Truck wird in diesem Fall eine Beteiligung am Grundkapital von DEUTZ in Höhe von 4,19 % halten. Die Einbeziehung der neuen DEUTZ-Aktien in den Handel wird nach Handelsregistereintragung erfolgen. Der endgültige Vollzug beider Transaktionen steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen, insbesondere hinsichtlich der Bestätigung der Werthaltigkeit der Sacheinlage durch einen gerichtlich bestellten Prüfer. Weitere Ereignisse, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ Konzerns hatten, sind nach dem 31. Dezember 2022 nicht eingetreten. 31. AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGSPROGRAMMEAls langfristig orientierte Vergütungskomponente wurden in den Jahren 2007 bis 2022 Long-Term-Incentive-Pläne eingeführt. Auf der Grundlage der Long-Term-Incentive-Pläne werden alternativ virtuelle Stock Options oder virtuelle Performance Shares zugeteilt, um den nachhaltigen Beitrag des Managements zum Erfolg des Unternehmens zu honorieren. Allgemeine Beschreibung der Anreizpläne zur Gewährung virtueller Performance Shares der DEUTZ AGDie nachfolgenden Anreizpläne basieren auf der Ausgabe virtueller Performance Shares an der DEUTZ AG. Die Auswahl der Berechtigten liegt im Ermessen der Gesellschaft. Es können ausschließlich Mitglieder der obersten Führungsebene des DEUTZ-Konzerns und Mitglieder des Vorstands der DEUTZ AG berücksichtigt werden. Die Festlegung der Anzahl der gewährten Instrumente liegt im Ermessen der Gesellschaft. Bis zum Stichtag wurden folgende noch bestehende Long-Term-Incentive-Pläne (LTI) mit der entsprechenden Anzahl an (ursprünglichen) Performance Shares gewährt: scrollen
An aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands der DEUTZ AG gingen davon insgesamt 1.101.271 Performance Shares. Erdienung der Performance SharesDie Performance Shares begründen einen Anspruch auf Zahlung eines Barbetrags unter Berücksichtigung deren virtueller Wertentwicklung seit Zuteilung. Die Wartezeit bis zur Auszahlung des sich aus der Wertentwicklung der Performance-Shares ergebenden Barbetrages beträgt vier Jahre, beginnend mit dem Zeitpunkt der Zuteilung der virtuellen Performance Shares ("Performanceperiode"). Nach Ablauf der vierjährigen Performanceperiode wird die endgültige Anzahl und der Wert der Performance Shares in Abhängigkeit von den unten dargestellten Erfolgszielen ermittelt. In Abhängigkeit des Erreichens verschiedener Erfolgsziele erhält der Begünstigte nach Ablauf der Performanceperiode eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG an 60 Handelstagen vor Ablauf der Performanceperiode und dem Referenzkurs der Aktie der DEUTZ AG bei Gewährung. Der so ermittelte Auszahlungsbetrag ist der Höhe nach scrollen
begrenzt. In keinem Fall erhält der Begünstigte Anteile an der Gesellschaft. Erfolgsziele im LTI Vorstand 2019 bis 2020Die Entstehung eines Zahlungsanspruchs unter den LTI Vorstand 2019 bis 2020 setzt voraus, dass mindestens eines der beiden nachstehenden Erfolgsziele erfüllt ist: scrollen
Dividendenausschüttungen der DEUTZ AG sind in Bezug auf beide oben genannten Erfolgsziele insoweit zu berücksichtigen, d.h. für Zwecke der Ermittlung dieser Erfolgsziele ist der Betrag der bis zum Ende der Wartezeit ausgeschütteten Bruttodividenden dem Kurswert der DEUTZ-Aktie jeweils hinzu zu rechnen. Neben der Erreichung eines der oben genannten Erfolgsziele ist Bedingung für sämtliche Zahlungsansprüche die Erbringung gewisser Eigeninvestments des Vorstandsmitglieds. Als Eigeninvestment muss das Vorstandsmitglied eine DEUTZ-Aktie pro 20 zugeteilte virtuelle Performance Shares halten. Das Eigeninvestment muss dabei bis zum Ende der Wartezeit ununterbrochen gehalten werden. Erfolgsziele im LTI Vorstand 2021 bis 2022 und LTI No. XV-A sowie No. XVIDie Anzahl der Performance Shares ist während der vierjährigen Laufzeit abhängig von der Erreichung einer Total Shareholder Return-Komponente ("TSR-Komponente") und einer Return On Capital Employed-Komponente ("ROCE-Komponente") (jeweils "Erfolgsziel"). Auf die beiden Erfolgsziele entfallen jeweils 50 % der bedingt zugeteilten Performance Shares. Die Performance Shares haben zum Ende der Performanceperiode nur einen Wert und führen somit lediglich dann zu einer Auszahlung, scrollen
Liegt die Zielerreichung eines der oder beider Erfolgsziele unterhalb der genannten Grenzen, reduziert sich die auf das jeweilige Erfolgsziel entfallende Anzahl an Performance Shares auf null. Bei Übererreichung eines der oder beider Erfolgsziele, erhöht sich die Anzahl der auf das jeweilige Erfolgsziel entfallenden Anzahl an Performance Shares auf maximal 180 % der ursprünglich zugeteilten Anzahl an Performance Shares ("Cap"). Allgemeine Beschreibung der Anreizpläne zur Gewährung virtueller Stock Options der DEUTZ AGDie nachfolgenden Anreizpläne basieren auf der Ausgabe virtueller Optionen auf Aktien an der DEUTZ AG. Die Auswahl der Berechtigten liegt im Ermessen der Gesellschaft. Es können ausschließlich Mitglieder der obersten Führungsebene des DEUTZ-Konzerns und Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG berücksichtigt werden. Die Festlegung der Anzahl der gewährten Instrumente liegt im Ermessen der Gesellschaft. Bis zum Stichtag wurden folgende noch bestehende Long-Term-Incentive-Pläne (LTI) mit der entsprechenden Anzahl an Optionen ohne Zahlung gewährt: scrollen
Ausübung der Stock OptionsVoraussetzung der Optionsausübung ist unter anderem grundsätzlich die Erbringung eines Eigeninvestments im Verhältnis eine Aktie zu je zehn Optionen. Die Ausübung kann grundsätzlich frühestens vier Jahre (Vesting Period bzw. Warte- oder Unverfallbarkeitsperiode) nach dem Zeitpunkt der Zuteilung erfolgen und ist nur innerhalb der vier Jahre, welche auf die Vesting Period folgen, und nur in den zehn Tagen beginnend mit der Veröffentlichung der Quartalsabschlüsse möglich. Die Gesellschaft kann den Beginn eines Ausübungsfensters verschieben und die Ausübbarkeit sowie die Unverfallbarkeit von Optionen beschleunigen. Außerdem können die Optionen nur ausgeübt werden, scrollen
Die Ausübung muss gegenüber der Gesellschaft schriftlich erklärt werden. Im Einzelnen gelten für die noch bestehenden Anreizpläne zur Gewährung virtueller Stock Options folgende Bedingungen: scrollen
Bei Ausübung erhält der Begünstigte eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie der DEUTZ AG und dem Referenzkurs der Aktie der DEUTZ AG bei Gewährung. In keinem Fall erhält der Begünstigte Anteile an der Gesellschaft. Beizulegender Zeitwert der Performance Shares und der Stock OptionsDa es sich sowohl bei den virtuellen Performance Shares als auch bei den virtuellen Stock Options um geld- und nicht um eigenkapitalbasierte Instrumente handelt, ist seitens der Gesellschaft eine Rückstellung zu passivieren. Deren Höhe basiert auf dem Gesamtwert (Fair Value) der virtuellen Performance Shares sowie der virtuellen Stock Options im Zeitpunkt der Zusage und wird zeitanteilig (pro rata temporis) über die jeweilige Vesting Period verteilt. Zur Ermittlung des Fair Value kommen je nach Komplexität der Planbedingungen und der finanzmathematischen Erfordernisse entweder eine Monte-Carlo-Simulation oder ein Optionspreismodell nach Black-Scholes zur Anwendung. Die Modelle berücksichtigen unter anderem die oben genannten Ausübungsbedingungen und -preise, die Laufzeiten sowie die Aktienkursentwicklung der DEUTZ AG. Die maßgeblichen Bewertungsparameter sind pro Anreizprogramm in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: scrollen
Im Geschäftsjahr insgesamt erfasster Aufwand für aktienbasierte VergütungsprogrammeAufgrund der zu jedem Bilanzstichtag neu durchzuführenden Ermittlung des Fair Value der Performance Shares und Optionen ist zum Jahresende 2022 eine entsprechende Berechnung unter Berücksichtigung des Kurses der Aktie der DEUTZ AG von 4,05 € (31. Dezember 2021: 6,57 €) erfolgt. Daraus resultierte im Geschäftsjahr 2022 insgesamt ein Aufwand in Höhe von 1.026 Tsd. € (2021: 766 Tsd. €). Zum Jahresende waren insgesamt 3.644 Tsd. € passiviert (31. Dezember 2021: 2.618 Tsd. €). Der Gesamtbetrag setzt sich wie folgt zusammen: scrollen
Die inneren Werte der gewährten Optionen bei Erreichen der Ausübungsbedingungen stellen sich wie folgt dar: scrollen
32. PERSONALAUFWANDscrollen
Die Verteilung der Personalaufwendungen auf die einzelnen Funktionsbereiche stellt sich wie folgt dar: scrollen
Die Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt ist unter den Angaben nach nationalen Vorschriften unter Punkt 33 dargestellt. ANGABEN NACH NATIONALEN VORSCHRIFTEN33. MITARBEITER IM JAHRESDURCHSCHNITT (ANGABEN NACH § 314ABS. 1 NR.4HGB)scrollen
Die Anzahl der Mitarbeiter wird seit 2019 in Vollzeitbeschäftigte (Full Time Equivalent, FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. 34. CORPORATE GOVERNANCEVorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG haben im Dezember 2022 die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der Website der Gesellschaft im Bereich Corporate Governance/Entsprechenserklärung dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht (derzeit: https://deutz.com/investor-relations/corporate-governance/ entsprechenserklaerung/). 35. HONORAR DER ABSCHLUSSPRÜFERDie für den Konzernabschlussprüfer für die Geschäftsjahre 2022 und 2021 erfassten Gesamthonorare teilen sich wie folgt auf: scrollen
Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten im Wesentlichen die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferische Durchsicht des Zwischenabschlusses zum 30. Juni des jeweiligen Geschäftsjahres, die Jahresabschlussprüfung der DEUTZ AG sowie Leistungen, die im Zusammenhang mit einem Enforcement-Verfahren erbracht wurden. Darüber hinaus beinhalten die Abschlussprüfungsleistungen Honorare für die Jahresabschlussprüfung der Torqeedo GmbH. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen umfassen in erster Linie die Prüfung des Vergütungsberichts, die Prüfung der Vollständigkeitserklärung für Verkaufsverpackungen nach dem Verpackungsgesetz, die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts und die Prüfung der Einhaltung von Finanzkennzahlen. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer, Harald Wimmer, ist seit dem Geschäftsjahr 2021 für die Jahres- und Konzernabschlussprüfung der DEUTZ AG verantwortlich. 36. GESAMTBEZÜGE DES VORSTANDS, EHEMALIGER VORSTANDSMITGLIEDER SOWIE DES AUFSICHTSRATS (BEZÜGE DER ORGANE)VorstandFür das Geschäftsjahr 2022 betrugen die im Aufwand erfassten Gesamtbezüge des Vorstands der DEUTZ AG 4.214 Tsd. € (2021: 7.072 Tsd. €). Diese setzen sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen in Höhe von 4.359 Tsd. € (2021: 5.268 Tsd. €) und aktienbasierten langfristig fälligen Leistungen im Rahmen der Long-Term-Incentive-Pläne in Höhe von - 145 Tsd. € (2021: 1.804 Tsd. €). Nähere Angaben zum Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder und individualisierte Vergütungsangaben sind im zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt. Die Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen beliefen sich bei der DEUTZ AG und im Konzern auf 6.845 Tsd. € (2021: 1.101 Tsd. €). Diese beinhalten Leistungen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung der Vorstandsverträge von Herrn Dr. Hiller und Herrn Wellenzohn im Jahr 2022 in Höhe von 5.798 Tsd. € (davon aktienbasierte langfristig fällige Leistungen in Höhe von 2.027 Tsd. €). Für Pensionen gegenüber den ehemaligen Vorstandsmitgliedern bestehen Rückstellungen von 8.507 Tsd. € (31. Dezember 2021: 10.247 Tsd. €). AufsichtsratDie Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der DEUTZ AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 972 Tsd. € (2021: 897 Tsd. €). Daneben erhielten Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats, die auch Arbeitnehmer im DEUTZ-Konzern sind, reguläre Gehälter im Rahmen Ihres Anstellungsverhältnisses. Die Höhe der Gehälter entsprach dabei einer angemessenen Vergütung für entsprechende Funktionen und Aufgaben im Konzern. Nähere Angaben zum Vergütungssystem des Aufsichtsrats und individualisierte Vergütungsangaben sind im zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt. Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und AufsichtsratsmitgliederAm 31. Dezember 2022 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder; ebenso wenig wurden zu Gunsten dieses Personenkreises Bürgschaften oder sonstige Gewährleistungen übernommen. 37. WPHG-MITTEILUNGEN NACH NATIONALEM RECHTDas deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Investoren, deren Stimmrechtsanteil an börsennotierten Gesellschaften bestimmte Schwellenwerte erreicht, zu einer Mitteilung an die Gesellschaft. Die DEUTZ AG hat im Berichtsjahr zum 31. Dezember 2022 folgende Stimmrechtsmitteilungen erhalten: Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 7. Januar 2022 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 5. Januar 2022 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,96 % (3.572.323 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 2,96 % (3.572.323 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 3. Februar 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 31. Januar 2022 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,09 % (6.152.258 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,09 % (6.152.258 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die Union Investment Privatfonds GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 7. Februar 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 4. Februar 2022 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,97 % (6.007.953 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,97 % (6.007.953 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die Union Investment Privatfonds GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 16. Februar 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 15. Februar 2022 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,93 % (3.538.000 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,93 % (3.538.000 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 22. Februar 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 17. Februar 2022 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,51 % (5.452.236 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,51 % (5.452.236 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 1. März 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 24. Februar 2022 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,06 % (6.121.582 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,06 % (6.121.582 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 2. März 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 25. Februar 2022 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,64 % (5.604.611 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,64 % (5.604.611 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 17. März 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 14. März 2022 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,06 % (6.112.652 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,06 % (6.112.652 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 22. März 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 16. März 2022 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,99 % (6.027.966 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,99 % (6.027.966 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die Janus Henderson Group plc, St Helier, Jersey, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 27. Mai 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 20. Mai 2022 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,81 % (3.392.328 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,81 % (3.392.328 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die AllianceBernstein Corporation, Delaware, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 29. Juli 2022 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 27. Juli 2022 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,99 % (3.618.759 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,99 % (3.618.759 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 14. Dezember 2022 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 13. Dezember 2022 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,31 % (4.001.757 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 3,31 % (4.001.757 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Norges Bank. 38. BEFREIUNGSWAHLRECHTE NACH §§ 264 ABS. 3 UND 291 HGBDie Tochtergesellschaft Torqeedo GmbH wird die Befreiungsvorschriften gemäß §§ 264 Abs. 3 und 291 HGB nutzen und deshalb auf die Erstellung ihres Konzernabschlusses 2022, des Lageberichts und des Anhangs sowie die Offenlegung des Jahresabschlusses verzichten. 39. ORGANE DER GESELLSCHAFTDie Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands (mit zusätzlichen Aufsichtsratsmandaten) sind in den gesonderten Übersichten AUFSICHTSRAT, AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS sowie VORSTAND aufgeführt.
Köln, den 24. Februar 2023 DEUTZ Aktiengesellschaft Der Vorstand Dr. Sebastian C. Schulte, Vorsitzender Timo Krutoff Dr.-Ing. Petra Mayer Dr.-Ing. Markus Müller ANTEILSBESITZ DEUTZ AGStand 31. Dezember 2022scrollen
1 Eigenkapital und Jahresergebnis
gemäß dem für Konsolidierungszwecke
aufgestellten Jahresabschluss.
AUFSICHTSRATDr. Dietmar VoggenreiterVorsitzender (seit 12. Februar 2022) Unternehmensberater, Horvath & Partner GmbH, München Sabine Beutert 1Stellvertretende Vorsitzende (seit 21. September 2022) Gewerkschaftssekretärin IG Metall - Verwaltungsstelle Köln-Leverkusen, Köln Sophie AlbrechtUnternehmerin b) Liebherr-International AG, Bulle/Schweiz Mariso Bulle S.A., Bulle/Schweiz Liebherr-Intertrading S.A., Bulle/Schweiz Eglesia AG, Bulle/Schweiz Dr.-Ing. Bernd BohrVorsitzender (bis 12. Februar 2022) Selbständiger Unternehmensberater a) Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt b) Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG, Coburg (seit 10. Oktober 2022) Yavuz Büyükdag 1Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln (seit März 2022) Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Gemeinschaftsbetrieb Köln der DEUTZ AG, Köln (seit März 2022) Dr. Fabian Dietrich 1Vertreter der leitenden Angestellten DEUTZ AG, Köln Leiter Recht DEUTZ AG, Köln Hans-Peter Finken 1Betriebsrat der DEUTZ AG, Köln Patricia Geibel-ConradWirtschaftsprüfer/Steuerberater in eigener Praxis Unternehmensberaterin a) HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen CEWE Stiftung & Co. KGaA, Oldenburg NEMETSCHEK SE, München (seit 12. Mai 2022) Alois LudwigFreiberuflicher Unternehmensberater Dr.-Ing. Rudolf MaierFreier Unternehmensberater a) Bosch Engineering GmbH, Abstatt (Vorsitzender) ITK Engineering GmbH, Rülzheim (Vorsitzender) Corinna Töpfer-Hartung 1Stellvertretende Vorsitzende (bis 21. September 2022) Vorsitzende des Betriebsrats Gemeinschaftsbetrieb Köln der DEUTZ AG, Köln (bis März 2022) Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln (bis März 2022) Nachhaltigkeits-/Klimamanagement, DEUTZ AG, Köln (seit Juli 2022) Ali Yener 1Erster Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Koblenz a) ZF Active Safety GmbH, Koblenz (stellvertretender Vorsitzender)
1 Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer.
AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATSPersonalausschussDr. Dietmar Voggenreiter, Vorsitzender (seit 12. Februar 2022) Sabine Beutert, Stellvertretende Vorsitzende (seit 21. September 2022) Dr.-Ing. Bernd Bohr, Vorsitzender (bis 12. Februar 2022) Alois Ludwig Corinna Töpfer-Hartung, Stellvertretende Vorsitzende (bis 21. September 2022) PrüfungsausschussPatricia Geibel-Conrad, Vorsitzende Sabine Beutert, Stellvertretende Vorsitzende Dr.-Ing. Bernd Bohr (bis 12. Februar 2022) Corinna Töpfer-Hartung Dr. Dietmar Voggenreiter (seit 12. Februar 2022) Vermittlungsausschuss
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| in Mio. € Aktiva | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 69,5 | 69,9 |
| Sachanlagen | 244,8 | 245,2 |
| Finanzanlagen | 392,4 | 313,9 |
| Anlagevermögen | 706,7 | 629,0 |
| Vorräte | 233,3 | 214,9 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 246,0 | 212,4 |
| Flüssige Mittel | 20,6 | 15,4 |
| Umlaufvermögen | 499,9 | 442,7 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 6,1 | 5,2 |
| Aktive latente Steuern | 93,5 | 82,5 |
| Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 6,0 | 0,0 |
| Bilanzsumme | 1.312,2 | 1.159,4 |
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Passiva |
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| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Gezeichnetes Kapital | 309,0 | 309,0 |
| Kapitalrücklage | 26,8 | 26,8 |
| Gewinnrücklage | ||
| Gesetzliche Rücklage | 4,5 | 4,5 |
| Andere Gewinnrücklagen | 291,2 | 254,3 |
| Bilanzgewinn | 37,0 | 18,2 |
| Eigenkapital | 668,5 | 612,8 |
| Rückstellungen | 284,7 | 280,9 |
| Verbindlichkeiten | 357,8 | 264,5 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1,2 | 1,2 |
| Bilanzsumme | 1.312,2 | 1.159,4 |
| in Mio. € | 2022 | 2021 |
| Umsatzerlöse | 1.667,8 | 1.405,2 |
| Umsatzkosten | -1.407,1 | -1.219,3 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 260,7 | 185,9 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | -85,2 | -76,4 |
| Vertriebskosten | -56,6 | -49,2 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | -39,8 | -35,4 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 48,7 | 32,4 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -25,4 | -20,4 |
| davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB | -2,3 | -2,3 |
| Beteiligungsergebnis | -3,8 | -0,6 |
| Zinsergebnis | -1,6 | -4,0 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | -24,5 | 0,0 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 1,8 | 8,2 |
| Ergebnis nach Steuern | 74,3 | 40,5 |
| Sonstige Steuern | -0,5 | -0,5 |
| Jahresüberschuss | 73,8 | 40,0 |
| Gewinn-/Verlustvortrag | 18,2 | -33,1 |
| Dividendenausschüttung an Gesellschafter | -18,1 | 0,0 |
| Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen | 0,0 | 11,3 |
| Einstellungen in andere Gewinnrücklagen | -36,9 | 0,0 |
| Bilanzgewinn | 37,0 | 18,2 |
"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."
Köln, den 24. Februar 2023
DEUTZ Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Sebastian C. Schulte, Vorsitzender
Timo Krutoff
Dr.-Ing. Petra Mayer
Dr.-Ing. Markus Müller
Wir haben den Konzernabschluss der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der DEUTZ Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| ― |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und |
| ― |
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:
1) Sachverhalt und Problemstellung
2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
3) Verweis auf weitergehende Informationen
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" Aufwendungen für die Entwicklung neuer Technologien - insbesondere die Entwicklung neuer Motorenbaureihen - in Höhe von € 74,4 Mio. (5,0 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Die Aktivierung der Entwicklungskosten wird anhand von durch die Gesellschaft definierten Meilensteinen innerhalb des Entwicklungsprozesses vorgenommen. Die Abschreibung der Vermögenswerte erfolgt i.d.R. linear über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Den Bewertungen liegen Modellrechnungen zugrunde, in die Planungen mit einem endlichen Planungszeitraum und die entsprechenden Buchwerte zum 31. Dezember 2022 eingehen. Diese Planungen sind auch in die von den gesetzlichen Vertretern erstellte und vom Aufsichtsrat verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns eingeflossen. Es erfolgt eine Diskontierung der finanziellen Überschüsse mit laufzeitspezifischen gewichteten Kapitalkosten des jeweiligen Vermögenswerts oder der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertberichtigungsbedarf festgestellt. Die Bewertungen sind in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch, auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen, mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst den Entwicklungsprozess erläutern lassen und die Einhaltung der Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten anhand erreichter Meilensteine nachvollzogen. Des Weiteren haben wir den Prozess zur Identifikation und Beurteilung von Sachverhalten und Entwicklungen, die die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte beeinträchtigen können, einschließlich der eingerichteten Kontrollen beurteilt. Darauf aufbauend haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests sowie die verwendeten Annahmen und Parameter daraufhin gewürdigt, ob sie insgesamt eine sachgerechte Grundlage für die Beurteilung der Werthaltigkeit der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte durch die gesetzlichen Vertreter bilden. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit den Modellrechnungen sowie der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns gewürdigt und deren Berücksichtigung bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse nachvollzogen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Wertes haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir anlassbezogen Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3) Die Angaben der Gesellschaft zu den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten.
1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 55,5 Mio (3,8 % der Konzernbilanzsumme) unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungswerts. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cash-Flow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren sowie die erwarteten Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch, auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen, mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns gewürdigt und deren Berücksichtigung bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse nachvollzogen. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen.
Für Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen eine für möglich gehaltene Änderung einer Annahme zu einem erzielbaren Betrag unterhalb des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts führen würde, haben wir uns davon vergewissert, dass die erforderlichen Anhangangaben gemacht wurden. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
| ― |
die in Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 289f, 315d HGB" des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB |
| ― |
die Abschnitte "Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit des finanziellen Risikomanagementsystems" und "Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems" des Konzernlageberichts |
Die sonstigen Informationen umfassen zudem
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den gesonderten nichtfinanziellen Bericht zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB |
| ― |
den Vergütungsbericht nach § 162 AktG, für den zusätzlich auch der Aufsichtsrat verantwortlich ist |
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alle übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks |
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
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anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
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beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
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beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
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holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
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beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei DEUTZ_KA_ LB_20221231.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. |
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gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben. |
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beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt. |
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beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen. |
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beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht. |
Wir wurden von der Hauptversammlung am 28. April 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Dezember 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2014 als Konzernabschlussprüfer der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Harald Wimmer."
Köln, den 13. März 2023
PricewaterhouseCoopers
GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Harald Wimmer, Wirtschaftsprüfer
ppa. Clivia Döll, Wirtschaftsprüferin
Eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die den Normen guter Corporate Governance entspricht, ist für DEUTZ die Grundlage einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Deshalb messen wir der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) große Bedeutung bei und sorgen für Qualität und Transparenz bei allen wichtigen Entscheidungen und Vorgängen in unserem Unternehmen.
Im Jahr 2022 befassten sich Vorstand und Aufsichtsrat erneut mit der Frage, inwieweit die Anwendung aller Grundsätze, Empfehlungen und Anregungen des DCGK für DEUTZ zielführend und sachgerecht ist. Daraus resultierend erfüllt die DEUTZ AG die Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 bereits seit Abgabe der Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2020 ohne Abweichung. Mit der aktuellen Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, die Vorstand und Aufsichtsrat am 13. Dezember 2022 abgegeben haben, wurde bekräftigt, dass die DEUTZ AG auch die Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 ohne Abweichung einhält und einhalten wird.
Die aktuelle Entsprechenserklärung vom 13. Dezember 2022 ist auf der Internetseite des Unternehmens www.deutz.com unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Dort stehen auch die vorherigen Entsprechenserklärungen zur Einsicht und zum Download bereit.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts aus vier Mitgliedern: Herrn Dr. Sebastian C. Schulte (Vorstandsvorsitzender seit 13. Februar 2022, zuständig für technische und zentrale Funktionen sowie Nachhaltigkeit, im Zeitraum 13. Februar 2022 bis 30. November 2022 zuständig für technische und zentrale Funktionen, ohne den Bereich Produktion, Nachhaltigkeit sowie interimistisch zuständig für Finanzen, Personal und Information Services), Frau Dr.-Ing. Petra Mayer (seit 1. November 2022, zuständig für Produktion und Einkauf), Herrn Dr.-Ing. Markus Müller (zuständig für Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Service, im Zeitraum 12. Februar 2022 bis 31. Oktober 2022 zuständig für Forschung und Entwicklung sowie interimistisch zuständig für die Bereiche Produktion und Einkauf, ab dem 6. September zusätzlich zuständig für Vertrieb und Service), sowie Herrn Timo Krutoff (seit 1. Dezember 2022, zuständig für Finanzen, Personal und Information Services).
Nach seiner Bestellung zum Vorstand mit Wirkung zum 1. Januar 2021 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Sebastian C. Schulte mit Wirkung zum 13. Februar 2022 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und einen Prozess zur weiteren Neuaufstellung des Vorstands begonnen.
Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. Juni 2022 Frau Dr.-Ing. Petra Mayer für den Zeitraum 1. November 2022 bis 30. Oktober 2025 zum Mitglied des Vorstands bestellt und ihr die Zuständigkeit für die Bereiche Einkauf und Produktion übertragen.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat, nach Vorbereitung durch den Personalausschuss, in seiner Sitzung am 6. September 2022 Herrn Timo Krutoff für den Zeitraum 1. Dezember 2022 bis 31. November 2025 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Er hat die Bereiche Finanzen, Personal und Information Services sowie die Funktion des Arbeitsdirektors von Herrn Dr. Sebastian C. Schulte übernommen, dem diese Zuständigkeiten seit dem 12. Februar 2022 interimistisch übertragen waren.
Schließlich hat der Aufsichtsrat, nach Vorbereitung durch den Personalausschuss, in seiner Sitzung am 18. Januar 2023 die Bestellung von Herrn Dr. Sebastian C. Schulte um fünf Jahre, das heißt für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2028, verlängert.
Der bisherige Vorstand für Vertrieb, Marketing und Service, Herr Michael Wellenzohn, der den Vorstandsumbau aktiv unterstützt hat, hat das Unternehmen am 6. September 2022 mit sofortiger Wirkung im besten beiderseitigen Einvernehmen verlassen. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Wellenzohn auch an dieser Stelle für seine wertvolle und engagierte Arbeit und wünscht ihm für seine Zukunft viel Erfolg.
Die Bestellung von Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller zum Vorstandsvorsitzenden der DEUTZ AG hatte der Aufsichtsrat wie berichtet in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 einstimmig mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund widerrufen. Im Anschluss wurde mit Herrn Dr.-Ing. Hiller eine einvernehmliche Vertragsauflösung vereinbart. Die im Februar 2022 begonnene Neuaufstellung des Vorstands konnte mit der Bestellung von Frau Dr.-Ing. Petra Mayer sowie Herrn Timo Krutoff zu Vorstandsmitgliedern im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen werden.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG setzt sich - den Vorschriften des deutschen Mitbestimmungsgesetzes entsprechend - aus zwölf Mitgliedern zusammen, von denen sechs Vertreter die Anteilseigner und sechs Vertreter die Arbeitnehmer repräsentieren.
Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr nicht geändert. Nachdem Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr jedoch sein Amt als Vorsitzender des Gremiums in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 niedergelegt hatte, hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr.-Ing. Bohr an dieser Stelle für die geleistete Arbeit als Aufsichtsratsvorsitzender und begrüßt die Fortsetzung einer professionellen und umsichtigen Zusammenarbeit mit ihm.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Frau Sabine Beutert in seiner außerordentlichen Sitzung am 21. September 2022 zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, nachdem Frau Corinna Töpfer-Hartung ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende des Gremiums am gleichen Tag niedergelegt hatte. Der Aufsichtsrat dankt Frau Töpfer-Hartung ebenfalls ausdrücklich für die geleistete Arbeit als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und sieht der Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit ihr entgegen.
Die personelle Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2022 und bis zur Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts wie folgt geändert:
In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 wurde mit Blick auf den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz von Herrn Dr.-Ing. Bernd Bohr zu Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter beschlossen, dass Herr Dr. Voggenreiter Herrn Dr.-Ing. Bohr mit sofortiger Wirkung in allen Ämtern der Ausschüsse nachfolgt.
Darüber hinaus hatte der Wechsel im stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz von Frau Corinna Töpfer-Hartung zu Frau Sabine Beutert zur Folge, dass Frau Sabine Beutert ab dem 21. September 2022 wegen § 7 Nr. 1 a) der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats Mitglied des Personalausschusses sowie wegen § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes Mitglied des Vermittlungsausschusses wurde. An der Zusammensetzung des Prüfungsausschusses hat sich demgegenüber aufgrund der diesbezüglichen Personenidentität nichts geändert, was vom Gesamtgremium zusätzlich in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung klarstellend bestätigt wurde.
Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten sachgerecht unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 211 f. dieses Geschäftsberichts separat dargestellt.
Mitglieder des Personalausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sabine Beutert und Herr Alois Ludwig. Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Er legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine langfristige Nachfolgeplanung, die durch eine frühzeitige Identifizierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten geprägt ist und durch externe Beratungsexpertise unterstützt wird. Der Personalausschuss tagte im Berichtsjahr siebenmal, jeweils in Präsenz und Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei ging es insbesondere um die Nachfolgeplanung und Neuaufstellung des Vorstands, die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 und die Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2022.
Dem Prüfungsausschuss gehören zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Frau Patricia Geibel-Conrad (Vorsitzende), Frau Sabine Beutert (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Dr. Dietmar Voggenreiter an. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr viermal - bis auf eine Ausnahme, in der Frau Töpfer-Hartung entschuldigt fehlte -in Anwesenheit aller Mitglieder und des Vorstands. Mit der Ausnahme eines Termins nahm auch der Abschlussprüfer an den Sitzungen teil. Die Sitzungen erfolgten jeweils in Präsenz der teilnehmenden Ausschussmitglieder. Es bestand für Gäste die Möglichkeit der digitalen Teilnahme, die teilweise wahrgenommen wurde. Bei Bedarf tagte der Ausschuss auch zeitweise ohne den Vorstand und/oder den Abschlussprüfer.
Schwerpunkte der Ausschusstätigkeit waren die vorbereitende Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich des Zusammengefassten Lageberichts und des Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Berichts der DEUTZ AG und des DEUTZ-Konzerns. Im Beisein des Abschlussprüfers wurde dessen Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernabschlusses nebst Zwischenlagebericht zum 30. Juni gemeinsam mit dem Vorstand intensiv diskutiert. Die Zwischenmitteilungen zu den Quartalen wurden mit dem Vorstand besprochen. Darüber hinaus stand die Vorsitzende des Prüfungsausschusses auch zwischen den Sitzungen in engem Informations- und Gedankenaustausch mit dem Finanzvorstand und hat sich über wesentliche Entwicklungen informiert. Der Ausschuss hat sich mit der Überwachung der Rechnungslegung und des Rechnungslegungsprozesses sowie mit der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, mit der internen Revision, dem Compliance-Management-System sowie den Berichten über wesentliche Rechtsstreitigkeiten befasst. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten standen die Leiter relevanter Zentralfunktionen in den Ausschusssitzungen für Berichte und Fragen zur Verfügung. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Prüfungsausschuss erklärt, dass keine Umstände vorliegen, die dazu Anlass geben, seine Befangenheit anzunehmen. Der Prüfungsausschuss hat die erforderliche Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt, dessen Qualifikation überprüft, die externe Rotation des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2024 diskutiert sowie dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 abgegeben. Er erteilte den Prüfungsauftrag, erörterte das Honorar, bestimmte die Prüfungsschwerpunkte und überwachte die Qualität der Abschlussprüfung. Auch zwischen den Sitzungen fand ein Informationsaustausch zwischen der Vorsitzenden des Ausschusses und dem Abschlussprüfer statt. Der Prüfungsausschuss passte den Katalog der genehmigungsfähigen Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers an die neuen Regelungen an, kontrollierte im Geschäftsjahr erbrachte Leistungen und ließ sich über geplante Projekte berichten; es ergaben sich keine Beanstandungen.
Der Vorstand berichtete im Prüfungsausschuss regelmäßig über den Gang der Geschäfte in den Segmenten, die Entwicklung der relevanten Steuerungsgrößen, die Liquiditäts- und Finanzierungssituation sowie über das Working Capital der Unternehmensgruppe. Schwerpunktthemen über das Jahr hinweg waren die Bewertung der Beteiligungen, der Firmenwerte und der weiteren immateriellen Vermögensgegenstände, die Ausgestaltung und Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichterstattung sowie weitere Fragen der Rechnungslegung. Daneben ließ sich der Ausschuss vom Vorstand über die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems sowie des Cybersicherheitsmanagements, zum Status der Implementierung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der Ausschreibung der Abschlussprüfung für 2024 berichten. In verschiedenen Sitzungen hat sich der Ausschuss mit dem internen Kontrollsystem, der Tätigkeit und den Feststellungen der internen Revision, Compliance, IT-Themen sowie anlassbedingt mit dem Sanctions-Compliance-Programm befasst. Zu den Themenbereichen haben insbesondere der Leiter Rechnungswesen, die IKS-Koordinatorin, die Leiterin Konzernrevision, der Compliance Officer, der Leiter IT und der Leiter Qualität mit dem Leiter Investor Relations Bericht erstattet und die Fragen des Prüfungsausschusses beantwortet. Bezüglich möglicher Geschäfte mit nahestehenden Personen wurde mindestens quartalsweise Bericht erstattet; im Berichtsjahr wurden keine zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtigen Transaktionen festgestellt. Der Prüfungsausschuss erörterte vorbereitend die Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat. Abschließend wurde die Jahresplanung 2023 des Prüfungsausschusses beschlossen.
In der Sitzung am 7. März 2023 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich in Anwesenheit des Abschlussprüfers und des Vorstands auf der Grundlage des vorgelegten Jahres- und Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG, jeweils zum 31. Dezember 2022, sowie des Berichts des Vorstands und der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers mit den genannten Abschlüssen, dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie dem Vergütungsbericht. Der Abschlussprüfer erstattete in der Sitzung detailliert Bericht über den Ablauf und über die wesentlichen Ergebnisse der Abschlussprüfungen bei der Muttergesellschaft und den in- und ausländischen Tochtergesellschaften. Die Prüfungsergebnisse geben keinen Grund zu Beanstandungen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem sowie die Key Audit Matters und die festgelegten Prüfungsschwerpunkte wurden umfassend diskutiert und der Abschlussprüfer beantwortete eingehend alle darüberhinausgehenden Fragen. Wesentliche Schwächen zum internen Kontrollsystem wurden nicht berichtet. Weiterhin stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die Anforderungen an das geltende Risikoerkennungssystem zur Risikotragfähigkeit, zur Risikoaggregation und zur Risikodokumentation wurden nach Feststellung des Abschlussprüfers umgesetzt.
Die vorbereitende Prüfung des Ausschusses betraf auch den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG und des DEUTZ-Konzerns sowie die Prüfung des Vergütungsberichts. Der Aufsichtsrat hatte die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich beauftragt, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich mit begrenzter Sicherheit sowie den Vergütungsbericht zu prüfen und jeweils eine Prüfungsbescheinigung zu erteilen. Auch über diese Prüfungen berichtete der Abschlussprüfer an dem Tag im Ausschuss eingehend, gefolgt von einer ausführlichen Diskussion der wesentlichen Ergebnisse und Feststellungen.
In der darauffolgenden Plenumssitzung berichtete die Vorsitzende ausführlich über die genannten Prüfungen und deren Prüfungsergebnisse. Die in Zusammenhang mit den Abschlüssen stehenden Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat wurden jeweils wie vorbereitet im Aufsichtsrat zustimmend beschlossen.
Der Prüfungsausschuss hat sich auch im Berichtsjahr fortlaufend über die Veränderungen des regulatorischen Umfelds informieren lassen und sich über die Maßnahmen ausgetauscht, die sich für die DEUTZ AG aus den weitergehenden Anforderungen der ESEF-VO, den Neuregelungen zum Risikomanagementsystem, der Reform des DCGK 2022 sowie der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung (insbesondere den Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung, den EU-Sustainability Reporting Standards und der Corporate Social Responsibility Directive) ergeben.
Ferner wurde der Aufsichtsrat im abgelaufenen Geschäftsjahr regelmäßig und ausführlich in der jeweils nächsten Sitzung durch die Prüfungsausschussvorsitzende über die Arbeit des Ausschusses unterrichtet. Mitglieder des Vermittlungsausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sabine Beutert, Frau Sophie Albrecht und Herr Ali Yener. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Der Vermittlungsausschuss musste im Berichtsjahr nicht einberufen werden.
Mitglieder des Nominierungsausschusses sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts Herr Dr. Dietmar Voggenreiter (Vorsitzender), Frau Sophie Albrecht und Herr Alois Ludwig. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr zweimal, jeweils in Präsenz und Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses, getagt. Dabei ging es im Wesentlichen um die Vorbereitung der im Jahr 2023 stattfinden Aufsichtsratswahl sowie die Identifizierung und Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten.
Soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat ihnen zugestimmt.
Die personelle Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2022 und bis zur Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts wie folgt geändert:
In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 12. Februar 2022 wurde mit Blick auf den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz von Herrn Dr.-Ing. Bernd Bohr zu Herrn Dr. Dietmar Voggenreiter beschlossen, dass Herr Dr. Voggenreiter Herrn Dr.-Ing. Bohr mit sofortiger Wirkung in allen Ämtern der Ausschüsse nachfolgt.
Darüber hinaus hatte der Wechsel im stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz von Frau Corinna Töpfer-Hartung zu Frau Sabine Beutert zur Folge, dass Frau Sabine Beutert ab dem 21. September 2022 wegen § 7 Nr. 1 a) der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats Mitglied des Personalausschusses sowie wegen § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes Mitglied des Vermittlungsausschusses wurde. An der Zusammensetzung des Prüfungsausschusses hat sich demgegenüber aufgrund der diesbezüglichen Personenidentität nichts geändert, was vom Gesamtgremium zusätzlich in der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung klarstellend bestätigt wurde.
Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind alle Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 anzusehen. Die Namen der unabhängigen Mitglieder lauten: Herr Dr. Dietmar Voggenreiter, Frau Sabine Beutert, Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr, Frau Sophie Albrecht, Herr Yavuz Büyükdag, Herr Dr. Fabian Dietrich, Herr Hans-Peter Finken, Frau Patricia Geibel-Conrad, Herr Alois Ludwig, Herr Dr.-Ing. Rudolf Maier, Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Ali Yener.
→ Weiterführende Informationen zur personellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder siehe S. 211 f.
Im Geschäftsjahr wurde keine Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats (Ziffer D.12 des DCGK in der Fassung vom 28. April 2022) durchgeführt.
Der Vorstand der DEUTZ AG hatte am 21. August 2022 die folgenden Festlegungen nach § 76 IV AktG getroffen: Bis zum 30. Juni 2022 sollte sich der Frauenanteil bei der DEUTZ AG auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 13 % erhöhen. Im gleichen Zeitraum sollte sich der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 7 % erhöhen. Diese Festlegungen nach § 76 IV AktG hat der Vorstand der DEUTZ am 19. Dezember 2022 wie folgt aktualisiert: Bis zum 30. Juni 2027 soll sich der Frauenanteil bei der DEUTZ AG auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 20 % erhöhen. Im gleichen Zeitraum soll sich der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 12 % erhöhen. Dabei umfasst die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands alle Führungskräfte in Deutschland, die direkt an ein Vorstandsmitglied berichten. Die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands umfasst alle Führungskräfte in Deutschland, die direkt an eine Führungskraft der ersten Führungsebene berichten.
Mit Blick auf die Berücksichtigung von Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen hat die DEUTZ AG ein Personalentwicklungskonzept beschlossen. Vorstand und Personalabteilung sind darum bemüht, für alle frei werdenden Stellen auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands immer mindestens eine Frau in die engere Wahl zu nehmen (Nr. A.2. DCGK in der Fassung vom 28. April 2022). Für die externe Personalsuche bedeutet das, dass sie auf weibliche Führungskräfte fokussiert wird.
Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 27 % und auf der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 12 %. Damit hat die DEUTZ AG die genannten Ziele erreicht.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat in seiner Sitzung am 9. Juni 2022 die folgende Festlegung nach § 111V AktG getroffen: Dem Vorstand der DEUTZ AG soll am 31. Dezember 2023 mindestens eine Frau angehören.
Nach dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Gesetz über die Frauenquote) mussten im Aufsichtsrat der DEUTZ AG spätestens ab der Neuwahl des Aufsichtsrats in der Hauptversammlung am 26. April 2018 mindestens vier Frauen und vier Männer vertreten sein.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hält diese gesetzlichen Mindestanteile seit der Aufsichtsratswahl 2018 ein.
Der Aufsichtsrat sorgt mit Unterstützung des Personalausschusses und unter Einbindung des Vorstands für eine langfristige Planung für die Besetzung des Vorstands. Für die Zusammensetzung des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. September 2018 das nachfolgende Diversitätskonzept beschlossen, das die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 berücksichtigt und auch mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in den Fassungen vom 16. Dezember 2019 und 28. April 2022 in Einklang steht:
Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des Vorstands folgendes Diversitätskonzept gemäß § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB festgelegt: Neben grundlegenden Eignungskriterien bei der Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten für eine Vorstandsposition wie Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, fachliche Leistung für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen, Kenntnisse über das Unternehmen sowie die Fähigkeit zur Gestaltung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt achtet der Aufsichtsrat auch auf Vielfalt (Diversity). Unter Vielfalt als Abwägungsgesichtspunkt versteht der Aufsichtsrat insbesondere:
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eine angemessene Vertretung beider Geschlechter |
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eine hinreichende Altersmischung unter den Vorstandsmitgliedern |
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unterschiedliche Bildungs- und Berufshintergründe |
Ziel des Diversitätskonzepts für den Vorstand ist es, Vielfalt für den Unternehmenserfolg bewusst zu nutzen, denn Vielfalt hinsichtlich unterschiedlicher Perspektiven, Kompetenzen und Erfahrungshintergründe ist für uns eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Diversität innerhalb des Vorstands fördert insbesondere das Verständnis für vielfältige und internationale Kundenerwartungen sowie neue Geschäftsmodelle.
Der Aufsichtsrat berücksichtigt bei der Zusammensetzung des Vorstands insbesondere auch folgende Gesichtspunkte:
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Vorstandsmitglieder sollen über eine mehrjährige Führungserfahrung verfügen. |
| ― |
Vorstandsmitglieder sollen nach Möglichkeit Erfahrungen aus unterschiedlichen Berufsausbildungen sowie beruflichen Lebenswegen mitbringen. |
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Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über technischen Sachverstand, insbesondere über Kenntnisse und Erfahrungen in der Herstellung und im Vertrieb von Motoren aller Art und sonstigen technischen Erzeugnissen, sowie über internationale Erfahrung verfügen. |
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Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über mehrjährige Erfahrung auf den Gebieten Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Finanzen und Personalführung verfügen. |
| ― |
Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über internationale Erfahrung verfügen. |
| ― |
Der Aufsichtsrat hat nach dem »Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst« formell eine Zielquote beschlossen, wonach dem Vorstand der DEUTZ AG am 30.06.2022 mindestens eine Frau angehören soll. |
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Für die Mitglieder des Vorstands gilt grundsätzlich eine Altersgrenze von 65 Jahren (Regelaltersgrenze). |
Mit welcher Kandidatin oder mit welchem Kandidaten eine konkrete Vorstandsposition besetzt werden soll, entscheidet der Aufsichtsrat im Unternehmensinteresse und unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls.
Neben langjährigen Erfahrungen im Konzern bringen die Vorstandsmitglieder umfassende Kenntnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen, teilweise auch internationalen Tätigkeiten außerhalb der DEUTZ AG mit. In seiner aktuellen Zusammensetzung erfüllt der vierköpfige Vorstand die genannten Ziele. Die Altersspanne im Vorstand reicht aktuell von 43 bis 56 Jahren. Der Altersdurchschnitt liegt bei 47 Jahren.
Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. September 2018 zusammen mit den Zielen für die Zusammensetzung und dem Kompetenzprofil für den Aufsichtsrat beschlossen und zuletzt in seiner Sitzung am 13. Dezember 2021 wie folgt aktualisiert:
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG benennt konkrete Ziele für seine Zusammensetzung und hat ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium gemäß Ziffer C.1 DCGK erarbeitet.
Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben in einem international tätigen Konzern erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dies bedeutet nicht, dass jedes einzelne Aufsichtsratsmitglied alle erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen besitzt, sondern für jeden wesentlichen Aspekt der Aufsichtsratstätigkeit mindestens ein Aufsichtsratsmitglied als kompetent angesehen werden kann, sodass die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen durch die Gesamtheit der Aufsichtsratsmitglieder unter Einschluss der Arbeitnehmervertreter bei Berücksichtigung der Besonderheiten des Mitbestimmungsrechts abgebildet werden.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG soll sich aus Persönlichkeiten zusammensetzen, die in ihrer Gesamtheit ein Kompetenzspektrum zur Verfügung stellen, mithilfe dessen eine umfassende und effektive Beratung und Überwachung des Vorstands in Bezug auf die gesamte Geschäftstätigkeit der DEUTZ AG gewährleistet wird. Wesentliche Bestandteile dieses Kompetenzspektrums sind nach Einschätzung des Aufsichtsrats:
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Erfahrung bei der Führung und Überwachung international tätiger Unternehmen |
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Vertrautheit der Mitglieder in ihrer Gesamtheit mit den wesentlichen Tätigkeitsbereichen des Unternehmens und damit verbundenen Märkten und Wertschöpfungsketten |
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Verständnis für die Strategie des Unternehmens und dessen zukünftige strategische Entwicklung auch vor dem Hintergrund sich gegebenenfalls ändernder Marktanforderungen |
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Mitbestimmungsrechtliche Kenntnisse |
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Angemessene Kenntnis zu Finanzen, Bilanzierung, Rechnungswesen, Compliance und Risikomanagement |
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Ausgeprägte Erfahrung auf dem Gebiet technische Forschung und Entwicklung, industrielle Fertigung oder Service |
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Ausgeprägte Erfahrung auf dem Gebiet Vertrieb, Service oder Marketing in dem Industriesektor für Motoren, Antriebssysteme oder damit zusammenhängende Maschinen |
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Kenntnisse auf dem Gebiet Corporate Social Responsibility (CSR) |
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Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen |
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Kenntnisse im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 |
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Unternehmens- und kapitalmarktbezogene Kommunikationsexpertise |
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Grundlegende börsen- bzw. aktienrechtliche sowie Finanzmarkt-Kenntnisse |
Darüber hinaus muss im Hinblick auf die Anforderungen von § 100 Abs. 5 AktG mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung verfügen (Financial Experts). Der Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung soll in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen sowie interner Kontroll- und Risikomanagementsysteme bestehen und der Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen in der Abschlussprüfung. Zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung gehören auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses soll zumindest auf einem der beiden Gebiete entsprechend sachverständig sein. Die Aufsichtsratsmitglieder müssen in ihrer Gesamtheit mit der Branche für Motorenbau, Antriebssysteme oder damit zusammenhängenden Maschinen vertraut sein.
Die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sollen über bestimmte Mindestkompetenzen verfügen, die für eine ordnungsgemäße Mandatswahrnehmung erforderlich sind:
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Fähigkeit, das Geschäftsmodell zu verstehen und kritisch zu hinterfragen |
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Grundlegende Kenntnis der relevanten rechtlichen Normen |
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Grundlegende Kenntnisse im Bereich Compliance |
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Grundlegende finanztechnische Kenntnisse, insbesondere zu Rechnungslegung und Risikomanagement sowie Jahresabschluss |
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Fähigkeit zur Prüfung des Jahresabschlusses, ggf. mit Unterstützung des Abschlussprüfers |
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Fähigkeit, die Berichte des Vorstands und der Aufsichtsratsausschüsse zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und eigene Schlussfolgerungen zu ziehen |
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Fähigkeit, die Ordnungsmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit der zu bewertenden Geschäftsentscheidungen zu beurteilen und auf Plausibilität prüfen zu können |
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Bereitschaft und Fähigkeit zu ausreichendem inhaltlichem und zeitlichem Engagement |
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Bereitschaft zu regelmäßiger Fortbildung sowohl durch gesellschaftsinterne als auch externe Fortbildungsangebote |
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Persönliche Unabhängigkeit und Integrität |
Der Aufsichtsrat strebt für seine Zusammensetzung im Hinblick auf Vielfalt (Diversity) die angemessene Beteiligung beider Geschlechter, die Berücksichtigung unterschiedlicher beruflicher und internationaler Erfahrungen sowie die Sicherstellung der Zugehörigkeit von Mitgliedern mit langjähriger einschlägiger Erfahrung an. Da es sich bei der DEUTZ AG um eine börsennotierte, dem Mitbestimmungsgesetz unterfallende Aktiengesellschaft handelt, setzt sich der Aufsichtsrat gemäß den in § 96 Abs. 2 AktG niedergelegten Grundsätzen zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammen.
Mit Blick auf die internationale Tätigkeit des DEUTZ-Konzerns soll darauf geachtet werden, dass dem Aufsichtsrat eine ausreichende Anzahl an Mitgliedern mit einer langjährigen internationalen Erfahrung angehört. Diesem internationalen Profil kann in mehrfacher Weise Rechnung getragen werden, z.B. durch eine derzeitige oder ehemalige Tätigkeit in einer leitenden Funktion in einem international tätigen Unternehmen oder durch einen derzeitigen oder früheren beruflichen und privaten Mittelpunkt im Ausland.
Mehr als die Hälfte der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseignerseite soll unabhängig im Sinne der Ziffern C.6, 2. Absatz und C.7 DCGK sein. Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseignerseite sollen keine Organfunktion oder Beratungsfunktion bei wesentlichen Wettbewerbern des DEUTZ-Konzerns ausüben oder in einer persönlichen Beziehung zu diesen stehen und grundsätzlich sowie jedenfalls in der überwiegenden Anzahl als unabhängig von der Gesellschaft, dem Vorstand und/oder einem kontrollierenden Aktionär eingeschätzt werden können. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen.
Der Aufsichtsrat hält es für wichtig, dass seinen gegenwärtigen Mitgliedern ebenso wie Aufsichtsratskandidaten ausreichend Zeit zur Verfügung steht für die Vor- und Nachbereitung der regulären Aufsichtsratssitzungen, die Teilnahme an diesen und der Befassung mit dem regelmäßigen Berichtswesen. Für die Tätigkeit in Ausschüssen, insbesondere bei deren Leitung, ist ein gesteigerter Zeitbedarf erforderlich. Anhand dieser Kriterien ist die zeitliche Belastung der Aufsichtsratsmitglieder und -kandidaten in Bezug auf andere Mandate in Aufsichts- oder Kontrollgremien, der aktiven Berufstätigkeit oder sonstigen Aufgaben zu berücksichtigen.
(1) Die Anteilseignervertreter sollen durch ein vorschlagendes Votum des Nominierungsausschusses an den Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der vorstehenden Kriterien ausgewählt werden, der dann seinerseits der Hauptversammlung entsprechende Vorschläge unterbreitet. Auch die von den Arbeitnehmern zu wählenden Vertreter im Aufsichtsrat sollen die wesentlichen Kriterien dieses Kompetenzprofils erfüllen.
(2) Außerdem ist in regelmäßigen Abständen im Wege der sog. Evaluation zu überprüfen, inwieweit die Aufsichtsratsmitglieder und die Zusammensetzung des Aufsichtsrats noch mit den unter Ziffer 1 genannten Zielen in Einklang steht und eine sachgerechte Aufgabenerfüllung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in der vorhandenen Zusammensetzung insgesamt gewährleistet erscheint.
Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus beschlossen, eine diverse Zusammensetzung anzustreben, insbesondere im Hinblick auf Alter, Geschlecht sowie Bildungs- und Berufshintergrund.
Ziel des Diversitätskonzepts für den Aufsichtsrat ist es, ein breites Verständnis für die gesellschaftlichen und unternehmerischen Anforderungen an die DEUTZ AG sicherzustellen. Insbesondere soll die Diversität dazu beitragen, dass unternehmerische Entscheidungen seitens des Vorstands aus unterschiedlichen Perspektiven und vielfältigen Erfahrungen heraus beurteilt werden können.
Der Aufsichtsrat soll auf möglichst unterschiedliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen zurückgreifen können. Deshalb soll bei seiner Zusammensetzung die Vielfalt (Diversity) angemessen berücksichtigt und bei der Vorbereitung von Wahlvorschlägen darauf geachtet werden, dass sich die Profile der Kandidaten sinnvoll ergänzen.
Der Aufsichtsrat setzt sich entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammen.
Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es darüber hinaus, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung des vierundsiebzigsten Lebensjahres folgt (Regelaltersgrenze). Ferner sollen Aufsichtsratsmitglieder dem Aufsichtsrat vorbehaltlich besonderer Gründe nicht mehr als drei volle Amtsperioden angehören.
Mit der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats werden die benannten Ziele abgebildet und entspricht dessen aktuelle Zusammensetzung dem beschlossenen Kompetenzprofil.
Der Stand der Umsetzung ist der folgenden Qualifikationsmatrix gemäß Ziffer C. 1 DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 zu entnehmen:
| Qualifikationsmatrix AR Zusammensetzung DEUTZ AG | Erfahrung bei der Führung und Überwachung intern. tät. Unternehmen | Vertrautheit mit Unternehmenstätigkeit/ Märkte/Wertschöpfungskette | Verständnis der strategischen Entwicklung des Unternehmens, Technologien und Märkte | Mitbestimmungsrechtliche Kenntnisse |
| 1 | 2 | 3 | 4 | |
| Dr. Dietmar Voggenreiter | X | X | X | X |
| Sabine Beutert | X | X | X | X |
| Sophie Albrecht | X | X | X | |
| Dr.-Ing. Bernd Bohr | X | X | X | |
| Yavuz Büyükdag | X | X | X | |
| Dr. Fabian Dietrich | X | X | X | |
| Hans-Peter Finken | X | X | X | |
| Patricia Geibel-Conrad | X | X | X | X |
| Alois Ludwig | X | X | X | X |
| Dr.-Ing. Rudolf Maier | X | X | X | X |
| Corinna Töpfer-Hartung | X | X | X | |
| Ali Yener | X | X | X | X |
| Qualifikationsmatrix AR Zusammensetzung DEUTZ AG | Angemessene Kenntnis zu Finanzen, Bilanzierung, Rechnungswesen, Compliance und Risikomgmt. | Ausgeprägte Erfahrung im Bereich F&E, ind. Fertigung und Service |
| 5 | 6 | |
| Dr. Dietmar Voggenreiter | X | |
| Sabine Beutert | X | |
| Sophie Albrecht | X | X |
| Dr.-Ing. Bernd Bohr | X | X |
| Yavuz Büyükdag | ||
| Dr. Fabian Dietrich | X | |
| Hans-Peter Finken | X | |
| Patricia Geibel-Conrad | X | |
| Alois Ludwig | X | X |
| Dr.-Ing. Rudolf Maier | X | |
| Corinna Töpfer-Hartung | X | |
| Ali Yener |
| Qualifikationsmatrix AR Zusammensetzung DEUTZ AG | Ausgeprägte Erfahrung im Vertrieb, Service oder Marketing im Industriesektor Motoren, Antriebe, Maschinen | Kenntnisse im Bereich CSR | Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen | Kenntnisse im Bereich Digitalisierung / Industrie 4.0 |
| 7 | 8 | 9 | 10 | |
| Dr. Dietmar Voggenreiter | X | X | X | |
| Sabine Beutert | X | |||
| Sophie Albrecht | X | X | X | |
| Dr.-Ing. Bernd Bohr | X | |||
| Yavuz Büyükdag | X | X | ||
| Dr. Fabian Dietrich | X | |||
| Hans-Peter Finken | X | |||
| Patricia Geibel-Conrad | X | X | ||
| Alois Ludwig | X | X | X | |
| Dr.-Ing. Rudolf Maier | X | X | X | X |
| Corinna Töpfer-Hartung | X | X | ||
| Ali Yener | X |
| Qualifikationsmatrix AR Zusammensetzung DEUTZ AG | Unternehmens- und kapitalmarktbezogene Kommunikationsexpertise | Grundlegende börsen- bzw. aktienrechtliche sowie Finanzmarkt-Kenntnisse |
| 11 | 12 | |
| Dr. Dietmar Voggenreiter | X | X |
| Sabine Beutert | ||
| Sophie Albrecht | ||
| Dr.-Ing. Bernd Bohr | X | |
| Yavuz Büyükdag | ||
| Dr. Fabian Dietrich | X | X |
| Hans-Peter Finken | ||
| Patricia Geibel-Conrad | X | |
| Alois Ludwig | ||
| Dr.-Ing. Rudolf Maier | ||
| Corinna Töpfer-Hartung | ||
| Ali Yener | X |
Die DEUTZ AG ist gemäß § 76 Abs. 3a AktG verpflichtet, mindestens eine Frau und mindestens einen Mann als Mitglied des Vorstands zu bestellen, sofern der Vorstand aus mehr als drei Personen besteht. Eine Bestellung eines Vorstandsmitglieds unter Verstoß gegen dieses Beteiligungsgebot ist nichtig.
Die DEUTZ hat diese Vorgabe im Bezugszeitraum eingehalten.
Der Vergütungsbericht über das letzte Geschäftsjahr und der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 des Aktiengesetzes, das geltende Vergütungssystem gemäß § 87a Absatz 1 und 2 Satz 1 des Aktiengesetzes und der letzte Vergütungsbeschluss gemäß § 113 Absatz 3 des Aktiengesetzes sind auf der Internetseite www.deutz.com im Bereich Corporate Governance abrufbar.
Die DEUTZ AG verfügt über ein fest in der Organisation verankertes Compliance-Managementsystem. Dieses wird fortlaufend weiterentwickelt, um es sich verändernden Anforderungen anzupassen. Die Vorstandszuständigkeit für Compliance liegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts beim Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Sebastian C. Schulte.
Oberstes Ziel des Compliance-Managementsystems ist es, Verstöße gegen geltende Gesetze, Verordnungen, behördliche Vorgaben und interne Richtlinien zu verhindern. Deshalb werden die Mitarbeiter darin unterstützt, die maßgeblichen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zu kennen und richtig anzuwenden. Maßgebliche Basis dafür ist ein strukturiertes Richtlinienmanagement, das kontinuierlich den Aktualisierungsbedarf bestehender Richtlinien überprüft und neue Richtlinien veröffentlicht. Das Richtlinienmanagement baut auf dem Verhaltenskodex auf, der die Rahmenbedingungen für rechtskonformes sowie faires Verhalten gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern festlegt.
Der Verhaltenskodex wurde 2022 allen Mitarbeitern der neuen Beteiligungsgesellschaften, an denen die DEUTZ AG einen Anteil von mehr als 50 % hält, ausgehändigt sowie zusätzlich über interne Kommunikationsplattformen zugänglich gemacht. Dritte können den Verhaltenskodex auf der Internetseite des Unternehmens einsehen. Spezielle Richtlinien, wie insbesondere eine Compliance-Richtlinie, eine Richtlinie zum Umgang mit Geschenken und Einladungen, eine Informationssicherheitsrichtlinie, eine Richtlinie zur Beauftragung externer Vertriebsdienstleister, eine Geldwäsche-Richtlinie, eine Exportkontroll-Richtlinie, eine Datenschutzrichtlinie und eine Insider-Richtlinie ergänzen und konkretisieren die Festlegungen des Verhaltenskodex und unterstützen somit die Mitarbeiter, die maßgeblichen Gesetze und Richtlinien zu kennen und richtig anzuwenden.
Der Vorstand unterstützt und fördert ethisches Verhalten. Er bekennt sich uneingeschränkt zur Corporate Compliance und verzichtet auf alle Geschäfte, die dieser widersprechen. Die Einhaltung des Wettbewerbsrechts ist für ihn ebenso selbstverständlich wie die Nichtduldung jeglicher Form von Korruption und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Darüber hinaus hat DEUTZ im Berichtsjahr 2022 einen Menschenrechtskodex verabschiedet, mit dem das Unternehmen die für sich wichtigsten Menschenrechtsgrundsätze dokumentiert. Seine Basis bilden nationale wie internationale Gesetze, Übereinkommen und Erklärungen wie etwa die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation und der Global Compact der Vereinten Nationen. Die Einhaltung seines Menschenrechtskodex erachtet DEUTZ als zwingende Voraussetzung für ein berufliches und geschäftliches Miteinander und damit für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Dieser Anspruch spiegelt sich auch im Leitmotiv der konzernweit gültigen Nachhaltigkeitsstrategie »Taking Responsibility« wider.
Durch Schulungen sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, die relevanten Gesetze und Unternehmensrichtlinien zu kennen und im Arbeitsalltag stets einzuhalten. Für alle kaufmännischen Mitarbeiter in den zentralen Bereichen Vertrieb, Einkauf, Forschung und Entwicklung, Produktion sowie der Verwaltung und in den Tochtergesellschaften - die über einen PC-Arbeitsplatz verfügen - wurden Schulungen mittels eines webbasierten E-Learning-Programms durchgeführt, welches die Lernmodule Grundlagen Compliance, Korruptionsprävention, Kartellrecht, Exportkontrolle, Datenschutz, Prävention vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, AGG/Gleichbehandlung, Informationssicherheit und Arbeitsschutz im Büro beinhaltete. Im Geschäftsjahr 2022 haben insgesamt 3.280 kaufmännische Mitarbeiter alle ihnen zugeordnete Module des E-Learning-Programms erfolgreich durchlaufen. Dies entspricht einer Quote absolvierter Compliance-Schulungen von 97,4 %. In den produktiven Werken findet eine auf den Aufgabenbereich zugeschnittene Unterrichtung zu Compliance gemeinsam mit den regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen statt.
Die Compliance-Aktivitäten von DEUTZ werden durch einen vom Vorstand benannten Compliance Officer koordiniert. In den einzelnen Geschäftsbereichen und Tochterunternehmen gibt es Compliance-Beauftragte, die in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich die Compliance verantworten und regelmäßig an den Compliance Officer in strukturierter Form schriftlich berichten, der wiederum an Vorstand und Prüfungsausschuss berichtet. Die Grundlagen der Compliance-Organisation werden in der Organisationsrichtlinie »Compliance« beschrieben. Die Aufgaben der zuständigen Mitarbeiter sind in Tätigkeitsbeschreibungen geregelt.
Hinweise und Fragen können Mitarbeiter an Vorgesetzte, Compliance-Beauftragte, den Compliance Officer oder die Verantwortlichen für die Bereiche Recht und Revision richten. Auf der Internetseite des Unternehmens ist außerdem ein auch für Nichtmitarbeiter zugängliches Hinweisgebersystem fest installiert. Hinweisen - die auch anonym erfolgen können - wird konsequent nachgegangen. Notwendige Untersuchungen werden durch den Compliance Officer durchgeführt, fallweise auch mit externer Unterstützung.
Die Compliance-Initiativen werden in regelmäßigen Sitzungen entwickelt, besprochen und koordiniert. Der Schwerpunkt der Compliance-Aktivitäten liegt in den Bereichen Verhinderung von Korruption, Bekämpfung von Geldwäsche, Einhaltung von Export(kontroll)vorschriften sowie der Sicherstellung von Arbeits-, IT-, Daten-, Unternehmens- und Produktsicherheit. Außerdem soll Insider-, Kartellrechts- und Umweltschutzverstößen vorgebeugt werden.
Im Zuge des Aufbaus und der fortlaufenden Weiterentwicklung des Compliance-Managementsystems lassen sich Vorstand und Compliance Officer bei Bedarf anwaltlich beraten. Daneben werden die Aktivitäten von der internen Revision überprüft und vom Prüfungsausschuss stellvertretend für den Aufsichtsrat überwacht.
Ein weiterer für die Unternehmensführung unverzichtbarer Schwerpunkt liegt in einem konsequenten Umwelt-, Qualitäts-, Energie- und Arbeitsmanagement: Die DEUTZ AG hat auch im Berichtsjahr die Anforderungen des Qualitätsmanagements nach ISO 9001, des Umweltmanagements nach ISO 14001 und des Energiemanagements nach ISO 50001 sowie des Systems zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz nach der ISO 45001 erfüllt. Die entsprechenden Zertifikate des TÜV Rheinland sind auf der Unternehmenswebsite zu finden.
Alle DIN-Normen sind in den DIN-Normen-Auslagestellen des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, kostenfrei einsehbar.
In seiner Sitzung am 13. Dezember 2022 hat der Aufsichtsrat das Kompetenzprofil für den Aufsichtsrat zusammen mit den Zielen für die Zusammensetzung des Gremiums gemäß Ziffer C.1 des Deutschen Corporate Governance in der Fassung vom 28. April 2022 verabschiedet. → Weiterführende Informationen siehe S. 228 ff.
Der Aufsichtsrat hat diese Ziele erfüllt. Letzteres gilt zum Beispiel für die in ihm vorhandene internationale Erfahrung sowie für die Anzahl seiner unabhängigen Mitglieder. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind alle Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 DCGK in der Fassung vom 28. April 2022 anzusehen. Interessenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.
Der Vorstand der DEUTZ AG besteht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts aus vier Mitgliedern, von denen eines eine Frau ist. Dies entspricht einer Quote von 25 %.
Ein vorausschauender, umsichtiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Unternehmensrisiken ist ein zentraler Aspekt guter Corporate Governance und die Grundlage des Risikomanagementsystems bei DEUTZ. Über bestehende und zu erwartende Risiken wird der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand unterrichtet. → Weiterführende Informationen zum Risikomanagement siehe Risikobericht, S. 57 ff.
Kern einer vorbildlichen Corporate Governance ist die transparente Darstellung von Entwicklungen und Entscheidungen im Unternehmen. Der regelmäßige, offene und auch proaktive Dialog mit allen Stakeholdern sichert das Vertrauen in das Unternehmen und seine Wertschöpfung. Aus diesem Grund legt DEUTZ größten Wert darauf, allen relevanten Zielgruppen zeitnah und zeitgleich identische Information zukommen zu lassen. Dieses Ziel erreichen wir über diverse Kommunikationsformate und -Medien: Über die Geschäftsentwicklung und wesentliche Veränderungen berichtet die DEUTZ AG viermal pro Jahr - im Geschäftsbericht, im Zwischenbericht sowie in den Quartalsmitteilungen. Der Zwischenbericht und die Quartalsmitteilungen werden dabei binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, der Geschäftsbericht binnen 90 Tagen nach dem Ende des Geschäftsjahres öffentlich zugänglich gemacht. Neben der jährlichen Analystenkonferenz zum Konzernabschluss steht das Management Investoren und Analysten anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahres- und Quartalsergebnisse an den entsprechenden Veröffentlichungstagen im Rahmen von Telefonkonferenzen für Fragen zur Verfügung. → Weiterführende Informationen siehe DEUTZ am Kapitalmarkt, S. 16 ff.
Die ordentliche Hauptversammlung, auf der unsere Aktionäre die Möglichkeiten haben, ihr Stimmrecht auszuüben, findet üblicherweise in den ersten fünf Monaten eines Geschäftsjahres statt. Abwesende Aktionäre können ihr Stimmrecht durch Bevollmächtigte oder Stimmrechtsvertreter ausüben lassen.
Umfassende Informationen zu DEUTZ bietet zudem die Internetpräsenz: unter www.deutz.com sind Geschäfts- und Zwischenberichte, Quartalsmitteilungen, Presse-, Ad-hoc- und Stimmrechtsmitteilungen, Analystenempfehlungen, Präsentationen sowie die Satzung der Gesellschaft und die Vergütungssysteme von Aufsichtsrat und Vorstand jederzeit öffentlich abrufbar. Der Online-Finanzkalender gibt zudem Auskunft über bevorstehende Termine.
Für einen bestmöglichen, auch international freien Zugang zu wesentlichen Unternehmensnachrichten und -informationen werden diese grundsätzlich sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache veröffentlicht.
Über die turnusgemäßen Veröffentlichungen hinaus informiert DEUTZ ad hoc über nicht öffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, den Kurs der DEUTZ-Aktie im Falle ihres Bekanntwerdens erheblich zu beeinflussen. Damit entspricht die Berichterstattung sowohl den gesetzlichen Regelungen als auch den Richtlinien des DCGK in der Fassung vom 28. April 2022.
Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernabschluss wird vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer geprüft.
Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats bzw. die Vorsitzende des Prüfungsausschusses über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet wird, die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zu seiner Kenntnis gelangen.
Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass dieser den Aufsichtsrat oder den Prüfungsausschuss informiert und im Prüfungsbericht vermerkt, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Kodex ergeben.
Der Prüfungsausschuss hat mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse diskutiert. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung ausgetauscht und dem Ausschuss hierüber berichtet. Der Prüfungsausschuss hat regelmäßig mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand beraten.
Der Abschlussprüfer berichtet über alle für die Aufgabe des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die sich während der Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich an den Aufsichtsratsvorsitzenden.
Zu Interessenkonflikten von Mitgliedern des Aufsichtsrats wird auf das Kapitel »Grundsätze und Ziele der Zusammensetzung des Aufsichtsrats« am Beginn dieses Corporate-Governance-Berichts verwiesen.
Beraterverträge der Gesellschaft mit Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehen nicht.
Die Mitglieder des Vorstands müssen etwaige Interessenkonflikte gegenüber dem Aufsichtsrat offenlegen. Dieser berichtet darüber, ebenso wie über Interessenkonflikte seiner eigenen Mitglieder, in der Hauptversammlung.
Die Vergütung des Vorstands entspricht dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung und den Empfehlungen des DCGK. Ab dem Geschäftsjahr 2021 entspricht die Vergütung ferner dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II). → Weiterführende Informationen zu den Vergütungssystemen für Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren jeweiligen Vergütungen siehe Vergütungsbericht, S. 70 ff.
Nach Art. 19 Marktmissbrauchsverordnung (MM-VO) müssen Personen mit Führungsaufgaben sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen eigene Geschäfte mit Aktien oder mit sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten der DEUTZ AG sowohl der Gesellschaft selbst als auch der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilen.
Im Geschäftsjahr 2022 haben Herr Dr. Schulte sowie Herr Dr.-Ing. Müller den Erwerb von DEUTZ-Aktien nach Art. 19 MMVO offengelegt. Bis zur Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 hat Herr Dr. Schulte eine weitere entsprechende Mitteilung gemacht. Die mitgeteilten Transaktionen sind auf der Internetseite der DEUTZ AG im Bereich Investor Relations veröffentlicht.
Überprüfung, ob Prozesse, richtlinienkonform sind und/ oder den Anforderungen bestimmter Standards, beispielsweise entsprechend einer Zertifizierung nach einer bestimmten ISONorm, erfüllen.
(dt. »komprimiertes Erdgas«) Erdgas mit dem Hauptbestandteil Methan, das für die Lagerung auf einen Druck von ca. 200 bis 250 bar komprimiert wird. CNG-betriebene Motoren weisen gegenüber Otto- oder Dieselkraftstoffen deutlich geringere Schadstoffemissionen auf. Zudem ist die Verbrennung sehr leise, so dass das Motorengeräusch deutlich geringer ist als das von dieselbetriebenen Anwendungen.
Gesamtheit der Maßnahmen eines Unternehmens zur Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien, aber auch von vertraglichen Verpflichtungen sowie von freiwillig eingegangenen Selbstverpflichtungen.
Gesellschaftliches Engagement eines Unternehmens.
Verantwortungsvolle, auf langfristige Wertschöpfung und Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtete Leitung und Kontrolle von Unternehmen.
Zusammenfassung bzw. Beschreibung gesetzlicher Vorschriften zur Leitung und Überwachung börsennotierter Unternehmen in Deutschland. Darüber hinaus enthält der Kodex Empfehlungen und Anregungen für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Branchenübergreifender Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen, dessen 20 Kriterien als Rahmenwerk für die Erstellung des Nichtfinanziellen Berichts genutzt werden können.
(dt. »Vielfalt«) Bezeichnung für die Vielfalt von Menschen und Lebensformen. Diversity zielt auf die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, ihrem Lebensalter, ihrer physischen oder psychischen Fähigkeiten oder anderer Merkmale ab. Die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter wird toleriert und soll im Rahmen einer weltoffenen Unternehmenskultur für den Erfolg der Gesellschaft genutzt werden.
Verkleinerung technischer Größen wie etwa Gewicht oder Hubraum bei gleicher oder ähnlicher Leistungsfähigkeit.
Synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid (CO 2) hergestellt werden.
Der Begriff End of Life (EOL) bezeichnet bei der Produktion von Motoren den Übergang von der Serienproduktion zur Abkündigung oder Nachserienphase. Betrachtet wird dabei also das Ende des Produktlebenszyklus.
Die englische Abkürzung steht für Environmental, Social und Governance (dt. »Umwelt, Soziales und Unternehmensführung«) und beschreibt die drei nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen.
Von der Europäischen Union festgelegte Abgasnorm für Off-Highway-Anwendungen, die bestimmte Grenzwerte für im Abgas enthaltene Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel vorgibt.
Finanzierungsform für Unternehmen, bei welcher offene Forderungen, beispielsweise aus Lieferungen und Leistungen, an Dritte verkauft werden, um die Liquidität des Unternehmens zu verbessern.
Motorenfehler, die während des Betriebs der Anwendung bzw. während des Feldeinsatzes beim Endkunden auftreten.
Stromaggregat, das aus vorhandenen Ressourcen elektrische Energie erzeugt, um insbesondere von Stromnetzen unabhängig zu sein.
Initiative für nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Hierbei verpflichten sich Unternehmen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik, zehn universelle Prinzipien strategisch zu verankern und einen Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Development Goals zu leisten. (siehe auch UNGC-Prinzipien und Sustainable Development Goals)
Definiert das Ziel der EU, bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden. Er umfasst Maßnahmen für den Finanzmarkt sowie für die Bereiche Energieversorgung, Verkehr, Handel, Industrie und Land- und Forstwirtschaft.
(Hydrotreated Vegetable Oil) (dt. »hydrierte Pflanzenöle«) ist ein sogenannter fortschrittlicher Biokraftstoff, der aus biologischen Abfallstoffen, Gülle, Altspeiseölen und Altfetten hergestellt wird und somit nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. In seinen Eigenschaften ist er dem fossilen Diesel sehr ähnlich und kann daher als direkter Ersatz verwendet werden.
Das Integrierte Managementsystem fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen wie beispielsweise der Qualität und dem Umwelt- und Arbeitsschutz in einer einheitlichen Struktur zusammen, um deren ganzheitliche Überwachung und Steuerung zu ermöglichen.
Beschreibung einer digitalen Transformation in der Industrie. Hierbei kommunizieren Bauteile eigenständig mit der Produktionsanlage und können bei Bedarf beispielsweise eine Reparatur selbst veranlassen oder eine Materialbestellung auslösen. Die Industrie 4.0 zeichnet sich durch eine intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und industriellen Prozessen aus.
Kai ist japanisch für »Veränderung« und Zen für »besser«. Im Deutschen häufig übersetzt als »kontinuierliche Verbesserung«. Es ist ein Prinzip, bei dem abteilungsübergreifend Verbesserungen in kleinen Schritten erarbeitet und umgesetzt werden. Zum Beispiel die Kaizen-Workshop-Woche.
Prüfmethode im Montageprozess eines Verbrennungsmotors, bei der untersucht wird, ob die vorangegangenen Montageschritte korrekt ausgeführt wurden und die korrekte Funktion der montierten Motorkomponenten gegeben ist. Im Gegensatz zum Heißtest wird beim Kalttest durch den Ablauf eines Diagnoseprogramms kein Kraftstoff verbraucht.
Bezeichnet Rohstoffe oder Mineralien, die aus einem bestimmten Teil der Welt stammen, in dem ein Konflikt stattfindet und in dem Unternehmen durch ihre Rohstoffbeschaffung diese bewaffneten Konflikte finanzieren.
Risiko, dass ein Kontrahent, also ein Vertragspartner, seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht oder nur zum Teil nachkommt.
Philosophie/Leitfaden von kundenorientierten, schlanken Prozessen in allen Unternehmensbereichen ohne Verschwendungen. Dabei sind das Pull-Prinzip, die Reduzierung der Durchlaufzeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an den Kundentakt wichtige Aspekte. Das sog. Lean Manufacturing (dt. »schlanke Produktion«) etwa ist eine bestimmte Form der Produktionsorganisation, die darauf abzielt, Produktivität, Produktionsfaktoren, Produktqualität und Produktionsflexibilität durch die Vermeidung von Verschwendung jeder Art, beispielsweise im Hinblick auf Zeit, Arbeitskraft, Geld, Material und Raum, zu verbessern.
(dt. »komprimiertes Erdgas«) Gase, die bei Raumtemperatur unter vergleichsweise geringem Druck von 5 bis 15 bar flüssig bleiben. Hauptbestandteile von LPG (auch Autogas genannt) sind Propan und Butan. Autogas verbrennt sehr sauber. Bei der Verbrennung von LPG entsteht kein Ruß und die Stickoxid-Emissionen sind trotz vereinfachtem Abgasnachbehandlungssystem gegenüber dem Diesel geringer.
Einhaltung von umwelt- und materialspezifischen Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien wie etwa solchen zu REACH, RoHS und Konfliktmineralien, die darauf ausgerichtet sind, zum Schutz von Mensch und Umwelt verschiedene Substanzen und Werkstoffe in Produkten zu beschränken oder zu verbieten. Im Fall von DEUTZ zudem die Funktionsbezeichnung derjenigen Abteilung, die sich mit der Umsetzung entsprechender Vorgaben befasst.
Fördertechnik zur Fortbewegung von Gütern in abgegrenzten Bereichen wie beispielsweise Flughäfen und Industriebetrieben. Hierzu zählen beispielsweise Gabelstapler, Telehandler, Hebebühnen und Flugfeldgeräte.
Methode zur Ermittlung des Netto- bzw. Restrisikos. Dabei wird betrachtet, welches Restrisiko nach Umsetzung risikominimierender Gegenmaßnahmen verbleiben würde: Bruttorisiko abzüglich aller durch geeignete Maßnahmen reduzierten potenziellen negativen Auswirkungen.
Stickoxide oder Stickstoffoxide ist ein Sammelbegriff für zahlreiche gasförmige Oxide des Stickstoffs, wobei Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) als NOx zusammengefasst werden. Sie entstehen als Produkte unerwünschter Nebenreaktionen bei Verbrennungsprozessen etwa von Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle.
Anzahl der Motorenfehler pro einer Million ausgelieferter Motoren.
Die OECD-Leitsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stellen ein internationales Instrument zur Förderung von verantwortungsvollem unternehmerischen Handeln dar. Sie enthalten Verhaltensgrundsätze in den Bereichen Menschenrechte, Soziales, Umwelt, Korruptionsbekämpfung, Steuern, Verbraucherinteressen, Berichterstattung, Forschung und Wettbewerb und richten sich als Empfehlungen der OECD-Mitgliedstaaten an multinationale Unternehmen. Sie sind rechtlich nicht verbindlich, entsprechen allerdings der Erwartung der Bundesregierung an das Verhalten deutscher Unternehmen bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten.
Hersteller, deren Komponenten für die eigene Produktion dazukauft werden und die dann unter eigener Marke weiterverkauft oder aber auch ohne Markenbezeichnung vertrieben werden.
Bereich motorbetriebener Anwendungen mit begrenzter Straßenzulassung, wie Züge, Schiffe, Land- und Baufahrzeuge.
Bereich motorbetriebener Anwendungen, die sich im Gegensatz zu Off-Highway-Anwendungen klassischerweise auf der Straße bewegen, wie beispielsweise Lastkraftwagen.
Prozentrang in einem geordneten Datensatz, der angibt wie viel Prozent aller Datenpunkte kleiner oder gleich dem zugehörigen Punkt sind.
Verbindung bei kurbelbetriebenen Kraft- und Arbeitsmaschinen zwischen Kurbelwelle und Kolben.
Der Product Carbon Footprint (PCF), auch bekannt als Cradle-to-Grave-Analyse (dt. »von der Wiege bis zur Bahre«), ist eine Methode zur Ermittlung von Treibhausgasemissionen. Dabei werden alle Phasen des Produktlebenswegs von der Rohstoffgewinnung der Vorprodukte, über die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung des Produktes berücksichtigt.
Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe.
Abkürzung der EU-Richtlinie 2011/65/EU über die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, welche die Verwendung und das Inverkehrbringen von Gefahrstoffen in Elektrogeräten und elektronischen Bauelementen regelt.
Bezeichnung für die Koordination und Optimierung von Wertschöpfungs- und Lieferketten. Es umfasst verschiedene Abteilungen der Beschaffung und Fertigung sowie die Distribution an den Kunden.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft.
Aktionsplan der europäischen Kommission zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums aus dem Jahr 2018. Dieser Aktionsplan zielt darauf ab, die ESG-Kriterien (Environment, Social & Governance) in den Mittelpunkt des europäischen Finanzsystems zu stellen und somit die Verbesserung des Geldflusses für nachhaltige Aktivitäten in der gesamten Europäischen Union zu unterstützen.
siehe E-Fuels.
Vereinbarung vom 12. Dezember 2015, die auf der UN-Klimakonferenz in Paris von 195 Vertragsparteien unterzeichnet wurde. Es legt einen globalen Rahmen zur Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels fest, indem es die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C begrenzt und die Bemühungen zur Begrenzung auf 1,5°C fortsetzt.
Virtuelle Performance Shares (VPS) werden als eine bedingte Anzahl an virtuellen Aktien zugeteilt. Die finale Anzahl an Aktien ergibt sich nach Ablauf der Performance Periode in Abhängigkeit der Zielerreichung von zuvor festgelegten Performance Zielen. Die Auszahlung erfolgt nicht in Form von Aktien, sondern wird in bar ermittelt.
Anfrage an einen Geschäftspartner, ob - entgegen der vertraglich vereinbarten Vorgaben bzw. Bedingungen - auf eine bestimmte Vorgabe bzw. Bedingung verzichtet werden kann.
Gemeinsame Initiative von UN Women und dem UN Global Compact, die Grundsätze zur Stärkung von Frauen in Unternehmen formuliert hat. Deren insgesamt sieben Prinzipien bieten Unternehmen eine Anleitung, wie sie die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft fördern können.
Xchange-Motoren und -Teile sind aufgearbeitete Produkte, die eine schnelle, wirtschaftliche und umweltschonende Alternative zu einem Neukauf darstellen. Dabei gelten dieselben Qualitätsstandards wie bei der Serienfertigung von Neuteilen.
(Exchange Electronic Trading) Name des elektronischen Handelssystems der Deutschen Börse, kurz: die deutsche Computerbörse.
| Fortgeführte Aktivitäten 2018 | Fortgeführte Aktivitäten 2019 | Fortgeführte Aktivitäten 2020 | Fortgeführte Aktivitäten 2021 | Fortgeführte Aktivitäten 2022 | |
| Auftragseingang | 1.952,6 | 1.654,3 | 1.322,5 | 2.012,6 | 2.033,6 |
| Absatz (in Stück) 1 | 214.776 | 211.667 | 150.928 | 201.283 | 234.682 |
| DEUTZ Compact Engines | 195.259 | 164.677 | 102.054 | ||
| DEUTZ Customized Solutions | 9.259 | 26.048 | 18.980 | ||
| Sonstiges | 10.258 | 20.942 | 29.894 | ||
| DEUTZ Classic | 160.880 | 181.249 | |||
| DEUTZ Green | 40.403 | 53.433 | |||
| Umsatz 1 | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 | 1.617,3 | 1.953,4 |
| DEUTZ Compact Engines | 1.484,0 | 1.446,4 | 943,8 | ||
| DEUTZ Customized Solutions | 271,2 | 362,5 | 310,1 | ||
| Sonstiges | 26,8 | 35,5 | 44,4 | ||
| Konsolidierung | - 3,2 | - 3,6 | - 2,7 | ||
| DEUTZ Classic | 1.563,4 | 1.889,4 | |||
| DEUTZ Green | 53,9 | 64,0 | |||
| EBITDA | 161,4 | 175,5 | - 0,2 | 123,1 | 176,2 |
| EBITDA (vor Sondereffekten) | 161,4 | 166,2 | 31,7 | 126,2 | 183,0 |
| EBIT | 82,0 | 88,1 | - 106,6 | 34,1 | 82,6 |
| Bereinigtes Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) | 82,0 | 78,8 | -74,7 | 37,2 | 89,4 |
| EBIT-Rendite (in %) | 4,6 | 4,8 | - 8,2 | 2,1 | 4,2 |
| EBIT-Rendite (vor Sondereffekten, in %) | 4,6 | 4,3 | - 5,8 | 2,3 | 4,6 |
| Konzernergebnis | 69,9 | 52,3 | -107,6 | 38,2 | 80,2 |
| Konzernergebnis (vor Sondereffekten) | 69,9 | 44,2 | - 75,7 | 41,3 | 86,1 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,58 | 0,43 | - 0,89 | 0,32 | 0,66 |
| Ergebnis je Aktie (vor Sondereffekten, in €) | 0,58 | 0,37 | - 0,63 | 0,34 | 0,71 |
| Dividende je Aktie (in €) | 0,15 | 0,15 | - | - | 0,15 |
| Bilanzsumme | 1.249,3 | 1.301,2 | 1.180,5 | 1.290,1 | 1.475,4 |
| Anlagevermögen | 506,2 | 619,5 | 613,6 | 608,2 | 629,0 |
| Eigenkapital | 619,1 | 652,4 | 535,2 | 588,4 | 668,8 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 49,6 | 50,1 | 45,3 | 45,6 | 45,3 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 97,5 | 115,6 | 44,9 | 93,3 | 57,7 |
| Free Cashflow | 14,5 | - 36,6 | - 35,8 | 21,6 | - 16,6 |
| Nettofinanzposition 2 | 93,7 | - 15,2 | - 83,8 | - 79,7 | - 164,2 |
| Working Capital 3 | 276,2 | 293,2 | 235,0 | 253,2 | 346,3 |
| Working-Capital-Quote (Durchschnitt, in %) 4 | 15,8 | 17,4 | 21,8 | 15,5 | 16,7 |
| Investitionen (nach Zuschüssen) 5 | 59,1 | 86,5 | 91,7 | 65,7 | 111,6 |
| Abschreibungen | 79,4 | 87,4 | 106,4 | 89,0 | 93,6 |
| Forschung und Entwicklung (nach Zuschüssen) | 85,0 | 95,8 | 81,4 | 82,3 | 90,8 |
| davon aktiviert | 21,0 | 21,7 | 12,6 | 6,8 | 5,3 |
| Mitarbeiter (Anzahl zum 31.12.) 6 | 4.631 | 4.906 | 4.586 | 4.751 | 4.975 |
1 Seit 2022 neue Segmentierung. Die Angaben von
2021 wurden entsprechend angepasst.
2 Zahlungsmittel und -äquivalente
abzüglich kurz- und langfristiger zinstragender
Finanzschulden.
3 Vorräte zuzüglich Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen.
4 Working Capital als Durchschnitt der letzten
vier Quartalsstichtage im Verhältnis zum Umsatz der
vergangenen zwölf Monate.
5 Investitionen in Sachanlagen (inkl.
Nutzungsrechten aus Leasingverträgen seit 2019) und
immaterielle Vermögenswerte ohne Aktivierung F&E.
6 Seit 2019 wird die Mitarbeiteranzahl in FTE
(Full Time Equivalent) angegeben. Die Angabe von 2018 wurde
entsprechend angepasst.
| Fortgeführte Aktivitäten 2018 | Fortgeführte Aktivitäten 2019 | Fortgeführte Aktivitäten 2020 | Fortgeführte Aktivitäten 2021 | Fortgeführte Aktivitäten 2022 | |
| Umsatz nach Regionen in Mio. € | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 | 1.617,3 | 1.953,4 |
| Europa/Mittlerer Osten/Afrika (EMEA) | 1.139,71 | 1.141,9 | 829,2 | 1.030,6 | 1.198,8 |
| Amerika | 365,31 | 404,3 | 222,5 | 294,6 | 442,2 |
| Asien/Pazifik | 273,81 | 294,6 | 243,9 | 292,1 | 312,4 |
| Umsatz nach Anwendungsbereichen in Mio. € | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 | 1.617,3 | 1.953,4 |
| Baumaschinen | 545,5 | 535,5 | 378,5 | 490,7 | 577,0 |
| Material Handling | 373,1 | 398,9 | 172,5 | 284,1 | 355,4 |
| Stationäre Anlagen | 166,3 | 155,8 | 114,3 | 120,3 | 179,7 |
| Landtechnik | 261,1 | 293,3 | 178,7 | 206,1 | 275,3 |
| Service | 329,9 | 352,4 | 348,3 | 403,1 | 449,8 |
| Sonstiges 2 | 102,9 | 104,9 | 103,3 | 113,0 | 116,2 |
| Kennzahlen zur DEUTZ-Aktie | |||||
| Anzahl Aktien (31.12.) | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 |
| Anzahl Aktien (Durchschnitt) | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 |
| Aktienkurs (31.12.) in € 3 | 5,15 | 5,57 | 5,10 | 6,57 | 4,05 |
| Aktienkurs (hoch) in € 3 | 8,68 | 8,84 | 5,77 | 8,29 | 7,00 |
| Aktienkurs (tief) in € 3 | 5,02 | 4,86 | 2,74 | 5,10 | 3,02 |
| Marktkapitalisierung in Mio. € 3 | 622,4 | 673,2 | 616,4 | 794,1 | 489,0 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,58 | 0,43 | -0,89 | 0,32 | 0,66 |
| davon aus fortgeführten Aktivitäten | 0,58 | 0,43 | -0,89 | 0,32 | 0,66 |
| davon aus nicht fortgeführten Aktivitäten | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Ergebnis je Aktie (vor Sondereffekten, in €) | 0,58 | 0,37 | -0,63 | 0,34 | 0,71 |
1 Angepasst infolge geänderter regionaler
Aufteilung des Umsatzes mit einem Großkunden.
2 Der Bereich Sonstiges beinhaltet ab dem
Geschäftsjahr 2019 auch die Umsatzerlöse aus dem
Automotive-Bereich, die bis einschließlich
Geschäftsjahr 2018 separat dargestellt wurden. Die
Angaben von 2018 wurden entsprechend angepasst.
3 Xetra-Schlusskurse; Zeitraum 01.01.2022 bis
31.12.2022.
| 2023 | |
| 27. April | Ordentliche Hauptversammlung (virtuell) |
| 4. Mai | Quartalsmitteilung 1. Quartal 2023 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 10. August | Zwischenbericht 1. Halbjahr 2023 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 9. November | Quartalsmitteilung 1. bis 3. Quartal 2023 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 2024 | |
| März | Geschäftsbericht 2023 Bilanzpressekonferenz mit Analysten und Investoren |
| Mai | Ordentliche Hauptversammlung |
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DEUTZ AG
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Hilger Boie Waldschütz, Wiesbaden
Stephan Pick, Köln
Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.