ecotel communication ag

Düsseldorf

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Konzernlagebericht

1.1 Grundlagen des Konzerns

1. ECOTEL IM ÜBERBLICK

Die ecotel Gruppe (nachfolgend »ecotel« genannt) ist seit 1998 bundesweit tätig und auf die Vermarktung von Informations- und Telekommunikationslösungen in verschiedenen Segmenten spezialisiert. Konzernmutter ist die ecotel communication ag (nachfolgend »ecotel ag« genannt) mit Sitz in Düsseldorf.

ecotel vermarktet ihre Produkte und Dienstleistungen in folgenden Segmenten: »ecotel Geschäftskunden« und »ecotel Wholesale«.

Im Folgenden werden die Segmente näher erläutert:

Segment »ecotel Geschäftskunden«

Der deutsche Telekommunikationsmarkt wird wesentlich durch die beiden Trends Cloud-Telefonie und Breitbandausbau getrieben 1. Für diese beiden Wachstumsfelder sieht sich ecotel mit der eigenen cloud.phone-Produktgruppe sowie dem multi-carrier-basierten Ethernet Angebot bestens aufgestellt und fokussiert sich daher in diesem Segment auf »Cloud & Fiber«. Die Produktpalette beinhaltet neben flexiblen und qualitativ hochwertigen Telefonie-Lösungen (SIP-Protokoll, Cloud-Telefonie) sowie breitbandigen Datenanbindungen (Glasfaser, x-DSL etc.) auch das Management der Anbindung von Unternehmensstandorten (SD-WAN-, IP- und MPLS-VPNs) sowie die Realisierung von direkter Konnektivität zu den führenden Cloud-Dienstleistern (Multi-cloud-connect). Die Produkte und Services werden auf Basis von georedundanten Rechenzentren in Deutschland betrieben, die über ein eigenes Backbone ausfallsicher verbunden sind.

An diesem Backbone sind im Rahmen des Multi-Carrier-Konzeptes nahezu alle bundesweit relevanten Infrastrukturanbieter aufgeschaltet. Somit kann für jeden Standort die kundenindividuell beste Versorgung realisiert werden.

Je nach Zielgruppe erfolgt der Vertrieb im B2B-Segment über die Kanäle Telesales, Partnervertrieb und Online. Unsere Großkunden hingegen werden direkt betreut. Mit diesem Netzwerk verfügt ecotel über einen breiten Zugang zu mittelständischen Kunden. Darüber hinaus hat sich ecotel nach eigener Einschätzung als erfolgreicher Partner in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl Einkaufsgenossenschaften und Verbundgruppen etabliert.

Daneben gehören die mvneco GmbH sowie die UPLINK Digital GmbH indirekt über die ecotel Beteiligungs GmbH zum ecotel Geschäftskundensegment. Die mvneco fungiert als technischer Dienstleister, Systementwickler und Berater für Telekommunikationslösungen sowie diesbezügliche Managed Services. Die UPLINK Digital GmbH ist auf dem Markt für Online-Audiodienstleistungen, insbesondere im Hosting von Streaming-, Podcast- und Serviceangeboten tätig.

Segment »ecotel Wholesale«

Das Segment »ecotel Wholesale« beinhaltet den netzübergreifenden Handel mit Telefonminuten (Wholesale) sowie die Vermarktung von Datenleitungen für nationale und internationale Carrier. Dazu unterhält ecotel Geschäftsbeziehungen und Netzzusammenschaltungen mit einer Vielzahl von internationalen Carriern. Über die Wholesale-Plattform wickelt ecotel inzwischen auch den größten Teil der nationalen und internationalen Telefongespräche seiner Geschäftskunden ab und nutzt diese Plattform ebenso für den eigenen Teilnehmernetzbetrieb.

Infrastruktur

ecotel betreibt kein eigenes Zugangsnetz, sondern bezieht die TK-Zuführungsleistungen von diversen Vorlieferanten und kann hierdurch jeweils den Betreiber mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auswählen. Als typische Vorlieferanten sind beispielsweise die Deutsche Telekom, 1&1 Versatel, Vodafone, Verizon, EWE, Plusnet, Mnet und Colt zu nennen. Die Anzahl der Vorlieferanten steigt weiterhin an, da die Nachfrage unserer Geschäftskunden nach breitbandigen Glasfaserleitungen stetig zunimmt und die verschiedensten Infrastrukturanbieter sowie Kabelnetzbetreiber ihre hochmodernen Netze immer mehr für diese Zielgruppe öffnen. Durch den kundenbezogenen Einkauf der Zuführungsleitung ist ein Großteil der ecotel Kostenbasis variabel. Auf Basis neuester NGN-Technologie ist ecotel durch den Teilnehmernetzbetrieb (TNB) in der Lage, eigenständig Sprachvermittlungsdienstleistungen anzubieten, Rufnummernblöcke zu verwalten und Rufnummern ins eigene Netz zu portieren. Somit beschränkt sich der Zukauf von TK-Zuführungsdienstleistungen zunehmend auf den reinen Access zum Kunden.

ecotel betreibt ein eigenes ISO-27001-zertifiziertes Rechenzentrum auf dem Campus des größten europäischen Internetknotens in Frankfurt a. M. sowie weitere Rechenzentrumsflächen in Düsseldorf. Die beiden Points-of-Presence (PoP)-Standorte sind über ein eigenes zentrales Voice- und Daten-Backbone vernetzt und mittels Netzzusammenschaltungen mit vielen regionalen und globalen Carriern verbunden.

2. STRUKTUR DES KONZERNS ECOTEL COMMUNICATION AG

Neben der ecotel communication ag (ecotel ag) besteht der Konzern zum 31. Dezember 2024 aus der ecotel Beteiligungs GmbH sowie aus der at-equity bilanzierten mvneco GmbH und der at-cost bilanzierten UPLINK Digital GmbH.

Konzernstruktur

3. STEUERUNG DES KONZERNS

Gesetzliches Leitungs- und Vertretungsorgan der ecotel ag ist der Vorstand. Gemäß § 5 der Satzung der ecotel ag besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Vorstandsmitglieder bestellt der Aufsichtsrat für die Dauer von höchstens fünf Jahren. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Nach der Satzung der ecotel ag erlässt der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung für den Vorstand. Nach § 6 Abs. 1 der Satzung wird die ecotel ag durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen gesetzlich vertreten.

Dem Vorstand der ecotel ag gehören die Herren Markus Hendrich (Vorstandsvorsitzender), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Wholesale, Portfoliomanagement, Technik, Operations, Strategie & Regulierung sowie die zentralen Verwaltungsfunktionen, Andrè Borusiak (CCO) (seit dem 1. Juli 2024), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Geschäftskundenvertrieb, Key Account Management, Marketing & Digital Commerce und Christian van den Boom (CFO) (seit 1. September 2024), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Finanzen & Investor Relations, Recht und Compliance- sowie Security-Management. Achim Theis ist mit Wirkung zum 30. Juni 2024 als Vorstand abberufen worden.

Neben dem Vorstand sind zum 31. Dezember 2024 Alexander Wiese, Sabrina Bublitz sowie Oliver Jansen und Holger Hommes zu Prokuristen der ecotel bestellt.

Der Vorstand der ecotel hat das Ziel, den Konzern nachhaltig zu führen und somit bei Entscheidungen die mittel- und langfristigen Auswirkungen in den Vordergrund zu stellen. Dabei werden bei unternehmerischen Entscheidungen die Interessen aller Anspruchsgruppen berücksichtigt. Diese sind zum einen die der Aktionäre und Fremdkapitalgeber und zum anderen die der Mitarbeiter, Kunden und Vertriebspartner sowie die der ecotel selbst.

Die Aktionäre erwarten transparente Berichterstattung, verlässliche Prognosen und eine planbare und attraktive Aktionärsvergütung. Die Fremdkapitalgeber erwarten eine solide Bilanzstruktur und die Einhaltung der vereinbarten Covenants sowie die fristgerechte Bedienung der Kapitaldienste (Zins und Tilgung). Bei den Mitarbeitern, Kunden und Vertriebspartnern stehen die Sicherung der Arbeitsplätze, die Attraktivität des Arbeitgebers, die Entwicklung von innovativen und attraktiven Produkten sowie die Weiterentwicklung der Services und Prozesse zur Verbesserung der Kunden- und Partnerzufriedenheit im Vordergrund.

ecotel hat sich zum Ziel gesetzt, führender Qualitätsanbieter im Bereich Telekommunikation für Geschäftskunden in Deutschland zu werden und erwartet daher weiterhin Investitionen und Ressourcenaufbau in die beiden Fokusthemen »Cloud« und »Fiber«, da mit diesen Maßnahmen das im weiteren Verlauf noch näher beschriebene Wachstumspotential genutzt werden soll. Im Ergebnis möchte ecotel dabei den Schwerpunkt der Entwicklung auf leicht zu bedienende, flexible und skalierbare Plattformen setzen, um auf die Kundenbedürfnisse des deutschen Mittelstandes einzugehen und passgenaue Produkte und Lösungen zu platzieren.

ecotel hat sich eine aus dieser nachhaltigen Unternehmensführung abgeleitete nachhaltige Finanzstrategie auferlegt. Diese beinhaltet nicht die Steuerungsgrößen, soll aber den Interessen der oben beschriebenen Anspruchsgruppen gerecht werden.

Nachhaltige Finanzstrategie

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Die zur Verfügung stehenden Mittel werden zur Bedienung aller Anspruchsgruppen verwendet.

Die finanzielle Stabilität soll nicht gefährdet werden.

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ecotel Mitarbeiter /​ Kunden /​ Vertriebspartner Fremdkapitalgeber Aktionäre
/​/​ Nachhaltiges und profitables Wachstum im B2B-Segment /​/​ Attraktive und wettbewerbsfähige Produkte /​/​ Stabile Bilanzkennzahlen /​/​ Transparentes Kapitalmarkt-Reporting
/​/​ Steigerung des Rohertrages /​/​ Entwicklung moderner und zukunftsfähiger IT-Systeme /​/​ Nettofinanzverschuldung: < 2,5-faches EBITDA /​/​ Realistische Prognosen
/​/​ Wachstumsabhängige Investitionen in 2025 /​ 2026: Mind. 8 Mio. EUR /​/​ Attraktive Vergütung für Vertriebspartner und Mitarbeiter /​/​ EBITDA /​ Umsatz > 5 % /​/​ Steigerung des EBITDA
/​/​ ständige Liquiditätsreserve inkl. Kreditlinie Mind. 5 Mio. EUR /​/​ Sicherstellung der Arbeitsplätze /​/​ Eigenkapitalquote > 40 % /​/​ FCF 1-Ziel: positiv
/​/​ Nachhaltige Personalpolitik und Weiterbildungsmaßnahmen /​/​ Dividendenpolitik: Mind. 50 % vom EPS 2

1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Cashflow aus Investitionstätigkeit vor Investitionen in Kundenequipment für künftige Großkundenprojekte.
2 Entsprechende Gremienbeschlüsse vorausgesetzt.

ecotel steuert die Segmente nach Maßgabe der strategischen Gesamtausrichtung des Konzerns. Es gibt eine Gesamtbudgetplanung, in die die Jahresbudgets der Geschäftsbereiche sowie der übrigen Konzernunternehmen einfließen. Dabei werden auf Ebene des geschäftsführenden Boards der ecotel Gruppe die bedeutsamen Leistungsindikatoren Umsatz und Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich des direkt der Kundenleistung zurechenbarem Materialaufwand), das operative EBITDA (Definition siehe Kapitel 1.3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht) sowie in der Gesamtbetrachtung der Konzernüberschuss in den Fokus gerückt. Hierzu werden in der Planung auf Ebene von Produktarten /​ -kategorien nach dem Teil kosten verfahren den Erlösen die direkten variablen Kosten zugeordnet und Rohmargen ermittelt. Die produktübergreifenden indirekten Kosten (Gemeinkosten) sowie die Personalkosten werden im Wesentlichen auf Kostenstellen geplant und überwacht. Der Aufsichtsrat überwacht die Einhaltung dieser wesentlichen Steuerungskennzahlen und lässt sich quartalsweise vom Vorstand hierüber berichten.

Zur detaillierten Steuerung des Segments ecotel Geschäftskunden erfolgt zudem eine Überwachung von geschäftsbereichsbezogenen spezifischen Kennzahlen (z. B. Anzahl der Sprachkanäle, Anzahl der Seats, Minutenvolumen, Anzahl der Leitungen, Preise je Mengeneinheiten (ARPUs), Rohertragsmarge), die in einem Reportingsystem abgebildet werden. Diese Kennzahlen können je nach aktueller Bedeutsamkeit für die Steuerung des Geschäfts in diesem Segment von Zeit zu Zeit variieren. Diese nicht-finanziellen Leistungsindikatoren unterstützen das Management bei der Führung und der langfristigen strategischen Ausrichtung des Segments.

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren dienen jedoch nicht vorrangig zur Steuerung des Konzerns. Vielmehr ermöglichen sie erweiterte Erkenntnisse über die Situation im Konzern und lassen darauf aufbauende Entscheidungen zu. Demnach sind in der ecotel keine nichtfinanziellen Leistungsindikatoren vorhanden, die für die Geschäftstätigkeit des Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind.

Die Liquiditäts-, Investitions- und Working-Capital-Überwachung erfolgt bei der ecotel ag zentral für die vollkonsolidierten Gesellschaften.

4. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

ecotel selbst betreibt keine Grundlagenforschung, sondern fokussiert sich auf die Integration und Kompatibilität von bestehenden Leitungsarten, Tarifkombinationen und Gerätekonfigurationen. Dabei steht immer der möglichst hohe Kosten- /​ Nutzen-Effekt für die Kunden im Vordergrund (»best of breed«-Ansatz). Daher beschränkten sich die Entwicklungsaufwendungen in den letzten Jahren im Wesentlichen auf die technische Entwicklung hin zum eigenen Teilnehmernetzbetrieb, Entwicklungsleistungen für ein Partnerportal für Vertriebspartner sowie Systementwicklungen und -verbesserungen für die Auftragsverarbeitung der neuen Produktpalette. Im Jahr 2024 betrugen die aktivierten Entwicklungsaufwendungen 0,5 Mio. EUR (Vorjahr: 0,4 Mio. EUR). Der Entwicklungsschwerpunkt wird mit erfolgreichem Abschluss des Aufbaus einer eigenen Teilnehmernetzbetreiberplattform nun in Richtung der Produkt- und Lösungsentwicklung verschoben, wobei sich zwei Schwerpunkte ausprägen: Zum einen Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Automatisierung der Produktlandschaft zum Zwecke der Effizienzsteigerung, wobei Investitionsschwerpunkte die IT-Systeme betreffen. Zum anderen Auf- und Ausbau eines modularen Produkt- und Lösungsportfolios, mit dem die individuellen Bedürfnisse mittelständischer Geschäftskunden schnell, flexibel und passgenau bedient werden können.

1.2 Wirtschaftsbericht

1. MARKT- UND WETTBEWERBSUMFELD

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland ebenfalls 0,2 %. Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege. Dazu zählen zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, aber auch unsichere wirtschaftliche Aussichten. In diesem Umfeld schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 erneut. 1

In der Vergangenheit war die Entwicklung der ecotel in der Regel nicht unmittelbar an die deutsche gesamtwirtschaftliche Entwicklung gekoppelt. Auf der einen Seite haben sich Bestandskunden in wirtschaftlich eher schwierigen Phasen in der Regel eher mit Verlängerungen von bestehenden und funktionierenden Infrastrukturen für Telekommunikationsdienste beschäftigt, was die Kundenabwanderung in solchen Zeiten tendenziell verringert hat. Auf der anderen Seite waren potentielle Neukunden in solchen Phasen eher zurückhaltender bei der Entscheidung seinen Anbieter für Telekommunikationsdienste zu wechseln. Auch haben die vergangenen Jahre, vor allem auch während der Covid-19-Pandemie, gezeigt, dass auch bei drohenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder gar Insolvenzen, die Telekommunikationsleistungen weitergeführt werden oder von Insolvenzverwaltern weitergeführt werden.

Für den deutschen Telekommunikationsmarkt und da im Wesentlichen der Festnetzmarkt und der Telefoniemarkt lassen sich folgende Aussagen treffen:

Der Gesamtumsatz der Telekommunikationsanbieter im deutschen Festnetzmarkt - bestehend aus Sprach- und Internetdiensten, Datendiensten, Interconnection, Mietleitungen, Inhalte, Endgeräte und Verteilung von TV-Inhalten, die von Netzbetreibern und deren Vertriebspartner abgesetzt werden - wird sich im Jahr 2024 voraussichtlich leicht gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Der Gesamtmarkt wird nach letzten Schätzungen aus September 2024 insgesamt 33,0 Mio. EUR betragen (2023: 32,9 Mrd. EUR). Dabei hat sich die dominante Stellung der Deutschen Telekom weiterhin verstärkt. Der Anteil beträgt nun 52,1 % am Gesamtmarkt (2023: 51,7 %). 2

Grundlegende Marktstudien, die das Jahr 2024 betreffen, liegen zur Zeit nicht vor bzw. werden erst später veröffentlicht.

Der deutsche Festnetzmarkt entwickelt sich weiterhin positiv. Die Anzahl der aktiven Breitbandanschlüsse in Deutschland wächst ebenfalls weiter an. Während der Anteil der kupferbasierten Anschlüsse (i. W. DSL-Anschlüsse) auf 24,5 Mio. Stk. zurückging, wuchs der Anteil der aktiven Glasfaseranschlüsse auf 4,3 Mio. Stk. zum Ende des Jahres 2023. 1

Neben der Tatsache, dass das für ecotel wichtige Marktsegment weiter steigt, lässt sich festhalten, dass sich die Anzahl der vermarkteten aktiven Maximalbandbreiten deutlich in Richtung der Anschlüsse mit über 100 Mbit/​s verschiebt, die auf glasfaserbasierten Anschlüssen beruhen. Trotz dieses Wachstums betrug der Anteil aktiver Glasfaseranschlüsse an allen Breitbandanschlüssen in Deutschland lediglich 11,2 % zum Ende des Jahres 2023. 2

1 Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr 19. vom 15. Januar 2025
2 Quelle: VATM Wettbewerbsstudie vom 11. September 2024

Verteilung der vermarkteten Maximalbandbreiten im Download bei aktiven Festnetz-Breitbandanschlüssen in Mio.

Quelle: Jahresbericht 2023 der Bundesnetzagentur (Seite 14)


Aktive Breitbandanschlüsse in Festnetzen in Mio.

Quelle: Jahresbericht 2023 der Bundesnetzagentur (Seite 14)

1 Quelle: VATM Wettbewerbsstudie vom 11. September 2024. 2 Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr 19. vom 15. Januar 2025.

Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen stationären Breitbandanschlüssen in den Ländern der OECD im Dezember 2023 in %

Quelle: OECD, Statista: 2025


Die von ecotel gewählte Strategie, mit möglichst vielen Glasfaseranbietern zusammenzuarbeiten (Multi-Carrier-Strategie) stützt sich auf diese Entwicklung. Ein Infrastrukturanbieter hat große Bestrebungen sein eigenes Netz mit Kunden und Diensten zu füllen. Da ecotel kein eigenes Netz als Infrastrukturinvestition betreibt, kann ecotel an jedem Standort in Deutschland den für den Kunden besten (Verfügbarkeit und Preis) Anschluss bei den dort vorhandenen Infrastrukturanbietern zur Verfügung stellen. Im B2B Segment bietet ecotel hier zudem die SD-WAN-Lösung an, die es ermöglicht auf konventionellen Leitungen höhere Bandbreiten zu erzielen.

Als Telekommunikationsunternehmen unterliegt ecotel der Aufsicht der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA).

Im Bereich Telekommunikation und Post sorgt die Bundesnetzagentur für

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die Sicherstellung eines chancengleichen und funktionsfähigen Wettbewerbs, auch in der Fläche,

die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Telekommunikations-und Postdienstleistungen (Universaldienstleistungen) zu wettbewerbsfähigen Preisen,

die Förderung von Telekommunikationsdiensten bei öffentlichen Einrichtungen,

die Sicherstellung einer effizienten und störungsfreien Nutzung von Frequenzen, auch unter Berücksichtigung der Belange des Rundfunks und

die Wahrung der Interessen der öffentlichen Sicherheit.

Neben der Regulierung hat die Bundesnetzagentur im Telekommunikations- und Postmarkt noch weitere vielfältige Aufgaben; sie

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vergibt Lizenzen im Postbereich,

trägt zu Lösungen von Fragen im Rahmen der Standardisierung bei,

verwaltet Frequenzen und Rufnummern,

klärt Funkstörungen auf,

bekämpft den Missbrauch von Rufnummern,

beobachtet den Markt und

berät die Bürger über neue Regelungen und deren Auswirkungen.

ecotel versucht, durch Marktkenntnis und -beobachtung wesentliche Trends frühzeitig zu entdecken und daraus Risiken und Potentiale abzuleiten. Im Jahr 2024 hat ecotel sich mit folgenden aktuellen Themengebieten auseinandergesetzt bzw. sich aktiv in den Arbeitskreisen und im Präsidium des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V.) beteiligt:

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Verbesserung der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für den Breitbandausbau und den Geschäftskundenmarkt in Deutschland,

Sicherstellung einer flächendeckenden gleichartigen Grundversorgung in städtischen und ländlichen Räumen mit Telekommunikationsdiensten (Universaldienstleistungen) inklusive breitbandiger Anschlüsse zu erschwinglichen Preisen,

Abstimmung der europäischen Telekommunikationspolitik (EU Single Market) mit den speziellen Anforderungen des deutschen Telekommunikationsmarktes,

Netzneutralität (d. h. gleichberechtigte und unveränderte Übertragung von Datenpaketen durch Carrier, unabhängig davon, woher diese stammen oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben),

Modernisierung der bestehenden Datenschutzregeln sowie des Verbraucherschutzes, /​/​ Begleitung von Initiativen im regulatorischen und politischen Raum und Einflussnahme auf dieselben, mit dem Zweck, adäquate Vorleistungsprodukte langfristig beziehen zu können und die nationalen Besonderheiten im Hinblick auf EU-Entscheidungen hervorzuheben, damit diese Berücksichtigung finden,

Handelsplattform für Anbieter und Nachfrager von Breitbandanschlüssen,

Mobilfunk.

2. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Ertragslage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2024 wurden folgende Effekte aus dem operativen EBITDA korrigiert:

Im Geschäftsjahr 2024 endete die Wartefrist (4 Jahre) der im Jahr 2020 gewährten Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsplan 2020. Aus der Bewertung bis zur Wartefrist am 31. Juli 2024 resultierten nicht zahlungswirksame Bewertungseffekte von 0,1 Mio. EUR. Daneben wurde im Geschäftsjahr jede ausgegebene Aktienoption mit einem einmaligen Sonderbonus von 6 EUR je ausgegebener Aktienoption vergütet. Diesen einmaligen Sonderbonus haben alle noch aktiv beschäftigte Aktienoptionsinhaber, mit Ausnahme der Vorstände und ehemaligen Vorstände, erhalten. Aus diesem einmaligen Sonderbonus resultierten Personalaufwendungen in Höhe von 0,7 Mio. EUR. Insgesamt wurden somit 0,8 Mio. EUR aus dem operativen EBITDA herausgerechnet.

Um sich im stets weiterentwickelnden Markt noch besser zu positionieren und die sich bietenden Chancen schneller und umfänglicher nutzen zu können, stellt ecotel seit dem Vorjahr bereits ihre Prozesslandschaft und Führungsstruktur auf den Prüfstand. Dabei werden Prozess- und Informationsflüsse analysiert und effizienter modelliert. Ebenso wird in diesem Zuge auch die Fach- und Führungsstruktur den neuen Bedürfnissen dieser neuen Prozesslandschaft angepasst. Für diese Reorganisation sind im Geschäftsjahr insgesamt 1,3 Mio. EUR, davon 1,0 Mio. EUR im Personalaufwand, angefallen und wurden aus dem operativen EBITDA korrigiert.

In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen (EBITDA) der einzelnen Segmente und des Konzerns zum Operativen EBITDA (Definition siehe Kapitel 1.3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht) für das Geschäftsjahr 2024 übergeleitet:

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in Mio. EUR ecotel Geschäftskunden ecotel Wholesale Konzern
Konzern-EBITDA gemäß der Segmentberichterstattung 6,0 1,4 7,4
zzgl. Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ausübung von Aktienoptionen 0,8 0,0 0,8
zzgl. Reorganisationsaufwendungen 1,3 0,0 1,3
Operatives EBITDA 8,1 1,4 9,5

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde das operative EBITDA wie folgt ermittelt:

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in Mio. EUR ecotel Geschäftskunden ecotel Wholesale Konzern
Konzern-EBITDA aus fortgeführten Geschäftsbereichen gemäß der Segmentberichterstattung 11,5 0,9 12,4
abzgl. unplanmäßiger Ertrag aus der Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen - 3,9 - - 3,9
zzgl. zahlungsunwirksame Bewertungseffekte 0,1 - 0,1
zzgl. Reorganisationsaufwendungen 0,4 - 0,4
Bereinigtes EBITDA 8,1 0,9 9,0

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

Der Konzern hat im Jahr 2024 Umsatzerlöse von 115,5 Mio. EUR (Vorjahr: 106,3 Mio. EUR) erzielt, was einer Steigerung von 9 % entspricht. Zu dieser Steigerung haben beide operativen Segmente beigetragen. Im Segment ecotel Geschäftskunden konnte der Umsatz um 1,8 Mio. EUR oder 4 % auf 48,0 Mio. EUR gesteigert werden, im Segment ecotel Wholesale betrug die Steigerung 7,4 Mio. EUR oder 12 % auf 67,6 Mio. EUR.

Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Mio. EUR

Der Rohertrag konnte im Geschäftsjahr 2024 um 2 % erhöht werden und beträgt 33,2 Mio. EUR (Vorjahr: 32,6 Mio. EUR). Auch hier trugen beide Segmente zur positiven Entwicklung bei.

Aufgrund der im Vorjahr durchgeführten Wachstumsinvestitionen, vor allem in den Ausbau der Vertriebsstruktur und neuer strategischer Ausrichtung, stieg der um die oben erwähnten Sondereffekte bereinigte Personalaufwand um 0,6 Mio. EUR auf 15,2 Mio. EUR. Sowie die um die oben erwähnten Sondereffekte bereinigte Aufwendungen und Erträge sanken, vor allem aufgrund einer erfolgswirksamen Realisierung von verjährten Ansprüchen aus einem in 2021 in Höhe von 0,7 Mio. EUR geschlossenen Vergleich im Segment ecotel Wholesale, insgesamt um 0,6 Mio. EUR auf 8,5 Mio. EUR.

Das operative EBITDA des Konzerns konnte gesteigert werden und betrug 9,5 Mio. EUR (Vorjahr: 9,0 Mio. EUR) und somit in der Mitte des prognostizierten Korridors von 9 bis 10 Mio. EUR.

Operatives EBITDA aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Mio. EUR

1 bereinigt um Sondereffekte

Das nicht bereinigte EBITDA hat sich gegenüber dem Vorjahr erwartungsgemäß auf 7,4 Mio. EUR (Vorjahr: 12,4 Mio. EUR) deutlich reduziert. Ursächlich für den Rückgang waren geringere Erträge aus der Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen und deutlich höhere Personalaufwendungen, vor allem getrieben durch die oben beschriebenen Sonderthemen.

Unter Berücksichtigung der gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR geringeren Abschreibungen (4,5 Mio. EUR) erzielte der Konzern ein EBIT in Höhe von 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: 7,7 Mio. EUR). Das um die oben beschriebenen Sondereffekte bereinigte EBIT erhöhte sich von 4,2 Mio. EUR auf 5,1 Mio. EUR.

EBIT (um Sondereffekte bereinigt) aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Mio. EUR

1 bereinigt um Sondereffekte

Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses ( 0,0 Mio. EUR; Vorjahr: 0,5 Mio. EUR) und den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (0,9 Mio. EUR; Vorjahr: 2,5 Mio. EUR), ergibt sich ein Konzernüberschuss von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR). Bereinigt um die oben beschriebenen Sondereffekte und darauf entfallene Steuereffekte ergibt sich ein bereinigter Konzernüberschuss von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,3 Mio. EUR).

Konzernüberschuss (um Sondereffekte bereinigt) aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Mio. EUR

1 bereinigt um Sondereffekte

Ertragslage der operativen Segmente

In der folgenden Grafik ist die Umsatzentwicklungen der letzten drei Geschäftsjahre sowie die Verteilung auf die Segmente dargestellt.

Umsatzentwicklung und -verteilung auf Segmente in Mio. EUR

ecotel Geschäftskunden

Der Umsatz im Segment ecotel Geschäftskunden konnte im Geschäftsjahr 2024 um 4 % auf 48,0 Mio. EUR gesteigert werden (Vorjahr: 46,2 Mio. EUR). Vor allem gegen Ende des Jahres haben sich die Ende 2023 /​ Anfang 2024 gewonnenen Großaufträge im Umsatz gezeigt. Diese Großaufträge sind weiterhin in der Realisierungsphase und werden im nächsten Jahr voraussichtlich final umgesetzt.

Der Rohertrag in diesem Segment konnte um 0,3 Mio. EUR auf 31,1 Mio. EUR gesteigert werden. Obwohl die beschriebenen Großaufträge erst gegen Ende des Geschäftsjahres und daher später als ursprünglich geplant, zu spürbaren Umsatz- und Rohertragseffekten führten, konnte sowohl der Umsatz, als auch der Rohertrag den prognostizierten Korridor erreichen.

Im Vorjahr wurden deutliche Investitionen in den Aufbau von vertriebs- und vertriebsunterstützenden Ressourcen getätigt. Daher stieg der Personalaufwand, auch bereinigt um die oben beschriebenen Sondereffekte um 0,6 Mio. EUR auf 15,2 Mio. EUR im Segment Geschäftskunden an. Mit den oben beschriebenen Sondereffekten stieg der Personalaufwand um 1,5 Mio. EUR auf 17,0 Mio. EUR an.

Unter Berücksichtigung der im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegenen sonstigen Aufwendungen und Erträge im Segment Geschäftskunden reduzierte sich das operative EBITDA auf 8,0 Mio. EUR (Vorjahr: 8,1 Mio. EUR). Dennoch konnte das Segment den prognostizierten Korridor von 8 bis 9 Mio. EUR erreichen.

ecotel Wholesale

Der Umsatz im Segment ecotel Wholesale stieg im Geschäftsjahr 2024 deutlich um 7,5 Mio. EUR auf 67,6 Mio. EUR. Dieser Anstieg resultiert sowohl aus dem Anstieg des Geschäfts mit dem netzübergreifenden Handel mit Telefonminuten (Wholesale) (+ 6,0 Mio. EUR) als auch aus dem Wachstum aus der Vermarktung von Datenleitungen für nationale und internationale Carrier (0,3 Mio. EUR). Der restliche Anstieg kommt aus dem Geschäft mit easybell.

Diese Umsatzsteigerungen führten zu einem Anstieg des Rohertrages um 0,2 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Die operativen Aufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant gehalten werden. Unter Berücksichtigung des oben beschriebenen Ertrages aus der erfolgswirksamen Realisierung von verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von 0,7 Mio. EUR stieg das operativen EBITDA um 0,6 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR. Damit konnte das Segment die Prognose von ca. 1 Mio. EUR übertreffen.

Abgleich der Prognosen mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf

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in Mio. EUR 2024 Prognose März 2024 2 Abgleich mit Prognose März 2024
Umsatzerlöse 115,5 108 - 112 übertroffen
ecotel Geschäftskunden 48,0 48 - 52 erreicht
ecotel Wholesale 67,6 50 - 60 übertroffen
Rohertrag 33,2 3 33 - 35 erreicht 3
ecotel Geschäftskunden 31,1 3 31 - 33 erreicht 3
ecotel Wholesale 2,1 2 - 3 erreicht
Operatives EBITDA 1 9,5 9 - 10 erreicht
ecotel Geschäftskunden 8,0 3 8 - 9 erreicht 3
ecotel Wholesale 1,5 3 ~ 1 übertroffen 3
Konzernüberschuss 2,0 > 2 erreicht

1 Betriebliches Ergebnis vor planmäßigen und unplanmäßigen Wertminderungen bereinigt um Sondereffekte.
2 Prognose aus dem Lagebericht 2023.
3 I m Geschäftsjahr 2024 wurde die Intersegmentberichterstattung angepasst sowie die Definition des Rohertrags geschärft. Ohne die Umgliederung wären der Rohertrag um 0,5 Mio. EUR und das operative EBITDA des Segments Geschäftskunden um 0,4 Mio. EUR verfehlt worden.

Im Geschäftsjahr 2024 hat ecotel alle Prognosen erreichen oder übertreffen können. Vor allem im Umsatz und beim operativen EBITDA konnten die prognostizierten Korridore getroffen oder übertroffen werden. Aufgrund der Verzögerungen bei der Realisierung der Großprojekte, die erst im vierten Quartal zu Umsatz- und Ertragssteigerungen führten, allerdings zum Teil am unteren Rand der Korridore.

Finanzlage

Insgesamt war die Finanzlage des Konzerns im Geschäftsjahr 2024 wesentlich durch die Vorbereitungen und teilweise Realisierung der Großprojekte geprägt. Auf der einen Seite hat ein Kunde bereits hohe Anzahlungen auf künftige Leistungen und Services getätigt, auf der anderen Seite mussten Investitionen in technisches Equipment, Lizenzen und Wartungsverträge zur Realisierung der Projekte erbracht werden. Daneben konnten erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2024 erste nennenswerte Fakturen im Zusammenhang mit diesen Projekten erstellt werden, die zum Abschlussstichtag zu wesentlichen Teilen noch nicht fällig waren.

Der Free Cashflow - Saldo aus Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelzufluss /​ -abfluss aus Investitionstätigkeit - betrug daher im Geschäftsjahr 2024 lediglich 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 4,0 Mio. EUR). Ursächlich für diesen Rückgang ist vor allem der oben beschriebene deutlich höhere Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 6,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2,1 Mio. EUR). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 7,5 Mio. EUR konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (6,1 Mio. EUR). Diese Verbesserung konnte durch die Steuerung des Working Capital (1,5 Mio. EUR; Vorjahr: - 3,6 Mio. EUR) und gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Ertragsteuerzahlungen (1,6 Mio. EUR; Vorjahr: 4,2 Mio. EUR) erzielt werden.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Während im Vorjahr vor allem die hohe Dividendenzahlung von 66,1 Mio. EUR zum Gesamtsaldo von - 67,2 Mio. EUR beitrug, konnte der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2024 bei - 1,9 Mio. EUR gehalten werden. Dividendenzahlungen in Höhe von 1,6 Mio. EUR, planmäßige Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten von 0,9 Mio. EUR stehen der Aufnahme eines kurzfristigen Finanzkredites in Höhe von 1,0 Mio. EUR gegenüber. Zum Bilanzstichtag bestehen darüber hinaus 9 Mio. EUR (Vorjahr: 10 Mio. EUR) offene Kreditlinien; alle damit zusammenhängenden Covenants sind eingehalten. Im Finanzvermögen zum 31.12. 2024 ist eine Überzahlung von 0,5 Mio EUR enthalten, die im Januar zurückgeführt wurde. Der Cashbestand hat sich von 3.7 Mio. EUR auf 2,3 Mio. EUR verringert.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Konzerns stieg zum 31. Dezember 2024 deutlich um 6,9 Mio. EUR auf 54,2 Mio. EUR. Auf der Aktivseite stiegen die langfristigen Vermögenswerte um 3,4 Mio. EUR auf 34,8 Mio. EUR und die kurzfristigen Vermögenswerte um 3,5 Mio. EUR auf 19,4 Mio. EUR an.

Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte resultiert im Wesentlichen aus weiteren Investitionen in die neuen und weiter entwickelten Business-Support-Systeme und andere Software (2,3 Mio. EUR), aus Investitionen in Kundenequipment (0,6 Mio. EUR), Investitionen in die Rechenzentren (0,8 Mio. EUR) sowie aus Anzahlungen für die neuen, gerade in der Realisierung befindlichen Großprojekte (1,4 Mio. EUR). Demgegenüber reduzierten planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 4,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR) die langfristigen Vermögenswerte. Die Finanzanlagen stiegen um 0,2 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen im Vergleich zum Vorjahresstichtag aufgrund höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+ 4,0 Mio. EUR). Diese Erhöhung ist stichtagsbedingt, vor allem durch die erstmaligen Fakturen für die Großprojekte, entstanden, die zum Stichtag noch nicht fällig waren. Daneben erhöhten sich die sonstigen Vermögenswerte um 0,8 Mio. EUR. Auch zu dieser Steigerung tragen die Großprojekte wesentlich bei. Hier wurden vorausbezahlte Aufwendungen für Services abgegrenzt. Die Finanzmittel haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 1,4 Mio. EUR auf 2,3 Mio. EUR reduziert.

Aktiva und Passiva in Mio. EUR

Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital um 0,5 auf 24,2 Mio. EUR an. Dem Konzernergebnis von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR) stehen die Dividendenzahlung in 2024 von 1,6 Mio. EUR (Vorjahr: 66,1 Mio. EUR) gegenüber. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2024 rund 45 % (Vorjahr: rund 50 %).

Die langfristigen Verbindlichkeiten stiegen um 0,3 Mio. EUR auf 7,3 Mio. EUR, im Wesentlichen aufgrund des Anstiegs der langfristigen Vertragsverbindlichkeiten um 0,9 Mio. EUR resultierend aus bereit im Voraus geleisteten Zahlungen eines Großkunden, gegenläufig war die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 0,9 Mio. EUR.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen um 6,1 Mio. EUR auf 22,7 Mio. EUR an. Wesentlich für diesen Anstieg sind um 4,0 Mio. EUR gestiegene Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie um 0,4 Mio. EUR gestiegene Verbindlichkeiten gegen assoziierten Unternehmen. Daneben wurden kurzfristige Darlehen in Höhe von 1,0 Mio. EUR aufgenommen.

Satzung /​ Kapitalstruktur

Jede Satzungsänderung bedarf gemäß § 179 AktG grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung. Ausgenommen hiervon sind Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen; zu solchen Änderungen ist der Aufsichtsrat ermächtigt.

Hauptversammlungsbeschlüsse werden, soweit die Satzung nicht im Einzelfall etwas anderes anordnet oder zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, sofern das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Das Grundkapital der ecotel ag beträgt 3.517.820 EUR (Vorjahr: 3.510.000 EUR). Das Kapital ist in 3.517.820 (Vorjahr: 3.510.000) auf den Inhaber lautende Stammaktien aufgeteilt. Die Aktien sind als nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 EUR ausgegeben. Das Grund kapital ist in Höhe von 3.517.820 EUR (Vorjahr: 3.510.000,00 EUR) vollständig eingezahlt. Jede nennbetragslose Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Stimmrechtsbeschränkungen bestehen nicht. Es bestehen in Bezug auf die Aktien keine unterschiedlichen Stimmrechte. Es sind in diesem Jahr 7.820 Optionen aus dem AOP ausgeübt worden.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, wie sie sich beispielsweise aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben können, sind dem Vorstand der ecotel ag nicht bekannt.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juli 2021 wurde der Vorstand der ecotel ag ermächtigt, das Grundkapital der ecotel ag mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juli 2026 einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 1.775.000,00 EUR (bisher: 1.755.000,00 EUR) gegen Bar- und /​ oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Im Geschäftsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 wurde eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 1.404.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.404.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien beschlossen (Neufassung des Bedingten Kapitals 2017). Des Weiteren wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 über die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2020) und die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals 2020 entschieden (Bedingtes Kapital 2020). Im Geschäftsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht. Seit dem 1. August 2024 hat der Ausübungszeitraum für das Aktienoptionsprogramm 2020 begonnen. Der Vorstand hat daher eine bedingte Kapitalerhöhung von 351.000 auf den Inhaber bedingte Stückaktien am regulierten Markt zugelassen. Das bedingte Kapital 2020 hat sich in 2024 aufgrund der Ausübung von 7.820 Aktienoptionen auf EUR 343.180 reduziert.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Hauptversammlung hat den Vorstand mit Beschluss vom 21. April 2023 ermächtigt, eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder für ihre Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 20. April 2028.

Die nachfolgende Grafik zeigt die Namen der Aktionäre, deren Beteiligung am Grund kapital der ecotel ag Ende 2024 mehr als 3 % betrug. Basis sind der ecotel bekannt gemachte Anteilsbesitze. Es bestehen in Bezug auf die Aktien keine unterschiedlichen Stimmrechte.

Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2024 in %

Es gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Eine Stimmrechtskontrolle für den Fall, dass Arbeitnehmer am Gesellschaftskapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben, liegt nicht vor.

3. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE DES KONZERNS

Die wirtschaftliche Lage des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2024 nicht wesentlich verändert. Der Konzern ist weiterhin nur geringfügig auf externe Finanzverbindlichkeiten (Bankdarlehen) angewiesen und kann somit die geplanten und notwendigen Investitionen in die Wachstumsfelder eigenfinanziert durchführen. Die Ertragslage der operativen Segmente konnte deutlich gesteigert werden. Beide operativen Segmente haben ihre Roherträge steigern können.

Die wesentlichen Bilanzkennzahlen, wie zum Beispiel das Nettofinanzvermögen (1,4 Mio. EUR; Vorjahr: 3,7 Mio. EUR), welches im Jahr 2024 vor allem durch höhere Ausgaben für Investitionen und die im abgelaufenen Geschäftsjahr gezahlte Dividende deutlich beeinflusst wurde, haben sich daher naturgemäß verringert. Dementsprechend hat sich auch die Eigenkapitalquote (44,6 %; Vorjahr: 50,1 %) aufgrund der höheren Bilanzsumme verringert. Die Kennzahlen zum 31. Dezember 2024 sind dennoch sehr solide. Die Ertragslage ist weiterhin überwiegend durch wiederkehrende Umsätze gekennzeichnet. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Geschäftsverlauf des Geschäftsjahres 2024 insgesamt als zufriedenstellend anzusehen ist. Zur geplanten Wachstumsstrategie und der Fokussierung auf Cloud- und Fiber-Produkte sowie zur gesamten Chancen- und Risikosituation wird auf die Ausführungen im Prognose-, Risiko- und Chancenbericht verwiesen.

1.3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Zur frühzeitigen Identifizierung und Bewertung von unternehmerischen und bestandsgefährdenden Risiken sowie zum richtigen Umgang hiermit setzt ecotel ein entsprechendes Risikomanagementsystem ein. Die konzernweite Verantwortung der Früherkennung und Gegensteuerung von Risiken liegt beim Vorstand. Für die kontinuierliche Identifizierung und Bewertung von Risiken im Konzern unterstützen ihn die Prokuristen sowie die Geschäftsführer des Tochterunternehmens. Mithilfe eines quartalsweise erscheinenden Risikoreports verfolgen der Vorstand und der Aufsichtsrat das gesamte Jahr hindurch die identifizierten Risiken in Bezug auf die geplante Entwicklung. Der Fokus liegt dabei auf der Identifikation des Handlungsbedarfs und dem Status der eingeleiteten Maßnahmen zur systematischen Steuerung der identifizierten Risiken. In Form einer Risikomatrix sind dabei jeweils alle wesentlichen Risiken aufgeführt, die das Ergebnis und den Bestand des Konzerns gefährden könnten. Alle Risikopotentiale werden dabei nach Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Schadenshöhen bewertet. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten werden dabei in niedrig, mittel, hoch und sehr hoch klassifiziert. Die mögliche Schadenshöhe (als Nettowert) wird wiederum ebenfalls in vier Schadensklassen gemäß nachfolgender Tabelle unterteilt.

Vermögensschadensklasse und mögliche Schadenshöhen in EUR

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Vermögensschadensklasse (VSK) Mögliche Schadenshöhe
Sehr hoch > 1.000.000 EUR
Hoch 300.000 - 1.000.000 EUR
Mittel 100.000 - 300.000 EUR
Niedrig < 100.000 EUR

Die den identifizierten Risikopositionen zugeordneten Wahrscheinlichkeiten und Schadensklassen werden entsprechend der nachfolgenden Tabelle in Risikoklassen eingeteilt. Aus der Risikoklasse ergibt sich zugleich das Bruttorisiko je Risikoposition (1 bis 4). Der Vorstand leitet für jede Risikoposition einzuleitende Maßnahmen zur Gegensteuerung ab und bewertet daraus unter Berücksichtigung der bereits umgesetzten Maßnahmen das Nettorisiko (1 bis 4). Bruttorisiko und Nettorisiko können durch die Gegensteuerung daher voneinander abweichen.

Zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit ihrer Geschäftstätigkeit, der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften unterhält ecotel weiterhin ein Internes Kontrollsystem (IKS), welches in regelmäßigen Abständen, so auch im Geschäftsjahr 2024, einer internen Überprüfung unterzogen wird. Das Interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem sind dynamische Systeme. Die Veränderungen des Geschäftsmodells, der Art und des Umfangs der Geschäftsvorfälle oder der Zuständigkeiten, sorgen dafür, dass diese Systeme laufend angepasst werden. Damit einhergehend ergeben sich sowohl aus den durchgeführten Überprüfungen, aus Revisionsprüfungen sowie aus den Prüfungstätigkeiten des Abschlussprüfers Verbesserungspotentiale als auch hinsichtlich der Angemessenheit (Fehlen geeigneter Kontrollen) und der Wirksamkeit (unzureichende Durchführung) von Kontrollen. Zudem können sich aus Compliance-Vorfällen ebenso Verbesserungspotentiale ergeben. Im Berichtsjahr identifizierte Verbesserungspotenziale haben keine Anhaltspunkte ergeben, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit der beiden Managementsysteme sprechen.

Risikomatrix

Daneben erfüllt das Kontrollsystem der ecotel ag durch die Interne Revision im Rahmen einer Vollausgliederung auch die »Mindestanforderungen an das Risikomanagement« (MaRisk) und die »Bankenaufsichtliche Anforderungen an die IT« (BAIT), was durch jährlich wiederkehrende Testate gemäß IDW PS 951 Typ 2 belegt wird. Diese Maßnahmen wurden notwendig, da ecotel sowohl Versicherungen als auch Banken durch verschiedene ITK-Lösungen bedient.

Das Risiko der Finanzberichterstattung besteht darin, dass die Konzern- und Zwischenabschlüsse Falschdarstellungen enthalten könnten, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Adressaten haben. Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem zielt darauf ab, mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung ist das Interne Kontrollsystem derart gestaltet, dass für alle wesentlichen Geschäftsvorfälle das Vier-Augen-Prinzip eingesetzt wird und dass im Rechnungslegungsprozess eine Funktionstrennung vorliegt. Regelmäßig wiederkehrende Prozesse werden weitgehend IT-gestützt vorgenommen (Schnittstellen zwischen operativen und buchhalterischen Systemen für Fakturen, Zahlungsein- und -ausgänge sowie kreditorische Prozesse). Für die ordnungsgemäße Bilanzierung werden Kontierungsrichtlinien eingesetzt. Zur Beurteilung von komplexeren Bilanzierungssachverhalten werden, wenn notwendig, externe Dienstleister hinzugezogen. Gleiches gilt für die Erstellung der Steuererklärungen. Diese Erstellungs- und Beratungsleistungen werden durch interne Plausibilisierung und Abstimmungen kontrolliert und weiterverarbeitet.

Darüber hinaus erfolgt eine Überwachung der zentralen Finanzkennzahlen durch einen regelmäßigen Soll-Ist-Vergleich inklusive Abweichungsanalyse.

2. RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist ecotel mit operativen Risiken, finanzwirtschaftlichen Risiken, strategischen Risiken sowie mit Risiken des Marktumfelds konfrontiert. Im Folgenden werden die wesentlichen Risiken erläutert und mit ihrem Brutto- und Nettorisiko (nach eingeleiteten Maßnahmen) aufgeführt. Die Risikosituation hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert.

Operative Risiken

Operative Risiken sind eher kurzfristiger Natur und konzentrieren sich bei ecotel hauptsächlich auf mögliche Ausfälle, Fehler und Kapazitätsengpässe der Infrastruktur (z. B. Backbone, Rechenzentrum, Vermittlungstechnik, Server-Farmen) sowie auf die korrekte und zeitnahe Abwicklung unternehmenskritischer Prozesse in den Bereichen Rechnungsstellung, Provisionierung der Vertriebspartner, Forderungsmanagement sowie in der Kunden-, Lieferanten-und Partnerbetreuung.

Die Sicherstellung einer maximal hohen Verfügbarkeit der Infrastruktur durch entsprechende Systemredundanzen sowohl im Bereich der Vermittlungstechnik als auch auf Leitungsseite ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung der Risiken, welche ecotel konsequent umsetzt.

Im Bereich der Rechenzentrum-Infrastruktur liegen potentielle Risiken im Ausfall der Klima- und Notstromversorgung sowie dem Wegfall der Anbindungen. Die Notstromversorgung sowie die Klimatechnik sind redundant ausgebaut. Die Rechenzentren in Düsseldorf und Frankfurt am Main sind georedundant, kanten- und knotendisjunkt miteinander verbunden. Zudem sind die Zuführungen der wichtigsten Carrier-Vorlieferanten redundant an beide Rechenzentren angeschlossen. Auch die Anbindung des Internets geschieht georedundant über verschiedene Carrier zu beiden PoPs. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 3; VSK: mittel).

Der eigene Teilnehmernetzbetrieb /​ Voice-Plattform und die damit verbundenen technischen Software- und Systemkomponenten bilden die Basis für die Wertschöpfung des Segments ecotel Geschäftskunden. Vor allem die sehr komplexe IT-Systemlandschaft für das Segment ecotel Geschäftskunden birgt bei einem Ausfall von Teilen oder gar einem Totalausfall das Risiko eines deutlichen Reputationsverlustes, aber auch, dass der Konzern zu wesentlichen Schadenersatzforderungen verpflichtet wäre. Die für den Betrieb des Teilnehmernetzes aufgebaute Systemlandschaft zeichnet sich durch eine hohe Redundanz sowohl innerhalb eines Rechenzentrums als auch zwischen den Standorten Frankfurt am Main und Düsseldorf aus. Darüber hinaus wurde das gesamte System so konzipiert, dass es auch innerhalb der einzelnen Komponenten eine umfassende Ausfallsicherheit bietet. Im Jahr 2024 wurden 99 % Kunden auf den von ecotel beeinflussbaren Konfigurationen umgestellt. Die restlichen, weniger als 1 % der Kunden, werden Anfang 2025 ebenfalls auf die neuen Systeme migriert. Damit wird die Umstellung vollständig abgeschlossen sein, und es besteht kein Risiko mehr. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 3; insbesondere Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: hoch).

Bei der Erbringung der vertraglichen Services zum Kunden ist ecotel abhängig von der Performance der Vorlieferanten. Ein möglicher Ausfall von Leitungen, die ecotel für die Erbringung von Diensten nutzt, würde zu Reputationsverlust, aber auch zu wesentlichen Schadenersatzforderungen führen. Daher wählt ecotel seine Vorlieferanten sorgfältig aus und überwacht diese. Gerade auch im Hinblick auf Ausfallsicherheiten werden Service Level Agreements mit den wesentlichen Lieferanten abgeschlossen und Eskalationsprozesse durchgeführt und so die Ausfall- und Endstörzeiten so gering wie möglich gehalten. Durch das umfangreiche Multi-Carrier-Konzept kann bei Bedarf auch eine Mehr-Wege-Führung über mehrere Lieferanten beim Kunden realisiert und das Ausfallrisiko damit weiter reduziert werden. (Bruttorisiko 3 /​ Nettorisiko 4; insbesondere Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: mittel).

Im Segment ecotel Geschäftskunden wird eine vollständig neue Systemarchitektur implementiert, die für Partner, Kunden und Mitarbeiter die Auftragserfassungen deutlich vereinfacht und durch automatische Prozesse die Bereitstellung der bestellten Services sicherstellt. Dieses neue System wird sukzessive erweitert und löst in den nächsten Jahren die bisherigen Systeme ab. Ein solcher Prozess der internen Kundenmigration birgt verschiedene Risiken. Zum einen kann es bei einer Kundenmigration kaufmännisch und technisch zu Fehlern und Problemen kommen, die zu einer Verschlechterung der Kundenbeziehung oder gar zu fehlerhaften Abrechnungen führen, die dann korrigiert werden müssten. Im Jahr 2024 sind die bestehenden Systeme so aufgestellt worden, dass ihre Betriebsbereitschaft bis zur vollständigen Migration in das neue System sichergestellt bleibt. Eventuell auftretende technische Probleme oder notwendige Anpassungen werden durch qualifiziertes Personal zeitnah bearbeitet; so ist der Weiterbetrieb bis zur letztlichen Abschaltung sichergestellt.

Im Jahr 2024 wurden die ersten wesentlichen Produkte komplett ins neue System migriert. Voraussichtlich bis ins Jahr 2025 wird die Gesamtmigration andauern. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 2; Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: hoch).

Der Betrieb eines Telekommunikationsnetzes und Telekommunikationsdienstleistungen unterliegt naturgemäß Risiken im Bereich der Cyber-Kriminalität. Dazu gehören Angriffe auf Systeme und Netze, aber auch betrügerische Handlungen im Bereich der Telefonie. Durch jährliche Zertifizierung nach ISO 27001, PS 951 Typ B, regelmäßige Überprüfungen durch die Bundesnetzagentur, aber auch durch ein umfangreiches technisches Sicherheitskonzept, Informations- und Datenschutzsicherheitskonzepte sowie eine ausgelagerte Interne Revision mindern das Risiko. Durch regelmäßige Schulungen und Updates werden weitere potenzielle Risiken weiter reduziert. Aufgrund des sich stetig verändernden Umfelds treten immer wieder neue Risiken auf. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 3; VSK: hoch).

Die geopolitischen Entwicklungen die derzeit allgegenwärtigen Krisen und drohende Handelskriege könnten zu einer Zurückhaltung von potenziellen Neukunden führen. Auch wenn der Telekommunikationsmarkt im Allgemeinen gezeigt hat, dass er auf die verschiedensten Krisensituationen sehr robust reagiert und die Kundenbasis nicht wegbricht, kann auch ecotel nicht ausschließen, künftig Risiken aus Energiekosten, Energieknappheit, Einkaufspreisen, Lieferkettenproblemen sowie Insolvenzen im Zusammenhang von Krisen tragen zu müssen. Diese Themen werden eng überwacht und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 2; überwiegend Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: hoch).

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken umfassen bei der ecotel Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken, Fremdwährungsrisiken sowie Zinsrisiken.

ecotel hat mit den finanzierenden Kreditinstituten marktübliche Gläubigerschutzklauseln (sogenannte Financial Covenants) vereinbart, die sich auf das Verhältnis bestimmter Finanzkennzahlen beziehen. Als Grundlage für die Ermittlung der Kennzahlen dient der von ecotel aufgestellte IFRS-Konzernabschluss. Eine Verletzung der Covenants könnte möglicherweise zu einer Kündigung der Betriebsmittellinien führen und damit eine signifikante Verschlechterung der Liquiditätslage der ecotel nach sich ziehen, soweit keine Einigung über eine Anpassung der Financial Covenants erzielt werden kann. Bei allen einzuhaltenden Covenants (Eigenkapitalquote, EBITDA /​ Umsatzerlöse und Nettoverschuldung /​ EBITDA) liegt ecotel derzeit innerhalb der von den Financial Covenants vorgegebenen Intervalle. Das Unternehmen geht davon aus, dass auch für das Jahr 2025 alle Covenant-Schwellenwerte sicher eingehalten werden können. (Bruttorisiko 2 /​ Nettorisiko 4; VSK: sehr hoch).

Die Regelungen der internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) sehen bei einigen Bilanzansätzen einen »impairment only« Ansatz vor, da keine planmäßigen Abnutzungen unterstellt werden dürfen. Daher führt ecotel jährliche Überprüfungen dieser Ansätze durch. Die derzeitigen Entwicklungen sehen keine Wertminderungsnotwendigkeiten vor. Die wirtschaftliche Situation kann sich jedoch in der Zukunft so verschlechtern, dass dies nicht dauerhaft ausgeschlossen werden kann und dann zu Ergebnisbelastungen führen könnte (Bruttorisiko 2 /​ Nettorisiko 3; Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: hoch).

Die allgemeine Regulierungsdichte, vor allem für börsennotierte Unternehmen, nimmt weiter deutlich zu. Die Themengebiete Deutscher Corporate Governance Kodex, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Risikomanagementsystem, Internes Kontrollsystem sowie der Aufbau eines Compliancemanagementsystems binden Ressourcen und bergen das Risiko, Fehler zu begehen, die zivil- und /​ oder strafrechtliche Folgen haben könnten. Zur Sicherstellung dieser Themen hat ecotel in den letzten Jahren einen externen und internen Ressourcenaufwand betrieben und wird diesen auch in den nächsten Jahren weiter betreiben, damit alle Anforderungen aus diesem Bereich erfüllt werden und erfüllt bleiben. Hinzu kommen neue Anforderungen beispielsweise aus der Nachhaltigkeitsberichtserstattung oder andere Auflagen, die zu neuen regelmäßigen Berichterstattungen und /​ oder Handlungsfeldern führen. Der Konzern überwacht neue Gesetzgebungen ständig und ist bestrebt, alle Anforderungen zu erfüllen. (Bruttorisiko 1 /​ Nettorisiko 3; VSK: sehr hoch).

Rechtliche Risiken

ecotel ist einer Vielzahl rechtlicher Risiken ausgesetzt. Hierzu können beispielsweise Risiken aus den Themenbereichen Gewährleistung, Verletzung von Vertragsklauseln, Wettbewerbs-und Patentrecht sowie Nachhaftungsrisiken aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen gehören. Die Auswirkungen von anhängigen bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden. Der Konzern identifiziert und analysiert kontinuierlich mögliche Eintrittsrisiken für rechtliche Auseinandersetzungen und bewertet quantitativ sowie qualitativ die potenziellen rechtlichen sowie finanziellen Auswirkungen. Die verantwortliche Rechtsabteilung wird kontinuierlich weiter ausgebaut indem ein weiterer Rechtsanwalt eingestellt wurde.

Auf dieser Basis werden zeitnah angemessene Maßnahmen ergriffen, um einen möglichen Schaden vom Konzern abzuwenden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 sieht sich der Konzern keinen wesentlichen Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt.

Steuerliche Risiken

Risiken ergeben sich für den Konzern dann, wenn Steuergesetze und andere Regelungen nicht in vollem Umfang beachtet werden. Zudem entstehen diese durch auslegungsbedürftige Sachverhalte, wenn nach Auffassung der Finanzverwaltung nicht die angemessenen steuerlichen Konsequenzen gezogen worden sind. Steuerliche Außenprüfungen können daher zu Steuernachzahlungen, Zinsen und Strafen führen. Unter Einbindung von externer steuerlicher Beratung überwacht der Konzern laufend steuerliche Risiken, die sich beispielsweise aus der Steuergesetzgebung, geänderten Verwaltungsauffassungen oder der Steuerrechtsprechung ergeben können. Die letzte abgeschlossene steuerliche Außenprüfung des gesamten Konzerns umfasste die Jahre 2015 bis 2017. Die steuerliche Außenprüfung für die Jahre bis 2021 ist beendet aber noch nicht beschieden; es liegen derzeit keine Feststellungen vor.

Im Jahr 2020 wurde ecotel vom zuständigen Finanzamt Düsseldorf darüber informiert ( Kontrollmitteilung), dass vorgenommene Vorsteuerabzüge aus Eingangsrechnungen eines einzelnen wesentlichen Lieferanten im Wholesale Bereich rückwirkend versagt werden sollen. Als Begründung wurde eine Umsatzsteuer-Sonderprüfung bei diesem Lieferanten aufgeführt. Das Gesamtvolumen des im Zweifel stehenden Vorsteuerabzugs beträgt 3,7 Mio. EUR. Von Seiten des Lieferanten und bestätigt durch dessen Steuerberater wurden Dokumente und Beschreibungen, ausstehende Umsatzsteuervoranmeldungen für 2020 sowie die Jahreserklärung beim für den Lieferanten zuständigen Finanzamt Berlin eingereicht. Von Seiten des für ecotel zuständigen Finanzamts Düsseldorf hat es bis heute keine weiteren informellen oder formellen Informationen zu der Kontrollmitteilung gegeben.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde ecotel (Organe und mit dem Sachverhalt betraute Mitarbeiter) allerdings als Zeuge von der Steuerstrafbehörde zu diesem Sachverhalt befragt. Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr ein Ermittlungsverfahren gegen Organe und mit dem Sachverhalt betraute Mitarbeiter eingeleitet. Ein vom Aufsichtsrat beauftragtes externes Gutachten liegt vor, aus dem Gutachten geht keine Risikoveränderung hervor.

Daher gehen ecotel und die damit betrauten Experten und Anwälte weiterhin davon aus, dass es bis zur abschließenden Klärung dieses Sachverhalts noch einige Zeit dauern wird. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Unterlagen und Informationen sowie der Hinzuziehung von externen Experten erachtet ecotel das Risiko einer wirtschaftlichen Belastung mit Umsatzsteuer durch eine Versagung des Vorsteuerabzugs für deutlich unter 50 %.

Von ecotel anfänglich zurückbehaltene offene Verbindlichkeiten gegenüber dem Lieferanten bzw. dessen Factorer in Höhe von 1,9 Mio. EUR wurden im Jahr 2021 durch einen abgeschlossenen Vergleich in Höhe von 0,9 Mio. EUR abschließend beglichen. Die aufgrund der zu diesem Zeitpunkt unklaren Vertrags- und Rechtssituation hat ecotel die nach der notwendigen Vorsteuerkorrektur verbliebenen Verbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. EUR (brutto) seit 2021 passiviert. Diese Verbindlichkeiten sind mittlerweile rechtlich verjährt und wurden daher im Geschäftsjahr 2024 erfolgswirksam ausgebucht.

Risiken des Marktumfelds

Durch den rasanten technologischen Wandel entstehen fortlaufend neue Produkte und Geschäftsmodelle. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklung die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte von ecotel beeinträchtigt, wodurch die Nachfrage nach diesen Produkten verringert werden könnte. Besonders die gegenwärtigen Aktivitäten der Bundesnetzagentur, die bereits bestehenden sowie neu eingeführten Vorleistungsprodukte der Deutschen Telekom zu regulieren, könnten signifikante Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von ecotel haben. Diese Produkte stellen wesentliche Vorleistungen für die Bereitstellung sowohl bestehender als auch neuer Dienstleistungen für Kunden dar. Aus diesem Grund beobachtet ecotel kontinuierlich das Marktumfeld, ist aktiver Teilnehmer in relevanten Verbänden und verfolgt das Ziel, gegebenenfalls Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen und somit schnell und effektiv auf technologische Veränderungen zu reagieren. (Bruttorisiko 2 /​ Nettorisiko 3; insbesondere Segment ecotel Geschäftskunden; VSK: hoch).

Gesamtrisiko kalkulierbar

Zusammenfassend ist ecotel davon überzeugt, dass die identifizierten wesentlichen Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit den Bestand von ecotel konkret gefährden und dass ecotel auch 2025 durch sein flexibles Geschäftsmodell und Überwachungssystem Risiken schnell erkennen, darauf reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten kann.

Insgesamt werden alle Risiken, die ein Bruttorisiko von 1 aufweisen durch risikominimierende Eingriffe aus Sicht des Vorstands auf ein Nettorisiko von 2 oder geringer reduziert.

3. CHANCEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

Neben den Risiken gibt es eine Vielzahl an Chancen, welche die Geschäftsentwicklung von ecotel nachhaltig prägen können. Die Chancensituation hat sich durch die gewählte strategische Ausrichtung sowie die externen Faktoren gegenüber dem Vorjahr verbessert. Im Folgenden werden die Chancen aus Sicht des Vorstands des Konzerns dargestellt:

Fokussierung auf die wichtigsten Wachstumsmärkte im deutschen Telekommunikationsmarkt

Der deutsche Geschäftskundenmarkt ist nach Einschätzung des Managements im gesamteuropäischen Vergleich sehr zurückhaltend und liegt in Sachen Digitalisierung sowohl im Bereich der Cloud-Telefonie als auch im Bereich des Breitbandausbaus auf den hinteren Rängen. Der Vorstand geht jedoch, gestützt auf verschiedenen Marktstudien, davon aus, dass sich dieser Nachholbedarf in höheren Wachstumsraten, insbesondere in den Fokusthemen »Cloud & Fiber« in den kommenden Jahren niederschlagen wird. Durch die teils antizyklischen Investitionen der letzten Jahre, sowohl in moderne IT- und Produktionssysteme als auch insbesondere die den Vorjahren getätigten Investitionen in die gezielte Positionierung der Gesellschaft in eben jene Wachstumsfelder, kann ecotel überproportional vom Marktwachstum profitieren.

Für diese beiden Wachstumsfelder »Cloud & Fiber« ist ecotel mit der eigenen cloud.phone-Produktgruppe sowie dem multi-carrier-basierten Ethernet-Angebot bestens aufgestellt und fokussiert sich daher darauf.

Cloud-Telefonie (cloud.phone) und UCC-Lösungen

Zwei weitere wichtige Trendthemen der Telekommunikation sind Voiceover IP (VoIP) sowie die Verlagerung der Telefonanlagen ins Netz (Cloud-Telefonie). Die Produktpalette von ecotel besetzt exakt diese beiden Trends. Durch den eigenen Teilnehmernetzbetrieb sowie eigene cloud.phone-Lösungen bestehen weitere Chancen zur Umsatz- und Ertragsteigerung aus der Umstellung der bestehenden Kundenbasis.

Fiber: nachhaltige Vertriebsaktivitäten im Datenbereich

Die Datenumsätze inkl. Hosting machen derzeit bereits mehr als 50 % der Geschäftskundenumsätze aus. Die vergangenen Geschäftsjahre haben gezeigt, dass diese Quote noch stärker wachsen könnte, als in den momentanen Planungen berücksichtigt, unter anderem durch den zunehmend fortschreitenden Ausbau von Glasfasertechnologie in Deutschland, die eigene Entwicklung einer Open-Access-Plattform sowie die erfolgreiche Positionierung im wachsenden Markt der softwarebasierten Vernetzung (SD-WAN).

Der Konzern setzt als einer der ersten Anbieter im Markt bereits sogenannte universelle Customer Premises Equipment (CPE) in Kundennetzen ein. Im Gegensatz zu herkömmlichen, properitären Endgeräten, die jeweils nur eine bestimmte Funktion übernehmen, kann auf Basis der universellen CPE mehr als nur ein Dienst beim Kunden substituiert werden.
So bietet die universelle CPE nicht nur den Abschluss des Datenanschlusses, sondern kann gleichzeitig die moderne SD-WAN Software, eine lokale Firewall sowie auch weitere, netznahe Funktionen abbilden. Somit kann ecotel ohne Invest in zusätzliche Hardware, auch im Rahmen eines neuen Vertriebsmodells (»try & buy«), weitere Services bei den Kunden platzieren und somit weitere Umsatzquellen erschließen. Zudem bietet die universelle CPE einen höheren Investitionsschutz, da diese nicht aufgrund des generischen Charakters an bestimmte Zugangstechnologien gebunden ist und daher bei einem Wechsel der Anbindungsart, z. B. im Rahmen des Glasfaserausbaus, nicht ausgetauscht werden muss.

Weitere Gewinnung bzw. Vertragsverlängerungen und Ausweitung bestehender Großkunden

Die ersten erfolgreich realisierten Großprojekte haben es ecotel ermöglicht, sich in einer Position zu etablieren, die es erlaubt, ähnliche Vorhaben auch anderen Großkunden mit dezentralen Strukturen anzubieten. Dies umfasst insbesondere maßgeschneiderte Remote Router Management Services, Connectivity-Lösungen innerhalb eines MPLS-VPNs sowie zentrale Firewall-Services im ecotel Rechenzentrum. Darüber hinaus hat sich ecotel erfolgreich im SD-WAN-Markt mit mehreren Referenzprojekten positioniert. Zudem besteht die Möglichkeit, vor Ablauf der vertraglich vereinbarten Mindestlaufzeiten in Gespräche zur Vertragsverlängerung mit Bestandskunden einzutreten. Die gewonnenen Erfahrungen und Fachkenntnisse bieten ecotel die Gelegenheit, bestehende Großkundenbeziehungen weiter zu intensivieren und zu verlängern. Ein potenzieller Neukunde profitiert von den umfangreichen Erfahrungen, die ecotel in den vergangenen Jahren, beispielsweise im Rahmen von Rollouts im Einzelhandelsumfeld, sammeln konnte. Dies verschafft ecotel die Möglichkeit, weitere lukrative Großkundenverträge zu gewinnen.

Strategische Kooperationen zur Nutzung von Marktchancen infolge der stärkeren Verzahnung von Telekommunikation und IT

Die aktuellen Umsätze und Wachstumsraten des Gesamtmarktes im Bereich Cloud-Services, hauptsächlich die Verlagerung von lokaler Rechenleistung in sichere Rechenzentren, sind äußerst beachtlich. Diese positive Marktentwicklung stimmt optimal mit der Produktpalette und Strategie von ecotel im Bereich Infrastruktur- und Datendienste überein. Hierzu zählen unter anderem die bundesweit verfügbaren xDSL- und Glasfaser-Leitungen sowie die MPLS-VPN-Lösungen und Housing- sowie Colocation-Services im ecotel Rechenzentrum. Im Gegensatz zu vielen multinationalen Cloud-Anbietern mit einer heterogenen Struktur ist ecotel als deutscher Anbieter mit Rechenzentren in Frankfurt am Main und Düsseldorf in der Lage, die vollständige und nachvollziehbare Einhaltung der deutschen Datenschutzgesetze zu gewährleisten. Dies schafft ideale Voraussetzungen für die Umsetzung von Hybrid-Cloud-Szenarien und stellt, insbesondere im Kontext der aktuellen Diskussionen und neuen Gesetzgebungen zum Thema Datensicherheit, einen bedeutenden Standort- und Wettbewerbsvorteil dar.

Profitables Wachstum bei der at equity einbezogenen mvneco GmbH

mvneco entwickelt sich zunehmend zu einem spezialisierten IT-Systemhaus für Telekommunikationsanbieter und die damit verbundenen Geschäftsmodelle. Diese Weiterentwicklung eröffnet Potenziale, deren volle Tragweite derzeit noch nicht vollständig absehbar ist, jedoch vielversprechende Chancen für die Zukunft bietet.

4. PROGNOSEBERICHT

Hinweise zu Prognosen

Dieser Konzernlagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, welche die gegenwärtigen Ansichten des Managements der ecotel hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln. Sie sind im Allgemeinen durch die Wörter »erwarten«, »davon ausgehen«, »annehmen«, »beabsichtigen«, »einschätzen«, »anstreben«, »zum Ziel setzen«, »planen«, »werden«, »erstreben«, »Ausblick« und vergleichbare Ausdrücke gekennzeichnet und beinhalten im Allgemeinen Informationen, die sich auf die Erwartungen oder Ziele für Umsatzerlöse, operatives EBITDA und Konzernüberschuss oder auf andere Maßstäbe für die Performance beziehen. Zukunftsbezogene Aussagen basieren auf derzeit gültigen Plänen, Einschätzungen und Erwartungen. Daher sollten diese mit Vorsicht betrachtet werden. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheitsfaktoren, von denen die meisten schwierig einzuschätzen sind und die im Allgemeinen außerhalb der Kontrolle der ecotel liegen. Weitere mögliche Faktoren, die die Kosten- und Erlösentwicklung wesentlich beeinträchtigen können, sind Veränderungen der Zinssätze, regulatorische Vorgaben und aufsichtsrechtliche Entwicklungen. Sollten diese oder andere Risiken und Unsicherheitsfaktoren eintreten, oder sollten sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig herausstellen, so können die tatsächlichen Ergebnisse der ecotel wesentlich von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausgedrückt oder impliziert werden. ecotel kann keine Garantie dafür geben, dass die Erwartungen oder Ziele erreicht werden, und lehnt - unbeschadet bestehender kapitalmarktrechtlicher Verpflichtungen - jede Verantwortung für eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen Aussagen durch Berücksichtigung neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse oder anderer Dinge ab.

Erläuterungen zur Prognose

Die derzeitige Prognose zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2025 sieht ein leichtes Wachstum von 0,3 % vor. 1

Das Geschäft von ecotel sowie der deutsche Telekommunikationsmarkt insgesamt waren in der Vergangenheit von negativen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und Krisen in der Regel deutlich weniger betroffen als andere Branchen und Gesellschaften. Die in diesem Konzernlagebericht dargestellten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Marktsituation sowie die Bewertung der Risiken- und Chancensituation, soweit zum Zeitpunkt der Erstellung bekannt, sind in die Prognose für das Jahr 2025 eingeflossen.

Prognose 2025 und Mittelfristplanung

Der Vorstand hat gemeinsam mit dem Aufsichtsrat im Februar 2025 beschlossen, dass die folgenden Kennzahlen wesentlich für die Steuerung des Konzerns sind. Vor dem Hintergrund der in diesem Geschäftsbericht enthaltenen Chancen und Risiken sowie der momentan zu erwartenden künftigen wirtschaftlichen Gesamtrahmenbedingungen sowie den in diesem Kapitel gemachten Erläuterungen macht der Vorstand für 2025 folgende Prognose:

Prognose 2025 in Mio. EUR

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2024 Prognose für 2025
Umsatzerlöse 115,5 117 - 125
ecotel Geschäftskunden 48,0 49 - 53
ecotel Wholesale 67,6 68 - 72
operatives EBITDA 9,5 10 - 11,5
Konzernüberschuss 2,0 ~ 3

Um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten, werden die folgenden Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr 2024 - Rohertrag und operatives EBITDA aufgeteilt in beide Segmente - auch im Geschäftsjahr 2025 nachrichtlich berichtet.

1 Quelle: Monatsbericht des BMF Januar 2025, Seite 3

Definition des operativen EBITDA

ecotel definiert das EBITDA als Betriebliches Ergebnis (EBIT) vor planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen. Als zentrale Steuerungsgröße verwendet ecotel das operative EBITDA wie im folgenden definiert. Aufgrund von nur schwer vorhersehbaren Sondereffekten sowie zur Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Vergleichbarkeit und Transparenz über die operative Geschäftstätigkeit, hält der Vorstand diese Steuerungsgröße für besser geeignet, als das EBITDA.

Folgende Bereinigungseffekte hat ecotel definiert, die das ausgewiesene EBITDA zum operativen EBITDA korrigieren:

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Erträge und Aufwendungen aus Änderungen des Beteiligungsportfolios und der damit direkt verbundenen Transaktionskosten (u. a. Entkonsolidierungsergebnis, Effekte aus Kaufpreisallokation, Aufwendungen für Due Diligence, Rechtsberatung, Beurkundung),

Außerplanmäßige (nicht prognostizierte) Erträge aus der Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen (u. a. Kaufpreis, Währungskurseffekte, Transaktionskosten),

Aufwendungen für Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen,

Aufwendungen die für nicht zahlungswirksame Bewertungseffekte (z. B. Aktienoptionspläne) und Aufwendungen, die dem Konzern im Zusammenhang mit der Ausübung der Aktienoptionspläne entstehen,

Sonstige Erträge und Aufwendungen, die in ihrer Art und /​ oder Höhe unvorhersehbar waren, die Vergleichbarkeit der operativen Tätigkeit einschränken und nicht unmittelbar durch das Management beeinflussbar sind (z. B. unvorhersehbare vorübergehende Schwankungen der Energiepreise oder unvorhergesehene rückwirkende Preisanpassungen von Vorleistungsprodukten durch die Regulierungsbehörden).

Voraussetzungen für den Eintritt der prognostizierten Entwicklungen sind das Ausbleiben nachteiliger Veränderungen der identifizierten Risiken - wie höhere Eintrittswahrscheinlichkeiten oder Schadenshöhen - und von neuen Risiken, die im Prognosezeitraum entstehen könnten. Identifizierte Chancen müssen zudem bestehen und realisierbar bleiben. Auf die Erläuterungen zu den Hinweisen zu Prognosen weisen wir hin.

Mittelfristplanung

Für die Jahre 2026 und 2027 erwartet der Vorstand deutliche Umsatzsteigerungen im Segment ecotel Geschäftskunden, da sich Investitionen in Vertrieb und vertriebsunterstützende Maßnahmen fortgesetzt positiv auf die Auftragseingänge auswirken, sowie die in der Realisierung befindlichen Großprojekte sich bis dahin voraussichtlich voll im Umsatz auswirken werden. Der Vorstand geht daher davon aus, dass ein Umsatzwachstum im Segment ecotel Geschäftskunden von rund 10 % jährlich erzielbar sein kann. Das operative EBITDA wird im Jahr 2026 aufgrund der beschriebenen Effekte voraussichtlich auf bis zu 15 Mio. EUR steigen können.

1.4 Übernahmerelevante Angaben

Für Vorstandsmitglieder und alle anderen Leitungsorgane im Konzern bestehen, mit Ausnahme der folgenden Regelungen, keine Vereinbarungen für Entschädigungen im Fall einer Übernahme. Weitere Vereinbarungen zwischen ecotel und natürlichen Personen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen, bestehen nicht.

Das seit 2020 existierende Aktienoptionsprogramm der ecotel ag sieht für den Fall eines Change-of-Control, d. h. des Erwerbs der Aktienmehrheit an der Gesellschaft durch eine Person (allein oder gemeinsam mit anderen handelnd), mit Ausnahme solcher Personen, die unmittelbar oder mittelbar vollständige Tochtergesellschaften der Gesellschaft sind oder die bei Aufstellung dieses Aktienoptionsplans mehr als 5 % am Grundkapital der Gesellschaft halten, und bestimmter wirtschaftlich vergleichbarer Transaktionen oder eines Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel im regulierten Markt vor, dass ausstehende Aktienoptionen gegen Leistung einer Barzahlung verfallen.

1.5 Erklärung zur Unternehmensführung und Corporate-Governance-Bericht

Vorstand und Aufsichtsrat der ecotel communication ag haben die nach § 289f HGB sowie nach § 315d HGB erforderliche Erklärung zur Unternehmensführung sowie den Corporate-Governance-Bericht einschließlich der nach § 161 AktG vorgeschriebenen Erklärung abgegeben und im Internet der Öffentlichkeit www.ir.ecotel.de dauerhaft zugänglich gemacht.


Düsseldorf, 7. März 2025

ecotel communication ag
Der Vorstand

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Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak
Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand (CFO) Vorstand (CCO)

Erklärung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.


Düsseldorf, 7. März 2025

ecotel communication ag
Der Vorstand

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Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak
Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand (CFO) Vorstand (CCO)

Konzernabschluss

2.1 Konzern-Bilanz
ZUM 31. DEZEMBER 2024

Aktiva

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in EUR Anhang 31.12.2023 31.12.2024
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte 1 15.260.320 17.305.275
II. Sachanlagen 2 4.211.687 5.398.765
III. Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen 3 5.751.892 5.081.396
IV. Aktivierte Vertragskosten 4 3.262.887 3.353.335
V. Nach der Equity-Methode bewertete Finanzanlagen 5 1.280.511 1.508.039
VI. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7 96.051 173.714
VII. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6 886.874 876.620
VIII. Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 7 648.481 1.099.411
Summe Langfristige Vermögenswerte 31.398.703 34.796.554
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7 10.921.806 14.837.457
II. Vertragsvermögenswerte 7 25.680 -
III. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 7 361.692 444.190
IV. Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 7 692.967 1.419.459
V. Tatsächliche Ertragsteueransprüche 8 224.296 387.737
VI. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9 3.702.441 2.344.184
Summe Kurzfristige Vermögenswerte 15.928.882 19.433.026
Summe Aktiva 47.327.585 54.229.580

Passiva

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in EUR Anhang 31.12.2023 31.12.2024
A. Eigenkapital 10
I. Gezeichnetes Kapital 3.510.000 3.517.820
II. Kapitalrücklage 2.240.036 2.355.033
III. Sonstige Rücklagen 17.978.678 18.338.410
Summe Eigenkapital 23.728.714 24.211.262
B. Langfristige Verbindlichkeiten
I. Latente Ertragsteuern 11 1.082.388 1.199.043
II. Leasingverbindlichkeiten 13 5.499.459 4.789.124
III. Vertragsverbindlichkeiten 14 366.321 1.292.096
Summe Langfristige Verbindlichkeiten 6.948.167 7.280.262
C. Kurzfristige Verbindlichkeiten
I. Tatsächliche Ertragsteuern 11 2.284.559 1.719.059
II. Kurzfristige Darlehen 12 - 1.000.427
III. Leasingverbindlichkeiten 13 925.840 1.034.974
IV. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 11.048.488 15.482.485
V. Vertragsverbindlichkeiten 14 576.551 619.953
VI. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 12 1.074.755 1.668.842
VII. Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 12 740.511 1.212.315
Summe Kurzfristige Verbindlichkeiten 16.650.704 22.738.055
Summe Passiva 47.327.585 54.229.580

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

Vorjahresangaben angepasst, siehe Angabe 7.

2.2 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024

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in EUR Anhang 1.1. - 31.12.2023 1 1.1. - 31.12.2024 1
1. Umsatzerlöse 17 106.289.401 115.541.783
2. Sonstige betriebliche Erträge 18 6.549.489 3.680.025
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 443.132 501.436
4. Gesamtleistung 113.282.022 119.723.244
5. Materialaufwand 19 - 74.204.698 - 82.903.485
6. Personalaufwand 20 - 15.471.427 - 16.966.681
6.1 Löhne und Gehälter - 13.293.479 - 14.678.748
6.2 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung - 2.177.948 - 2.287.932
7. Planmäßige Abschreibungen 21 - 4.780.790 - 4.465.622
davon Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen - 986.621 - 997.987
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 22 - 11.159.878 - 12.455.443
9. Betriebliches Ergebnis (EBIT) 7.665.229 2.932.013
10. Zinserträge 503.764 26.957
11. Zinsaufwendungen - 300.670 - 356.049
davon Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten - 279.365 - 283.413
12. Ergebnis aus Finanzanlagen 312.822 317.152
13. Finanzergebnis 23 515.916 - 11.940
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern 8.181.145 2.920.073
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24 - 2.501.414 - 910.641
16. Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 5.679.731 2.009.432
17. Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen 25 1.747.862 -
18. Überschuss (= Konzerngesamtergebnis) 7.427.593 2.009.432


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in EUR Anhang 1.1. - 31.12.2023 1.1. - 31.12.2024
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 27 2,12 0,57
Verwässertes Ergebnis je Aktie 1 27 1,93 0,52

1 Zum 31.12.2024 lag eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie vor, siehe Angabe 32.

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

2.3 Konzern-Kapitalflussrechnung
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024

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in EUR 2023 1 2024
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern 8.311.493 2.920.073
Zinsergebnis -211.306 329.092
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 4.780.790 4.465.622
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen -312.822 -227.527
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 118.971 122.817
Gewinn (-) /​ Verlust (+) aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens -63.499 -17.406
Veränderungen aktives Working Capital -3.003.185 -5.307.747
Veränderung übriges passives Working Capital 643.291 6.825.628
Gezahlte (-) /​ Erhaltene (+) Ertragsteuern -4.161.922 -1.639.583
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 6.101.812 7.470.968
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -3.918.579 -6.917.808
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis ² 927.265 -
Einzahlung aus Rückzahlungen von Eigenkapital von nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen 299.700 -
Zinseinzahlungen 551.453 15.759
Mittelzufluss /​ Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -2.140.162 -6.902.048
Dividendenzahlungen -66.058.200 -1.649.700
Einzahlung aus der Aufnahme von Finanzkrediten - 5.000.427
Auszahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden - -4.000.000
Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -841.564 -928.691
Zinsauszahlungen für sonstige Finanzverbindlichkeiten -19.919 -65.800
Zinsauszahlungen für Leasingverhältnisse -271.154 -283.412
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -67.190.838 -1.927.177
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -63.229.188 -1.358.258
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 66.931.629 3.702.441
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 3 3.702.441 2.344.184

1 Die Mittelzuflüsse bzw. die Mittelabflüsse im Vorjahr beinhalten die Zahlungsströme aus fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen.
2 Für weitere Details wird auf die Anhangangaben zu nicht fortgeführten Geschäftsbereichen Nr. 25 verwiesen.
3 Der Finanzmittelbestand in Höhe von 2.344.184 beinhaltet eine Überzahlung einens Kunden in Höhe von EUR 495.901 aus Dezember 2024.Diese Überzahlung wurde im Januar vollständig an den Kunden zurückerstattet.

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

2.4 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

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Gewinnrücklagen
in EUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Sonstige
Gewinn-
rücklagen
Konzern-
ergebnis
Anteile der
Eigentümer des
Mutterunternehmens
Anteile anderer
Gesellschafter
Stand am 1. Januar 2023 3.510.000 2.121.065 9.074.020 67.535.264 82.240.350 0
Ausschüttungen 0 0 - 66.058.200 0 - 66.058.200 0
Umbuchung Vorjahresergebnis 0 0 67.535.264 - 67.535.264 0 0
Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 0 0 1.477.064 - 67.535.264 - 66.058.200 0
Erhöhung aus anteilsbasierter Vergütung 0 118.971 0 0 118.971 0
Konzernergebnis 2023 0 0 0 7.427.593 7.427.593 0
Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 0 118.971 0 7.427.593 7.546.564 0
Stand am 31. Dezember 2023 3.510.000 2.240.036 10.551.085 7.427.593 23.728.714 0


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Gewinnrücklagen
in EUR Summe
Stand am 1. Januar 2023 82.240.350
Ausschüttungen - 66.058.200
Umbuchung Vorjahresergebnis 0
Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen - 66.058.200
Erhöhung aus anteilsbasierter Vergütung 118.971
Konzernergebnis 2023 7.427.593
Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 7.546.564
Stand am 31. Dezember 2023 23.728.714


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Gewinnrücklagen
in EUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Sonstige
Gewinn-
rücklagen
Konzern-
ergebnis
Anteile der
Eigentümer des
Mutterunternehmens
Anteile anderer
Gesellschafter
Stand am 1. Januar 2024 3.510.000 2.240.036 10.551.085 7.427.593 23.728.714 0
Ausschüttungen 0 0 - 1.649.700 0 - 1.649.700 0
Umbuchung Vorjahresergebnis 0 0 7.427.593 - 7.427.593 0 0
Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 0 0 5.777.893 - 7.427.593 - 1.649.700 0
Erhöhung aus anteilsbasierter Vergütung 7.820 114.997 0 0 122.817 0
Konzernergebnis 2024 0 0 0 2.009.432 2.009.432 0
Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 7.820 114.997 0 2.009.432 2.132.249 0
Stand am 31. Dezember 2024 3.517.820 2.355.033 16.328.978 2.009.432 24.211.262 0


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Gewinnrücklagen
in EUR Summe
Stand am 1. Januar 2024 23.728.714
Ausschüttungen - 1.649.700
Umbuchung Vorjahresergebnis 0
Nicht ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen - 1.649.700
Erhöhung aus anteilsbasierter Vergütung 122.817
Konzernergebnis 2024 2.009.432
Ergebniswirksame Eigenkapitalveränderungen 2.132.249
Stand am 31. Dezember 2024 24.211.262

In den Summen können aufgrund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten.

2.5 Konzernanhang der ecotel communication ag Grundlagen bei der Rechnungslegung

ALLGEMEINE ANGABEN

Die ecotel Gruppe (nachfolgend »ecotel« genannt) ist ein seit 1998 bundesweit tätiges Telekommunikationsunternehmen, das sich auf die Informations- und Telekommunikationsanforderungen (ITK) von Kunden spezialisiert hat. Mutterunternehmen ist die ecotel communication ag (nachfolgend »ecotel ag« genannt). ecotel berichtet über folgende Segmente:

Das Segment »ecotel Geschäftskunden« ist der Kernbereich der ecotel ag und beinhaltet das gesamte Geschäft rund um die Vermarktung integrierter Produktportfolios aus Sprach-und Datendiensten (ITK-Lösungen) sowie die Ergebnisbeiträge der Minderheitsbeteiligungen mvneco GmbH und UPLINK Digital GmbH. Das Segment »ecotel Wholesale« beinhaltet den netzübergreifenden Handel mit Telefonminuten (Wholesale Voice) sowie die Vermarktung von Datenleitungen (Wholesale Data) für nationale und internationale Carrier. Das Segment »nacamar«, wurde im Vorjahr (1. April 2023) entkonsolidiert, es umfasste die Geschäftstätigkeiten des Tochterunternehmens nacamar und bot auf Grundlage ihres eigenen Content-Delivery-Netzwerks (CDN) Streamingdienste für Medienunternehmen an.

Der Sitz der ecotel communication ag ist Düsseldorf, Deutschland. Die Anschrift lautet: ecotel communication ag, Prinzenallee 11, 40549 Düsseldorf. Die Gesellschaft wurde am 1. September 2000 in das Handelsregister beim Amtsgericht Düsseldorf (HRB 39453) eingetragen.

Die Aktien der ecotel communication ag werden neben Frankfurt am Main auch an anderen deutschen Börsen gehandelt.

Der geprüfte Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht wird im Unternehmensregister offengelegt, die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung wird am 13. März 2025 durch Weitergabe vom Vorstand an den Aufsichtsrat der ecotel communication ag erfolgen.

GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

Der Konzernabschluss der ecotel wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs.1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Die Konzern-Bilanz, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Kapitalflussrechnung sowie die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung enthalten jeweils Vergleichszahlen für ein Vorjahr.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschiedene Posten der Konzern-Bilanz und Konzern-Gesamtergebnisrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang entsprechend aufgegliedert und erläutert.

Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Dabei werden Aufwendungen im Gewinn oder Verlust nach ihrer Art zusammengefasst und nicht nach ihrer Zugehörigkeit zu einzelnen Funktionsbereichen des Unternehmens umverteilt.

Da ecotel weder im Vorjahr noch im Geschäftsjahr 2024 über entsprechende Sachverhalte verfügte, wird auf die Darstellung des sonstigen Ergebnisses (»other comprehensive income«) im Anschluss an die Gewinn- und Verlustrechnung verzichtet.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlichen für den Konzern geltenden Ansatz- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Es werden alle am Bilanzstichtag gültigen und in der EU anzuwendenden Standards angewendet. Zudem werden die Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) beachtet.

Erstmals im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 anzuwendende neue Standards oder Änderungen an Verlautbarungen des IASB

Bis zum Datum der Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2024 wurden die folgenden neuen und geänderten Standards und Interpretationen verabschiedet und von der EU in europäisches Recht übernommen (»endorsed«). Es werden nur die neuen oder Änderungen an Verlautbarungen des IASB dargestellt, die aufgrund der momentanen Geschäftstätigkeit der ecotel theoretisch Auswirkungen haben könnten.

Erstmals im Geschäftsjahr 2024 anzuwendende neue Standards oder Änderungen an Verlautbarungen des IASB

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Standard /​ Interpretation Erstmalige
Pflichtanwendung
nach IASB
Erstmalige
Pflichtanwendung
in der EU
Änderungen an IFRS 16 »Leasingverhältnisse«: Leasingverbindlichkeiten bei Sale-and-Leaseback-Transaktionen 1. Januar 2024 1. Januar 2024
Änderungen an IAS 1 »Darstellung des Abschlusses«:
/​/​ Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
/​/​ Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig - Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts
/​/​ Langfristige Verbindlichkeiten mit Nebenbedingungen
1. Januar 2024 1. Januar 2024
Änderungen an IAS 7 »Kapitalflussrechnung« und IFRS 7 »Finanzinstrumente - Angaben«: Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen 1. Januar 2024 1. Januar 2024
Änderungen an IAS 21 »Währungsumrechnung«: Mangel an Umtauschbarkeit 1. Januar 2025 1. Januar 2025

Die erstmalige Anwendung dieser Standards hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ecotel.

Noch nicht im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 anzuwendende neue Standards oder Änderungen an Verlautbarungen des IASB

Bis zum Datum der Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2024 wurden die folgenden neuen und geänderten Standards und Interpretationen verabschiedet, die zum Teil noch nicht von der EU in europäisches Recht übernommen wurden (»endorsed«). Es werden nur die neuen Standards oder Änderungen an Verlautbarungen des IASB dargestellt, die aufgrund der momentanen Geschäftstätigkeit der ecotel theoretisch Auswirkungen haben könnten. Diese treten jedoch erst später in Kraft und werden nicht vorzeitig angewendet.

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Standard /​ Interpretation Erstmalige
Pflichtanwendung
nach IASB
Erstmalige
Pflichtanwendung
in der EU
Änderungen an IFRS 9 »Finanzinstrumente« und IFRS 7 »Finanzinstrumente - Angaben«:
/​/​ Ergänzung zu Klassifikation und Bewertung von Finanzinstrumenten
1. Januar 2026 ausstehend
Änderungen an IFRS 9 »Finanzinstrumente« und IFRS 7 »Finanzinstrumente - Angaben«:
/​/​ Verträge, die sich auf naturabhänigen Strom beziehen
1. Januar 2026 ausstehend
Jährliches Verbesserungspaket- Band 11 1. Januar 2026 ausstehend
IFRS 18 »Darstellung und Angaben im Abschluss« 1. Januar 2027 ausstehend
IFRS 19 »Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben«: 1. Januar 2027 ausstehend

Die erstmalige Anwendung dieser Standards wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ecotel haben.

Konsolidierungsgrundsätze

Nach IFRS sind sämtliche Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode abzubilden. Der Kaufpreis eines erworbenen Tochterunternehmens wird auf die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden verteilt. Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde. Eine Beherrschung setzt voraus, dass der Konzern die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen besitzt, indem der Konzern über substanzielle Rechte verfügt, die maßgeblichen Geschäftsaktivitäten des Tochterunternehmens zu steuern. Die ansatzfähigen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden werden - unabhängig von der Beteiligungshöhe - in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill angesetzt. Ein verbleibender passivischer Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam erfasst. Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens werden ab dem Erwerbszeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens bleiben bis zu dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die Beherrschung durch das Mutterunternehmen endet. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Abgangserfolgs berücksichtigt. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen bzw. Zuschreibungen auf Anteile an einbezogenen Unternehmen werden grundsätzlich zurückgenommen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Danach werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des Unternehmens erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung enthält den Anteil des Konzerns am Erfolg des assoziierten Unternehmens. Die Abschlüsse der assoziierten Unternehmen werden zum selben Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Soweit erforderlich werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen. Das gesamte net investment (At-equity-Wert inkl. finanzieller Vermögenswerte gegen diese Unternehmen, für die keine angemessenen Sicherheiten bestehen) wird bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, einem Impairmenttest nach IAS 28 in Verbindung mit IAS 36 unterzogen.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der ecotel communication ag alle (Vorjahr: alle) Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die ecotel communication ag unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte und über substanzielle Rechte verfügt, die maßgeblichen Geschäftsaktivitäten des Tochterunternehmens zu steuern. Die Erst- bzw. Entkonsolidierung erfolgt grundsätzlich zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs bzw. der Anteilsveräußerung.

Im Geschäftsjahr 2024 gab es keine Veränderungen am Konsolidierungskreis.

Im Geschäftsjahr 2024 hielt die ecotel communication ag direkt und indirekt die folgenden im Konsolidierungskreis enthaltenen Beteiligungen (Anteilsbesitzliste, Basis sind der Abschluss zum 31. Dezember 2024 von der ecotel Beteiligungs GmbH sowie der mvneco):

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Angaben erfolgen auf Basis von IFRS Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis Umsatz Mitarbeiter 1
in % 2 in TEUR 2 in TEUR 2,3 in TEUR 2 (Durchschnitt) 2
ecotel Beteiligungs GmbH, Düsseldorf
(vollkonsolidiert)
100,00 837 87 - -
(100,00) (837) (- 5) (-) (-)
UPLINK Digital GmbH, Düsseldorf
(nicht konsolidiert) 4
24,9995
mvneco GmbH, Düsseldorf
(assoziiertes Unternehmen)
33,33 4.523 683 7.427 23
(33,33) (3.841) (938) (7.644) (26)

1 Ohne Vorstände /​ Geschäftsführer und Auszubildende.
2 Vorjahreszahlen in Klammern; entspricht dem Stimmrechtsanteil.
3 Beim Ergebnis wurde keine Gewinnabführung /​ Verlustübernahme berücksichtigt.
4 Indirekte Beteiligung über die ecotel Beteiligungs GmbH; keine vorhandenen Abschlussinformationen zum 31.12.2024.Für weitere Details zu der Bilanzierung wird auf Angabe Nr. 6 verwiesen.

Konzernabschlussstichtag für die Aufstellung des Konzernabschlusses ist der 31. Dezember, der zugleich auch Stichtag für den Jahresabschluss des Mutterunternehmens und aller vollkonsolidierten Tochtergesellschaften ist.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die für den Konzernabschluss wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erläutert.

Die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind, mit Ausnahme der Auswirkungen aus den erstmals anzuwendenden Standards und Interpretationen, unverändert zum Vorjahr:

Vermögenswerte werden aktiviert, wenn alle wesentlichen mit der Nutzung verbundenen Chancen und Risiken dem Konzern zustehen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Anschaffungskosten umfassen alle Gegenleistungen, die aufgebracht wurden, um einen Vermögenswert zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzungsverlauf eher entspricht.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein künftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, werden mit ihren Herstellungskosten bewertet. Eine Aktivierung setzt daneben voraus, dass eine Fertigstellung technisch sichergestellt ist. Das setzt auch voraus, dass beabsichtigt wird, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen. In der Regel handelt es sich bei den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten der ecotel ag um selbst erstellte Software, Applikationen und Anwendungen, die nicht verkauft, sondern eigengenutzt werden (u. a. Entwicklung rund um den eigenen Teilnehmernetzbetrieb, dem Partnerportal für Vertriebspartner sowie Automatisierung von Systemen und deren Verbesserung). Folgende Nutzungsdauern liegen der Bewertung regelmäßig zugrunde:

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Konzessionen und
gewerbliche Schutzrechte
Entwicklungskosten Software Kundenstamm
3 - 5 Jahre 5 - 15 Jahre 3 - 7 Jahre 6 - 18 Jahre

Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die immateriellen Vermögenswerte außerplanmäßig abgeschrieben. Der aus einem Vermögenswert erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus Nettoverkaufserlös und Barwert der künftigen dem Vermögenswert zuzuordnenden Zahlungsströme (Nutzungswert).

Es wird keine Grundlagenforschung in der ecotel ag betrieben. Entwicklungskosten werden dann aktiviert und linear abgeschrieben, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass eine eindeutige Aufwandszuordnung möglich ist, die Kosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden und die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, vorhanden ist. ecotel selbst betreibt keine Grundlagenforschung, sondern fokussiert sich auf die Integration und Kompatibilität von bestehenden Leitungsarten, Tarifkombinationen und Gerätekonfigurationen. Dabei steht immer der möglichst hohe Kosten- /​ Nutzen-Effekt für die Kunden im Vordergrund (»best of breed«-Ansatz). Daher beschränkten sich die Entwicklungsaufwendungen in den letzten Jahren im Wesentlichen auf die technische Entwicklung hin zum eigenen Teilnehmernetzbetrieb sowie Entwicklungsleistungen für ein Partnerportal für Vertriebspartner sowie Systementwicklungen und -verbesserungen für die Auftragsverarbeitung der neuen Produktpalette.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Konsolidierung werden bei Anzeichen für eine Wertminderung, mindestens aber einmal jährlich, einem Wertminderungstest auf der betreffen den Cash Generating Unit unterzogen. Nach IAS 36 ist der Buchwert dem erzielbaren Betrag gegenüberzustellen. Der erzielbare Betrag definiert sich dabei als der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige Abschreibungen und gegebenenfalls außerplanmäßige Wertminderungen, bewertet. Sachanlagen werden grundsätzlich linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzungsverlauf eher entspricht. Das Sachanlagevermögen (andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) wird regelmäßig über 3 - 7 Jahre abgeschrieben. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen außerplanmäßig abgeschrieben. Sind die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Wertminderungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen sind die gewährten Rechte an einem Leasinggegenstand, diesen während der vereinbarten Vertragslaufzeit zu nutzen (right-of-use). Das Recht der Nutzung wird dem Leasingnehmer zu Beginn des Leasingverhältnisses vom Leasinggeber übertragen. Die Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten bewertet und enthalten den Barwert der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und etwaiger Rückbauverpflichtungen. Das Nutzungsrecht wird grundsätzlich linear über die zugrundeliegende Vertragslaufzeit abgeschrieben. ecotel hat Nutzungsrechte an langfristig angemieteten Immobilien zum Betrieb des Rechenzentrums sowie der Verwaltung, langfristig angemieteter Netzinfrastruktur (Backbone) und langfristig angemietetem Fuhrpark. Dabei werden Immobilien in der Regel zwischen 5 - 10 Jahre, die Netzinfrastruktur und der Fuhrpark grundsätzlich für 3 Jahre angemietet. Für Leasingverhältnisse mit jährlichem Aufwand unter TEUR 15 (Büro- und EDV-Geräte wie Kopierer, Faxgeräte u. ä.) oder mit kurzfristiger Dauer (weniger als zwölf Monate) wird von der Anwendungserleichterung Gebrauch gemacht und der Aufwand direkt erfasst.

Aktivierte Vertragskosten setzen sich aus den zusätzlichen Kosten, die bei der Anbahnung eines Vertrages anfallen (Vertragsanbahnungskosten), sowie den Kosten, die durch die Erfüllung eines Vertrages mit dem Kunden entstehen (Vertragserfüllungskosten) zusammen, sofern diese nicht in den Anwendungsbereich eines anderen Standards fallen. Die Vertragsanbahnungskosten (im Wesentlichen externe Abschlussprovisionen für Vertriebspartner) werden als Vermögenswert aktiviert, wenn von einem zukünftigen Ausgleich der Kosten ausgegangen werden kann, die Kosten nur im Zusammenhang eines Vertragsabschlusses angefallen sind und dem Kundenvertrag direkt zuzuordnen sind. Aufwendungen, die ausschließlich kurzfristigen Leistungsverpflichtungen zugehörig sind, werden direkt erfolgswirksam erfasst. Die Vertragserfüllungskosten werden als Vermögenswert aktiviert, wenn die nachstehenden Voraussetzungen kumuliert erfüllt sind: Die Kosten sind einem bestehenden oder erwarteten Vertrag direkt zuzuordnen oder fallen bei einer bevorstehenden Vertragsverlängerung an, die entstandenen Kosten tragen zu der Erfüllung der Leistungsverpflichtung bei und schaffen bzw. verbessern die Ressourcen des Unternehmens und ein Kostenausgleich in Zukunft ist zu erwarten. Die aktivierten Vertragskosten werden planmäßig linear abgeschrieben. Bei der Ermittlung der durchschnittlichen Kundenbindungsdauer (5 Jahre) bei den Vertragsanbahnungskosten wird davon ausgegangen, dass ein Teil der Kunden die ursprüngliche Vertragslaufzeit verlängert. Bei Vertragserfüllungskosten wird die durchschnittliche Vertragslaufzeit (3 - 6 Jahre) abhängig von der Art der Leistungsverpflichtung und der Zugehörigkeit zu den operativen Segmenten herangezogen. Die Abschreibungen auf Vertragsanbahnungskosten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und auf Vertragserfüllungskosten im Materialaufwand ausgewiesen und sind daher Bestandteil des operativen Ergebnisses. Bei wesentlichen Änderungen der zugrundeliegenden Annahmen werden die Nutzungsdauern oder andere Parameter angepasst. Ein Wertminderungsaufwand wird erfolgswirksam erfasst, sobald der Buchwert der aktivierten Vertragskosten höher ist als der verbleibende Teil der Gegenleistung, auf die sich die aktivierten Kosten beziehen, abzüglich der Vertragserfüllungskosten. Die aktivierten Vertragskosten werden unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten Finanzanlagen, die aufgrund fehlender Beherrschung oder fehlendem maßgeblichen Einfluss von ecotel nicht zu dem Konsolidierungskreis gehören. Die Eigenkapitalinstrumente werden erfolgswirksam zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Soweit keine bewertungsrelevanten Informationen und Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, werden die Finanzanlagen zu ihren Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte werden bei erstmaliger Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung angefallener Transaktionskosten bilanziert und entsprechend fortgeführt. Die Forderungen stellen dabei einen unbedingten Anspruch auf den Erhalt einer Gegenleistung dar. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben ausnahmslos kurzfristigen Charakter. In Fremdwährung valutierende Forderungen werden zum Briefkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Wertberichtigungen betreffen nur die Hauptkategorie »fortgeführte Anschaffungskosten (AC)« und beziehen sich ausschließlich auf kurzfristige Vermögenswerte. Das Geschäftsmodell sieht im Moment das Halten der Forderungen vor, sodass keine wesentlichen Auswirkungen aus einer anderen Klassifizierung resultieren. Die Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden stets in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen. Nach IFRS 9 wird zur Wertminderung das vereinfachte Modell angewendet, da der Konzern nur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente hat. Der Konzern nutzt die zulässige praktische Erleichterung. Die Bewertung des zu erwartenden Kreditausfallsrisikos der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt durch die Nutzung einer Wertminderungsmatrix.

Vertragsvermögenswerte werden erfasst, wenn ein bedingter Anspruch gegenüber den Kunden auf Erhalt einer Gegenleistung vorliegt. Der Anspruch resultiert dabei aus der Übertragung der Dienstleistung auf den Kunden, bevor dieser die vertraglich vereinbarte Gegenleistung zahlt oder diese fällig gestellt wird. Eine Wertminderung des Vertragsvermögenswertes wird nach dem vereinfachten Modell des IFRS 9 geprüft. Die derzeitige Restlaufzeit beträgt weniger als ein Jahr.

Vorausbezahlte Versicherungsprämien sowie Vorauszahlungen an Lieferanten für künftige zeitlich definierte Leistungen werden als sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte abgegrenzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist. Die Rückstellungen werden mit dem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Im Geschäftsjahr 2024 sowie im Vorjahr gab es keine Rückstellungen.

Verbindlichkeiten (Darlehen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, nicht-finanzielle Verbindlichkeiten) werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens in der Regel mit dem Betrag der erhaltenen Gegenleistung angesetzt; dabei werden angefallene Transaktionskosten bei finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, berücksichtigt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus Mietkaufvereinbarungen werden zum Bereitstellungszeitpunkt mit dem Barwert der zu erwarteten Zahlungen bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Dabei wird der Buchwert mit dem im Vertrag zugrundeliegenden Zinssatz aufgezinst und um die geleisteten Zahlungen reduziert. In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden zum Geldkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Latente Steuern werden auf unterschiedliche Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz und den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften gebildet, soweit diese unterschiedlichen Wertansätze künftig zu einem höheren oder niedrigeren zu versteuernden Einkommen führen, als dies unter Maßgabe der Konzernbilanz der Fall wäre. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Ausländische Konzerngesellschaften bestehen derzeit nicht.

Leasingverbindlichkeiten stellen die noch nicht geleisteten Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Leasinggeber für die gewährten Nutzungsrechte (right-of-use) an einem Leasinggegenstand dar. Die Leasingverbindlichkeiten werden zum Bereitstellungszeitpunkt mit dem Barwert der zu erwartenden Leasingzahlungen bewertet. Die Leasingzahlungen sind über die Gesamtlaufzeit gleichbleibende Zahlungen. Erwartete Restwertzahlungen, der Ausübungspreis einer Kaufoption sowie Vertragsstrafen für vorzeitige Kündigungen des Leasingverhältnisses sind ebenfalls zu berücksichtigen. Variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zins gekoppelt sind, bestehen nicht. Die Leasingzahlungen werden mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst. Die Leasingverbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der effektiven Zinsmethode bewertet. Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeit wird über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen werden bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogen, wenn die Ausübung der Optionen hinreichend sicher sind. Die Verlängerungsoptionen bestehen nur bei den angemieteten Immobilien. Beim Fuhrpark wird der Portfolioansatz angewandt. Bei Bestehen eines Unterleasingverhältnisses werden das Hauptleasingverhältnis und das Unterleasingverhältnis separat bilanziert, wenn ecotel als zwischengeschalteter Leasinggeber auftritt. Das Unterleasingverhältnis wird auf Grundlage seines Nutzungsrechtes aus dem Hauptleasingverhältnis und auf Grundlage des zugrundeliegenden Vermögenswertes eingestuft. Die Leasingverbindlichkeiten werden nach Fälligkeit in kurz- und langfristig unterschieden.

Vertragsverbindlichkeiten sind die vom Kunden bereits erhaltenen Zahlungen für die künftige Übertragung von Dienstleistungen oder der unbedingte Anspruch des Kunden auf eine bestimmte Gegenleistung. Die Vertragsverbindlichkeiten stellen damit die Verpflichtung dar, eine Leistung gegenüber dem Kunden zu erbringen. Der Ansatz erfolgt, sobald eines der nachstehenden Kriterien erfüllt ist: Der Kunde zahlt oder die Zahlung wird fällig. Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung und damit die Erfassung als Umsatz erfolgt, abhängig von der Art der Leistungsverpflichtung und der Zugehörigkeit zu den operativen Segmenten, innerhalb der durchschnittlichen Vertragslaufzeit (3 - 6 Jahre). Die Vertragsverbindlichkeiten werden nach Fälligkeit in kurz- und langfristig unterschieden.

Anteilsbasierte Vergütungspläne mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden im Zeitpunkt der Gewährung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bedingungen erfüllt werden, wird jedoch im Rahmen der bestmöglichen Schätzung in Bezug auf die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die mit Ablauf des Erdienungszeitraums unverfallbar werden, beurteilt. Leistungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt berücksichtigt. Alle anderen mit einer Vergütungsvereinbarung verbundenen Ausübungsbedingungen, ohne eine damit zusammenhängende Dienstzeitbedingung, werden als Nichtausübungsbedingung angesehen. Nichtausübungsbedingungen werden im beizulegenden Zeitwert einer Vergütungsvereinbarung berücksichtigt und führen zu einer sofortigen aufwandswirksamen Erfassung.

Die Bewertung der ausgegebenen Aktienoptionen an den Vorstand und ausgewählte Arbeitnehmer erfolgt durch die Monte-Carlo-Simulation. Der Gesamtwert der ausgegebenen Aktienoptionen wird über die Sperrfrist des Aktienoptionsplans (4 Jahre) ergebniswirksam im Personalaufwand erfasst und mit der Kapitalrücklage verrechnet.

Die Umsatzerlöse setzen sich aus Umsätzen aus Verträgen mit Kunden sowie Leasingerträgen aus Mietleasingverhältnissen zusammen. Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden werden entsprechend der Vorschriften des IFRS 15 realisiert. Die Ermittlung sowie die Erfassung der Erlöse erfolgt dabei anhand des in IFRS 15 erläuterten fünfstufigen Modells. Die Umsatzerlöse werden dann realisiert, wenn die vertragliche Leistungsverpflichtung durch die Übertragung des Guts bzw. der Dienstleistung erfüllt ist und der Kunde die Kontrolle darüber erhalten hat. Die Kontrolle über den Nutzen kann über einen Zeitraum oder an einem bestimmten Zeitpunkt übergehen. Der Zeitpunkt, an dem die Leistungsverpflichtung erfüllt wird, ist grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Nutzung durch den Kunden erfolgt. Die Bewertung der Umsatzerlöse erfolgt zum Transaktionspreis. Der Transaktionspreis wird in Relation zum Einzelveräußerungspreis gesetzt und stellt die Gegenleistung des Kunden für die vom Konzern erfüllte Leistungsverpflichtung dar. Finanzierungskomponenten und variable Gegenleistungen bestehen nicht, alle Gegenleistungen sind kurzfristig zahlbar. Für Verträge, die mehr als eine einzelne Leistungskomponente enthalten (sog. Mehrkomponentenverträge), ist der zu bestimmende Transaktionspreis bei Vertragsabschluss auf die separaten Leistungsverpflichtungen innerhalb eines Vertrages mittels der Einzelveräußerungspreise dieser Leistungsverpflichtungen zu verteilen. Rücknahme-, Erstattungs- oder ähnliche Verpflichtungen bzw. bill-and-hold Vereinbarungen bestehen nicht.

Im Folgenden wird die Umsatzrealisierung anhand der Geschäftsmodelle der einzelnen operativen Segmente im Detail beschrieben:

Im Segment »ecotel Geschäftskunden« erfolgt die Erfassung der Umsatzerlöse im Wesentlichen wie folgt:

Im Wesentlichen handelt sich bei den Kundenverträgen in diesem Segment um folgende Leistungsverpflichtungen, die eine definierte Mindestvertragslaufzeit haben. Neben der Bereitstellung einer kundenspezifischen Datenleitung (inkl. notwendiger Hardwarekomponenten), mit oder ohne weiteren Services, wie etwa Sprachübertragung (All-IP) oder Sicherheitsmerkmale (z. B. VPN-Service), werden als Mehrkomponentenvertrag auch von einem Drittanbieter erworbene Sprachanschlüsse angeboten, die keine Mehrkomponentenverträge beinhalten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um die monatliche Bereitstellung der Sprachanschlüsse, Minuten bzw. Minutenflatrates.

Generell erfolgt die von IFRS 15 geforderte Verteilung des Transaktionspreises in Relation zu den Einzelveräußerungspreisen der Leistungsverpflichtungen. Hierbei werden die Einnahmen, die zu keiner Leistungsverpflichtung gehören, sowie die Einnahmen, bei denen die Leistungsverpflichtung nicht überwiegend zu Beginn erbracht wird, in Zukunft über die Laufzeit des Vertrags als Umsatz realisiert. Der Transaktionspreis für den Vertrag bildet sich aus der Summe aller Bereitstellungsentgelte und den monatlichen Entgelten multipliziert mit der durchschnittlichen Vertragslaufzeit. Der Kunde hat aus den Mehrkomponentenverträgen einen kontinuierlichen Nutzenzufluss, somit wird der Umsatz zeitraumbezogen über die Vertragslaufzeit realisiert. Da die Leistungen innerhalb der durchschnittlichen Vertragslaufzeit gleichmäßig erbracht werden, ist der auf diese beiden Leistungsverpflichtungen allokierte Transaktionspreis monatlich gleichmäßig als Umsatz zu realisieren. Eventuell im Voraus berechnete und dem Kunden vertraglich vereinbart in Rechnung gestellte Anteile (z. B. im Voraus berechnete monatliche Entgelte), die noch nicht erbracht oder bereitgestellt wurden, werden durch entsprechende Umsatzabgrenzungen periodengerecht in den Umsatzerlösen erfasst. Umsatzerlöse aus Verträgen für nach Zeit- und Materialaufwand abgerechnete Leistungen werden mit dem Erbringen von Arbeitsstunden und dem Anfallen direkter Kosten zum vertraglich festgelegten Stundensatz erfasst.

Aus der Bereitstellung von Hardware und Rechenzentrumsleistungen werden Umsätze je nach vertraglicher Vereinbarung entweder bei Bereitstellung oder in Form von monatlichen Entgelten erfasst. Die monatlichen Entgelte werden zeitraumbezogen erfasst. Der Erlös, der in der Regel bei der durchgeführten einmaligen Installation der vorkonfigurierten Hardware (z. B. Router) entsteht, wird zeitraumbezogen erfasst. Die dem Kunden zur Verfügung gestellte Hardware verbleibt dabei im Eigentum der ecotel und wird als Netzbestandteil (Endpunkt beim Kunden) bei der ecotel aktiviert. Der Router bildet die Grundlage zur Nutzung der monatlichen Dienstleistung in Form der Bereitstellung von Sprach- bzw. Datenanschlüssen.

Die Erlöse aus dem Verkauf von Hardware an Kunden (z. B. Router) werden zeitpunktbezogen beim Kontrollübergang der Hardware erfasst. Im Fall von Mehrkomponentenverträgen mit Verkauf von Hardware und mit zusätzlichen Dienstleistungen (z. B. Managed Router Services) werden die Entgelte für die Dienstleistungen über die vereinbarte Vertragslaufzeit erfasst. Die Hardware gehört nach dem Kontrollübergang nicht mehr zum Eigentum von ecotel.

Im Segment »ecotel Wholesale« erfolgt die Erfassung der Umsatzerlöse des Minutenhandels (Wholesale Voice), wenn die vertraglichen Leistungsverpflichtungen erbracht wurden und das ist stets zeitpunktbezogen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um einen Handel mit Sprachminuten für verschiedene national und international agierende Telekommunikationsanbieter. Die Erfassung der Leistungen erfolgt in einem Statistikportal. Diese werden regelmäßig mit den Lieferanten bzw. Kunden abgeglichen und monatlich fakturiert. Aufgrund der Marktbedingungen im Handel mit Sprachminuten handelt es sich um ein margenschwaches Geschäft. Für die Gestaltung der Verkaufspreise und die Vertragserfüllung (dazu gehören die Bereitstellung und Überwachung der technischen Plattform sowie die Generierung und kaufmännische Abwicklung) gegenüber ihren Kunden ist ecotel eigenverantwortlich. Das Forderungsausfallrisiko wird vollumfänglich von ecotel getragen. Somit erfüllt das Segment »ecotel Wholesale« die Kriterien eines Prinzipals für den Bereich Voice. Die Erfassung der Umsatzerlöse aus der Vermarktung von margenstarken Datenleitungen (Wholesale Data) erfolgt analog zum Segment »ecotel Geschäftskunden«.

Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Innerhalb des Finanzergebnisses werden auch die nicht mit dem Eigenkapital verrechenbaren Kosten der Kapitalbeschaffung ausgewiesen. Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen wird gesondert innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.

Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Ermessensentscheidungen und Annahmen getroffen sowie Schätzungen verwandt worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Die Ermessensentscheidungen beziehen sich im Wesentlichen auf die bei der Überprüfung der Werthaltigkeit von Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugrundeliegenden Parameter.

Des Weiteren wurden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen bezüglich der Ermittlung, Erfassung und Bewertung der Umsatzerlöse aus Kundenverträgen nach IFRS 15 getroffen. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf den Zeitraum der Übertragung der Dienstleistungen an den Kunden bei den aktivierten Vertragskosten sowie der Überlegungen zur Abgrenzung zwischen Prinzipal und Agent. Für weitere Details zu den Ermessensentscheidungen im Rahmen von IFRS 15 wird auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwiesen.

Für die Anwendung des IFRS 16 wurde der Grenzfremdkapitalzinssatz auf der Grundlage der Risikoklassifizierung bestimmt. Dieser variiert je nach Leasinggegenstand zwischen 2 - 6 %. Der Grenzfremdkapitalzinssatz basiert dabei auf dem Bonitätsrating der ecotel und unter Einbeziehung externer Finanzierungsquellen. Zusätzlich wurden Annahmen bei Verträgen mit Verlängerungsoptionen getroffen.

Für die anteilsbasierten Vergütungspläne nach IFRS 2 wurde zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Aktienoptionen die Monte-Carlo-Simulation verwendet. Innerhalb der Simulation wurden Annahmen und Schätzungen zu verschiedenen Bedingungen wie Marktpreisen, Leistungsbedingungen, Verzinsungen, Fluktuationen und erwartete Volatilitäten getroffen.

Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen im Rahmen der Wertberichtigungen der Forderungen und der sonstigen Vermögenswerte, tatsächlichen und latenter Steuern sowie der Rückstellungen.

Die der jeweiligen Schätzung zugrundeliegenden Annahmen und die entsprechenden Buchwerte sind in den Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bzw. in den einzelnen Posten der Konzern-Bilanz sowie der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erläutert. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Solche Abweichungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

(1) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Die immateriellen Vermögenswerte haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt:

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in TEUR Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Kundenstamm Geleistete Anzahlungen/​ Entwicklungen Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2024 14.285 10.779 5.125 8.341 99 38.629
Zugänge - 1.386 0 - 1.872 3.258
Umbuchungen - 1.371 601 - - 1.971 0
Abgänge - 128 - - - 128
Konzernkreisänderungen - - - - - -
Stand 31.12.2024 14.285 13.408 5.725 8.341 0 41.759
Abschreibungen Stand 1.1.2024 5.553 5.931 3.669 8.215 0 23.369
Abschreibung - 931 156 126 - 1.213
Abgänge - 128 - - - 128
Konzernkreisänderungen - - - - - -
Stand 31.12.2024 5.553 6.734 3.824 8.341 0 24.454
Buchwerte Stand 31.12.2024 8.732 6.674 1.900 0 0 17.305

Im Vorjahr entwickelten sich die immateriellen Vermögenswerte wie folgt:

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in TEUR Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Kundenstamm Geleistete Anzahlungen/​ Entwicklungen Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2023 14.285 8.875 6.328 9.574 0 39.062
Zugänge - 258 105 - 2.099 2.462
Umbuchungen - 1.760 240 - - 2.000 0
Abgänge - 96 134 - - 230
Konzernkreisänderungen - - 19 - 1.413 - 1.233 - - 2.665
Stand 31.12.2023 14.285 10.779 5.125 8.341 99 38.629
Abschreibungen Stand 1.1.2023 5.553 5.267 4.569 9.276 0 24.665
Abschreibung - 776 402 137 - 1.314
Abgänge - 96 - - - 96
Konzernkreisänderungen - - 15 - 1.302 - 1.198 - - 2.515
Stand 31.12.2023 5.553 5.931 3.669 8.215 0 23.369
Buchwerte Stand 31.12.2023 8.732 4.848 1.455 126 99 15.260

In den Abgängen der Anschaffungs- und Herstellungskosten der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte sind im Vorjahr TEUR 134 aufgrund einer gewährten Forschungszulage enthalten. Die Abschreibungsrate wurde ab dem Zeitpunkt dieses Abgangs entsprechend reduziert. Im Geschäftsjahr 2024 wurde keine weitere Forschungszulage gewährt. Im Geschäftsjahr 2024 gab es keine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.

Der ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert setzt sich wie folgt zusammen:

Cash-Generating Unit (CGU)

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in TEUR Buchwert 31.12.2023 Buchwert 31.12.2024
Geschäftskunden 8.732 8.732
Gesamt 8.732 8.732

Gemäß IAS 36 wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Wertminderungstests nach der Discounted-Cashflow-Methode für die Prüfung der Werthaltigkeit der ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte durchgeführt. Hierfür wurden die Daten der jeweiligen Unternehmensplanung zugrunde gelegt (Prognosezeitraum: 5 Jahre) und der Nutzungswert ermittelt.

Im Geschäftsjahr 2024 ergab sich ebenso wie im Vorjahr kein Wertminderungsbedarf.

Folgende Annahmen wurden bei der Durchführung des Impairmenttests der CGU Geschäftskunden zugrunde gelegt:

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Kapitalisierungszinssatz (WACC) nach Steuern: 4,5 % (Vorjahr: 4,4 %), vor Steuern: 6,7 % (Vorjahr: 6,4 %)

Wachstumsrate (ewige Rente): 0,5 % (Vorjahr: 0,5 %)

Bei der Erstellung des Impairmenttests der CGU Geschäftskunden wurden folgende wesentliche Annahmen aus der Erfahrung des Managements, gestützt durch externe Informationen über erwartete Marktentwicklungen, getroffen, die in die 5-Jahres-Betrachtung für die Cashflow-Prognose entsprechend eingeflossen sind:

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Entwicklung der Rohertragsmarge der CGU zwischen 62 % und 66 % (Vorjahr: 62 % und 66 %),

Jährliches Umsatzwachstum der CGU zwischen 6 % und 10 % (Vorjahr: 6 % und 10 %),

Das künftige jährliche Investitionsvolumen deckt die jährlichen Abschreibungen.

Eine Anhebung des WACC um 20 %-Punkte würde nicht zu einem Impairment führen.

(2) SACHANLAGEN

Die Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt:

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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 1 Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2024 6.740 26.752 228 33.720
Zugänge 83 1.559 1.800 3.442
Umbuchungen - 10 404 - 394 0
Abgänge 66 1.229 - 1.295
Konzernkreisänderungen - - - -
Stand 31.12.2024 6.747 27.486 1.634 35.868
Abschreibungen Stand 1.1.2024 5.725 23.563 220 29.509
Abschreibungen 235 2.020 - 2.254
Abgänge 66 1.228 - 1.294
Konzernkreisänderungen - - - -
Stand 31.12.2024 5.894 24.355 220 30.469
Buchwerte Stand 31.12.2024 853 3.131 1.414 5.399

1 In dieser Position ist Kunden-Equipment (z. B. Kundenrouter /​ Gateways) enthalten.


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in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung 1,2 Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2023 6.735 27.355 284 34.374
Zugänge 144 1.329 55 1.528
Umbuchungen - 47 - 47 0
Abgänge 103 881 63 1.048
Konzernkreisänderungen - 36 - 1.098 - - 1.134
Stand 31.12.2023 6.740 26.752 228 33.720
Abschreibungen Stand 1.1.2023 5.636 23.279 220 29.135
Abschreibungen 228 2.252 - 2.480
Abgänge 103 881 - 985
Konzernkreisänderungen - 35 - 1.087 - - 1.122
Stand 31.12.2023 5.725 23.563 220 29.509
Buchwerte Stand 31.12.2023 1.015 3.189 8 4.212

1 In den Abgängen waren noch nicht in Betrieb genommene Kundenrouter mit Anschaffungskosten von TEUR 585 enthalten, die zum Ende 2023 entgegen der ursprünglichen Annahme an einen Kunden verkauft worden sind.
2 In dieser Position ist Kunden-Equipment (z. B. Kundenrouter /​ Gateways) enthalten.

Im Vorjahr stellte sich die Entwicklung des Sachanlagevermögens des Konzerns wie folgt dar:

(3) NUTZUNGSRECHTE AUS LEASINGVEREINBARUNGEN

Im Nachfolgenden wird die Entwicklung der Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen aufgestellt:

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in TEUR Nutzungsrechte Gebäude Nutzungsrechte Fahrzeuge Nutzungsrechte Infrastruktur Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2024 9.177 1.164 206 10.547
Zugänge 40 287 - 327
Umbuchungen - - - -
Abgänge - - - -
Konzernkreisänderungen - - - -
Stand 31.12.2024 9.217 1.451 206 10.874
Abschreibungen Stand 1.1.2024 3.729 874 192 4.795
Abschreibungen 791 193 14 998
Wertminderungen - - - -
Abgänge - - - -
Konzernkreisänderungen - - - -
Stand 31.12.2024 4.520 1.067 206 5.793
Buchwerte Stand 31.12.2024 4.697 384 0 5.081

Bei den Gebäuden handelt es sich um langfristig angemietete Immobilien zum Betrieb des Rechenzentrums sowie der Verwaltung. Die Fahrzeuge sind der langfristig angemietete Fuhrpark der ecotel und die Infrastruktur betrifft die langfristig gemietete Netzinfrastruktur (Backbone).

In 2023 wurde der Mietvertrag für das Verwaltungsgebäude um zwei Jahre verlängert. Auf Basis dieser Vertragsverlängerung wurde auch die angenommene Laufzeit des Leasingverhältnisses im Vorjahr erhöht. Aufgrund der Verlängerung der Laufzeit des Leasingverhältnisses wurde das Nutzungsrecht mit einem effektiven Zinssatz von 6 % neu bewertet.

Der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse betrug im Geschäftsjahr 2024 TEUR 454 (Vorjahr: TEUR 478). Der Aufwand für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte betrug im Geschäftsjahr TEUR 26 (Vorjahr: TEUR 30).

Im Vorjahr entwickelten sich die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen wie folgt:

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in TEUR Nutzungsrechte Gebäude Nutzungsrechte Fahrzeuge Nutzungsrechte Infrastruktur Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2023 8.240 978 206 9.425
Zugänge 1.156 214 - 1.370
Umbuchungen - - - -
Abgänge 80 - - 80
Konzernkreisänderungen - 139 - 28 - - 167
Stand 31.12.2023 9.177 1.164 206 10.547
Abschreibungen Stand 1.1.2023 3.076 750 150 3.976
Abschreibungen 792 152 42 987
Wertminderungen - - - -
Abgänge - - - -
Konzernkreisänderungen - 139 - 28 - - 167
Stand 31.12.2023 3.729 874 192 4.795
Buchwerte Stand 31.12.2023 5.448 290 14 5.752

(4) AKTIVIERTE VERTRAGSKOSTEN

Die aktivierten Vertragskosten setzen sich aus Kosten der Vertragsanbahnung und der Vertragserfüllung zusammen. Bei den Vertragsanbahnungskosten handelt es sich im Wesentlichen um Provisionen für Vertragsabschlüsse mit Neukunden. Die Vertragserfüllungskosten sind im Wesentlichen Zahlungen für Anschlussleitungen an Vorlieferanten des Konzerns, um den Kunden einen Netzzugang zu verschaffen.

Die aktivierten Vertragskosten beliefen sich zum 31. Dezember 2024 auf TEUR 3.353 (31.12.2023: TEUR 3.263) und setzen sich aus Vertragsanbahnungskosten in Höhe von TEUR 1.460 (31.12.2023: TEUR 1.327) sowie Vertrags erfüllungskosten in Höhe von TEUR 1.893 (31.12.2023: TEUR 1.936) zusammen. Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 1.820 (Vorjahr: TEUR 1.674) und wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. im Materialaufwand erfasst und ausgewiesen. Davon entfallen TEUR 518 (Vorjahr: TEUR 379) auf die Vertragsanbahnungskosten und TEUR 1.302 (Vorjahr: TEUR 1.295) auf die Vertragserfüllungskosten. In der Berichtsperiode gab es keine Wertminderungsaufwendungen.

(5) NACH DER EQUITY-METHODE BEWERTETE FINANZANLAGEN

Die nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR Buchwert (Vorjahr) Kapitalanteil (Vorjahr)
mvneco GmbH 1.508 (1.280) 33,3 % (33,3 %)

mvneco GmbH

Die mvneco GmbH ist eine strategische Beteiligung der ecotel und fungiert als technischer Dienstleister und Berater für Mobilfunklösungen sowie diesbezügliche Managed Services.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Eckdaten der mvneco GmbH (assoziiertes Unternehmen) dargestellt:

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2024
Kurzfristiges Vermögen 4.294 4.886
Langfristiges Vermögen 323 281
Kurzfristige Schulden 776 644
Nettoreinvermögen (Eigenkapital) 3.841 4.523
Anteiliges Nettoreinvermögen 1.280 1.508
At-equity-Buchwert 1.280 1.508


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2023 2024
Umsatzerlöse 7.644 7.427
Ergebnis 938 683

(6) LANGFRISTIGE SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

In den langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden der langfristige Anteil der Leasingforderung aus einem Unterleasingverhältnis in Höhe von TEUR 60 (Vorjahr: TEUR 70), die Beteiligung an der UPLINK Digital GmbH in Höhe von TEUR 817 (Vorjahr: TEUR 817) sowie langfristige Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 173 (Vorjahr: TEUR 96) ausgewiesen.

Im Vorjahr (5. April 2023) wurden sämtliche Anteile der ecotel ag an der nacamar GmbH in die neu gegründete UPLINK Digital GmbH eingebracht. Nach Vollzug der gesamten Transaktion ist ecotel ag mit 24,9995 % an der UPLINK Digital GmbH beteiligt. Der Beteiligungsbuchwert von TEUR 817 wird zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Am 30. Oktober 2023 wurde die Gesellschaft ecotel Beteiligungs GmbH gegründet, in die die Beteiligung an der UPLINK Digital GmbH zum beizulegenden Zeitwert eingebracht wurde.

Da ecotel ag mit ca. 25 % an der UPLINK Digital GmbH beteiligt ist, wird grundsätzlich ein maßgeblicher Einfluss vermutet. Dies wurde bereits bei der Vertragsanbahnung mit allen Parteien - auch mit dem Aufsichtsrat der ecotel ag - thematisiert, auch wurde auf die grundsätzliche Notwendigkeit einer Bilanzierung nach den IFRS hingewiesen. Mit Ausnahme der ecotel ag haben alle anderen Gesellschafter der UPLINK Digital GmbH eine Bilanzierung nach IFRS abgelehnt. Ebenso wurde auf die Erstellung einer Purchase Price Allocation im Rahmen der Kaufpreisverhandlungen verzichtet. Somit stehen der ecotel ag keine Informationen zur Verfügung, die eine at-equity Erstkonsolidierung oder Folgekonsolidierung ermöglichen würden. Die UPLINK Digital GmbH bilanziert nach den Regelungen des HGB und wird auch ausschließlich so gesteuert. Die Abschlusserstellung der UPLINK Digital GmbH erfolgt zeitlich deutlich hinter der Abschlusserstellung der ecotel ag, so dass auch keine aktuellen Werte zum Zeitpunkt der Konzernabschlussaufstellung vorliegen. Gemäß den Regelungen im Gesellschaftsvertrag ist ecotel als Minderheitsgesellschafter auch nicht in der Position, eine Berichterstattung nach IFRS für die UPLINK Digital GmbH zu verlangen. Eine Weiterführung der IFRS-Bewertungsansätze, die auf der nacamar GmbH vor der Entkonsolidierung durchgeführt wurden, ist ebenfalls nicht sachgerecht, da das Geschäft der UPLINK Digital GmbH durch Zusammenlegung von drei operativen Gesellschaften letztlich mit den Wertansätzen der nacamar GmbH nicht mehr zu vergleichen ist. Damit ist der vermutete maßgebliche Einfluss von ecotel auf die UPLINK Digital GmbH widerlegt.

Aus diesem Grund werden die Anteile an der UPLINK Digital GmbH im Konzernabschluss als langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. Als beizulegender Zeitwert zum Anschaffungszeitpunkt werden die Anschaffungskosten angesetzt. Aufgrund der Tatsache, dass weitere bewertungsrelevante Informationen bei Aufstellung des Konzernabschlusses nicht vorliegen, werden für die Folgebewertung die dann vorliegenden Informationen berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2024 lagen keine Informationen vor, die zu einer anderen Folgebewertung führen, somit erfolgt die Bewertung weiterhin zu Anschaffungskosten.

(7) FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND SONSTIGE FINANZIELLE UND NICHT-FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Im Vorjahr wurden erstmalig die langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die langfristigen sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerte als solche in der Bilanz ausgewiesen. Das Vorjahr wurde entsprechend IAS 8.41 angepasst; Auswirkungen auf Eigenkapital und Bilanzsumme ergeben sich nicht.

Es kam in 2024 zu keiner Wertminderung. Die Ergebniswirkung der Erhöhung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Die Auflösung von Wertberichtigungen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Forderungen sind unverzinslich und unterliegen somit keinem Zinsänderungsrisiko. Die Buchwerte entsprechen aufgrund der kurzfristigen Zahlungsziele den beizulegenden Zeitwerten.

Zum 31. Dezember 2024 bestehen Forderungen und Verbindlichkeiten mit Saldierungsvereinbarungen (Settlement balances agreements) mit Kunden und Lieferanten.

Im Segment »ecotel Wholesale« besteht die Geschäftstätigkeit unter anderem aus dem Handel mit Telefonminuten (Wholesale Voice) mit nationalen und internationalen Carriern. Dabei ist die Saldierung als »verkürzte« Zahlung branchenüblich und vertraglich vereinbart. Diese Saldierung erfolgt nur zu Zahlungszwecken, da die Voraussetzungen (IAS 32.42) für einen saldierten Ausweis in der Bilanz nicht vorliegen.

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in TEUR Brutto
(bilanziert)
Netting Netto
(Zahlungsstrom)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.870 8.570 300
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.816 8.570 246

Im Vorjahr wurden Forderungen und Verbindlichkeiten mit Saldierungsvereinbarungen (Settlement balances agreements) mit Kunden und Lieferanten folgendermaßen saldiert:

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in TEUR Brutto
(bilanziert)
Netting Netto
(Zahlungsstrom)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.287 4.283 4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.295 4.283 12

(8) TATSÄCHLICHE UND LATENTE ERTRAGSTEUERANSPRÜCHE

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2024
Latente Ertragsteueransprüche 0 0
Tatsächliche Ertragsteueransprüche 224 388
Gesamt 224 388
Latente Ertragsteueransprüche mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr 0 0

Die tatsächlichen Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr ertragsteuerliche Erstattungsansprüche aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Kapitalertragsteuer.

(9) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

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in TEUR 31.12.2023 31.12.2024
Guthaben bei Kreditinstituten 3.702 2.344
Kassenbestand und Schecks 0 0
Gesamt 3.702 2.344

(10) EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals des Konzerns ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage des Konzerns entsprechen dem gezeichneten Kapital und der Kapitalrücklage des Mutterunternehmens. Der Gesamtwert der ausgegebenen Aktienoptionen wird zeitanteilig über die Sperrfrist des Aktienoptionsplans (4 Jahre) zu Lasten des Personalaufwands in die Kapitalrücklage eingestellt.

Die sonstigen Rücklagen enthalten die kumulierte Gewinnrücklage.

Aktienbesitz

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Namen der Aktionäre, deren Beteiligung am Grundkapital der ecotel communication ag Ende 2024 mehr als 3 % beträgt.

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in % 2024
Peter Zils 29,99
Andrey Morozov 29,99
Maria Aniskina 4,84
Hans Schmier 3,20
Zwischensumme 68,02
Streubesitz 31,98

Berücksichtigt wurden die Meldungen, die in Verbindung mit § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG oder in Verbindung mit § 21 Abs. 1 oder Abs. 1a des WpHG zu Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG geführt haben. Die zugrunde liegenden Meldungen sind im Jahresabschluss der ecotel ag im Einzelnen aufgeführt.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juli 2021 wurde der Vorstand der ecotel ag ermächtigt, das Grundkapital der ecotel ag mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juli 2026 einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 1.775.000,00 (bisher: EUR 1.755.000,00) gegen Bar- und /​ oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Im Geschäftsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 wurde eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu EUR 1.404.000 durch Ausgabe von bis zu 1.404.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien beschlossen (Neufassung des Bedingten Kapitals 2017). Des Weiteren wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 über die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2020) und die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals 2020 entschieden (Bedingtes Kapital 2020). Das bedingte Kapital 2020 hat sich in 2024 aufgrund des Auslaufens der Sperrfrist des AOP auf EUR 343.180 reduziert; es sind 7.820 Aktienoptionen im Geschäftsjahr 2024 ausgeübt worden.

Kapitalmanagement

Der ecotel Konzern steuert sein Kapital mit dem vorrangigen Ziel, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen und die langfristige Unternehmensfortführung zu sichern. Das Kapitalmanagement umfasst sowohl das gesamte bilanzielle Eigen- als auch das zinstragende Fremdkapital. Zusammenfassende quantitative Angaben zum gemanagten Kapital sind der Bilanz sowie den entsprechenden Anhangangaben zu entnehmen. Wichtiges Ziel ist die Einhaltung der mit den Banken vereinbarten Financial Covenants. Diese Financial Covenants bestehen aus der Einhaltung bestimmter Vorgaben bei der Eigenkapitalquote, dem Verhältnis Netto-Finanzverbindlichkeiten zu EBITDA und dem Verhältnis EBITDA zu Umsatzerlösen. Die Financial Covenants im Zusammenhang mit den bestehenden Kreditlinien werden im Rahmen der unterjährigen Reportings dennoch weiterhin überprüft. Dabei werden auch künftige Entwicklungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Financial Covenants analysiert, um gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Bei allen derzeitigen Covenants (Eigenkapitalquote > 40 %, Nettoverschuldung < 2,5 faches EBITDA und EBITDA /​ Umsatz in % > 5 %) nach der Definition der Banken lag die ecotel im Geschäftsjahr 2024 und zum Bilanzstichtag deutlich innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte.

(11) VERBINDLICHKEITEN AUS TATSÄCHLICHEN UND LATENTEN ERTRAGSTEUERN

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in TEUR Anfangsbestand 1.1.2024 Verbrauch Zuführung Konzernkreisänderungen Endbestand 31.12.2024
Tatsächliche Ertragsteuern 2.285 2.285 1.719 - 1.719
Latente Ertragsteuern 1.082 488 605 - 1.199
Gesamt 3.367 2.773 2.324 - 2.918
Latente Ertragsteuern mit einer Laufzeit von über einem Jahr 716 - - - 411


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in TEUR Anfangsbestand 1.1.2023 Verbrauch Zuführung Konzernkreisänderungen Endbestand 31.12.2023
Tatsächliche Ertragsteuern 6.112 6.241 2.454 - 40 2.285
Latente Ertragsteuern 1.023 653 759 - 47 1.082
Gesamt 7.135 6.894 3.213 - 87 3.367
Latente Ertragsteuern mit einer Laufzeit von über einem Jahr 351 - - - 716

(12) SONSTIGE FINANZSCHULDEN, VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN, RÜCKSTELLUNGEN SOWIE SONSTIGE FINANZIELLE UND NICHT-FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

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in TEUR Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Gesamt
31.12.2023
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Gesamt
31.12.2024
Darlehen - - 1.000 1.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.048 11.048 15.482 15.482
davon Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 17 17 465 465
Rückstellungen - - - -
Sonstige finanzielle und nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 1.815 1.815 2.881 2.881
davon Verbindlichkeiten aus Mietkaufvereinbarungen 236 236 - -
davon Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 25 25 17 17
davon Verbindlichkeiten Löhne und Gehälter 1 1 213 213
davon Sonstige personalbezogene Verbindlichkeiten 235 235 385 385
davon Verbindlichkeiten Abschlussprüfung /​ Aufsichtsrat 355 355 399 399

Zum 31. Dezember 2024 bestanden wie schon im Vorjahr keine derivativen Finanzschulden.

(13) LEASINGVERBINDLICHKEITEN

Es bestehen Verlängerungsoptionen bei Immobilien-Leasingverhältnissen, deren Inanspruchnahme zum Bilanzstichtag nicht hinreichend sicher ist. Die potenziellen zukünftigen Leasingzahlungen, sofern die Verlängerungsoptionen in Zukunft doch ausgeübt werden, führen schätzungsweise zu einer Leasingverbindlichkeit in Höhe von TEUR 4.297 (31.12.2023: TEUR 3.889). Die langfristigen Leasingverbindlichkeiten betragen zum Stichtag TEUR 4.789 (31.12.2023: TEUR 5.499), davon sind TEUR 3.725 (Vorjahr: TEUR 3.445) innerhalb der nächsten 5 Jahre und TEUR 1.064 (Vorjahr: TEUR 2.054) in über 5 Jahren fällig.

Der bestehende Mietvertrag für das Verwaltungsgebäude wurde im April 2023 um zwei Jahre verlängert. Auf Basis dieser Vertragsverlängerung wurde auch die angenommene Laufzeit des Leasingverhältnisses erhöht. Aufgrund der Verlängerung der Laufzeit des Leasingverhältnisses wurde die Leasingverbindlichkeit mit einem effektiven Zinssatz von 6 % neu bewertet. Die Vertragsverlängerung führte unter Berücksichtigung des neuen Zinssatzes und der geänderten Leasingraten zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechtes um TEUR 1.005.

(14) VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN

Die Vertragsverbindlichkeiten stellen die Verpflichtung dar, eine Leistung gegenüber einem Kunden zu erbringen. Zum 31. Dezember 2024 werden Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.912 (31.12.2023: TEUR 943) ausgewiesen. Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung und damit die Erfassung als Umsatz erfolgt, abhängig von der Art der Leistungsverpflichtung und der Zugehörigkeit zu den operativen Segmenten, innerhalb der durchschnittlichen Vertragslaufzeit (3 - 6 Jahre). Die Vertragsverbindlichkeiten werden nach Fälligkeit in kurz- und langfristig unterschieden.

(15) BERICHTERSTATTUNG ZU FINANZINSTRUMENTEN

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird der Konzern mit Währungs-, Zinsänderungs- und Bonitätsänderungsrisiken konfrontiert, die einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.

Fremdwährungsrisiko: Fremdwährungsrisiken entstehen aufgrund von Forderungen, Verbindlichkeiten, flüssigen Mitteln und geplanten Transaktionen, die nicht in der funktionalen Währung des Konzerns bestehen bzw. entstehen werden. Da das Währungsrisiko nach Auslaufen der kontrahierten Sicherungsgeschäfte in Vorjahren gering war, wurden im Vorjahr und im abgelaufenen Geschäftsjahr keine derivativen Finanzinstrumente zur Währungskurssicherung eingesetzt.

Zinsrisiko: Der ecotel Konzern hat zum Ende des Geschäftsjahr nur kurzfristige Kreditverbindlichkeiten in Form von Geldmarktkrediten. Dementsprechend ist das Zinsrisiko nicht wesentlich.

Kreditrisiko: Ein Kreditrisiko besteht für den Konzern, wenn Transaktionspartner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen oder nicht nachkommen können. Das maximale Ausfallrisiko wird bilanziell durch den Buchwert des jeweiligen finanziellen Vermögenswertes dargestellt. Durch die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Kundenstrukturen der Segmente werden auch unterschiedliche Ausfallrisiken definiert. Im Segment »ecotel Geschäftskunden« und im Segment »ecotel Wholesale« (Wholesale Data) werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in unterschiedliche Bewertungscluster (Großkunden, Kunden mit besonderen Zahlungsvereinbarungen etc.) eingeteilt. Innerhalb der Cluster erfolgt je nach Überfälligkeit der Forderungen eine quotale Wertberichtigung. Dabei liegt die Spanne wie im Vorjahr zwischen 1 % und 66 %. Zusätzlich wird für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Ausfallrisiko nicht bereits anhand der Cluster bestimmt wurde, ein erwartetes Ausfallrisiko von 1 % angenommen.

Im Segment »ecotel Wholesale« (Wholesale Voice) bestehen mit den Kunden im Minutenhandel im Wesentlichen Saldierungsvereinbarungen (Settlement balances agreements), durch diese branchenübliche Saldierung werden die Forderungsausfallrisiken aktiv verringert. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden daher mit 1 % quotal wertberichtigt. Die übrigen Forderungen werden anhand einer Altersstruktur von einem bis zu größer 90 Tage wertberichtigt. Bei einer Überfälligkeit von über 90 Tage erfolgt eine vollständige Wertberichtigung. Die Entwicklung des Forderungsbestandes wird ständig überwacht, um mögliche Ausfallrisiken frühzeitig identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.

Entsprechend haben sich im Konzern die Wertberichtigungen für die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen Forderungen wie folgt entwickelt:

Wertberichtigungen für 2024

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in TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vertragsvermögenswerte
Stand 1.1.2024 152 -
Wertberichtigungen des Geschäftsjahres 15 -
Abgänge 25 -
Konzernkreisänderungen - -
Stand 31.12.2024 142 -

Wertberichtigungen für 2023

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in TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vertragsvermögenswerte
Stand 1.1.2023 179 0
Wertberichtigungen des Geschäftsjahres 6 0
Abgänge 33 0
Konzernkreisänderungen - 1 0
Stand 31.12.2023 152 0

Die nachstehende Tabelle zeigt das ermittelte Ausfallrisiko zum 31. Dezember 2024:

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in TEUR Maximales Ausfallrisiko Erwarteter Kreditverlust
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.011 142
davon ecotel Geschäftskunden 3.870 86
davon ecotel Wholesale 11.142 56
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 444 -
Vertragsvermögenswerte - -

Nach IFRS 9 wird zur Ermittlung der Wertminderung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und für Vertragsvermögenswerte das vereinfachte Modell angewendet. Die Wertberichtungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen. Die Bewertung des zu erwartenden Kreditausfallrisikos der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt durch die Nutzung einer Wertminderungsmatrix. Bei den nicht fälligen, nicht wertberichtigten Forderungen wird die Einbringlichkeit in vollem Umfang erwartet.

Zum 31. Dezember 2023 ergab sich folgende Situation:

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in TEUR Maximales Ausfallrisiko Erwarteter Kreditverlust
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.018 152
davon ecotel Geschäftskunden 2.432 152
davon ecotel Wholesale 8.585 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 432 -
Vertragsvermögenswerte 26 -

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente lassen sich in die folgende Bewertungshierarchie einstufen, die widerspiegelt, inwieweit der beizulegende Zeitwert beobachtbar ist:

Stufe 1: Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert mittels auf aktiven Märkten notierten (nicht angepassten) Preisen für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Stufe 2: Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert mittels für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preise) oder indirekt (von Preisen abgeleitete) beobachtbarer Inputdaten, die keine notierten Preise nach Stufe 1 darstellen.

Stufe 3: Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert mittels für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit herangezogener Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Inputdaten).

Mit Ausnahme der Beteiligung an der UPLINK Digital GmbH stellen die in den nachfolgen den Tabellen ausgewiesenen Buchwerte finanzieller Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Die Buchwerte stellen einen angemessenen Nährungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Die in den folgenden Tabellen dargestellten beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) wurden mittels für den Vermögenswert bzw. die Verbindlichkeit herangezogener Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3), bewertet.

Die finanziellen Vermögenswerte und Schulden lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern:

Finanzielle Vermögenswerte 2024

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31.12.2024
in TEUR zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Flüssige Mittel 2.344 -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.011 -
Vertragsvermögenswerte - -
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 60 817
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 444 -
Gesamt 17.859 817

Im Geschäftsjahr 2024 wurde keine Umgliederung zwischen den Klassen vorgenommen.

Finanzielle Verbindlichkeiten 2024

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31.12.2024
in TEUR zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15.482 -
Leasingverbindlichkeiten 5.825 -
Vertragsverbindlichkeiten 1.912 -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.668 -
Gesamt 24.887 -

Zum 31. Dezember 2023 ergab sich folgende Aufteilung:

Finanzielle Vermögenswerte 2023

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31.12.2023
in TEUR zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Flüssige Mittel 3.702 -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.018 -
Vertragsvermögenswerte 26 -
Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 70 817
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte 362 -
Gesamt 15.178 817

Finanzielle Verbindlichkeiten 2023

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31.12.2023
in TEUR zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.048 -
Leasingverbindlichkeiten 6.425 -
Vertragsverbindlichkeiten 943 -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.075 -
Gesamt 19.491 -

Liquiditätsrisiko: Die Refinanzierung der ecotel Konzerngesellschaften erfolgt i. d. R. zentral durch die ecotel communication ag. Hier besteht das Risiko, dass die Liquiditätsreserven nicht ausreichen, um die finanziellen Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Für die Deckung des Liquiditätsbedarfs stehen flüssige Mittel in Höhe von TEUR 2.344 (Vorjahr: TEUR 3.702) zur Verfügung. Neben den ausgewiesenen Finanzmitteln stehen ecotel zum 31. Dezember 2024 Kreditlinien in einem Umfang von TEUR 10.000 (Vorjahr: TEUR 7.000) zur Verfügung, die in einem Umfang von bis zu TEUR 1.000 (Vorjahr: TEUR 1.000) für Aval schulden genutzt werden dürfen. Zum Stichtag bestehen kurzfristige Kreditverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.000 (Vorjahr: TEUR 0). Eine Verletzung der Financial Covenants könnte möglicherweise zu einer Kündigung der Kreditlinie führen, sofern keine Einigung über eine Anpassung der Financial Covenants erzielt werden kann.

Zinsänderungsrisiken werden grundsätzlich, gemäß IFRS 7, mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt, soweit der Konzern solchen Risiken am Bilanzstichtag ausgesetzt ist. Originäre variabel verzinsliche Finanzinstrumente, deren Zinszahlungen nicht als Grundgeschäfte im Rahmen von Cashflow Hedges gegen Zinsänderungsrisiken designiert sind, sowie Zinsderivate (Zinsswaps), die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 eingebunden sind, bestanden zum Stichtag in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0). Am 31. Dezember 2024 bestanden wie zum Vorjahresstichtag keine originären Finanzinstrumente mit fester Verzinsung (Finanzschulden) und einer Bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert, da alle Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Somit war die ecotel am 31. Dezember 2024 keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7 ausgesetzt. Eine Sensitivitätsanalyse für das Risiko aus Zinsänderungen wurde daher nicht durchgeführt.

Währungskursrisiken werden ebenfalls, gemäß IFRS 7, mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt, soweit der Konzern am Bilanzstichtag Risikovariablen aus dem Einsatz nicht funktionaler Währungen ausgesetzt ist, in denen Konzerngesellschaften Finanzinstrumente eingehen. Auch dies war weder im Vorjahr noch zum 31. Dezember 2024 der Fall, sodass keine Sensitivitätsanalyse für das Risiko aus Währungskursänderungen durchgeführt wurde.

(16) EVENTUALFORDERUNGEN UND -VERBINDLICHKEITEN SOWIE SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Der Buchwert der als Sicherheit gestellten finanziellen Vermögenswerte betrug zum 31. Dezember 2024 TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 5). Hierbei handelt es sich in der Regel um Kautionen.

Am 15. Dezember 2020 wurde ecotel vom zuständigen Finanzamt darüber informiert (Kontrollmitteilung), dass der vorgenommene Vorsteuerabzug aus Eingangsrechnungen eines einzelnen wesentlichen Lieferanten rückwirkend versagt werden soll. Als Begründung wurde das Ergebnis einer Umsatzsteuer-Sonderprüfung bei diesem Lieferanten angeführt. Das Gesamtvolumen des im Zweifel stehenden Vorsteuerabzugs beträgt 3,7 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der ecotel vorliegenden Unterlagen und Informationen sowie der Bewertung von externen Experten, erachtet ecotel das Risiko einer tatsächlichen Versagung des Vorsteuerabzugs weiterhin für deutlich weniger als 50 %. Zum Aufstellungszeitpunkt haben sich zu diesem Sachverhalt keine Änderungen ergeben.

Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Die Angaben von Nr. 17 bis Nr. 24 beziehen sich ausschließlich auf die fortgeführten Geschäftsbereiche. Die Darstellung der Vergleichsperiode wurde entsprechend angepasst.

(17) UMSATZERLÖSE

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in TEUR 2023 2024
Segmentaufteilung der Umsatzerlöse
ecotel Geschäftskunden 46.172 47.967
ecotel Wholesale 60.117 67.575
Gesamt 106.289 115.542
Inland 59.159 61.498
Ausland 47.131 54.043
Gesamt 106.289 115.542

Die Umsatzerlöse setzen sich im Geschäftsjahr 2024 aus Umsätzen in Höhe von TEUR 62.980 (Vorjahr: TEUR 57.157), die zu einem Zeitpunkt erfasst wurden, und aus Umsätzen in Höhe von TEUR 52.562(Vorjahr: TEUR 49.132), die über einen Zeitraum realisiert wurden. Im Geschäftsjahr 2024 wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 660 (Vorjahr: TEUR 535) über einen Zeitraum erfasst, die zuvor im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren. In den Umsatzerlösen des Segments ecotel Geschäftskunden sind Erlöse aus Verkauf von Routern in Höhe von TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 838) enthalten, die zu einem Zeitpunkt erfasst wurden.

(18) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 3.680 (Vorjahr: TEUR 6.549). In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden die Erlöse aus Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen TEUR 2.071 (Vorjahr: TEUR 6.263) ausgewiesen. Darüber hinaus enthält der Posten Erträge aus Einzahlungen der wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 1) sowie Auflösungen von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 33).

(19) MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand fällt ausschließlich für in Anspruch genommene Fremdleistungen an und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für den Handel von Minuten im Segment »ecotel Wholesale« im Bereich Voice in Höhe von TEUR 54.685 (Vorjahr: TEUR 48.733) für eingekaufte Datenprodukte in Höhe von TEUR 24.843 (Vorjahr: TEUR 22.126), eigene Terminierungsentgelte für Sprachdienste in Höhe von TEUR 217 (Vorjahr: TEUR 503), für eingekaufte Router in Höhe von TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 701) und Stromkosten für Rechenzentren Höhe von TEUR 777 (Vorjahr: TEUR 874).

(20) PERSONALAUFWAND

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in TEUR 2023 2024
Löhne und Gehälter 13.293 14.679
Soziale Abgaben 2.178 2.288
davon Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.000 1.054
Gesamt 15.471 16.967

Für alle Mitarbeiter der Konzerngesellschaften in Deutschland besteht ein beitragsorientierter Altersversorgungsplan im Rahmen der deutschen Rentenversicherung, in die der Arbeitgeber in Höhe eines derzeit gültigen Beitragssatzes von 9,3 % (Arbeitgeberanteil) einzuzahlen hat. Darüber hinaus bestehen keine Altersversorgungspläne.

Im Geschäftsjahr wurden bei den konsolidierten Gesellschaften durchschnittlich beschäftigt:

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2023 2024
Angestellte 215 220
davon Vollzeit 202 205
davon Teilzeit 4 5
davon Auszubildende 9 10

(21) PLANMÄSSIGE ABSCHREIBUNGEN UND AUSSERPLANMÄSSIGE WERTMINDERUNGEN

Eine Aufteilung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen ist den Erläuterungen zu der jeweiligen Position zu entnehmen.

Im Geschäftsjahr 2024 und im Vorjahr ergaben sich nach der Durchführung von Werthaltigkeitstests keine außerplanmäßigen Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte der Cash Generating Units oder sonstigen Vermögenswerte.

(22) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2024 auf insgesamt TEUR 12.455 (Vorjahr: TEUR 11.160) davon betragen die Aufwendungen für Partner- und Händlerprovisionen TEUR 4.460 (Vorjahr: TEUR 3.953). Die Aufwendungen im technischen Bereich für Betriebskosten, Logistik- und Fieldservice u. Ä. beliefen sich auf TEUR 3.330 (Vorjahr: TEUR 2.499) und die Veränderung der Wertberichtgung der Forderungen und Forderungsverluste betrug TEUR 238 (Vorjahr: TEUR 155).

(23) FINANZERGEBNIS

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in TEUR 2023 2024
Zinserträge
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1 27
Zinserträge aus langfristigen Finanzanlagen 502 -
Zinsaufwendungen
Zinsaufwendungen aus Kreditverbindlichkeiten - 20 - 63
Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen - 279 - 290
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 1 - 2
Zinsergebnis 203 - 329
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge
Erträge aus Zuschreibungen von langfristigen finanziellen Vermögenswerten - -
Ergebnis aus Finanzanlagen 313 317
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge 0 -
Finanzergebnis 516 - 12

(24) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

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in TEUR 2023 2024
Tatsächliche Ertragsteuern - 2.395 - 794
Latente Ertragsteuern - 107 - 117
Gesamt - 2.501 - 911

Nachfolgend ist eine Überleitung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand dargestellt. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem vom Konzern vorgegebenen pauschalen Ertragsteuersatz von 31 % (Vorjahr: 31 %) multipliziert. Dieser besteht aus einem Steuersatz von 15 % (Vorjahr: 15 %) für Körperschaftsteuer zuzüglich 5,5 % (Vorjahr: 5,5 %) für Solidaritätszuschlag und 15 % (Vorjahr: 15 %) für Gewerbesteuer. Der erwartete Steueraufwand wird mit dem tatsächlichen Steueraufwand verglichen.

Die Überleitungen vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand für das Geschäftsjahr und das Vorjahr stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR 2023 2024
Ergebnis vor Steuern 8.181 2.920
Steuersatz im Konzern (in %) 31,0 31,0
Erwarteter Steueraufwand - 2.536 - 905
Unterschiede aus abweichenden Steuersätzen zum Konzernsteuersatz - 19 - 10
Steuereffekt aufgrund Veränderungen permanenter Differenzen 0 0
Steuereffekt aufgrund steuerfreier Erträge /​ Aufwendungen bei Gewinnausschüttungen 37 27
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen - 80 - 55
Steuern Vorjahre 18 0
Ergebnisse aus Equity-Beteiligungen 98 71
Sonstige Steuereffekte - 19 - 40
Steueraufwand laut GuV (Aufwand - /​ Ertrag +) - 2.501 - 911
Effektiver Steuersatz (in %) 30,6 31,1

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Danach werden für temporäre Differenzen zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden künftig wahrscheinlich eintretende Steuerentlastungen und -belastungen bilanziert. Beziehen sich die temporären Differenzen auf Posten, die unmittelbar das Eigenkapital erhöhen oder belasten, so werden auch die dazugehörigen latenten Steuern unmittelbar mit dem Eigenkapital verrechnet.

Die latenten Steuern sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:

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in TEUR 2023
aktiv
2023
passiv
2024
aktiv
2024
passiv
Sachanlagen /​ immaterielle Vermögenswerte - 535 - 605
Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen, Leasingverbindlichkeiten 186 - 210 -
aktivierte Vertragskosten, Vertragsvermögenswerte, Vertragsverbindlichkeiten (IFRS 15) - 733 - 805
Steuerlatenzen auf Verlustvorträge - - - -
Saldierung aktiv /​ passiv - 186 - 186 - 210 - 210
Gesamt 0 1.082 0 1.199

Latente Steueransprüche in einem Steuerhoheitsgebiet werden mit latenten Steuerschulden desselben Gebietes insoweit verrechnet, als sich die Fristigkeiten entsprechen.

(25) NICHT FORTGEFÜHRTE GESCHÄFTSBEREICHE

Im Vorjahr hat ecotel sämtliche Anteile an der nacamar GmbH durch eine Verschmelzung zur Aufnahme in die neugegründete UPLINK Digital GmbH gegen Anteilsgewährung eingebracht. Nach Vollzug der Transaktion war ecotel ag mit ca. 25 % an der UPLINK Digital GmbH beteiligt. Im Zusatz zu der Anteilsgewährung erhielt ecotel ag ein zahlungswirksames Entgelt in Höhe von TEUR 1.264.

Die Bilanzierungsvoraussetzungen des IFRS 5 »Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche« waren mit dem Aufsichtsratsbeschluss vom 23. Januar 2023 erfüllt. Die ecotel ag hat Anfang April die Kontrolle über die nacamar GmbH aufgegeben. Dementsprechend erfolgte zum 1. April 2023 die Entkonsolidierung der nacamar GmbH.

Im Vorjahr wurde das Ergebnis nach Steuern der nacamar GmbH vom 1. Januar 2023 bis 31. März 2023 in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie in der Segmentsberichterstattung als Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen.

In der Kapitalflussrechnung werden die Rückzahlung der Verbindlichkeit aus Cashpooling gegen nacamar GmbH von 0,2 Mio. EUR, die Transaktionskosten von 0,1 Mio. EUR und die erhaltene Kaufpreiszahlung von 1,3 Mio. EUR als Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis im Rahmen der Investitionstätigkeit dargestellt.

Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen im Vorjahr setzt sich wie folgt zusammen:

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in Mio. EUR 2023 1
Umsatzerlöse 0,3
Rohertrag 0,2
Personalaufwand - 0,1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 0,0
EBITDA 0,1
EBIT 0,1
Ergebnis vor Steuern 0,1
Ertragsteuern 0,0
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen 0,1
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern 1,7
Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen 1,8
davon entfallend auf Eigentümer des Mutterunternehmens 1,8
davon entfallend auf andere Gesellschafter -
Ergebnis je Aktie (in EUR), rechnerisch auf nicht fortgeführten Geschäftsbereichen 0,51

1 Die dargestellten Werte beziehen sich auf den Zeitraum von 1. Januar 2023 bis 31. März 2023.

Die Finanzmittelflüsse aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen setzten sich wie folgt zusammen:

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in Mio. EUR 2023 1
Mittelzufluss/​ Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit - 0,2
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 0,0
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 0,0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds - 0,2

1 Die Zahlungsströme beziehen sich auf den Zeitraum von 1. Januar 2023 bis 31. März 2023.

In der folgenden Tabelle wird der Abgangserfolg aus der Entkonsolidierung der nacamar GmbH erläutert:

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in Mio. EUR
Erhaltener Kaufpreis 1,3
Beizulegender Zeitwert der Beteiligung an UPLINK Digital GmbH im Konzern 0,8
Abgang des Nettovermögens und Transaktionskosten - 0,4
Entkonsolidierungserfolg vor Steuern 1,7
Steueraufwand -
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern 1,7

Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden zum 31. März 2023 entkonsolidiert:

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in Mio. EUR
Langfristige Vermögenswerte 0,2
Kurzfristige Vermögenswerte 0,3
Vermögenswerte gesamt 0,5
Langfristige Verbindlichkeiten 0,0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 0,1
Verbindlichkeiten gesamt 0,1

(26) ZURECHNUNG DES ÜBERSCHUSSES AN DIE ANTEILE ANDERER GESELLSCHAFTER

Im Geschäftsjahr 2024 sowie im Vorjahr fand keine Zurechnung des Überschusses an Anteile anderer Gesellschafter statt.

(27) ERGEBNIS JE AKTIE

Die Anzahl der zum 31. Dezember 2024 im Umlauf befindlichen Aktien der ecotel communication ag beträgt 3.517.820 (Vorjahr: 3.510.000) Stück. Die Aktien sind als nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 ausgegeben.

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 als Quotient aus dem den Aktionären der ecotel communication ag zustehenden Konzernjahresergebnis und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Inhaberstückaktien ermittelt.

Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie kann dann eintreten, wenn die durchschnittliche Aktienanzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potenzieller Aktien aus Optionen und wandelbaren Finanzinstrumenten erhöht wird.

Seit Juli 2020 besteht ein Aktienoptionsplan, an dem Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Mitarbeiter teilnehmen. Im Rahmen des Aktienoptionsplan konnten bis 351.000 Optionen ausgegeben werden.

Der Aktienoptionsplan sah eine Sperrfrist von vier Jahren nach dem jeweiligen Gewährungsdatum vor. Die Sperrfrist endete im am 31. Juli 2024. Durch die Erfüllung der Erfolgsziele des Aktienoptionsplans kommt es zum 31. Dezember 2024 zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie, sodass das unverwässerte und das verwässerte Ergebnis nicht gleichlautend sind.

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2023 2024
Zustehendes Konzernjahresergebnis (in EUR) 7.427.593 2.009.432
Aktienanzahl zum 31.12. (in Stück) 3.510.000 3.517.820
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 2,12 0,57
Aktienanzahl zzgl. Anzahl an Aktienoptionen zum 31.12. (in Stück) 3.853.943 3.853.943
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 1,93 0,52

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

(28) KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist entsprechend den Regelungen des IAS 7 aufgestellt und gliedert sich nach Zahlungsströmen aus der laufenden Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.

Der Finanzmittelfonds der Konzern-Kapitalflussrechnung entspricht der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Position »Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente«.

Den lang- sowie kurzfristigen Darlehen sowie den Leasingverbindlichkeiten der ecotel werden wirksame Zahlungsströme zugeordnet.

Mit Ausnahme von der Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten von TEUR 327 (Vorjahr: TEUR 1.370) gab es in 2024 keine nicht zahlungswirksame Transaktionen.

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Langfristige Darlehen Kurzfristige Darlehen Leasingverbindlichkeiten Total
01.01.2024 0 0 6.425 6.425
Aufnahmen - 5.000 327 5.327
Tilgung - - 4.000 - 929 - 4.929
Umgliederung - - - -
Konzernkreisänderungen - - - -
31.12.2024 0 1.000 5.824 6.824

Im Vorjahr kam es zu folgenden wirksamen Zahlungsströmen:

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Langfristige Darlehen Kurzfristige Darlehen Leasingverbindlichkeiten Total
01.01.2023 0 0 5.897 5.897
Aufnahmen - - 1.370 1.370
Tilgung - - - 842 - 842
Umgliederung - - 0 0
Konzernkreisänderungen - - 0 0
31.12.2023 0 0 6.425 6.425

Neben den hier aufgeführten Zahlungsströmen wurden im Geschäftsjahr 2024 TEUR 440 (Vorjahr: TEUR 448) für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über gering wertige Vermögenswerte bezahlt.

Sonstige Erläuterungen

(29) GEWINNVERWENDUNG

Für die Gewinnverwendung der ecotel ist gemäß § 58 Abs. 2 AktG der Jahresabschluss der ecotel communication ag, der nach handelsrechtlichen Regelungen aufgestellt wird, maßgeblich.

Der Jahresabschluss der ecotel communication ag weist einen Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.586 (Vorjahr: TEUR 4.711) aus. Im Geschäftsjahr 2024 hat die ecotel communication ag für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende in Höhe von TEUR 1.650 (Vorjahr: TEUR 66.058) ausgeschüttet. Das entspricht einer Dividende pro Aktie von EUR 0,47 EUR (Vorjahr: 18,82).

(30) ANGABEN ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Das Volumen der an nahestehende Unternehmen erbrachten bzw. von ihnen in Anspruch genommenen Leistungen stellt sich wie folgt dar:

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Volumen der von ecotel erbrachten Leistungen Volumen der von ecotel in Anspruch genommenen Leistungen
in TEUR 2023 2024 2023 2024
mvneco GmbH
- aus Lieferungen und Leistungen 61 61 1.954 1.588

Zum 31. Dezember 2024 bestehen Forderungen gegen die mvneco GmbH in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 6) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der mvneco GmbH in Höhe von TEUR 465 (Vorjahr: TEUR 17).

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Volumen der von ecotel erbrachten Leistungen Volumen der von ecotel in Anspruch genommenen Leistungen
in TEUR 2023 2024 2023 2024
UPLINK Digital GmbH
- aus Lieferungen und Leistungen 172 127 21 0

Zum 31. Dezember 2024 bestehen Forderungen gegen die UPLINK Digital GmbH in Höhe von TEUR 24 (Vorjahr: TEUR 28) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der UPLINK Digital GmbH in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

Mit folgenden nahestehenden Personen (bzw. deren Unternehmen) unterhielt der ecotel Konzern in 2024 Leistungsbeziehungen:

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Volumen der von ecotel erbrachten Leistungen Volumen der von ecotel in Anspruch genommenen Leistungen
in TEUR 2023 2024 2023 2024
MPC Service GmbH
- aus Lieferungen und Leistungen 6 6 483 699

Vereinbarung mit der MPC Service GmbH

Zwischen der MPC Service GmbH und ecotel besteht ein Handelsvertretervertrag. Im Rahmen dieses Vertrages erhält die MPC Service GmbH für den monatlichen Auftragseingang eine Abschlussprovision sowie eine produktabhängige Provision auf den monatlichen Umsatz aller von der MPC Service GmbH vermittelten Kunden. Das Aufsichtsratsmitglied Mirko Mach ist Geschäftsführer und Gesellschafter der MPC Service GmbH. Zum Stichtag bestanden gegenüber der MPC Service GmbH Forderungen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 1) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 98 (Vorjahr: TEUR 46).

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Volumen der von ecotel erbrachten Leistungen Volumen der von ecotel in Anspruch genommenen Leistungen
in TEUR 2023 2024 2023 2024
Noerr PartG mbB
- aus Lieferungen und Leistungen - - 145 27

Vereinbarung mit der Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer:

Zwischen der Noerr PartGmbB und ecotel besteht ein Dienstleistungsvertrag. Im Rahmen dieses Vertrages erbringt die Noerr PartGmbB Rechtsberatung für die ecotel ag. Das Aufsichtsratsmitglied Dr. Thorsten Reinhard ist Partner der Gesellschaft. Zum Stichtag bestanden gegenüber der Noerr PartGmbB Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

(31) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die ecotel ändert im Geschäftsjahr 2024 die Kostenverrechung zwischen den Segmenten ecotel Geschäftskunden und ecotel Wholesale in 2024 wurde ein Teil der Personalkosten sowie der sonstige betriebliche Aufwand anhand des Rohertragsschlüssels verteilt. Die Anpassung wurde im Konzernabschluss gemäß IFRS 8.29 retrospektiv durchgeführt. Die Effekte sind in den Tabellen dargestellt.

Die interne Organisations- und Managementstruktur sowie die interne Berichterstattung an den Vorstand und den Aufsichtsrat bilden die Grundlage zur Bestimmung der Segmente der ecotel.

Die Segmentierung erfolgt entsprechend der internen Berichterstattung nach Geschäftsbereichen. Die fortgeführten Geschäftsbereiche lassen sich wie folgt abgrenzen:

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Im Segment »ecotel Geschäftskunden« (operativer Kernbereich) bietet ecotel bundesweit Geschäftskunden ein integriertes Produktportfolio aus Sprach- und Datendiensten (ITK-Lösungen) aus einer Hand an. Auch als Vorleister für andere ITK-Unternehmen (z. B. Reseller) stellt ecotel Produkte in diesem Segment zur Verfügung. Die Beteiligungen und Tochtergesellschaft der ecotel ag werden ebenfalls diesem Segment zugeordnet.

Im Segment »ecotel Wholesale« bietet ecotel den netzübergreifenden Handel mit Telefonminuten sowie die Vermarktung von Datenleitungen für nationale und internationale Carrier an.

Der folgende Geschäftsbereich wurde nicht fortgeführt:

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Im Segment »nacamar« werden eigene Content-Delivery-Netzwerk (CDN) Streamingdienste für Medienunternehmen angeboten.

Als Segmentergebnis, das seitens des Vorstands zur Unternehmenssteuerung und -überwachung verwendet wird, wird das Jahresergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern und Abschreibungen bzw. Wertminderungen (EBITDA) dargestellt. Die hier dargestellten Segmente sind nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns aufgestellt. Daher gibt es keine Bewertungsanpassungen.

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Segment »ecotel Wholesale« mit zwei internationalen Carriern jeweils ein Umsatzvolumen von mehr als 10 % des Konzernumsatzes ( 26,5 Mio. EUR bzw. 25,7 Mio. EUR). Der höchste internationale Umsatz wurde mit einem Kunden mit Sitz in Italien generiert. Im Vorjahr wurde mit zwei internationalen Carriern mehr als 10 % des Konzernumsatzes erzielt (21,5 Mio. EUR bzw. 22,4 Mio. EUR), der höchste internationale Umsatz wurde mit einem Kunden mit Sitz in Rumänien generiert wurde.

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ecotel Geschäftskunden ecotel Wholesale Konsolidierung segmentübergreifend
in TEUR 2023 ² 2024 2023 ² 2024 2023 2024
Außenumsätze 46.172 47.967 60.117 67.575 - -
Intersegment-Umsätze 45 - - 45 -
Rohertrag ² 30.697 31.118 1.952 2.057 - -
EBITDA 11.552 5.946 894 1.451 - -
operatives EBITDA 8.096 8.036 894 1.470 - -
Planmäßige Abschreibungen - 4.781 - 4.466 - - - -
Außerplanmäßige Wertminderung - - - - - -
EBIT 6.771 1.481 894 1.451 - -
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern
Ergebnis


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Fortgeführte Geschäftsbereiche 1 Nicht fortgeführte Geschäftsbereiche
in TEUR 2023 2024 2023 2024
Außenumsätze 106.289 115.542 298 -
Intersegment-Umsätze 0 - 0 -
Rohertrag ² 32.649 33.176 248 -
EBITDA 12.446 7.398 130 -
operatives EBITDA 8.991 9.506 130 -
Planmäßige Abschreibungen - 4.781 - 4.466 0 -
Außerplanmäßige Wertminderung - - - -
EBIT 7.665 2.932 130 -
Finanzergebnis 516 - 12 0 -
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 8.181 2.920 130 -
Steuern vom Einkommen und Ertrag - 2.501 - 911 - 41 -
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern - - 1.684 -
Ergebnis 5.680 2.009 1.773 -

1 Darin enthalten sind die Erträge aus der Übertragung an Nutzungsrechten an Internetressourcen.
2 Vorjahreswerte angepasst

Segmentberichterstattung vor Umgliederung

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ecotel Geschäftskunden ecotel Wholesale Konsolidierung segmentübergreifend
in TEUR 2023 2024 2023 2024 2023 2024
Außenumsätze 46.172 47.967 60.117 67.575 - -
Intersegment-Umsätze 45 - - 45 -
Rohertrag 30.195 30.581 1.890 2.057 - -
EBITDA 11.271 5.460 1.175 1.938 - -
operatives EBITDA 7.816 7.550 1.175 1.956 - -
Planmäßige Abschreibungen - 4.781 - 4.466 - - - -
Außerplanmäßige Wertminderung - - - - - -
EBIT 6.490 994 1.175 1.938 - -
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern
Ergebnis


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Fortgeführte Geschäftsbereiche 1 Nicht fortgeführte Geschäftsbereiche
in TEUR 2023 2024 2023 2024
Außenumsätze 106.289 115.542 298 -
Intersegment-Umsätze 0 - 0 -
Rohertrag 32.085 32.638 248 -
EBITDA 12.446 7.398 130 -
operatives EBITDA 8.991 9.506 130 -
Planmäßige Abschreibungen - 4.781 - 4.466 0 -
Außerplanmäßige Wertminderung - - - -
EBIT 7.665 2.932 130 -
Finanzergebnis 516 - 12 0 -
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 8.181 2.920 130 -
Steuern vom Einkommen und Ertrag - 2.501 - 911 - 41 -
Entkonsolidierungserfolg nach Steuern - - 1.684 -
Ergebnis 5.680 2.009 1.773 -

1 Darin enthalten sind die Erträge aus der Übertragung an Nutzungsrechten an Internetressourcen.

Intersegmentäre Transaktionen wurden zu Marktpreisen durchgeführt. Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im Wesentlichen in Deutschland entstanden. Die Aufteilung der Umsätze in In- und Ausland wurde nach dem Kundenstandort vorgenommen. Für weitere Erläuterungen wird auf die Angaben zu den Umsatzerlösen verwiesen. Vermögenswerte und Investitionen entfallen vollständig auf Deutschland.

(32) ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNGEN

Seit Juli 2020 besteht ein Aktienoptionsplan an dem die Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Arbeitnehmer teilnehmen können. Im Rahmen des Aktienoptionsplans konnten bis zu 351.000 Optionen ausgegeben werden.

Dabei berechtigt jede Aktienoption den Teilnehmer zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zu einem Optionspreis in Höhe des gewichteten durchschnittlichen Börsenkurses der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Gewährungstag. Der Anspruch auf Bezug von Aktien kann entweder aus dem dazu geschaffenen bedingten Kapital, aus dem Bestand eigener Aktien der Gesellschaft oder durch Leistung einer Barzahlung in entsprechender Höhe erfüllt werden. Der Aktienoptionsplan 2020 sah eine Wartefrist bis zur erstmaligen Ausübungsmöglichkeit von vier Jahren nach dem jeweiligen Gewährungsdatum vor. Die Wartefrist endete am 31. Juli 2024.

Die Teilnehmer sind nach Ablauf der vierjährigen Wartefrist zur Ausübung der Optionen berechtigt, wenn die im Aktienoptionsplan vorgesehenen Erfolgsziele erreicht worden sind. Hierzu musste sich der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft zum einen im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option prozentual besser entwickelt haben als der Vergleichsindex Tec-DAX. Zum anderen musste der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option um mindestens 20 % gestiegen sein. Beide Erfolgsziele mussten kumulativ erfüllt werden. Ob die vorgenannten kursbezogenen Erfolgsziele erreicht worden sind, bestimmte sich anhand der tatsächlichen Entwicklung des gewichteten durchschnittlichen Drei-Monats-Kurses der Aktie der Gesellschaft und des Tec-DAX. Die Erfolgsziele sind erreicht wurden.

Der Aktienoptionsplan sieht vor, dass die Aktienoptionen innerhalb von dreiwöchigen Ausübungsfristen ausgeübt werden können, die jeweils nach Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts und des Berichts bzw. der Mitteilung für das erste und dritte Quartal eines jeden Geschäftsjahres beginnen. Der Aktienoptionsplan sieht keine Haltefristen für Aktien vor, welche die Teilnehmer durch Ausübung von Aktienoptionen erwerben. Soweit die gewährten Optionen nicht innerhalb von zwei Jahren nach Ablauf der Wartefrist ausgeübt werden, verfallen sie zu diesem Zeitpunkt ersatzlos.

Ausübungsfähige, einem Teilnehmer in einem Geschäftsjahr gewährte Optionen können jeweils höchstens soweit ausgeübt werden, als der gewichtete Durchschnittskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Ausübungstag das Siebenfache des Ausübungspreises nicht übersteigt.

Für den Fall eines Change-of-Control, d. h. des Erwerbs der Aktienmehrheit an der Gesellschaft durch eine Person (allein oder gemeinsam mit anderen handelnd) mit Ausnahme solcher Personen, die unmittelbar oder mittelbar vollständige Tochtergesellschaften der Gesellschaft sind oder die bei Aufstellung dieses Aktienoptionsplans mehr als 5 % am Grundkapital der Gesellschaft halten, und bestimmter wirtschaftlich vergleichbarer Transaktionen, oder eines Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel im regulierten Markt sehen die Gewährungsverträge vor, dass ausstehende Aktienoptionen gegen Leistung einer Barzahlung verfallen.

Die Anzahl und die Ausübungspreise der Aktienoptionen für verschiedene Gruppen von Optionen stellen sich wie folgt dar:

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Anzahl Ausübungspreis
in Stk. in EUR
Zu Beginn der Periode ausstehende Optionen 343.943 6,8691
In der Berichtsperiode gewährte Optionen 0
In der Berichtsperiode verwirkte Optionen 0
In der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 7.820 6,8691
In der Berichtsperiode verfallene Optionen 0
Am Ende der Berichtsperiode ausstehende Optionen 336.123 6,8691
Am Ende der Berichtsperiode ausgeübte Optionen 7.820

Für die am Ende der Berichtsperiode ausstehenden Optionen beträgt der Ausübungspreis wie auch im Vorjahr EUR 6,87. Die restliche Vertragslaufzeit beträgt 1 Jahr und 7 Monate.

Die Bewertung der ausgegebenen Aktienoptionen erfolgte durch Monte-Carlo-Simulation.

Bei der Bewertung wurden die Erfolgsziele, dass sich zum einen der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option prozentual besser entwickelt haben muss als der Vergleichsindex Tec-DAX und zum anderen der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option um mindestens 20 % gestiegen sein muss, berücksichtigt. Ferner wurde berücksichtigt, dass die einem Teilnehmer in einem Geschäftsjahr gewährte Optionen jeweils höchstens soweit ausgeübt werden, als der gewichtete Durchschnittskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Ausübungstag das Siebenfache des Ausübungspreises nicht übersteigt.

Der Wert einer Aktienoption betrug zum Zeitpunkt der Gewährung EUR 1,41. Der Bewertung sind folgende Parameter zugrunde gelegt worden:

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Angabe
Kurs der Aktie (in EUR) 7,15
Ausübungspreis (in EUR) 6,87
Laufzeit der Option (in Jahren) 6,0
Laufzeit bis zur erwarteten Ausübung (in Jahren) 4,4
Erwartete Volatilität der Aktie (in %) 28,3
Aktueller Stand des Tec-DAX (in EUR) 3.005,0
Erwartete Volatilität des Tec-DAX (in %) 17,0
Korrelation zwischen der Rendite der Aktie und des Tec-DAX 0,39
Risikolose Rendite (in %) - 0,73
Erwartete Dividendenrendite (in %) 2,0

Die erwartete Volatilität der Aktien und des Tec-DAX beruht auf der Analyse von historischen Volatilitäten, die über einen Zeitraum, der der Restlaufzeit der Aktienoptionen entspricht, ermittelt wurde.

Den erwarteten Volatilitäten liegt die Annahme zugrunde, dass von historischen Volatilitäten auf künftige Trends geschlossen werden kann. Die tatsächlich eintretenden Volatilitäten können von den getroffenen Annahmen abweichen.

Für den Aktienoptionsplan, der eine anteilsbasierte Vergütung mit Aktien vorsieht, ist in der Berichtsperiode unter Berücksichtigung der erwarteten Mitarbeiterfluktuation ein Betrag von TEUR 115 (Vorjahr: TEUR 119) erfolgswirksam erfasst und die Kapitalrücklage entsprechend um TEUR 115 (Vorjahr: TEUR 119) erhöht worden.

(33) VERGÜTUNG DES SCHLÜSSELMANAGEMENTS (ANGABEN NACH § 314 HGB UND IAS 24)

Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder betragen für das Geschäftjahr 2024 insgesamt TEUR 1.317 (Vorjahr: TEUR 1.671). Darin enthalten sind für das Geschäftsjahr 2024 neben den Festvergütungen von TEUR 645 (Vorjahr: TEUR 651) und Nebenleistungen von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 46) sicher verdiente variable Vergütungen in Höhe von TEUR 637 (Vorjahr: TEUR 971). In den variablen Vergütungen sind einmalige Sonderzahlungen in Höhe von TEUR 395 (Vorjahr: TEUR 946) sowie ein Handgeld für den Wechsel zur Gesellschaft in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten. Nach Abzug bereits ausgezahlter Entgeltbestandteile wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Bei diesen Vergütungen handelt es sich um kurzfristig fällige Leistungen. Für aktuelle und frühere Vorstände sind TEUR 28 (Vorjahr: TEUR 57) im Aufwand erfasst. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024 betragen TEUR 222 (Vorjahr: TEUR 220).

Seit 2020 bestehen für die variable Vergütung lediglich persönliche Ziele. Um die finanziellen Leistungsanreize für den Vorstand und die Geschäftsleitung enger an die Interessen langfristig orientierter Aktionäre auszurichten wurde ab Juli 2020 ein Aktienoptionsprogramm eingeführt. An dem bestehenden Aktienoptionsprogramm nahmen die Mitglieder des damaligen Vorstands teil. Den Vorstandsmitgliedern wurden im Jahr 2020 insgesamt 222.943 Aktienoptionen gewährt. Für diese Aktienoptionen bestand eine Wartefrist bis zur erstmaligen Ausübungsmöglichkeit von vier Jahren nach dem jeweiligen Gewährungsdatum. Diese Wartefrist endete Mitte 2024. Kein Vorstand (aktiv oder ehemalig) hat im Geschäftsjahr 2024 Aktienoptionen ausgeübt.

Nach Ablauf der Wartefrist in 2024 werden die Vorstände wieder mit persönlichen und langfristigen variablen Zielvereinbarungen vergütet, von denen Teile durch Nachhaltigkeitsfaktoren erst in Folgejahren zur Auszahlung kommen könnten.

Neben den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern zählt ecotel die vier Mitglieder des geschäftsführenden Boards zum Schlüsselmanagement nach IAS 24. Die Gesamtvergütung für das gesamte Schlüsselmanagement beträgt somit insgesamt TEUR 2.477 (Vorjahr: TEUR 2.783) und ist insgesamt kurzfristig. Die Beiträge zur Altersvorsorge davon betrugen in der Berichtsperiode TEUR 37 (Vorjahr: TEUR 61). Für weitergehende Informationen zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat wird auf die Ausführungen im Vergütungsbericht verwiesen.

(34) ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEM. § 289f HGB UND § 315d HGB EINSCHLIESSLICH DER ERKLÄRUNG GEM. § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der ecotel communication ag haben die nach § 289f und § 315d sowie § 16 AktG erforderliche Erklärung zur Unternehmensführung sowie den Corporate-Governance-Bericht einschließlich der nach § 161 AktG vorgeschriebenen Erklärung abgegeben und im Internet der Öffentlichkeit www.ecotel.de unter Investor Relations /​ Corporate Governance) dauerhaft zugänglich gemacht.

(35) AUFWAND FÜR ABSCHLUSSPRÜFER

Im Geschäftsjahr 2024 betrug das als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer des Jahres- sowie des Konzernabschlusses der ecotel ag für die Abschlussprüfungsleistungen TEUR 233 und umfasst die Honorare für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft und einbezogener Tochter unternehmen, wovon TEUR 1 periodenfremd waren. Für andere Bestätigungsleistungen wurden TEUR 0 erfasst. Für Steuerberatungsleistungen sowie für sonstige Leistungen wurden wie im Vorjahr keine Aufwendungen erfasst.

Düsseldorf, 7. März 2025

Der Vorstand

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Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak
Vorstandsvorsitzender (CEO) Vorstand (CFO) Vorstand (CCO)