![]() ecotel communication agDüsseldorfJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024Anhang Geschäftsjahr 2024BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2024Aktiva scrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2024scrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. ANHANGDer Jahresabschluss zum 31.Dezember 2024 der ecotel communication ag (nachfolgend ecotel ag) wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches ("HGB") sowie des Aktiengesetzes ("AktG") erstellt. Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Absatz 3 HGB. Der Sitz der ecotel communication ag ist Düsseldorf, Deutschland. Die Anschrift lautet: ecotel communication ag, Prinzenallee 11, 40549 Düsseldorf. Die Gesellschaft wurde am 1. September 2000 in das Handelsregister beim Amtsgericht Düsseldorf (HRB 39453) eingetragen. Die Aktien der ecotel communication ag werden neben Frankfurt am Main auch an anderen deutschen Börsen gehandelt. 1) BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEEntgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bilanziert und über den Zeitraum der Nutzung linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer von Lizenzen wird mit fünf Jahren und die von Software mit drei bis fünfzehn Jahren angesetzt. Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden linear entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ermittelt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert sind bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorzunehmen. Entfallen die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung in Folgejahren, ergibt sich eine Zuschreibungspflicht in Höhe der eingetretenen Wertaufholung, höchstens bis zu dem Wert, der sich ohne Vornahme der außerplanmäßigen Abschreibung ergeben hätte. Die Berechnung der Abschreibungen basiert auf folgenden Nutzungsdauern: scrollen
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung werden diese außerplanmäßig auf den ihnen am Abschlussstichtag beizulegenden Wert abgeschrieben. Bei nur vorübergehender Wertminderung erfolgt keine außerplanmäßige Abschreibung. Die Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Werts basiert dabei auf marktorientierten Barwertkalkülen wie dem Discounted Cashflow-Verfahren nach IDW S 1. Entfallen die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung in Folgejahren, ergibt sich eine Zuschreibungspflicht in Höhe der eingetretenen Wertaufholung, höchstens bis zu dem Wert, der sich ohne Vornahme der außerplanmäßigen Abschreibung ergeben hätte. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Für erkennbare Einzelrisiken werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Eine Pauschalwertberichtigung zur Berücksichtigung des allgemeinen Kreditrisikos im Zusammenhang mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde mit 1 % auf die Nettobeträge berücksichtigt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die aus dem Geschäft Wholesale und damit im Wesentlichen aus Handel (Kauf und Verkauf) mit demselben Carrier entstehen, werden bei der Pauschalwertberichtigung nicht berücksichtigt, sondern als "Netto-Position" bewertet, da auch der Zahlungsfluss vertragsgemäß als Saldoposition ausgeführt wird und somit das Kreditrisiko lediglich im Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Abrechnungsperiode besteht. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert bewertet. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem darstellen. Von dem Wahlrecht zum Ansatz eines Aktivüberhangs bei den latenten Steuern aufgrund von temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten (§ 274 Absatz 1 Satz 2 HGB) sowie auf steuerliche Verlustvorträge wird kein Gebrauch gemacht. Die temporären Differenzen in den Wertansätzen bei einem Steuersatz von 31,23 % bestehen im Wesentlichen beim Sachanlagevermögen sowie bei den Finanzanlagen der ecotel communication ag. Die ecotel ag gewährt ihren Führungskräften anteilsbasierte Vergütungen mit unentgeltlichem Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten, welche die Begünstigten nach dem Ableisten einer bestimmten Dienstzeit (Erdienungszeitraum) dazu berechtigen, Anteile an der Gesellschaft zu erwerben. In welcher Weise solche Vergütungsprogramme während des Erdienungszeitraums abzubilden sind, ist im HGB nicht explizit geregelt. Die ecotel ag bilanziert die Vergütungsprogramme im Einklang mit den internationalen Vorschriften von IFRS 2. Die Bewertung zum Zeitpunkt der Gewährung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Vergütungsvereinbarungen zum Gewährungszeitpunkt werden dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen nicht berücksichtigt. Der Gesamtwert der Aktienoptionen wird über die Sperrfrist des Aktienoptionsplans (4 Jahre) ergebniswirksam im Personalaufwand und spiegelbildlich in der Kapitalrücklage erfasst. Die sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Sie berücksichtigen sämtliche erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Künftige Preis- und Kostenentwicklungen werden bei der Rückstellungsbewertung insoweit berücksichtigt, wie sie intersubjektiv nachvollziehbar sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem der Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre diskontiert. Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2024 sind indes keine Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bewertet. Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung haben sämtlich eine Restlaufzeit von unter einem Jahr und werden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Absatz 2 HGB aufgestellt. Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Vermögenswerte geliefert worden sind und damit der Gefahrenübergang stattgefunden hat. Zur perioden- bzw. leistungsgerechten Erlösrealisation werden Umsätze aus bereits fakturierten, aber noch nicht erbrachten Leistungen zeitlich abgegrenzt. Den Umsatzerlösen werden sachlich wie zeitlich die korrespondierenden Aufwendungen gegenübergestellt. 2) ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ(1) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENSDie immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt: scrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. Die Zugänge bei den immateriellen Vermögensgegenständen betreffen vor allem die neue Business Solutions Software sowie Erweiterungsinvestitionen für EDV-Software und den Erwerb von Lizenzen und Nutzungsrechten. (2) SACHANLAGENDie Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt: scrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. (3) FINANZANLAGENDie Finanzanlagen stellen sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt dar: scrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. Im Vorjahr resultierten die Abgänge bei den Finanzanlagen aus der Einbringung der Anteile an der nacamar GmbH in Höhe von TEUR 2.700. Am 5. April 2023 hat ecotel ag sämtliche Anteile an der nacamar in die neugegründete UPLINK Digital GmbH eingebracht. Nach Vollzug der Transaktion war ecotel ag mit ca. 25 % an der UPLINK Digital GmbH mit einem Beteiligungsbuchwert von TEUR 817 beteiligt. Am 30. Oktober 2023 wurde die ecotel Beteiligungs GmbH von der ecotel ag mit einem Stammkapital von TEUR 25 gegründet, in die die Beteiligung an der oben genannten UPLINK Digital GmbH erfolgsneutral zum Buchwert eingebracht wurde. Gegenstand des Unternehmens der ecotel Beteiligungs GmbH ist der Erwerb, das Halten und das Verwalten von Beteiligungen an anderen Gesellschaften sowie der Erwerb und die Verwaltung eigenen Vermögens für eigene Rechnung. Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein Beherrschungs- und Ergebnisabfühungsvertrag zwischen der ecotel Beteiligungs GmbH und der ecotel ag geschlossen. Beteiligungsquoten der verbundenen Unternehmen und BeteiligungenZum 31. Dezember 2024 hielt die ecotel communication ag die folgenden Beteiligungen. scrollen
(4) FORDERUNGEN GEGEN UND VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMENZum 31. Dezember 2024 bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Cash-Pool-Vereinbarung und dem Ergebnisabführungsvertrag zwischen der ecotel ag und der ecotel Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 84. Im Vorjahr bestanden weder Forderungen gegen noch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. (5) FORDERUNGEN / VERBINDLICHKEITEN GEGEN BZW. GEGENÜBER UNTERNEHMEN, MIT DENEN EIN BETEILIGUNGSVERHÄLTNIS BESTEHTDie Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen and Leistungen gegen die UPLINK Digital GmbH in Höhe von TEUR 24 (Vorjahr TEUR 28) sowie gegen mvneco GmbH in Höhe von TEUR 6 (Vorjahr TEUR 6). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der mvneco GmbH in Höhe von TEUR 465 (Vorjahr TEUR 17) sowie aus dem Saldo zwischen der ecotel ag und der ecotel Beteiligungs GmbH bestehenden Cash-Pool Vereinbarung in Höhe von TEUR 84 (Vorjahr: TEUR -). (6) SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDEDie sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Steuererstattungsansprüchen vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 364 (Vorjahr: TEUR 224) sowie im Folgejahr abzugsfähige Vorsteuer in Höhe von TEUR 56 (Vorjahr: TEUR 94). Daneben bestehen Ansprüche gegen Lieferanten in Höhe von TEUR 253 (Vorjahr: TEUR 143), die nicht aus Lieferungen und Leistungen, sondern aus Ansprüchen aus regulatorischen Veränderungen resultieren und Vorjahre betreffen. (7) AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTENDie aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen Vorauszahlungen für Supportdienstleistungen und für Vorleistungen an andere Telekommunikationsunternehmen. (8) EIGENKAPITALDas Grundkapital der ecotel ag beträgt EUR 3.517.820 (Vorjahr: 3.510.000). Das Kapital ist in 3.517.820 auf den Inhaber lautende Stammaktien aufgeteilt. Die Aktien sind als nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von EUR 1,00 ausgegeben. Das Grundkapital ist in Höhe von EUR 3.517.820 vollständig eingezahlt. Jede nennbetragslose Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Stimmrechtsbeschränkungen bestehen nicht. Es bestehen in Bezug auf die Aktien keine unterschiedlichen Stimmrechte. Im Geschäftsjahr 2024 endete die Sperrfrist des Aktienoptionsprogramms aus dem Jahr 2020. Daher wurden im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 7.820 Aktienoptionen ausgeübt. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, wie sie sich beispielsweise aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben können, sind dem Vorstand der ecotel ag nicht bekannt. Zur Entwicklung des Eigenkapitals wird auf die Darstellung auf der folgenden Seite verwiesen. Genehmigtes KapitalMit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juli 2021 wurde der Vorstand der ecotel ag ermächtigt, das Grundkapital der ecotel ag mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juli 2026 einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 1.775.000,00 (bisher: EUR 1.755.000,00) gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Im Berichtsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht. Bedingtes KapitalMit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 wurde eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu EUR 1.404.000 durch Ausgabe von bis zu 1.404.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien beschlossen (Neufassung des Bedingten Kapitals 2017). Des Weiteren wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 über die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2020) und die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals 2020 entschieden in Höhe von EUR 351.000 (Bedingtes Kapital 2020). Durch die teilweise Ausübung von Aktienoptionen beträgt der Stand zum 31. Dezember 2024 des Bedingten Kapitals 2020 EUR 343.180. Das Eigenkapital hat sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt: scrollen
* Der Teil des Ausübungspreises (6,87 EUR),
der über den Nennbetrag von 1 EUR hinausgeht.
Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage der Gesellschaft entsprechen dem gezeichneten Kapital und der Kapitalrücklage des Konzerns. Der Gesamtwert der ausgegebenen Aktienoptionen wird zeitanteilig über die Sperrfrist des Aktienoptionsplans (4 Jahre) zu Lasten des Personalaufwands in die Kapitalrücklage eingestellt. Diese Sperrfirst endete im Juli 2024. Seit Juli 2020 besteht ein Aktienoptionsplan, an dem die Mitglieder des Vorstands und ausgewählte Arbeitnehmer teilnehmen können. Im Rahmen des Aktienoptionsplans können bis zu 351.000 Optionen ausgegeben werden. Dabei berechtigt jede Aktienoption den Teilnehmer zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zu einem Optionspreis in Höhe des gewichteten durchschnittlichen Börsenkurses der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Gewährungstag. Der Anspruch auf Bezug von Aktien kann entweder aus dem dazu geschaffenen bedingten Kapital, aus dem Bestand eigener Aktien der Gesellschaft oder durch Leistung einer Barzahlung in entsprechender Höhe erfüllt werden. Der Aktienoptionsplan 2020 sieht eine Wartefrist bis zur erstmaligen Ausübungsmöglichkeit von vier Jahren nach dem jeweiligen Gewährungsdatum vor. Die Teilnehmer sind nach Ablauf der vierjährigen Wartefrist zur Ausübung der Optionen berechtigt, wenn die im Aktienoptionsplan vorgesehenen Erfolgsziele erreicht worden sind. Hierzu muss sich der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft zum einen im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option prozentual besser entwickelt haben als der Vergleichsindex Tec-DAX. Zum anderen muss der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option um mindestens 20 % gestiegen sein. Beide Erfolgsziele müssen kumulativ erfüllt sein. Ob die vorgenannten kursbezogenen Erfolgsziele erreicht worden sind, bestimmt sich anhand der tatsächlichen Entwicklung des gewichteten durchschnittlichen Drei-Monats-Kurses der Aktie der Gesellschaft und des Tec-DAX. Wenn die Erfolgsziele nicht erreicht worden sind, wird die Gesellschaft ihr zugehende Ausübungserklärungen in Bezug auf Aktienoptionen zurückweisen. Der Aktienoptionsplan sieht vor, dass die Aktienoptionen nach Ablauf der vierjährigen Wartefrist innerhalb von dreiwöchigen Ausübungsfristen ausgeübt werden können, die jeweils nach Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts und des Berichts bzw. der Mitteilung für das erste und dritte Quartal eines jeden Geschäftsjahres beginnen. Der Aktienoptionsplan sieht keine Haltefristen für Aktien vor, welche die Teilnehmer durch Ausübung von Aktienoptionen erwerben. Soweit die gewährten Optionen nicht innerhalb von zwei Jahren nach Ablauf der Wartefrist ausgeübt worden sind, verfallen sie zu diesem Zeitpunkt ersatzlos. Ausübungsfähige, einem Teilnehmer in einem Geschäftsjahr gewährte Optionen können jeweils höchstens soweit ausgeübt werden, als der gewichtete Durchschnittskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Ausübungstag das Siebenfache des Ausübungspreises nicht übersteigt. Für den Fall eines Change-of-Control, d. h. des Erwerbs der Aktienmehrheit an der Gesellschaft durch eine Person (allein oder gemeinsam mit anderen handelnd), mit Ausnahme solcher Personen, die unmittelbar oder mittelbar vollständige Tochtergesellschaften der Gesellschaft sind oder die bei Aufstellung dieses Aktienoptionsplans mehr als 5 % am Grundkapital der Gesellschaft halten, und bestimmter wirtschaftlich vergleichbarer Transaktionen oder eines Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel im regulierten Markt, sehen die Gewährungsverträge vor, dass ausstehende Aktienoptionen gegen Leistung einer Barzahlung verfallen. Die Anzahl und die Ausübungspreise der Aktienoptionen für verschiedene Gruppen von Optionen stellen sich wie folgt dar: scrollen
Für die am Ende der Berichtsperiode ausstehenden Optionen beträgt der Ausübungspreis EUR 6,87. Die restliche Vertragslaufzeit beträgt 1 Jahre und 7 Monate. Die Bewertung der ausgegebenen Aktienoptionen erfolgt durch Monte-Carlo-Simulation. Bei der Bewertung wurden die Erfolgsziele, dass sich zum einen der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option prozentual besser entwickelt haben muss als der Vergleichsindex Tec-DAX und zum anderen der Börsenpreis der Aktie der Gesellschaft im Zeitraum vom Gewährungsdatum bis zum Ausübungstag für die betreffende Option um mindestens 20% gestiegen sein muss, berücksichtigt. Ferner wurde berücksichtigt, dass die einem Teilnehmer in einem Geschäftsjahr gewährte Optionen jeweils höchstens soweit ausgeübt werden, als der gewichtete Durchschnittskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums vor dem Ausübungstag das Siebenfache des Ausübungspreises nicht übersteigt. Der Wert einer Aktienoption beträgt zum Zeitpunkt der Gewährung 1,41 EUR. Der Bewertung sind folgende Parameter zugrunde gelegt worden: scrollen
Die erwartete Volatilität der Aktien und des Tec-DAX beruht auf der Analyse von historischen Volatilitäten, die über einen Zeitraum, der der Restlaufzeit der Aktienoptionen entspricht, ermittelt wurde. Den erwarteten Volatilitäten liegt die Annahme zugrunde, dass von historischen Volatilitäten auf künftige Trends geschlossen werden kann. Die tatsächlich eintretenden Volatilitäten können von den getroffenen Annahmen abweichen. Für den Aktienoptionsplan, der eine anteilsbasierte Vergütung mit Aktien vorsieht, ist in der Berichtsperiode unter Berücksichtigung der erwarteten Mitarbeiterfluktuation ein Betrag von TEUR 69 (Vorjahr: TEUR 119) erfolgswirksam erfasst und die Kapitalrücklage entsprechend um TEUR 69 (Vorjahr: TEUR 119) erhöht worden. (9) RÜCKSTELLUNGENDie Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: scrollen
(10) VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTENIm Geschäftsjahr 2024 wurden kurzfristige Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 (Vorjahr: TEUR 0) aufgenommen, davon konnten TEUR 4.000 (Vorjahr: TEUR 0) planmäßig getilgt werden. Daher resultieren die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Wesentlichen aus dem kurzfristige Darlehen in Höhe von TEUR 1.000 (Vorjahr: TEUR 0). (11) SONSTIGE VERBINDLICHKEITENDie sonstigen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Umsatz- und Lohnsteuerverbindlichkeiten von TEUR 1.212 (Vorjahr: TEUR 739) sowie kreditorischen Debitoren in Höhe von TEUR 568 (Vorjahr: TEUR 106) und Verbindlichkeiten gegenüber Personal von TEUR 213 (Vorjahr: -). Die Mietkaufvereinbarungen der Router für ein Großprojekt in Höhe von TEUR 236 konnten im Geschäftsjahr vollständig getilgt werden. 3) ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG(12) UMSATZERLÖSEscrollen
In den Summen können auf Grund kaufmännischer Rundungen Differenzen auftreten. scrollen
Die Gesellschaft erzielte 2024 Umsatzerlöse von TEUR 115.418 (Vorjahr: TEUR 105.954). Während die Umsätze im Geschäftsbereich Wholesale um TEUR 7.388 angestiegen sind, konnter der Umsatz im Geschäftsbereich Geschäftskunden um TEUR 2.075 gesteigert werden. (13) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGEIn den sonstigen betrieblichen Erträge werden im Wesentlichen im Sinne des § 285 Nr. 31HGB die Erlöse aus Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen TEUR 2.071 (Vorjahr: TEUR 6.263) ausgewiesen sowie periodenfremde Erträge aus Vertragsstrafen in Höhe von TEUR 747 (Vorjahr: TEUR 55) und Erträge aus verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 684 (Vorjahr: TEUR 12). Darüber hinaus beinhaltet dieser Posten Erträge aus der Versteuerung der Firmenwagen in Höhe von TEUR 298 (Vorjahr: TEUR 299) und aperiodische Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 77). (14) MATERIALAUFWANDDer Materialaufwand fällt ausschließlich für in Anspruch genommene Fremdleistungen an und beinhaltet Aufwendungen für den Handel von Minuten im Geschäftsbereich ecotel Wholesale im Bereich Voice in Höhe von TEUR 54.685 (Vorjahr: TEUR 48.733), für eingekaufte Datenprodukte in Höhe von TEUR 24.827 (Vorjahr: TEUR 22.236), eigene Terminierungsentgelte für Sprachdienste in Höhe von TEUR 217 (Vorjahr: TEUR 503), für eingekaufte Router in Höhe von TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 701) und Stromkosten für das Rechenzentrum in Frankfurt am Main in Höhe von TEUR 777 (Vorjahr: TEUR 874). (15) ABSCHREIBUNGENDie immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen des Anlagevermögens wurden im Geschäftsjahr 2024 planmäßig abgeschrieben. (16) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGENDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2024 beinhalten im Wesentlichen Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 1.537 (Vorjahr: TEUR 1.353), Vermittlungsprovisionen in Höhe von TEUR 4.614 (Vorjahr: TEUR 4.196), technischen Support und Entwicklung in Höhe von TEUR 3.243 (Vorjahr: TEUR 2.541), Mieten in Höhe von TEUR 984 (Vorjahr: TEUR 946) sowie Kfz- und Reisekosten in Höhe von TEUR 575 (Vorjahr: TEUR 564). (17) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGENDie Erträge aus Beteiligungen resultieren im Vorjahr aus der Gewinnausschüttungen der mvneco GmbH. (18) ERTRÄGE AUS GEWINNABFÜHRUNGENAufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der ecotel Beteiligungs GmbH wurde im Geschäftsjahr 2024 ein Gewinn in Höhe von TEUR 84 übernommen (Vorjahr: TEUR -). (19) ZINSERTRÄGE UND ZINSAUFWENDUNGENDie Zinserträge im Geschäftsjahr 2024 resultieren im Wesentlichen aus den Zinsen der Langzeitforderungen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: -) sowie aus den Zinsen der Fest- und Tagesgeldkonten in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 502). Die Zinsaufwendungen entfallen vor allem auf die Zinsen der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 64 (Vorjahr: -) sowie auf Mietkaufverpflichtungen in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 20). (20) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG UND SONSTIGE STEUERNFür das Jahr 2024 wurde Steueraufwand vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 794 berücksichtigt (Vorjahr: TEUR 2.396). 4) SONSTIGE ANGABENAngabe zum größten und kleinsten Konzernkreis gemäß § 285 Nr. 14 und 14a HGBDie ecotel communication ag ist die Muttergesellschaft des Konzern mit Sitz in Düsseldorf, Deutschland. Die Adresse lautet: Prinzenallee 11, 40549 Düsseldorf. Der Konzernabschluss wird im Unternehmensregister veröffentlicht und ist auf der Homepage www.ecotel.de unter Invenstor Relation dauerhaft abrufbar. Angabe zur Corporate Governance-Erklärung § 285 Nr. 16 HGBDie nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und der Öffentlichkeit über die Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht: https://ir.ecotel.de/websites/ecotel/German/6600/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung- und-corporate-governance-bericht.html Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Sinne des § 285 Nr. 3a HGB und HaftungsverhältnisseAus Miet- und Leasingverträgen sowie aus vertraglichen Bindungen mit Lieferanten erwachsen der Gesellschaft in den nächsten Jahren finanzielle Verpflichtungen wie folgt: scrollen
ArbeitnehmerDie durchschnittliche Zahl der während der Geschäftsjahre 2023 und 2024 beschäftigten Arbeitnehmer betrug: scrollen
VorstandDer Vorstand der ecotel communication ag setzte sich im Berichtsjahr 2024 wie folgt zusammen: scrollen
Nach § 6 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen gesetzlich vertreten. Derzeit sind Frau Sabrina Bublitz und die Herren Holger Hommes, Oliver Jansen und Alexander Wiese zu Prokuristen bestellt. Markus Hendrich ist Aufsichtratmitglied der stellaneo ag, Stuttgart. AufsichtsratZu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2024 bestellt: scrollen
Im Geschäftsjahr 2024 waren die Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft Mitglieder in folgenden Gremien gemäß § 125 Abs. 1 S. 5 AktG: scrollen
Gesamtbezüge des Vorstands und des AufsichtsratsDie Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder betragen für das Geschäftjahr 2024 insgesamt TEUR 1.317 (Vorjahr: TEUR 1.671). Darin enthalten sind für das Geschäftsjahr 2024 neben den Festvergütungen von TEUR 640 (Vorjahr: TEUR 651) und Nebenleistungen von TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 46) sicher verdiente variable Vergütungen in Höhe von TEUR 637 (Vorjahr: TEUR 971). In den variablen Vergütungen sind einmalige Sonderzahlungen in Höhe von TEUR 395 (Vorjahr: TEUR 946) sowie ein Handgeld für den Wechsel zur Gesellschaft in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten. Nach Abzug bereits ausgezahlter Entgeltbestandteile wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Bei diesen Vergütungen handelt es sich um kurzfristig fällige Leistungen. Für aktuelle und frühere Vorstände sind TEUR 28 (Vorjahr: TEUR 57) im Aufwand erfasst. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024 betragen TEUR 222 (Vorjahr: TEUR 220). Seit 2020 bestehen für die variable Vergütung lediglich persönliche Ziele. Um die finanziellen Leistungsanreize für den Vorstand und die Geschäftsleitung enger an die Interessen langfristig orientierter Aktionäre auszurichten wurde ab Juli 2020 ein Aktienoptionsprogramm eingeführt. An dem bestehenden Aktienoptionsprogramm nehmen die Mitglieder des Vorstands teil. Den Vorstandsmitgliedern wurden im Jahr 2020 insgesamt 222.943 Aktienoptionen gewährt. Für diese Aktienoption bestand eine Wartefrist bis zur erstmaligen Ausübungsmöglichkeit von vier Jahren nach dem jeweiligen Gewährungsdatum. Diese Wartefrist endete Mitte 2024. Kein Vorstand (aktiv oder ehemalig) hat im Geschäftsjahr 2024 Aktienoptionen ausgeübt. Nach Ablauf der Wartefrist in 2024 werden die Vorstände wieder mit persönlichen und langfristigen variablen Zielvereinbarungen vergütet, von denen Teile durch Nachhaltigkeitsfaktoren erst in Folgejahren zur Auszahlung kommen könnten. GewinnverwendungDer Jahresabschluss der Gesellschaft weist einen Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 1.586 (Vorjahr: TEUR 4.711) aus. Im Geschäftsjahr 2024 hat die ecotel ag für das Geschaftsjahr 2023 eine Dividende in Höhe von TEUR 1.650 (Vorjahr: TEUR 66.058) ausgeschüttet. Für das Geschäftsjahr 2024 schlägt der Vorstand vor, analog der seit Jahren kommunizierten Finanzmarktstrategie, eine Aktionärsvergütung in Höhe von mindestens 50 % des Konzernergebnisses pro Aktie ("EPS nach IFRS") ohne Berücksichtigung von Sondereffekten zur Verfügung zu stellen. Dies entspricht mindestens 0,29 EUR je dividendenberechtiger Aktie (3.517.820 Stück). Meldungen nach § 160 Abs. 1 Nr.8 AktGDer Gesellschaft lagen folgende Meldungen (WpHG-Meldungen) vor, die in Verbindung zu Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG geführt haben. Es werden hier die Meldungen aufgelistet, die zur oben dargestellten Aktionärsstruktur geführt haben. scrollen
Honorare WirtschaftsprüferIm Geschäftsjahr 2024 betrug das als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer des Jahres- sowie des Konzernabschlusses der ecotel ag für die Abschlussprüfungsleistungen TEUR 229 und umfasst die Honorare für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft und einbezogener Tochterunternehmen, wovon TEUR 37 periodenfremd waren. Für andere Bestätigungsleistungen wurden TEUR 8 erfasst. Für Steuerberatungsleistungen sowie für sonstige Leistungen wurden wie im Vorjahr keine Aufwendungen erfasst.
Düsseldorf, den 7. März 2025 ecotel communication ag Der Vorstand Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak Lagebericht 2024I. GESCHÄFTS- UND RAHMENBEDINGUNGEN1. GESCHÄFTSTÄTIGKEITDie ecotel communication ag (nachfolgend »ecotel ag« oder »Gesellschaft« genannt) ist eine seit 1998 bundesweit tätige Unternehmensgruppe, die sich auf die Vermarktung von Informations- und Telekommunikationslösungen für die jeweilige Zielgruppe spezialisiert hat. Mutterunternehmen ist die ecotel communication ag mit Sitz in Düsseldorf (nachfolgend »ecotel« genannt). Die Gesellschaft vermarktet ihre Produkte und Dienstleistungen in folgenden Geschäftsbereichen: »ecotel Geschäftskunden« und »ecotel Wholesale«. Geschäftsbereich »ecotel Geschäftskunden«Der deutsche Telekommunikationsmarkt wird wesentlich durch die beiden Trends Cloud- Telefonie und Breitbandausbau getrieben. Für diese beiden Wachstumsfelder sieht sich ecotel mit der eigenen cloud.phone-Produktgruppe sowie dem multi-carrier-basierten Ethernet Angebot bestens aufgestellt und fokussiert sich daher in diesem Geschäftsbereich auf »Cloud & Fiber«. Die Produktpalette beinhaltet neben flexiblen und qualitativ hochwertigen Telefonie-Lösungen (SIP-Protokoll, Cloud-Telefonie) sowie breitbandigen Datenanbindungen (Glasfaser, x-DSL etc.) auch das Management der Anbindung von Unternehmensstandorten (SD-WAN-, IP- und MPLS-VPNs) sowie die Realisierung von direkter Konnektivität zu den führenden Cloud-Dienstleistern (Multicloud-connect). Die Produkte und Services werden auf Basis von georedundanten Rechenzentren in Deutschland betrieben, die über ein eigenes Backbone ausfallsicher verbunden sind. An diesem Backbone sind im Rahmen des Multi-Carrier-Konzeptes nahezu alle bundesweit relevanten Infrastrukturanbieter aufgeschaltet. Somit kann für jeden Standort die kundenindividuell beste Versorgung realisiert werden. Je nach Zielgruppe erfolgt der Vertrieb in diesem Geschäftsbereich über die Kanäle Telesales, Partner- vertrieb und Online. Die Großkunden hingegen werden direkt betreut. Mit diesem Netzwerk verfügt ecotel über einen breiten Zugang zu mittelständischen Kunden. Darüber hinaus hat sich ecotel nach eigener Einschätzung als erfolgreicher Partner in der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl Einkaufsgenossenschaften und Verbundgruppen etabliert. Geschäftsbereich »ecotel Wholesale«Der Geschäftsbereich »ecotel Wholesale« beinhaltet den netzübergreifenden Handel mit Telefonminuten (Wholesale) sowie die Vermarktung von Datenleitungen für nationale und internationale Carrier. Dazu unterhält ecotel Geschäftsbeziehungen und Netzzusammenschaltungen mit einer Vielzahl von internationalen Carriern. Über die Wholesale-Plattform wickelt ecotel inzwischen auch den größten Teil der nationalen und internationalen Telefongespräche seiner Geschäftskunden ab und nutzt diese Plattform ebenso für den eigenen Teilnehmernetzbetrieb. Infrastrukturecotel betreibt kein eigenes Zugangsnetz, sondern bezieht die TK-Zuführungsleistungen von diversen Vorlieferanten und kann hierdurch jeweils den Betreiber mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auswählen. Als typische Vorlieferanten sind beispielsweise die Deutsche Telekom, 1&1 Versatel, Vodafone, Verizon, EWE, Plusnet, Mnet und Colt zu nennen. Die Anzahl der Vorlieferanten steigt weiterhin an, da die Nachfrage unserer Geschäftskunden nach breitbandigen Glasfaserleitungen stetig zunimmt und die verschiedensten Infrastrukturanbieter sowie Kabelnetzbetreiber ihre hochmodernen Netze immer mehr für diese Zielgruppe öffnen. Durch den kundenbezogenen Einkauf der Zuführungsleitung ist ein Großteil der ecotel Kostenbasis variabel. Auf Basis neuester NGN-Technologie ist ecotel durch den Teilnehmernetzbetrieb (TNB) in der Lage, eigenständig Sprachvermittlungsdienstleistungen anzubieten, Rufnummernblöcke zu verwalten und Rufnummern ins eigene Netz zu portieren. Somit beschränkt sich der Zukauf von TK-Zuführungsdienstleistungen zunehmend auf den reinen Access zum Kunden. ecotel betreibt ein eigenes ISO-27001-zertifiziertes Rechenzentrum auf dem Campus des größten europäischen Internetknotens in Frankfurt a. M. sowie weitere Rechenzentrumsflächen in Düsseldorf. Die beiden Points-of-Presence (PoP)-Standorte sind über ein eigenes zentrales Voice- und Daten-Backbone vernetzt und mittels Netzzusammenschaltungen mit vielen regionalen und globalen Carriern verbunden. 2. STRUKTUR UND BETEILIGUNGEN DER GESELLSCHAFTDie Gesellschaft hat eine 100 %ige Beteiligung an der ecotel Beteiligungs GmbH und über diese eine 25 %ige Beteiligung an der UPLINK Digital GmbH sowie eine 33 %ige Beteiligung an der mvneco GmbH. Die mvneco GmbH fungiert als technischer Dienstleister, Systementwickler und Berater für Telekommunikationslösungen sowie diesbezügliche Managed Services. II. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGENDas preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 % niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland ebenfalls 0,2 %. Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege. Dazu zählen zunehmende Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau, aber auch unsichere wirtschaftliche Aussichten. In diesem Umfeld schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 erneut. In der Vergangenheit war die Entwicklung der ecotel in der Regel nicht unmittelbar an die deutsche gesamtwirtschaftliche Entwicklung gekoppelt. Auf der einen Seite haben sich Bestandskunden in wirtschaftlich eher schwierigen Phasen in der Regel eher mit Verlängerungen von bestehenden und funktionierenden Infrastrukturen für Telekommunikationsdienste beschäftigt, was die Kundenabwanderung in solchen Zeiten tendenziell verringert hat. Auf der anderen Seite waren potentielle Neukunden in solchen Phasen eher zurückhaltender bei der Entscheidung ihrnen Anbieter für Telekommunikationsdienste zu wechseln. Auch haben die vergangenen Jahre, vor allem auch während der Covid-19-Pandemie, gezeigt, dass auch bei drohenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder gar Insolvenzen, die Telekommunikationsleistungen weitergeführt werden oder von Insolvenzverwalten weitergeführt werden. Für den deutschen Telekommunikationsmarkt und da im Wesentlichen für den Festnetzmarkt und dern Telefoniemarkt lassen sich folgende Aussagen treffen: Der Gesamtumsatz der Telekommunikationsanbieter im deutschen Festnetzmarkt - bestehend aus Sprach- und Internetdiensten, Datendiensten, Interconnection, Mietleitungen, Inhalte, Endgeräte und Verteilung von TV-Inhalten, die von Netzbetreibern und deren Vertriebspartner abgesetzt werden - wird sich im Jahr 2024 voraussichtlich leicht gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Der Gesamtmarkt wird nach letzten Schätzungen aus September 2024 insgesamt 33,0 Mio. EUR betragen (2023: 32,9 Mrd. EUR). Dabei hat sich die dominante Stellung der Deutschen Telekom weiterhin verstärkt. Der Anteil beträgt nun 52,1 % am Gesamtmarkt (2023: 51,7 %). 2 Grundlegende Marktstudien, die das Jahr 2024 betreffen, liegen zur Zeit nicht vor bzw. werden erst später veröffentlicht. Der deutsche Festnetzmarkt entwickelt sich weiterhin positiv. Die Anzahl der aktiven Breitbandanschlüsse in Deutschland wächst ebenfalls weiter an. Während der Anteil der kupferbasierten Anschlüsse (i. W. DSL-Anschlüsse) auf 24,5 Mio. Stk. zurückging, wuchs der Anteil der aktiven Glasfaseranschlüsse auf 4,3 Mio. Stk. zum Ende des Jahres 2023. Neben der Tatsache, dass das für ecotel wichtige Marktsegment weiter steigt, lässt sich festhalten, dass sich die Anzahl der vermarkteten aktiven Maximalbandbreiten deutlich in Richtung der Anschlüsse mit über 100 Mbit/s verschiebt, die auf glasfaserbasierten Anschlüssen beruhen. Trotz dieses Wachstums betrug der Anteil aktiver Glasfaseranschlüsse an allen Breitbandanschlüssen in Deutschland lediglich 11,2 % zum Ende des Jahres 2023. ![]() Quelle: Destatis, Pressemitteilung Nr. 19 vom 15. Januar 2025 Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen stationären Breitbandanschlüssen in den Ländern der OECD im Dezember 2023 in %![]() Quelle: VATM Wettbewerbsstudie vom 11. September 2024 Verteil der vermarkteten Maximalbandbreiten im Download bei aktiven Festnetz-Breitbandanschlüssen in Mio.![]() Quelle: VATM Wettbewerbsstudie vom 11. September 2024 Die von ecotel gewählte Strategie, mit möglichst vielen Glasfaseranbietern zusammenzuarbeiten (Multi-Carrier-Strategie) stützt sich auf diese Entwicklung. Ein Infrastrukturanbieter hat große Bestrebungen sein eigenes Netz mit Kunden und Diensten zu füllen. Da ecotel kein eigenes Netz als Infrastrukturinvestition betreibt, kann ecotel an jedem Standort in Deutschland den für den Kunden besten (Verfügbarkeit und Preis) Anschluss bei den dort vorhandenen Infrastrukturanbietern zur Verfügung stellen. Im B2B Geschäftsbereich bietet ecotel hier zudem die SD-WAN-Lösung an, die es ermöglicht, auf konventionellen Leitungen höhere Bandbreiten zu erzielen. Als Telekommunikationsunternehmen unterliegt ecotel der Aufsicht der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA). Im Bereich Telekommunikation und Post sorgt die Bundesnetzagentur für scrollen
Neben der Regulierung hat die Bundesnetzagentur im Telekommunikations- und Postmarkt noch weitere vielfältige Aufgaben; sie scrollen
ecotel versucht, durch Marktkenntnis und -beobachtung wesentliche Trends frühzeitig zu entdecken und daraus Risiken und Potentiale abzuleiten. Im Jahr 2024 hat ecotel sich mit folgenden aktuellen Themengebieten auseinandergesetzt bzw. sich aktiv in den Arbeitskreisen und im Präsidium des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V.) beteiligt: scrollen
III. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGENGesetzliches Leitungs- und Vertretungsorgan der ecotel ag ist der Vorstand. Gemäß § 5 der Satzung der ecotel ag besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Vorstandsmitglieder bestellt der Aufsichtsrat für die Dauer von höchstens fünf Jahren. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Nach der Satzung der ecotel ag erlässt der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung für den Vorstand. Nach § 6 Abs. 1 der Satzung wird die ecotel ag durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied in Gemeinschaft mit einem Prokuristen gesetzlich vertreten. Dem Vorstand der ecotel ag gehören die Herren Markus Hendrich (Vorstandsvorsitzender), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Wholesale, Portfoliomanagement, Technik, Operations, Strategie & Regulierung sowie die zentralen Verwaltungsfunktionen, André Borusiak (CCO) (seit dem 1. Juli 2024), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Geschäftskundenvertrieb, Key Account Management, Marketing & Digital Commerce und Christian van den Boom (CFO) (seit 1. September 2024), verantwortlich für die Geschäftsbereiche Finanzen & Investor Relations, Recht und Compliance- sowie Security-Management. Achim Theis ist mit Wirkung zum 30. Juni 2024 als Vorstand abberufen worden. Neben dem Vorstand sind zum 31. Dezember 2024 Alexander Wiese, Sabrina Bublitz sowie Oliver Jansen und Holger Hommes zu Prokuristen der ecotel bestellt. 1. ÄNDERUNG DER SATZUNGJede Satzungsänderung bedarf gemäß § 179 AktG grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung. Ausgenommen hiervon sind Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen; zu solchen Änderungen ist der Aufsichtsrat ermächtigt. Hauptversammlungsbeschlüsse werden, soweit die Satzung nicht im Einzelfall etwas anderes anordnet oder zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, sofern das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. 2. KAPITALVERHÄLTNISSEDas Grundkapital der ecotel ag beträgt 3.517.820 EUR. Das Kapital ist in 3.517.820 auf den Inhaber lautende Stammaktien aufgeteilt. Die Aktien sind als nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 EUR ausgegeben. Das Grundkapital ist in Höhe von 3.517.820,00 EUR vollständig eingezahlt. Jede nennbetragslose Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Stimmrechtsbeschränkungen bestehen nicht. Es bestehen in Bezug auf die Aktien keine unterschiedlichen Stimmrechte. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, wie sie sich beispielsweise aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben können, sind dem Vorstand der ecotel ag nicht bekannt. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Juli 2021 wurde der Vorstand der ecotel ag ermächtigt, das Grundkapital der ecotel ag mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juli 2026 einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 1.775.000,00 EUR (bisher: 1.755.000,00 EUR) gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Im Berichtsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 wurde eine bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 1.404.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.404.000 EUR auf den Inhaber lautende Stückaktien beschlossen (Neufassung des Bedingten Kapitals 2017). Des Weiteren wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 über die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen (Aktienoptionsplan 2020) und die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals 2020 entschieden (Bedingtes Kapital 2020). Im Geschäftsjahr hat der Vorstand von dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht. Seit dem 1. August 2024 hat der Ausübungszeitraum für das Aktienoptionsprogramm 2020 begonnen. Der Vorstand hat daher eine bedingte Kapitalerhöhung von 351.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien am regulierten Markt zugelassen. Das bedingte Kapital 2020 hat sich in 2024 aufgrund der Ausübung von 7.820 Aktienoptionen auf EUR 343.180 reduziert. Die Hauptversammlung hat den Vorstand mit Beschluss vom 21. April 2023 ermächtigt, eigene Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, durch die Gesellschaft oder für ihre Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Die Ermächtigung gilt bis zum 20. April 2028. Die nachfolgende Grafik zeigt die Namen der Aktionäre, deren Beteiligung am Grundkapital der ecotel ag Ende 2024 mehr als 3 % betrug. Basis sind die der ecotel ag bekannt gemachten Anteilsbesitze. Es bestehen in Bezug auf die Aktien keine unterschiedlichen Stimmrechte. Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2024 in %![]() 3. AUSWIRKUNGEN POTENZIELLER ÜBERNAHMEANGEBOTEFür Vorstandsmitglieder und alle anderen Leitungsorgane im Konzern bestehen, mit Ausnahme der folgenden Regelungen, keine Vereinbarungen für Entschädigungen im Fall einer Übernahme. Weitere Vereinbarungen zwischen ecotel und natürlichen Personen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebotes stehen, bestehen nicht. Das seit 2020 existierende Aktienoptionsprogramm der ecotel ag sieht für den Fall eines Change-of-Control, d. h. des Erwerbs der Aktienmehrheit an der Gesellschaft durch eine Person (allein oder gemeinsam mit anderen handelnd), mit Ausnahme solcher Personen, die unmittelbar oder mittelbar vollständige Tochtergesellschaften der Gesellschaft sind oder die bei Aufstellung dieses Aktienoptionsplans mehr als 5 % am Grundkapital der Gesellschaft halten, und bestimmter wirtschaftlich vergleichbarer Transaktionen oder eines Widerrufs der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Handel im regulierten Markt vor, dass ausstehende Aktienoptionen gegen Leistung einer Barzahlung verfallen. 4. UNTERNEHMENSSTEUERUNGDie Gesellschaft steuert die Geschäftsbereiche nach Maßgabe der strategischen Gesamtausrichtung des Unternehmens. Es gibt eine Gesamtbudgetplanung, in die die Jahresbudgets der Geschäftsbereiche sowie der übrigen Unternehmen einfließen. Dabei werden auf Ebene des geschäftsführenden Boards der ecotel Gruppe die bedeutsamen Leistungsindikatoren Umsatz und Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich der direkt der Kundenleistung zurechenbarem Materialaufwand), das operative EBITDA sowie in der Gesamtbetrachtung der Jahresüberschuss in den Fokus gerückt. Hierzu werden in der Planung auf Ebene von Produktarten/-kategorien nach dem Teilkostenverfahren den Erlösen die direkten variablen Kosten zugeordnet und Rohmargen ermittelt. Die produktübergreifenden indirekten Kosten (Gemeinkosten) sowie die Personalkosten werden im Wesentlichen auf Kostenstellen geplant und überwacht. Der Aufsichtsrat überwacht die Einhaltung dieser wesentlichen Steuerungskennzahlen und lässt sich quartalsweise vom Vorstand hierüber berichten. Zur detaillierten Steuerung des Geschäftsbereiches ecotel Geschäftskunden erfolgt zudem eine Überwachung von geschäftsbereichsbezogenen spezifischen Kennzahlen (z. B. Anzahl der Sprachkanäle, Anzahl der Seats, Minutenvolumen, Anzahl der Leitungen, Preise je Mengeneinheiten (ARPUs), Rohertragsmarge), die in einem Reportingsystem abgebildet werden. Diese Kennzahlen können je nach aktueller Bedeutsamkeit für die Steuerung des Geschäfts in diesem Geschäftsbereich von Zeit zu Zeit variieren. Diese nicht-finanziellen Leistungsindikatoren unterstützen das Management bei der Führung und der langfristigen strategischen Ausrichtung des Geschäftsbereiches. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren dienen jedoch nicht vorrangig zur Steuerung des Unternehmens. Vielmehr ermöglichen sie erweiterte Erkenntnisse über die Situation im Unternehmen und lassen darauf aufbauende Entscheidungen zu. Demnach sind in der ecotel keine nicht-finanziellen Leistungsindikatoren vorhanden, die für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind. Die Liquiditäts-, Investitions- und Working-Capital-Überwachung erfolgt bei der ecotel ag zentral für die Tochtergesselschaften. Die Aktionäre erwarten transparente Berichterstattung, verlässliche Prognosen und eine planbare und attraktive Aktionärsvergütung. Die Fremdkapitalgeber erwarten eine solide Bilanzstruktur und die Einhaltung der vereinbarten Covenants sowie die fristgerechte Bedienung der Kapitaldienste (Zins und Tilgung). Bei den Mitarbeitern, Kunden und Vertriebspartnern stehen die Sicherung der Arbeitsplätze, die Attraktivität des Arbeitgebers, die Entwicklung von innovativen und attraktiven Produkten sowie die Weiterentwicklung der Services und Prozesse zur Verbesserung der Kunden- und Partnerzufriedenheit im Vordergrund. Die ecotel ag hat sich zum Ziel gesetzt führender Qualitätsanbieter im Bereich Telekommunikation für Geschäftskunden in Deutschland zu werden und erwartet Investitionen in Ausfall- und Datensicherheit. Daneben werden ab dem Jahr 2024 Investitionen und Ressourcenaufbau in die beiden Fokusthemen »cloud und fiber« notwendig, da so das oben beschriebene Wachstumspotential genutzt werden soll. Im Ergebnis möchte ecotel dabei den Schwerpunkt der Entwicklung auf leicht zu bedienende, flexible und skalierbare Plattformen setzen, um auf die Kundenbedürfnisse des deutschen Mittelstandes einzugehen und passgenaue Produkte und Lösungen zu platzieren. 5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDie Gesellschaft selbst betreibt keine Grundlagenforschung, sondern fokussiert sich auf die Integration und Kompatibilität von bestehenden Leitungsarten, Tarifkombinationen und Gerätekonfigurationen. Dabei steht immer der möglichst hohe Kosten- / Nutzen-Effekt für die Kunden im Vordergrund (»best of breed«-Ansatz). Daher beschränkten sich die Entwicklungsaufwendungen in den letzten Jahren im Wesentlichen auf die technische Entwicklung hin zum eigenen Teilnehmernetzbetrieb sowie Entwicklungsleistungen für ein Partnerportal für Vertriebspartner sowie Systementwicklungen und -verbesserungen für die Auftragsverarbeitung der neuen Produktpalette. Der Entwicklungsschwerpunkt wird mit erfolgreichem Abschluss des Aufbaus einer eigenen Teilnehmernetzbetreiberplattform nun in Richtung der Produkt- und Lösungsentwicklung verschoben, wobei sich zwei Schwerpunkte ausprägen: die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Automatisierung der Produktlandschaft zum Zwecke der Effizienzsteigerung, wobei Investitionsschwerpunkte die IT-Systeme betreffen, sowie der Auf- und Ausbau eines modularen Produkt- und Lösungsportfolios, mit dem die individuellen Bedürfnisse mittelständischer Geschäftskunden schnell, flexibel und passgenau bedient werden können. IV. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE1. ERTRAGSLAGEIm Geschäftsjahr 2024 wurden folgende Effekte aus dem operativen EBITDA der ecotel ag korrigiert: Im Geschäftsjahr 2024 endete die Wartefrist (4 Jahre) der im Jahr 2020 gewährten Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsplan 2020. Aus der Bewertung bis zur Wartefrist am 31. Juli 2024 resultierten nicht zahlungswirksame Bewertungseffekte von 0,1 Mio. EUR. Daneben wurde im Geschäftsjahr jede ausgegebene Aktienoption mit einem einmaligen Sonderbonus von 6 EUR je ausgegebener Aktienoption vergütet. Diesen einmaligen Sonderbonus haben alle noch aktiv beschäftigte Aktienoptionsinhaber, mit Ausnahme der Vorstände und ehemaligen Vorstände, erhalten. Aus diesem einmaligen Sonderbonus resultierten Personalaufwendungen in Höhe von 0,7 Mio. EUR. Insgesamt wurden somit 0,8 Mio. EUR aus dem operativen EBITDA herausgerechnet. Um sich im stets weiterentwickelnden Markt noch besser zu positionieren und die sich bietenden Chancen schneller und umfänglicher nutzen zu können, stellt ecotel seit dem Vorjahr bereits ihre Prozesslandschaft und Führungsstruktur auf den Prüfstand. Dabei werden Prozess- und Informationsflüsse analysiert und effizienter modelliert. Ebenso wird in diesem Zuge auch die Fach- und Führungsstruktur den neuen Bedürfnissen dieser neuen Prozesslandschaft angepasst. Für diese Reorganisation sind im Geschäftsjahr insgesamt 1,3 Mio. EUR, davon 1,0 Mio. EUR im Personalaufwand, angefallen und wurden aus dem operativen EBITDA korrigiert. In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor planmäßigen und außerplanmäßigen Wertminderungen (EBITDA) der Gesellschaft zum operativen EBITDA für das Geschäftsjahr 2024 übergeleitet: scrollen
Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein bereinigtes EBITDA wie folgt ermittelt: scrollen
Die Gesellschaft erzielte im Jahr 2024 Umsatzerlöse von 115,4 Mio. EUR (Vorjahr: 106,0 Mio. EUR). Zu diesem Umsatzwachstum trugen beide Geschäftsbereiche bei. Der Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden wuchs auf 47,8 Mio. EUR (Vorjahr: 45,8 Mio. EUR). Der Geschäftsbreich ecotel Wholesale wuchs auf 67,6 Mio. EUR (Vorjahr: 60,2 Mio. EUR) Der Umsatz im Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden konnte im Geschäftsjahr 2024 weiter gesteigert werden. Er wuchs auf 47,8 Mio. EUR (Vorjahr: 45,7 Mio. EUR). Während die Umsätze aus Sprachprodukten mit 11,9 Mio. EUR leicht rückläufig waren (Vorjahr: 12,7 Mio. EUR), konnten die Umsätze mit Access-Produkten auf 34,1 Mio. EUR (Vorjahr: 31,1 Mio. EUR) gesteigert werden. Vor allem gegen Ende des Jahres 2024 haben sich die Ende 2023 / Anfang 2024 gewonnenen Großaufträge im Umsatz gezeigt. Diese Großaufträge sind weiterhin in der Realisierungsphase und werden im nächsten Jahr voraussichtlich final umgesetzt. Der Umsatz im Geschäftsbereich ecotel Wholesale stieg auch im Geschäftsjahr 2024 deutlich auf 67,6 Mio. EUR (Vorjahr: 60,2 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf folgende Effekte zurückzuführen: das Geschäft mit dem netzübergreifenden Handel mit Telefonieminuten (Wholesale) konnte gesteigert werden und die Vermarktung von Datenleitungen für nationale und internationale Carrier wurde erfolgreich ausgebaut. Der Rohertrag (Umsatzerlöse abzüglich des direkt der Kundenleistung zurechenbaren Materialaufwands), der Gesellschaft stieg auf 32,6 Mio. EUR (Vorjahr: 31,8 Mio. EUR). Obwohl die beschriebenen Großaufträge erst gegen Ende des Geschäftsjahres und daher später als ursprünglich geplant, zu spürbaren Umsatz- und Rohertragseffekten führten, konnte sowohl der Umsatz, als auch der Rohertrag den prognostizierten Korridor erreichen. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 3,0 Mio. EUR auf 4,1 Mio. EUR. Darin enthalten sind Erträge aus der Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 6,3 Mio. EUR) sowie Erträge aus verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR). Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Mio. EUR auf 17,4 Mio. EUR gestiegen. Wie angekündigt hat die Gesellschaft in Vertrieb- und Vertriebsnahe Bereiche Ressourcen aufgebaut, um die Wachstumsmärkte schneller erschließen zu können. Die oben beschriebenen Sondereffekte, die im wesentlichen den Personalaufwand betreffen, waren für diesen Anstieg maßgeblich. Der Personalbestand betrug zum Stichtag 220 (Vorjahr: 214). Der sonstige betriebliche Aufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 13,4 Mio. EUR (Vorjahr: 12,8 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höherem Aufwand für Technik ca. 0,8 Mio. EUR. Das operative EBITDA im Geschäftsjahr 2024 stieg auf 7,6 Mio. EUR (Vorjahr: 6,9 Mio. EUR). Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen blieben mit 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 3,3 Mio EUR) nahezu unverändert. Das Finanzergebnis (Erträge aus Beteiligungen, Gewinnabführungen, Zinsaufwand- und Zinserträge sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen) reduzierte sich deutlich auf 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR). Im Vorjahr betrugen die Erträge aus Beteiligungen 0,3 Mio. EUR, in diesem Jahr 0,1 Mio. EUR. Gegenläufig sind hier die Zinsaufwendungen in diesem Jahr von 0,1Mio EUR. Zudem waren die Zinserträge im Vorjahr deutlich höher als in diesem Jahr (+0,5 Mio. EUR). Nach Abzug von Steuern (0,8 Mio. EUR; Vorjahr: 2,4 Mio. EUR) weist die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,7 Mio. EUR) aus. Abgleich der Prognosen mit dem tatsächlichen GeschäftsverlaufMit 115,4 Mio. EUR lag der tatsächliche Umsatz über dem prognostizierten Umsatzkorridor von 105 bis 110 Mio. EUR. Der Umsatz im Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden lag mit 47,8 Mio. EUR im Korridor von 47 bis 50 Mio. EUR. Der Rohertrag lag mit 32,6 Mio. EUR in dem prognostizierten Rohertrag von 32 bis 34 Mio. EUR. Das operative EBITDA von 7,6 Mio. EUR lag im prognostizierten Korridor von 6 bis 8 Mio. EUR; der Jahresüberschuss ohne Sondereffekt war mit 1,5 Mio. EUR wie prognostiziert, über 1 Mio. EUR 2. VERMÖGENSLAGEDie Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag erhöht. Sie betrug 33,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2024 (Vorjahr: 26,7 Mio. EUR). Das Anlagevermögen hat sich auf 13,1 Mio. EUR (Vorjahr: 10,0 Mio. EUR) erhöht. Dabei wurden Investitionen in Höhe von 6,1 Mio. EUR (Vorjahr: 3,9 Mio. EUR) in immaterielle und materielle Vermögensgegenstände vorgenommen. Die Abschreibungen betrugen 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 3,3 Mio. EUR). Das Umlaufvermögen stieg maßgeblich auf 18,2 Mio. EUR (Vorjahr: 15,3 Mio. EUR). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen stichtags- und umsatzvolumenbedingt auf 15,0 Mio. EUR (Vorjahr: 11,0 Mio. EUR) und die sonstigen Vermögensgegenstände auf 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR). Auf der Passivseite ist das Eigenkapital mit 11,5 Mio. EUR nahezu unverändert zum Vorjahr. Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital bezogen auf die Bilanzsumme) betrug 34,1 % (Vorjahr: 43,2 %). Die Summe der Rückstellungen sind mit 3,7 Mio. EUR ebenfalls nahezu unverändert zum Vorjahr. Die Summe der Verbindlichkeiten stieg allerdings deutlich auf 17,4 Mio. EUR (Vorjahr: 11,5 Mio. EUR) an. Zum Einen hat die Gesellschaft ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von 1,0 Mio. EUR zum Stichtag aufgenommen (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR), zum Anderen stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt deutich auf 13,8 Mio. EUR (Vorjahr: 10,2 Mio. EUR). Zum Ende des Geschäftsjahres hat die Gesellschaft passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1,1 Mio. EUR ausgewiesen (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR). Hier werden Zahlungen, die ein Großkunde bereits vor Leistungserbringung an die Gesellschaft gezahlt hat, ausgewiesen. 3. FINANZLAGEDie Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Free Cashflow (Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Mittelabfluss aus Investitionen) in Höhe von - 0,6 Mio. EUR erwirtschaftet (Vorjahr: +3,5 Mio. EUR). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen durch hohe Anfangsinvestitionen für die Realisierung der in der Umsetzung befindlichen Großprojekte begründet. Daneben konnten erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2024 erste nennenswerte Fakturen im Zusammenhang mit diesen Projekten erstellt werden, die zum Abschlussstichtag zu wesentlichen Teilen noch nicht fällig waren. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist mit 0,8 Mio. EUR negativ. Dem kurzfristig aufgenommenen Kredit in Höhe von 1,0 Mio. EUR standen Dividendenzahlungen in Höhe von 1,7 und letztmalige Tilgungen für einen Mietkauf in Höhe von 0,2 Mio. EUR gegenüber sowie Einzahlungen aus dem Cashpool in Höhe von 0,1 Mio. EUR. Neben den ausgewiesenen Finanzmitteln stehen der Gesellschaft Kreditlinien in Höhe von 9 Mio. EUR zur Verfügung. 4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGEDie wirtschaftliche Lage der Gesellschaft hat sich im Geschäftsjahr 2024 nicht wesentlich verändert. Im Geschäftsjahr führten zum Einen hohe Investitionen in die in Umsetzung befindlichen Großprojekte und zum Anderen erst in den letzten Monaten des Geschäftsjahres 2024 nennenswerten Fakturen im Zusammenhang mit diesen Projekten zu kurzfristigen Belastungen des Cashflows. Die Ertragslage (operatives EBITDA) konnte weiterhin gesteigert werden. Die Ertragslage ist weiterhin durch vertragliche gesicherte wiederkehrende Umsätze im Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden und zunehmend auch im Geschäftsbereich ecotel Wholesale gesichert. Die Forderungsausfälle sind weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Insgesamt ist der Vorstand mit der Entwicklung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2024 zufrieden. V. RISIKOBERICHT1. RISIKOMANAGEMENTSYSTEM UND INTERNES KONTROLLSYSTEMZur frühzeitigen Identifizierung und Bewertung von unternehmerischen und bestandsgefährdenden Risiken sowie zum richtigen Umgang hiermit, setzt die Gesellschaft ein entsprechendes Risikomanagementsystem ein. Die Verantwortung der Früherkennung und Gegensteuerung von Risiken liegt beim Vorstand. Für die kontinuierliche Identifizierung und Bewertung von Risiken unterstützen ihn die Prokuristen. Mithilfe eines quartalsweise erscheinenden Risikoreports verfolgen der Vorstand und der Aufsichtsrat das gesamte Jahr hindurch die identifizierten Risiken in Bezug auf die geplante Entwicklung. Der Fokus liegt dabei auf der Identifikation des Handlungsbedarfs und dem Status der eingeleiteten Maßnahmen zur systematischen Steuerung der identifizierten Risiken. In Form einer Risikomatrix sind dabei jeweils alle wesentlichen Risiken aufgeführt, die das Ergebnis und den Bestand gefährden könnten. Alle Risikopotenziale werden dabei nach Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichen Schadenshöhen bewertet. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten werden dabei in niedrig, mittel, hoch und sehr hoch klassifiziert. Die mögliche Schadenshöhe (als Nettobarwert) wird wiederum ebenfalls in vier Schadensklassen gemäß nachfolgender Tabelle unterteilt. scrollen
Die den identifizierten Risikopositionen zugeordneten Wahrscheinlichkeiten und Schadensklassen werden entsprechend der nachfolgenden Tabelle in Risikoklassen eingeteilt. Aus der Risikoklasse ergibt sich zugleich das Bruttorisiko je Risikoposition (1 bis 4). Der Vorstand leitet für jede Risikoposition einzuleitende Maßnahmen zur Gegensteuerung ab und bewertet daraus das Nettorisiko (1 bis 4). Bruttorisiko und Nettorisiko können durch die Gegensteuerung daher voneinander abweichen. ![]() Zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften unterhält ecotel ag weiterhin ein Internes Kontrollsystem (IKS), welches in regelmäßigen Abständen, so auch im Geschäftsjahr 2024, überarbeitet wird. Das Interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem sind dynamische Systeme. Die Veränderungen des Geschäftsmodells, der Art und des Umfangs der Geschäftsvorfälle oder der Zuständigkeiten, sorgen dafür, dass diese Systeme laufend angepasst werden. Damit einhergehend ergeben sich sowohl aus den durchgeführten Überprüfungen, aus Revisionsprüfungen sowie aus den Prüfungstätigkeiten des Abschlussprüfers Verbesserungspotentiale als auch hinsichtlich der Angemessenheit (Fehlen geeigneter Kontrollen) und der Wirksamkeit (unzureichende Durchführung) von Kontrollen. Zudem können sich aus Compliancevorfällen ebenso Verbesserungspotentiale ergeben. Im Berichtsjahr identifizierte Verbesserungspotentiale haben keine Anhaltspunkte ergeben, die gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit der beiden Managementsysteme sprechen. Daneben erfüllt das Kontrollsystem der ecotel ag durch die interne Revision im Rahmen einer Vollausgliederung auch die »Mindestanforderungen an das Risikomanagement « (MaRisk) und die »Bankenaufsichtliche Anforderungen an die IT« (BAIT), welches durch jährlich wiederkehrende Testate gemäß IDW PS 951 Typ 2 belegt wird. Diese Maßnahmen wurden notwendig, da die Gesellschaft sowohl Versicherungen als auch Banken durch verschiedene ITK-Lösungen bedient. Das Risiko der Finanzberichterstattung besteht darin, dass der Jahresabschluss Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Adressaten haben. Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem zielt darauf ab, mögliche Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung ist das Interne Kontrollsystem derart gestaltet, dass für alle wesentlichen Geschäftsvorfälle das Vier-Augen-Prinzip eingesetzt wird und dass im Rechnungslegungsprozess eine Funktionstrennung vorliegt. Regelmäßig wiederkehrende Prozesse werden weitgehend IT-gestützt vorgenommen (Schnittstellen zwischen operativen und buchhalterischen Systemen für Fakturen, Zahlungsein- und -ausgänge sowie kreditorische Prozesse). Für die korrekte Bilanzierung werden Kontierungsrichtlinien eingesetzt. Zur Beurteilung von komplexeren Bilanzierungssachverhalten werden, wenn notwendig, externe Dienstleister hinzugezogen. Gleiches gilt für die Erstellung der Steuererklärungen. Diese Erstellungs- und Beratungsleistungen werden durch interne Plausibilisierungen und Abstimmungen kontrolliert und weiterverarbeitet. Darüber hinaus erfolgt eine Überwachung der zentralen Finanzkennzahlen durch einen regelmäßigen Soll-Ist-Vergleich mit Abweichungsanalyse. 2. RISIKEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNGIm Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die Gesellschaft mit operativen Risiken, finanzwirtschaftlichen Risiken, strategischen Risiken sowie mit Risiken des Marktumfelds konfrontiert. Im Folgenden werden die wesentlichen Risiken erläutert und mit ihrem Brutto- und Nettorisiko (nach eingeleiteten Maßnahmen) aufgeführt. Die Risikosituation hat sich insgesamt nicht wesentlich zum Vorjahr verändert. Operative RisikenOperative Risiken sind eher kurzfristiger Natur und konzentrieren sich bei ecotel hauptsächlich auf mögliche Ausfälle, Fehler und Kapazitätsengpässe der Infrastruktur (z. B. Backbone, Rechenzentrum, Vermittlungstechnik, Server-Farmen) sowie auf die korrekte und zeitnahe Abwicklung unternehmenskritischer Prozesse in den Bereichen Rechnungsstellung, Provisionierung der Vertriebspartner, Forderungsmanagement sowie in der Kunden-, Lieferanten- und Partnerbetreuung. Die Sicherstellung einer maximal hohen Verfügbarkeit der Infrastruktur durch entsprechende Systemredundanzen sowohl im Bereich der Vermittlungstechnik als auch auf Leitungsseite ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung der Risiken, welche ecotel konsequent umsetzt. Im Bereich der Rechenzentrum-Infrastruktur liegen potentielle Risiken im Ausfall der Klima- und Notstromversorgung sowie dem Wegfall der Anbindungen. Die Notstromversorgung sowie die Klimatechnik sind redundant ausgebaut. Die Rechenzentren in Düsseldorf und Frankfurt am Main sind georedundant, kanten- und knotendisjunkt miteinander verbunden. Zudem sind die Zuführungen der wichtigsten Carrier-Vorlieferanten redundant an beide Rechenzentren angeschlossen. Auch die Anbindung des Internets geschieht georedundant über verschiedene Carrier zu beiden PoPs. (Bruttorisiko 1 / Nettorisiko 3; VSK: mittel). Der eigene Teilnehmernetzbetrieb / Voice-Plattform und die damit verbundenen technischen Software- und Systemkomponenten bilden die Basis für die Wertschöpfung des Geschäftsbereiches ecotel Geschäftskunden. Vor allem die sehr komplexe IT-Systemlandschaft für das Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden birgt bei einem Ausfall von Teilen oder gar einem Totalausfall das Risiko eines deutlichen Reputationsverlustes, aber auch, dass der Konzern zu wesentlichen Schadenersatzforderungen verpflichtet wäre. Die für den Betrieb des Teilnehmernetzes aufgebaute Systemlandschaft zeichnet sich durch eine hohe Redundanz sowohl innerhalb eines Rechenzentrums als auch zwischen den Standorten Frankfurt am Main und Düsseldorf aus. Darüber hinaus wurde das gesamte System so konzipiert, dass es auch innerhalb der einzelnen Komponenten eine umfassende Ausfallsicherheit bietet. Im Jahr 2024 wurden 99 % Kunden auf den von ecotel beeinflussbaren Konfigurationen umgestellt. Die restlichen, weniger als 1 % der Kunden, werden Anfang 2025 ebenfalls auf die neuen Systeme migriert. Damit wird die Umstellung vollständig abgeschlossen sein, und es besteht kein Risiko mehr. (Bruttorisiko 1 / Nettorisiko 3) Bei der Erbringung der vertraglichen Services zum Kunden ist ecotel abhängig von der Performance der Vorlieferanten. Ein möglicher Ausfall von Leitungen, die ecotel für die Erbringung von Diensten nutzt, würde zu Reputationsverlust, aber auch zu wesentlichen Schadenersatzforderungen führen. Daher wählt ecotel seine Vorlieferanten sorgfältig aus und überwacht diese. Gerade auch im Hinblick auf Ausfallsicherheiten werden Service Level Agreements mit den wesentlichen Lieferanten abgeschlossen und Eskalationsprozesse durchgeführt und so die Ausfall- und Endstörzeiten so gering wie möglich gehalten. Durch das umfangreiche Multi-Carrier-Konzept kann bei Bedarf auch eine Mehr-Wege-Führung über mehrere Lieferanten beim Kunden realisiert und das Ausfallrisiko damit weiter reduziert werden. (Bruttorisiko 3 / Nettorisiko 4; insbesondere Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden; VSK: mittel). Im Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden wird eine vollständig neue Systemarchitektur implementiert, die für Partner, Kunden und Mitarbeiter die Auftragserfassungen deutlich vereinfacht und durch automatische Prozesse die Bereitstellung der bestellten Services sicherstellt. Dieses neue System wird sukzessive erweitert und löst in den nächsten Jahren die bisherigen Systeme ab. Ein solcher Prozess der internen Kundenmigration birgt verschiedene Risiken. Zum einen kann es bei einer Kundenmigration kaufmännisch und technisch zu Fehlern und Problemen kommen, die zu einer Verschlechterung der Kundenbeziehung oder gar zu fehlerhaften Abrechnungen führen, die dann korrigiert werden müssten. Im Jahr 2024 sind die bestehenden Systeme so aufgestellt worden, dass ihre Betriebsbereitschaft bis zur vollständigen Migration in das neue System sichergestellt bleibt. Eventuell auftretende technische Probleme oder notwendige Anpassungen werden durch qualifiziertes Personal zeitnah bearbeitet; so ist der Weiterbetrieb bis zur letztlichen Abschaltung sichergestellt. Im Jahr 2024 wurden die ersten wesentlichen Produkte komplett ins neue System migriert. Voraussichtlich bis ins Jahr 2025 wird die Gesamtmigration andauern. (Bruttorisiko 1 / Nettorisiko 2; VSK: hoch). Der Betrieb eines Telekommunikationsnetzes und Telekommunikationsdienstleistungen unterliegt naturgemäß Risiken im Bereich der Cyber-Kriminalität. Dazu gehören Angriffe auf Systeme und Netze, aber auch betrügerische Handlungen im Bereich der Telefonie. Durch jährliche Zertifizierung nach ISO 27001, PS 951 Typ B, regelmäßige Überprüfungen durch die Bundesnetzagentur, aber auch durch ein umfangreiches technisches Sicherheitskonzept, Informations- und Datenschutzsicherheitskonzepte sowie eine ausgelagerte Interne Revision mindern das Risiko. Durch regelmäßige Schulungen und Updates werden weitere potenzielle Risiken weiter reduziert. Aufgrund des sich stetig verändernden Umfelds treten immer wieder neue Risiken auf. (Bruttorisiko 1 / Nettorisiko 3; VSK: hoch). Finanzwirtschaftliche RisikenFinanzwirtschaftliche Risiken umfassen bei der ecotel Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken, Fremdwährungsrisiken sowie Zinsrisiken. ecotel hat mit den finanzierenden Kreditinstituten marktübliche Gläubigerschutzklauseln (sogenannte Financial Covenants) vereinbart, die sich auf das Verhältnis bestimmter Finanzkennzahlen beziehen. Als Grundlage für die Ermittlung der Kennzahlen dient der von ecotel aufgestellte IFRS-Konzernabschluss. Eine Verletzung der Covenants könnte möglicherweise zu einer Kündigung der Betriebsmittellinien führen und damit eine signifikante Verschlechterung der Liquiditätslage der ecotel nach sich ziehen, soweit keine Einigung über eine Anpassung der Financial Covenants erzielt werden kann. Bei allen einzuhaltenden Covenants (Eigenkapitalquote, EBITDA / Umsatzerlöse und Nettoverschuldung / EBITDA) liegt ecotel derzeit innerhalb der von den Financial Covenants vorgegebenen Intervalle. Das Unternehmen geht davon aus, dass auch für das Jahr 2025 alle Covenant-Schwellenwerte sicher eingehalten werden können. (Bruttorisiko 2 / Nettorisiko 4; VSK: sehr hoch). Die Regelungen der internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) sehen bei einigen Bilanzansätzen einen »impairment only« Ansatz vor, da keine planmäßigen Abnutzungen unterstellt werden dürfen. Daher führt ecotel jährliche Überprüfungen dieser Ansätze durch. Die derzeitigen Entwicklungen sehen keine Wertminderungsnotwendigkeiten vor. Die wirtschaftliche Situation kann sich jedoch in der Zukunft so verschlechtern, dass dies nicht dauerhaft ausgeschlossen werden kann und dann zu Ergebnisbelastungen führen könnte (Bruttorisiko 2 / Nettorisiko 3; VSK: hoch). Die allgemeine Regulierungsdichte, vor allem für börsennotierte Unternehmen, nimmt weiter deutlich zu. Die Themengebiete Deutscher Corporate Governance Kodex, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Risikomanagementsystem, Internes Kontrollsystem sowie der Aufbau eines Compliancemanagementsystems binden Ressourcen und bergen das Risiko, Fehler zu begehen, die zivil- und / oder strafrechtliche Folgen haben könnten. Zur Sicherstellung dieser Themen hat ecotel in den letzten Jahren einen externen und internen Ressourcenaufwand betrieben und wird diesen auch in den nächsten Jahren weiter betreiben, damit alle Anforderungen aus diesem Bereich erfüllt werden und erfüllt bleiben. Hinzu kommen neue Anforderungen beispielsweise aus der Nachhaltigkeitsberichtserstattung oder andere Auflagen, die zu neuen regelmäßigen Berichterstattungen und / oder Handlungsfeldern führen. Die ecotel überwacht neue Gesetzgebungen ständig und ist bestrebt, alle Anforderungen zu erfüllen. (Bruttorisiko 1 / Nettorisiko 3; VSK: sehr hoch). Rechtliche Risikenecotel ist einer Vielzahl rechtlicher Risiken ausgesetzt. Hierzu können beispielsweise Risiken aus den Themenbereichen Gewährleistung, Verletzung von Vertragsklauseln, Wettbewerbs- und Patentrecht sowie Nachhaftungsrisiken aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen gehören. Die Auswirkungen von anhängigen bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden. Der Konzern identifiziert und analysiert kontinuierlich mögliche Eintrittsrisiken für rechtliche Auseinandersetzungen und bewertet quantitativ sowie qualitativ die potenziellen rechtlichen sowie finanziellen Auswirkungen. Die verantwortliche Rechtsabteilung wird kontinuierlich weiter ausgebaut indem Zuge wurde eine weiterer Rechtsanwalt eingestellt. Auf dieser Basis werden zeitnah angemessene Maßnahmen ergriffen, um einen möglichen Schaden vom Konzern abzuwenden. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 sieht sich der Konzern keinen wesentlichen Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Steuerliche RisikenRisiken ergeben sich für die ecotel dann, wenn Steuergesetze und andere Regelungen nicht in vollem Umfang beachtet werden. Zudem entstehen diese durch auslegungsbedürftige Sachverhalte, wenn nach Auffassung der Finanzverwaltung nicht die angemessenen steuerlichen Konsequenzen gezogen worden sind. Steuerliche Außenprüfungen können daher zu Steuernachzahlungen, Zinsen und Strafen führen. Unter Einbindung von externer steuerlicher Beratung überwacht die ecotel laufend steuerliche Risiken, die sich beispielsweise aus der Steuergesetzgebung, geänderten Verwaltungsauffassungen oder der Steuerrechtsprechung ergeben können. Die letzte abgeschlossene steuerliche Außenprüfung umfasste die Jahre 2015 bis 2017. Die steuerliche Außenprüfung für die Jahre bis 2021 ist beendet aber noch nicht beschieden; es liegen derzeit keine Feststellungen vor. Im Jahr 2020 wurde ecotel vom zuständigen Finanzamt Düsseldorf darüber informiert (Kontrollmitteilung), dass vorgenommene Vorsteuerabzüge aus Eingangsrechnungen eines einzelnen wesentlichen Lieferanten im Wholesale Bereich rückwirkend versagt werden sollen. Als Begründung wurde eine Umsatzsteuer-Sonderprüfung bei diesem Lieferanten aufgeführt. Das Gesamtvolumen des im Zweifel stehenden Vorsteuerabzugs beträgt 3,7 Mio. EUR. Von Seiten des Lieferanten und bestätigt durch dessen Steuerberater wurden Dokumente und Beschreibungen, ausstehende Umsatzsteuervoranmeldungen für 2020 sowie die Jahreserklärung beim für den Lieferanten zuständigen Finanzamt Berlin eingereicht. Von Seiten des für ecotel zuständigen Finanzamts Düsseldorf hat es bis heute keine weiteren informellen oder formellen Informationen zu der Kontrollmitteilung gegeben. Im Geschäftsjahr 2021 wurde ecotel (Organe und mit dem Sachverhalt betraute Mitarbeiter) allerdings als Zeuge von der Steuerstrafbehörde zu diesem Sachverhalt befragt. Des Weiteren wurde im Geschäftsjahr ein Ermittlungsverfahren gegen Organe und mit dem Sachverhalt betraute Mitarbeiter eingeleitet. Ein vom Aufsichtsrat beauftragtes externes Gutachten liegt vor, aus dem Gutachten geht keine Risikoveränderung hervor. Daher gehen ecotel und die damit betrauten Experten und Anwälte weiterhin davon aus, dass es bis zur abschließenden Klärung dieses Sachverhalts noch einige Zeit dauern wird. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Unterlagen und Informationen sowie der Hinzuziehung von externen Experten erachtet ecotel das Risiko einer wirtschaftlichen Belastung mit Umsatzsteuer durch eine Versagung des Vorsteuerabzugs für deutlich unter 50 %. Von ecotel anfänglich zurückbehaltene offene Verbindlichkeiten gegenüber dem Lieferanten bzw. dessen Factorer in Höhe von 1,9 Mio. EUR wurden im Jahr 2021 durch einen abgeschlossenen Vergleich in Höhe von 0,9 Mio. EUR abschließend beglichen. Die aufgrund der zu diesem Zeitpunkt unklaren Vertrags- und Rechtssituation hat ecotel die nach der notwendigen Vorsteuerkorrektur verbliebenen Verbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. EUR (brutto) seit 2021 passiviert. Diese Verbindlichkeiten sind mittlerweile rechtlich verjährt und wurden daher im Geschäftsjahr 2024 erfolgswirksam ausgebucht. Risiken des MarktumfeldsDurch den rasanten technologischen Wandel entstehen fortlaufend neue Produkte und Geschäftsmodelle. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklung die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte von ecotel beeinträchtigt, wodurch die Nachfrage nach diesen Produkten verringert werden könnte. Besonders die gegenwärtigen Aktivitäten der Bundesnetzagentur, die bereits bestehenden sowie neu eingeführten Vorleistungsprodukte der Deutschen Telekom zu regulieren, könnten signifikante Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von ecotel haben. Diese Produkte stellen wesentliche Vorleistungen für die Bereitstellung sowohl bestehender als auch neuer Dienstleistungen für Kunden dar. Aus diesem Grund beobachtet ecotel kontinuierlich das Marktumfeld, ist aktiver Teilnehmer in relevanten Verbänden und verfolgt das Ziel, gegebenenfalls Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen und somit schnell und effektiv auf technologische Veränderungen zu reagieren. (Bruttorisiko 2 / Nettorisiko 3; VSK: hoch). Gesamtrisiko kalkulierbarZusammenfassend ist die Gesellschaft davon überzeugt, dass die identifizierten wesentlichen Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit den Bestand der Gesellschaft konkret gefährden und dass ecotel auch 2024 durch das flexible Geschäftsmodell und das Überwachungssystem Risiken schnell erkennen, darauf reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten kann. Insgesamt werden alle Risiken, die ein Bruttorisiko von 1 aufweisen durch risikominimierende Eingriffe aus Sicht des Vorstands auf ein Nettorisiko von 2 oder geringer eingestuft. 3. CHANCEN DER KÜNFTIGEN ENTWICKLUNGNeben den Risiken gibt es eine Vielzahl an Chancen, welche die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft nachhaltig prägen können. Die Chancensituation hat sich bedingt durch gezielte strategische Ausrichtung sowie die externen Faktoren gegenüber dem Vorjahr verbessert. Im Folgenden werden die Chancen aus Sicht und Einschätzung des Vorstands der Gesellschaft dargestellt. Fokussierung auf die wichtigsten Wachstumsmärkte im deutschen TelekommunikationsmarktDer deutsche Geschäftskundenmarkt ist nach Einschätzung des Managements im gesamteuropäischen Vergleich sehr zurückhaltend und liegt in Sachen Digitalisierung sowohl im Bereich der Cloud-Telefonie als auch im Bereich des Breitbandausbaus auf den hinteren Rängen. Der Vorstand geht jedoch, gestützt auf verschiedenen Marktstudien, davon aus, dass sich dieser Nachholbedarf in höheren Wachstumsraten, insbesondere in den Fokusthemen »Cloud & Fiber« in den kommenden Jahren niederschlagen wird. Durch die teils antizyklischen Investitionen der letzten Jahre, sowohl in moderne IT- und Produktionssysteme als auch insbesondere die den Vorjahren getätigten Investitionen in die gezielte Positionierung der Gesellschaft in eben jene Wachstumsfelder, kann ecotel überproportional vom Marktwachstum profitieren. Für diese beiden Wachstumsfelder »Cloud & Fiber« ist ecotel mit der eigenen cloud.phone- Produktgruppe sowie dem multi-carrier-basierten Ethernet-Angebot bestens aufgestellt und fokussiert sich daher darauf. Cloud-Telefonie (cloud.phone) und UCC-LösungenZwei weitere wichtige Trendthemen der Telekommunikation sind Voice over IP (VoIP) sowie die Verlagerung der Telefonanlagen ins Netz (Cloud-Telefonie). Die Produktpalette von ecotel besetzt exakt diese beiden Trends. Durch den eigenen Teilnehmernetzbetrieb sowie eigene cloud.phone-Lösungen bestehen weitere Chancen zur Umsatz- und Ertragsteigerung aus der Umstellung der bestehenden Kundenbasis. fiber: Nachhaltige Vertriebsaktivitäten im DatenbereichDie Datenumsätze inkl. Hosting machen derzeit bereits mehr als 50 % der Geschäftskundenumsätze aus. Die vergangenen Geschäftsjahre haben gezeigt, dass diese Quote noch stärker wachsen könnte, als in den momentanen Planungen berücksichtigt, unter anderem durch den zunehmend fortschreitenden Ausbau von Glasfasertechnologie in Deutschland, die eigene Entwicklung einer Open-Access-Plattform sowie die erfolgreiche Positionierung im wachsenden Markt der softwarebasierten Vernetzung (SD-WAN). Der Konzern setzt als einer der ersten Anbieter im Markt bereits sogenannte universelle Customer Premises Equipment (CPE) in Kundennetzen ein. Im Gegensatz zu herkömmlichen, properitären Endgeräten, die jeweils nur eine bestimmte Funktion übernehmen, kann auf Basis der universellen CPE mehr als nur ein Dienst beim Kunden substituiert werden. So bietet die universelle CPE nicht nur den Abschluss des Datenanschlusses, sondern kann gleichzeitig die moderne SD-WAN Software, eine lokale Firewall sowie auch weitere, netznahe Funktionen abbilden. Somit kann ecotel ohne Invest in zusätzliche Hardware, auch im Rahmen eines neuen Vertriebsmodells (»try & buy«), weitere Services bei den Kunden platzieren und somit weitere Umsatzquellen erschließen. Zudem bietet die universelle CPE einen höheren Investitionsschutz, da diese nicht aufgrund des generischen Charakters an bestimmte Zugangstechnologien gebunden ist und daher bei einem Wechsel der Anbindungsart, z. B. im Rahmen des Glasfaserausbaus, nicht ausgetauscht werden muss. Weitere Gewinnung bzw. Vertragsverlängerungen und Ausweitung bestehender GroßkundenDie ersten erfolgreich realisierten Großprojekte haben es ecotel ermöglicht, sich in einer Position zu etablieren, die es erlaubt, ähnliche Vorhaben auch anderen Großkunden mit dezentralen Strukturen anzubieten. Dies umfasst insbesondere maßgeschneiderte Remote Router Management Services, Connectivity-Lösungen innerhalb eines MPLS-VPNs sowie zentrale Firewall-Services im ecotel Rechenzentrum. Darüber hinaus hat sich ecotel erfolgreich im SD-WAN-Markt mit mehreren Referenzprojekten positioniert. Zudem besteht die Möglichkeit, vor Ablauf der vertraglich vereinbarten Mindestlaufzeiten in Gespräche zur Vertragsverlängerung mit Bestandskunden einzutreten. Die gewonnenen Erfahrungen und Fachkenntnisse bieten ecotel die Gelegenheit, bestehende Großkundenbeziehungen weiter zu intensivieren und zu verlängern. Ein potenzieller Neukunde profitiert von den umfangreichen Erfahrungen, die ecotel in den vergangenen Jahren, beispielsweise im Rahmen von Rollouts im Einzelhandelsumfeld, sammeln konnte. Dies verschafft ecotel die Möglichkeit, weitere lukrative Großkundenverträge zu gewinnen. Strategische Kooperationen zur Nutzung von Marktchancen infolge der stärkeren Verzahnung von Telekommunikation und ITDie aktuellen Umsätze und Wachstumsraten des Gesamtmarktes rund um Cloud-Services, d.h. die Verlagerung von lokaler Rechenleistung in sichere Rechenzentren, sind beachtlich. Diese positive Entwicklung korrespondiert ideal mit der Produktpalette von ecotal ag im Bereich der Infrastruktur- und Datendienste - beispielsweise mit den bundesweit verfügbaren xDSL- und Ethernet-Bandbreiten bis hin zu den MPLS-VPN-Lösungen und Housing/ Colocation Services im ecotel Rechenzentrum. Anders als viele multinationale Cloud-Anbieter mit ihrer heterogenen Struktur kann die Gesellschaft als deutscher Anbieter mit Rechenzentren in Frankfurt am Main und Düsseldorf die Voraussetzungen für die vollständige und glaubhafte Einhaltung der deutschen Datenschutzgesetze schaffen und bietet damit ideale Voraussetzungen für ein Hybrid-Cloud-Szenario. Im Hinblick auf die aktuelle Datensicherheitsdiskussion ist dies ein entscheidender Standort- und Wettbewerbsvorteil. VI. PROGNOSEBERICHTHinweise zu PrognosenDieser Lagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, welche die gegenwärtigen Ansichten des Managements der ecotel ag hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln. Sie sind im Allgemeinen durch die Wörter »erwarten«, »davon ausgehen«, »annehmen«, »beabsichtigen«, »einschätzen«, »anstreben«, »zum Ziel setzen«, »planen«, »werden«, »erstreben«, »Ausblick« und vergleichbare Ausdrücke gekennzeichnet und beinhalten im Allgemeinen Informationen, die sich auf die Erwartungen oder Ziele für Umsatzerlöse, operatives EBITDA und Jahresergebnis oder auf andere Maßstäbe für die Performance beziehen. Zukunftsbezogene Aussagen basieren auf derzeit gültigen Plänen, Einschätzungen und Erwartungen. Daher sollten diese mit Vorsicht betrachtet werden. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheitsfaktoren, von denen die meisten schwierig einzuschätzen sind und die im Allgemeinen außerhalb der Kontrolle der Gesellschaft liegen. Weitere mögliche Faktoren, die die Kosten- und Erlösentwicklung wesentlich beeinträchtigen können, sind Veränderungen der Zinssätze, regulatorische Vorgaben und aufsichtsrechtliche Entwicklungen. Sollten diese oder andere Risiken und Unsicherheitsfaktoren eintreten, oder sollten sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig herausstellen, so können die tatsächlichen Ergebnisse der Gesellschaft wesentlich von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausgedrückt oder impliziert werden. Die Gesellschaft kann keine Garantie dafür geben, dass die Erwartungen oder Ziele erreicht werden, und lehnt - unbeschadet bestehender kapitalmarktrechtlicher Verpflichtungen - jede Verantwortung für eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen Aussagen durch Berücksichtigung neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse oder anderer Dinge ab. Prognose 2025Die derzeitige Prognose zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2025 sieht ein leichtes Wachstum von 0,3 % vor. Das Geschäft der Gesellschaft sowie der deutsche Telekommunikationsmarkt insgesamt waren in der Vergangenheit von negativen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und Krisen in der Regel deutlich weniger betroffen als andere Branchen und Gesellschaften. Die in diesem Lagebericht dargestellten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Marktsituation sowie die Bewertung der Risiken- und Chancensituation, soweit zum Zeitpunkt der Erstellung bekannt, sind in die Prognose für das Jahr 2025 eingeflossen. Der Vorstand hat gemeinsam mit dem Aufsichtsrat im Februar 2025 beschlossen, dass die folgenden Kennzahlen wesentlich für die Steuerung der Gesellschaft sind. Vor dem Hintergrund der in diesem Lagebericht enthaltenen Chancen und Risiken sowie der momentan zu erwartenden künftigen wirtschaftlichen Gesamtrahmenbedingungen sowie den in diesem Kapitel gemachten Erläuterungen macht der Vorstand für 2025 folgende Prognose: Für 2025 erwartet der Vorstand für den Jahresabschluss der ecotel ag nach handelsrechtlichen Vorschriften einen Umsatz von 115 bis 122 Mio. EUR. Für den Geschäftsbereich ecotel Geschäftskunden erwartet der Vorstand einen Umsatz in einem Korridor von 48 bis 52 Mio. EUR. Insgesamt geht der Vorstand davon aus, dass die Gesellschaft nach handelsrechtlichen Vorschriften ein operatives EBITDA (Erläuterung siehe unten) in einem Korridor von 8,0 bis 9,5 Mio. EUR und ein Jahresergebnis ohne Berücksichtigung von Sondereffekten von über 1,5 Mio. EUR erzielen wird. Definition des operativen EBITDA:ecotel definiert das EBITDA als Ergebnis vor Steuern, Zinserträgen und -aufwendungen, Beteiligungsergebnissen und Abschreibungen. Als zentrale Steuerungssgröße verwendet die Gesellschaft seit dem Geschäftsjahr 2023 das operative EBITDA wie folgt definiert. Aufgrund von nur schwer vorhersehbaren Sondereffekten sowie zur Steuerung der operativen Geschäftstätigkeit und zur Sicherstellung von Vergleichbarkeit und Transparenz über die operative Geschäftstätigkeit, hält der Vorstand diese neue Steuerungsgröße für besser geeignet als das EBITDA. In den Vorjahren wurden, wenn es zur Vergleichbarket und Transparenz notwendig war, einzelne Sondereffekte aus dem EBITDA herausgerechnet. Folgende Bereinigungseffekte hat die Gesellschaft eliminiert, die das ausgewiesene EBITDA zum operativen EBITDA korrigieren: scrollen
Voraussetzungen für den Eintritt der prognostizierten Entwicklungen sind das Ausbleiben nachteiliger Veränderungen der identifizierten Risiken - wie höhere Eintrittswahrscheinlichkeiten oder Schadenshöhen - und von neuen Risiken, die im Prognosezeitraum entstehen könnten. Identifizierte Chancen müssen zudem bestehen und realisierbar bleiben. Auf die Erläuterungen zu den »Hinweisen zu Prognosen« weisen wir hin. VII. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND CORPORATE GOVERNANCE BERICHTVorstand und Aufsichtsrat der ecotel communication ag haben die nach § 289f HGB sowie nach § 315d HGB erforderliche Erklärung zur Unternehmensführung sowie den Corporate-Governance-Bericht einschließlich der nach § 161 AktG vorgeschriebenen Erklärung abgegeben und im Internet der Öffentlichkeit (http://ir.ecotel.de/ websites/ecotel/German/6000/corporate-governance.html) dauerhaft zugänglich gemacht.
Düsseldorf, den 7. März 2025 ecotel communication ag Der Vorstand Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak Erklärung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.
Düsseldorf, den 7. März 2025 ecotel communication ag Der Vorstand Markus Hendrich Christian van den Boom André Borusiak |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||