EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Karlsruhe

Offenlegung nach den §§ 21 ff. Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG)

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit von Frauen und Männern gemäß §§ 21 ff. Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG)

In diesem Bericht stellt die EnBW AG ihre Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern und deren Wirkungen (§ 21 Abs. 1 Ziff. 1) sowie ihre Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer (§ 21 Abs. 1 Ziff. 2) dar.

Der Bericht umfasst weiterhin nach Geschlecht aufgeschlüsselte statistische Angaben zur durchschnittlichen Gesamtzahl der Beschäftigten (§ 21 Abs. 2 Ziff. 1) sowie zur durchschnittlichen Zahl der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten (§ 21 Abs. 2 Ziff. 2).

Der Berichtszeitraum umfasst die Jahre 2017-2021.

1.  Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern

Diversität ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und ein wesentliches Element der Personalstrategie. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein zentraler Aspekt bei der Förderung von Vielfalt. Hierzu wurden im Berichtszeitraum zahlreiche Maßnahmen angestoßen und umgesetzt.

Bezogen auf die Dimension Geschlecht bestehen für die EnBW AG verbindliche Zielvorgaben für den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands.

Der Vorstand hat für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands als Ziel festgelegt, dass im Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2025 der Anteil an weiblichen Führungskräften weiter gesteigert werden soll. Auf der ersten Ebene (Top-Management) und der zweiten Ebene (oberes Management) soll der Anteil an weiblichen Führungskräften auf mindestens 20 % erhöht werden. Diese Zielgrößen wurden im Berichtszeitraum im Top-Management noch nicht erreicht. Die Quote im Top-Management veränderte sich bei unveränderter Anzahl an weiblichen Führungskräften von 7,5 % im Jahr 2016 auf 7,7 % im Jahr 2021. Im oberen Management entwickelte sich die Quote von 10,2% im Jahr 2016 auf 21,3 % im Jahr 2021, begründet durch eine Zunahme an weiblichen Führungskräften. Auf Grundlage der HR-Strategie werden wir weiterhin Maßnahmen entwickeln, um die Zielquoten zu erreichen.

Über die bestehenden gesetzlichen Vorgaben hinaus achtet der Vorstand bei der Besetzung von Führungspositionen auf Vielfalt und strebt auch dabei eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an. Bei der Besetzung von Führungspositionen wird grundsätzlich darauf geachtet, dass eine Kandidatin auf der Shortlist aufgeführt ist, ebenso wird bei der Zusammenarbeit mit Headhuntern konsequent nach Kandidatinnen gesucht. Desweitern stützt sich die EnBW bei der externen Rekrutierung weiblicher Nachwuchskräfte neben den genannten Maßnahmen auch auf das Netzwerk Femtec und engagiert sich auf frauenspezifischen Messen und Diskussionsforen. So wird das Konzerntraineeprogramm seit diesem Berichtszeitraum mindestens zur Hälfte mit weiblichen Talenten besetzt.

Ebenso wurde im Berichtszeitraum unsere Executive Group zu einem Global Management Board weiterentwickelt. Das Gremium, das unterhalb der Vorstandsebene strategisch mitarbeitet, wurde von 60 Executives auf rund 110 Mitglieder aufgestockt, um mehr Diversität zu erreichen. Nun sind 23 Frauen Mitglieder des Global Management Boards, im Jahr 2016 waren es noch 2.

Im Rahmen der "Initiative Chefsache" hat das Unternehmen in fünf Arbeitsgruppen mitgearbeitet, darunter auch die Themen "Talententwicklung neu denken" und "Führung in Teilzeit". Daraus abgeleitet möchte die EnBW Mitarbeiter*innen in Führung mehr Flexibilität ermöglichen. Es ist grundsätzlich Ziel der EnBW AG Frauen auf allen Hierarchieebenen einzusetzen. Seit der Pilotierung des mehrstufigen Beratungsangebots "Career Compass" im Jahr 2016 haben knapp 120 Mitarbeiterinnen dieses Angebot in Anspruch genommen. Die Beratung wendet sich speziell an Frauen mit dem Potenzial zur Übernahme von Führungsaufgaben, basierend auf bisherigen beruflichen Erfahrungen. Das EnBW-interne Frauennetzwerk bietet eine gut genutzte Plattform für den Austausch zwischen Mitarbeiterinnen mit und ohne Führungsverantwortung.

Das Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben" wird schon seit Jahren bei der EnBW AG bewusst gefördert. Die EnBW AG informiert, berät und unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend bei Themen wie Elternzeit bzw. Partnermonate, Kinderbetreuung einschließlich Notfallbetreuungsangebot, Möglichkeiten einer Teilzeitbeschäftigung oder Homeoffice. Kinderbüros in Karlsruhe, Stuttgart und Biberach stehen zur Verfügung und wurden bis zur Pandemie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Kindern rege genutzt. Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen optimale individuelle Arbeitsbedingungen, um Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Unsere Initiative Best Work befasst sich mit der Frage "Wie gestalten wir die Arbeitswelt der Zukunft?" Ein Schwerpunkt ist dabei die interessengerechte Regelung mobilen Arbeitens. Betriebsräte und beteiligte Gesellschaften haben hierzu ein neues Regelwerk verabschiedet. Es ermöglicht deutlich mehr Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts, vor allem in Bezug auf die Arbeit im Homeoffice.

Diese und weitere Maßnahmen werden auch über 2021 hinaus weiterentwickelt und umgesetzt, um die Chancengleichheit aller Beschäftigtengruppen unabhängig vom Geschlecht nachhaltig sicherzustellen.

2. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Tarifliche Vergütungsregelungen bilden in der EnBW AG die Grundlage für eine faire und transparente, geschlechterunabhängige Entlohnung. Für Beschäftigte, die bis zum 30. November 2008 in die EnBW AG eingetreten sind, gelten die Regelungen des Manteltarifvertrags, für ab 1. Dezember 2008 von außerhalb tarifgebundener EnBW-Gesellschaften in die EnBW AG eingetretene Beschäftigte gilt der Vergütungsrahmentarifvertrag.

In beiden Regelwerken sind die Kriterien und Verfahren der Entgeltfindung definiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit gleichwertigen Tätigkeiten werden derselben Vergütungsgruppe zugeordnet und erhalten dieselbe Grundvergütung. Maßgebend hierfür sind die Anforderungen der Tätigkeiten, insbesondere die Komplexität der Aufgaben sowie geforderte Qualifikationen.

In einem regelmäßigen Prozess wird auf Grundlage der jeweils aktuellen Anforderungen der Tätigkeiten die entsprechende Eingruppierung geprüft und ggf. angepasst.

Bei der Ein- bzw. Höhergruppierung achtet neben dem Personalbereich auch der Betriebsrat im Rahmen seiner gesetzlich vorgesehenen Beteiligungsrechte auf die Umsetzung von Vergütungsgerechtigkeit und -gleichheit.

Die Führungskräfte werden nach einem einheitlichen Modell entlohnt: Dieses legt eine Vergütungsbandbreite für jede Führungsposition fest, gemessen an der internen Wertigkeit und im regelmäßigen Abgleich mit dem Markt. Das konkrete Zielgehalt setzt sich aus einem fixen und einem variablen Bestandteil zusammen. Die variable Vergütung hängt von der individuellen Leistung der Führungskraft und vom Konzernerfolg ab. Sie passt sich jährlich an und steigt mit zunehmender Verantwortung.

Die beschriebenen Vorgehen sind per se geschlechtsneutral.

Eine Gender Pay Gap Analyse haben wir mit Hilfe der Software logib-D durchgeführt. Diese wird über die Internetseiten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bereitgestellt. Es wurden nur sehr geringe Gehaltsunterschiede von < 2,5% identifiziert, wobei bis zu 5% als tolerabel bewertet werden. Auch in Zukunft werden wir diese Analyse regelmäßig durchführen, um eventuelle Unterschiede frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

3.    Statistische Angaben

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten* der EnBW AG im Kalenderjahr 2021 betrug einschließlich zur Ausbildung Beschäftige 6.543 Personen; davon waren 2.164 bzw. 33,1 % weiblich. Im Vergleich zu 2021 waren in 2016 6.423 Frauen und Männer bei der EnBW AG beschäftigt; davon waren 2.107 bzw. 32,8% weiblich.

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∅ Anzahl Frauen   ∅ Anzahl Männer 
gesamt Vollzeit Teilzeit gesamt Vollzeit Teilzeit
2016 2.107 1.278 829 4.316 3.831 485
(60,7%) (39,3%) (88,8%) (11,2%)
2021 2.164 1.271 893 4.379 3.888 491
(58,7%) (41,3%) (88,8%) (11,2%)
Δ absolut 57 -7 65 63 57 6
Δ in %  2,7% -0,6% 7,8% 1,5% 1,5% 1,2%

*ohne Beschäftigte mit geschlechtlicher Identifikation "Divers"