EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Karlsruhe

Quartalsfinanzbericht Januar bis September 2015

Adjusted EBITDA

mit 1.635,9 Mio. € auf Vorjahresniveau

Ergebnisprognose 2015

mit 0 % bis -5% bestätigt

Adjusted Konzernüberschuss

mit 998,1 Mio. € gegenüber Vorjahr erhöht

Offshore-Windpark EnBW Baltic 2

offiziell in Betrieb genommen

Kennzahlen des EnBW-Konzerns

Finanzielle Kennzahlen

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in Mio. € 1.1.-30.9.2015 1.1.-30.9.2014 Veränderung in % 1.1.-31.12.2014
Außenumsatz 15.314,8 15.466,5 -1,0 21.002,5
Adjusted EBITDA 1.635,9 1.632,2 0,2 2.167,4
Anteil Vertriebe am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 238,4/14,6 226,7/13,9 5,2/- 230,6/10,6
Anteil Netze am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 530,4/32,4 656,4/40,2 -19,2/- 886,3/40,9
Anteil Erneuerbare Energien am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 156,3/9,6 145,5/8,9 7,4/- 191,4/8,8
Anteil Erzeugung und Handel am Adjusted EBITDA in Mio. €/in % 671,1/41,0 615,7/37,7 9,0/- 899,5/41,5
Anteil Sonstiges/Konsolidierung am Adjusted EBTIDA in Mio. €/in % 39,7/2,4 -12,1/-0,7 -/- -40,4/-1,8
EBITDA 1.403,8 1.251,6 12,2 2.137,3
Adjusted EBIT 945,7 966,2 -2,1 1.290,5
EBIT 702,5 -648,2 - 0,1
Adjusted Konzernüberschuss1 998,1 350,4 - 479,4
Konzernüberschuss/fehlbetrag1 710,8 -770,6 - -450,7
Ergebnis je Aktie aus Adjusted Konzernüberschuss1 in € 3,68 1,29 - 1,77
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss/-fehlbetrag1 in € 2,62 -2,85 - -1,66
Operating Cashflow 1.174,4 1.467,2 -20,0 1.775,7
Free Cashflow 484,3 631,3 -23,3 330,2
Investitionen 865,7 1.287,1 -32,7 1.956,7


Mitarbeiter des EnBW-Konzerns

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Anzahl2, 3 30.9.2015 30.9.2014 Veränderung in % 31.12.2014
Mitarbeiter 20.094 19.989 0,5 20.092


1 Bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.
2 Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.
3 Die Personalstände für die ITOs (TransnetBW GmbH und terranets bw GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2014 fortgeschrieben.


Im Überblick 2015

Die EnBW hat sich frühzeitig entschieden: Wir wollen eine verlässliche und starke Rolle bei der Umgestaltung des Energiesystems spielen. "Energiewende. Sicher. Machen." ist dabei unser Leitmotiv.

Bereits vor zwei Jahren haben wir unser Geschäftsmodell neu ausgerichtet und setzen unsere Strategie seitdem konsequent um. Dem vorhersehbaren Rückgang der Erlöse aus konventioneller Erzeugung und Handel begegnen wir mit dem Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, der Erweiterung des stabilen Netzgeschäfts und einer Innovations- und Dienstleistungsoffensive im Bereich des Geschäfts "Nahe am Kunden". Die EnBW versteht sich als Energieunternehmen, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv ist. Dabei stützen wir uns auf unsere regionale Verankerung in Baden-Württemberg und auf einen stabilen Aktionärskreis, der ebenso wie wir langfristige Ziele verfolgt.

Als eines der größten Energieversorgungsunternehmen in Deutschland versorgen wir rund 5,5 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wasser und energienahen Produkten und Dienstleistungen.

Die Inhalte des vorliegenden Berichts dienen ausschließlich zur Information und stellen kein Angebot und keine Anlageempfehlung dar. Bitte beachten Sie dies und weitere wichtige Hinweise auf Seite 48.

Top-Themen

Juli bis Oktober 2015

Juli

PROKON-Gläubiger entscheiden sich für Genossenschaftsmodell

Die EnBW hat dem Insolvenzverwalter von PROKON im Rahmen eines Bieterverfahrens ein verbindliches Angebot für den Erwerb von PROKON gemacht. Das Angebot wird als eine Sanierungsvariante der PROKON-Gläubigerversammlung zum Genossenschaftsmodell vorgelegt. Die Gläubiger sprechen sich im Rahmen der Gläubigerversammlung in Hamburg jedoch mehrheitlich für die Fortführung von PROKON als Genossenschaft unter Beteiligung der bisherigen Genussrechtsinhaber aus.

Beteiligung an Energie-Start-up DZ-4

Die EnBW beteiligt sich mit 15 % am Hamburger Start-up DZ-4. DZ-4 verpachtet Solarstromanlagen und optional Stromspeicher an Privatkunden zur Eigenversorgung und liefert bei Bedarf auch Ökostrom aus dem Netz. Es ist die erste strategische Beteiligung der neu gegründeten EnBW New Ventures GmbH. Neben Entwicklungen aus dem unternehmenseigenen Innovationsmanagement setzt die EnBW verstärkt auf die Zusammenarbeit mit der Gründerszene.

Großauftrag an Vestas vergeben

Die EnBW vereinbarte mit dem dänischen Windkraftanlagenhersteller Vestas einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 45 Windturbinen des Typs Vestas V 126 der Größenklasse 3,3 Megawatt (MW). Der Vertrag hat damit ein Gesamtvolumen von insgesamt 148,5 MW. Die V 126 ist ein Turbinentyp, der sich besonders für den Ausbau der Windenergie an Binnenlandstandorten eignet. Mit dem Großauftrag wird die EnBW einen Teil ihrer Ausbauvorhaben in den Jahren 2016 und 2017 an Standorten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg realisieren.

August

Wichtiger Meilenstein beim Rückbau in Obrigheim erreicht

Mit dem Transport des Reaktordruckbehälters (RDB) in den Zerlegebereich des Reaktorgebäudes im stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) wurde ein wichtiger Meilenstein beim Abbau des Kernkraftwerks erreicht. Der RDB ist das Herzstück eines Kernkraftwerks, in dem die kontrollierte nukleare Kettenreaktion stattfindet. "Sieben Jahre nach Beginn des Abbaus in Obrigheim macht die Verlagerung des RDB aber auch deutlich, wie gut und professionell wir mit dem Rückbau des Kernkraftwerks vorankommen. Das ist ein erfreuliches Zeichen für das Gelingen dieses Teils der Energiewende", erläutert Jörg Michels, Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH.

EnBW-Website: top in Sachen Nachhaltigkeitskommunikation

100 deutsche Unternehmenswebsites wurden in einer Studie des Beratungsunternehmens Net Federation zu ihrer Nachhaltigkeitskommunikation im Internet unter die Lupe genommen. Die EnBW schaffte auf Anhieb Platz fünf. Beurteilt wurden die Internet-Kommunikation der Unternehmen im Allgemeinen -wie ist die Unternehmensseite aufgebaut, welche Informationen enthält sie und wie einfach sind sie zugänglich - und das Thema Nachhaltigkeit im Besonderen. Vor allem mit der Strukturierung der Inhalte, dem Design und der Navigationslogik konnte die EnBW punkten, knapp hinter EON (Platz vier) und deutlich vor RWE (Platz 16). Auf den ersten Plätzen landeten BASF, Linde und Bayer.

September

Offizielle Inbetriebnahme von EnBW Baltic 2

Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 in Strals- und offiziell in Betrieb genommen. Die Feierlichkeiten zur offiziellen Inbetriebnahme fanden im Beisein des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, und zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik auf dem Museumsschiff Gorch Fock I statt. Die erste Windenergieanlage des Ostsee-Windparks EnBW Baltic 2 hat bereits Ende April Strom ins Netz eingespeist. Mittlerweile sind alle Windenergieanlagen in Betrieb. Auf einem Areal von 27 Quadratkilometern stehen 80 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 288 MW, die jährlich 1,2 Milliarden kWh Strom erzeugen werden -genug für rund 340.000 Haushalte.

Kundenportal "Meine EnBW" im neuen Look

Rund 400.000 Kunden nutzen das Onlinekundenportal regelmäßig, um Rechnungen einzusehen, Zählerstände zu erfassen oder Kontakt- und Bankdaten zu pflegen. In einem umfangreichen Relaunch wurde "Meine EnBW" sowohl im Design als auch in den Funktionen überarbeitet. Auch gänzlich neue Funktionen wie die Abschlagsberatung kamen hinzu. Für den Relaunch wurden die Kunden während der Projektlaufzeit immer wieder befragt.

energy@school fördert 22 Energiesparprojekte von Schulen

Zum Beginn des Schuljahres 2014 / 2015 starteten die drei Kooperationspartner Stiftung Kulturelle Jugendarbeit, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und die EnBW die Initiative "energy0school". Bis zu 500 € Förderung erhielten Schulklassen für die Umsetzung cleverer Projektideen und Experimente. Der Schwerpunkt des vergangenen Schuljahres lautete "Energiesparen in der Schule". Aufgrund der erfreulichen Bilanz wird die Initiative im kommenden Schuljahr fortgesetzt -diesmal unter dem Motto "Erneuerbare Energien".

Oktober

EnBW und EWE ordnen Beteiligungsverhältnisse neu

Die EnBW und ihre niedersächsische Beteiligung EWE (Oldenburg) vereinbarten, ihre Beteiligungsverhältnisse neu zu ordnen. Danach erhält die EnBW eine 74,2-%-Beteiligung an der Verbundnetz Gas (VNG) in Leipzig, die bisher von der EWE gehalten wurde. Im Gegenzug gibt die EnBW nach und nach ihren 26-%-Anteil an der EWE an den Versorger selbst und den EWE-Verband ab. Zusätzlich zahlt die EnBW einen Barausgleich von 125 Mio. €. Die Transaktion erfolgt in drei Schritten und soll bis spätestens 2019 abgeschlossen sein. Das Closing wird, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe, innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet.


Wesentliche Finanzentwicklungen

Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns lag in den ersten neun Monaten 2015 mit 1.635,9 Mio. € auf dem Niveau der Vorjahresperiode.

Die operative Geschäftsentwicklung verläuft damit im oberen Bereich der Prognosebandbreite für das Gesamtjahr 2015, die wir mit einer erwarteten Veränderung des Adjusted EBITDA von 0 % bis -5 % bestätigen.

Vor allem positive Effekte im Adjusted Finanzergebnis führten zu einem Anstieg des auf die Aktionäre der EnBW entfallenden Adjusted Konzernüberschusses auf 998,1 Mio. € (Vorjahr: 350,4 Mio. €).

Die bereinigten Nettoschuldennahmen gegenüber dem Jahresultimo 2014 um 112,5 Mio. € auf 7.870,1 Mio. € ab. Durch diese Entwicklung und weitere positive Effekte zum Jahresende hin verbesserte sich die Prognose für die bereinigten Nettoschulden auf 6,4 Mrd. € bis 6,9 Mrd. € sowie die des dynamischen Verschuldungsgrads auf 3,0 bis 3,4.

Konzernzwischenlagebericht [ungeprüft]

Geschäftstätigkeit und Strategie

Geschäftstätigkeit

Die EnBW ist als integriertes Energieversorgungsunternehmen in Deutschland entlang der gesamten energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette tätig und verfügt über ein diversifiziertes Geschäftsportfolio mit ausgewogenem Rendite-Risiko-Profil.

Das operative Geschäft unterteilt sich in vier Segmente:

Das Segment Vertriebe umfasst den Vertrieb von Strom und Gas sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen wie Abrechnungsservice oder Energieliefer- und Energieeinsparcontracting.

Im Segment Netze sind Transport und Verteilung von Strom und Gas, die Erbringung von netznahen Dienstleistungen -zum Beispiel der Betrieb von Netzen für Kunden - sowie die Wasserversorgung zusammengefasst.

Die Aktivitäten im Bereich der Erzeugung aus Wasser, Wind und Sonne sind im Segment Erneuerbare Energien gebündelt.

Das Segment Erzeugung und Handel umschließt die Erzeugung und den Handel von Strom, das Gas-Midstream-Geschäft, die Fernwärme, die Umweltdienstleistungen sowie den Bereich Rückbau von Kraftwerken.

Unter Sonstiges/Konsolidierung sind die Tätigkeiten enthalten, die nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuzuordnen sind.

Unser Kernmarkt ist Baden-Württemberg. Hier nehmen wir eine marktführende Position ein. Aus unserem Kernmarkt heraus sind wir in ganz Deutschland und in Europa aktiv: Mit unseren Tochtergesellschaften Yello Strom GmbH sowie Sales & Solutions GmbH versorgen wir Kunden in ganz Deutschland. Die Energiedienst Holding AG, an der die EnBW mehrheitlich beteiligt ist, versorgt Kunden in Südbaden und der Schweiz. Die Stadtwerke Düsseldorf AG, eine weitere Mehrheitsbeteiligung der EnBW, versorgt Kunden in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, die EWE Aktiengesellschaft (EWE), eine Minderheitsbeteiligung der EnBW, im niedersächsischen Oldenburg (aktuelle Entwicklungen Seite 32). Über die Beteiligung an der Pražská energetika a.s. (PRE), dem drittgrößten Stromversorgungsunternehmen in Tschechien, ist die EnBW auch in diesem Markt aktiv. Am Wachstumsmarkt Türkei partizipieren wir über unser Joint Venture mit dem Borusan-Konzern. Darüber hinaus sind wir auch in Österreich aktiv.

Die EnBW versorgt insgesamt rund 5,5 Millionen Kunden mit Energie. Zur Kundengruppe B2C zählen Privatkunden, Gewerbebetriebe, Wohnungswirtschaft und Landwirtschaft. Die Kundengruppe B2B umfasst zum Beispiel große Gewerbebetriebe, Industriekunden sowie Weiterverteiler, Stadtwerke, Kommunen und öffentliche Einrichtungen. Mit ihren starken Marken ist die EnBW nahe am Kunden und mit Effizienz und Qualität auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet.

Marktumfeld und -strukturen

Das Marktumfeld in der Energiebranche erfährt derzeit einen tief greifenden Wandel. Das Streben nach mehr Autarkie und dezentraler Energieerzeugung sowie sinkende Energieverbräuche durch verbesserte Energieeffizienz führen kundenseitig zu einem veränderten Nachfrageverhalten und neuen Konsummustern. Ein steigendes Preis- und Kostenbewusstsein sowie eine weiterhin hohe Orientierung am Thema Nachhaltigkeit unterstützen diese Entwicklung. Auch Städte und Gemeinden sind Teil dieses Wandels.

Begünstigt wird der Trend zur Dezentralität durch den technologischen Fortschritt, durch den die Kosten der dezentralen Energieerzeugung - insbesondere bei Fotovoltaikanlagen, aber auch bei Windkraftanlagen und Blockheizkraftwerken - stark gesunken sind. Die Rolle der zentralen Stromerzeugung wird sich dadurch grundlegend verändern und zu deutlich weniger Einsatzstunden der Kraftwerke führen. Die nukleare Stromerzeugung wird bis 2022 heruntergefahren und sukzessive sicher zurückgebaut.

Unternehmensstrategie

Zur Weiterentwicklung unseres Geschäftsportfolios haben wir künftige Erlösquellen in der Energiewirtschaft eingehend analysiert. Unserer Einschätzung nach werden sich die Ergebnisströme in der Energiewirtschaft deutlich verschieben. Erneuerbare Energien, Netze und das dezentrale Lösungsgeschäft gewinnen an Bedeutung. Auf dieser Grundlage haben wir unter dem Leitmotiv "Energiewende. Sicher. Machen." die Strategie EnBW 2020 entwickelt, die die Weichen für die Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells stellt und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stärkt.

Zwei operative Modelle

Im Mittelpunkt der Strategie EnBW 2020 stehen die beiden operativen, sich ergänzenden Modelle "Nahe am Kunden" und "Maschinenraum der Energiewende". Bei "Nahe am Kunden" rücken wir unsere Kunden noch stärker ins Zentrum unseres Handelns. Kernelemente sind dabei ein konsequentes Innovationsmanagement, kürzere Entwicklungszeiten für neue Produkte und Dienstleistungen sowie ausgewogene Partnerschaftsmodelle. Im "Maschinenraum der Energiewende" setzen wir zum effizienten und sicheren Betrieb, Bau und Rückbau von Energieversorgungsanlagen und Infrastruktur besonders auf operative Exzellenz sowie strikte Effizienz- und Kostenorientierung für definierte Qualitätsniveaus. Darüber hinaus bietet die EnBW -vor allem für Kommunen -aktiv Beteiligungsmöglichkeiten an Netzen und Erzeugungsanlagen an.

Umbau des Geschäftsportfolios

Die EnBW will den Anteil der erneuerbaren Energien an ihrer Erzeugungskapazität von 19% (Basisjahr 2012) auf über 40% im Jahr 2020 mehr als verdoppeln. Unsere Kapazitäten aus Onshore-Windparks sollen sich in den Zielmärkten Deutschland und Türkei deutlich erhöhen. Ein weiteres Wachstumsfeld wird die Offshore-Windkraft sein. Durch umfangreiche Investitionen in den Netzausbau werden wir einen materiellen Beitrag zur erforderlichen Infrastruktur des Energiesystems und damit zur Versorgungssicherheit leisten.

Bis zum Jahr 2020 soll das Ergebnis des Konzerns -der Zielwert des Adjusted EBITDA liegt bei 2,3 bis 2,5 Mrd. € -zu einem wesentlichen Teil aus strategischen Initiativen generiert werden. Innovative Produkte und Dienstleistungen werden zu einem weiteren wichtigen Standbein des Unternehmens. Der Gesamtanteil des regulierten Netzgeschäfts und der erneuerbaren Energien am Adjusted EBITDA wird sich von rund 40% (Basisjahr 2012) auf rund 70% im Jahr 2020 erhöhen. Dadurch verbessert sich das Rendite-Risiko-Profil der EnBW.

Umfangreiche Investitionen und Desinvestitionen

Bis 2020 plant die EnBW Gesamtinvestitionen von 14,1 Mrd.€ (Basisjahr 2012). Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Wind- und Wasserkraft im industriellen Maßstab. Zudem konzentrieren wir uns auf die Erweiterung und Ertüchtigung der Transport- und Verteilnetze bis hin zu den sogenannten Smart Grids. In regionaler Hinsicht stehen aus dem Kernmarkt Baden-Württemberg heraus Deutschland, die Schweiz, Tschechien und die Türkei im Mittelpunkt der Investitionsaktivitäten. Um den für diese umfangreichen Investitionen erforderlichen finanziellen Spielraum zu gewinnen, haben wir unser Desinvestitionsprogramm -mit klassischen Desinvestitionen und Mittelzuflüssen aus Beteiligungsmodellen, Anlagenabgängen und Zuschüssen -auf rund 5,1 Mrd. € (Basisjahr 2012) erheblich ausgeweitet.

Von den bis 2020 geplanten Gesamtinvestitionen sind bis 30. September 2015 bereits rund 4,8 Mrd.€ realisiert worden; von unserem Desinvestitionsprogramm wurden bis dahin rund 1,4 Mrd.€ umgesetzt.

Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen

Der Geschäftsverlauf der EnBW wird von zahlreichen externen Faktoren beeinflusst. Von besonderer Bedeutung für die Unternehmensentwicklung der EnBW sind die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Preisentwicklung an den Märkten für Strom, Brennstoffe und CO2-Zertifikate sowie die politischen und regulatorischen Entscheidungen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Voraussichtliche Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2015

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Veränderung in % 2015 2014
Welt 3,1 3,4
Euroraum 1,5 0,9
Deutschland 1,5 1,6
Österreich 0,8 0,4
Schweiz 1,0 1,9
Tschechien 3,9 2,0
Türkei 3,0 2,9


Für das Gesamtjahr 2015 wird ein gegenüber dem Vorjahr etwas abgeschwächtes globales Wirtschaftswachstum erwartet. Ursache ist eine Verlangsamung des Expansionstempos in den Schwellenländern.

Im Euroraum beschleunigte sich das Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Leistung im zweiten Quartal 2015 auf 1,5% gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode, nach 1,2 % im ersten Quartal -getragen von einem positiven Außenbeitrag und steigenden Konsumausgaben der privaten Haushalte. In Deutschland nahm das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 1,6% zu (erstes Quartal 2015: 1,2%). Den größten Beitrag leisteten dabei die Exporte (zweites Quartal 2015: 6,6%), gefolgt vom staatlichen Konsum (zweites Quartal 2015: 1,9%) und den privaten Konsumausgaben (zweites Quartal 2015: 1,8%). In Österreich legte das Wirtschaftswachstum zwar im Jahresverlauf von 0,3% im ersten auf 0,7% im zweiten Quartal 2015 zu. Die Wirtschaftsentwicklung blieb jedoch durch eine anhaltende Investitionsschwäche geprägt. Die Schweiz steigerte ihr Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal trotz der signifikanten Aufwertung des Schweizer Franken um 1,3%, nach 1,2% im ersten Quartal, gestützt auf den Konsum der privaten Haushalte und des Staates sowie die Investitionen. Die Tschechische Republik verzeichnete im zweiten Quartal erneut ein kräftiges Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 4,4% (erstes Quartal 2015: 4,2%), das vor allem von einer starken Investitionstätigkeit und einer Steigerung des privaten Konsums gestützt wurde. In der Türkei beschleunigte sich das wirtschaftliche Expansionstempo von 2,5% im ersten Quartal auf 3,8% im zweiten Quartal. Den größten Wachstumsbeitrag leisteten dabei die Investitionen, gefolgt vom staatlichen und privaten Konsum.

Die ersten Indikationen für die Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal deuten darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum in allen für die EnBW relevanten Märkten fortgesetzt hat - allerdings mit etwas abnehmender Dynamik. Insgesamt dürften von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verhalten positive Impulse auf den Geschäftsverlauf der EnBW im Jahr 2015 ausgehen.

Marktsituation Primärenergieträger, CO2-Zertifikate und Strom

Vorrangiges Ziel der EnBW-Handelsaktivitäten ist, die Unsicherheiten für die Erzeugungsmarge zu verringern, die aus Preisentwicklungen von Primärenergieträgern, CO2-Zertifikaten und Strom auf den Großhandelsmärkten entstehen können. Aus diesem Grund werden auf dem Terminmarkt die für die Stromerzeugung erforderlichen Mengen an Primärenergieträgern und CO2-Zertifikaten im Voraus beschafft und die geplante Stromproduktion wird veräußert. Maßgebend für die Kosten und Erlöse der ersten neun Monate 2015 sind somit die Konditionen der in den Vorjahren abgeschlossenen Lieferkontrakte. Die Preisentwicklung auf dem Terminmarkt in den ersten neun Monaten 2015 beeinflusst ihrerseits die Ergebnisse künftiger Jahre. Gleiches gilt für die vertriebsseitig am Terminmarkt erworbenen Strommengen.

Ölmarkt: Nach dem Anstieg der Ölpreise im zweiten Quartal auf etwa 65US-$/bbl gaben die Notierungen im Verlauf des dritten Quartals 2015 wieder deutlich nach und bewegten sich ab August mit rund 50US-$/bbl erneut auf dem niedrigen Niveau, wie es zu Jahresbeginn zu verzeichnen war. Obwohl der Markt unverändert durch ein Überangebot geprägt ist, behalten die OPEC-Staaten ihre Politik bei, nicht preisstützend in den Markt einzugreifen. Auch die seit Juli 2015 rückläufige Ölförderung der USA wirkte sich nicht erhöhend auf die Ölpreise aus, da der Rückgang geringer ausfiel, als zunächst erwartet, und gleichzeitig die Ölexporte aus dem Irak zunahmen. Zudem gingen von der Nachfrageentwicklung eher dämpfende Effekte auf die Ölpreise aus, da die Dynamik des Wirtschaftswachstums in Asien -vor allem in China -nachgelassen hat. Mittelfristig dürfte auch die Einigung im Atomstreit mit dem Iran tendenziell auf niedrigere Preise hinwirken, da eine Rückkehr des Iran an den internationalen Ölmarkt zu einer weiteren Angebotsausweitung führen wird. Die Preise an den Terminmärkten entwickelten sich im Berichtszeitraum weitgehend parallel zu den Preisen am Spotmarkt, wobei ab dem zweiten Quartal eine Verengung des Spreads zu beobachten war.

Kohlemarkt: Der Abwärtstrend der Preise am Kohlemarkt hat sich auch im dritten Quartal 2015 fortgesetzt. Zu dieser Entwicklung haben auf der Nachfrageseite vor allem geringere Kohleimporte in China sowie ein nachlassendes Wachstum der Importe in Indien infolge einer steigenden heimischen Kohleförderung beigetragen. Darüber hinaus wirkten sich Währungsabwertungen bedeutender Produzentenländer sowie günstigere Fracht- und Produktionskosten infolge des gesunkenen Ölpreises preisreduzierend aus. Da die Versorgungslage am Weltmarkt für Kohle insgesamt sehr gut ist, gingen auch von Förderkürzungen in Indonesien und in China kaum preisstabilisierende Effekte aus. Die Notierungen am Terminmarkt wiesen im dritten Quartal 2015 eine Backwardation auf und signalisierten damit die Erwartung weiter sinkender Kohlepreise. Dabei dürfte sich die Abschwächung der chinesischen Konjunktur ebenso auswirken wie ein erwarteter Anstieg der kolumbianischen Kohleexporte infolge der Aufhebung von Transportbeschränkungen.

Preisentwicklung auf den Öl- und Kohlemärkten

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Durchschnitt Q1-Q3/2015 Durchschnitt Q1-Q3/2014 Durchschnitt 2014
Rohöl (Brent), Frontmonat (Tagesquotes in US-$/bbl) 56,60 106,99 99,45
Rohöl (Brent), rollierender Frontjahrespreis (Tagesquotes in US-$/bbl) 63,38 103,21 98,72
Kohle - API #2, rollierender Frontjahrespreis in US-$/t 58,54 76,15 75,24


Gasmarkt: Langfristige Gasimportverträge bilden die wesentliche Grundlage der Gasversorgung in Deutschland. Die Preisbildung richtet sich dabei zeitversetzt vor allem an der Entwicklung der Ölpreise aus. Der monatliche Grenz-übergangspreis für Erdgas des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) lag im August 2015 mit 20,57 €/MWh um 14,6% unter dem Wert im Dezember 2014 (24,10€/MWh) und um 1,9 % über dem Wert des Vorjahresmonats (20,18€/MWh). Die Großhandelsmärkte wie die niederländische Title Transfer Facility (TTF) und der Handelspunkt des Marktgebiets NetConnect Germany (NCG) sind weitere wichtige Bezugsquellen für Erdgas.

Nach einem Preisanstieg zu Beginn des Jahres 2015 und einer Seitwärtsbewegung im zweiten Quartal gaben die durchschnittlichen Spot- und Terminpreise für Gas an der TTF im dritten Quartal spürbar nach. Die Entwicklung der Gaspreise folgte zeitlich etwas verzögert dem Trend rückläufiger Preise am Rohölmarkt. Auch die Produktionseinschränkungen aus dem Gasfeld Groningen in den Niederlanden und die Ankündigung mehrerer kurzfristiger Förderunterbrechungen in Norwegen führten nicht zu einem nachhaltigen Anstieg der Gaspreise. Der Spotpreis für Gas lag in den ersten neun Monaten 2015 im Durchschnitt dennoch um 0,31€/MWh über dem Durchschnittswert des Vorjahres, der Terminpreis für das Kalenderjahr 2016 bewegte sich im Mittel der ersten neun Monate 2015 um 3,95€/MWh unter dem Vorjahreswert.

Die geringen Spreads zwischen Spotmarkt- und Terminmarktpreisen für Gas, die zeitweilig im zweiten und dritten Quartal sogar negativ waren, deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer in der näheren Zukunft nicht von steigenden Gaspreisen ausgehen. Hintergrund ist die insgesamt entspannte Versorgungslage und die sich aus dem El-Niño-Signal im Pazifik ableitende Erwartung eines erneut milden Winterverlaufs. Gleichzeitig steigt das Angebot von LNG, das zudem verstärkt nach Nordeuropa geliefert wird. Schließlich werden auch trotz der verschärften Lage in der Ukraine keine Beschränkungen der russischen Gasexporte nach Europa erwartet.

Entwicklung der Preise für Erdgas an der TTF (niederländischer Großhandelsmarkt)

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in €/MWh Durchschnitt Q1-Q3/2015 Durchschnitt Q1-Q3/2014 Durchschnitt 2014
Spot 20,76 20,45 20,88
Rollierender Frontjahrespreis 20,98 24,93 24,62


CO2 -Zertifikate: Für CO2 -Emissionen aus Kraftwerken müssen im Rahmen des europäischen Emissionshandels Emissionszertifikate in entsprechender Höhe nachgewiesen werden. Im Jahresverlauf 2014 sind die Zertifikatepreise (EU-Allowance -EUA) nach dem EU-Beschluss zum Backloading deutlich auf über 6€/tCO2 angestiegen. Seit Jahresbeginn 2015 schwanken die Preise für CO2 -Zertifikate in einer Bandbreite zwischen 6,50 und 8,40€/tCO2 und bewegen sich damit spürbar über dem Vorjahresniveau. Preissteigernd wirkte dabei die Zustimmung des Umweltausschusses im EU-Parlament zu einem Vorschlag zur Marktstabilitätsreserve (MSR), der einen Beginn im Jahr 2019 und die Einstellung der Backloading-Mengen in die Reserve vorsieht. Dämpfende Effekte auf die Preisentwicklung gehen hingegen von den weiterhin stark rückläufigen Emissionen aus, was auf die milde Witterung und die hohe Einspeisung von Energie aus erneuerbaren Quellen zurückzuführen ist. Bei Certified-Emission-Reduction-(CER-)Zertifikaten sind die Kontingente weitgehend ausgeschöpft. Dennoch schlug sich der Preisanstieg der EUA-Zertifikate auch in höheren Preisen für die CER-Zertifikate nieder.

Für die künftige Preisentwicklung der CO2 -Zertifikate werden vor allem die Absicherungsmaßnahmen der Energieversorgungsunternehmen, der Zubau erneuerbarer Energien, die Wirkung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie der Konjunkturverlauf eine wesentliche Rolle spielen.

Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate/Tagesquotes

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in €/t CO2 Durchschnitt Q1-Q3/2015 Durchschnitt Q1-Q3/2014 Durchschnitt 2014
EUA, rollierender Frontjahrespreis 7,49 5,80 5,96
CER, rollierender Frontjahrespreis 0,45 0,20 0,17


Großhandelsmarkt Strom: Der durchschnittliche Preis am Spotmarkt der europäischen Strombörse EPEX SPOT für sofortige Stromlieferungen (Grundlastprodukt Base) im Marktgebiet Deutschland/Österreich lag in den ersten neun Monaten 2015 um rund 1€/MWh oder 3,0% unter den Preisen des Vergleichszeitraums 2014. Diese Entwicklung ist vor allem auf deutlich gestiegene Einspeisungen aus erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2015 infolge des starken Kapazitätsausbaus bei On- und Offshore-Windkraftanlagen zurückzuführen. Dadurch wurde der tendenziell preissteigernde Effekt einer höheren Last aufgrund im Vergleich zum Vorjahr geringerer Temperaturen im ersten Quartal überkompensiert. Im dritten Quartal lagen die Strompreise dagegen mit 32,84€/MWh um 1,34€/MWh beziehungsweise 4,3% über dem Vorjahresquartal. Dieser Preisanstieg war vor allem bedingt durch die geringen Niederschlagsmengen in den Monaten Juli und August, die zum einen zu einer verminderten Stromerzeugung aus Laufwasserkraftwerken führten. Zum anderen erhöhten sich die Frachtkosten für Kohlelieferungen per Binnenschiff um Niedrigwasserzuschläge. Daneben lag die Verfügbarkeit der Kernkraftwerke durch die Stilllegung von Grafenrheinfeld und Revisionen in mehreren anderen Kraftwerken unter dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig erhöhte sich die Stromnachfrage für Klimatisierungen durch die relativ langanhaltende Phase mit extrem hohen Temperaturen.

Die Terminmarktpreise für Strom an der European Energy Exchange (EEX) mit Lieferung im Frontjahr lagen im Durchschnitt der ersten neun Monate des laufenden Jahres um rund 3,61€/MWh beziehungsweise knapp 10,3 % unter dem Vorjahreswert. Ursächlich für diese Preisentwicklung sind der Preisverfall der Kohle in €/t, die Inbetriebnahme neuer Steinkohlekraftwerke und der Ausbau der erneuerbaren Energien -vor allem im Bereich Windkraftanlagen.

Das Terminprodukt für das Jahr 2016 schloss am letzten Handelstag im September bei knapp über 29 €/MWh. Die Terminmarktprodukte für die Jahre 2017 und 2018 befanden sich mit einer Bandbreite von 28 bis 29 €/MWh in einem Seitwärtsverlauf unter dem aktuellen Niveau des Spotmarkts. In den niedrigeren Preisen spiegelt sich insbesondere die Erwartung eines fortgesetzten preissenkenden Zubaus erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren wider. Vor allem bei Windkraftanlagen an Land und auf See wird mit einem erheblichen Ausbau gerechnet. Dieser Zubau erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass niedrigere oder negative Preise in einzelnen Stunden am Spotmarkt auftreten, was am Terminmarkt eingepreist wird. Ferner wirken sich die Veränderungen im thermischen Kraftwerkspark wie beispielsweise der Neubau beziehungsweise die Inbetriebnahme moderner und effizienter Kohlekraftwerke, aber auch anstehende Kraftwerksstilllegungen aus.

Entwicklung der Preise für Strom (EPEX), Grundlastprodukt Base

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in €/MWh Durchschnitt Q1-Q3/2015 Durchschnitt Q1-Q3/2014 Durchschnitt 2014
Spot 31,10 32,07 32,76
Rollierender Frontjahrespreis 31,63 35,24 35,09


Preise für Privat- und Industriekunden: Nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom August 2015 wird die durchschnittliche monatliche Stromrechnung für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh im Jahr 2015 mit 83,77€ geringfügig unter dem Vorjahreswert von 84,99 € liegen. 52 % des Preises entfallen dabei auf Steuern und Abgaben, die sich seit 1998 um insgesamt 267% erhöht haben. Der Preisanteil für Beschaffung, Netzentgelte und Vertrieb nahm demgegenüber in diesem Zeitraum nur um 6 % zu. Für Industriekunden in der Mittelspannungsversorgung verringert sich der durchschnittliche Strompreis inklusive Stromsteuer nach Berechnungen des BDEW von 15,32 ct/kWh im Jahr 2014 um 0,6% auf 15,23 ct/kWh im Jahr 2015.

Die Preise für Erdgas lagen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts im August 2015 für private Haushalte um 1,2% unter dem Wert des Vorjahresmonats; für Industriekunden verringerte sich der Preis für den Gasbezug um 7,7%.

Politische und regulatorische Rahmenbedingungen

Energiepolitik in Europa

EU-Energie- und Klimastrategie: Im Zuge der Umsetzung der energie- und klimapolitischen Strategie der Europäischen Kommission zur Schaffung einer Energieunion wird nach wie vor die Frage des Überwachungs- und Durchsetzungsrahmens, der sogenannten Governance, diskutiert. Die Mitgliedsstaaten wollen sich mehrheitlich weniger in die Pflicht nehmen lassen, während einige, unter anderem Deutschland, für ein strengeres Regime plädieren. Der Energieministerrat am 26. November 2015 soll sich hierzu konkreter positionieren. Im Übrigen plant die Kommission, im November ihren ersten jährlich geplanten Bericht zum Stand der Energieunion vorzulegen, der Rechenschaft über die Umsetzungsfortschritte ablegen soll.

Energiebinnenmarkt:

Am 15. Juli 2015 hat die Kommission mit einem Mitteilungspaket den Konsultationsprozess zum künftigen Marktdesign angestoßen. Dieser greift folgende Aspekte auf: die Sicherstellung ausreichender Kapazitäten beziehungsweise die Vermeidung negativer grenzüberschreitender Wechselwirkungen aufgrund nationaler Kapazitätsmechanismen, die Markt- und Systemintegration erneuerbarer Energien, die Stärkung des Nachfragemanagements und eine aktivere Beteiligung des Verbrauchers sowie eine Klärung der künftigen Rolle von Verteilnetzbetreibern. Auch mögliche institutionelle Veränderungen wie die Stärkung eines europäischen Regulators werden in dem Mitteilungspaket thematisiert. Entsprechende Konsultationen zum Marktdesign sowie zur Versorgungssicherheit liefen bis zum 8. Oktober 2015. Konkrete Gesetzgebungs-beziehungsweise Maßnahmenvorschläge werden dann in der zweiten Jahreshälfte 2016 erwartet.

Darüber hinaus hat der Druck seitens der europäischen Nachbarn zur Lösung der Engpasssituationen an den deutschen Grenzen weiter zugenommen, einschließlich der Frage einer Preiszonenaufteilung Deutschland/Österreich beziehungsweise innerhalb Deutschlands. Auf Antrag Polens hat die Agency for the Cooperation of Energy Regulators die Situation geprüft und am 23. September 2015 Empfehlungen zur Engpassbewirtschaftung und gegebenenfalls Aufteilung der Preiszonen Deutschland/Österreich veröffentlicht.

Zielvorgaben für 2030:

Zur Umsetzung der 2014 beschlossenen klima- und energiepolitischen Zielvorgaben bis 2030 hat die Kommission am 15. Juli 2015 einen Gesetzgebungsvorschlag zur Reform der Emissionshandels-(ETS-)Richtlinie vorgelegt. Weitere Umsetzungsmaßnahmen wie die Aufteilung der Emissionsminderungsziele in den Nicht-ETS-Sektoren auf die einzelnen Mitgliedsstaaten sowie die Anpassung der Erneuerbaren- und der Energieeffizienz-Richtlinien folgen in den Jahren 2016/2017. Aus Sicht der EnBW ist mit Blick auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien vor allem der künftige Governance-Prozess von Bedeutung. Er soll die Zielerfüllung seitens der Mitgliedsstaaten sicherstellen.

Emissionshandel:

Das Gesetzgebungsverfahren zur Reform der ETS-Richtlinie durch Einführung einer Marktstabilitätsreserve (MSR) ist am 18. September 2015 durch die formelle Bestätigung des Rats abgeschlossen worden. Das Ergebnis ist aus Sicht der EnBW insgesamt zu begrüßen. Die EnBW hatte sich zwar für einen noch früheren Beginn eingesetzt, letztlich wurde aber viel erreicht: ein Start im Jahr 2019 unter unmittelbarer Aufnahme der Backloading-Mengen und weitgehender Aufnahme der Ende der aktuellen Handelsperiode nicht zugeteilten Zertifikate in die Reserve. Die am 15. Juli 2015 mit der Vorlage eines Gesetzgebungsvorschlags eingeleitete Reform der ETS-Richtlinie zur Umsetzung des 2030-Rahmens umfasst über die Anpassung des linearen Reduktionsfaktors hinaus eine grundlegendere Überprüfung des Systems der freien Zuteilungen beziehungsweise auch der Ausnahmen zum Schutz der im internationalen Wettbewerb stehenden, besonders belasteten Sektoren (Carbon-Leakage-Sektoren). Bei der Reform wird die EnBW vor allem mögliche Auswirkungen auf das Auktionsbudget sowie freie Zuteilungen für den Energiesektor in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten und im Bereich Fernwärme sowie die Ausgestaltung der Neuanlagenreserve im Blick behalten.

Finanzdienstleistungsgesetzgebung:

Von besonderer Bedeutung sind weiterhin die Verfahren zur Konkretisierung der Bestimmungen der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID 2) hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Energiewirtschaft. Nach wie vor kritisch ist insbesondere die finale Ausgestaltung der spezifischen Ausnahmeregelung für Warenhändler: Es besteht die Gefahr, dass diese so eng definiert wird, dass sie kaum anwendbar ist und sich dadurch entsprechende Lizenzanforderungen ergeben. Gleiches gilt für die Definition, wann Strom- und Gastransaktionen als Finanzinstrument klassifiziert werden. Dies hat neben dem Anwendungsbereich der MiFID 2 auch erhebliche Auswirkungen auf die Regulierung des (OTC-)Derivatehandels (EMIR) sowie auf die Verordnung über Integrität und Transparenz im Energiemarkt. Auch hierzu laufen noch konkretisierende Rechtssetzungsverfahren, insbesondere hinsichtlich der Meldeverpflichtungen, die operativ beziehungsweise kostenseitig erhebliche Auswirkungen haben können.

Energiepolitik in Deutschland

Energiewende/Erneuerbare-Energien-Gesetz-(EEG-)Novelle:

Das EEG 2014 sieht die Umstellung der Förderung erneuerbarer Energien im Rahmen wettbewerblicher Ausschreibungen bis 2017 vor. Zunächst wurde in diesem Rahmen ein Ausschreibungspilot für Fotovoltaik-(PV-)Freiflächenanlagen eingeführt. Die EnBW erhielt bei der zweiten PV-Ausschreibungsrunde im Zeitraum April bis Juni 2015 zwei Zuschläge. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat am 31. Juli 2015 das Eckpunktepapier "Ausschreibungen für die Förderung von Erneuerbare-Energien-Anlagen" veröffentlicht, das weitere Ausschreibungsmodelle für Windenergie on- und offshore und große PV-Dachanlagen vorsieht. Für die Technologien Biomasse und Wasserkraft, die einen Anteil von weniger als 20% beim Ausbau der erneuerbaren Energien ausmachen, plant das BMWi keine Ausschreibungen. Die Konsultation zum Eckpunktepapier lief bis zum 1. Oktober 2015. Die EnBW hat sich mit einer eigenen Stellungnahme beteiligt. Im Anschluss werden nun die Ausschreibungsmodelle unter Berücksichtigung der Rückmeldungen weiter ausgestaltet.

Reservekraftwerke:

Konventionelle Kraftwerke werden aufgrund marktwirtschaftlicher Rahmenbedingungen zunehmend in eine dauerhafte Unwirtschaftlichkeit gedrängt und müssen daher sukzessive stillgelegt werden. Um eine Stilllegung systemrelevanter Kraftwerke zu verhindern, sieht das Gesetz eine Pflicht zur Vorhaltung der Betriebsbereitschaft der Anlagen als Reservekraftwerke ("Netzreserve") vor. Der Kraftwerksbetreiber hat dabei einen Anspruch auf eine angemessene Erstattung der Kosten, die infolge der Weiterbetriebspflicht anfallen. Für Kraftwerksbetreiber ist eine Erstattung der vollen Kosten einschließlich der Kapitalverzinsung auf das gebundene Kapital notwendig, da die finanziellen Belastungen für die Unternehmen der Branche nicht mehr lange tragbar sind. Die Bundesregierung hat Anfang September als Teil des geplanten Strommarktgesetzes einen Entwurf zur Novellierung der Bestimmungen zur Vorhaltung und Vergütung von Reservekraftwerken vorgelegt. Dabei wird zusätzlich zur Netzreserve eine gesamtdeutsche Kapazitätsreserve eingeführt, die für Fälle extremer Erzeugungsknappheit im Strommarkt vorgehalten werden soll. Die EnBW begrüßt dabei die Einrichtung eines neuen wettbewerblich orientierten Verfahrens zur Beschaffung der Kapazitätsreserve, das in einem Referentenentwurf des BMWi zu einer "Kapazitätsreserveverordnung (KapResV)" vom Oktober weiter konkretisiert wurde. Die EnBW als Betreiberin von Netzreserveanlagen kann sich künftig entscheiden, ob sie diese Anlagen in der Netzreserve belassen oder ob sie in die Kapazitätsreserve bieten und -bei erfolgreichem Gebot -in diese wechseln will.

Strommarktdesign:

Das von der Bundesregierung Anfang Juli 2015 vorgelegte Weißbuch zum Strommarktdesign wurde bis Ende August öffentlich konsultiert. Die EnBW hat sich hieran beteiligt. Nach Abschluss der öffentlichen Konsultation liegt nun ein Entwurf für das Strommarktgesetz vor. Er enthält konkrete Regelungen zur Ausgestaltung des Strommarkts 2.0. Dabei wird der Energy-Only-Markt (EOM 2.0) gestärkt und eine Kapazitätsreserve eingeführt. Die starke Marktorientierung der geplanten Reform des Strommarkts ist aus Sicht der EnBW zu begrüßen. Aktuell besteht kein Bedarf für eine vollständige Neuausrichtung des Marktdesigns im Sinne der Einführung von Kapazitätsmärkten. Die Einführung einer Reserve und die Reform des EOM sehen wir als risikoarme und kostengünstige Möglichkeit an, auch weiterhin eine sichere Versorgung durch Stärkung der Marktkräfte zu gewährleisten. Das Strommarktgesetz in seiner vorliegenden Form enthält aber auch kritische Punkte. Hierzu zählt insbesondere die unzureichende Entschädigung für Anlagen, die auf Verlangen des Übertragungsnetzbetreibers zur Netzstabilisierung (Redispatch) eingesetzt werden müssen.

Endlagerung/Kernenergierückstellungen:

Die Bund-Länder-Kommission zur Standortsuche setzte ihre Arbeit fort. Auf Grundlage des Standortauswahlgesetzes sollen bis Mitte 2016 Kriterien für ein Endlager für hoch radioaktive Abfallstoffe festgelegt werden. Des Weiteren soll es keine Transporte mehr aus der Wiederaufarbeitung in das Zwischenlager Gorleben geben. Die Bundesregierung hat mit Frankreich eine Übereinstimmung erzielt, dass die Rücknahme der in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague befindlichen Abfälle nicht vor 2016 erfolgen wird. Die Inbetriebnahme des Endlagers für schwach und mittel radioaktive Abfälle - Schacht Konrad -verzögert sich weiter und soll nicht vor 2022 erfolgen. Einen konkreten Zeitpunkt für die Inbetriebnahme nennt das Bundesamt für Strahlenschutz nicht. Auf Basis der Ergebnisse eines Gutachtens zur finanziellen Vorsorge im Kernenergiebereich hat das BMWi die Rückstellungen der kernkraftwerksbetreibenden Unternehmen mithilfe eines Stresstests prüfen lassen. Ziel war, Klarheit darüber zu gewinnen, ob alle Aufgaben und die damit verbundenen voraussichtlichen Kosten in den gebildeten Rückstellungen vollständig enthalten sind. Der Stresstest kommt zu dem Ergebnis, dass es keinerlei Beanstandungen an der Bilanzierungspraxis der Kernkraftwerksbetreiber gibt, damit wird die seit Jahrzehnten geübte Rückstellungspraxis bestätigt. Am 14. Oktober 2015 setzte die Bundesregierung eine Kommission ein, die auf Basis der Stresstestergebnisse Empfehlungen für das künftige Finanzierungssystem des Kernenergieausstiegs erarbeiten soll. Ergebnisse werden für Ende Januar 2016 erwartet. Zeitgleich verabschiedete das Bundeskabinett den Entwurf des Rückbau- und Entsorgungskostennachhaftungsgesetzes. Ziel des Gesetzes ist die Konservierung der aktuellen Haftungssituation und eine Reduzierung der Risiken für die öffentlichen Haushalte. Folglich soll das Gesetz eine dauerhafte Nachhaftung von Konzernmuttergesellschaften für ihre kernkraftwerksbetreibenden Tochterunternehmen sicherstellen. Ferner sollen die Regelungen auch nach Unternehmensaufspaltungen greifen.

Klimaschutz-Aktionsprogramm 2020:

Das Klimaschutz-Aktionsprogramm sieht unter anderem zusätzliche CO2-Minderungen im konventionellen Kraftwerksbereich in Höhe von 22 Mio. tCO2 bis 2020 vor. Nach einer langen öffentlichen Auseinandersetzung um mögliche Auswirkungen verschiedener Vorschläge einigten sich die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD am 1. Juli 2015 schließlich auf ein Modell, das von der IG Bau, Chemie und Energie mitentwickelt worden war. Es ist in seinen Grundzügen in den ersten, Anfang September bekannt gewordenen Referentenentwurf zum Strommarktgesetz übernommen worden. Der Gesetzentwurf sieht die schrittweise Stilllegung von Braunkohlekraftwerksblöcken im Umfang von 2,7 GW bis 2020 vor. Die betroffenen Blöcke werden zunächst auf vertraglicher Basis für vier Jahre in eine Klimareserve überführt, die Betreiber erhalten dafür eine kostenbasierte Vergütung. Von dieser Maßnahme erwartet die Bundesregierung einen CO2-Einspareffekt von 11 bis 12,5 Mio. t bis 2020. Die Lücke zur Gesamtminderung von 22 Mio. t soll über eine höhere KWK-Förderung und Effizienzmaßnahmen bei Gebäuden, Kommunen, Industrie und Bahn geschlossen werden. Die EnBW ist von der Klimareserve nicht direkt betroffen. Aus Sicht des Unternehmens ist dieser politische Kompromiss geeignet, mögliche soziale Härten innerhalb des Strukturwandels abzufedern. Im Vergleich zum ursprünglichen Vorschlag könnte diese Lösung allerdings zu höheren volkswirtschaftlichen Kosten führen. Bei der Umsetzung der Kostenerstattung sollte im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum Strommarktgesetz deshalb eine transparente Lösung sichergestellt werden.

Außerhalb des Stromsektors sollen Energieeffizienzmaßnahmen den größten Beitrag zum Klimaschutz-Aktionsprogramm leisten, um das nationale Einsparziel von 40% bis 2020 noch zu erreichen. Die EnBW unterstützt das generelle Vorhaben, hatte sich allerdings dafür ausgesprochen, vor allem die ungenutzten Potenziale zur Senkung von Treibhausgasen außerhalb des ETS-Sektors zu heben. Aus Sicht der EnBW wäre neben einer schnellen, ambitionierten ETS-Reform eine zunehmende Elektrifizierung von Wärme und Mobilität in Kombination mit stärkeren Anreizen zur Energieeinsparung der Schlüssel zur Erreichung der deutschen Klimaschutzziele.

Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG):

Am 23. September 2015 beschloss das Bundeskabinett den offiziellen Referentenentwurf zur Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG). Demnach soll unter anderem das vorhandene 25-%-Ziel bis 2020 statt auf die gesamte Erzeugung nun nur noch auf die regelbare Nettostromerzeugung bezogen und eine neue, auf gasbetriebene Kraftwerke beschränkte Förderung von Bestandsanlagen ab einer Größe von 2 MW eingeführt werden. Der jährliche KWK-Förderdeckel soll von aktuell 750 Mio.€ auf künftig 1,5 Mrd.€ angehoben werden. 0,5 Mrd.€ der Gesamtförderung sind für den Ersatz von kohlegefeuerten durch gasgefeuerte Anlagen im Bestand und eine moderate Förderung von Gasneubauvorhaben vorgesehen. Der Gesetzentwurf streicht für Anlagen > 100 kW außerdem sämtliche Zuschläge für den Eigenverbrauch. Ab dieser Anlagengröße wird eine Direktvermarktungspflicht eingeführt. Das Gesetz gilt unbefristet. Die EnBW setzt sich im Rahmen ihrer Positionierung unter anderem für eine Beibehaltung der Eigenverbrauchszuschläge für dezentrale Objekt-KWK bis 250 kW beziehungsweise für eine Förderung des Wechsels von kohlebasierten zu gasbasierten Anlagen ein. Der Gesetzentwurf geht nun in das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren. Das KWKG soll zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.

Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz:

Der Schwerpunkt des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz liegt auf der Senkung des Endenergieverbrauchs, insbesondere im Wärmesektor. Die Bundesregierung plant zudem weitere Initiativen, um den Energiedienstleistungsmarkt anzukurbeln. Zu den Kernmaßnahmen des Aktionsprogramms gehören die Aufstockung des Gebäudesanierungsprogramms, die Einführung eines Energieeffizienzausschreibungsmodells (Schwerpunkt Strom) sowie die Ausweitung des Bürgschaftsrahmens für Contractingverträge.

Regulierung der Strom- und Gasmärkte

Netzentgelte Strom:

Am 1. Januar 2014 hat die zweite Regulierungsperiode begonnen. Aufgrund der noch ausstehenden Abrechnung des Regulierungskontos haben noch nicht alle Stromverteilnetzbetreiber ihren endgültigen Bescheid zu den Erlösobergrenzen von der Bundesnetzagentur (BNetzA) erhalten. Deshalb können sich zwischen der vorläufigen und der endgültigen Erlösobergrenze noch geringfügige Differenzen ergeben.

Weiterentwicklung des Regulierungssystems für die Netzentgelte Strom/Gas:

Die BNetzA legte im Januar 2015 einen Bericht zur Evaluierung der Anreizregulierung vor, in dem sie die Wirkungen der bisherigen Anreizregulierung analysiert und Vorschläge für die Weiterentwicklung des Regulierungssystems ab der dritten Regulierungsperiode macht. Auf Basis dieses Berichts legte das BMWi Eckpunkte zu einer Novellierung der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) vor. Entgegen der ursprünglichen Planungen des BMWi wird voraussichtlich erst im Winter 2015 ein Kabinettsbeschluss zur Änderung der Anreizregulierungsverordnung vorliegen. Die Anpassungen am Regulierungssystem für die Strom- und Gasnetzentgelte sollen dann ab der dritten Regulierungsperiode (Strom 2019, Gas 2018) wirksam werden. Die EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW hat sich am Evaluierungsprozess und dem daran anschließenden Novellierungsprozess der ARegV mit Stellungnahmen beteiligt und wird sich weiterhin aktiv in die Diskussion einbringen.

Netzentwicklungsplan (NEP) Strom 2014/2015, Offshore-Netzentwicklungsplan (Ü-NEP) 2014/2015:

Die BNetzA hat die von den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) überarbeiteten Entwürfe der Netzentwicklungspläne 2014 geprüft und am 4. September 2015 ihre Prüfungsergebnisse veröffentlicht. Die Bedarfsermittlung der BNetzA umfasst alle bestätigungsfähigen Leitungsausbauvorhaben an Land (NEP) und in Nord- und Ostsee (O-NEP) mit einem Zeithorizont bis in das Jahr 2024. Die EnBW hat sich mit eigenen Stellungnahmen an diesem öffentlichen Dialog beteiligt. Auch unter Berücksichtigung der durch das EEG 2014 geänderten Rahmenbedingungen hat die BNetzA insbesondere die bereits im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) ausgewiesenen HGÜ-Verbindungen erneut bestätigt. Die EnBW-Tochtergesellschaft TransnetBW ist an den HGÜ-Projekten ULTRANET und SuedLink beteiligt und für die Optimierung und den Ausbau des Höchstspannungsnetzes in Baden-Württemberg zuständig. Insgesamt umfasst der bestätigte NEP rund 3.050 km an Optimierungs- und Verstärkungsmaßnahmen (BBPlG: 2.700 km). Der bestätigte O-NEP sieht aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Reduzierung der Ausbaugeschwindigkeit bei Offshore-Windkraftanlagen lediglich drei Anbindungsleitungen für die Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee vor. Dabei werden bereits von den ÜNB beauftragte Anbindungssysteme bei der Prüfung des O-NEP als gegeben unterstellt und deren Erforderlichkeit im Rahmen der Prüfung wird nicht erneut untersucht. Die ÜNB veröffentlichen die ersten Entwürfe des NEP und des O-NEP für das Zieljahr 2025 voraussichtlich Ende Oktober 2015.

Netzentwicklungsplan (NEP) Gas 2015:

Die BNetzA hat den Entwurf des NEP Gas 2015 am 14. April 2015 veröffentlicht und zur Konsultation gestellt. Der derzeitige Entwurf sieht neben 14 sich größtenteils bereits im Bau befindlichen Startnetzmaßnahmen 73 weitere Maßnahmen zum Ausbau der nationalen Gasinfrastruktur in den nächsten zehn Jahren vor. Die sich aus dem geplanten Ausbau ergebenden Investitionen umfassen bis 2020 rund 2,8 Mrd. € und steigen bis 2025 auf insgesamt 3,5 Mrd. € an. Größere Ausbaumaßnahmen sind insbesondere im Südosten und Nordwesten Deutschlands geplant. Um den Bedarf an Transportkapazitäten für Erdgas in Baden-Württemberg zu decken und so einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten, ist dabei vor allem die sich bereits im Bau befindliche Nordschwarzwaldleitung der EnBW-Tochtergesellschaft terranets bw als Maßnahme im NEP hervorzuheben. Die Maßnahme wird in zwei Bauabschnitten realisiert. Der erste Bauabschnitt von Au am Rhein nach Ettlingen wurde in Betrieb genommen. Für den zweiten Bauabschnitt von Ettlingen nach Leonberg (56 km) liegt der Planfeststellungsbeschluss vor. Der Bau wird voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen sein.

Intelligente Messsysteme (Smart-Meter-Systeme):

Die Konsultation des offiziellen Gesetzentwurfs zur "Digitalisierung der Energiewende" wurde am 9. Oktober 2015 abgeschlossen. Die EnBW hatte sich mit einer eigenen Stellungnahme beteiligt. Der Gesetzentwurf umfasst den angedachten Smart-Meter-Rolloutpfad, die Einbauverpflichtungen, die Refinanzierung sowie die Ausgestaltung wettbewerblicher Elemente und die sichere Datenkommunikation. Demnach soll der Rollout von intelligenten Messsystemen nicht flächendeckend, sondern stufenweise nach größtem Effizienz- und Netznutzen erfolgen. Die Einbauverpflichtung beginnt bei Verbräuchen von > 6.000 kWh beziehungsweise bei Erneuerbare Energien-(EE-)/KWK-Anlagen > 7 kW. Moderne Messeinrichtungen sollen flächendeckend bis 2032 eingebaut werden. Über die bisher schon bekannten Inhalte hinaus regelt das Gesetz weiterhin veränderte Verantwortlichkeiten im Rahmen der Marktkommunikation und Bilanzierung und stellt umfangreiche Entflechtungsanforderungen an die grundzuständigen Messstellenbetreiber. Aufgrund der bisherigen Verzögerungen und des noch anstehenden Gesetzgebungsprozesses ist mit einem Inkrafttreten des Gesetzes erst zur Jahresmitte 2016 zu rechnen. Die EnBW wird sich in den Gesetzgebungsprozess aktiv einbringen. Zentrale Anliegen der EnBW sind die zeitnahe Refinanzierung von Investitionen in intelligente Energienetze, ein diskriminierungsfreier Wettbewerb sowie eine effiziente Markt- und Datenkommunikation.

Unternehmenssituation des EnBW-Konzerns

Finanzielle Leistungskennzahlen

Ertragslage

Stromabsatz rückläufig, Gasabsatz gesteigert

Stromabsatz des EnBW-Konzerns (ohne Netze)

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in Mrd. kWh 1.1.-30.9. Vertriebe Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel

2015 2014 2015 2014 2015 2014
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 11,2 11,4 0,0 0,0 0,0 0,0
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 23,5 23,6 0,0 0,0 0,0 0,0
Handel 0,5 0,5 2,6 3,1 47,5 53,2
Gesamt 35,2 35,5 2,6 3,1 47,5 53,2


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in Mrd. kWh 1.1.-30.9. Gesamt (ohne Netze) Veränderung in %

2015 2014
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 11,2 11,4 -1,8
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 23,5 23,6 -0,4
Handel 50,6 56,8 -10,9
Gesamt 85,3 91,8 -7,1


Der Stromabsatz des EnBW-Konzerns lag in den ersten neun Monaten 2015 unter dem Vorjahresniveau. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf den Bereich Handel zurückzuführen. Dessen Auswirkung auf die Ertragskraft des Unternehmens ist jedoch begrenzt. In einem weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfeld sank der Stromabsatz im Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden (B2C) geringfügig. Der Absatz im Bereich Geschäfts- und Industriekunden (B2B) erreichte nahezu den Vorjahreswert. Seit Jahresbeginn 2015 wird der Stromabsatz des Segments Netze nicht mehr ausgewiesen, da vom Independent Transmission Operator (ITO) keine Daten (im Wesentlichen durchlaufende Mengen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)) mehr gemeldet werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Gasabsatz des EnBW-Konzerns

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in Mrd. kWh 1.1.-30.9. Vertriebe Erzeugung und Handel Gesamt

2015 2014 2015 2014 2015 2014
Privat- und Gewerbekunden (B2C) 6,9 5,5 0,0 0,0 6,9 5,5
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 54,9 43,4 0,0 0,0 54,9 43,4
Handel 1,0 0,5 37,4 34,5 38,4 35,0
Gesamt 62,8 49,4 37,4 34,5 100,2 83,9


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in Mrd. kWh 1.1.-30.9. Veränderung in %


Privat- und Gewerbekunden (B2C) 25,5
Geschäfts- und Industriekunden (B2B) 26,5
Handel 9,7
Gesamt 19,4


Der Gasabsatz des EnBW-Konzerns erhöhte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Zu dieser Entwicklung trug vor allem ein witterungsbedingt gestiegener Absatz an Geschäfts- und Industriekunden (B2B) bei. Der Gasabsatz im Privatkundengeschäft (B2C) nahm sowohl durch einen leichten Anstieg der Kundenzahl als auch aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kühleren Witterung zu. Die Handelsaktivitäten lagen über dem Vorjahresniveau. Ihre Auswirkungen auf die Ertragskraft des Unternehmens sind jedoch begrenzt.


Außenumsatz geringfügig unter Vorjahr

Außenumsatz des EnBW-Konzerns nach Segmenten

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in Mio. €1 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Vertriebe 6.730,2 6.579,4 2,3 9.066,8
Netze 4.819,3 4.765,8 1,1 6.230,5
Erneuerbare Energien 275,5 291,0 -5,3 407,4
Erzeugung und Handel 3.483,7 3.823,1 -8,9 5.290,1
Sonstiges/Konsolidierung 6,1 7,2 -15,3 7,7
Gesamt 15.314,8 15.466,5 -1,0 21.002,5


1 Nach Abzug von Strom- und Energiesteuern.


Vertriebe:

Das Segment Vertriebe weitete den Umsatz in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum vor allem durch höhere Absatzmengen im Gasvertrieb aus.

Netze:

Im Segment Netze stieg der Umsatz in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr aufgrund höherer Erlöse aus der Netznutzung.

Erneuerbare Energien:

Das Segment Erneuerbare Energien wies in den ersten neun Monaten 2015 einen gegenüber dem Vorjahr verringerten Umsatz aus. Dies ist im Wesentlichen den gesunkenen Strompreisen für die Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken sowie rückläufigen Handelsumsätzen zuzuschreiben. Gegenläufig wirkte die zunehmende Direktvermarktung aus der vollständigen Inbetriebnahme unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2.

Erzeugung und Handel:

Der Umsatz des Segments Erzeugung und Handel reduzierte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die gesunkenen Strompreise zurückzuführen.

Wesentliche Entwicklungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahm von -141,2 Mio.€ im Vorjahreszeitraum auf -392,7 Mio.€ in der Berichtsperiode zu. Begründet ist der schlechtere Saldo unter anderem mit einem Aufwand, der im Zusammenhang mit einem geplanten Unternehmenserwerb steht. Der Rückgang des Materialaufwands um 4,2% auf 12.420,4 Mio.€ ist vor allem durch den geringeren Stromabsatz im Segment Erzeugung und Handel sowie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedrigere Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen für nicht mehr kostendeckende langfristige Strombezugsverträge bedingt. Die Abschreibungen lagen mit 701,3 Mio.€ unter dem Niveau des Vorjahres von 1.899,8 Mio.€, das durch hohe Wertberichtigungen hauptsächlich auf das Erzeugungsportfolio geprägt war. Das Beteiligungsergebnis belief sich auf 69,0 Mio.€, was einer Erhöhung um 49,6 Mio.€ gegenüber dem Vorjahreswert von 19,4 Mio.€ entspricht. Hier wirkte sich hauptsächlich ein positives laufendes Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen im aktuellen Jahr aus. Das Finanzergebnis verbesserte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 500,9 Mio.€ auf 99,7 Mio. € (Vorjahr: -401,2 Mio.€). Grund hierfür waren im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren im ersten Halbjahr 2015. Gegenläufig wirkte die Anpassung des Diskontierungszinssatzes für kerntechnische Rückstellungen von 4,8% zum 31. Dezember 2014 auf 4,7% im ersten Halbjahr 2015. Insgesamt ergab sich für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015 ein Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von 871,2 Mio.€, nach -1.030,0 Mio.€ im Vorjahr.

Ergebnis

Das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Konzernergebnis stieg im Berichtszeitraum um 1.481,4 Mio. € auf 710,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von -770,6 Mio.€. Das Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf 2,62€, nach -2,85€ im Vorjahreszeitraum.

Adjusted und neutrales Ergebnis

Für die interne Steuerung wie auch für die externe Kommunikation der aktuellen und künftigen Ergebnisentwicklung der EnBW kommt der nachhaltigen Ertragskraft der laufenden Geschäftstätigkeit besondere Bedeutung zu. Zur Darstellung dieses operativen Ergebnisses verwenden wir das Adjusted EBITDA -das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - als zentrale Berichtsgröße. Eine Darstellung und Erläuterung der Sondereffekte erfolgt im Abschnitt "Neutrales Ergebnis".

Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns nach Segmenten

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in Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Vertriebe 238,4 226,7 5,2 230,6
Netze 530,4 656,4 -19,2 886,3
Erneuerbare Energien 156,3 145,5 7,4 191,4
Erzeugung und Handel 671,1 615,7 9,0 899,5
Sonstiges/Konsolidierung 39,7 -12,1 - -40,4
Gesamt 1.635,9 1.632,2 0,2 2.167,4


Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns

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in % 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 1.1.31.12.2014
Vertriebe 14,6 13,9 10,6
Netze 32,4 40,2 40,9
Erneuerbare Energien 9,6 8,9 8,8
Erzeugung und Handel 41,0 37,7 41,5
Sonstiges/Konsolidierung 2,4 -0,7 -1,8
Gesamt 100,0 100,0 100,0


Das Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns liegt auf Vorjahresniveau und somit im oberen Bereich der Bandbreite unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2015 von 0 % bis -5 %.

Vertriebe:

Im Segment Vertriebe stieg das Adjusted EBITDA in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum insbesondere durch den temperaturbedingt höheren Gasabsatz an. Darüber hinaus trugen Optimierungen im Stromvertrieb zu der Ergebnisverbesserung bei. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns erhöhte sich im Vorjahresvergleich somit geringfügig.

Netze:

Das Adjusted EBITDA des Segments Netze lag im Berichtszeitraum unter dem Vorjahreswert. Temperaturbedingt höhere Erlöse aus der Netznutzung wurden im Wesentlichen durch planmäßige Personalaufstockungen für den Netzausbau sowie durch gestiegene Pachtaufwendungen aus der neuen Vertragskonstellation mit der Stadt Stuttgart kompensiert. Zusätzlich wurde das Ergebnis stark durch negative Einmaleffekte beeinflusst, wie einen höheren Aufwand für dezentrale Einspeisung sowie eine Belastung durch die Erhöhung der Rückstellung für die nachträgliche Anpassung des Wasserpreises in Stuttgart. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns ging entsprechend zurück.

Erneuerbare Energien:

Im Segment Erneuerbare Energien lag das Adjusted EBITDA in den ersten neun Berichtsmonaten 2015 geringfügig über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die schlechtere Ergebnisentwicklung unserer Laufwasserkraftwerke aufgrund der im Periodenvergleich gesunkenen Strompreise konnte durch die vollständige Inbetriebnahme unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 und durch den moderaten Zubau bei Onshore-Windkraftanlagen überkompensiert werden. Der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns erhöhte sich geringfügig.

Erzeugung und Handel:

Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel erhöhte sich im Periodenvergleich. Dies ist im Wesentlichen auf positive temporäre Effekte wie unterschiedliche Revisionszeitpunkte von Kraftwerken im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Daneben trugen unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und die Erstattung von Kosten im Rahmen der Reservekraftwerksverordnung ebenfalls zur positiven Ergebnisentwicklung gegenüber dem Vorjahr bei. So wurden beispielsweise im April 2015 zwei Blöcke des Kraftwerks Heilbronn zusätzlich als Netzreservekraftwerke unter Vertrag genommen. Die negativen Effekte aus rückläufigen Preisen und Spreads auf den Großhandelsmärkten für Strom konnten dadurch vorübergehend überkompensiert werden. Das Segment trug im Vorjahresvergleich somit in größerem Maß zum Adjusted EBITDA des Konzerns bei.

Adjusted Ertragskennzahlen des EnBW-Konzerns

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in Mio.€ 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Adjusted EBITDA 1.635,9 1.632,2 0,2 2.167,4
Planmäßige Abschreibungen -690,2 -666,0 3,6 -876,9
Adjusted EBIT 945,7 966,2 -2,1 1.290,5
Adjusted Beteiligungsergebnis 86,5 22,6 - 73,4
Adjusted Finanzergebnis 195,5 -401,3 - -542,8
Adjusted Ertragsteuern -179,0 -175,6 -1,9 -251,7
Adjusted Konzernüberschuss 1.048,7 411,9 - 569,4
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (50,6) (61,5) -17,7 (90,0)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (998,1) (350,4) - (479,4)


Der Ergebnisanstieg im Adjusted Beteiligungsergebnis in den ersten neun Monaten 2015 resultiert vor allem aus höheren Erträgen aus at equity bewerteten Beteiligungen. Vor dem Hintergrund der positiven Aktienmarktentwicklung im ersten Halbjahr 2015 sowie einer möglichen Änderung der Besteuerung bei Streubesitzaktien wurden steuerfreie Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren realisiert, was in der Berichtsperiode zu einem signifikanten Anstieg des Adjusted Finanzergebnisses führte. Dadurch lag die Adjusted Steuerquote im Berichtszeitraum bei 14,6%, nachdem sie in der Vorjahresperiode 29,9% betragen hatte. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss stieg im Periodenvergleich im Wesentlichen aufgrund dieses Effekts, der bei der Berechnung der Ausschüttungsquote für Dividenden bereinigt wird.

Neutrales Ergebnis des EnBW-Konzerns

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in Mio.€ 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in %
Erträge/Aufwendungen im Bereich der Kernenergie 26,8 -67,5 -
Ergebnis aus Veräußerungen 25,0 42,3 -40,9
Zuführung Drohverlustrückstellung Strombezugsverträge -214,7 -345,9 37,9
Erträge aus Zuschreibungen 34,7 0,9 -
Sonstiges neutrales Ergebnis -103,9 -10,4 -
Neutrales EBITDA -232,1 -380,6 39,0
Außerplanmäßige Abschreibungen -11,1 -1.233,8 -99,1
Neutrales EBIT -243,2 -1.614,4 84,9
Neutrales Beteiligungsergebnis -17,5 -3,2 -
Neutrales Finanzergebnis -95,8 0,1 -
Neutrale Ertragsteuern 70,1 468,1 -85,0
Neutraler Konzernfehlbetrag -286,4 -1.149,4 75,1
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (0,9) (-28,4) -
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-287,3) (-1.121,0) 74,4


Der Fehlbetrag des neutralen EBITDA reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum vor allem aufgrund deutlich geringerer Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen für langfristige Strombezugsverträge. Daneben trugen ein verbessertes Ergebnis im Bereich Kernenergie sowie Erträge aus Zuschreibungen auf den beizulegenden Zeitwert in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten wesentlich zu dieser Ergebnisentwicklung bei. Gegenläufig wirkte der im sonstigen neutralen Ergebnis ausgewiesene Aufwand, der im Zusammenhang mit einem geplanten Unternehmenserwerb steht. Das neutrale EBIT verbesserte sich im Berichtszeitraum gegenüber der Vorjahresperiode signifikant. Diese Entwicklung ist maßgeblich durch außerplanmäßige Abschreibungen im Wesentlichen auf das Erzeugungsportfolio im Vorjahr bedingt. Das neutrale Finanzergebnis weist in der Berichtsperiode einen negativen Saldo auf, nach einem geringfügig positiven Wert im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die Anpassung des Diskontierungszinssatzes für die Kernenergierückstellungen von 4,8 % zum 31. Dezember 2014 auf 4,7% im ersten Halbjahr 2015 zurückzuführen. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende neutrale Konzernfehlbetrag beläuft sich in der Berichtsperiode auf 287,3 Mio.€, nach 1.121,0 Mio.€ im Vorjahreszeitraum.

Finanzlage

Finanzierung

Für die Deckung des Gesamtfinanzierungsbedarfs stehen dem EnBW-Konzern neben der Innenfinanzierungskraft und eigenen Mitteln folgende Instrumente zur Verfügung:

Commercial-Paper-(CP-)Programm über insgesamt 2,0 Mrd. € (zum 30. September 2015 ungenutzt)

syndizierte Kreditlinie über 1,5 Mrd. € mit einer Laufzeit bis 2020 (zum 30. September 2015 ungenutzt). Die Laufzeitverlängerung um ein Jahr wurde zum 21. Juli 2015 wirksam, eine erneute Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr besteht 2016.

bilaterale kurzfristige Kreditlinien über 521 Mio.€ (zum 30. September 2015 ungenutzt)

Euro-Medium-Term-Note-(EMTN-)Programm mit einem Rahmen von 7,0 Mrd. € (zum 30. September 2015 mit 3,5 Mrd.€ genutzt). Am 7. Juli 2015 wurde eine Anleihe über 750 Mio. € fällig, die aus der bestehenden Liquiditätsposition zurückgezahlt wurde.

Etablierter Emittent am Fremdkapitalmarkt

Die EnBW verfügt über einen jederzeit ausreichenden und flexiblen Zugang zum Kapitalmarkt.

Das Anleihenportfolio der EnBW weist eine ausgewogene Fälligkeitsstruktur auf. Nach den Refinanzierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2014 ist der EnBW-Konzern mittelfristig durchfinanziert. Die EnBW behält sich vor, ein günstiges Kapitalmarktumfeld zur Begebung neuer Anleihen zu nutzen, um die Finanzierungsstruktur weiter zu optimieren. Zu diesem Zweck analysiert und bewertet die EnBW die Entwicklung am Kapitalmarkt kontinuierlich hinsichtlich des aktuellen Zinsumfelds und der Refinanzierungskosten.

Rating und Ratingentwicklung

Das wesentliche Ziel der Finanzierungsstrategie der EnBW ist unverändert die Erhaltung einer guten Bonität. Steuerungsgröße hierfür ist der dynamische Verschuldungsgrad, der mit der Zielgröße von grundsätzlich < 3,3 bei den Ratingagenturen einem A-Rating entspricht. Die damit verbundenen Anforderungen hat die EnBW seit dem Beginn der Bonitätsbewertung seitens der Ratingagenturen Standard & Poor's im Jahr 2000, Moody's im Jahr 2002 und Fitch im Jahr 2009 stets erfüllt. Seit dem Jahr 2011 beurteilen die Ratingagenturen die energiepolitischen Rahmenbedingungen in der deutschen Energieversorgerbranche jedoch kritischer und attestieren ein verschlechtertes Geschäftsrisikoprofil. Bislang konnte die EnBW dem branchenweit negativen Ratingtrend weitgehend standhalten. Die aktuellen Ratings reflektieren den Umbau des EnBW-Portfolios mit einer stärkeren Konzentration auf risikoarme Aktivitäten.

EnBW-Rating/Ratingausblick

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30.9.2015 2014 2013 2012 2011
Moody's A3/negativ A3/negativ A3/negativ A3/negativ A3/negativ
Standard & Poor's A-/stabil A-/stabil A-/stabil A-/stabil A-/stabil
Fitch A-/stabil A-/stabil A-/stabil A-/stabil A-/stabil


Investitionsanalyse

Zahlungswirksame Nettoinvestitionen des EnBW-Konzerns

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in Mio. €1 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Investitionen für Wachstumsprojekte 596,6 1.065,4 -44,0 1.506,7
Investitionen für Bestandsprojekte 269,1 221,7 21,4 450,0
Investitionen gesamt 865,7 1.287,1 -32,7 1.956,7
Klassische Desinvestitionen2 -9,1 -17,5 -48,0 -130,1
Beteiligungsmodelle 0,0 -93,1 -100,0 -125,3
Sonstige Abgänge und Baukostenzuschüsse -126,3 -194,1 -34,9 -274,0
Desinvestitionen gesamt -135,4 -304,7 -55,6 -529,4
Nettoinvestitionen (zahlungswirksam) 730,3 982,4 -25,7 1.427,3


1 Ohne Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.
2 Mit dem Verkauf von vollkonsolidierten Unternehmen abgegebene flüssige Mittel sind nicht enthalten. Diese betragen im Berichtszeitraum 6,0 Mio. € (1.1.-30.9.2014: 0,0 Mio. €, 1.1.-31.12.2014: 0,0 Mio. €).


Das Investitionsvolumen des EnBW-Konzerns hat sich in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum planmäßig um 32,7% verringert, da das Großkraftwerksprojekt RDK 8 sowie der Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 fertiggestellt sind und die Investitionen für das Gas- und Dampfturbinen-(GuD-)Kraftwerk Lausward deutlich unter denen des Vorjahreszeitraums lagen. Darüber hinaus war im Vorjahr die Übernahme des 50-prozentigen Anteils an der EnBW Gas Verwaltungsgesellschaft mbH enthalten. Von den gesamten Bruttoinvestitionen entfielen 68,9% auf Wachstumsprojekte; der Anteil der Bestandsinvestitionen lag in den ersten neun Monaten 2015 bei 31,1 % und betraf vor allem bestehende Kraftwerke und die Netzinfrastruktur.

Investitionen gesamt nach Segmenten in %

Die Investitionen im Segment Netze lagen mit 368,4 Mio.€ über dem Niveau des Vorjahres (281,1 Mio. €) und entfielen hauptsächlich auf Maßnahmen zur Netzertüchtigung und zum Anschluss von Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen sowie auf den Bau der Nordschwarzwaldleitung.

Im Segment Erneuerbare Energien lagen die Investitionen mit 325,4 Mio.€ unter dem Vorjahreswert (368,1 Mio.€), da der Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 im Sommer 2015 fertiggestellt wurde und der Großteil der Investitionen im Jahr 2014 angefallen war. Der Anteil des Segments an den Bruttoinvestitionen stieg im Vorjahresvergleich jedoch infolge des überproportionalen Rückgangs der gesamten Investitionen.

Im Segment Erzeugung und Handel gingen die Investitionen mit 125,6 Mio.€ aufgrund der Fertigstellung des Kraftwerksprojekts RDK 8 gegenüber dem Vorjahr (377,5 Mio. €) deutlich zurück. Des Weiteren lagen die Investitionen für den Bau des GuD-Kraftwerks Lausward unter dem Vorjahresniveau.

Darüber hinaus wurden in der Berichtsperiode 27,7 Mio.€ in die Stärkung des Vertriebs investiert. Im Vorjahreszeitraum betrugen die Investitionen 242,4 Mio.€; hier war im Wesentlichen die Übernahme des 50-prozentigen Anteils an der EnBW Gas Verwaltungsgesellschaft mbH enthalten.

Die Desinvestitionen sind aufgrund des weitgehend abgeschlossenen Prozesses der Konzessionsverlängerungen im Netzbereich im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.

Liquiditätsanalyse

Free Cashflow des EnBW-Konzerns

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in Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Operating Cashflow 1.174,4 1.467,2 -20,0 1.775,7
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 322,5 -304,1 - -254,7
Erhaltene Zinsen und Dividenden 285,4 211,2 35,1 323,5
Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -256,3 -191,8 33,6 -338,6
Funds from Operations (FFO) 1.526,0 1.182,5 29,0 1.505,9
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit -322,5 304,1 - 254,7
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -845,5 -1.049,4 -19,4 -1.704,4
Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 75,9 139,9 -45,7 194,1
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 50,4 54,2 -7,0 79,9
Free Cashflow 484,3 631,3 -23,3 330,2


Der Operating Cashflow verringerte sich im Periodenvergleich, während der Funds from Operations (FFO) über dem Niveau des Vorjahreszeitraums lag. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch Steuererstattungen sowie geringere Steuerzahlungen in der aktuellen Berichtsperiode beeinflusst. Der Saldo aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit veränderte sich im Periodenvergleich deutlich. Während sich der Saldo im Vorjahreszeitraum um 304,1 Mio. € verminderte, erhöhte er sich in der aktuellen Berichtsperiode um 322,5 Mio. €. Ursache dieser Entwicklung war im Wesentlichen der Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der insbesondere durch Handelsgeschäfte, die Vertriebe und EEG-Sachverhalte beeinflusst war. Im Periodenvergleich geringere Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wirkten gegenläufig. Damit sank der Free Cashflow im Vorjahresvergleich um 147,0 Mio.€.

Kapitalflussrechnung des EnBW-Konzerns

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in Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014 Veränderung in % 1.1.31.12.2014
Operating Cashflow 1.174,4 1.467,2 -20,0 1.775,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit -206,1 -2.349,8 -91,2 -2.776,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.365,4 1.755,2 - 1.760,9
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -397,1 872,6 - 760,0
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel 4,4 0,3 - 0,3
Veränderung der flüssigen Mittel -392,7 872,9 - 760,3


Der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich im Periodenvergleich vor allem aufgrund gesunkener Investitionen in Wertpapiere deutlich verringert. Darüber hinaus sind auch die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen der EnBW AG nach der Fertigstellung von Großprojekten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wies in der Berichtsperiode einen Mittelabfluss auf, der maßgeblich durch die planmäßige Tilgung einer Anleihe mit einem Volumen von 750 Mio. € bedingt ist. Dagegen hatte im Vorjahreszeitraum die Aufnahme einer Hybridanleihe mit einem Volumen von 1 Mrd. €, von vier Anleihen mit einem Gesamtvolumen von rund 750 Mio. € sowie eines Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) zu einem Mittelzufluss geführt. Die flüssigen Mittel des Konzerns verminderten sich im Berichtszeitraum um 392,7 Mio. €.

Vermögenslage

Kurzfassung der Bilanz des EnBW-Konzerns

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in Mio.€ 30.9.2015 31.12.2014 Veränderung in %
Langfristige Vermögenswerte 25.847,5 27.382,6 -5,6
Kurzfristige Vermögenswerte 11.192,1 10.825,0 3,4
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.287,9 104,5 -
Aktiva 38.327,5 38.312,1 0,0
Eigenkapital 4.819,8 4.545,6 6,0
Langfristige Schulden 24.325,3 24.146,7 0,7
Kurzfristige Schulden 9.179,3 9.571,3 -4,1
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 3,1 48,5 -93,6
Passiva 38.327,5 38.312,1 0,0


Die Bilanzsumme des EnBW-Konzerns lag zum Bilanzstichtag 30. September 2015 nahezu auf Vorjahresniveau. Dabei verminderten sich die langfristigen Vermögenswerte um 1.535,1 Mio. €. Dies ist auf den Rückgang der at equity bewerteten Unternehmen um 1.098,5 Mio.€ auf 842,5 Mio.€ infolge der Umgliederung von 20% unserer Anteile an der EWE in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte zurückzuführen, die vor allem dadurch zum 30. September 2015 auf 1.287,9 Mio. € anstiegen. Gegenläufig wirkten die Veräußerungen von Verteilnetzen und unserer Anteile am Kraftwerk Bexbach. Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen hauptsächlich durch gestiegene Handelsaktivitäten um 367,1 Mio.€ zu.

Das Eigenkapital des EnBW-Konzerns erhöhte sich zum 30. September 2015 um 274,2 Mio. €. Der Anstieg der Gewinnrücklagen um 521,9 Mio. € ist im Wesentlichen durch das erwirtschaftete Periodenergebnis bedingt; gegenläufig wirkte die Dividendenausschüttung Ende April. Die negativen kumulierten erfolgsneutralen Veränderungen stiegen um 241,0 Mio.€ auf -1.848,4 Mio. €. Dies resultiert vor allem aus dem Rückgang der Rücklage für die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte. Gegenläufig wirkte die Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen. Die langfristigen Schulden des EnBW-Konzerns nahmen durch die Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten und die Erhöhung der Rückstellungen im Berichtszeitraum insgesamt um 178,6 Mio.€ zu. Der Rückgang der kurzfristigen Schulden um insgesamt 392,0 Mio. € ist in erster Linie auf die Verringerung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aufgrund der Rückzahlung einer Anleihe über 750 Mio.€ zurückzuführen.

Bereinigte Nettoschulden

Bereinigte Nettoschulden des EnBW-Konzerns

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in Mio. € 30.9.2015 31.12.2014 Veränderung in %
Kurzfristige Finanzmittel -3.822,3 -3.939,5 -3,0
Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen 1.632,3 1.282,1 27,3
Bereinigte kurzfristige Finanzmittel -2.190,0 -2.657,4 -17,6
Anleihen 5.482,8 6.225,6 -11,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.609,4 1.813,1 -11,2
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 496,6 226,9 118,9
Finanzverbindlichkeiten 7.588,8 8.265,6 -8,2
Bilanzielle Nettofinanzschulden1 5.398,8 5.608,2 -3,7
Pensions- und Kernenergierückstellungen 14.918,0 14.959,8 -0,3
Marktwert des Planvermögens -1.139,9 -1.102,4 3,4
Langfristige Wertpapiere und Ausleihungen zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen2 -7.775,6 -8.320,5 -6,5
Kurzfristige Finanzmittel der Spezialfonds und kurzfristige Wertpapiere zur Deckung der Pensions- und Kernenergierückstellungen -1.632,3 -1.282,1 27,3
Sonstiges -79,8 -68,5 16,5
Bilanzielle Nettoschulden2 9.689,2 9.794,5 -1,1
Langfristige Forderungen in Zusammenhang mit Kernenergierückstellungen -714,2 -675,4 5,7
Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften -104,9 -136,5 -23,2
Anpassung 50% des Nominalbetrags der Hybridanleihen3 -1.000,0 -1.000,0 0,0
Bereinigte Nettoschulden2 7.870,1 7.982,6 -1,4


1 Bereinigt um Bewertungseffekte aus zinsinduzierten Sicherungsgeschäften und 50 % des Nominalbetrags der Hybridanleihen betragen die Nettofinanzschulden 4.293,9 Mio. € (31.12.2014: 4.471,7 Mio. €).
2 Beinhaltet Beteiligungen, die als Finanzinvestitionen gehalten werden.
3 Unsere Hybridanleihen erfüllen aufgrund ihrer Strukturmerkmale die Kriterien für die Klassifizierung je zur Hälfte als Eigenkapital und Fremdkapital bei den Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's.


Die bereinigten Nettoschulden nahmen zum 30. September 2015 gegenüber dem Stand zum Jahresende 2014 um 112,5 Mio. € ab. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die gesunkenen Pensionsrückstellungen infolge des Anstiegs des Diskontierungszinssatzes von 2,2% auf 2,45% zurückzuführen. Darüber hinaus verringerten sich die bereinigten Nettoschulden durch den positiven Free Cashflow. Gegenläufig wirkten die Zahlung der Dividende sowie der Rückgang des Diskontierungszinssatzes von 4,8% auf 4,7 % bei den Kernenergierückstellungen. Die Finanzverbindlichkeiten sowie die bereinigten kurzfristigen Finanzmittel verminderten sich jeweils hauptsächlich durch die Rückzahlung einer im Juli 2015 fälligen Anleihe über 750 Mio.€.

Nahestehende Unternehmen und Personen

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in den Anmerkungen und Erläuterungen zum Konzernzwischenabschluss dargestellt.

Nicht finanzielle Leistungskennzahlen

Zu den nicht finanziellen Zieldimensionen der EnBW berichten wir jeweils in den Quartalsfinanzberichten Januar bis März und Januar bis September auf der Grundlage aktueller Themen in den Bereichen Kunden, Mitarbeiter und Umwelt. Jeweils zum Halbjahr berichten wir über die nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen dieser Zieldimensionen.

Zieldimension Kunden

Die EnBW hat sich im Segment Vertriebe ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2020 soll das operative Ergebnis gegenüber 2012 auf 400 Mio.€ verdoppelt werden. Zentrale Leitlinie auf diesem Weg ist die Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse der Kunden.

Eine hohe Kundenzufriedenheit weist beispielsweise unsere Marke NaturEnergiePlus auf. Sie steht für Ökostrom aus 100% deutscher Wasserkraft für Privatkunden. Bei einer jüngsten Befragung durch das Vergleichsportal check24 erreichte NaturEnergiePlus unter insgesamt 26 Unternehmen den dritten Platz. 94 % der NaturEnergiePlus-Kunden würden ihren Anbieter außerdem weiterempfehlen. Bewertet wurde auch die Qualität des Kundenservices, die Auszahlung des Neukundenbonus und die Preisentwicklung nach dem ersten Vertragsjahr.

In einem aktuellen Ranking von Deutschland Test und Focus Money wurde die Marke "Yello" zum "Kundenliebling 2015" gekürt. Nach Auswertung von über 1,1 Millionen Kundenstimmen aus den sozialen Medien in den Kategorien Preis, Qualität, Service und Ansehen erhielt Yello Strom das Prädikat "Gold" und ist damit deutlich vor zum Teil namhaften Wettbewerbern platziert.

In Zusammenarbeit mit dem Automobilkonzern Daimler bringt die EnBW den "Mercedes-Benz-Ökostrom" auf den Markt. Dabei handelt es sich um einen Stromtarif, mit dem Autobesitzer der Marken Mercedes-Benz und Smart ihre vollelektrischen oder Plug-in-Hybridfahrzeuge zu Hause mit 100 % Ökostrom aufladen können. Das Produkt wird sowohl auf der Website von Mercedes-Benz als auch mittels Broschüren in den MercedesBenz-Autohäusern vermarktet.

Der Stuttgarter Flughafen bezieht bereits seit einigen Jahren Strom von der EnBW. Ab 2016 kommen nun weitere Dienstleistungen im Bereich Energielösungen hinzu: Im Rahmen des Projekts Demand Side Management Baden-Württemberg, das die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit Unterstützung des baden-württembergischen Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft aufgesetzt hat, vermarktet die EnBW künftig die Flexibilität des Energiesystems des Flughafens. Über Demand Side Management wird der Zeitpunkt des Stromverbrauchs in Abhängigkeit vom Stromangebot - zunächst für den Regelenergiemarkt - gesteuert und optimiert. Die flexiblen Anlagen des Flughafens lassen ein Gesamtpotenzial von 100.000 € im Jahr erwarten.

Zieldimension Mitarbeiter

Mitarbeiter des EnBW-Konzerns1

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30.9.2015 31.12.2014 Veränderung in %
Vertriebe 3.293 3.322 -0,9
Netze2 7.866 7.824 0,5
Erneuerbare Energien 790 519 52,2
Erzeugung und Handel 5.183 5.432 -4,6
Sonstiges 2.962 2.995 -1,1
Gesamt 20.094 20.092 0,0
In Mitarbeiteräquivalenten3 18.562 18.524 0,2


1 Anzahl der Mitarbeiter ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Auszubildende und ohne ruhende Arbeitsverhältnisse. Der Begriff Mitarbeiter bezeichnet weibliche und männliche Beschäftigte.
2 Die Personalstände für die ITOs (TransnetBW GmbH und terranets bw GmbH) werden nur zum Jahresende aktualisiert; unterjährig wird der Personalstand vom 31.12.2014 fortgeschrieben.
3 Umgerechnet in Vollzeitbeschäftigungen.


Der EnBW-Konzern beschäftigte zum 30. September 2015 20.094 Mitarbeiter. Da Neueinstellungen im Wesentlichen nur in strategischen Wachstumsfeldern erfolgen, liegt die Mitarbeiterzahl nahezu auf dem Jahresendstand 2014. Durch Umstrukturierungen im Konzern wechselten Mitarbeiter aus dem Segment Netze in das Segment Erneuerbare Energien. Dass die Zahl der Mitarbeiter im Segment Netze dennoch angestiegen ist, unterstreicht die wachsende Bedeutung des regulierten Geschäfts. Der Rückgang der Mitarbeiterzahl unter Sonstiges resultiert im Wesentlichen aus dem planmäßigen Renteneintritt von Mitarbeitern in Altersteilzeit, der auf einem früheren Restrukturierungsprogramm beruht. Leicht gegenläufig wirkt der Wechsel von Mitarbeitern aus den Segmenten Vertriebe sowie Erzeugung und Handel aufgrund von Umstrukturierungen im Konzern.

Der Arbeitgeberverband der Elektrizitätswerke in Baden-Württemberg und die Gewerkschaft ver.di einigten sich im März 2015 auf einen Vergütungstarifvertrag für die Jahre 2015 bis 2017 und auf die Folgeregelung zum gekündigten Manteltarifvertrag. Zum 1. April 2015 wurde die erste Stufe der bis 2017 vereinbarten Tarifentwicklung umgesetzt. Wir arbeiten weiter intensiv an der Umsetzung der neuen Tarifstrukturen. Hierbei liegt der aktuelle Schwerpunkt auf der Eingruppierung der Mitarbeiter in das neue Vergütungssystem.

Angesichts der gravierend veränderten Marktverhältnisse im Energiesektor überprüfte die EnBW mit dem Projekt "NEO2 " die gesamte Eigenerzeugung sowie Beteiligungen an Kraftwerken und Strombezugsverträge auf Einsparmöglichkeiten. Eine umfassende Restrukturierung der Erzeugung war die Folge. Dabei identifizierten die Experten der Geschäftseinheit Erzeugung Betrieb ein Optimierungspotenzial von rund 127 Mio. €. Teile davon sind bereits realisiert, andere befinden sich in der Umsetzung. Eine wichtige Maßnahme war die neue Organisationsstruktur: Eine prozessorientierte Struktur hat zum 1. April 2015 die bis dahin standortbezogene Struktur abgelöst. Zudem sollen bis Ende 2018 rund 290 Mitarbeiterkapazitäten sozialverträglich abgebaut werden. Insgesamt hat das Projekt "NEO2 " die gesteckten Ziele nicht nur früher erreicht, sondern auch übertroffen. Dies trägt dazu bei, dass sich die konventionelle Erzeugung trotz des schwierigen Marktumfelds behaupten kann.

Bereichsübergreifend mit neuen Methoden Geschäftsideen entwickeln -das ist der Anspruch von 1492@enbw. Mitte Oktober begann die dritte Staffel dieses erfolgreichen Konzepts, auf dessen Grundlage schon mehrere Projekte in den Innovationscampus der EnBW übergeben werden konnten, um sie zur Marktreife zu führen (Seite 26). Dies wird auch extern anerkannt: Das Fachmagazin "Human Resources Manager" zeichnete die EnBW für ihre Initiative "1492@enbw" in der Kategorie "Mitarbeiterengagement" aus, vor Mitbewerbern wie BASF oder Deutsche Telekom.

Die EnBW hatte zuletzt 2013 eine umfangreiche Mitarbeiterbefragung (MAB) durchgeführt, die nächste große Befragung ist für 2016 geplant. Im September wurden circa 6.000 EnBW-Mitarbeiter mit dem MAB-Blitzlicht, das als kurze, stichprobenartige Momentaufnahme angelegt ist, befragt. Ziel des Blitzlichts ist, den Mitarbeiter-Commitment-Index (MCI), der die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ausdrückt, regelmäßig zu überprüfen. Auf dieser Basis können bei Bedarf rechtzeitig Maßnahmen abgeleitet werden, zum Beispiel auch bezüglich des Veränderungsprozesses der EnBW. Die Ergebnisse werden Mitte November dem Vorstand präsentiert und im Intranet veröffentlicht.

Zieldimension Umwelt

Als großes Energieunternehmen trägt die EnBW eine Mitverantwortung für unsere Umwelt und den Klimaschutz. Die Energieversorgung unserer Kunden verursacht vor allem durch den Betrieb von Kraftwerken Emissionen, nutzt natürliche Ressourcen und Flächen. Umwelt- und Klimaschutz sind integrale Bestandteile der EnBW-Unternehmensstrategie.

Eine langfristig erfolgreiche Tätigkeit als Energieunternehmen braucht gesellschaftliche Akzeptanz. Die EnBW strebt an, unternehmerische, politische und gesellschaftliche Ziele im Bereich Umwelt glaubwürdig in Einklang zu bringen, und untermauert diesen Anspruch durch vielfältige Aktivitäten.

Die EnBW nahm am 21. September 2015 mit EnBW Baltic 2 ihren zweiten Offshore-Windpark in der Ostsee offiziell in Betrieb. Damit erhöht sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der Erzeugungskapazität des Unternehmens deutlich, was sich positiv auf die Top-Leistungskennzahl im Bereich Umwelt auswirkt. EnBW Baltic 2 bringt die EnBW bei der Erreichung ihrer Zielsetzungen in der Dimension Umwelt erheblich voran.

Im September 2015 begann die EnBW Renaturierungsmaßnahmen im Naturschutzgebiet Fritschlach südlich von Daxlanden. In Absprache mit der Stadt Karlsruhe wird dort eine bewachsene Senke in ein hochwertiges Flachgewässer umgewandelt, das neuen Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten in der Region bietet. Mit dieser Aufwertung der Feuchtbrache leistet die EnBW einen nachhaltigen Ausgleich für eine betrieblich notwendige Befestigung einer Grünfläche mit Rasengittersteinen, die im Rahmen des Neubaus von Block 8 im Rheinhafen-Dampfkraftwerk (RDK 8) durchgeführt wurde.

Am 23. August 2015 ereignete sich in Kirchberg an der Jagst ein Großbrand. Durch verunreinigtes Löschwasser gelangte eine große Menge giftiges Ammoniumnitrat in den Fluss. Dieser Schadstoff kann nicht aus dem Wasser gefiltert, sondern lediglich verdünnt werden. Bevor die Ammoniumnitratblase den Neckar erreichte, begann die EnBW mit der Drosselung ihrer Wasserkraftwerke am Neckar. Damit wurde der Fluss an 18 Staustufen von Deizisau bis Neckarzimmern aufgestaut. Durch das kontrollierte Öffnen einzelner Staustufen half die EnBW, das Gift weiter zu verdünnen und den Schaden zu begrenzen.

Weitere wichtige Themen aus dem Konzern

Im Dialog mit unseren Stakeholdern

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Aktuelle Beispiele
Stakeholder
Dialogangebot Wesentliche Themen Weitere Informationen
Aktionäre / Kapitalmarkt > Quartalsfinanzbericht Januar bis September 2015 > Wirtschaftliche Unternehmensentwicklung www.enbw.com/finanzpublikationen

> Kapitalmarkttag > Information über aktuelle Entwicklungen innerhalb des Unternehmens sowie der Energiebranche www.enbw.com/unternehmen/investoren/
events/kapitalmarkt-tag/kapitalmarkttag-2015.html
Mitarbeiter > EnBW aktuell > Ministerpräsident Kretschmann bei der EnBW


> MAB-Blitzlicht > Stichprobenartige Mitarbeiterbefragung zur Verbundenheit mit dem Unternehmen Seite 23
Kunden > Energieeffizienznetzwerke > "EnBW Netzwerk Energieeffizienz Mitteldeutschland" mit 16 Unternehmen gestartet, Netzwerktreffen der Region Oberschwaben in Tettnang www.enbw.com/
netzwerk-energieeffizienz

> Onlineportal "Meine EnBW" > Relaunch des B2C-Kundenportals mit umfangreichen Überarbeitungen in Design und Funktionen www.enbw.com/meine-enbw
Kommunen / Stadtwerke > Energieeffizienznetzwerke > Erstes Energieeffizienznetzwerk auf kommunaler Ebene mit zehn Kommunen aus den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt gestartet

> Energieteam-Plenum > Diskussionsforum für Vertreter von Stadtwerken rund um aktuelle Energiethemen
Gesellschaft > KA 300 > Unterstützung der Festlichkeiten zum Karlsruher Stadtgeburtstag mit diversen Aktivitäten Seite 25

> Tour de Ländle > 28. Auflage der Radtour mit vielen Veranstaltungen und Spendenaktion Seite 25

> Tage der offenen Tür > Zahlreiche Besichtigungsmöglichkeiten an EnBW-Standorten (zum Beispiel Wasserkraft-, Windkraft- und Biogasanlagen) auch im Rahmen der Energie-ErlebnisTage des Regionalverbands Nordschwarzwald und des Aktionstags "Unser Neckar" www.nordschwarzwald-region.de/ projekte-veranstaltungen/ tourismus-trifft-technik-und-natur/energie-erlebnis-tage/

> energy@school > Neuauflage des Wettbewerbs zum Thema "Erneuerbare Energieerzeugung in der Schule" im neuen Schuljahr Seite 25
Lieferanten / Geschäftspartner > Dialog zur Kohlebeschaffung in Kolumbien > Treffen mit gesellschaftlichen Organisationen und Kohleproduzenten zur Vereinbarung von nächsten Schritten Seite 27
Politik > Zwei Debattenabende der Stiftung Energie- und Klimaschutz > Themen: Dezentralisierung der Energieerzeugung, Chancen und Inhalt eines international verbindlichen Abkommens beim Weltklimagipfel in Paris www.energieundklimaschutzbw.de

> EnBW-Sommerfest in Berlin > Austausch zu allen Themen der Energiezukunft, zum Beispiel erneuerbare Energien, Marktdesign, Versorgungssicherheit

> Politischer Diskussionsabend in Brüssel > Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Energiesektor


Aktie und Kapitalmarkt

Die beiden Großaktionäre der EnBW AG, das Land Baden-Württemberg mittelbar über die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH und die OEW Energie-Beteiligungs GmbH, halten jeweils 46,75% am Grundkapital der Gesellschaft.

Insgesamt stellt sich die Aktionärsstruktur zum 30. September 2015 wie folgt dar:

Aktionäre der EnBW

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Anteile in %1
OEW Energie-Beteiligungs GmbH 46,75
NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH 46,75
Badische Energieaktionärs-Vereinigung 2,45
Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau 0,97
Neckar-Elektrizitätsverband 0,63
EnBW Energie Baden-Württemberg AG 2,08
Streubesitz 0,39


1 Abweichung zu 100 % aufgrund von Rundungen.


Aufgrund des geringen Streubesitzes der EnBW AG und des daher sehr begrenzten Handelsvolumens der Aktie ist der EnBW-Kurs nur geringen Schwankungen unterworfen. Zum 30. September 2015 lag der Börsenkurs der Aktie bei 21,50€.

Die EnBW führt einen kontinuierlichen und offenen Dialog mit den Teilnehmern des Kapitalmarkts, um das Vertrauen von Investoren, Analysten und Ratingagenturen in das Unternehmen zu jeder Zeit sicherzustellen. Auch im Jahresverlauf 2015 nutzte die EnBW über die Regelpublizität hinaus zahlreiche Kommunikationskanäle zur Information und zum Meinungsaustausch, beispielsweise Investoren-Updates an wichtigen europäischen Finanzplätzen, den traditionellen EnBW-Bankentag im Mai, der in Berlin stattfand, und den Kapitalmarkttag Anfang Oktober in Karlsruhe. Analysten von Banken, Fondsgesellschaften und den Ratingagenturen ließen sich dabei von Vorstand und weiteren Führungskräften die aktuellen Entwicklungen im Umfeld des Unternehmens und bei der EnBW erläutern. Diese Veranstaltungsform genießt hohe Wertschätzung, weil sie viel Raum für direkte Fragen an das Management bietet.

Gesellschaft

Die EnBW ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Mit ihrem Engagement für gesellschaftliche Belange agiert sie nahe am Kunden und richtet ihre Aktivitäten auf die Zielgruppen Endkunden, Geschäftspartner und Kommunen aus. Dabei bewegt sie sich vornehmlich innerhalb ihres überwiegenden unternehmerischen Wirkungskreises in Baden-Württemberg. Im Interesse der allgemeinen Zukunftssicherung unterstützt die EnBW vor allem die Bereiche Bildung, Wissen und Lernen. Interaktion und Mitmachen sind weitere Leitmotive unseres gesellschaftlichen Engagements.

Vom 17. Juni bis 27. September 2015 feierte Karlsruhe, Hauptsitz der EnBW, den 300. Stadtgeburtstag (KA300). Die EnBW beteiligte sich mit zahlreichen Aktivitäten an diesem Großereignis. Einen Schwerpunkt bildete dabei das Thema Elektromobilität: So errichtete die EnBW zwei Pedelec-Lade- und Verleihstationen für Fahrräder mit Elektroantrieb an zentralen Plätzen der Stadt. Im Rahmen der Veranstaltung "Tribut an Carl Benz" bot die EnBW die Möglichkeit, E-Fahrzeuge - Roller und Autos -zu testen und sich an einem Informationsstand zu Ladekarten und Ladeinfrastruktur beraten zu lassen. Auch beim traditionellen Draisinenrennen war die EnBW mit einem Informationsstand und Elektrorollern vertreten.

Ende Juli fand die bereits 28. Auflage der Etappenradtour "Tour de Ländle" statt, die von der EnBW und dem Rundfunksender SWR4 veranstaltet wird. Insgesamt über 2.900 Genussradler und sportive Fahrer nahmen an den vier Etappen von Weingarten bis Hüfingen teil. Neben sportlicher Betätigung bietet die Tour auch kulturelle Erlebnisse und Gelegenheit zum gemeinsamen Feiern. Begleitet wird die Radtour seit 2011 von der Spendenaktion "Die Tour hilft!". Mit Unterstützung der EnBW und der Volksbanken Raiffeisenbanken wird an jedem Etappenort der Tour de Ländle eine gemeinnützige Einrichtung oder ein Verein mit einer Spende bedacht - 2015 kamen insgesamt 15.000 € zusammen.

Das Engagement der EnBW bei der Initiative "energy@school" wird auch im Schuljahr 2015/2016 fortgesetzt. Schwerpunktthema in diesem Jahr ist die erneuerbare Energieerzeugung in der Schule. Bis zum 31. März 2016 sind Schulklassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 der allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg aufgerufen, sich mit kreativen Projektideen zu bewerben. Die Vorschläge werden dann von einer Fachjury geprüft und im Erfolgsfall von der EnBW mit bis zu 500 € gefördert.

Forschung und Innovation

Mit ihren Forschungs- und Innovationsaktivitäten treibt die EnBW die Suche nach neuen Geschäftsfeldern weiter voran. Dabei geht das Unternehmen ganz gezielt Partnerschaften und Beteiligungen ein, um die eigenen Kompetenzen zu ergänzen. Potenzielle Geschäftsideen werden sowohl im Unternehmen entwickelt als auch von außen herangezogen und genutzt, um das Portfolio im Sinne der Strategie EnBW 2020 auszubauen. Interne Start-up-Teams werden im EnBW-Innovationscampus angesiedelt, wo sie ihre Ideen bis zur Marktreife weiterentwickeln. Darüber hinaus wird der Innovationscampus zusätzlich im Sinne einer Business School künftig nicht nur den internen Start-ups, sondern dem gesamten Konzern Methodenkompetenz vermitteln, um die Ideenentwicklung zu professionalisieren.

Konzepte externer Start-ups werden mit den internen Konzepten der EnBW verknüpft und ergänzt. Die EnBW fokussiert sich darauf, energiewirtschaftliche Fähigkeiten und Innovationen aus der digitalen Welt zu kombinieren, um daraus neue Geschäfte zu generieren.

Das Innovationsmanagement treibt den Ausbau des Innovationsportfolios weiter voran. Dazu wurden im Oktober zusätzlich zu den vier bestehenden Projekten drei weitere im Innovationscampus installiert, die auf die Themen Elektromobilität, virtuelles Kraftwerk und Smart Energy einzahlen werden.

Elektromobilität ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für die EnBW. Das Projekt "Cosmo" (Corporate Sustainable Mobility) realisiert ein Geschäftsmodell, das Unternehmen mit eigenem Fuhrpark den Einstieg in die Elektromobilität erleichtert. Wesentliche Elemente sind eine digitalisierte Fuhrparkanalyse und individuelle Konzeptberatung, die mittelfristig auch von Partnerunternehmen erbracht werden sollen. Bei Bedarf realisiert und betreibt die EnBW zudem künftig die erforderliche Ladeinfrastruktur.

Im Projekt "Kleine Direktvermarktung" entwickelt die EnBW ein Geschäftsmodell zur Direktvermarktung von Energiemengen, die in kleinen Anlagen auf Basis erneuerbarer Energiequellen erzeugt werden. Hintergrund sind neue Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014, die ab Jahresbeginn 2016 auch Besitzer von kleinen Erzeugungsanlagen verpflichten, Energiemengen aus erneuerbaren Quellen am Energiemarkt anzubieten. Auf Grundlage der umfassenden Kompetenzen der EnBW, von Beteiligungs- und eingebundenen Start-up-Unternehmen werden die übergreifenden Prozesse sukzessive digitalisiert und automatisiert. Die kleine Direktvermarktung ist Teil des strategischen Aufbaus eines virtuellen Kraftwerks für kleinteilige Energiemengen.

Mit dem Projekt "Energon" (Smart Energy Products) baut die EnBW ein neues partnerbasiertes Geschäftsmodell für den Connected-Home-Markt auf. Im Mittelpunkt steht die Analyse von Daten für energiebezogene Connected-Home-Produkte. Das Projekt konzentriert sich zunächst auf das Themenfeld Wärme, kann bei Erfolg aber auch auf andere Bereiche - zum Beispiel Gesundheit - ausgedehnt werden. Um die Angebote in kurzer Zeit marktfähig zu machen, arbeitet die EnBW dabei gezielt mit etablierten Partnern und Start-up-Unternehmen zusammen.

Die EnBW führte vor zwei Jahren das Format "1492@enbw" im Unternehmen ein, um anhand neuer Geschäftsideen die Projektkultur und Veränderungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu stärken und neue Lernmöglichkeiten zu eröffnen. Mittlerweile geht dieser erfolgreiche Ansatz zum Querdenken sowie bereichs- und unternehmensübergreifenden Handeln in die dritte Staffel. Erste Ideen aus den abgeschlossenen Staffeln haben bereits Marktreife erreicht: So wurde beispielsweise im Rahmen von 1492@enbw ein nachhaltiges Gasprodukt -bestehend aus Biogas aus Reststoffen und Erdgas aus der Nordsee -entwickelt, das seit dem 1. Oktober 2015 am Markt angeboten wird.

Unternehmertum und Innovation sind nicht nur für die EnBW, sondern auch für die Industrieregion Baden-Württemberg von hoher Bedeutung, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein. Dementsprechend treibt die EnBW den Ausbau einer Start-up-Community in Baden-Württemberg voran. In einem ersten Schritt hat die EnBW federführend gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Start-up-Szene, Hochschulen und Politik ein Konzeptpapier erstellt, das nun als Ausgangspunkt und Grundlage für den partnerschaftlichen Aufbau eines Netzwerks dient. Die Resonanz aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist äußerst positiv, erste konkrete Programme für 2016 werden derzeit vorbereitet und die Vernetzung schreitet voran.

Ergänzend zu den Innovationsaktivitäten erarbeitet der Bereich Forschung technische Lösungen, die sich in einer Langfristperspektive als neue Produkte zum Nutzen unserer Kunden vermarkten lassen. Ziel ist, neue Trends und Marktchancen schnell zu erkennen und in Produktlösungen umzusetzen.

Mit "biotark privat" hat die EnBW-Tochtergesellschaft Erdgas Südwest ein zukunftsweisendes Energiekonzept für die Selbstversorgung privater Haushalte mit Strom und Gas aus erneuerbaren Energien realisiert. Biotark steht für die Maximierung von Autarkie durch Verwendung erneuerbarer Energien direkt vor Ort, privat für die Lösung für Haushaltskunden. Ein Demonstrationsprojekt mit zwei Haushalten in Nordbaden und Oberschwaben wurde im September 2015 abgeschlossen. Die Hausbesitzer deckten ihren Strom- und Wärmebedarf durch den geschickt kombinierten, durch eine Hausregelstation gesteuerten Einsatz einer Fotovoltaikanlage, eines Mikroblockheizkraftwerks und eines Wärmespeichers. Die Funktionsweise ist einfach, aber effektiv: Übersteigt der Fotovoltaikstrom den Bedarf des Hauses, wird der Solarstrom zur Warmwasserbereitung genutzt und verdrängt dadurch teure Importenergie. Reicht der Solarstrom zur Deckung des Verbrauchs nicht, springt das gasbetriebene Blockheizkraftwerk an und produziert Strom und Wärme. Unter Verwendung von lokal gewonnenem Biogas verhilft "biotark privat" unseren Kunden zu einer nachhaltigen Selbstversorgung mit Strom und Wärme. Die Testkunden erreichten bereits einen Selbstversorgungsgrad von bis zu 70%. Ihre Energiebezugskosten konnten sie dabei erheblich beeinflussen. Das Konzept ist auch auf Gewerbe und Kommunen erweiterbar und kann in die Entwicklung ganzer Wohngebiete einbezogen werden.

Im laufenden Forschungsprojekt der H2-Tankstelle in Stuttgart aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie werden die Untersuchungen für neue Geschäftsmodelle im Bereich Wasserstoff fortgeführt. Seit Juli 2014 tanken an der Stuttgarter Wasserstofftankstelle zusätzlich H2-Busse der Stuttgarter Straßenbahnen AG, wofür die Tankstelle mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg eigens umgebaut wurde. Der Wasserstoffabsatz ist im dritten Quartal 2015 aufgrund engerer Bustaktung deutlich gestiegen; dabei hat sich die Auslegung des Speichers der Anlage bewährt. Die Erfahrungen der EnBW im Bereich der Busbetankungen wurden im Juni 2015 als Beratungsdienstleistung von einem großen deutschen Unternehmen im Bereich Elektroanlagenbau nachgefragt. Hintergrund der Zusammenarbeit bis Ende 2016 ist das europäische Forschungsprojekt "NewBusFuel", in dem für verschiedene Städte der Aufbau einer Infrastruktur zur Betankung von Bussen mit Wasserstoff untersucht wird.

In Zwiefalten-Sonderbuch arbeitet seit Juli 2015 das erste Ortsnetz der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW mit einer neuartigen dezentralen Steuerung. Hier sorgte eine außergewöhnlich hohe Zahl von Fotovoltaikanlagen für extreme Netzbelastungen in der Niederspannung, eine für die Energiewende typische Herausforderung. An der intelligenten Netzsteuerung wurde in Zwiefalten-Sonderbuch seit 2011 geforscht. Während dieser Zeit wurden auch neuartige Betriebsmittel zur Spannungsregelung wie ein steuerbarer Trafo und ein Batteriespeicher eingebaut. Das jetzt installierte System "iNES®" steuert ausgewählte Elemente des Niederspannungsnetzes so, dass ohne größeren Netzausbau unzulässige Schwankungen örtlich selbsttätig ausgeregelt werden.

Beschaffung

Zur Leistungserstellung der EnBW trägt eine große Zahl von Lieferanten und Dienstleistern bei. Die EnBW legt größten Wert auf die effiziente und nachhaltige Gestaltung der Beschaffungsprozesse und die kontinuierliche Steigerung des Wertbeitrags der Einkaufsorganisation.

Einen wesentlichen Schritt zur Erfüllung dieser Anforderungen stellt das Projekt "Transformation Einkauf" dar. Ziel ist, in Anlehnung an Best-Practice-Ansätze aus der Industrie noch stärker als bisher Optimierungspotenziale für die EnBW zu realisieren. Zudem soll der Einkauf noch stärker in der Rolle als Wertschöpfungspartner im Konzern verankert werden. Im Rahmen des Projekts wurde die erste Stufe zur Erarbeitung von Optimierungspotenzialen bis Ende Juli 2015 abgeschlossen. Ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde erfolgreich durchgeführt, das hierbei entwickelte Konzept über alle Warengruppen hinweg im dritten Quartal 2015 umgesetzt.

Der Aufbau einer integrierten Einkaufsplattform und die Einführung automatisierter Bestellprozesse gestalten die Beschaffung der EnBW noch effizienter und transparenter. Die Einkaufsplattform umfasst eine einheitliche Präqualifizierung der Lieferanten, die Teilnahme an Ausschreibungen, die Abgabe von Angeboten sowie die Leistungserfassung. Lieferanten und Einkäufer können an zentraler Stelle auf Informationen zu Beschaffungsvorgängen zugreifen und mit dem Zentraleinkauf elektronisch interagieren. Bis Ende 2015 sollen alle wesentlichen Lieferanten auf die Einhaltung gesetzlicher und sozialer Standards verpflichtet werden.

Einen wesentlichen Schritt zu einer neuen Systemlandschaft im Einkauf stellte die Einführung eines leistungsstarken Lieferantenbewertungssystems im Juli 2015 dar. Es wird den Anforderungen der einzelnen Warengruppen und Fachbereiche noch besser gerecht und bildet damit einen Grundstein für die Optimierung des Lieferantenmanagements in der EnBW.

Im Nachgang unserer Informationsreise nach Kolumbien im Frühjahr 2015 fanden mehrere Stakeholdertreffen mit gesellschaftlichen Organisationen und Kohleproduzenten statt -unter anderem ein Treffen am 23. Juli 2015 in Karlsruhe unter Leitung des Technikvorstands der EnBW. Gemeinsam mit NGOVertretern, die an der Informationsreise teilgenommen hatten, wurden die nächsten Schritte vereinbart, beispielsweise das Verfassen eines Fragenkatalogs zu offenen Themen an die Produzenten. Der Fragenkatalog unterstreicht vor allem die zentrale Bedeutung der Verhaltensgrundsätze als Vertragsgrundlage für die Geschäftsbeziehung der EnBW zu den Produzenten.

Gleichzeitig verfolgt die EnBW konsequent die Umsetzung der Projekte der technischen Unterstützung von Produzenten in Kolumbien in den Abbaugebieten La Guajira und Cesar. Gemeinsam mit den Geschäftspartnern wurden bereits die Rahmenbedingungen definiert und erste Schritte zur Realisierung der Projekte unternommen. Dies umfasst die Auswahl der Standorte und eine Eingrenzung der technischen Optionen zur Verbesserung der Wasserversorgung in der jeweiligen Region.

Risiko- und Chancenbericht

Die Risikolage des EnBW-Konzerns bewegte sich in den ersten neun Monaten 2015 gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2014 weiterhin auf hohem Niveau. Die Herausforderungen für die Energiewirtschaft durch die Energiewende in Deutschland sind unverändert hoch, eröffnen jedoch zugleich auch Chancen für entschlossen und flexibel agierende Marktteilnehmer. Bestandsgefährdende Risiken bestehen für den EnBW-Konzern derzeit nicht.

Die EnBW definiert den Begriff Risiko/Chance als Ereignis oder Mehrzahl von Ereignissen mit Wirkung einer künftig potenziell negativen/positiven Abweichung von gesetzten Zielen des Konzerns, einer einzelnen Gesellschaft oder Funktion, das heißt eine mögliche Nichterreichung/ Übererfüllung von strategischen, operativen, finanziellen und Compliance-Zielen. Risiken können entweder aus grundsätzlich kalkulierbaren, aber dennoch der Zufälligkeit unterliegenden oder aber aus nicht vorhersehbaren Ereignissen entstehen. Chancen können im Umfeld des EnBW-Konzerns oder im Rahmen einer einzelnen Geschäftstätigkeit entstehen. Oft sind Chancen aber auch die Gegenpositionen der entsprechenden Risiken.

Im vorliegenden Quartalsfinanzbericht Januar bis September 2015 werden in Anknüpfung an die Berichterstattung des Konzernlageberichts 2014 wesentliche Risiken und Chancen dargestellt, falls sie sich im Berichtszeitraum verändert haben oder neu aufgetreten beziehungsweise entfallen sind.

Segmentübergreifende Risiken und Chancen

Effizienzverbesserungen:

Bis zum Jahr 2020 werden weitere Verbesserungsmaßnahmen für effiziente Strukturen und Prozesse und hieraus resultierende Ergebnisverbesserungen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich angestrebt. Das Risiko für das Geschäftsjahr 2015 hat sich gegenüber dem Konzernlagebericht 2014 in dem Maß reduziert, wie die Umsetzungsvoraussetzungen zur Realisierung der Ergebnisverbesserungen der Top-Leistungskennzahl Adjusted EBITDA bereits geschaffen wurden. Für 2015 sehen wir hier eine Chance im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Schadensersatzansprüche EWE/VNG:

Im Mai 2013 hatte die EWE eine Schiedsklage bei der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit gegen die EnBW eingereicht. Am 16. Oktober 2015 schloss die EnBW eine Vereinbarung über die grundlegende Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse mit der EWE. Mit Abschluss dieser Transaktion, die noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde steht, wird auch das aktuell ruhende Schiedsgerichtsverfahren zwischen EWE und EnBW einvernehmlich beendet.

Diskontierungszins für Pensionsrückstellungen:

Aufgrund der stabilen Zinsentwicklung im letzten Quartal hat die EnBW den Diskontierungszinssatz für Pensionsrückstellungen bei 2,45% belassen. Im Vergleich zum 31. Dezember 2014 ist er um 0,25 Prozentpunkte erhöht, dies führte zu einem um 261,9 Mio.€ niedrigeren Barwert der Pensionsrückstellungen. Die unsichere künftige Zinsentwicklung kann sich über veränderte Pensionsrückstellungen positiv oder negativ auf die bereinigten Nettoschulden auswirken. Die EnBW sieht hier für das verbleibende Geschäftsjahr weiterhin eine niedrige Chancen- und höhere Risikoausprägung. Hieraus könnten sich weitere Effekte im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich auf die bereinigten Nettoschulden und auf die TopLeistungskennzahl Dynamischer Verschuldungsgrad ergeben.

Segment Netze

Kartellrechtliche Preisüberprüfung: Im September 2014 hatte die EnBW für die Wasserpreise in Stuttgart eine Preissenkungsverfügung der Energiekartellbehörde mit Rückwirkung zum August 2007 erhalten. Im Juli 2015 haben sich nun die Landeskartellbehörde und die Netze BW GmbH in dieser Sache auf einen Vergleich geeinigt, der das Risiko weiterer negativer Effekte ausräumt. Das Risiko besteht nicht mehr.

Segment Erzeugung und Handel

Zinsänderung Kernenergierückstellungen:

Maßgeblich für die Bestimmung des Barwerts von Kernenergierückstellungen ist der Diskontierungszinssatz. Im Vergleich zum 31. Dezember 2014 wurde der Zinssatz um 0,1 Prozentpunkt auf 4,7% gesenkt; dies führte zu einer Erhöhung der Kernenergierückstellungen um 136,9 Mio.€. Darüber hinaus sehen wir derzeit für das verbleibende Geschäftsjahr eine niedrige Risikoausprägung mit Auswirkung auf die Top-Leistungskennzahl Dynamischer Verschuldungsgrad.

Kernbrennstoffsteuer:

Nach Anmeldung der Kernbrennstoffsteuer in den Jahren 2011 bis 2014 erhob die EnBW jeweils Klage beim Finanzgericht Freiburg aus Gründen der Verfassungs- und Europarechtswidrigkeit. Mit Urteil vom 4. Juni 2015 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass die Kernbrennstoffsteuer nicht europarechtswidrig sei. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist unabhängig vom Urteil des EuGH, da hier über die Vereinbarkeit mit dem deutschen Verfassungsrecht entschieden wird. Es wird noch im weiteren Jahresverlauf 2015 erwartet. Sollte das Bundesverfassungsgericht zugunsten der EnBW entscheiden und die Verfassungswidrigkeit der Kernbrennstoffsteuer feststellen, wäre diese an die EnBW zurückzuzahlen. Die EnBW hat bis zum 30. September 2015 rund 1,2 Mrd. € an Kernbrennstoffsteuer gezahlt.

Kernenergie Frankreich:

Grundsätzlich besteht ein Risiko, dass die EnBW sich an den Kosten für den Rückbau der französischen Kernkraftwerke in Fessenheim und Cattenom beteiligen muss. Nach Auffassung der EnBW besteht darauf jedoch kein Rechtsanspruch des Kraftwerksbetreibers. Die EnBW befindet sich diesbezüglich in Verhandlungen mit der EDF. EnBW und EDF beabsichtigen, sich hinsichtlich dieses Themas bis Ende 2015 vertraglich zu einigen.

Prognosebericht

Im vorliegenden Prognosebericht gehen wir auf die erwartete künftige Entwicklung der EnBW für das laufende Geschäftsjahr ein. Es ist zu beachten, dass die gegenwärtigen Rahmenbedingungen die Unsicherheit in Bezug auf Aussagen über die künftige Entwicklung erhöhen, da zugrunde liegende Prämissen rasch ihre Gültigkeit verlieren können.

Erwartete Entwicklung der finanziellen Leistungskennzahlen

Umsetzung der Strategie im Dreijahreszeitraum

Um die Energiewende auch künftig aktiv gestalten zu können, ist für den Zeitraum 2015 bis 2017 ein umfangreiches Investitionsprogramm in Höhe von 4 Mrd.€ geplant. Die Investitionen teilen sich auf in 2,7 Mrd.€ für Wachstumsprojekte und 1,3 Mrd.€ für Bestandsprojekte.

Auf das Segment Erneuerbare Energien entfällt rund ein Drittel der Investitionen. Die Mittel sind im Wesentlichen für Projektierungen weiterer Offshore-Windparks sowie für anorganisches und organisches Wachstum bei Onshore-Windparks vorgesehen. Rund die Hälfte der Investitionen fließt in das Segment Netze als Grundlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien und um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Um das Investitionsvolumen von rund 4 Mrd. € zu finanzieren, sind in den Jahren 2015 bis 2017 Desinvestitionen in Höhe von 1,9 Mrd.€ vorgesehen, was knapp 50% des Investitionsprogramms entspricht. 40% der Desinvestitionen entfallen auf Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Im vierten Quartal 2015 wird das Beteiligungsmodell von EnBW Baltic 2 realisiert. Darüber hinaus sind Desinvestitionen im Onshore-Bereich vorgesehen. Ein Viertel der Desinvestitionen resultiert aus dem Verkauf von Immobilien und aus dem Erhalt von Baukostenzuschüssen. Auf die Veräußerung von Beteiligungen entfallen knapp 33%.

Wie Mitte Oktober angekündigt, werden wir von der EWE die 74,2-%-Beteiligung an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) kaufen. Im Gegenzug erwerben die EWE und der Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (EWE-Verband) unsere Anteile an der EWE. Die EnBW entrichtet im Rahmen dieser Transaktion einen Barausgleich von insgesamt 125 Mio.€ an die EWE und den EWE-Verband.

Das Investitions- und Desinvestitionsprogramm für den Zeitraum 2015 bis 2017 wird bislang planmäßig umgesetzt.

Adjusted EBITDA und Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA

Erwartete Ergebnisentwicklung 20151 gegenüber dem Vorjahr

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Adjusted EBITDA Anteil der Segmente am Adjusted EBITDA des EnBW-Konzerns

Q3 2015 2014 Q3 2015 2014
Vertriebe + 10% bis +20% + 10% bis +20 % 10% bis 15 % 10% bis 15 %
Netze -10% bis -20% 0 % bis -10% 30% bis 40 % 35% bis 40 %
Erneuerbare Energien größer 20% größer 20% 10% bis 20 % 15% bis 20 %
Erzeugung und Handel -15% bis -25% -15 % bis -25 % 30% bis 40 % 30% bis 35 %
Sonstiges/Konsolidierung - - - -
Adjusted EBITDA Konzern 0% bis -5 % 0% bis -5%


1 Segmente bereinigt um Änderungen des Konsolidierungskreises.


Die Ergebnisprognose für den Gesamtkonzern aus dem Konzernlagebericht 2014 sowie dem Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2015 für das Gesamtjahr 2015 hat unverändert Bestand.

Im Segment Vertriebe gehen wir von einer positiven Ergebnisentwicklung im Jahr 2015 aus. Im Strom- und Gasvertrieb ist dies vor allem auf die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedrigeren Temperaturen im ersten Halbjahr zurückzuführen. Dadurch rechnen wir sowohl im Strom- als auch im Gasvertrieb mit steigenden Ergebnissen. Vor der Umsetzung der neuen Vertriebsstrategie erwarten wir bei den dezentralen Lösungsangeboten im Energiebereich eine Konsolidierungsphase. Wir rechnen mit einem etwas steigenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns.

Anfang des Jahres 2015 gingen wir von einer geringfügigen Abnahme des Adjusted EBITDA des Segments Netze gegenüber 2014 aus. Aufgrund von negativen Einmaleffekten in den ersten neun Berichtsmonaten, wie unter anderem die Belastung aufgrund der Einigung im Wasserpreiskartellverfahren, erwarten wir nun einen stärkeren Rückgang und passen daher unsere Prognose an. Ergebnismindernd werden sich auch die geplanten Aufstockungen von Personal sowie die neue Vertragskonstellation mit der Stadt Stuttgart auswirken. Für das Gesamtjahr 2015 gehen wir von einem sinkenden Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns aus.

Das Adjusted EBITDA des Segments Erneuerbare Energien wird 2015 deutlich steigen. Die gefallenen Großhandelsmarktpreise für Strom und die damit einhergehende negative Ergebnisentwicklung unserer Laufwasserkraftwerke können durch unseren Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 überkompensiert werden, der im September vollständig in Betrieb ging. Daneben führt auch der Zubau im Bereich Onshore-Windenergie zu einem Ergebnisanstieg. Wir werden die installierte Leistung im Bereich der Windenergie mehr als verdoppeln. Durch diese positive Entwicklung wird der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns deutlich steigen.

Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel wird im Jahr 2015 deutlich zurückgehen. Eine wesentliche Ursache dieser Entwicklung sind die spürbar rückläufigen Preise und Spreads auf den Großhandelsmärkten für Strom in früheren Perioden, in denen wir die Verkaufspreise für im Jahr 2015 zu liefernde Strommengen fest vereinbart hatten. Unsere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung können diese negativen Einflüsse 2015 in diesem Segment nur teilweise abmildern. Dadurch wird der Anteil des Segments am Adjusted EBITDA des Konzerns sinken.

Das Adjusted EBITDA auf Konzernebene wird somit 2015 zwischen 0% und -5% unter dem Niveau von 2014 liegen. Dies ist im Wesentlichen auf die fallenden Großhandelsmarktpreise und Spreads sowie negative Einmaleffekte im Segment Netze zurückzuführen. Die Inbetriebnahme unseres Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 sowie unsere anderen Wachstums- und Effizienzvorhaben können diese negativen Effekte nicht vollständig kompensieren.

Dynamischer Verschuldungsgrad

Top-Leistungskennzahl

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2015 2014
Dynamischer Verschuldungsgrad 3,0-3,4 3,68


Aufgrund der signifikant gefallenen Zinsen beziehungsweise Diskontierungszinssätze für Pensions- und Kernenergierückstellungen zum Jahresende 2014 und im Verlauf des ersten Quartals 2015 hatten wir im Quartalsfinanzbericht Januar bis März 2015 unsere ursprüngliche Prognose für die bereinigten Nettoschulden im Jahr 2015 von 7,0 Mrd. € bis 7,5 Mrd.€ auf 7,7 Mrd.€ bis 8,2 Mrd.€ angepasst. Die bereits zum Halbjahr erkennbare Erholung der Diskontierungszinssätze für Pensionsrückstellungen hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Dies und angestrebte Verbesserungen beim Funds from Operations wirken sich positiv auf unsere Prognose der bereinigten Nettoschulden aus. Wir gehen nun von bereinigten Nettoschulden zwischen 6,4 Mrd.€ und 6,9 Mrd.€ zum Jahresende 2015 aus. Dieser Entwicklung folgend hat sich in den ersten drei Quartalen auch unsere Prognose des dynamischen Verschuldungsgrads geändert. Zu Jahresbeginn gingen wir von einem dynamischen Verschuldungsgrad von 3,2 bis 3,6 aus. Zum ersten Quartal mussten wir unsere Prognose aufgrund der Erhöhung der bereinigten Nettoschulden auf 3,6 bis 4,0 anpassen. Jetzt gehen wir von einer Verbesserung des dynamischen Verschuldungsgrads auf 3,0 bis 3,4 aus. Unabhängig von zinsbedingten Schwankungen der Pensions- und Kernenergierückstellungen sind wir überzeugt, die künftigen Auszahlungen aus den Verpflichtungen der Rückstellungen vollständig mithilfe unseres Deckungsvermögens leisten zu können, ohne den Operating Cashflow beziehungsweise den Funds from Operations stärker in Anspruch zu nehmen als in der Vergangenheit. Dies können wir mit unserem cashflowbasierten Modell zur Steuerung des Deckungsvermögens belegen. Der Deckungsgrad der Pensions- und Kernenergierückstellungen beträgt zum 30. September 2015 rund 72%. Daher sind wir zuversichtlich, auch in dem weiterhin anspruchsvollen Umfeld unsere Ratingeinstufung zu halten.

ROCE

Es ergeben sich keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Prognosebericht des integrierten Berichts der EnBW für das Jahr 2014 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2015.

Erwartete Entwicklung der nicht finanziellen Top-Leistungskennzahlen

Nach Ablauf der ersten neun Berichtsmonate 2015 ergeben sich für die nicht finanziellen Leistungskennzahlen keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den im Prognosebericht des integrierten Berichts der EnBW für das Jahr 2014 formulierten Erwartungen für das Geschäftsjahr 2015.

Nachtragsbericht

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG, die EWE Aktiengesellschaft (EWE) sowie der Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (EWE-Verband) vereinbarten eine Neuordnung ihrer Beteiligungsverhältnisse. Dabei wird sich die EnBW AG zeitlich gestuft von ihrer EWE-Beteiligung in Höhe von 26% trennen und im Gegenzug 74,2% an der VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) und damit die Mehrheit von der EWE erwerben. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 16. Oktober 2015 unterzeichnet. Im Zuge der Transaktion entrichtet die EnBW einen Barausgleich in Höhe von insgesamt 125 Mio.€ an die EWE und den EWE-Verband. Die Übertragung der Anteile wird unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe voraussichtlich innerhalb der nächsten sechs Monate erfolgen. Die Transaktion besteht aus drei Schritten und soll bis spätestens 2019 abgeschlossen sein. Im Rahmen der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse wird auch das aktuell ruhende Schiedsgerichtsverfahren einvernehmlich beendet.

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG übertrug 49,89% der von ihrer Tochtergesellschaft EnBW Offshore 2 GmbH gehaltenen Anteile am Offshore-Windpark EnBW Baltic 2 an ein Tochterunternehmen des australischen Finanzinvestors Macquarie Corporate Holdings Pty Limited (vormals Macquarie Capital Group Limited). Der Kaufpreis in Höhe von 721,7 Mio.€ wurde am 30. Oktober 2015 gezahlt. Die EnBW erfasst EnBW Baltic 2 im Konzernabschluss weiterhin im Wege der Vollkonsolidierung. Die kaufmännische und technische Betriebsführung des Windparks verbleibt auch künftig bei der EnBW.

Zwischenabschluss des EnBW-Konzerns (ungeprüft)

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 1.7.-30.9.2015 1.7.-30.9.2014 1.1.-30.9.2015 1.1.-30.9.2014
Umsatzerlöse inklusive Strom- und Energiesteuern 4.559,4 5.242,2 15.877,3 16.037,8
Strom- und Energiesteuern -158,4 -163,3 -562,5 -571,3
Umsatzerlöse 4.401,0 5.078,9 15.314,8 15.466,5
Bestandsveränderung 25,9 12,6 53,9 32,5
Andere aktivierte Eigenleistungen 26,1 20,4 61,6 51,6
Sonstige betriebliche Erträge 134,9 103,8 473,9 493,7
Materialaufwand -3.535,0 -4.343,7 -12.420,4 -12.968,4
Personalaufwand -386,1 -367,6 -1.213,4 -1.189,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen -372,1 -151,8 -866,6 -634,9
EBITDA 294,7 352,6 1.403,8 1.251,6
Abschreibungen -238,1 -210,9 -701,3 -1.899,8
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 56,6 141,7 702,5 -648,2
Beteiligungsergebnis -247,9 -4,5 69,0 19,4
davon Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen (-265,5) (-24,4) (37,7) (-12,1)
davon übriges Beteiligungsergebnis (17,6) (19,9) (31,3) (31,5)
Finanzergebnis -135,9 -165,5 99,7 -401,2
davon Finanzerträge (140,9) (73,0) (965,0) (277,8)
davon Finanzaufwendungen (-276,8) (-238,5) (-865,3) (-679,0)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -327,2 -28,3 871,2 -1.030,0
Ertragsteuern -10,2 8,0 -108,9 292,5
Konzernüberschuss/-fehlbetrag -337,4 -20,3 762,3 -737,5
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (8,3) (15,2) (51,5) (33,1)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-345,7) (-35,5) (710,8) (-770,6)
Aktien im Umlauf (Mio. Stück), gewichtet 270,855 270,855 270,855 270,855
Ergebnis je Aktie aus Konzernüberschuss/ -fehlbetrag (€)1 -1,28 -0,13 2,62 -2,85


1 Verwässert und unverwässert; bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Ergebnis.


Gesamtergebnisrechnung

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in Mio.€ 1.7.-30.9.2015 1.7.-30.9.2014 1.1.-30.9.2015 1.1.-30.9.2014
Konzernüberschuss/-fehlbetrag -337,4 -20,3 762,3 -737,5
Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen -2,2 -425,5 329,1 -1.054,4
At equity bewertete Unternehmen 58,0 -32,3 -23,3 -83,6
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge 1,2 117,7 7,4 299,6
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge ohne künftige ergebniswirksame Umgliederung 57,0 -340,1 313,2 -838,4
Unterschied aus der Währungsumrechnung 2,0 6,7 44,3 6,8
Cashflow Hedge -23,7 65,0 46,0 2,1
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte -231,2 37,6 -681,7 205,0
At equity bewertete Unternehmen 14,4 31,8 18,0 21,6
Ertragsteuern auf ergebnisneutral erfasste Aufwendungen und Erträge 19,2 -23,9 33,0 -30,9
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge mit künftiger ergebniswirksamer Umgliederung -219,3 117,2 -540,4 204,6
Summe der direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge -162,3 -222,9 -227,2 -633,8
Gesamtergebnis -499,7 -243,2 535,1 -1.371,3
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (7,9) (28,1) (65,3) (30,9)
davon auf die Aktionäre der EnBW AG entfallendes Ergebnis (-507,6) (-271,3) (469,8) (-1.402,2)


Bilanz

Aktiva

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in Mio. € 30.9.2015 31.12.2014
Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte 1.762,3 1.783,0
Sachanlagen 13.853,4 13.681,7
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 73,8 75,8
At equity bewertete Unternehmen 842,5 1.941,0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 7.972,7 8.513,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 715,4 678,6
Ertragsteuererstattungsansprüche 9,0 9,1
Sonstige langfristige Vermögenswerte1 275,0 270,0
Latente Steuern 343,4 430,0

25.847,5 27.382,6
Kurzfristige Vermögenswerte

Vorratsvermögen 902,2 1.135,4
Finanzielle Vermögenswerte 1.072,7 780,1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.805,7 3.193,1
Ertragsteuererstattungsansprüche 408,5 451,6
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.227,5 2.085,6
Flüssige Mittel 2.775,5 3.179,2

11.192,1 10.825,0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.287,9 104,5

12.480,0 10.929,5

38.327,5 38.312,1


Passiva

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in Mio. € 30.9.2015 31.12.2014
Eigenkapital

Anteile der Aktionäre der EnBW AG

Gezeichnetes Kapital 708,1 708,1
Kapitalrücklage 774,2 774,2
Gewinnrücklagen 4.291,2 3.769,3
Eigene Aktien -204,1 -204,1
Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen -1.848,4 -1.607,4

3.721,0 3.440,1
Nicht beherrschende Anteile 1.098,8 1.105,5

4.819,8 4.545,6
Langfristige Schulden
Rückstellungen 14.394,0 14.302,2
Latente Steuern 692,7 648,9
Finanzverbindlichkeiten 7.336,7 7.187,1
Ertragsteuerverbindlichkeiten 134,3 134,3
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse1 1.767,6 1.874,2

24.325,3 24.146,7
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 1.257,4 1.151,6
Finanzverbindlichkeiten 252,1 1.078,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.352,4 3.829,6
Ertragsteuerverbindlichkeiten 354,6 330,9
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 2.962,8 3.180,7

9.179,3 9.571,3
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 3,1 48,5

9.182,4 9.619,8

38.327,5 38.312,1


1 Der Ausweis der abgegrenzten Zinsen des Zinsswaps erfolgt zur besseren Darstellung der Vermögens- und Finanzlage ab dem Halbjahresabschluss 2015 zusammen mit dem Marktwert innerhalb der sonstigen langfristigen Vermögenswerte (6,8 Mio. €) sowie der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten und Zuschüsse (4,8 Mio. €).


Kapitalflussrechnung

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in Mio.€ 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
1. Operativer Bereich

EBITDA 1.403,8 1.251,6
Veränderung der Rückstellungen 97,4 127,9
Ergebnis aus Veräußerungen -23,2 -40,3
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -76,4 -44,5
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit -322,5 304,1
Vorräte (24,4) (-51,7)
Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-120,8) (592,3)
Saldo aus sonstigen Vermögenswerten und Schulden (-226,1) (-236,5)
Gezahlte Ertragsteuern 95,3 -131,6
Operating Cashflow 1.174,4 1.467,2
2. Investitionsbereich

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -845,5 -1.049,4
Verkäufe von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 75,9 139,9
Zugänge von Baukosten- und Investitionszuschüssen 50,4 54,2
Erwerb/Verkauf von vollkonsolidierten und at equity bewerteten Unternehmen sowie von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten -14,3 -34,2
Veränderung der Wertpapiere und Geldanlagen 242,0 -1.671,5
Erhaltene Zinsen 197,6 126,6
Erhaltene Dividenden 87,8 84,6
Cashflow aus Investitionstätigkeit -206,1 -2.349,8
3. Finanzierungsbereich

Gezahlte Zinsen Finanzierungsbereich -256,3 -191,8
Gezahlte Dividenden -265,5 -259,3
Einzahlungen aus Anteilsveränderungen weiterhin vollkonsolidierter Unternehmen 0,0 57,5
Auszahlungen aus Anteilsveränderungen weiterhin vollkonsolidierter Unternehmen 0,0 -197,9
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 234,8 2.494,0
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -1.075,5 -147,3
Auszahlungen aus Kapitalherabsetzungen an nicht beherrschende Anteile -2,9 0,0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -1.365,4 1.755,2
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel -397,1 872,6
Währungskursveränderung der flüssigen Mittel 4,4 0,3
Veränderung der flüssigen Mittel -392,7 872,9
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 3.185,2 2.424,9
Flüssige Mittel am Ende der Periode 2.792,5 3.297,8
davon flüssige Mittel innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte (2.775,5) (3.297,8)
davon flüssige Mittel der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (17,0) (0,0)


Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in Mio.€


Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen1

Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigene Aktien Neubewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen Unterschied aus der Währungsumrechnung Cash-
flow
Hedge
Stand: 1.1.2014 1.482,3 4.378,9 -204,1 -783,1 -100,1 -311,1
Kumulierte
erfolgsneutrale
Veränderungen



-750,1 2,4 4,4
Konzern-
fehlbetrag/
-überschuss

-770,6



Gesamtergebnis 0,0 -770,6 0,0 -750,1 2,4 4,4
Gezahlte Dividenden
-186,9



Übrige
Veränderungen

23,5



Stand: 30.9.2014 1.482,3 3.444,9 -204,1 -1.533,2 -97,7 -306,7
Stand: 1.1.2015 1.482,3 3.769,3 -204,1 -1.729,1 -95,6 -334,3
Kumulierte
erfolgsneutrale
Veränderungen



337,1 33,0 32,3
Konzernüberschuss
710,8



Gesamtergebnis 0,0 710,8 0,0 337,1 33,0 32,3
Gezahlte Dividenden
-186,9



Übrige
Veränderungen

-2,0



Stand: 30.9.2015 1.482,3 4.291,2 -204,1 -1.392,0 -62,6 -302,0


scroll
in Mio.€ Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen1



Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte At equity bewertete Unternehmen Anteile der Aktionäre der EnBW AG Nicht beherrschende Anteile1 Summe
Stand: 1.1.2014 402,5 0,0 4.865,3 1.217,4 6.082,7
Kumulierte
erfolgsneutrale
Veränderungen
173,7 -62,0 -631,6 -2,2 -633,8
Konzern-
fehlbetrag/
-überschuss


-770,6 33,1 -737,5
Gesamtergebnis 173,7 -62,0 -1.402,2 30,9 -1.371,3
Gezahlte Dividenden

-186,9 -54,7 -241,6
Übrige
Veränderungen


23,5 -138,8 -115,3
Stand: 30.9.2014 576,2 -62,0 3.299,7 1.054,8 4.354,5
Stand: 1.1.2015 605,3 -53,7 3.440,1 1.105,5 4.545,6
Kumulierte
erfolgsneutrale
Veränderungen
-638,1 -5,3 -241,0 13,8 -227,2
Konzernüberschuss

710,8 51,5 762,3
Gesamtergebnis -638,1 -5,3 469,8 65,3 535,1
Gezahlte Dividenden

-186,9 -60,9 -247,8
Übrige
Veränderungen


-2,0 -11,1 -13,1
Stand: 30.9.2015 -32,8 -59,0 3.721,0 1.098,8 4.819,8


1 Davon kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten zum 30.9.2015 in Höhe von -45,4 Mio. € (1.1.2015: 0,0 Mio. €, 30.9.2014: 0,0 Mio. €, 1.1.2014: 0,0 Mio. €). Auf die Aktionäre der EnBW AG entfallend: -45,4 Mio. € (1.1.2015: 0,0 Mio. €, 30.9.2014: 0,0 Mio. €, 1.1.2014: 0,0 Mio. €). Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallend: 0,0 Mio. € (1.1.2015: 0,0 Mio. €, 30.9.2014: 0,0 Mio. €, 1.1.2014: 0,0 Mio. €).


Anmerkungen und Erläuterungen

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Zwischenabschluss des EnBW-Konzerns wird zu den am Bilanzstichtag verpflichtend in der Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Zusätzlich werden auch die diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC/SIC) beachtet. Noch nicht in Kraft getretene Standards und Interpretationen werden nicht angewendet.

Die für den Konzernzwischenabschluss zum 30. September 2015 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Ermittlungsmethoden und Input-Parameter zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts entsprechen mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Neuregelungen denen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2014.

In Einklang mit IAS 34 wurde für die Darstellung des Konzernabschlusses der EnBW AG zum 30. September 2015 ein gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 verkürzter Berichtsumfang gewählt.

Neben der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die verkürzte Kapitalflussrechnung sowie die Eigenkapitalveränderungsrechnung des EnBW-Konzerns gesondert dargestellt.

Alle wesentlichen Geschäftsvorfälle und Ereignisse im Berichtszeitraum werden im Zwischenlagebericht erläutert.

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) haben folgende neue Standards beziehungsweise Änderungen an bestehenden Standards neu verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2015 verpflichtend anzuwenden sind:

Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2013) "Verbesserungen der IFRS Zyklus 2011-2013":

Die Änderungen sind das Ergebnis des jährlichen Verbesserungsprozesses des IASB. Die Änderungen sollen den Inhalt der Vorschriften konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Standards beseitigen. Der Zyklus betrifft die Standards IAS 40, IFRS 3 sowie IFRS 13. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

IFRIC 21 "Abgaben":

Die Interpretation stellt für Abgaben (Levies), die durch eine Regierungsinstanz erhoben werden und die nicht in den Anwendungsbereich eines anderen IFRS fallen, klar, wie und insbesondere wann solche Verpflichtungen nach IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" zu passivieren sind. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 17. Juni 2014 beginnen. Die erstmalige Anwendung von IFRIC 21 hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der EnBW.

Konsolidierungsgrundsätze

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen wurden einheitlich nach den bei der EnBW geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Unternehmenserwerbe werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs ergeben sich aus den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen erfolgt zum anteiligen beizulegenden Zeitwert der identifizierten Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten. Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst. Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs zuzüglich des Betrags aller nicht beherrschenden Anteile an dem erworbenen Unternehmen und den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten, übernommenen Schulden und Eventualverbindlichkeiten wird, falls aktivisch, als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen oder, falls passivisch, nach nochmaliger Überprüfung erfolgswirksam vereinnahmt.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem weiterhin vollkonsolidierten Unternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden sämtliche verbliebenen Anteile zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet.

Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Konsolidierungskreis

Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle Tochterunternehmen einbezogen, die vom Konzern beherrscht werden. Der Konzern beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen vorliegt und der Konzern die Fähigkeit besitzt, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird. Bei der Vollkonsolidierung werden die Vermögenswerte und Schulden einer Tochtergesellschaft vollständig in den Konzernabschluss übernommen.

Die Equity-Bewertung kommt zur Anwendung, wenn eine gemeinsame Vereinbarung in Form eines Gemeinschaftsunternehmens vorliegt oder wenn die Möglichkeit eines maßgeblichen Einflusses auf die Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens besteht, aber nicht die Voraussetzungen eines Tochterunternehmens vorliegen. Bei der Bewertung von Anteilen bedeutet dies, dass nicht die Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens im Konzernabschluss dargestellt werden, sondern nur sein anteiliges Eigenkapital. Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist im Beteiligungsansatz enthalten. Negative Unterschiedsbeträge werden im Beteiligungsergebnis ertragswirksam erfasst.

Gemeinsame Vereinbarungen, die als gemeinschaftliche Tätigkeiten klassifiziert sind, werden entsprechend dem Anteil des Mutterunternehmens an den Vermögenswerten, Schulden, Erträgen und Aufwendungen in Übereinstimmung mit den jeweiligen maßgeblichen IFRS erfasst.

Anteile an Tochterunternehmen, an Gemeinschaftsunternehmen oder an assoziierten Unternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach IAS 39 bilanziert. Indikatoren zur Bestimmung der Wesentlichkeit von Tochterunternehmen sind Umsatz, Ergebnis und Eigenkapital dieser Gesellschaften.

Wechselseitige Beteiligungen nach § 19 Abs. 1 AktG liegen im EnBW-Konzern nicht vor.

Der Konsolidierungskreis setzt sich wie folgt zusammen:

Art der Konsolidierung

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Anzahl 30.9.2015 31.12.2014 30.9.2014
Vollkonsolidierte Unternehmen 117 114 107
At equity bewertete Unternehmen 17 18 17
Gemeinschaftliche Tätigkeiten 3 2 2


Der Anstieg bei den vollkonsolidierten Unternehmen resultiert aus der Aufnahme von Projektgesellschaften für Windkraftanlagen in den Konsolidierungskreis.

Die Rheinkraftwerk Iffezheim GmbH wird aufgrund der Beendigung einer vertraglichen Regelung ab Juni 2015 nicht mehr im Rahmen der Equity-Methode berücksichtigt, sondern als gemeinschaftliche Tätigkeit klassifiziert.

Beteiligungsergebnis

scroll
Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Laufendes Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen 52,8 -7,0
Abschreibungen/Zuschreibungen at equity bewerteter Unternehmen -15,1 -5,1
Ergebnis at equity bewerteter Unternehmen 37,7 -12,1
Erträge aus Beteiligungen 32,1 28,9
Abschreibungen auf Beteiligungen -0,8 -7,9
Ergebnis aus dem Verkauf von Beteiligungen 0,0 10,5
Übriges Beteiligungsergebnis 31,3 31,5
Beteiligungsergebnis (+ Ertrag/- Aufwand) 69,0 19,4


Im Rahmen der zwischen der EnBW und der EWE sowie dem EWE-Verband vereinbarten Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse wurde der Beteiligungsbuchwert an der EWE um 252,5 Mio.€ auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben (1.365,0 Mio.€). Die im zweiten Quartal dieses Geschäftsjahres vorgenommene zinsinduzierte Wertaufholung in Höhe von 237,4 Mio. € wurde dadurch überkompensiert.

Die Abschreibungen/Zuschreibungen at equity bewerteter Unternehmen beinhalten im aktuellen Geschäftsjahr im Wesentlichen diese beiden Effekte. Von der vorgenommenen Abschreibung entfallen 194,2 Mio.€ auf den 20-prozentigen Anteil, der in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert wurde.

Der erzielbare Betrag entspricht dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und ist in der Bewertungshierarchie des IFRS 13 der Stufe 3 zuzuordnen. Er wurde aus einer im Vorjahr für die VNG durchgeführten Markttransaktion abgeleitet und ergibt sich aus dem Wert der von der EnBW zu übernehmenden Anteile an der VNG abzüglich eines Bewertungsabschlags.

Finanzergebnis

scroll
Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Zinsen und ähnliche Erträge 243,3 129,4
Andere Finanzerträge 721,7 148,4
Finanzerträge 965,0 277,8
Finanzierungszinsen -219,7 -202,6
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -184,9 -20,7
Zinsanteil der Zuführungen zu den Schulden -389,0 -412,9
Personalrückstellungen (-95,6) (-128,5)
Kerntechnische Rückstellungen (-287,0) (-278,9)
Sonstige langfristige Rückstellungen (-1,2) (-1,4)
Sonstige Schulden (-5,2) (-4,1)
Andere Finanzaufwendungen -71,7 -42,8
Finanzaufwendungen -865,3 -679,0
Finanzergebnis (+ Ertrag/- Aufwand) 99,7 -401,2


In den anderen Finanzerträgen sind im Wesentlichen Gewinne aus Wertpapierverkäufen enthalten. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten in den ersten neun Monaten 2015 einen neutralen Zinsaufwand aus der Anpassung des Zinssatzes für kerntechnische Rückstellungen von 4,8 % auf 4,7%.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen 20% der Anteile unserer 26-prozentigen Beteiligung an der EWE. Aufgrund der zwischen der EnBW und der EWE sowie dem EWE-Verband vereinbarten Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse, in deren Zug wir uns zeitlich gestuft von unserer Beteiligung an der EWE trennen werden, waren diese erstmalig in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umzugliedern. Im Rahmen der geplanten Transaktion wird die EWE im Jahr 2016 zunächst 10% eigene Aktien von der EnBW erwerben und der EWE-Verband 2016 weitere 10% der EWE-Aktien übernehmen. In der Segmentberichterstattung erfolgt der Ausweis in der Spalte Sonstiges/Konsolidierung.

Die übrigen zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte betreffen im Berichtsjahr im Wesentlichen eine Erzeugungsanlage sowie ein Grundstück mit Gebäude, die im Rahmen unserer Desinvestitionsstrategie veräußert werden sollen. Der Ausweis in der Segmentberichterstattung erfolgt in der Spalte Vertriebe beziehungsweise Sonstiges/Konsolidierung.

Eigene Aktien

Zum 30. September 2015 hält die EnBW AG 5.749.677 Stück eigene Aktien (31. Dezember 2014: 5.749.677 Stück eigene Aktien). Die Anschaffungskosten der eigenen Anteile in Höhe von 204,1 Mio.€ wurden vom Buchwert des Eigenkapitals abgesetzt. Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beläuft sich auf 14.719.173,12€ (2,1% des gezeichneten Kapitals).

Dividende

Die Hauptversammlung der EnBW AG stimmte am 29. April 2015 dem Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats zu, eine Dividende von 0,69 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2014 auszuschütten. Dies entspricht einer Dividendenzahlung von 186,9 Mio.€.

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen verminderten sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 1.725,9 Mio.€ auf 24.414,1 Mio.€. Die Veränderung resultiert vor allem aus einer Reduktion bei den langfristigen Abnahmeverpflichtungen im Gasbereich.

Angaben zum beizulegenden Zeitwert

Im Nachfolgenden werden die beizulegenden Zeitwerte sowie Buchwerte der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten

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in Mio.€

30.9.2015

31.12.2014

Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich Buchwert Beizulegender Zeitwert Nicht im Anwendungsbereich Buchwert
Finanzielle Vermögenswerte 9.105,6
9.045,4 9.369,8
9.293,5
zu Handelszwecken gehalten (217,2)
(217,2) (221,9)
(221,9)
zur Veräußerung verfügbar1 (7.642,1)
(7.642,1) (7.895,6)
(7.895,6)
bis zur Endfälligkeit gehalten (1.171,9)
(1.111,7) (1.179,1)
(1.102,8)
Kredite und Forderungen (74,4)
(74,4) (73,2)
(73,2)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.521,1
4.521,1 3.871,7
3.871,7
Sonstige Vermögenswerte 2.100,3 402,2 2.502,5 2.109,8 245,8 2.355,6
zu Handelszwecken gehalten (1.285,5)
(1.285,5) (1.344,3)
(1.344,3)
Kredite und Forderungen (578,9)
(578,9) (517,2)
(517,2)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (204,1)
(204,1) (215,1)
(215,1)
Wertansatz nach IAS 17 (31,8)
(31,8) (33,2)
(33,2)
Flüssige Mittel 2.775,5
2.775,5 3.179,2
3.179,2
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte2 17,0 1.270,9 1.287,9 6,0 98,5 104,5
Gesamt 18.519,5 1.673,1 20.132,4 18.536,5 344,3 18.804,5
Finanzverbindlichkeiten 8.194,8
7.588,8 9.289,2
8.265,6
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet3 (8.163,1)
(7.557,1) (9.185,3)
(8.161,7)
Wertansatz nach IAS 17 (31,7)
(31,7) (103,9)
(103,9)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.920,9 1.431,5 4.352,4 463,8 3.365,8 3.829,6
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 2.601,7 2.128,6 4.730,3 2.849,2 2.205,7 5.054,9
zu Handelszwecken gehalten (1.350,9)
(1.350,9) (1.514,0)
(1.514,0)
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (1.019,8)
(1.019,8) (1.030,3)
(1.030,3)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (231,0)
(231,0) (304,9)
(304,9)
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
3,1 3,1
48,5 48,5
Gesamt 13.717,4 3.563,2 16.674,6 12.602,2 5.620,0 17.198,6


1 Von den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalinstrumente, deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, in Höhe von 1.070,7 Mio. € (31.12.2014: 987,4 Mio. €) enthalten.
2 Hierbei handelt es sich um eine nicht wiederkehrende Bemessung des beizulegenden Zeitwerts der Stufe 1 aufgrund der Anwendung des IFRS 5.
3 Von den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzverbindlichkeiten sind 481,1 Mio. € (31.12.2014: 1.243,6 Mio. €) in Fair-Value-Hedge-Beziehungen enthalten.


Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird das Kontrahentenausfallrisiko berücksichtigt. Die Ermittlung des Ausfallrisikos gegenüber einzelnen Kontrahenten erfolgt dabei auf Basis der Nettorisikoposition.

Hierarchie der Input-Daten

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in Mio. €
30.9.2015
31.12.2014

1. Stufe 2. Stufe 1. Stufe 2. Stufe
Finanzielle Vermögenswerte 4.384,5 2.404,1 4.813,0 2.317,1
zu Handelszwecken gehalten (217,2)
(221,9)
zur Veräußerung verfügbar (4.167,3) (2.404,1) (4.591,1) (2.317,1)
Sonstige Vermögenswerte 63,1 1.426,4 45,7 1.513,7
zu Handelszwecken gehalten (58,5) (1.226,9) (43,0) (1.301,3)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (4,6) (199,5) (2,7) (212,4)
Gesamt 4.447,6 3.830,5 4.858,7 3.830,8
Übrige Verbindlichkeiten und Zuschüsse 15,2 1.566,7 12,7 1.806,2
zu Handelszwecken gehalten (8,9) (1.342,0) (8,1) (1.505,9)
Derivate in Sicherungsbeziehungen (6,3) (224,7) (4,6) (300,3)
Gesamt 15,2 1.566,7 12,7 1.806,2


Segmentberichterstattung

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1.1.-30.9.2015





in Mio. € Vertriebe Netze Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel Sonstiges/ Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 6.730,2 4.819,3 275,5 3.483,7 6,1 15.314,8
Innenumsatz 204,8 1.893,1 231,6 1.937,5 -4.267,0 0,0
Gesamtumsatz 6.935,0 6.712,4 507,1 5.421,2 -4.260,9 15.314,8
Adjusted EBITDA 238,4 530,4 156,3 671,1 39,7 1.635,9
EBITDA 276,6 549,7 151,5 482,6 -56,6 1.403,8
Adjusted EBIT 196,8 275,5 84,2 370,1 19,1 945,7
EBIT 235,0 294,8 79,4 181,6 -88,3 702,5
Planmäßige Abschreibungen -41,6 -254,9 -72,1 -301,0 -20,6 -690,2
Außerplanmäßige Abschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 -11,1 -11,1
Capital Employed zum 30.9.2015 812,5 4.559,8 2.925,6 2.479,8 2.987,2 13.764,9


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1.1.-30.9.2014
in Mio.€ Vertriebe Netze Erneuerbare Energien Erzeugung und Handel Sonstiges/ Konsolidierung Gesamt
Außenumsatz 6.579,4 4.765,8 291,0 3.823,1 7,2 15.466,5
Innenumsatz 264,5 1.907,0 273,3 2.071,4 -4.516,2 0,0
Gesamtumsatz 6.843,9 6.672,8 564,3 5.894,5 -4.509,0 15.466,5
Adjusted EBITDA 226,7 656,4 145,5 615,7 -12,1 1.632,2
EBITDA 238,7 690,3 137,1 205,5 -20,0 1.251,6
Adjusted EBIT 180,2 399,9 102,0 315,3 -31,2 966,2
EBIT 192,2 433,8 63,0 -1.298,1 -39,1 -648,2
Planmäßige Abschreibungen -46,5 -256,5 -43,5 -300,4 -19,1 -666,0
Außerplanmäßige Abschreibungen 0,0 0,0 -30,6 -1.203,2 0,0 -1.233,8
Capital Employed zum 31.12.2014 663,3 4.709,1 2.596,6 2.704,5 2.929,4 13.602,9


Eine der wesentlichen internen Steuerungsgrößen ist das Adjusted EBITDA. Das Adjusted EBITDA ist eine um Sondereffekte bereinigte Ergebnisgröße vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, die die Entwicklung der operativen Ertragslage zutreffend wiedergibt. Im Lagebericht wird die Entwicklung der Segmente anhand des Adjusted EBITDA erläutert. Das Adjusted EBITDA lässt sich folgendermaßen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) überleiten:

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Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Adjusted EBITDA 1.635,9 1.632,2
Neutrales EBITDA -232,1 -380,6
EBITDA 1.403,8 1.251,6
Abschreibungen -701,3 -1.899,8
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 702,5 -648,2
Beteiligungsergebnis 69,0 19,4
Finanzergebnis 99,7 -401,2
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 871,2 -1.030,0


Die Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung.

Der Vertrieb von Strom und Gas sowie die Erbringung energienaher Dienstleistungen wie Abrechnungsservice oder Energieliefer- und Energieeinsparcontracting werden im Segment Vertriebe zusammengefasst. Das Segment Netze umfasst die Wertschöpfungsstufen Transport und Verteilung von Strom und Gas. Außerdem werden die Erbringung von netznahen Dienstleistungen sowie die Wasserversorgung im Segment Netze berichtet. Aktivitäten im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren Energien werden in einem eigenen Segment dargestellt. Der Bereich Erzeugung und Handel umfasst neben der Erzeugung und dem Handel von Strom auch das Gas-Midstream-Geschäft, die Fernwärme, Umweltdienstleistungen sowie den Bereich Rückbau von Kraftwerken. Unsere Beteiligung an der EWE sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare Tätigkeiten werden zusammen mit den Eliminierungen zwischen den Segmenten in der Spalte Sonstiges/Konsolidierung ausgewiesen.

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss ermittelt. Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen den Konzerngesellschaften an. Die Umsätze zwischen den Segmenten wurden zu Marktpreisen getätigt.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

Zu den nahestehenden Unternehmen zählen insbesondere das Land Baden-Württemberg und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke als mittelbare Großaktionäre der EnBW AG. Zum 30. September 2015 halten das Land Baden-Württemberg und die NECKARPRI GmbH mittelbar sowie die NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH unmittelbar unverändert 46,75% der Aktien an der EnBW AG. Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke hält mittelbar sowie die OEW Energie-Beteiligungs GmbH (OEW GmbH) unmittelbar ebenfalls unverändert 46,75 % der Aktien an der EnBW AG.

Die mit dem Land und den von diesem beherrschten, gemeinsam beherrschten oder maßgeblich beeinflussten Unternehmen getätigten Geschäfte resultieren im Wesentlichen aus der Belieferung von öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten, Behörden, Zoos und Kliniken mit Strom, Gas und Fernwärme. Die Umsatzerlöse aus diesen Geschäften waren im Berichtszeitraum unwesentlich, die Forderungen zum 30. September 2015 überwiegend beglichen. Allen Geschäftsbeziehungen gegenüber dem Land lagen marktübliche Konditionen zugrunde. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen mit dem Land bestehen nicht.

Mit der OEW GmbH und der NECKARPRI-Beteiligungsgesellschaft mbH bestehen mit Ausnahme von gezahlten Dividenden keine Geschäftsbeziehungen.

Die Geschäftsbeziehungen zu Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, stellen sich wie folgt dar:

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio. € 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Erträge 12,4 9,2
Aufwendungen -16,3 -3,3


Bilanz

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in Mio. € 30.9.2015 31.12.2014
Forderungen 1,0 4,4
Verbindlichkeiten 4,9 7,2


Erträge und Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Stromlieferungs- und Strombezugsverträgen. Die Forderungen werden innerhalb eines Jahres realisiert, die Verbindlichkeiten haben größtenteils längere Laufzeiten. Allen Geschäftsbeziehungen lagen marktübliche Konditionen zugrunde.

Weiterhin bestehen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit auch Beziehungen zu assoziierten Gesellschaften, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, unter anderem zu kommunalen Unternehmen (insbesondere zu Stadtwerken). Der Leistungsaustausch mit diesen Unternehmen fand zu marktüblichen Bedingungen statt und hat folgende Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz des EnBW-Konzerns:

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio.€ 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Erträge 215,8 237,8
Aufwendungen -184,5 -187,0
Finanzergebnis 0,2 0,4


Bilanz

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in Mio.€ 30.9.2015 31.12.2014
Sonstige Ausleihungen 16,1 12,1
Forderungen 25,5 26,5
Geleistete Anzahlungen 10,0 9,0
Verbindlichkeiten 29,7 40,4


Die Forderungen und Verbindlichkeiten des Berichtsjahres werden fast ausschließlich innerhalb eines Jahres realisiert. Zusätzlich wurde im aktuellen Berichtszeitraum eine Rückstellung im Zusammenhang mit einem geplanten Unternehmenserwerb in Höhe von 90,0 Mio. € gebildet.

Die Geschäftsbeziehungen zu gemeinschaftlichen Tätigkeiten, deren Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen anteilig erfasst werden, stellen sich wie folgt dar:

Gewinn- und Verlustrechnung

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in Mio.€ 1.1.30.9.2015 1.1.30.9.2014
Erträge 0,5 1,2
Aufwendungen -4,1 -5,5


Bilanz

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in Mio.€ 30.9.2015 31.12.2014
Forderungen 1,1 0,0
Verbindlichkeiten 1,4 0,2


Erträge und Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Geschäften im Strom- und Gasbereich. Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres realisiert. Allen Geschäftsbeziehungen lagen marktübliche Konditionen zugrunde.

Zu den nahestehenden Unternehmen zählt auch der EnBW Trust e.V., der das Planvermögen zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen verwaltet.

Beziehungen zu nahestehenden Personen

Der EnBW-Konzern hat keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Personen getätigt.

Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Dr. Frank Mastiaux, Karlsruhe
Chief Executive Officer
seit 1. Oktober 2012
Bestellung bis 30. September 2017

Dr. Bernhard Beck LL.M., Stuttgart
Chief Personnel Officer
seit 1. Oktober 2002
Bestellung bis 30. September 2017

Thomas Kusterer, Ettlingen
Chief Financial Officer seit 1. April 2011
Bestellung bis 31. März 2019

Dr. Hans-Josef Zimmer, Steinfeld (Pfalz)
Chief Technical Officer
seit 1. Januar 2012
Bestellung bis 31. Dezember 2016

Aufsichtsrat

Dr. Claus Dieter Hoffmann, Stuttgart
Geschäftsführender Gesellschafter der H + H Senior Advisors GmbH, Stuttgart,
Vorsitzender


Dietrich Herd, Philippsburg
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Spartengesamtbetriebsrats Erzeugung der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe,
stellvertretender Vorsitzender


Lutz Feldmann, Bochum
Selbstständiger Unternehmensberater (seit 29. April 2015)


Stefan Paul Hamm, Gerlingen
Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung, ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg


Silke Krebs, Stuttgart
Ministerin im Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg


Marianne Kugler-Wendt, Heilbronn
Bezirksgeschäftsführerin ver.di, Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken


Wolfgang Lang, Karlsruhe
Referent Personal Funktionaleinheiten bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe


Dr. Hubert Lienhard, Heidenheim an der Brenz
Vorsitzender der Geschäftsführung der Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz


Sebastian Maier, Ellenberg
Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns und Vorsitzender des Betriebsrats der EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG, Ellwangen


Arnold Messner, Aichwald
Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Netze BW GmbH, Stuttgart


Dr. Wolf-Rüdiger Michel, Rottweil
Landrat des Landkreises Rottweil


Gunda Röstel, Flöha
Kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH, Dresden, und Prokuristin der Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen


Dr. Nils Schmid MdL, Reutlingen
Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg


Klaus Schörnich, Düsseldorf
Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Düsseldorf AG, Düsseldorf


Heinz Seiffert, Ehingen
Landrat des Alb-Donau-Kreises


Carola Wahl, Bonn
Senior Vice President Indirekter Vertrieb und Service bei der Telekom Deutschland GmbH, Bonn


Dietmar Weber, Esslingen
Mitglied des Konzernbetriebsrats des EnBW-Konzerns sowie Vorsitzender des Spartengesamtbetriebsrats Markt der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe


Lothar Wölfle, Friedrichshafen
Landrat des Bodenseekreises (seit 1. Juli 2015)


Dr. Bernd-Michael Zinow, Pfinztal
Leiter der Funktionaleinheit Recht, Revision, Compliance und Regulierung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe


Inaktive Mitglieder

Bodo Moray, Mannheim
Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung, ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg (bis 30. September 2015]


Gerhard Stratthaus, MdL, Brühl
Finanzminister a. D. (bis 29. April 2015)


Kurt Widmaier, Ravensburg
Landrat des Landkreises Ravensburg (bis 30. Juni 2015)


Legende

> aktives Mitglied
> inaktives Mitglied

Stand: 12. November 2015

Wichtige Hinweise

Herausgeber

EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
www.enbw.com

Koordination und Redaktion

EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Kommunikation Unternehmensmarke

Konzept und Design

IR-One AG & Co. KG, Hamburg

Satz

Inhouse produziert mit FIRE.sys

Fotos

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Veröffentlichungsdatum

13. November 2015

Aktionärshotline/Investor Relations

Telefon: 0800 1020030 oder 0800 AKTIEENBW
(nur innerhalb Deutschlands)

Telefax: 0800 36291 1 1
(nur innerhalb Deutschlands)

E-Mail: info@investor.enbw.co
Internet: www.enbw.com

Kein Angebot und keine Anlageempfehlung

Dieser Bericht wurde lediglich zu Ihrer Information erstellt. Er stellt kein Angebot, keine Aufforderung und keine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar, deren Emittent die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), eine Gesellschaft des EnBW-Konzerns oder eine andere Gesellschaft ist. Dieser Bericht stellt auch keine Bitte, Aufforderung oder Empfehlung zu einer Stimmabgabe oder Zustimmung dar. Alle Beschreibungen, Beispiele und Berechnungen wurden lediglich zur Veranschaulichung in diesen Bericht aufgenommen.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen Annahmen, Plänen, Schätzungen und Prognosen der Geschäftsleitung der EnBW beruhen. Solche zukunftsgerichteten Aussagen sind daher nur zu dem Zeitpunkt gültig, zu dem sie erstmals veröffentlicht werden. Zukunftsgerichtete Aussagen ergeben sich aus dem Kontext, sind darüber hinaus jedoch auch an den Begriffen "kann", "wird", "sollte", "plant", "beabsichtigt", "erwartet", "denkt", "schätzt", "prognostiziert", "potenziell" oder "fortgesetzt" sowie ähnlichen Ausdrücken zu erkennen. Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit Risiken und Unsicherheiten behaftet, die durch die EnBW nicht kontrolliert oder präzise vorhergesagt werden können. Tatsächliche Ereignisse, künftige Ergebnisse, die finanzielle Lage, Entwicklung oder Performance der EnBW und der Gesellschaften des EnBW-Konzerns können daher erheblich von den in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Deshalb kann nicht garantiert oder sonst dafür gehaftet werden, dass sich diese zukunftsgerichteten Aussagen als vollständig, richtig oder genau erweisen oder dass erwartete prognostizierte Ergebnisse in Zukunft tatsächlich erreicht werden.

Keine Verpflichtung zur Aktualisierung

Die EnBW übernimmt keinerlei Verpflichtung jedweder Art, in diesem Bericht enthaltene Informationen und zukunftsgerichtete Aussagen an künftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen oder sonst zu aktualisieren. Dieser Quartalsfinanzbericht steht in deutscher und englischer Sprache im Internet als Download zur Verfügung. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich.

Finanzkalender

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13. November 2015
Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis September 2015
21. März 2016
Veröffentlichung des Berichts 2015
10. Mai 2016
Hauptversammlung 2016
13. Mai 2016
Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis März 2016
28. Juli 2016
Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichts Januar bis Juni 2016
10. November 2016
Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts Januar bis September 2016