![]() ESTAVIS AGBerlinJahresabschluss 2010/11Bericht des AufsichtsratsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, die ESTAVIS AG hat die Fokussierung ihrer Unternehmensstrategie auf werthaltige, weniger
konjunkturanfällige Geschäftsaktivitäten im Geschäftsjahr 2010/11 weiter vorangetrieben.
Zugleich wurde mit dem Erwerb des Geschäftsbereichs Wohnungsprivatisierung der Colonia
Real Estate AG sowie der Colonia Residential Sales GmbH im Mai 2011 die Basis für
die Erschließung neuer Umsatz- und Ergebnispotenziale geschaffen. Überwachung der Geschäftsführung des VorstandsDer Aufsichtsrat der ESTAVIS AG hat während des Geschäftsjahrs 2010/11 die ihm nach
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Dabei hat
der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft regelmäßig beraten
und die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Der Aufsichtsrat wurde über grundsätzliche Fragen der Unternehmensentwicklung sowie
über den allgemeinen Geschäftsverlauf stets umfassend und frühzeitig informiert. Dazu
gehörten auch regelmäßige monatliche Berichte in schriftlicher Form über die kaufmännische,
finanzielle und technische Entwicklung der Gesellschaft. Darüber hinaus hat der Vorstand
den Vorsitzenden des Aufsichtsrats über wichtige Angelegenheiten sofort und stets
frühzeitig informiert. Der Aufsichtsrat hat sich auch mit der Geschäftspolitik befasst
und die strategische Mehrjahresplanung mit dem Vorstand erörtert. Wenn für Entscheidungen
des Vorstands die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, haben die Mitglieder
des Aufsichtsrats die Vorlagen sorgfältig geprüft, im Plenum erörtert und ihre Beschlüsse
gefasst. Zusätzlich zu der intensiven Arbeit innerhalb des Gremiums standen die Mitglieder
des Aufsichtsrats auch außerhalb von Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand,
um sich über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle
zu informieren und den Vorstand beratend zu unterstützen. Darüber hinaus wurden in
einzelnen Gesprächen mit dem Vorstand die Perspektiven und die künftige Ausrichtung
der Geschäftstätigkeit sowie der Gesellschaften des ESTAVIS-Konzerns erörtert. Der
Aufsichtsrat hat sich auch mit möglichen Interessenkonflikten beschäftigt, die sich
daraus ergeben können, dass der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Dr. Karl-Josef Stöhr,
der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek als Partner angehört, die beratend für die ESTAVIS
AG tätig ist. Sitzungen und AusschüsseIm abgelaufenen Geschäftsjahr haben insgesamt vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats
stattgefunden, in denen der Aufsichtsrat sich eingehend mit der wirtschaftlichen Lage
und der operativen sowie strategischen Entwicklung der Gesellschaft und seiner Geschäftsfelder
befasste. In der Sitzung am 20. September 2010 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahres-
und dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2010, mit dem Gewinnverwendungsvorschlag des
Vorstands sowie mit der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2010/11 befasst.
Anschließend wurden der Jahres- und Konzernabschluss sowie der dazugehörige Lagebericht
und Konzernlagebericht einstimmig vom Aufsichtsrat gebilligt und die Zustimmung zur
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Codex erteilt. Es fanden weitere Sitzungen des Aufsichtsrats am 13. Dezember 2010, am 2. Mai 2011
sowie am 6. Juni 2011 statt, in denen der Vorstand dem Aufsichtsrat unter anderem
laufende und geplante Projekte vorgestellt und erörtert hat. Darüber hinaus erstattete
der Vorstand jeweils ausführlich Bericht über die Lage des Unternehmens. Der Aufsichtsrat der ESTAVIS AG hat sich auch außerhalb von Sitzungen beraten und
Beschlüsse durch telefonische, schriftliche oder in Textform übermittelte Stimmabgaben
gefasst. An diesen Beschlussfassungen haben jeweils alle Mitglieder des Aufsichtsrats
teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat aufgrund der Tatsache, dass ihm nur drei Mitglieder angehören,
auf die Einrichtung von Ausschüssen verzichtet, weil der Aufsichtsrat angesichts der
Anzahl der Mitglieder eine effiziente Arbeit auch in Gesamtvertretung für möglich
hält und die Bildung von Ausschüssen, die mindestens zwei, bei Beschlussfähigkeit
mindestens drei Personen umfassen müssen, bei einem Aufsichtsrat dieser Größenordnung
nicht für notwendig erachtet. Veränderungen im AufsichtsratNach dem Ende der Berichtsperiode wurde Herr Rolf Elgeti, Vorstandsvorsitzender der
TAG Immobilien AG, am 18. Juli 2011 zum Mitglied des Aufsichtsrats der ESTAVIS AG
bestellt und trat die Nachfolge von Herrn John W. Cutts an, der zum 1. Juli 2011 aus
dem Gremium ausgeschieden war. Herr Elgeti gehört weiteren Kontrollgremien der deutschen
Immobilienwirtschaft an. Corporate GovernanceVorstand und Aufsichtsrat der ESTAVIS AG identifizieren sich mit den Zielen des Deutschen
Corporate Governance Kodexes, eine verantwortungsvolle, transparente und auf nachhaltige
Steigerung des Unternehmenswertes gerichtete Unternehmensführung und -kontrolle zu
fördern. Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft
jährlich eine Erklärung abzugeben, inwiefern den Empfehlungen der "Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird. Im September 2011
haben die Organe der ESTAVIS AG die Entsprechenserklärung auf Basis der Kodexfassung
vom 26. Mai 2010 verabschiedet und diese den Aktionären auf der Homepage der ESTAVIS
AG dauerhaft zugänglich gemacht. Jahres- und Konzernabschluss, AbschlussprüfungDie Hauptversammlung der Gesellschaft hat die eidel & partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Steuerberatungsgesellschaft, Kehl am Rhein, (eidel & partner), als Abschlussprüfer
gewählt. Der Aufsichtsrat erteilte eidel & partner daraufhin den Prüfungsauftrag.
Der Aufsichtsrat informierte sich über die Prüfungsmaßnahmen von eidel & partner zur
Qualitätssicherung und Abschlussprüferunabhängigkeit. Der Jahresabschluss der ESTAVIS
AG und der Konzernabschluss zum 30. Juni 2011, der Lagebericht der ESTAVIS AG sowie
der Konzernlagebericht wurden von eidel & partner geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss
sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht ebenfalls geprüft. Dabei lag der
Prüfungsbericht des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig
vor. Der Aufsichtsrat hat diese Unterlagen geprüft und in seiner Sitzung am 19. September
2011 ausführlich beraten. Der verantwortliche Partner des Abschlussprüfers nahm an
der Beratung teil und erläuterte die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung. Zu einzelnen
Aspekten befragte der Aufsichtsrat den Vorstand. Die Prüfung des Jahresabschlusses der ESTAVIS AG, des Konzernabschlusses sowie des
Lageberichts und des Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat hat keinen Anlass
zu Einwendungen gegeben. Der Aufsichtsrat stimmt dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers
nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Aufsichtsrats zu. Der Aufsichtsrat
billigte den Konzernabschluss und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010/11
sowie den zugehörigen Lagebericht und Konzernlagebericht. Der Jahresabschluss ist
damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt. Im Namen der Mitglieder des Aufsichtsrats danke ich dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der ESTAVIS AG für die geleistete Arbeit, ihren außerordentlichen
Einsatz und ihre Loyalität. Berlin, 19. September 2011 scroll
Corporate Governance BerichtVorstand und Aufsichtsrat der ESTAVIS AG berichten gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen
Corporate Governance Kodexes jährlich über die Corporate Governance bei der ESTAVIS
AG. Vorstand und Aufsichtsrat der ESTAVIS AG identifizieren sich mit den Zielen des Deutschen
Corporate Governance Kodexes, eine verantwortungsvolle, transparente und auf nachhaltige
Steigerung des Unternehmenswertes gerichtete Unternehmensführung und -kontrolle zu
fördern. Corporate Governance bei der ESTAVIS AG soll das Vertrauen von Anlegern, Geschäftspartnern,
Mitarbeitern und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Unternehmens
stärken. Entsprechenserklärung 2011Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft
jährlich eine Erklärung abzugeben, inwiefern den Empfehlungen der "Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird. Für den 1. Juli
2010 bezieht sich die nachfolgende Erklärung auf die Kodex-Fassung vom 18. Juni 2009.
Seit dem 2. Juli 2010 bezieht sich die Erklärung auf den Kodex in seiner neuen Fassung
vom 26. Mai 2010, die am 2. Juli 2010 im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht
wurde. Der Wortlaut der Erklärung ist auf der Webseite der Gesellschaft www.estavis.de
veröffentlicht. Vorstand und Aufsichtsrat der ESTAVIS AG erklären: "Die ESTAVIS AG hat seit der Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im September
2010 den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der jeweils aktuellen
Fassung mit folgenden Ausnahmen entsprochen und beabsichtigt, den Kodexempfehlungen
auch im kommenden Geschäftsjahr mit folgenden Ausnahmen zu entsprechen: Kodex Ziffer 2.3.1 und 2.3.3 (Briefwahl) Kodex Ziffer 3.8 (D&O-Versicherung) Kodex Ziffer 4.2.3 (Vergütung) Kodex Ziffer 5.1.2 (Zusammensetzung des Vorstands, Altersgrenze und Nachfolgeplanung) Die amtierenden Vorstandsmitglieder wurden vor der Veröffentlichung der neu gefassten
Empfehlung in Ziffer 5.1.2 des Kodex bestellt. Aufsichtsrat und Vorstand begrüßen
ausdrücklich alle Bestrebungen, die einer geschlechtlichen wie auch jeder anderen
Form von Diskriminierung entgegenwirken und die Vielfalt (Diversity) angemessen fördern.
Bei der Besetzung des Vorstands legt der Aufsichtsrat ausschließlich Wert auf die
Kompetenz, Qualifikation und Erfahrung der in Frage kommenden Personen, weitere Eigenschaften
wie das Geschlecht oder nationale Zugehörigkeit waren und sind für diese Entscheidung
deshalb ohne Bedeutung. Kodex Ziffer 5.3.1, 5.3.2 und 5.3.3 (Ausschüsse) Kodex Ziffer 5.4.1 (Zusammensetzung des Aufsichtrats) Kodex Ziffer 5.4.6 (Aufsichtsratsvergütung) Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder soll den Vorsitz und den stellvertretenden
Vorsitz im Aufsichtsrat sowie den Vorsitz und die Mitgliedschaft in Ausschüssen berücksichtigen.
Die Vergütungsregelung für die Aufsichtsratsmitglieder der ESTAVIS AG berücksichtigt
derzeitig nur den Vorsitz im Aufsichtsrat, sieht jedoch in Anbetracht der Anzahl von
lediglich drei Mitgliedern keine Differenzierung zwischen stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzenden
und einfachem Mitglied vor. Ausschüsse sind nicht gebildet. Kodex Ziffer 7.1.2 (Befassung des Aufsichtsrats mit Zwischenberichten und Veröffentlichung
der Zwischenberichte) Grundsätzlich veröffentlicht die ESTAVIS AG ihre Zwischenberichte 45 Tage nach Ende
des Berichtszeitraums. In Ausnahmefällen kann es aufgrund spezieller organisatorischer
Abläufe zu einer geringen zeitlichen Verzögerung kommen. Den gesetzlichen Vorgaben
nach § 37w WpHG wird in jedem Fall entsprochen. VergütungsberichtVergütung des VorstandsDer Aufsichtsrat legt Struktur und Höhe der Vergütung für die Vorstandsmitglieder
fest und überprüft diese regelmäßig. Die Gesamtvergütung des Vorstands setzt sich
aus fixen und variablen Anteilen sowie sonstigen Bezügen zusammen. Der fixe Bestandteil der Vergütung wird als monatliches Gehalt, der variable Anteil
als jährliche Bonuszahlung (Tantieme) ausgezahlt. Die Tantieme ist abhängig von der
Höhe des Betriebsergebnisses (EBIT). Weitere variable Vergütungsbestandteile, wie
Aktienoptionen oder vergleichbare Gestaltungen, finden derzeit keine Anwendung. Die
sonstigen Bezüge enthalten Sachbezüge in Form der Gewährung eines Dienstwagens sowie
einen Zuschuss zur Krankenversicherung. Im Geschäftsjahr 2010/11 beliefen sich die Bezüge des Vorstands auf insgesamt 512
TEUR. Die individualisierten Vergütungskomponenten der Vorstandsmitglieder können der folgenden
Tabelle entnommen werden: scroll
Des Weiteren hat die ESTAVIS AG eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung)
sowie eine Unfallversicherung für die Vorstandsmitglieder abgeschlossen. Pensionszusagen an Vorstandsmitglieder bestehen nicht. Vergütung des AufsichtsratsDie Vergütung des Aufsichtsrats setzt sich aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten
Vergütung zusammen. Außerdem erhalten die Aufsichtsratsmitglieder Ersatz für die ihnen
bei der Wahrnehmung ihres Amtes entstehenden Auslagen. Die Mitglieder des Aufsichtrats erhalten jährlich eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres
zahlbare Vergütung in Höhe von 5 TEUR, der Vorsitzende des Aufsichtsrats in Höhe von
10 TEUR jeweils zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer, sofern diese abzuführen
ist. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Vergütung,
die von der Entwicklung des Börsenkurses der Gesellschaft im Vergleich zur Entwicklung
der Börsenkurse von Aktien vergleichbarer Unternehmen ("Peer Group") abhängt. Die
Peer Group besteht aus den Gesellschaften Colonia Real Estate AG, Deutsche Wohnen
AG, Franconofurt AG und Vivacon AG. Die variable Vergütung beträgt maximal 200 % der
festen Jahresvergütung zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer, sofern diese abzuführen
ist. Die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder beliefen sich im Geschäftsjahr 2010/11 auf
insgesamt 23,8 TEUR. Im Einzelnen wurden folgende Bezüge gewährt: scroll
Aktienbesitz von Vorstand und AufsichtsratDer Aktienbesitz des Vorstands von ESTAVIS-Aktien setzt sich per 30. Juni 2011 wie
folgt zusammen: scroll
Mitglieder des Aufsichtsrats hielten zum Bilanzstichtag keine Anteile am Unternehmen. Konzern-LageberichtVorbemerkungenDer diesem Bericht zugrunde liegende Konzernabschluss der ESTAVIS AG wurde nach den
International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Die Währungsangaben dieses Berichts erfolgen in Euro (EUR). Sowohl Einzel- als auch
Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Additionen
der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen
Summen auftreten. 1 Geschäft und Rahmenbedingungen1.1 Geschäftstätigkeit und -modellDer ESTAVIS-Konzern gehört zu den führenden börsennotierten Immobilienhändlern in
Deutschland. Seine Geschäftstätigkeit erstreckt sich geografisch ausschließlich auf
inländische Immobilien vor allem an wirtschaftlich attraktiven Standorten. Der Schwerpunkt
der Aktivitäten liegt auf dem Erwerb, der Optimierung beziehungsweise Modernisierung
und dem Verkauf von Wohnimmobilien, insbesondere auch in höheren Preissegmenten des
Immobilienmarktes. Das Geschäft des ESTAVIS-Konzerns gliedert sich in die Segmente
Retailhandel sowie sonstige Aktivitäten. Retailhandel (Immobilienverkauf an private Kapitalanleger)Das Segment Retailhandel umfasst den Verkauf von Eigentumswohnungen an private Kapitalanleger
im Wesentlichen zum Zwecke der Altersversorgung sowie als steuerlich begünstigte Kapitalanlage.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt dabei auf dem Kauf, der Modernisierung und dem
Verkauf denkmalgeschützter Immobilien, für die private Kapitalanleger besondere Steuervorteile
nutzen können. Der Vertrieb der Immobilien erfolgt bundesweit durch externe Vertriebspartner. Sonstige AktivitätenIm Geschäftsjahr 2010/11 wurde die Zweckbestimmung verschiedener Immobilien, die überwiegend
im Zusammenhang mit dem ehemaligen Kerngeschäftsfeld des Portfoliohandels in der Vergangenheit
erworben worden waren, geändert. Für diese Objekte steht nun statt der Verwertung
in Form möglichst kurzfristiger Verkäufe die Absicht einer längerfristigen, zeitlich
unbestimmten Bewirtschaftung im Vordergrund. Der ESTAVIS-Konzern erzielt aus diesen
Wohnimmobilienbeständen regelmäßige Mieteinnahmen. Die sonstigen Aktivitäten umfassen
daher im Wesentlichen die Verwertung von Immobilien außerhalb des unmittelbar auf
eine künftige Veräußerung abzielenden Retailgeschäfts. Des Weiteren sind in dem Segment
geringfügige gewerbliche Development-Aktivitäten enthalten. 1.2 UnternehmensstrukturDie ESTAVIS AG fungiert als operativ tätige Holding zahlreicher Objektgesellschaften
und nimmt übergeordnete Aufgaben der Unternehmenssteuerung, Finanzierung und Administration
im ESTAVIS-Konzern wahr. Im Mai 2011 erwarb der ESTAVIS-Konzern den unter dem Namen
Accentro agierenden Geschäftbereich Wohnungsprivatisierung der Colonia Real Estate
AG sowie die Colonia Residential Sales GmbH, die verschiedene Immobilien hält. Für die Darstellung der aktuellen Unternehmensstruktur und eine Aufstellung der einzelnen
Konzern- und Beteiligungsunternehmen der ESTAVIS AG wird auf den Konzernanhang verwiesen. 1.3 Wirtschaftliches Umfelda) Gesamtwirtschaftliche EntwicklungWährend des Geschäftsjahrs 2010/11 hielt der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland
weiter an, wenngleich sich die Wachstumsdynamik spürbar abgekühlt hat. Das Bruttoinlandsprodukt
wuchs im Schlussquartal des Geschäftsjahrs (2. Quartal 2011) nach Angaben des Statistischen
Bundesamts preis-, saison- und kalenderbereinigt lediglich um 0,1 % gegenüber dem
Vorquartal. Der preis- und kalenderbereinigte Anstieg gegenüber dem entsprechenden
Vorjahresquartal betrug 2,8 %. Für positive Impulse sorgten die Exporte ebenso wie
die Importe und die Anlageinvestitionen. Die Bauinvestitionen hingegen gingen nach
dem starken Anstieg zu Jahresbeginn erwartungsgemäß leicht zurück. Der inländische
Konsum wirkte im Vorquartalsvergleich insgesamt dämpfend auf das Wirtschaftswachstum.
Während die Konsumausgaben des Staates leicht um 0,2 % zunahmen, gingen die privaten
Konsumausgaben erstmals seit 2009 zurück und lagen um 0,7 % niedriger als im Vorquartal. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt verlief weiterhin positiv. Im 2. Quartal 2011 gab
es in Deutschland rund 41 Millionen Erwerbstätige, was einer Zunahme um 553.000 Personen
beziehungsweise 1,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nach vorläufigen Berechnungen
des Statistischen Bundesamtes wurde damit der höchste Stand der Erwerbstätigkeit in
einem zweiten Quartal seit der Wiedervereinigung Deutschlands erreicht. Die Arbeitslosenquote
lag im Juni 2011 bei 6,1 %; ein Jahr zuvor hatte sie noch 6,8 % betragen. Die Verbraucherpreise entwickelten sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs zunächst
weiter moderat, stiegen aber seit Ende 2010 spürbar an. Seit Februar 2011 lag der
Anstieg des Verbraucherpreisindex im Vorjahresvergleich jeden Monat oberhalb der Zwei-Prozent-Marke.
Nach einem vorläufigen Jahreshoch bei 2,4 % im April 2011 ermittelte das Statistische
Bundesamt für Mai und Juni jeweils eine Inflationsrate von 2,3 %. Die Europäische Zentralbank (EZB) hielt in der Berichtsperiode zunächst bis zum Frühjahr
2011 an ihrer Niedrigzinspolitik mit dem Ziel einer Stimulierung der konjunkturellen
Entwicklung fest. Nachdem der Leitzins seit Mai 2009 bei 1,0 % gelegen hatte, erhöhte
ihn die EZB im April 2011 erstmals wieder um 25 Basispunkte, so dass er zum Ende der
Berichtsperiode bei 1,25 % lag. Kurz nach dem Berichtsstichtag folgte im Juli 2011
eine weitere Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte auf nunmehr 1,5 %. b) Entwicklung im deutschen WohnungsmarktDie Rahmenbedingungen am deutschen Wohnungsmarkt lassen in den kommenden Jahren eine
anhaltende Nachfrage nach Wohnungen - zur Miete, als Kapitalanlage oder als selbst
genutztes Wohneigentum - erwarten. Die Zahl der Haushalte, die ein wichtiger Einflussfaktor
für die Wohnraumnachfrage ist und in Deutschland zurzeit bei etwa 40 Millionen liegt,
wird nach Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2030 voraussichtlich
auf etwa 41 Millionen ansteigen. Darüber hinaus wird die Nachfrage auch durch steigende
Ansprüche im Hinblick auf die Wohnfläche stimuliert. So rechnet das Bundesinstitut
für Bau-, Stadt- und Raumforschung beispielsweise mit einer Zunahme der Pro-Kopf-Wohnfläche
der Mieterhaushalte um rund drei Quadratmeter auf 41 Quadratmeter in den alten und
auf 38 Quadratmeter in den neuen Bundesländern. Die Bautätigkeit im Wohnimmobiliensegment bewegt sich in Deutschland weiterhin auf
einem niedrigen Niveau. Nachdem die Wohnungsbauaktivitäten im Jahr 2009 auf den niedrigsten
Stand seit der Wiedervereinigung Deutschlands zurückgegangen waren, kam es im Jahr
2010 lediglich zu einer leichten Erholung. Insgesamt wurden 2010 in Deutschland nach
Angaben des Statistischen Bundesamts knapp 160.000 Wohnungen fertig gestellt, was
einer Steigerung um 845 Wohnungen oder 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Damit
bleibt die Entwicklung des Wohnungsangebots weiterhin deutlich hinter der prognostizierten
Bedarfsentwicklung zurück. Laut einer Studie der Prognos AG beläuft sich allein der
demografisch begründete rein quantitative Wohnungsbedarf bei steigender Zuwanderung
in den Jahren 2011 bis 2013 auf rund 250.000 Wohnungen jährlich und wird in den folgenden
Jahren immer noch bei rund 150.000 Wohnungen pro Jahr liegen. Berücksichtigt man nicht
nur den quantitativen, sondern auch den qualitativen Bedarf, so werden laut Prognos
bis 2025 im Schnitt 400.000 neue Wohnungen jährlich benötigt, um den steigenden Bedarf
decken und zugleich Wohnungsabgänge durch Zusammenlegungen, Nutzungsänderungen oder
Abrisse ausgleichen zu können. Diese Markttendenzen schlagen sich inzwischen auch in der Entwicklung der Mieten und
der Kaufpreise nieder. Nach Analysen des Forschungsinstituts empirica stiegen die
inserierten Angebotsmieten Anfang 2011 weiter an und lagen deutschlandweit um 3,1
% über dem Niveau vom 1. Quartal 2010. Dabei fiel der Anstieg in den kreisfreien Städten
mit 4,9 % deutlich stärker aus als in den Landkreisen, wo er lediglich 1,9 % betrug.
Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen stiegen erneut deutlich an. Auch hier ergab
sich ein besonders starker Anstieg in den kreisfreien Städten, wo die Preise um 5,9
% höher lagen als im 1. Quartal 2010. Im bundesweiten Durchschnitt stiegen sie um
3,9 %, in den Landkreisen um 2,6 %. Die Attraktivität des deutschen Wohnimmobilienmarktes
für Investoren belegt auch die Entwicklung des IPD Germany Annual Property Index,
der die Entwicklung der Wertänderungs-, Miet- und Gesamtrenditen (Total Returns) von
Immobilien differenziert nach Nutzungsarten abbildet. Demnach erbrachten Wohnimmobilieninvestments
2010 im Schnitt einen Total Return von 5,1 %, eine Mietrendite von 4,1 % und eine
Wertänderungsrendite von 0,9 %. Im Vergleich der Total Returns über einen Zeitraum
von drei, fünf und zehn Jahren erzielten sie insgesamt das beste Ergebnis unter allen
Immobilien-Nutzungsarten. Angesichts der oben dargestellten Rahmenbedingungen und der weiterhin hinter dem Bedarf
zurückbleibenden Neubautätigkeit werden die Perspektiven für den deutschen Wohnimmobilienmarkt
von Marktteilnehmern weiterhin positiv beurteilt. Zudem bleiben Anlagen in Immobilien
ein wesentliches Element für den privaten Vermögensaufbau. In diesem Zusammenhang
bieten Wohnimmobilien den Vorteil, dass der Wohnimmobilienmarkt stärker von langfristigen
Trends wie der demografischen Entwicklung als auch von kurzfristigen konjunkturellen
Schwankungen beeinflusst wird. Dabei zeigen die aktuellen Marktentwicklungen, dass
sich die nachfragebegünstigenden Rahmenbedingungen vor allem in Ballungsgebieten beziehungsweise
im städtischen Raum auswirken. 1.4 Rechtliche RahmenbedingungenDie ESTAVIS AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland und hat stimmberechtigte
Aktien ausgegeben, die an einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 7 des Wertpapiererwerbs-
und Übernahmegesetzes (WpÜG), namentlich im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse
(Prime Standard), notiert sind. a) LeitungsorganGesetzliches Leitungs- und Vertretungsorgan der ESTAVIS AG ist der Vorstand der Gesellschaft.
Seine Zusammensetzung und die Ernennung der Vorstandsmitglieder richtet sich nach
§§ 76, 84, 85 AktG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Der Vorstand besteht danach
aus einem oder mehreren Mitgliedern. Die Anzahl der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat
bestimmt. Der Aufsichtsrat kann bis zu fünf Mitglieder des Vorstands bestellen und
ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden ernennen. Derzeit besteht der Vorstand der
Gesellschaft aus dem Vorsitzenden und einem weiteren Mitglied. Die Mitglieder des Vorstands werden gemäß § 84 AktG vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit
von maximal fünf Jahren bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der
Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Die Bestellung und die Wiederbestellung
bedürfen eines Beschlusses des Aufsichtsrats, der grundsätzlich frühestens ein Jahr
vor Ablauf der Amtszeit gefasst werden darf. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung
eines Vorstandsmitglieds vor Ablauf der Amtszeit widerrufen, wenn ein wichtiger Grund
vorliegt. b) Änderungen der SatzungJede Satzungsänderung bedarf gemäß § 179 AktG grundsätzlich eines Beschlusses der
Hauptversammlung. Ausgenommen hiervon sind Änderungen und Ergänzungen der Satzung,
die nur deren Fassung betreffen; die Befugnis zu solchen Änderungen und Ergänzungen
ist gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung dem Aufsichtsrat übertragen. Hauptversammlungsbeschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen gemäß §§ 133, 179 AktG
in Verbindung mit § 13 Abs. 3 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen
und zusätzlich der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals,
soweit nicht Gesetz oder Satzung im Einzelfall zwingend eine größere Mehrheit vorschreiben. c) KapitalverhältnisseDas gezeichnete Kapital (Grundkapital) der ESTAVIS AG belief sich zum 30. Juni 2011
auf 14.319.352 EUR. Es setzt sich zusammen aus 14.319.352 auf den Inhaber lautende
nennwertlose Stückaktien. Unterschiedliche Aktiengattungen liegen nicht vor. Das Grundkapital
wurde in der Berichtsperiode durch eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital
um 4.773.117 EUR erhöht. Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 15. Februar 2015 bis zu 809.942 Stück eigene
Aktien zu erwerben und mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Ausschluss des Bezugsrechts
zu veräußern bzw. einzuziehen. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Februar 2010 ist der Vorstand darüber
hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15. Februar 2015 einmalig
oder mehrfach Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen oder Genussrechte mit
oder ohne Wandlungs- oder Bezugsrechten (gemeinsam nachfolgend "Schuldverschreibungen"
genannt) im Gesamtnennbetrag von bis zu 200 Mio. EUR zu begeben. Den Inhabern der
Schuldverschreibungen können Wandlungs- oder Bezugsrechte auf bis zu 20.000.000 auf
den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Grundkapital in Höhe von insgesamt
bis zu 20.000.000 EUR gewährt werden. Vorbehaltlich der nachfolgend beschriebenen
Regelungen haben die Aktionäre ein Bezugsrecht. Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das gesetzliche Bezugsrecht
der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
Es obliegt dem Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Ausgabe und Ausstattung der Schuldverschreibungen, insbesondere Laufzeit, Ausgabe-
und Ausübungszeiträume sowie Kündigung, Ausgabepreis der Schuldverschreibungen, Zinssatz,
Stückelung und Anpassung des Bezugspreises und Begründung einer Wandlungspflicht festzusetzen. Im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen Möglichkeit zur Gewährung von Wandlungs-
und Bezugsrechten ist das Grundkapital der ESTAVIS AG um bis zu 3.239.770 EUR durch
Ausgabe von bis zu 3.239.770 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung
ab Beginn des Geschäftsjahrs ihrer Ausgabe bedingt erhöht worden (Bedingtes Kapital
2010/I). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
Die Ausgabe der Aktien unter Ausnutzung des Bedingten Kapitals 2010/I erfolgt gemäß
den Vorgaben des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 16. Februar 2010,
d. h. insbesondere zu mindestens 80 % des durchschnittlichen Börsenkurses der ESTAVIS-Aktie
in der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel an den letzten zehn Börsenhandelstagen vor
der Beschlussfassung des Vorstands über die Ausgabe der jeweiligen Schuldverschreibungen,
unter Berücksichtigung von Anpassungen gemäß der im Beschluss der Hauptversammlung
vom 16. Februar 2010 bestimmten Verwässerungsschutzregeln. Der Vorstand ist des Weiteren durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Dezember
2010 ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 12. Dezember 2015
einmalig oder mehrfach Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen oder Genussrechte
mit oder ohne Wandlungs- oder Bezugsrechten (gemeinsam nachfolgend "Schuldverschreibungen"
genannt) im Gesamtnennbetrag von bis zu 2.850.000 EUR zu begeben. Den Inhabern der
Schuldverschreibungen können Wandlungs- oder Bezugsrechte auf bis zu 570.000 auf den
Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Grundkapital in Höhe von insgesamt
bis zu 570.000 Euro gewährt werden. Vorbehaltlich der nachfolgend beschriebenen Regelungen
haben die Aktionäre ein Bezugsrecht. Der Vorstand ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das gesetzliche Bezugsrecht
der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
Es obliegt dem Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Ausgabe und Ausstattung der Schuldverschreibungen, insbesondere Laufzeit, Ausgabe-
und Ausübungszeiträume sowie Kündigung, Ausgabepreis der Schuldverschreibungen, Zinssatz,
Stückelung und Anpassung des Bezugspreises und Begründung einer Wandlungspflicht festzusetzen. Im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen Möglichkeit zur Gewährung von Wandlungs-
und Bezugsrechten ist das Grundkapital der ESTAVIS AG um bis zu 578.724 EUR durch
Ausgabe von bis zu 578.724 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit Gewinnberechtigung
ab Beginn des Geschäftsjahrs ihrer Ausgabe bedingt erhöht worden (Bedingtes Kapital
2010/II). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
Die Ausgabe der Aktien unter Ausnutzung des Bedingten Kapitals 2010/II erfolgt gemäß
den Vorgaben des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 13. Dezember 2010,
d. h. insbesondere zu mindestens 80 % des durchschnittlichen Börsenkurses der ESTAVISAktie
in der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel an den letzten zehn Börsenhandelstagen vor
der Beschlussfassung des Vorstands über die Ausgabe der jeweiligen Schuldverschreibungen,
unter Berücksichtigung von Anpassungen gemäß der im Beschluss der Hauptversammlung
vom 13. Dezember 2010 bestimmten Verwässerungsschutzregeln. d) Übertragungs- und StimmrechtsbeschränkungenDie von der TAG Immobilien AG, Hamburg (TAG), an der ESTAVIS AG gehaltenen Aktien
unterliegen aufgrund einer entsprechenden vertraglichen Regelung im Zusammenhang mit
der im Vorjahr durchgeführten Sachkapitalerhöhung einer Sperrfrist ("Lock-up") bis
zum 16. September 2011, das heißt, bis zu diesem Zeitpunkt darf TAG Aktien der ESTAVIS
AG weder veräußern noch anbieten, vermarkten oder sonstige Geschäfte tätigen, die
einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Die Aktien der ESTAVIS AG unterliegen zum Abschlussstichtag keinen gesetzlichen oder
satzungsmäßigen Stimmrechtsbeschränkungen. Alle zum 30. Juni 2011 ausgegebenen Stückaktien
der Gesellschaft sind voll stimmberechtigt und gewähren in der Hauptversammlung eine
Stimme. e) Kapitalbeteiligungen und KontrollrechteZum Abschlussstichtag hielt die TAG Immobilien AG, Hamburg, 20,03 % der Aktien der
ESTAVIS AG. Darüber hinaus hielt die Flossbach von Storch SICAV, Luxemburg-Strassen,
Luxemburg, direkt 13,17 % der Aktien der ESTAVIS AG. Der IPConcept Fund Management
S. A., Luxemburg-Strassen, Luxemburg, waren direkt und indirekt über die Flossbach
von Storch SICAV 15,25 % der Aktien der Gesellschaft zuzurechnen. Weitere direkte
oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 % der Stimmrechte
überschreiten, sind nicht bekannt. Keine von der ESTAVIS AG ausgegebenen Aktien beinhalten Rechte, die deren Inhabern
besondere Kontrollbefugnisse verleihen. Informationen über die Stimmrechtskontrolle für den Fall, dass Arbeitnehmer am Gesellschaftskapital
beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben, liegen nicht vor. f) Auswirkungen potenzieller ÜbernahmeangeboteEine im Geschäftsjahr 2011/12 auslaufende Finanzierungsvereinbarung der Gesellschaft
über 5 Mio. EUR beinhaltet ein außerordentliches Kündigungsrecht des Gläubigers für
den Fall eines Kontrollwechsels bei der ESTAVIS AG. Darüber hinaus bestehen keine
wesentlichen Vereinbarungen zwischen der ESTAVIS AG und anderen Parteien, die bei
einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam
werden, sich ändern oder enden. Die ESTAVIS AG hat keine Vereinbarungen geschlossen, die Entschädigungen von Mitgliedern
des Vorstands oder Arbeitnehmern im Fall eines Übernahmeangebots vorsehen. 1.5 Entwicklung der ESTAVIS-AktieDie ESTAVIS-Aktie wird im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime
Standard) seit dem 2. April 2007 gehandelt (Erstnotiz). Die Aktie ist darüber hinaus
im Regulierten Markt der Berliner Börse und im Freiverkehr der Börsenplätze Hamburg,
München, Stuttgart und Düsseldorf notiert. Der Schlusskurs der ESTAVIS-Aktie am ersten Handelstag des Geschäftsjahrs 2010/11
(1. Juli 2010, XETRA-Handel) lag bei 1,75 EUR. Zum Geschäftsjahresende am 30. Juni
2011 schloss die Aktie bei 2,37 EUR. Das entspricht einem Anstieg um gut 35 %. Auf
Basis der Gesamtzahl der ESTAVIS-Aktien von 14.319.352 Stück betrug die Marktkapitalisierung
am 30. Juni 2011 rund 33,9 Mio. EUR. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen (XETRA) der ESTAVIS-Aktie betrug im
Geschäftsjahr 2010/11 39.011 Stück (Vorjahr: 54.448 Stück). 2 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage2.1 Zusammenfassende Beurteilung des Geschäftsverlaufs und Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten GeschäftsverlaufDer Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2010/11 war einerseits von einem anhaltenden
Interesse potenzieller Investoren an Eigentumswohnungen und Denkmalschutzobjekten
sowie von einer insgesamt positiven Immobilienmarktentwicklung geprägt, was sich in
guten Abverkäufen bei den Objekten Belziger Straße und Glanzfilmfabrik in Berlin äußerte,
die jedoch im Berichtsjahr noch nicht umsatzwirksam wurden. Andererseits führten Probleme
von Endkunden bei der Beschaffung der notwendigen Finanzierungen dazu, dass die Umsätze
in der Berichtsperiode geringer ausfielen als im vorangegangenen Geschäftsjahr. Zur
Umsatzentwicklung trugen auch stichtagsübergreifende Verzögerungen bei einem großen
Sanierungsprojekt bei, die nur teilweise durch einen Globalverkauf in Bezug auf ein
anderes Großprojekt aufgefangen werden konnten. Der Einfluss des Umsatzrückgangs im Vergleich zur Vorperiode auf das Ergebnis aus
fortgeführten Aktivitäten konnte jedoch insbesondere durch signifikante Wertsteigerungen
bei den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien, einen Rückgang der ungewissen
Verpflichtungen aus ehemals streitigen Ansprüchen sowie durch eine umsatzbedingte
deutliche Reduzierung des Materialaufwandes kompensiert werden. Dadurch konnte ungeachtet der unter den Erwartungen liegenden Umsatzerlöse erneut
ein positives Konzernergebnis erzielt werden, das um knapp 10 % über dem im vorangegangenen
Geschäftsjahr auf Basis der fortgeführten Aktivitäten erzielten Konzernergebnis und
damit im Rahmen der Erwartungen lag. 2.2 ErtragslageDie wichtigsten Umsatz- und Ergebniskennzahlen des ESTAVIS-Konzerns haben sich in
der Berichtsperiode wie folgt entwickelt: scroll
*
Die Vorjahresangabe bezieht sich auf das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten. Der Konzernumsatz ging im Geschäftsjahr 2010/11 um 25,7 % auf 53,0 Mio. EUR zurück.
Er verteilt sich wie folgt auf die für Zwecke der Finanzberichterstattung abgegrenzten
Segmente: scroll
Im Segment Retailhandel ging der Umsatz von 56,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 43,4 Mio.
EUR zurück. Der Umsatzrückgang ist auf eine geringere Zahl umgesetzter Wohneinheiten
zurückzuführen, was wiederum auf deutlich längere Bearbeitungsfristen bei der Endkundenfinanzierung
der Banken sowie auf deren insgesamt zurückhaltende Finanzierungsbereitschaft im Privatkundensegment
zurückzuführen ist. Hinzu kam eine stichtagsübergreifende Verzögerung bei einem großen
Sanierungsprojekt, die teilweise durch einen Globalverkauf in Bezug auf ein anderes
Projekt kompensiert wurde. Das Segmentergebnis (EBIT) lag umsatzbedingt bei -1,6 Mio.
EUR (Vorjahr: 1,6 Mio. EUR). Im Segment Sonstige Aktivitäten verringerte sich der Umsatz auf 9,6 Mio. EUR; im vorigen
Geschäftsjahr hatte sich in diesem Segment inklusive eines Globalverkaufs im Wert
von rund 10,3 Mio. EUR ein Umsatz von 15,1 Mio. EUR ergeben. Das Segmentergebnis (EBIT)
erhöhte sich auf 6,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,1 Mio. EUR). Wesentliche Ursachen für die
Ergebnissteigerung im Segment waren Wertänderungen bei den als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien in Höhe von 3,4 Mio. EUR, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
für Mietgarantien und ausstehende Bauverpflichtungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR sowie
ein Ertrag aus verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von 0,5 Mio. EUR. Eine detaillierte Darstellung der Segmentperformance erfolgt im Konzernanhang, Abschnitt
5. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg in der Berichtsperiode auf
0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR). Der Anstieg des Konzernergebnisses im Vergleich zur Vorperiode ist im Wesentlichen
auf die Wertänderungen der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien, auf die
Auflösung von Rückstellungen sowie auf den deutlich verringerten Materialaufwand zurückzuführen. Die Rohmarge (Umsatz zuzüglich Bestandsänderungen und abzüglich Materialaufwand/ Umsatz)
bewegt sich in der üblichen Schwankungsbreite und betrug im Geschäftsjahr 2010/11
32,9 % (Vorjahr: 34,5 %). Die Verminderung der sonstigen betrieblichen Erträge um 2,6 Mio. EUR im Vergleich
zum Geschäftsjahr 2009/10 ist im Wesentlichen auf hohe Wertaufholungen bei Forderungen
und Vorräten im Vorjahr sowie den Rückgang der Mieterlöse aus Immobilien des Vorratsvermögens
zurückzuführen. Die Personalaufwendungen konnten ungeachtet eines Anstiegs der durchschnittlichen
Personalstärke von 42 auf 48 Mitarbeiter auf dem Vorjahresniveau von 2,7 Mio. EUR
gehalten werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich um 6,6 Mio. EUR von 26,8
Mio. EUR auf 20,2 Mio. EUR. Grund für den Rückgang waren insbesondere die geringeren
Aufwendungen für Vertriebskosten, Beratungskosten und Mietgarantien sowie der geringere
Aufwand im Zusammenhang mit der Vermietung von Immobilien des Vorratsvermögens, wodurch
der Anstieg der übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen überkompensiert wurde. Die Zinserträge fielen gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. EUR niedriger aus, was sich
durch den Rückgang der liquiden Mittel erklärt. Die Zinsaufwendungen erhöhten sich
um 0,7 Mio. EUR. Der Anstieg der Zinsaufwendungen beruht im Wesentlichen darauf, dass
eine im letzten Quartal des Vorjahrs aufgenommene Fremdfinanzierung erstmals für ein
volles Geschäftsjahr zu berücksichtigen war. Das Finanzergebnis des Geschäftsjahrs
2010/11 belief sich insgesamt auf -4,2 Mio. EUR nach -3,4 Mio. EUR in der Vorperiode. Das Ergebnis vor Steuern ging infolge der oben beschriebenen Umsatzentwicklung auf
0,7 Mio. EUR nach 1,3 Mio. EUR im Vorjahr zurück. Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern
von -0,003 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR) ergibt sich ein Konzerngewinn von 0,7
Mio. EUR, was einer Steigerung um knapp 10 % gegenüber dem Konzerngewinn aus fortgeführten
Aktivitäten im Vorjahr entspricht (0,7 Mio. EUR). Weitere detaillierte Ausführungen zur Zusammensetzung und Höhe der Aufwendungen und
Erträge sind im Konzernanhang enthalten. 2.3 Finanz- und VermögenslageDie bereits im Vorjahr eingeleitete Neuausrichtung der geschäftlichen Aktivitäten
des ESTAVIS-Konzerns wurde im Geschäftsjahr 2010/11 weitergeführt und prägt auch die
Finanz- und Vermögenslage zum Berichtsstichtag am 30. Juni 2011. Die Bilanzsumme verringerte sich um 9,0 Mio. EUR auf 146,4 Mio. EUR (Vorjahr: 155,4
Mio. EUR). Der Rückgang erklärt sich im Wesentlichen durch die Verringerungen bei
den Posten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie
bei den Ertragsteuerforderungen. Weitere wesentliche Änderungen in der Struktur der
Aktiva ergaben sich dadurch, dass die Zweckbestimmung mehrerer in der Vergangenheit
erworbener Immobilien dahingehend geändert wurde, dass statt der Verwertung im Wege
eines möglichst kurzfristigen Verkaufs nun die Absicht im Vordergrund steht, diese
Objekte längerfristig und ohne planmäßige zeitliche Begrenzung zu bewirtschaften.
Daraus ergab sich bei den kurzfristigen Vermögenswerten eine deutliche Reduzierung
des Postens Vorräte, während unter den langfristigen Vermögenswerten nunmehr - im
Unterschied zum vorigen Geschäftsjahr - als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
ausgewiesen werden. Diese Veränderungen waren der wesentliche Grund dafür, dass sich die langfristigen
Vermögenswerte zum 30. Juni 2011 deutlich um 33,2 Mio. EUR auf 55,7 Mio. EUR erhöhten
(Vorjahr: 22,5 Mio. EUR). Der Wert der im Abschluss des Geschäftsjahrs 2009/10 noch
nicht enthaltenen als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien belief sich zum Bilanzstichtag
auf 32,5 Mio. EUR, wovon 29,1 Mio. EUR aus den Zugängen aus Vorräten und 3,4 Mio.
Euro aus Wertsteigerungen der betreffenden Immobilien resultierten. Während der Berichtsperiode investierte der ESTAVIS-Konzern 3,0 Mio. EUR in den Erwerb
des Geschäftsbereichs Wohnungsprivatisierung der Colonia Real Estate AG und die Colonia
Residential Sales GmbH; darüber hinaus wurden 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR)
in Sachanlagen und immaterielle Anlagegüter investiert. Die Veränderung der Finanzanlagen
(Anteile an assoziierten Unternehmen und sonstige Finanzanlagen) auf 1,8 Mio. EUR
(Vorjahr: 0,2 Mio. EUR) betrifft Ausleihungen des Unternehmens. Der deutliche Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 42,3 Mio. EUR auf 90,6
Mio. EUR (Vorjahr: 132,9 Mio. EUR) ist vor allem durch die Abnahme der Vorräte um
22,3 Mio. EUR auf 61,6 Mio. EUR (Vorjahr: 83,9 Mio. EUR) bedingt, die sich aus der
geänderten Zweckbestimmung von zuvor in diesem Posten erfassten Immobilien ergab.
Des Weiteren sind hier Rückgänge der Forderungen zu nennen. Die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, die im Wesentlichen aus Immobilienverkäufen resultieren, verminderten
sich aufgrund der Umsatzentwicklung um 13,3 Mio. EUR auf 6,2 Mio. EUR (Vorjahr: 19,5
Mio. EUR). Bei den sonstigen Forderungen ergab sich im Wesentlichen durch die Abnahme
von Provisionszahlungen auf noch nicht realisierte Handelsumsätze ein Rückgang um
5,7 Mio. EUR auf 18,6 Mio. EUR (Vorjahr: 24,3 Mio. EUR); in diesem Posten werden außerdem
kurzfristige Darlehensbeträge an externe Vertriebsdienstleister und Forderungen gegen
Beteiligungsgesellschaften aus kurzfristigen Darlehen sowie aus Verrechnungskonten
erfasst. Die liquiden Mittel gingen leicht von 4,1 Mio. EUR auf 3,6 Mio. EUR zurück. Das Eigenkapital erhöhte sich durch den im Geschäftsjahr 2010/11 erwirtschafteten
Konzerngewinn sowie durch die im April 2011 durchgeführte Kapitalerhöhung von 52,3
Mio. EUR im Vorjahr auf 60,7 Mio. EUR zum 30. Juni 2011. Zugleich verbesserte sich
dadurch sowie durch den Rückgang der Bilanzsumme die Eigenkapitalquote gegenüber dem
Bilanzstichtag des vorigen Geschäftsjahrs von 33,6 % auf 41,5 %. Der Emissionserlös
aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 8,1 Mio. EUR wurde vor allem zum Abbau von Fremdkapital
und zur Finanzierung von Neuprojekten eingesetzt, so dass sich daraus keine Erhöhung
der liquiden Mittel zum Bilanzstichtag ergeben hat. Die langfristigen Schulden nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Mio. EUR auf 14,0
Mio. EUR ab (Vorjahr 20,1 Mio. EUR). Die Veränderung ist zum einen auf den Rückgang
der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 4,8 Mio. EUR von 16,4 Mio. EUR auf 11,6
Mio. EUR zurückzuführen; ein wesentlicher Einflussfaktor hierfür war die bilanzielle
Umgliederung einer ursprünglich langfristigen Verbindlichkeit entsprechend der zwischenzeitlich
verkürzten Restlaufzeit. Zudem verringerten sich die latenten Ertragsteuerverbindlichkeiten
um 1,2 Mio. EUR. Die kurzfristigen Schulden gingen um 11,4 Mio. EUR auf 71,6 Mio. EUR zurück (Vorjahr:
83,0 Mio. EUR). Maßgebliche Einflussfaktoren waren dabei die Abnahme der kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten sowie die Verringerung der (kurzfristigen) Rückstellungen
und der sonstigen Verbindlichkeiten. Der Verschuldungsgrad (Fremdkapital/Gesamtkapital) ging im Berichtsjahr von 66,4 %
auf 58,5 % zurück. Die Relation zwischen den liquiden Mitteln und den gesamten Aktiva
lag mit 2,5 % geringfügig unter dem Vorjahreswert (2,6 %). Die Barliquidität des Konzerns
(liquide Mittel/kurzfristige Verbindlichkeiten) erhöhte sich leicht von 4,9 % auf
5,0 %. Kennzahlen der Kapitalflussrechnungscroll
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2010/11
auf -5,5 Mio. EUR (Vorjahr: -3,5 Mio. EUR), was insbesondere durch die Umsatzentwicklung
bedingt war. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag in der Berichtsperiode bei -3,1 Mio.
EUR (Vorjahr: -4,6 Mio. EUR). Wesentlicher Posten in der Berichtsperiode waren Auszahlungen
für den Erwerb des Geschäftsbereichs Wohnungsprivatisierung der Colonia Real Estate
AG und der Colonia Residential Sales GmbH von 3,0 Mio. EUR. Im Vorjahr hingegen waren
Auszahlungen von 4,5 Mio. EUR aufgrund des Abgangs des HAG-Teilkonzerns und des damit
verbundenen Abflusses liquider Mittel angefallen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit 8,1 Mio. EUR in der Berichtsperiode
deutlich höher als im Vorjahr (-0,5 Mio. EUR). Die Steigerung ist auf Einzahlungen
von Gesellschaftern in Höhe von 8,1 Mio. EUR zurückzuführen; dabei handelt es sich
um den Zufluss an Eigenmitteln infolge der im April 2011 durchgeführten Kapitalerhöhung. Während des Geschäftsjahrs 2010/11 konnte die Finanzierungsstruktur insgesamt weiter
verbessert werden, wozu vor allem die Stärkung der Eigenkapitalbasis infolge der durchgeführten
Kapitalerhöhung, das strikte Kosten- und Liquiditätsmanagement und die erfolgte Vereinbarung
deutlich langfristigerer Laufzeiten bei verschiedenen Bankkrediten beigetragen haben.
Im Hinblick auf die Liquiditätssituation ergab sich ein leichter Rückgang der liquiden
Mittel um rund 0,5 Mio. EUR, der vor allem durch die Entwicklung des operativen Cashflows
und die längere Vorfinanzierung von Projekten verursacht wurde. Weitere Details zur Höhe und Zusammensetzung der Cashflows werden in der Konzern-Kapitalflussrechnung
sowie im Konzernanhang, Abschnitt 6.24 dargestellt. 2.4 Sonstige nichtfinanzielle ErfolgsfaktorenDas fachliche Know-how und das Engagement der Mitarbeiter und Führungskräfte stellen
zentrale Voraussetzungen für die Geschäftsentwicklung des ESTAVIS-Konzerns dar. Um Mitarbeiterwissen und -können zu binden, legt der ESTAVIS-Konzern besonderen Wert
auf attraktive Arbeitsbedingungen. Dazu gehört insbesondere ein wettbewerbsfähiges
Vergütungs- und Fortbildungssystem, das laufend überwacht und etwaigen Änderungen
auf dem Arbeitsmarkt bei Bedarf angepasst wird. Darüber hinaus ziehen wir aus der
Entwicklung von Fluktuationsrate und Krankenstand kontinuierlich Rückschlüsse auf
die Mitarbeiterzufriedenheit. In der Vergangenheit wiesen beide Kenngrößen niedrige
Werte auf. Auch in Bezug auf die Führungskräfte streben wir eine dauerhafte Bindung
an das Unternehmen an, um die langjährig gewachsenen Geschäftsbeziehungen aufrecht
zu erhalten. 3 Chancen- und Risikobericht3.1 RisikomanagementDas Risikomanagementsystem des ESTAVIS-Konzerns ist darauf ausgerichtet, be- und entstehende
Erfolgspotenziale der geschäftlichen Aktivitäten des Konzerns zu erkennen, zu sichern
und auszuschöpfen, um eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts zu erzielen.
Integraler Bestandteil dieses Systems ist eine strukturierte, frühzeitige Auseinandersetzung
mit potenziell ungünstigen Entwicklungen und Ereignissen, die es dem Vorstand ermöglicht,
rechtzeitig vor Eintritt eines erheblichen Schadens gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen. Mit der Aufgabe, insbesondere erhebliche ertrags- und liquiditätsrelevante und damit
potenziell bestandsgefährdende Risikofaktoren rechtzeitig aufzudecken und gegenüber
den Unternehmensorganen zu kommunizieren, ist das Risikomanagementsystem des ESTAVIS-Konzerns
organisatorisch in die Planungs-, Reporting- und Controllingprozesse des Konzerns
integriert. Es wird zentral von der ESTAVIS AG gesteuert und umfasst eine systematische
Identifikation, Analyse, Bewertung und Überwachung wesentlicher Risiken durch den
Vorstand der Gesellschaft. In Anbetracht der überschaubaren Unternehmensstrukturen
und Geschäftsprozesse ist der Formalisierungsgrad aus Effizienzgesichtspunkten bisher
vergleichsweise gering. Durch eine enge Einbindung des Vorstands in die wesentlichen
Geschäftsabschlüsse und Projekte wird ein laufendes Monitoring über die auftretenden
Risiken sichergestellt. Das vom ESTAVIS-Konzern eingesetzte Risikomanagementsystem beinhaltet die folgenden
wesentlichen Elemente:
Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement des ESTAVIS-Konzerns ist zum einen auf
die Steuerung und Begrenzung der finanziellen Risiken aus der operativen Tätigkeit
gerichtet. Insbesondere soll dadurch wesentlichen Forderungsausfällen, die zu einer
Gefährdung der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens führen könnten, entgegengewirkt
werden. Zum anderen hat das finanzwirtschaftliche Risikomanagement das Ziel, eine
optimierte Konzernfinanzierung zu gewährleisten. Die fortlaufend angemessene Ausstattung
des Unternehmens mit Finanzmitteln wird durch ein kontinuierliches, rollierendes Liquiditätscontrolling
überwacht. Derivative Finanzinstrumente sind im Risikomanagementsystem des ESTAVIS-Konzerns bisher
nicht gesondert erfasst, da deren Einsatz bislang nur eine zu vernachlässigende Rolle
spielt. Bezüglich der Einzelrisiken aus originären Finanzinstrumenten verweisen wir
insbesondere auf die nachstehenden Ausführungen zu den Forderungsausfall- und Finanzierungsrisiken
sowie auf die Darstellungen im Konzernanhang. Die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit des implementierten Risikofrüherkennungssystems
werden im Rahmen der jährlichen Prüfung der externen Finanzberichterstattung der ESTAVIS
AG durch den Abschlussprüfer überprüft. Dabei erkannte Verbesserungspotenziale werden
anschließend in das System umgesetzt. Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung in Konzernabschluss,
Konzernlagebericht und Quartalsberichten hat die ESTAVIS AG präventive und überwachende
Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die buchführungs- und rechnungslegungsbezogenen Unternehmensprozesse
in ihr internes Kontrollsystem (IKS) integriert. Zu diesen Maßnahmen zählen unter
anderem Funktionstrennungen, vordefinierte Genehmigungsgrundsätze und systemgestützte
Verfahren zur Verarbeitung rechnungslegungsbezogener Daten. Die wesentlichen organisatorischen
Maßnahmen sind Bestandteil eines IKS-Handbuchs, in dem die Kerngeschäftsprozesse der
Gesellschaft niedergelegt sind. Bei Bedarf werden Spezialgebiete der Rechnungslegungsprozesse
über die Nutzung externer Berater abgedeckt. Die Einheitlichkeit der Rechnungslegungsprozesse der in den Konzernabschluss eingehenden
Tochterunternehmen ist durch eine grundsätzlich zentrale Buchführung beim Mutterunternehmen
gewährleistet. Die Verlässlichkeit der Überleitung der Einzelrechnungslegung der einbezogenen
Gesellschaften auf die IFRS und ihre Zusammenführung zur Konzernrechnungslegung ist
im Wesentlichen durch die Nutzung externer Berater gesichert. Die nachfolgende Darstellung der Einzelrisiken und der Chancen bezieht sich auf einen
Planungshorizont von zwei Geschäftsjahren. 3.2 EinzelrisikenDer ESTAVIS-Konzern ist einer Vielzahl unterschiedlicher Risiken ausgesetzt, die sich
einzeln oder zusammen nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die
weitere wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens auswirken können. Nach Einschätzung
des Vorstands der ESTAVIS AG sind die folgenden unternehmens- und marktbezogenen Einzelrisiken
hervorzuheben. Weitere Risiken, die der Gesellschaft gegenwärtig nicht oder nicht in ihrer Bedeutung
bekannt sind, könnten die geschäftliche Entwicklung des ESTAVIS-Konzerns ebenfalls
erheblich beeinträchtigen. Unternehmensbezogene Risikena) ProjektauswahlrisikenDer wirtschaftliche Erfolg des ESTAVIS-Konzerns ist maßgebend von Auswahl und Erwerb
geeigneter Immobilien abhängig. Damit verbunden ist das Risiko, die baulichen, rechtlichen,
wirtschaftlichen und sonstigen Belastungen der anzukaufenden Objekte falsch einzuschätzen
oder nicht zu erkennen. Darüber hinaus könnten sich die getroffenen Annahmen in Bezug
auf das Ertragspotenzial der Immobilien nachträglich teilweise oder in vollem Umfang
als unzutreffend herausstellen. Insbesondere könnten falsche Einschätzungen hinsichtlich
der Attraktivität des Objektstandorts und anderer aus Investorensicht kaufentscheidender
Faktoren dazu führen, dass sich die betreffende Immobilie nicht zu den geplanten Konditionen
und/oder innerhalb des vorgesehenen Zeitraums veräußern lässt. Diesen objektspezifischen Risiken wird durch eine eingehende Prüfung der betreffenden
Immobilien begegnet. Im Rahmen der Objektbeurteilung werden unter anderem der zu erwartende
Sanierungs-, Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf bestimmt sowie der Ertragswert
und die grundsätzliche Schuldendienstfähigkeit nach bankenkonformen Maßstäben untersucht. b) ImmobilienbestandsrisikenDer ESTAVIS-Konzern hält seinen Immobilienbestand überwiegend kurzfristig, teilweise
aber auch für einen längeren Zeitraum. Während sich die Immobilien im Bestand des
Unternehmens befinden, könnten Wertverluste auftreten, die in verschlechterten Sozialstrukturen
des Standortes, übermäßiger Abnutzung, unerwartet auftretendem Sanierungsbedarf und
ähnlichen Faktoren begründet sind. Den Immobilienbestandsrisiken wird mit den unter
Abschnitt 3.2 a beschriebenen Maßnahmen begegnet. c) BaurisikenSoweit bauliche Maßnahmen an den gehandelten oder vermieteten Objekten erforderlich
sind, besteht das Risiko, dass die Baukosten die Sollwerte erheblich übersteigen.
Diesem Risiko wird durch eine detaillierte Planung der Baukosten und deren straffe
Überwachung begegnet. Zu den Baurisiken, besonders bei denkmalgeschützten Immobilien, können auch Unsicherheiten
beitragen, ob, wann und unter welchen Auflagen und/oder Nebenbedingungen die baurechtlichen
Genehmigungen für die Projekte erteilt werden. So ist das Unternehmen teilweise auf
die Ausübung von Ermessen einzelner Behörden angewiesen, und auch Auseinandersetzungen
mit Be- und Anwohnern können die Erteilung von Genehmigungen erheblich verzögern oder
negativ beeinflussen. Jeder dieser Umstände kann dazu führen, dass Projekte nicht
zu den angenommenen Kosten, nicht im geplanten Zeitrahmen oder gar nicht durchgeführt
werden können. Diese Risikofaktoren werden bereits bei der Projektauswahl eingehend
überprüft. d) Absatz- und VertriebsrisikenIm Bereich des Wohnimmobilienhandels bedient sich der ESTAVIS-Konzern eines umfangreichen
Netzwerks erfahrener externer Vertriebspartner. Somit hängt der geschäftliche Erfolg
in hohem Maße davon ab, qualifizierte Vermittler zu gewinnen und längerfristig zu
binden. Dies soll vor allem durch attraktive Vergütungsbedingungen erreicht werden.
Ein Teil der Vergütung der externen Vertriebspartner wird üblicherweise mit Abschluss
des Notarvertrags fällig. Dabei besteht das Risiko, dass der Käufer innerhalb einer
gewährten Rücktrittsfrist vom Kaufvertrag zurücktritt. Die teilweise Vergütung des
externen Vertriebspartners kann in diesem Falle zwar zurückgefordert werden. Es besteht
jedoch das Risiko, dass diese Forderungen nicht einbringlich sind. Bei der Immobilienvermietung besteht das wesentliche Risiko darin, dass die angebotenen
Objekte hinter den Erwartungen der Mieter zurückbleiben und sich daraus Leerstände
ergeben. Der ESTAVIS-Konzern reduziert diese Risiken unter anderem durch eine laufende
intensive Beobachtung des Vermietungsmarktes, die Analysen der Mieterbedürfnisse mit
einschließt. Darüber hinaus wird dem Risiko gegebenenfalls durch bauliche Modernisierungsmaßnahmen
zur Verbesserung der Objektattraktivität begegnet. e) Finanzierungs-, Liquiditäts- und ZinsrisikenIn Bezug auf die bestehenden Darlehen zur Finanzierung des gehaltenen Immobilienbestands
und die für die Akquisition weiterer Immobilien erforderliche Aufnahme neuer Fremdmittel
besteht das Risiko, dass unternehmens- und marktbezogene Entwicklungen die Fremdkapitalbeschaffung
erschweren und/oder nur zu ungünstigeren Konditionen als bisher ermöglichen. Vor dem Hintergrund einer anhaltend restriktiven Kreditpolitik der Kreditinstitute
besteht jedoch insbesondere im Hinblick auf die Immobilien des Umlaufvermögens das
Risiko, dass Darlehensgeber die zur Finanzierung von Immobilienbeständen gewährten
Kredite vor Veräußerung des Objekts fällig stellen. Je nach Umfang des zur Fälligkeit
gestellten Darlehens könnte der ESTAVIS-Konzern einem Risiko hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit
ausgesetzt sein. Um dieses Risiko zu begrenzen, hat der ESTAVIS-Konzern Darlehensverträge
mit mehreren Kreditinstituten abgeschlossen. In der Berichtsperiode hat der Konzern
mit Blick auf die Umwidmung bestimmter Renditeimmobilien darüber hinaus langfristiges
Fremdkapital aufgenommen, um die Finanzierungsstruktur weiter zu diversifizieren bzw.
an die Vermögensstrukturen anzunähern. Zinsrisiken bestehen regelmäßig hinsichtlich der zur Prolongation bzw. Umfinanzierung
anstehenden Verbindlichkeiten sowie bei geplanten Darlehen zur Finanzierung von Immobilienbeständen. Eine Änderung des allgemeinen Zinsniveaus kann einen weiteren Einfluss auf die Cashflows
und die Zinserträge aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten haben, der
bei den bisherigen Verhältnissen aber gering sein dürfte. Wesentlich wichtiger ist
der mögliche mittelbare Effekt von Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus auf die
Immobiliennachfrage (siehe dazu die Ausführungen zu den konjunkturellen Risiken). Sonstige nennenswerte Risiken in Bezug auf Finanzinstrumente des Konzerns liegen gegenwärtig
nicht vor. f) ForderungsausfallrisikenDas Risiko von Forderungsausfällen wird reduziert, indem die Übergabe des Objekts
erst nach voller Zahlung des Kaufpreises erfolgt. Dies gilt auch, wenn Sanierungsmaßnahmen
an den Objekten durchgeführt werden müssen. Aufgrund der breit gefächerten Kundenstruktur
im Retailhandel sind Forderungsausfallrisiken und deren Einfluss auf die Finanzlage
des Unternehmens insoweit nur von nachrangiger Bedeutung. Ein Bonitätsrisiko trägt der Konzern auch für den Fall, dass er Rücktritts- oder Gewährleistungsrechte
gegenüber einem Verkäufer von Immobilien geltend macht und der Verkäufer mit der Rückzahlung
des Kaufpreises oder der Erfüllung der Gewährleistungsrechte ausfällt. Schließlich besteht ein Bonitätsrisiko bei Immobilienerwerben, weil Mietzahlungen
häufiger auch nach Übergang von Besitz, Nutzen und Lasten weiterhin an den Verkäufer
gezahlt werden, der diese Zahlungen dann an den ESTAVIS-Konzern weiterleiten muss. g) Rechtliche RisikenIm Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit können die Unternehmen des ESTAVIS-Konzerns insbesondere
in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sowie mit (potenziellen) Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüchen
konfrontiert werden, ohne selbst Ansprüche gegen dritte Parteien geltend machen zu
können. Gewährleistungsrisiken ergeben sich insbesondere in den Fällen, in denen bei
Immobilienverkäufen kein Haftungsausschluss vereinbart wird. Sofern sich der ESTAVIS-Konzern zur Durchführung von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen
verpflichtet hat, übernimmt er, soweit bis dahin noch nicht abgeschlossen, bei Verkauf
des Objekts üblicherweise eine Gewährleistung für diese Maßnahmen. Außerdem kann bei
nicht ordnungsgemäßer Durchführung ein Teil des vereinbarten Verkaufspreises entfallen.
Ebenfalls könnten sich im Falle von Verzögerungen der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen
erhebliche Zusatzbelastungen ergeben. Im Zusammenhang mit zahlreichen Immobilienverkaufsverträgen wurden kurz- bis mittelfristige
Mietgarantien abgegeben. Diese könnten zu entsprechenden Ausgleichsverpflichtungen
führen. Im Rahmen des Verkaufs von Einzelwohnungen erbringen die Unternehmen des ESTAVIS-Konzerns
und ihre externen Vertriebspartner auch Beratungsleistungen, die zu Schadensersatzansprüchen
Dritter führen könnten. In bestimmten Ländern sind juristische Markenrechtsverfahren mit einem anderen Markeninhaber
in Bezug auf die Bezeichnung ESTAVIS anhängig. Es besteht daraus das Risiko, dass
die Benutzung der Bezeichnung zukünftig zu unterlassen ist und die Gesellschaft daher
umfirmieren muss. Außerdem könnten Schadensersatzansprüche für die Nutzung der Bezeichnung
in der Vergangenheit geltend gemacht werden. Für derzeit bestehende rechtliche Risiken sind ausreichende Rückstellungen gebildet
worden. Rechtliche Risiken, insbesondere aus Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen
Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des ESTAVIS-Konzerns haben könnten, bestehen
gegenwärtig nicht. Marktbezogene Risikena) Konjunkturelle RisikenDer ESTAVIS-Konzern erzielt seine Umsätze bislang ausschließlich in Deutschland. In
Anbetracht dessen kann insbesondere eine Verschlechterung der nationalen konjunkturellen
Rahmenbedingungen, verbunden mit einem Anstieg der Erwerbslosenzahl, zu einem (erheblichen)
Rückgang der Nachfrage nach Immobilieninvestitionen führen, negative Einflüsse auf
das Miet- und Preisniveau nehmen und die Bonität der potenziellen Mieter und Käufer
von Immobilien beeinträchtigen. Darüber hinaus wird das Marktumfeld in Deutschland
mittelbar auch von der internationalen konjunkturellen Entwicklung beeinflusst. Eine besondere Bedeutung für die nationale Immobiliennachfrage kommt der Entwicklung
des Zinsniveaus in Deutschland zu. Eine Erhöhung des Zinsniveaus würde Immobilieninvestitionen
aufgrund einer wachsenden Zinsbelastung erschweren. Zusätzlich würden sich in diesem
Fall die Fremdfinanzierungskosten der von den Unternehmen des ESTAVIS-Konzerns aufgenommenen
Kredite ergebnisbelastend verteuern. b) BranchenrisikenEine Verschlechterung der Rahmenbedingungen am deutschen Immobilienmarkt könnte sich
negativ auf die Geschäftsentwicklung des ESTAVIS-Konzerns auswirken. Ein Rückgang
der Immobilienpreise würde die Realisierung von Verkaufsgewinnen aus im Bestand befindlichen
Immobilien erschweren. Gleichzeitig könnte der Zugang zu günstigen Immobilien eingeschränkt
sein, da potenzielle Verkäufer aufgrund des gesunkenen Preisniveaus von einem Verkauf
Abstand nehmen. Die Entwicklung der Immobilienbranche wird darüber hinaus entscheidend von der Verfügbarkeit
von Finanzierungsinstrumenten beeinflusst. Eine anhaltend restriktive Kreditvergabe
könnte die Nachfrage nach Immobilien insgesamt negativ beeinflussen. Die Immobilienbranche ist vom intensiven Wettbewerb der zahlreichen Anbieter geprägt.
Diesbezüglich besteht die Gefahr, dass sich die Konkurrenz die Wettbewerbsvorteile
des ESTAVIS-Konzerns zu Eigen macht. Dies könnte zu einem verstärken Preisdruck und
geringeren Margen führen. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien könnte schließlich durch den erwarteten Rückgang
der Bevölkerungszahl in Deutschland und einem damit möglicherweise verbundenen sinkenden
Wohnraumbedarf negativ beeinflusst werden. c) Rechtliche RahmenbedingungenDa die Geschäftstätigkeit des ESTAVIS-Konzerns von bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen
für Immobilien reguliert wird, könnte diese durch Änderungen nationaler und/oder europarechtlicher
Normen sowie durch eine geänderte Auslegung oder Anwendung bestehender Rechtsnormen
beeinträchtigt werden. Diese umfassen unter anderem das Mietrecht, das öffentliche
Baurecht, das Denkmalschutzrecht und das Steuerrecht. Etwaige Änderungen der Steuergesetzgebung hinsichtlich der Absetzbarkeit von Sanierungsaufwendungen
für Erwerber von Immobilien könnten Risiken für die Geschäftsentwicklung darstellen.
Derzeit bestehen jedoch keine Anhaltspunkte für eine diesbezügliche Änderung der Steuergesetzgebung. RisikokonzentrationenDer Geschäftserfolg des ESTAVIS-Konzerns hängt derzeit von relativ wenigen Projekten
ab, in denen große Immobilienkomplexe entwickelt, saniert und umgebaut werden und
die einen erheblichen Teil des Umsatzes ausmachen. Das Geschäft mit Großprojekten
ist in besonderem Maße anfällig für die beschriebenen Einzelrisiken, vor allem Kostensteigerungs-,
Projektverzögerungs- und Zahlungsausfallrisiken. So können der Ausfall eines Projekts
oder Verzögerungen bei dessen Fertigstellung ganz erheblich zu Umsatz- und/oder Ertragsausfällen
oder -verschiebungen führen. Außerdem könnte die Liquidität des ESTAVIS-Konzerns erheblich
beeinträchtigt werden, insbesondere wenn für die Projektabwicklung Zwischenfinanzierungen
eingegangen wurden, die auslaufen und nicht mehr bedient werden können oder vorzeitig
fällig gestellt werden. 3.3 Sonstige EinflüsseNeben den genannten Risiken bestehen allgemeine Einflüsse, die nicht vorhersehbar
und damit auch kaum beherrschbar sind. Dazu zählen beispielsweise politische Veränderungen,
soziale Einflüsse und Risikofaktoren wie Naturkatastrophen oder Terroranschläge. Solche
Einflüsse könnten negative Effekte auf die konjunkturelle Lage haben und mittelbar
die weitere wirtschaftliche Entwicklung des ESTAVIS-Konzerns beeinträchtigen. 3.4 Einschätzung des GesamtrisikosIn der Berichtsperiode hat sich die Finanzierungsstruktur des ESTAVIS-Konzerns weiter
verbessert. Dazu hat zunächst die erfolgte Kapitalerhöhung beigetragen, die zu einem
Zufluss von 8,1 Mio. EUR an Eigenmitteln (vor Abzug von Aufwendungen im Zusammenhang
mit der Kapitalerhöhung) geführt hat. Parallel dazu wurden bei einem signifikanten
Volumen an langfristigen Bankkrediten längere Laufzeiten vereinbart. Mit der Stärkung
der Langfristfinanzierung soll vor allem der teilweise längerfristigen Bindung von
Mitteln in (Rendite-)Immobilien des Anlagevermögens Rechnung getragen werden. Im Unterschied
dazu hat sich wegen der Entwicklung des operativen Cashflows und der längeren Vorfinanzierung
von Projekten hinsichtlich der Liquiditätssituation keine Verbesserung ergeben, sondern
ein leichter, stichtagsbezogener Rückgang der liquiden Mittel von rund 0,5 Mio. EUR. Auf der Grundlage der vorliegenden Informationen sieht der Vorstand der ESTAVIS AG
gegenwärtig keine konkreten Risiken, die einzeln oder kumuliert den Fortbestand des
Unternehmens gefährden könnten oder die geeignet sind, dessen Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage wesentlich zu beeinträchtigen. 3.5 Entwicklung der ChancenWachsende Zahl der HaushalteTrotz eines erwarteten langfristigen Bevölkerungsrückgangs in Deutschland rechnen
Experten mit einer weiterhin steigenden Zahl der Haushalte und damit auch mit einer
anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum. Begründet wird diese Erwartung durch den Trend
zu abnehmenden Haushaltsgrößen sowie durch steigende Ansprüche an die Wohnraumqualität
und an die verfügbare Wohnfläche. Dabei ist zu beachten, dass sich die Entwicklung
regional zum Teil sehr unterschiedlich vollzieht. Während sich in wirtschaftlich prosperierende
Regionen und Ballungsräumen bereits heute ein spürbarer Nachfrageüberhang abzeichnet,
kommt es in strukturschwachen Regionen und im ländlichen Raum teilweise zu gegensätzlichen
Entwicklungen. Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum an attraktiven Standorten bietet
dem ESTAVIS-Konzern langfristige Chancen für die Umsetzung seines Geschäftsmodells.
Die im europäischen Vergleich nach wie vor geringe Eigentumsquote in Deutschland bietet
zudem attraktive Chancen für die Privatisierung von selbstgenutztem Wohnraum. Geringe NeubautätigkeitDer wachsenden Nachfrage nach Wohnraum in Regionen mit positivem Wanderungssaldo steht
ein zunehmend knapper werdendes Angebot gegenüber. Wie in Kapitel 1.3 b) dargestellt,
bleiben die Neubauaktivitäten im Wohnimmobiliensegment in Deutschland trotz einer
geringfügigen Erholung im Jahr 2010 weiterhin deutlich hinter der prognostizierten
Entwicklung des Bedarfs zurück. Angesichts der Tatsache, dass einer steigenden Nachfrage an wirtschaftlich attraktiven
Standorten ein zusehends knapper werdendes Angebot gegenüber steht, sieht sich der
ESTAVIS-Konzern mit seinem Angebot sanierter Denkmalimmobilien gut positioniert, um
von diesem Trend zu profitieren. Volkswirtschaftliche Entwicklung und ZinsniveauDie positive Arbeitsmarktentwicklung und das weiterhin niedrige Zinsniveau bieten
ein günstiges Umfeld für den privaten Wohnungserwerb, sowohl für die Eigennutzung
als auch zur Kapitalanlage. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass insbesondere private
Investoren derzeit auf globale Konjunkturrisiken, insbesondere auf eine mögliche Zuspitzung
der Staatsschuldenkrise, und die verbreitete Erwartung einer steigenden Inflationsrate
mit einem wachsenden Interesse an Sachwertanlagen, insbesondere auch an Immobilien,
reagieren. Stärkung der privaten AltersvorsorgeDie Stärkung der privaten Altersvorsorge gewinnt aufgrund der demografischen Entwicklung
in Deutschland weiterhin an Bedeutung. Dabei werden vor allem Wohnimmobilien als Anlageform
geschätzt und auch als bester Schutz gegen Inflation angesehen. Der Erwerb von privatem
Wohneigentum zur Altersvorsorge wird staatlicherseits u. a. durch die so genannte
Wohn-Riester-Förderung unterstützt. Förderung energetischer SanierungsmaßnahmenAngesichts der ehrgeizigen Klimaziele der Bundesregierung und der damit in Zusammenhang
stehenden zunehmenden Verschärfung entsprechender rechtlicher Vorschriften besteht
die Chance, dass Maßnahmen zur (energetischen) Sanierung künftig umfangreicher als
bisher steuerlich gefördert werden. Eine solche Förderung käme auch dem ESTAVIS-Konzern
bei seinen Sanierungsprojekten zugute. 4 PrognoseberichtDie nachfolgenden Aussagen zum zukünftigen Geschäftsverlauf des ESTAVIS-Konzerns und
zu den dafür als maßgebend beurteilten Einflussfaktoren betreffend die Entwicklung
von Markt, Branche und Unternehmen basieren auf den Einschätzungen des Vorstands der
ESTAVIS AG. Die getroffenen Annahmen werden auf der Grundlage der vorliegenden Informationen
derzeit als realistisch betrachtet. Grundsätzlich bergen Prognosen das Risiko, dass
die Entwicklungen weder in ihrer Tendenz noch ihrem Ausmaß tatsächlich eintreten.
Die wesentlichen Risiken, denen sich der ESTAVIS-Konzern ausgesetzt sieht, sind im
Chancen- und Risikobericht erläutert. 4.1 Künftige Ausrichtung des Geschäfts und des KonzernsDer ESTAVIS-Konzern ist als Anbieter von Wohn-Investments bereits heute im Markt etabliert.
Das Unternehmen wird auf dem Erreichten weiter aufbauen und sich operativ und strategisch
weiterentwickeln. Aufgrund der erwarteten wachsenden Bedeutung von Immobilien für die private Altersvorsorge
sowie insgesamt positiver Rahmenbedingungen am deutschen Wohnimmobilienmarkt geht
das Unternehmen von künftig wachsenden Geschäftspotenzialen aus. Der Einzelverkauf von Eigentumswohnungen - überwiegend denkmalgeschützte Immobilien,
die dem Erwerber besondere steuerliche Vorteile hinsichtlich der Absetzbarkeit von
Sanierungsaufwendungen bieten - bleibt wesentliches Standbein des ESTAVIS-Geschäfts.
Dabei konzentrieren sich die Aktivitäten des ESTAVIS-Konzerns zunehmend auf die höheren
Preissegmente des Wohnimmobilienmarkts mit dem Ziel, langfristig höhere durchschnittliche
Verkaufspreise und Ertragsmargen zu realisieren. Der ESTAVIS-Konzern beabsichtigt zudem, verstärkt Immobilienbestände zu übernehmen,
zu optimieren und über ein breites Spektrum von Exit-Kanälen an Investoren zu veräußern
und damit weitere Wertschöpfungspotenziale zu realisieren. Parallel dazu soll das Produktangebot künftig um Immobilien für Eigennutzer ergänzt
werden. Hier sieht der ESTAVIS-Konzern organische Wachstumsmöglichkeiten, die mit
den bestehenden organisatorischen Strukturen und finanziellen Rahmenbedingungen erschlossen
werden können. Neben unser Retailgeschäft soll künftig eine längerfristige Bewirtschaftung der Immobilien
treten, die von uns als Finanzinvestitionen gehalten werden. Diesbezüglich stehen
die Generierung von operativen Cashflows sowie die Wertsteigerung der Bestände im
Vordergrund. 4.2 Entwicklung Gesamtwirtschaft und WohnungsmarktDie Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Jahren 2011 und 2012
ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer zu beurteilen. Das Institut für Weltwirtschaft
(IfW) an der Universität Kiel konstatiert in seiner Herbst-Prognose 2011, die Konjunktur
in Deutschland befinde sich am Beginn einer Schwächephase. Die Experten schließen
dabei auch nicht aus, dass die Wirtschaft in eine Rezession gerät, wenngleich sie
momentan nicht von einem solchen Szenario ausgehen. Dennoch halten sie einen vorübergehenden
leichten Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion für wahrscheinlich. Als maßgeblich
dafür betrachten sie angesichts der Konjunkturschwäche bei den Handelspartnern den
Außenhandel und rechnen zudem mit deutlich langsamer steigenden Unternehmensinvestitionen,
während der private Konsum stützend wirken dürfte. Insgesamt prognostiziert das IfW
für das Jahr 2011 aufgrund der starken Konjunkturphase zu Beginn des Jahres einen
Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,8 %. Für 2012 erwarten sie
nach Durchlaufen der Schwächephase eine allmähliche Verbesserung der Konjunkturlage,
gehen aber gleichwohl für das Gesamtjahr nur von einem BIP-Zuwachs von 0,8 % aus. Der Preisauftrieb in Deutschland wird sich nach Einschätzung des IfW im Lauf des Jahres
2011 abschwächen, im kommenden Jahr jedoch von binnenwirtschaftlicher Seite wieder
deutlich verstärken. Für 2011 wird eine Inflationsrate von 2,3 % prognostiziert, für
2012 wird mit einem Preiswachstum von 1,9 % gerechnet. Der Arbeitsmarkt dürfte sich
trotz der erwarteten konjunkturellen Schwächephase weiter robust entwickeln, so dass
die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2011 voraussichtlich knapp unter drei
Millionen liegen und 2012 bis auf knapp 2,9 Millionen zurückgehen dürfte. Nachhaltige demografische und regionale Trends sorgen dafür, dass die wohnungswirtschaftlichen
Rahmenbedingungen auch künftig ein positives Umfeld für die geschäftlichen Aktivitäten
des ESTAVIS-Konzerns bieten. Die zunehmende Wohnungsnachfrage an Standorten mit steigender
Bevölkerungszahl bei weiterhin knappem Angebot lässt grundsätzlich weitere Miet- und
Kaufpreissteigerungen erwarten. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit diese Entwicklung
durch konjunkturelle Einflüsse vorübergehend abgeschwächt oder unterbrochen wird. Für 2011 und 2012 sind nach Einschätzung des IfW keine weiteren Leitzinserhöhungen
zu erwarten. Zudem rechnen die Experten aufgrund von Umfragedaten mit einer weiteren
Entspannung auf den Kreditmärkten. Damit bleibt das Umfeld für den Immobilienerwerb
von der Finanzierungsseite her grundsätzlich günstig. Die Erfahrung der vergangenen
Monate zeigt jedoch, dass sich daraus keine generellen Rückschlüsse auf die Kreditvergabebereitschaft
von Banken in der Endkundenfinanzierung ziehen lassen. Die mit Blick auf das Sicherheits- sowie das Renditeprofil überwiegend positiven Erwartungen
führen dazu, dass der deutsche Wohnimmobilienmarkt im Allgemeinen als unverändert
attraktiver Standort für Immobilieninvestments eingestuft wird. 4.3 Erwartete Entwicklung der Ertrags- und FinanzlageDie Verbesserung der Ertragsentwicklung des ESTAVIS-Konzerns und die Nutzung von Wachstumspotenzialen
stehen auch in den beiden kommenden Geschäftsjahren im Fokus des Vorstands. Frei werdende
Ressourcen sollen unter Wahrung einer stabilen Finanz- und Vermögenslage in weiteres
Wachstum reinvestiert werden. Dabei soll die bereits begonnene stärkere Konzentration
auf Projekte in höheren Preissegmenten des Immobilienmarkts weiter fortgesetzt werden
und sich zunehmend auch in der Umsatz- und Ertragsentwicklung widerspiegeln. Zudem
wird insofern ein positiver Einfluss durch die laufenden Erträge aus der Bewirtschaftung
der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien erwartet. Der Vorstand der ESTAVIS AG geht davon aus, dass der Umsatz und das Konzernergebnis
im Geschäftsjahr 2011/12 gesteigert werden können, sofern die gesamtwirtschaftlichen
Entwicklungen nicht zu einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen - insbesondere
im Hinblick auf die Finanzierungsmöglichkeiten von Endkunden - führen. Auf Basis der
aktuellen Planung wird sich der Trend steigender Konzernumsätze und -gewinne auch
im Geschäftsjahr 2012/13 fortsetzen. Die Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns soll in den beiden kommenden Geschäftsjahren
weiter gestärkt werden. Hierfür sind Maßnahmen wie die Prolongation und die Umfinanzierung
bestehender Schulden sowie die Optimierung von Projektfinanzierungen vorgesehen. Darüber
hinaus soll die Eigenkapitalbasis des Unternehmens weiter gestärkt werden. 4.4 GesamteinschätzungIm Geschäftsjahr 2011/12 ist mit einer Abschwächung der konjunkturellen Wachstumsdynamik
in Deutschland zu rechnen; eine Rezession gilt nach derzeitiger Einschätzung von Experten
zwar als nicht wahrscheinlich, wird aber auch nicht ausgeschlossen. Zudem bestehen
nach wie vor erhebliche Unsicherheitsfaktoren für die globale Konjunkturentwicklung,
wobei insbesondere die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum und in den USA im Vordergrund
steht. Gleichzeitig sind die mittel- und langfristigen Rahmenbedingungen für den deutschen
Wohnimmobilienmarkt positiv. Zum Teil können sich konjunkturelle Risiken und Unsicherheitsfaktoren
sogar stimulierend auf das Interesse von privaten Kapitalanlegern und Eigennutzern
an Wohnimmobilien auswirken, weil diese als Sachwertanlagen geschätzt werden. Wir beabsichtigen durch einen weiteren Ausbau unserer Marktposition in höherpreisigen
Immobilienmarktsegmenten unsere Umsätze und unser Ergebnis zu steigern und rechnen
auf der Basis eines stabilen Geschäftsverlaufs und tragfähiger Kostenstrukturen in
den beiden kommenden Jahren mit einer weiteren Verbesserung unserer Ertrags- und Finanzlage. 5 NachtragsberichtNach dem Ende des Geschäftsjahrs 2010/11 wurde Herr Rolf Elgeti, Vorstandsvorsitzender
der TAG Immobilien AG, am 18. Juli 2011 zum Mitglied des Aufsichtsrats der ESTAVIS
AG bestellt. Er trat die Nachfolge von Herrn John W. Cutts an, der zum 1. Juli 2011
aus dem Gremium ausgeschieden war, um den Eintritt eines Vertreters der mit einem
Anteil von 20,03 % der Aktien größten Einzelaktionärin der Gesellschaft zu ermöglichen.
Herr Elgeti ist in weiteren Kontrollgremien der deutschen Immobilienwirtschaft vertreten. Darüber hinaus haben sich nach Schluss des Geschäftsjahrs 2010/11 keine Vorgänge ereignet,
die eine besondere Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des ESTAVIS-Konzerns
haben. 6 Grundzüge des Vergütungssystems für OrganmitgliederDie Verträge der Vorstandsmitglieder der ESTAVIS AG wurden für eine Dauer von zwei
bis drei Jahren abgeschlossen. Hierbei ist eine ordentliche Kündigung während der
Laufzeit der Verträge für beide Seiten nicht vorgesehen. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder
setzt sich aus einer festen jährlichen Grundvergütung und einer variablen, vom EBIT
der Gesellschaft abhängigen Tantieme zusammen. Die Vorstandsmitglieder erhalten außerdem
einen Zuschuss zur Krankenversicherung, es steht ihnen ein Dienstfahrzeug zur Verfügung,
und die ESTAVIS AG hat für sie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung)
sowie eine Unfallversicherung abgeschlossen. Das Interesse der Vorstandsmitglieder an einer langfristig positiven Wertentwicklung
des ESTAVIS-Konzerns wird durch die von ihnen gehaltenen Aktien an der ESTAVIS AG
gewährleistet. Weitergehende Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung
sind mit den Vorstandsmitgliedern derzeit nicht vereinbart. Den Vorstandsmitgliedern
wurden weder Pensionszusagen noch andere Leistungen für die Altersvorsorge gewährt.
Es wurden keine Vereinbarungen mit den Vorstandsmitgliedern über Leistungen bei einem
vorzeitigen Ausscheiden getroffen mit Ausnahme der Berechtigung der Gesellschaft,
die Vorstandsmitglieder während der Dauer einer Kündigungsfrist und bei einer Abberufung
unter Fortzahlung des Gehalts freizustellen. Des Weiteren sehen die Anstellungsverträge
ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vor. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste
jährliche Vergütung für jedes volle Geschäftsjahr ihrer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat.
Hinzu kommt eine variable Vergütung, die derzeit maximal 200 % der jeweiligen festen
Vergütung pro Jahr beträgt und von der Entwicklung der ESTAVIS-Aktie im Vergleich
zu den Aktienkursen bestimmter, von der Hauptversammlung festgelegter Unternehmen
des Immobilienbereichs (Peer Group) abhängig ist. Des Weiteren hat die ESTAVIS AG
eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) für die Aufsichtsratsmitglieder
abgeschlossen. Die Gesamtbezüge der Organmitglieder und individuellen Vergütungen der Vorstandsmitglieder
sind im Konzernanhang sowie im Corporate-Governance-Bericht aufgeführt. Der Corporate-Governance-Bericht
enthält darüber hinaus eine Aufstellung der individuellen Vergütungen der Aufsichtsratsmitglieder. Konzern-AbschlussKonzern-Bilanz Aktivascroll
Konzern-Bilanz Passivascroll
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungscroll
Konzern-Gesamtergebnisrechnungscroll
Konzern-Kapitalflussrechnungscroll
Ergänzende Erläuterungen im Konzernanhang, Abschnitt 6.24. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
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| ESTAVIS AG | Gezeichnetes Kapital |
Kapital- rücklage |
IAS 39- Rücklage |
Noch nicht verwendete Ergebnisse |
Den Gesell- schaftern des Mutterunter- nehmens zustehendes Eigenkapital |
Minderheiten- anteile |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Stand 1. Juli 2010 | 9.546 | 45.249 | - | -2.525 | 52.270 | 0 |
| Konzern-Gesamtergebnis | - | - | 1 | 706 | 708 | - |
| Barkapitalerhöhung | 4.773 | 3.341 | - | - | 8.114 | - |
| Eigenkapitalbeschaffungskosten | - | -393 | - | - | -393 | - |
| Stand 30. Juni 2011 | 14.319 | 48.198 | 1 | -1.819 | 60.699 | - |
| ESTAVIS AG | Summe |
|
|
TEUR |
| Stand 1. Juli 2010 | 52.270 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 708 |
| Barkapitalerhöhung | 8.114 |
| Eigenkapitalbeschaffungskosten | -393 |
| Stand 30. Juni 2011 | 60.699 |
Einzelne Bewegungen werden im Konzernanhang, Abschnitt 6.10 erläutert.
| ESTAVIS AG | Gezeichnetes Kapital |
Kapital- rücklage |
IAS 39- Rücklage |
Noch nicht verwendete Ergebnisse |
Den Gesell- schaftern des Mutterunter- nehmens zustehendes Eigenkapital |
Minderheiten- anteile |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Stand 1. Juli 2009 | 8.099 | 44.222 | 16 | -3.597 | 48.740 | 340 |
| Konzern-Gesamtergebnis | - | - | -16 | 1.071 | 1.055 | -7 |
| "Einlage" durch Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen |
- | - | - | 1 | 1 | 0 |
| Veränderung Konsolidierungskreis | - | - | - | - | - | -333 |
| Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage | 1.447 | 1.027 | - | - | 2.474 | - |
| Stand 30. Juni 2010 | 9.546 | 45.249 | - | -2.525 | 52.270 | 0 |
| ESTAVIS AG | Summe |
|
|
TEUR |
| Stand 1. Juli 2009 | 49.080 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 1.048 |
| "Einlage" durch Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen | 2 |
| Veränderung Konsolidierungskreis | -333 |
| Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage | 2.474 |
| Stand 30. Juni 2010 | 52.270 |
Die ESTAVIS AG und ihre Tochtergesellschaften handeln mit Immobilien, an denen sie
teilweise für Zwecke der Weiterveräußerung Instandsetzungen vornehmen. Sitz der Gesellschaft
ist Berlin, Deutschland. Die Aktien der Gesellschaft sind an der Frankfurter Wertpapierbörse
zum Handel im Regulierten Markt (Prime Standard) zugelassen.
Die ESTAVIS AG fungiert am 30. Juni 2011 als operativ tätige Holding zahlreicher Objektgesellschaften.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde im September 2011 vom Vorstand der Gesellschaft
zur Veröffentlichung genehmigt.
Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden wiedergegeben.
Der Konzernabschluss der ESTAVIS AG für das Geschäftsjahr 2010/11 wurde in Anwendung
der Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards
nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten
International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union
für kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtend anzuwenden sind, aufgestellt.
Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des ESTAVIS-Konzerns. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst.
Diese Posten werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach
dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Der Abschluss wurde grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten
erstellt. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien sind zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet.
Die der Aufstellung des Abschlusses nach IFRS zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen
wirken sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen
und -verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen sowie auf die Höhe von Erträgen
und Aufwendungen der Berichtsperiode aus. Obwohl diese Annahmen und Schätzungen nach
bestem Wissen der Unternehmensleitung auf Basis der laufenden Ereignisse und Maßnahmen
erfolgten, können die tatsächlichen Ergebnisse letztendlich von diesen Einschätzungen
abweichen.
Die im Konzernabschluss angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen bis auf nachfolgend
erläuterte Änderungen jenen, die auch dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2010 zugrunde
liegen.
Im IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2010/11 waren folgende neue beziehungsweise
geänderte Rechnungslegungsstandards und Interpretationen erstmals verpflichtend anzuwenden:
| Standard/Interpretation | geändert/neu | |
| Diverse | Verbesserungen der IFRS 2009 | geändert |
| IFRS 2 | Änderungen: Aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich im Konzern | geändert |
| IFRS 1 | Änderung: Zusätzliche Ausnahmen für erstmalige Anwender | geändert |
| IAS 32 | Klassifikation von Bezugsrechten | geändert |
| IFRS 1 | Änderung: Begrenzte Ausnahme für Vergleichsangaben nach IFRS 7 für erstmalige Anwender | geändert |
| IFRIC 19 | Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten | neu |
Hieraus ergaben sich für den Konzernabschluss der ESTAVIS AG keine Änderungen in der
Rechnungslegung. Es werden keine Vorschriften vorzeitig angewandt.
Die folgenden vom IASB neu herausgegebenen oder geänderten und von der Europäischen
Union zum Teil noch nicht übernommenen Rechnungslegungsvorschriften sind - die Übernahme
durch die Europäische Union vorausgesetzt - erst in künftigen Abschlüssen anzuwenden
und wurden von der ESTAVIS AG nicht vorzeitig angewendet:
| Standard/Interpretation | Anzuwenden ab Geschäftsjahr |
|
| IAS 24 | Änderung: Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen | 2011/12 |
| IFRIC 14 | Änderung: Beitragsvorauszahlungen bei bestehenden Mindest-Dotierungsverpflichtungen | 2011/12 |
| Diverse | Verbesserungen der IFRS 2010 | 2011/12 |
| IFRS 7 | Finanzinstrumente: Angaben | 2012/13 |
| IFRS 1 | Änderung: Schwerwiegende Hochinflation und Beseitigung fixer Daten | 2012/13 |
| IAS 1 | Änderung: Darstellung einzelner Posten des sonstigen Ergebnisses | 2012/13 |
| IAS 12 | Änderung: Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte | 2012/13 |
| IAS 19 | Änderung: Leistungen an Arbeitnehmer | 2013/14 |
| IFRS 10 | Konzernabschlüsse | 2013/14 |
| IFRS 11 | Gemeinschaftliche Vereinbarungen | 2013/14 |
| IFRS 12 | Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen | 2013/14 |
| IFRS 13 | Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert | 2013/14 |
| IAS 27 | Neue Fassung: Einzelabschlüsse | 2013/14 |
| IAS 28 | Neue Fassung: Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 2013/14 |
| IFRS 9 | Finanzinstrumente | 2015/16 |
Aus der künftigen Anwendung der neuen Rechnungslegungsvorschriften erwartet das Unternehmen
keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Alle Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden in Tausend
Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch
Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Additionen
der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen
Summen auftreten.
In den Konzernabschluss wurden alle Tochterunternehmen der ESTAVIS AG einbezogen.
Hierbei handelt es sich um Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern
direkt oder indirekt beherrschen kann. Eine Aufstellung der einbezogenen Unternehmen
findet sich in Abschnitt 2.2 d.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den
Konzernabschluss einbezogen, an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist.
Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die
Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen
Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen beziehungsweise
übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt (Date of Exchange). Im Rahmen eines
Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten
werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt
bewertet, unabhängig vom Umfang der Minderheitenanteile. Der Überschuss der Anschaffungskosten
über den Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen
wird als Goodwill angesetzt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden
Zeitwert bewertete (anteilige) Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird
der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Anteilserwerbe
an Tochterunternehmen nach Erlangung der Beherrschung werden als Eigenkapitaltransaktionen
bilanziert. Der Unterschied zwischen dem Kaufpreis der Anteile und dem abgehenden
Minderheitenanteil wird direkt im Eigenkapital mit den noch nicht verwendeten Ergebnissen
verrechnet.
Der Verkauf von Immobilienobjektgesellschaften (Share Deal) wird wie ein vergleichbarer
unmittelbarer Verkauf von Immobilien (Asset Deal) abgebildet, weil diese Transaktionen
integraler Bestandteil des Hauptgeschäfts des ESTAVIS-Konzerns sind. Dadurch wird
seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zutreffend dargestellt. Dies bedeutet: Der
Verkaufspreis der Anteile zuzüglich der abgehenden Schulden abzüglich abgehender Forderungen
der Immobilienobjektgesellschaft wird als Umsatzerlös, der Buchwert der abgehenden
Immobilien als Materialaufwand ausgewiesen. Für gegebenenfalls zurückbleibende Restbeteiligungen
gilt der Saldo der anteiligen Konzernbuchwerte der durch den Verkauf ausscheidenden
Vermögenswerte und Schulden als Anschaffungskosten. Werden Immobilien durch Erwerb
einer Objektgesellschaft erworben, wird dies entsprechend als Erwerb einer Immobilie
abgebildet. Die Anschaffungskosten ergeben sich aus dem Kaufpreis der Anteile an der
Objektgesellschaft zuzüglich der übernommenen Schulden abzüglich sonstiger Vermögenswerte
der Objektgesellschaft.
Konzerninterne Transaktionen, Salden und unrealisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen
Konzernunternehmen sind eliminiert. Entsprechendes gilt für unrealisierte Verluste,
es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes
hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von Tochtergesellschaften wurden, sofern
notwendig, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.
In den Konzernabschluss wurden alle Joint Ventures der ESTAVIS AG im Wege der Quotenkonsolidierung
einbezogen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik
der Konzern direkt oder indirekt gemeinsam mit einem konzernfremden Dritten beherrschen
kann.
Die Ausführungen zur Bilanzierung von Tochtergesellschaften gelten auch für die Bilanzierung
von Joint Ventures mit dem Unterschied, dass sie sich nur auf die Quote des Konzerns
beziehen und der Anteil der konzernfremden Gesellschafter nicht gezeigt wird.
Assoziierte Unternehmen sind diejenigen Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen
Einfluss ausübt, aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil
zwischen 20 und 50 %. Diese Beteiligungen werden nach der Equity Methode bilanziert.
Eine Aufstellung der nach der Equity Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen
findet sich in Abschnitt 2.2 d.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden anfänglich mit ihren Anschaffungskosten
angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim
Erwerb entstandenen Goodwill (gegebenenfalls nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).
In der Folge verändert sich der Wertansatz der Beteiligung entsprechend Einlagen und
Entnahmen des Konzerns erfolgsneutral und entsprechend dem Anteil des Konzerns an
erfolgswirksamen Gewinnen und Verlusten der assoziierten Unternehmen erfolgswirksam,
beziehungsweise im Falle direkt im Eigenkapital zu erfassender Ergebnisse der assoziierten
Unternehmen entsprechend direkt gegen das Eigenkapital des Konzerns. Sobald der Verlustanteil
des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen den Wertansatz der Beteiligung, inklusive
anderer ungesicherter Forderungen gegenüber dem assoziierten Unternehmen, auf Null
reduziert, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das
assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen
Zahlungen geleistet. Gewinne werden dann erst wieder erfasst, wenn die Fortschreibung
des Wertansatzes zu einem positiven Beteiligungswert führt.
Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten
Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen
eliminiert. Entsprechendes gilt für nicht realisierte Verluste, es sei denn, die Transaktion
deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes hin. Die Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden assoziierter Unternehmen wurden, sofern notwendig, geändert,
um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.
Die ESTAVIS AG bezieht zum 30. Juni 2011 43 Tochterunternehmen und eine assoziierte
Gesellschaft in den Konzernabschluss ein. Gegenüber dem 30. Juni 2010 haben sich folgende
Änderungen im Konsolidierungskreis ergeben:
Im 2. Quartal des Geschäftsjahrs hat sich der Konsolidierungskreis durch die Beendigung
der beiden Joint Ventures dahingehend geändert, dass eine der Gesellschaften veräußert
und die andere vollständig erworben wurde. Im 3. Quartal sind 5 inaktive Objektgesellschaften
auf ihre Komplementärgesellschaft angewachsen, die veräußert wurde. Im 4. Quartal
wurde im Rahmen eines Unternehmenserwerbs eine Objektgesellschaft erworben (vgl. Abschnitt
6.26), eine weitere Objektgesellschaft gegründet und eine inaktive Objektgesellschaft
gelöscht.
Nachfolgend sind die neben der ESTAVIS AG in den Konzern einbezogenen Gesellschaften
aufgeführt. Der Klammerzusatz gibt einen Hinweis auf die Tätigkeit. Bei Gesellschaften
ohne einen derartigen Hinweis handelt es sich um Objektgesellschaften.
| Gesellschaft | Sitz | Kapitalanteil* |
| ESTAVIS Beteiligungs GmbH & Co. KG | Berlin | 94 % |
| SIAG Dritte Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| SIAG Fünfte Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| SIAG Zwölfte Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 94 % |
| SIAG Fünfundzwanzigste Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| SIAG Siebenundzwanzigste Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| SIAG Achtundzwanzigste Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| SIAG Neunundzwanzigste Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 32. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS Wohneigentum GmbH | Berlin | 94 % |
| ESTAVIS Friedrichshöhe GmbH | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 34. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| B&V Denkmalbauten Birkenhöfe-Augsburg GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 36. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 37. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 38. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 39. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 40. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 41. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS Filmfabrik GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 43. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 44. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 45. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 46. Wohnen GmbH & Co. KG | Berlin | 100 % |
| Erste Sachsen Wohnbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 94,9 % |
| Zweite Sachsen Wohnbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 94,9 % |
| Dritte Sachsen Wohnbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| Dritte Sachsen Denkmalbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 94,9 % |
| Vierte Sachsen Denkmalbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| Fünfte Sachsen Denkmalbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| B&V Bauträger- und Vertriebsgesellschaft für Immobilien mbH & Co. KG | Leipzig | 94,8 % |
| B&V Dölauer Str. GmbH & Co. KG | Berlin | 94 % |
| Erste Sachsen Denkmalbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| Zweite Sachsen Denkmalbauten GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| B&V Wohnbaugesellschaft mbH | Leipzig | 100 % |
| Erste SIBA Wohnen GmbH | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS Vermögensverwaltungs GmbH | Berlin | 100 % |
| ESTAVIS 28. Property GmbH | Berlin | 100 % |
| SPC Center Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG | Berlin | 50 % |
| SD Sachsen Denkmal GmbH | Leipzig | 100 % |
| B&V 1. Property GmbH | Berlin | 100 % |
| KMW Wohnbauten 4 you GmbH & Co. KG | Leipzig | 100 % |
| Accentro GmbH (Vermittlungsdienstleistungen) | Berlin | 100 % |
Die vorstehend als Tochtergesellschaften angeführten Personenhandelsgesellschaften
sind nach § 264b HGB von den für Kapitalgesellschaften geltenden Aufstellungs-, Prüfungs-
und Offenlegungspflichten für Jahresabschluss und Lagebericht befreit.
| Gesellschaft | Sitz | Kapitalanteil |
| SIAG Sechzehnte Wohnen GmbH a Co. KG | Berlin | 50 % |
Die Segmentberichterstattung folgt dem an den Geschäftsbereichen Retailhandel und
sonstige Aktivitäten ausgerichteten internen Berichtswesen an den Vorstand der ESTAVIS
AG, der das oberste Führungsgremium im Sinne des IFRS ist (Management Approach).
Die ESTAVIS AG stellt ihren Konzernabschluss in Euro (EUR) auf.
Der Euro ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem die ESTAVIS
AG und ihre Tochtergesellschaften operieren und ist daher deren funktionale Währung.
Geschäfte in anderen Währungen sind daher Fremdwährungsgeschäfte.
Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen
in die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft umgerechnet. Monetäre
Fremdwährungsposten werden in der Folgezeit zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet.
Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten
zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn-
und Verlustrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste erfasst.
Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien umfassen Immobilien, die langfristig
zur Erzielung von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen dienen. Für diese Objekte werden
im Unterschied zu den Immobilien des Vorratsvermögens in der Regel erst nach einer
längeren Haltedauer im Rahmen von Bestandsumschichtungen aktive Wiederverkaufsaktivitäten
entfaltet. Sie werden zum Zugangszeitpunkt zu Anschaffungskosten und nachfolgend zum
beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und gesondert ausgewiesen.
Der beizulegende Zeitwert der Immobilien entspricht dem Preis, zu dem die Immobilien
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern
getauscht werden könnten. Der beizulegende Zeitwert schließt insbesondere geschätzte
Preise aus, die durch Nebenabreden oder besondere Umstände erhöht oder gesenkt werden,
beispielsweise untypische Finanzierungen, Sale-and-Leaseback-Vereinbarungen oder besondere
in Verbindung mit dem Verkauf gewährte Vergünstigungen oder Zugeständnisse.
Der weit überwiegende Teil der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Konzern
wurden zum Zeitpunkt der Zuordnung zu dieser Kategorie durch unabhängige Grundstückssachverständige
bewertet. Ein kleinerer Teil wurde intern bewertet. Die Bestimmung des beizulegenden
Zeitwerts erfolgte im Wesentlichen nach dem sogenannten Ertragswertverfahren nach
den Grundsätzen der Wertermittlungsverordnung. Der Ertragswert ergibt sich als Summe
aus Bodenwert und Ertragswert der baulichen Anlagen. Zudem sind sonstige wertbeeinflussende
Umstände zu berücksichtigen, insbesondere Abweichungen vom normalen Zustand in Folge
unterlassener Instandhaltungsmaßnahmen oder bei Baumängeln und Bauschäden, soweit
sie nicht bereits durch den Ansatz eines reduzierten Ertrags oder durch eine verkürzte
wirtschaftliche Restbezugsdauer berücksichtigt sind.
Der Ertragswert der baulichen Anlagen ermittelt sich aus der vermietbaren Grundstücksfläche,
die mit der nachhaltig erzielbaren Nettokaltmiete multipliziert wird, vermindert um
anfallende Bewirtschaftungskosten für Instandhaltung, Verwaltung und unter Berücksichtigung
eines Mietausfallwagnisses. Der so ermittelte Jahresreinertrag wird durch einen sogenannten
Liegenschaftszinssatz, der unter Berücksichtigung risikoadäquater Vergleichsrenditen
und der geschätzten Restnutzungsdauer für das Gebäude ermittelt wird, dividiert und
ergibt damit den beizulegenden Zeitwert nach IAS 40 für das jeweilige Objekt.
Werden Immobilien zunächst zu Handelszwecken erworben und entsprechend den Vorräten
zugeordnet, erfolgt eine Umgliederung in die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
dann, wenn sich abzeichnet, dass die unmittelbare Verwertung durch Verkauf nicht umgesetzt
werden kann und stattdessen eine voraussichtlich längere Phase der Entwicklung der
Immobilie (Sanierung, Neuvermietung) im eigenen Bestand zu erwarten ist.
Der Goodwill stellt den Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs
über den Anteil des Konzerns am beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des erworbenen
Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar und wird als immaterieller Vermögenswert ausgewiesen.
Ein Goodwill, der aus dem Erwerb eines assoziierten Unternehmens resultiert, ist im
Buchwert der Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen enthalten. Der Goodwill wird
einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten
abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Eine planmäßige Abschreibung findet
nicht statt.
Hierunter fällt gekaufte Software. Sie wird mit den Anschaffungskosten aktiviert und
linear über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer für gekaufte
Software beträgt drei bis fünf Jahre.
Die Sachanlagen bestehen im Wesentlichen aus Computer-Hardware, sonstiger Büroausstattung
und Kraftfahrzeugen. Sie werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die planmäßigen
Abschreibungen erfolgen linear unter Berücksichtigung des jeweiligen Restwerts und
Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern:
| • Computer-Hardware | 3 Jahre |
| • Sonstige Büroausstattung | 8-13 Jahre |
| • Kraftfahrzeuge | 2-3 Jahre |
Die Restwerte und die wirtschaftlichen Restnutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag
überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann aktiviert, wenn
es wahrscheinlich ist, dass der Gesellschaft daraus zukünftig ein wirtschaftlicher
Nutzen zufließen wird. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr
aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen
sind.
Sofern der Buchwert eines Vermögenswertes seinen geschätzten erzielbaren Betrag übersteigt,
wird auf diesen Betrag abgeschrieben (siehe hierzu auch Abschnitt 2.8).
Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen werden durch einen Vergleich des
Veräußerungserlöses mit dem Buchwert ermittelt und im betrieblichen Ergebnis erfasst.
Der Goodwill wird jährlich auf Wertminderung geprüft. Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungen
geprüft, sobald Ereignisse oder Indikatoren darauf hindeuten, dass ihr Buchwert möglicherweise
nicht erzielbar ist. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe des Betrages erfasst,
um den der Buchwert eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Letzterer
entspricht dem höheren Betrag aus dem Nettoveräußerungspreis des Vermögenswerts und
den diskontierten Netto-Cashflows aus der weiteren Nutzung (Nutzungswert). Zur Beurteilung
der Wertminderung werden die Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zu Zahlungsmittel
generierenden Einheiten zusammengefasst, für die sich Cashflows weitgehend unabhängig
vom restlichen Unternehmen identifizieren lassen. Die Prüfung des Goodwills erfolgt
auf Ebene des Segments, dem er zugeordnet ist.
Bei Werterholungen erfolgen Zuschreibungen höchstens bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten.
Für Goodwill werden keine Wertaufholungen berücksichtigt.
Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Bewertungskategorien unterteilt:
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte, Darlehen
und Forderungen, bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte und zur Veräußerung
verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Klassifizierung hängt vom jeweiligen Zweck
ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt
die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft
die Klassifizierung zu jedem Stichtag. In der Berichtsperiode und der Vergleichsperiode
hatte der Konzern nur finanzielle Vermögenswerte der Kategorien Darlehen und Forderungen
sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.
Diese Kategorie hat zwei Unterkategorien: Finanzielle Vermögenswerte, die als zu Handelszwecken
gehalten einzustufen sind, und solche, die im Zugangszeitpunkt in Ausübung eines Designationswahlrechts
als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" klassifiziert wurden. Ein
finanzieller Vermögenswert gilt als zu Handelszwecken gehalten, wenn er hauptsächlich
mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde, Teil eines eindeutig identifizierbaren
Portfolios gemanagter Finanzinstrumente ist, für das sich kurzfristige Gewinnmitnahmen
in der Vergangenheit nachweisen lassen, oder wenn es sich um ein nicht in eine Sicherungsbeziehung
eingebundenes Derivat handelt. Andere finanzielle Vermögenswerte können bei Vorliegen
bestimmter Voraussetzungen vom Management als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet" designiert werden. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige
Vermögenswerte ausgewiesen, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich
innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.
Darlehen und Forderungen sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen
beziehungsweise bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind.
Sie entstehen, wenn der Konzern Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner
bereitstellt, ohne die Absicht, diese Forderungen zu handeln. Sie zählen zu den kurzfristigen
Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag
übersteigt. Andernfalls werden sie als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen. Darlehen
und Forderungen sind in der Bilanz in den übrigen Finanzanlagen und den Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen enthalten.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative finanzielle
Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie zugeordnet wurden oder keiner der anderen
Kategorien zugeordnet werden können. Sie sind den langfristigen Vermögenswerten zugeordnet,
sofern das Management nicht die Absicht hat, sie innerhalb von zwölf Monaten nach
dem Bilanzstichtag zu veräußern.
Die erstmalige Bewertung der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte
erfolgt zum Zeitwert zuzüglich angefallener Transaktionskosten. Zu den nachfolgenden
Stichtagen werden sie mit dem Zeitwert bewertet, der dem Börsenkurs entspricht. Die
Differenz zum Zugangswert wird erfolgsneutral direkt in einer Rücklage im Eigenkapital
erfasst. Bei Verkauf oder Wertminderung ist ein zu diesem Zeitpunkt im Eigenkapital
berücksichtigter unrealisierter Erfolg aus der Zeitwertbewertung erfolgswirksam in
die Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen.
Die ESTAVIS AG prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte für eine
Wertminderung vorliegen. Wenn ein derartiger Hinweis existiert, wird ein gegebenenfalls
bisher direkt im Eigenkapital berücksichtigter kumulierter Verlust aus dem Eigenkapital
ausgebucht und in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand berücksichtigt.
Liegt kein aktiver Markt für einen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswert
vor, insbesondere bei Beteiligungen an Objektgesellschaften, erfolgt die Bewertung
zu Anschaffungskosten und im Falle einer Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden
Zeitwert. Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Werterholungen werden nicht
erfasst.
Die Vorräte des ESTAVIS-Konzerns bestehen aus den zum Verkauf erworbenen Immobilien.
Sie sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
angesetzt. Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis der Immobilien zuzüglich
direkt zurechenbarer Nebenkosten, wie Maklerkosten, Grunderwerbsteuer, Notarkosten
und Kosten der Grundbucheintragungen. Herstellungskosten entstehen, wenn und soweit
an den Immobilien vor Abgang noch Sanierungen vorgenommen werden. Die Herstellungskosten
umfassen die direkt zurechenbaren Materialkosten und Löhne sowie die Kosten der zurechenbaren
Fremdleistungen. Des Weiteren werden Gemeinkosten des Baubereichs in die Herstellungskosten
einbezogen. Für Bauvorhaben mit Projektbeginn nach dem 30. Juni 2009 werden Fremdkapitalzinsen,
die durch auflaufende Herstellungskosten verursacht sind, als Herstellungskosten aktiviert.
Für Bauvorhaben mit einem Projektbeginn vor dem 1. Juli 2009 werden die Fremdkapitalzinsen
weiterhin nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Der Nettoveräußerungswert ist
der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten
Kosten bis zur Fertigstellung und der noch anfallenden Vertriebskosten.
Forderungen aus Lieferung und Leistungen werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert
angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der
Effektivzinsmethode sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Eine Wertminderung
bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist dann zu erfassen, wenn objektive
Anzeichen dafür vorliegen, dass die fälligen Forderungsbeträge nicht vollständig einbringlich
sind. Die Höhe der Wertminderung ermittelt sich als Differenz zwischen dem Buchwert
der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus dieser Forderung,
diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Die Wertminderung wird erfolgswirksam erfasst.
Bei vollständigem oder teilweisem Wegfall der Gründe für eine Wertminderung werden
die Forderungen bis höchstens auf die fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam
zugeschrieben.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten
angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Barmittel, Sichteinlagen bei Banken und sonstige kurzfristige, äußerst liquide Finanzinvestitionen
mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten.
Rückstellungen werden angesetzt, wenn der Gesellschaft aus Ereignissen der Vergangenheit
eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung entstanden ist, es wahrscheinlich
ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung einen Abfluss von Ressourcen erfordert und
eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn die Gesellschaft die Erstattung
eines zurückgestellten Betrages erwartet (beispielsweise aufgrund einer Versicherung),
berücksichtigt sie den Erstattungsanspruch als separaten Vermögenswert, sofern die
Erstattung für den Fall der Inanspruchnahme aus der Verpflichtung so gut wie sicher
ist.
Die Gesellschaft setzt eine Rückstellung für verlustträchtige Geschäfte an, wenn der
erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch geringer als die unvermeidbaren Kosten
zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung ist.
Die Rückstellungen werden mit dem wahrscheinlichen Ressourcenabfluss bewertet. Bei
der Bewertung langfristiger Rückstellungen wird eine Abzinsung mit dem risikoadäquaten
Zins berücksichtigt.
Finanzverbindlichkeiten (mit Ausnahme von Derivaten) werden bei ihrem erstmaligen
Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten angesetzt. In
den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz
zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag
wird über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Derivate werden bei Zugang und nachfolgend mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die Wertänderungen werden erfolgswirksam erfasst.
Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn der Konzern nicht
das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt
mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.
Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede
zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert von Vermögenswerten und Schulden und
für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten
Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt
der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen.
Latente Steueransprüche werden in dem Maße angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass
ein künftig zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschiede
oder ein Verlustvortrag verwendet werden können.
Die Veränderungen latenter Steuerposten werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.
Ausnahmen hiervon sind der erfolgsneutrale Zugang latenter Steuerposten im Rahmen
der Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben und latente Steuerposten im Zusammenhang
mit direkt gegen Rücklagen zu erfassenden Wertänderungen, die ebenfalls direkt gegen
Rücklagen erfasst werden.
Umsatzerlöse umfassen den für den Verkauf von Immobilien in Rechnung gestellten Betrag.
Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien werden erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem
Eigentum daran verbundenen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. Dies
tritt in der Regel bei Übergang von Besitz, Nutzen, Lasten und Gefahr an den Grundstücken
ein. Bei Veräußerungen von Objektgesellschaften deckt sich dieser Zeitpunkt regelmäßig
mit dem Vollzug der Anteilsübertragung.
Soweit zum Realisationszeitpunkt des Immobilienverkaufs noch im Verhältnis zum Volumen
der Gesamttransaktion geringfügige Sanierungsarbeiten ausstehen, berücksichtigt die
Gesellschaft die voraussichtlich noch anfallenden Aufwendungen durch Ansatz einer
Rückstellung. Bei umfangreicheren ausstehenden Sanierungsarbeiten wird der auf die
Bauleistungen entfallende Umsatzanteil mit dem Fortschritt der Baudienstleistungen
erfasst. Im Falle von Sanierungsarbeiten vor Übergabe der Immobilien an den Käufer
wird der gesamte Verkaufserlös erst bei Übergabe vereinnahmt.
Entgeltanteile, die von der Erfüllung von vereinbarten Mindestvermietungserlösen aus
den verkauften Immobilien abhängig sind, werden erst realisiert, wenn diese Bedingungen
vollständig erfüllt sind.
Erlöse aus Mieterträgen werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen
der zugrunde liegenden Verträge erfasst. Die Mieterträge aus den als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien werden in den Umsatzerlösen ausgewiesen, die Mieterträge aus
Immobilien des Handelsbestands unter den sonstigen betrieblichen Erträgen. Den Mietern
in Rechnung gestellte Nebenkosten werden grundsätzlich mit den entsprechenden Aufwendungen
verrechnet, da die umlagefähigen Aufwendungen als im Interesse der Mieter verauslagt
gelten.
Zinserträge vereinnahmt die Gesellschaft zeitproportional unter Berücksichtigung der
Restschuld und des Effektivzinssatzes über die Restlaufzeit.
Provisionen für das Vermitteln eines konkreten Geschäftsabschlusses werden im Zeitpunkt
der Erfüllung des vermittelten Geschäfts durch den Konzern als Aufwand erfasst. Bis
zu diesem Zeitpunkt werden bereits gezahlte Provisionen unter den sonstigen Forderungen
ausgewiesen.
Konzerngesellschaften sind Leasingnehmer.
Leasingverhältnisse, bei denen Konzerngesellschaften die wesentlichen Risiken und
den Nutzen aus dem Eigentum am Leasingobjekt tragen, werden als Finanzierungsleasing
klassifiziert. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing werden zu Beginn der Laufzeit
des Leasingverhältnisses mit dem niedrigeren Wert aus ihrem beizulegenden Zeitwert
und dem Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. In gleicher Höhe wird zu diesem
Zeitpunkt eine Leasingverbindlichkeit unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten
erfasst. Der Teil der Leasingverbindlichkeit, der am Bilanzstichtag innerhalb von
zwölf Monaten fällig wird, ist jeweils in den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
ausgewiesen. In der Folge wird jede Leasingrate unter Berücksichtigung einer konstanten
Verzinsung der jeweiligen Leasingrestschuld in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt.
Der Zinsanteil der Leasingrate wird erfolgswirksam als Zinsaufwand in der Gewinn-
und Verlustrechnung erfasst. Das unter einem Finanzierungsleasing gehaltene Sachanlagevermögen
wird über dessen gegebenenfalls durch den Leasingvertrag beschränkte Nutzungsdauer
unter Berücksichtigung eines etwaigen Restwertes abgeschrieben.
Leasingverhältnisse, die nicht als Finanzierungsleasing zu klassifizieren sind, behandelt
die Gesellschaft als Mietleasing. Gegenstand der Mietleasing-Verträge sind Kraftfahrzeuge,
Teile der Büro- und Geschäftsausstattung sowie Geschäftsräume. Die Verträge enthalten
keine Kaufoptionen. Für angemietete Büroräume bestehen Verlängerungsoptionen zu Marktkonditionen.
Im Zusammenhang mit Mietleasing-Verträgen geleistete Zahlungen (netto nach Berücksichtigung
von Anreizzahlungen, die vom Leasinggeber geleistet wurden) werden linear über die
Dauer des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Der Konzern ist Leasinggeber im Rahmen der Vermietung der im Vorratsvermögen gehaltenen
Immobilien. Bei den Leasingverträgen handelt es sich um Operating Leases. Zur Behandlung
der Mieterträge siehe Abschnitt 2.17.
Der Konzern ist an einigen Personengesellschaften beteiligt, an denen Minderheiten
beteiligt sind. Nach IAS 32 ist bei Personengesellschaften aufgrund der Kündigungsrechte
der Kommanditisten die Gesellschafterposition grundsätzlich als Schuld zu bilanzieren.
Dies betrifft aus Konzernsicht die Minderheitenanteile an den Tochtergesellschaften
in der Rechtsform der Personengesellschaft. Zum Entstehungszeitpunkt dieser Schuld
wird sie nach dem Barwert des Abfindungsanspruchs des Gesellschafters bewertet. Dies
ist in der Regel der Betrag seiner Einlage. In der Folge wird die Schuld entsprechend
dem Ergebnis der Gesellschaft vor Erfassung der Änderung dieser Schuld im Ergebnis
fortgeschrieben. Die Veränderung der Schuld, soweit sie nicht auf Einlagen und Entnahmen
beruht, wird erfolgswirksam erfasst. Führte die Fortschreibung zu einem rechnerischen
Anspruch gegen den Gesellschafter, wird sie ausgesetzt, bis die Fortschreibung wieder
eine Schuld gegenüber dem Gesellschafter ergibt. Als Eigenkapital sind nur Residualwerte
erfasst, die sich aus einer negativen Gesellschafterposition oder aus einer Rücklage
für zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere ergeben.
Bei im Konzern befindlichen Kapitalgesellschaften werden Verbindlichkeiten für Ausschüttungen
an die Gesellschafter erst in der Periode des entsprechenden Gewinnverwendungsbeschlusses
der Gesellschafterversammlung ausgewiesen.
Zahlungsströme aus der Aufnahme und Rückführung von Krediten zur Refinanzierung von
Vorratsimmobilien werden in der Kapitalflussrechnung dem Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit zugeordnet. Dies verbessert die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung,
weil dadurch unabhängig davon, ob Refinanzierungen beim Kauf oder Verkauf der Immobilien
mit übertragen werden, im Zeitablauf ein positiver bzw. negativer Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit gezeigt wird, je nachdem, ob der erzielte Verkaufserlös über oder
unter dem Ankaufspreis gelegen hat.
Mit Hilfe des Kapitalmanagements verfolgt die ESTAVIS AG das Ziel, die Liquidität
und Eigenkapitalbasis des Konzerns nachhaltig zu stärken, Mittel für ein eigenkapitalfinanziertes
Wachstum des Konzerns zur Verfügung zu stellen und eine angemessene Rendite auf das
eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Im Rahmen der objektbezogenen Geschäftstätigkeit
des ESTAVIS-Konzerns werden aufgrund der weiterhin relativ günstigen Refinanzierungssituation
die Ankaufsvolumina unter Beachtung steuerlicher Implikationen weitestmöglich mit
Fremdkapital unterlegt. Das buchhalterische Eigenkapital des Konzerns fungiert als
passives Steuerungskriterium. Als aktive Steuerungsgrößen werden Umsatz, Rohmarge
und EBIT herangezogen.
Das Finanzrisikomanagement beinhaltet die Steuerung und Begrenzung der finanziellen
Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit. Hier ist insbesondere das Liquiditätsrisiko
(die Vermeidung von Störungen in der Zahlungsfähigkeit) und das Ausfallrisiko (Risiko
eines Verlustes, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht
nachkommt) zu betrachten.
Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement liegt beim Vorstand, der ein
angemessenes System zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs-
und Liquiditätsanforderungen aufgebaut hat. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken
durch das Halten von angemessenen liquiden Mitteln, Kreditlinien bei Banken und weiteren
Fazilitäten sowie durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen
Cashflows im Rahmen eines kontinuierlichen rollierenden Liquiditätscontrollings und
Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
Um Ausfallrisiken zu mindern, geht der Konzern Geschäftsverbindungen absatzseitig
lediglich mit kreditwürdigen Vertragsparteien ein. Zur weiteren Begrenzung des Forderungsausfallrisikos
wird das Eigentum an verkauften Objekten grundsätzlich erst nach Einzahlung des Kaufpreises
auf ein Notaranderkonto an den Erwerber übertragen.
Die Gesellschaft trifft im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses Einschätzungen
und Annahmen über erwartete zukünftige Entwicklungen auf der Grundlage der Verhältnisse
am Bilanzstichtag. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß in den seltensten
Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.
Insbesondere für den Ansatz von laufenden und latenten Steuerposten müssen Schätzungen
vorgenommen werden. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer
Steuervorschriften. Daher können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen
und unseren Annahmen oder künftige Änderungen unserer Einschätzungen Veränderungen
des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben. Mögliche Auswirkungen
der Betriebsprüfung durch die Steuerverwaltung hat der Konzern angemessen berücksichtigt.
Bei der Schätzung der Nettoveräußerungspreise für Immobilien im Vorratsvermögen bestehen
insbesondere im Hinblick auf die erzielbaren Verkaufspreise Schätzunsicherheiten.
Im Rahmen des Impairmenttests für den dem Segment Retailhandel zugeordneten Goodwill
bestehen Schätzbandbreiten insbesondere im Hinblick auf die zukünftig erzielbaren
Umsatzerlöse und die zukünftig erzielbaren Handelsmargen.
Im Rahmen des Ansatzes von Rückstellungen insbesondere für Prozessrisiken bestehen
Schätzbandbreiten über die möglichen zukünftigen Belastungen des Konzerns.
Der ESTAVIS-Konzern ist in folgenden Geschäftsbereichen organisiert:
1. Retailhandel: der An- und Verkauf von Immobilien, bei dem in der Regel einzelne
Wohnungen an Privatinvestoren verkauft werden. Das im Geschäftsjahr erworbene Wohnungsprivatisierungsgeschäft
ist in diesem Geschäftsbereich enthalten.
2. Sonstige Aktivitäten: Hierin sind die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
und die Vorratsimmobilien enthalten, die nicht im Retailhandel verkauft werden können.
Der Konzern handelt nur mit in Deutschland gelegenen Immobilien. Eine geografische
Segmentierung ist daher ohne Bedeutung.
Die Segmentergebnisse für das zum 30. Juni 2011 endende Geschäftsjahr stellen sich
im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:
|
|
Retailhandel | Sonstige Aktivitäten | Konzern | |||
|
|
2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Umsatzerlöse (externe) | 43.399 | 56.251 | 9.611 | 15.077 | 53.010 | 71.328 |
| Umsatzerlöse (interne) | - | - | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | -1.602 | 1.601 | 6.472 | 3.130 | 4.870 | 4.732 |
| nicht zugeordnet |
|
|
|
|
-10 | -16 |
| Betriebsergebnis |
|
|
|
|
4.860 | 4.716 |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | - | - | 63 | 8 | 63 | 8 |
| Finanzergebnis |
|
|
|
|
-4.220 | -3.408 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern |
|
|
|
|
703 | 1.317 |
Das Segmentergebnis der sonstigen Aktivitäten enthält im Geschäftsjahr Erträge aus
der Auflösung von Rückstellungen für Mietgarantien und ausstehende Bauverpflichtungen
in Höhe von 1.456 TEUR, sowie einen Ertrag aus verjährten Verbindlichkeiten in Höhe
von 505 TEUR. Des Weiteren sind darin Werterholungen bei Vorräten in Höhe von 210
TEUR (Vorjahr: 1.590 TEUR) und Erträge aus Wertänderungen der als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien in Höhe von 3.431 TEUR enthalten. Im Vorjahr war darin auch
ein Ertrag aus Werterholungen an Forderungen in Höhe von 2.000 TEUR enthalten. Das
Segmentergebnis Retailhandel enthält im Geschäftsjahr den Ertrag aus dem negativen
Unterschiedsbetrag aus Geschäftserwerb in Höhe von 643 TEUR (vgl. Abschnitt 6.26).
Die nicht zugeordneten Kosten betreffen im Geschäftsjahr und Vorjahr die Abschreibung
auf einen Wertpapierbestand.
Die Gesellschaft hat mit Großkunden folgende Umsätze, die größer als 10 % der Gesamtkonzernumsätze
sind, getätigt:
1 Großkunde mit Umsätzen von 5.500 TEUR im Segment Retailhandel
1 Großkunde mit Umsätzen von 10.250 TEUR im Segment Sonstige Aktivitäten
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie die Wertänderung
der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien teilen sich im Geschäftsjahr wie
folgt auf die Segmente auf:
|
|
Retailhandel | Sonstige Aktivitäten | Konzern | |||
|
|
2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Abschreibungen Sachanlagen | -99 | -14 | -11 | -108 | -110 | -122 |
| Abschreibungen immaterielle Vermögenswerte | -15 | 0 | - | -10 | -15 | -10 |
| Wertänderung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien | - | - | 3.431 | - | 3.431 | - |
Das Segmentvermögen, die Segmentschulden und die Segmentinvestitionen stellen sich
zum 30. Juni 2011 wie folgt dar:
|
|
Retailhandel | Sonstige Aktivitäten |
Nicht zugeordnet |
Konsolidie- rung |
Konzern |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Segmentvermögenswerte | 70.264 | 67.056 | 35.771 | -26.854 | 146.234 |
| At-equity bilanzierte Beteiligungen | - | 122 | - | - | 122 |
| Gesamtes Segmentvermögen | 70.264 | 67.178 | 35.771 | -26.854 | 146.357 |
| Segmentschulden | 13.205 | 5.946 | 93.361 | -26.854 | 85.658 |
| Segmentinvestitionen | 206 | 42 | - | - | 248 |
Für das Vorjahr ergaben sich folgende Werte:
|
|
Retailhandel | Sonstige Aktivitäten |
Nicht zugeordnet |
Konsolidie- rung |
Konzern |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Segmentvermögenswerte | 63.535 | 82.454 | 21.292 | -11.939 | 155.342 |
| At-equity bilanzierte Beteiligungen | - | 59 | - | - | 59 |
| Gesamtes Segmentvermögen | 63.535 | 82.513 | 21.292 | -11.939 | 155.401 |
| Segmentschulden | 5.323 | 15.694 | 94.053 | -11.939 | 103.131 |
| Segmentinvestitionen | 21 | 145 | - | - | 166 |
Das Segmentvermögen umfasst in erster Linie Sachanlagen, die als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien, Vorräte und Forderungen. Der Geschäftswert ist dem Segment
Retailhandel zugeordnet. Ausgeschlossen sind liquide Mittel, Steuerforderungen und
Finanzanlagen.
Die Segmentschulden umfassen betriebliche Verbindlichkeiten. Nicht hierin enthalten
sind Steuerverbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten.
Die Segmentinvestitionen beinhalten Zugänge bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
(vgl. Abschnitt 6.3) sowie als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (vgl. Abschnitt
6.4). Daneben wurde gegen Ende des Geschäftsjahrs ein Geschäftserwerb in das Segment
Retailhandel getätigt (vgl. Abschnitt 6.26).
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte während der vergangenen beiden Jahre
zeigt die Darstellung in Abschnitt 6.3.
Der Goodwill ist dem Segment Retailhandel zugeordnet. Die Bestimmung des erzielbaren
Betrages des Segments für Zwecke des Impairmenttests erfolgte durch die Ermittlung
des Nutzungswerts des Segments. Die Berechnung basiert auf prognostizierten Cashflows,
die aus der vom Vorstand verabschiedeten Dreijahres-Planung abgeleitet wurden.
Für die Cashflows nach diesem Dreijahres-Zeitraum wird vereinfachend kein Wachstum
angenommen.
Der Vorstand hat die budgetierten Cashflows der Detailplanungsphase basierend auf
Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung
bestimmt.
Der Diskontierungssatz beträgt 10,3 %, ist ein Vorsteuerzinssatz und reflektiert die
spezifischen Risiken des Segments. Der Impairmenttest ergab für den Goodwill keinen
Abwertungsbedarf.
Die Entwicklung des Anlagevermögens während der vergangenen beiden Jahre zeigt die
Darstellung in Abschnitt 6.3.
In den Buchwerten für Betriebs- und Geschäftsausstattung sind 0 TEUR (Vorjahr: 5 TEUR)
für Vermögenswerte enthalten, bei denen der Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing
ist (zu den Leasingverbindlichkeiten vergleiche Abschnitt 6.10).
Der Konzern hat Mietleasingverträge über Geschäftsräume, Kraftfahrzeuge und Geschäftsausstattung
abgeschlossen. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden Leasingaufwendungen in Höhe
von 418 TEUR (Vorjahr: 420 TEUR) erfasst.
Das Anlagevermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2010 bis zum 30.
Juni 2011 wie folgt:
|
|
Goodwill | Andere immaterielle Vermögenswerte |
Sachanlage- vermögen |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 17.776 | 74 | 920 |
| Kumulierte Abschreibungen | - | 36 | 434 |
| Buchwert zum 1. Juli 2010 | 17.776 | 37 | 486 |
| Zugänge (+) | - | 73 | 90 |
| Geschäftserwerb (+) | - | - | 50 |
| Abgänge (-) | - | - | -128 |
| Abschreibungen (-) | - | -15 | -110 |
| Buchwert zum 30. Juni 2011 | 17.776 | 95 | 388 |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 17.776 | 141 | 833 |
| Kumulierte Abschreibungen | - | 45 | 445 |
Im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2010 entwickelte sich das Anlagevermögen
wie folgt:
|
|
Goodwill | Andere immaterielle Vermögenswerte |
Sachanlage- vermögen |
Zur Veräußerung bestimmtes Anlage- vermögen (HAG) |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Stand 1. Juli 2009 |
|
|
|
|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 17.776 | 44 | 852 | 3.472 |
| Kumulierte Abschreibungen | - | 26 | 366 | 3.472 |
| Buchwert zum 1. Juli 2009 | 17.776 | 18 | 485 | - |
| Abgang Verkauf HAG (-) | - | - | - | - |
| Zugänge (+) | - | 29 | 137 | - |
| Abgänge (-) | - | - | -15 | - |
| Abschreibungen (-) | - | -10 | -122 | - |
| Buchwert zum 30. Juni 2010 | 17.776 | 37 | 486 | - |
| Stand 30. Juni 2010 |
|
|
|
|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | 17.776 | 74 | 920 | - |
| Kumulierte Abschreibungen | - | 36 | 434 | - |
Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien haben sich wie folgt entwickelt:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Beginn des Geschäftsjahrs | - | - |
| Zugänge aus Vorräten | 29.082 | - |
| Sanierungen | 35 | - |
| Aufwertungen | 3.431 | - |
| Ende des Geschäftsjahrs | 32.547 | - |
Buchwerte in Höhe von 32.341 TEUR der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
sind mit Grundschulden zur Besicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
belastet. Die Zeitwerte der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurden zum
Bilanzstichtag zum weit überwiegenden Teil von externen Grundstückssachverständigen
und zum kleineren Teil auf Grundlage intern erstellter Gutachten mit insgesamt 32.547
TEUR ermittelt. Wäre im Rahmen dieser Ermittlung der zu Grunde liegende Zinssatz für
die Bewertung um 0,5 Prozentpunkte erhöht worden, hätte sich zum Stichtag ein Zeitwert
von insgesamt 30.297 TEUR ergeben. Wäre umgekehrt der Zinssatz um 0,5 Prozentpunkte
reduziert worden, hätte sich ein Zeitwert von insgesamt 35.127 TEUR ergeben.
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind - neben der Wertveränderung aus der Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag - in Bezug auf die als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien folgende Positionen enthalten:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Mieterlöse (Umsatzerlöse) | 112 | - |
| Materialaufwand | -63 | - |
| Vermietungsprovisionen | -76 | - |
Von den Aufwendungen entfallen 28 TEUR auf Leerstände in den als Finanzinvestitionen
gehaltenen Immobilien.
Die Anteile an assoziierten Unternehmen haben sich wie folgt entwickelt:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Beginn des Geschäftsjahrs | 59 | 50 |
| Anteile an Gewinnen und Verlusten | 63 | 8 |
| Ende des Geschäftsjahrs | 122 | 59 |
Die Anteile des ESTAVIS-Konzerns an dem assoziierten Unternehmen, das nicht börsennotiert
ist und inzwischen seinen wesentlichen Geschäftszweck erfüllt hat und sich in Restabwicklung
befindet, stellt sich wie folgt dar:
|
|
Anteil | Vermögen | Schulden | Erträge | Ergebnis |
|
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| SIAG Sechzehnte Wohnen GmbH & Co. KG | 50 % | 136 | 14 | 75 | 63 |
Die übrigen Finanzanlagen der Gesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere | 4 | 13 |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 1.661 | 142 |
| Summe | 1.665 | 155 |
Bei den zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren handelt es sich um börsennotierte
Aktien. Im Geschäftsjahr wurde auf einen Aktienbestand eine Abschreibung von 10 TEUR
(Vorjahr: 16 TEUR) vorgenommen. Der Aufwand ist im sonstigen betrieblichen Aufwand
enthalten.
Das Vorratsvermögen der Gesellschaft umfasst Immobilien und geleistete Anzahlungen
auf Immobilien. Es setzt sich wie folgt zusammen:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Verkaufsfertige Immobilien | 47.496 | 68.568 |
| Unfertige Sanierungsobjekte und sonstige Bauleistungen | 14.146 | 15.390 |
| Geleistete Anzahlungen | - | - |
| Summe | 61.642 | 83.958 |
Die Immobilien sind zu Anschaffungskosten und Herstellungskosten für aufgelaufene
Sanierungskosten bewertet. Abwertungen waren im dargestellten Zeitraum in Höhe von
161 TEUR (Vorjahr: 99 TEUR) erforderlich. Diese Abwertungen werden im Materialaufwand
ausgewiesen. Bei Immobilien des Vorratsvermögens sind im Geschäftsjahr Werterholungen
in Höhe von 210 TEUR (Vorjahr: 1.590) eingetreten. Durch die wieder verbesserten Refinanzierungsmöglichkeiten
seitens der potenziellen Käufer hat sich die Einschätzung des erwarteten Verkaufserlöses
verbessert. Dieser Ertrag ist im sonstigen betrieblichen Ertrag enthalten. Die ausgewiesenen
Immobilien dienen durch Belastung mit Grundschulden als Sicherheit für Finanzverbindlichkeiten.
Die Forderungen aus Lieferung und Leistung resultieren im Wesentlichen aus Immobilienverkäufen.
Die Entwicklung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zeigt die nachstehende
Übersicht:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.234 | 19.668 |
| Wertberichtigung | -25 | -141 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) | 6.209 | 19.527 |
Die Forderungen aus Lieferung und Leistung dienen als Sicherheit für Finanzverbindlichkeiten.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren zum Bilanzstichtag wie folgt
überfällig:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.209 | 19.527 |
| davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und nicht überfällig | 4.779 | 18.167 |
| davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und überfällig bis 30 Tage | 67 | 90 |
| davon zum Berichtstag nicht wertgemindert und überfällig von 31 bis 60 Tage | 29 | 166 |
| davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 61 und 90 Tage | 188 | 88 |
| davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 91 und 180 Tage | 343 | 184 |
| davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig zwischen 181 und 360 Tage | 408 | 141 |
| davon zum Berichtstag nicht wertberichtigt und überfällig über 360 Tage | 396 | 692 |
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie
folgt entwickelt:
Die sonstigen Forderungen enthalten zum großen Teil Forderungen aus Provisionsvorauszahlungen
auf noch nicht realisierte Handelsumsätze, kurzfristige Darlehen an Vertriebe und
Forderungen gegen Beteiligungsgesellschaften aus kurzfristigen Darlehen sowie aus
Verrechnungskonten.
Die liquiden Mittel enthalten in geringem Umfang Barbestände und überwiegend täglich
fällige Bankguthaben.
Das gezeichnete Kapital der ESTAVIS AG beträgt am Bilanzstichtag 14.319.352 EUR. Es
sind 14.319.352 voll eingezahlte nennwertlose Aktien, auf die ein rechnerischer Betrag
am Grundkapital von je 1 EUR entfällt, ausgegeben.
Das gezeichnete Kapital wurde im Geschäftsjahr um 4.773.117 EUR durch die Ausgabe
neuer Aktien erhöht. Die Ausgabe der Aktien erfolgte gegen eine Bareinlage in Höhe
von 8.114 TEUR. Der die Veränderung des gezeichneten Kapitals übersteigende Betrag
wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Kosten der Kapitalbeschaffung in Höhe
von 562 TEUR bereinigt um die Steuerersparnis in Höhe von 170 TEUR wurden an der Kapitalrücklage
gekürzt.
Die Kapitalrücklage resultiert aus den bei den Kapitalerhöhungen der Vergangenheit
über den Betrag des gezeichneten Kapitals hinaus erzielten Beträgen abzüglich der
Kapitalbeschaffungskosten nach Steuern.
Das noch nicht verwendete Ergebnis resultiert aus den Ergebnissen des Konzerns bis
zum Bilanzstichtag, die nicht ausgeschüttet wurden.
Die Minderheitenanteile spiegeln das auf andere Gesellschafter von Tochterunternehmen
entfallende Nettovermögen des Konzerns wider.
Die Zusammensetzung und Veränderung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung
dargestellt.
Nachfolgend sind die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft
dargestellt:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten |
|
|
| Sonstiges auf Minderheitenanteile entfallendes Gesellschafterkapital | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Darlehensgebern | 11.607 | 16.448 |
| Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten | 11.607 | 16.448 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten |
|
|
| Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Darlehensgebern | 50.357 | 59.818 |
| Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing | - | 6 |
| Summe kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 50.357 | 59.824 |
Vom Buchwert der langfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und anderen Darlehensgebern entfallen auf Darlehensteile mit Restlaufzeit von über
ein bis fünf Jahren 1.409 TEUR (Vorjahr: 16.448 TEUR) und mit Restlaufzeit über fünf
Jahren 10.198 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR).
Die Bankschulden sind durch den jeweiligen Immobilienbestand und die daraus resultierenden
Miet- und Verkaufsforderungen besichert, für dessen Finanzierung sie aufgenommen wurden.
Alle Kredite lauten auf Euro.
Den gesamten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing liegen die folgenden Mindestleasingzahlungen
zugrunde:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Bis 1 Jahr |
|
|
| Summe der Mindestleasingzahlungen | - | 6 |
| Zinsteil | - | 0 |
| Barwert der Mindestleasingzahlungen | - | 6 |
Der Zinssatz für die Leasingverbindlichkeiten betrug im Vorjahr 8,2 %.
Die Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
|
|
Ausstehende Bauleistungen | Mietgarantien | Sonstige | Gesamt |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| 1. Juli 2010 | 605 | 1.910 | 1.536 | 4.051 |
| Verbrauch | -274 | -497 | -135 | -906 |
| Auflösung | -290 | -1.326 | -340 | -1.956 |
| Zuführung | 964 | 190 | 242 | 1.396 |
| Änderung des Konsolidierungskreises | - | - | 8 | 8 |
| 30. Juni 2011 | 1.006 | 277 | 1.310 | 2.594 |
Die Rückstellung für ausstehende Bauleistungen deckt die erwarteten Kosten für die
nach dem Übergang von Besitz, Nutzen, Lasten und Gefahr der verkauften Immobilien
auf den Käufer noch zu erbringenden Bauleistungen ab, soweit dem keine Erlöse mehr
gegenüberstehen. Die Rückstellung ist kurzfristig.
Die Rückstellung für Mietgarantien deckt Verpflichtungen des Konzerns aus den Erwerbern
von Immobilien für bestimmte Zeiträume zugesagten Mindest-Mieteinnahmen ab.
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Gewährleistungen,
Prozessrisiken und Archivierungskosten (langfristig) enthalten.
Zu den Stichtagen bestanden Verbindlichkeiten in folgender Höhe:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 8.628 | 7.673 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen (Abschnitt 6.28) | 500 | 272 |
| Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 3.612 | 5.060 |
| Summe | 12.740 | 13.005 |
Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Verbindlichkeiten
aus Betriebskostenvorauszahlungen der Mieter, Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsgesellschaften
aus kurzfristiger Darlehensgewährung und aus dem Verrechnungsverkehr und Verbindlichkeiten
aus Umsatzsteuer.
Für die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten ergeben sich folgende erwartete
Realisationszeitpunkte:
|
|
30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Latente Steuerforderungen |
|
|
| die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | 2.094 | 1.737 |
| die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | 1.043 | 2.287 |
| Summe | 3.137 | 4.024 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten |
|
|
| die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden | 609 | 58 |
| die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden | 1.761 | 3.524 |
| Summe | 2.370 | 3.583 |
Die Veränderung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Latente Steuerverbindlichkeit | -3.583 | -4.254 |
| Latente Steuerforderung | 4.024 | 3.718 |
| Saldo der latenten Steuerposten am Beginn des Geschäftsjahrs | 441 | -536 |
| Aufwand (-)/Ertrag (+) in der GuV | 314 | 977 |
| Zugänge durch Unternehmenserwerb | 12 | - |
| Saldo der latenten Steuerposten am Ende des Geschäftsjahrs | 768 | 441 |
| Latente Steuerverbindlichkeit | -2.370 | -3.583 |
| Latente Steuerforderung | 3.137 | 4.024 |
Die Veränderung der latenten Steuerverbindlichkeiten in den vergangenen beiden Jahren
hat folgende Ursachen:
|
|
Aus Differenzen bei als Finanz- investitionen gehaltenen Immobilien |
Aus Differenzen bei Immo- bilien im Vorrats- vermögen |
Aus Differenzen bei sonstigen Forderungen |
Aus Differenzen bei sonstigen Posten |
Gesamt |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| 1. Juli 2009 | - | 51 | 4.175 | 28 | 4.254 |
| Erfolgswirksam erfasste Beträge | - | 461 | -1.140 | 8 | -671 |
| 30. Juni 2010 | - | 511 | 3.035 | 36 | 3.583 |
| Erfolgswirksam erfasste Beträge | 110 | 0 | -1.312 | -11 | -1.213 |
| Übertragung | 499 | -499 |
|
|
0 |
| 30. Juni 2011 | 609 | 13 | 1.723 | 25 | 2.370 |
Die latenten Steuerverbindlichkeiten aus Differenzen bei sonstigen Forderungen resultieren
aus der Aktivierung der Provisionsvorauszahlungen für noch nicht realisierte Handelsumsätze.
Die Veränderungen der latenten Steuerforderungen erklären sich wie folgt:
| Ursache | Steuerlicher Verlustvortrag |
Sonstige | Gesamt |
|
|
TEUR | TEUR | TEUR |
| 1. Juli 2009 | 3.273 | 445 | 3.718 |
| Erfolgswirksam erfasste Beträge | 451 | -145 | 306 |
| 30. Juni 2010 | 3.724 | 300 | 4.024 |
| Erfolgswirksam erfasste Beträge | -904 | 5 | -899 |
| Zugang aus Unternehmenserwerb |
|
12 | 12 |
| 30. Juni 2011 | 2.820 | 317 | 3.137 |
Latente Steuerforderungen aus steuerlichen Verlustvorträgen werden mit dem Betrag
angesetzt, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige
steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist. Die angesetzten latenten Steuerforderungen
aus Verlustvorträgen betreffen sowohl die ESTAVIS AG als auch diverse Tochtergesellschaften.
Die Gesellschaft geht aufgrund ihrer Planung davon aus, in den nächsten 5 Geschäftsjahren
einen Teil der sich ergebenden Verlustvorträge nutzen zu können. Für einige bestehende
gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 22.335 TEUR (Vorjahr: 38.937 TEUR)
und einige bestehende körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 9.862 TEUR
(Vorjahr: 15.205 TEUR) wurde keine latente Steuerforderung angesetzt, da mit ihrer
Realisierung nicht mit ausreichender Sicherheit gerechnet wird.
Auf Outside Basis Differences in Höhe von 21 TEUR (Vorjahr: 29 TEUR) sind keine latenten
Steuerverbindlichkeiten angesetzt, da die Umkehr der Differenz vom Konzern beherrscht
wird und in absehbarer Zeit nicht mit einer Umkehr zu rechnen ist.
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Immobilienhandel | 52.041 | 70.556 |
| Mieterlöse aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien | 112 | - |
| sonstige Erlöse | 857 | 772 |
| Summe | 53.010 | 71.328 |
Der ausgewiesene Materialaufwand umfasst im Wesentlichen die Buchwerte der in der
jeweiligen Periode veräußerten Immobilien sowie Aufwendungen für Bauleistungen. Darin
sind auch bezogene Leistungen enthalten. Er enthält zudem Abwertungen auf Immobilien
im Vorratsvermögen in Höhe von 161 TEUR (Vorjahr: 99 TEUR). Des Weiteren sind hierin
die Bewirtschaftungskosten der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien in Höhe
von 63 TEUR enthalten.
Der Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 48 Mitarbeiter (Vorjahr: 42). Die Personalaufwendungen
setzen sich wie folgt zusammen:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Gehälter, sonstige Leistungen | 2.443 | 2.406 |
| Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Sozialversicherung | 286 | 258 |
| Summe | 2.729 | 2.664 |
Im Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Sozialversicherung sind Beiträge zur gesetzlichen
Rentenversicherung in Höhe von 163 TEUR (Vorjahr: 130 TEUR) enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind folgende Beträge enthalten:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Mieterlöse aus Immobilien des Vorratsvermögens | 4.839 | 5.569 |
| Werterholung bei Vorräten | 210 | 1.590 |
| Werterholung bei Forderungen | - | 2.000 |
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2.048 | 512 |
| Summe | 7.097 | 9.671 |
In den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen ist ein Ertrag aus verjährten Verbindlichkeiten
in Höhe von 505 TEUR und der Ertrag aus der Vereinnahmung des negativen Unterschiedsbetrags
aus dem Unternehmenserwerb in Höhe von 643 TEUR enthalten (vgl. Abschnitt 6.26).
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind folgende Beträge enthalten:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Beratungskosten | 1.446 | 2.314 |
| Vertriebskosten | 10.152 | 15.949 |
| Aufwand für Mietgarantien | 717 | 1.054 |
| Aufwand im Zusammenhang mit der Vermietung von Immobilien des Vorratsvermögens | 1.444 | 1.949 |
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 6.477 | 5.502 |
| Summe | 20.235 | 26.768 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten eine Abschreibung auf einen
Wertpapierbestand in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 16 TEUR) und Wertberichtigungen auf
Forderungen in Höhe von 1.250 TEUR (Vorjahr: 1.013 TEUR).
Für Bauprojekte mit einem Baubeginn nach dem 30. Juni 2009 wurden Zinsen in Höhe von
935 TEUR (Vorjahr: 382 TEUR) als Herstellungskosten der entsprechenden Projekte aktiviert.
Die Zinssätze ergeben sich aus den dem Bauprojekt zugeordneten Bankkrediten.
In den Zinserträgen sind 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) auf das sonstige Gesellschafterkapital
(Minderheitsanteile an Tochtergesellschaften in der Rechtsform der KG) entfallende
Verlustanteile enthalten. In den Zinsaufwendungen sind 0 TEUR (Vorjahr: 41 TEUR) auf
das sonstige Gesellschafterkapital entfallende Gewinnanteile enthalten.
Der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Steueraufwand umfasst laufende
und latente Ertragsteuern:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Laufender Ertragsteueraufwand | 311 | 1.649 |
| Latenter Ertragsteueraufwand/-ertrag | -314 | -977 |
| Summe | -3 | 672 |
Der ausgewiesene Steueraufwand weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung
des durchschnittlichen Ertragsteuersatzes der Gesellschaft auf das Ergebnis vor Steuern
ergibt, ab:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Ergebnis vor Steuern | 703 | 1.317 |
| Steuer, die sich auf Basis des Ertragsteuersatzes des Mutterunternehmens ermittelt | 212 | 397 |
| Effekt aus: |
|
|
| abweichenden Steuersätzen | 31 | 30 |
| Veränderung des Steuersatzes | - | 39 |
| nicht oder teilweise nicht abzugsfähiger Aufwand | 16 | 23 |
| gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen | 192 | 59 |
| steuerfreien Erträgen | -124 | 0 |
| nicht angesetzten Verlustvorträgen | 937 | 466 |
| Steuern für Vorjahre |
|
|
| originäre Steuern | -93 | -340 |
| Nutzung/Ansatz von bisher nicht angesetzten Verlustvorträgen | -1.623 | -558 |
| Wegfall bisher angesetzter Verlustvorträge | 421 | 558 |
| Sonstige Ursachen | 29 | -2 |
| Ausgewiesener Ertragsteueraufwand | -3 | 672 |
Für das Mutterunternehmen wurde ein Steuersatz von 30,175 % (Vorjahr: 30,175 %) zugrunde
gelegt.
Durch den Verkauf des einen Joint Ventures bzw. des Erwerbs der Fremdanteile des anderen
Joint Ventures ist der Konzern am Stichtag nicht mehr an Joint Ventures beteiligt.
Im Konzern sind für das laufende Geschäftsjahr nur noch zeitanteilige Erträge und
Aufwendungen quotal einbezogen. Aus den quotal einbezogenen Joint Ventures sind daher
folgende Posten im Konzernabschluss enthalten:
|
|
2010/11 | 2009/10 |
|
|
TEUR | TEUR |
| Langfristiges Vermögen | - | 12 |
| Kurzfristiges Vermögen | - | 330 |
| Langfristige Schulden | - | - |
| Kurzfristige Schulden | - | 185 |
| Erträge | - | 115 |
| Aufwendungen | -11 | -171 |
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie berechnet sich als Quotient aus dem Gewinn, der
den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl
von ausgegebenen Aktien während des Geschäftsjahres ohne vom Unternehmen gehaltene
eigene Anteile.
|
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2010/11 | 2009/10 |
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TEUR | TEUR |
| Den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zurechenbarer Gewinn (TEUR) |
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| aus fortgeführten Aktivitäten | 706 | 645 |
| aus nicht fortgeführten Aktivitäten | - | 419 |
| Gesamt | 706 | 1.064 |
| Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien (in Tausend) | 10.647 | 8.461 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) |
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| aus fortgeführten Aktivitäten | 0,07 | 0,08 |
| aus nicht fortgeführten Aktivitäten | - | 0,05 |
| Gesamt | 0,07 | 0,13 |
Im Geschäftsjahr 2010/11 wurde keine Dividende für das vorangegangene Geschäftsjahr
ausgezahlt. Auch für das Geschäftsjahr 2010/11 wird keine Dividende vorgeschlagen
werden.
Die Kapitalflussrechnung unterscheidet zwischen Zahlungsströmen aus operativer Tätigkeit,
Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Auf die nicht fortgeführten Aktivitäten
entfiel im Vorjahr ein Cashflow aus operativer Tätigkeit in Höhe von 0 TEUR, ein Cashflow
aus Investitionstätigkeit in Höhe von -4.491 TEUR und ein Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
in Höhe von 0 TEUR.
Die Ermittlung des Cashflows aus operativer Tätigkeit erfolgt nach der indirekten
Methode. Er beträgt -5.518 TEUR (Vorjahr: -3.464 TEUR). Hierin sind Ertragsteuerzahlungen
in Höhe von 759 TEUR (Vorjahr: 768 TEUR), erstattete Ertragsteuern von 1.297 TEUR
(Vorjahr: 529 TEUR), Zinseinzahlungen über 34 TEUR (Vorjahr: 95 TEUR) sowie gezahlte
Zinsen über 4.161 TEUR (Vorjahr: 2.643 TEUR) enthalten.
Die Auszahlung für den Unternehmenserwerb in Höhe von 3.508 ist um den erworbenen
Bestand liquider Mittel in Höhe von 550 TEUR gekürzt (vgl. Abschnitt 6.26).
Die im Finanzmittelfonds ausgewiesene Liquidität beinhaltet Barbestände und Bankguthaben.
Am Bilanzstichtag hat die Gesellschaft aus schwebenden Ankaufsverträgen über Immobilien
des Vorratsvermögens ein Obligo in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 245 TEUR). Verpflichtungen
zum Erwerb von Sachanlagen oder immateriellen Vermögenswerten ist die Gesellschaft
nur in unwesentlichem Umfang eingegangen.
Es bestehen unkündbare Mietleasingverhältnisse aus der Anmietung von Geschäftsräumen
und von Geschäftsausstattung und Kraftfahrzeugen.
Die zukünftigen kumulierten Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Mietleasing-Verträgen
betragen:
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30. 06. 2011 | 30. 06. 2010 |
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TEUR | TEUR |
| Bis zu 1 Jahr | 392 | 375 |
| Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahren | 175 | 363 |
| Mehr als 5 Jahre | 0 | 6 |
Der Konzern ist über verschiedene Tochtergesellschaften vollhaftender Gesellschafter
mehrerer Beteiligungsgesellschaften. Hieraus ergibt sich eine Haftung für deren Schulden
am Bilanzstichtag in Höhe von 66.589 TEUR (Vorjahr: 68.360 TEUR).
Der ESTAVIS-Konzern hat am 20. Mai 2011 gegen Zahlung eines Barkaufpreises in Höhe
von 3.500 TEUR den Geschäftsbereich Wohnungsprivatisierung von der Colonia Real Estate
AG erworben. Dies vollzog sich teilweise im Rahmen des Erwerbs der Vermögenswerte
und Schulden des Geschäftsbereichs (asset deal), teilweise als Erwerb von 100 % der
Anteile an der jetzigen Estavis Wohneigentum GmbH, Berlin. Die Hauptgeschäftstätigkeit
des erworbenen Geschäfts besteht in der Vermittlung des Verkaufs von Wohnungen für
große Bestandshalter sowie in dem Verkauf von Wohnungen aus einem eigenen Bestand.
Der Erwerb dient der Stärkung des Retailgeschäfts des Konzerns.
Aus dem Erwerb ergab sich ein negativer Unterschiedsbetrag, der erfolgswirksam in
den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt wurde:
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TEUR |
| Anschaffungskosten |
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| Barkaufpreis | 3.500 |
| Direkt der Akquisition zurechenbare Kosten | 8 |
| Anschaffungskosten | 3.508 |
| Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens | 4.151 |
| Negativer Unterschiedsbetrag | -643 |
Die erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
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beizulegender Zeitwert |
Buchwert bei den übernommenen Unternehmen |
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TEUR | TEUR |
| Liquide Mittel | 550 | 550 |
| Sachanlagen | 50 | 42 |
| Immobilien im Vorratsvermögen | 9.110 | 9.110 |
| Forderungen | 866 | 866 |
| Verbindlichkeiten | -6.437 | -6.397 |
| Latente Steuern | 12 | 0 |
| Erworbenes anteiliges Nettovermögen | 4.151 | 4.171 |
Seit dem 20. Mai 2011 haben die neu erworbenen Gesellschaften 936 TEUR zum Umsatz
und 142 TEUR (ohne den Erfolg aus Vereinnahmung des negativen Unterschiedsbetrags)
zum Konzernerfolg beigetragen. Wäre der Erwerb bereits zum 1. Juli 2010 erfolgt, hätte
der Konzernumsatz zirka 58.728 TEUR und der Konzernerfolg zirka 1.249 TEUR betragen.
Das im Vorjahr ausgewiesene Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von
419 TEUR resultiert aus dem zum Ende des Geschäftsjahrs 2008/09 vereinbarten Verkauf
der Anteile des ESTAVIS-Konzerns am HAG-Teilkonzern mit Wirkung zum Beginn des Geschäftsjahres
2009/10. Der Veräußerungspreis für die Anteile am HAG-Konzern betrug 3.400 TEUR. Die
Veräußerung betraf die zum 30. Juni 2009 als zur Veräußerung bestimmt ausgewiesenen
Vermögenswerte und Schulden. Hierzu gehörten auch liquide Mittel in Höhe von 8.810
TEUR. Hieraus ergab sich durch eine nachträglich erfasste Verkaufsprovision ein Abgangsverlust
von 68 TEUR. Im Laufe des Geschäftsjahres wurde eine wertberichtigte Forderung gegen
den verkauften HAG-Konzern (nicht fortgeführte Aktivität) mit einem Abgangsgewinn
von 487 TEUR verkauft. Beide Beträge wurden im Vorjahr im Ergebnis aus nicht fortgeführten
Aktivitäten gezeigt. Diesem Abgangsgewinn war kein Steueraufwand zuzurechnen. Aus
diesen Verkäufen ergab sich im Vorjahr ein negativer Cashflow aus Investitionstätigkeit
in Höhe von 4.491 TEUR.
In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien
nach IAS 39 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente mit
Bewertungsquelle je Klasse angegeben:
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Buchwert 30. 06. 2011 |
davon im Anwendungs- bereich von IFRS 7 |
Bewertungs- kategorie gemäß IAS 39* |
Fair Value der Finanz- instrumente im Anwen- dungsbereich von IFRS 7 |
davon anhand von Börsen kursen- ermittelt |
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TEUR | TEUR |
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TEUR | TEUR |
| Übrige Finanzanlagen | 1.665 | 1.665 |
|
1.617 | 4 |
| Beteiligungen | 4 | 4 | AfS | 4 | 4 |
| Wertpapiere | - | - | - | - | - |
| Übrige Sonstige Finanzanlagen | 1.661 | 1.661 | LaR | 1.613 | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.209 | 6.209 | LaR | 6.209 | - |
| Sonstige Forderungen | 18.662 | 12.326 | LaR | 12.326 |
- |
| Liquide Mittel | 3.598 | 3.598 | LaR | 3.598 | - |
| Summe Vermögenswerte | 30.134 | 23.798 |
|
23.750 | 4 |
| Finanzverbindlichkeiten | 61.964 | 61.964 |
|
61.838 | - |
| Leasingverbindlichkeiten | 0 | 0 | n/a | 0 | - |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 61.964 | 61.964 | AmC | 61.838 | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 8.628 | 8.628 | AmC | 8.628 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.112 | 3.597 | AmC | 3.597 | - |
| Summe Verbindlichkeiten | 74.704 | 74.189 |
|
74.063 | - |
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Buchwert 30. 06. 2010 |
davon im Anwendungs- bereich von IFRS 7 |
Bewertungs- kategorie gemäß IAS 39* |
Fair Value der Finanz- instrumente im Anwen- dungsbereich von IFRS 7 |
davon anhand von Börsen- kursen ermittelt |
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TEUR | TEUR |
|
TEUR | TEUR |
| Übrige Finanzanlagen | 155 | 155 |
|
155 | 13 |
| Beteiligungen | 13 | 13 | AfS | 13 | 13 |
| Wertpapiere | - | - | - | - | - |
| Übrige Sonstige Finanzanlagen | 143 | 143 | LaR | 143 | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 19.527 | 19.527 | LaR | 19.527 | - |
| Sonstige Forderungen | 24.335 | 13.050 | LaR | 13.050 | - |
| Liquide Mittel | 4.065 | 4.065 | LaR | 4.065 | - |
| Summe Vermögenswerte | 48.082 | 36.797 |
|
36.797 | 13 |
| Finanzverbindlichkeiten | 76.272 | 76.272 |
|
76.341 | - |
| Leasingverbindlichkeiten | 6 | 6 | n/a | 6 | - |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 76.266 | 76.266 | AmC | 76.335 | - |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.673 | 7.673 | AmC | 7.673 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 5.333 | 4.365 | AmC | 4.365 | - |
| Summe Verbindlichkeiten | 89.277 | 88.310 |
|
88.379 | - |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Ihre Buchwerte
zum Abschlussstichtag entsprechen daher annähernd ihren beizulegenden Zeitwerten.
Entsprechendes gilt für die Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten. Soweit die sonstigen Finanzinvestitionen
an einem aktiven Markt notiert sind, stellte dessen Preisnotiz den beizulegenden Zeitwert
dar. Der beizulegende Zeitwert von nicht aktiv gehandelten langfristigen Schuldtiteln
wird ebenso wie der von verzinslichen Darlehen durch Diskontierung der zukünftigen
Cashflows ermittelt.
Die Abzinsung erfolgt auf Basis eines laufzeitadäquaten Marktzinses. Individuellen
Merkmalen der zu bewertenden Finanzinstrumente wird durch marktübliche Bonitäts- beziehungsweise
Liquiditätsspreads Rechnung getragen.
Das Nettoergebnis nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 stellt sich wie folgt dar:
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Loans and Receivables (LaR) 1. Juli bis 30. Juni |
Available-for-Sale Financial Assets (AfS) 1. Juli bis 30. Juni |
Financial Liabilities measured at Amortised Cost (AmC) 1. Juli bis 30. Juni |
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2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 | 2010/11 | 2009/10 |
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TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Zinserträge | 141 | 239 | - | - | - | - |
| Zinsaufwendungen | - | - | - | - | 4.361 | 3.647 |
| Ertrag aus Währungsumrechnung | - | - | - | - | - | - |
| Aufwand aus Währungsumrechnung | - | - | - | - | - | - |
| Wertberichtigung | 1.250 | 1.013 | 10 | 16 | - | - |
| Zuschreibung | 2 | 2.000 | - | - | - | - |
| Erfolg aus Abgang | - | - | - | - | - | - |
| Verlust aus Abgang | - | - | - | - | - | - |
| Nettoergebnis | -1.107 | 1.226 | -10 | -16 | -4.361 | -3.647 |
Die Zinserträge und Zinsaufwendungen werden in den entsprechenden Positionen der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung gezeigt. Alle übrigen Aufwendungen und Erträge sind in den Positionen
Sonstige betriebliche Aufwendungen beziehungsweise Sonstige betriebliche Erträge enthalten.
Der Konzern ist durch seine Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt.
Hierzu gehören insbesondere Liquiditäts-, Ausfall- und Zinsänderungsrisiken. Durch
ein gezieltes Finanzrisikomanagement sollen negative Auswirkungen dieser Risiken auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Cashflows des Konzerns minimiert
werden. Für die Beschreibung des Risikomanagementsystems wird auf Abschnitt 3 und
den Lagebericht (Abschnitt 3.1) verwiesen.
In den nachstehenden Tabellen sind die undiskontierten vertraglich vereinbarten Zins-
und Tilgungszahlungen der in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallenden finanziellen
Verbindlichkeiten enthalten:
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30. Juni 2011 | |||
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Buchwert | Mittelabfluss in der nächsten Berichtsperiode |
Mittelabfluss in der übernächsten Berichtsperiode |
späterer Mittelabfluss |
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TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen | - | - | - | - |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 61.964 | 52.884 | 651 | 19.527 |
| Mittelabfluss Finanzverbindlichkeiten |
|
52.884 | 651 | 19.527 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 8.628 | 8.628 | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 3.597 | 3.597 | - | - |
| Mittelabfluss Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
|
12.225 | - |
- |
| Mittelabfluss Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 |
|
65.109 | 651 | 19.527 |
|
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30. Juni 2010 | |||
|
|
Buchwert | Mittelabfluss in der nächsten Berichtsperiode |
Mittelabfluss in der übernächsten Berichtsperiode |
späterer Mittelabfluss |
|
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TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen | 6 | 6 | - | - |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 76.266 | 61.788 | 11.663 | 5.877 |
| Mittelabfluss Finanzverbindlichkeiten |
|
61.794 | 11.663 | 5.877 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.673 | 7.673 | - | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.365 | 4.365 | - | - |
| Mittelabfluss Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
|
12.038 | - |
- |
| Mittelabfluss Verbindlichkeiten im Anwendungsbereich von IFRS 7 |
|
73.832 | 11.663 | 5.877 |
Bei verzinslichen Darlehen mit variablen Zinssätzen wurde zur Bestimmung der Zinsauszahlungen
in zukünftigen Berichtsperioden auf die am jeweiligen Bilanzstichtag bestehenden Zinssätze
abgestellt.
Für die Deckung des Liquiditätsrisikos stehen im ESTAVIS-Konzern liquide Mittel in
Höhe von 3.598 TEUR (Vorperiode: 4.065 TEUR) zur Verfügung. Es bestehen ungenutzte
Kreditlinien zur Fertigstellung bestimmter Projekte in Höhe von 15.001 TEUR (Vorjahr:
14.739 TEUR).
Das maximale Ausfallrisiko des ESTAVIS-Konzerns wird durch die Buchwerte seiner finanziellen
Vermögenswerte bestimmt. Es erhöht sich, da der Konzern über eine Tochtergesellschaft
vollhaftender Gesellschafter mehrerer Beteiligungsgesellschaften ist. Hieraus ergibt
sich eine Haftung für deren Schulden am Bilanzstichtag in Höhe von 66.589 TEUR (Vorjahr:
68.360 TEUR).
Es sind folgende Risikokonzentrationen festzustellen: Am Bilanzstichtag bestehen 20
% der Sonstigen Forderungen gegenüber einem Beteiligungsunternehmen (Vorperiode: 17
%). Am Bilanzstichtag entfallen 2.009 TEUR (32 %) der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen auf einen Großkunden (Vorjahr: 10.250 TEUR; 52 %).
Das Zinsänderungsrisiko entsteht durch den Abschluss von variabel verzinslichen Kreditfazilitäten.
Diese sind überwiegend kurzfristig. Zinsänderungen können damit in begrenztem Umfang
zu höheren Zinszahlungen für die eingegangenen Finanzschulden führen. Durch eine Sensitivitätsanalyse
ist für das Zinsänderungsrisiko zu ermitteln, welche Auswirkungen eine Änderung des
Zinsniveaus auf den Erfolg zum Bilanzstichtag hat. Dabei wird unterstellt, dass der
jeweilige Bestand der einem Zinsänderungsrisiko unterliegenden Finanzinstrumente am
Bilanzstichtag repräsentativ für die Berichts- beziehungsweise Vergleichsperiode ist.
Wenn das Marktzinsniveau zum Bilanzstichtag (Stichtag der Vergleichsperiode) um 100
Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, hätte sich zum Bilanzstichtag der Zinssaldo
um 416 TEUR (Vorjahr: 475 TEUR) verschlechtert (verbessert).
Die kurzfristig gestundete Kaufpreisforderung aus dem Verkauf eines Immobilienportfolios
an eine Gesellschaft des assoziierten Gesellschafters TAG Immobilien AG im Vorjahr
über 10.250 TEUR ist im 1. Halbjahr eingegangen.
Herr Florian Lanz, Vorstandsvorsitzender der ESTAVIS AG, und Herr Eric Mozanowski,
Mitglied des Vorstands der ESTAVIS AG, haben für verschiedene Kredite des ESTAVIS-Konzerns
im Laufe des 2. Quartals Bürgschaften in Höhe von jeweils 3.500 TEUR übernommen. Hierfür
wurde eine Vergütung von jeweils 5 % p. a. vereinbart. Durch Rückführung der verbürgten
Kredite ist diese Bürgschaft bis zum Bilanzstichtag auf jeweils 2.500 TEUR zurückgegangen.
Eine Gesellschaft des Konzerns hat zum Stichtag noch eine Verbindlichkeit gegenüber
Herrn Florian Lanz in Höhe von 228 TEUR. Sie resultiert aus einer Erfolgsbeteiligung,
die einem Vertriebspartner in Bezug auf ein Großprojekt zustand, die dieser teilweise
an Herrn Lanz verkauft hat.
Herr Eric Mozanowski, Mitglied des Vorstands der ESTAVIS AG, hat im Laufe des 1. Quartals
mehreren Gesellschaften des ESTAVIS-Konzerns projektbezogene Kreditlinien bis zur
Höhe von insgesamt 1.852 TEUR zugesagt, die auch vollständig in Anspruch genommen
wurden. Im 3. Quartal wurde ein weiterer Kredit in Höhe von 244 TEUR gewährt. Die
Kredite sind bis zum Bilanzstichtag vollständig zurückgezahlt worden. Die Zinssätze
lagen zwischen 9,75 % und 12 %. Die Kredite waren durch Grundschulden und die Abtretung
von Kaufpreisforderungen und Gewinnanteilen besichert. Mit Vertrag vom 5. Mai 2011
hat Herr Mozanowski eine Wohnung in einem Sanierungsobjekt, das im nächsten Geschäftsjahr
fertig gestellt und an die Käufer übergeben wird, für 213 TEUR erworben.
Der ESTAVIS-Konzern hat gegenüber der assoziierten Beteiligung an der SIAG Sechzehnte
Wohnen GmbH & Co. KG zum Stichtag eine kurzfristige Verbindlichkeit von 272 TEUR.
Dieser Betrag resultiert aus dem Abrechnungsverkehr zwischen den Gesellschaften.
Die Vorstände der ESTAVIS AG haben folgende Bezüge erhalten:
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2010/11 | 2009/10 | ||||
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fest | variabel | gesamt | fest | variabel | gesamt |
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TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
| Florian Lanz (Vorstandsvorsitzender ab 1.7.2009) | 220 | 36 | 256 | 238 | 33 | 271 |
| Eric Mozanowski | 220 | 36 | 256 | 220 | 33 | 253 |
| Corina Büchold (bis 31.12.2009) | - | - | - | 115 | 17 | 132 |
| Hans Wittmann (bis 31.12.2009) | - |
- |
- |
117 | 24 | 140 |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für das Geschäftsjahr eine Vergütung von
insgesamt 20 TEUR (Vorjahr: 56 TEUR).
Der Abschlussprüfer hat folgende Leistungen an den ESTAVIS-Konzern erbracht:
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2010/11 | 2009/10 |
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TEUR | TEUR |
| Abschlussprüfungen | 258 | 218 |
| Sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen | 64 | 2 |
| Steuerberatungsleistungen | - | - |
| Sonstige Leistungen | - | - |
| Summe | 322 | 220 |
Die angegebenen Beträge waren im letzten Konzernabschluss Bruttobeträge, da die Konzerngesellschaften
nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind. Jetzt werden die Angaben in Nettobeträgen gemacht.
Die Angaben zum Vorjahr wurden entsprechend angepasst. In den Leistungen für Abschlussprüfungen
sind 17 TEUR Vorjahre betreffend enthalten.
Die Erklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG wurde am 19. September
2011 abgegeben und den Aktionären auf der Homepage der ESTAVIS AG (www.estavis.de)
dauerhaft zugänglich gemacht.
Berlin, den 19. September 2011
| Florian Lanz | Eric Mozanowski |
| Vorstandsvorsitzender | Vorstandsmitglied |
Wir haben den von der ESTAVIS AG, Berlin, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr
vom 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss
und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung
der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen gegen die Konzernrechnungslegung der Gesellschaft
geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt
unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Kehl am Rhein, 19. September 2011
eidel & partner
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
| Dr. Michael Strickmann | Andreas Eidel |
| Wirtschaftsprüfer | Wirtschaftsprüfer |
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Lagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind,
dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie
die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns
beschrieben sind.
Berlin, den 19. September 2011
ESTAVIS AG
Der Vorstand