MedNation AG

Bonn

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024

Auf einen Blick

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Konzern-Kennzahlen Januar - Juni 2024 Januar - Juni 2023 Veränderung
Umsatzerlöse 23.586 TEUR 20.968 TEUR 11,1%
Patiententage 102.089 100.360 1,7%
Bruttoergebnis (EBITDA) 3.313 TEUR 2.787 TEUR 15,9%
EBITDA-Marge 14,0% 13,3% 5,4%
Abschreibungen 1.594 TEUR 1.680 TEUR -5,4%
Betriebsergebnis (EBIT) 1.938 TEUR 1.126 TEUR 41,9%
EBIT-Marge 8,2% 5,4% 34,7%
Finanzergebnis 1.367 TEUR 1.566 TEUR -14,6%
Ergebnis vor Steuern 352 TEUR -460 TEUR 230,5%
Periodenergebnis der Aktionäre des Konzerns 297 TEUR -527 TEUR 277,3%
Langfristige Vermögenswerte 60.980 TEUR 63.177 TEUR -3,6%
Kurzfristige Vermögenswerte 9.788 TEUR 10.347 TEUR -5,7%
Bilanzsumme 70.768 TEUR 73.524 TEUR -3,9%
Eigenkapital 12.523 TEUR 9.338 TEUR 25,4%
Eigenkapitalquote 17,7% 12,7% 28,2%
Liquide Mittel 2.176 TEUR 3.502 TEUR -60,9%
Ergebnis pro Aktie * 0,10 EUR -0,17 EUR 270,0%
Durchschnittl. Beschäftigte in der Periode (umgerechnet auf VK) 504 469 7,0%
Stückaktien 3.120.000 3.120.000 0,0%
* bezogen auf Stückaktien im Umlauf 3.017.424 3.017.424 0,0%

Vorwort des Vorstandes

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

wieder ist ein Jahr vergangen, und es liegt auf der Feder zu schreiben, dass schon wieder nichts passiert ist, aber bei genauerem Hinsehen ist dem gar nicht so.

In unserem Kleinstkonzern tragen die ersten gesetzten Pflänzchen Früchte, noch klein, aber im verbesserten Ergebnis bereits deutlich erkennbar.

Auf der Erlösseite konnten wir zulegen. Das ist wichtig, weil wir beim Management der Kosten immer auch die Qualität im Blick haben müssen. Wildes cost cutting wird nicht zum gewünschten dauerhaften Erfolg führen.

Wie auch im letzten Jahr lieferte die Aatalklinik mit ihren Tochtergesellschaften einen stabilen Beitrag zum Ergebnis, die Kaiser-Karl-Klinik ist nach Reduktion der Pacht für das Klinikgebäude wieder in der Erfolgsspur, und auch im Herzpark machen sich die getroffenen Maßnahmen bemerkbar.

Der Austausch der kaufmännischen und ärztlichen Leitung wird das Ergebnis des Herzparks 2024 mit ca. 500 T€ zusätzlich belasten. Das ist bitter, aber unumgänglich. Bis zum Jahreswechsel werden wir alle Schlüsselpositionen des Herzparks so besetzt haben, dass wir ab 2025 die Zielstrategie für den Standort auch umsetzen können.

Unsere Kliniken sind voll belegt, was zum einen für die Qualität der erbrachten Leistungen und den guten Ruf der Kliniken spricht, zum anderen aber auch ein klares Indiz für den Abbau stationärer Versorgungskapazitäten im Markt ist.

Noch immer gehen Kliniken vom Netz, neue kommen nicht hinzu. Börsennotierte Unternehmen wie Fresenius haben ihr Rehageschäft aufgegeben und die Aktivität verkauft. Neue Player oder Einrichtungen sind nicht in Sicht. Wo es nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren gibt, finden sich nur noch die im System Gefangenen, deren Ziel es ist, irgendwie zu überleben.

Reformen gibt es jedes Jahr aufs Neue. Angekündigt wird stets der große Wurf und herausgekommen ist bisher noch immer ein Rohrkrepierer, der in noch mehr Bürokratie endet.

Investitionen im Gesundheitswesen sind Langläufer. Der Return on Invest braucht häufig 10 oder gar 20 Jahre.

In einem solchen Setting braucht ein Investor Planungssicherheit, also genau das, was wir seit Jahren nicht mehr haben. Keine Sicherheit, keine Investition.

Die pauschale Unterstellung, dass private Betreiber dem System Geld entziehen, ist wieder hoffähig geworden. Man soll kein Geld mit der Krankheit von Menschen verdienen.

Damit dies auch bestimmt nicht passiert, wird inzwischen so ziemlich alles im Klinikgeschehen geregelt. Die Politik hängt sich vermehrt ins Mikro-Management, also in die Ebene, von der sie ganz sicher nichts versteht. Schon jetzt wird angekündigt, dass sich die Strukturvorgaben für unsere Branche weiter verschärfen sollen. Es gibt kein Geld, es gibt kein Fachpersonal, aber wir sollen für die gleiche unzureichende Vergütung weitere Fachkräfte einstellen - wohlwissend, dass es diese auf dem Arbeitsmarkt nicht gibt.

Noch schlimmer als der Vermögensschaden, den Betreiber in den letzten Jahren realisieren mussten, wiegt der Vertrauensschaden in die Politik, die inzwischen dirigistisch ohne Rückkopplung mit den Betroffenen beschließt, in der Annahme, sie wüssten es besser als die, die seit Jahrzehnten die Versorgung aufrechterhalten.

Die überbordende Zahl an Gesetzen und Verordnungen lähmt uns. Und: Sie nimmt uns aus der Verantwortung, denn wir müssen ja nichts mehr entscheiden. Sie macht uns auch alle gleich. Es gibt kaum noch Spielräume, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Und wo es keinen Wettbewerb gibt, gibt es auch keine Innovation, aber genau die brauchen wir.

Wir stehen am Scheideweg: Die Politik muss sich wieder auf das rückbesinnen, wofür sie da ist, für das Formulieren von Zielen und Spielregeln. Wie diese Ziele umgesetzt werden, darf sie getrost den Bürgern überlassen, ob als Therapeut, Arzt, Pflegekraft oder Unternehmer. Wenn die Politik uns wieder mehr Zutrauen in die Umsetzung der Ziele einer dann hoffentlich gut ausformulierten Industriepolitik schenkt, werden wir sie nicht enttäuschen, und vermutlich auch wieder Vertrauen zurückgewinnen, das in den letzten Jahren mächtig unter die Räder gekommen ist.

Mehr Freiheit, mehr Vertrauen und mehr Verantwortung heißt am Ende der Kette weniger Gesetze und weniger Bürokratie. Auch weniger Ämter, die uns und sich selbst ohne Wertschöpfung beschäftigen.

Was heißt die aktuelle Gemengelage für uns?

Kurzfristig müssen wir mit unseren 3 Klinikstandorten die anhaltende Durststrecke überleben. Die gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungssysteme werden den demographischen Druck auf die Versorgungssysteme finanziell nicht abfangen können.

Am Ende wird es zu einer eingeschränkten Grundversorgung mit der Option privater Zuzahlungen geben. Das will keiner hören, aber das wird so kommen, und wir richten uns heute bereits danach aus. Wir bauen unser Programm an sog. Wahlleistungen kontinuierlich aus, um hierüber die Lücken zu schließen, die die Regelvergütung bei uns hinterlässt.

Wenn wir uns nach Neugeschäft umschauen, so tun wir das inzwischen in Bereichen außerhalb der stationären Reha-Versorgung.

Im Mai 2024 haben wir die mednation Komplex GmbH gemeinsam mit einer Mitgesellschafterin gegründet, um uns im Bereich der Frühförderung von Kindern mit Entwicklungsdefiziten zu engagieren. Das macht volkswirtschaftlich Sinn, es macht auch für die Kinder und ihre Familien Sinn, und auch für uns, weil wir hier in kleinen, wenig kapitalintensiven Einheiten agieren können. Es ist ein Schwenk vom Tanker ins kleine, wendige Gummiboot.

Uns - und auch den anderen Akteuren - fällt ganz sicher immer etwas ein, wie wir das System besser machen können.

Was wir uns wünschen: Dass man uns mit anderen Betreibern um die besten Lösungen ringen lässt und dass Wettbewerb, Einsatz und die Übernahme von Verantwortung honoriert und nicht bekämpft werden.

Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern unserer Gruppe, die jeden Tag hervorragende Arbeit leisten, um unseren Patienten einen bestmöglichen Wiedereintritt in ihr gewohntes Leben zu ermöglichen.

Mit besten Grüßen

Ihr
Dirk Isenberg

I. Konzernzwischenlagebericht

1. Wichtige Ereignisse im 1. Halbjahr 2024 für die MedNation-Gruppe und ihre Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Das erste Halbjahr stand weiterhin unter erheblichem Einfluss von Fachkräftemangel sowie den Folgen der Inflation, die sich zwar deutlich abgeschwächt hat, die Kosten aber auf einem deutlich höheren Niveau belassen hat. Die Preise sind nicht wieder auf das Niveau vor Kriegsbeginn in der Ukraine gesunken. Der Fachkräftemangel trifft uns inzwischen nicht nur in den medizinisch ausgerichteten Berufsgruppen, sondern hat inzwischen alle Berufsgruppen erfasst. Die Steigerung der Personalkosten in den letzten 12 Monaten konnten nicht vollständig über die erzielten Vergütungssteigerungen mit den Kostenträgern aufgefangen werden.

Wir konnten auch im 1. Halbjahr 2024 unsere aufgegebene Klinikimmobilie in Marmagen weiterhin vermieten. Die Mieteinnahmen helfen uns, unsere Verluste aus dem operativen Kerngeschäft zumindest in Teilen zu kompensieren. Zudem hält uns die Vermietung von laufenden Kosten frei, die auch im Leerstand für Grundsteuer, Versicherungen und Wartung des Gebäudes anfallen.

Im letzten Geschäftsjahr hatte sich die Ertragskraft unserer sehr gut ausgelasteten Pflegeeinrichtung in Bad Wünnenberg genauso wie die aller anderen Pflegeeinrichtungen im Land aufgrund gestiegener regulatorischer Anforderungen und erheblicher Kostensteigerungen deutlich verschlechtert. Kompensationszahlungen im ersten Halbjahr 2024 für das Geschäftsjahr 2023 werden absehbar verhindern können, dass wir in diesem Jahr wieder in die Verlustzone rutschen werden.

Im ersten Quartal 2024 mussten wir für unser Medizinisches Versorgungszentrum in Bad Wünnenberg aufgrund der Erkrankung einer der beiden Fachärzte für drei Monate zu erheblichen Mehrkosten einen externen Arzt beschäftigen, um die Voraussetzungen für den Betrieb eines MVZ und die Versorgung der Patienten aufrecht zu erhalten. Die Gemeinde Bad Wünnenberg gleicht seit dem 2. Quartal 2024 die aus dem Betrieb und der Beratung des MVZ resultierenden Kosten aus. Bis Ende des Jahres 2024 wird eine Lösung über den weiteren Betrieb der Einrichtung gefunden werden.

In unseren 3 Service-Gesellschaften haben wir Änderungen in der Geschäftsführung vorgenommen. Wir führen die Gesellschaften gerade näher an den jeweiligen Klinikbetrieb heran, da wir festgestellt haben, dass die Klinikleitungen schneller und besser auf die Anforderungen des Betriebs reagieren können.

Im Mai 2024 haben wir zudem eine weitere Tochtergesellschaft, die mednation Komplex GmbH, zusammen mit einer Mitgesellschafterin, die 20% der Geschäftsanteile hält, gegründet. Die Mitgesellschafterin, Frau Förderer, hat nicht nur das Geschäftskonzept eingebracht, sie ist auch Geschäftsführerin der mednation Komplex GmbH.

Diese engagiert sich mit interdisziplinären Teams bei der Förderung von Kindern im Vorschulalter, die Defizite in ihrer Entwicklung aufweisen. Die erste Einrichtung der mednation Komplex GmbH wird derzeit am Standort Bonn aufgebaut.

a) Ertragslage

Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 erhöhten sich die Umsatzerlöse um insgesamt 2.617 TEUR. Die Umsatzsteigerungen konnten insbesondere an den Klinikstandorten in Bad Wünnenberg mit 738 TEUR, in Bonn mit 855 TEUR und in Mönchengladbach mit 638 TEUR erzielt werden. Die Steigerung der Umsatzerlöse ist auf die erhöhten Pflegesätze mit den Trägern zurückzuführen.

Die im Berichtszeitraum um insgesamt 117 TEUR reduzierten sonstigen betrieblichen Erträge resultierten im Wesentlichen aus den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 TEUR verringerten Erträgen aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen sowie den um 74 TEUR reduzierten Auflösungen von Forderungsberichtigungen bei gleichzeitig moderatem Anstieg der Erträge aus Hilfsbetrieben und Nebenbetrieben um 39 TEUR.

Der Materialaufwand verringerte sich insgesamt um 152 TEUR bei gestiegenen Aufwendungen für Roh-Hilfs- und Betriebsstoffe um 4 TEUR und gesunkenen Aufwendungen für bezogenen Leistungen um 156 TEUR. Der Personalaufwand stieg um 1.747 TEUR und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 379 TEUR.

Die Abschreibungen reduzierten sich im Berichtszeitraum um 87 TEUR.

Bedingt durch die gesunkenen Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 verminderte sich der Zinsaufwand im Berichtszeitraum um 198 TEUR.

Der Ertragsteueraufwand enthält die laufende Ertragsteuerbelastung und die Veränderung durch die latenten Steuern.

Im 1. Halbjahr 2024 veränderte sich das Ergebnis je Aktie auf 0,10 EUR gegenüber dem Vorjahreswert von - 0,17 EUR.

b) Vermögens- und Finanzlage

Gegenüber dem Bilanzstichtag 31.12.2023 verringerte sich die Bilanzsumme des MedNation-Konzerns per 30.06.2024 um 1.429 TEUR und beträgt 70.768 TEUR.

Die langfristigen Vermögenswerte verminderten sich um 1.089 TEUR hauptsächlich durch die Abschreibungen auf die Nutzungsrechte der Leasinggegenstände nach IFRS 16 in Höhe von 954 TEUR, durch die laufenden Abschreibungen von 629 TEUR sowie die Anlagenzugänge in Höhe von 426 TEUR.

Mit 9.788 TEUR lagen die kurzfristigen Vermögenswerte um 340 TEUR unter dem Wert zum 31.12.2023, im Wesentlichen bedingt durch eine Reduzierung der Zahlungsmittel um 2.013 TEUR bei gleichzeitiger Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 734 TEUR und der sonstigen Vermögenswerte um 902 TEUR.

Das Eigenkapital zum 30.06.2024 betrug 12.523 TEUR. Das entspricht einer Eigenkapitalquote des Konzerns von 17,7 %.

Die langfristigen Schulden sanken um 1.109 TEUR auf 49.459 TEUR. Die Veränderungen erfolgten im Wesentlichen durch die verringerten Rückstellungen um 97 TEUR, durch die kontinuierlichen planmäßigen Tilgungen der Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 370 TEUR auf 11.921 TEUR, sowie durch reduzierte sonstige finanzielle Verpflichtungen um 594 TEUR und latente Steuerverbindlichkeiten um 49 TEUR.

Bedingt durch die Reduzierung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 1.718 TEUR und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen um 520 TEUR, bei einem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 290 TEUR, der sonstigen Verbindlichkeiten um 1.146 TEUR und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten um 106 TEUR, verminderten sich die kurzfristigen Schulden im Vergleich zum 31.12.2023 saldiert um 695 TEUR auf 8.786 TEUR. In den kurzfristigen Schulden ist eine Rückstellung über einen Rückersattungsanspruch gegenüber dem Landesverband Rheinland (LVR) von 793 T€ (aus gewährten Fördergeldern) enthalten.

Der Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich im 1. Halbjahr 2024 im Periodenvergleich auf +1.053 TEUR (1. Halbjahr 2023: - 69 TEUR).

Aus dem Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (+1.053 TEUR), dem Cashflow aus Investitionstätigkeit (- 389 TEUR) und dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (-167 TEUR) ergibt sich insgesamt eine Veränderung des Finanzmittelfonds um +497 TEUR auf +1.516 TEUR.

c) Mitarbeiter

Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten gemäß Vollkräftestatistik zum Stichtag betrug 504.

2. Ausblick

- Chancen und Risiken

Die grundsätzlichen Chancen und Risiken sowie deren Abbildung im Risikomanagementsystem des Konzerns haben sich im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 nicht wesentlich verändert. Die Auswirkungen der Zinsentwicklungen des Jahres 2024 auf das Konzernergebnis, insbesondere in Bezug auf die Rückstellungen für Altersvorsorge, können derzeit nicht abschließend beurteilt werden.

Im letzten Jahr dominierten die aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Risiken, insbesondere hohe Inflation sowie ein sich änderndes Zinsniveau. Diese bestehen noch immer, sind aber kalkulierbar und beherrschbar geworden.

Das Hauptrisiko für den Konzern besteht in der nicht kostendeckenden Erlösstruktur seiner Einrichtungen, die aus unseren Verträgen mit den Kostenträgern resultiert und die über zusätzliches Geschäft außerhalb der Verträge mit den Kostenträgern kompensiert werden muss.

Die für uns aktuell erkennbaren operativen Risiken sind der uns beschränkende Fachkräftemangel, weitere regulatorische Vorgaben ohne Erlösausgleich sowie die Zinsentwicklung. Wir haben eine hohe Fremdkapitalquote im Konzern und die letzten Zinssteigerungen belasten unser Ergebnis. Zudem kommen fremdkapitalfinanzierte Ausweitungen des Geschäfts nicht mehr in Betracht, da die Margen unseres Geschäfts unterhalb der aktuellen Zinsen liegen. Sofern wir unser Geschäft restrukturieren wollen, besteht zudem das Risiko, dass wir diese Maßnahmen in letzter Konsequenz nicht finanzieren können.

Im Bereich Regulierung ist jetzt bereits erkennbar, dass die Strukturvorgaben für die Rehakliniken weiter angehoben werden sollen, insbesondere hinsichtlich der Ausstattung mit Fachpersonal, also der Ressource, die aktuell am Markt nicht verfügbar ist. Die Strukturvorgaben werden den Druck auch auf unsere Kliniken weiter erhöhen.

Schon jetzt ist absehbar, dass die Kostenträger in NRW die Mehraufwendungen für neurologische Patienten der Phase C+ nicht mehr erstatten werden. Diese Regelung betrifft derzeit nur Kliniken in NRW, aber eben auch unsere Aatalklinik in Bad Wünnenberg, die ab 2025 mit erheblichen Erlösminderungen rechnen muss, und bereits jetzt schon einen Rückgang dieser für die Klinik wirtschaftlich wichtigsten Patientengruppe verzeichnen muss.

Es besteht nach wie vor das Risiko, dass wir die im Jahr 2012 gewährten Fördergelder an den LVR zurückbezahlen müssen. Dies wäre ergebnisneutral, aber Cash-wirksam und würde unsere Liquidität weiter belasten. Zurzeit wird eine gemeinsame Lösung mit dem LVR angestrebt.

Auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen bestehen nach unserer Einschätzung derzeit aktuell keine bestandsgefährdenden Einzelrisiken. Auch die Gesamtsumme der einzelnen Risiken gefährdet nach jetzigem Kenntnisstand nicht den Fortbestand der MedNation AG.

Mittel- bis langfristig wird der Markt für Rehakliniken weiter schrumpfen und damit einhergehend die Zahl der Rehakliniken. Die rasch ansteigenden Kosten für Catering, Reinigung, Energie, Zinsen und Personal sowie die stetig steigenden Strukturvorgaben der Kostenträger werden diesen Prozess beschleunigen, da die Kostenträger die Kostensteigerungen nicht in voller Höhe übernehmen werden.

- Prognose

Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2024 erwarten wir weiterhin eine sehr gute Belegung der Kliniken sowie der Pflegeinrichtung in Bad Wünnenberg. Aktuell gehen wir davon aus, dass wir in der Aatalklinik in Bad Wünnenberg ein positives Ergebnis erzielen werden, ebenso in der Kaiser-Karl-Klinik in Bonn. Den Verlust des ersten Halbjahres im Herzpark Mönchengladbach werden wir im 2. Halbjahr 2024 nicht mehr kompensieren können. Unter der Annahme, dass im Herbst/​Winter 2024 keine derzeit nicht absehbaren Einschränkungen auftreten, erwarten wir, dass der MedNation-Konzern voraussichtlich mit einem handelsrechtlichen ausgeglichenen Ergebnis abschließen wird. Die Ergebnisprognose leitet sich aus dem operativen Geschäft der zum Konzern gehörenden Gesellschaften ab und enthält keine Sondereffekte (a.o. Erträge, a.o. Aufwendungen) oder erfolgswirksame versicherungsmathematische Effekte.

II. Konzernzwischenabschluss

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
vom 1. Januar bis 30. Juni 2024

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1.1. - 30.6.2024 1.1. - 30.6.2023
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 23.585.771,08 20.968.425,79
2. Sonstige betriebliche Erträge 1.770.245,51 1.887.349,64
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren -1.326.696,97 -1.322.755,01
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.794.182,07 -1.949.697,91
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -12.527.084,01 -11.037.922,36
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -2.397.560,65 -2.139.933,82
5. Abschreibungen
- auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.593.732,32 -1.680.491,80
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.997.458,93 -3.618.823,04
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Finanzerträge 1.753,81 1.012,03
8. Zinsen und ähnliche Finanzaufwendungen -1.368.687,12 -1.567.068,94
9. Ergebnis vor Steuern 352.368,33 -459.905,42
10. Ertragsteuern -8.042,87 -94.803,39
11. Ergebnis nach Steuern 344.325,46 -554.708,81
davon Ergebnisanteil der Aktionäre der MedNation AG 297.435,96 -527.338,86
davon Ergebnisanteil anderer Gesellschafter 46.889,50 -27.369,95
Ergebnis je Aktie
unverwässert 0,10 -0,17
verwässert 0,10 -0,17

Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2024

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1.1. - 30.6.2024 1.1. - 30.6.2023
EUR EUR
Ergebnis nach Steuern 344.325,46 -554.708,81
davon entfallend auf
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 46.889,50 -27.369,95
Aktionäre der MedNation AG 297.435,96 -527.338,86
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste vor Steuern 26.850,00 14.300,00
Latente Steuern 0,00 0,00
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nach Steuern 26.850,00 14.300,00
Nicht reklassifizierbare Gewinne und Verluste nach Steuern 26.850,00 14.300,00
Cashflow-Hedges
Marktwertänderung Finanzderivate 0,00 0,00
Latente Steuern Finanzderivate 0,00 0,00
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags 0,00 0,00
Reklassifizierbare Gewinne und Verluste nach Steuern 0,00 0,00
Sonstiges Ergebnis vor Steuern 26.850,00 14.300,00
Latente Steuern auf das Sonstige Ergebnis 0,00 0,00
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 26.850,00 14.300,00
Summe der im Eigenkapital erfassten Wertänderungen 26.850,00 14.300,00
davon entfallend auf
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 0,00 0,00
Aktionäre der MedNation AG 26.850,00 14.300,00
Gesamtergebnis nach Steuern und im Eigenkapital erfasster Wertänderungen der Periode 371.175,46 -540.408,81
davon entfallend auf
Anteile ohne beherrschenden Einfluss 46.889,50 -27.369,95
Aktionäre der MedNation AG 270.585,96 -513.038,86

Konzernbilanz zum 30. Juni 2024

AKTIVSEITE

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30.06.2024 31.12.2023
EUR EUR
Langfristige Vermögenswerte
1. Immaterielle Vermögenswerte 37.954,00 46.302,00
2. Sachanlagen 60.841.707,48 62.013.036,32
3. Finanzielle Vermögenswerte 502,00 502,00
4. Latente Steueransprüche 99.700,00 9.200,00
60.979.863,48 62.069.040,32
Kurzfristige Vermögenswerte
1. Vorratsvermögen 326.396,78 331.294,16
2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.448.288,38 4.713.864,18
3. Laufende Ertragsteueransprüche 227.866,14 186.103,24
4. Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente 2.175.895,30 4.188.632,20
5. Sonstige Vermögenswerte 1.609.534,10 707.766,96
9.787.980,70 10.127.660,74
Summe Aktiva 70.767.844,18 72.196.701,06

PASSIVSEITE

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30.06.2024 31.12.2023
EUR EUR
Eigenkapital
1. Gezeichnetes Kapital 7.987.200,00 7.987.200,00
2. Rücklagen
a) Kapitalrücklage 3.253.965,40 3.253.965,40
b) gesetzliche Rücklage 100.782,79 100.782,79
c) andere Gewinnrücklagen 4.539.142,25 4.512.292,25
3. Konzernbilanzgewinn -3.753.529,04 -4.050.965,00
4. Eigene Anteile -316.341,66 -316.341,66
5. Anteile ohne beherrschenden Einfluss 711.837,78 659.948,28
12.523.057,52 12.146.882,06
Langfristige Schulden
1. Rückstellungen 2.218.795,81 2.315.694,00
2. Finanzverbindlichkeiten 11.921.086,12 12.290.715,86
3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 33.566.386,20 34.160.142,30
4. Latente Steuerverbindlichkeiten 1.752.400,00 1.801.700,00
49.458.668,13 50.568.252,16
Kurzfristige Schulden
1. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 290.070,00 183.855,00
2. Finanzverbindlichkeiten 846.324,83 2.564.071,55
3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen 1.238.734,51 1.758.471,33
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.076.834,66 786.943,29
5. Sonstige Verbindlichkeiten 5.334.154,53 4.188.225,67
8.786.118,53 9.481.566,84
Summe Passiva 70.767.844,18 72.196.701,06

Konzern-Kapitalflussrechnung
vom 1. Januar bis 30. Juni 2024

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1.1.-30.6.2024 1.1.-30.6.2023
TEUR TEUR
Konzernjahresüberschuss vor Anteilen Dritter +344 -555
+ Abschreibungen Sachanlagen +630 +572
Abschreibungen Sachanlagen IFRS 16 +953 +1.099
+ Abschreibungen und Wertminderungen immaterielle Vermögensgegenstände +0 +9
- Wertaufholung
+/​- Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen +12 +12
+/​- Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen, Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten +5 +0
+/​- Veränderung der Vorräte +5 +13
+/​- Veränderung der Forderungen -1.727 -1.149
+/​- Veränderung der Verbindlichkeiten +886 -3
+/​- Veränderung der Steuerforderungen -42 +8
+/​- Veränderung der Steuerschulden +57 +31
+/​- Veränderung der Rückstellungen -116 -126
- Finanzerträge -2 -1
+ Finanzaufwendungen IFRS 16 +943 +1.206
+ Finanzaufwendungen +426 +361
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit +2.373 +1.476
+ Erhaltene Zinsen +2 +1
- Gezahlte Zinsen -1.323 -1.545
= Nettocashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (I.) +1.053 -69
- Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände -2 +0
- Investitionen in Sachanlagen -387 -276
= Cashflow aus Investitionstätigkeit (II.) -389 -276
- Veränderung Darlehensicherung 866 665
- Veränderung der Finanzschulden -443 -680
+/​- Veränderung der sonstigen Finanzschulden +11 +71
- Tilgung Finanzmittelbestand IFRS 16 -601 -697
= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (III.) -167 -641
Veränderung des Finanzmittelfonds (Summe I. + II. + III.) +497 -986
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode +1.019 +709
Finanzmittelfonds am Ende der Periode +1.516 -276

Die Zusammensetzung des Finanzmittelfonds und dessen Veränderung ergeben sich aus nachfolgender Übersicht:

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30.06.2024 31.12.2023 31.12.2022
TEUR TEUR TEUR
Liquide Mittel 2.176 4.189 5.126
zur Darlehenssicherung verpfändete Bankguthaben -614 -1.480 -2.144
Kontokorrentkredite bei Banken -45 -1.690 -2.273
Finanzmittelfonds 1.516 1.019 709

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gesetzliche
Rücklagen
Andere Konzerngewinnrücklagen Konzernbilanzgewinn
Andere Rücklage für
versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Stand 01.01.2023 7.987.200,00 3.253.965,40 100.782,79 8.032.922,55 -3.561.880,03 -6.297.997,27
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 14.300,00 0,00
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete latente Steuerposition 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe des direkt im Eigenkapital erfassten Ergebnisses (sonstiges Ergebnis) 0,00 0,00 0,00 0,00 14.300,00 0,00
Ergebnis nach Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -527.338,86
Gesamtperiodenergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 14.300,00 -527.338,86
Erwerb eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Dividendenzahlung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Ausschüttung Anteile (ohne beherrschenden Einfluss) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen durch HV 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen aus Konzernjahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2023 7.987.200,00 3.253.965,40 100.782,79 8.032.922,55 -3.547.580,30 -6.825.336,13
Stand 01.01.2024 7.987.200,00 3.253.965,40 100.782,79 8.032.922,55 -3.520.630,30 -4.050.965,00
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 26.850,00 0,00
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete latente Steuerposition 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe des direkt im Eigenkapital erfassten Ergebnisses (sonstiges Ergebnis) 0,00 0,00 0,00 0,00 26.850,00 0,00
Ergebnis nach Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 297.435,88
Gesamtperiodenergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 26.850,00 297.435,88
Erwerb eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Dividendenzahlung 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Ausschüttung Anteile (ohne beherrschenden Einfluss) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen durch HV 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen aus Konzernjahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2024 7.987.200,00 3.253.965,40 100.782,79 8.032.922,55 -3.493.780,30 -3.753.529,12
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Eigene Anteile Anteile der Aktionäre
der MedNation AG
Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
Konzerneigenkapital
Gesamt
EUR EUR EUR EUR
Stand 01.01.2023 -316.341,66 9.198.651,51 679.345,66 9.877.997,17
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen 0,00 14.300,00 0,00 14.300,00
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete latente Steuerposition 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe des direkt im Eigenkapital erfassten Ergebnisses (sonstiges Ergebnis) 0,00 14.300,00 0,00 14.300,00
Ergebnis nach Steuern 0,00 -527.338,86 -27.369,95 -554,708,81
Gesamtperiodenergebnis 0,00 -513.038,86 -27.369,95 -540.408,81
Erwerb eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00
Dividendenzahlung 0,00 0,00 0,00 0,00
Ausschüttung Anteile (ohne beherrschenden Einfluss) 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen durch HV 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen aus Konzernjahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2023 -316.341,66 8.685.612,65 651.975,71 9.337.588,36
Stand 01.01.2024 -316.341,66 11.486.933,78 659.948,28 12.146.882,06
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen 0,00 26.850,00 0,00 26.850,00
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete latente Steuerposition 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe des direkt im Eigenkapital erfassten Ergebnisses (sonstiges Ergebnis) 0,00 26.850,00 0,00 26.850,00
Ergebnis nach Steuern 0,00 297.435,88 46.889,50 344.325,38
Gesamtperiodenergebnis 0,00 324.285,88 46.889,50 371.175,38
Erwerb eigene Anteile 0,00 0,00 0,00 0,00
Dividendenzahlung 0,00 0,00 0,00 0,00
Ausschüttung Anteile (ohne beherrschenden Einfluss) 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen durch HV 0,00 0,00 0,00 0,00
Einstellung in Rücklagen aus Konzernjahresüberschuss 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2024 -316.341,66 11.811.219,66 706.837,78 12.518.057,44

Verkürzter Konzernanhang

1. Grundlegende Informationen

Die Gesellschaft ist unter der Firma MedNation AG, Graurheindorfer Straße 137, 53117 Bonn, Deutschland (nachfolgend auch als "Konzern" bezeichnet) im Handelsregister beim Amtsgericht Bonn, HRB 8060, eingetragen.

Die Geschäftstätigkeit der MedNation AG besteht in der Errichtung, dem Betrieb und der Beratung von Einrichtungen der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung, insbesondere von Krankenhäusern, Ambulanzzentren, Medizinischen Versorgungszentren, Arztpraxen sowie von Kur-, Diagnostik- und Therapieeinrichtungen jeder Art, der Entwicklung, der Vermarktung, der Einrichtung und dem Betrieb von IT-Lösungen und Software sowie der Entwicklung und der Erbringung datengestützter Dienstleistungen zur Steuerung und Unterstützung kaufmännischer und klinischer Geschäftsprozesse im Gesundheitsbereich einschließlich der Unternehmens- und IT-Beratung, insbesondere auch zur Verbesserung der Ressourcen-Steuerung und zur wirtschaftlichen Nutzung medizinischer und medizintechnischer Infrastrukturen und Informationen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, der Tätigkeit einer geschäftsleitenden Holding im Sinne einer Zusammenfassung von Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung, deren Beratung und der Ausführung betriebswirtschaftlicher Aufgaben für Unternehmen im Gesundheitswesen, der Herstellung von Medizinprodukten und/​oder Arzneimitteln, sowie der Verwaltung von Grundbesitz.

2. Angewandte Vorschriften

Der vorliegende Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2024 wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 in verkürzter Form und unter Anwendung von § 315e HGB ("Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards") im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Commitee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/​2002 des Europäischen Parlaments und des Rats über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union im Geschäftsjahr 2024 verpflichtend anzuwenden sind.

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss enthält nicht alle für einen Konzernabschluss zum Geschäftsjahresende erforderlichen Informationen und Angaben und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 zu lesen.

Im Konzernzwischenabschluss sind die gleichen, bereits von der Europäischen Union verabschiedeten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften angewendet worden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023.

In der aktuellen Berichtsperiode ab dem 1. Januar 2024 traten im Wesentlichen folgende neuen Standards in Kraft:

(1) Einstufung von Schulden als kurz oder langfristig und langfristige Schulden mit Nebenbedingungen - Änderungen an IAS 1

Die herausgegebenen Änderungen stellen klar, dass Verbindlichkeiten in Abhängigkeit davon, welche Rechte am Ende des Berichtszeitraums bestehen, als kurz- oder langfristig einzustufen sind. Die Änderungen stellen auch klar, was IAS 1 unter "Erfüllung" (Settlement") einer Verbindlichkeit versteht.

Die Klassifizierung bleibt von den Erwartungen des Unternehmens sowie von Ereignissen nach dem Bilanzstichtag z.B. dem Erhalt einer Verzichtserklärung oder dem Bruch einer Kreditauflage (Covenant) unberührt.

Mit den neuen Änderungen sind für langfristig klassifizierte Verbindlichkeiten, die innerhalb von 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag an die Einhaltung von Bedingungen anknüpfen, im Anhang Informationen zu geben, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, das Risiko zu verstehen, dass die Verbindlichkeiten innerhalb von 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag rückzahlbar werden könnten.

(2) Leasingverbindlichkeit einer Sale- and Leaseback-Transaktion - Änderungen an IFRS 16

Die Änderungen legen fest, dass der Verkäufer/​Leasingunternehmer bei der Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit "Leasingzahlungen" und "geänderte Leasingzahlungen" in einer Weise bestimmt, welche die Einhaltung eines Gewinns oder Verlusts in Bezug auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht verhindert.

Diese Änderung wird hauptsächlich Auswirkungen auf Sale-and-Leaseback-Transaktionen haben, bei denen die zugehörigen Leasingzahlungen variable Leasingzahlungen enthalten, die nicht von einem Index oder einem Zinssatz abhängen.

(3) Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen - Änderungen an IAS 7 und IFRS 7

Die Änderungen betreffen die Frage, wie sich Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen auf die Verbindlichkeiten eines Unternehmens, dessen Zahlungsströme und dessen Liquiditätsrisiken auswirken. Die neuen Angabepflichten umfassen u.a. Informationen über:

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die Bedingungen der Lieferantenfinanzierungsvereinbarung (einschließlich verlängerter Zahlungsziele und gestellter Sicherheiten oder Garantien),

die Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten, die Gegenstand von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen sind, und die Bilanzposten, in denen diese Verbindlichkeiten ausgewiesen werden,

der Buchwert der Verbindlichkeiten, für die Lieferanten bereits Zahlungen von Finanzdienstleistern (z.B. Factoringunternehmen oder Bank) erhalten haben,

die Bandbreite der Fälligkeiten sowohl für die finanziellen Verbindlichkeiten, die Gegenstand von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen sind, als auch für vergleichbare Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die nicht Gegenstand solcher Vereinbarungen sind,

nicht-zahlungswirksame Veränderungen der Buchwerte der o.g. finanziellen Verbindlichkeiten

Unternehmen müssen die über Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen bereitgestellten Informationen aggregieren. Außerdem sollten Sie die Art und Auswirkung von nicht zahlungswirksamen Veränderungen offenlegen, die für eine Vergleichbarkeit zwischen den Perioden erforderlich sind.

Aus den vorstehenden Standardänderungen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns oder die Notwendigkeit rückwirkender Anpassungen.

Weitere bereits veröffentlichte IFRS/​IAS Standards, deren Endorsement noch nicht erfolgt ist und deren verpflichtende Anwendung ab dem 1. Januar 2025 notwendig wird, betreffen

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IFRS 19 (Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben

IFRS 9 und IFRS 7 (Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten)

IFRS 18 (Darstellung und Angaben im Abschluss)

IAS 21 (Mangel an Umtauschbarkeit)

Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht sind weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen worden.

3. Konsolidierungskreis

In den Gruppenabschluss werden neben der MedNation AG alle wesentlichen Tochterunternehmen voll einbezogen. Der Kreis der voll konsolidierten Gesellschaften hat sich gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2023 nicht verändert.

4. Geschäftliche Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Der Vorstand gehört ebenfalls Geschäftsführungen von Tochtergesellschaften an, mit denen die MedNation AG Geschäftsbeziehungen unterhält. Diese Geschäfte werden zu marktüblichen Preisen und Konditionen durchgeführt.

Die MedNation AG hat keine Kredite an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats vergeben.

5. Ergebnis je Aktie

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1. Halbjahr 2024 1. Halbjahr 2023
Ergebnis nach Steuern nach Anteilen anderer Gesellschafter 297 TEUR -527 TEUR
Anzahl der durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien (Stück) 3.017.424 3.017.424
Ergebnis je Aktie 0,10 EUR -0,17 EUR

Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33, bezogen auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Berichtszeitraum im Umlauf gewesenen Aktien, ermittelt. Da keine Optionsrechte bestehen, ergab sich weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch in der Vergleichsperiode ein davon abweichendes verwässertes Ergebnis je Aktie.

6. Erläuterungen zu wesentlichen Veränderungen der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung gegenüber den dargestellten Vergleichszahlen

a) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 2.617 TEUR gestiegen, insbesondere durch die erhöhten Konditionen mit den Trägern.

b) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 117 TEUR. Der Rückgang resultiert aus geringeren Erträgen aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen sowie der reduzierten Auflösung von Forderungsberichtigungen bei gleichzeitigem Anstieg der Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben.

c) Materialaufwand

Der Materialaufwand ist um 152 TEUR gesunken, im Wesentlichen durch die gesunkenen Aufwendungen für bezogene Leistungen.

d) Personalaufwand

Der Personalaufwand im ersten Halbjahr 2024 ist um 1.747 TEUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Steigerung resultiert aus den planmäßigen Tarifstufensteigerungen und dem höheren Rückstellungsbedarf für nicht genommenen Urlaub und Überstunden.

e) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 379 TEUR resultiert im Wesentlichen aus erhöhten Instandhaltungs- und Wartungskosten, Rechts- und Beratungskosten und EDV-Kosten.

f) Zinsergebnis

Das Zinsergebnis hat sich wie folgt entwickelt:

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1. Halbjahr 2024 1. Halbjahr 2023
TEUR TEUR
Zinsertrag 2 1
Zinsaufwendungen -1.369 -1.567
Zinsergebnis -1.367 -1.566

Von den gesamten Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 1.369 TEUR entfallen 980 TEUR auf Zinsen aus Leasingverträgen nach IFRS 16. Der durchschnittliche Finanzierungskostensatz beträgt 5,81 %.

g) Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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1. Halbjahr 2024 1. Halbjahr 2023
TEUR TEUR
Tatsächlicher Steueraufwand
Körperschaftsteuer 141 80
periodenfremde Körperschaftsteuer 0 0
Gewerbesteuer 7 33
periodenfremde Gewerbesteuer 0 -8
Summe 148 105
Latente Steuerabgrenzungen -140 -10
Ertragsteueraufwand 8 95
im sonstigen Ergebnis erfasste Ertragsteuern 0 0
Summe Ertragsteuern 8 95

Der Ertragsteueraufwand enthält die laufende Ertragsteuerbelastung und die Veränderung durch die latenten Steuern. Der Ertragsteueraufwand ist bei einer unveränderten Tarifbesteuerung aufgrund der erhöhten latenten Steuerabgrenzungen niedriger als in der Vorjahresperiode. Die erhöhten latenten Steuerabgrenzungen betreffen im Wesentlichen die latenten Steuern nach IFRS 16.

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden konzernweit nur in dem Umfang angesetzt, in dem eine Geltendmachung innerhalb von 5 Jahren als wahrscheinlich erachtet wird.

h) Langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte veränderten sich gegenüber dem 31.12.2023 im Wesentlichen durch die Abschreibungen der Nutzungsrechte nach IFRS 16, die laufenden Abschreibungen und die Anlagenzugänge.

i) Kurzfristige Vermögenswerte

Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich im Vergleich zum 31.12.2023 durch die Reduzierung der Zahlungsmittel und der sonstigen Vermögenswerte bei gleichzeitiger Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögenswerte.

j) Eigenkapital

Das Eigenkapital erhöhte sich um das Ergebnis nach Steuern von 344 TEUR, die versicherungsmathematischen Gewinne von 27 TEUR und den Verkauf von Gesellschaftsanteilen einer Tochtergesellschaft von 5 TEUR von 12.147 TEUR zum 31.12.2023 auf 12.523 TEUR zum Berichtsstichtag.

k) Langfristige Schulden

Die langfristigen Schulden sanken im Vergleich zum 31.12.2023 um 1.109 TEUR, vorwiegend aufgrund der planmäßigen Tilgungen der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und der Tilgungen der Leasingverbindlichkeiten IFRS 16.

l) Kurzfristige Schulden

Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich um 695 TEUR gegenüber dem Vergleichsstichtag 31.12.2023, bedingt durch den Rückgang der Finanzverbindlichkeiten und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, bei gleichzeitigem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Verbindlichkeiten.

7. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der Bilanzposten zu den Klassen von Finanzinstrumenten, aufgeteilt nach den Buchwerten und Fair Values der Finanzinstrumente:

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Zuordnung zu den Kategorien des IFRS 9
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet
Zum Fair Value
bewertet
in TEUR Buchwert
gemäß Bilanz
zum 30.06.2024
Buchwert Fair Value Buchwert
Aktiva
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.448 5.448 5.448 0
Sonstige Vermögenswerte 1.610 1.610 1.610 0
Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente 2.176 2.176 2.176 0
Gesamte finanzielle Vermögenswerte 9.234 9.234 9.234 0
Passiva
langfristig
Finanzverbindlichkeiten 11.921 11.921 11.921 0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 33.566 33.566 33.566 0
Kurzfristig
Finanzverbindlichkeiten 846 846 846 0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 1.239 1.239 1.239 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.077 1.077 1.077 0
Sonstige Verbindlichkeiten 5.334 5.334 5.334 0
Gesamte finanzielle Schulden 53.983 53.983 53.983 0
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Einteilung in Klassen des IFRS 7
Zum Fair Value bewertet
in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
bewertet
Aktiva
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 5.448
Sonstige Vermögenswerte 0 0 0 1.610
Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente 2.176 0 0 0
Gesamte finanzielle Vermögenswerte 2.176 0 0 7.058
Passiva
langfristig
Finanzverbindlichkeiten 0 0 0 11.921
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 33.566
Kurzfristig
Finanzverbindlichkeiten 0 0 0 846
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 1.239
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 1.077
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 5.334
Gesamte finanzielle Schulden 0 0 0 53.983
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Zuordnung zu den Kategorien des IFRS 9
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet
Zum Fair Value
bewertet
in TEUR Buchwert
gemäß Bilanz
zum 31.12.2023
Buchwert Fair Value Buchwert
Aktiva
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.714 4.714 4.714 0
Sonstige Vermögenswerte 707 707 707 0
Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente 4.189 4.189 4.189 0
Gesamte finanzielle Vermögenswerte 9.610 9.610 9.610 0
Passiva
langfristig
Finanzverbindlichkeiten 12.291 12.291 12.291 0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 34.160 34.160 34.160 0
Kurzfristig
Finanzverbindlichkeiten 2.564 2.564 2.564 0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 1.758 1.758 1.758 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 787 787 787 0
Sonstige Verbindlichkeiten 4.188 4.188 4.188 0
Gesamte finanzielle Schulden 55.748 55.748 55.748 0
scrollen
Einteilung in Klassen des IFRS 7
Zum Fair Value bewertet
in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
bewertet
Aktiva
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 4.714
Sonstige Vermögenswerte 0 0 0 707
Zahlungsmittel und Zahlungsäquivalente 4.189 0 0 0
Gesamte finanzielle Vermögenswerte 4.189 0 0 5.421
Passiva
langfristig
Finanzverbindlichkeiten 0 0 0 12.291
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 34.160
Kurzfristig
Finanzverbindlichkeiten 0 0 0 2.564
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 0 0 0 1.758
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 787
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 4.188
Gesamte finanzielle Schulden 0 0 0 55.748

Die Prinzipien und Methoden zur Fair-Value-Bewertung sind gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert. Detaillierte Erläuterungen zu den Bewertungsprinzipien und -methoden können dem Geschäftsbericht 2023 entnommen werden. Die Bewertung wird anhand einheitlicher Bewertungsmethoden sowie Bewertungsparameter vorgenommen.

Die Bewertung der Finanzinstrumente zu beizulegenden Zeitwerten folgt einer dreistufigen Hierarchie und orientiert sich an der Nähe der herangezogenen Bewertungsfaktoren zu einem aktiven Markt. Als aktiven Markt bezeichnet man einen Markt, auf dem homogene Produkte gehandelt werden, für die jederzeit vertragswillige Käufer und Verkäufer gefunden werden und deren Preise öffentlich zugänglich sind.

Nach Stufe 1 werden Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Zahlungsmittel, bewertet, die auf aktiven Märkten notiert sind. Zu nach Stufe 2 bewerteten Finanzinstrumenten gehören beispielsweise Derivate, deren Bewertung auf marktbezogenen, anerkannten finanzmathematischen Bewertungsmodellen beruht und deren Bewertungsfaktoren, wie Zinssätze, auf aktiven Märkten direkt oder indirekt beobachtet werden können. Nach Stufe 3 werden Finanzinstrumente bewertet, bei denen die Input-Parameter für die Bewertung auf nicht beobachtbaren Marktdaten basieren. Finanzinstrumente der Stufen 2 und 3 liegen im Konzern nicht vor.

Die Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und von finanziellen Schulden innerhalb der Klasse "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" werden durch Abzinsung unter Berücksichtigung eines risikoadäquaten und laufzeitkongruenten Marktzinses ermittelt. Bei den langfristigen Vermögenswerten und Schulden ergeben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 keine wesentlichen Änderungen in den Relationen zwischen Bilanzwert und Zeitwert. Aus Wesentlichkeitsgründen wird der Zeitwert für kurzfristige Bilanzposten dem Buchwert gleichgesetzt.

8. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine wesentlichen Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Berichtsjahr.

9. Ereignisse nach dem Halbjahresstichtag

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

10. Deutscher Corporate Governance Kodex

Die aktuellen Erklärungen nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex des Vorstands und des Aufsichtsrats der MedNation AG sind auf der Internetseite unter www.mednation.de zugänglich.

III. Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der verkürzte Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind."

Bonn, 23.09.2024

MedNation AG
Der Vorstand

Dirk Isenberg