![]() Dierig Holding AGAugsburgHalbjahresfinanzbericht 1. Januar bis 30. Juni 2020 Gegründet 1805 Augsburg Wertpapier-Kenn-Nr. 558.000 (ISIN DE 0005580005) Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 20201. GRUNDLAGEN DES KONZERNS Die Dierig Holding AG als Hauptgesellschaft des Dierig-Konzerns ist eine Aktiengesellschaft
nach deutschem Recht und fungiert als Holding. Ihre Tochtergesellschaft Dierig Textilwerke
GmbH ist als konzernleitende Zwischenholding Muttergesellschaft der operativen Tochtergesellschaften
in Deutschland. Zudem verfügt die Dierig Textilwerke GmbH im Immobiliensegment über
ein eigenes operatives Geschäft. Das Unternehmen Dierig wurde im Jahr 1805 im schlesischen
Langenbielau als textiles Verlagsgeschäft gegründet. Die Konzernstrategie fußt auf unternehmerischer Nachhaltigkeit. Die Sicherung und
langfristige Mehrung der Substanz hat in jedem Fall Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger
Renditeziele. Die Dividendenpolitik basiert darauf, die Anteilseigner an Erträgen
aus dem operativen Geschäft angemessen zu beteiligen. scroll
Aufgrund von COVID-19 war das erste Halbjahr 2020 geprägt von einer der größten Wirtschaftskrisen
der Nachkriegsgeschichte. Über die krisenbedingten Anpassungen im Tagesgeschäft hinausgehend
überprüften Aufsichtsrat, Vorstand und die Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften
fortwährend die Geschäftsmodelle des Konzerns und seiner operativen Tochtergesellschaften,
die übergeordneten Strategien, die Ziele, das Steuerungssystem sowie die Aktivitäten
in Forschung und Entwicklung. Die Prüfungen ergaben, dass diese Grundlagen geeignet
sind, den Konzern sicher durch die Krise und aus der Krise zu führen. In Summe ergaben
sich im ersten Halbjahr 2020 keine oder nur unwesentliche Veränderungen gegenüber
der im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 35ff.) dargestellten
Situation. Daher verweisen wir auf die dortige Darstellung der Grundlagen des Konzerns. Die Steuerung des Konzerns und seiner Unternehmen erfolgt im Wesentlichen mit Kennzahlen
wie Umsatzerlöse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und Eigenkapitalquote. 2. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN2.1 Entwicklung der Weltwirtschaft Als internationales Textilunternehmen mit Kunden in 28 Ländern ist der Dierig-Konzern
abhängig von globalen weltwirtschaftlichen Entwicklungen. Die Weltwirtschaft wurde
im ersten Halbjahr 2020 massiv von den Folgen der Coronavirus-Pandemie getroffen und
ist in eine tiefe Rezession gestürzt. Die Weltbank spricht in einem am 9. Juni 2020
veröffentlichten Update zur Studie "Global Economic Prospects" von einer veränderten
Welt und prognostiziert für 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaft in Höhe von 5,2
Prozent. In den reifen Volkswirtschaften erwartet die Weltbank einen Rückgang von
rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Wirtschaftsleistung der Schwellen-
und Entwicklungsländer um 2,5 Prozent zurückgehen soll. Der Internationale Währungsfonds (IWF) beurteilt die Situation ähnlich wie die Weltbank
und spricht in seinem am 24. Juni 2020 veröffentlichten Update zur Studie "World Economic
Outlook" von einer nie dagewesenen Krise. Dabei erwartet der IWF für das Jahr 2020
einen Rückgang der Weltwirtschaft um 4,9 Prozent. Auch in dieser Projektion sind die
entwickelten Volkswirtschaften besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der
Coronavirus-Pandemie betroffen. Nach IWF-Prognosen ist hier mit einem Rückgang der
Wirtschaftsleistung in Höhe von 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu rechnen, für
die Schwellen- und Entwicklungsländer wird ein Rückgang von 3,0 Prozent erwartet. Beide Institutionen verweisen in ihren Projektionen auf große Prognoseunsicherheiten.
Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist im hohen Ausmaß abhängig von der weiteren Entwicklung
der Pandemie. Solange keine Impfstoffe und keine Heilmittel zur Verfügung stehen,
kann die Pandemie einzig mit nicht-pharmazeutischen infektionshygienischen Maßnahmen
bekämpft werden. Negative Szenarien wie das Wiederaufflammen der Pandemie in einer
weltweiten zweiten Infektionswelle oder eine gefährliche Mutation des Virus sind in
den Projektionen nicht berücksichtigt. 2.2 Textilkonjunktur in den relevanten
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| Gesellschaft | Ziel (gemäß Prognose aus dem Konzernlagebericht 2019) | Zielerreichung 1. Halbjahr 2020 | Bemerkungen |
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität, Krisenmanagement | ✓ | 1,4 Millionen Euro Vorsteuerergebnis ohne Beeinflussung durch Gewinne aus Immobilienverkäufen, mit 9,7 Millionen Euro verbesserte Liquidität |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz | ✓ | Materialaufwand um 2,8 Millionen Euro gesunken; Personalaufwand um 1,1 Millionen Euro gesunken (durch Personalabbau und Kurzarbeit) | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz bei Erwartung einer sich verschlechternden Zahlungsmoral und einem steigenden Ausfallrisiko | ✓ | Forderungen bei unwesentlich verschlechterter Zahlungsmoral und unwesentlich vergrößertem Ausfallrisiko der Kunden um 0,1 Millionen Euro gesunken | |
| Reduzierung der Lagerbestände bei Meterware und Damast, möglichst geringer Aufbau von Lagerbeständen im Bettwäschebereich | ✓ | Lagerbestände um 1,8 Millionen Euro gesunken | |
| Sicherung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | ✓ | Erhöhung des Eigenkapitals von 36,7 Millionen Euro zu Jahresbeginn 2020 auf 37,8 Millionen Euro zur Mitte des Jahres 2020, Verbesserung der Eigenkapitalquote von 30,8 Prozent auf 32,1 Prozent | |
| Entwicklung eines neuen Lagerkonzepts für die in Augsburg ansässigen textilen Tochtergesellschaften | ✓ | Konzeptionelle Arbeiten sind im Plan | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | ✓ | Der Immobilienbereich ist bislang nur im geringfügigen Maß von Mieterausfällen betroffen, der Vermietungsgrad liegt stabil bei 96 Prozent | |
| fleuresse GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Adam Kaeppel GmbH | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst, die Restrukturierungen sind im Plan |
| Adam Kaeppel GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der fleuresse GmbH | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst, die Restrukturierungen sind im Plan |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
| Dierig AG, Schweiz | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Leichte Umsatzsteigerung bei sinkendem Material- und Personalaufwand |
| BIMATEX GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
| Straffung des Sortiments im Objektbereich | ✓ | Bedarfsgerechte Anpassung des Sortiments im Objektbereich, Kooperation mit einem ebenfalls im Objekttextilbereich tätigen Partner, gemeinsame Aktivitäten im Vertrieb, in der Lagerhaltung und in der Logistik | |
| Christian Dierig GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Abbau des Damastlagers, Realisierung von Forderungen, konzeptionelle Neuausrichtung der Aktivitäten im Damastexport | O | Aufgrund der Sicherheitslage und des Reiseverbots in Westafrika wurden die Exportaktivitäten "eingefroren". Forderungen konnten teilweise realisiert werden. Die konzeptionelle Neuausrichtung und die Wiederaufnahme der Aktivitäten hängen von der weiteren Entwicklung der Lage in Westafrika ab. Forderungen konnten zum Teil realisiert werden |
| Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz im Bereich technischer Textilien | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
| Gesellschaft | Ziel (gemäß Prognose aus dem Konzernlagebericht 2019) | Zielerreichung 1. Halbjahr 2020 | Bemerkungen |
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen | ✓ | Weiterentwicklung des Vermarktungskonzepts ist im Plan |
| Grob- und Detailplanung für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | ✓ | Baurecht für den ersten Bauabschnitt (Parkgarage) liegt vor | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | ✓ | Nach wie vor sehr hohes Preisniveau bei angebotenen Flächen, kein Erwerb neuer Grundstücke | |
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrades | ✓ | Unverändert hoher Vermietungsgrad |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Aktivitäten im Bereich der Immobilienverwaltung | ✓ | Planziel durch Wachstum übererfüllt |
| Stabilisierung der Provisionsumsätze | ✓ | Planziel durch Wachstum übererfüllt |
✓
Ziel erreicht
O
Ziel in Teilen erreicht
-
Ziel nicht erreicht
| I / 2020 in Mio. € | I /2019 in Mio. € | Veränderung | |
| Umsatzerlöse Textil | 18.1 | 22,0 | -17,7% |
| Umsatzerlöse Immobilien | 6,8 | 6,0 | 13,3% |
| Umsatzerlöse Gesamt | 24,9 | 28,0 | -11,1% |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1,4 | 1,4 | 0,0% |
| darin: Gewinne aus Grundstücksverkäufen | 0,0 | 0,3 | 0,0% |
| Vermietungsgrad Immobilien | 96% | 96% | 0,0% |
Aufgrund der krisenhaften Rahmenbedingungen brach im ersten Halbjahr 2020 der Textilumsatz
um 17,7 Prozent ein, der Konzernumsatz sank um 11,1 Prozent. Die Immobiliensparte
erzielte ein Wachstum von 13,3 Prozent. Der Materialaufwand bezifferte sich zum 30.
Juni 2020 auf 12,4 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 15,2 Millionen
Euro eine Verminderung um 2,8 Millionen Euro bedeutet. Der Personalaufwand bezifferte
sich im ersten Halbjahr 2020 auf 4,9 Millionen Euro. Infolge von Personalabbau und
Kurzarbeit lag der Personalaufwand damit um 1,1 Millionen Euro unter dem des Vorjahreszeitraums.
Im ersten Halbjahr 2020 erzielte der Dierig-Konzern ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 117 Tausend Euro verbessertes Finanzergebnis in Höhe von -335 Tausend Euro (i.Vj.
T€ 452). Das Ergebnis vor Ertragsteuern belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf 1,4
Millionen Euro (i.Vj. € 1,4 Mio.). Im Unterschied zum Vorjahreszeitraum ist das Ergebnis
nicht durch Anlagenverkaufsgewinne beeinflusst, während im ersten Halbjahr 2019 Erträge
aus Grundstücksverkäufen in Höhe von 0,3 Millionen Euro erzielt wurden. Damit konnte
der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 seine Ertragskraft verbessern.
Das Konzernperiodenergebnis (nach Steuern) bezifferte sich auf 1,1 Millionen Euro
(i.Vj. € 1,0 Mio.). Das rechnerische Ergebnis je Aktie lag im ersten Halbjahr 2020
bei 0,26 Euro (i.Vj. € 0,24).
| Cash Flow des Dierig-Konzerns | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2,3 | 2,2 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 4,0 | 2,6 |
| Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -0,9 | -1,6 |
| Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -1,8 | -2,8 |
| Flüssige Mittel | 9,7 | 5,9 |
Angaben in Millionen Euro
Im ersten Halbjahr 2020 bewegte sich der Cash Flow aus dem Ergebnis auf dem Niveau
des Vorjahreszeitraums. Insbesondere aufgrund der Veränderungen bei Vorräten, Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva erhöhte sich der Cash Flow aus
laufender Geschäftstätigkeit.
Der Dierig-Konzern tätigte im ersten Halbjahr 2020 keine Immobilienverkäufe, weshalb
auch keine Einzahlungen aus den Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens erzielt
wurden. Zudem wurden im Vergleich zum Vorjahrszeitraum deutlich verringerte Auszahlungen
für Investitionen in das Anlagevermögen vorgenommen.
Die Bilanzsumme des Dierig-Konzerns beziffert sich zum 30. Juni 2020 auf 117,6 Millionen
Euro und lag damit um 1,7 Millionen Euro unter dem Stichtag des 31. Dezember 2019.
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit verbesserte sich damit von -1,6 Millionen
Euro im ersten Halbjahr 2019 auf -0,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -1,8 Millionen Euro und
wurde durch die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten und die Aufnahme von Konzernkrediten
beeinflusst. Die Liquiditätslage ist trotz der Corona-Pandemie als stabil zu bezeichnen.
Im ersten Halbjahr wurden Kredite planmäßig getilgt bzw. zurückgeführt, die langfristigen
Bankverbindlichkeiten wurden von 25,2 Millionen Euro auf 20,9 Millionen Euro reduziert.
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung | |
| Investment Properties (in Millionen €) | 77,9 | 78,2 | -0,3 |
| Investment Properties (in Relation zur Bilanzsumme) | 66,2% | 65,6% | -0,9% |
| Vorräte (in Millionen €) | 13,7 | 15,5 | -1,8 |
| Vorräte (in Relation zur Bilanzsumme) | 11,7% | 13,0% | -10,0% |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Millionen €) | 8,3 | 8,2 | 0,1 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Relation zur Bilanzsumme) | 7,1% | 6,9% | 2,9% |
Im ersten Halbjahr 2020 haben sich die Bilanzrelationen auf der Aktiv-Seite der Konzernbilanz
nur geringfügig verändert. Den größten Einzelposten machen die Vorräte aus.
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung | |
| Eigenkapital (in Millionen €) | 37,8 | 36,7 | 1,1 |
| Eigenkapital (in Relation zur Bilanzsumme) | 32,1% | 30,8% | 4,2% |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 20,9 | 25,2 | -4,3 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 17,8% | 21,1% | -15,6% |
| Pensionsrückstellungen (in Millionen) | 18,0 | 18,3 | -0,3 |
| Pensionsrückstellungen (in Relation zur Bilanzsumme) | 15,3% | 15,3 | 0,0 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 8,0 | 6,4 | 1,6 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 6,8% | 5,4% | 25,9% |
Das Eigenkapital stieg im ersten Halbjahr 2020 durch Zuführungen in die Gewinnrücklagen
auf 37,6 Millionen Euro (i.Vj. € 36,5 Mio.). Zudem konnten Pensionsrückstellungen
in Höhe von 0,3 Millionen Euro aufgelöst werden. Im ersten Halbjahr 2020 ergaben sich
Verschiebungen zwischen den lang- und kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken um 4,3
Millionen Euro, die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen um 1,6 Millionen
Euro. Die Gesamtverschuldung des Dierig-Konzerns ging damit im Verlauf des ersten
Halbjahres 2020 weiter zurück.
Am Ende des ersten Halbjahres 2020 beschäftigte der Dierig-Konzern 182 Mitarbeiter
(137 Angestellte und 45 gewerbliche Mitarbeiter). Ende 2019 waren 187 Mitarbeiter
beschäftigt gewesen. Der Rückgang resultiert aus der Anpassung der Beschäftigtenzahl
im Textilsegment an den gesunkenen Textilumsatz. Der Personalabbau erfolgte sozialverträglich,
auf betriebsbedingte Kündigungen konnte verzichtet werden.
Mit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wurde zum Schutz der Beschäftigten ein umfassendes
Hygiene-, Abstands- und Kontaktbeschränkungskonzept eingeführt. Große Teile der kaufmännischen
Belegschaft arbeiteten im Home Office. Ein weiterer großer Teil der Belegschaft ging
in Kurzarbeit.
Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften sowie
leitende Angestellte, für die keine Kurzarbeiterregelung greift, solidarisierten sich
mit ihren in Kurzarbeit befindlichen Kolleginnen und Kollegen und verzichteten trotz
hoher Arbeitsbeanspruchung freiwillig auf ein Viertel ihrer Bruttobezüge. Dieser Lohnverzicht
verhält sich äquivalent zum Kurzarbeitergeld.
Bei weiteren nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Umweltauswirkungen, Corporate
Responsibility, Sozialstandards bei der Textilherstellung) ergaben sich im ersten
Halbjahr 2020 keine oder nur unwesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahr 2019.
Lediglich im Bereich Corporate Responsibility wurden Präsenzveranstaltungen verschoben
oder abgesagt. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht 2019
(vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 48f.).
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich bis Redaktionsschluss des Halbjahresfinanzberichts
keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
In diesem Prognosebericht bezieht sich der Dierig-Konzern auf das restliche Geschäftsjahr
2020. Wo dies möglich ist, blickt der Dierig-Konzern freiwillig über den Prognosezeitraum
hinaus.
Anders als bei der im März 2020 zu Beginn des Lockdowns aufgestellten Prognose im
Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 49ff.) ist es zur Jahresmitte
2020 möglich, aufgrund des bisherigen Geschäftsverlauf die wirtschaftlichen Auswirkungen
aus der Coronavirus-Pandemie und aus den zur Pandemieabwehr nötigen Schutzmaßnahmen
einzuschätzen.
Grundlage der Prognose ist die Annahme, dass es in Deutschland und Mitteleuropa weiterhin
zu lokal begrenzten Infektionsausbrüchen kommt und damit ein flächendeckendes Infektionsgeschehen
in Form einer zweiten Welle verhindert werden kann, die abermals zur Inkraftsetzung
harter Kontaktbeschränkungen führen würde.
Im internationalen Raum geht der Vorstand in seiner Prognose ebenfalls von einer
Fortschreibung der gegenwärtigen Situation mit anhaltend hohen Infiziertenzahlen und
einer hohen Sterberate in den USA sowie in den Schwellen- und Entwicklungsländern
aus.
Aufgrund der anhaltenden Ungewissheit über den Verlauf des weiteren Infektionsgeschehens
und der wirtschaftlichen Erholung sind auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt Prognosen
mit hohen Ungenauigkeiten behaftet. Daher operiert der Vorstand der Dierig Holding
bei der Erstellung der Prognose mit drei Szenarien:
| ― |
V-förmige Entwicklung: Im günstigsten Fall folgt auf den Absturz eine zügige Erholung. |
| ― |
U-förmige Entwicklung: Auf den Absturz folgt eine längere Schwächeperiode, ehe eine starke Erholung einsetzt. |
| ― |
L-förmige Entwicklung: Auf den Absturz folgt eine Stagnation auf niedrigem Niveau, die Erholung nimmt einen sehr langsamen Verlauf. |
Hinter der Coronavirus-Krise zurückgetreten sind weitere konjunkturelle Risiken,
unter anderem im Zusammenhang mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs von Großbritannien
und Nordirland aus der Europäischen Union. Demnach verlässt das Vereinigte Königreich
am 1. Januar 2021 den Binnenmarkt und die Zollunion. Misslingt es, in der Übergangszeit
ein Abkommen zu schließen, würden für den bilateralen Handel die Regeln der Welthandelsorganisation
(WHO) fallen. In diesem Fall wären hohe konjunkturelle Risiken zu erwarten, die bereits
im zweiten Halbjahr 2020 spürbar werden und sich auch negativ auf den Dierig-Konzern
auswirken können. In seiner Prognose geht der Dierig-Konzern von einer Einigung zwischen
dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union aus. Der wesentliche Faktor
für den weiteren Geschäftsverlauf wird allerdings die Bewältigung der Coronavirus-Krise
bleiben.
Aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs erscheint im Bettwäschebereich eine V-förmige
Entwicklung am wahrscheinlichsten. Der Umsatzrückgang im Bettwäschegeschäft war nicht
sehr tief. Selbst im harten Lockdown lief der Online-Verkauf von Bettwäsche weiter.
Dabei war ein Cocooning-Effekt zu beobachten: Während der Kontaktbeschränkungen widmeten
die Konsumenten der Gestaltung ihres häuslichen Umfelds hohe Aufmerksamkeit und viel
Zeit. Dabei bewegt sich Bettwäsche in einem Preissegment, in dem es häufig noch zu
Spontankäufen kommt. Dies gilt selbst dann noch, wenn die Konsumenten von Kurzarbeit
betroffen oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland
kann die Neigung zu Spontankäufen verstärken. Diese wird jedoch mit anhaltender Dauer
der Coronavirus-Krise und steigender Arbeitsplatzunsicherheit naturgemäß abnehmen.
Da es sich bei Markenbettwäsche um ein langlebiges Produkt handelt, dessen Neuanschaffung
aufgeschoben werden kann, sind auch bei einer raschen Rückkehr zu einer Normalität
größere Nachholeffekte nicht zu erwarten. Damit sind die bisherigen Umsatzverluste
auch bei einer günstigen Entwicklung nicht mehr aufzuholen.
Negative Auswirkungen auf das Bettwäschegeschäft sind von der geplanten Schließung
von 50 Häusern der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof zu erwarten. Davon betroffen
ist in der Hauptsache die Bettwäschegesellschaft Kaeppel.
In intensiven und mit großer Offenheit geführten Kundengesprächen wird deutlich,
dass der Wille groß ist, die Krise gemeinsam zu überwinden. Daher sind Auslistungen
und größere Stornierungen nicht zu erwarten. Auch besteht die Hoffnung, in partnerschaftlicher
Zusammenarbeit mit verschiedenen kleineren Händlern und Shops den Online-Umsatz zu
vergrößern. Die Herbstkollektionen der Marken fleuresse und Kaeppel wurden von den
Kunden sehr gut aufgenommen. Allerdings ist es sehr schwierig, eine Prognose über
das Weihnachtsgeschäft abzugeben. Da viele Menschen im Jahr 2020 auf Urlaubsreisen
verzichteten, kaum kulturelle Veranstaltungen besuchten und weniger oft ausgingen,
wird in einem positiven Szenario das gesparte Geld zu Weihnachten in Geschenke investiert.
In einem negativen Szenario werden die Menschen ihr Geld in Erwartung noch schlechterer
Zeiten zurücklegen. Angesichts steigender Insolvenzen und einer Zunahme der Arbeitslosigkeit
scheint das negative Szenario als das wahrscheinlichere.
Bei den Geschäften der BIMATEX scheint eine U-förmige Entwicklung realistisch. Die
Textilindustrie in Südeuropa und Frankreich war schon vor der Coronavirus-Krise stark
angeschlagen. Wenngleich das 750 Milliarden Euro schwere Konjunktur- und Investitionsprogramm
der Europäischen Union in der Hauptsache den ärmeren und hoch verschuldeten EU-Mitgliedsstaaten
zugutekommen wird, ist für das Jahr 2020 keine Nachfragebelebung bei den Exporten
nach Südeuropa zu erwarten. Im gemeinsam mit einem Partner betriebenen Objektwäschegeschäft
wird es im weiteren Verlauf des Jahres voraussichtlich bei der bisherigen zweigeteilten
Entwicklung mit kaum messbaren Umsätzen bei Gastronomie- und Hotelwäsche und konstanten
Umsätzen im Sektor Medizin und Pflege bleiben.
Eine U-förmige Entwicklung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Bereich der
technischen Textilien der Christian Dierig GmbH nehmen. Dies hängt mit der Nachfragekrise
im verarbeitenden Gewerbe und insbesondere in der Automobilindustrie zusammen. Im
Exportgeschäft mit Damasten nach Westafrika scheint eine L-förmige Entwicklung am
wahrscheinlichsten. Dafür sprechen die verschlechterte Sicherheitslage in Westafrika,
das nach wie vor bestehende Reiseverbot, die geschlossenen Märkte und die Tatsache,
dass die Läger der westafrikanischen Wiederverkäufer mangels Nachfrage mit Damasten
gefüllt sind. Ziel der Christian Dierig GmbH ist es nach wie vor, Forderungen zu realisieren
und Ersatzprodukte zu entwickeln, mit denen der westafrikanische Markt nach seiner
Öffnung versorgt werden kann.
Der Auftragsbestand im Textilsektor des Dierig-Konzerns bezifferte sich zum 30. Juni
2020 auf 16,8 Millionen Euro und erhöhte sich damit in der Coronavirus-Krise im Vergleich
zum 31. Dezember 2019 mit 16,3 Millionen Euro leicht. Durch die zunehmende Kurzfristigkeit
der Aufträge und durch die Gefahr, dass Aufträge in der Krise storniert werden könnten,
verliert der Auftragsbestand als Frühindikator jedoch an Bedeutung.
In Summe der Einflussfaktoren erscheint daher auf Jahressicht eine Seitwärtsentwicklung
der Textilumsätze in einem Korridor von fünf bis 15 Prozent unter den Vorjahreszahlen
realistisch. Dabei ist zu erwarten, dass die Bettwäscheumsätze weniger stark zurückgehen
werden als die Umsätze aus textilen Handelsgeschäften.
Die Immobiliensparte kam bislang sehr gut durch die Coronavirus-Krise. Durch die
heterogene Flächen- und Mieterstruktur mit rund 160.000 Quadratmetern Gewerbemietflächen
unterschiedlicher Nutzungsarten und Preiskategorien und zirka 300 Mietern erwies sich
das Vermietungsgeschäft auch in der Krise als weitgehend stabil. Nur ein kleiner Teil
der Mieter musste bislang um Mietstundung nachsuchen. Diese Verhandlungen waren geprägt
von beiderseitigem Verständnis und wurden ebenso intensiv wie konstruktiv geführt.
Teilweise kehrten Mieter, denen eine längerfristige Mietstundung eingeräumt wurde,
schon im Juni zu regelmäßigen Zahlungen zurück.
Mit steigender Dauer der Coronavirus-Krise steigt jedoch das Risiko von Mieterinsolvenzen,
weshalb in den Planungen für das zweite Halbjahr 2020 mit geringeren Wachstumsraten
als im ersten Halbjahr 2020 gerechnet werden muss. Der im ersten Halbjahr 2020 erreichte
Vermietungsgrad in Höhe von 96,0 Prozent wird sich im restlichen Jahr aller Wahrscheinlichkeit
nach eher nicht halten lassen, aber auf das Gesamtjahr gesehen deutlich über 90 Prozent
bleiben. PWI geht im zweiten Halbjahr 2020 von einem weiteren Umsatzwachstum aus,
das sich jedoch im Vergleich zur Entwicklung im ersten Halbjahr 2020 deutlich verlangsamen
wird. Im Geschäftsfeld Investment und Verkauf ist mit stagnierenden Umsätzen zu rechnen.
Bei sich abzeichnenden Insolvenzen im Einzelhandel wird sich die Nachfrage nach Vermittlungsleistungen
vergrößern, allerdings werden auch der Vermittlungsaufwand und die Zeitspanne bis
zur erfolgreichen Vermittlung zunehmen. In Summe wird die Immobiliensparte 2020 weiter
auf Wachstumskurs bleiben.
Vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs wird die im Konzernlagebericht
2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 49ff.) aufgestellte Ertragsprognose für 2020
angehoben. Der Dierig-Konzern geht nun von einem positiven operativen Ergebnis aus.
Ursächlich dafür sind Kostensenkungsmaßnahmen, die bereits im vergangenen Jahr als
Reaktion auf die nachlassende Nachfrage im Textilbereich eingeführt und umgesetzt
worden waren, und unverzüglich bei Ausbruch der Pandemie eingesetzte Sofortmaßnahmen
zur Absicherung des Geschäfts.
Der zu erwartende geringere Textilumsatz wird 2020 die Höhe der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen kaum beeinflussen. Es steht zu erwarten, dass sich im Export die Zahlungsmoral
der Kunden weiter verschlechtern wird. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die
Höhe der Forderungen auf einem gleichbleibenden Niveau bewegen wird, wenngleich immer
versucht werden muss, diese an den Umsatz anzupassen. Für die textilen Gesellschaften
der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu
können. Die Planungen für 2020 sehen vor, die Vorräte überproportional zum rückläufigen
Textilumsatz zu senken. Konterkariert werden kann dies durch eine höhere Stornierungsquote
der Kunden im Textileinzelhandel. Für Stornierungen gibt es aktuell keine Anzeichen,
bei einer längerfristigen Konsumkrise ist aber nicht auszuschließen, dass notleidende
Kunden Bestellungen widerrufen oder den Abruf bestellter Ware aussetzen.
Die Entwicklung des Eigenkapitals und der Eigenkapitalquote ist im hohen Maße von
der Höhe möglicher Investitionen im Immobiliensegment abhängig. Dies betrifft insbesondere
fremdfinanzierte Baumaßnahmen an den Standorten Augsburg-Mühlbach und der Porschestraße
Gersthofen. Der Bau von bis zu 200 Wohnungen am Standort Augsburg-Mühlbach wird frühestens
im Jahr 2021 begonnen, daher wird sich das Projekt im Jahr 2020 nicht auf das Eigenkapital
auswirken. Ähnliches gilt für die Errichtung von größeren Gewerbeimmobilien am Standort
Porschestraße Gersthofen. Der Dierig-Konzern passt für die Dauer der Krise seine Immobilieninvestitionen
an. Ebenfalls für das Eigenkapital relevant sind die Pensionsrückstellungen. Ziel
des Dierig-Konzerns ist es, die Eigenkapitalquote im Jahr 2020 zu halten.
Wie in der Vergangenheit ist die Planungsgrundlage konservativ und fußt auf einer
realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, wobei genügend Spielräume
bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen. Der Dierig-Konzern wird auch in Zukunft solide
finanziert sein. Geplant ist, den Finanzierungsbedarf für die operative Geschäftstätigkeit
aus dem laufenden Cash Flow abzudecken.
Für das Jahr 2021 erscheint bei einer Aufhellung der Konjunktur ein Umsatzwachstum
im Textilsegment möglich. Das Immobiliensegment wird 2021 abermals auf Erfolgskurs
bleiben. Da 2020 nur wenige neue Flächen fertiggestellt werden, wird das Wachstum
im kommenden Jahr vorrangig aus Mietanpassungen stammen. Erwartet werden für 2021
tendenziell leicht rückläufige Baukosten. Dies begünstigt das geplante Vorhaben, am
Standort Augsburg-Mühlbach bis zu 200 Wohnungen zu errichten.
Der Prognosebericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen
oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme,
dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht garantiert werden,
dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
| Gesellschaft | Ziel |
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität, Krisenmanagement |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz bei Erwartung einer sich verschlechternden Zahlungsmoral und einem steigenden Ausfallrisiko | |
| Reduzierung der Lagerbestände bei Meterware und Damast, möglichst geringer Aufbau von Lagerbeständen im Bettwäschebereich | |
| Sicherung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | |
| Entwicklung eines neuen Lagerkonzepts für die in Augsburg ansässigen textilen Tochtergesellschaften | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | |
| fleuresse GmbH | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Adam Kaeppel GmbH |
| Adam Kaeppel GmbH | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der fleuresse GmbH |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz |
| Dierig AG, Schweiz | Stabilisierung des Umsatzes auf gleichbleibendem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen gleichbleibenden Umsatz |
| BIMATEX GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz |
| Straffung des Sortiments im Objektbereich und Ausbau der Zusammenarbeit mit einem partnerschaftlich verbundenen Objekttextilienanbieter in den Bereichen Lagerhaltung, Logistik und Vertrieb |
| Gesellschaft | Ziel |
| Christian Dierig GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Realisierung von Forderungen, konzeptionelle Neuausrichtung der Aktivitäten im Damastexport |
| Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz im Bereich technischer Textilien | |
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen |
| Grob- und Detailplanung für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | |
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrades |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Aktivitäten im Bereich der Immobilienverwaltung |
| Stabilisierung der Provisionsumsätze |
Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird von einer Reihe externer Größen beeinflusst,
die zahlreiche Chancen eröffnen. Neue Geschäftsrisiken, die durch die Coronavirus-Krise
entstanden sind, wurden im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und entsprechend
ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite bewertet.
Durch die Wirksamkeit der nicht-pharmazeutischen infektionshygienischen Maßnahmen
zur Eindämmung der Pandemie im europäischen Raum sowie in den Beschaffungsmärkten
hat sich die Risikolage zur Mitte des Jahres 2020 gegenüber den Monaten März und April
2020 leicht entspannt. Die wirtschaftlichen Folgen der Abwehrmaßnahmen sind gravierend,
erscheinen aber für den Dierig-Konzern als beherrschbar.
Bei der Bewertung weiterer Geschäftschancen und Geschäftsrisiken ergaben sich im
ersten Halbjahr 2020 nur unwesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahr 2019. Daher
verweisen wir auf die im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 51-54)
getroffenen Aussagen. Über die Nutzung aktueller Geschäftschancen berichten wir im
Wirtschaftsbericht, über konkrete Ziele im Prognosebericht.
Die im Konzernlagebericht 2019 dargestellten übernahmerechtlichen Angaben nach §
289a Abs. 1 und § 315a Abs. 1 HGB sowie der erläuternde Bericht haben nach wie vor
und unverändert Gültigkeit. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht
2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 57ff.).
Augsburg, den 19. August 2020
Dierig Holding AG
Der Vorstand
| Christian Dierig | Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
| (Sprecher) |
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| € | € | |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| I. Immaterielle Vermögenswerte | 3.014.796 | 3.056.257 |
| II. Sachanlagen | 1.830.445 | 1.997.773 |
| III. Investment Properties | 77.897.987 | 78.167.461 |
| IV. Finanzanlagen | 108.976 | 108.976 |
| V. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 548.656 | 579.626 |
| VI. Latente Steuern | 2.367.536 | 2.367.536 |
| Summe langfristiger Vermögenswerte | 85.768.396 | 86.277.629 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| I. Vorräte | 13.720.150 | 15.468.148 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 8.303.231 | 8.226.710 |
| III. Steuerforderungen | 115.090 | 830.264 |
| IV. Flüssige Mittel | 9.700.898 | 8.458.029 |
| Summe kurzfristiger Vermögenswerte | 31.839.369 | 32.983.151 |
| 117.607.765 | 119.260.780 |
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| € | € | |
| EIGENKAPITAL | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 11.000.000 | 11.000.000 |
| Eigene Anteile | -253.786 | -253.786 |
| II. Gewinnrücklagen | 26.242.899 | 25.175.881 |
| III. Andere Rücklagen | 626.411 | 558.555 |
| Summe Eigenkapital der Aktionäre der Dierig Holding AG | 37.615.524 | 36.480.650 |
| IV. nicht beherrschte Anteile | 208.587 | 212.887 |
| Summe Eigenkapital | 37.824.111 | 36.693.537 |
| Langfristige Schulden | ||
| 1. Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 20.881.987 | 25.154.866 |
| 2. Pensionsrückstellungen | 18.049.638 | 18.321.344 |
| 3. Sonstige langfristige Schulden | 3.133.020 | 2.971.596 |
| 4. Latente Steuern | 7.875.311 | 7.845.297 |
| Summe langfristige Schulden | 49.939.956 | 54.293.103 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| 1. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 7.995.776 | 6.422.505 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.552.921 | 2.639.870 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 14.524.299 | 13.650.872 |
| 4. Kurzfristige Rückstellungen | 733.522 | 1.665.415 |
| 5. Sonstige kurzfristige Schulden | 4.037.180 | 3.895.478 |
| Summe kurzfristige Schulden | 29.843.698 | 28.274.140 |
| 117.607.765 | 119.260.780 |
| 01.01 -30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | |
| € | € | |
| Umsatzerlöse | 24.958.994 | 28.047.384 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 390.111 | 733.795 |
| Materialaufwand | 12.437.984 | 15.198.391 |
| Personalaufwand | 4.929.270 | 5.956.802 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 1.401.667 | 1.394.427 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 4.848.853 | 4.375.237 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | 1.731.331 | 1.856.322 |
| Finanzergebnis | -334.516 | -452.285 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.396.815 | 1.404.037 |
| Ertragsteuern | 325.657 | 436.656 |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071.158 | 967.381 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.066.858 | 963.081 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile1) | 4.300 | 4.300 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert = unverwässert) in Euro | 0,26 | 0,24 |
1)
6% Anteil an der Prinz GmbH
| 01.01 -30.06.2020 | 01.01-30.06.2019 | |
| € | € | |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071.158 | 967.381 |
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | 94.863 | -802.063 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | -30.622 | 258.906 |
| Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | -1.882 | -28.282 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | 607 | 9.130 |
| Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften | 4.889 | 99.397 |
| Sonstiges Ergebnis | 67.855 | -462.912 |
| Gesamtergebnis | 1.139.013 | 504.469 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.134.713 | 500.169 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile 1) | 4.300 | 4.300 |
1)
6% Anteil an der Prinz GmbH
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
| T€ | T€ | |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071 | 967 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungrechte aus Leasingverhältnissen | 1.402 | 1.394 |
| Veränderung latenter Steuern | - | 4 |
| Veränderung der Pensionsrückstellungen | -177 | -134 |
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2.296 | 2.231 |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | -932 | -361 |
| Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | - | -330 |
| Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva | 2.416 | -38 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | 215 | 1.127 |
| 1. Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.995 | 2.629 |
| Einzahlungen aus den Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens | 997 | |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -921 | -2.639 |
| 2. Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -921 | -1.642 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | -2.700 | 542 |
| Auszahlungen für die Tilgung/Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | -2.741 | |
| Aufnahme von Konzernkrediten | 1.740 | 628 |
| Rückzahlung von Konzernkrediten | -867 | -433 |
| Dividendenauszahlung | -9 | -830 |
| 3. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -1.836 | -2.834 |
| 4. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzbestands (Summe Punkt 1.+2.+3.) | 1.238 | -1.847 |
| Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen (Währungsumrechnungsrücklage) | 5 | 99 |
| Zahlungsmittel am Anfang der Periode 01.01.2020 (Vj. 01.01.2019) | 8.458 | 7.659 |
| 5. Zahlungsmittel am Ende der Periode 30.06.2020 (Vj 30.06.2019) | 9.701 | 5.911 |
| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre der Dierig AG | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Stand am 01.01.2019 | 10.746 | 25.769 | 1.750 | 38.265 | 213 | 38.478 |
| Dividendenzahlung | -820 | -820 | -9 | -829 | ||
| Jahresüberschuss | 963 | 963 | 4 | 967 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -463 | -463 | -463 | |||
| Gesamtergebnis zum 30.06.2019 | 963 | -463 | 500 | 4 | 504 | |
| Stand am 30.06.2019 | 10.746 | 25.912 | 1.287 | 37.945 | 208 | 38.153 |
| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre der Dierig AG | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Stand am 01.01.2020 | 10.746 | 25.176 | 559 | 36.481 | 213 | 36.694 |
| Dividendenzahlung | 0 | -9 | -9 | |||
| Jahresüberschuss | 1.067 | 1.067 | 4 | 1.071 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 68 | 68 | 68 | |||
| Gesamtergebnis zum 30.06.2020 | 1.067 | 68 | 1.135 | 4 | 1.139 | |
| Stand am 30.06.2020 | 10.746 | 26.243 | 627 | 37.616 | 208 | 37.824 |
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der Dierig Holding AG zum 30.
Juni 2020 wurde gemäß § 37w WpHG sowie im Einklang mit den am Abschlussstichtag anzuwendenden
International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dementsprechend wurde
der Halbjahresfinanzbericht in Übereinstimmung mit dem für die Zwischenberichterstattung
gültigen IAS 34 aufgestellt. Vom Wahlrecht der Erstellung eines verkürzten Zwischenabschlusses
gemäß IAS 34.8 wird Gebrauch gemacht. Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des letzten Konzernabschlusses
zum Ende des Geschäftsjahres. Der vorstehende Halbjahresfinanzbericht wird in Euro
erstellt und zum Teil auf Tausend Euro gerundet. Eine detaillierte Beschreibung der
Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang zum Konzernabschluss unseres Geschäftsberichts
2019 (vgl. S. 66-67) veröffentlicht.
Die zum 1. Januar 2020 erstmalig anzuwendenden geänderten Rechnungslegungsvorschriften
hatten keinen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Eine ausführliche Aufstellung dieser Rechnungslegungsvorschriften ist im Konzernanhang
des Geschäftsberichts 2019 zu entnehmen.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit
IAS 34 "Interim Financial Reporting" muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen
vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen
im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge
und Aufwendungen beeinflussen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen beruhen auf Prämissen,
die zum Stichtag Gültigkeit hatten. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen
abweichen, wenn die angenommenen Rahmenbedingungen sich entgegen der Erwartungen entwickelt
haben. Änderungen werden zum Zeitpunkt der Erlangung von besseren Kenntnissen erfolgswirksam
berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
In den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 der Dierig Holding
AG werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihr beherrschten Unternehmen
einbezogen. Im ersten Halbjahr 2020 ergaben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis.
Der Konsolidierungskreis umfasst zum 30. Juni 2020 einschließlich der Muttergesellschaft
elf (31. Dezember 2019: elf) Inlandsgesellschaften und zwei Auslandsgesellschaften
(31. Dezember 2019: zwei). Bei allen Tochterunternehmen wird die Verfügungsmacht durch
eine Stimmrechtsmehrheit erreicht; atypische Fälle liegen nicht vor.
Unverändert werden drei Tochtergesellschaften wegen untergeordneter Bedeutung, wie
im Vorjahr, eine inaktive Gesellschaft sowie zwei reine Komplementär-Verwaltungsgesellschaften,
aus Konzernsicht nicht konsolidiert, sondern gemäß IFRS 9 bewertet. Grundlage für
die Beurteilung der Wesentlichkeit sind der Konzernumsatz, das Ergebnis sowie die
Bilanzsumme. Die Nichteinbeziehung der Tochtergesellschaften führt zu keiner Veränderung
des Konzernumsatzes und würde die Bilanz nur unwesentlich (<0,1%) ändern.
Im Rahmen der notwendigen Maßnahmen im Umgang mit der Corona-Pandemie wurde auch
die Inanspruchnahme staatlicher Corona-Hilfen geprüft. Der Dierig-Konzern machte von
der Möglichkeit zur Stundung von Steuerschulden in Höhe von € 1,5 Mio. im ersten Halbjahr
2020 Gebrauch (USt, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer), die im Abschluss unter
den Steuernsalden enthalten sind.
Änderungen bei Annahmen und Schätzungen im Halbjahresabschluss haben sich durch die
Corona-Pandemie im Wesentlichen nur bezüglich der Prognosebestandteile im Lagebericht
ergeben. Aufgrund der im Immobiliengeschäft zu erwartenden corona-bedingten Mietausfälle
wurden Wertberichtigungen von weniger als 2% des Halbjahresumsatzes vorgenommen. Weitere
geänderte Bewertungen ergaben sich keine, zumal die Risiken im Afrikageschäft corona-unabhängig
bereits im Abschluss zum 31. Dezember 2019 berücksichtigt worden sind. Aufgrund vorgenommener
Kostensenkungsmaßnahmen und Umstrukturierungen wird, trotz Umsatzrückgänge im Textilsegment,
für das Textil- und das Immobiliensegment von einem positiven operativen Segmentergebnis
ausgegangen. Selbstverständlich geht die Konzernleitung auch weiterhin von der Unternehmensfortführung
aus.
Die Bewertungsunsicherheiten sind jedoch gestiegen. Die noch im Halbjahresabschluss
2019 hinterlegten Erfahrungswerte haben in der momentanen Situation an Aussagekraft
verloren, so dass insgesamt von größeren Schwankungsbandbreiten für die zukünftige
Unternehmensentwicklung ausgegangen wird. Diese sind derzeit aber noch nicht messbar.
Insgesamt entspricht die Bewertung der Finanzinstrumente zum Halbjahresabschluss
im Wesentlichen den Parametern zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019. Die fair-value-Bewertungen
unterliegen im Wesentlichen dem gleichen Bewertungsvorgehen und -ansätzen.
Ein erhöhter Wertminderungsbedarf nach IAS 36 wird durch die Corona-Pandemie derzeit
nicht gesehen, zumal die Investment Properties und die Geschäfts- und Firmenwerte
dem Immobiliensegment zugeordnet sind und daher weiterhin eine stabile Entwicklung
aufweisen. Wesentliche Effekte durch Parameteränderungen waren nicht zu beobachten.
Für die im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten bestehenden Risiken unterlegen
wir im Rahmen der Corona-Pandemie hauptsächlich bezüglich der Ausfallrisiken eine
geänderte Beurteilung. In den stark betroffenen Ländern Italien und Spanien schätzen
wir das Ausfallrisiko höher ein, insbesondere weil dort die Anschubmaßnahmen für die
Wirtschaft nicht in einem so hohen Maß erfolgen können. Dies wird zu Marktveränderungen
und einem höheren Druck auf den Einzelhandel führen, nicht nur in Italien und Spanien,
sondern auch in Deutschland. Zusätzliche Wertberichtigungen waren im Textilbereich
zum Halbjahresabschluss aber noch nicht vorzunehmen. Aufgrund der im Immobiliengeschäft
zu erwartenden corona-bedingten Mietausfälle wurden Wertberichtigungen von weniger
als 2% des Halbjahresumsatzes vorgenommen.
Das Liquiditätsrisiko wird derzeit nicht als erhöht angesehen. Im ersten Halbjahr
konnten Kredite planmäßig getilgt bzw. zurückgeführt werden. Zusätzliche Darlehensaufnahmen
waren nicht notwendig und zeichnen sich auch derzeit nicht ab. Das Liquiditätsrisiko
wird weiterhin als gering eingestuft.
Insgesamt haben sich damit keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung
ergeben.
| 1. Hj. 2020 | 1. Hj. 2019 | |
| Periodenergebnis in TEUR | 1.071 | 987 |
| Durchschnittliche Zahl der ausstehenden Stückaktien | 4.103.100 | 4.103.100 |
| (unverwässertes = verwässertes) Ergebnis je Stückaktie in EUR | 0,26 | 0,24 |
| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | 30.06.2020 | 30.06.2019 | 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Segmentumsätze | 18.137 | 22.022 | 6.822 | 6.025 | ||
| davon: Inland | 11.695 | 12.873 | 6.822 | 6.025 | ||
| davon: verbleibende EU | 5.283 | 6.892 | ||||
| davon: übriges Europa | 998 | 993 | ||||
| davon restliche Welt | 161 | 1.264 | ||||
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert | ||||||
| Investitionen | 65 | 161 | 856 | 2.004 | 474 | |
| davon: Inland | 17 | 153 | 856 | 2.004 | 474 | |
| davon: verbleibende EU | 45 | 6 | ||||
| davon: übriges Europa | 3 | 2 | ||||
| Segmentergebnis | -351 | -341 | 1.209 1) | 1.2351) | 213 | 73 |
| darin enthalten: | ||||||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||||||
| (nach Steuern) | 0 2) | 2282) | ||||
| Konzern | ||
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
| T€ | T€ | |
| Segmentumsätze | 24.959 | 28.047 |
| davon: Inland | 18.517 | 18.898 |
| davon: verbleibende EU | 5.283 | 6.892 |
| davon: übriges Europa | 998 | 993 |
| davon restliche Welt | 161 | 1.264 |
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert | ||
| Investitionen | 921 | 2.639 |
| davon: Inland | 873 | 2.631 |
| davon: verbleibende EU | 45 | 6 |
| davon: übriges Europa | 3 | 2 |
| Segmentergebnis | 1.071 | 967 |
| darin enthalten: | ||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||
| (nach Steuern) | 0 | 228 |
1)
Das operative Immobilienergebnis beträgt T€ 1.209 (i.Vj. T€ 1.007).
2)
Zum 30.06.2020 wurden keine Anlagenverkaufsgewinne vereinnahmt (die Anlagenverkaufsgewinne
des Vorjahres wurden vollständig reinvestiert).
| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Vorräte | 13.710 | 15.461 | 10 | 7 | ||
| davon: Inland | 11.465 | 13.504 | 10 | 7 | ||
| davon: verbleibende EU | 1.973 | 1.707 | ||||
| davon: übriges Europa | 272 | 250 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen | ||||||
| und Leistungen | 7.785 | 7.780 | 193 | 328 | 38 | -115 |
| davon: Inland | 4.237 | 3.137 | 193 | 328 | 161 | 118 |
| davon: verbleibende EU | 1.047 | 2.225 | 45 | 95 | ||
| davon: übriges Europa | 262 | 77 | 15 | 7 | ||
| davon: restliche Welt | 2.239 | 2.341 | -183 | -335 | ||
| Konzern | ||
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| T€ | T€ | |
| Vorräte | 13.720 | 15.468 |
| davon: Inland | 11.475 | 13.511 |
| davon: verbleibende EU | 1.973 | 1.707 |
| davon: übriges Europa | 272 | 250 |
| Forderungen aus Lieferungen | ||
| und Leistungen | 8.016 | 7.993 |
| davon: Inland | 4.591 | 3.583 |
| davon: verbleibende EU | 1.092 | 2.320 |
| davon: übriges Europa | 277 | 84 |
| davon: restliche Welt | 2.056 | 2.006 |
Das gezeichnete Kapital der Dierig Holding AG ist in 4.200.000 nennwertlose Stückaktien
zum rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 2,62 eingeteilt, ist vollständig
eingezahlt und beträgt unverändert EUR 11.000.000. Auf Basis der Ermächtigung der
Hauptversammlung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Anteile
im Umfang von 96.900 Stückaktien zum Wert von EUR 627.150 als Akquisitionswährung
erworben. Der Nennwert der eigenen Anteile in Höhe von EUR 253.786 wurde vom gezeichneten
Kapital abgesetzt. Entsprechend beträgt das rechnerische Grundkapital zum 31. Dezember
2019 und zum 30. Juni 2020 unverändert EUR 10.746.214.
Nach IAS 24 gelten als nahestehende Personen bzw. Unternehmen solche, die vom berichtenden
Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen
können. Die Textil-Treuhand GmbH, die eine Mehrheitsbeteiligung von 70,13 Prozent
an der Dierig Holding AG hält, hat an eine Konzerngesellschaft ein unbesichertes Darlehen
in Höhe von 14.463 Tausend Euro (i.Vj. T€ 13.655) zu marktüblichen Konditionen ausgereicht.
Mit Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern bzw. ihnen nahestehenden Personen bestehen
Mietverträge, für die im ersten Halbjahr 2020 20 Tausend Euro (i.Vj. T€ 20) vereinnahmt
bzw. 24 Tausend Euro (i.Vj. 24 T€) ausgegeben wurden. Die Mieten sind marktüblich.
Zum Stichtag des Zwischenabschlusses bestanden keine Forderungen und Verbindlichkeiten.
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich bis Redaktionsschluss des Halbjahresfinanzberichts
keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
Der verkürzte Konzernabschluss vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 -bestehend aus Konzernbilanz,
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzerngesamtperiodenergebnis, Konzernkapitalflussrechnung,
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben
- und der Konzernlagebericht vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 wurden weder entsprechend
§ 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch eine zur Abschlussprüfung
befähigten Person unterzogen.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr
beschrieben sind.
Augsburg, 19. August 2020
Dierig Holding AG
Der Vorstand
| Christian Dierig | Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
| (Sprecher) |
Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf
Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der
Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht dafür garantiert
werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
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Geschäftsbericht 2019 sowie weitere Informationen zum Download zur Verfügung.
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Geschäftsjahresende 31.12.2020