DFV Deutsche Familienversicherung AG

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Inhaltsverzeichnis

VORBEMERKUNGEN

KONZERN-LAGEBERICHT

1 WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND BRANCHENENTWICKLUNG

2 ENTWICKLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS UND DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

3 CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

4 VERGLEICH PROGNOSE MIT TATSÄCHLICHEM KONZERNERGEBNIS 2024

5 PROGNOSEBERICHT 2025

6 ANLAGE ZUM LAGEBERICHT

KONZERN-BILANZ

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-ANHANG

1 GRUNDLAGEN DER KONZERNRECHNUNGSLEGUNG

2 KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

3 KONSOLIDIERUNGSKREIS

4 BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

5 ANGABEN ZU DEN AKTIVA

6 ANGABEN ZU DEN PASSIVA

7 ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

8 SONSTIGE ANGABEN

BESTÄTIGUNGSVERMERK

1. BEWERTUNG DER RÜCKSTELLUNG FÜR NOCH NICHT ABGEWICKELTE VERSICHERUNGSFÄLLE AUS DEM SELBST ABGESCHLOSSENEN VERSICHERUNGSGESCHÄFT - BRUTTOBETRAG,

2. BEWERTUNG DER DECKUNGSRÜCKSTELLUNG AUS DEM SELBST ABGESCHLOSSENEN GESCHÄFT - BRUTTOBETRAG

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

VORBEMERKUNGEN

Die Deutsche Familienversicherung ist seit nunmehr 18 Jahren am Markt und hat als Folge eines Übernahme- und Delistingverfahrens im November 2024 nach sechs Jahren Notierung im Prime-Standard der Deutschen Wertpapierbörse ein Delisting vollzogen. Die letzte Notierung erfolgte am 29.11.2024; die Konzernberichterstattung nach IFRS wurde eingestellt.

Operativ hat die Deutsche Familienversicherung im Jahr 2024 ihren Wachstumskurs aus den Vorjahren beibehalten, wenn auch mit bewusst reduzierter Kraft im Zeichen der geopolitischen Herausforderungen. Das Konzernergebnis 2024 ist durch das Delisting der Muttergesellschaft und eine damit verbundene finanzielle Neuaufstellung geprägt: Erhebliche Sondereffekte betreffen Abschreibungen auf IT-Lösungen, die Ausbuchung aktiver Steuerlatenzen, direkte und indirekte Delisting-Kosten sowie eine Anpassung der Rückversicherungsprogramme. Mittels dieser Maßnahmen haben wir uns finanziell für die Zukunft gut aufgestellt.

Bereinigt um die genannten Sondereffekte ist das Konzernergebnis vor Steuern im Jahr 2024 um 18 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Infolge der finanziellen Restrukturierung und der Entnahme dieser und laufender Vorjahresverluste aus der Kapitalrücklage beläuft sich der Bilanzgewinn zum Jahresende 2024 auf null. Das bilanzielle Eigenkapital reduzierte sich zum Jahresende 2024 auf 69,3 Mio. €, wobei die aufsichtsrechtliche SCR-Bedeckungsquote der DFV Deutsche Familienversicherung AG von weiterhin rund 300 % (vorläufig) die deutlich auskömmliche Kapitalkraft für weiteres profitables Wachstum signalisiert.

Kennzahlen - DFV Deutsche Familienversicherung Konzern

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in Mio. € 31.12.2024 31.12.2023 % - Abw.
Operative Ertragslage (ohne Sondereffekte)
Vertragsbestand Erstversicherung (lfd. Beiträge für ein Jahr) 166,2 160,6 3%
Gebuchte Bruttobeiträge gesamt (ohne Sondereffekte) 198,4 191,8 3%
Konzernergebnis vor Steuern (ohne Sondereffekte) 5,7 4,8 18%
Berichtete Ertragslage (inkl. Sondereffekte)
Sondereffekte, insb. durch Delisting -17,4 2,8 -744%
Konzernergebnis vor Steuern (inkl. Sondereffekte) -11,8 7,5 -258%
Bilanzgewinn (DFV Deutsche Familienversicherung AG) 0,0 -15,2 -100%
Finanzlage
Kapitalanlagen 266,0 243,4 9%
Eigenkapital 69,3 88,6 -22%
Solvenzquote (%) - aktuelles Jahr vorläufig - 302% 316% -14 p.P.

Im gesamten Konzernbericht werden die Euro Werte in gerundeten tausend Euro (T€) und teilweise in Millionen Euro (Mio. €) dargestellt, hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

KONZERN-LAGEBERICHT

1 WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND BRANCHENENTWICKLUNG

Im Jahr 2024 befand sich die deutsche Wirtschaft in einer anhaltenden Schwächephase. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verzeichnete einen Rückgang von 0,2 % gegenüber dem Vorjahr, was auf eine Kombination aus nachlassender Nachfrage und strukturellen Herausforderungen zurückzuführen ist.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Konjunktur zeigte im dritten Quartal 2024 eine leichte Belebung mit einem BIP-Anstieg von 0,2 % gegenüber dem Vor-quartal. Dieser Zuwachs wurde hauptsächlich durch den privaten und staatlichen Konsum getragen, während die Industrieproduktion weiterhin unter einer schwachen Auftragslage litt. Im Schlussquartal schrumpfte jedoch die Wirtschaft wie-der stärker als erwartet mit -0,2 % gegenüber dem Vorquartal und -0,4 % gegenüber Vorjahresquartal. Im gesamten Jahr 2024 ging das BIP in Deutschland um 0,2 % zurück, nachdem es im Jahr 2023 schon bereits um 0,3 % gesunken war. Für Europa hingegen konnte im Jahr 2024 ein Wachstum verzeichnet werden, welches sich in einem BIP-Anstieg von 0,8 % niederschlug. (Quelle: Statistisches Bundesamt und Eurostat)

Inflation und Preisentwicklung

Die Inflationsrate stieg im Oktober 2024 auf 2,0 %. Dieser Anstieg wurde durch höhere Nahrungsmittelpreise und einen abgeschwächten preisdämpfenden Effekt bei Energiepreisen beeinflusst. Im Oktober waren die Energiepreise jedoch weiterhin um 5,5 % rückläufig. Für das gesamte Jahr 2024 lag die Inflation bei 2,2 % und war damit gegenüber den Vorjahren 2023 mit 5,9 % und 2022 mit 6,9 % rückläufig und bewegte sich damit in Richtung des gewünschten Korridors der Europäischen Zentralbank. Die durchschnittliche Inflationsrate betrug im Dezember 2024 2,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Zinsumfeld

Das deutsche Finanzsystem hat die Phase außergewöhnlich stark steigender Zinsen insgesamt gut verkraftet und erwies sich auch im Jahr 2024 als stabil. Die Zinsen der 10jährigen Bundesanleihe waren wieder gegenüber dem Höchststand 2023 (2,97 %) um 0,58 % zum Jahresende 2024 gesunken. Zwar sind die stillen Lasten zurückgegangen, die sich während des Zinsanstiegs in den Bilanzen der Finanzintermediäre wie Versicherern, Fonds und Pensionseinrichtungen gebildet hatten. Allerdings rückten nun Kreditrisiken verstärkt ins Blickfeld. Das Finanzsystem steht vor akuten Herausforderungen aufgrund geopolitischer Spannungen und einer schwachen Wirtschaft. Die Wirtschaft befindet sich außerdem im Wandel. In der Aufsicht sorgte dies vor allem mit Blick auf den Gewerbeimmobiliensektor für erhöhte Aufmerksamkeit. Die Deutsche Bundesbank fokussierte sich weiterhin auf die solide Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems. (Quelle: Deutsche Bundesbank)

Arbeitsmarkt

Die übliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt blieb aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche aus. Die Erwerbstätigkeit ging im September 2024 zum vierten Mal in Folge saisonbereinigt zurück. Zudem stiegen im Oktober sowohl die registrierte Arbeitslosigkeit als auch die Unterbeschäftigung merklich an. Betriebe sicherten in größerem Umfang als im Vorjahr ihre Beschäftigung durch konjunkturell bedingte Kurzarbeit. Nach einer ersten Schätzung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit betrug die jahresdurchschnittliche Kurzarbeiterzahl 2024 insgesamt rund 320.000, nach 241.000 im Jahr 2023. Der Jahreswert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nahm nach Angaben der Statistik der Bundesagentur für Arbeit von Juni 2023 auf Juni 2024 um 128.000 auf 34,84 Millionen zu. Der Anstieg fiel damit nur halb so hoch aus wie im Vorjahr und ging ausschließlich auf ein Plus bei der Beschäftigung von Ausländern zurück. Zudem hielt das Wachstum in den Dienstleistungsbranchen weiter an, während die konjunkturelle Schwäche insbesondere im produzierenden Gewerbe zu einem merklichen Rückgang geführt hat. (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

Ausblick und Zusammenfassung

Für das Jahr 2025 prognostiziert der Sachverständigenrat ein moderates Wachstum des BIP um 0,4 %. Die Inflation soll weiter zurückgehen und bei 2,1 % liegen. Es wird erwartet, dass der private Konsum die Konjunktur stützen wird, während die globalen Unsicherheiten, strukturellen Herausforderungen und die Bundestagswahlen weiterhin Risiken darstellen.

Die Versicherungswirtschaft schaut zuversichtlich nach vorn und erwartet im laufenden Geschäftsjahr 2025 ein stabiles Beitragswachstum. Die Versicherer gehen davon aus, dass sie dieses Jahr spartenübergreifend ein Beitragsplus von 5 % auf insgesamt 250 Milliarden Euro erreichen.

Für die Schaden- und Unfallversicherung erwartet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.(GDV) für 2025 ein Beitragswachstum von 7,5 % auf 99 Milliarden Euro. Der GDV geht dabei von Nachholeffekte aus, da die Inflationsentwicklung sich zwischenzeitlich deutlich abgemildert hat. Das Wachstum wird erneut im Wesentlichen in der Kfz-Versicherung zu sehen sein, was sich auf das Gesamtwachstum auswirken wird.

Für die Private Krankenversicherung prognostiziert der Gesamtverband ein Beitragsplus von 7,5 % auf 56 Milliarden Euro im laufenden Jahr. 2024 verzeichneten die privaten Krankenversicherer Beiträge in Höhe von knapp 52 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 6,3 %. (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.)

Die Deutsche Familienversicherung hat sich vorgenommen mit ihren Sachversicherungsprodukten, den Krankenzusatzversicherungsprodukten und den Pflegezusatzversicherungsprodukten an den prognostizierten Steigerungen zu partizipieren. Hierzu werden aktuell und im Frühjahr drei neue Sachprodukte, der neue DFV-KombiSchutz, die neue Verkehrsrechtsschutzversicherung und die neue Tierkrankenversicherung beworben und mit sogenannten Kampanien wird der Vertrieb unterstützt.

Zusammenfassend war das wirtschaftliche Umfeld für Versicherungen im Jahr 2024 herausfordernd, jedoch mit verhalten optimistischen Aussichten für die kommenden Jahre.

2 ENTWICKLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS UND DER VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

2.1 Überblick über den Geschäftsverlauf 2024

Das Neu- und Mehrgeschäftsvolumen in der Erstversicherung betrug im Geschäftsjahr 2024 19,8 Mio. € und übertraf damit das Vorjahr (19,3 Mio. €). Das akquirierte Neugeschäft von 13,7 Mio. € im engeren Sinne (ohne Mehrbeiträge) lag leicht unterhalb der Erwartungen für 2024, die ein Neugeschäft im Volumen von 15 Mio. € (im ersten Quartal 2024 korrigiert von ursprünglich 18,0 Mio. €) laufende Beiträge für ein Jahr vorsahen. Zu den Vertriebserfolgen des Jahres 2024 zählte neben der weiteren Optimierung der Online-Kanäle auch eine deutliche Stärkung des Direktvertriebs. Alle Vertriebswege wurden erneut durch Fernsehspots unterstützt, die darüber hinaus auch die Markenbekanntheit der Deutschen Familienversicherung steigern sollen. Zum Geschäftswachstum im Jahr 2024 trugen erneut auch Beitragsanpassungen in der Zahnzusatzversicherung und in der Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung bei.

Prozessseitig wurden im Geschäftsjahr weitere Investitionen in die Automatisierung getätigt. Die Möglichkeit, dass sich Kunden im digitalen Kundenportal der Deutschen Familienversicherung registrieren, ihre Verträge verwalten, eigene Stammdaten verändern, Dokumente einsehen und Schadenmeldungen einreichen können, wurde weiter verbessert und verfeinert. Ziel ist es, bei allen Produkten die gesamte „customer journey“ digitalisiert abzubilden.

Bereits im Jahr 2021 trat die Deutsche Familienversicherung in die Haftung als Rückversicherer des Konsortiums CareFlex Chemie (Gruppe) ein. Dieses aktive Rückversicherungsgeschäft wurde im Jahr 2024 wie geplant fortgesetzt.

Im November 2024 hat die Deutsche Familienversicherung die Beendigung der Zulassung zum Börsenhandel in Frankfurt (Segment: Prime Standard) umgesetzt. Die durch diesen Schritt freiwerdenden Ressourcen sollen zusätzlich in die Fortsetzung der Unternehmensstrategie des profitablen Wachstums gesteckt werden.

2.2 Überblick über die Konzernstruktur

Der Konzern (im Folgenden auch Deutschen Familienversicherung, DFV, DFV Konzern, Gruppe genannt) besteht aus der Muttergesellschaft (im Folgenden auch DFV Deutsche Familienversicherung AG oder DFV AG genannt), welche die Versicherungsgesellschaft ist und auch alleinig am Versicherungsmarkt präsent ist. Die vier weiteren Töchtergesellschaften sind Dienstleistungsgesellschaften für die Bereiche Kundenservice und Schadenabwicklung und Schadenabwicklung für Rechtsschutzversicherungen, für den Vertrieb von Versicherungsprodukten und für die IT- und Systemweiterentwicklung im Bereich Versicherungsapplikationen und - software. Die DFV Deutsche Familienversicherung AG steuert ihre Töchter nach den Bedürfnissen ihrer Versicherungsprodukte und bedient sich zudem derer Dienstleistungen für die unterschiedlichen Versicherungsprodukte. Alle Tochtergesellschaften haben keinen Drittmarkterlös, sondern ausschließlich die oben genannten Leistungsbeziehungen mit der Muttergesellschaft, welche damit im Wesentlichen alle Chancen und Risiken im DFV-Konzern hat.

2.3 Überblick über die Ertragslage 2024

Die Beitragseinnahmen des DFV Konzerns erhöhten sich im Geschäftsjahr 2024 auf 198,4 Mio. €, nachdem sie 2023 insgesamt 192,4 Mio. € betragen hatten. Das entspricht einem Beitragswachstum von 3,1 %. Die Beitragseinnahmen wuchsen im selbst abgeschlossenen Geschäft 2024 in der Krankenversicherung nach Art der Schadenversicherung um 6,2 % auf 99,8 Mio. €, in der Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung um 0,4 % auf 46,3 Mio. € sowie in der Sachversicherung um 5,6 % auf 18,0 Mio. €.

Die Deutsche Familienversicherung hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Konzernergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von - 11,8 Mio. € (Vorjahr: 7,5 Mio. €) abgeschlossen. Dieses Konzernergebnis ist im Wesentlichen das Resultat einer im Zuge der Beendigung der Zulassung zum Börsenhandel (Delisting-Verfahren) umgesetzten finanziellen Restrukturierung. Mit der Aufgabe der Börsennotierung entfallen künftig Aufwendungen, die u.a. im Geschäftsjahr 2024 auch bilanziell abgegrenzt wurden. Darüber hinaus wurde unter HGB ein Gleichlauf der Bilanzierung mit den International Financial Reporting Standards beendet. Schließlich nutzt die Deutsche Familienversicherung selektiv Möglichkeiten, sich aus der proportionalen Rückversicherung zurückzuziehen, da und soweit die eigene Finanzkraft und Solvabilität dies zulässt.

Diese einmaligen Maßnahmen beeinflussen nicht das operative Kundengeschäft, jedoch ist die Kenntnis über sie bei der Beurteilung des Geschäftsverlaufs im Jahr 2024 notwendig. Bereinigt man die Konzernergebnisse 2024 und 2023 um außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen (Sondereffekte im Jahr 2024: Umstrukturierung der Rückversicherung für Zahnzusatzversicherung, erhöhte TV- Kosten für Produktmarketing und Branding, außerplanmäßige Abschreibungen auf Software und Forderungen, Delisting- Aufwendungen, Rückstellungen für Rechtsrisiken und Umstrukturierung der Rückversicherungen sowie Sondereffekte im Jahr 2023: Erträge aus der Methodenänderung zur Spätschadenreserve), so ergibt sich im Jahr 2024 eine Ergebnisverbesserung vor den Sondereffekten von 0,9 Mio. € (+18 %) auf 5,6 Mio. €.

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Um Sondereffekte bereinigte GuV 2024 ohne Sondereffekte 2024 2023 ohne Sondereffekte 2023
in Mio. €
Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 129,0 129,0 121,2 121,8
Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung -53,4 -56,5 -47,3 -45,1
Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen -33,6 -33,6 -37,0 -37,0
Erträge aus Kapitalanlagen und Beitragsrückerstattungen 6,3 6,3 5,1 5,1
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung -40,8 -42,6 -33,7 -33,7
Aufwendungen für Kapitalanlagen und sonstige versicherungstechnische Aufwendungen -2,6 -2,6 -2,2 -2,2
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 4,8 -0,1 6,1 8,8
Ergebnis aus Kapitalanlagen 3,5 2,8 0,9 0,9
sonstige Erträge / Aufwendungen -2,6 -14,5 -2,2 -2,2
Konzernergebnis vor Steuern (normale Geschäftstätigkeit) 5,6 -11,8 4,8 7,5

Versicherungstechnische Ergebnisse der Sparten

Das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung im Schaden- und Unfall- sowie im aktiven Rückversicherungsgeschäft verminderte sich im Geschäftsjahr um 6,2 Mio. € (ohne Sondereffekte: T€ -35) gegenüber dem Vorjahr. Das versicherungstechnische Ergebnis der Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung entwickelte sich ebenfalls mit -2,7 Mio. € negativ (ohne Sondereffekte: - 1,7 Mio. €). Das Kapitalanlagenergebnis konnte gestärkt werden (+1,8 Mio. €), während das Ergebnis aus sonstigen Erträgen und Aufwendungen durch die Sondereffekte mit -12,0 Mio. € geringer ausfiel, jedoch bereinigt lediglich um 0,2 Mio. € gesunken ist.

Die Ertragslage der Deutschen Familienversicherung ist weiterhin von investivem Wachstum in profitables, auskömmlich kalkuliertes Neugeschäft geprägt.

2.4 Kapitalanlagen

Der Bestand der Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) der Deutschen Familienversicherung stieg im Jahres-vergleich von 298,4 Mio. € (Vorjahr) um 44,6 Mio. € bzw. 15,0 % auf 343,0 Mio. € zum Ende des Geschäftsjahres 2024. Der Anstieg ist einerseits auf die planmäßige Zuführung der Beiträge des nach Art der Lebensversicherung betriebenen Geschäfts zur Finanzierung der Deckungsrückstellung zurückzuführen, beinhaltet andererseits aber auch einen Anstieg der Depotforderungen aus dem aktiven Rückversicherungsgeschäft.

Die Kapitalanlagen erwirtschafteten auch im Geschäftsjahr 2024 den durchschnittlichen Rechnungszins des Bestands an Krankenversicherungen nach Art der Lebensversicherung. Die Nettoverzinsung gemäß § 19 KVAV betrug 2,43 %. Das Ergebnis aus diesen Kapitalanlagen belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 4,4 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €). Das gesamte Kapitalanlageergebnis beläuft sich auf 7,2 Mio. € (Vorjahr 4,5 Mio. €).

Der Kapitalanlagenbestand (ohne Depotforderungen) von 266,0 Mio. € (Vorjahr: 243,4 Mio. €) (Bilanzposition „Sonstige Kapitalanlagen“) der Deutschen Familienversicherung AG besteht im Wesentlichen aus zwei Spezialfonds. Die Spezial-fonds wiesen zum Bilanzstichtag „Stille Lasten“ im Umfang von 15,5 Mio. € (Vorjahr: 17,1 Mio. €) auf. Im Geschäftsjahr erfolgte erneut keine Abschreibung aufgrund niedrigerer Börsen- oder Marktwerte in den Investmentfonds (Vorjahr: 0,0 Mio. €). Beide Fonds dienen entweder vollständig oder teilweise als Sicherungsvermögen des wachsenden Versicherungsgeschäfts oder werden aus Gründen der Eigenkapitalhinterlegung langfristig gehalten, so dass beide Fonds dem Anlagevermögen zugeordnet sind. Die zum Abschlussstichtag bestehenden Wertminderungen wurden im Rahmen einer Fondsdurchsicht analysiert und sind im Wesentlichen durch die gestiegenen Marktzinsen begründet. Diese Marktwertsenkungen sind zinsinduziert und werden sich finanztheoretisch über die Laufzeit der Anleihen wieder ausgleichen, so dass keine dauerhafte Wertminderung der Fonds vorliegt.

2.5 Vermögenslage

Die Vermögenslage war im Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen durch ein Anwachsen der versicherungstechnischen Rückstellungen und der Kapitalanlagen gekennzeichnet. Während die Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) im Jahresverlauf um 15,0 % auf 343,0 Mio. € anstiegen, betrug das Wachstum der versicherungstechnischen Bruttorückstellungen 30,6 %. Wachstumstreiber in den versicherungstechnischen Bruttorückstellungen waren erneut die Deckungsrück-stellungen (Alterungsrückstellungen nach § 341f Abs. 3 HGB), die sich um 31,0 % auf 138,4 Mio. € erhöhten. Die gesamten versicherungstechnischen Bruttorückstellungen betrugen zum Jahresende 2024 169,0 Mio. € (Vorjahr: 129,4 Mio. €).

Die versicherungstechnischen Bruttorückstellungen vor Anteilen der Rückversicherer betrugen zum Jahresende 282,1 Mio. € (Vorjahr: 225,1 Mio. €). Ihnen standen Anteile der Rückversicherer in Höhe von 113,1 Mio. € (Vorjahr: 95,7 Mio. €) gegenüber.

Die immateriellen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 1,2 Mio. € (Vorjahr: 6,0 Mio. €). Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen des Bestandsführungssystems BSN und der IFRS 17 Systeme im Zuge des Ende 2024 vollzogenen Delistings. Das DFV-Bestandsführungssystem wird von der Tochtergesellschaft Hyrance vollständig neu technisch und funktional entwickelt; eine Einführung ist zum 1.1.2027 geplant. Das Eigenkapital reduzierte sich im Wesentlichen vor dem Hintergrund dieser einmaligen Effekte um 21,8 % auf 69,3 Mio. € (Vorjahr: 88,6 Mio. €). Die Eigenkapitalquote sank aufgrund des Anstiegs der Bilanzsumme und der Reduktion des Eigenka-pitals durch die vorgenannten Effekte von 27,3 % auf 19,2 %.

Insgesamt hat für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur die DFV Deutsche Familienversicherung AG (Versicherungsgesellschaft) eine wesentliche Rolle, hingegen haben die Tochtergesellschaften (Dienstleistungsgesellschaften) keine wesentliche Bedeutung.

2.6 Cashflow und Liquiditätslage

Die Geschäftstätigkeit der Deutschen Familienversicherung führte zu einem operativen Cashflow in Höhe von 6,4 Mio. € (Vorjahr: - 2,2 Mio. €). Der operative Cashflow ist im Wesentlichen der Saldo aus den Beitragseinnahmen, Schadenzahlungen, Verwaltungsausgaben (für i.W. Personal-, Vertrieb- und Marketingausgaben) sowie Nettozahlungen an die Rückversicherer und die Nettozahlungen in das Sicherungsvermögen und das freie Vermögen.

Der Cashflow für Investitionen zeigt die Mittelabflüsse für die Investitionen in Software und Sachanlagevermögen.

Im aktuellen Berichtsjahr 2024 beträgt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Der Bestand zum Ende des Geschäftsjahres 2024 an liquiden Mitteln insgesamt (Finanzmittelfonds) stieg um 5,4 Mio. € auf 6,0 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €).

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in T€ 2024 2023 Veränderungen abs.
Liquide Mittel zum 1.1. 566 4.586 -4.020
Operativer Cashflow 6.359 -2.248 8.607
Cashflow für Investitionen -964 -1.772 808
Cashflow aus Finanzierungen 0 0 0
Gesamt-Cashflow 5.395 -4.020 9.415
Liquide Mittel zum 31.12. 5.960 566 5.394
davon kurzfristige Geldanlage 5.497 263 5.234

2.7 Beitragsentwicklung

Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen von 192,4 Mio. € um 6,0 Mio. € bzw. 3,1 % auf 198,4 Mio. € im Jahr 2024. Zu diesem erfreulichen Beitragswachstum haben insbesondere die folgenden Versicherungszweige beigetragen.

Im größten Versicherungszweig, der Zahnzusatzversicherung, erhöhten sich die Bruttobeiträge um 5,9 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum geht sowohl auf Nettowachstum durch vertriebliches Neugeschäft als auch auf Beitragsanpassungen zurück.

Die gebuchten Bruttobeiträge in der privaten Pflegezusatzversicherung und in dem übrigen Versicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung stiegen um 0,2 Mio. €, auch hier getrieben durch Neugeschäft und Beitragsanpassungen.

In der Tierkrankenversicherung wuchsen die gebuchten Bruttobeiträge im aktuellen Geschäftsjahr um 0,6 Mio. €.

Der Bestand an Versicherungsverträgen in der Erstversicherung sank leicht von rund 576.000 zum Ende des Vorjahres um rund 7.000 bzw. 1,2 % auf rund 569.000 zum Ende des Jahres 2024. Dieser Rückgang wird maßgeblich bestimmt durch den erwarteten Abrieb bei der Elektronikversicherung, dessen Bestand sich im Run-off befindet. Weiterhin musste die Deutsche Familienversicherung eine signifikante Beitragsanpassung in der Tierkrankenversicherung durchführen, bei der zahlreiche Kunden ihr Sonderkündigungsrecht nutzen, so dass die Anzahl der Verträge sich hier um 4.603 bzw. 17,9 % reduzierte. Alles in allem vertrauen damit unverändert über eine halbe Million Kunden der Deutschen Familienversicherung.

In der Zahnzusatzversicherung, die weiterhin den mit Abstand größten Versicherungszweig der Deutschen Familienversicherung dargestellt, erhöhten sich die Bruttobeitragseinnahmen im Geschäftsjahr um 5,9 Mio. € bzw. 6,4 %. Dieses erfreuliche Wachstum ist das Resultat erfolgreicher vertrieblicher Aktivitäten im Wesentlichen im Online-Kanal und unterstützt durch eine neu lancierte produktspezifische TV-Werbekampagne. Weiterhin trugen, im geringen Umfang, Beitragsanpassungen im Bestand zu diesem Wachstum bei.

In den Sachsparten stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Mio. € bzw. 5,6 %. Der Anteil der Sachsparten am gesamten Erstversicherungsgeschäft konnte dadurch im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht gesteigert werden. Er betrug im Jahr 2024 9,1 %, verglichen mit 8,9 % im Vorjahr. Dieser erhöhte Anteil der Sachsparten ist das Ergebnis einer Weiterentwicklung der entsprechenden Versicherungsprodukte wie auch gezielter Vertriebsinitiativen. Das Wachstum ist weit überwiegend auf die Tierkrankenversicherung zurückzuführen, deren Bruttobeitragseinnahmen sich im Jahr 2024 um 5,0 % auf 11,9 Mio. € steigerten.

Das Geschäftsvolumen der Deutschen Familienversicherung insgesamt, gemessen in verdienten Netto-Beiträgen für eigene Rechnung, erhöhte sich im Geschäftsjahr 2024 um 5,9 % bzw. um 7,2 Mio. € auf 129,0 Mio.€ (Vorjahr: 121,8 Mio. €). Hiervon erhöhte sich das Erstversicherungsgeschäft um 3,2 % bzw. um 6,2 Mio. €, während sich das Rückversicherungsgeschäft leicht um 1,3 % bzw. 0,9 Mio. € verringerte.

Auch die Kunden der Deutschen Familienversicherung überdenken in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Versicherungs-verträge. So ist auch im Jahr 2024 ein geschäftsartentypischer Bestandsabrieb in der Zahnzusatz-, Tierkranken- und Auslandskrankenversicherung zu verzeichnen.

BESTANDSABRIEB ERSTVERSICHERUNG

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in T€ 2024 2023
Geschäftsvolumen (lfd. Beiträge für ein Jahr) zum Periodenende 166.169 160.551
Bestandsabrieb (geb. Bruttobeiträge) -6.231 -5.920
Abriebquote in % des Geschäftsvolumens zum Ende der Vorperiode -3,88% -3,90%

2.8 Aufwendungen für Versicherungsfälle

Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle (Aufwendungen für Versicherungsfälle und Nettozuführungen zu den Schadenrückstellungen) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2024 um 23,4 % auf 88,9 Mio. €. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle in der Sachversicherung stiegen um 1,4 Mio. €, in der Zahnkrankenzusatzversicherung um 13,6 Mio. € und in der übrigen Krankenzusatzversicherung um 1,6 Mio. €. Die Deckungsrückstellung erhöhte sich in der übrigen Krankenzusatzversicherung (i.W. Pflegezusatzversicherung) um 0,9 Mio. € und in der aktiven Rückversicherung verminderte sie sich um 2,4 Mio. €.

Die Brutto-Veränderung der Deckungsrückstellung der übrigen Krankenzusatzversicherung (nach Art der Lebensversicherung) belief sich auf 26,8 Mio. € (Vorjahr: 23,5 Mio. €) und erhöhte sich damit um 14,1 % bzw. um 3,3 Mio. €. Die Nettodeckungsrückstellung der übrigen Krankenzusatzversicherung erhöhte sich hingegen nur um 9,1 % bzw. um 0,9 Mio. €. Die zum Jahresende ausgewiesene Bruttodeckungsrückstellung stieg von 141,0 Mio. € im Vorjahr um 26,8 Mio. € auf 167,8 Mio. €. Die Deckungsrückstellung für das aktive Rückversicherungsgeschäft wurde in Höhe von 55,0 Mio. € (Vorjahr: 30,5 Mio. €) ausgewiesen. Die Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung in Höhe von 8,2 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €) betrifft den Versicherungszweig Pflege und das übrige Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung. Das Verhältnis von Rückstellungen für Beitragsrückerstattung zu verdienten Bruttobei-trägen der nach Art der Lebensversicherung kalkulierten Krankenversicherungsverträge (RfB-Quote) erhöhte sich im Geschäfts-jahr 2024 auf 17,7 % (Vorjahr: 15,9 %).

Die Bruttorückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle betrugen zum Bilanzstichtag 20,5 Mio. € (Vorjahr: 16,0 Mio. €). Die Veränderungen dieser Rückstellungen sind in den Aufwendungen für Versicherungsfälle enthalten. In den Rückstellungen wird eine Unterteilung vorgenommen in Schäden, deren Leistungszeitraumende vor dem Meldejahr liegt, und Schäden, deren Leistungszeitraumanfang vor dem Meldejahr liegt, wobei das Leistungszeitraumende ins Meldejahr fällt. Schäden der ersten Kategorie werden dabei vollständig berücksichtigt, Schäden der zweiten Kategorie werden abgegrenzt. Für das Geschäftsjahr 2024 wird für die Zahnzusatzversicherung eine Nettoschadenquote von 69,0 % (Vorjahr: 61,4 %) ausgewiesen, bereinigt man jedoch das Vorjahr um die Änderung der Bewertungsmethode der Spätschaden-rückstellung, wäre die Vorjahresnettoschadenquote bei 65,6 %.

2.9 Versicherungstechnisches Ergebnis

Das versicherungstechnische Ergebnis vor Schwankungsrückstellung belief sich im Berichtsjahr auf minus 0,2 Mio. € (Vorjahr: 8,8 Mio. €). Die Deutsche Familienversicherung schließt das Geschäftsjahr mit einem versicherungstechnischen Verlust nach Schwankungsrückstellung in Höhe von minus 0,1 Mio. € (Vorjahr ein Gewinn: 8,8 Mio. €) ab. Dieser entsteht mit minus 1,7 Mio. € (Vorjahr: 4,6 Mio. €) im Schaden- und Unfall- sowie aktiven Rückversicherungsgeschäft, wovon ein Gewinn in Höhe von 2,0 Mio. € (Vorjahr: 7,2 Mio. €) auf die Krankenversicherung nach Art der Schaden entfällt, während die Tierkrankenversicherung einen versicherungstechnischen Verlust in Höhe von -1,1 Mio. € (Vorjahr: - 3,6 Mio. €) erwirtschaftete. Im Bereich des Krankenversicherungsgeschäfts nach Art der Lebensversicherung wurde ein versicherungstechnischer Gewinn in Höhe von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €) erzielt.

Bereinigt man das versicherungstechnische Ergebnis um die Sonderfaktoren, so ergibt sich lediglich eine Veränderung zum Vorjahr von minus 1,3 Mio. €. Dieses resultiert mit minus 1,7 Mio. € aus dem bereinigten versicherungstechnischen Ergebnis nach Art der Lebensversicherung und mit 0,5 Mio. € aus dem bereinigten versicherungstechnischen Ergebnis im Schaden- und Unfall- sowie aktiven Rückversicherungsgeschäft.

2.10 Sonstige Aufwendungen und Sonstige Erträge

Die Deutsche Familienversicherung verzeichnet Sonstige Aufwendungen in Höhe von 15,5 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €) sowie Sonstige Erträge in Höhe von 1,1 Mio.€ (Vorjahr: T€ 58). Die sonstigen Aufwendungen beinhalten mit 11,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) folgende außergewöhnlichen Belastungen (Sondereffekte) in 2024: direkte und indirekten Aufwendungen aus dem Delisting-Verfahren (1,3 Mio. €) , die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Bestandsführungssystem und Forderungsbestände (5,9 Mio. €), die Bildung von Rückstellungen für Rechtsrisiken und für eine Option auf die Umstrukturierung von Rückversicherungsverträgen (4,7 Mio. €).

2.11 Sparten und Bestandsaufteilung zum Bilanzstichtag

Im Folgenden werden die Bestands- und Schadenentwicklungen der wesentlichen Produkte je Versicherungssparte dargestellt. Die Zusammenfassung gibt einen Überblick über die Sparten- und Bestandsaufteilung zum Bilanzstichtag in Hinsicht auf die Verteilung der gebuchten Bruttobeiträge und Anzahl der Verträge.

Für die aktive Rückversicherung erfolgt lediglich die Angabe der gebuchten Bruttobeiträge, da die zugrundeliegenden Verträge nicht dem Rückversicherer zugerechnet werden können.

BESTANDSENTWICKLUNG

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Anzahl der Verträge Veränderungen
Versicherungszweige 2024 2023 in Stück in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 463.705 464.610 -905 -0,2
Kranken nach Art der Schaden 369.260 370.075 -815 -0,2
Zahnzusatzversicherung 306.707 305.311 1.396 0,5
Andere Kranken n. A. d. S. 62.553 64.764 -2.211 -3,4
Kranken nach Art der Leben 94.445 94.535 -90 -0,1
Pflegezusatzversicherung 53.217 53,965 -748 -1,4
Andere Kranken n. A. d. L. 41.228 40.570 658 1,6
Sachversicherungen gesamt 105.659 111.730 -6.071 -5,4
Tier-Krankenversicherung 21.132 25.735 -4,603 - 17,9
Andere Sachversicherungen 84.527 85,995 -1.468 -1,7
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 569.364 576.340 -6.976 -1,2
Aktive Rückversicherung 0 0 0 n/a
Gesamt 569.364 576.340 -6.976 -1,2
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Gebuchte Bruttobeiträge in T€ Veränderungen
Versicherungszweige 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 146.081 140.009 6.072 4,3
Kranken nach Art der Schaden 99.799 93.934 5.865 6,2
Zahnzusatzversicherung 98.126 92.260 5.866 6,4
Andere Kranken n. A. d. S. 1.673 1.674 -1 -0,0
Kranken nach Art der Leben 46.282 46.075 206 0,4
Pflegezusatzversicherung 32.436 32.678 -242 -0,7
Andere Kranken n. A. d. L. 13.846 13.398 448 3,3
Sachversicherungen gesamt 18.044 17.085 959 5,6
Tier-Krankenversicherung 11.868 11.303 565 5,0
Andere Sachversicherungen 6.177 5.783 394 6,8
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 164.125 157.094 7.030 4,5
Aktive Rückversicherung 34.286 35.291 -1.004 -2,8
Gesamt 198.411 192.385 6.026 3,1

Aufgrund der Darstellung in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

Der Rückgang der Vertragsstückzahl um 0,2 % im Jahr 2024 ist maßgeblich durch das Auslaufen der Verträge in der Elektronikversicherung geprägt wie auch durch das Stornoverhalten der Tierkrankenversicherungskunden nach der Beitragsanpassung 2024. Die Anzahl an Elektronikverträgen in diesem im Run-off befindlichen Versicherungszweig, der in den „Anderen Sachversicherungen“ enthalten ist, reduzierte sich im Jahr 2024 um 7.468 Stück bzw. um 38,1 %. Weiterhin reduzierte sich auch die Anzahl der Verträge im Tierkrankenversicherungsbereich um 4.603 Stück bzw. um 17,9 %.

Die Deutsche Familienversicherung definiert die Schadenquote als Netto-Schadenquote, da diese nach ihrer Ansicht die wirtschaftliche Schadensituation der Deutschen Familienversicherung besser darstellt als eine Brutto-Schadenquote. Die Netto-Schadenquote entspricht dem Verhältnis der Schadenaufwendungen einschließlich der Schadenregulierungsaufwendungen, der Aufwendungen für die Beitragsrückerstattung, der Veränderung der Deckungsrückstellung sowie der Schadenreserven jeweils netto zu den verdienten Beiträgen (netto). Nicht enthalten sind die Zuführungen zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB).

Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle enthalten Aufwendungen für Versicherungsfälle und die Veränderung der Schadenrückstellungen.

SCHADENENTWICKLUNG

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Versicherungszweige Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle in T€ Veränderungen Nettoschadenquoten in % der verdienten Beiträge Veränderungen
2024 2023 in T€ in % 2024 2023 in %-Punkten
Krankenzusatzversicherungen gesamt 77.542 62.356 15.186 24,4 73,4 68,0 5,5
Kranken nach Art der Schaden 66.191 52.604 13.587 25,8 68,8 61,1 7,7
Zahnzusatzversicherung 65.356 51.900 13.456 25,9 69,0 61,4 7,6
Andere Kranken n. A. d. S. 835 705 130 18,5 58,7 44,5 14,2
Kranken nach Art der Leben 11.351 9.752 1.599 16,4 87,0 86,5 0,5
Pflegezusatzversicherung 5.993 5.239 755 14,4 98,3 98,6 -0,2
Andere Kranken n. A. d. L. 5.358 4.513 844 18,7 70,9 68,7 2,3
Sachversicherungen gesamt 10.581 9.219 1.361 14,8 59,2 55,2 4,0
Tier-Krankenversicherung 7.524 6.733 791 11,8 69,6 65,3 4,3
Andere Sachversicherungen 3.057 2.486 570 22,9 41,9 42,3 -0,4
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 88.123 71.576 16.547 23,1 71,1 66,2 5,0
Aktive Rückversicherung 748 417 330 79,1 66,4 70,3 -3,9
Gesamt 88.870 71.993 16.877 23,4 69,9 67,4 2,5

Aufgrund der Darstellung in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

Die Netto-Schadenquote im größten Versicherungszweig Zahnzusatzversicherung erhöhte sich im Berichtsjahr um 7,6 %-Punkte. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im Jahr 2023 eine Entlastung der Schadenquote Zahn durch die Umstellung der Bewertungsmethode bei der Spätschadenreserve entstanden ist, aber es sind auch die Netto-Schadenzahlungen um 6,8 % angestiegen. Zudem wurde im Jahr 2024 ein zum 31.12.2023 verbliebener Abrechnungssaldo in einem auslaufenden Rückversicherungsvertrag im Umfang von rd. 3,2 Mio. € aufwandswirksam abgetragen. Die Netto-Schadenquote in der Pflegezusatzversicherung sank im Berichtsjahr um 0,2 %-Punkte auf 98,3 %. In dieser Sparte ist zu beachten, dass die Kennzahl fast ausschließlich von Zuführungen zur Alterungsrückstellung getrieben ist.

Die Schadenquote (netto) insgesamt der Deutschen Familienversicherung betrug im Geschäftsjahr 2024 69,9 % (Vorjahr: 67,4 %).

BRUTTO-ABWICKLUNGERGEBNISSE

NACH VERSICHERUNGSZWEIGEN

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Versicherungszweige Abwicklungsergebnis in T€ Veränderungen
2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt -2.573 -233 -2.340 -1004,3
Kranken nach Art der Schaden -1.452 763 -2.215 290,3
Kranken nach Art der Leben -1.121 -996 -125 -12,6
Sachversicherungen gesamt 30 591 -561 -94,9
Tier-Krankenversicherung 73 650 -577 -88,8
Andere Sachversicherungen -43 -59 16 -27,1
Gesamt -2.543 358 -2.901 810,3

Im Rahmen der Abschlusserstellung analysiert die Deutsche Familienversicherung jährlich die Abwicklungsergebnisse und nimmt gegebenenfalls Anpassungen an der Reservierungsmethodik vor, um Abwicklungsverluste in Zukunft zu vermeiden und eine periodengerechte Zuordnung der entsprechenden Aufwendungen zu erreichen.

Die Schadenquote sowie die Abwicklungsergebnisse der Sachsparte in Prozent der Eingangsschadenrückstellung der letzten zehn Jahre jeweils netto sind in nachfolgenden Tabelle dargestellt.

DIE SCHADENQUOTEN (NETTO) DER VERGANGENEN ZEHN JAHRE IM ÜBERBLICK

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2014 2015 2016 2017 2018 2019
59,0% 67,0% 61,5% 57,3% 56,0% 60,6%
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2020 2021 2022 2023 2024
63,0% 63,0% 69,8% 67,4% 69,9%

Die Abwicklungsquoten zeigen den Schadenaufwand im Verhältnis des geschätzten Schadenaufwandes zum Zeitpunkt der Schadenmeldung. Die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen erfolgt für jeden Schadenfall einzeln auf Basis differenzierter Statistiken.

DIE ABWICKLUNGSERGEBNISSE DER VERGANGENEN ZEHN JAHRE IM ÜBERBLICK (Netto)

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2014 2015 2016 2017 2018 2019
27,0% 33,0% -1,1% 4,8% 14,0% 24,3%
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2020 2021 2022 2023 2024
-3,5% -0,2% -6,1% -5,1% 5,9%

2.12 Rückversicherung

Die Deutsche Familienversicherung nutzt die passive Rückversicherung zur Risikosteuerung. Die Rückversicherungspro-gramme bestehen im Wesentlichen aus proportionalen Deckungen, in deren Rahmen Rückversicherer mit erstklassiger Bonität feste Quoten am Neu- und Bestandsgeschäft übernehmen. Daneben sind vereinzelt nichtproportionale Schadenexzedenten-Rückversicherungsverträge („excess of loss“) abgeschlossen. Die Deutsche Familienversicherung hat eine Größe erreicht, in welcher sie selbst über ausreichende Finanzstärke verfügt, um auf eine Vertriebsvorfinanzierung über die Rückversicherung verzichten zu können. Das Unternehmen beobachtet laufend, inwieweit der Rückversicherungsschutz bedingungsseitig anzupassen und die Rückversicherungsanteile am Geschäft eventuell zu adjustieren sind, um die Geschäftsentwicklung insgesamt bestmöglich zu unterstützen. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2023 wurde das Neugeschäft der Tierkrankenversicherung aus der zuvor gezeichneten proportionalen Rückversicherung herausgelöst. Mit Wirkung zum 01.01.2024 löste die Deutsche Familienversicherung auch die proportionale Rückversicherung für Neugeschäft in der Zahnzusatzversicherung auf. Ein bestehender Saldo in diesem Vertrag wurde im Jahr 2024 aufwandswirk-sam zurückgeführt.

2.13 Zusammenfassende Gesamtaussage zur Lage des Konzerns

Das Konzernergebnis vor Steuern liegt im Jahr 2024 mit minus 11,8 Mio. € deutlich unter dem des Vorjahres (7,5 Mio. €). Ein Konzernergebnis vor Steuern und vor Sondereffekten läge bei 5,6 Mio. € und würde das entsprechende Konzernergebnis des Vorjahres vor Sondereffekten um 18 % übersteigen.

Die Beitragseinnahmen stiegen im Jahr 2024 um 6,0 Mio. € bzw. 3,1 % auf 198,4 Mio. €.

Der Schadenverlauf entwickelte sich insgesamt stabil mit einer leicht erhöhten Netto-Schadenquote von 69,9 % im Erstversicherungsgeschäft (Vorjahr: 67,4 %). Zu berücksichtigen ist hierbei ein einmaliger positiver Sondereffekt im Vorjahr in der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Versicherungszweig Zahnzusatzversicherung.

Die Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) erhöhten sich von 298,4 Mio. € um 15,0 % auf 343,0 Mio. €. Zum Bilanzstichtag bestanden stille Lasten in Höhe von 15,5 Mio. €.

Die RfB-Quote erhöhte sich auf 17,7 % (Vorjahr: 15,9 %).

Optimierungen in den Geschäftsprozessen, fortgesetzte Kostensenkungsmaßnahmen und der hohe Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten einen Beitrag zur Erhöhung der Effizienz und Stabilität in der Organisation.

Nach Berücksichtigung der steuerlichen Effekte ergibt sich für das Geschäftsjahr ein Konzernverlust von 19,1 Mio. € (Vor-jahr: + 5,5 Mio. €).

Die Vermögens- und Finanzlage der Deutschen Familienversicherung ist weiterhin stabil. Das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns reduziert sich im Geschäftsjahr 2024 infolge von einmaligen Sondereffekten um 19,3 Mio. € auf 69,3 Mio. €. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen wurden im Berichtsjahr deutlich erfüllt.

Die DFV Deutsche Familienversicherung AG und deren Töchter sind im Geschäftsjahr sämtlichen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Geschäftsberichts lagen keine Erkenntnisse vor, dass die Fähigkeit der Gesellschaften zur zukünftigen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen beeinträchtigt ist.

Während im Geschäftsjahr 2024 die Strategie profitablen Wachstums zielstrebig umgesetzt und weiteres ertragreiches Neugeschäft akquiriert wurde, gelang es, zugleich das Delisting der Muttergesellschaft im Zuge des Übernahme- und Delistingverfahrens vollständig durchzuführen. Der Vorstand bewertet insbesondere das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis, das 18 % über dem bereinigten Vorjahresergebnis liegt, als erfolgreich.

3 CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

3.1 Risikomanagement und Risikostruktur

Die Deutsche Familienversicherung besteht aus der DFV Deutsche Familienversicherung AG und ihren Dienstleistungstöchtern. Die Töchter sind durch personelle Überschneidungen in der Geschäftsführung eng in die Informations- und Kommunikationsflüsse und damit in das Risikomanagement eingebunden. Im Kontext der Risikorechnungen werden die Töchter als strategische beherrschte Unternehmen gehandhabt und haben dadurch eine nachgelagerte Bedeutung für das Risikoprofil.

Zum Kerngeschäft der Deutschen Familienversicherung gehört Risiken einzugehen, diese im weiteren Prozess zu identifizieren, zu analysieren und fortlaufend zu überwachen. Das Risikomanagement der Deutschen Familienversicherung zielt darauf ab, Produkt- und Vertragsrisiken frühzeitig zu identifizieren, zu kontrollieren und letztendlich systemisch zu managen. Ein aktives Risikomanagement findet durch den Vorstand wie auch durch alle Führungskräfte statt. Routinemäßig berichten die Abteilungsleiter gegen- über ihrem Ressort- oder dem Vorstand über den aktuellen Geschäftsverlauf auch unter Berücksichtigung möglicherweise Risikogesichtspunkten.

Wesentlicher Bestandteil der Risikostrategie der Deutschen Familienversicherung ist die Nutzung solventer Rückversicherungsunternehmen mit guter und sehr guter Bonität über quotale Risikoübernahmen und flexibel erweiterbare Großschäden- und Naturkatastrophendeckungen. Darüber hinaus besteht ein jährlich angepasster Versicherungsschutz für Betriebshaftpflicht, Cyberrisiken sowie Geschäftsgebäude und -inventar.

Gemäß der Solvency-II-Rahmenrichtlinie 2009/138/EG sowie den Ausführungen der Delegierten Verordnung 2015/35 wird quartalsweise die Erfüllung der Solvabilitäts- und Mindestkapitalanforderungen an die Aufsichtsbehörde gemeldet. Das Risiko wird dabei mittels der aufsichtsrechtlichen Standardformel berechnet. Zusätzlich besteht im Rahmen der Säule 2 ein Prozess der unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (ORSA). Dieser sogenannte Regel-ORSA wird mindestens jährlich durchgeführt. Der ORSA-Prozess der Deutschen Familienversicherung sieht unter anderem vor, dass die Annahmen der Standardformel auf Angemessenheit untersucht werden und das Risikoprofil analysiert wird. Der Vorstand nimmt dabei eine aktive Rolle ein. Die Solvabilitätsquote lag zum 31. Dezember 2024 weiterhin deutlich oberhalb der gesetzlichen Anforderungen und der unternehmensspezifisch definierten Mindestbedeckungsquote.

Die Deutsche Familienversicherung unterhält ein Limitsystem zur Steuerung der Risikopositionierung der Gesellschaft bzw. des Konzerns. Ausgehend von der Risikotoleranz und den anrechnungsfähigen Eigenmitteln wurden Limite für einzelne Risikokategorien abgeleitet.

Die Deutsche Familienversicherung verfügt über eine „unabhängige Risikocontrollingfunktion“ (URCF), deren Aufgabengebiet die fortlaufende, unabhängige und objektive Beurteilung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems der Deutschen Familienversicherung umfasst. Bei der Ausgestaltung der URCF und des Risikomanagementsystems wird das Prinzip der Proportionalität angewendet.

Die Chancen und Risiken der Deutschen Familienversicherung lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

Versicherungstechnische Chancen und Risiken;

Risiken aus Forderungsausfall;

Chancen und Risiken aus Kapitalanlagen;

Operationelle Risiken;

Liquiditätsrisiken;

Reputationsrisiken;

Strategische Chancen und Risiken.

Wesentliche gruppenspezifische Risiken bestehen aufgrund der Gesellschaftsstruktur (die Deutsche Familienversicherung agiert als einzelnes Versicherungsunternehmen) nicht.

3.2 Versicherungstechnische Chancen und Risiken

Im Rahmen des Risikomanagements nehmen die Identifikation, Bewertung und Steuerung von versicherungstechnischen Risiken naturgemäß eine wesentliche Stellung ein.

- Prämien- und Reserverisiko

Das Hauptrisiko in den nach Art der Schadenversicherung betriebenen Versicherungssparten ist das Prämien- und Reserverisiko. Einerseits besteht es darin, dass aus den im Voraus kalkulierten Prämien künftig vertraglich festgelegte Schadenzahlungen zu leisten sind, deren Höhe zum Zeitpunkt der Prämienfestsetzung nicht sicher bekannt ist. Andererseits kann der zu leistende Schadenaufwand höher sein als zum Zeitpunkt der Schadenmeldung erwartet.

- Stornorisiko

Das Stornorisiko ist die negative Veränderung in der Höhe oder in der Volatilität der Storno- und Kündigungsraten von Versicherungsverträgen.

- Lebensversicherungstechnisches Risiko

Die Risiken der Krankenversicherung nach Art der Leben umfassen Sterblichkeits-, Langlebigkeits-, Storno-, Invaliditäts- /Morbiditäts- sowie Kostenrisiken. Für die Berechnung benutzt die Deutsche Familienversicherung das branchenweit etablierte inflationsneutrale Bewertungsverfahren (INBV).

Insgesamt begegnet die Deutsche Familienversicherung den genannten Risiken durch eine risikogerechte Kalkulation der Beiträge, durch eine gezielte Annahmepolitik und durch stringente Zeichnungsrichtlinien.

Im Rahmen der fortlaufenden Überwachung der Profitabilität des Versicherungsbestandes wird kontinuierlich überprüft, ob die Notwendigkeit einer Beitragsanpassung besteht. Bei den Tarifen der Krankenzusatzversicherungen, die nach Art der Lebensversicherung kalkuliert sind, werden hierfür neben der Gegenüberstellung der tatsächlichen und kalkulierten Schadenzahlungen auch aktuelle Trends der Leistungsentwicklung berücksichtigt.

Im Rahmen eines systematischen Bestandscontrollings stellt die Deutsche Familienversicherung ein angemessenes Verhältnis von Beitragseinnahmen zu Schaden- und Leistungsaufwendungen sicher. Gegen die Auswirkungen des Schaden- und Leistungsrisikos schützt sich die Deutsche Familienversicherung durch den Abschluss von geeigneten proportionalen Rückversicherungsverträgen, insbesondere in der Pflegezusatzversicherung. Darüber hinaus bestehen für die Sparten Auslandskrankenversicherung, Unfall, Hausrat, Haftpflicht und Rechtsschutz nicht proportionale Rückversicherungsverträge, durch die der Eigenanteil der Leistungsverpflichtungen pro Risiko, pro Police und pro Ereignis, die eine festgelegte Priorität überschreiten, in Zession gegeben wird. Die nicht proportionalen Rückversicherungsverträge enthalten die Option der mehrfachen Wiederauffüllung der Rückversicherungshaftungsbeträge.

Durch den weiteren Aufbau des Versicherungsbestandes und die damit verbundene Stärkung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage besteht weiterhin die Möglichkeit, die Quote der proportionalen Rückversicherung selektiv zu senken, um damit die positiven versicherungstechnischen Ergebnisse in voller Höhe zu vereinnahmen. In diesem Zuge können Kostendegressionseffekte realisiert werden, die sich dann positiv auf die Produktgestaltung und das Unternehmensergebnis auswirken werden.

3.3 Risiken aus dem Ausfall von Forderungen

Es bestehen Ausfallrisiken gegenüber Versicherungsnehmern sowie gegenüber Versicherungsvermittlern aufgrund von Provisionsrückforderungen. Dem Risiko eines Ausfalls der Provisionsrückforderungen wird durch die Berücksichtigung angemessener Stornoreserven und Stornohaftungszeiten hinreichend begegnet. Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern wurden zum Bilanzstichtag mit 2,5 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €) wertberichtigt. Die Forderungen werden laufend auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Überfällige Forderungen werden wertberichtigt und an ein Inkassounternehmen übergeben.

Gegenparteiausfallrisiken ergeben sich zudem aus negativen Bonitätsveränderungen oder einem unerwarteten Ausfall von Emittenten oder Gegenparteien. Dies umfasst unter anderem Derivatepositionen, Bankguthaben und Rückversicherungsverträge. Derivate werden ausschließlich zur Absicherung von Marktrisiken verwendet. Rückversicherungsverträge werden zur Absicherung von versicherungstechnischen Risiken abgeschlossen und tragen dabei wesentlich zur Risikoreduzierung bei. Als Gegenparteien kommen nur Rückversicherer mit hoher Bonität in Betracht. Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen gegenüber Rückversicherungsunternehmen mit einem guten bis sehr guten Rating in Höhe von 1,4 Mio.€ (Vorjahr: 3,3 Mio. €).

3.4 Chancen und Risiken aus Kapitalanlagen

Zu den Risiken aus der Kapitalanlage gehört der Verlust aus einer nachteiligen Veränderung von Marktpreisen für Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und sonstigen Finanzinstrumenten.

Im Rahmen des Asset-Liability-Managements (ALM) wird die Aktivseite mit den langfristigen Verbindlichkeiten der Passivseite in Einklang gebracht und wirkt damit risikoreduzierend. Darüber hinaus unterhält die Gesellschaft ein Limitsystem, welches einzelne Marktrisikokategorien limitiert.

Zum 31. Dezember 2024 betrug der Marktwert des Kapitalanlagebestandes 249,7 Mio. € (Vorjahr: 225,5 Mio. €). Die aktuelle Portfolioaufteilung ist in der folgenden Tabelle. abgebildet Zur Absicherung von Marktpreisrisiken in der Kapitalanlage können auch börsengehandelte Optionen und Futures genutzt werden.

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Jahr Festverzinsliche Wertpapiere Aktienfonds Kasse Immobilienfonds Gesamt
2024 81,2% 1,5% 3,0% 14,3% 100,0%
2023 (78,0%) (3,5%) (3,3%) (15,2%) (100,0%)

Die Veränderung der Höhe der Aktienkurse sowie deren Volatilität definiert sich als Aktienrisiko. Ein angenommener Rückgang des Aktienmarktes um 10 % würde zu einem Verlust in Höhe von 0,4 Mio. € führen (Stand 31.12.2024). Das Zinsrisiko beschreibt Veränderungen in der Zinskurve. Ein Anstieg der Zinskurve um 100 Basispunkte würde zu einem Verlust des Anlageportfolios in Höhe von 9,9 Mio. € führen (Stand 31.12.2024). Weitere Subrisiken der Kapitalanlagen sind das Immobilien-, Wechselkurs-, Spread- sowie Ausfall- und Marktkonzentrationsrisiko.

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Fonds Anlageklasse Annahme Veränderung der Marktwerte
T€
HI-DFV-Master-Fonds Festverzinsliche Wertpapiere Zinsanstieg um 100 BP -9.893
HI-DFV-Master-Fonds Festverzinsliche Wertpapiere Zinsrückgang um 100 BP +11.051
HI-DFV-Master-Fonds Aktien Kursanstieg um 10 % +377
HI-DFV-Master-Fonds Aktien Kursrückgang um 10 % -377
HI-DFV-Master II-Fonds Festverzinsliche Wertpapiere Zinsanstieg um 100 BP +2.898
HI-DFV-Master II-Fonds Festverzinsliche Wertpapiere Zinsrückgang um 100 BP +3.314
HI-DFV-Master II-Fonds Aktien Kursanstieg um 10 % 0
HI-DFV-Master II-Fonds Aktien Kursrückgang um 10 % 0

Wesentliche Grundsätze der Anlagepolitik, wie beispielsweise die Vorgaben, dass das Fondsvermögen ausschließlich an geregelten Märkten und vorwiegend in OECD-Ländern angelegt werden darf, sind entsprechend festgelegt. Die Anlagepolitik wird laufend durch den von der Deutschen Familienversicherung bestimmten Anlageausschuss überprüft und festgelegt. Im Anlageausschuss verifiziert und adjustiert der Vorstand der Gesellschaft gemeinsam mit dem Leiter Kapitalanlage und dem Fondsverwalter die Risiko-, Durations- und Ertragsentwicklungen der Fonds und schreibt feststehende Regeln über zulässige Anlageklassen (z. B. Derivate nur zur Wertabsicherung), Streuungs- und Konzentrationslimits sowie Anlagespezifikationen dem Fondsverwalter schriftlich vor. Diese Anlagerichtlinien sind vor Eingabe eines Anlagegeschäfts ex ante durch den Fondsverwalter und ex post durch die Kapitalverwaltungsgesellschaft zu prüfen. Die Gesamtdurationen in den Einzelanlagen der Wertpapiere in den Fonds werden im Sinne des Aktiv-Passiv-Managements bestimmt.

Die Deutsche Familienversicherung verfolgt einen aktiven Anlagestil. An positiven Marktpreisentwicklungen kann die Deutsche Familienversicherung insbesondere über die Erträge des Freien Vermögens positiv partizipieren und somit ihre Ertrags- und Vermögenslage festigen und verbessern.

3.5 Operationelle Risiken

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembedingten oder aber externen Vorfällen.

Alle operationellen Risiken sind durch eine Risikoinventur erfasst. Um diese Risiken zu verringern, verfügt die Deutsche Familienversicherung über ein für die Unternehmensgröße adäquates internes Kontrollsystem und über einen Notfallplan bei Risikoeintritt.

Zur Minderung möglicher Auswirkungen operativer Risiken verfügt die Gesellschaft über einen angemessenen Versicherungsschutz. Die Versicherungsdeckungen werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst. Hier besteht u.a. Versicherungsschutz für Ertragsausfall/Betriebsunterbrechungen, Betriebshaftpflicht, Cyberrisiken sowie Geschäftsgebäude und -inventar.

Handlungsrisiken von Mitarbeitern begegnet die Deutsche Familienversicherung mit einem implementierten Internen Kontrollsystem (IKS) mit klar definierten Verantwortlichkeiten und Kontrollschritten. Diese beinhalten beispielsweis auch Kontrollen über Stichproben und den angemessenen Einsatz des Vier-Augen-Prinzips. Prozessunabhängig prüft zudem die Interne Revision Systeme, Verfahren und Einzelfälle.

Im Rahmen des Outsourcings des IT-Betriebs profitiert die Deutsche Familienversicherung von den hohen Sicherheits- und Funktionalitätsniveaus der betreffenden Dienstleister. Deren räumlich getrennte Systeme bzw. teilweise redundant ausgelegte Systeme stellen eine Wiederaufnahme des Betriebes im Katastrophenfall sicher.

Die Prozesse und Maßnahmen der IT-Sicherheit basieren auf dem Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) der DFV. Es wird von der Informationssicherheitsbeauftragten der DFV gesteuert und seine Umsetzung kontrolliert. Um die laufende Überwachung von Cyberrisiken zu gewährleisten, hat die DFV Teile des IT-Sicherheitsbetriebs (Security Operation Center sowie Security Information and Event Management) an einen externen Dienstleister übertragen. Der Einsatz neuester Sicherheitstechnologien erhöht die Zuverlässigkeit in Bezug auf die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit, Integrität sowie die Authentizität der von der DFV verarbeiteten Daten.

Rechtsrisiken können insbesondere aus Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen (Gesetze und Rechtsprechung), aus Veränderungen der behördlichen Auslegungen und aus Änderungen des Geschäftsumfeldes resultieren. Zur Vermeidung von Rechtsrisiken besteht im Unternehmen eine dezentral ausgerichtete Compliance-Organisation. Die Schlüsselfunktion Compliance ist für die Identifikation und Analyse von Rechtsrisiken, die Entwicklung von risikobegrenzenden Maßnahmen und die Durchführung von Kontrollverfahren verantwortlich.

3.6 Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass Versicherungsunternehmen nicht in der Lage sind, Anlagen und andere Vermögenswerte zu realisieren, um ihren finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachzukommen.

Die Deutsche Familienversicherung erstellt eine mehrjährige Planung und nimmt in dieser auch eine Abschätzung der Liquidität auf wöchentlicher Basis vor. Auf Basis konkreter Betrachtung von größeren Einzelpositionen erfolgt eine Abschätzung der Liquidität der nächsten Wochen. Im Rahmen des jährlichen ORSA Prozesses wird zudem die Solvabilitätsentwicklung anhand verschiedener Szenarien gemessen und eine Bedeckungsquote abgeleitet. Darüber hinaus erfolgt eine regelmäßige Ermittlung von Überschusskapitalien im Freien Vermögen, die bei Liquiditätsbedarf herausgelöst werden können. Im Bereich der Kapitalanlage wird über Indikatoren eine Abschätzung der Liquidierbarkeit der einzelnen Assets vorgenommen.

Dieser umfassenden Betrachtung folgend können Aspekte, die zu einer Gefährdung führen, frühzeitig erkannt werden. Entsprechend verankerte Grenzen wie etwa die vorgegebene Mindestbedeckungsquote oder ein sich abzeichnender negativer Liquidationssaldo dienen dazu, wesentliche Liquidationsrisiken zu identifizieren.

3.7 Reputationsrisiken

Reputationsrisiken können nicht zuletzt durch negative Darstellungen in der Öffentlichkeit ausgelöst werden und beispielsweise durch unzufriedene Kunden oder Vertriebspartner, durch Gerichtsverfahren, Behördenverfahren und letztlich auch durch Verleumdungen entstehen.

Mit einem adäquaten internen Compliance-Management-System, einer laufenden Beobachtung sowie einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit wirkt die Deutsche Familienversicherung diesen Risiken entgegen. Das Kundenverhalten wird aktiv durch das Beschwerdemanagement verfolgt. Dabei werden alle Beschwerden bezüglich ihrer Ursache untersucht und nach möglichen Auswirkungen auf die Reputation bewertet. Auffälligkeiten im Beschwerdemanagement können zu Anpassungen in den Geschäftsprozessen führen. Diese Maßnahme wird durch das Online-Marketing unterstützt, das die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken mittels Software- Tools auswertet.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit beobachtet die Deutsche Familienversicherung kontinuierlich die gängigen Medien. Darüber hinaus vermag es die Deutsche Familienversicherung, durch proaktiven Umgang mit den Medien und eine klare Kundenkommunikation das positive Image in der Öffentlichkeit fortlaufend auszubauen. Somit ist gewährleistet, dass kurzfristig auf besondere Entwicklungen mit geeigneten Maßnahmen reagiert werden kann.

3.8 Strategische Chancen und Risiken

Strategische Risiken sind Risiken, die sich aus grundsätzlichen Geschäftsentscheidungen ergeben. Zu den strategischen Risiken zählt zudem das Risiko, das daraus resultiert, dass Geschäftsentscheidungen nicht dem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden.

Die strategischen Ziele der Deutschen Familienversicherung leiten sich aus der Geschäftsstrategie ab. Diese werden zu Planungsgrößen transformiert und fließen in die Mehrjahresplanungsrechnung ein.

Den strategischen Risiken und Chancen begegnet die Deutsche Familienversicherung, indem sie wesentliche Geschäftsentscheidungen einem ausführlichen Prüfungs- und Konsultationsprozess unterzieht und den Prozess der Beobachtung des Unternehmensumfeldes kontinuierlich ausbaut und systematisiert.

Auf Basis einer strategischen Rahmenzielsetzung verfügt die Deutsche Familienversicherung über eine detaillierte Geschäftsplanung. Strategische Auswirkungen werden dabei u.a. durch verschiedene Szenarien analysiert und hinsichtlich des künftigen Ergebnisses bewertet und für die Entscheidungen zur Unternehmenssteuerung dargestellt. Insbesondere werden gravierende Änderungen von Storno-, Schaden- und Kostenquoten auf der Ebene einzelner Versicherungsbereiche betrachtet. Die laufende, kurzfristige Kontrolle dieser Planung mit den tatsächlichen Ist-Daten ist ein wesentliches Frühwarninstrumentarium zur Erkennung und Gegensteuerung geschäftlicher Fehlentwicklungen.

Strategische und unternehmenspolitische Bewertungen werden bei der Deutschen Familienversicherung vom Vorstand durchgeführt. Dieser leitet zudem entsprechende Maßnahmen ab. In regelmäßigen Sitzungen werden das operative Handeln, aber auch die Wirkung von externen Effekten mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens abgeglichen und ggf. kurzfristige Adjustierungen abgeleitet.

Quantitativ werden die Plangrößen und Ziele durch kontinuierliches Reporting, abgestimmte Investitionsplanungen und zyklisch wiederkehrende Berichte abgeglichen. Die Bewertung der Frühindikatoren für potentielle Fehlentwicklungen wird im Vorstand gemeinsam beraten. Soweit erforderlich, werden entsprechende Maßnahmen abgestimmt und eingeleitet.

Die Identifikation, Analyse und Bewertung der strategischen Risiken erfolgt - sofern dafür relevant - zusätzlich im Rahmen des ORSA-Prozesses. Parallel und zeitlich darüberhinausgehend erfolgt eine Auseinandersetzung mit langfristigen Aspekten und daraus resultierenden Risiken im ALM-Prozess.

Die Risikosteuerung erfolgt auf Basis individuell festgesetzter Maßnahmen.

Der europäische, insbesondere der deutsche Versicherungsmarkt zeichnen sich durch einen intensiven Wettbewerb aus. Hier bieten sich der Deutschen Familienversicherung gute Chancen durch ihre guten Produkte zusätzliches Wachstum durch Anbieterwechsel zu erzielen. Strategische Chancen ergeben sich dabei auch durch die Einführung neuer Produkte aufgrund einer erkannten Lücke im Markt oder im Produktportfolio. Dabei wird im Vorfeld die Wettbewerbssituation geprüft und ggf. auch von einer Produkteinführung abgesehen. So bietet die Deutsche Familienversicherung aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität beispielsweise keine KFZ- Versicherung an. Insbesondere aufgrund ihrer digitalen Ausrichtung ist die Deutsche Familienversicherung in der Lage, kurzfristig auf Marktchancen zu reagieren.

3.9 Zusammenfassende Darstellung der Chancen- und Risikolage

Die sich gemäß VAG ergebende Mindestkapitalanforderung ist vollumfänglich erfüllt. Die Solvenzkapitalanforderungen (SCR) werden in einem hohen Maß durch die anrechnungsfähigen Eigenmittel überdeckt.

Die wesentlichen Chancen und Risiken sind in den vorherigen Abschnitten dargestellt. Zusammenfassend stellt die Deutsche Familienversicherung fest, dass aus den aktuellen Erkenntnissen und beschriebenen Gegebenheiten keine bestandsgefährdenden gegenwärtigen Entwicklungen erkennbar sind, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sowie deren Risikotragfähigkeit wesentlich beeinträchtigen könnten.

4 VERGLEICH PROGNOSE MIT TATSÄCHLICHEM KONZERNERGEBNIS 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 wurde keine Prognose für einen HGB-Konzernabschluss erstellt, da bis November 2024 IFRS für die Konzernrechnungslegung genutzt wurde. Wir nehmen daher mit Blick auf die Ergebnisprognose Bezug auf die Prognose für den HGB-Jahresabschluss 2024 der Muttergesellschaft, da dieser dem HGB-Konzernabschluss 2024 wesentlich näher kommt (Die Prognose für den IFRS-Konzernabschluss 2024 enthielt ein erwartetes IFRS-Konzernergebnis vor Steuern von 5 bis 7 Mio. €).

Das Neu- und Mehrgeschäftsvolumen (lfd. Beiträge für ein Jahr) in der Erstversicherung übertraf 2024 mit 19,8 Mio. € leicht den Vorjahreswert von 19,3 Mio. €. Das reine Neugeschäftsvolumen, ursprünglich mit 18,0 Mio. € (vgl. Vorjahresbericht) geplant, reduzierte der Vorstand bereits im Frühjahr 2024 auf 15,0 Mio. €, um im Zeichen anhaltender geopolitischer Spannungen die operative Profitabilität abzusichern. Zum insgesamt weiter erfreulichen Geschäftswachstum trugen neben der Neugeschäftsakquisition im engeren Sinne auch Beitragsanpassungen in der Krankentagegeld-, Tierkranken- und Zahnzusatzversicherung sowie die Umsetzung einer Dynamik in der Pflegezusatz- und Krankentagegeldversicherung bei.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit vor Steuern betrug im Jahr 2024 minus 11,8 Mio. € (Vorjahr: 7,5 Mio. €). Grund für den deutlichen Rückgang in Höhe von 19,3 Mio. € sind Sondereffekte aus dem Delisting und damit zusammen-hängender Maßnahmen einschließlich außerplanmäßiger Abschreibungen und Rückversicherungsrestrukturierungen. Das Konzernergebnis vor Sondereffekten stieg von 4,8 Mio. € auf 5,6 Mio. € und verbesserte sich damit um 18 %. Die Tochtergesellschaften haben hier keinen wesentlichen Ergebnisbeitrag.

Die deutliche Unterschreitung der Ergebniserwartungen von -2,5 Mio. € resultiert insbesondere aus den Sondereffekten des Delisting-Aufwands und den außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Bestandsführungssystem und die IFRS 17 Software, welche durch das Delisting und der damit verbundenen nicht mehr benötigten Konzernberichtspflicht nach IFRS nicht mehr benötigt wird, sowie aus der im Vorjahresvergleich erhöhten Dotierung von Rückstellungen.

Bei der Erstellung der Prognose für das Geschäftsjahr 2024 war nicht absehbar, dass wir im Jahr 2024 als Folge eines Übernahme- und Delistingverfahrens die Beendigung der Börsennotierung an der Frankfurter Wertpapierbörse vollziehen würden und die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Systempartner für das Bestandsführungssystem war nicht so schnell absehbar.

5 PROGNOSEBERICHT 2025

5.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das ifo-Institut erwartete im Dezember 2024 für 2025 eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 %, wobei das Alternativ-Szenario eine Steigerung von 1,1 % aufweist. Die Bundesregierung prognostizierte hingegen in ihrem am 29. Januar 2025 publizierten Jahreswirtschaftsbericht einschließlich Jahresprojektion für das Jahr 2025 ein Wirtschaftswachstum von lediglich noch 0,3 % und eine Inflation von 2,2 %. Nachdem die Beitragseinnahmen der deutschen Versicherer im Jahr 2024 über alle Sparten hinweg um 0,8 % stiegen, erwartet der GDV für das Geschäftsjahr 2025 ein Beitrags-wachstum von 3,1 bis 5,5 %.

5.2 Unternehmensprognose

Die Deutsche Familienversicherung plant für das Geschäftsjahr 2025 eine Fortsetzung des Bestandswachstums auf allen Feldern der Erstversicherung. Es soll ein Neugeschäftsvolumen in der Erstversicherung von 11 bis 12 Mio. € realisiert werden. Mit diesem geplanten Neugeschäftsvolumen in der Erstversicherung soll der Pfad der Profitabilität nicht verlassen werden. Dafür wird die Deutsche Familienversicherung weiterhin Abschlusskosten und Storni aktiv steuern und die Bemühungen um eine erhöhte Kostendisziplin fortsetzen.

Unter der Voraussetzung, dass die weiterhin unsicheren finanziellen, politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen zu keinen außerordentlichen negativen Ergebniseinflüssen führen werden, geht die Deutsche Familienversicherung für das Geschäftsjahr 2025 von einem Konzernergebnis vor Steuern von 5 bis 8 Mio. € aus.

6 ANLAGE ZUM LAGEBERICHT

Verzeichnis der im Geschäftsjahr betriebenen Versicherungszweige und Versicherungssparten

Im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

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Nicht substitutive Krankenversicherung: Ziffer gemäß BerVersV
-selbstständige Einzel-Krankheitskostenversicherung (ambulant) 02.2
-selbstständige Einzel-Krankheitskostenversicherung (stationär) 02.3
-Einzel-Krankentagegeldversicherung 02.4
-sonstige selbstständige Einzel-Teilversicherung 02.6
-Reisekrankenversicherung 02.6.7
-freiwillige Pflegekostenversicherung, nicht substitutiv, n. A. d. L. 02.8.3
-freiwillige Pflegetagegeldversicherung 02.8.6
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Schaden- und Unfallversicherung: Ziffer gemäß BerVersV
-Unfallversicherung 03
- Haftpflichtversicherung 04
-Rechtsschutzversicherung 07
-Glasversicherung 11
-verbundene Hausratversicherung 13
-verbundene Gebäudeversicherung 14
-Technische Versicherung 17
-sonstige Sachversicherung 28
-sonstige Schadenversicherung 29
-Tier-Krankenversicherung 29.3.05

Im in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft

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Nicht substitutive Krankenversicherung: Ziffer gemäß BerVersV
- freiwillige Pflegekostenversicherung, nicht substitutiv, n. A. d. L. 02.8.3

KONZERN-BILANZ ZUM 31.12.2024

AKTIVA

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in T€ Anhang 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023
A. Immaterielle Vermögenswerte 5.1
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.227
1.227 1.227 6.000
B. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0
2. Beteiligungen 0 0
0 0
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 265.194 242.579
2. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 800 800
III. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft 77.037 55.026
343.031
343.031 298.406
C. Forderungen
I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an: 5.2
1. Versicherungsnehmer 998 2.906
2. Versicherungsvermittler 4 5
1.003 2.910
II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 5.3 1.367 3.317
III. Sonstige Forderungen 5.4 578 633
davon aus Versicherungssteuern (in tsd. €): 165 (Vj.: 201)
2.948 6.861
D. Sonstige Vermögensgegenstände
I. Sachanlagen 5.5 923 1.050
II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 5.960 566
III. Andere Vermögensgegenstände 4.424 3.842
davon aus Steuern (in tsd. €): 4.418 (Vj.: 3.133) 11.306
11.306 5.457
E. Rechnungsabgrenzungsposten 5.7 2.029
2.029
2.029 530
F. Aktive latente Steuern 5.8 0 7.606
Summe Aktiva 360.542 324.860

PASSIVA

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in T€ Anhang 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023
A. Konzern-Eigenkapital 6.1
I. Gezeichnetes Kapital 29.176 29.176
29.176
II. Kapitalrücklage 8.8 39.718 74.574
39.718
III. Gewinnrücklagen 395 523
395
IV. Bilanzgewinn / -verlust 8.8 0 -15.720
0
69.288 88.553
B. Versicherungstechnische Rückstellungen 6.2
I. Beitragsüberträge
1. Bruttobetrag 3.904 4.084
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 1.181 1.269
2.723 2.815
II. Deckungsrückstellung
1. Bruttobetrag 244.830 196.065
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 106.394 90.412
138.436 105.653
III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
I. Bruttobetrag 20.501 16.009
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 5.514 3.995
14.987 12.013
IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 8.186 7.318
8.186
V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 1.411 1.465
1.411
VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen
1. Bruttobetrag 3.255 164
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 21 43
3.234 121
168.976 129.386
C. Andere Rückstellungen 6.3
I. Steuerrückstellungen 782 768
782
II. Sonstige Rückstellungen 2.819 2.697
2.819
3.601 3.466
D. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 6.2 112.034 95.850
E. Andere Verbindlichkeiten 6.4
I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber
1. Versicherungsnehmern 260 955
2. Versicherungsvermittlern 191 124
451 1.079
II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 6.5 2.200 2.461
2.200
III. Sonstige Verbindlichkeiten 6.6 3.992 4.065
3.992
davon aus Steuern (in tsd. €): 2.322 (Vj.: 2.147)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (in tsd. €): 13 (Vj.: 10)
6.642 7.605
Summe Passiva 360.542 324.860

* Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19.05.2021 ermächtigt, das Gezeichnete Kapital bis zum 18.05.2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 14.587.780 € gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2024

Schaden- und Unfall- sowie aktives Rückversicherungsgeschäft

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in T€ Anhang 2024 2024 2024 2023
I. Versicherungstechnische Rechnung für das Schaden- und Unfall- sowie aktives Rückversicherungsgeschäft
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 7.1
a) Gebuchte Bruttobeiträge 152.129 146.310
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge -43.341 -44.662
108.788 101.647
c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge 184 -37
d) Veränderungen des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen -118 75
66 38
Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 108.854 101.685
2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 7.4 1.194 771
3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 7.5 0 0
4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung 7.2
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag 73.095 68.154
ab) Anteil der Rückversicherer -25.608 -24.890
47.487 43.264
b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
ba) Bruttobetrag 4.424 -5.913
bb) Anteil der Rückversicherer -1.241 2.910
3.183 -3.003
Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung 50.670 40.261
5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen
a) Netto-Deckungsrückstellung 22.011 24.400
b) Sonstige versicherungstechnische Nettorückstellungen -59 11
Veränderung der sonstigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen 21.952 24.411
6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung 7.2
a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 50.385 45.297
b) davon ab: Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft -11.263 -12.026
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung 7.2 39.121 33.270
7. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 28 23
Zwischensumme -1.722 4.491
8. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen 54 78
9. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung im Schaden- und Unfall- sowie aktives Rückversicherungsgeschäft -1.668 4.569

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2024

Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung

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in TE Anhang 2024 2024 2024 2023
II. Versicherungstechnische Rechnung für das selbst abgeschlossene Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 7.1
a) Gebuchte Bruttobeiträge 46.282 46.075
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge -26.199 -25.950
20.083 20.125
c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -3 5
d) Veränderungen des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 29 -23
26 -18
Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 20.109 20.107
2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 7.1 0 0
3. Erträge aus Kapitalanlagen
a) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 7.3 4.924 4.113
Erträge aus Kapitalanlagen 4.924 4.113
4. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 7.5 0 0
5. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung 7.2
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag 11.283 9.681
bb) Anteil der Rückversicherer -5.492 -4.890
5.791 4.791
b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag 68 71
bb) Anteil der Rückversicherer -22 -34
46 37
Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung 5.837 4.828
6. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen
a) Deckungsrückstellung
aa) Bruttobetrag 26.754 23.481
ab) Anteil der Rückversicherer -15.982 -13.591
10.772 9.890
b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 20 1
Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen 10.793 9.891
7. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung für eigene Rechnung 867 2.671
8. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a) Abschlussaufwendungen 4.518 2.357
b) Verwaltungsaufwendungen 3.342 4.468
7.860 6.825
c) davon ab: Erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft -4.495 -6.551
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung 3.365 274
9. Aufwendungen für Kapitalanlagen 7.3
a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 527 512
Aufwendungen für Kapitalanlagen 7.3 527 512
10. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 7.6 2.078 1.771
11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung im selbst abgeschlossenen Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung 1.565 4.273

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2024 - Gesamt

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in T€ Anhang 2024 2024 2024 2023
III. Nichtversicherungstechnische Rechnung
1. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung
a) im Schaden- und Unfall- sowie aktives Rückversicherungsgeschäft -1.668 4.569
b) im selbst abgeschlossenen Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Lebensversicherung 1.565 4.273
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung -103 8.841
2. Erträge aus Kapitalanlagen, soweit nicht unter II.3 aufgeführt 7.3
a) Erträge aus Beteiligungen 0 0
b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 3.691 1.164
c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 0 0
d) Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- und Teilgewinnabführungsverträgen 0 0
Erträge aus Kapitalanlagen 3.691 1.164
3. Aufwendungen für Kapitalanlagen, soweit nicht unter II.9 aufgeführt 7.3
a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 237 230
b) Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 0
c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 689 0
Aufwendungen für Kapitalanlagen 925 230
Kapitalanlagenergebnis 2.766 934
4. Sonstige Erträge 7.5 1.065 58
5. Sonstige Aufwendungen 7.6 15.517 2.293
Ergebnis aus sonstigen Erträgen und Aufwendungen -14.452 -2.235
6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -11.790 7.541
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -7.475 -7.475 -1.928
davon latente Steuern (in tsd.€): -7.606 (Vj: -1.082)
8. Konzernfehlbetrag/-überschuss -19.265 5.613
9. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 8.8 -15.720 -21.247
10. Entnahme aus der Kapitalrücklage 8.8 34.856 0
11. Entnahme aus Gewinnrücklagen 8.8 129 0
12. Einstellungen in Gewinnrücklagen 8.8 0 -86
13. Ausschüttungen an die Aktionäre der Muttergesellschaft 8.8 0 0
14. Bilanzgewinn/-verlust 8.8 0 -15.720

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

Eigenkapital des Mutterunternehmens

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Rücklagen
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage (§ 272 Abs.2 Nr.1 HGB) Konzern-Gewinnrücklagen Summe Rücklagen Bilanzgewinn / Bilanzverlust Konzern-Eigenkapital
in T€
Stand am 31. Dezember 2022 29.176 74.574 437 75.011 -21.247 82.940
Konzernjahresüberschuss 0 0 86 86 5.527 5.613
Stand am 31. Dezember 2023 29.176 74.574 523 75.097 -15.720 88.553
Stand am 01. Januar 2024 29.176 74.574 523 75.097 -15.720 88.553
Entnahmen aus Kapitalrücklagen 0 -34.856 0 -34.856 34.856 0
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 -129 -129 -19.136 -19.265
Stand am 31. Dezember 2024 29.176 39.718 395 40.113 0 69.288

Die DFV Deutsche Familienversicherung AG hat im Geschäftsjahr 2024 den Bilanzverlust aus Vorjahren und den Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage ausgeglichen. Die hier ausgewiesene Kapitalrücklage ist vollständig die Kapitalrücklage der DFV Deutsche Familienversicherung AG nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB. Die Konzern-Gewinnrücklagen (in der Konzern-Bilanz und in der Konzern-GuV unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen) sind um die nach Erstkonsolidierung kumulierten Gewinne/Verluste der DFV AG Tochtergesellschaften unter Berücksichtigung von Konsolidierungsmaßnahmen.

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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in T€ 2024 2023
1. Periodenergebnis (Konzernüberschuss / -fehlbetrag) -19.265 5.613
2. + / - Zu-/Abnahme versicherungstechnische Rückstellungen - netto 39.591 33.753
3. - / + Zu-/Abnahme Depot- und Abrechnungsforderungen -22.011 -24.400
4. + /- Zu-/Abnahme Depot- und Abrechnungsverbindlichkeiten 16.184 12.022
5. - / + Zu-/Abnahme Forderungen und sonstige Vermögenswerte 3.330 -5.632
6. + / - Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen -828 3.757
7. - / + Zu-/Abnahme Kapitalanlagen -22.615 -30.053
8. + / - Veränderungen sonstige Bilanzposten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.499 662
9. + / - Abschreibungen Vermögenswerte des Anlagevermögens 5.688 1.159
10. + / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge sowie Berichtigungen des Periodenergebnisses 163 -834
11. + / - Ertragssteueraufwand / -ertrag 7.475 1.928
12. - / + Ertragsteuerzahlungen 145 -222
13. = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 12) 6.359 -2.248
14. - Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -16 -796
15. - Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -948 -976
16. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 14 bis 15) -964 -1.772
17. + Einzahlungen aus Eigenkapitalerhöhungen 0 0
18. - Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens 0 0
19. + / - Ein-/Auszahlungen aus sonstiger Finanzierungstätigkeit 0 0
20. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 17 bis 19) 0 0
21. = Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 13,16,20) 5.394 -4.020
22. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 566 4.586
23. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 5.960 566
24. davon Barreserven und liquide Mittel 463 303
25. davon kurzfristige Geldanlagen 5.497 263

Die Geschäftstätigkeit der Deutschen Familienversicherung führte zu einem operativen Cashflow in Höhe von 6,4 Mio. € (Vorjahr: - 2,2 Mio. €). Die Erhöhung resultiert vor allem aus der Entnahme von Liquidität aus einem Spezialfond und der Zunahme von versicherungstechnischen Rückstellungen (netto).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist mit -1,0 Mio. € geringer als im Vorjahr mit -1,8 Mio. €. Grund hierfür sind geringere Investitionen in Sachanlagen.

Im aktuellen Berichtsjahr 2024 beträgt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Der Bestand zum Ende des Geschäftsjahres 2024 an liquiden Mitteln insgesamt (Finanzmittelfonds) stieg um 5,4 Mio. € auf 6,0 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €).

KONZERN-ANHANG

1 GRUNDLAGEN DER KONZERNRECHNUNGSLEGUNG

Der Konzernabschluss und der Konzern-Lagebericht werden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG), des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), der Krankenversicherungsaufsichtsverordnung (KVAV) und der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsgesellschaften (RechVersV) aufgestellt. Auf die Angabe von Leerposten wird gemäß § 265 Abs. 8 HGB teilweise verzichtet.

2 KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

In den Konzernabschluss wurde die DFV Deutsche Familienversicherung AG (DFV AG), Frankfurt am Main und deren vier Tochtergesellschaften einbezogen. Einheitlicher Stichtag ist der 31. Dezember des Berichtsjahres. Eine Konsolidierungspflicht besteht seit dem 1. Januar des Berichtsjahres. Zur besseren Übersicht wurden die Vorjahreswerte ebenfalls nach den HGB Standards konsolidiert.

Die Kapitalkonsolidierung folgt der Neubewertungsmethode im Sinne des § 301 Abs. 1 Nr. 2 HGB; als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wird gern. § 301 Abs. 2 HGB auf den Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile abgestellt. Bei der Schuldenkonsolidierung werden gemäß § 303 HGB Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander verrechnet. Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt unter Berücksichtigung des § 305 HGB, wonach solche Posten aus den konzerninternen Umsätzen zu eliminieren sind. Eine Berücksichtigung von Zwischenergebnissen und Steuerabgrenzungen war im Berichtsjahr nicht erforderlich.

3 KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konsolidierungskreis der Deutsche Familienversicherung besteht aus der DFV Deutsche Familienversicherung AG und vier (Vorjahr: vier) vollkonsolidierten Tochtergesellschaften. Die Deutsche Familienversicherung hat weiterhin keine Minderheitsbeteiligungen.

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LISTE DER TOCHTERGESELLSCHAFTEN Beteiligungsbuchwert Beteiligungsquote Gezeichnetes Kapital Eigenkapital Letztes Jahresergebnis
Firma Sitz in T€ in % in T€ in T€ in T€
DFVS Deutsche Familienversicherung Servicegesellschaft mbH Frankfurt am Main 25,0 100,00 25,0 658,0 91,0
DFVV Deutsche Familienversicherung- Vertriebsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 135,0 100,00 25,0 143,9 0,0
DFVR Deutsche Familienversicherung Rechtsschutz-Schadenabwicklungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 25,0 100,00 25,0 46,2 4,7
Hyrance AG Frankfurt am Main 700,0 100,00 500,0 431,3 -224,6

Die Tochtergesellschaften der DFV Deutsche Familienversicherung AG sind Dienstleistungsgesellschaften für die Bereich Kundenservice und Schadenabwicklung (DFVS) und Schadenabwicklung für Rechtsschutzversicherungen (DFVR), für den Vertrieb von Versicherungsprodukten (DFVV) und für die IT- und Systemweiterentwicklung im Bereich Versicherungsapplikationen und -software (Hyrance). Die Deutsche Familienversicherung AG ist die Versicherungsgesellschaft für die Sach- und Krankenversicherungsprodukte der gesamten Deutsche Familienversicherung Gruppe und steuert ihre Töchter nach den Bedürfnissen ihrer Versicherungsprodukte und bedient sich zudem derer Dienstleistungen für die unterschiedlichen Versicherungsprodukte.

4 BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die gemäß der voraussichtlichen Nutzungsdauer vorzunehmenden linearen Abschreibungen, angesetzt. Die Nutzungsdauer liegt regelmäßig zwischen drei und 5 Jahren.

Hypothekendarlehen werden gemäß § 341b Abs. 1 HGB, Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere gemäß § 341b Abs. 2 HGB nach den für Anlagevermögen geltenden Vorschriften bewertet. Im Falle von dauernden Wertminderungen erfolgt eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Im Posten „Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft“ sind die im Rahmen des aktiven Rückversicherungsgeschäfts vom Erstversicherungsunternehmen einbehaltenen Sicherheiten zur Deckung des Anteils an der Deckungsrückstellung erfasst, die vom Erstversicherungsunternehmen nach den handelsrechtlichen Vorschriften kalkuliert und vom Verantwortlichen Aktuar der Deutschen Familienversicherung verifiziert wird. Die Depotforderungen werden auch nach § 341b Abs. 2 HGB nach den für Anlagevermögen geltenden Vorschriften bewertet.

Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft werden zum Nennwert, vermindert um gebotene Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen, angesetzt. Alle anderen Forderungen werden ebenfalls zum Nennwert - ggf. wertberichtigt - ausgewiesen.

Das Sachanlagevermögen (Betriebs- und Geschäftsausstattung) wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Die Nutzungsdauer liegt regelmäßig zwischen ein und 13 Jahren.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestand werden zum Nennwert ausgewiesen.

In den Rechnungsabgrenzungsposten werden Zahlungen abgegrenzt, die in Folgejahren zu Aufwendungen führen.

Soweit zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen Differenzen auftreten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, werden darauf latente Steuern mit den unternehmensindividuellen Sätzen (Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag: 15,8 %, Gewerbesteuer: 16,1 %) ermittelt. Ergibt sich hieraus ein passiver Saldo, wird dieser in der Bilanz unter den Steuerverbindlichkeiten ausgewiesen. Darüber hinaus werden ab 2024 keine aktiven latenten Steuern auf steuerlich noch nicht genutzte Verlustvorträge gebildet und auch keine aktiven latenten Steuern aus Bewertungsunterschieden gebildet und ausgewiesen. Der DFV Konzern übt damit nicht das Wahlrecht nach § 274 Abs. 1 HGB aus. Grund ist im Wesentlichen das Delisting und die dadurch veränderte Eigentümerstruktur der DFV Deutsche Familienversicherung AG.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden nach den Regelungen der §§ 341e bis 341h HGB in Höhe ihres erkennbaren Risikos für das auf eigene Rechnung abgeschlossene Versicherungsgeschäft ermittelt.

Die Beitragsüberträge werden nach der 360-Tage-Methode berechnet, bei der jeder Monat unabhängig von der tatsächlichen Anzahl mit 30 Tagen berücksichtigt wird.

Deckungsrückstellungen (Alterungsrückstellungen) werden gemäß § 160 VAG sowie im Einklang mit den Bestimmungen des § 341f HGB, des § 18 KVAV und des § 25 Abs. 5 RechVersV einzelvertraglich und nach der prospektiven Methode berechnet. Dabei wurden die negativen Alterungsrückstellungen gegen positive Alterungsrückstellungen innerhalb der gebildeten Abrechnungsverbände aufgerechnet.

Statistiken zu den Schadenverläufen und dem Stornoverhalten werden nach Möglichkeiten aus eigenen Daten geschöpft. Sind die internen Daten nicht ausreichend, um eine eigene Statistik zu erstellen, wird auf externe Statistiken der BaFin, des PKV-Verbands oder andere angemessene Datenquellen zurückgegriffen. Ferner basieren die Berechnungen auf den jeweils aktuellen Sterbetafeln des PKV-Verbands. Die Gesellschaft wendet für die Ermittlung des jeweils gültigen Rechnungszinses das vom PKV und der Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) entwickelte Verfahren „Aktuarieller Unternehmenszins (AUZ)“ an.

In den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ist die Rückstellung für Entschädigungen nach dem voraussichtlichen Bedarf je Schaden einzeln ermittelt und bewertet. Für noch nicht bekannte Schadenereignisse wurde gemäß der Bestimmung nach § 341g Abs. 2 HGB mithilfe eines Schätzverfahrens die Spätschadenrückstellung berechnet.

Für die Berechnung der Spätschadenreserve werden die Stückzahlen und der Betrag der Versicherungsfälle je Kostenträger ermittelt, für die das Schadenanfalljahr kleiner als das Schadenmeldejahr ist. Nach der bisherigen Vorgehensweise wurde jede Art von Versicherung zur Bestimmung des Schadenanfalljahres für alle Schäden ausschließlich auf den Leistungszeitraumbeginn abgestellt. Alle Schäden, deren Leistungszeitraumbeginn vor dem Meldejahr lag, wurden in der Spätschadenreserve berücksichtigt.

Im Bereich Zahn werden die Schäden unterteilt in

a)

Schäden, deren Leistungszeitraumende vor dem Meldejahr liegt und

b)

Schäden, deren Leistungszeitraumanfang vor dem Meldejahr liegt, wobei das Leistungszeitraumende ins Meldejahr fällt.

Schäden des Typs a) werden vollständig in der Spätschadenreserve berücksichtigt, während für die Schäden des Typ b) abgegrenzt wird, welcher Aufwand einerseits den Vorjahren zuzurechnen ist und deshalb in der Spätschadenreserve erfasst wird und welcher Aufwand andererseits in das Meldejahr fällt und dementsprechend nicht in der Spätschadenre-serve enthalten sein muss.

Es werden adäquate Rückstellungen für interne und externe Schadensregulierungskosten gebildet. Diese internen Aufwendungen werden bei der Deutschen Familienversicherung aus den beteiligten Abteilungskosten für Schadenregulierung und abgeleiteten Verrechnungssätzen ermittelt und für ausstehende Regulierungen errechnet und gebildet. Die Rückstellungen für externe Schadenregulierungskosten werden aktuell mit 9,5 % der Spätschadenreserve angesetzt. Dieser Verrechnungssatz wird regelmäßig validiert und wurde für 2023 vollständig neu ermittelt. Zum Abschlussstichtag noch nicht gemeldete Versicherungsfälle werden dabei pauschal bewertet.

Zuführungen zu Rückstellungen für die erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung für die Krankenversicherungen nach Art der Lebensversicherung, wozu auch die Pflegezusatzversicherungen gerechnet werden, richten sich nach § 341e Abs. 2 Nr. 2 HGB in Verbindung mit § 28 RechVersV. Unter Beachtung der Mindestzuführung gemäß § 22 KVAV wurden entsprechend 80 % des Rohüberschusses, abzüglich der nach § 150 VAG gutgeschriebenen bzw. festzulegenden Beträge, zugeführt.

Die Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung wird aufgrund der Bestimmungen des § 150 Abs. 4 VAG gebildet. Zusätzlich enthält sie die Zahlbeitragsüberschüsse für einen Teilbestand der arbeitgeberfinanzierten Pflegetagegeldversicherung.

Die Schwankungsrückstellungen werden gemäß § 29 RechVersV entsprechend der Anlage zu dieser Verordnung „Vorschriften zur Bildung von Schwankungsrückstellungen“ gebildet.

Die Stornorückstellung ist aufgrund von Erfahrungsgrundsätzen pro Versicherungssparte ermittelt und ist Bestandteil der Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellung.

Die Rückversicherungsanteile für das abgegebene Versicherungsgeschäft wurden entsprechend den Rückversicherungs-verträgen ermittelt.

Versicherungstechnische Rückstellungen aus dem aktiven Rückversicherungsgeschäft (übrigen Geschäft) werden durch den Erstversicherer ermittelt und der Deutschen Familienversicherung mitgeteilt.

Die sonstigen unter dem Posten „Andere Rückstellungen“ ausgewiesenen Rückstellungen werden in Höhe des Betrages bewertet, der der voraussichtlichen Inanspruchnahme entspricht.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend der Laufzeit abgezinst.

Die anderen Verbindlichkeiten sowie die Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

5 ANGABEN ZU DEN AKTIVA

Aufgrund der Darstellung in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

5.1 Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Kapitalanlagen

Immaterielle Vermögensgegenstände betreffen das seit 2014 eingesetzte Bestandsführungssystem BSN, sonstige entgeltlich erworbene Software sowie Lizenz- und Markenrechte. Die BSN Software und die IFRS 17 Software wurden im Jahr 2024 außerplanmäßig abgeschrieben, da hier eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt, welche i.W. aus dem gekündigten Weiterentwicklungsvertrag resultiert und die Deutsche Familienversicherung mit ihrer Tochter Hyrance AG eine eigene Software auf neuesten technischen Standards aufbaut. Weiterhin wird die Software IFRS 17 auf Grund des Delistings und der damit verbundenen Änderung der Konzernrechnungslegung von IFRS Accounting Standards nach HGB nicht mehr benötigt.

Bei den unter den sonstigen Kapitalanlagen ausgewiesenen Finanzanlagen handelt es sich im Wesentlichen um zwei Spezialfonds HI-DFV-Master-Fonds (Sicherungsvermögen des Krankenversicherungsgeschäfts nach Art der Lebensversicherung) und HI-DFV- Master II-Fonds (Sicherungsvermögen das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft nach Art der Schadensversicherung und freies Vermögen der Deutsche Familienversicherung). Ziel der Anlagepolitik der zwei Spezialfonds „HI-DFV-Master-Fonds“ und „HI- DFV-Master II-Fonds“ ist, dass das Vermögen der Deutschen Familienversicherung unter Berücksichtigung von Anlagerisiken und Anlagechancen sowie möglichst großer Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger Liquidität und unter Wahrung angemessener Mischung und Streuung angelegt wird. Entsprechend dem Funktionsausgliederungsvertrag zu den HI-DFV-Master-Fonds hat der Verwalter der Investmentfonds sicherheitsorientierte Anlagerichtlinien einzuhalten.

Wesentliche Grundsätze der Anlagepolitik, wie beispielsweise die Vorgaben, dass das Fondsvermögen ausschließlich an geregelten Märkten und vorwiegend in OECD-Ländern angelegt werden darf, sind entsprechend festgelegt. Die Anlagepolitik wird laufend durch den von der Deutschen Familienversicherung bestimmten Anlageausschuss überprüft und festgelegt. Im Anlageausschuss verifiziert und adjustiert der Vorstand der Gesellschaft gemeinsam mit dem Leiter Kapitalanlage die Risiko-, Durations- und Ertragsentwicklungen der Fonds und schreibt feststehende Regeln über zulässige Anlage-klassen (z. B. Derivate nur zur Wertabsicherung), Streuungs- und Konzentrationslimits sowie Anlagespezifikationen dem Fondsverwalter schriftlich vor. Die Durationen in den Einzelanlagen der Wertpapiere im Fonds werden im Sinne des Aktiv-Passiv-Managements bestimmt.

Die Anlagen im HI-DFV-Master-Fonds, die zur Deckung der Verpflichtungen aus den Kranken- und Pflegezusatzversicherungen nach Art der Lebensversicherung bestimmt sind, werden gemäß § 128 VAG durch einen unabhängigen Treuhänder überwacht. Eine tägliche Anteilsrückgabe ist ohne Beschränkungen möglich. Da die in den Fonds enthaltenen Einzeltitel grundsätzlich bis zur Endfälligkeit gehalten werden, sind aus Sicht der Gesellschaft die Wertminderungen der Wertpapiere in den Fonds nicht von Dauer. Eine Abschreibung der Fonds nach § 253 Abs. 3 S. 6 HGB ist daher unterblieben.

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ANTEILE AN SONDERVERMÖGEN zum 31.12.2024 Anteil Marktwert Buchwert Ausschüttung im Geschäftsjahr
in T€ in % T€ T€ T€
HI-DFV-Master-Fonds 100 % 187.856 195.196 4.924
HI-DFV-Master II-Fonds 100 % 61.885 69.998 3.512

Die Entwicklung dieses Vermögens und der Kapitalanlagen wird in der folgenden Übersicht dargestellt.

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ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN Bilanzwert Zugänge Umbuchungen Abgänge Abschreibungen Bilanzwert
in T€ 31.12.2023 2024 2024 2024 2024 31.12.2024
A. Immaterielle Vermögengegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, Lizenzen an gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie solchen Rechten und Werten 6.000 0 0 0 -5.721 279
Selbsterstellt immaterielle Vermögenswerte im Aufbau (Software) 0 948 0 0 0 948
Summe A. 6.000 948 0 0 -5.721 1.227
B. I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Summe B. I. 0 0 0 0 0 0
B. II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 242.579 22.615 0 0 0 265.194
2. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 800 0 0 0 0 800
Summe B. II. 243.379 22.615 0 0 0 265.994
Gesamt 249.380 23.563 0 0 -5.721 267.222

In den sonstigen Kapitalanlagen ist ein Darlehen gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Stefan M. Knoll in Höhe von T€ 800 zum Erwerb einer Immobilie enthalten, das im Geschäftsjahr 2022 in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zu marktgängigen Konditionen gewährt wurde. Die Zinsen betragen 2,5 % p.a. und sind vorschüssig fällig. Das Darlehen wird bis zum 31.03.2026 gewährt. Tilgungen sind jederzeit möglich. In Höhe des Darlehensbetrags ist als Sicherheit eine Grundschuld eingetragen.

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VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Zeitwert Bewertungsreserve Zeitwert Bewertungsreserve
in T€ 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023 31.12.2023
B. I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Summe B. I. 0 0 0 0
B. II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 249.741 -15.453 225.463 -17.116
2. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 802 2 786 -14
Summe B. II. 250.543 -15.451 226.249 -17.130
Gesamt B. 250.543 -15.451 226.249 -17.130
In die Überschussbeteiligung einzubeziehende Kapitalanlagen 227.523 -12.540 203.246 -14.202

Die Zeitwerte der Aktien, Investmentanteile und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere entsprechen den Börsenkursen bzw. Rücknahmepreisen.

Der Zeitwert der Hypothekenschuldforderung entspricht dem Marktwert und wurde mittels Kredit-Fair-Value Model berechnet.

5.2 Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

Forderungen an Versicherungsnehmer an Versicherungsvermittler

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Versicherungsnehmer 998 2.906
Versicherungsvermittler 4 5
Gesamt 1.003 2.910

Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern beinhalten Wertberichtigungen in Höhe von 2.457 T€ (Vorjahr: 2.228 T€). Weiterhin wurden die Forderungen im Berichtsjahr gegenüber Versicherungsnehmern um nicht mehr einbringliche Forderungen bereinigt.

5.3 Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft

Die im Berichtsjahr ausgewiesenen Forderungen resultieren im Wesentlichen aus Rückversicherungsabrechnungen gegenüber verschiedenen Rückversicherungspartnern.

5.4 Sonstige Forderungen

Sonstige Forderungen

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Zulagen zum staatlich geförderten Pflegetagegeldtarif 367 383
Forderungen aus Steuern 165 201
Übrige sonstige Forderungen 165 164
Gesamt 578 633

5.5 Sachanlagen

Sachanlagen

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
EDV-Hardware 338 395
Sonstige Geschäftsausstattung 435 482
Einbauten 150 173
Gesamt 923 1.050

5.6 Andere Vermögensgegenstände

Andere Vermögensgegenstände

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Körperschaftsteuer 2.749 1.502
Geleistete Anzahlungen 0 704
Umsatzsteuervorauszahlungen 1.668 1.668
Andere übrige Vermögenswerte 7 -33
Gesamt 4.424 3.842

Die Erhöhung der Körperschaftssteuerforderung resultiert aus der anrechenbaren Kapitalertragsteuern inkl. Solidaritätszuschlag aus den Ausschüttungen der Masterfonds.

5.7 Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen, die Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen. Sie betreffen im Wesentlichen gezahlte Marketingleistungen, Softwarelizenzen und Versicherungsbeträge.

5.8 Aktive latente Steuern

Aufgrund der Vorgabe des DFV Konzerns nach § 274 Abs. 1 HGB zur Ausübung des Wahlrechts des nicht Ansatzes der aktiven latenten Steuern und auch des Delistings und der dadurch veränderten Eigentümerstruktur der DFV Deutsche Familienversicherung AG werden die aktiven latenten Steuern nicht mehr angesetzt. Der DFV Konzern übt damit das Wahlrecht des § 274 Abs. 1 HGB neu gegenüber den Ansätzen der Muttergesellschaft und deren Töchtern aus. Im Vorjahr hatte die Deutsche Familienversicherung einen aktiven latenten Steuerüberhang von T€ 7.606 ausgewiesen. Dieser Betrag wurde vollständig im Steuerergebnis 2024 ausgebucht.

6 ANGABEN ZU DEN PASSIVA

Aufgrund der Darstellung in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

6.1 Eigenkapital

Eigenkapital (DFV Deutsche Familienversicherung AG)

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Gezeichnete Kapital 29.176 29.176
Anzahl Stückaktien zu 2 € 14.587.780 14.587.780

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 19.05.2021 ermächtigt, das Gezeichnete Kapital bis zum 18.05.2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 14.587.780 € gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Der Kapitalrücklage wurde in 2024 ein Betrag von T€ 34.856 entnommen. Dieser Betrag wurde dazu verwendet, den aktuellen Jahresfehlbetrag 2024 und die Verlustvorträge aus den Vorjahren auszugleichen.

Die wesentlichen Beteiligungen am Kapital der Deutschen Familienversicherung im Sinne des § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt:

AKTIONÄRSSTRUKTUR

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31.12.2024 31.12.2023
SK Beteiligungen GmbH 19,55% 19,55%
Luca Pesarini (inkl. Haron Holding S.A.) 39,50% 24,98%
Annett Vogel 9,56% 9,56%
Elias und Noah Vogel 9,56% 9,56%
VPV Lebensversicherungs-AG 14,28% 14,28%
Gesamt 92,45% 77,93%

Die Konzernrücklagen setzen sich zusammen aus den Gewinnrücklagen der DFV Deutschen Familienversicherung AG und den thesaurierten Gewinnen und Verlusten der Tochtergesellschaften.

6.2 Versicherungstechnische Rückstellungen

Die versicherungstechnischen Rückstellungen für das im Geschäftsjahr betriebene selbst abgeschlossene und übrige Versicherungsgeschäft weisen folgende Bestandteile aus:

Beitragsüberträge, Deckungsrückstellung, Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung, Schwankungsrückstellung sowie sonstige versicherungstechnische Rückstellungen.

VERSICHERUNGSTECHNISCHE BRUTTORÜCKSTELLUNGEN

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Entwicklung der Versicherungszweige Versicherungstechnische Bruttorückstellungen in T€ Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 195.821 162.402 33.419 20,6
Kranken nach Art der Schaden 15.447 12.831 2.617 20,4
Kranken nach Art der Leben 180.373 149.572 30.802 20,6
Sachversicherungen gesamt 9.270 7.794 1.476 18,9
Tier-Krankenversicherung 2.031 1.432 599 41,8
Andere Sachversicherungen 7.239 6.363 877 13,8
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 205.091 170.197 34.894 20,5
Aktive Rückversicherung 76.995 54.909 22.086 40,2
Gesamt 282.086 225.105 56.980 25,3

Die zum 31.12.2024 ausgewiesenen Bruttorückstellungen im Versicherungszweig nach Art der Leben in Höhe von 180,4 Mio. € (Vorjahr: 149,6 Mio. €) betreffen im Wesentlichen Deckungsrückstellungen. Der davon in Rückdeckung gegebene Teil wurde entsprechend den abgeschlossenen Verträgen bei der Gesellschaft deponiert und verzinst. Der Ausweis erfolgt unter den Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft.

Die Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle beliefen sich in 2024 auf T€ 20.501 T€ (Vorjahr: T€ 16.009 ). Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle nach Verrechnung mit den Rückversicherungen beliefen sich auf T€ 14.987 T€ (Vorjahr: T€ 12.013 ). Der Anstieg resultiert im wesentlich aus dem Anstieg der noch nicht abgearbeiteten Schadenfälle.

Die Rückstellung für die erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung hat sich wie folgt entwickelt:

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Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung
in T€
1. Bilanzwert Vorjahr 5.991 1.327
2. Entnahme zur Verrechnung 0 0
3. Entnahme zur Barausschüttung 0 0
4. Zuführung 544 324
5. Auflösung 0 0
6. Bilanzwert Geschäftsjahr 6.535 1.651

Die Entwicklung der Bruttoschadenreserve und Schwankungsrückstellung wird in der nachstehenden Tabelle dargestellt:

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BRUTTOSCHADENRESERVE UND SCHWANKUNGSRÜCKSTELLUNG DER VERSICHERUNGSZWEIGE Bruttoschadenreserve Veränderungen Schwankungsrückstellung Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in % 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 13.323 10.586 2.737 25,9 0 0 0 0,0
Kranken nach Art der Schaden 12.922 10.254 2.669 26,0 0 0 0 0,0
Kranken nach Art der Leben 401 333 68 20,5 0 0 0 0,0
Sachversicherungen gesamt 7.178 5.423 1.755 32,4 1.411 1.465 -54 -4
Tier-Krankenversicherung 1.713 1.132 582 51,4 0 0 0 0,0
Andere Sachversicherungen 5.465 4.291 1.174 27,4 1.411 1.465 -54 -4
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 20.501 16.009 4.492 28,1 1.411 1.465 -54 -4
Aktive Rückversicherung 0 0 0 n/a 0 0 0 n/a
Gesamt 20.501 16.009 4.492 28,1 1.411 1.465 -54 -4

6.3 Andere Rückstellungen

Die Entwicklung der hier ausgewiesenen sonstigen Rückstellungen wird in der nachstehenden Übersicht dargestellt.

ANDERE RÜCKSTELLUNGEN

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in T€ 01.01.2024 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2024
Urlaubs- und Berufsgenossenschaftsrückstellung 294 -291 0 56 59
Rückstellungen übrige Personalkosten 627 -528 -65 596 630
Abschluss- und Prüfungsaufwand 274 -258 -6 196 206
Archivierungskosten 20 0 0 0 20
Provisionen an Vermittler 5 -5 0 4 4
Sonstige übrige Rückstellungen 1.477 -1.295 -182 1.899 1.900
Summe 2.697 -2.377 -253 2.751 2.819

6.4 Andere Verbindlichkeiten

Sämtliche unter den anderen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Posten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

6.5 Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft

Die hier ausgewiesene Verbindlichkeit von T€ 2.200 (Vorjahr: T€ 2.461) betrifft verschiedene Rückversicherungsabrechnungen, sowohl im Bereich der Sach- als auch im Bereich der Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung.

Unter Berücksichtigung der noch nicht abgerechneten Anteile der Rückversicherer an den Beitragsüberträgen, den Schadenreserven und der Deckungsrückstellung beträgt der Rückversicherungssaldo des Geschäftsjahres (aus Sicht der Rückversicherer) T€ 5.525 (Vorjahr: T€ 11.488) und setzt sich nach Sparten wie folgt zusammen:

RÜCKVERSICHERUNGSSALDO

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Versicherungszweige Rückversicherungssaldo Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 4.663 9.504 -4.841 -50,9
Kranken nach Art der Schaden 4.485 8.597 -4.112 -47,8
Kranken nach Art der Leben 178 907 -729 -80,4
Sachversicherungen gesamt 862 1.984 -1.122 -56,6
Tier-Krankenversicherung 862 1.625 -763 47,0
Andere Sachversicherungen 0 359 -359 -100,0
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 5.525 11.488 -5.963 -51,9
Aktive Rückversicherung 0 0 0 n/a
Gesamt 5.525 11.488 -5.963 -51,9

6.6 Sonstige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Steuern für Gehälter 287 211
Umsatz und Versicherungssteuer 2.035 1.974
Sozialabgaben 13 10
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.656 1.870
Gesamt 3.992 4.065

7 ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Aufgrund der Darstellung in tausend Euro (T€) kann es zu Rundungsdifferenzen in den Summationen kommen.

7.1 Angaben nach § 51 Abs. 4 Nr. 1 RechVersV

Die Angaben werden in den folgenden Übersichten zusammengefasst.

BEITRAGSENTWICKLUNG BRUTTO

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Versicherungszweige Gebuchte Bruttobeiträge Veränderungen Verdiente Bruttobeiträge Veränderungen
2024 2023 in T€ in % 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 146.081 140.009 6.072 4,3 146.082 139.917 6.165 4,4
Kranken nach Art der Schaden 99.799 93.934 5.865 6,2 99.804 93.837 5.967 6,4
Kranken nach Art der Leben 46.282 46.075 206 0,4 46.279 46.081 198 0,4
Sachversicherungen gesamt 18.044 17.085 959 5,6 18.223 17.145 1.078 6,3
Tier-Krankenversicherung 11.868 11.303 565 5,0 11.817 11.211 606 5,4
Andere Sachversicherungen 6.177 5.783 394 6,8 6.406 5.934 472 7,9
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 164.125 157.094 7.030 4,5 164.305 157.063 7.243 4,6
Aktive Rückversicherung 34.286 35.291 -1.004 -2,8 34.286 35.291 -1.004 -2,8
Gesamt 198.411 192.385 6.026 3,1 198.592 192.353 6.239 3,2

BEITRAGSENTWICKLUNG NETTO

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Versicherungszweige Verdiente Nettobeiträge Veränderungen
2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 79.446 74.477 4.970 6,7
Kranken nach Art der Schaden 59.337 54.369 4.968 9,1
Kranken nach Art der Leben 20.109 20.107 2 0,0
Sachversicherungen gesamt 15.230 12.026 3.205 26,6
Tier-Krankenversicherung 9.490 6.740 2.750 40,8
Andere Sachversicherungen 5.741 5.286 454 8,6
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 94.676 86.502 8.174 9,4
Aktive Rückversicherung 34.286 35.291 -1.004 -2,8
Gesamt 128.963 121.793 7.170 5,9

BRUTTOAUFWENDUNGEN

SCHADEN/BETRIEB

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Versicherungszweige Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Veränderungen Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Veränderungen
2024 2023 in T€ in % 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 77.542 62.356 15.186 24,4 35.005 32.267 2.737 8,5
Kranken nach Art der Schaden 66.191 52.604 13.587 25,8 27.145 25.442 1.703 6,7
Kranken nach Art der Leben 11.351 9.752 1.599 16,4 7.860 6.825 1.034 15,2
Sachversicherungen gesamt 10.581 9.219 1.361 14,8 11.246 9.360 1.885 20,1
Tier-Krankenversicherung 7.524 6.733 791 11,8 4.582 6.481 -1.899 -29,3
Andere Sachversicherungen 3.057 2.486 570 22,9 6.664 2.880 3.785 131,4
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 88.123 71.576 16.547 23,1 46.251 41.628 4.623 11,1
Aktive Rückversicherung 748 417 330 79,1 12.144 10.671 1.473 13,8
Gesamt 88.870 71.993 16.877 23,4 58.394 52.299 6.096 11,7

NETTOERGEBNIS MIT QUOTEN

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Versicherungszweige Netto-Schadenquoten (in % der verdienten Prämie) Brutto-Schadenquoten (in % der gebuchten Bruttobeiträge) Versicherungstechnische Nettoergebnisse nach Schwankungsrückstellung Veränderungen
2024 2023 2024 2023 2024 2023 in T€ in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 58,8 51,1 53,1 44,6 3.565 11.461 -7.897 -68,9
Kranken nach Art der Schaden 60,6 53,0 54,6 45,8 2.000 7.189 -5.189 -72,2
Kranken nach Art der Leben 45,0 37,3 40,2 34,3 1.565 4.273 -2.708 -63,5
Sachversicherungen gesamt 59,4 55,1 58,1 53,8 -4.418 -3.370 -1.048 -31,1
Tier-Krankenversicherung 69,8 65,3 63,7 60,1 -1.131 -3.632 2.500 68,9
Andere Sachversicherungen 42,2 42,2 47,7 41,9 -3.287 262 -3.548 -1.355,2
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 58,9 51,6 53,6 45,6 -853 8.091 -8.945 -110,5
Aktive Rückversicherung 2,2 1,2 2,2 1,2 750 750 0,0 0,0
Gesamt 43,8 37,0 44,8 37,4 -103 8.841 -8.945 -101,2

Das versicherungstechnische Nettoergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr auf T€ -103 reduziert. Insbesondere das Ergebnis der Krankenzusatzversicherungen (Kranken nach Art der Schadenversicherung und Kranken nach Art der Lebensversicherung) hat sich aufgrund gestiegener Schadenquoten und gestiegenen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Ursache für den Anstieg der Netto- wie auch Brutto-Schadenquoten im Krankenzusatzversicherungsgeschäft ist die einmalige Anpassung des Verfahrens zur Dotierung der Spätschadenrück-stellung in der Zahnzusatzversicherung im Vorjahr. Die reine Schadenzahlungsquote (brutto) der Zahnzusatzversicherungen ist hingegen im Jahr 2024 um lediglich 0,9 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr angestiegen.

Das negative versicherungstechnische Ergebnis im Versicherungszweig Tier-Krankenversicherung hat sich um rd. 70 % gegenüber Vorjahr verbessert. Im Wesentlichen sind die Aufwendungen für Versicherungsbetrieb rückläufig und die Rückversicherung für die Tier-Krankenversicherung ist im Jahr 2024 ausgelaufen. Die reine Schadenzahlungsquote (brutto) der Tier-Krankenversicherung sank im Jahr 2024 um 6,7 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr. Das versicherungs-technische Ergebnis im Versicherungszweig Andere Sachversicherung ist im Jahr 2024 mit T€ - 3.287 anders als im Vorjahr negativ. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen verursacht durch einen mehr als verdoppelten Aufwand des Versicherungs-betriebs, der wesentlich auf produktspezifische TV-Werbung im Jahr 2024 zurückzuführen ist.

ANZAHL DER MINDESTENS EINJÄHRIGEN VERSICHERUNGSVERTRÄGE

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Versicherungszweige Anzahl der Verträge Veränderungen
2024 2023 in Stück in %
Krankenzusatzversicherungen gesamt 435.875 437.327 -1.452 -0,3
Kranken nach Art der Schaden 346.413 347.522 -1.109 -0,3
Kranken nach Art der Leben 89.462 89.805 -343 -0,4
Sachversicherungen gesamt 87.127 93.906 -6.779 -7,2
Tier-Krankenversicherung 18.695 19.596 -901 -4,6
Andere Sachversicherungen 68.432 74.310 -5.878 -7,9
Zwischensumme Erstversicherungsgeschäft 523.002 531.233 -8.231 -1,5
Aktive Rückversicherung 0 0 0 n/a
Gesamt 523.002 531.233 -8.231 -1,5

7.2 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

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AUFWENDUNGEN FÜR DEN VERSICHERUNGSBETRIEB Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in %
Abschlussaufwendungen 29.997 26.124 3.873 14,8
Verwaltungsaufwendungen (inkl. Kapitalanlagekosten) 28.925 26.686 2.238 8,4
Summe - brutto 58.921 52.811 6.111 11,6
Abzüglich erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft -15.759 -18.578 2.819 -15,2
Gesamt 43.163 34.233 8.930 26,1

7.3 Erträge und Aufwendungen aus Kapitalanlagen

Die laufenden Erträge des Berichtsjahres resultieren aus der Anlage von Aktien, Investmentanteilen, festverzinslichen und nicht festverzinslichen Wertpapieren. Es entstanden Erträge in Höhe von T€ 8.615 (Vorjahr: T€ 5.278 ), die in voller Höhe aus den Investmentfonds „HI-DFV-Master-Fonds“ und „HI-DFV-Master-Fonds II“ resultieren.

Im Geschäftsjahr erfolgte wie im Vorjahr keine Abschreibung aufgrund niedrigerer Börsen- oder Marktwerte in den Investmentfonds „HI-DFV-Master-Fonds“ und „HI-DFV-Master-Fonds II“. Beide Fonds dienen entweder vollständig oder teilweise als Sicherungsvermögen des wachsenden Versicherungsgeschäfts oder werden aus Gründen der Eigenkapitalhinterlegung langfristig gehalten, so dass beide Fonds dem Anlagevermögen zugeordnet sind. Daher werden sie grundsätzlich nur abgewertet, sofern eine dauerhafte Wertminderung vorliegt. Die zum Abschlussstichtag bestehenden Wertminderungen wurden im Rahmen einer Fondsdurchsicht analysiert. Sie beruhen nicht auf einer gesunkenen Bonität der Emittenten, sondern sind im Wesentlichen durch die gestiegenen Marktzinsen begründet. Diese Marktwertsenkungen werden finanztheoretisch über die Laufzeit der Anleihen wieder verschwinden, so dass keine dauerhafte Wertminderung der Fonds vorliegt.

Die Aufwendungen für Kapitalanlagen beinhalten im Wesentlichen die nach § 43 Abs. 1 Nr. 4 RechVersV dem Bereich Verwaltung von Kapitalanlagen zugeordneten Personal- und Sachaufwendungen des Unternehmens.

Die Nettoverzinsung gesamt einschließlich Freiem Vermögen betrug 2,80 % (Vorjahr: 1,98 %). Im Sicherungsvermögen für das Krankenversicherungsgeschäft nach Art der Leben betrug die Nettoverzinsung 2,43 % (Vorjahr: 2,36 %)

7.4 Technischer Zinsertrag

Der Technische Zinsertrag enthält Depotzinsen in Höhe von T€ 1.194 (Vorjahr: T€ 771 ) aus dem aktiven Rückversicherungsgeschäft.

7.5 Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge in Höhe von T€ 1.065 (Vorjahr: T€ 58 ) enthalten im Geschäftsjahr im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

7.6 Sonstige Aufwendungen

Bei den Sonstigen Aufwendungen handelt es sich ausschließlich um die nicht den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zuordenbaren Aufwendungen nach § 48 RechVersV, deren Zusammensetzung sich aus der folgenden Übersicht ergibt.

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SONSTIGE AUFWENDUNGEN Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in %
Rechts- und Beratungsaufwendungen 1.274 1.005 269 26,8
Abschluss-, Hauptversammlungs- und Prüfungskosten 515 472 44 9,3
Beiträge und Gebühren 301 170 131 76,9
Aufsichtsratsvergütungen 222 248 -26 -10,6
Beiträge für Geschäftsversicherungen 169 152 17 11,4
Spenden 66 40 26 64,6
Übrige betriebliche Aufwendungen 12.970 206 12.763 6.187,7
Gesamt 15.517 2.293 13.224 576,8

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 13,0 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) beinhalten mit 11,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) folgende außergewöhnlichen Belastungen (Sondereffekte) in 2024: Direkte und indirekte Aufwendungen aus dem Delisting- Verfahren - Rückzug aus dem Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse - (1,3 Mio. €), die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Bestandsführungssystem und Forderungsbestände (5,9 Mio. €), die Bildung von Rückstellungen für Rechtsrisiken und für eine Option auf die Umstrukturierung von Rückversicherungsverträgen (4,7 Mio. €).

7.7 Abwicklungsergebnis

Im Geschäftsjahr 2024 entstand insgesamt ein Brutto-Abwicklungsverlust von minus 2,5 Mio. € (Vorjahr: Gewinn 0,4 Mio. €), davon im nach Art der Lebensversicherung von -1,1 Mio. € und im nach Art der Sachversicherung -1,4 Mio. €.

8 SONSTIGE ANGABEN

8.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus der langfristigen Anmietung der Geschäftsräume Reuterweg 47 bis zum 31.12.2033. Die aus dieser Verpflichtung resultierenden Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr T€ 1.090 (Vorjahr: T€ 524). Für den gesamten Zeitraum bis einschließlich 2033 hat die Deutsche Familienversicherung Verpflichtungen von 9,3 Mio. €.

Daneben bestehen Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Miet- und Serviceverträgen für IT-Outsourcing und IT- Dienstleistungen in Höhe von 4,4 Mio. € p.a. (Vorjahr: T€ 774 p.a.). Für den gesamten Zeitraum bis einschließlich 2029 hat die Deutsche Familienversicherung Verpflichtungen im IT Bereich von 17,2 Mio. €.

8.2 Personalbestand

Im Berichtsjahresdurchschnitt beschäftigte die Deutsche Familienversicherung Gruppe 216 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 192).

8.3 Angaben nach § 51 Abs. 5 RechVersV

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Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter, Personalaufwendungen Veränderungen
in T€ 2024 2023 in T€ in %
Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 2.184 1.697 487 28,7
Löhne und Gehälter 18.629 17.851 778 4,4
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 2.425 2.031 394 19,4
Gesamt 23.238 21.578 1.659 7,7

8.4 Offenlegung, Sitz und Handelsregister der Gesellschaft

Der Konzernabschluss wird fristgerecht im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Für die folgenden in diesen Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen der DFV Deutsche Familienversicherung AG wird auf eine separate Offenlegung nach § 264 Abs. 3 Satz 1 HGB verzichtet:

DFVS Deutsche Familienversicherung Servicegesellschaft mbH

DFVV Deutsche Familienversicherung Vertriebsgesellschaft mbH

DFVR Deutsche Familienversicherung Rechtsschutz-Schadenabwicklungsgesellschaft mbH

Hyrance AG

Die DFV Deutsche Familienversicherung AG hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 78012 eingetragen.

8.5 Vorstand und Aufsichtsrat

Mitglieder des Vorstands sind:

 

Dr. Stefan Maximilian Knoll, Rechtsanwalt, Frankfurt am Main (Vorsitzender)

 

Dr. Bettina Hornung, Diplom-Informatikerin, Roßdorf

 

Ansgar Kaschel, Diplom-Ökonom, Idstein

 

Dr. Karsten Paetzmann, Kaufmann, Hamburg

Mitglieder des Aufsichtsrats sind:

 

Carola Theresia Paschola, Unternehmensberaterin, Mühlheim am Main, Vorsitzende

 

Georg Glatzel, Diplom-Volkswirt, Immobilienökonom (EBS), Heidelberg

 

Luca Pesarini, Diplom-Kaufmann, Schüttringen (Luxembourg), stellvertretender Vorsitzender (bis 26.06.2024)

 

Gordon Rapp, Rechtsanwalt, Neckargemünd, stellvertretender Vorsitzender (seit 26.06.2024)

8.6 Bezüge des Vorstands und Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Vorstands erhalten eine fixe Vergütung. Ansprüche auf eine Sondervergütung bestehen nicht. Mitglieder des Vorstands erhalten einen leistungsbezogenen Bonus, dessen Höhe der Aufsichtsrat im Einzelfall beschließt. Darüber hinaus beziehen die Mitglieder des Vorstands einen Zuschuss zur Krankenversicherung in Höhe des maximalen Arbeitgeberbeitrags zur gesetzlichen Krankenversicherung. In der Vorstandsvergütung sind im Jahr 2023 eine Abfindung enthalten und Vergütungen für insgesamt fünf Vorstände.

Bezüge des Vorstands und Aufsichtsrats

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Vorstandsmitglieder (Festvergütung. Nebenleistungen und kurzfristige variable Vergütung 1.913 2.436
Aufsichtsrat (Festvergütung und Nebenkosten) 222 248
Gesamt 2.135 2.684

8.7 Honorar des Abschlussprüfers

Die folgende Tabelle zeigt das Honorar des Abschlussprüfers für die Prüfungs- und Beratungstätigkeiten bei der Deutschen Familienversicherung.

Honorar des Abschlussprüfers

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in T€ 31.12.2024 31.12.2023
Abschlussprüfungsleistungen 389 344
andere Bestätigungsleistungen 0 0
Steuerberaterleistungen 0 0
sonstige Leistungen 0 0
Gesamt 389 344
davon für das Vorjahr 103 42

8.8 Verrechnung Rücklagen und Bilanzgewinn DFV Deutschen Familienversicherung AG

Zum Ausgleich des aus Vorjahren bestehenden Bilanzverlusts und des Jahresfehlbetrags des Geschäftsjahres in Höhe von insgesamt € 34.855.914,50 hat die DFV AG einen Betrag in gleicher Höhe aus der Kapitalrücklage entnommen. Ein ausschüttungsfähiger Bilanzgewinn ergab sich danach nicht.

8.9 Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, liegen nicht vor.

 

Frankfurt am Main, 17. März 2025

DFV Deutsche Familienversicherung AG

Der Vorstand

Dr. Stefan M. Knoll, Vorsitzender des Vorstands (CEO)

Dr. Bettina Hornung, Mitglied des Vorstands (CIO)

Ansgar Kaschel, Mitglied des Vorstands (CSO)

Dr. Karsten Paetzmann, Mitglied des Vorstands (CFO)

BESTÄTIGUNGSVERMERK

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die DFV Deutsche Familienversicherung AG, Frankfurt am Main

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der DFV Deutschen Familienversicherung AG, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der DFV Deutschen Familienversicherung AG, Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU- Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1.

Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft - Bruttobetrag,

2.

Bewertung der Deckungsrückstellung aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft - Bruttobetrag.

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

b)

Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Jahresabschluss),

c)

Prüferisches Vorgehen.

Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft - Bruttobetrag

d) In der Konzernbilanz wird im Posten Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ein Bruttobetrag aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gemäß § 341g HGB in Höhe von TEUR 20.501 bzw. 5,7 % der Bilanzsumme (Vorjahr: TEUR 16.009; 4,9 % der Bilanzsumme) ausgewiesen.

Die Rückstellungen für bekannte, noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle werden durch individuelle Bewertung, die für unbekannte Versicherungsfälle überwiegend nach Erfahrungssätzen auf Grundlage anerkannter versicherungsmathematischer Verfahren, gebildet. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2023 die Methodik zur Ermittlung der Höhe der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle des aktuellen Geschäftsjahres im Bereich Zahn modifiziert. Nach der geänderten Methode werden die Schäden in der Sparte der Zahnzusatzversicherung unterteilt in:

a)

Schäden, deren Leistungszeitraumende vor dem Meldejahr liegt und

b)

Schäden, deren Leistungszeitraumanfang vor dem Meldejahr liegt, wobei das Leistungszeitraumende ins Meldejahr fällt.

Schäden des Typs a) werden vollständig in der Spätschadenreserve berücksichtigt, während für die Schäden des Typs b) abgegrenzt wird, welcher Aufwand einerseits den Vorjahren zuzurechnen ist und deshalb in der Spätschadenreserve erfasst wird, und welcher Aufwand andererseits in das Meldejahr fällt und dementsprechend nicht in der Spätschadenreserve enthalten sein muss.

Die Ermittlung der Rückstellungshöhe basiert auf ermessensbehafteten Schätzungen der gesetzlichen Vertreter und ist mit Unsicherheiten behaftet. Es besteht das Risiko, dass die Schätzungen sowohl der Anzahl der Schadenfälle als auch der jeweiligen Schadenhöhe nicht zutreffend bzw. sachgerecht sind. Vor dem Hintergrund dieser Schätzunsicherheiten und aufgrund der Bedeutung der Rückstellung für den Konzernabschluss haben wir die Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt eingestuft.

Angaben zu den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ und im Abschnitt „Angaben zu den Passiva“ des Konzernanhangs enthalten.

e) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis von dem Prozess der Schadenbearbeitung und der implementierten Kontrollen erlangt. Zudem haben wir die Ausgestaltung und die Wirksamkeit der eingerichteten Kontrollen geprüft, die die korrekte Ermittlung der Schadenrückstellungen sicherstellen sollen. In unsere Prüfung haben wir Spezialisten mit IT- und Branchenkenntnis eingebunden, um die für die Schadenrückstellungsberechnung relevanten Systeme zu beurteilen. Wir haben unter anderem auch die der Berechnung des Erfüllungsbetrags zugrunde liegenden Daten mit relevanten Nachweisen abgestimmt. Im Zuge der Methodenänderung der Rückstellungsberechnung im Bereich Zahn haben wir die Berechnung sowie die angewandten aktuariellen Verfahren unter Einbindung unserer Aktuare überprüft. Damit einhergehend haben wir die ordnungsgemäße Berechnung der Rückstellungen anhand der für die Schadenfälle anzuwendenden Rechtsvorschriften nachvollzogen und die konsistente Anwendung der Bewertungsmethoden überprüft. Die rechnerische Richtigkeit haben wir in Stichproben geprüft. Soweit die Ermittlung des Erfüllungsbetrages maßgeblich auf einer Einschätzung der gesetzlichen Vertreter beruht, haben wir zusätzlich gewürdigt, ob die dieser Einschätzung zugrunde liegenden Annahmen als vertretbar beurteilt werden können. Weiterhin haben wir die in diesem Zusammenhang angewendete Methoden und verwendete Daten auf Sachgerechtigkeit und die abgeleiteten Schlussfolgerungen auf Nachvollziehbarkeit geprüft.

Daneben haben wir die Entwicklung von Schadenfällen, Schadenzahlungen sowie die zugehörigen Aufwendungen und Rückstellungen analysiert. Sofern unerwartete Veränderungen vorlagen oder erwartete Veränderungen ausblieben, haben wir Erläuterungen der gesetzlichen Vertreter eingefordert und diese anhand von Nachweisen beurteilt. Für individuell ermittelte Schäden haben wir in Stichproben Einzelfälle anhand der Schadenakten geprüft.

Die Angaben im Konzernanhang haben wir auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft.

Bewertung der Deckungsrückstellung aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft - Bruttobetrag

f) Im Jahresabschluss wird unter dem Posten Deckungsrückstellung ein Bruttobetrag aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft in Höhe von TEUR 244.830 bzw. 67,9 % der Bilanzsumme (Vorjahr: TEUR 196.065 bzw. 60,4 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Die Brutto-Deckungsrückstellung s.a.G. ergibt sich grundsätzlich als Summe der einzelvertraglich ermittelten Alterungsrückstellungen (als Krankenversicherung nach Art der Lebensversicherung), wobei sich diese im Wesentlichen aus der tariflichen Alterungsrückstellung und den angesammelten Mitteln aus der Direktgutschrift nach § 150 VAG zusammensetzen. Zusätzlich wurde eine Alterungsrückstellung zur Finanzierung von Beitragsnachlässen in Stationär- und Krankentagegeldtarife aus Eigenmitteln des Unternehmens in Höhe von TEUR 243 (Vorjahr: TEUR 233) gebildet. Die Brutto- Deckungsrückstellungen (Alterungsrückstellungen) werden im Konzern gemäß den Bestimmungen des § 341f HGB, des § 18 KVAV und des § 25 Abs. 5 RechVersV einzelvertraglich und nach der prospektiven Methode berechnet. Dabei wurden die negativen Alterungsrückstellungen gegen positive Alterungsrückstellungen aufgerechnet.

Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage versicherungsmathematischer Verfahren. Die Bewertung der Brutto- Deckungsrückstellung wurde von uns als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt bestimmt, da insbesondere die Ermittlung der Rückstellung auf gesetzlichen Vorschriften und versicherungsspezifischer Verordnung basiert und ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht. Aufgrund der Kalkulation der Deckungsrückstellung für verschiedene Versicherungstarife mit unterschiedlichen Bewertungsparametern besteht ein erhöhtes Fehlerrisiko. Eine besondere Bedeutung kommt Annahmen zu Kostensätzen, den Rechnungszinsen sowie den biometrischen Grundlagen zu. Die getroffenen Annahmen und Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter über die Verwendung und/oder Anpassung von Berechnungsparametern haben eine direkte und deutliche Auswirkung auf das Ergebnis im Konzernabschluss.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft zur Brutto-Deckungsrückstellung sind in den Abschnitten „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ des Konzernanhangs enthalten. Risikoangaben sind im Konzernlagebericht im Abschnitt „Versicherungstechnische Chancen und Risiken“ enthalten.

g) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis von den wesentlichen Prozessen zur Ermittlung der Deckungsrückstellung erlangt und die diesbezügliche Aufbau- und Ablauforganisation mit ihren wesentlichen Kontrollen geprüft. Weiterhin haben wir beurteilt, inwieweit die Vorgehensweise durch Subjektivität, Komplexität oder sonstige inhärente Risikofaktoren beeinflusst wurde. Unsere Prüfung erfolgte unter Einbindung unserer Aktuare in das Prüfungsteam. Wir haben die Prüfung der Angemessenheit der wesentlichen verwendeten Annahmen und Parameter (Technische Berechnungsgrundlagen), der angewendeten Methoden und verwendeten Daten für ausgewählte Tarife anhand einer von uns ausgewählten Stichprobe von Versicherungsverträgen vorgenommen. Die Fortschreibung der Rückstellungen gemäß § 150 VAG haben wir innerhalb der Stichprobe einzelvertraglich nachgerechnet sowie die zur Ermittlung der tariflichen Alterungsrückstellung verwendeten Annahmen mit denen der Prämienkalkulation abgeglichen. Unsere Ergebnisse haben wir mit den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen. Bei Vorliegen wesentlicher Unterschiede in den Bewertungen haben wir durch Befragungen in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Gesellschaft und unseren Aktuaren die Gründe nachvollzogen. Für die im Berichtsjahr durchgeführten Beitragsanpassungen haben wir in Stichproben für Tarife nach Art der Lebensversicherung überprüft, ob der unabhängige mathematische Treuhänder der Gesellschaft den vorgenommenen Änderungen zugestimmt hat. Im Falle von Änderungen des Rechnungszinses haben wir überprüft, dass festgelegte Rechnungszins in Einklang mit der Richtlinie des aktuariellen Unternehmenszinses steht. Zur Sicherstellung der korrekten Umsetzung der vom unabhängigen Treuhänder genehmigten Beitragsanpassung haben wir für Einzelfälle die korrekte Anwendung der neuen Rechnungsgrundlagen nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir die Ermittlung der Limitierungsmittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung nachvollzogen. Ausgehend von der Nettoverzinsung haben wir die Ermittlung der Direktgutschrift nach § 150 Abs. 1 und 2 VAG nachvollzogen und die entsprechende Zuschreibung zur Deckungsrückstellung abgestimmt. Insgesamt haben wir im Rahmen unserer Prüfung des Sachverhalts gewürdigt, ob die von den gesetzlichen Vertretern angewendeten Methoden, getroffenen Annahmen sowie verwendeten Daten als vertretbar beurteilt werden können.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

den Bericht des Aufsichtsrats,

alle übrigen Teile des Geschäftsberichts,

aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen und Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

planen wir die Konzernabschlussprüfung und führen sie durch, um ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftsbereiche innerhalb des Konzerns einzuholen als Grundlage für die Bildung der Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchsicht der für Zwecke der Konzernabschlussprüfung durchgeführten Prüfungstätigkeiten. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und, sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-AprVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 als Abschlussprüfer des Konzernabschlusses gewählt. Wir wurden am 19. November 2024 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2021 als Abschlussprüfer des Konzernabschlusses der DFV Deutschen Familienversicherung AG, Frankfurt am Main, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Rouven Schmidt.

 

Frankfurt am Main, den 19. März 2025

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Rouven Schmidt, Wirtschaftsprüfer

ppa. Manfred Schneider, Wirtschaftsprüfer

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Der Aufsichtsrat nahm im Geschäftsjahr 2024 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er überwachte insbesondere den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens fortlaufend und ließ sich regelmäßig, zeitnah und umfassend mittels schriftlicher und mündlicher Berichte über die Geschäftspolitik, die Lage und Entwicklung des Unternehmens, die wesentlichen Finanzdaten und die Unternehmensplanung informieren.

Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat dabei umfassend über die die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung der beabsichtigten Geschäfts- und Unternehmenspolitik einschließlich der Finanz- und Personalplanung sowie die Lage der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat war somit in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, unmittelbar eingebunden. Soweit nach Gesetz und Satzung erforderlich, gab der Aufsichtsrat zu den entsprechenden Vorschlägen des Vorstands - nach gründlicher eigener Prüfung und Beratung - sein Votum ab.

Es bestand im gesamten Berichtsjahr eine in jeder Phase offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat.

VERÄNDERUNGEN IM AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 26.06.2024 ist das bisherige Aufsichtsratsmitglied Luca Pesarini aus persönlichen Gründen aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Die Hauptversammlung wählte Herrn Gordon Rapp am gleichen Tag in den Aufsichtsrat. In der sich an die Hauptversammlung anschließenden Aufsichtsratssitzung wählte der Aufsichtsrat wieder Carola Theresia Paschola zur Aufsichtsratsvorsitzenden und Gordon Rapp zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Weiteres Aufsichtsratsmitglied im Berichtsjahr war Georg Glatzel.

Im Berichtsjahr beschloss der Aufsichtsrat die Wiederbestellung des Vorsitzenden des Vorstands bis zum 30.06.2029. Veränderungen im Vorstand gab es im Berichtsjahr nicht.

ARBEIT DES AUFSICHTSRATS

In allen Aufsichtsratssitzungen des Berichtsjahrs berichtete der Vorstand jeweils ausführlich zur aktuellen Geschäftsentwicklung sowie über die Vertriebsergebnisse und aktuelle Themen. Dabei wurden dem Aufsichtsrat insbesondere die Bestands- und Neugeschäftszahlen sowie die Beitragsentwicklung vorgestellt. Es wurden zudem in jeder Sitzung die wesentlichen Unternehmenskennzahlen sowie die Entwicklung insbesondere im Hinblick auf die Umsatz-, Kosten- und Ergebnissituation erörtert. Der Aufsichtsrat erhielt auch stets Berichte zur Solvabilität und Finanzlage einschließlich der Kapitalanlageergebnisse. Dabei wurden jeweils die aktuellen Solvabilitätskennzahlen ebenso erläutert wie die für die Gesellschaft relevanten Risiken und das Risikomanagement sowie die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung. Ebenfalls stellte der Vorstand dem Aufsichtsrat die Quartalsberichte Q1 und Q3 sowie den Halbjahresfinanzbericht ausführlich vor.

Der Aufsichtsrat erörterte zudem regelmäßig mit dem Vorstand die Beitrags- und Schadenzahlungen einschließlich der Schadenquoten und Rückstellungen auch im Vergleich zu Branchenkennzahlen sowie ausgewählte operative, produktspezifische, finanzielle und IT-spezifische Themen. Ferner beschäftigte sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr mit dem SFCR-Bericht 2023 und den Jahresberichten der Schlüsselfunktionen unabhängige Risikomanagementfunktion und Compliance-Funktion für das Geschäftsjahr 2023, mit dem Geschäftsplan für das Geschäftsjahr 2024 sowie mit der Erteilung der Prüfungsaufträge und der Festlegung der Prüfungsschwerpunkte an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024.

Außerdem beriet sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr ausführlich mit dem Vorstand über das Übernahme- und Delistingverfahren der Haron Holding S.A. und die diesbezügliche Delistingvereinbarung und gab eine gemeinsame begründete Stellungnahme zum Übernahme- und Delisting-Erwerbs-Angebot mit dem Vorstand ab. Der Wegfall der Notierung im Prime-Standard der Frankfurter Wertpapierbörse (Delisting) als Folge des Übernahme- und Delistingverfahrens erfolgte mit Wirkung zum 29.11.2024.

Ferner prüfte der Aufsichtsrat die auf freiwilliger Basis erstellte nichtfinanzielle Konzernerklärung und befasste sich mit der freiwilligen Nachhaltigkeitsberichterstattung der Gesellschaft.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren jederzeit in der Lage, sämtliche Aufgaben im Gremium effizient selbst wahrzunehmen und sach- und fachgerecht zu beraten sowie zu beschließen.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr keine Ausschüsse gebildet. Die Aufgaben des Prüfungsausschusses werden vom Aufsichtsrat gemäß § 107 Abs. 4 Satz 2 AktG ausgeübt.

JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG 2024

Die Hauptversammlung bestellte mit Beschluss am 26.06.2024 die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum neuen Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024.

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie die entsprechenden Lageberichte für das Geschäftsjahr 2024 geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.

Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die Jahresabschlussunterlagen für das Geschäftsjahr 2024 sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig erhalten, so dass ausreichend Gelegenheit zur Kenntnisnahme und Prüfung bestand.

Die Jahresabschlussunterlagen und der Prüfungsbericht wurden am 28.03.2025 im Rahmen der Aufsichtsratssitzung ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Dabei wurden insbesondere auch die im Bestätigungsvermerk beschriebenen besonders wichtigen Prüfungssachverhalte und die vorgenommenen Prüfungshandlungen besprochen. Der Aufsichtsrat prüfte den Jahres- und Konzernabschluss und den zusammengefassten Lage- und Konzernlagebericht und erhob keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat billigte den Jahres- und den Konzernabschluss der Gesellschaft am 28.03.2025. Damit ist der vom Vorstand der Gesellschaft aufgestellte Jahresabschluss festgestellt.

Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Familienversicherung für ihren großen persönlichen Einsatz sowie die sehr engagierten Leistungen und Erfolge im Geschäftsjahr 2024.

 

28. März 2025

Für den Aufsichtsrat

Carola Theresia Paschola, Vorsitzende des Aufsichtsrats