Accentro Real Estate AGBerlinHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022ZWISCHENBERICHT 2022KennzahlenGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGscrollen
BILANZKENNZAHLENscrollen
* Inklusive Bewertungsergebnis (2022: 0;
2021:16,3 Mio. EUR)
WEITERE KENNZAHLENscrollen
+ 28,1% Umsatz
+ 24,0% Liquidität
27,9% Eigenkapitalquote
VORWORT DES VORSTANDSSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
trotz eines herausfordernden Marktumfeldes ist ACCENTRO
dank einer guten Geschäftsentwicklung auf Kurs, die
avisierten Jahresziele und das erwartete Wachstum zu
erreichen. Auch wenn wir den Einfluss der weiter volatilen
Marktentwicklung nicht vollumfänglich einschätzen
können, sind wir zuversichtlich und bestätigen
erneut unsere Prognose für das Jahr 2022: Wir werden
unseren Expansionskurs fortsetzen und erwarten
unverändert einen Umsatz von 200 bis 220 Mio. EUR
(Vj.: 192,7 Mio. EUR) sowie ein EBIT von 45 bis 50 Mio. EUR
(Vj.: 45,2 Mio. EUR).
Das erfolgreiche erste Halbjahr 2022 ist die Basis
für unseren positiven Ausblick: Der Konzernumsatz
stieg in den ersten sechs Monaten um 28,1 % auf 93,5 Mio.
EUR (Vj.: 73,0 Mio. EUR). Wesentlicher Treiber für das
dynamische Wachstum waren die Wohnungsverkäufe mit
einem Umsatzanstieg um 39,0 % auf 84,8 Mio. EUR (Vj.: 61,0
Mio. EUR). Gleichzeitig erhöhte sich die Segmentmarge
deutlich auf 29,0 % (Vj.: 16,3 %). Der Umsatz aus der
Vermietung betrug 7,8 Mio. EUR (Vj.: 10,8 Mio. EUR). Der
Rückgang resultiert aus dem erfolgreichen Verkauf von
Wohnungen. Parallel legten die Mieterlöse in unserem
eigenen Mietbestand zu, da wir neben weiterem Wachstum auch
den Leerstand reduzieren konnten.
Das um Bewertungseffekte bereinigte Ergebnis verbesserte
sich trotz einer Teilabschreibung auf eine Forderung
erheblich. Das Konzernergebnis vor Zinsen und
Ertragssteuern (EBIT) lag mit 9,0 Mio. EUR zwar unter dem
Vorjahreswert (Vj.: 19,0 Mio. EUR). Allerdings war das
Vorjahrergebnis wesentlich durch positive Bewertungseffekte
aufgrund größerer Portfolioankäufe in
Höhe von 16,3 Mio. EUR beeinflusst. Aktuell
führte die turnusmäßige Bewertung unseres
Portfolios per Stichtag 30.06.2022 wiederum zu keinen
Wertanpassungen, was ein klares Indiz für die
Werthaltigkeit unserer Immobilien gerade auch in dem
derzeit anspruchsvollen Marktumfeld ist. Das Ergebnis je
Aktie belief sich auf - 0,07 EUR (Vj.: 0,10 EUR).
Während die Bilanzsumme per 30.06.2022 mit 927,0
Mio. EUR stabil blieb (31.12.2021: 929,5 Mio. EUR), stiegen
die liquiden Mittel im ersten Halbjahr auf 150,7 Mio. EUR
(31.12.2021: 121,5 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote lag zur
Jahresmitte bei 27,9 % (31.12.2021: 28,0 %).
Nach einem dynamischen Jahresauftakt - gemessen an den
Beurkundungen von Wohnungskäufen - verzeichnete auch
ACCENTRO wie die Branche insgesamt im zweiten Quartal eine
gewisse Zurückhaltung bei den Kunden. Hierbei wirkten
sich vor allem die deutlich gestiegenen Zinsen und die hohe
Inflation aus. Allerdings hat sich schon im Juni und Juli
die Nachfrage wieder deutlich belebt. Das beurkundete
Verkaufsvolumen erreichte im ersten Halbjahr mit 52,1 Mio.
EUR einen neuen Höchstwert (mit Ausnahme des
Rekordjahrs 2021), was aus dem verbesserten Produktmix und
weiter gestiegenen Verkaufspreisen resultiert.
Ungeachtet des aktuell herausfordernden Marktumfeldes
sind die strukturellen Wachstumspfeiler für unser
Geschäftsmodell unserer Einschätzung nach
weiterhin intakt. Dem hohen Interesse an Wohneigentum -
auch als Baustein zur Altersvorsorge - steht bei einem
bislang stabilen Preisniveau unverändert ein knappes
Angebot gegenüber. Und auch die Nachfrage nach
Mietwohnungen dürfte anhaltend hoch bleiben,
insbesondere in den für ACCENTRO relevanten Segmenten.
Operativ und strategisch sind wir gut aufgestellt und
blicken mit großer Zuversicht in die Zukunft. Wir
verfügen über ein weiterhin gut gefülltes
Verkaufsportfolio mit einem aktuellen Marktwert von rund
370 Mio. EUR. Durch gezielte Transaktionen - wie zuletzt
dem Verkauf des Rostock-Portfolios und dem Ankauf eines
weiteren attraktiven Ostportfolios - optimieren wir
kontinuierlich unseren Immobilienbestand. Zugleich
investieren wir weiter in unseren eigenen Mietbestand, um
die Attraktivität der Wohnungen stetig zu
erhöhen. Darüber hinaus entwickeln wir momentan
eine für ACCENTRO adäquate
Nachhaltigkeitsstrategie.
Parallel steht ein weiteres wichtiges Thema ganz oben
auf unserer finanzstrategischen Agenda: die Refinanzierung
der im Februar 2023 zur Rückzahlung fälligen
Anleihe. Hierfür prüfen wir fortlaufend
verschiedene Refinanzierungsoptionen und beobachten die
Finanzierungsmärkte sehr genau. Wir rechnen aktuell
damit, in den nächsten Monaten einen erfolgreichen
Abschluss der Refinanzierung vermelden zu können.
Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in ACCENTRO!
KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHTErläuternde Angaben zum Konzern-ZwischenlageberichtVorbemerkungenDer diesem Bericht zugrunde liegende verkürzte
Konzern-Zwischenabschluss der ACCENTRO Real Estate AG (im
Folgenden "ACCENTRO AG" oder "ACCENTRO") wurde nach den
International Financial Reporting Standards (IFRS)
aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union
anzuwenden sind.
Die Währungsangaben dieses Berichts erfolgen in
Euro (EUR). Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den
Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei
Additionen der dargestellten Einzelwerte können
deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen
auftreten.
Grundlagen des KonzernsGeschäftsmodell des Konzerns, Ziele und StrategienDie ACCENTRO AG ist ein börsennotiertes
Immobilienunternehmen mit dem Fokus auf Wohnimmobilien in
Deutschland. Die Geschäftstätigkeit von ACCENTRO
umfasst drei Kernbereiche. Dazu zählen der mieternahe
Vertrieb von Wohnungen an Eigennutzer und private
Kapitalanleger sowie der Verkauf von Immobilienportfolios
an institutionelle Investoren, der Aufbau und die
Bewirtschaftung eines eigenen Immobilienbestands sowie die
Vermarktung von Wohnungen für Bestandshalter,
Investoren und Projektentwickler.
Konzernstruktur und SteuerungssystemDie ACCENTRO AG fungiert als Mutterunternehmen und
operativ tätige Holding zahlreicher Gesellschaften, in
denen die Wohnungsbestände konzentriert sind, sowie
einer Dienstleistungsgesellschaft, die sich auf den Bereich
Wohnungsprivatisierung fokussiert. Sofern die ACCENTRO AG
die Gesellschaften beherrscht, nimmt sie übergeordnete
Aufgaben der Unternehmenssteuerung, Finanzierung und
Administration wahr. Zentrale Bereiche wie Recht,
Bilanzbuchhaltung, Controlling, Risikomanagement,
Finanzierung, Einkauf, Vertrieb, Projektmanagement,
technisches sowie kaufmännisches Asset Management sind
in der ACCENTRO AG angesiedelt.
Die ACCENTRO AG besteht aus mehreren direkt von der
ACCENTRO AG geführten Objektgesellschaften, die
Eigentümer der Immobilienbestände sind. Alle
Objektgesellschaften werden im Konzernabschluss der
ACCENTRO AG konsolidiert.
Für die ACCENTRO AG dient das EBIT als finanzieller
Leistungsindikator für die Unternehmenssteuerung.
Wesentliche Steuerungsgröße ist hier das
Verkaufsergebnis der Objekte mit bestimmenden Faktoren wie
etwa die Anzahl der vorhandenen Reservierungen von
Eigentumswohnungen durch potenzielle Käufer sowie die
Ist-Werte der Verkäufe. Letztere werden sowohl nach
Anzahl der Wohnungen als auch nach Umsatzvolumen erfasst.
Zusätzlich fließen die
Bewirtschaftungsergebnisse der einzelnen Teilportfolios
beziehungsweise Objekte in das Steuerungssystem ein.
Darüber hinaus dienen Steuerungsgrößen wie
die Anzahl von Neukunden sowie Besichtigungen und
Reservierungen als Frühindikatoren für die
Entwicklung des Unternehmens.
Auf Ebene des Gesamtkonzerns wird die aktuelle
Liquiditätssituation regelmäßig und zeitnah
erfasst. Die Liquiditätsplanung für die
nächsten 12 Monate wird fortlaufend erstellt. Durch
diese zentral gesteuerte Aufgabe wird die finanzielle
Stabilität der Unternehmensgruppe überwacht. Die
kontinuierliche Ermittlung der Liquiditätsströme
auf Ebene einzelner Gesellschaften und des Gesamtkonzerns
sind Bestandteile dieser Steuerung.
WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche EntwicklungKomplexe und herausfordernde Rahmenbedingungen belasten
die wirtschaftliche Dynamik erheblich. Die anhaltende
Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, steigende
Preise und der Krieg in der Ukraine schlagen sich deutlich
in der konjunkturellen Entwicklung Deutschlands im ersten
Halbjahr 2022 nieder. So stieg gemäß der Angabe
des Deutschen Statistischen Bundesamtes (Destatis) das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2022
gegenüber dem Vorjahresquartal preis- und
kalenderbereinigt nur noch um 1,4 %. Im ersten Quartal 2022
hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch 3,7 %
betragen.
Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als
Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum
Vorjahresmonat - lag laut Destatis im Juni 2022 bei 7,6 %.
Die Inflationsrate schwächte sich damit leicht ab,
verharrt aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Mai 2022 hatte
die Inflationsrate noch bei 7,9 % gelegen. Hauptursache
für die hohe Inflation sind nach wie vor
Preiserhöhungen bei den Energieprodukten.
Zudem hat bereits seit Jahresbeginn die beginnende
Trendwende beim Zinsniveau den Immobilienmarkt belastet:
Nach Angaben der Sparkassen sind seit Anfang 2022 die
Baufinanzierungszinsen im Schnitt um 2,5 Prozentpunkte
gestiegen. Sie betragen derzeit - je nach Höhe des
Kreditrahmens und des eingebrachten Eigenkapitals - im
Durchschnitt 3,2 bis 3,5 Prozent (effektiv). Damit haben
sich die Kosten für eine Baufinanzierung seit
Jahresbeginn fast vervierfacht und verteuern
dementsprechend die Finanzierung von Immobilien. Im
langfristigen Vergleich liegt das aktuelle Zinsniveau aber
nach wie vor deutlich unter den Zinsen von 2008.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich hingegen weiterhin stabil.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben zwar im
Juni kräftig zugenommen, diese Anstiege gehen jedoch
darauf zurück, dass nun die Geflüchteten aus der
Ukraine erfasst und dadurch in der Arbeitsmarktstatistik
sichtbar werden. Infolgedessen erhöhte sich die
Arbeitslosenquote Juni verglichen mit dem Vormonat um 0,3
Prozentpunkte auf nunmehr 5,2 %.
Die konjunkturellen Aussichten gelten weiterhin als
schwierig, die Erholung der deutschen Wirtschaft kommt
Experten zufolge nur mühsam voran. Weiterhin bremst
vor allem die Energiekrise mit bleibenden Sorgen um
Gasknappheit und noch höheren Energiepreisen die
deutsche Wirtschaft aus. Zudem entspannen sich die Probleme
bei den globalen Lieferketten nur schleppend; der Krieg in
der Ukraine und die chinesische Coronakrise haben anders
als erhofft zu weiteren Engpässen geführt. Die
führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute
rechnen deshalb in ihren Sommerprognosen für das Jahr
2022 mit einer anhaltend hohen Inflationsrate und einem nur
moderaten Wirtschaftswachstum in Deutschland. So erwartet
das ifo-Institut einen Anstieg des BIP um 2,5 % und eine
Inflationsrate von 6,8 %. Noch vorsichtiger hingegen ist
das ifw in Kiel und geht von einem Zuwachs des BIP von nur
2,1 % und einer Inflationsrate von 7,4 % aus. Der
Internationale Währungsfonds (IWF) reduzierte Ende
Juli seine Prognose für das Wachstum im Deutschland
sogar auf lediglich 1,2 % - noch im Frühjahr wurde
für dieses Jahr ein Anstieg um 2,1 % erwartet.
Für die Weltkonjunktur reduzierte der IWF seine
Prognose um 0,4 Prozentpunkte auf nunmehr 3,2 %.
Auch das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung ist im Juli 2022 deutlich auf
71,8 Punkte eingebrochen. Es liegt damit für das
dritte Quartal weit unter der 100-Punkte-Schwelle, die ein
durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft
anzeigen würde. Zum Vergleich: Für das zweite
Quartal 2022 lag der Indexstand zuletzt noch bei über
90 Punkten.
Entwicklung am deutschen WohnungsmarktDas Interesse an Wohneigentum ist bei stabilen bis
steigenden Preisen sowie einem knappen Angebot anhaltend
hoch. Allerdings war der deutsche Immobilienmarkt im ersten
Halbjahr auch von einer zwischenzeitlich hohen Unsicherheit
geprägt. Der starke Anstieg der Hypothekenzinsen und
die Anpassungen bei der KfW-Förderung für eine
höhere Energieeffizienz von Projekten trugen dazu
maßgeblich bei. Erhebliche Lieferengpässe und
durch den Krieg in der Ukraine bedingte Erhöhungen der
Energie- und Metallpreise führten zu einem deutlichen
Anstieg der Baupreise. Laut einer Analyse der Deutschen
Bank erhöhten sich diese im Mai um mehr als 17 %
gegenüber dem Vorjahr. Die steigenden Baukosten und
Bauzeiten führten branchenweit auch zu
Verzögerungen und Verschiebungen bei Neubauprojekten.
Angesichts des unruhigen Marktumfeldes und stark
steigender Hypothekenzinsen zeigte sich das
Transaktionsgeschehen am deutschen Wohninvestmentmarkt noch
weitgehend stabil. Das Transaktionsvolumen in
größere Wohnungsbestände lag laut Angaben
von BNP Paribas Real Estate bei gut 7 Milliarden Euro in
der ersten Jahreshälfte und somit um 19 % unter dem
langjährigen Durchschnitt.
CBRE berichtete zwar ebenfalls ein
rückläufiges Investitionsverhalten bei
Portfoliotransaktionen im ersten Halbjahr, verwies jedoch
zugleich auf eine volumenmäßige Zunahme an
Einzeltransaktionen in der ersten Jahreshälfte
gegenüber dem Vorjahr. Auch die Spitzenrenditen
hätten in den Top-7-Märkten leicht angezogen,
während die Durchschnittrenditen für
Bestandsimmobilien weiterhin stabil seien.
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist weiterhin gut.
Hier sind neben vermieteten Einheiten zur Kapitalanlage
unverändert besonders Wohnungen zur Selbstnutzung
beliebt. Die Anzahl der abgeschlossenen Wohnungskäufe
ist jedoch im zweiten Quartal 2022 leicht
rückläufig, da mit dem steigenden Zinsniveau die
Finanzierbarkeit nachgelassen hat.
Die nach wie vor gute Nachfrage spiegelt sich auch in
der Preisentwicklung von Wohnimmobilien wider. Nach Angaben
des Pfandbriefbankenverbands (VDP) sind die Preise für
Wohnungen, Einzel- und Mehrfamilienhäuser erneut
deutlich gestiegen. So erhöhten sich die
Wohnimmobilienpreise in Deutschland im zweiten Quartal um
2,5 % gegenüber dem Vorquartal und 10,1 % verglichen
mit dem Vorjahreszeitraum. Dabei fällt die
Preisentwicklung im Wohnsegment unterschiedlich aus: Die
Preise für Einfamilienhäuser legten binnen eines
Jahres mit 12,1 % stärker zu als für Wohnungen
mit 9,8 %. Ganze Mehrfamilienhäuser, die von
Investoren erworben wurden, verteuerten sich um 8,6 %. Auch
die Preisdynamik in den Metropolen fällt
unterschiedlich aus: An der Spitze stehen Berlin und
München mit Zuwächsen von 11,9 % und 11,6 %
für Wohnobjekte. Frankfurt liegt mit einem Plus von
7,9 % deutlich dahinter.
Die Entwicklung ist angesichts der Zinswende und der
hohen Inflation beachtlich. Da der Immobilienmarkt
traditionell der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung jedoch
mit Zeitverzögerung folgt, sind nach Einschätzung
des VDP die konjunkturellen Belastungsfaktoren noch nicht
in der Preisentwicklung abzulesen. Einen Preisrückgang
erwartet der Verband aber nicht.
Laut Einschätzung der Deutschen Bank sind die
fundamentalen Wachstumstreiber des deutschen
Wohnimmobilienmarkts intakt. Der zwischenzeitliche
Rückgang der Bautätigkeit wird das künftige
Angebot zusätzlich reduzieren und sich tendenziell
preistreibend auswirken. So wurden im Jahr 2021 nur rund
293.000 Wohnungen gebaut und damit in etwa 13.000 weniger
als im Jahr 2020. Noch bedeutender für das strukturell
knappe Angebot ist die Nachfrage durch die
Flüchtlingswelle aus der Ukraine. So rechnet die
Deutsche Bank in ihrer Analyse allein deshalb mit einem
Zuzug von aggregiert fast 1,6 Mio. Menschen in den Jahren
2022 und 2023. Hinzu kommt die hohe Zuwanderung aus anderen
Ländern, die sich bereits in der zweiten
Jahreshälfte 2021 wieder normalisierte. Im Gesamtjahr
2021 wanderten netto 329.000 Personen zu. Dieser Zustrom
verschärft den Mangel an Wohnraum nochmals erheblich.
ACCENTRO REAL ESTATE AGscrollen
ACCENTRO REAL ESTATE AGscrollen
Ertrags-, Finanz- und VermögenslageErtragslageACCENTRO hat im ersten Halbjahr seinen Umsatz weiter
gesteigert und die operative Profitabilität, bereinigt
um Effekte aus dem Bewertungsergebnis, verbessert. Die
wichtigsten Umsatz- und Ergebniskennzahlen des
ACCENTRO-Konzerns entwickelten sich in den ersten sechs
Monaten des Geschäftsjahrs 2022 wie folgt:
ERTRAGSLAGEMIO. EUR
scrollen
Der Konzernumsatz beläuft sich im ersten Halbjahr
des Geschäftsjahrs 2022 auf 93,5 Mio. EUR
(Vergleichsperiode: 73,0 Mio. EUR) und ist gegenüber
dem Vorjahr stark angestiegen. Dies ist vor allem auf das
deutlich gesteigerte Ergebnis aus der
Wohnungsprivatisierung zurückzuführen,
maßgeblich beeinflusst durch den Verkauf eines
Portfolios in Rostock im zweiten Quartal 2022.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft
sich in der Berichtsperiode auf 9,0 Mio. EUR
(Vergleichsperiode: 19,0 Mio. EUR) und ist maßgeblich
geprägt von den gestiegenen Umsatzerlösen in der
Wohnungsprivatisierung. Der Rückgang im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum resultiert aus im ersten Halbjahr 2021
erfassten Fair-Value-Wertsteigerungen der als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von
16,3 Mio. EUR.
Der Personalaufwand lag mit 5,2 Mio. EUR auf dem Niveau
der Vergleichsperiode (5,1 Mio. EUR).
Das Zinsergebnis im ersten Halbjahr 2022 (- 9,6 Mio.
EUR; Vergleichsperiode: - 11,2 Mio. EUR) ist
hauptsächlich geprägt von Zinsaufwendungen
für die 250,0 Mio. EUR Anleihe 2020/2023 sowie die
100,0 Mio. EUR Anleihe 2021/2026. Den Zinsaufwendungen in
Höhe von 11,8 Mio. EUR (Vergleichsperiode: 12,6 Mio.
EUR) standen Zinserträge in Höhe von 2,2 Mio. EUR
(Vergleichsperiode: 1,4 Mio. EUR) gegenüber.
Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf - 0,4
Mio. EUR nach 7,8 Mio. EUR in der Vergleichsperiode. Unter
Berücksichtigung von Ertragsteuern in Höhe von -
1,9 Mio. EUR (Vergleichsperiode: - 3,2 Mio. EUR) ergibt
sich ein Konzernergebnis in Höhe von - 2,3 Mio. EUR
(Vergleichsperiode: 4,7 Mio. EUR). Der Steueraufwand
resultiert zu einem großen Teil aus laufenden
Ertragsteuern sowie passiven latenten Steuern auf die
Bewertungseffekte der Bestandsimmobilien und auf
Bewertungsunterschiede im Rahmen der Bilanzierung von
Projektentwicklungen (POC).
FinanzlageDie Finanzkraft des Konzerns ist von einem Anstieg der
liquiden Mittel geprägt.
KENNZAHLEN DER KAPITALFLUSSRECHNUNGscrollen
Der Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit belief sich in den ersten
sechs Monaten 2022 auf 48,8 Mio. EUR (Vergleichsperiode:
34,3 Mio. EUR). Der positive operative Cashflow im ersten
Halbjahr 2022 resultiert maßgeblich aus gestiegen
Verkäufen von Wohneinheiten im Rahmen der
Privatisierung. Aufgrund hoher Zahlungseingänge beim
Verkauf von Immobilien im ersten Halbjahr reduzierten sich
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere
Aktiva um 2,6 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten, und hier
maßgeblich die erhaltenen Anzahlungen auf
beurkundete, aber nicht übergegangene
Verkaufsgrundstücke, nahmen um 13,7 Mio. EUR zu. Die
zahlungswirksamen Investitionen in die Vorratsimmobilien
fielen mit 27,3 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2022 positiv
aus. Die Verkäufe aus dem Vorratsvermögen lagen
somit über den Investitionen. Aufgrund der
Klassifizierung der Immobilien als Handelsimmobilien werden
Investitionen in das Vorratsvermögen der laufenden
Geschäftstätigkeit zugerechnet.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag in
der Berichtsperiode bei 5,1 Mio. EUR (Vergleichsperiode: -
50,7 Mio. EUR). Der positive Cashflow resultiert im
Wesentlichen aus den Einzahlungen für den Verkauf
einer at-Equity Beteiligung in Höhe von 16,0 Mio. EUR,
Rückzahlungen von ausgereichten Darlehen in Höhe
von 4,4 Mio. EUR sowie erhaltenen Zinsen in Höhe von
1,3 Mio. EUR. Dem gegenüber stehen die Auszahlungen
für ausgereichte Darlehen in Höhe von 15,4 Mio.
EUR.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist in
der Berichtsperiode mit - 23,7 Mio. EUR (Vergleichsperiode:
70,9 Mio. EUR) maßgeblich beeinflusst durch den
Mittelabfluss in Höhe von - 54,2 Mio. EUR für die
Tilgung von Finanzkrediten. Dem gegenüber stehen
Darlehensneuaufnahmen in Höhe von 42,7 Mio. EUR. An
Zinsen und Finanzierungskosten flossen im Berichtshalbjahr
12,1 Mio. EUR ab (Mittelabfluss Vergleichsperiode: 10,0
Mio. EUR), wesentlich beeinflusst durch den
zahlungswirksamen Zinsaufwand.
Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. Juni 2022 auf
150,7 Mio. EUR gegenüber 121,5 Mio. EUR zum 31.
Dezember 2021.
VermögenslageACCENTRO verfügt weiterhin über eine stabile
Bilanz.
KENNZAHLEN DER BILANZscrollen
Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum
Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 um 2,5 Mio. EUR auf 927,0
Mio. EUR (31. Dezember 2021: 929,5 Mio. EUR). Der
Rückgang ist vor allem auf das Vorratsvermögen
zurückzuführen, dass aufgrund der Verkäufe
um 29,5 Mio. EUR sank. Gegenläufig wirkten sich die
geleisteten Anzahlungen auf als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien in Höhe von 9,6 Mio. EUR (31. Dezember
2021: 0 Mio. EUR) für ein Portfolio in Ostdeutschland
sowie die Vergabe eines kurzfristigen Darlehens aus.
Darüber hinaus erhöhten sich die liquiden Mittel
im Vergleich zum Jahresende 2021 um 29,2 Mio. EUR
-hauptsächlich aufgrund des Zuflusses aus den
Privatisierungstätigkeiten.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe
von 103,1 Mio. EUR verminderten sich gegenüber dem
Vorjahr um 45,1 Mio. Ursächlich für diesen
Rückgang ist die Umgliederung eines Darlehens in die
kurzfristigen Verbindlichkeiten aufgrund der
Fälligkeit in Q1/2023 sowie die Rückführung
zahlreicher Darlehen. Die kurzfristigen Schulden sind im
Vergleich zum Jahresende 2021 um 292,1 Mio. EUR gestiegen.
Dies resultiert im Wesentlichen aus der Umgliederung der
250 Mio EUR. Anleihe in die kurzfristigen Schulden aufgrund
der Fälligkeit in Q1/2023, der Umgliederung eines
Darlehens in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
sowie dem Anstieg der erhaltenen Anzahlungen um 12,5 Mio.
EUR. Wie zum Vergleichsstichtag übersteigen die
kurzfristigen Vermögenswerte die kurzfristigen
Verbindlichkeiten.
Das Eigenkapital des ACCENTRO-Konzerns reduziert sich im
Berichtszeitraum von 260,6 Mio. EUR zum 31. Dezember 2021
auf 258,6 Mio. EUR zum 30. Juni 2022. Die Eigenkapitalquote
sinkt somit leicht auf 27,9 % im Vergleich zu 28,0 % am 31.
Dezember 2021. Der moderate Rückgang ergibt sich
aufgrund des um 2,0 Mio. EUR rückläufigen
Eigenkapitals bei einer um 2,5 Mio. EUR gesunkenen
Bilanzsumme.
Die Struktur der Bilanz hat sich im Vergleich zum
Jahresende 2021 nicht wesentlich verändert. Die
Berichterstattung über den LTV (Loan-to-Value)
orientiert sich an den jeweiligen Anleihebedingungen, da
der LTV auch intern so überwacht und berichtet wird.
Dabei unterscheiden sich die Berechnung des LTV der Anleihe
2020/2023 sowie 2021/2026 leicht, wie sich der folgenden
Berechnung getrennt je Anleihe entnehmen lässt. Der
LTV für die Anleihe 2020/2023 hat sich mit 52,6 % (31.
Dezember 2021: 54,9 %) leicht verringert. Dies gilt ebenso
für den LTV der Anleihe 2021/2026, der sich auf 44,6 %
(31. Dezember 2021: 48,2 %) verringert hat.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des KonzernsDie wirtschaftliche Lage des ACCENTRO-Konzerns ist
weiterhin stabil -trotz aktueller geopolitischer Krisen und
deren Auswirkungen sowohl auf die Welt- als auch auf die
deutsche Wirtschaft und darüber hinaus weiter
fortbestehender pandemischer Lage mit nicht gänzlich
absehbarer Entwicklung, ACCENTRO verweist daher auf die
Aussagen zur wirtschaftlichen Lage und Chancen bzw. Risiken
im Geschäftsbericht 2021, welcher am 30. April 2022
veröffentlicht wurde.
LTV BERECHNUNGscrollen
PrognoseberichtNach einem erfolgreichen Geschäftsverlauf im ersten
Halbjahr 2022 bestätigt ACCENTRO die Prognose für
das Geschäftsjahr 2022, die erstmals im April 2022 im
Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht wurde. Der
Konzern erwartet ungeachtet des Marktumfeldes
unverändert einen Konzernumsatz in der Bandbreite von
200 bis 220 Mio. EUR (Vorjahr: 192,7 Mio. EUR) und ein
Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in der
Größenordnung von 45 bis 50 Mio. EUR (Vorjahr:
45,2 Mio. EUR).
Mit Blick auf das herausfordernde geopolitische und
gesamtwirtschaftliche Umfeld verweist ACCENTRO in diesem
Zusammenhang auch auf die ausführlichen
Erläuterungen im Prognosebericht des
Geschäftsberichts 2021 hin. Die Prognose steht unter
dem Vorbehalt, dass sich die positive
Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monaten 2022
auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt.
Darüber hinaus geht das Unternehmen aktuell vom
Abschluss weiterer Blockverkäufe im weiteren
Jahresverlauf aus, die sich positiv auf die Umsatz- und
Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr auswirken
würden.
Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer
abzuschätzen, in welchem Umfang der Ukraine-Krieg und
infolgedessen insbesondere die hohe Inflation und die
steigenden Zinsen sowie die Entwicklung der Corona-Pandemie
das Konsumverhalten der Kunden belasten und gegebenenfalls
dies die Branchenentwicklung als auch das Geschäft von
ACCENTRO im weiteren Jahresverlauf beeinflussen kann.
Chancen- und RisikoberichtDie im zusammengefassten Lagebericht des
Geschäftsberichts 2021 dargestellten Chancen und
Risiken haben sich zum Zeitpunkt des Zwischenabschlusses
per 30. Juni 2022 nicht wesentlich verändert.
Mit Ausnahme eines Kaufpreisrückforderungsanspruchs
aus einer Rückabwicklung des Erwerbs sämtlicher
Anteile an der DIM Holding AG, Berlin, nebst eines im
Rahmen des Erwerbs vom Verkäufer übernommenen
Gesellschafterdarlehens, der bis Mai 2022 gestundet war.
Die Ansprüche in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. EUR
zum 30. Juni 2022 (inklusive Zinsen und des
Gesellschafterdarlehens, per 31.12.2021 noch insgesamt 18,9
Mio. EUR) wurden nicht vereinbarungsgemäß bis
Mai 2022 beglichen. Die Gesellschaft befindet sich im
anwaltlichen Austausch mit dem Schuldner und hat angedroht,
dass, sofern die geschuldeten Beträge nicht
kurzfristig gezahlt würden, die ACCENTRO die
Zwangsvollstreckung aus der eingetragenen Gesamtgrundschuld
in Höhe von 20.000 TEUR für vier Objekte in
Berlin Tiergarten und Grunewald (drei Bestandsobjekte und
eine Projektentwicklung), einleitet. Diese vier
Immobilienobjekte wurden zur Bestimmung ihres Werts per 30.
Juni 2022 durch einen unabhängigen von der ACCENTRO
beauftragten externen Gutachter erneut bewertet. Zudem
wurden zur finalen Ermittlung des Werts dieser Sicherheiten
die grundbuchlich erfassten vorrangigen Schulden in Abzug
gebracht.
Trotz des Risikos, dass noch andere Gläubiger
vorrangig zu befriedigen sind, ist der Vorstand davon
überzeugt, dass die gesamte noch ausstehende Forderung
entweder durch eine Zwangsvollstreckung befriedigt oder
durch eine kurzfristige Zahlung des Schuldners erfüllt
werden kann.
Zum einen ergibt sich die Überzeugung des
Vorstandes aus der werthaltigen Sicherheit in Form der
Gesamtgrundschuld in Höhe von 20.000 TEUR sowie 100 %
der Aktien der DIM Holding AG. Zum anderen konnte der
Schuldner dem Vorstand glaubhaft versichern, dass er die
gesamte Forderung nebst Zinsen noch im dritten Quartal
erfüllen wird. Sollte dies nicht erfolgen, wird die
ACCENTRO in die Sicherheiten vollstrecken.
Aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen (anwaltliche
Zahlungsaufforderung im August 2022) als auch aus den
Erwartungen künftiger Erlösströme durch eine
mögliche Verwertung der Sicherheiten, sieht die
ACCENTRO erhöhte Aufwendungen aufgrund der aktuellen
Marktlage, insbesondere eines Sicherungsobjektes, bei dem
erhöhter Projektentwicklungsbedarf aus vor allem
steigenden Bau- und Finanzierungskosten (trotz
unverändert eingeschätzt hoher Wahrscheinlichkeit
der Baurechtschaffung) erwartet wird. Unter
Berücksichtigung der aktuellen sich eintrübenden
Lage am Immobilienmarkt und der bisher sehr unsicheren
Beitreibung der Forderung, sieht die ACCENTRO daher
für das nunmehr wahrscheinlichere Szenario der
Sicherheitenverwertung einen Wertminderungsbedarf in
Höhe von 4.000 TEUR auf den geschuldeten
Forderungsbestand von 19,5 Mio. EUR als notwendig und
sachgerecht an.
ACCENTRO beobachtet die aktuellen Marktentwicklungen
aufmerksam und legt Wert drauf, auf Marktänderungen
stets gut vorbereitet zu sein. Zudem fokussiert sich das
Unternehmen im Laufe dieses Jahres stark auf die
kontinuierliche Einbettung der eigenen
Risikomanagementprozesse, die eine strukturierte sowie
frühzeitige Auseinandersetzung mit eventuell
ungünstigen Entwicklungen und Ereignissen
gewährleisten. Dadurch ist das Unternehmen in der
Lage, rechtzeitig vor Eintritt eines möglichen
Schadens gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen. Mit
Blick auf das bisherige und zukünftig geplante
Wachstum des Unternehmens wird dem internen
Risikomanagementsystem eine große Bedeutung
beigemessen.
Um potenziellen Risiken entgegenzuwirken, wird zudem das
Geschäftsmodell von ACCENTRO kontinuierlich
überprüft, den Marktgegebenheiten gegebenenfalls
angepasst und gezielt erweitert.
Konzern-Bilanz
|
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| VERMÖGENSWERTE | ||
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Goodwill | 17.776 | 17.776 |
| Selbstgenutzte Grundstücke und Gebäude | 23.853 | 24.096 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 5.672 | 5.495 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 330.926 | 330.652 |
| Geleistete Anzahlungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 9.631 | 0 |
| Sonstige Forderungen und andere Vermögenswerte | 35.212 | 35.667 |
| Beteiligungen | 6.848 | 6.900 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmensanteile | 4.864 | 4.712 |
| Aktive latente Steuern | 2.500 | 2.407 |
| Summe langfristiges Vermögen | 437.281 | 427.705 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorratsimmobilien | 271.073 | 300.597 |
| Vertragsvermögenswerte | 11.007 | 11.228 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18.712 | 21.324 |
| Sonstige Forderungen und andere Vermögenswerte | 36.760 | 29.658 |
| Laufende Ertragsteuerforderungen | 1.442 | 1.452 |
| Liquide Mittel | 150.670 | 121.502 |
| Summe kurzfristiges Vermögen | 489.664 | 485.761 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0 | 16.000 |
| Aktiva | 926.945 | 929.466 |
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| EIGENKAPITAL | ||
| Gezeichnetes Kapital | 32.438 | 32.438 |
| Kapitalrücklage | 79.913 | 79.825 |
| Noch nicht verwendetete Ergebnisse | 132.738 | 135.127 |
| Auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallend | 245.089 | 247.390 |
| Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallend | 13.517 | 13.247 |
| Summe Eigenkapital | 258.606 | 260.637 |
| SCHULDEN | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen | 46 | 46 |
| Finanzverbindlichkeiten | 103.108 | 148.248 |
| Anleihen | 99.306 | 346.701 |
| Latente Ertragsteuerverbindlichkeiten | 13.744 | 13.801 |
| Summe langfristige Schulden | 216.204 | 508.796 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Rückstellungen | 690 | 633 |
| Finanzverbindlichkeiten | 138.643 | 104.672 |
| Anleihen | 253.204 | 6.655 |
| Erhaltene Anzahlungen | 22.000 | 9.464 |
| Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten | 6.790 | 5.482 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 3.806 | 5.343 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 27.003 | 27.783 |
| Summe kurzfristige Schulden | 452.135 | 160.032 |
| Passiva | 926.945 | 929.466 |
| TEUR | 2. QUARTAL 2022
01.04.2022 30.06.2022 |
2. QUARTAL 2021
01.04.2021 30.06.2021 |
1. HALBJAHR 2022
01.01.2022 30.06.2022 |
1. HALBJAHR 2021
01.01.2021 30.06.2021 |
| Konzernumsatz | 59.806 | 45.428 | 93.481 | 73.015 |
| Umsätze aus Verkauf von Vorratsimmobilien | 55.528 | 36.742 | 84.812 | 60.978 |
| Aufwendungen aus Verkauf von Vorratsimmobilien | -37.357 | -31.865 | -60.228 | - 51.050 |
| Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien | 18.171 | 4.877 | 24.584 | 9.928 |
| Umsätze aus Vermietung | 3.788 | 7.845 | 7.787 | 10.783 |
| Aufwendungen aus Vermietung | -4.893 | -6.225 | -6.356 | - 7.325 |
| Mietergebnis | -1.105 | 1.619 | 1.431 | 3.458 |
| Dienstleistungsumsätze | 490 | 841 | 882 | 1.255 |
| Aufwendungen aus Dienstleistungen | -353 | -120 | -596 | - 360 |
| Dienstleistungsergebnis | 138 | 721 | 287 | 895 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 193 | 753 | 247 | 802 |
| Zwischenergebnis | 17.396 | 7.971 | 26.548 | 15.082 |
| Ergebnis aus der
Fair-Value-Anpassung der
als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien |
0 | 16.339 | 0 | 16.339 |
| Personalaufwand | -2.675 | -2.821 | -5.182 | - 5.144 |
| Abschreibungen immaterielles Vermögen und Sachanlagen | -540 | -212 | -1.075 | - 434 |
| Wertminderungen Vorräte und Forderungen | -4.133 | 0 | -4.133 | 0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -4.619 | -4.545 | -7.129 | - 6.848 |
| EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern) | 5.429 | 16.731 | 9.029 | 18.995 |
| Ergebnisse aus at equity einbezogenen Unternehmen | 152 | 62 | 152 | 62 |
| Ergebnis aus Beteiligungen | 48 | 9 | 56 | 18 |
| Zinserträge | 813 | 758 | 2.215 | 1.378 |
| Zinsaufwendungen | -5.975 | -8.339 | -11.819 | - 12.613 |
| Zinsergebnis | -5.162 | -7.581 | -9.604 | - 11.235 |
| EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) | 467 | 9.221 | -366 | 7.840 |
| Ertragsteuern | -1.279 | -1.681 | -1.913 | - 3.176 |
| Konzernergebnis | -812 | 7.540 | -2.279 | 4.664 |
| davon auf Anteile nicht beherrschender Gesellschafter entfallend | -152 | 1.173 | 111 | 1.289 |
| davon auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallend | -660 | 6.368 | -2.390 | 3.374 |
| Ergebnis je Aktie (Gesamtergebnis) | ||||
| Unverwässertes Ergebnis (32.437.934 Aktien; Vj. 32.437.934 Aktien) | -0,02 | 0,20 | -0,07 | 0,10 |
| TEUR | GEZEICHNETES
KAPITAL |
KAPITAL-
RÜCKLAGE |
NOCH NICHT
VERWENDETE ERGEBNISSE |
AUF
GESELLSCHAFTER DES MUTTER- UNTERNEHMENS ENTFALLEND |
ANTEILE NICHT
BEHERRSCHENDER GESELLSCHAFTER |
SUMME |
| Stand 1. Januar 2022 | 32.438 | 79.825 | 135.127 | 247.390 | 13.247 | 260.637 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 0 | 0 | -2.390 | -2.390 | 111 | - 2.279 |
| Veränderung nicht-beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 0 | 160 | 160 |
| EK-Veränderung aus Anwendung IFRS 2 | 0 | 88 | 0 | 88 | 0 | 88 |
| Stand 30. Juni 2022 | 32.438 | 79.913 | 132.737 | 245.089 | 13.517 | 258.606 |
| TEUR | GEZEICHNETES
KAPITAL |
KAPITAL-
RÜCKLAGE |
NOCH NICHT
VERWENDETE ERGEBNISSE |
AUF
GESELLSCHAFTER DES MUTTER- UNTERNEHMENS ENTFALLEND |
ANTEILE NICHT
BEHERRSCHENDER GESELLSCHAFTER |
SUMME |
| Stand 1. Januar 2021 | 32.438 | 79.658 | 124.095 | 236.191 | 10.910 | 247.101 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 0 | 0 | 3.374 | 3.374 | 1.289 | 4.664 |
| Veränderung nicht-beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 0 | 3.811 | 3.811 |
| EK-Veränderung aus Anwendung IFRS 2 | 0 | 79 | 0 | 79 | 0 | 79 |
| Erwerb/Veräußerung eigener Anteile | 0 | 0 | 91 | 91 | 0 | 91 |
| Stand 30. Juni 2021 | 32.438 | 79.737 | 127.561 | 239.736 | 16.010 | 255.746 |
| TEUR | 1. HALBJAHR 2022
01.01.2022 30.06.2022 |
1. HALBJAHR 2021
01.01.2021 30.06.2021 |
|
| Konzernergebnis | -2.279 | 4.664 | |
| + | Abschreibungen Anlagevermögen | 1.075 | 434 |
| +/- | Verluste/Gewinne aus Abgang Finanzanlagevermögen | 0 | - 499 |
| -/+ | At Equity-Ergebnis/Beteiligungsergebnis | -209 | - 62 |
| +/- | Zunahme/Abnahme der Rückstellungen | 57 | - 359 |
| +/- | Wertänderung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 0 | - 16.339 |
| +/- | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | 7.619 | 14.194 |
| -/+ | Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 2.630 | 8.976 |
| +/- | Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind | 13.695 | 21.134 |
| +/- | sonstige Ertragsteuerzahlungen | -1.098 | - 1.833 |
| = | Operativer Cashflow vor De-/Reinvestitionen in den Vorratsbestand | 21.489 | 30.310 |
| -/+ | Zahlungswirksame Investition (-)/Desinvestition (+) in den Immobilienhandelsbestand (netto nach teilweise nicht zahlungswirksamer Schuldübernahme) | 27.347 | 4.037 |
| = | Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 48.836 | 34.347 |
| + | Erhaltene Zinsen | 1.295 | 5.039 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Vermögen | -531 | 0 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -477 | - 1.156 |
| - | Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens | 52 | 500 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | 0 | - 655 |
| - | Auszahlungen für den Erwerb von als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | -274 | - 45.880 |
| - | Auszahlungen für ausgereichte Darlehen | -15.370 | - 10.028 |
| + | Einzahlungen aus Ausschüttungen/Veräußerungen von nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 16.000 | 0 |
| + | Rückzahlung ausgereichter Darlehen | 4.394 | 1.504 |
| = | Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 5.088 | - 50.675 |
| + | Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten | 42.675 | 121.720 |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten | -54.236 | - 40.727 |
| - | Gezahlte Zinsen und Finanzierungskosten | -12.124 | - 10.073 |
| = | Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -23.684 | 70.920 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 30.240 | 54.592 | |
| +/- | Konsolidierungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | -1.072 | 1.837 |
| + | Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 121.502 | 56.541 |
| = | Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 150.670 | 112.971 |
Die ACCENTRO Real Estate AG mit ihren
Tochtergesellschaften ist ein börsennotierter
Immobilienkonzern mit drei Kernbereichen. Dazu zählen
der mieternahe Vertrieb von Wohnungen an Eigennutzer und
private Kapitalanleger sowie der Verkauf von
Immobilienportfolios an institutionelle Investoren, der
Aufbau und die Bewirtschaftung eines eigenen
Immobilienbestands sowie die Vermarktung von Wohnungen
für Bestandshalter, Investoren und Projektentwickler.
Das Kerngeschäft der ACCENTRO besteht im Handel mit
Wohnimmobilien im Rahmen der Wohnungsprivatisierung. Neben
dem Heimatmarkt Berlin konzentriert sich das Unternehmen
auf aussichtsreiche Metropolregionen wie Hamburg,
Rhein-Ruhr und Leipzig. Im Segment Handels- und
Privatisierungsgeschäft verkauft ACCENTRO Wohnungen an
Eigennutzer und Kapitalanleger oder - zusammengefasst als
Portfolios - an institutionelle Investoren. Das Segment
Bestandsgeschäft umfasst das Management und die
Entwicklung des eigenen Immobilienbestands. Im Segment
Dienstleistungsgeschäft vermarktet ACCENTRO unter
anderem Wohnungen für Investoren und Projektentwickler
- auch im Rahmen von Beteiligungen an Joint Ventures. Die
ACCENTRO Real Estate AG ist im Prime-Standard der
Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN: A0KFKB,
ISIN: DE000A0KFKB3). Die Aktiengesellschaft hat ihren Sitz
in der Kantstraße 44/45, 10625 Berlin, Deutschland.
Die ACCENTRO Real Estate AG fungiert am 30. Juni 2022
als operativ tätige Holding zahlreicher
Objektgesellschaften.
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
gemäß IAS 34 wurde im August 2022 vom Vorstand
der Gesellschaft zur Veröffentlichung genehmigt. Der
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde keiner
prüferischen Durchsicht durch einen
Abschlussprüfer unterzogen.
Auf die Darstellung einer Gesamtergebnisrechnung wird
verzichtet, da keine im sonstigen Gesamtergebnis
auszuweisenden erfolgsneutralen Effekte bestehen.
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
der ACCENTRO Real Estate AG umfasst den Zeitraum vom 1.
Januar bis zum 30. Juni 2022. Er wurde in
Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 34
"Zwischenberichterstattung" aufgestellt.
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss
stellt in Übereinstimmung mit den Vorgaben des IAS 34
eine Aktualisierung des letzten regulären
Konzernabschlusses dar und enthält dementsprechend
nicht alle für einen Konzernabschluss erforderlichen
Informationen und Angaben, sondern konzentriert sich auf
aktuelle Entwicklungen und Ereignisse und wiederholt nicht
bereits berichtete Informationen. Der vorliegende
verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der ACCENTRO Real
Estate AG zum 30. Juni 2022 ist daher stets in Verbindung
mit dem zum 31. Dezember 2021 aufgestellten
Konzernabschluss zu betrachten.
Alle für das Geschäftsjahr 2022 verpflichtend
anzuwendenden International Financial Reporting Standards
(IFRS), International Accounting Standards (IAS) und
Auslegungen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC)
wurden berücksichtigt.
Die Darstellungswährung des verkürzten
Konzern-Zwischenabschlusses der ACCENTRO Real Estate AG ist
der Euro (EUR). Aus Gründen der Übersichtlichkeit
erfolgt die Darstellung der Beträge überwiegend
in Tausend Euro (TEUR). Hierdurch können sich
Rundungsdifferenzen ergeben.
Im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021
ergaben sich zudem keine materiellen
Schätzungsänderungen.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde am
31. August 2022 durch den Vorstand zur
Veröffentlichung freigegeben.
Die Tochterunternehmen werden nach den Vorschriften des
IFRS 10 in den Konzernabschluss einbezogen.
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen eine
Beherrschung durch den ACCENTRO-Konzern vorliegt. Eine
Beherrschung über eine Beteiligung liegt vor, wenn der
Konzern direkt oder indirekt die Entscheidungsmacht
aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten über
ein Konzernunternehmen hat, an positiven oder negativen
variablen Rückflüssen aus dem Konzernunternehmen
beteiligt ist und diese Rückflüsse durch seine
Entscheidungsmacht beeinflussen kann. Die Merkmale
müssen kumulativ erfüllt sein.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt ab in den
Konsolidierungskreis miteinbezogen, zu dem der Konzern die
Beherrschung über sie erlangt, sie werden zu dem
Zeitpunkt entkonsolidiert, wenn die Beherrschung endet.
Gesellschaften, auf die der ACCENTRO-Konzern einen
maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als
assoziierte Unternehmen unter Anwendung der
At-Equity-Methode nach IAS 28 bilanziert. Ein
maßgeblicher Einfluss wird vermutet, wenn ein
Konzernunternehmen mindestens 20 %, aber nicht mehr als 50
% der Stimmrechte hält.
Darüber hinaus wird auf die Angaben zu den
Konsolidierungsgrundsätzen im Geschäftsbericht
für das Jahr 2021 verwiesen.
Bis zum 30. Juni 2022 hat sich der Konsolidierungskreis
gegenüber dem 31. Dezember 2021 (47
Tochtergesellschaften und sieben Joint Ventures) um eine
Gesellschaft im Vorratsvermögen erweitert. Eine
Gesellschaft des Vorratsvermögens wurde verkauft und
per 30. Juni 2022 entkonsolidiert. Somit beinhaltet der
Konsolidierungskreis zum 30. Juni 2022 unverändert 47
Tochtergesellschaften, die vollkonsolidiert werden, sowie
sieben Joint Ventures, die nach der At-Equity-Methode
konsolidiert werden.
| ANZAHL | TOCHTERUNTERNEHMEN | JOINT VENTURES |
| Stand 1. Januar 2022 | 47 | 7 |
| Erwerbe | 1 | 0 |
| Aufstockung Beteiligung | 0 | 0 |
| Veräußerungen | -1 | 0 |
| Stand 30. Juni 2022 | 47 | 7 |
Mit notariellem Rahmenvertrag vom 10. Januar 2022 hat
die ACCENTRO Real Estate AG 89,9 % der
Geschäftsanteile an der Berliner Platz UG
(haftungsbeschränkt) erworben. Die Anschaffungskosten
der Anteile an der Berliner Platz UG
(haftungsbeschränkt) belaufen sich auf 1.424 TEUR
zzgl. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 16 TEUR. Im
Zuge der Transaktion wurde durch die ACCENTRO Real Estate
AG ein Gesellschafterdarlehen im Wert von 1.163 TEUR
erworben.
Der Erwerb der Gesellschaft wurde nicht als
Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3
klassifiziert, da die Gesellschaft keinen
Geschäftsbetrieb im Sinne dieses IFRS ausübt.
Vielmehr wurde der Anteilskauf als Erwerb einer Gruppe von
Vermögenswerten und Schulden (Sachgesamtheit ohne
Unternehmensqualität) abgebildet. Die
Anschaffungskosten wurden den einzelnen identifizierbaren
Vermögenswerten und Schulden der erworbenen
Gesellschaft zum Erwerbszeitpunkt nach Maßgabe der
relativen beizulegenden Zeitwerte zugeordnet.
Im Konzern-Zwischenabschluss der ACCENTRO Real Estate AG
wurde die Berliner Platz UG (haftungsbeschränkt) in
Übereinstimmung mit den Vorgaben des IFRS 10
vollkonsolidiert. Die Erstkonsolidierung erfolgte mit
Eintritt der Vollzugsbedingungen des Anteilskaufvertrages
zum 12. Januar 2022.
Im Zuge der Transaktion wurden Vorratsimmobilien im Wert
von 2.777 TEUR erworben.
Mit notariellem Geschäftsanteilskauf- und
Abtretungsvertrag vom und mit Wirkung zum 30. Juni 2022 hat
die ACCENTRO 100 % der Geschäftsanteile an der
ACCENTRO 16. Wohneigentum GmbH veräußert.
Darüber hinaus veräußerte die ACCENTRO im
Zuge dieser Transaktion ein Gesellschafterdarlehen in
Höhe von 2.606 TEUR an den Käufer.
Aus dem Verkauf von 100 % der Anteile ergibt sich ein
Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 4.561 TEUR, der
sich aus dem Veräußerungspreis in Höhe von
7.025 TEUR abzüglich dem Buchwertabgang von
Vermögenswerten und Schulden in Höhe von 2.464
TEUR ermittelt.
Insgesamt beläuft sich der
Veräußerungspreis aus der Transaktion für
die Anteile und das Gesellschafterdarlehen auf 9.631 TEUR.
Diese Forderung wird gemäß eines notariellem
Rahmenvertrags vom 30. Juni 2022 mit den
Kaufpreisverbindlichkeiten für den Erwerb von 100 %
der Geschäftsanteile sowie Gesellschafterdarlehen an
der Seeländer Wohnungsgesellschaft mbH in Höhe
von 26.025 TEUR aufgerechnet. Da die Seeländer
Wohnungsgesellschaft mbH erst mit Zahlung des
vollständigen Kaufpreises und damit im Juli 2022
rechtlich erworben wurde, ist der aufgerechnete Betrag in
Höhe von 9.631 TEUR zum 30. Juni 2022 unter den
geleisteten Anzahlungen auf als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien ausgewiesen.
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 erstellte der
ACCENTRO-Konzern erstmals eine Segmentberichterstattung, da
der Konzern im Geschäftsjahr 2021 erstmalig eine
Unterteilung der Geschäftsbereiche in die Segmente
"Handels- und Privatisierungsgeschäft",
"Bestandsgeschäft" und "Dienstleistungsgeschäft"
vornahm. Per 30. Juni 2022 stellen sich die Segmente wie
folgt dar.
| TEUR | BESTAND | HANDEL/
PRIVATISIERUNG |
DIENSTLEISTUNGEN
(PROVISIONEN) |
ACCENTRO AG/
KONSOLIDIERUNG |
KONZERN |
| Konzernumsatz mit externen Dritten | 5.770 | 86.829 | 797 | 85 | 93.481 |
| Umsätze aus Verkauf von Vorratsimmobilien mit externen Dritten | 0 | 84.812 | 0 | 0 | 84.812 |
| Aufwendungen aus Verkauf von Vorratsimmobilien | 0 | -60.228 | 0 | 0 | - 60.228 |
| Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien | 0 | 24.584 | 0 | 0 | 24.584 |
| Umsätze aus Vermietung mit externen Dritten | 5.770 | 2.017 | 0 | 0 | 7.787 |
| Aufwendungen aus Vermietung | -5.057 | -1.220 | 0 | -79 | - 6.356 |
| Mietergebnis | 713 | 797 | 0 | -79 | 1.431 |
| Dienstleistungsumsätze mit externen Dritten | 0 | 0 | 797 | 85 | 882 |
| Aufwendungen aus Dienstleistungen | 0 | 0 | -596 | 0 | - 596 |
| Dienstleistungsergebnis | 0 | 0 | 202 | 85 | 287 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 18 | 165 | 0 | 64 | 247 |
| Zwischenergebnis | 731 | 25.546 | 202 | 70 | 26.548 |
| Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Segmentergebnis | 731 | 25.546 | 202 | 70 | 26.548 |
| Personalaufwand | -5.182 | ||||
| Abschreibungen immaterielles Vermögen und Sachanlagen | -1.075 | ||||
| Wertminderungen Vorräte und Forderungen | - 4.133 | ||||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | - 7.129 | ||||
| EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern) | 9.029 | ||||
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 330.926 | 330.926 | |||
| Vorratsimmobilien* | 271.073 | 271.073 | |||
| Finanzverbindlichkeiten | 241.751 | ||||
| Anleihen | 352.510 |
* Aktueller Zeitwert 367.653 TEUR (ohne
Immobilien der Kantstraße 44/45, da Teil der
Sachanlagen)
Die ACCENTRO hat im ersten Halbjahr 2022 keine
Umsatzerlöse von mehr als 10 % mit einzelnen Parteien
erzielt.
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Buchwert zum 01.01. | 330.652 | 215.001 |
| Zugänge | 274 | 4.598 |
| Zukäufe | 0 | 86.568 |
| Zugänge von Nutzungsrechten | 0 | 5.497 |
| Zeitwert-Erhöhungen (+) | 0 | 27.189 |
| Zeitwert-Minderungen (-) | 0 | -8.201 |
| Buchwert zum 31.12. bzw. zum 30.06. | 330.926 | 330.652 |
Die ACCENTRO hat im ersten Halbjahr 2022 Ihren
Immobilienbestand nicht weiter ausgebaut. Zum Stichtag sind
jedoch Anzahlungen auf Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien in Höhe von 9.631 TEUR geleistet (31.
Dezember 2021: 0 TEUR) worden, deren Nutzen-Lasten-Wechsel
im Folgemonat realisiert wurde. Die Zugänge in
Höhe von 274 TEUR (Geschäftsjahr 2021: 4.598
TEUR) stammen aus Umbaumaßnahmen an einzelnen
Objekten im Immobilienbestand, bei denen eine
Substanzmehrung eingetreten ist.
Die Bewertung der Als Finanzinvestition gehaltenen
Immobilien erfolgt nach IAS 40.32A (a) mit dem
beizulegenden Zeitwert von 330.926 TEUR (31. Dezember 2021:
330.652 TEUR). Zum Bewertungsstichtag am 30. Juni 2022
wurde keine Wertdifferenz ertragswirksam erfasst
(Geschäftsjahr 2021: 18.988 TEUR).
Die Mieteinnahmen der Als Finanzinvestition gehaltenen
Immobilien betrugen im ersten Halbjahr 2022 5.770 TEUR
(erstes Halbjahr 2021: 4.321 TEUR). Die direkt
zurechenbaren betrieblichen Aufwendungen der als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrugen 5.057 TEUR
(erstes Halbjahr 2021: 1.487 TEUR).
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Darlehen gegen Gemeinschaftsunternehmen / Joint Ventures (LHC Holding 1 GmbH & Co. KG) | 11.031 | 11.031 |
| Darlehensforderungen gegen nicht-beherrschende Gesellschafter | 8.783 | 8.538 |
| Sonstige Darlehensansprüche | 8.337 | 9.614 |
| Darlehen gegen assoziiertes Unternehmen (Kaiser 102 Projektentwicklungs GmbH) | 4.679 | 4.069 |
| Darlehen gegen assoziierte Unternehmen (Gutshof Dahlewitz 1 GmbH und Gutshof Dahlewitz 2 GmbH) | 2.571 | 2.474 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 28 | 131 |
| Wertminderungen auf langfristige Forderungen | -217 | - 190 |
| Summe langfristige sonstige Forderungen und andere Vermögenswerte | 35.212 | 35.667 |
Die langfristigen sonstigen Forderungen und anderen
Vermögenswerte sind im ersten Halbjahr 2022 um 456
TEUR auf 35.212 TEUR (31. Dezember 2021: 35.667 TEUR)
zurückgegangen. Der Rückgang ist unter anderem
auf die teilweise Tilgung der Darlehensansprüche durch
die GS Bauträger GmbH begründet. Gegenläufig
haben sich die Darlehensforderungen gegen
nicht-beherrschende Gesellschafter sowie die Darlehen gegen
assoziierte Unternehmen entwickelt. Diese stiegen aufgrund
der abgegrenzten Zinsen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt
um 952 TEUR an.
Die Vorratsimmobilien der Gesellschaft umfassen
verkaufsfertige Immobilien und geleistete Anzahlungen auf
solche Immobilien. Der Posten setzt sich wie folgt
zusammen:
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Immobilien | 271.073 | 295.524 |
| Geleistete Anzahlungen | 0 | 5.073 |
| Summe | 271.073 | 300.597 |
Im Berichtszeitraum erfolgte der Nutzen-Lasten-Wechsel
für 80 erworbene Einheiten zu einem Ankaufspreis von
22.383 TEUR. Für eine weitere Wohneinheit mit einem
Ankaufspreis von 1.350 TEUR wurde im Berichtszeitraum ein
Kaufvertrag geschlossen, der Nutzen-Lasten-Wechsel und
damit eine Bilanzierung erfolgt allerdings erst nach dem
Berichtszeitraum.
Gleichzeitig wurden 183 Einheiten mit einem beurkundetem
Verkaufsvolumen von 52.084 TEUR veräußert.
Für 343 Einheiten mit einem Verkaufsvolumen von 84.812
TEUR erfolgte der Nutzen-Lastenwechsel im ersten Halbjahr
2022.
Zum Stichtag gibt es vertragliche Verpflichtungen in
Höhe von 17.606 TEUR. Daraus resultieren zum Stichtag
Verpflichtungen zum Ankauf von Vorratsimmobilien in
Höhe von 1.350 TEUR und Ankaufsgarantien in Höhe
von 16.256 TEUR.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
resultieren aus Kaufpreisforderungen und aus
Mietforderungen. Die Entwicklung der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen zeigt die nachstehende
Übersicht:
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) | 19.999 | 22.506 |
| Wertberichtigungen | -1.287 | - 1.182 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) | 18.712 | 21.324 |
| davon langfristig | 0 | 0 |
| davon kurzfristig | 18.712 | 21.324 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben
sich gegenüber dem Vorjahr um 2.612 TEUR auf 18.712
TEUR (31. Dezember 2021: 21.324 TEUR) reduziert. Der
Rückgang ergibt sich vor allem aus dem Eingang von
Kaufpreiszahlungen auf die Forderungen aus dem Verkauf von
Grundstücken.
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Forderung aus Rückabwicklung und Darlehensansprüchen | 15.347 | 18.886 |
| Sonstige Darlehensansprüche | 15.117 | 0 |
| Notaranderkonten | 3.020 | 5.277 |
| Aktive Rechnungsabgrenzung | 415 | 231 |
| Forderungen gegen Beteiligungsgesellschaften | 327 | 1.676 |
| Darlehen gegen assoziiertes Unternehmen Düne 38 Projektentwicklungs GmbH | 0 | 2.044 |
| Übrige sonstige Forderungen | 2.534 | 1.543 |
| Summe kurzfristige sonstige Forderungen und andere Vermögenswerte | 36.760 | 29.658 |
Die kurzfristigen sonstigen Forderungen und anderen
Vermögenswerte sind im ersten Halbjahr 2022 um 7.103
TEUR auf 36.760 TEUR (31. Dezember 2021: 29.658 TEUR)
angestiegen. Ursächlich dafür ist vor allem die
Ausgabe eines Darlehens in Höhe von 15.000 TEUR, um
sich die Erwerbmöglichkeit an einem Neubauprojekt zum
Zwecke der Privatisierung zu sichern. Gegenläufig
wirkte sich die Rückzahlung des ausgereichten
Darlehens durch das assoziierte Unternehmen Düne 38
Projektentwicklungs GmbH aus. Darüber hinaus hat eine
Gesellschaft, an der die ACCENTRO eine Beteiligung
hält, ihr Darlehen überwiegend
zurückgeführt.
Auf kurzfristige sonstige Forderungen bestehen
Wertberichtigungen in Höhe von 155 TEUR (31. Dezember
2021: 155 TEUR).
Die Forderung aus Rückabwicklung und
Darlehensansprüchen in Höhe von 15.347 TEUR (31.
Dezember 2021: 18.886 TEUR) gegenüber der DIM Holding
AG setzen sich zusammen aus der Forderung aus der
Rückabwicklung des Erwerbes der Anteile an der DIM
Holding AG in Höhe von 16.182 TEUR (31. Dezember 2021:
15.797 TEUR), Darlehensansprüche in Höhe von
3.210 TEUR (31. Dezember 2021: 3.133 TEUR) sowie einer
Wertberichtigung in Höhe von 4.045 TEUR (31. Dezember
2021: 44 TEUR). Per 31. Dezember 2021 wurden die
Darlehensansprüche und die Wertberichtigung unter
Darlehensansprüche ausgewiesen.
Ein Kaufpreisrückforderungsanspruch aus einer
Rückabwicklung des Erwerbs sämtlicher Anteile an
der DIM Holding AG, Berlin, nebst eines im Rahmen des
Erwerbs vom Verkäufer übernommenen
Gesellschafterdarlehens, war bis Mai 2022 gestundet. Die
Ansprüche in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. EUR zum
30. Juni 2022 (inklusive Zinsen und des
Gesellschafterdarlehens, per 31.12.2021 noch insgesamt 18,9
Mio. EUR) wurden nicht vereinbarungsgemäß bis
Mai 2022 beglichen. Die Gesellschaft befindet sich im
anwaltlichen Austausch mit dem Schuldner und hat angedroht,
dass, sofern die geschuldeten Beträge nicht
kurzfristig gezahlt würden, die ACCENTRO die
Zwangsvollstreckung aus der eingetragenen Gesamtgrundschuld
in Höhe von 20.000 TEUR für vier Objekte in
Berlin Tiergarten und Grunewald (drei Bestandsobjekte und
eine Projektentwicklung), einleitet. Diese vier
Immobilienobjekte wurden zur Bestimmung ihres Werts per 30.
Juni 2022 durch einen unabhängigen von der ACCENTRO
beauftragten externen Gutachter erneut bewertet. Zudem
wurden zur finalen Ermittlung des Werts dieser Sicherheiten
die grundbuchlich erfassten vorrangigen Schulden in Abzug
gebracht.
Trotz des Risikos, dass noch andere Gläubiger
vorrangig zu befriedigen sind, ist der Vorstand davon
überzeugt, dass die gesamte noch ausstehende Forderung
entweder durch eine Zwangsvollstreckung befriedigt oder
durch eine kurzfristige Zahlung des Schuldners erfüllt
werden kann.
Zum einen ergibt sich die Überzeugung des
Vorstandes aus der werthaltigen Sicherheit in Form der
Gesamtgrundschuld in Höhe von 20.000 TEUR sowie 100 %
der Aktien der DIM Holding AG. Zum anderen konnte der
Schuldner dem Vorstand glaubhaft versichern, dass er die
gesamte Forderung nebst Zinsen noch im dritten Quartal
erfüllen wird. Sollte dies nicht erfolgen, wird die
ACCENTRO in die Sicherheiten vollstrecken.
Aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen (anwaltliche
Zahlungsaufforderung im August 2022) als auch aus den
Erwartungen künftiger Erlösströme durch eine
mögliche Verwertung der Sicherheiten, sieht die
ACCENTRO erhöhte Aufwendungen aufgrund der aktuellen
Marktlage, insbesondere eines Sicherungsobjektes, bei dem
erhöhter Projektentwicklungsbedarf aus vor allem
steigenden Bau- und Finanzierungskosten (trotz
unverändert eingeschätzt hoher Wahrscheinlichkeit
der Baurechtschaffung) erwartet wird. Unter
Berücksichtigung der aktuellen sich eintrübenden
Lage am Immobilienmarkt und der bisher sehr unsicheren
Beitreibung der Forderung, sieht die ACCENTRO daher
für das nunmehr wahrscheinlichere Szenario der
Sicherheitenverwertung einen Wertminderungsbedarf in
Höhe von 4.000 TEUR auf den geschuldeten
Forderungsbestand von 19,5 Mio. EUR als notwendig und
sachgerecht an.
Nachfolgend sind die kurz- und langfristigen
Finanzverbindlichkeiten und Anleihen des Konzerns
dargestellt:
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten und Anleihen | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 97.453 | 142.633 |
| Verbindlichkeiten aus Anleihen | 99.306 | 346.701 |
| Leasingverbindlichkeiten | 5.655 | 5.615 |
| Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten und Anleihen | 202.414 | 494.949 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und Anleihen | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 138.643 | 104.672 |
| Verbindlichkeiten aus Anleihen | 253.204 | 6.655 |
| Summe kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und Anleihen | 391.848 | 111.327 |
| Summe Finanzverbindlichkeiten und Anleihen | 594.261 | 606.276 |
Die Finanzverbindlichkeiten sind zum 30. Juni 2022
insgesamt um 12.015 TEUR auf 594.261 TEUR (31. Dezember
2021: 606.276 TEUR) zurückgegangen. Der Rückgang
resultiert hauptsächlich aus der Rückführung
verschiedener Darlehen im ersten Halbjahr 2022.
Gegenläufig wirkte sich die Neuaufnahme von Darlehen
im Berichtszeitraum aus.
Aufgrund der Fälligkeit der Anleihe 2020/2023
im März 2023 wurde diese in die kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten umgegliedert.
Die Leasingverbindlichkeiten belaufen sich per 30. Juni
2022 auf 5.655 TEUR und beinhalten die
Leasingverbindlichkeiten für Erbbaurechte und den
Fuhrpark.
Zum 30. Juni 2022 weist die ACCENTRO erhaltene
Anzahlungen in Höhe von 22.000 TEUR (31. Dezember
2021: 9.464 TEUR) in der Konzern-Bilanz aus. Der Anstieg in
Höhe von 12.536 TEUR ergibt sich hauptsächlich
aus den erhaltenen Anzahlungen auf Verkaufsgrundstücke
in Höhe von 9.351 TEUR (31. Dezember 2021: 4.448
TEUR), für welche ein Nutzen-Lasten-Wechsel erst im
zweiten Halbjahr 2022 erfolgt.
| TEUR | 1. HALBJAHR
2022 |
1. HALBJAHR
2021 |
| Umsätze aus Verkauf von Vorratsimmobilien | 84.812 | 60.978 |
| Mieterlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 5.770 | 4.321 |
| Mieterlöse aus Immobilien des Vorratsvermögens | 2.017 | 6.336 |
| Dienstleistungsumsätze | 882 | 1.255 |
| Mieterlöse aus Immobilien des Sachanlagevermögens | 0 | 126 |
| Konzernumsatz | 93.481 | 73.015 |
Der Anstieg der Umsätze aus dem Verkauf von
Vorratsimmobilien im ersten Halbjahr 2022 war im
Wesentlichen beeinflusst durch das starke
Beurkundungsvolumen sowie der dynamischen Entwicklung der
Preise am Immobilienmarkt im vergangenen
Geschäftsjahr. Die beurkundeten Verkäufe des
Vorjahres sind im ersten Halbjahr 2022 infolge des
Nutzen-Lasten-Wechsels umsatzwirksam erfasst worden.
Generell ist jedoch die Umsatzentwicklung auch von dem
unterschiedlichen Verkaufs- und Preismix der Projekte
abhängig.
Der Anstieg der Mieterlöse aus als
Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien von 1.449 TEUR
resultiert aus dem Ankauf mehrerer Immobilienportfolios im
zweiten Halbjahr 2021 und steht damit im Einklang mit der
Strategie des Ausbaus von Bestandsimmobilien.
Die Dienstleistungsumsätze entwickelten sich im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum infolge der aktuell
verhaltenen Marktsituation leicht rückläufig.
| TEUR | 1. HALBJAHR
2022 |
1. HALBJAHR
2021 |
| Aufwendungen aus Verkauf von Vorratsimmobilien | 60.228 | 51.050 |
| Bewirtschaftungskosten der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 5.057 | 1.487 |
| Bewirtschaftungskosten der Immobilien des Vorratsvermögens | 1.195 | 5.830 |
| Aufwendungen aus Dienstleistungen | 596 | 360 |
| Bewirtschaftungskosten der Immobilien des Sachanlagevermögens | 103 | 8 |
| Gesamte Materialaufwendungen | 67.179 | 58.735 |
Im Zusammenhang mit dem gestiegenen Umsatz aus dem
Verkauf von Vorratsimmobilien haben sich die Aufwendungen
aus dem Verkauf von Vorratsimmobilien unterproportional
erhöht. Im Wesentlichen ist diese Entwicklung auf den
zeitlichen Versatz zwischen Umbaumaßnahmen und
späterem Wohnungsverkauf zurückzuführen.
Geplante Umbaukosten für Wohnungssanierungen werden
über mehrere Berichtszeiträume aktiviert,
währenddessen sich der realisierte Verkaufspreis am
Absatzmarkt gegenüber dem geplanten Verkaufspreis
erhöht hat.
Die Bewirtschaftungskosten der als Finanzinvestition
gehaltenen Immobilien haben sich infolge von
Instandhaltungsmaßnahmen deutlich erhöht. Dies
ist insbesondere auf den verstärkten Ausbau der
Bestandsimmobilien im Rahmen der Unternehmensstrategie
zurückzuführen.
Die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 geringeren
Bewirtschaftungskosten der Immobilien des
Vorratsvermögens sind im Wesentlichen auf
periodenfremde Aufwendungen aus Betriebskostenabrechnungen
im Vorjahr zurückzuführen.
Der ACCENTRO-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2022
118 Mitarbeiter.
Zum 31. Dezember 2021 waren 101 Mitarbeiter
beschäftigt. Es ist beabsichtigt, den Mitarbeiterstamm
im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2022 weiter moderat
auszubauen.
Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 1. HALBJAHR
2022 |
1. HALBJAHR
2021 |
| Gehälter, sonstige Leistungen | 4.522 | 4.642 |
| Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Sozialversicherung | 660 | 501 |
| Personalaufwand | 5.182 | 5.144 |
Die Personalaufwendungen blieben mit 5.182 TEUR
(Vorjahr: 5.144 TEUR) gegenüber dem
Vorjahresvergleichszeitraum konstant. Die gestiegene
Mitarbeiteranzahl wird sich erst im zweiten
Berichtshalbjahr niederschlagen.
Die Wertminderungen auf Vorräte und Forderungen in
Höhe von 4.133 TEUR beinhalten zum 30. Juni 2022 eine
Wertminderung in Höhe von 4.045 TEUR auf Forderungen
aus der Rückabwicklung und Darlehensansprüchen
der DIM Holding AG (für weitere Erläuterungen
siehe Seite 31/32).
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind
folgende Beträge enthalten:
| TEUR | 1. HALBJAHR
2022 |
1. HALBJAHR
2021 |
| Rechts- und Beratungskosten | 2.255 | 1.673 |
| EDV-Kosten | 1.145 | 736 |
| Informations-, Werbungs- und Bewirtungskosten | 1.066 | 681 |
| Aufwendungen für die Abschlusserstellung und -prüfung | 536 | 767 |
| Mietaufwendungen | 183 | 237 |
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 1.944 | 2.754 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 7.129 | 6.848 |
Die Rechts- und Beratungskosten setzen sich aus
Beratungsleistungen für Steuern,
Kapitalmarkttransaktionen, Immobilientransaktionen, Recht
und allgemeine strategische Fragestellungen zusammen. Der
Anstieg um 582 TEUR auf 2.255 TEUR (Vorjahr: 1.673 TEUR)
resultiert im Wesentlichen aus Beratungsleistungen im
Zusammenhang mit Immobilientransaktionen.
Die EDV-Kosten haben sich um 409 TEUR auf 1.145 TEUR
(Vorjahr: 736 TEUR) erhöht. Dies resultiert aus
laufenden Administrationsaufwendungen und Kosten der
Digitalisierungsoffensive des ACCENTRO Konzerns. Die
Aufwendungen für Informations-, Werbungs- und
Bewirtungskosten sind um 385 TEUR auf 1.066 TEUR (Vorjahr:
681 TEUR) angestiegen. Dies ist vor allem auf die
gesteigerten Werbeaktivitäten der ACCENTRO
zurückzuführen.
Die Aufwendungen für die Abschlusserstellung und
-prüfung haben sich um 231 TEUR auf 536 TEUR (Vorjahr:
767 TEUR) verringert und sind vor allem auf erforderliche
Beratungsleistungen aufgrund von Anforderungen im
Zusammenhang mit der Berichterstattung im Vorjahr
zurückzuführen. Die übrigen sonstigen
betrieblichen Aufwendungen sind um 810 TEUR auf 1.944 TEUR
(Vorjahr: 2.754 TEUR) gesunken. Ursächlich
hierfür waren vor allem Einmaleffekte aus dem Vorjahr.
Das Zinsergebnis hat sich um 1.631 TEUR auf - 9.604 TEUR
verbessert (Vorjahr: - 11.235 TEUR). Die Verbesserung
resultiert hauptsächlich aus den um 837 TEUR auf 2.215
TEUR (Vorjahr: 1.378 TEUR) gestiegenen Zinserträgen
überwiegend für ausgereichte Darlehen sowie
reduzierten Zinsaufwendungen aufgrund von Refinanzierungen
zu optimierten Zinssätzen und erhöhten
Darlehenstilgungen im ersten Berichtshalbjahr.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie berechnet sich
als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des
Mutterunternehmens zusteht und der durchschnittlichen
Anzahl von ausgegebenen Aktien während des
Geschäftsjahrs ohne vom Unternehmen gehaltene eigene
Anteile.
| 1. HALBJAHR
2022 |
1. HALBJAHR
2021 |
|
| TEUR | TEUR | |
| Konzernergebnis | ||
| Ergebnis ohne Minderheiten -unverwässert | -2.390 | 3.374 |
| Konzernergebnis ohne Minderheiten - Verwässert | -2.390 | 3.374 |
| Anzahl der Aktien | Tausend Stück | Tausend Stück |
| Ungewichtete Anzahl ausgegebener Aktien | 32.438 | 32.438 |
| Gewichtete Anzahl ausgegebener Aktien -Unverwässert | 32.438 | 32.438 |
| Gewichtete Anzahl der Aktien -verwässert | 32.438 | 32.438 |
| Ergebnis je Aktie (EPS) | EUR | EUR |
| ungewichtet - unverwässert | -0,07 | 0,10 |
| gewichtet - unverwässert | -0,07 | 0,10 |
| gewichtet - verwässert | -0,07 | 0,10 |
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie basierte im
Vorjahr fälschlich auf dem Konzernergebnis inklusive
der Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter. Per 31.
Dezember 2021 erfolgt ein berichtigter Ausweis des
Ergebnisses je Aktie basierend auf dem Konzernergebnis ohne
Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter, per 30. Juni
2022 werden die Vorjahresvergleichswerte ebenfalls
korrigiert ausgewiesen.
Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten ist im
Vergleich zum 31. Dezember 2021 unverändert.
Die finanziellen Risiken des ACCENTRO-Konzerns
(Zinsänderungsrisiko, Ausfallrisiko,
Liquiditätsrisiko) haben sich im Berichtszeitraum im
Vergleich zum 31. Dezember 2021 nicht wesentlich
verändert.
Mit Ausnahme eines Kaufpreisrückforderungsanspruchs
aus einer Rückabwicklung des Erwerbs sämtlicher
Anteile an der DIM Holding AG, Berlin, nebst eines im
Rahmen des Erwerbs vom Verkäufer übernommenen
Gesellschafterdarlehens, der bis Mai 2022 gestundet war.
Die Ansprüche in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. EUR
zum 30. Juni 2022 (inklusive Zinsen und des
Gesellschafterdarlehens, per 31.12.2021 noch insgesamt 18,9
Mio. EUR) wurden nicht vereinbarungsgemäß bis
Mai 2022 beglichen. Die Gesellschaft befindet sich im
anwaltlichen Austausch mit dem Schuldner und hat angedroht,
dass, sofern die geschuldeten Beträge nicht
kurzfristig gezahlt würden, die ACCENTRO die
Zwangsvollstreckung aus der eingetragenen Gesamtgrundschuld
in Höhe von 20.000 TEUR für vier Objekte in
Berlin Tiergarten und Grunewald (drei Bestandsobjekte und
eine Projektentwicklung), einleitet. Diese vier
Immobilienobjekte wurden zur Bestimmung ihres Werts per 30.
Juni 2022 durch einen unabhängigen von der ACCENTRO
beauftragten externen Gutachter erneut bewertet. Zudem
wurden zur finalen Ermittlung des Werts dieser Sicherheiten
die grundbuchlich erfassten vorrangigen Schulden in Abzug
gebracht.
Trotz des Risikos, dass noch andere Gläubiger
vorrangig zu befriedigen sind, ist der Vorstand davon
überzeugt, dass die gesamte noch ausstehende Forderung
entweder durch eine Zwangsvollstreckung befriedigt oder
durch eine kurzfristige Zahlung des Schuldners erfüllt
werden kann.
Zum einen ergibt sich die Überzeugung des
Vorstandes aus der werthaltigen Sicherheit in Form der
Gesamtgrundschuld in Höhe von 20.000 TEUR sowie 100 %
der Aktien der DIM Holding AG. Zum anderen konnte der
Schuldner dem Vorstand glaubhaft versichern, dass er die
gesamte Forderung nebst Zinsen noch im dritten Quartal
erfüllen wird. Sollte dies nicht erfolgen, wird die
ACCENTRO in die Sicherheiten vollstrecken.
Aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen (anwaltliche
Zahlungsaufforderung im August 2022) als auch aus den
Erwartungen künftiger Erlösströme durch eine
mögliche Verwertung der Sicherheiten, sieht die
ACCENTRO erhöhte Aufwendungen aufgrund der aktuellen
Marktlage, insbesondere eines Sicherungsobjektes, bei dem
erhöhter Projektentwicklungsbedarf aus vor allem
steigenden Bau- und Finanzierungskosten (trotz
unverändert eingeschätzt hoher Wahrscheinlichkeit
der Baurechtschaffung) erwartet wird. Unter
Berücksichtigung der aktuellen sich eintrübenden
Lage am Immobilienmarkt und der bisher sehr unsicheren
Beitreibung der Forderung, sieht die ACCENTRO daher
für das nunmehr wahrscheinlichere Szenario der
Sicherheitenverwertung einen Wertminderungsbedarf in
Höhe von 4.000 TEUR auf den geschuldeten
Forderungsbestand von 19,5 Mio. EUR als notwendig und
sachgerecht an.
Der Kreis der nahestehenden Personen hat sich
gegenüber dem 31. Dezember 2021 nicht verändert.
Zum Bilanzstichtag bestanden die nachfolgend
dargestellten Darlehensforderungen gegenüber nicht
konsolidierten und den assoziierten Unternehmen bzw.
Gemeinschaftsunternehmen. Diese beinhalten aufgelaufene
Zinsansprüche.
| TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| LHC Holding 1 GmbH | 11.031 | 11.031 |
| KAISER 102 Projektentwicklungs GmbH, Berlin | 4.679 | 4.069 |
| Gutshof Dahlewitz 1 GmbH, Berlin | 2.492 | 2.397 |
| HRP Hamburg Residential GmbH, Hamburg | 327 | 1.676 |
| Gutshof Dahlewitz 2 GmbH, Berlin | 80 | 77 |
| Düne 38 Projektentwicklungs GmbH, Berlin | 0 | 2.044 |
Darüber hinaus gab es im Berichtszeitraum keine
Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen
und/oder Personen.
Im Berichtszeitraum wurde der Vertrag mit dem
Vorstandsvorsitzenden Lars Schriewer vorzeitig um fünf
Jahre bis Mai 2027 verlängert.
Zum 30. Juni 2022 bestanden Abnahmegarantien in
Höhe von 16,3 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 0,0 Mio.
EUR).
Zum Stichtag bestehen außerdem Verpflichtungen im
Rahmen von beurkundeten Ankäufen in Höhe von
46,75 Mio. EUR. Diese setzen sich zusammen aus
vertraglichen Verpflichtungen für Als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von
45,4 Mio. EUR und Verpflichtungen zum Ankauf von
Vorratsimmobilien in Höhe von 1,35 Mio. EUR.
Darüber hinaus bestehen keine wesentlichen
sonstigen finanziellen Verpflichtungen.
Am 8. Juli 2022 erwarb die ACCENTRO im Rahmen eines
Share Deals ein Mietportfolio in Ostdeutschland mit einem
Wohnungsbestand von 682 Wohneinheiten. Die Gesellschaft
wird den Als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
zugeordnet. Zum 30. Juni 2022 war zunächst eine
geleistete Anzahlung in Höhe von 9.631 TEUR
bilanziert.
Des Weiteren wurden zum 30. Juni 2022 zwei weitere
Portfolien in Ostdeutschland beurkundet, deren
Nutzen-Lasten-Wechsel in der zweiten Jahreshälfte 2022
vollzogen werden. Auf diese wurde im Juli 2022 eine
Anzahlung in Höhe von 1.500 TEUR geleistet.
Seit August 2022 ist die ACCENTRO in der anwaltlichen
Androhung und im Austausch mit der DIM Holding AG zu den
Forderungen aus der Kaufpreisrückabwicklung (für
weitere Erläuterungen siehe Seite 36/37).
Darüber hinaus sind für die ACCENTRO Real
Estate AG keine Ereignisse mit wesentlicher Bedeutung
zwischen dem Bilanzstichtag 30. Juni 2022 und dem Tag der
Abschlusserstellung eingetreten.
Die geopolitische Lage und Sorgen um die Weltkonjunktur
belasten die Finanzmärkte erheblich. Vor dem
Hintergrund einer hohen Inflation, dynamisch steigender
Zinsen und Energiepreise, erheblicher Störungen der
Lieferketten, einer generell drohenden Rezession und des
anhaltenden Krieges in der Ukraine sind sowohl die Aktien-
als auch die Rentenmärkte im ersten Halbjahr 2022
stark unter Druck gekommen.
Zwei schwache Quartale in Folge führten zu
erheblichen Kursverlusten im ersten Halbjahr: Der deutsche
Aktienindex (DAX) ging in den ersten sechs Monaten um 20,2
% zurück (30.06.2022: 12.784 Punkte). Noch deutlich
schwächer schnitten der MDAX mit einem Minus von 27,2
% (25.823 Punkte) und der SDAX mit einem Verlust von 29,1 %
(11.881 Punkte) ab.
Die deutschen Immobilienindizes entwickelten sich
nochmals schlechter. Zusätzlich zu den genannten
Einflussfaktoren beeinflussten auch steigende Baukosten
sowie Verzögerungen bei den Bauzeiten die
Kursentwicklung vieler Immobilienaktien. Der Deutsche
Immobilienaktien Index (DIMAX) verbuchte in den ersten
sechs Monaten ein Minus von 34,9 % (105 Punkte),
während der EPRA Index Germany sogar um 39,7 % (834
Punkte) sank.
Den deutlichen Kursverlusten im Immobiliensektor konnte
sich auch die ACCENTRO-Aktie nicht entziehen und verlor in
der ersten Jahreshälfte 44,3 % (Xetra-Schlusskurs am
30.06.2022: 3,76 €). Wie schon in den Vorquartalen
haben zusätzlich zum generell schwierigen
Kapitalmarktumfeld die negativen Vorkommnisse und
Entwicklungen rund um das Immobilienunternehmen Adler
Group, einem Minderheitsaktionär der ACCENTRO AG, die
Kursentwicklung beeinflusst.
Unverändert setzt das Management von ACCENTRO auf
einen engen Dialog mit Investoren und potenziellen
Aktionären. So wird das Unternehmen im September
erstmals an der Herbstkonferenz des Equity Forum -einer
bedeutenden Plattform für Small- und Midcaps - in
Frankfurt/Main teilnehmen. Parallel wurde die Coverage
erweitert: Auch das Hamburger Researchhaus Montega AG
beobachtet nun die Aktie. Damit steigt die Zahl der aktiven
Analysten auf acht.
Das gezeichnete Kapital der ACCENTRO Real Estate AG
betrug per 30. Juni 2022 unverändert 32,44 Mio. EUR.
Es setzt sich zusammen aus 32.437.934 auf den Inhaber
lautende nennwertlose Stückaktien. Zum 30. Juni 2022
befanden sich 83,10 % der Aktien der ACCENTRO Real Estate
AG im Besitz der Brookline Real Estate S.a r.l., 4,78 % im
Besitz der Adler Real Estate AG und 12,12 % im Streubesitz.
Einen Überblick über die Aktionärsstruktur
erhalten Sie in der untenstehenden Grafik.
| Höchstkurs (3. Januar 2022)* | 6,75 EUR |
| Tiefstkurs (30. Juni 2022)* | 3,76 EUR |
| Schlusskurs am 30. Juni 2022* | 3,76 EUR |
| Marktkapitalisierung am 30. Juni 2022* | 121.966.631,84 EUR |
| Aktienanzahl | 32.437.934,00 |
| 06. September 2022 | Equity Forum Herbstkonferenz, Frankfurt/Main |
| 13. September 2022 | SRC Forum Financials & Real Estate, Frankfurt/Main |
| 13. Oktober 2022 | Real Estate Salon, Wien |
| 18. Oktober 2022 | European Large & MidCap Event, Paris |
| 06. Dezember 2022 | SdK Anlegerforum (virtuell) |
Derzeit verfolgen acht Finanzanalysten die Entwicklung
der ACCENTRO Real Estate AG. Sie stehen mit unserem
Vorstand und der Investor Relations Abteilung in
regelmäßigem Kontakt und veröffentlichen
mehrmals im Jahr schriftliche Kommentare zur
Geschäftsentwicklung und strategischen Ausrichtung des
Unternehmens. Aktuell sprechen sieben Analysten eine
Kaufempfehlung aus und ein weiterer hat sein Rating
vorübergehend ausgesetzt. Das durchschnittliche
Kursziel beträgt 9,81 EUR, was bezogen auf den
aktuellen Aktienkurs einem Steigerungspotenzial von rund
160 % entspricht.
| ANALYST | INSTITUTION | EMPFEHLUNG | KURSZIEL |
| Philipp Kaiser | Warburg Research | Buy | 10,20 EUR |
| Dr. Adam Jakubowski | SMC-Research | Buy | 11,50 EUR |
| Katharina Schmenger | Quirin Privatbank | Buy | 10,00 EUR |
| Stefan Scharff, Christopher Mehl | SRC-Research | Buy | 10,00 EUR |
| Ferran Tort Barniol* | Kepler Cheuvreux | ||
| Winfried Becker | FMR Frankfurt Main Research | Buy | 10,00 EUR |
| Patrick Speck | Montega AG | Buy | 9,00 EUR |
| Manuel Martin | ODDO BHF | Hold | 8,00 EUR |
* Rating vorübergehend ausgesetzt
Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind.
Berlin, den 31. August 2022
Lars Schriewer
Vorstand (CEO)
Dieser Zwischenbericht enthält bestimmte
zukunftsgerichtete Aussagen. In die Zukunft gerichtete
Aussagen sind alle Aussagen, die sich nicht auf historische
Tatsachen und Ereignisse beziehen. Dies gilt insbesondere
für Aussagen über die zukünftige finanzielle
Ertragsfähigkeit, Pläne und Erwartungen in Bezug
auf das Geschäft und das Management der ACCENTRO AG,
über Wachstum und Profitabilität sowie
wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen und
andere Faktoren, denen die ACCENTRO AG ausgesetzt ist.
Die in die Zukunft gerichteten Aussagen beruhen auf
gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen
Einschätzungen und Annahmen der Gesellschaft. Solche
in die Zukunft gerichteten Aussagen basieren auf Annahmen
und unterliegen Risiken, Ungewissheiten und anderen
Faktoren, die dazu führen können, dass die
tatsächlichen Ergebnisse einschließlich der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ACCENTRO AG
wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer
ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen
ausdrücklich oder implizit angenommen oder beschrieben
werden. Die Geschäftstätigkeit der ACCENTRO AG
unterliegt einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten, die
auch dazu führen können, dass eine
zukunftsgerichtete Aussage, Einschätzung oder
Vorhersage unzutreffend wird.
Der Halbjahresfinanzbericht 2021 der ACCENTRO Real
Estate AG liegt auch in englischer Sprache vor.
Unsere Finanzberichte können Sie im Internet auf
unserer Homepage WWW.ACCENTRO.AG abrufen oder unentgeltlich
anfordern bei: ACCENTRO Real Estate AG, Kantstraße
44/45, 10625 Berlin
Das Geschäftsjahr der ACCENTRO Real Estate AG
entspricht dem Kalenderjahr. Weitere Termine finden Sie im
Bericht auf S. 40 und auf unserer Website www.accentro.de.
30. NOV 2022
VERÖFFENTLICHUNG ZWISCHENMITTEILUNG ZUM 30.
SEPTEMBER 2022
ACCENTRO Real Estate AG
Kantstraße 44/45
10625 Berlin
Telefon: +49 30 887 181-0
Telefax: +49 30 887 181-11
E-Mail: mail@ACCENTRO.de
Homepage: WWW.ACCENTRO.DE
Lars Schriewer
Axel Harloff, Hamburg
ACCENTRO Real Estate AG
Investor Relations
Telefon: +49 30 887 181-272
Telefax: +49 30 887 181-11
E-Mail: ir@ACCENTRO.de
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Seite 3: HGEsch
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