ENCAVIS AGHamburgHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022Vorwort des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und
Aktionäre,
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| Dr. Dierk Paskert | Dr. Christoph Husmann | Mario Schirru | Dr. Dierk Paskert | Dr. Christoph Husmann | Mario Schirru |
| Chief Executive Officer (CEO) | Chief Financial Officer
(CFO) |
Chief
Operating/Investment Officer
(COO/CIO) |
CEO | CFO | COO/CIO |
| in Mio. EUR | 01.01.-30.06.2022 | 01.01.-30.06.2021 |
| Umsatz | 226,4 | 162,2 |
| Operatives* EBITDA | 170,6 | 122,3 |
| Operatives* EBIT | 109,8 | 68,7 |
| Operatives* EBT | 76,2 | 37,5 |
| Operatives* EAT | 56,4 | 29,9 |
| Operativer Cashflow | 160,2 | 109,4 |
| Operatives* Ergebnis je Aktie (unverwässert/in EUR) | 0,33 | 0,18 |
| in Mio. EUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Eigenkapital | 999 | 1.066 |
| Verbindlichkeiten | 2.205 | 2.150 |
| Bilanzsumme | 3.204 | 3.216 |
| Eigenkapitalquote in % | 31,2 | 33,2 |
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
entsprechen grundsätzlich denen des letzten
Konzernabschlusses zum Geschäftsjahresende.
| Gelistet seit | 28.07.1998 |
| Gezeichnetes Kapital | 161.030.176,00 EUR |
| Anzahl der Aktien | 161,03 Mio. |
| Börsensegment | Prime Standard |
| Dividende 2016 pro Aktie | 0,20 EUR |
| Dividende 2017 pro Aktie | 0,22 EUR |
| Dividende 2018 pro Aktie | 0,24 EUR |
| Dividende 2019 pro Aktie | 0,26 EUR |
| Dividende 2020 pro Aktie | 0,28 EUR |
| Dividende 2021 pro Aktie | 0,30 EUR |
| 52-W-Hoch | 23,30 EUR |
| 52-W-Tief | 11,82 EUR |
| Aktienkurs (10. August 2022) | 22,68 EUR |
| Marktkapitalisierung (10. August 2022) | 3.652 Mio. EUR |
| Indizes | MDAX, MSCI World, MSCI
Europe, MSCI Germany Small-Cap,
S&P Clean Energy Index, Solar Energy Stock Index, PPVX, HASPAX |
| Handelsplätze | Regulierter Markt in
Frankfurt am Main (Prime Standard),
Hamburg; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart, Tradegate Exchange |
| ISIN | DE 0006095003 |
| Designated Sponsor | M.M. Warburg & CO
Bank; Raiffeisen Bank International AG;
Stifel Europe Bank AG |
| Zahlstelle | DZ Bank |
| Datum | Finanzevent |
| 2022 | |
| 15. August 2022 | Zwischenbericht Q2/6M 2022 |
| 24. August 2022 | Montega 8. HAMBURGER INVESTORENTAG - HIT, Hamburg, Deutschland |
| 5.-6. September 2022 | Quirin Roadshow Skandinavien, Helsinki/Finnland, Stockholm/Schweden, Kopenhagen/Dänemark |
| 7. September 2022 | ODDO BHF Commerzbank Corporate Conference 2022, Frankfurt am Main, Deutschland |
| 7. September 2022 | Stifel Cross Sector Insight Conference, London, Großbritannien (GB) |
| 12. September 2022 | Zinszahlung Grünes Schuldscheindarlehen 2018 |
| 13. September 2022 | Hauck & Aufhäuser IB Roadshow, Paris, Frankreich |
| 15.-16. September 2022 | Berenberg/BNY Mellon/LSE European Investor Forum For Energy Leaders (EIFFEL), London, GB |
| 19.-21. September 2022 | Berenberg/Goldman Sachs 11. German Corporate Conference, München, Deutschland |
| 22. September 2022 | 11. BAADER Investment Conference, München, Deutschland |
| 23. September 2022 | Bank Pekao virtuelle RES Energy Conference, Warschau, Polen |
| 29. September 2022 | Bernstein's 19th Pan European Annual Strategic Decisions Conference, London, GB |
| 11. Oktober 2022 | ODDO BHF Roadshow, Paris, Frankreich |
| 17.-18. Oktober 2022 | Quirin's 22. European Large & MidCap Event, Paris, Frankreich |
| 20. Oktober 2022 | Berenberg Roadshow, Belgien und die Niederlande |
| 15. November 2022 | Zwischenmitteilung Q3/9M 2022 |
| 17. November 2022 | BNP Paribas Exane 5th MidCap CEO Conference, Paris, Frankreich |
| 22. November 2022 | DZ Bank Equity Conference, Frankfurt am Main, Deutschland |
| 24. November 2022 | Zinszahlung Hybrid Convertible Bond 2021 |
| 28.-29. November 2022 | REUTERS Utility Scale Solar and Wind Europe, München, Deutschland |
| 28.-30. November 2022 | Deutsches Eigenkapitalforum (Deutsche Börse), Frankfurt am Main, Deutschland |
| 7. Dezember 2022 | CIC Market Solutions Forum, Paris, Frankreich |
| 11. Dezember 2022 | Zinszahlung Schuldscheindarlehen 2015 |
Der Encavis-Konzern (nachfolgend "der Konzern" oder
"Encavis") stellt den Konzernabschluss nach den
Rechnungslegungsgrundsätzen der International
Financial Reporting Standards (IFRS) auf. Der
Konzernzwischenabschluss wurde nach den Vorschriften des
IAS 34 erstellt. Mutterunternehmen ist die Encavis AG mit
Sitz in Hamburg. Sie ist verantwortlich für
Unternehmensstrategie, Portfolio- und Risikomanagement
sowie für die Finanzierung. Das Grundkapital
beträgt aktuell 161.030.176,00 Euro und ist eingeteilt
in 161.030.176 Stückaktien ohne Nennbetrag.
Die durchschnittliche Anzahl ausgegebener Aktien
(unverwässert) im Berichtszeitraum beläuft sich
auf 160.477.059 (Vorjahr: 138.437.234).
Die im MDAX der Deutschen Börse gelistete Encavis
AG nutzt die vielfältigen Chancen der Stromerzeugung
aus Erneuerbaren Energien. Als unabhängiger Betreiber
von umweltfreundlichen und emissionsfreien
Kraftwerkskapazitäten hat Encavis das
Erzeugungsportfolio seit 2009 kontinuierlich ausgebaut. Das
Kerngeschäft des Unternehmens ist der Erwerb und
Betrieb von Solar- und Onshore-Windparks. Das Unternehmen
konzentriert sich bei der Akquisition neuer Anlagen auf
einen Mix aus in Entwicklung befindlichen Projekten und
baureifen beziehungsweise schlüsselfertigen Projekten
oder bereits bestehenden Anlagen, die über garantierte
Einspeisevergütungen (Feed-in Tariffs) verfügen
oder für die langfristige Stromabnahmeverträge
abgeschlossen werden. Die Entwicklungsprojekte
beziehungsweise die bereits errichteten Anlagen befinden
sich grundsätzlich in geografischen Regionen, die sich
durch ein stabiles wirtschaftspolitisches Umfeld und
verlässliche Investitions- und Rahmenbedingungen
auszeichnen.
Darüber hinaus bietet Encavis über ihre
Tochtergesellschaft Encavis Asset Management AG
institutionellen Investoren attraktive Möglichkeiten,
in Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien zu
investieren. Das Geschäftsfeld Asset Management
umfasst alle Dienstleistungen in diesem
Geschäftsbereich, das heißt die Initiierung von
Fonds beziehungsweise die individuelle Gestaltung und
Strukturierung sonstiger Investitionen für
professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare Energien
sowie den Betrieb der von diesen Anlegern gehaltenen
Anlagen.
Das Portfolio von Encavis umfasst aktuell insgesamt 209
Solar- und 97 Windparks mit einer Leistung von rund 3,2 GW
in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien,
Österreich, Finnland, Schweden, Dänemark, den
Niederlanden, Spanien und Irland. Davon betreibt der
Konzern 34 Solar- und 57 Windparks im Rahmen des Segments
Asset Management für Dritte.
Die Aussichten für die weltweite Konjunktur haben
sich seit dem Frühjahr spürbar eingetrübt.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat im
Konjunkturbericht von Mitte Juni 2022 die Prognosen
für die globale Produktion vom März 2022 um 0,5
Prozentpunkte gesenkt. Dem Bericht zufolge wird nur noch
einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,0 % im laufenden
beziehungsweise um 3,2 % im nächsten Jahr erwartet.
Insbesondere der Angriff Russlands auf die Ukraine und die
strikte No-Covid-Politik in China mit mehreren Lockdowns
haben die hohe Inflation und die Lieferengpässe weiter
verstärkt. Aufgrund der signifikanten
Preissteigerungen sinken die Reallöhne in den
fortgeschrittenen Volkswirtschaften und vielen
Schwellenländern bereits. Die schwindende Kaufkraft
bremst den Konsum der Privathaushalte. Dämpfend wirkte
zudem die bisherige, straffe Geldpolitik der Zentralbanken,
die neben höheren Zinsen auch einen Rückgang von
Vermögenswerten zur Folge hat. Der Ausblick für
die Schwellenländer hat sich besonders deutlich
verschlechtert. Er sank von 7,0 % für 2021 auf 3,4 %
im Jahr 2022 und 4,1 % mit Blick auf 2023. Optimistischer
sind die Aussichten für die US-Konjunktur, die jedoch
deutlich langsamer expandiert als ursprünglich von den
IfW-Volkswirten erwartet. Für das laufende Jahr
rechnen sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um
2,1 % und für 2023 um 1,4 %. Die Arbeitslosenquote hat
mit rund 3,6 % bereits wieder das Niveau vor der
Coronakrise erreicht. Die Inflationsrate wird jedoch nach
einem Anstieg um 8,2 % im laufenden Jahr und erwarteten 4,0
% im kommenden Jahr deutlich über dem Ziel der
Notenbank bleiben.
Der beginnende Aufschwung im Euroraum, der mit dem
Wegfall einiger Belastungen während der
COVID-19-Pandemie begonnen hatte, wurde ausgebremst. Grund
hierfür sind der Krieg in der Ukraine, die nicht
zuletzt dadurch steigenden Energie- und Rohstoffpreise, das
hohe Inflationsniveau, unter dem vor allem die
Privathaushalte leiden, als auch die anhaltend
gestörten Lieferketten, die die Wertschöpfung in
der Industrie massiv beeinträchtigen. Die
Verunsicherung ist groß, der Konsum entsprechend
niedrig. Die IfW-Volkswirte gehen daher für das
laufende Jahr nur noch von einem Anstieg der
Wirtschaftsleistung um 3,1 % und im kommenden Jahr von 2,7
% aus.
Hinsichtlich der weiteren Entwicklung der britischen
Konjunktur erwartet das IfW aus Kiel ein deutlich
schwächeres Wachstum, da hier die Preissteigerungsrate
mit knapp 10 % besonders hoch ist. Sinkende Reallöhne,
steigende Zinsen, wachsende Unsicherheit und hohe
Zusatzkosten infolge des Brexits belasten die
wirtschaftliche Aktivität, insbesondere den
Außenhandel im Vereinigten Königreich. Im
laufenden Jahr soll dennoch ein Wachstum von 2,9 %
möglich sein, im Jahr 2023 wird die Konjunktur dann
jedoch nur noch in einer Größenordnung von rund
0,4 % zulegen.
Die IfW-Volkswirte haben für die deutsche
Wirtschaft im zweiten Quartal 2022 eine Stagnation
ermittelt und erwarten für das Gesamtjahr einen
Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 2,1 %. Im
kommenden Jahr stellen sie nur noch ein Wachstum von 3,3 %
in Aussicht und damit 0,2 Prozentpunkte weniger als in der
Prognose vom Frühjahr 2022. Die Antriebskräfte
der deutschen Wirtschaft für einen Aufschwung sind
nach Einschätzung des IfW zwar intakt, wirken aber mit
deutlich verringerter Stärke. Das ist insbesondere auf
die anhaltenden Lieferengpässe, die Folgen des Krieges
in der Ukraine und die erwartet hohe Inflationsrate von 7,4
% im laufenden Jahr zurückzuführen -sie bremsen
den Aufschwung aus.
Angesichts des wachsenden Inflationsdrucks in der
Eurozone hat die EZB erstmals seit dem Jahr 2011 den
Leitzins erhöht. Sie hob am 21. Juli 2022 den
Hauptrefinanzierungssatz unerwartet kräftig um 50
Basispunkte auf 0,5 % an. Damit beendete sie die Ära
der sehr lockeren Geldpolitik und kündigte für
die kommenden Monate weitere Leitzinserhöhungen an.
Der EZB-Rat werde künftig von Sitzung zu Sitzung
entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um
sein Inflationsziel von 2,0 % zu erreichen. Ende Juni 2022
hatte die durchschnittliche Inflationsrate innerhalb der 19
Länder des Euroraumes ein neues Rekordniveau in
Höhe von 8,1 % erreicht. Die Anpassungen des
Leitzinses können demzufolge auch häufiger und
höher ausfallen als bislang erwartet.
Die Störungen der globalen Lieferketten hatten
aufgrund des Vermeidens von
Best-Effort-Lieferverträgen bei Encavis noch keinen
Einfluss auf den Betrieb und die Fertigstellung von Parks.
Die anhaltenden Lockdowns in chinesischen Häfen haben
aktuell keinen direkten Einfluss auf laufende Projekte.
Allerdings werden sich dadurch die bereits sehr
angespannten Lieferketten noch langsamer erholen.
Das trotz durchgeführter geringfügiger
Zinsanpassungen und möglicherweise weiterer
Zinsschritte weiterhin bestehende Niedrigzinsumfeld
ermöglicht der Encavis AG aktuell und auch weiterhin
die Refinanzierung des Bestandsportfolios zu deutlich
verbesserten Konditionen.
Die gegenwärtig hohen Inflationsraten in Europa
haben kurzfristig keine signifikanten Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit der Encavis AG.
Die ungebrochen hohe Nachfrage nach grünem Strom
spiegelt sich auch auf dem Gebiet der
privatwirtschaftlichen langfristigen
Stromabnahmeverträge wider. Die Nachfrage nach diesen
PPAs kann durch das Angebot nicht ansatzweise gedeckt
werden. Die Investitionsmittel sind zwar im Markt
vorhanden, allerdings ist die Pipeline der Entwickler zu
klein, um diese Mittel vollumfänglich beanspruchen zu
können.
Die weltweite Energiewende setzt sich zwar
kontinuierlich fort, die zusätzlich installierten
Kapazitäten reichen jedoch bei weitem nicht aus, um
den wachsenden Energiebedarf auf der Welt zu stillen oder
den Klimawandel zu stoppen. Im Jahr 2021 sind
Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Leistung von 314
Gigawatt (GW) ans Netz gegangen. Im Vergleich zum Jahr 2020
entspricht das einem Anstieg um 17 %. Die
Erzeugungsleistung erhöhte sich damit um 7.793
Terawattstunden (TWh). Das geht aus dem Marktreport
"Renewables 2022 Global Status Report" hervor, den der
renommierte Thinktank Renewable Energy Policy 21 (REN 21)
Mitte Juni 2022 vorgestellt hat. Die absoluten Zahlen lesen
sich zwar beeindruckend, allerdings warnen die Experten
davor, dass die Chance auf eine Energiewende verpasst wird.
Denn trotz des Zubaus auf Rekordniveau stagniert der Anteil
der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch praktisch:
Lag er im Jahr 2009 bei 10,6 %, wuchs er bis zum Jahr 2020
gerade einmal um zwei Prozentpunkte auf 12,6 %. Der Anteil
der fossilen Energieträger verringerte sich im
gleichen Zeitraum praktisch nicht und ging lediglich von
80,3 % auf 80,2 % zurück. Ein Grund dafür sind
die massiven staatlichen Subventionen dieser
Energiegewinnungsarten, die derzeit mit 5,6 Billionen Euro
pro Jahr gefördert werden. Das entspricht 7 % des
weltweiten Bruttosozialprodukts.
Nach Einschätzung der Klimaforscher des REN 21
müsste sich das Zubau-Tempo CO
2-neutraler Energien verdreifachen, um die
globalen Klimaziele zu erreichen und den
Treibhausgasausstoß bis Mitte des Jahrhunderts auf
null zu senken. Das würde einen jährlichen Zubau
von 825 GW erfordern, der vor allem aus Photovoltaik und
Windkraft erfolgen sollte.
Die zunehmende Wirtschaftlichkeit Erneuerbarer Energien
im Vergleich zu konventionellen Formen der Energieerzeugung
sowie das klare Bekenntnis zu einer klimafreundlichen
Energiebilanz von Unternehmen, wie es beispielsweise in der
RE100-Initiative zum Ausdruck kommt, sorgen für eine
zunehmende Dynamik auf dem Markt für
privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge. Hinzu
kommt, dass die Preise für Strom sehr volatil sind.
Daher haben Industrieunternehmen ein großes Interesse
daran, sich die Lieferung CO2-neutraler Energie über
einen langen Zeitraum zu berechenbaren Konditionen zu
sichern. Laut Bloomberg New Energy Finance (Bloomberg-NEF)
erwarben Unternehmen über Stromabnahmeverträge
eine Rekordkapazität an sauberer Energieerzeugung in
Höhe von mehr als 23 GW. Technologieunternehmen
zählen nach wie vor zu den wichtigsten Stromabnehmern
dieser Vertragsgestaltungen. PPAs leisten damit einen
stetig bedeutsamer werdenden Beitrag zur Energiewende.
Die EU-Kommission hat nach umfassenden Verhandlungen im
EU-Parlament und mit den Mitgliedstaaten Ende Juni 2022 ein
Klimaschutzpaket geschnürt und auf den Weg gebracht,
dessen Gesetzgebungsverfahren im Verlauf des zweiten
Halbjahres 2022 abgeschlossen werden soll. Es dient der
Umsetzung des Klimaplans "Fit for 55" vom Sommer 2021, in
dem skizziert wird, wie die EU bis 2030 den Ausstoß
von Kohlendioxid um 55 % im Vergleich zu dem Niveau des
Jahres 1990 reduzieren will. Bis dato lag das Ziel bei 40
%. Die Behörde will dafür zwölf bestehende
Gesetze verschärfen beziehungsweise neue erlassen. Das
betrifft etwa die Anpassung des EU-Emissionshandelssystems
und die Ausweitung des Emissionshandels auf die Bereiche
"Verkehr" und "Gebäude", die Erweiterung von CO
2-Grenzen oder Finanzierungsfragen darüber.
Eine wesentliche Säule des Programms ist der Ausbau
Erneuerbarer Energien. Die EU-Mitgliedstaaten haben
angekündigt, dem Vorschlag der Kommission zu folgen
und das bisher verbindliche Ziel für das Jahr 2030 von
32 % im Rahmen der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie auf 40
% anzuheben. Zudem sollen sich die Rahmenbedingungen in
Industrie und Verkehr für den Hochlauf von grünem
Wasserstoff verbessern. Der Ausbau Erneuerbarer Energien
wird als Frage eines überragenden öffentlichen
europäischen Interesses eingestuft. Bereits im Jahr
2050 soll Europa als erster Kontinent der Welt sogar ganz
klimaneutral leben können und zudem den "Green Deal"
umgesetzt haben.
In einem gemeinsamen Projekt fanden Forscher an der
Universität im dänischen Aarhus und der TU Berlin
jetzt heraus, dass in Europa zwischen 2025 und 2035
jährlich 400 GW neuer Photovoltaik- und
Windenergiekapazitäten erforderlich sein werden, um
die Klimaneutralität Mitte des Jahrhunderts und das
1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Während des ersten Halbjahres 2022 wurden rund 49 %
des Bruttostromverbrauchs in Deutschland durch
Ökostrom gedeckt. Das geht aus vorläufigen
Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des
Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
hervor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das
einem Anstieg um sechs Prozentpunkte, den besonders die
Photovoltaik- sowie Windenergieanlagen an Land erzielten:
Sie erzeugten jeweils rund 20 % mehr Strom als im
Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden demnach 139 Milliarden
Kilowattstunden (kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen
regenerativen Quellen erzeugt. Windenergie an Land steuerte
rund 59 Milliarden kWh Strom, Photovoltaik knapp 33
Milliarden kWh, Biomasse etwa 24 Milliarden kWh, Wind auf
See rund 12 Milliarden kWh und Wasserkraft ungefähr 9
Milliarden kWh zu diesem Ergebnis bei. Die aus fossilen und
atomaren Energieträgern erzeugte Strommenge sank im
Vergleich zum Vorjahr von 170 auf 159 Milliarden kWh im
Jahr 2022.
Deutschlands Bundestag beschließt angepasstes
"Osterpaket" zum beschleunigten Ausbau Erneuerbarer
Energien Anfang Juli 2022 hat der Bundestag das sogenannte
"Osterpaket" zum beschleunigten Ausbau Erneuerbarer
Energien verabschiedet. Das sogenannte "Gesetz zu
Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau
der Erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im
Stromsektor" wird zum 1. Januar 2023 in Kraft treten. Die
Unabhängigkeit von der Lieferung fossiler
Energieträger aus Russland schnellstmöglich zu
erreichen und den Klimaschutz bestmöglich
voranzubringen, spielten eine wesentliche Rolle dabei, dass
das Gesetz noch vor der Sommerpause auf den Weg gebracht
wurde. Die überarbeitete Fassung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom Sommer 2021 enthält
zahlreiche Maßnahmen, um den Anteil von Wind-, Solar-
und Wasserkraft bereits im Jahr 2030 auf rund 80 % des
Stromverbrauchs zu steigern. Der Ausbau regenerativer
Energien wird als von "überragendem öffentlichen
Interesse" im Gesetz verankert, um die Planung und
Genehmigung neuer Anlagen zu vereinfachen. Für den
Ausbau von Photovoltaik und Windkraft sollen neue
Flächen unkomplizierter bereitgestellt und die
Kommunen besser einbezogen werden. Zudem sollen die
Rahmenbedingungen für den Ausbau von
Photovoltaikdachanlagen einfacher und attraktiver werden.
Die EEG-Umlage wird dauerhaft abgeschafft. Um das neue
Ausbauziel für 2030 zu erreichen, sollen die
Ausbaupfade und Ausschreibungsmengen deutlich angehoben und
an das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens
ausgerichtet werden: Die Windenergie an Land soll
jährlich um 10 GW steigen, sodass im Jahr 2030
insgesamt rund 115 GW Windleistung in Deutschland
installiert sein werden; bei der Solarenergie sollen
Kapazitäten von 22 GW pro Jahr hinzukommen, um das
Ziel von rund 215 GW errichteter Solarleistung in
Deutschland zu erreichen. Die Ausbauziele für
Windenergie auf See sollen bis 2030 auf mindestens 30 GW,
bis 2035 auf mindestens 40 GW und mindestens 70 GW bis 2045
gesteigert werden. Um den geplanten Ausbau der Windenergie
an Land zu erreichen, müssen 2 % der Bundesfläche
ausgewiesen werden, das ist mehr als Doppelte des aktuellen
Niveaus. Das sogenannte
Windenergieflächenbedarfsgesetz soll den Ländern
verbindliche Flächenziele nach einem
Verteilungsschlüssel vorgeben.
Durch eine Ergänzung des Bundesnaturschutzgesetzes
sollen auch Landschaftsschutzgebiete in die Suche nach
Flächen für den Windenergieausbau einbezogen
werden können. Schließlich enthält das neue
Gesetz bundeseinheitliche Standards für die
artenschutzrechtliche Prüfung, um die
Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Dänemark ist auf dem besten Weg, die
Unabhängigkeit des Landes von fossilen Brennstoffen
durch die ausschließliche Nutzung Erneuerbarer
Energien noch vor 2050 zu erreichen. Ihr ursprünglich
für das Jahr 2030 avisiertes Ziel, den Anteil
Erneuerbarer Energien am Gesamtenergiemix auf 55 %
auszubauen, haben die Dänen bereits im Jahr 2020
deutlich übertroffen und einen Anteil von rund 62 %
erzielt. Zusätzlich wurde parteiübergreifend ein
Klimapaket verabschiedet, demzufolge die CO
2-Emissionen bis 2030 gemessen am Jahr 1990 um
70 % gesenkt werden sollen. Bis dahin wollen die Dänen
3,4 Millionen Tonnen CO
2-Ausstoß einsparen. Dafür sollen
Reformen eingeleitet werden, die Erneuerbare Energien
günstiger und fossile Energien teurer machen sollen.
Öl- und Gasheizungen in Privathaushalten sollen
sukzessive abgeschafft und durch Wärmepumpen und
grüne Fernwärme ersetzt werden. Zudem sind mehr
Ladestationen für Elektroautos geplant und
schließlich soll die Industrie über die Nutzung
von Erneuerbaren Energien oder Biogas energieeffizienter
arbeiten. Seit April 2022 hat die dänische Regierung
jedoch vorübergehend die Gas- und
Ölfördermengen in der Nordsee wieder erhöht.
Der eigentlich nicht zur Strategie passende Schritt soll
nur dem Zweck dienen, deutlich schneller unabhängig
von den Energielieferungen aus Russland zu werden.
Finnland erfüllt seit dem vorletzten Jahr das
für 2030 ausgegebene Ziel der Europäischen Union,
mindestens 40 % des Brutto-Energieverbrauchs durch
regenerative Energien abzudecken. Im Jahr 2021 lag der
Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten
Nettostromerzeugung in Finnland bei 45,4 %. Knapp die
Hälfte davon wiederum wurde durch Laufwasserkraftwerke
generiert, 12,5 % durch Windkraftanlagen an Land und rund
10,3 % entfiel auf Biomasse. Allein im Jahr 2021 haben die
Finnen 671 MW an neuer Windkapazität errichtet.
Bereits Ende des Jahres 2020 waren in Finnland
Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 2,47 GW
installiert.
Frankreich hatte Ende 2021 Erneuerbare-Energien-Anlagen
mit einer Leistung von insgesamt rund 57,9 GW installiert.
18,8 GW entfielen auf Windkraftanlagen an Land, bei
Photovoltaikanlagen waren 13,1 GW an Kapazitäten
installiert und Wasserkraft erreichte 25,7 GW. Ihr Anteil
am Bruttostromverbrauch soll von derzeit 27 % auf 40 % im
Jahr 2030 steigen. Die Regierung von Emmanuel Macron
verfolgt mit ihrer Klima- und Energiepolitik erneut
ambitionierte Ziele für Erneuerbare Energien. Sie hat
angekündigt, den Anteil der Kernenergie am Strommix zu
verringern. Er soll bis zum Jahr 2035 auf 50 % und um
weitere 10 % bis zum Jahr 2040 reduziert werden. Vor allem
will der Präsident Frankreich zum führenden
Hersteller von grünem Wasserstoff in Europa machen.
Das würde die Erreichung seines weiteren Ziels
ermöglichen, den C02-Ausstoß der Industrie um 35
% zu senken. Frankreich gilt als einer der wichtigsten
Strommärkte in Europa -mehr als ein Drittel des in
Europa erzeugten und verbrauchten Stroms entfällt auf
Deutschland und Frankreich.
Ein zentrales Ziel des Zukunftsplans "France 2030", den
Emmanuel Macron im Oktober 2021 vorstellte, ist die
Dekarbonisierung der Wirtschaft. Als bedeutende
Maßnahme wurde die Investition in Mini-Atomreaktoren
identifiziert. Es sei ein Glück, dass Frankreich noch
viele Atommeiler habe, in denen rund 200.000 Menschen
arbeiteten und die einen niedrigen
Kohlendioxidausstoß hätten. Den Kampf gegen den
Klimawandel könne man nur mithilfe der Kernenergie
gewinnen. Daher werde er diese Branche trotz des geplanten
Abbaus fördern. Diese Absicht hat der
französische Präsident in einer Rede am 10.
Februar 2022 in Belfort anlässlich der Übernahme
des AKE-Turbinen-Geschäfts von General Electric durch
den staatlichen Stromkonzern Electricite de France (EDF)
konkretisiert. Um bis zum Jahr 2050 die angestrebte
Klimaneutralität zu erreichen, sollten nach Auffassung
der Regierung Macron sechs neue Atomkraftwerke gebaut und
die Errichtung weiterer acht Kernkraftwerke geprüft
werden. Die Kosten für die erste Ausbautranche
betragen rund 50 Milliarden Euro. Mit dem Bau des ersten
Meilers könnte im Jahr 2028 begonnen werden, die
Inbetriebnahme solle bereits 2035 erfolgen. Zudem wurde EDF
beauftragt, die Möglichkeit der
Laufzeitverlängerung aller Atomkraftwerke über 50
Jahre hinaus zu prüfen.
Parallel möchte Macron die erneuerbare
Energieerzeugung ausbauen. So soll die Gesamtleistung aller
Ende 2021 installierten Solaranlagen in Frankreich von rund
13,1 GW auf 100 GW gesteigert werden. Das mehrjährige
Ausbauprogramm der französischen Regierung bedeutet
ein klares Bekenntnis zur Solarenergie und sieht bereits
für 2028 insgesamt 35 GW installierte
Photovoltaikleistung vor. Der Zubau neuer
Windkapazitäten müsste sich ebenfalls dynamischer
entwickeln. Auf See sollen bis 2050 Anlagen mit einer
Leistung von 40 GW errichtet werden. Aktuell sind noch
keine Offshore-Windparks in Betrieb. Die installierte
Leistung an Land müsste sich von derzeit rund 17,5 GW
installierter Kapazität auf dann 35 GW verdoppeln.
Seit dem Austritt aus der EU ist das Vereinigte
Königreich nicht mehr an die europäischen
Regelungen und Vorgaben zur Klimapolitik gebunden. In dem
britischen "Climate Change Act" hat sich
Großbritannien bereits im Jahr 2008 eigene Ziele
für eine kohlenstoffarme Wirtschaft bis 2050 gesetzt.
Die Regierung des zwischenzeitlich zurückgetretenen
Premierministers Boris Johnson hat den Ausbau Erneuerbarer
Energien sehr gefördert und wollte
Großbritannien zu einem Vorreiter der
kostengünstigen und sauberen Energieerzeugung
entwickeln. Im Oktober 2021 gab der britische
Premierminister an, dass Großbritannien ab dem Jahr
2035 vollständig auf Strom aus erneuerbaren
Energiequellen setzen werde. Dabei kommt der Windkraft on-
und offshore eine Schlüsselrolle zu. Der Ausbau der
Offshore-Windkraft-Kapazitäten soll bis zum Jahr 2030
auf 40 GW erweitert werden.
Im Jahr 2020 wurde in Großbritannien erstmals mehr
Strom aus Erneuerbaren Energien generiert als aus fossilen
Brennstoffen. Der Anteil an der gesamten Stromproduktion
erreichte 42 %. Ein wichtiger Treiber des Ausbaus
Erneuerbarer Energien in Großbritannien ist der
dynamische Ausbau von Windparks. Fast ein Viertel des
britischen Stroms wurde im vergangenen Jahr von
Windkraftanlagen produziert. Damit hat sich der Anteil der
Windenergie im Vergleich zum Jahr 2015 verdoppelt.
Der Solarausbau schreitet auch in Großbritannien
voran. Im Jahr 2020 -dem ersten vollen Kalenderjahr ohne
Subventionen für Photovoltaikanlagen -wurden 545 MW an
neuer Photovoltaikleistung installiert. Das ist ein Anstieg
um 27 % gegenüber dem Vorjahr 2019. 60 % der neuen
Kapazitäten im Jahr 2020 stammten von
PV-Freiflächenanlagen. Die restlichen 40 % wurden auf
Dächern installiert, der Großteil davon auf
Gewerbe- und Industriegebäuden.
Die irische Regierung hat Anfang November 2021 ihren
"Climate Action Plan 2021" (CAP21) vorgestellt. Darin wird
konkretisiert, wie sie das Ziel erreichen möchte, die
Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 % zu reduzieren und
das Land bis 2050 emissionsfrei zu machen. Im Jahr 2020
wurden rund 16,2 % des Bruttoendenergieverbrauchs durch
erneuerbare Energiequellen gedeckt. Dafür wollen die
Iren vor allem den Ausbau der Windenergie mit der
Unterstützung eines nationalen Fördersystems und
von Anreizen für die Produzenten grünen Stroms
vorantreiben. In diesem Zuge sollen die installierten
Windkapazitäten an Land bis zum Jahr 2030 auf 8 GW und
die installierten Offshore-Kapazitäten auf 5 GW
aufgestockt werden. Ende des Jahres 2020 lag die
installierte Windenergieleistung bei lediglich rund 4,3 GW.
Sie erzeugten rund 38 % des gesamten Stroms auf der
grünen Insel.
Italien setzt seine Klima- und Energiestrategie 2030
weiterhin um. Sie sieht unter anderem einen Ausstieg des
Landes aus der Kohleenergie bis zum Jahr 2025 vor, zudem
soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am
Energieverbrauch auf rund 27 % bis zum Jahr 2030 gesteigert
werden. Dafür müssen die
Erzeugungskapazitäten im Bereich der Photovoltaik auf
50 GW und im Bereich der Windenergie auf 18,4 GW ausgebaut
werden. Photovoltaik würde damit einen Anteil von mehr
als 50 % an den Gesamterzeugungskapazitäten im Bereich
der Erneuerbaren Energien in Italien einnehmen, gefolgt von
Hydro- und Windenergie.
Italien plant, bis zum Jahr 2030 eine installierte
Photovoltaikleistung von rund 50 GW zu erreichen. Ende 2021
betrug die Nennleistung der Solaranlagen bereits 22 GW.
Damit liegen die Italiener auf dem zweiten Platz in Europa
-hinter den Deutschen, aber vor Frankreich und den
Niederlanden. Allerdings muss der Zubau weiter an
Geschwindigkeit aufnehmen. Um den Genehmigungsprozess zu
beschleunigen, sollen bestehende Regularien vereinfacht
werden.
Die Niederlande haben sich im Rahmen einer
parteiübergreifenden Initiative zu mehr Klimaschutz
verpflichtet. Das Ende Juni 2019 beschlossene Klimagesetz
sieht vor, dass die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 49 %
und bis 2050 um 95 % gegenüber dem Referenzjahr 1990
reduziert werden. Die Schließung aller
niederländischen Kohlekraftwerke soll bis 2030
erfolgen. Im Jahr 2021 wurden in den Niederlanden
Solaranlagen mit einer Kapazität von 3,3 GW
installiert -ein Wachstum von 24 % gegenüber dem
Vorjahr. Damit stieg die Gesamtleistung der Anlagen auf
13,1 GW. Dies entspricht einer Erzeugungsleistung pro Kopf
von 765 Watt -dem höchsten Wert Europas, gefolgt von
Deutschland mit 715 und Belgien mit 596 Watt pro Kopf.
Schweden ist Vorreiter bei der Energiewende in Europa.
Bereits Ende 2020 deckten die Skandinavier rund 60 % ihres
Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen
ab, übertreffen bereits heute das EU-Ziel von 40 %
für 2030 deutlich und liegen damit -auf Sicht
uneinholbar -vorne. Schon seit zwei Jahren ist jedes zweite
verkaufte Neufahrzeug ein E-Auto, ab 2030 gilt ein Gesetz,
das den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor
verbietet. Schwedens Regierung hat nicht nur die dafür
erforderliche Infrastruktur eingerichtet, sondern arbeitet
daran, schon im Jahr 2040 den eigenen Energiebedarf
ausschließlich aus regenerativen Energiequellen
bestreiten zu können. Heute machen Wasserkraftwerke
mit 45 % den größten Anteil aus, gefolgt von
Windkraft-, Bioenergie- und Photovoltaikanlagen. Ihr Ausbau
wird durch die hohe Kohlenstoffbesteuerung begünstigt,
mit denen die fossilen Energieträger belegt werden.
Insbesondere die Windenergie ist auf dem Vormarsch: Ende
2020 waren in Schweden bereits Windkapazitäten mit
einer Nennleistung von rund 9,7 GW installiert. Allein im
Laufe des Jahres 2021 kamen rund 2,1 GW Windkraftanlagen an
Land hinzu.
Spanien will trotz drohender Energiekrise am
vereinbarten Ausstieg aus der Atomkraft festhalten. Die
Reaktoren, in denen zuletzt ungefähr 20 % des
spanischen Stroms erzeugt wurden, sollen zwischen 2027 und
2035 vom Netz gehen. Stattdessen setzt die Regierung
weiterhin auf die Erneuerbaren Energien und hat in den
vergangenen Jahren seinen Status als zweitwichtigster
Photovoltaikmarkt Europas behauptet. Im Jahr 2021 wurden
Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von etwa 3,8 GW
installiert. Dies entspricht einem leichten Anstieg
gegenüber dem Vorjahr mit 3,5 GW. Das Wachstum wurde
von PPA-basierten Systemen mit einem Anteil von 3,0 GW
getragen. Zudem wurden im Jahr 2021 Solarkraftwerke mit
einer Kapazität von 2,9 GW im Rahmen von zwei
Auktionen vergeben, die größtenteils im Jahr
2023 installiert sein sollen. Der spanische Markt für
Eigenverbrauchsanlagen auf Dächern befindet sich
hingegen noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Das
spanische Konjunkturprogramm stuft PV-Aufdachanlagen jedoch
als Schlüsselmaßnahme für die Energiewende
ein. So wurden von der Regierung im Juni 2021 rund 450
Millionen Euro für Investitionen in
Eigenverbrauchsanlagen in den Regionen freigegeben.
Bereits heute kommen mehr als 80 % des gesamten Stroms
aus regenerativen Energiequellen -im Jahr 2030 sollen es
100 % sein. Das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG), das eine
Allianz aus Grünen, ÖVP und SPÖ Anfang Juli
2021 beschlossen hat, sieht den weiteren Ausbau
Erneuerbarer Energien vor. Dabei ist nicht nur das
verbleibende Fünftel fossilen Stroms abzudecken,
sondern auch eine steigende Stromnachfrage aufgrund der
zunehmenden Elektrifizierung und Digitalisierung. Die
erneuerbare Stromerzeugung soll deshalb von aktuell rund 65
Milliarden kWh auf 92 Milliarden kWh im Jahr 2030
anwachsen, also um mehr als 40 %. Die zusätzlichen
Kapazitäten von insgesamt 27 Milliarden kWh sollen
sich wie folgt aufteilen: Photovoltaik 11 Milliarden kWh,
Wind 10 Milliarden kWh, Wasser 5 Milliarden kWh und
Biomasse 1 Milliarde kWh. Die österreichische
Bundesregierung lässt sich die
Energiewendemaßnahmen bis zu 1 Milliarde Euro pro
Jahr kosten, die sie über eine Ökostromabgabe
aller privaten Haushalte zumindest teilweise refinanziert.
Die Encavis AG hat im ersten Halbjahr 2022 eine
Erzeugungskapazität von insgesamt 132 MW an
Erneuerbaren Energien an das Stromnetz angeschlossen. So
wurden die beiden Solarparks Hijken und Schaapsdijk mit
einer Erzeugungskapazität von zusammen 24 MWp an das
Stromnetz in den Niederlanden angeschlossen.
Zusätzlich gingen noch die beiden Solarparks
Groß Behnitz mit 25 MWp in Brandenburg sowie R0dby
Fjord mit 71 MWp auf Lolland, im südwestlichen Teil
Seelands (Dänemark), wie geplant ans Netz. Hochmoderne
bifaziale Solarmodule liefern in Groß Behnitz
subventionsfreie Erneuerbare Energie, die per langfristigem
Stromabnahmevertrag direkt an einen gewerblichen
beziehungsweise industriellen Kunden verkauft werden.
Ebenso wird die produzierte Elektrizität des
Solarparks R0dby Fjord in Dänemark per langfristigem
Stromabnahmevertrag, basierend auf einer
Pay-as-Produced-Struktur über zehn Jahre, direkt an
ein Tech-Unternehmen verkauft. Zusätzlich profitiert
R0dby Fjord noch von einem auf 20 Jahre fixierten
Einspeisetarif des dänischen Ministeriums für
Energie, Versorgung und Klima.
Darüber hinaus wurde Ende März 2022 der
bereits ans Netz angeschlossene dänische Windpark
Svoldrup im Norden Jütlands erworben. Der Park
verfügt über eine Erzeugungskapazität von
insgesamt 11,5 MW. Encavis erwarb nun fünf der
insgesamt sechs 126 Meter hohen Winderzeugungsanlagen des
Typs Siemens SWT-2,3-93 (je 2,3 MW) des bereits 2010
errichteten Windparks. Sie sind in einem technisch sehr
guten Zustand und produzieren seitdem zuverlässig
grünen Strom. Die sechste Winderzeugungsanlage ist
bereits seit 2019 im Eigentum von Encavis. Die
Stromproduktion des Windparks ist bis Ende 2023 über
Pay-as-Produced-Stromabnahmeverträge abgesichert.
Für den Zeitraum ab 2024 wird Encavis einen
langfristigen Stromabnahmevertrag mit einer neuen Partei
schließen.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 2022
wurden die beiden unabhängigen Kandidaten Frau
Isabella Pfaller, Diplom-Mathematikerin, Steuerberaterin,
Wirtschaftsprüferin und zuletzt Mitglied des Vorstands
(CFO) der Versicherungskammer Bayern sowie Herr Thorsten
Testorp, Diplom-Volkswirt und Geschäftsführender
Gesellschafter der B&L Real Estate GmbH, neu in den
Aufsichtsrat gewählt. Besonderen Dank richteten
Vorstand und Aufsichtsrat an die bisherigen
Aufsichtsratsmitglieder Herrn Alexander Stuhlmann,
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und
Vorsitzender des Prüfungsausschusses, sowie Herrn Dr.
Cornelius Liedtke für ihre stets vertrauensvolle und
dem Unternehmen verpflichtete konstruktive
Unterstützung sowie für ihren persönlichen
und langjährig engagierten Einsatz im Aufsichtsrat der
Encavis AG.
Die Encavis AG ist am 20. Juni 2022 erneut in den MDAX
aufgestiegen. Dieser Aktienindex spiegelt die Entwicklung
der 50 größten börsennotierten Unternehmen
wider, die hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung in
Deutschland auf die 40 Unternehmen des DAX folgen. Der
Aktienmarkt honoriert damit die eindrucksvolle
Erfolgsgeschichte der Encavis AG. Dem Eintritt der
vormaligen Capital Stage AG in den Prime Standard der
Deutsche Börse AG im Jahre 2013 folgte vor mehr als
acht Jahren (24. März 2014) die Aufnahme in den SDAX.
Das Solarparkportfolio im Eigenbestand von Encavis
umfasst zum 30. Juni 2022 insgesamt 175 Solarparks mit
einer Gesamtkapazität von rund 1,6 GW. Die Solarparks
verteilen sich auf die Länder Deutschland, Italien,
Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Spanien,
Dänemark und Schweden.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns unterliegt
saisonalen Einflüssen, was zu Schwankungen in den
Umsätzen und Ergebnissen im Verlauf des Jahres
führt. Im Segment PV Parks, das alle sich im
Eigenbestand befindlichen Solarparks umfasst, sind vor
allem die Monate April bis September eher
umsatzstärker als die Herbst- und Wintermonate.
Die tatsächlich eingespeiste Leistung im ersten
Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 beträgt 1.136
GWh (Vorjahr: 928 GWh). Von der eingespeisten Leistung
entfallen rund 43 % (Vorjahr: 46 %) auf die Solarparks in
Spanien, 15 % (Vorjahr: 15 %) auf die Solarparks in
Deutschland, 11 % (Vorjahr: 13 %) auf die Solarparks in
Frankreich, 10 % (Vorjahr: 12 %) auf die Solarparks in
Italien, 9 % (Vorjahr: 7 %) auf die Solarparks in den
Niederlanden, 6 % (Vorjahr: 7 %) auf die Solarparks in
Großbritannien, 5 % (Vorjahr: 0 %) auf die Solarparks
in Dänemark sowie rund 1 % (Vorjahr: 0 %) auf den
Solarpark in Schweden.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 wurden
folgende Solarparks erworben:
| ― |
Zonnepark Houten Oostrumsdijkje B.V., Niederlande, Konzernanteil 100 % |
| ― |
Zonnepark Hijken B.V., Niederlande, Konzernanteil 100 % |
| ― |
Zonnepark Ermelo Schaapsdijk B.V., Niederlande, Konzernanteil 100 % |
| ― |
Solar Park R0dby Fjord ApS, Dänemark, Konzernanteil 100 % |
| ― |
Varberg Norra 3 MW AB, Schweden, Konzernanteil 54 % |
Das Windparkportfolio im Eigenbestand von Encavis
umfasst zum 30. Juni 2022 insgesamt 40 Windparks mit einer
Gesamtkapazität von rund 424 MW. Die Windparks
verteilen sich auf die Länder Deutschland, Italien,
Frankreich, Dänemark und Finnland.
Die Windparks sind meteorologisch bedingt in den Herbst-
und Wintermonaten umsatzstärker als in den
Sommermonaten.
Die tatsächlich eingespeiste Leistung des Segments
Windparks im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022
beträgt 559 GWh (Vorjahr: 483 GWh). Hiervon entfallen
rund 50 % (Vorjahr: 50 %) auf die Windparks in Deutschland,
36 % (Vorjahr: 30 %) auf die Windparks in Dänemark, 7
% (Vorjahr: 2 %) auf den Windpark in Finnland, 6 %
(Vorjahr: 9 %) auf die Windparks in Frankreich sowie 1 %
(Vorjahr: 1 %) auf den Windpark in Italien. Im Vorjahr
entfielen 8 % der eingespeisten Leistung auf die Windparks
in Österreich, die im Dezember 2021
veräußert wurden.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 wurden
durch die dänische Gesellschaft Nordbrise A/S
fünf weitere Windkraftanlagen (Svoldrup 1 bis 5) in
Dänemark erworben.
Das Segment enthält die 100-%-Tochtergesellschaft
Encavis Technical Services GmbH. Die Gesellschaft hat die
technische Betriebsführung für viele deutsche und
italienische Solarparks des Encavis-Konzerns
übernommen. Das konzernintern betreute Volumen liegt
zum 30. Juni 2022 bei rund 280 MWp.
Darüber hinaus hat die Encavis Technical Services
GmbH ab 2012 Verträge für die technische
Betriebsführung von Parks übernommen, die nicht
zum Encavis-Konzern gehören. Die Parks liegen in
Thüringen und Norditalien. Das konzernextern betreute
Volumen liegt bei rund 9 MWp.
Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2019 die
Stern Energy GmbH gegründet und ihr gesamtes
Sachanlagevermögen sowie einen Teil ihrer
Geschäftsbesorgungsverträge im Rahmen eines Asset
Deals in diese eingelegt. Die Anteile an der Stern Energy
GmbH wurden im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020
an das assoziierte Unternehmen Stern Energy S.p.A.
veräußert. Durch diese Transaktion werden die
Kompetenzen der beiden Partner Stern und Encavis ideal
gebündelt, was ein umfassendes Angebot technischer
Betriebsführung für konzerninterne und -externe
Parks in vielen Ländern Europas ermöglicht. Im
zweiten Quartal 2022 wurde der Anteilsbesitz an der Stern
Energy S.p.A. von ehemals 30 % auf aktuell 51 %
erhöht; eine Vollkonsolidierung erfolgt aber noch
nicht, da die unternehmerische Führung weiterhin unter
Kontrolle der Geschäftsführung vor Ort verbleibt.
Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst alle
Dienstleistungen für Drittinvestoren wie die
Initiierung von Fonds beziehungsweise die individuelle
Gestaltung und Strukturierung sonstiger Investitionen
für professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare
Energien sowie den Betrieb der von diesen Anlegern
gehaltenen Anlagen. Insgesamt umfasst das Portfolio zum 30.
Juni 2022 34 Solarparks und 56 Windparks in den
Ländern Deutschland, Italien, Frankreich,
Großbritannien, Finnland, Schweden, Österreich,
den Niederlanden und Irland. Im Segment Asset Management
lagen die Umsatzerlöse mit TEUR 6.651 in etwa auf dem
Niveau des Vorjahres (Vorjahr: TEUR 6.836).
Die folgende Tabelle enthält Informationen zu den
operativen Kennzahlen der Geschäftssegmente des
Konzerns für das erste Halbjahr 2022 und 2021:
| in TEUR |
Windparks |
PV Parks |
PV Service |
Asset
Management |
| Umsatzerlöse | 56.669 | 162.244 | 2.239 | 6.651 |
| (Vorjahreswerte) | (35.885) | (118.496) | (2.193) | (6.836) |
| Operatives
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (operatives EBITDA) |
46.595 | 127.585 | 621 | 906 |
| (Vorjahreswerte) | (27.885) | (96.084) | (605) | (1.947) |
| Operative EBITDA-Marge (%) | 82,22% | 78,64% | 27,75% | 13,63% |
| (Vorjahreswerte) | (77,71%) | (81,09%) | (27,57%) | (28,49%) |
| Operative Abschreibungen | -12.789 | -47.232 | 0 | -274 |
| (Vorjahreswerte) | (-14.036) | (-38.735) | (0) | (-281) |
| Operatives
Betriebsergebnis
(operatives EBIT) |
33.806 | 80.353 | 621 | 632 |
| (Vorjahreswerte) | (13.849) | (57.349) | (605) | (1.667) |
| in TEUR | Summe
berichtspflichtiger operativer Segmente |
Weitere
Gesellschaften und Konzern- funktionen |
Überleitung |
Summe |
| Umsatzerlöse | 227.801 | 744 | -2.168 | 226.378 |
| (Vorjahreswerte) | (163.409) | (896) | (-2.123) | (162.182) |
| Operatives
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (operatives EBITDA) |
175.708 | -5.120 | -10 | 170.578 |
| (Vorjahreswerte) | (126.520) | (-4.216) | (4) | (122.309) |
| Operative EBITDA-Marge (%) | 77,13% | - | - | 75,35% |
| (Vorjahreswerte) | (77,43%) | - | - | (75,41%) |
| Operative Abschreibungen | -60.296 | -515 | 7 | -60.803 |
| (Vorjahreswerte) | (-53.052) | (-523) | (7) | (-53.567) |
| Operatives
Betriebsergebnis
(operatives EBIT) |
115.412 | -5.635 | -3 | 109.774 |
| (Vorjahreswerte) | (73.469) | (-4.739) | (12) | (68.742) |
Der zeitliche Ablauf der Erlöserfassung der in der
Segmentberichterstattung dargestellten Umsatzerlöse
findet zeitraumbezogen statt.
Der Konzern erzielte im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2022 Umsatzerlöse in Höhe
von TEUR 226.378 (Vorjahr: TEUR 162.182). Dieser deutliche
Anstieg um rund 40 % wird in Höhe von TEUR 43.748 vom
Solarparkportfolio und in Höhe von TEUR 20.784 vom
Windparkportfolio getragen. Der wesentliche Treiber der
Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum war die
erhöhte Stromproduktion infolge des -im Vergleich zum
meteorologisch sehr schlechten ersten Halbjahres 2021 -nun
günstigeren Wetters. Darüber hinaus haben die
seit dem dritten Quartal 2021 neu erworbenen
beziehungsweise in Betrieb genommenen Solar- und Windparks
in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und
Schweden in Höhe von TEUR 12.522 zu dieser positiven
Entwicklung beigetragen. Schließlich trugen auch die
anhaltend hohen Strompreise trotz des hohen Anteils
langfristig gesicherter Strompreise positiv zu dieser
Entwicklung bei. Im Segment Asset Management lagen die
Umsatzerlöse mit TEUR 6.651 in etwa auf dem Niveau des
Vorjahres (Vorjahr: TEUR 6.836).
Die Umsatzerlöse setzen sich zusammen aus der
Einspeisung von Strom in das Stromnetz, der
Betriebsführung von Parks für Dritte und weiteren
Erlösen aus dem Asset Management.
Sonstige operative Erträge erzielte der Konzern in
Höhe von TEUR 5.433 (Vorjahr: TEUR 3.870). Darin
enthalten sind unter anderem Erträge aus
Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR
2.658 sowie periodenfremde Erträge in Höhe von
TEUR 880.
Der operative Personalaufwand betrug TEUR 10.812
(Vorjahr: TEUR 9.942).
Sonstige operative Aufwendungen sind in Höhe von
TEUR 46.844 (Vorjahr: TEUR 31.929) angefallen. Hierin sind
vor allem die Kosten für den Betrieb der Solar- und
Windparks in Höhe von TEUR 34.807 (Vorjahr: TEUR
23.805) enthalten. Die sonstigen Aufwendungen beinhalten
ferner Kosten für den laufenden Geschäftsbetrieb
in Höhe von TEUR 9.037 (Vorjahr: TEUR 8.124). Der
Anstieg der Kosten steht im Zusammenhang mit dem Ausbau des
Bestandsportfolios sowie mit verschiedenen Investitionen
zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Effizienz
ausgewählter Solar- und Windparks.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (operatives EBITDA) im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2022 beläuft sich auf TEUR
170.578 (Vorjahr: TEUR 122.309). Dies entspricht einem
Anstieg von TEUR 48.269 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Die operative EBITDA-Marge beträgt
rund 75 % (Vorjahr: 75 %).
Bei den operativen Abschreibungen in Höhe von TEUR
60.803 (Vorjahr: TEUR 53.568) handelt es sich im
Wesentlichen um die planmäßigen Abschreibungen
auf die Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie die
Abschreibungen auf die nach IFRS 16 aktivierten
Nutzungsrechte aus den Leasingvereinbarungen. Der Anstieg
im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den
planmäßigen Abschreibungen auf die im zweiten
Halbjahr 2021 beziehungsweise ersten Halbjahr 2022 neu
erworbenen oder in Betrieb genommenen Solar- und Windparks.
Das operative Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
(operatives EBIT) beläuft sich auf TEUR 109.774 und
ist damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 60 %
beziehungsweise TEUR 41.032 angestiegen (Vorjahr: TEUR
68.742). Die operative EBIT-Marge beläuft sich auf
rund 48 % (Vorjahr: 42 %).
Das operative Finanzergebnis in Höhe von TEUR
-33.531 (Vorjahr: TEUR -31.237) resultiert im Wesentlichen
aus dem Zinsaufwand für die Non-Recourse-Darlehen der
Solar- und Windparks sowie für weitere
Konzernfinanzierungen.
Zudem werden im Finanzergebnis insbesondere
Zinsaufwendungen auf die nach IFRS 16 passivierten
Leasingverbindlichkeiten sowie das Ergebnis der nach der
Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen ausgewiesen.
Das hieraus resultierende operative Ergebnis vor Steuern
(operatives EBT) beläuft sich auf TEUR 76.244
(Vorjahr: TEUR 37.505). Die EBT-Marge beträgt rund 34
% (Vorjahr: 23 %).
Der in der operativen Konzern-Gesamtergebnisrechnung
ausgewiesene operative Steueraufwand beträgt im ersten
Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 TEUR 19.870
(Vorjahr: TEUR 7.615) und entfällt im Wesentlichen auf
originäre Steuern in den Solar- und Windparks.
Insgesamt ergibt sich ein operatives Konzernergebnis in
Höhe von TEUR 56.374 (Vorjahr: TEUR 29.890). Die
operative EAT-Marge beläuft sich auf rund 25 %
(Vorjahr: 18 %).
Wie im Kapitel "Internes Steuerungssystem von Encavis"
des Geschäftsberichts 2021 beschrieben, ist die
IFRS-Bilanzierung des Konzerns beeinflusst von nicht
zahlungswirksamen Bewertungseffekten und daraus
resultierenden Abschreibungen. Zusätzlich
beeinträchtigen nicht zahlungswirksame Zinseffekte und
latente Steuern einen transparenten Blick auf die operative
Ertragslage nach IFRS.
| in TEUR | ||
| 01.01.-30.06.2022 | 01.01.-30.06.2021 | |
| Umsatzerlöse | 226.378 | 162.182 |
| Sonstige Erträge | 6.615 | 24.135 |
| Materialaufwand | -3.576 | -1.871 |
| Personalaufwand, davon
TEUR -1.432 (Vorjahr: TEUR -1.958) aus
anteilsbasierter
Vergütung |
-10.812 | -9.942 |
| Sonstige Aufwendungen | -48.706 | -32.155 |
| Bereinigt um folgende Effekte: | ||
| Sonstige nicht operative Erträge | -1.182 | -20.265 |
| Sonstige nicht operative Aufwendungen | 1.862 | 226 |
| Bereinigtes operatives EBITDA | 170.578 | 122.309 |
| Abschreibungen | -81.397 | -76.020 |
| Bereinigt um folgende Effekte: | ||
| Abschreibungen auf im
Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen
erworbene immaterielle Vermögenswerte (Stromeinspeiseverträge) |
22.572 | 23.653 |
| Folgebewertung der
aufgedeckten stillen Reserven/Lasten auf Step-ups
für im
Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder Asset Acquisitions erworbene Sachanlagen und Goodwill |
-1.978 | -1.201 |
| Bereinigtes operatives EBIT | 109.774 | 68.742 |
| Finanzergebnis | -17.661 | -22.219 |
| Bereinigt um folgende Effekte: | ||
| Sonstige nicht
zahlungswirksame Zinsen und ähnliche
Aufwendungen und
Erträge (im Wesentlichen aus Effekten aus Währungsumrechnung, Effektivzinsberechnung, Swapbewertung und Zinsaufwand aus subventionierten Darlehen [Zuwendungen der öffentlichen Hand]) |
-15.870 | -9.018 |
| Bereinigtes operatives EBT | 76.244 | 37.505 |
| Steueraufwand | -21.243 | -1.235 |
| Bereinigt um folgende Effekte: | ||
| Latente Steuern (nicht
zahlungswirksam) und sonstige nicht zahlungswirksame
Steuereffekte |
1.373 | -6.380 |
| Bereinigtes operatives Konzernergebnis | 56.374 | 29.890 |
Abweichend von der operativen Ertragslage ergeben sich
folgende IFRS-Kennzahlen:
Sonstige Erträge erzielte der Konzern in Höhe
von TEUR 6.615 (Vorjahr: TEUR 24.135). Im Vorjahreszeitraum
waren noch einmalige Erträge in Höhe von TEUR
17.271 im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung eines
ehemals nach der Equity-Methode bilanzierten spanischen
Solarparks aus der Übergangsbilanzierung enthalten.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022
beläuft sich auf TEUR 169.898 (Vorjahr: TEUR 142.348).
Die EBITDA-Marge beträgt rund 75 % (Vorjahr: 88 %).
Bei den Abschreibungen in Höhe von TEUR 81.397
(Vorjahr: TEUR 76.020) handelt es sich im Wesentlichen um
die planmäßigen Abschreibungen auf die
Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie auf immaterielle
Vermögensgegenstände (Stromeinspeiseverträge
beziehungsweise exklusive Nutzungsrechte). Der Anstieg im
Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den
planmäßigen Abschreibungen auf die im zweiten
Halbjahr 2021 beziehungsweise ersten Halbjahr 2022 neu
erworbenen oder in Betrieb genommenen Solar- und Windparks.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
beträgt TEUR 88.501 (Vorjahr: TEUR 66.329). Die
EBIT-Marge liegt bei rund 39 % (Vorjahr: 41 %).
Das Finanzergebnis beläuft sich auf TEUR -17.661
(Vorjahr: TEUR -22.219). Die Finanzerträge belaufen
sich auf TEUR 21.318 (Vorjahr: TEUR 11.566). Enthalten sind
unter anderem Erträge im Zusammenhang mit den
Veränderungen der Marktwerte der Zinsswaps in
Höhe von TEUR 18.771 (Vorjahr: TEUR 3.846) sowie
Zinserträge aus der Auflösung von Step-ups auf
Bankdarlehen und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von
TEUR 2.033 (Vorjahr: TEUR 3.088). Finanzaufwendungen sind
in Höhe von TEUR 39.019 (Vorjahr: TEUR 33.731)
angefallen. Hierin sind im Wesentlichen der Zinsaufwand
für die Non-Recourse-Darlehen zur Finanzierung der
Anlagen in den Parkgesellschaften, Zinsaufwand im
Zusammenhang mit dem Genussrecht der Gothaer
Versicherungen, der Zinsaufwand für weitere
Konzernfinanzierungen sowie unterschiedliche nicht
zahlungswirksame Aufwendungen enthalten. Zudem beinhaltet
das Finanzergebnis das Ergebnis der nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen in Höhe von TEUR 41
(Vorjahr: TEUR -54).
Das hieraus resultierende Ergebnis vor Steuern (EBT)
beträgt TEUR 70.840 (Vorjahr: TEUR 44.110).
Der in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene
Steueraufwand beläuft sich im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2022 auf TEUR 21.243 (Vorjahr: TEUR
1.235) und setzt sich zusammen aus originären und
latenten Steuern. Die Quartalssteuern werden nach IAS 34
berechnet.
Insgesamt ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe
von TEUR 49.598 (Vorjahr: TEUR 42.875).
Das Konzernergebnis setzt sich aus dem Ergebnis der
Anteilseigner der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR
46.972 (Vorjahr: TEUR 38.663), dem Ergebnis nicht
beherrschender Anteile von TEUR 302 (Vorjahr: TEUR 184)
sowie dem Ergebnis der Hybridkapitalgeber von TEUR 2.324
(Vorjahr: TEUR 4.027) zusammen. Das Konzerngesamtergebnis
in Höhe von TEUR -26.730 (Vorjahr: TEUR 62.520) setzt
sich aus dem Konzernergebnis sowie der Veränderung der
im Eigenkapital ausgewiesenen sonstigen Rücklagen
zusammen. Neben der Währungsrücklage in Höhe
von TEUR 86 (Vorjahr: TEUR -448) enthalten die sonstigen
Rücklagen die Hedge-Rücklage in Höhe von
TEUR -101.263 (Vorjahr: TEUR 2.973), in der auch die
zukünftig planmäßig über die
Restlaufzeit des jeweiligen Grundgeschäfts
ergebniswirksam aufzulösenden Beträge von ehemals
in einer Sicherungsbeziehung befindlichen Zinsswaps
enthalten sind, sowie die Kosten der
Sicherungsmaßnahmen in Höhe von TEUR -30
(Vorjahr: TEUR 24). Dem gegenüber stehen
korrespondierende latente Steuereffekte in Höhe von
TEUR 24.847 (Vorjahr: TEUR -744). Die im Eigenkapital
erfassten Werte werden nach Ablauf der korrespondierenden
Grundgeschäfte vollständig in das Konzernergebnis
umklassifiziert. Im Berichtszeitraum wurden TEUR 17
(Vorjahr: TEUR 0) aus der Hedge-Rücklage in das
Konzernergebnis umklassifiziert.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (nach nicht
beherrschenden Anteilen) beträgt 0,29 Euro (Vorjahr:
0,28 Euro). Die Anzahl der durchschnittlich ausgegebenen
Aktien (unverwässert) im Berichtszeitraum beträgt
160.477.059 (Vorjahr: 138.437.234). Das verwässerte
Ergebnis je Aktie liegt bei 0,27 Euro (Vorjahr: 0,28 Euro).
Die Anzahl der durchschnittlich ausgegebenen Aktien
(verwässert) im Berichtszeitraum beträgt
171.807.580 (Vorjahr: 138.437.234).
Die zahlungswirksame Veränderung des
Finanzmittelfonds beträgt im ersten Halbjahr 2022 TEUR
-128.329 (Vorjahr: TEUR 10.011) und setzt sich wie folgt
zusammen:
Der Nettomittelzufluss aus der laufenden
Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 160.170
(Vorjahr: TEUR 109.388) setzt sich im Wesentlichen aus der
laufenden Geschäftstätigkeit aus dem operativen
Geschäft der Solar- und Windparks und den hieraus
erfolgten Einzahlungen zusammen. Ferner sind hier die
Veränderungen der Aktiva und Passiva, die nicht der
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen
sind, enthalten.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug
TEUR -118.030 (Vorjahr: TEUR -44.157) und betrifft im
Wesentlichen Auszahlungen für den Erwerb von drei
Solarparks in den Niederlanden und einem Solarpark in
Dänemark, Auszahlungen für den Erwerb von
fünf Windenergieanlagen in Dänemark sowie
Auszahlungen für die Aufstockung der Anteile an der
Stern Energy S.p.A. auf nunmehr 51 %.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief
sich auf TEUR -170.469 (Vorjahr: TEUR -55.220) und
resultiert im Wesentlichen aus den regelmäßigen
Tilgungen und den gezahlten Zinsen abzüglich neu
ausgezahlter Darlehen. Zudem sind die Veränderung des
beschränkt verfügungsberechtigten
Zahlungsmittelbestands, die Auszahlung der Bardividende an
die Aktionäre der Encavis AG sowie die
Dividendenzahlung an die Hybridkapitalgeber enthalten.
Zum 30. Juni 2022 verfügt der Konzern, unter
Berücksichtigung der Kontokorrentverbindlichkeiten in
Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 387), über
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in
Höhe von TEUR 263.808 (30. Juni 2021: TEUR 177.206).
Das Eigenkapital beträgt zum 30. Juni 2022 TEUR
999.106 (31. Dezember 2021: TEUR 1.066.388). Der
Rückgang in Höhe von TEUR 67.282 beziehungsweise
6,3 % resultiert hauptsächlich aus den in der
Hedge-Rücklage erfassten Bewertungseffekten für
die derivativen Finanzinstrumente des Konzerns. Diese
Bewertungseffekte sind nicht zahlungswirksam und kehren
sich über die Laufzeit der zugrunde liegenden
Grundgeschäfte um, was zu einem Anstieg des
Eigenkapitals in zukünftigen Perioden führen
wird. Der im Berichtszeitraum ausgewiesene Rückgang
ist also nur als vorübergehend anzusehen. Daneben
wirkte sich die Auszahlung der Dividende für das
vorangegangene Geschäftsjahr sowie die Auszahlung an
die Hybridkapitalgeber ebenfalls mindernd aus.
Gegenläufig wurde das positive Periodenergebnis
für den Berichtszeitraum erfasst. Die
Eigenkapitalquote beträgt 31,2 % (31. Dezember 2021:
33,2 %).
Die Bilanzsumme ist von TEUR 3.215.888 zum 31. Dezember
2021 auf TEUR 3.204.009 gesunken.
Der Geschäfts- oder Firmenwert beläuft sich
zum 30. Juni 2022 auf TEUR 27.421 (31. Dezember 2021: TEUR
27.466).
Die finanziellen Verbindlichkeiten im Konzern (im
Wesentlichen Bank- und Leasingverbindlichkeiten) belaufen
sich zum 30. Juni 2022 auf TEUR 1.868.765 (31. Dezember
2021: TEUR 1.838.828). Es handelt sich um Darlehen und
Leasingverträge zur Finanzierung der Solar- und
Windparks sowie das von der Gothaer Versicherung im
November 2014 zur Verfügung gestellte
Genussrechtskapital. Enthalten sind zudem Verbindlichkeiten
aus Listed Notes aus dem Portfolio Grid Essence
(Großbritannien) in Höhe von TEUR 28.382
inklusive aufgelaufener Zinsen sowie Verbindlichkeiten aus
Schuldscheindarlehen beziehungsweise
Namens-/Inhaberschuldverschreibungen inklusive
aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 153.820.
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen werden in
Höhe von TEUR 196.209 (31. Dezember 2021: TEUR
186.696) ausgewiesen.
Der Aufsichtsrat der Encavis AG hat in seiner Sitzung am
4. Juli 2022 Weichenstellungen zur Neuausrichtung des
Vorstandsteams der Encavis AG vorgenommen. Der bisherige
Leiter des operativen Geschäfts und der IT (COO), Herr
Mario Schirru (41), wurde zum 1. August 2022 in den
Vorstand der Encavis AG berufen. Herr Schirru ist ein
ausgewiesener Kenner der Branche Erneuerbare Energien und
bereits seit mehr als acht Jahren im Encavis-Konzern
tätig. Zur Bewältigung der kommenden
Herausforderungen der Europäischen Energiewende und
dem damit verbundenen exponentiellen Wachstum erwarb der in
Italien geborene Ingenieur als ehemaliger Investment
Director bereits frühzeitig das entsprechende
Rüstzeug. Im Zuge des Umbaus des Vorstandsteams der
Encavis AG wird der Chief Executive Officer (CEO) der
Encavis AG, Dr. Dierk Paskert (61), sein Mandat zum 31.
Dezember 2022 niederlegen und den Konzern vorzeitig
einvernehmlich verlassen. Das Vorstandsmitglied und Chief
Financial Officer (CFO) der Encavis AG, Dr. Christoph
Husmann (57), der seit acht Jahren die strategische
Entwicklung der Gesellschaft maßgeblich
mitverantwortet hat, wird mit Wirkung zum 1. Januar 2023
zum Sprecher des Vorstands ernannt und wahrt die
Kontinuität der grundsätzlichen
Geschäftsausrichtung.
Am 28. Juli 2022 hat Encavis bekannt gegeben, erneut
eine Non-Recourse-Projekt (re)finanzierung eines Portfolios
abgeschlossen zu haben, diesmal für fünf
niederländische Solarparks mit einer
Erzeugungskapazität von insgesamt 74 MWp. Alle Anlagen
sind bereits operativ und profitieren von dem
niederländischen Vergütungssystem SDE+, das eine
fixierte Einspeisevergütung für rund 15 Jahre
vorsieht. Die Finanzierung der Projekte, die durch die
Rabobank in Höhe von 47,7 Millionen Euro mit dem
Laufzeitende 30. Juni 2039 bereitgestellt wird, teilt sich
auf in eine vollständig mittels Zinsswap über die
Kreditlaufzeit zinsgesicherte "Floating Rate Facility" in
Höhe von 24,7 Millionen Euro, eine "Fixed Rate
Facility" in Höhe von 19,0 Millionen Euro sowie eine
"Debt Service Reserve Facility" in Höhe von 4,0
Millionen Euro. Insgesamt fließen der Encavis AG aus
der abgeschlossenen Refinanzierung nun liquide Mittel von
33 Millionen Euro zu. Diese setzen sich aus Erlösen
aus der Valutierung der Floating Rate Facility
(abzüglich Transaktionskosten) sowie einer
Ausschüttung von 9,2 Millionen Euro aus den Projekten
selbst zusammen. Encavis optimiert mit dieser Transaktion
erneut bestehende Kosten und Strukturen der
Projektfinanzierungen und profitiert von höheren
Fremdkapitalquoten sowie schlankeren Strukturen im
operativen Portfoliomanagement. Alle drei bisherigen
Refinanzierungen wurden komplett von der im Jahre 2019 als
Inhouse-Team Projektfinanzierung implementierten Abteilung
der Encavis AG strukturiert, arrangiert und gemanagt. In
allen Refinanzierungen profitiert Encavis vom weiterhin
bestehenden Niedrigzinsumfeld und sichert somit die
positiven Entwicklungen insbesondere für Solaranlagen
innerhalb des Kreditmarktes für den Encavis-Konzern
ab.
Die wesentlichen Chancen und Risiken, denen der
Encavis-Konzern ausgesetzt ist, wurden ausführlich im
Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2021
dargestellt. Wesentliche Veränderungen hierzu wurden
im Berichtszeitraum nicht festgestellt.
In den folgenden Aussagen sind Prognosen und Annahmen
enthalten, deren Eintritt nicht sicher ist. Sofern eine
oder mehrere Prognosen oder Annahmen nicht eintreffen,
können die tatsächlichen Ergebnisse und
Entwicklungen wesentlich von den dargestellten abweichen.
Auf die Ausführungen zu den wirtschaftlichen und
branchenspezifischen Rahmenbedingungen im ersten Teil des
verkürzten Lageberichts wird verwiesen.
Encavis ist bereits heute einer der größten
unabhängigen Stromproduzenten im Bereich der
Erneuerbaren Energien in Europa. Die positiven
Rahmenbedingungen und die erfolgreiche wirtschaftliche
Entwicklung des Unternehmens bieten ideale Voraussetzungen,
um diese Position weiter auszubauen. Um die sich bietenden
Wachstumschancen konsequent zu nutzen und die Effizienz der
Gesellschaft weiter zu steigern, stellte Encavis bereits am
8. Januar 2020 das Strategiepaket ">> Fast Forward
2025" vor. Die Planung für die noch folgenden
fünf Jahre konzentriert sich auf fünf Bereiche:
1. weitere Investitionen in Wind- und Solarparks im
Status "Ready-to-build" sowie die Sicherung von Projekten
bereits in früheren Phasen der Entwicklung in
Abstimmung mit strategischen Entwicklungspartnern unter
Einhaltung einer langfristigen Eigenkapitalquote von mehr
als 24 %,
2. die Veräußerung von Minderheitsanteilen an
Wind- und einzelnen ausgewählten Solarparks von bis zu
49 % zur Freisetzung von Liquidität zur Investition in
weitere Wind- und Solarparks,
3. die Reduzierung und weitere Optimierung der
operativen Kosten für Betrieb und Wartung der
Solarparks,
4. die Optimierung und Refinanzierung von
SPV-Projektfinanzierungen,
5. die Einführung eines konzernweiten Cash-Poolings
inklusive aller Einzelgesellschaften.
Im Rahmen von ">> Fast Forward 2025" fokussiert
sich Encavis auf die folgenden Zielgrößen,
basierend auf den Jahreswerten für das Jahr 2019:
1. eine Verdoppelung der vertraglich gesicherten eigenen
Erzeugungskapazität von 1,7 GW auf 3,4 GW,
2. eine Steigerung des Umsatzes von 260 Millionen Euro
(wa) auf 440 Millionen Euro,
3. ein Wachstum des operativen EBITDA von 210 Millionen
Euro (wa) auf 330 Millionen Euro,
4. eine Marge des operativen EBITDA von 75 %,
5. eine Steigerung des operativen Ergebnisses je Aktie
(operatives EPS) von 0,40 Euro auf 0,70 Euro.
Das dynamische erwartete Wachstum von Encavis zeigt sich
nicht zuletzt bei der Betrachtung der entsprechenden
jährlichen Wachstumsraten (CAGR): So soll die
Erzeugungskapazität bis zum Jahr 2025 jährlich um
rund 12 % wachsen. Der Umsatz soll im gleichen Zeitraum um
etwa 9 % pro Jahr wachsen. Beim operativen EBITDA wird ein
Jahreswachstum von 8 % angenommen. Das jährliche
Wachstum des operativen Ergebnisses je Aktie (EPS)
entspricht dabei rund 10 %.
Encavis ist mit einem aktuellen Eigenbestand von rund 2
GW Kapazitäten exakt auf dem Wachstumspfad hin zu den
3,4 GW im Jahr 2025.
Bei diesen Annahmen handelt es sich um einen Basisfall,
der bislang keine weiteren Wachstumschancen
berücksichtigt, die sich gegebenenfalls aus
anorganischem Wachstum durch M&A-Transaktionen und aus
potenziellen Eigenkapitaltransaktionen bieten. Ebenso wenig
wurden Chancen berücksichtigt, die sich zukünftig
aus profitablen Geschäftsmodellen im Zusammenhang mit
Batteriespeicherkapazitäten in den Wind- und
Solarparks ergeben können. Eine mögliche
Expansion in Regionen außerhalb Europas eröffnet
weiteres Wachstumspotenzial.
Vor dem Hintergrund der auf qualitatives Wachstum
ausgerichteten Geschäftsstrategie des Encavis-Konzerns
erwarten wir für das Geschäftsjahr 2022 erneut
ein starkes Wachstum. Der erfolgreiche Eintritt in das
PPA-Geschäft sowie die weiterhin steigenden
Strompreise werden Umsatz und Ergebnis signifikant
steigern.
Der Vorstand geht demnach auf Basis des zum 31.
März 2022 bestehenden Bestandsportfolios sowie in
Erwartung von Standardwetterbedingungen für das
Geschäftsjahr 2022 von einer Steigerung der
Umsatzerlöse auf über 420 Millionen Euro aus
(2021: 332,7 Millionen Euro). Das operative EBITDA wird
sich voraussichtlich auf mehr als 310 Millionen Euro
erhöhen (2021: 256,4 Millionen Euro). Der Konzern
rechnet mit einer Steigerung des operativen EBIT auf
über 185 Millionen Euro (2021: 149,1 Millionen Euro).
Für den operativen Cashflow erwartet der Konzern ein
Ergebnis von mehr als 280 Millionen Euro (2021: 251,9
Millionen Euro) und damit einen Wert über dem Niveau
des sehr starken Jahres 2021. Zudem wird ein operatives
Ergebnis je Aktie von 0,55 Euro erwartet (2021: 0,48 Euro).
Die technische Verfügbarkeit der Anlagen soll im
Geschäftsjahr 2022 weiterhin bei über 95 %
liegen.
Dieser Ausblick beruht auf folgenden Annahmen:
| ― |
keine wesentlichen rückwirkenden regulatorischen Eingriffe |
| ― |
keine signifikanten Abweichungen von den langjährigen Wetterprognosen |
Der Encavis-Konzern kann den Liquiditätsbedarf des
operativen Geschäfts und weitere geplante kurzfristige
Investitionen aus dem vorhandenen Liquiditätsbestand
zusammen mit den erwarteten Cashflows aus der betrieblichen
Tätigkeit im Geschäftsjahr 2022 decken. Im
weiteren Jahresverlauf kann die Identifizierung attraktiver
Akquisitionsmöglichkeiten oder möglicher
Unternehmenszusammenschlüsse oder -übernahmen zu
zusätzlichem Kapitalbedarf führen. Bei
entsprechendem Bedarf, sofern wirtschaftlich vorteilhaft,
können weitere Finanzierungsoptionen wie zum Beispiel
die Aufnahme von Fremdkapital beziehungsweise bei ungeplant
größeren Wachstumssprüngen auch etwa die
Aufnahme von Mezzanine-Kapital auf Konzern- und
Gesellschaftsebene sowie Eigenkapitalmaßnahmen nicht
ausgeschlossen werden.
| 2022e | 2022e | ||
| in Mio. EUR | (GB 2021) | (August 2022) | 2021 (Ist) |
| Umsatz | >380 | >420 | 332,7 |
| Operatives EBITDA* | >285 | >310 | 256,4 |
| Operatives EBIT* | >166 | >185 | 149,1 |
| Operativer Cashflow | >260 | >280 | 251,9 |
| Operatives Ergebnis je Aktie in Euro* | 0,51 | 0,55 | 0,48 |
* Operativ; enthält keine IFRS-bedingten,
nicht liquiditätswirksamen Bewertungseffekte.
Vorstand und Aufsichtsrat von Encavis wollen die
Aktionäre in angemessener Weise am Erfolg des
Unternehmens beteiligen. Daher haben sie der ordentlichen
Hauptversammlung am 19. Mai 2022 vorgeschlagen, eine
Dividende in Höhe von 0,30 Euro je
dividendenberechtigte Stückaktie auszuzahlen. Die
Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag der Gesellschaft mit
großer Mehrheit zu. Die Dividende wurde zudem erneut
als Wahldividende angeboten, die den Aktionären
größtmögliche Entscheidungsfreiheit bietet
und mit einer Annahmequote von 29,7 % großen Zuspruch
erhielt. Insgesamt wurden somit 560.894 neue Aktien
emittiert und eine Bardividende in Höhe von
38.128.826,70 Euro an die Aktionäre
ausgeschüttet. Die Auszahlung der Bardividende
erfolgte am 23. Juni 2022, die Einbuchung der neuen Aktien
in die Wertpapierdepots der Aktionäre erfolgte am 30.
Juni 2022.
Hamburg, im August 2022
| Dr. Dierk Paskert | Dr. Christoph Husmann | Mario Schirru |
| CEO | CFO | COO/CIO |
| in TEUR | 01.01.-30.06.2022 | 01.01.-30.06.2021 | Q2/2022 | Q2/2021 |
| Umsatzerlöse | 226.378 | 162.182 | 135.992 | 103.250 |
| Sonstige Erträge | 6.615 | 24.135 | 3.557 | 12.313 |
| davon Erträge aus
der Umkehr von
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste |
113 | 1.843 | -6 | -21 |
| Materialaufwand | -3.576 | -1.871 | -2.086 | -1.105 |
| Personalaufwand | -10.812 | -9.942 | -5.588 | -4.771 |
| davon aus anteilsbasierter Vergütung | -1.432 | -1.958 | -631 | -725 |
| Sonstige Aufwendungen | -48.706 | -32.155 | -25.414 | -16.421 |
| davon Wertberichtigung
für erwartete
Kreditverluste |
-365 | -119 | -163 | -62 |
| Betriebsergebnis vor
Abschreibungen
(EBITDA) |
169.898 | 142.348 | 106.461 | 93.266 |
| Abschreibungen | -81.397 | -76.020 | -41.403 | -38.640 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 88.501 | 66.329 | 65.058 | 54.625 |
| Finanzerträge | 21.318 | 11.566 | 8.869 | 2.150 |
| Finanzaufwendungen | -39.019 | -33.731 | -18.544 | -15.689 |
| Ergebnis der nach der
Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen |
41 | -54 | -39 | -57 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 70.840 | 44.110 | 55.344 | 41.029 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -21.243 | -1.235 | -18.173 | 2.382 |
| Konzernergebnis | 49.598 | 42.875 | 37.171 | 43.411 |
| Posten, die
ergebniswirksam umgegliedert
werden können |
||||
| Währungsdifferenzen | 86 | -448 | 25 | 108 |
| Absicherung von
Zahlungsströmen -
wirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes |
-101.263 | 2.973 | -5.094 | -4.575 |
| Kosten der Sicherungsmaßnahmen | -30 | 24 | 6 | 0 |
| Erfolgsneutrale
Aufwendungen und Erträge
von nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen |
16 | 19 | 16 | 19 |
| Ertragsteuern, die auf
Posten entfallen, die
ergebniswirksam umgegliedert werden können |
24.847 | -744 | 1.044 | 1.136 |
| Umklassifizierungen | 17 | 17.820 | 17 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis | -76.327 | 19.645 | -3.987 | -3.313 |
| Konzerngesamtergebnis | -26.730 | 62.520 | 33.184 | 40.099 |
| Zurechnung des
Konzernergebnisses der
Periode |
||||
| Aktionäre der Encavis AG | 46.972 | 38.663 | 35.774 | 40.883 |
| Nicht beherrschende Gesellschafter | 302 | 184 | 228 | 515 |
| Anteil Hybridkapitalgeber | 2.324 | 4.027 | 1.169 | 2.014 |
| Zurechnung des Konzerngesamtergebnisses der Periode | ||||
| Aktionäre der Encavis AG | -29.341 | 58.307 | 31.801 | 37.570 |
| Nicht beherrschende Gesellschafter | 287 | 185 | 214 | 515 |
| Anteil Hybridkapitalgeber | 2.324 | 4.027 | 1.169 | 2.014 |
| Ergebnis je Aktie | ||||
| Durchschnittlich
ausgegebene Aktien im
Berichtszeitraum |
||||
| Unverwässert | 160.477.059 | 138.437.234 | 160.484.751 | 138.437.234 |
| Verwässert | 171.807.580 | 138.437.234 | 171.815.271 | 138.437.234 |
| Ergebnis je Aktie unverwässert (in EUR) | 0,29 | 0,28 | 0,22 | 0,30 |
| Ergebnis je Aktie verwässert (in EUR) | 0,27 | 0,28 | 0,21 | 0,30 |
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 445.178 | 446.320 |
| Geschäfts- und Firmenwert | 27.421 | 27.466 |
| Sachanlagen | 2.201.203 | 2.174.952 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 28.071 | 15.233 |
| Finanzanlagen | 4.773 | 4.875 |
| Sonstige Forderungen | 33.108 | 8.059 |
| Aktive latente Steuern | 34.739 | 6.123 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 2.774.492 | 2.683.028 |
| Vorräte | 434 | 751 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 79.484 | 47.731 |
| Nicht finanzielle Vermögenswerte | 4.041 | 6.046 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 21.687 | 24.760 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen | 9.008 | 8.934 |
| Liquide Mittel | 314.863 | 444.639 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 263.808 | 394.228 |
| Liquide Mittel mit Verfügungsbeschränkung | 51.054 | 50.410 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 429.517 | 532.860 |
| Bilanzsumme | 3.204.009 | 3.215.888 |
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Gezeichnetes Kapital | 161.030 | 160.469 |
| Kapitalrücklage | 625.709 | 616.363 |
| Sonstige Rücklagen | -82.276 | -5.963 |
| Bilanzgewinn | 45.581 | 46.750 |
| Anteil der Aktionäre der Encavis AG am Eigenkapital | 750.044 | 817.619 |
| Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter am Eigenkapital | 2.783 | 2.464 |
| Anteil der Hybridkapitalgeber am Eigenkapital | 246.278 | 246.305 |
| Summe Eigenkapital | 999.106 | 1.066.388 |
| Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern | 38.689 | 36.768 |
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.531.443 | 1.482.599 |
| Langfristige Leasingverbindlichkeiten | 183.287 | 176.068 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 5.287 | 5.845 |
| Langfristige Rückstellungen | 57.175 | 73.018 |
| Passive latente Steuern | 130.505 | 125.431 |
| Summe langfristige Schulden | 1.946.386 | 1.899.729 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern | 87 | 102 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 28.317 | 15.614 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 141.113 | 169.533 |
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 12.922 | 10.628 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 35.170 | 28.686 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 18.351 | 12.047 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 22.557 | 13.162 |
| Summe kurzfristige Schulden | 258.518 | 249.772 |
| Bilanzsumme | 3.204.009 | 3.215.888 |
| In TEUR | 01.01.-30.06.2022 | 01.01-30.06.2021 |
| Periodenergebnis | 49.598 | 42.875 |
| Abschreibungen oder Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 81.397 | 76.020 |
| Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Anlagevermögen | 0 | 142 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | 318 | -19.920 |
| Finanzerträge/Finanzaufwendungen | 17.701 | 22.165 |
| Erfolgswirksame Ertragsteuern | 21.243 | 1.235 |
| Zahlungswirksame Ertragsteuern | -4.309 | -6.470 |
| Zu-/Abnahme anderer
Aktiva/Passiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind |
-5.777 | -6.657 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 160.170 | 109.388 |
| Auszahlungen für
den Erwerb konsolidierter Unternehmen
abzüglich übernommener Zahlungsmittel |
-82.253 | -26.683 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen | 1.520 | 0 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -24.843 | -17.595 |
| Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -41 | -25 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | -13.219 | -195 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagevermögen | 570 | 324 |
| Erhaltene Dividenden | 237 | 16 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -118.030 | -44.157 |
| Aufnahme von Finanzkrediten | 0 | 76.198 |
| Tilgung von Finanzkrediten | -94.249 | -72.868 |
| Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | -4.685 | -5.867 |
| Erhaltene Zinsen | 164 | 58 |
| Gezahlte Zinsen | -27.608 | -30.612 |
| Auszahlungen für Emissionskosten | -1.843 | -59 |
| Auszahlungen für
den Erwerb von Gesellschaftsanteilen ohne
Änderung der
Kontrolle |
-668 | -27 |
| Dividendenzahlungen an Aktionäre der Encavis AG | -38.129 | -26.878 |
| Dividendenzahlungen an Hybridkapitalgeber | -2.344 | -3.945 |
| Auszahlungen an nicht beherrschende Anteile | -235 | -546 |
| Veränderung des beschränkt verfügungsberechtigten Zahlungsmittelbestands | -872 | 9.324 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -170.469 | -55.220 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | -128.329 | 10.011 |
| Veränderungen der Liquidität aus Wechselkursänderungen | -289 | 328 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | -128.618 | 10.339 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ||
| Stand am 01.01.2022 (01.01.2021) | 392.425 | 166.867 |
| Stand am 30.06.2022 (30.06.2021) | 263.808 | 177.206 |
| in TEUR | Gezeichnetes
Kapital |
Kapital-
rücklage |
Sonstige Rücklagen | |||
| Währungs-
rücklage |
Hedge-
Rücklage |
Kosten der
Sicherungs- maßnahmen |
Rücklage
aus Equity- Bewertung |
|||
| Stand 01.01.2021 | 138.437 | 479.561 | 1.551 | -15.074 | -9 | -17.825 |
| Konzernergebnis | ||||||
| Sonstige im Eigenkapital
erfasste
Ergebnisse* |
-449 | 2.234 | 20 | 19 | ||
| Erfolgswirksame Umklassifizierungen | 17.820 | |||||
| Konzerngesamtergebnis der Periode | -449 | 2.234 | 20 | 17.839 | ||
| Dividende | ||||||
| Transaktionen mit
Anteilseignern, die
direkt im Eigenkapital erfasst wurden |
-27 | |||||
| Emissionskosten | -58 | |||||
| Erwerb von Anteilen
nicht
beherrschender Gesellschafter |
||||||
| Stand 30.06.2021 | 138.437 | 479.475 | 1.102 | -12.840 | 10 | 14 |
| Stand 01.01.2022 | 160.469 | 616.363 | 882 | -6.895 | -4 | 54 |
| Konzernergebnis | ||||||
| Sonstige im Eigenkapital
erfasste
Ergebnisse* |
100 | -76.424 | -23 | 16 | ||
| Erfolgswirksame Umklassifizierungen | 17 | |||||
| Konzerngesamtergebnis der Periode | 100 | -76.407 | -23 | 16 | ||
| Dividende | ||||||
| Veränderungen aus
Kapitalmaßnahmen |
561 | 9.451 | ||||
| Emissionskosten | -105 | |||||
| Erwerb von Anteilen
nicht
beherrschender Gesellschafter |
||||||
| Stand 30.06.2022 | 161.030 | 625.709 | 982 | -83.302 | -27 | 70 |
* Exklusive separat ausgewiesener Effekte aus
Umklassifizierungen.
| in TEUR | Bilanz-
gewinn |
Anteil der
Aktionäre der Encavis AG am Eigen- kapital |
Anteil der
nicht beherrschen- den Gesell- schafter am Eigenkapital |
Anteil der
Hybrid- kapital- geber am Eigen- kapital |
Gesamt |
| Stand 01.01.2021 | 9.244 | 595.885 | 7.085 | 148.591 | 751.561 |
| Konzernergebnis | 38.663 | 38.663 | 184 | 4.027 | 42.874 |
| Sonstige im Eigenkapital erfasste Ergebnisse* | 1.824 | 1 | 1.825 | ||
| Erfolgswirksame Umklassifizierungen | 17.820 | 17.820 | |||
| Konzerngesamtergebnis der Periode | 38.663 | 58.307 | 185 | 4.027 | 62.520 |
| Dividende | -26.878 | -26.878 | -155 | -3.945 | -30.978 |
| Transaktionen mit Anteilseignern, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden | -27 | -27 | |||
| Emissionskosten | -58 | -58 | |||
| Erwerb von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter | 8.522 | 8.522 | |||
| Stand 30.06.2021 | 21.028 | 627.229 | 15.638 | 148.673 | 791.540 |
| Stand 01.01.2022 | 46.750 | 817.619 | 2.464 | 246.305 | 1.066.388 |
| Konzernergebnis | 46.972 | 46.972 | 302 | 2.324 | 49.598 |
| Sonstige im Eigenkapital erfasste Ergebnisse* | -76.331 | -14 | -76.344 | ||
| Erfolgswirksame Umklassifizierungen | 17 | 17 | |||
| Konzerngesamtergebnis der Periode | 46.972 | -29.341 | 287 | 2.324 | -26.730 |
| Dividende | -48.141 | -48.141 | -135 | -2.344 | -50.620 |
| Veränderungen aus Kapitalmaßnahmen | 10.012 | 10.012 | |||
| Emissionskosten | -105 | -7 | -112 | ||
| Erwerb von Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter | 168 | 168 | |||
| Stand 30.06.2022 | 45.581 | 750.044 | 2.783 | 246.278 | 999.106 |
* Exklusive separat ausgewiesener Effekte aus
Umklassifizierungen.
Dieser verkürzte und ungeprüfte
Konzernzwischenabschluss wurde gemäß § 37w
Abs. 3 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sowie in
Übereinstimmung mit dem International Accounting
Standard IAS 34 "Interim Financial Reporting"
(Zwischenberichterstattung) aufgestellt. Er enthält
nicht sämtliche Informationen, die nach IFRS für
einen Konzernabschluss zum Ende eines Geschäftsjahres
erforderlich sind, und sollte daher nur in Verbindung mit
dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 gelesen werden.
Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht wurden
weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer
prüferischen Durchsicht durch einen
Abschlussprüfer unterzogen.
Die verkürzte Konzern-Gesamtergebnisrechnung und
verkürzte Konzern-Kapitalflussrechnung enthalten
Vergleichsangaben zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Die
verkürzte Konzernbilanz enthält vergleichende
Zahlen zum Ende des unmittelbar vorangegangenen
Geschäftsjahres.
Der Zwischenabschluss steht im Einklang mit den
International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie
in der Europäischen Union anzuwenden sind.
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
entsprechen grundsätzlich denen des letzten
Konzernabschlusses zum Geschäftsjahresende. Eine
detaillierte Beschreibung der angewandten Methoden haben
wir in den Erläuterungen im Anhang des
Konzernabschlusses 2021 veröffentlicht. Im Falle von
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
werden sie gesondert erläutert.
Die Encavis AG, nachstehend als "Gesellschaft" oder
gemeinsam mit den Tochtergesellschaften als "Konzern"
bezeichnet, ist eine deutsche Aktiengesellschaft mit Sitz
in Hamburg. Die wesentlichen Tätigkeitsbereiche des
Konzerns werden im Einzelnen in Kapitel 1 des Anhangs zum
Konzernjahresabschluss für das am 31. Dezember 2021
beendete Geschäftsjahr beschrieben.
Gegenstand des verkürzten
Konzernzwischenabschlusses sind die Encavis AG und die mit
ihr verbundenen Unternehmen. Zu den zum
Konsolidierungskreis gehörenden Unternehmen verweisen
wir auf Abschnitt 18 des Anhangs im Konzernabschluss zum
31. Dezember 2021 sowie in Bezug auf die Änderungen im
ersten Halbjahr 2022 auf die Ausführungen im folgenden
Abschnitt. Die Muttergesellschaft des Konzerns, die Encavis
AG, wurde in Hamburg am 18. Januar 2002 beim Amtsgericht im
Handelsregister unter HRB 63197 eingetragen und hat ihren
Firmensitz in der Großen Elbstraße 59, 22767
Hamburg.
Konzerninterne Geschäftsvorfälle werden zu
gleichen Konditionen wie mit fremden Dritten abgeschlossen.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns unterliegt
saisonalen Einflüssen, die zu Schwankungen in den
Umsätzen und Ergebnissen im Verlauf des Jahres
führen. Saisonal bedingt fallen die Umsätze des
Segments PV Parks üblicherweise im zweiten und dritten
Quartal eines Geschäftsjahres höher aus als im
ersten und vierten Quartal, während die Umsätze
und Ergebnisse des Segments Windparks in der Regel im
ersten und vierten Quartal eines Geschäftsjahres
höher ausfallen als im zweiten und dritten Quartal.
Der Konzern hat im ersten Halbjahr des
Geschäftsjahres 2022 die nachfolgend aufgelisteten
neuen beziehungsweise überarbeiteten IFRS-Standards
und -Interpretationen angewandt:
| Verpflichtend
anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem genannten Datum beginnen |
Status des EU-
Endorsements (Stand: 30.06.2022) |
Status der
Anwendung von Encavis |
||
| IFRS 3 | Änderung - Verweise
auf das Rahmenkonzept in
IFRS 3 |
01.01.2022 | Übernahme erfolgt | Angewendet |
| IAS 16 | Änderung -
Klarstellung zur Verrechnung von
Erlösen aus Verkäufen während Herstellung Sachanlage mit Herstellungskosten |
01.01.2022 | Übernahme erfolgt | Angewendet |
| IAS 37 | Änderung - Definition der Erfüllungskosten | 01.01.2022 | Übernahme erfolgt | Angewendet |
| AIP | Jährliche
Verbesserungen an den IFRS - Zyklus
2018 - 2020 |
01.01.2022 | Übernahme erfolgt | Angewendet |
Die neuen und geänderten Standards/Interpretationen
führen zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den
vorliegenden Zwischenabschluss des Konzerns.
Die jährlichen Verbesserungen ("Annual
Improvements") des Zyklus 2018-2020 beinhalten
Änderungen an IFRS 1 (erstmalige Anwendung von IFRS
bei Tochterunternehmen), IFRS 9 (Klarstellung zu Einbezug
von Gebühren im 10%-Barwerttest bezüglich
Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten), IFRS 16
(Leasinganreize) und IAS 41 (Steuereffekte bei der Fair
Value Ermittlung). Hiervon ist die Klarstellung zu IFRS 9
für Encavis grundsätzlich relevant, es ergeben
sich aber keine wesentlichen Auswirkungen auf den
vorliegenden Halbjahresfinanzbericht.
Ergänzend zu den Ausführungen im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 wurden vom IASB oder
IFRS IC die folgenden Standardänderungen im ersten
Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres von der
Europäischen Kommission zur Anwendung anerkannt:
| Verpflichtend
anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem genannten Datum beginnen |
Status des EU-
Endorsements (Stand: 30.06.2022) |
Status der
Anwendung von Encavis |
||
| IAS 1, IFRS Leitliniendokument 2 | Änderung - Angaben
zu Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden |
01.01.2023 | Übernahme erfolgt | Nicht
angewendet |
| IAS 8 | Änderung -
Definition von
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen |
01.01.2023 | Übernahme erfolgt | Nicht
angewendet |
Diese neu in EU-Recht übernommenen, noch nicht
verpflichtend anzuwendenden Anpassungen, bei denen keine
vorzeitige Anwendung im Konzern stattfand, sind für
Encavis grundsätzlich relevant. Wesentliche
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns werden nicht erwartet.
Die Änderung an IAS 1 und dem
IFRS-Leitliniendokument 2 konkretisiert, dass im Anhang
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von wesentlicher
anstelle von bedeutender Art zu erläutern sind. In
welchem Umfang diese Anpassung Auswirkungen auf die
Darstellung im Anhang haben wird, ist seitens Encavis noch
in Prüfung.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 sind neben
den im Konsolidierungskreis im Anhang zum Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2021 unter Punkt 18 genannten
Gesellschaften zusätzlich folgende Unternehmen
einbezogen worden:
| Zusätzlich in den
Konsolidierungskreis einbezogene
Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 |
Sitz | Anteil in % |
| Vollkonsolidierte Konzernunternehmen | ||
| EnSol Nordic AS | Lillestram, Norwegen | 90,00 |
| Solar Park R0dby Fjord ApS | S0borg, Dänemark | 100,00 |
| Varberg Norra 3 MW AB | Varberg, Schweden | 54,00 |
| Zonnepark Ermelo Schaapsdijk B.V. | Rotterdam, Niederlande | 100,00 |
| Zonnepark Hijken B.V. | Rotterdam, Niederlande | 100,00 |
| Zonnepark Houten Oostrumsdijkje B.V. | Rotterdam, Niederlande | 100,00 |
Die Beteiligungsquoten entsprechen bei den
vollkonsolidierten Konzernunternehmen den
Stimmrechtsquoten.
Encavis konnte im ersten Halbjahr 2022 das
internationale Bestandsportfolio an Erzeugungsanlagen
für Erneuerbare Energien weiter ausbauen. Keine der
nachfolgenden Transaktionen erfüllt die Definition
für einen Erwerb eines Geschäftsbetriebs nach
IFRS 3. Sämtliche Erwerbe wurden daher
-unabhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der
Anlage - als Erwerbe von Vermögenswerten im
Konzernabschluss abgebildet.
Am 28. Januar 2022 erwarb Encavis 100 % der Anteile an
dem in den Niederlanden gelegenen Solarpark Zonnepark
Houten Oostrumsdijkje B.V. Der Kaufpreis betrug TEUR 8.323.
Die Gesellschaft hat eine Erzeugungskapazität von 16,1
MW und wurde im Juli 2021 in Betrieb genommen. Die Anlage
profitiert in den ersten 15 Jahren von der
niederländischen Subventionsregelung SDE+. Insgesamt
wurden im Rahmen dieser Transaktion fünf Solaranlagen
von Statkraft erworben, wobei das Closing für zwei der
Anlagen bereits Ende Dezember 2021 stattfand.
Der Erwerb der Zonnepark Houten Oostrumsdijkje B.V. wird
nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3,
sondern als Erwerb von Vermögenswerten dargestellt.
Die Prüfung, ob ein Inputfaktor und ein substanzieller
Prozess vorliegen, sodass Output generiert werden kann,
führte zu dem Ergebnis, dass kein
Geschäftsbetrieb vorliegt, da es keine organisierte
Belegschaft gibt und der Prozess der Stromerzeugung nicht
einzigartig ist. Da es sich um den Erwerb von
Vermögenswerten handelt und nicht um den Erwerb eines
Geschäftsbetriebs, wurde der Unterschiedsbetrag
zwischen Kaufpreis und neu bewertetem Vermögen nicht
als Goodwill erfasst, sondern auf das erworbene
Nettovermögen verteilt und aktiviert. Die finanziellen
Vermögenswerte und Schulden wurden jeweils mit ihren
beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
| in TEUR | Verteilung des
Kaufpreises |
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.833 |
| Energieerzeugungsanlagen | 11.539 |
| Right-of-Use Asset IFRS 16 | 2.861 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 75 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.451 |
| Schulden und Rückstellungen | 12.188 |
| Passivierte Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 2.247 |
| Identifiziertes erworbenes Nettovermögen | 8.323 |
Ebenfalls am 28. Januar 2022 erwarb Encavis 100 % der
Anteile an dem in den Niederlanden gelegenen Solarpark
Zonnepark Hijken B.V. Der Kaufpreis betrug TEUR 18.084. Die
Gesellschaft hat eine Erzeugungskapazität von 15,9 MW
und wurde Anfang 2022 in Betrieb genommen. Die Anlage
profitiert in den ersten 15 Jahren von der
niederländischen Subventionsregelung SDE+. Insgesamt
wurden im Rahmen dieser Transaktion fünf Solaranlagen
von Statkraft erworben, wobei das Closing für zwei der
Anlagen bereits Ende Dezember 2021 stattfand.
Der Erwerb der Zonnepark Hijken B.V. wird nicht als
Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3, sondern
als Erwerb von Vermögenswerten dargestellt. Die
Prüfung, ob ein Inputfaktor und ein substanzieller
Prozess vorliegen, sodass Output generiert werden kann,
führte zu dem Ergebnis, dass kein
Geschäftsbetrieb vorliegt, da es keine organisierte
Belegschaft gibt und der Prozess der Stromerzeugung nicht
einzigartig ist. Da es sich um den Erwerb von
Vermögenswerten handelt und nicht um den Erwerb eines
Geschäftsbetriebs, wurde der Unterschiedsbetrag
zwischen Kaufpreis und neu bewertetem Vermögen nicht
als Goodwill erfasst, sondern auf das erworbene
Nettovermögen verteilt und aktiviert. Die finanziellen
Vermögenswerte und Schulden wurden jeweils mit ihren
beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
| in TEUR | Verteilung des
Kaufpreises |
| Immaterielle Vermögenswerte | 3.169 |
| Energieerzeugungsanlagen | 12.567 |
| Right-of-Use Asset IFRS 16 | 2.499 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.364 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.246 |
| Schulden und Rückstellungen | 815 |
| Passivierte Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 1.946 |
| Identifiziertes erworbenes Nettovermögen | 18.084 |
Ebenfalls am 28. Januar 2022 erwarb Encavis 100 % der
Anteile an dem in den Niederlanden gelegenen Solarpark
Zonnepark Ermelo Schaapsdijk B.V. Der Kaufpreis betrug TEUR
6.803. Die Gesellschaft hat eine Erzeugungskapazität
von 7,9 MW und wurde Anfang 2022 in Betrieb genommen. Die
Anlage profitiert in den ersten 15 Jahren von der
niederländischen Subventionsregelung SDE+. Insgesamt
wurden im Rahmen dieser Transaktion fünf Solaranlagen
von Statkraft erworben, wobei das Closing für zwei der
Anlagen bereits Ende Dezember 2021 stattfand.
Der Erwerb der Zonnepark Ermelo Schaapsdijk B.V. wird
nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3,
sondern als Erwerb von Vermögenswerten dargestellt.
Die Prüfung, ob ein Inputfaktor und ein substanzieller
Prozess vorliegen, sodass Output generiert werden kann,
führte zu dem Ergebnis, dass kein
Geschäftsbetrieb vorliegt, da es keine organisierte
Belegschaft gibt und der Prozess der Stromerzeugung nicht
einzigartig ist. Da es sich um den Erwerb von
Vermögenswerten handelt und nicht um den Erwerb eines
Geschäftsbetriebs, wurde der Unterschiedsbetrag
zwischen Kaufpreis und neu bewertetem Vermögen nicht
als Goodwill erfasst, sondern auf das erworbene
Nettovermögen verteilt und aktiviert. Die finanziellen
Vermögenswerte und Schulden wurden jeweils mit ihren
beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
| in TEUR | Verteilung des
Kaufpreises |
| Immaterielle Vermögenswerte | 502 |
| Energieerzeugungsanlagen | 4.666 |
| Right-of-Use Asset IFRS 16 | 1.101 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 876 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.077 |
| Schulden und Rückstellungen | 623 |
| Passivierte Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 797 |
| Identifiziertes erworbenes Nettovermögen | 6.803 |
Am 28. Dezember 2021 gab die Encavis AG bekannt, den
Kaufvertrag über 100 % der Anteile an der Solar Park
R0dby Fjord ApS auf Lolland, im südwestlichsten Teil
von Seeland (Dänemark), unterzeichnet zu haben. Der
Solarpark besitzt eine Erzeugungskapazität von 71 MWp
und wurde im ersten Quartal 2022 ans Netz angeschlossen.
Die Erstkonsolidierung erfolgte am 14. Februar 2022. Der
Kaufpreis betrug TEUR 9.961. European Energy entwickelte,
erstellte und verkaufte den Solarpark an Encavis. Die
produzierte Elektrizität wird per langfristigen
Stromabnahmeverträgen, basierend auf einer
Pay-as-Produced-Struktur über zehn Jahre, direkt an
respektable Tech-Unternehmen verkauft. Zusätzlich
profitiert R0dby Fjord noch von einem auf 20 Jahre
fixierten Einspeisetarif des dänischen Ministeriums
für Energie, Versorgung und Klima.
Der Erwerb der Solar Park R0dby Fjord ApS wird nicht als
Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3, sondern
als Erwerb von Vermögenswerten dargestellt. Die
Prüfung, ob ein Inputfaktor und ein substanzieller
Prozess vorliegen, sodass Output generiert werden kann,
führte zu dem Ergebnis, dass kein
Geschäftsbetrieb vorliegt, da es keine organisierte
Belegschaft gibt und der Prozess der Stromerzeugung nicht
einzigartig ist. Da es sich um den Erwerb von
Vermögenswerten handelt und nicht um den Erwerb eines
Geschäftsbetriebs, wurde der Unterschiedsbetrag
zwischen Kaufpreis und neu bewertetem Vermögen nicht
als Goodwill erfasst, sondern auf das erworbene
Nettovermögen verteilt und aktiviert. Die finanziellen
Vermögenswerte und Schulden wurden jeweils mit ihren
beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
| in TEUR | Verteilung des
Kaufpreises |
| Immaterielle Vermögenswerte | 14.759 |
| Energieerzeugungsanlagen | 29.395 |
| Right-of-Use Asset IFRS 16 | 5.885 |
| Finanzanlagevermögen | 642 |
| Langfristige Vermögenswerte | 60 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.189 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 44 |
| Schulden und Rückstellungen | 38.497 |
| Passivierte Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 3.516 |
| Identifiziertes erworbenes Nettovermögen | 9.961 |
Am 1. April 2022 erwarb Encavis 90 % der Anteile an der
norwegischen Zwischenholding EnSol Nordic AS, welche
wiederum 60 % der Anteile an dem an der Westküste
Schwedens gelegenen Solarpark Varberg Norra 3 MW AB
hält. Der Kaufpreis der Anteile betrug TEUR 1.599.
TEUR 168 des identifizierten Nettovermögens in
Höhe von TEUR 1.767 entfallen auf Minderheitenanteile.
Die Gesellschaft hat eine Erzeugungskapazität von 5 MW
und wurde bereits im Herbst 2021 an das Stromnetz
angeschlossen. Über die Entwicklungspartnerschaft mit
der norwegischen Solgrid AS, welche Ende 2021 beschlossen
wurde, sollen weitere schwedische Solarprojekte mit einer
Gesamterzeugungskapazität von rund 100 MW folgen.
Der Erwerb der Varberg Norra 3 MW AB wird nicht als
Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3, sondern
als Erwerb von Vermögenswerten dargestellt. Die
Prüfung, ob ein Inputfaktor und ein substanzieller
Prozess vorliegen, sodass Output generiert werden kann,
führte zu dem Ergebnis, dass kein
Geschäftsbetrieb vorliegt, da es keine organisierte
Belegschaft gibt und der Prozess der Stromerzeugung nicht
einzigartig ist. Da es sich um den Erwerb von
Vermögenswerten handelt und nicht um den Erwerb eines
Geschäftsbetriebs wurde der Unterschiedsbetrag
zwischen Kaufpreis und neubewertetem Vermögen nicht
als Badwill erfasst, sondern auf das erworbene
Nettovermögen durch die Vornahme einer Aufstockung
verteilt. Die finanziellen Vermögenswerte und Schulden
wurden jeweils mit ihren beizulegenden Zeitwerten
angesetzt.
| in TEUR | Verteilung des
Kaufpreises |
| Energieerzeugungsanlagen | 2.392 |
| Right-of-Use Asset IFRS 16 | 201 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 87 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.744 |
| Schulden und Rückstellungen | 2.584 |
| Passivierte Leasingverbindlichkeit IFRS 16 | 73 |
| Identifiziertes erworbenes Nettovermögen | 1.767 |
Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses werden
in einigen Fällen Schätzungen vorgenommen und
Annahmen getroffen, die die Anwendung von
Rechnungslegungsmethoden und die Höhe der
ausgewiesenen Vermögenswerte, Schulden, Erträge
und Aufwendungen betreffen. Die tatsächlichen Werte
können von diesen Schätzungen abweichen. Die
Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden
fortlaufend überprüft. Die Anpassungen von
Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Im Folgenden werden die wichtigsten zukunftsbezogenen
Annahmen sowie die sonstigen wesentlichen Quellen von
Schätzungsunsicherheiten zum Ende der Berichtsperiode
angegeben, durch die ein beträchtliches Risiko
entstehen kann, dass innerhalb des nächsten
Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der
ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich
wird.
Bei der Bewertung von Vermögenswerten des
Sachanlagevermögens und immateriellen
Vermögenswerten ist die erwartete Nutzungsdauer der
Vermögenswerte zu schätzen. Dabei werden
insbesondere vertragliche Bestimmungen,
Branchenerkenntnisse und Einschätzungen des
Managements berücksichtigt. Weitere Erläuterungen
sind im Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2021
enthalten.
Für die Bestimmung des Vorliegens einer
Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes ist es
erforderlich, den Nutzungswert der Gruppe der
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der der
Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, zu
ermitteln. Die Berechnung des Nutzungswertes bedarf der
Schätzung künftiger Cashflows aus der Gruppe der
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie eines
geeigneten Kapitalisierungszinssatzes für die
Barwertberechnung. Wenn die tatsächlich erwarteten
künftigen Cashflows geringer als bisher geschätzt
ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung
ergeben.
Alle identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden
werden bei der Erstkonsolidierung im Rahmen von
Unternehmenszusammenschlüssen mit ihren beizulegenden
Zeitwerten angesetzt. Die angesetzten Zeitwerte sind mit
Schätzungsunsicherheiten behaftet. Sofern
immaterielle Vermögenswerte identifiziert werden, wird
der beizulegende Zeitwert mittels allgemein anerkannter
Bewertungsverfahren ermittelt. Den Bewertungen liegen die
Planungen der Gesellschaft zugrunde, die unter
Berücksichtigung von vertraglichen Vereinbarungen auf
den Schätzungen des Managements beruhen. Im
Berichtszeitraum lagen die für die Bewertung der
immateriellen Vermögenswerte angewandten
Diskontierungszinssätze (WACC) zwischen 3,44 % und
4,13 %. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres fand keine
Bewertung von immateriellen Vermögenswerten statt.
Hinsichtlich der getroffenen Annahmen bei der Ermittlung
der beizulegenden Zeitwerte der Finanzanlagen verweisen wir
auf die Ausführungen des Konzernanhangs zum 31.
Dezember 2021 unter Abschnitt 8. Die Bewertungsverfahren
und Inputfaktoren wurden unverändert wie zum 31.
Dezember 2021 angewandt.
| Klassen von
Finanzinstrumenten in TEUR |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||||
| Bewertungs-
kategorie nach IFRS 9* |
Buchwert zum
30.06.2022 |
Fortgeführte
Anschaffungs- kosten |
Beizulegender
Zeitwert erfolgsneutral |
Beizulegender
Zeitwert erfolgswirksam |
Wertansatz
Bilanz nach IAS 28 |
|
| (31.12.2021) | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | FVPL | 3.578 | 3.578 | |||
| (31.12.2021) | (3.639) | (3.639) | ||||
| Langfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | FVPL | 329 | 329 | |||
| (31.12.2021) | (325) | (325) | ||||
| Kurzfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | FVPL | 135 | 135 | |||
| (31.12.2021) | (1.655) | (1.655) | ||||
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | n.a. | 28.071 | 28.071 | |||
| (31.12.2021) | (15.233) | (15.233) | ||||
| Ausleihungen an assoziierte Unternehmen und sonstige Ausleihungen | AC | 1.195 | 1.195 | |||
| (31.12.2021) | (1.236) | (1.236) | ||||
| Sonstige langfristige Forderungen | AC | 3.975 | 3.975 | |||
| (31.12.2021) | (3.930) | (3.930) | ||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 79.484 | 79.484 | |||
| (31.12.2021) | (47.731) | (47.731) | ||||
| Sonstige kurzfristige Forderungen | AC | 3.147 | 3.147 | |||
| (31.12.2021) | (4.235) | (4.235) | ||||
| Liquide Mittel | AC | 314.863 | 314.863 | |||
| (31.12.2021) | (444.639) | (444.639) | ||||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | FVPL | 12.114 | 12.114 | |||
| (31.12.2021) | (798) | (798) | ||||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | FVOCI | 14.785 | 14.785 | |||
| (31.12.2021) | (1.047) | (1.047) | ||||
| Klassen von
Finanzinstrumenten in TEUR |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 |
| Beizulegender
Zeitwert zum 30.06.2022 |
|
| (31.12.2021) | |
| Finanzielle Vermögenswerte | |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 3.578 |
| (31.12.2021) | (3.639) |
| Langfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 329 |
| (31.12.2021) | (325) |
| Kurzfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 135 |
| (31.12.2021) | (1.655) |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 28.071 |
| (31.12.2021) | (15.233) |
| Ausleihungen an assoziierte Unternehmen und sonstige Ausleihungen | 1.195 |
| (31.12.2021) | (1.236) |
| Sonstige langfristige Forderungen | 3.975 |
| (31.12.2021) | (3.930) |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 79.484 |
| (31.12.2021) | (47.731) |
| Sonstige kurzfristige Forderungen | 3.147 |
| (31.12.2021) | (4.235) |
| Liquide Mittel | 314.863 |
| (31.12.2021) | (444.639) |
| Derivative finanzielle Vermögenswerte | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | 12.114 |
| (31.12.2021) | (798) |
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | 14.785 |
| (31.12.2021) | (1.047) |
| Klassen von
Finanzinstrumenten in |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 | |||||
| TEUR | Bewertungs-
kategorie nach IFRS 9* |
Buchwert zum
30.06.2022 |
Fortgeführte
Anschaffungs- kosten |
Beizulegender
Zeitwert erfolgsneutral |
Beizulegender
Zeitwert erfolgswirksam |
Wertansatz
Bilanz nach IFRS 16 |
| (31.12.2021) | ||||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | FVPL | 609 | 609 | |||
| (31.12.2021) | (609) | (609) | ||||
| Leasingverbindlichkeiten** | n.a. | 196.209 | 196.209 | |||
| (31.12.2021) | (186.696) | (186.696) | ||||
| Finanzverbindlichkeiten | AC | 1.486.363 | 1.486.363 | |||
| (31.12.2021) | (1.576.959) | (1.576.959) | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern | AC | 38.776 | 38.776 | |||
| (31.12.2021) | (36.871) | (36.871) | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 35.170 | 35.170 | |||
| (31.12.2021) | (28.686) | (28.686) | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 43 | 43 | |||
| (31.12.2021) | (43) | (43) | ||||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | FVPL | 1.105 | 1.105 | |||
| (31.12.2021) | (3.316) | (3.316) | ||||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | FVOCI | 4.821 | 4.821 | |||
| (31.12.2021) | (20.960) | (20.960) | ||||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (PPA) | FVOCI | 179.613 | 179.613 | |||
| (31.12.2021) | (50.238) | (50.238) | ||||
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 | ||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | AC | 402.663 | 402.663 | |||
| (31.12.2021) | (501.770) | (501.770) | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | FVPL | 16.156 | 16.156 | |||
| (31.12.2021) | (6.417) | (6.417) | ||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 1.560.351 | 1.560.351 | |||
| (31.12.2021) | (1.642.559) | (1.642.559) | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | FVPL | 1.714 | 1.714 | |||
| (31.12.2021) | (3.925) | (3.925) | ||||
| Klassen von
Finanzinstrumenten in |
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9 |
| TEUR | Beizulegender
Zeitwert zum 30.06.2022 |
| (31.12.2021) | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | 609 |
| (31.12.2021) | (609) |
| Leasingverbindlichkeiten** | - |
| (31.12.2021) | (-) |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.461.534 |
| (31.12.2021) | (1.703.341) |
| Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern | 38.776 |
| (31.12.2021) | (36.871) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 35.170 |
| (31.12.2021) | (28.686) |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 43 |
| (31.12.2021) | (43) |
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | 1.105 |
| (31.12.2021) | (3.316) |
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | 4.821 |
| (31.12.2021) | (20.960) |
| Derivate mit Hedge-Beziehung (PPA) | 179.613 |
| (31.12.2021) | (50.238) |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte | 402.663 |
| (31.12.2021) | (501.770) |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte | 16.156 |
| (31.12.2021) | (6.417) |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 1.535.522 |
| (31.12.2021) | (1.768.941) |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 1.714 |
| (31.12.2021) | (3.925) |
| Bewertungsstufen in TEUR zum 30.06.2022 | Stufe | ||
| (31.12.2021) | 1 | 2 | 3 |
| Aktiva | |||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | 3.578 | ||
| (31.12.2021) | (3.639) | ||
| Langfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 329 | ||
| (31.12.2021) | (325) | ||
| Kurzfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 135 | ||
| (31.12.2021) | (1.655) | ||
| Derivative finanzielle Vermögenswerte: | |||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | 12.114 | ||
| (31.12.2021) | (798) | ||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | 14.785 | ||
| (31.12.2021) | (1.047) | ||
| Passiva | |||
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | 609 | ||
| (31.12.2021) | (609) | ||
| Derivative finanzielle Verbindlichkeiten: | |||
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Swap, DTG) | 1.105 | ||
| (31.12.2021) | (3.316) | ||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Swap) | 4.821 | ||
| (31.12.2021) | (20.960) | ||
| Derivate mit Hedge-Beziehung (PPA) | 179.613 | ||
| (31.12.2021) | (50.238) | ||
Die Bewertung der Zins- und
Währungssicherungskontrakte erfolgt unter
Zugrundelegung von Marktzins- und FX-Forward-Kurven auf
Basis anerkannter mathematischer Modelle
(Barwertberechnungen). Die in der Bilanz angesetzten
Marktwerte entsprechen damit dem Level 2 der
Fair-Value-Hierarchie des IFRS 13.
Die in der Konzernbilanz zum beizulegenden Zeitwert
erfassten Forderungen aus bedingten Gegenleistungen sowie
die Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen beruhen
auf Informations- und Inputfaktoren der Stufe 3.
Ein Wechsel zwischen den Leveln hat weder im aktuellen
noch im abgelaufenen Geschäftsjahr stattgefunden.
Die nachstehende Tabelle gibt für jede Klasse von
Vermögenswerten und Schulden, die in der Bilanz nicht
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und deren
beizulegende Zeitwerte nicht näherungsweise den
Buchwerten entsprechen, die Stufe der Bemessungshierarchie
an, in der die Bemessungen des beizulegenden Zeitwertes in
ihrer Gesamtheit eingeordnet sind.
| Bewertungsstufen in TEUR zum 30.06.2022 | Stufe | ||
| (31.12.2021) | 1 | 2 | 3 |
| Passiva | |||
| Finanzielle
Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden |
|||
| Finanzverbindlichkeiten | 1.461.534 | ||
| (31.12.2021) | (1.703.341) | ||
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die
Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der
beizulegenden Zeitwerte verwendet wurden.
| Art | Bewertungstechnik | Bedeutende, nicht beobachtbare Inputfaktoren |
| Erwartete Ausschüttungen | ||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte: Genussrechte | Diskontierte Cashflows: Die beizulegenden Zeitwerte werden mittels der zukünftig erwarteten Cashflows bestimmt, die unter Anwendung allgemein beobachtbarer Marktdaten der entsprechenden Zinsstrukturkurven abgezinst werden | Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Genussrechte würde steigen (sinken), wenn die Ausschüttungen hieraus höher (niedriger) ausfallen würden und/oder zu einem früheren (späteren) Zeitpunkt erfolgen würden |
| Zinsswaps | Diskontierte Cashflows: Die beizulegenden Zeitwerte werden mittels der zukünftig erwarteten Cashflows bestimmt, die unter Anwendung allgemein beobachtbarer Marktdaten der entsprechenden Zinsstrukturkurven abgezinst werden | Nicht anwendbar |
| Zeitpunkt des Zubaus der weiteren Windenergieanlagen | ||
| Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Forderungen aus bedingten Gegenleistungen würde steigen (sinken), wenn der Zubau der weiteren Windenergieanlagen zu einem früheren (späteren) Zeitpunkt erfolgen würde | ||
| Steuervorteil | ||
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | Diskontierte Cashflows auf Basis vertraglich fixierter Mechanismen | Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Forderung aus bedingten Gegenleistungen würde steigen (sinken), wenn der Steuervorteil höher (niedriger) ausfällt |
| Erwirtschaftung Mehrerlös | ||
| Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Forderung aus bedingten Gegenleistungen würde steigen (sinken), wenn der Mehrerlös der Windenergieanlagen aus der Stromproduktion höher (niedriger) ausfällt | ||
| Performance der Anlagen | ||
| Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | Diskontierte Cashflows auf Basis vertraglich fixierter Mechanismen | Der geschätzte beizulegende Zeitwert der Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen würde steigen (sinken), wenn die Performance des Solarparks höher (niedriger) wäre |
| Art | Bewertungstechnik | Bedeutende, nicht beobachtbare Inputfaktoren |
| Finanzverbindlichkeiten | Diskontierte Cashflows: Die beizulegenden Zeitwerte werden mittels der zukünftig erwarteten Cashflows bestimmt, die unter Anwendung allgemein beobachtbarer Marktzinsen unter Berücksichtigung einer angemessenen Risikoprämie laufzeitäquivalent abgezinst werden | Nicht anwendbar |
Bei Finanzinstrumenten mit kurzfristigen
Fälligkeiten, einschließlich Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen
Forderungen und Verbindlichkeiten, wird unterstellt, dass
ihre beizulegenden Zeitwerte näherungsweise ihren
Buchwerten entsprechen. Für die Angaben zu den
beizulegenden Zeitwerten der Leasingverbindlichkeiten wurde
die Erleichterungsvorschrift des IFRS 7.29 in Anspruch
genommen. Auf dieser Grundlage wurde von einer Ermittlung
des beizulegenden Zeitwerts abgesehen.
Die folgende Übersicht zeigt eine detaillierte
Überleitung der wiederkehrend zum beizulegenden
Zeitwert bewerteten Vermögenswerte und Schulden in der
Stufe 3.
| in TEUR | 2022 | 2021 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| Stand 01.01. | 3.639 | 2.434 |
| Käufe (inklusive Zugängen) | 208 | 1.377 |
| Verkäufe (inklusive Abgängen) | -269 | -24 |
| Unrealisierte Gewinne (+)/Verluste (-) im Konzernergebnis | 0 | -30 |
| Stand 30.06. | 3.578 | 3.757 |
| Langfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | ||
| Stand 01.01. | 325 | 453 |
| Unrealisierte Gewinne (+)/Verluste (-) im Konzernergebnis | 4 | 3 |
| Stand 30.06. | 329 | 456 |
| Kurzfristige Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | ||
| Stand 01.01. | 1.655 | 0 |
| Verkäufe (inklusive Abgängen) | -1.520 | 0 |
| Stand 30.06. | 135 | 0 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus bedingten Gegenleistungen | ||
| Stand 01.01. | 609 | 609 |
| Stand 30.06. | 609 | 609 |
Die langfristigen Earn-out-Forderungen betreffen den
Verkauf der Stern Energy GmbH aus dem Geschäftsjahr
2020. Der Betrag wurde im ersten Halbjahr 2021 und 2022 um
TEUR 3 beziehungsweise TEUR 4 aufgezinst.
Die kurzfristigen bedingten Kaufpreisforderungen
betreffen in Höhe von TEUR 135 den Erwerb des
Windparks UGE Markendorf Eins GmbH & Co. KG aus dem
Geschäftsjahr 2017. Im Zuge des Verkaufs des
österreichischen Windparkportfolios im Dezember 2021
wurde eine bedingte Kaufpreisforderung in Höhe von
TEUR 1.520 als kurzfristige Earn-out Forderung erfasst. Die
Höhe der Nachzahlung ergibt sich in Abhängigkeit
von Mehrerlösen der Windenergieanlagen im ersten
Quartal 2022 gegenüber den Fördertarifen. Die
Forderung wurde im ersten Halbjahr 2022 vollständig
beglichen.
Die kurzfristige Earn-out-Verbindlichkeit wurde in
Zusammenhang mit dem Erwerb des Solarparks Boizenburg im
Geschäftsjahr 2018 erfasst. Die Auszahlung steht im
Wesentlichen in Zusammenhang mit der Performance des Parks
nach geplanten Reparaturmaßnahmen. Der Konzern
rechnet mit einer Auszahlung innerhalb des laufenden
Geschäftsjahres.
Die folgenden Zinserträge und Zinsaufwendungen
resultieren aus Finanzinstrumenten, die nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden:
| in TEUR | 01.01.-30.06.2022 | 01.01.-30.06.2021 |
| Zinserträge | 2.090 | 3.111 |
| Zinsaufwendungen | -31.817 | -29.502 |
| Gesamt | -29.727 | -26.391 |
Nicht enthalten sind insbesondere Zinserträge und
Zinsaufwendungen aus Derivaten sowie Zinserträge und
Zinsaufwendungen von Vermögenswerten und Schulden
außerhalb des Anwendungsbereichs des IFRS 7. In den
Zinsaufwendungen sind im Sinne von IFRS 7.20 (b) die
Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit IFRS 16 enthalten, da
die Leasingverbindlichkeiten als finanzielle
Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eingestuft werden.
Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps zum Stichtag
wird durch Diskontierung künftiger Zahlungsströme
unter Verwendung der Zinsstrukturkurven zum Stichtag und
der mit den Verträgen verbundenen Kreditrisiken
bestimmt.
Zum Bilanzstichtag bestehen im Konzern insgesamt 92 (31.
Dezember 2021: 93) Zinsswaps, aus denen der Konzern
variable Zinszahlungen erhält und fixe Zinszahlungen
leistet. Grundsätzlich handelt es sich um sogenannte
amortisierende Zinsswaps, deren Nominalvolumen
regelmäßig zu definierten Terminen reduziert
wird. Die nachfolgende Tabelle zeigt das per Stichtag
bestehende Nominalvolumen sowie den durchschnittlichen
(volumengewichteten) fixen Zinssatz und den beizulegenden
Zeitwert. Dabei wird unterschieden, ob die Zinsswaps in
eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9
eingebunden sind oder nicht.
| in TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Nominalvolumen in TEUR | 674.406 | 677.438 |
| davon mit Hedge-Beziehung | 410.505 | 423.427 |
| davon ohne Hedge-Beziehung | 263.901 | 254.011 |
| Durchschnittlicher Zinssatz in % | 1,41 | 1,44 |
| Durchschnittliche Restlaufzeit in Jahren | 7,68 | 8,16 |
| Beizulegender Zeitwert in TEUR | 20.970 | -22.418 |
| davon mit Hedge-Beziehung | 9.964 | -19.913 |
| davon ohne Hedge-Beziehung | 11.006 | -2.505 |
Der ineffektive Anteil der Swaps in einer
Sicherungsbeziehung wurde als Ertrag in Höhe von TEUR
3.399 (Vorjahreszeitraum: TEUR 668) ergebniswirksam
erfasst. Die Marktwertänderung der Swaps, die nicht in
einer Sicherungsbeziehung stehen, wurde als Ertrag in
Höhe von TEUR 13.510 (Vorjahreszeitraum: TEUR 2.615)
ergebniswirksam erfasst. Der effektive Teil im aktuellen
Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 26.634
(Vorjahreszeitraum: TEUR 5.292) wurde unter
Berücksichtigung latenter Steuereffekte in Höhe
von TEUR -7.136 (Vorjahreszeitraum: TEUR -1.320)
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Für die
Zinsswaps, für die vor dem 1. Januar 2018
(Geltungszeitraum des IAS 39) der Nachweis der
Effektivität gemäß IAS 39 nicht mehr
erbracht werden konnte, wurden die bis dato erfolgsneutral
in der Hedge-Accounting-Rücklage erfassten
Wertänderungen in Höhe von TEUR 12
(Vorjahreszeitraum: TEUR 12) unter Berücksichtigung
der entsprechenden latenten Steuern in Höhe von TEUR
-4 (Vorjahreszeitraum: TEUR -3) planmäßig
ergebniswirksam aufgelöst. Zudem wurde im
Berichtszeitraum aufgrund der vorzeitigen Beendigung eines
sich bis dato in einer Hedge-Beziehung befindlichen
Zinsswaps ein Betrag von TEUR 17 (Vorjahreszeitraum: TEUR
0) aus der Hedge-Rücklage in das Konzernergebnis
umklassifiziert.
Der ineffektive Anteil, der sich aus der Bewertung der
PPAs ergab, wurde als Aufwand in Höhe von TEUR 1.351
(Vorjahreszeitraum: Ertrag TEUR 32) ergebniswirksam
erfasst. Der effektive Anteil im aktuellen
Geschäftsjahr in Höhe von TEUR -127.884
(Vorjahreszeitraum: TEUR -2.309) wurde unter
Berücksichtigung latenter Steuereffekte in Höhe
von TEUR 31.971 (Vorjahreszeitraum: TEUR 577)
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Encavis unterliegt hinsichtlich ihrer finanziellen
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie geplanter
Geschäftsvorfälle im Wesentlichen Risiken aus der
Veränderung von Zinssätzen. Ziel des finanziellen
Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch laufende
Aktivitäten zu begrenzen. Hierzu werden je nach
Einschätzung des Risikos derivative
Sicherungsinstrumente eingesetzt. Um das Ausfallrisiko zu
minimieren, werden die Zinssicherungsinstrumente nur mit
renommierten Finanzinstituten mit guter Bonität
abgeschlossen. Grundsätzlich werden nur Risiken, die
Auswirkungen auf den Cashflow des Konzerns haben,
abgesichert.
Die Risiken, denen der Encavis-Konzern unterliegt, und
deren Ausmaß haben sich im Vergleich zum
Konzernabschluss 2021 nicht oder nicht wesentlich
verändert.
Das Eigenkapital beträgt zum 30. Juni 2022 TEUR
999.106 (31. Dezember 2021: TEUR 1.066.388). Der
Rückgang in Höhe von TEUR 67.282 beziehungsweise
6,3 % resultiert hauptsächlich aus in der
Hedge-Rücklage erfassten Bewertungseffekten für
die derivativen Finanzinstrumente des Konzerns. Daneben
wirkte sich die Auszahlung der Dividende für das
vorangegangene Geschäftsjahr sowie die Auszahlung an
die Hybridkapitalgeber ebenfalls mindernd aus.
Gegenläufig wurde das positive Periodenergebnis
für den Berichtszeitraum erfasst. Die
Eigenkapitalquote beträgt 31,2 % (31. Dezember 2021:
33,2 %).
Vorstand und Aufsichtsrat der Encavis AG wollen die
Aktionäre in angemessener Weise am Erfolg des
Unternehmens beteiligen. Vor diesem Hintergrund haben
Aufsichtsrat und Vorstand der Encavis AG auf der
ordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 2022
vorgeschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je
dividendenberechtigte Stückaktie auszuzahlen. Dies
entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um
7,1 % (Dividende für das Geschäftsjahr 2020: 0,28
Euro). Dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat wurde
mit klarer Mehrheit zugestimmt.
Vorstand und Aufsichtsrat wollen den Aktionären der
Encavis AG im Zusammenhang mit der Dividende zudem die
größtmögliche Entscheidungsfreiheit bieten.
Vor diesem Hintergrund wurde die Dividende der Encavis AG
erneut als Wahldividende strukturiert. Aktionäre des
Unternehmens konnten in diesem Zusammenhang wählen, ob
sie die Dividende in bar oder einen Teil der Dividende zur
Begleichung der Steuerschuld in bar und den verbleibenden
Teil der Dividende in Form von Aktien der Gesellschaft
beziehen wollten.
Die Auszahlung der Dividende erfolgte am 23. Juni 2022.
Die Encavis AG hat die Möglichkeit angeboten, die
Dividende nach Wahl der Aktionäre ausschließlich
oder teilweise in bar oder in Form von Aktien zu erhalten.
Die Annahmequote von 29,7 % wird als Vertrauensbeweis der
Aktionäre in die Gesellschaft gesehen. Insgesamt
wurden am 30. Juni 2022 560.894 neue, auf den Inhaber
lautende Stückaktien ausgegeben. Die neuen Aktien sind
ab dem 1. Januar 2022 gewinnberechtigt. Das Grundkapital
erhöhte sich von 160.469.282,00 Euro auf
161.030.176,00 Euro.
Das Grundkapital beträgt somit zum Bilanzstichtag
161.030.176,00 Euro und ist eingeteilt in 161.030.176
Stückaktien mit einem Nennbetrag von 1,00 Euro je
Aktie.
Im Zuge der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit unterhält die
Muttergesellschaft Encavis AG Beziehungen zu
Tochtergesellschaften und zu anderen nahestehenden
Unternehmen (assoziierte Unternehmen und Unternehmen mit
demselben Personal in Schlüsselpositionen) und
Personen (Hauptaktionäre, Mitglieder des Aufsichtsrats
und des Vorstands sowie Verwandte dieser Personen).
Geschäftsvorfälle mit assoziierten Unternehmen
erfolgen zu Bedingungen, die denen mit unabhängigen
Geschäftspartnern entsprechen. Offene Positionen zum
Bilanzstichtag sind unbesichert und (mit Ausnahme der
Ausleihungen) zinslos und der Ausgleich erfolgt in bar.
Garantien an oder von nahestehenden Unternehmen und
Personen bezüglich Forderungen oder Verbindlichkeiten
wurden nicht gewährt.
| in TEUR | Erbrachte
Leistungen inkl. Zinsen |
Bezogene Leistungen | Forderungen | Verbindlich-
keiten |
Begebene
Ausleihungen inkl. Zinsen |
| CHORUS IPP Europe GmbH | 623 | 72 | |||
| Gnannenweiler Windnetz GmbH & Co. KG | 23 | ||||
| Pexapark AG | 549 | 73 | |||
| Stern Energy S.p.A. | 2 | 1.332 | 423 | ||
| Stern PV 2 Srl | 13 | 547 | |||
| Stern PV 3 Srl | 11 | 444 | |||
| Stern PV 4 Srl | 5 | 235 | |||
| Summe | 654 | 1.904 | 72 | 496 | 1.226 |
| (01.01.2021 bis 30.06.2021) | (292) | (1.957) | |||
| (31.12.2021) | (73) | (533) | (1.267) |
Im Mai 2022 wurden die Anteile an der Stern Energy
S.p.A. von 30 % auf 51 % um TEUR 12.763 aufgestockt. Trotz
der Mehrheitsbeteiligung erfolgt aufgrund der vertraglichen
Vereinbarungen auch nach der Aufstockung keine
Vollkonsolidierung der Gesellschaft.
Die Beteiligung an der Richelbach Solar GbR in Höhe
von TEUR 120 zum 30. Juni 2022 (31. Dezember 2021: TEUR
120) ist als gemeinsame Tätigkeit gemäß
IFRS 11 klassifiziert. Encavis bilanziert ihre Beteiligung
an der gemeinsamen Tätigkeit durch die Erfassung ihres
Anteils an den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten,
Erlösen und Aufwendungen gemäß ihren
vertraglich übertragenen Rechten und Verpflichtungen.
Zum Bilanzstichtag bestehen Mietverträge zu
marktüblichen Konditionen mit der B&L Holzhafen
West GmbH & Co. KG, einem dem Aufsichtsratsmitglied
Albert Büll zuzurechnenden Unternehmen, über
Büroflächen für die Encavis AG. Die Summe
der Transaktionen im ersten Halbjahr 2022 mit der B&L
Holzhafen West GmbH & Co. KG beträgt TEUR 476
(Vorjahr: TEUR 396). Zum Bilanzstichtag existieren keine
ausstehenden Salden aus Transaktionen mit der B&L
Holzhafen West GmbH & Co. KG.
Für die Gesellschaft Encavis GmbH besteht mit der
PELABA Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, einem
dem Aufsichtsratsmitglied der Encavis Asset Management AG
Peter Heidecker zuzurechnenden Unternehmen, ein Mietvertrag
bezüglich der Büroflächen des Segments Asset
Management in Neubiberg. Der Mietvertrag hatte eine feste
Laufzeit bis Ende 2019 und verlängert sich seitdem
automatisch um jeweils ein Jahr, sofern er nicht von einer
der Parteien mit einer Frist von sechs Monaten
gekündigt wird. Der Vertrag läuft damit
mindestens bis Ende 2023. Die Monatsmiete basiert auf
marktüblichen Konditionen. Die Summe der Transaktionen
im ersten Halbjahr 2022 mit der PELABA
Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG beträgt
TEUR 96 (Vorjahr: TEUR 77). Zum Bilanzstichtag existieren
keine ausstehenden Salden aus Transaktionen mit der PELABA
Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG.
Im ersten Halbjahr 2022 beschäftigte der Konzern,
abgesehen von den Vorstandsmitgliedern, durchschnittlich
153 (Vorjahr: 140) Mitarbeiter, ermittelt nach den
Beständen zu den jeweiligen Berichtsstichtagen. Die
durchschnittliche Mitarbeiterzahl nach Funktion ist
nachfolgend dargestellt:
| Durchschnittliche Mitarbeiterzahl pro Funktion | Encavis AG | Encavis Asset
Management AG |
Encavis GmbH | Summe |
| Finance | 20 | 20 | ||
| (Vorjahr) | (21) | (21) | ||
| Operations | 23 | 23 | ||
| (Vorjahr) | (25) | (25) | ||
| Stab | 30 | 30 | ||
| (Vorjahr) | (25) | (25) | ||
| Investment | 13 | 13 | ||
| (Vorjahr) | (9) | (9) | ||
| Corporate Finance/Project Finance | 6 | 6 | ||
| (Vorjahr) | (6) | (6) | ||
| Asset Management | 42 | 19 | 61 | |
| (Vorjahr) | (39) | (16) | (55) | |
| Summe | 92 | 42 | 19 | 153 |
| (Vorjahr) | (86) | (39) | (16) | (140) |
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick
über die in den Sachanlagen ausgewiesenen aktivierten
Nutzungsrechte pro Anlagenklasse zum 30. Juni 2022:
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Grundstücke | 198.867 | 204.355 |
| Gebäude | 7.050 | 7.467 |
| Energieerzeugungsanlagen | 28.508 | 29.444 |
| PKW | 141 | 147 |
| Summe | 234.565 | 241.413 |
Die in den Nutzungsrechten für die Grundstücke
enthaltenen aktivierten Rückbaukosten werden durch den
Anstieg der Zinsen erheblich reduziert. Dieser Effekt
übersteigt den gegenläufigen Anstieg aus
Unternehmenserwerben, Neuverträgen und
Bewertungseffekten, weshalb der Buchwert der Nutzungsrechte
insgesamt zurückgeht.
Die Leasingverbindlichkeiten stellen sich zum 30. Juni
2022 wie folgt dar:
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | |
| Langfristig | 183.287 | 176.068 |
| Kurzfristig | 12.922 | 10.628 |
| Summe | 196.209 | 186.696 |
Der Anstieg der Leasingverbindlichkeiten ist im
Wesentlichen auf die Unternehmenserwerbe, Neuverträge
und Bewertungseffekte zurückzuführen.
Hinsichtlich der wesentlichen Ereignisse nach Ende des
Berichtszeitraums verweisen wir auf den Abschnitt
"Ereignisse nach dem Bilanzstichtag" des
Konzernzwischenlageberichts.
Die Mitteilungen gemäß § 21 Abs. 1 oder
Abs. 1a WpHG können auf der Website der Encavis AG
unter https://www.encavis.com/de/nachhaltigkeit/governance/
eingesehen werden.
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen,
die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und
Prognosen des Vorstands beruhen sowie den ihm zurzeit
verfügbaren Informationen. Bekannte wie auch
unbekannte Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse
können dazu führen, dass die tatsächlichen
Ergebnisse, die Finanzlage oder die Entwicklung von den
hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Wir
übernehmen keine Verpflichtung, die in diesem Bericht
gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.
Bei Prozentangaben und Zahlen in diesem Bericht
können Rundungsdifferenzen auftreten.
Alle relevanten Informationen der Encavis AG werden im
Sinne einer transparenten Kapitalmarktkommunikation auf der
Homepage der Gesellschaft www.encavis.com in der Rubrik
"Investor Relations" veröffentlicht und
bereitgestellt.
Zudem nutzt die Encavis AG soziale Medien wie
beispielsweise LinkedIn
(https://de.linkedin.com/company/encavis-ag) oder Twitter
(https://twitter.com/encavis), um Nachrichten und
Informationen zum Unternehmen zeitnah und transparent zu
kommunizieren.
Die Investor-Relations-Abteilung steht allen bestehenden
und potenziellen Aktionären für Fragen und
Anregungen zur Aktie und zum Unternehmen jederzeit gerne
zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Sie!
Investor Relations
Große Elbstraße 59
D-22767 Hamburg
Fon: +49 (0)40 37 85 62 242
E-Mail: ir@encavis.com
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Halbjahresberichterstattung der
Konzernhalbjahresabschluss zum 30. Juni 2022 in Verbindung
mit dem Geschäftsbericht 2021 ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und die Lage des Konzerns so dargestellt ist,
dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des
Konzerns beschrieben sind.
Hamburg, im August 2022
Encavis AG
Vorstand
| Dr. Dierk Paskert | Dr. Christoph Husmann | Mario Schirru |
| CEO | CFO | COO/CIO |
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