ENCAVIS AG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024

Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024

Der Encavis-Konzern

Allgemeine Informationen

Der zusammengefasste Lagebericht umfasst neben dem Encavis-Konzern (nachfolgend "der Konzern" oder "Encavis") auch das Mutterunternehmen, die Encavis AG mit Sitz in Hamburg, Deutschland. Er wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie unter Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) Nr. 20 aufgestellt.

Die Encavis AG wird seit dem 4. Dezember 2024 von der Elbe BidCo AG mit Sitz in Hamburg, Deutschland kontrolliert. Die Elbe BidCo AG ist eine Holdinggesellschaft, die von durch Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. und deren verbundene Unternehmen beratene und verwaltete Investmentfonds, Vehikel und Accounts kontrolliert wird.

Die Encavis AG stellt den Einzelabschluss nach den Rechnungslegungsgrundsätzen des HGB und den Konzernabschluss nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) auf. Das Unternehmen hat sich dazu entschieden, die IFRS auch nach dem Delisting zum 31. Januar 2025 freiwillig gemäß § 315e Absatz 3 HGB anzuwenden. Der Lagebericht und Konzernlageberichtsind zusammengefasst, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wird jeweils separat dargestellt.

Das Grundkapital zum 31. Dezember 2024 beträgt 161.722.524,00 Euro und ist eingeteilt in 161.722.524 Stückaktien ohne Nennbetrag. Die Börse Hamburg hat trotz des Delistings entschieden, dass die Einbeziehung der Aktien der Encavis AG im Freiverkehr der Börse Hamburg bis auf Weiteres beibehalten wird.

Alle Angaben in diesem Bericht beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt, auf den 31. Dezember 2024 beziehungsweise auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024.

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die Encavis AG nutzt die vielfältigen Chancen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Als unabhängiger Betreiber von umweltfreundlichen und emissionsfreien Kraftwerkskapazitäten hat Encavis das Erzeugungsportfolio seit 2009 kontinuierlich ausgebaut. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist der Erwerb und Betrieb von Onshore-Wind- und Solarparks. Das Unternehmen konzentriert sich bei der Akquisition neuer Anlagen auf einen Mix aus in Entwicklung befindlichen Projekten und baureifen beziehungsweise schlüsselfertigen Projekten oder bereits bestehenden Anlagen, die über garantierte Einspeisevergütungen (Feed-in Tariffs) verfügen oder für die langfristige Stromabnahmeverträge abgeschlossen werden. Die Entwicklungsprojekte beziehungsweise fertigen Anlagen befinden sich grundsätzlich in geografischen Regionen, die sich durch ein stabiles wirtschaftspolitisches Umfeld und verlässliche Investitions- und Rahmenbedingungen auszeichnen.

Das stark wachsende Geschäft des operativen Betriebs und der technischen Wartung (O&M) von Solaranlagen betreibt die 80-prozentige Tochtergesellschaft Stern Energy S.p.A. Um die technischen Dienstleistungen des Konzerns weiter zu stärken und das O&M-Geschäft zu einer führenden Plattform für Solarservices für Drittkunden in Europa auszubauen, hat das in Parma (Italien) ansässige Unternehmen bereits Niederlassungen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Dänemark aufgebaut und wird zukünftig auch in Spanien expandieren.

Darüber hinaus bietet Encavis institutionellen Investoren über ihre Tochtergesellschaft Encavis Asset Management AG attraktive Möglichkeiten, in Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien zu investieren. Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst alle Dienstleistungen in diesem Geschäftsbereich, das heißt die Initiierung von Fonds beziehungsweise die individuelle Gestaltung und Strukturierung sonstiger Investitionen für professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare Energien sowie den Betrieb der von diesen Anlegern gehaltenen Anlagen.

Das Portfolio von Encavis umfasst aktuell rund 240 Solar- und rund 100 Windparks mit einer Leistung von mehr als 3,8 Gigawatt (GW) in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Spanien, Irland und Litauen. Davon betreibt der Konzern mehr als 35 Solar- und knapp 50 Windparks im Rahmen des Segments Asset Management für Dritte.

Konzernstruktur

Die Encavis AG ist das Mutterunternehmen des Encavis-Konzerns. Neben der Encavis AG werden zum 31. Dezember 2024 insgesamt 330 Tochterunternehmen (Vorjahr: 301) unmittelbar oder mittelbar in den Konzernabschluss einbezogen.

Das Schaubild stellt die Segmente des Konzerns zum 31. Dezember 2024 dar:

Wirtschaftsbericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft mit stabiler Entwicklung in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld

Die Entwicklung der Weltwirtschaft war im Jahr 2024 von vielfältigen negativen Einflüssen geprägt, verlief aber in einem insgesamt schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld durchaus robust. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) stieg das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr -damit blieb die Wachstumsrate nahezu stabil. Im Vorjahr lag die Wachstumsrate mit revidiert 3,3 % nur geringfügig höher. Hohe Finanzierungskosten, Belastungen durch die russische Invasion in der Ukraine und den Nahostkonflikt sowie zunehmende Handelsrestriktionen verhinderten eine stärkere Wachstumsdynamik des globalen BIP und führten gleichzeitig zu erhöhter Unsicherheit und damit zu einer spürbaren Zurückhaltung bei allen Marktteilnehmern.

Die in der zweiten Jahreshälfte nachgelassene konjunkturelle Dynamik und eine leichte Entspannung bei den Energie-und Rohstoffpreisen blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Während die globale Inflation von 6,7 % um einen Prozentpunkt auf 5,7% im Jahr 2024 zurückging, lag die Inflationsrate im Euroraum im Dezember 2024 bei 2,4 % und in den USA bei 2,9 %. Dies entspricht einem Rückgang um einen beziehungsweise einen halben Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Damit sahen die Zentralbanken ausreichend Spielraum für eine Änderung ihrer Geldpolitik und leiteten die Lockerung ihres bisherigen restriktiven Kurses ein. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung in den großen Volkswirtschaften des Euroraums veranlasste die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Sommer 2024 zu einer ersten Zinssenkung, der noch drei weitere folgten. Zum Jahresende 2024 lag der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagensatz bei 3,0% und damit einen Prozentpunkt unter dem Vorjahresniveau. Die US-Notenbank (Fed) senkte ihren Leitzins mit leichter Verzögerung erst in der zweiten Jahreshälfte in drei Schritten ebenfalls um insgesamt einen Prozentpunkt auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50%.

Die sogenannten fortgeschrittenen Volkswirtschaften entwickelten sich im Jahr 2024 sehr heterogen. Die Wachstumsrate lag nach Angaben des IWF unverändert zum Vorjahr bei 1,7 %. Dabei entwickelte sich die US-Wirtschaft mit einem Plus von 2,8 % (Vorjahr: 2,9 %) überdurchschnittlich, während das BIP im Euroraum lediglich um 0,8 % (Vorjahr: 0,4%) zulegte. Die anhaltende Schwäche des produzierenden Gewerbes dämpfte die wirtschaftliche Entwicklung in Ländern wie Deutschland und Italien spürbar, so dass wichtige Volkswirtschaften als Wachstumstreiber für den Euroraum ausfielen. Erste positive Effekte aus der eingeleiteten Lockerung der Geldpolitik sowie steigende Reallöhne konnten diese strukturelle Schwäche im Jahr 2024 noch nicht nennenswert kompensieren.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) schrumpfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 preis-und kalenderbereinigt um 0,2 %, nachdem die Wirtschaftsleistung bereits im Vorjahr um 0,3 % zurückgegangen war. Die schwierige konjunkturelle Lage der deutschen Wirtschaft ist nach Einschätzung des Destatis insbesondere auf die anhaltende Schwäche des verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen. Wichtige Branchen wie der Maschinenbau oder die Automobilindustrie produzierten deutlich weniger. Energieintensive Industriezweige wie die Chemie- und Metallindustrie konnten lediglich das niedrige Vorjahresniveau erreichen. Entsprechend gingen die Exporte deutlich um 0,8% zurück. Die nachlassende Inflation und reale Lohnerhöhungen ließen die privaten Konsumausgaben nur leicht um 0,3% gegenüber dem Vorjahr ansteigen. Deutlich stärker erhöhten sich die Konsumausgaben des Staates mit einem Plus von 2,6%, wobei vorwiegend deutlich gestiegene soziale Sachleistungen zu diesem überproportionalen Anstieg beitrugen. Dagegen sanken die Bruttoanlageinvestitionen um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Hier wirkten sich die im vierten Jahr in Folge rückläufigen Investitionen in den Wohnungsbau ebenso negativ aus wie die um 5,5 % gesunkenen Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge.

Leichtes Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2025 erwartet

Der IWF prognostiziert für das Jahr 2025 eine Wachstumsrate des globalen BIP von 3,3% und damit nur einen leichten Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Eine Rückkehr auf den dynamischen Wachstumspfad der Vorpandemiejahre 2000 bis 2019 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 3,7 % bleibt somit weiterhin aus. Die wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und einer Belastung des Welthandels durch eine restriktivere Zollpolitik auch 2025 bestehen. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, die stark vom produzierenden Gewerbe abhängen, wird die Entwicklung weiterhin von einer schwachen industriellen Dynamik geprägt sein. Strukturreformen und eine Wiederbelebung der vertrauensvollen multilateralen Zusammenarbeit sind entscheidend, um das mittelfristige Wachstum zu fördern und die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken. Die globale Inflation wird nach Einschätzung des IWF zwar weiter zurückgehen. Die prognostizierte Inflationsrate von 4,2 % für das Gesamtjahr 2025 wird aber weiterhin über den definierten Zielkorridoren der führenden Notenbanken liegen.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Erneuerbare Energien erreichen 2024 ein neues Rekordniveau

Der weltweite Zubau an Kapazitäten aus Erneuerbaren Energien wird im Jahr 2024 im 23. Jahr in Folge ein neues Rekordniveau erreichen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) wuchsen das Volumen des weltweiten Kapazitätszubaus um rund 20 % auf 666 Gigawatt (GW). Das stürmische Wachstum des Vorjahres führte insbesondere im chinesischen Markt zu Herausforderungen bei der Netzintegration, so dass zusammen mit geringeren Auktionsvolumina in Spanien und reduzierten Förderanreizen in wichtigen internationalen Märkten das Vorjahresniveau von über 60 % Kapazitätszubau im Jahr 2024 nicht erreicht werden konnte. Entsprechend kehrte die Wachstumsrate im Jahr 2024 wieder auf ihren langfristigen, durchaus dynamischen Wachstumspfad zurück. Die Experten der IEA gehen in ihrer Hauptprognose für 2024 von einem Anstieg des weltweiten Zubaus bei der Photovoltaik um knapp 20 %, bei der Windenergie um 10 % und bei der Wasserkraft um über 85 % aus.

Die anhaltende politische und vielfach auch gesellschaftliche Unterstützung ist weiterhin der Haupttreiber für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der globalen Wirtschaft und insbesondere für die dynamische Entwicklung der Erneuerbaren Energien. Dies spiegelt sich auch in den Beschlüssen der 29. UN Climate Change Conference (COP29) wider. Ein zentrales Ergebnis war die Verabschiedung eines neuen Klimafinanzierungsziels durch die 190 Vertragsstaaten, wonach die Unterstützung der Entwicklungsländer für den Klimaschutz von derzeit 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr auf 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2035 verdreifacht werden soll. 61 Staaten, die zusammen für 80 % der weltweiten Emissionen verantwortlich sind, haben zudem die sogenannte Breakthrough Agenda bekräftigt und weiterentwickelt. Ziel dieser globalen Initiative ist es, durch gezielte internationale Zusammenarbeit die Dekarbonisierung in den Schlüsselsektoren der Weltwirtschaft voranzutreiben. Darüber hinaus wurde die Initiative "Global Energy Storage and Grids Pledge" ins Leben gerufen, die den Ausbau der weltweit installierten Energiespeicherkapazität auf 1.500 GW bis 2030 vorantreiben soll.

Weltweiter Zubau an Kapazitäten Erneuerbarer Energien auf voraussichtlich 9.760 GW bis 2030 erwartet

In ihrer im Oktober 2024 veröffentlichten Studie "Renewables 2024 - Analysis and forecasts to 2030" prognostiziert die IEA unter Berücksichtigung der bestehenden politischen Maßnahmen und Marktbedingungen einen Zubau der weltweit in Betrieb genommenen Kapazitäten von Erneuerbaren Energien um 5.500 GW auf 9.760 GW bis zum Jahr 2030. Grundlage für diese Prognose ist die Annahme einer kontinuierlichen Zunahme der weltweiten Kapazitätserweiterungen im Bereich der Erneuerbaren Energien bis zu einem jährlichen Zubau im Jahr 2030 um fast 935 GW - 70 % mehr als der im vergangenen Jahr erreichte Rekordwert. Damit werden die weltweiten Kapazitäten ausgehend von der installierten Basis im Jahr 2022 bis 2030 voraussichtlich insgesamt um das 2,7-Fache wachsen und damit die derzeitigen nationalen Ziele um fast 25% übertroffen. Dies ist ein bemerkenswertes Wachstum, aber unter den gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen nicht ausreichend, um die auf der COP28 beschlossene Verdreifachung der weltweit installierten Kapazität für Erneuerbare Energien auf 11.000 GW bis 2030 zu erreichen. Um die Lücke bis 2030 zu schließen, müssen laut IEA insbesondere die unzureichenden Investitionen in die Netzinfrastruktur erhöht sowie die schwerfälligen Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Zwischen 2024 und 2030 werden auf Basis der IEA-Hauptprognose mehr als 5.500 GW an neuen Kapazitäten für Erneuerbare Energien in Betrieb genommen. Rund 95 % davon entfallen auf Photovoltaik- und Windkraftanlagen, da ihre Erzeugungskosten in den meisten Ländern niedriger sind als die für fossile und nicht fossile Alternativen und sie weiterhin politisch gefördert werden.

Privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge sind weiter stark nachgefragt

Die zunehmende Wirtschaftlichkeit Erneuerbarer Energien im Vergleich zu konventionellen Energieerzeugungsformen sowie das klare Bekenntnis von Unternehmen zu einer klimafreundlichen Energiebilanz, wie es beispielsweise in der RE100-Initiative zum Ausdruck kommt, sorgen weiter für eine zunehmende Dynamik im Markt für privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge. Getrieben von sinkenden Subventionen, der weiter steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen und dem Bedürfnis nach einer stabilen und sicheren Energieversorgung nimmt die Bedeutung von Power Purchase Agreements (PPAs) zu. Industrieunternehmen erwerben Anteile an großen Projekten für Erneuerbare Energien und schließen PPAs ab, um ihre Produktionsanlagen langfristig mit Strom zu versorgen. Vor dem Hintergrund niedriger Großhandelspreise für Strom erwies sich der europäische Markt für PPAs im Jahr 2024 als robust. Nach Analysen von Veyt wurden in Europa insgesamt 267 PPAs abgeschlossen. Dies entspricht einem Anstieg von 21 % gegenüber dem Vorjahr. Die vertraglich vereinbarte Kapazität lag mit 16 GW dabei nahezu auf dem Vorjahresniveau.

Entwicklung auf den europäischen Kernmärkten

Einer der aktivsten Akteure und Motor der globalen Energiewende ist die Europäische Union (EU). Im Jahr 2024 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung bei über 46 % - gut drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Windenergie (onshore und offshore) trug mit 18,9 %, Lauf- und Speicherwasser 13,7 %, Photovoltaik 9,6 % und Biomasse 3,0 % zur gesamten Nettostromerzeugung bei. Die EU forciert den Ausbau der Erneuerbaren Energien kontinuierlich durch politische Maßnahmen. Grundlage ist dabei die im Jahr 2023 überarbeitete EU-Erneuerbaren-Richtlinie (RED), in der unter anderem das verbindliche europäische Ziel für den Anteil Erneuerbarer Energien an der Gesamtenergie für 2030 von bisher 32% auf mindestens 42,5% beziehungsweise 45% festgelegt wurde. Dies würde nahezu eine Verdopplung des zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der RED bestehenden Anteils Erneuerbarer Energien in der EU bedeuten. Gleichzeitig soll unter anderem durch die Fortschreibung der erleichterten Regelungen die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für den Ausbau Erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur erfolgen. Durch die Klassifizierung des Ausbaus von Erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur als Vorhaben vom übergeordneten öffentlichen Interesse sollen die zeitaufwändigen Genehmigungsverfahren spürbar verkürzt und Projekte insbesondere in Vorranggebieten schneller realisiert werden können. Bereits im Jahr 2050 soll Europa als erster Kontinent der Welt vollständig klimaneutral sein und zudem den "Green Deal" umgesetzt haben.

Um die in der RED festgelegten Ziele zu erreichen, müssen jährlich mehr als 100 GW an neuen Windkraft- und Solaranlagen installiert werden. Entsprechend ehrgeizig sind die Ausbauziele formuliert. So sieht die Solarstrategie der EU vor, die Photovoltaikkapazität bis 2030 auf 600 GW nahezu zu verdreifachen. Im gleichen Zeitraum soll die installierte Kapazität der Windkraftanlagen (onshore und offshore) von 204 GW auf über 500 GW steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die EU-Länder im Dezember 2024 ihre Ziele für Erneuerbare Energie aus Offshore-Windkraftanlagen aktualisiert. Demnach soll die installierte Kapazität auf Basis der aggregierten einzelnen nationalen Ausbauziele deutlich wachsen: auf 86-89 GW bis 2030, auf 259-261 GW bis 2040 und auf 356-366 GW bis 2050.

Deutschland

Nach Angaben der Bundesnetzagentur trugen die Erneuerbaren Energien im Jahr 2024 rund 59,0 % zur Nettostromerzeugung in Deutschland bei, die um 4,2 % auf rund 431,7 Terawattstunden (TWh) zurückging. Der Anteil der Erneuerbaren Energien erhöhte sich damit um 3,0 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt stammten rund 254,9 TWh der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien. Windkraftanlagen speisten mit 137,6 TWh rund 3,3 % weniger Strom in das öffentliche Netz ein. Davon entfielen 111,9 TWh auf Onshore-Windkraftanlagen und 25,7 TWh auf Offshore-Windkraftanlagen. Insgesamt betrug der Anteil der Windenergie an der öffentlichen Nettostromerzeugung damit 31,9 % (Vorjahr: 31,6 %). Photovoltaikanlagen trugen rund 63,3 TWh zur Gesamterzeugung bei, was einem Anstieg von 13,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und auf die überdurchschnittliche Sonneneinstrahlung im Sommer sowie den deutlichen Ausbau der installierten Leistung zurückzuführen ist. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag damit bei 14,7% (Vorjahr: 12,3%). Die beiden anderen erneuerbaren Energieträger Wasserkraft und Biomasse steuerten 4,0% (Vorjahr: 3,2%) beziehungsweise 8,4% (Vorjahr: 8,4%) zur Stromerzeugung bei. Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern belief sich auf 176,8 TWh, gleichbedeutend mit einem Rückgang von 10,9 % gegenüber dem Vorjahr. 2024 war das erste Jahr, in dem in Deutschland nach der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke im April 2023 kein Strom aus Kernenergie erzeugt wurde.

Die installierte Leistung erneuerbarer Energiequellen ist in Deutschland im Jahr 2024 nach ersten Zahlen der Bundesnetzagentur um 12 % auf knapp 190 GW gestiegen. Nach einem Rekordwert im Jahr 2023 übertraf der Zubau an Photovoltaikleistung mit 16,2 GW damit den Vorjahreswert nochmals um 2,1 GW. Diese positive Entwicklung ist sowohl auf den erfolgten Zubau auf Hausdächern oder an Gebäuden und Fassaden als auch auf größere Flächen zurückzuführen. Zum Jahresende betrug die installierte Photovoltaikgesamtleistung in Deutschland 99,3 GW und lag damit erstmals über 90 GW. Etwas verhaltener entwickelte sich der Zubau von Windkraftanlagen. Im Jahr 2024 wurden Onshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von 2,5 GW (Vorjahr: 2,9 GW) neu installiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der von der Bundesnetzagentur ausgewiesene Zubauwert um endgültig stillgelegte Anlagen mit einer Leistung von 0,7 GW bereinigt wurde. Die installierte Gesamtleistung der in Betrieb befindlichen Onshore-Windkraftanlagen lag zum Jahresende bei 63,5 GW. Die Inbetriebnahme von zwei großen Windparks in der Ost- und Nordsee führte zu einem deutlichen Anstieg der neu installierten Leistung von Offshore-Windkraftanlagen auf 0,7 GW nach 0,3 GW im Vorjahr. Insgesamt war damit zum Jahresende in der Ost- und Nordsee eine Leistung von 9,2 GW installiert.

Die Bundesregierung hat mit ihren regulatorischen Initiativen vielfältige Grundlagen geschaffen, um die Planung, die Genehmigung und den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen zu beschleunigen. So ist die im Jahr 2023 in Kraft getretene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erstmals konsequent auf das Erreichen des 1,5-Grad-Pfades des Pariser Klimaschutzabkommens ausgerichtet. Im Jahr 2030 sollen 80 % des Bruttostromverbrauchs in Deutschland aus Erneuerbaren Energien stammen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat die Bundesregierung Ende Juli 2024 ein Gesetz zur Umsetzung der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) verabschiedet. Kernelement ist insbesondere die Ausweisung von sogenannten Beschleunigungsgebieten für Windenergieanlagen an Land sowie für Photovoltaikanlagen, einschließlich zugehöriger Energiespeicher. Dies soll ebenso wie die vorgenommenen Änderungen des Baugesetzbuches und des Raumordnungsgesetzes zu einer deutlichen Beschleunigung der Genehmigungsverfahren beitragen.

Eine höhere Geschwindigkeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ist dringend erforderlich, um die angestrebte Verdopplung des Anteils Erneuerbarer Energien an der Stromproduktion von 40 % auf 80 % bis 2030 zu erreichen. Im Bereich der Solarenergie sieht das EEG eine installierte Gesamtleistung von 215 GW vor. Das bedeutet, dass der jährliche Ausbau der Photovoltaik von gut 7 GW im Jahr 2022 auf 22 GW verdreifacht werden muss. Die Ausbauziele für die Windenergie an Land liegen bei 115 GW im Jahr 2030 und 157 GW im Jahr 2035, was einem jährlichen Zubau von 10 GW entspricht. Die Ausbauziele für die Windenergie auf See sollen auf mindestens 30 GW bis 2030 gesteigert werden.

Dänemark

Dänemark gehört weltweit zu den Vorreitern im Bereich der Erneuerbaren Energien und ist auf dem besten Weg, die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erreichen. Mit der im Juli 2024 veröffentlichten Aktualisierung des National Energy and Climate Plan (NECP) hat die dänische Regierung ihre Absicht bekräftigt, das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beschleunigen und bereits 2045 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Bis 2050 will die dänische Regierung die Treibhausgasemissionen sogar um 110 % gegenüber dem Stand von 1990 reduzieren. Das bedeutet, dass nicht nur alle eigenen Emissionen neutralisiert werden sollen, sondern darüber hinaus zusätzliche CO2 -Reduktionen z.B. durch negative Emissionen wie Carbon Capture Storage (CCS) oder Aufforstung erreicht werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden seit der Verabschiedung des Klimagesetzes im Jahr 2020 mehr als 75 Gesetze und Vereinbarungen verabschiedet, die insgesamt mehr als 129 Milliarden Euro für wichtige Klimaabkommen zur Verfügung stellen.

Im Mittelpunkt der dänischen Energiepolitik steht die Errichtung weiterer Offshore-Windparks. Durch zusätzliche Ausschreibungen sollen Kapazitäten von mindestens 9 GW in der Ost- und Nordsee geschaffen werden. Zusätzlich soll die sogenannte Energieinsel Bornholm in der Nordsee im Jahr 2030 mindestens 3 GW und im Jahr 2040 mindestens 10 GW erzeugen. Allerdings wurden alle Ausbaupläne für Offshore-Windkraftanlagen im Februar 2025 von der dänischen Regierung gestoppt, nachdem sich auf Ausschreibungen für drei Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von bis zu 3 GW kein einziger Interessent beworben hatte. Von diesem Stopp ist auch die Energieinsel Bornholm betroffen. Ob das Projekt wie geplant 2030 fertiggestellt werden kann, ist unklar. Die dänische Regierung arbeitet mit Hochdruck daran, die Förderregeln zu überarbeiten und zusätzliche Subventionen bereitzustellen, um Unternehmen für das ambitionierte Projekt zu gewinnen. Der nationale Energiekrisenstab (NEKST) hat Ende Februar 2024 insgesamt 27 konkrete Empfehlungen für einen beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien veröffentlicht. Die dänische Regierung hat diese Empfehlungen aufgegriffen und im Mai 2024 ihre neue Solarzellenstrategie verabschiedet. Auf dieser Grundlage sollen unter anderem Genehmigungsprozesse schneller durchlaufen, Finanzierungsmöglichkeiten vereinfacht und der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf weniger zugänglichen Flächen gefördert werden. Im Juni 2024 verabschiedete das dänische Parlament zudem mehrere Gesetzesentwürfe zur Beschleunigung der behördlichen Genehmigungsverfahren von Solar- und Windkraftanlagen.

Im Jahr 2024 erreichte der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten dänischen Nettostromerzeugung rund 83,0 %. Davon entfielen 31,0 % auf Onshore-Windkraftanlagen, 28,3 % auf Offshore-Windkraftanlagen, 11,6 % auf Biomasseanlagen und 10,7% auf Photovoltaikanlagen.

Finnland

Finnland hat sich eines der ehrgeizigsten Klimaziele der Welt gesetzt und will als erstes Industrieland der Welt bereits im Jahr 2035 klimaneutral sein - 15 Jahre vor der EU-Zielsetzung. Grundlage für die Erreichung dieses Ziels ist die im Juli 2024 veröffentlichte Aktualisierung des NECP. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Bereich der gemeinsamen Energienutzung um 50 % gegenüber 2005 gesenkt werden. Erneuerbare Energien sind dabei ein wichtiger Baustein der finnischen Klimapolitik. Das von der EU für 2030 gesetzte Ziel, mindestens 40 % des Bruttoenergieverbrauchs durch Erneuerbare Energien zu decken, hat Finnland bereits seit dem vorletzten Jahr erreicht. Daher wurde im NECP ein deutlich ambitionierteres Ziel definiert: Bis 2030 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch auf mindestens 62 % steigen.

Im Jahr 2024 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung in Finnland bei 52,6 %. Die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen waren Onshore-Windkraftanlagen mit einem Anteil von 25,1 %, Laufwasseranlagen mit 17,5 % und Biomasseanlagen mit 8,2 %. Die Verbrennung fossiler Energieträger hat weiter an Bedeutung verloren und steuerte nur noch 7,4 % zur Nettostromerzeugung bei. Wichtigste Energiequelle blieb mit einem Anteil von 40,0% die Kernenergie.

Frankreich

Die französische Regierung setzt in ihrer Energiepolitik weiterhin auf einen Mix aus Erneuerbaren Energien und Kernenergie. Entsprechend weniger ambitioniert sind die französischen Ausbauziele für Erneuerbare Energien. Zwar will Frankreich seine Treibhausgasemissionen reduzieren und bis 2050 klimaneutral werden, betont aber in der im Juli 2024 veröffentlichten Aktualisierung des NECP die Bedeutung der Energiesicherheit für die nationale Energiepolitik. Grundsätzlich präferiert die französische Regierung sogenannte Dekarbonisierungsziele, die die Kernenergie gegenüber den Erneuerbaren Energien berücksichtigen beziehungsweise bevorzugen. Entsprechend enthält der NECP das konkrete Ziel, mindestens sechs und maximal 14 neue Kernkraftwerke zu bauen.

Die abschließend vereinbarten Ausbauziele für die Erneuerbaren Energien folgen weitgehend den Regierungsvorschlägen aus dem Herbst 2023. Demnach sollen die Kapazitäten bis 2035 bei Offshore-Windkraftanlagen auf 18 GW und bei Onshore-Windkraftanlagen auf 40 bis 45 GW mindestens verdoppelt werden. Für Photovoltaikanlagen ist ein jährlicher Zubau vorgesehen, der bis 2035 zu einer installierten Kapazität von 75 bis 100 GW führen soll. Um die Erreichung dieser Ziele zu unterstützen, hat die französische Regierung im Juli 2024 mehrere Ausschreibungen für den Ausbau von 0,9 GW Onshore-Windkraftanlagen und 1,2 GW Photovoltaikanlagen angekündigt. Darüber hinaus wurde die Vorqualifizierungsphase für die neunte Ausschreibung für Offshore-Windkraftanlagen für die Entwicklung von vier Projekten mit einer Kapazität von 2,5 GW eröffnet. Im Oktober 2024 folgte die zehnte Ausschreibung für die Entwicklung von Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität zwischen 8 und 10 GW.

Im Jahr 2024 war die Kernenergie mit einem Anteil an der gesamten Nettostromerzeugung von 69,7 % die mit Abstand wichtigste Energiequelle Frankreichs. Der Anteil der Erneuerbaren Energien lag lediglich bei 24,9 %. Die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen waren Laufwasser mit einem Anteil von 8,9 %, Onshore-Windkraftanlagen mit 8,1 %, Photovoltaikanlagen mit 4,5 % und Speicherwasser mit 3,4 %.

Großbritannien

Nach dem Anfang Juli 2024 erfolgten Regierungswechsel hat die neue britische Regierung den Clean Power 2030 Action Plan umfassend überarbeitet und im Dezember 2024 veröffentlicht. Die beschriebenen Maßnahmen zielen darauf ab, bis 2030 den gesamten Stromverbrauch in Großbritannien aus erneuerbaren Energiequellen decken zu können. Damit dies gelingt, soll der Kapazitätsausbau der Erneuerbaren Energien deutlich beschleunigt werden. Bis 2030 sollen die Kapazitäten der Offshore-Windkraftanlagen auf 43 bis 50 GW, der Onshore-Windkraftanlagen auf 27 bis 29 GW und der Photovoltaikanlagen auf 45 bis 47 GW ausgebaut werden. Gleichzeitig sollen flexible Kapazitäten geschaffen werden, darunter 23 bis 27 GW Batteriekapazität und 4 bis 6 GW Energiespeicher. Die britische Regierung unterstützt die Ausbauziele durch umfassende Maßnahmen, um Genehmigungsverfahren zu erleichtern und die Reduktion von Emissionen voranzutreiben. Unter anderem wurde das bestehende De-facto-Verbot für neue Windkraftanlagen an Land aufgehoben, grünes Licht für neue Solarparks gegeben und die rechtliche Unterstützung für den Bau eines neuen Kohlebergwerks aufgegeben. Stattdessen ging am 30. September 2024 mit der Stilllegung des letzten Kohlekraftwerks in Ratcliffe-on-Soar nach mehr als 140 Jahren eine Ära zu Ende. Damit ist Großbritannien als erstes großes Industrieland kohlefrei.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg nach Angaben des Department for Energy Security & Net Zero im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozentpunkte auf 50,5 %. Damit lag die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im vierten Quartal in Folge über der 50-Prozent-Marke und nur um 1,1 Prozentpunkte unter dem Rekordwert des zweiten Quartals 2024. Während die Stromerzeugung aus Onshore-Windkraftanlagen um 2,1% auf 7,0 TWh anstieg, erzeugten Offshore-Windkraftanlagen mit 9,4 TWh rund 4,5% weniger Strom. Damit konnte der erfolgte Kapazitätsausbau die schlechteren Wetterbedingungen mit geringeren durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorjahresquartal nur teilweise kompensieren. Die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen stieg bei einer gleichbleibenden Anzahl an Sonnenstunden aufgrund des deutlichen Kapazitätsausbaus um 9,2 % auf 5,0 TWh. Die neu installierten Kapazitäten erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2024 um 1,9 GW beziehungsweise 3,4 % auf insgesamt 58,5 GW. Von den neu installierten Kapazitäten entfielen 1,1 GW auf Photovoltaikanlagen, 0,6 GW auf Onshore-Windkraftanlagen und 0,1 GW auf Offshore-Windkraftanlagen.

Irland

Mit der im Dezember 2024 veröffentlichten Aktualisierung des Climate Action Plan 2024 (CAP24) hat die irische Regierung die notwendigen Maßnahmen konkretisiert, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren und das Land bis 2050 neuemissionsfrei aufzustellen. Ein wesentlicher Eckpfeiler des CAP24 ist der Ausbau des Anteils Erneuerbarer Energien auf 80 % bis 2030. Konkret sollen bis dahin die installierten Kapazitäten auf 9 GW aus Onshore-Windkraftanlagen, 5 GW aus Offshore-Windkraftanlagen und 8 GW aus Photovoltaikanlagen steigen. Mit dem im September 2024 aktualisierten Entwicklungsplan "Future Framework for Offshore Renewable Energy" hat die irische Regierung ihre Vision für einen weitergehenden Ausbau der Offshore-Windenergie dargelegt und 29 Schlüsselmaßnahmen definiert, um die industriellen Chancen der Offshore-Windenergie strategisch zu nutzen. Erklärtes Ziel der vorgestellten Initiative ist der Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen um 20 GW bis 2040 und um mindestens 37 GW bis 2050.

Italien

Zentrale Elemente des im Juni 2024 von der italienischen Regierung aktualisierten NECP sind insbesondere das ehrgeizige Ziel, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch bis 2030 auf 55 % zu steigern und bis 2050 die Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Darüber hinaus ist der schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2025 geplant. Dementsprechend plant Italien, die installierte Windkraft- und Photovoltaikkapazität deutlich auszubauen. So soll die Kapazität der Photovoltaikanlagen von 21,7 GW im Jahr 2020 auf 79,9 GW im Jahr 2030 steigen. Die installierte Kapazität der Windkraftanlagen (onshore und offshore) soll im gleichen Zeitraum von 10,9 GW auf 28,1 GW erhöht werden. Um diese Ziele zu erreichen hat die italienische Regierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, mit dem Investitionen in Höhe von voraussichtlich rund 27 Milliarden Euro verbunden sind. Dazu zählen unter anderem die Auswahl von zwei Meeresgebieten vor der süditalienischen Küste für den Bau neuer Offshore-Windkraftanlagen, die Förderung von Anlagen zur Kohlenstoffabscheidung und der beschleunigte Ausbau von LNG-Terminals. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 wurden Erneuerbare Energien mit einer Gesamtkapazität von rund 6 GW an das italienische Netz angeschlossen.

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten italienischen Nettostromerzeugung lag im Jahr 2024 bei rund 47 %. Davon entfielen 17,7 % auf Laufwasser, 12,2 % auf Photovoltaikanlagen, 9,7% auf Onshore-Windkraftanlagen, 2,6% auf Speicherwasser und 2,3 % auf Biomasse. Wichtigster Energieträger für die Nettostromerzeugung blieb Erdgas mit einem Anteil von 41,1 % - ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 1,3 Prozentpunkte.

Litauen

Die litauische Regierung hat im Oktober 2024 den aktualisierten NECP veröffentlicht und darin umfassende Maßnahmen zur Erreichung der Energieunabhängigkeit festgelegt. Bis 2050 soll Litauen ein vollständig energieunabhängiges Land werden, das Energie für den eigenen Bedarf produziert und überschüssige Energie exportiert. Bereits 2030 sollen erneuerbare Energiequellen mindestens 55 % des gesamten Endenergieverbrauchs decken - einschließlich 100 % des Strombedarfs und 90 % des Bedarfs in der Fernwärmeversorgung. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt Litauen ein umfassendes Programm zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Demnach sollen die installierten Kapazitäten bis 2030 auf rund 3,1 GW aus Photovoltaikanlagen, 4,5 GW aus Onshore-Windkraftanlagen und 1,4 GW aus Offshore-Windkraftanlagen wachsen. Anfang Mai 2024 verfügte Litauen über eine installierte Kapazität von rund 1,4 GW aus Photovoltaikanlagen und rund 1,3 GW aus Onshore-Windkraftanlagen. Dies zeigt, dass noch erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die gesetzten Zielgrößen zu erreichen. Derzeit plant das Energieministerium den Bau zweier Offshore-Windparks mit einer Kapazität von 1,4 GW in der litauischen Ostsee. Damit könnte etwa die Hälfte des derzeitigen litauischen Strombedarfs gedeckt werden. Nach der erfolgreichen Ausschreibung für einen ersten Offshore-Windpark mit einer Kapazität von 700 Megawatt (MW), hat das litauische Energieministerium die zweite Ausschreibung nach einer kurzfristigen Verschiebung für das vierte Quartal 2024 neu angesetzt. Damit können die Ausbaupläne ohne größere Verzögerungen umgesetzt werden.

Im Gesamtjahr 2024 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung bei rund 80 %. Der mit Abstand wichtigste Energieträger waren die Onshore-Windkraftanlagen mit 46,3 %, gefolgt von Photovoltaikanlagen mit 19,7 %, Laufwasser mit 5,4 % und Biomasse mit 3,5 %.

Die Niederlande

Der Regierungswechsel in den Niederlanden im Mai 2024 blieb nicht ohne Auswirkungen auf die zukünftige Energiepolitik des Landes. In einer ersten Erklärung räumt die neue Koalition der Unabhängigkeit der niederländischen Energieversorgung von "unzuverlässigen Ländern" einen hohen Stellenwert ein. So soll der Ausbau der Offshore-Erdgasförderung und der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken vorangetrieben werden. Gleichzeitig wurden die bisher existierenden Pläne für eine zusätzliche nationale Kohlendioxid-Steuer fallen gelassen. Positiv zu bewerten ist hingegen das Bekenntnis zu den bereits vereinbarten internationalen Klimazielen. Auf der Grundlage des im Juni 2024 veröffentlichten, aktualisierten NECP sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 reduziert und der Net-Zero-Status bis 2050 erreicht werden.

Nach Angaben des Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) stammten im ersten Halbjahr 2024 rund 53% des in den Niederlanden produzierten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 rund 60,5 TWh Strom erzeugt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Produktion aus erneuerbaren Energiequellen um 13,5 % auf 32,3 TWh an, während die Produktion aus fossilen Brennstoffen um 4,1 % auf 26,7 TWh sank. Die Stromerzeugung aus Windenergie stieg im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 34,1% auf 17,4 TWh. Das deutliche Wachstum ist insbesondere auf den weiteren Ausbau der installierten Windkraftanlagenkapazität zurückzuführen. Vor allem die Inbetriebnahme der beiden neuen Offshore-Windparkanlagen Hollandse Kust Zuid (I bis IV) und Hollandse Kust Noord (V) trug wesentlich zum erzielten Wachstum bei. Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen erhöhte sich um 7,3 % auf 11,7 TWh. Eine wesentliche Ursache für den deutlichen Anstieg war auch hier der anhaltende Kapazitätsausbau, der die im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres geringere Sonneneinstrahlung mehr als ausgleichen konnte.

Österreich

Die Energiewende in Österreich schreitet planmäßig voran. Im August 2024 hat die österreichische Regierung nach langen Diskussionen und Abstimmungen mit den involvierten Bundesstellen als letzter Mitgliedstaat nach Ablauf der EU-Frist den aktualisierten NECP veröffentlicht. Zentrales Ziel des ambitionierten Plans ist es, bis 2030 den gesamten Stromverbrauch zu 100 % (national bilanziell) aus erneuerbaren Energiequellen im Inland zu decken. Dieses Ziel ist auch im Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG) verankert. In dem sogenannten WAM-Szenario, das heißt unter Berücksichtigung zusätzlicher Maßnahmen, steigt der Strombedarf bis 2030 auf 89 TWh. Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien soll durch den Zubau weiterer Kapazitäten bis 2030 auf 91 TWh wachsen - davon entfallen 17 TWh auf Photovoltaikanlagen, 12 TWh auf Windkraftanlagen, 5 TWh auf Wasserkraftanlagen und 1 TWh auf Biomasse. Sollten die angenommenen Ausbaupläne vollumfänglich realisiert werden, wäre eine vollständige Zielerreichung sogar mit einer gewissen Reserve möglich. Um den Ausbau Erneuerbarer Energien zu forcieren, hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Mitte März 2024 angekündigt, im Rahmen des EAG insgesamt 135 Millionen Euro für Solarvergütungen bereitzustellen. Förderfähig sind dabei insbesondere Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 35 kW bis 1 MW. Gleichzeitig legte das BMK die Kapazitäten für Großprojekte im Bereich der Erneuerbaren Energien für die Jahre 2024 und 2025 fest. Demnach sollen Projekte im Umfang von 1,85 GW Photovoltaik, 1,08 GW Windkraft, 500 MW Wasserkraft und 40 MW Biomasse neu ausgeschrieben und zugeteilt werden.

Schweden

Schweden zählt seit Jahren zu den Vorreitern bei der Energiewende in Europa und treibt den Ausbau der Erneuerbaren Energien konsequent voran. Gemäß dem Update des NECP plant die schwedische Regierung bis 2030 ein Wachstum der installierten Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energiequellen auf insgesamt 67 GW. Dabei soll die installierte Kapazität von Windkraftanlagen zwischen 2021 und 2030 um 13 GW und die von Photovoltaikanlagen um knapp 5 GW steigen. Die vom schwedischen Reichstag verabschiedete nationale Energiestrategie sieht vor, dass Schwedens Energieverbrauch bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 50 % energieeffizienter werden soll. Darüber hinaus hat die Regierung im Juni 2023 beschlossen, dass die Stromerzeugung bis 2040 zu 100 % unabhängig von fossilen Energieträgern werden soll.

Im Jahr 2024 betrug der Anteil der Erneuerbaren Energien, der sich insbesondere aus Speicherwasser und Onshore-Windkraftanlagen zusammensetzte, an der gesamten schwedischen Nettostromerzeugung rund 66%. Dies entspricht einem Anstieg von 1,0 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Spanien

Die spanische Regierung treibt den ambitionierten Umbau des Energiesektors weiter voran. Mit dem aktualisierten NECP, dessen finale Fassung am 26. September 2024 veröffentlicht wurde, hat Spanien das Ziel für den Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2030 von 42 % auf 48 % und für die Stromerzeugung von 74 % auf 81 % angehoben. Dieser geplante Anstieg geht einher mit verstärkten Maßnahmen zur Förderung von Flexibilität, Speicherung und Nachfragemanagement in der Energiepolitik. Zwischen 2019 und 2023 wurde die installierte Kapazität Erneuerbarer Energien um 40 % von 55,3 GW auf 77,0 GW ausgebaut. Die Photovoltaik war in diesem Zeitraum mit einem Zuwachs von 193 % auf 25,5 GW die am stärksten wachsende Erzeugungsquelle, während die Windkraft um 20 % auf 30,8 GW ausgebaut wurde. Bis 2030 soll die installierte Kapazität bei Windkraftanlagen (onshore und offshore) bis zu 62 GW und bei Photovoltaikanlagen inklusive Eigenverbrauch 76 GW erreichen - im NECP 2021 waren lediglich 39,2 GW vorgesehen. Die letzten Kern- und Kohlekraftwerke sollen nach einem ersten konkreten Ausstiegsplan der spanischen Regierung bis 2035 stillgelegt werden. Bis 2050 soll der gesamte spanische Energiebedarf durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Die Geschwindigkeit beim Ausbau der Kapazitäten Erneuerbarer Energien blieb auch 2024 hoch. Im ersten Halbjahr 2024 erhielten Projekte mit einer Gesamtleistung von 9,5 GW eine Genehmigung, davon entfielen 7,1 GW auf Photovoltaikanlagen und 2,4 GW auf Windkraftanlagen.

Im Jahr 2024 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung in Spanien bei rund 59 %. Wichtigster erneuerbarer Energieträger waren Onshore-Windkraftanlagen mit 24,3 %, gefolgt von Photovoltaikanlagen mit 19,5 %, Speicher- und Laufwasser mit 13,1 % sowie Biomasse mit 1,4 %.

Wesentliche Ereignisse
Geschäftsverlauf

Wesentliche Ereignisse im Konzernportfolio und in der Projektpipeline

Encavis erweitert ihr Solarparkportfolio in Spanien

Encavis hat im Geschäftsjahr 2024 ihr spanisches Solarparkportfolio um mehrere Anlagen in Andalusien erweitert. Die beiden von der BayWa r.e. erworbenen Projekte Lirios (109 MW, 220 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr), 35 Kilometer westlich von Sevilla, sowie der nahe Córdoba gelegene Solarpark Almodóvar (rund 95 MW, 187 GWh Jahresstromerzeugung) sind bereits im Bau und werden voraussichtlich im vierten Quartal 2025 ans Netz gehen. Der Solarpark La Florida Hive (30 MW, 60 GWh pro Jahr) wird südöstlich von Sevilla in Dos Hermanas errichtet und soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 ans Netz angeschlossen werden.

Encavis setzt ihren Wachtumskurs durch den Zukauf mehrerer Solar- und Windprojekte in Deutschland fort

Encavis hat im Geschäftsjahr 2024 ihr deutsches Wind- und Solarparkportfolio um mehrere Anlagen erweitert. Im März 2024 wurde gemeinsam mit BELECTRIC mit dem Bau eines großflächigen und leistungsstarken Solarparks (114 MW, 119 GWh pro Jahr) in Borrentin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) begonnen. Nach kurzer Bauzeit erfolgte im Dezember 2024 der erfolgreiche vollständige Netzanschluss dieses bislang größten deutschen Solarparks im Eigenbetrieb der Encavis. Im Dezember 2024 wurde zudem in Dietfurt und Breitenbrunn (Bayern) ein Solarpark (62 MW, 67 GWh pro Jahr) von der FRONTERIS Energie GmbH erworben, die auch den Bau übernimmt. Der seit September 2024 in der Errichtung befindliche Park wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 ans Netz gehen.

Darüber hinaus hat Encavis im Geschäftsjahr 2024 drei Windparks erworben. Bei dem Projekt Dannhausen (18 MW, 42 GWh pro Jahr) handelt es sich um einen baureifen Windpark in Niedersachsen, der von der SWW - Neue Energien GmbH (eine 100%ige Tochtergesellschaft der RB Holding) gekauft wurde und dessen Anschluss an das Stromnetz für Anfang 2026 erwartet wird. Das Projekt Schieder befand sich bei Erwerb bereits in Betrieb und verfügt über eine Gesamterzeugungskapazität von 11 MW. Der Windpark Everswinkel (29 MW, 64 GWh pro Jahr) wurde von der UKA Umweltgerechte Kraftanlagen Holding GmbH erworben. Dieser östlich von Münster gelegene Windpark besteht aus zwei Projekten, von denen Everswinkel I (22,8 MW) bereits seit August 2024 am Netz und Everswinkel II (5,7 MW) seit Mai 2024 im Bau ist. Der Netzanschluss erfolgte im Januar 2025.

Encavis und Innovar Solar unterzeichnen Rahmenvertrag über die Entwicklung von 500 MW an Solarprojekten in Deutschland

Encavis hat am 17. September 2024 berichtet, mit der Innovar Solar GmbH einen Rahmenvertrag über die Entwicklung von Solarprojekten in Deutschland mit einer rollierenden Kapazität von 500 MW unterzeichnet zu haben. "Rollierend" bedeutet hier, dass bei erfolgreicher Entwicklung von einzelnen Projekten neue Projekte nachrücken, so dass immer 500 MW parallel entwickelt werden. Der gleiche Mechanismus gilt für Projekte, die nicht innerhalb eines definierten Zeitrahmens die Baureife erreichen.

Wesentliche Entwicklungen in der Konzernfinanzierung

MSCI stuft das ESG-Rating von Encavis auf "AA" hoch

Die Encavis AG hat am 31. Januar 2024 berichtet, ihr MSCI ESG-Rating auf "AA" verbessert zu haben. Encavis zählt damit nun zu den führenden Unternehmen der Energiebranche. Die Verbesserung ist maßgeblich auf Optimierungen in der Dokumentation unseres Talentmanagements und die konsequente Umsetzung von Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen zurückzuführen. MSCI, eines der führenden internationalen ESG-Rating-Unternehmen, lobt insbesondere die deutlichen Fortschritte im Bereich "Soziales" und hebt dabei vor allem die Vorreiterrolle von Encavis in der weiteren Professionalisierung des Personalmanagements hervor. MSCI hebt zudem die erfolgreiche Umsetzung von Encavis bei der weiteren Reduzierung von CO2 -Emissionen hervor. Der Encavis-Transition-Plan zeigt mit konkreten Zielen und strategischen Maßnahmen auf, wie es dem Unternehmen gelingen kann, bis 2040 das Net-Zero-Ziel bei den CO2 -Emissionen zu erreichen. Im Januar 2025 hat MSCI die Bewertung von "AA" erneut bestätigt.

Encavis unterzeichnet Projektrefinanzierungsverträge in Höhe von 203 Millionen Euro für die spanischen Solarparks Talayuela und La Cabrera

Encavis hat am 7. März 2024 berichtet, zwei Projektrefinanzierungsvereinbarungen über einen Gesamtbetrag von 203 Millionen Euro für ihre in Betrieb befindlichen Solaranlagen Talayuela und La Cabrera (beide in Spanien) unterzeichnet zu haben. Die Refinanzierungen wurden vom Encavis-eigenen Projektfinanzierungsteam strukturiert, arrangiert und aufgelegt. Der Solarpark Talayuela in der Region Extremadura verfügt über eine Erzeugungskapazität von 300 MW, während der Solarpark La Cabrera in der Region Andalusien über eine Erzeugungskapazität von 200 MW verfügt. Beide Projekte sind seit 2020 beziehungsweise 2021 in Betrieb und gehören zu den ersten europäischen Solarparks, die ohne öffentliche Förderung realisiert und betrieben werden. Die Preise für den Großteil der Stromerzeugung beider Projekte sind in langfristigen Stromabnahmeverträgen festgelegt, die jeweils eine Laufzeit von ursprünglich zehn Jahren haben. Die Refinanzierung erfolgt durch einen Club vier internationaler Banken: ABN AMRO Bank N. V. (Niederlande), Coöperatieve Rabobank U. A. (Niederlande), Bankinter S. A. (Spanien) sowie NatWest Bank Europe GmbH (Deutschland/Großbritannien). Während ABN AMRO, Rabobank und Bankinter seit Jahren Finanzierungspartner von Encavis sind, stellt NatWest erstmals Projektfinanzierungen für Encavis bereit. Encavis erweitert und internationalisiert somit das Universum ihrer Bankpartner, um die zukünftige Wachstumsstrategie des Konzerns zu finanzieren. Insgesamt umfasst die Refinanzierung 181,5 Millionen Euro befristete Kreditfazilitäten (gesichert durch Zinsswaps) sowie 13 Millionen Euro Kreditfazilitäten und 8,5 Millionen Euro Schuldendienstreservefazilitäten.

Umsetzung einer Investorenvereinbarung mit KKR zur Beschleunigung des Wachstums von Encavis

Am 14. März 2024 hat die Encavis AG eine Investorenvereinbarung mit der Elbe BidCo AG (Bieterin), einer Holdinggesellschaft, die von durch Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. (KKR) beratenen und verwalteten Investmentfonds, Vehikeln und Accounts kontrolliert wird, unterschrieben. Ziel war es, eine strategische Partnerschaft für das langfristige Wachstum von Encavis einzugehen. Das Familienunternehmen Viessmann GmbH & Co. KG (Viessmann) hat sich als CoInvestor an dem von KKR geführten Konsortium beteiligt. KKR hat zudem verbindliche Vereinbarungen mit dem bereits bestehenden Aktionärspool, so unter anderem dem Großaktionär ABACON CAPITAL GmbH (ABACON) und anderen wesentlichen Aktionären, unterzeichnet. Danach haben diese Investoren ihre Encavis-Aktien außerhalb des Angebots an die Bieterin übertragen, und zwar teilweise gegen Zahlung eines Kaufpreises in bar, der dem Angebotspreis entspricht, und teilweise gegen Rückbeteiligung an der Bieterin. Am 24. April 2024 hat KKR die Angebotsunterlage zum freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der Encavis zum Preis von 17,50 Euro in bar je Stückaktie veröffentlicht. Zu dem Angebot haben der Vorstand und Aufsichtsrat von Encavis am 2. Mai 2024 eine gemeinsame begründete Stellungnahme veröffentlicht, die unter www.encavis.com/de/gruenes-kapital/investor-relations/strategische-partnerschaft abrufbar ist. Am 4. Juni 2024 hat die Elbe BidCo AG mitgeteilt, dass die im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots festgelegte Mindestannahmeschwelle von 54,285 % bis zum Ende der Annahmefrist am 29. Mai 2024 überschritten wurde. Zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 18. Juni 2024 betrug die finale Annahmequote 87,41 %. Der Vollzug des öffentlichen Übernahmeangebots unterlag verschiedenen marktüblichen Bedingungen, einschließlich des Erhalts der behördlichen und kartellrechtlichen Genehmigungen sowie den Gesetzen zur Prüfung ausländischer Direktinvestitionen.

Der Abschluss der Transaktion erfolgte am 4. Dezember 2024. Am 6. Dezember 2024 haben der Vorstand der Encavis AG und die Elbe BidCo AG eine Delisting-Vereinbarung abgeschlossen. Weitere nach dem Abschlussstichtag eingetretene Ereignisse werden im Nachtragsbericht beschrieben.

Wesentliche Entwicklungen im Asset Management

Die Encavis Asset Management AG hat am 6. März 2024 mitgeteilt, für den Banken-Spezialfonds Encavis Infrastructure Fund IV mit dem Bau eines Solarparks gestartet zu haben. Der Solarpark wird eine Erzeugungskapazität von 260 MW haben und sich über eine Fläche von 205 Hektar erstrecken. Der Standort des Solarparks in der Gemeinde Bartow, etwa 150 Kilometer nördlich von Berlin, wurde sorgfältig gewählt, um optimale Sonneneinstrahlung und Effizienz zu gewährleisten. Der Bau der Freiflächen-Solaranlage wird in zwei Bauabschnitten stattfinden. Der Baubeginn des ersten Abschnitts erfolgte im März 2024, der zweite Abschnitt ging im Juli 2024 in den Bau. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich bis Ende 2025 stattfinden. Es wird erwartet, dass der Solarpark eine Jahresstromerzeugung von etwa 270 GWh erreichen wird. Für den Solarpark wurde ein Abnahmevertrag unterzeichnet, in dessen Rahmen über die nächsten zwölf Jahre jährlich etwa 210 GWh Solarstrom an LyondellBasell geliefert werden wird. Am 31. Juli 2024 hat die Encavis Asset Management AG berichtet, mit der Commerzbank AG einen Financial Close für das Solarprojekt vereinbart zu haben. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf 145 Millionen Euro.

Entwicklung der Segmente

Nachfolgend wird die Entwicklung der berichtspflichtigen Segmente im Encavis-Konzern dargestellt. Es sind nur erworbene Gesellschaften dargestellt, die im Geschäftsjahr bereits einen Beitrag zur Stromerzeugung des jeweiligen Segments geleistet haben.

Segment PV Parks

Das Solarparkportfolio im Eigenbestand von Encavis umfasste zum 31. Dezember 2024 über 200 Solarparks mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1,8 GW. Die Solarparks verteilen sich auf die Länder Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Spanien, Dänemark und Schweden.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns unterliegt saisonalen Einflüssen, was zu Schwankungen bei den Umsatzerlösen und Ergebnissen im Verlauf des Jahres führt. Im Segment PV Parks, das alle sich im Eigenbestand befindlichen Solarparks umfasst, sind vor allem die Monate April bis September umsatzstärker als die Herbst- und Wintermonate.

Die tatsächlich eingespeiste Strommenge der im Eigenbestand des Konzerns befindlichen Solarparks im Geschäftsjahr 2024 betrug 2.018,5 GWh (Vorjahr: 2.105,9 GWh). Damit ist diese im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % zurückgegangen. Von der eingespeisten Strommenge entfielen 45 % (Vorjahr: 45 %) auf die Solarparks in Spanien, 14 % (Vorjahr: 13 %) auf die Solarparks in Deutschland, 10 % (Vorjahr: 10 %) auf die Solarparks in Frankreich, 10 % (Vorjahr: 10 %) auf die Solarparks in Italien, 10 % (Vorjahr: 10 %) auf die Solarparks in den Niederlanden, 5 % (Vorjahr: 6 %) auf die Solarparks in Dänemark, 5 % (Vorjahr: 5 %) auf die Solarparks in Großbritannien und 1 % (Vorjahr: 1 %) auf die Solarparks in Schweden.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden folgende bereits in Betrieb befindlichen Solarparks erworben beziehungsweise bereits zuvor erworbene Solarparks in Betrieb genommen:

Segment Windparks

Das Windparkportfolio im Eigenbestand von Encavis umfasst zum 31. Dezember 2024 über 50 Windparks mit einer Gesamtkapazität von mehr als 610 MW. Die Windparks verteilen sich auf die Länder Deutschland, Finnland, Italien, Frankreich, Dänemark und Litauen.

Die Windparks sind meteorologisch bedingt in den Herbst- und Wintermonaten umsatzstärker als in den Sommermonaten.

Die tatsächlich eingespeiste Strommenge der im Eigenbestand des Konzerns befindlichen Windparks im Geschäftsjahr 2024 betrug 1.286,3 GWh (Vorjahr: 1.247,8 GWh). Damit ist diese im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,1 % gestiegen. Von der eingespeisten Strommenge entfielen 43 % (Vorjahr: 44 %) auf die Windparks in Deutschland, 26 % (Vorjahr: 29 %) auf die Windparks in Dänemark, 15 % (Vorjahr: 16 %) auf den Windpark in Litauen, 5 % (Vorjahr: 7 %) auf die Windparks in Frankreich, 10 % (Vorjahr: 3 %) auf die Windparks in Finnland und 1 % (Vorjahr: 1 %) auf den Windpark in Italien.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden folgende bereits in Betrieb befindlichen Windparks erworben beziehungsweise bereits zuvor erworbene Windparks in Betrieb genommen:

Energiepark Bergheim-Repowering RE WP BE GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100 %

UGE Everswinkel GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie, Deutschland, Konzernanteil 100 %

Windpark Desloch GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100 %

WP Dörnbach GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100 %

WP Drensteinfurt GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100%

WP Niederöfflingen GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100 %

WP Schieder GmbH & Co. KG, Deutschland, Konzernanteil 100%

Segment Service

Das Segment umfasst die Anteile der Encavis an der Stern Energy S.p.A. und deren Tochtergesellschaften. Die Gesellschaften bieten diverse Serviceleistungen für Solarparks in Italien, Spanien, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark und Frankreich an und betreuen zum 31. Dezember 2024 ein konzerninternes Volumen von rund 662 MW und ein konzernexternes Volumen von rund 1.427 MW.

Des Weiteren enthält das Segment die Tochtergesellschaft Encavis Technical Services GmbH. Die Gesellschaft erbringt die technische Betriebsführung für viele deutsche und italienische Solarparks des Encavis-Konzerns. Das konzernintern betreute Volumen lag zum 31. Dezember 2024 bei rund 280 MW.

Darüber hinaus hat die Encavis Technical Services GmbH Verträge für die technische Betriebsführung von Parks übernommen, die nicht zum Encavis-Konzern gehören. Das konzernextern betreute Volumen liegt bei rund 9 MW.

Das Segment umfasst zudem mit der Encavis Green Energy Supply GmbH Dienstleistungen im Bereich der Direktvermarktung für ausgewählte deutsche Solar- und Windparks im Encavis-Konzern.

Weiterhin umfasst das Segment Service mit der BESS Hettstedt Fünfte Energie GmbH sowie der GES 002 B.V. die Entwicklung von Batteriespeicherlösungen in Deutschland und den Niederlanden, die nicht einem spezifischen Wind- oder Solarpark des Konzerns zugeordnet werden können.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden folgende Gesellschaften im Segment Service erworben beziehungsweise gegründet:

GES 002 B.V., Niederlande, Konzernanteil 100 %

Stern Energy ApS, Dänemark, Konzernanteil 80%

Segment Asset Management

Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst alle Dienstleistungen für Drittinvestoren wie die Initiierung von Fonds beziehungsweise die individuelle Gestaltung und Strukturierung sonstiger Investitionen für professionelle Anleger im Bereich Erneuerbare Energien sowie den Betrieb der von diesen Anlegern gehaltenen Anlagen. Insgesamt umfasste das betreute Portfolio zum 31. Dezember 2024 mehr als 35 Solarparks und knapp 50 Windparks mit einer installierten Leistung von rund 1,4 GW in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Irland und Finnland.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Encavis-Konzerns

Finanzielle Leistungsindikatoren und Herleitung der operativen Kennzahlen (bereinigt um IFRS-Effekte)

Die IFRS-Bilanzierung des Konzerns ist beeinflusst von nicht zahlungswirksamen Bewertungseffekten und daraus resultierenden Abschreibungen. Zusätzlich beeinträchtigen nicht zahlungswirksame Zinseffekte und latente Steuern einen transparenten Blick auf die operative Ertragslage nach IFRS. Zu den im Konzern intern eingesetzten finanziellen und nicht finanziellen Steuerungsgrößen zählen:

operativer Cashflow

technische Verfügbarkeit (Segment Windparks) beziehungsweise technische Performance (Segment PV Parks) der Anlagen

bereinigte operative Umsatzerlöse

bereinigtes operatives EBITDA

bereinigtes operatives EBIT (bis 2023)

operatives Ergebnis je Aktie/ operativer Cashflow je Aktie (bis 2023)

Die im Prognosebericht enthaltenen Ausblicke für das Geschäftsjahr 2025 basieren ebenfalls auf diesen angepassten Finanzkennziffern. Aufgrund des Delisting und mit dem einhergehenden Wegfall der Berichterstattung über das Ergebnis beziehungsweise den Cashflow je Aktie, entfällt für die Encavis AG auch das operative EBIT als finanzielle Steuerungskennzahl für das Geschäftsjahr 2025 und wird lediglich für den Vorjahresvergleich mit aufgenommen.

Die Kennzahlen "Bereinigte operative Umsatzerlöse", "Bereinigtes operatives EBITDA" und "Bereinigtes operatives EBIT" leiten sich jeweils aus den IFRS-Ergebniskennzahlen Umsatzerlöse, EBITDA und EBIT ab und sind um folgende Effekte bereinigt:

Operative Umsatzerlöse = IFRS-Umsatzerlöse abzüglich der folgenden Effekte:

Bestandteil der IFRS-Umsatzerlöse, der unter Berücksichtigung von Ausgleichszahlungen aus nach den Regelungen des Hedge Accounting bilanzierten Power Purchase Agreements nicht zahlungswirksam geworden ist

Operatives EBITDA = IFRS-EBITDA abzüglich der folgenden Effekte:

bereits bereinigte Effekte aus den operativen Umsatzerlösen

Erträge und Aufwendungen aus dem Abgang von Finanzanlagen und sonstige nicht betriebliche, zahlungswirksame Erträge

sonstige nicht zahlungswirksame Erträge, im Wesentlichen aus der Auflösung des Zinsvorteils aus subventionierten Darlehen (Zuwendungen der öffentlichen Hand) und Gewinne aus Unternehmenszusammenschlüssen (Badwills)

nicht zahlungswirksame anteilsbasierte Vergütung und sonstige nicht operative Aufwendungen

ausgewählte Einmaleffekte

Operatives EBIT = IFRS-EBIT abzüglich der folgenden Effekte:

bereits bereinigte Effekte aus dem operativen EBITDA

Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte

Wertminderungen und Wertaufholungen aus Werthaltigkeitstests auf aus Kaufpreisallokationen resultierende Vermögenswerte

Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf Step-ups auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Sachanlagen

Der operative Cashflow wird in Übereinstimmung mit IAS 7 nach der indirekten Methode erstellt. Zinszahlungen werden in voller Höhe im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Der operative zahlungswirksame Steueraufwand ist im operativen Cashflow enthalten.

Die finanziellen Steuerungsgrößen für die Encavis AG sind mit Ausnahme der Umsatzerlöse und der technischen Verfügbarkeit der Anlagen im Wesentlichen identisch mit den im Konzern eingesetzten Kennzahlen. Die Bereinigungen des EBITDA und EBIT betreffen bei der Encavis AG im Wesentlichen Effekte aus den Abgängen von Finanzanlagen, aus der Währungsumrechnung sowie aus sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträgen.

Diese Kennzahlen werden in der folgenden Tabelle übergeleitet:

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in TEUR Anhang 01.01.-31.12.2024 01.01.-31.12.2023
Umsatzerlöse 3.20; 5.1 407.777 469.637
Bereinigt um folgende Effekte:
Nicht operative Umsatzerlöse aus PPA-Bewertungseffekten -6.623 -9.041
Bereinigte operative Umsatzerlöse 401.154 460.596
Sonstige Erträge 5.2 45.732 42.892
Andere aktivierte Eigenleistungen 3.21; 5.3 3.027 2.519
Materialaufwand 5.4 -29.136 -30.599
Personalaufwand, davon TEUR -2.608 (Vorjahr: TEUR -513) aus anteilsbasierter Vergütung 5.5 -46.900 -35.292
Sonstige Aufwendungen 5.6 -132.656 -116.487
Bereinigt um folgende Effekte:
Sonstige nicht operative Erträge -15.853 -9.042
Sonstige nicht operative Aufwendungen 10.080 4.663
Bereinigtes operatives EBITDA 235.449 319.249
Abschreibungen und Wertminderungen 5.7 -332.913 -169.604
Bereinigt um folgende Effekte:
Abschreibungen und Wertminderungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte (Stromeinspeiseverträge) und Goodwill 62.075 49.514
Folgebewertung der aufgedeckten stillen Reserven/Lasten aus Step-ups für im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Sachanlagen 9.945 -4.881
Bereinigtes operatives EBIT -25.444 194.279
Finanzergebnis 5.8 -90.980 -71.490
Bereinigt um folgende Effekte:
Sonstige nicht zahlungswirksame Zinsen und ähnliche Aufwendungen und Erträge (im Wesentlichen aus Effekten aus Währungsumrechnung, Effektivzinsberechnung, Swapbewertung und Zinsaufwand aus subventionierten Darlehen [Zuwendungen der öffentlichen Hand]) 11.443 7.073
Bereinigtes operatives EBT -104.981 129.863
Steuerertrag/-aufwand 5.9 2.029 -32.851
Bereinigt um folgende Effekte:
Latente Steuern (nicht zahlungswirksam) und sonstige nicht zahlungswirksame Steuereffekte -19.182 5.473
Bereinigtes operatives Konzernergebnis -122.134 102.485

Soll-Ist-Vergleich 2024

Der Vorstand von Encavis hat im Lagebericht 2023 eine Prognose bezüglich der um zahlungsunwirksame IFRS-Effekte bereinigten operativen Kennzahlen abgegeben, die in der nachstehenden Tabelle aufgeführt werden. Die Prognose basierte auf dem Bestandsportfolio zum 20. März 2024 sowie in Erwartung von Standardwetterbedingungen. Es folgt ein Vergleich der operativen Ist-Kennzahlen 2024 mit den Prognosekennzahlen aus dem Lagebericht 2023.

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in Mio. Euro 2024e (GB 2023) Ist 2024 (operativ) Ist 2023 (operativ) % zum Vorjahr
Bereinigte operative* Umsatzerlöse >460 401,2 460,6 -12,9%
Bereinigtes operatives* EBITDA >300 235,4 319,2 -26,3%
Bereinigtes operatives* EBIT >175 -25,4 194,3 -113,1%
Operativer Cashflow >260 207,1 234,9 -11,8%
Technische Performance der Anlagen (Segment PV Parks) in % >95 98,5 98,6 -0,1%
Technische Verfügbarkeit der Anlagen (Segment Windparks) in % >95 92,6 94,6 -2,1%

* Die angegebenen operativen Konzern-Kennzahlen stellen allein auf die operative Ertragskraft des Unternehmens ab und berücksichtigen keine IFRS-bedingten Bewertungseffekte.

Die bereinigten operativen Umsatzerlöse sanken im Vergleich zum Vorjahr um 59,4 Millionen Euro beziehungsweise rund 13 % und liegen damit unterhalb des Planniveaus gemäß der im Geschäftsbericht 2023 veröffentlichten Prognose von über 460 Millionen Euro. Sowohl das Segment Windparks als auch das Segment PV Parks lagen bezüglich der Umsatzerlöse unterhalb der Planannahmen. Ein wesentlicher Grund für die Planunterschreitung waren die negativen Preisauswirkungen auf die Umsatzerlöse. Im Jahr 2024 kam es in Spanien und Finnland erstmals zu Abschaltungen von Parks aufgrund negativer Strompreise, was die Ertragslage umsatzmindernd beeinflusste. Trotz der erfolgreichen Netzanschlüsse zahlreicher Projekte im Geschäftsjahr 2024 ergaben sich bei einigen Wind- und Solarparks technisch bedingte Verzögerungen, wodurch Umsätze nicht wie geplant realisiert werden konnten. Grundsätzlich besteht für das Segment Windparks eine größere Planungsunsicherheit als für das Segment PV Parks, da das Windaufkommen größeren jährlichen Schwankungen unterliegt als die Sonneneinstrahlung. Außerdem haben die segment- und länderübergreifend ungünstigen meteorologischen Bedingungen sich negativ ausgewirkt. So war das Wetter in 2024 in den meisten europäischen Ländern deutlich schlechter als das erwartete Standardwetter (einem 30-Jahres-Durchschnitt). Im Segment Service lagen die bereinigten operativen Umsatzerlöse im Plan, während die bereinigten operativen Umsatzerlöse im Segment Asset Management aufgrund des zinsumfeldbedingt schwierigen Geschäfts deutlich unterhalb der Erwartungen lagen.

Die im Geschäftsbericht 2023 veröffentlichte Prognose auf Basis des Bestandsportfolios im März 2024 konnte hinsichtlich der Ergebniskennzahlen bereinigtes operatives EBITDA und bereinigtes operatives EBIT nicht erreicht werden. Grund hierfür waren überwiegend nicht vorhersehbare Effekte; so haben sich die langfristigen Strompreisprognosen zum Teil deutlich verschlechtert und die Zinsen, die für die Bestimmung der Werthaltigkeit der Anlagen herangezogen werden, haben sich deutlich erhöht. So hat Encavis zum 31. Dezember 2024 die Vermögenswerte des Konzerns einem Werthaltigkeitstest unterzogen, da die Analyse der für das Geschäftsmodell von Encavis spezifischen Indikatoren einen Hinweis auf das Vorliegen eines Triggering Event für einige Ländermärkte ergeben hat. Der Werthaltigkeitstest ergab einen operativen Wertminderungsaufwand in Höhe von TEUR 136.692 (Vorjahr: TEUR 3.395), in dessen Folge operativ wirksame Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von TEUR 136.356 (Vorjahr: TEUR 3.395) und TEUR 336 (Vorjahr: TEUR 0) auf Projektrechte erfasst wurden. Zum anderen haben sich die oben beschriebenen nicht vorhersehbaren Effekte in den bereinigten operativen Umsatzerlösen negativ ausgewirkt.

Der operative Cashflow sank von 234,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 207,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 und unterschreitet die im Geschäftsbericht 2023 veröffentlichte Prognose um rund 53 Millionen Euro. Die Planunterschreitung resultiert im Wesentlichen aus den oben beschriebenen nicht vorhersehbaren Effekten in den Umsatzerlösen.

Ertragslage

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 407.777 (Vorjahr: TEUR 469.637). Dies entspricht einem Rückgang von TEUR 61.860 beziehungsweise rund 13 %. In diesen Umsatzerlösen sind Beträge in Höhe von TEUR 6.623 (Vorjahr: TEUR 9.041) enthalten, die unter Berücksichtigung von Ausgleichszahlungen aus nach den Regelungen des Hedge Accounting bilanzierten Power Purchase Agreements zweier spanischer Tochtergesellschaften nicht zahlungswirksam geworden sind. Der Rückgang wird in Höhe von TEUR 46.977 vom Solarparkportfolio und in Höhe von TEUR 12.328 vom Windparkportfolio getragen. Die Entwicklung der auf qualitatives Wachstum ausgerichteten Geschäftsstrategie und -aktivitäten der Encavis AG wurde im Geschäftsjahr 2024 durch überwiegend nicht vorhersehbare Effekte belastet, die sich deutlich auf Umsatz und Ergebnis auswirkten. Die Umsatzrückgänge gehen zu einem großen Teil auf das zinsumfeldbedingt schwierige Geschäft des Encavis Asset Managements sowie im Bestandsgeschäft auf eine ungünstige Kombination aus ungewöhnlich schlechtem Wetter, geringen Preisen und erstmalig vielen Stunden mit negativen Preisen, aber auch verspätete Inbetriebnahmen im Eigenbestand zurück. Im Geschäftsjahr 2024 hat Encavis bereits zahlreiche Projekte erfolgreich ans Netz angeschlossen; bei diesen und einigen weiteren Wind- und Solarparks ergaben sich teilweise technisch bedingte Verzögerungen, so dass geplante Umsätze im Geschäftsjahr 2024 noch nicht realisiert werden konnten. Zum anderen erklären sich die Umsatzeinbußen durch ungünstigere meteorologische Bedingungen, insbesondere in Südeuropa. Nach überdurchschnittlich gutem Wetter für Wind und Solar im Vorjahr, welches weit über dem von uns regelmäßig angenommenen Standardwetter (einem 30-Jahres-Durchschnitt) lag, war das Wetter im Geschäftsjahr 2024 in den meisten europäischen Ländern deutlich schlechter als das erwartete Standardwetter. Zudem ist das gesamte Jahr 2024 durch ein geringeres Strompreisniveau geprägt als kriegs- und energiekrisenbedingt im Vorjahr. Außerdem kamen in 2024 erstmals umsatzmindernde Abschaltungen von Parks aufgrund negativer Strompreise in Spanien und Finnland hinzu. Im Vorjahreszeitraum war zudem eine signifikante nachträgliche Vergütung in den niederländischen Solarparks für das Jahr 2022 enthalten, die sich umsatzerhöhend ausgewirkt hatte. Diese Effekte, die sich auch in den Ergebnissen der anderen KPIs widerspiegeln, konnten nicht durch die neu erworbenen beziehungsweise ans Netz angeschlossenen Solar- und Windparks und auch nicht durch die im Segment Service deutlich gestiegenen Umsatzerlöse kompensiert werden.

Die Umsatzerlöse im Konzern setzen sich zusammen aus der Einspeisung von Strom in das Stromnetz, der Betriebsführung von Parks für Dritte und weiteren Erlösen aus dem Asset Management und dem Service-Bereich. Zudem beinhalten die Umsatzerlöse Beträge, die unter Berücksichtigung von Ausgleichszahlungen aus nach den Regelungen des Hedge Accounting bilanzierten Power Purchase Agreements zweier spanischer Tochtergesellschaften nicht zahlungswirksam geworden sind.

Der Umsatz nach Segmenten ohne Berücksichtigung der nicht zahlungswirksamen Umsatzerlöse zweier spanischer Solarparks in Höhe von TEUR 6.623 teilt sich wie folgt auf:

Sonstige Erträge erzielte der Konzern in Höhe von TEUR 45.732 (Vorjahr: TEUR 42.892). In dieser Position sind Wertaufholungszuschreibungen in Höhe von TEUR 14.139 (Vorjahr: TEUR 2.155) sowie Erträge aus der Bewertung von Power Purchase Agreements in Höhe von TEUR 7.676 (Vorjahr: TEUR 11.495) enthalten. Zudem werden hier Erträge aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von TEUR 7.073 (Vorjahr: TEUR 8.034), periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 3.786 (Vorjahr: TEUR 4.278) sowie Erträge aus der Auflösung von passivischen Abgrenzungsposten (Zuwendungen der öffentlichen Hand) in Höhe von TEUR 888 (Vorjahr: TEUR 1.260) ausgewiesen. Im Vorjahr waren in den sonstigen Erträgen noch Erträge in Höhe von TEUR 4.210 aus der Entkonsolidierung der Mehrheitsanteile an zwei deutschen Windparks enthalten.

Die im Geschäftsjahr 2024 ausgewiesenen anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von TEUR 3.027 (Vorjahr: TEUR 2.519) entstehen im Zusammenhang mit aus dem Servicebereich erbrachten Erweiterungen für mehrere Solaranlagen des Eigenbestands sowie aus der Aktivierung selbsterstellter Softwarelösungen über die Tochtergesellschaft Asset Ocean GmbH.

Der Materialaufwand betrug im Berichtsjahr TEUR 29.136 (Vorjahr: TEUR 30.599). Hierin enthalten sind vor allem der Materialverbrauch im Servicegeschäft, Aufwendungen im Zusammenhang mit der Direktvermarktung des produzierten Stroms sowie Aufwendungen für Bezugsstrom in den Wind- und Solarparks.

Der Personalaufwand ist von TEUR 35.292 im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 46.900 im Berichtsjahr angestiegen. Der Anstieg steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem wachstumsinduzierten Ausbau des Teams bei Encavis und einmalig anfallenden Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch KKR (Projekt Elbe), die unter anderem auch die Aktienoptionsprogramme (AOP) betreffen. Im Geschäftsjahr 2024 wurden über alle Tranchen des AOP TEUR 2.608 (Vorjahr: TEUR 513) als Personalaufwand erfasst.

Zum 31. Dezember 2024 beschäftigte der Encavis-Konzern neben dem Vorstand 423 (Vorjahr: 394) Mitarbeitende. Der Anstieg der Mitarbeitendenanzahl ist auf den wachstumsinduzierten Ausbau des Teams bei Encavis zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen im Geschäftsjahr 2024 TEUR 132.656 (Vorjahr: TEUR 116.487). Hierin sind vor allem die Kosten für den Betrieb der Wind- und Solarparks in Höhe von TEUR 69.953 (Vorjahr: TEUR 74.490) enthalten. Unter anderem beinhalten sie Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltung sowie für die technische und kaufmännische Betriebsführung, Versicherungen und verschiedene sonstige Kosten wie Kfz-Kosten und Kosten für IT sowie Telekommunikation. Die sonstigen Aufwendungen beinhalten ferner Kosten für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von TEUR 62.703 (Vorjahr: TEUR 41.997). Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit einmaligen Rechts- und Beratungskosten aus der Übernahme durch KKR.

Der Konzern erzielte damit im Geschäftsjahr 2024 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von TEUR 247.845 (Vorjahr: TEUR 332.670). Die EBITDA-Marge beträgt rund 61 % (Vorjahr: 71 %). Der Ergebnisrückgang begründet sich im Wesentlichen in den oben beschriebenen nicht vorhersehbaren Effekten sowie den einmaligen Kosten des Projekts Elbe/KKR.

Bei den Abschreibungen in Höhe von TEUR 164.776 (Vorjahr: TEUR 164.114) handelt es sich im Wesentlichen um die planmäßigen Abschreibungen auf Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie auf immaterielle Vermögenswerte (Stromeinspeiseverträge beziehungsweise exklusive Nutzungsrechte). Zudem hat Encavis zum 31. Dezember 2024 die Vermögenswerte des Konzerns einem Werthaltigkeitstest unterzogen, da die Analyse der für das Geschäftsmodell von Encavis spezifischen Indikatoren einen Hinweis auf das Vorliegen eines Triggering Event für einige Ländermärkte ergeben hat. Der Werthaltigkeitstest ergab einen Wertminderungsaufwand in Höhe von TEUR 168.137 (Vorjahr: TEUR 5.490), in dessen Folge Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 152.142 (Vorjahr: TEUR 3.395) beziehungsweise TEUR 15.995 (Vorjahr: TEUR 2.095) erfasst wurden.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) ist von TEUR 163.066 im Vorjahr auf TEUR -85.068 im Geschäftsjahr 2024 gesunken. Der Ergebnisrückgang begründet sich im Wesentlichen in den erfassten Wertminderungsaufwendungen sowie in den oben beschriebenen nicht vorhersehbaren Effekten und den einmaligen Kosten des Projekts Elbe/KKR. Die EBIT-Marge liegt bei rund -21 % (Vorjahr: 35 %).

Die Finanzerträge sind von TEUR 35.608 im Vorjahr auf TEUR 30.324 im Berichtsjahr gesunken. Darin enthalten sind Erträge im Zusammenhang mit den Veränderungen der Marktwerte der Zinsswaps in Höhe von TEUR 4.240 (Vorjahr: TEUR 5.529) sowie Zinserträge aus der Auflösung von Step-ups auf Bankdarlehen und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.937 (Vorjahr: TEUR 2.995). Finanzaufwendungen sind in Höhe von TEUR 120.602 (Vorjahr: TEUR 106.170) angefallen. Hierin sind im Wesentlichen der Zinsaufwand für die Non-Recourse-Darlehen zur Finanzierung der Anlagen in den Parkgesellschaften, der Zinsaufwand im Zusammenhang mit dem Genussrecht der Gothaer Versicherung, der Zinsaufwand für weitere Konzernfinanzierungen sowie unterschiedliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen enthalten. Das Finanzergebnis beinhaltet darüber hinaus das Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen in Höhe von TEUR -703 (Vorjahr: TEUR -927).

Das hieraus resultierende Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt TEUR -176.048 (Vorjahr: TEUR 91.577). Die EBT-Marge beläuft sich auf rund -43 % (Vorjahr: 20 %).

Der in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Steuerertrag beträgt im Geschäftsjahr 2024 insgesamt TEUR 2.029 (Vorjahr: Aufwand in Höhe von TEUR 32.851) und entfällt auf nicht zahlungswirksame latente Steuern sowie originäre Steuern. Die laufende Steuerbelastung beträgt TEUR 18.331 (Vorjahr: TEUR 28.582). Ein latenter Steuerertrag wurde in Höhe von TEUR 20.360 (Vorjahr: Aufwand in Höhe von TEUR 4.269) erfasst.

Insgesamt ergibt sich ein Konzernergebnis in Höhe von TEUR -174.019 (Vorjahr: TEUR 58.726).

Das Konzernergebnis setzt sich aus dem Ergebnis der Anteilseigner der Muttergesellschaft in Höhe von TEUR -177.723 (Vorjahr: TEUR 53.329), dem Ergebnis nicht beherrschender Gesellschafter in Höhe von TEUR -860 (Vorjahr: TEUR 728) und dem Ergebnisanteil der Hybridkapitalgeber in Höhe von TEUR 4.564 (Vorjahr: TEUR 4.668) zusammen. Das Konzerngesamtergebnis in Höhe von TEUR -173.249 (Vorjahr: TEUR 232.068) setzt sich aus dem Konzernergebnis sowie der Veränderung der im Eigenkapital ausgewiesenen sonstigen Rücklagen zusammen. Neben der Veränderung der Währungsrücklage in Höhe von TEUR 154 (Vorjahr: TEUR -745) betrifft die Veränderung der sonstigen Rücklagen weiterhin die Veränderung der Hedge-Rücklage in Höhe von TEUR -1.719 (Vorjahr: TEUR 182.614), in der auch die zukünftig planmäßig über die Restlaufzeit des jeweiligen Grundgeschäfts ergebniswirksam aufzulösenden Beträge von ehemals in einer Sicherungsbeziehung befindlichen Zinsswaps enthalten sind, sowie die Kosten der Sicherungsmaßnahmen in Höhe von TEUR 67 (Vorjahr: TEUR 18). Die im Eigenkapital erfassten Werte werden nach Ablauf der korrespondierenden Grundgeschäfte vollständig in das Konzernergebnis umklassifiziert. Im Geschäftsjahr 2024 wurden TEUR 2.384 (Vorjahr: TEUR 0) aus der Hedge-Rücklage in das Konzernergebnis umklassifiziert. Dem gegenüber stehen korrespondierende latente Steuereffekte in Höhe von TEUR -115 (Vorjahr: TEUR -8.545).

Finanzlage

Die Veränderung des Finanzmittelfonds beträgt im Berichtsjahr TEUR 65.731 (Vorjahr: TEUR 19.687) und setzt sich wie folgt zusammen:

Der Nettomittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist um rund TEUR -27.808 von TEUR 234.876 im Vorjahr auf TEUR 207.068 im Berichtsjahr gesunken. Er setzt sich im Wesentlichen zusammen aus dem operativen Geschäft der Wind- und Solarparks und den hieraus erfolgten Einzahlungen. Ferner sind hier die Veränderungen der Aktiva und Passiva enthalten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind. Der Rückgang des Nettomittelzuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen auf geringere Umsatzerlöse der Wind- und Solarparks aufgrund der deutlich geringeren Strompreise (Preiseffekt) sowie der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schlechteren meteorologischen Bedingungen zurückzuführen. Ebenfalls wird der operative Cashflow durch die Umsatzeinbußen im Segment Asset Management belastet.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt TEUR -408.895 (Vorjahr: TEUR -205.383) und betrifft im Wesentlichen Auszahlungen für den Erwerb dreier sich in Entwicklung befindlicher spanischer Solarparks und mehrerer deutscher Windparks sowie den Bau weiterer Solar- und Windparks im Eigenbestand des Encavis-Konzerns im In- und Ausland. Zudem werden Auszahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb eines deutschen Windparks, der vormals als assoziiertes Unternehmen bilanziert wurde, ausgewiesen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 266.853 (Vorjahr: TEUR -9.963) und resultiert im Wesentlichen aus den neu ausgezahlten Darlehen abzüglich der regelmäßigen Tilgungen und gezahlten Zinsen. Zudem wird hier die Veränderung des beschränkt verfügungsberechtigten Zahlungsmittelbestands ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2024 wurden drei Investitionsdarlehen in Höhe von zusammen 110 Millionen Euro aufgenommen. Zudem wurden zwecks Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten auf Konzernebene Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 322.340 abgerufen. Im Geschäftsjahr 2024 wurden in diesem Zusammenhang bereits zwei Kreditlinien in Höhe von zusammen TEUR 45.000 sowie ein Konsortialkredit in Höhe von TEUR 39.200 zurückgeführt. Der Vorjahresausweis beinhaltet die Platzierung eines Grünen Schuldscheindarlehens in Höhe von 210 Millionen Euro. Der Bestand an verfügungsbeschränkten Mitteln hat sich im Geschäftsjahr 2024 um TEUR 30.278 erhöht; die Erhöhung betrifft im Wesentlichen zweckgebundene Mittel für bevorstehende Erwerbe.

In der Hauptversammlung der Encavis AG am 5. Juni 2024 wurde mit großer Mehrheit beschlossen, für das Geschäftsjahr 2023 keine Dividende auszuschütten und das komplette Konzernperiodenergebnis zu thesaurieren, das heißt auf neue Rechnung vorzutragen.

Am Bilanzstichtag standen dem Konzern Kreditlinien zur Verfügung, die in Höhe von TEUR 1.285.053 (Vorjahr: TEUR 328.444) nicht ausgenutzt waren.

Vermögenslage

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2024 TEUR 775.090 (31. Dezember 2023: TEUR 1.186.929). Der Rückgang in Höhe von TEUR 411.839 beziehungsweise 34,7 % ist zum einen auf das negative Periodenergebnis nach IFRS zurückzuführen. Zum anderen wirkte sich die Umgliederung der bis dato als Eigenkapital klassifizierten Hybrid-Wandelanleihe in die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten eigenkapitalmindernd aus (für nähere Erläuterungen siehe Kapitel 6.12 im Konzernanhang). Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 19,8 % (31. Dezember 2023: 33,2 %).

Die Bilanzsumme ist von TEUR 3.573.555 im Vorjahr auf TEUR 3.923.899 im Berichtsjahr angestiegen.

Der Konzern wies zum 31. Dezember 2024 immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 401.892 (31. Dezember 2023: TEUR 429.606) aus.

Der Geschäfts- oder Firmenwert betrug zum 31. Dezember 2024 TEUR 107.240 (31. Dezember 2023: TEUR 107.151). Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von TEUR 89 betrifft Währungseffekte. Zum 31. Dezember 2024 hat Encavis die Geschäfts- und Firmenwerte einem jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. Dieser erfolgte auf Ebene einer Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten (CGU), die die nach Ländern unterteilten operativen Segmente darstellen. Der Werthaltigkeitstest ergab keinen Wertminderungsaufwand.

Der Anstieg der Sachanlagen auf TEUR 2.684.594 (31. Dezember 2023: TEUR 2.431.213) resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb beziehungsweise dem Bau von mehreren Wind- und Solarparks sowie in geringerem Umfang aus erfassten Wertaufholungen auf Energieerzeugungsanlagen, die in der Vergangenheit im Rahmen von Asset Impairment Tests wertgemindert wurden. Gegenläufig wirkten sich die laufenden planmäßigen Abschreibungen sowie Wertminderungen aus dem Asset Impairment Test zum 31. Dezember 2024 aus.

Die aktiven latenten Steuern vor Saldierung ergeben sich im Wesentlichen aus Differenzen des Sachanlagevermögens im Vergleich zwischen IFRS- und Steuerbilanz, aus Differenzen bei den ausschließlich nach IFRS 16 passivierten Leasingverbindlichkeiten sowie aus voraussichtlich nutzbaren steuerlichen Verlustvorträgen.

Das kurzfristige Vermögen ist von TEUR 539.203 im Vorjahr auf TEUR 669.399 zum 31. Dezember 2024 angestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der darin enthaltenen liquiden Mittel um TEUR 101.913 auf TEUR 477.552 (31. Dezember 2023: TEUR 375.639) zurückzuführen. Der Anstieg des kurzfristigen Vermögens ist weiterhin auf eine Erhöhung der sonstigen kurzfristigen Forderungen von TEUR 47.885 zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 68.957 zum 31. Dezember 2024 zurückzuführen, die unter anderem aus der Aktivierung von durch die Gesellschaften des Segments Service durchgeführten Leistungen in konzernfremden Solarparks resultiert.

Die liquiden Mittel enthalten verfügungsbeschränkte Mittel in Höhe von TEUR 102.336 (31. Dezember 2023: TEUR 66.642). Hiervon entfallen TEUR 76.782 (Vorjahr: TEUR 48.602) auf Kapitaldienst- und Projektreserven und TEUR 25.554 (Vorjahr: TEUR 18.040) auf sonstige verfügungsbeschränkte Guthaben.

Die Verbindlichkeiten gegenüber nicht beherrschenden Gesellschaftern sind von TEUR 37.401 zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 39.730 angestiegen. Der Grund für den Anstieg liegt im Wesentlichen in höheren Abfindungsverpflichtungen durch die Anpassung der Ausschüttungsprognosen der entsprechenden Parkgesellschaften.

Die finanziellen Verbindlichkeiten im Konzern (im Wesentlichen Bank- und Leasingverbindlichkeiten) betrugen zum 31. Dezember 2024 TEUR 2.808.045 (31. Dezember 2023: TEUR 2.052.130). Es handelt sich um Darlehen und Leasingverträge zur Finanzierung der Wind- und Solarparks sowie das von der Gothaer Versicherung zur Verfügung gestellte Genussrechtskapital. Enthalten sind zudem Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen beziehungsweise Namens-/Inhaberschuldverschreibungen inklusive aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 330.607 (Vorjahr: TEUR 310.371), Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen inklusive aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 322.792 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Verbindlichkeiten aus Listed Notes aus dem Portfolio Grid Essence (Großbritannien) in Höhe von TEUR 25.919 (Vorjahr: TEUR 26.822) inklusive aufgelaufener Zinsen. Durch den durch die KKR-Übernahme eingetretenen Kontrollwechsel werden die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen beziehungsweise Namens-/Inhaberschuldverschreibungen am Bilanzstichtag sämtlich in den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen sind in Höhe von TEUR 247.397 (31. Dezember 2023: TEUR 211.303) enthalten. Die als Derivate bilanzierten Power Purchase Agreements werden in Höhe von TEUR 27.616 ausgewiesen (31. Dezember 2023: TEUR 39.707); der Rückgang der negativen Marktwerte dieser PPAs ist im Wesentlichen auf gesunkene Strompreisprognosen zurückzuführen. Die bis dato als Eigenkapital klassifizierte Hybrid-Wandelanleihe inklusive aufgelaufener Zinsen in Höhe von TEUR 237.864 wird am Bilanzstichtag erstmalig in den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen (für nähere Erläuterungen siehe Kapitel 6.12 Eigenkapital im Konzernanhang).

Die passiven latenten Steuern beruhen im Wesentlichen auf Differenzen der Stromeinspeiseverträge im Vergleich zwischen IFRS- und Steuerbilanz, auf Differenzen der Energieanlagen im Vergleich zwischen IFRS- und Steuerbilanz sowie auf ausschließlich nach IFRS 16 aktivierten Nutzungsrechten. Die Veränderung der passiven latenten Steuern beruht im Wesentlichen auf Veränderungen dieser Differenzen durch planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen beziehungsweise Wertaufholungen auf Energieerzeugungsanlagen und Stromeinspeiseverträge.

Die Ertragsteuerverbindlichkeiten sind von TEUR 16.979 zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 11.685 zum 31. Dezember 2024 zurückgegangen. Grund hierfür ist hauptsächlich ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Periodenergebnis.

Die kurzfristigen Rückstellungen betrugen zum 31. Dezember 2024 TEUR 16.641 und liegen damit im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahreswerts (31. Dezember 2023: TEUR 15.900).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 10.633 angestiegen und betrugen zum 31. Dezember 2024 TEUR 42.693 (31. Dezember 2023: TEUR 32.060). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einmaligen Verbindlichkeiten aus Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch KKR (Projekt Elbe).

Segmentberichterstattung (operativ)

Aufwendungen und Erträge zwischen den Segmenten betreffen im Wesentlichen Dienstleistungen für technische und kaufmännische Betriebsführung sowie Zinserträge und -aufwendungen für konzerninterne Darlehen. Diese wurden vor allem für Umsatzsteuer- und Investitionsvorfinanzierungen bei den Solarparkprojekten vergeben.

PV Parks

Die operativen Umsatzerlöse in den Solarparks sind im Geschäftsjahr 2024 auf TEUR 255.207 (Vorjahr: TEUR 299.766) gesunken. Die sonstigen operativen Aufwendungen betrugen im Jahr 2024 TEUR 69.529 (Vorjahr: TEUR 79.118). Im Geschäftsjahr 2024 wurden operative Wertaufholungen auf Assets, für die in der Vergangenheit eine Wertminderung erfasst wurde, in Höhe von TEUR 9.778 erfasst; diese werden in den sonstigen Erträgen ausgewiesen. Das operative EBITDA beläuft sich auf TEUR 196.041 (Vorjahr: TEUR 221.698). Dies entspricht einer operativen EBITDA-Marge in Höhe von 77 % (Vorjahr: 74 %). Planmäßige operative Abschreibungen fielen in Höhe von TEUR 85.700 (Vorjahr: TEUR 84.717) an. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr operative Wertminderungen in Höhe von TEUR 123.942 (Vorjahr: TEUR 3.395) aufgrund des zum 31. Dezember 2024 durchgeführten Asset Impairment Tests erfasst. Der Anstieg der Wertminderungen ist auf gestiegene Kapitalmarktkosten und gesunkene Stompreisprognosen zurückzuführen. Insgesamt erzielte das Segment PV Parks im Berichtsjahr ein operatives Betriebsergebnis (operatives EBIT) in Höhe von TEUR -13.600 (Vorjahr: TEUR 133.586).

Windparks

Die operativen Umsatzerlöse in den Windparks sind im Geschäftsjahr 2024 auf TEUR 86.975 (Vorjahr: TEUR 99.302) gesunken. Die sonstigen operativen Aufwendungen betrugen im Jahr 2024 TEUR 24.176 (Vorjahr: TEUR 23.000). Das operative EBITDA beläuft sich auf TEUR 59.646 (Vorjahr: TEUR 86.047). Dies entspricht einer operativen EBIDTA-Marge in Höhe von 69 % (Vorjahr: 87 %). Planmäßige operative Abschreibungen fielen in Höhe von TEUR 36.064 (Vorjahr: TEUR 30.207) an. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr operative Wertminderungen in Höhe von TEUR 12.750 (Vorjahr: TEUR 0) aufgrund des zum 31. Dezember 2024 durchgeführten Asset Impairment Tests erfasst. Die erstmalig erfassten Wertminderungen sind auf gestiegene Kapitalmarktkosten und gesunkene Stompreisprognosen zurückzuführen. Insgesamt erzielte das Segment Windparks im Berichtsjahr ein operatives Betriebsergebnis (operatives EBIT) in Höhe von TEUR 10.832 (Vorjahr: TEUR 55.840).

Asset Management

Die operativen Umsatzerlöse sind von TEUR 28.896 im Vorjahr auf TEUR 14.184 im Berichtsjahr 2024 zurückgegangen, während die sonstigen operativen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr leicht anstiegen (TEUR 6.777; Vorjahr: TEUR 6.319). Die operativen Abschreibungen beliefen sich auf TEUR 452 (Vorjahr: TEUR 4.842). Im Geschäftsjahr 2024 lag das operative EBITDA bei TEUR -2.028 (Vorjahr: TEUR 14.836), was einer operativen EBITDA-Marge von -14 % (Vorjahr: 51 %) entspricht. Das operative Betriebsergebnis (operatives EBIT) belief sich auf TEUR -2.481 (Vorjahr: TEUR 9.994). Der Rückgang der Umsatzerlöse sowie der Ergebnisse des Segments ist insbesondere auf die zinsumfeldbedingt schwierige Geschäftsentwicklung zurückzuführen.

Service

Die operativen Umsatzerlöse im Segment Service haben sich positiv entwickelt und sind von TEUR 55.006 im Vorjahr auf TEUR 68.291 im Berichtsjahr 2024 angestiegen. Sonstige operative Aufwendungen sind in Höhe von TEUR 30.495 (Vorjahr: TEUR 24.759) angefallen. Die operativen Abschreibungen beliefen sich auf TEUR 1.110 (Vorjahr: TEUR 969). Im Geschäftsjahr 2024 lag das operative EBITDA bei TEUR 10.983 (Vorjahr: TEUR 6.060), was einer operativen EBITDA-Marge von 16 % (Vorjahr: 11 %) entspricht. Das operative Betriebsergebnis (operatives EBIT) belief sich auf TEUR 9.874 (Vorjahr: TEUR 5.090).

Verwaltung

Das operative EBITDA der Verwaltung beträgt TEUR -30.067 (Vorjahr: TEUR -9.326) und das operative Betriebsergebnis (operatives EBIT) TEUR -30.957 (Vorjahr: TEUR -10.181). Die operativen Umsatzerlöse betragen TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 3). Die sonstigen operativen Aufwendungen sind von TEUR 3.290 im Vorjahr auf TEUR 17.598 im Berichtsjahr angestiegen. Die operativen Abschreibungen liegen mit TEUR 890 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (TEUR 854). Der Rückgang des Ergebnisbeitrags liegt insbesondere in den durch die Übernahme durch KKR entstandenen einmaligen Rechts- und Beratungskosten sowie erhöhten Personalaufwendungen begründet.

Erläuterungen zum Einzelabschluss der Encavis AG (HGB)

Die Encavis AG erbringt kaufmännische, technische und sonstige Dienstleistungen in Zusammenhang mit dem Erwerb, der Errichtung oder dem Betrieb von Anlagen zur Produktion von Strom aus erneuerbaren Energieträgern im In- und Ausland. Weiterhin erwirbt, hält, verwaltet und veräußert sie Unternehmensbeteiligungen.

Der Jahresabschluss der Encavis AG für das Geschäftsjahr 2024 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Beachtung der ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) erstellt.

Ertragslage

Die Encavis AG erzielte im Berichtsjahr Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.681 (Vorjahr: TEUR 5.070). Diese resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen wie Versicherung, Verwaltung, Geschäftsführung, Steuerberatung, Buchhaltung sowie kaufmännische Betreuung der Wind- und Solarparkgesellschaften von der Encavis AG an die Tochtergesellschaften des Encavis Konzerns.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 9.976 entstanden zum einen aus Weiterbelastungen von Kosten für Dienstleistungen, die die Encavis AG für ihre Tochtergesellschaften beauftragt hat und ohne Kostenaufschlag an ihre Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 4.863 weiterbelastet hat. Zum anderen hat die Encavis AG Zuschreibungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen unter Berücksichtigung der Anschaffungskostenobergrenze in Höhe von insgesamt TEUR 2.651 vorgenommen. Die hierfür erforderliche Ermittlung der Marktwerte stammte aus der Beteiligungsbewertung, basierend auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren, zum 31. Dezember 2024. Zudem entstanden TEUR 579 Zuschreibungen aufgrund von Währungsumrechnungen zu Ausleihungen an verbundenen Unternehmen. Im Vorjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Erträge TEUR 87.510 und resultierten weitestgehend aus der Aufdeckung von stillen Reserven durch Einbringungen von Tochtergesellschaften in neu gegründete Holdings in Höhe von TEUR 71.723 sowie aus einer Aufwärtsverschmelzung zu Zeitwerten in Höhe von TEUR 6.488.

Der Personalaufwand in Höhe von TEUR 23.719 ist im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 16.311) um TEUR 7.408 gestiegen. Der Anstieg beruht auf die nahezu vollständige und teilweise vorzeitige Ausübung der Aktienoptionsprogramme in Höhe von TEUR 2.158. Weiterhin sind die bestehenden Long-Term-Incentive Programme vollständig und teilweise vorzeitig beendet worden, was in einem Aufwand in Höhe von TEUR 2.233 resultierte. Die Tantieme an die Mitarbeitenden sind um TEUR 3.565 von TEUR 3.366 auf TEUR 6.931 gestiegen. Mit dem Zuwachs an Mitarbeitenden haben sich die Gehälter um TEUR 1.634 von TEUR 8.572 auf TEUR 10.206 erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 31.722 sind im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 17.096) um TEUR 13.786 gestiegen. Diese enthalten im Wesentlichen Kosten für Rechtsberatung sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 16.074 (Vorjahr: TEUR 5.177), Bereitstellungsgebühren in Höhe von TEUR 1.915 (Vorjahr: TEUR 1.042), Aufwendungen aus Versicherungsleistungen in Höhe von TEUR 1.884 (Vorjahr: TEUR 2.003), Lizenzen über TEUR 1.681 (Vorjahr: TEUR 887), Raumkosten in Höhe von TEUR 975 (Vorjahr: TEUR 942), Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 953 (Vorjahr: TEUR 1.128), Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 816 (Vorjahr: TEUR 771) sowie Wartungskosten für Hard- und Software in Höhe von TEUR 275 (Vorjahr: TEUR 389).

Die Finanz- und Beteiligungserträge haben sich im Geschäftsjahr 2024 auf TEUR 80.186 (Vorjahr: TEUR 110.638) vermindert. Darin enthalten sind Erträge aus Beteiligungen in Höhe von TEUR 12.184 (Vorjahr: TEUR 5.772). Weiterhin erhielt die Encavis AG im Jahr 2024 Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von insgesamt TEUR 13.626 (Vorjahr: TEUR 61.370). Aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis AG und der Encavis Technical Services GmbH vereinnahmte die Encavis AG Erträge in Höhe von insgesamt TEUR 1.480 (Vorjahr: TEUR 1.443). Weiterhin führte der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis GmbH und der Encavis AG zu vereinnahmten Erträgen in Höhe von TEUR 11.480 (Vorjahr: TEUR 59.758). Aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Capital Stage Solar IPP GmbH vereinnahmte die Encavis AG im Jahr 2024 einen Gewinn in Höhe von TEUR 666 (Vorjahr: Übernahme eines Verlustes in Höhe von TEUR 2.160). Aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Solarpark Neuhausen GmbH hat die Encavis AG einen Verlust in Höhe von insgesamt TEUR 2.226 (Vorjahr: Vereinnahmung eines Gewinns in Höhe von TEUR 168) übernommen.

Des Weiteren sind Zinserträge aus den Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 51.517 (Vorjahr: TEUR 38.524) enthalten. Der Anstieg der Zinserträge aus verbundenen Unternehmen resultiert insbesondere aus zusätzlich ausgegebenen Ausleihungen und Darlehen an verbundene Unternehmen.

Finanzaufwendungen (Zinsen und ähnliche Aufwendungen und Aufwendungen aus Verlustübernahme) sind in Höhe von TEUR 38.360 (Vorjahr: TEUR 26.514) angefallen. Im Wesentlichen enthalten sie Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 29.360 (Vorjahr: TEUR 17.766) sowie gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 6.773 (Vorjahr: TEUR 6.585). Aus der Beteiligungsbewertung basierend auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren, zum 31. Dezember 2024 haben sich außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen sind in Höhe von TEUR 29.973 (Vorjahr: TEUR 23.304) auf die jeweils niedrigeren beizulegenden Werte gem. § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB ergeben. Weiterhin erfolgte eine Abschreibung aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 94 (Vorjahr: TEUR 149).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 820 (Vorjahr: Aufwand in Höhe von TEUR 8.571) enthalten im Wesentlichen den Aufwand für Körperschaftsteuern in Höhe von TEUR 1.268, Aufwand für den Solidaritätszuschlag in Höhe von TEUR 74 sowie Aufwand für Gewerbesteuern in Höhe von TEUR 130 für Vorjahre. Gegenläufig ist ein Ertrag aus der Auflösung passiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 2.292 enthalten.

Der Jahresfehlbetrag der Encavis AG beträgt TEUR 25.377 (Vorjahr Jahresüberschuss: TEUR 111.114).

Im Vergleich zur Prognose stellt sich die Ertragslage der Encavis AG ungünstiger dar. Das operative Ist-EBITDA liegt mit TEUR - 37.845 unter dem prognostizierten Wert von TEUR - 33.037. Der Unterschied zwischen dem operativen Ist-EBIT von TEUR - 38.117 und dem prognostizierten operativen EBIT von TEUR - 33.304 ist ähnlich hoch. Die Encavis AG hatte ungeplanten Aufwand in Verbindung mit der Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium in Höhe von TEUR -18.034. Im Vergleich zur Planung erzielte die Encavis AG höhere sonstige Erträge in Höhe von TEUR 5.334, verbuchte TEUR 4.908 geringeren Aufwand für den Erwerb von Parkgesellschaften sowie TEUR 1.755 geringeren Personalaufwand.

Finanz- und Vermögenslage

Im Jahr 2024 wurde ein Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR -41.149 (Vorjahr: TEUR -9.247) erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr sind höhere Auszahlungen für Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 7.408 entstanden. Zudem hat die Encavis AG Kosten in Verbindung mit der Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium in Höhe von TEUR 4.052 gezahlt. Gegenläufig dazu erhielt die Encavis AG eine Erstattung der Kapitalertragsteuer auf erhaltene Gewinnausschüttungen in Höhe von TEUR 4.999.

Aus der Investitionstätigkeit resultiert ein Cashflow in Höhe von TEUR -98.898 (Vorjahr: TEUR -69.300). Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Encavis AG ihren Wachstumskurs fortgeführt und verstärkt hat. Die Encavis AG erwarb Anteile an der den in Deutschland belegenen Fronteris Solarpark Oberbürg GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 6.326, an der UKA Windenergie Portfolio 34 GmbH mit der Tochtergesellschaft UGE Everswinkel GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie in Höhe von TEUR 2.774 und an der UGE Voigtsdorf GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie in Höhe von TEUR 1.481. In Spanien erwarb die Encavis AG Anteile an den Solarparks Solar Castuera S.L.U in Höhe von TEUR 14.228 sowie an der La Florida Hive, S.L.U. in Höhe von TEUR 5.965. Weiterhin erwarb Encavis Anteile an den in Italien belegenen Solarparkgesellschaften A.M. Solar S.r.l. in Höhe von TEUR 2.284 und sowie an der der C.B. Solar S.r.l. in Höhe von TEUR 873. Für die Finanzierung von Projekten in der Bauphase hat die Encavis AG im Vergleich zum Vorjahr ihre Ausleihungen an verbundene Unternehmen um insgesamt TEUR 216.626 erhöht. Gegenläufig dazu hat die Encavis AG Ausschüttungen von Gewinnen aus der laufenden Geschäftstätigkeit von verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt TEUR 10.710 (Vorjahr: TEUR 4.254) sowie Einzahlungen aus Gewinnabführungen von der Encavis Technical Services GmbH und der Solarpark Neuhausen GmbH in Höhe von TEUR 1.062 erhalten.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt TEUR 211.084 (Vorjahr: TEUR 111.407). Im Jahr 2024 hat die Encavis AG Zahlungsmittelzuflüsse durch Gesellschafterdarlehen, Schuldscheindarlehen und Bankkredite in Höhe von insgesamt TEUR 753.140 (Vorjahr: TEUR 289.200) erhalten. Gegenläufig dazu hat die Encavis AG Bankkredite und -zinsen sowie Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 434.353 (Vorjahr: TEUR 135.695) zurückgezahlt. Die Zahlungsfähigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr war durch Mittelzuflüsse aus der Finanzierungstätigkeit, Bestände an flüssigen Mitteln sowie Kreditlinien mit dem Gesellschafter jederzeit gegeben.

Das Eigenkapital verminderte sich von TEUR 962.624 im Vorjahr auf TEUR 949.847 zum 31. Dezember 2024. Die Entwicklung des Eigenkapitals resultiert aus der Wandlung der Hybrid-Wandelanleihe in Höhe von TEUR 12.600 sowie aus dem erzielten Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 25.377 (Vorjahr Jahresüberschuss: TEUR 111.114). Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 45,54 % (Vorjahr: 54,59 %).

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2024 auf TEUR 2.085.922 (Vorjahr: TEUR 1.766.485) erhöht. Auf der Aktivseite resultiert der Anstieg im Wesentlichen aus der Erweiterung des Finanzanlagevermögens durch den Erwerb weiterer Anteile an verbundenen Unternehmen, die Ausgabe von Ausleihungen sowie der Stärkung des Bankbestands. Gegenläufig wirkte sich der Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus, der im Wesentlichen durch geringere Forderungen aus Gewinnabführungen zu begründen ist. Auf der Passivseite haben sich insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erhöht. Dabei handelt es sich insbesondere um das am 9. und 23. Dezember 2024 von der Elbe BidCo AG an die Encavis AG gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 322.340.

Nachtragsbericht

Delisting der Aktien der Encavis AG zum Ablauf des 31. Januar 2025

Die Frankfurter Wertpapierbörse hat der Encavis AG am 28. Januar 2025 mitgeteilt, dass sie dem Antrag der Gesellschaft auf Widerruf der Zulassung der Encavis-Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) sowie im Teilbereich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) stattgibt. Bereits zuvor, am 8. Januar 2025, hat die Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg den parallelen Antrag der Gesellschaft auf Widerruf der Zulassung der Encavis-Aktien zum Handel im regulierten Markt der Börse Hamburg positiv beschieden. Das Delisting von den regulierten Märkten der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse Hamburg ist damit jeweils antragsgemäß mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 erfolgt, sodass die Encavis-Aktien seit dem 1. Februar 2025 nicht mehr im regulierten Markt gehandelt werden können.

Elbe BidCo AG stellt förmliches Verlangen zur Durchführung eines verschmelzungsrechtlichen Squeezeout der Minderheitsaktionäre der Encavis AG

Die Elbe BidCo AG hat dem Vorstand der Encavis AG am 18. Februar 2025 mitgeteilt, dass die Elbe BidCo AG nach der am selbigen Datum erfolgten Abwicklung des an die Encavis-Aktionäre gerichteten Delisting-Erwerbsangebots insgesamt 94,15% der Encavis-Aktien hält. Vor diesem Hintergrund hat die Elbe BidCo AG dem Vorstand der Gesellschaft, entsprechend ihrer vorherigen Mitteilung gegenüber der Gesellschaft vom 31. Januar 2025, das förmliche Verlangen zur Durchführung eines verschmelzungsrechtlichen Squeezeout der verbleibenden Minderheitsaktionäre der Gesellschaft gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung nach § 62 Absatz 1 und 5 Umwandlungsgesetz in Verbindung mit §§ 327a ff. Aktiengesetz wiederholend übermittelt. Die Elbe BidCo AG hat darin erneut ihren vorherigen Vorschlag bekräftigt, mit dem Vorstand der Gesellschaft in Verhandlungen über einen Verschmelzungsvertrag einzutreten. Die Höhe der angemessenen Barabfindung, die die Elbe BidCo AG als Hauptaktionärin den Minderheitsaktionären der Encavis für die Übertragung ihrer Aktien gewähren wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Die Elbe BidCo AG hat angekündigt, der Encavis AG die Höhe der Barabfindung mit einem weiteren Schreiben, dem sogenannten konkretisierten Verlangen, mitzuteilen, sobald diese festgelegt worden ist.

Wechsel im Aufsichtsrat der Encavis AG

Der Vorstand und der bis zu seiner Niederlegung amtierende Aufsichtsratsvorsitzende der Encavis AG hatten einen Antrag auf gerichtliche Bestellung von fünf neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats gestellt, dem das Amtsgericht Hamburg (Registergericht) mit Beschluss vom 24. Februar 2025 durch Bestellung der folgenden Aufsichtsratsmitglieder entsprochen hat:

Marco Fontana (Managing Director im europäischen Infrastrukturteam von KKR (KKR & Co. Inc.)),

Boris Scukanec Hopinski (COO bei Viessmann Generations Group GmbH & Co. KG),

Tobias Krauss (CEO bei ABACON CAPITAL GmbH),

Dr. Johannes Teyssen (selbstständiger Manager, Senior Berater bei KKR (London, Vereinigtes Königreich) und bei Viridor p.l.c. (Vereinigtes Königreich)) und

Prof. Dr. Martin Viessmann (Verwaltungsratsmitglied bei Viessmann Group GmbH & Co. KG).

Die Bestellung der vorstehenden Aufsichtsratsmitglieder endet jeweils zum Ablauf der nächsten ordentlichen oder außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, auf der ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden soll. Die gerichtliche Bestellung der fünf Aufsichtsratsmitglieder erfolgte vor dem Hintergrund, dass acht der neun vorherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, das heißt Dr. Rolf Martin Schmitz (Vorsitzender), Dr. Manfred Krüper (stellvertretender Vorsitzender), Ayleen Oehmen-Görisch, Dr. Henning Kreke, Isabella Pfaller, Christine Scheel, Dr. Marcus Schenck und Thorsten Testorp (damit sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats mit Ausnahme von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt) ihre Ämter jeweils niedergelegt hatten. Damit besteht der Aufsichtsrat der Gesellschaft derzeit aus den folgenden sechs Mitgliedern: Marco Fontana, Boris Scukanec Hopinski, Tobias Krauss, Dr. Johannes Teyssen, Prof. Dr. Martin Viessmann und Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. In seiner konstituierenden Sitzung am 6. März 2025 hat der Aufsichtsrat Dr. Johannes Teyssen zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft gewählt. Zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Marco Fontana gewählt.

Wechsel im Vorstand der Encavis AG

Der Aufsichtsrat der Encavis AG hat am 7. März 2025 einen geplanten Wechsel in der Unternehmensführung bekannt gegeben, der Teil der laufenden Bemühungen ist, Encavis für die nächste Wachstumsphase zu positionieren. Dr. Christoph Husmann, der seit 2014 als Vorstandssprecher und Finanzvorstand fungiert, wird nach der Hauptversammlung des Unternehmens im Juni 2025 und dem Abschluss des Squeezeout-Verfahrens von beiden Funktionen zurücktreten. Herr Dr. Husmann wird das Unternehmen in dieser Übergangsphase weiterhin unterstützen und den Squeezeout-Prozess sowie die Integration in die neue Struktur von Encavis überwachen, um Kontinuität und Stabilität zu gewährleisten. Der Aufsichtsrat hat Mario Schirru, derzeit Chief Operating Officer und Chief Investment Officer, mit sofortiger Wirkung zum Co-Sprecher des Vorstands ernannt. Nach der Hauptversammlung 2025 beabsichtigt der Aufsichtsrat, Herrn Schirru formell zum Vorstandsvorsitzenden zu ernennen.

Rückführung von Verbindlichkeiten der Encavis AG nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag wurden die von der Encavis AG ausgegebenen Namens- und Inhaberschuldverschreibungen sowie Schuldscheindarlehen vollständig beziehungsweise teilweise zurückgeführt. Zum einen geht dies auf vorzeitige Rückzahlungsverlangen von Gläubigern zurück, die von einem entsprechenden vertraglich vereinbarten Recht Gebrauch machten. Dieses stand ihnen durch den im Dezember 2024 im Zuge des durch die Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium eingetretenen Kontrollwechsels zu. Zum anderen machte die Encavis AG von ihrem ordentlichen Kündigungsrecht bei einigen variabel verzinsten Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 84.000 Gebrauch. Die rückgeführten Mittel wurden durch die Aufnahme von Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 84.000 ersetzt.

Sonstiges

Aufsichtsrat

Mit der Hauptversammlung am 10. Juni 2024 wurde Frau Ayleen Oehem-Görisch in den Aufsichtsrat gewählt. Sie ersetzt Herrn Albert Büll. Mit Ablauf des 21. Februar 2025 haben sämtliche Aufsichtsratsmitglieder mit Ausnahme von Herrn Professor Dr. Fritz Vahrenholt ihre Ämter niedergelegt. Der Aufsichtsrat der Encavis AG wird künftig aus sechs Mitgliedern bestehen. Der Wechsel ist eine Folge der Übernahme durch KKR. Für Einzelheiten wird auf die Ausführungen im Nachtragsbericht verwiesen.

Chancen- und Risikobericht

Risiko- und Chancenmanagementsystem

Das Risiko- und Chancenmanagement ist wesentlicher Bestandteil sämtlicher Planungs-, Controlling- und Berichterstattungssysteme in den einzelnen Gesellschaften sowie auf Konzernebene und ist ein zentrales Element der Berichterstattung. Es umfasst die systematische Identifikation, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und Überwachung sowohl von Risiken als auch Chancen, die über ein konzernweites Risikomanagementsystem gesteuert werden. Die Auswirkungen von Risiken und Chancen werden hierbei jedoch nicht miteinander verrechnet. Das Risikomanagementsystem ermöglicht es der Konzernleitung, schnell und effektiv zu handeln und einzugreifen, um sowohl rechtzeitig etwaige Maßnahmen zur Risikominimierung zu treffen als auch Chancen profitabel und positiv für den Konzern zu nutzen.

Ziele und Strategien des Risiko- und Chancenmanagementsystems sind:

die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen zu erfüllen,

den Fortbestand des Encavis-Konzerns mittels frühzeitiger, nachhaltiger und transparenter Identifizierung der Gesamtrisiken zu sichern,

den Unternehmenswert durch ein ganzheitliches, aktives Management sämtlicher Risiken und Chancen, die die Erreichung kommerzieller Ziele des Konzerns beeinträchtigen könnten, zu schützen beziehungsweise zu erhöhen,

Mehrwert zu schaffen, indem bei relevanten Entscheidungen und Prozessen, einschließlich Investitionsentscheidungen, bei Risikokapitalzuweisungen und bei der Unternehmensplanung nicht nur die Rendite, sondern auch Risiken angemessen berücksichtigt werden.

Organisation des Risiko- und Chancenmanagementsystems

Die Gesamtverantwortung für die Überwachung und Steuerung des Gesamtrisikos des Konzerns trägt der Vorstand der Encavis AG (nachfolgend auch "Encavis" genannt). Der Vorstand legt Regeln und Mindeststandards fest und entscheidet so über das Rahmenwerk für das Risikomanagement und die übergeordnete Risikomanagementstrategie des Encavis-Konzerns.

Grundlage des proaktiven und effizienten Risiko- und Chancenmanagements bei Encavis sind eine transparente und verständliche Nomenklatur sowie eine rechtzeitige und zielgerichtete Kommunikation. Hierzu ist eine standardisierte und bereichsübergreifende Kommunikation festgeschrieben, sodass relevante Informationen sowohl zum Vorstand (Entscheidungsträger) als auch zum Risk Manager beziehungsweise zum Risk Owner übermittelt werden können.

Das Risikomanagement bei Encavis ist als iterativer Prozess zu verstehen. Veranschaulicht werden kann dies wie folgt:

Der Risk Manager ist verantwortlich für die Umsetzung, Weiterentwicklung und Koordination des Risiko- und Chancenmanagementrahmenwerks. Unterstützt wird er dabei von den Risk Ownern der nachfolgenden Bereiche: Accounting, Controlling, Corporate Finance/Treasury/Insurance, Energy Portfolio Management, Energy Risk Management, Group Accounting, Investments, Investor Relations/Public Relations, IT, Operations, Project Finance, PPA Origination, Personal, Recht, Sustainability & Communications, Regulatory Affairs und Tax. Die Risk Owner sind dafür verantwortlich, dass Risiken aus den jeweiligen Bereichen frühzeitig erkannt, adäquat bewertet und den Konzernvorgaben entsprechend gesteuert werden. Der Risk Manager ist dem Vorstand unterstellt, verantwortlich für die Umsetzung des Risikomanagementsystems und berichtet dem Finanzvorstand der Encavis über die Risikolage des Konzerns. Zudem wird der Aufsichtsrat vom Vorstand über die Risikolage des Konzerns unterrichtet.

Das Risiko- und Chancenmanagement ist als kontinuierlicher Vorgang in unsere betrieblichen Abläufe integriert. Wir erfassen Risiken und Chancen - definiert als eine negative oder positive Auswirkung auf die Unternehmensziele oder mindestens eines der allgemeinen Projektziele Zeit, Kosten, Umfang oder Qualität - quartalsweise. Aber auch zwischen den vierteljährlichen Erhebungszeitpunkten wird die Risikolage überwacht, so bei wesentlichen Projekten und/oder Entscheidungen. Von wesentlichen Veränderungen der Risikolage wird der Vorstand unverzüglich in Kenntnis gesetzt.

Risikobewertung

Für die Risikobewertung der Risikoklassen gibt es einheitliche Vorgaben. Sofern sich die Risiken nicht quantitativ bewerten lassen, erfolgt die Risikobewertung auf qualitativer Ebene.

Als Zeitraum des Risikoeintritts wird grundsätzlich jeweils ein Zeitraum von zwölf Monaten betrachtet. Dieser kann allerdings bei wesentlichen, längerfristigen Risiken im Einzelfall auch darüber hinausreichen. Identifizierte Risiken werden in Bezug auf Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet und anhand der Kombination (Multiplikation) beider Faktoren einer Risikoklasse zugeordnet. Sowohl Eintrittswahrscheinlichkeit als auch Auswirkung werden auf einer Skala von 1 ("sehr niedrig") bis 10 ("sehr hoch") beurteilt. Die Werte für Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung werden miteinander multipliziert. Folglich ergibt sich ein Risikoindex zwischen 1 und 100. Die Bewertung einer Auswirkung ist hierbei an den geschätzten Aufwand beziehungsweise Ertragsausfall bei Eintreffen des entsprechenden Risikos gebunden. Risiken mit einer Bewertung von bis zu 19 Punkten werden als "niedrige Risiken" klassifiziert. 20 bis 50 Punkte entsprechen "mittleren Risiken" und Bewertungen zwischen 51 und 100 Punkten sind als "hohe Risiken" festgelegt. Ferner wurde zusätzlich die Klassifizierung "Fact" und "Wachstum" eingeführt. Hier wird beurteilt, ob ein identifiziertes Risiko Auswirkungen auf das bestehende Geschäft hat oder ob es lediglich das weitere Wachstum des Encavis-Konzerns beeinflussen könnte.

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Risikoklasse und Risikobewertung (1-100) Beschreibung der Risikoklasse
Niedrig 1-19 Die Risiken weisen eine niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer geringen Auswirkung auf.
Mittel 20-50 Die Risiken weisen eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer geringen Auswirkung oder eine niedrige Wahrscheinlichkeit in Kombination mit einer großen Auswirkung auf.
Hoch 51-100 Die Risiken weisen eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit in Kombination mit einer großen Auswirkung auf.
Fact Bereits eingetretene Risiken, die nicht unbedingt eine große Auswirkung auf das Geschäft haben
Wachstum Risiken dieser Klasse können das zukünftige Wachstum des Encavis-Konzerns beeinflussen

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Risikoklassen "Wachstum", "hoch" und "mittel". Hier liegt der Schwerpunkt der Strategien zur Risikohandhabung, sodass diese Risiken anschließend im Bereich der Nettobetrachtung der Risiken in einem unteren mittleren Risikobereich liegen. Im Rahmen der Risikobewertung werden ausschließlich Bestandsrisiken anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet. Wachstumsrisiken werden lediglich Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet, da solche Risiken keinen Einfluss auf das bestehende Geschäft des Encavis-Konzerns haben. Die Darstellung der Risiken erfolgt netto.

Risikomaßnahmen

Im Rahmen der Risikobewältigung durch angemessene Instrumente stehen aktive und passive Maßnahmen zur Verfügung ("Risikostrategien"). Es gilt, wesentliche Risiken möglichst kostenoptimal in den akzeptablen Bereich zu bringen. Dies gelingt in der Regel durch einen Mix der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen und Instrumente.

Bei Verwendung von aktiven Maßnahmen wird unmittelbar auf die Eintrittswahrscheinlichkeit beziehungsweise die Schadenshöhe des Risikos eingewirkt und damit das Bruttorisiko reduziert.

a) Vermeiden: Durch Unterlassen von Tätigkeiten in bestimmten Bereichen oder Projekten wird eine Tätigkeit, die zu einem Risiko führt, gar nicht erst ausgeführt.

b) Vermindern: Risiken werden weiterhin getragen, aber zu einem gewissen Maße abgesichert.

c) Diversifikation: Durch Risikostreuung oder durch eine aktive Schadensüberwälzung wird versucht, das Risiko zu begrenzen.

Passive Maßnahmen lassen im Gegensatz zu aktiven Maßnahmen die Risikostrukturen unverändert.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, auf Risiken kurzfristig, ohne Verzögerung und schnell mit ausreichenden Ressourcen und angemessenem Wirkungspotenzial reagieren zu können. Zu den passiven Maßnahmen gehören im Wesentlichen:

d) Selbsttragen: Hierbei handelt es sich um das bewusste Eingehen und Tragen von Risiken. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Vorsorge-/Reservenbildung geschehen.

e) Risikotransfer: Durch den Abschluss von Vereinbarungen/Verträgen wird das Risiko auf eine andere Partei übertragen. Hierzu zählen neben dem Abschluss von Versicherungen auch die Verwendung von Finanzderivaten beziehungsweise die Verlagerung von Risiken auf Kunden/Lieferanten und auch finanzierende Banken, indem die Projektfinanzierungen rein auf das Projekt abgestellt werden ohne Rückgriff auf den übrigen Encavis-Konzern ("non recourse"), oder auch das aktive Hedging von Strompreisrisiken über PPAs.

Risikosteuerung

Der Encavis-Konzern verfolgt diverse Strategien zur Risikominderung und -vermeidung durch Ergreifung geeigneter Gegenmaßnahmen. Ein wesentlicher Teil wird durch die interne Organisation abgedeckt. Darüber hinaus arbeitet Encavis mit renommierten Geschäftspartnern, Kanzleien und Beratern zusammen. Dabei wird darauf geachtet, dass potenzielle Risiken nicht allein von Encavis getragen werden. Ein Element der Risikosteuerung ist auch die konsequente Finanzierung der Projekte mittels Non-Recourse-Projektfinanzierungen, unter welchen die Banken die Rückführung der Finanzierung nur aus dem finanzierten Projekt heraus sicherstellen müssen. Dies wird insbesondere aus dem Bericht zu den Betriebsrisiken deutlich.

Risikokontrolle

Der für Encavis konzipierte Ansatz verfolgt das Ziel eines "ganzheitlichen" Risikomanagements, sodass das Risikomanagement auf allen Stufen und in allen Bereichen des Unternehmens gelebt wird. Sämtliche Mitarbeitende sollen sich mit dem Thema Risikomanagement aktiv beschäftigen. Im Falle von neuen Risiken, Veränderungen oder veränderten Einschätzungen kann und soll jeder Mitarbeitende dies direkt an den entsprechenden Risk Owner melden. Zur Vorbereitung der quartalsweisen Meetings werden sämtliche Risk Owner die Risikoeinschätzung ihres Bereichs/ihrer Risiken anpassen und eventuell vorzuschlagende Maßnahmen erarbeiten und präsentieren.

Zum Jahresende wird das gesamte Risikoinventar dargestellt und auf die einzelnen Veränderungen der Risikoeinschätzung und die Risikoklassifizierung sowie deren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingegangen.

Angaben zu wesentlichen Risikoveränderungen

Encavis identifiziert, analysiert, bewertet und kontrolliert die jeweiligen Risiken für die Gesellschaft laufend und umfassend. Wesentliche Risiken werden im nachfolgenden Risikobericht der Gesellschaft aufgeführt, erläutert und klassifiziert. Darüber hinaus werden Maßnahmen und Strategien des Unternehmens zur Vermeidung beziehungsweise Verringerung der jeweiligen Risiken dargestellt.

Nachdem die Risiken aus bestehenden Covenants-Vereinbarungen auf Holding-Ebene im Berichtsjahr 2023 als "mittleres" Risiko neu aufgenommen wurden, wurde das Risiko in diesem Berichtjahr auf niedrig herabgestuft. Nachdem die Bieterin Elbe BidCo AG am 24. April 2024 die Angebotsunterlage für ihr freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an die Aktionäre der Encavis AG veröffentlicht hat, sind die in der Angebotsunterlage beschriebenen Angebotsbedingungen zum 4. Dezember 2024 eingetreten. Vor diesem Hintergrund hat die Encavis AG ebenfalls zum 4. Dezember 2024 Gesellschafterdarlehensverträge mit der Elbe BidCo AG geschlossen, die ausreichend dimensioniert sind, um alle bestehenden Finanzverbindlichkeiten der Encavis AG zurückzuzahlen. Damit sind die negativen Folgen einer Nichteinhaltung der bestehenden Covenants-Vereinbarungen, die im Wesentlichen aus einer vorzeitigen Rückzahlungspflicht bestehen, nicht mehr relevant.

Chancenmanagement

Das Chancenmanagement dient der langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs. Chancen werden zeitgleich mit den Risiken besprochen und erfasst und nach deren Bewertung wird über konkrete Maßnahmen entschieden, um diese Chancen wahrzunehmen. Im Rahmen des Chancenmanagements kann dabei zwischen zwei Arten von Chancen unterschieden werden:

externe Chancen, die Ursachen haben, die wir nicht beeinflussen können, zum Beispiel die Rücknahme einer Steuer

interne Chancen, die in unserem Unternehmen entstehen, zum Beispiel durch die Erzielung von Synergien

Die im Encavis-Konzern identifizierten Chancen sind dem Chancenbericht zu entnehmen.

Risikobericht

Im Rahmen des Risikomanagements wurden für den Encavis-Konzern nachfolgende Risiken definiert, anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet und in Risikoklassen eingeteilt. Für die Erläuterungen in diesem Risikobericht haben wir uns neben Einzelrisiken, welche als mittel und hoch klassifiziert wurden, auf diejenigen Risikokategorien beschränkt, die im Berichtsjahr wesentlich waren. Wesentliche Risiken, die nicht als mittel und hoch klassifiziert wurden sind solche, die trotz niedriger Risikoklasse einen Einfluss auf das Wachstum von Encavis haben oder die allgemein bekannt sind, beispielsweise nicht planbare regulatorische Maßnahmen oder der zunehmende Fachkräftemangel in Deutschland.

Übersicht der wesentlichen Risiken im Berichtsjahr

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Strategische Risiken Risikoklasse Veränderung zum Vorjahr
Politische und regulatorische Risiken niedrig
Risiken aus der kurz- und langfristigen Stromvermarktu ng mittel
Marktrisiken Wachstum
Operative Risiken
Betriebs- und Betriebsunterbrechungsrisiken mittel
Meteorologische Risiken aus Sonne und Wind mittel
Finanzwirtschaftliche Risiken
Risiken der Projektfinanzierung niedrig
Risiken der Kapitalbeschaffung des Konzerns niedrig
Risiken aus bestehenden Covenants-Vereinbarungen auf Holding-Ebene niedrig
Währungsrisiken niedrig
Zinsrisiken niedrig
PPA-Risiken niedrig neu
Risiken im Bereich des Asset Managements
Investitionsrisiken niedrig
Marktrisiken mittel neu
Haftungs- oder Reputationsrisiken niedrig
Compliance Risiken
Steuerrechtliche-Compliance-Risiken mittel
Unternehmens-Compliance-Risiken niedrig
Verschärfte Verpflichtungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung niedrig
Organisatorische Risiken
Personal- und Organisationsrisiken niedrig
IT-Risiken (Cyberrisiko und Cybersicherheit) niedrig

Legende:

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unveränderte Risikoklasse
Erhöhung der Risikoklasse
Verringerung der Risikoklasse

Kurzerläuterung von Risikoveränderungen im Berichtsjahr

Politische und regulatorische Risiken wurden von "mittel" auf "niedrig" herabgestuft. Die letzten regulatorischen Effekte im Rahmen der Strompreisregulatorik sind im Berichtsjahr 2024 ausgelaufen.

Die Betriebsrisiken wurden um Sach- und/oder Betriebsunterbrechungsrisiken erweitert, die Risikoklasse ist weiterhin "mittel". Aufgrund des stetig wachsenden Portfolios und der sich verändernden Klimabedingungen steigen auch die Anforderungen und Aufwendungen zur Absicherung dieser Risiken.

Die Risiken aus bestehenden Covenants-Vereinbarungen auf Holding-Ebene wurden von "mittel" auf "niedrig" herabgestuft. Der überwiegende Teil der bestehenden Kredite auf Holding-Ebene wird im ersten Quartal 2025 aus den Mitteln von Gesellschafterdarlehen der Elbe BidCo AG zurückgeführt. Die verbleibenden Kredite haben zu einem nennenswerten Teil keine Covenants-Vereinbarungen, die einen Kündigungsgrund als Folge der Nicht-Einhaltung haben. Die Covenants werden ferner komfortabel eingehalten. Sollte dennoch der unwahrscheinliche Fall einer Covenant-Verletzung eintreten, so sind die Gesellschafterdarlehen der Elbe BidCo AG ausreichend dimensioniert um die Rückzahlung zu decken und für diesen Fall auch konzipiert. Die Gesellschafterdarlehen der Elbe BidCo AG enthalten keine Covenants-Vereinbarungen.

Die Zinsrisiken wurden von "mittel" auf "niedrig" herabgestuft. Die Finanzierungen auf Holding-Ebene sind, mit Ausnahme einer revolvierenden Kreditlinie mit schwankender Inanspruchnahme, grundsätzlich über die gesamte Laufzeit zinsgesichert. Die Marktzinsen in den relevanten europäischen Märkten sind gegenüber dem Vorjahr gesunken und im historischen Vergleich auf moderatem Niveau, ohne dass es deutliche Anzeichen für eine Zinswende zu steigenden Marktzinsen gibt.

Die PPA-Preisrisiken wurden mit der Risikoklasse "niedrig" neu aufgenommen. PPAs werden mit finanziell stabilen und kreditwürdigen Abnehmern abgeschlossen. Die umfassende Due-Diligence-Prüfung der Vertragspartner stellt sicher, dass Zahlungsausfälle und Vertragsbrüche minimiert werden. Die zusätzliche Diversifikation des Encavis-PPA-Portfolio (Abnehmer, Markt, Preisstruktur) verringert die Abhängigkeit von einzelnen Risikofaktoren. Durch spezifische vertragliche Absicherungen wie Force-Majeure-Klauseln und Ausfallgarantien, werden potenzielle finanzielle Verluste weiter minimiert.

Im Bereich der Risiken im Bereich des Asset Managements wurden die Kapitalbeschaffungsrisiken als Marktrisiken mit der Risikoklasse "mittel" neu aufgenommen und von den Investitionsrisiken getrennt. Aufgrund der sich verändernden Zinspolitik wirkt der Markt im Hinblick auf langfristige Investitionen weniger lukrativ und die Investitionen nehmen ab.

Die nachfolgenden Risiken wurden in den letzten Jahren als niedrige Risiken aufgeführt und beschrieben. Aufgrund dessen, dass sich die Risiken nicht erhöht oder konkretisiert haben, wird auf diese nicht wesentlichen Risiken im weiteren Teil dieses Berichts nicht weiter eingegangen:

Risiken der Projektfinanzierung

Risiken der Kapitalbeschaffung des Konzerns

Währungsrisiken

Haftungs- oder Reputationsrisiken in Bezug auf die Encavis Asset Management AG

Angaben zu wesentlichen Risiken

Strategische Risiken

Politische und regulatorische Risiken

Als international operierender Konzern sind wir diversen politischen und regulatorischen Veränderungen in verschiedenen Ländern und Märkten ausgesetzt. Die Auswirkungen auf Encavis wurden regelmäßig besprochen und die Diskussionen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Abfederung der Strompreise aktiv verfolgt.

Grundsätzlich ist es möglich, dass beispielsweise rückgreifende Änderungen von regulatorischer Seite möglich sind, vergleiche die schlussendlich nicht durchgeführte rückwirkende Kürzung von Einspeiseverträgen in Frankreich. Encavis lässt sich durch Experten vor Ort in allen Ländermärkten regelmäßig zu den Hintergründen relevanter politischer und regulatorischer Risiken informieren. Hierzu zählen auch die Themenbereiche wie wesentliche Änderungen bestehender Förderprogramme in Bezug auf Erneuerbare Energien.

Risiken aus der kurz- und langfristigen Stromvermarktung

Das Encavis-Portfolio ist zwei Hauptrisiken ausgesetzt, dem "Marktrisiko" und dem "Kreditrisiko".

Innerhalb des "Marktrisikos" stellt das "Marktpreisrisiko" eines der relevantesten Risiken dar. Unter dem Marktpreisrisiko sind sowohl positive als auch negative Schwankungen der Marktpreise zu verstehen, die den Wert der Energiepositionen verändern können (Energieposition ist definiert als die in MWh ausgedrückte Menge an Energie, die von einem Asset oder einem Portfolio - von der Inbetriebnahme bis zum Ende der Lebensdauer - erzeugt wird).

Das Kreditrisiko bezieht sich stattdessen hauptsächlich auf das "Replacement Risk", welches bei einem Ausfall des Vertragspartners entsteht mit der Folge, dass alle aktiven Verträge mit diesem Vertragspartner zu aktuellen (ungünstigen), statt zu in den Verträgen vereinbarten Preisen abgeschlossen werden müssen.

In den Ländern, in denen Encavis aktiv ist, ist der Energiesektor durch freie Preisbildung gekennzeichnet. Fallende Notierungen an den Stromgroßhandelsmärkten können dazu führen, dass Energieerzeugungsanlagen an Wirtschaftlichkeit einbüßen. Das betrifft auch Erneuerbare-Energien-Anlagen, die nicht mit festen Einspeisevergütungen gefördert werden.

Kurz- und mittelfristige Marktpreisrisiken werden aktiv durch eine spezifische Absicherungsstrategie (Hedging) gesteuert. Dabei wird die offene Preisexposition der kommenden zwölf Monate fortlaufend geschlossen, soweit möglich, um Preisstabilität zu gewährleisten.

Ein PPA ist eine Möglichkeit, das Marktpreisrisiko für ein Projekt/Portfolio langfristig zu reduzieren, da zwischen den beiden Vertragspartnern für die Laufzeit des PPA ein fixer Strompreis beziehungsweise ein Floorpreis vereinbart werden kann.

Je nach Strukturierung des PPA können sich aus einer solchen Preisfixierung und gleichzeitiger Lieferverpflichtung gegenüber dem Kunden aber auch Marktpreisrisiken für ein Projekt/Portfolio ergeben. Steigende Notierungen an den Stromgroßhandelsmärkten können beispielsweise dazu führen, dass fehlende Strommengen am Markt zu höheren Preisen als ursprünglich geplant zugekauft werden müssen, um der Lieferverpflichtung aus einem PPA nachkommen zu können.

Um dem Replacement-Risk zu begegnen, werden in langfristigen PPAs beispielsweise wechselseitig Garantien oder Bürgschaften vereinbart, um den im Falle einer vorzeitigen Kündigung potenziell entstehenden Schaden abzusichern und die Kündigungsgründe selbst auf ein Minimum reduziert. Ferner bestehen in der Regel auch Direct Agreements zwischen den PPA-Vertragspartnern und der projektfinanzierenden Bank, unter denen weitere Beschränkungen für die Ausübung von gegebenenfalls eingetretenen Kündigungsgründen unter dem PPA bestehen.

Marktrisiken

Die Umstellung der bisherigen fossilen Energieversorgung auf eine nachhaltigere Energieversorgung durch beispielsweise Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft führt dazu, dass die Erneuerbaren Energien weiterhin zu den weltweit stark wachsenden Sektoren gehören. Der Betrieb von Wind- und Solarparks unterliegt aufgrund der gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen (Feed-in Tariffs) oder langfristiger privatwirtschaftlicher Stromabnahmeverträge sowie der beispielsweise im deutschen EEG verankerten Abnahmeverpflichtung nur schwachen konjunkturellen Schwankungen.

Um auf Marktrisiken frühzeitig und angemessen reagieren zu können, beobachtet Encavis die relevanten Märkte laufend. Hierzu gehören das Studium verschiedener Fachpublikationen, die Teilnahme an Kongressen, Messen und Fachtagungen sowie die Mitgliedschaft in Branchenverbänden, wie beispielsweise dem Bundesverband Solarwirtschaft. Darüber hinaus pflegt das Unternehmen einen unmittelbaren Kontakt und einen regelmäßigen Austausch mit Geschäftspartnern, Experten und Branchenvertretern aus dem Netzwerk des Konzerns.

Operative Risiken

Betriebsrisiken

Wind- und Solarparks können aufgrund technischer Mängel im Park oder im Umspannwerk stillstehen oder aufgrund notwendiger Arbeiten am Stromnetz durch den Energieversorger temporär vom Netz genommen werden. Es besteht das Risiko, dass die Stillstandzeiten sich verlängern, wenn sie nicht zeitnah bemerkt werden und entsprechende technische Mängel nicht rechtzeitig behoben werden.

Dem Risiko von Stillstandzeiten der Wind- und Solarkraftwerke wird zeitnah entgegengewirkt, da die Betriebsführung und Überwachung der Anlagen erfahrenen externen Partnern obliegen und etwaige Stillstandzeiten oder technische Probleme über ein Online-Monitoring in Echtzeit ermittelt beziehungsweise umgehend erkannt werden können. Encavis hat im Jahr 2022 ihre Beteiligung an dem europaweit tätigen O&M Dienstleister Stern Energy S.p.A. mit Sitz in Italien auf 80 % erhöht. Diese Gesellschaft erbringt die technische Betriebsführung für einen Großteil der konzerneigenen Solaranlagen und darüber hinaus für eine Vielzahl an externen Kunden. Encavis hat sich damit einen Zugang zu den relevanten Dienstleistungen für Risikovermeidung und Schadensbehebung gesichert. Zusätzlich wird die Entwicklung der Performance der Anlagen fortlaufend durch die jeweiligen Projektmanager und die konzerninterne Abteilung New Build & Technical Services präventiv evaluiert. Sämtliche Anlagen sind gegen die wirtschaftlichen Folgen aufgrund externer Ereignisse eintretender Betriebsunterbrechungen versichert. Die Versicherung deckt sowohl den durch die externen Ereignisse verursachten materiellen Schaden an den Onshore-Wind- und Solarparks als auch die durch die Betriebsunterbrechung entstandenen Schäden bis zu einer Ausfallzeit von 18 Monaten ab. Sollte es unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich Schadensursache und -ausmaß zwischen dem Versicherer und das durch den Schaden betroffene Solarkraftwerk geben, besteht das Risiko nicht den vollständigen Instandsetzungsaufwand und/oder Betriebsunterbrechungsausfall kompensiert zu bekommen.

Meteorologische Risiken aus Sonne und Wind

Die Leistung von Solarparks (Freiflächenanlagen) ist von meteorologischen Gegebenheiten abhängig, die das Ergebnis möglicherweise negativ beeinflussen können. Gutachten zur erwarteten Sonneneinstrahlung könnten sich als unzutreffend erweisen und klimatische Veränderungen und Umweltverschmutzungen möglicherweise dazu führen, dass die vorhergesagten Wetterbedingungen nicht eintreten und von den bestehenden Gutachten sowie dem meteorologischen Mittel abweichen.

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung beim Erwerb neuer Solarparks greift Encavis auf eigene Erfahrungswerte sowie externe Gutachten zu der erwarteten Sonneneinstrahlung zurück. Diese Gutachten basieren auf langjährigen historischen Einstrahlungsdaten und bilden hieraus Mittelwerte für die Prognose ab. Zudem werden die Auswirkungen von Abweichungen von diesen Prognosen auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung im Rahmen von Sensitivitätsanalysen überprüft. Darüber hinaus reduziert die Diversifizierung des Bestandsportfolios an Solarparks die Abhängigkeit von den meteorologischen Gegebenheiten in einer Region. Zudem ist zu berücksichtigen, dass aufgrund klimatischer Veränderungen die Sonnenstunden in mehreren europäischen Ländern regelmäßig ansteigen und signifikant über dem langfristigen Mittel liegen. Dieser in den vergangenen Jahren beobachtete meteorologische Trend wird bei der Bewertung der Parks nicht berücksichtigt.

Grundsätzlich unterliegt die Erzeugungsleistung im Segment Windparks größeren Schwankungen als die im Bereich der Solarenergie. Schwankungen im Bereich der Windkraft können bis zu +/-25 % um den Mittelwert im Jahr betragen. Encavis begegnet diesem Risiko, indem die höhere Volatilität im Bereich Wind bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung neu zu erwerbender (Onshore-) Windparks durch entsprechende Sicherheitsabschläge beziehungsweise Worst-Case-Szenarien simuliert und berücksichtigt wird. Darüber hinaus greift Encavis auch hier auf eigene Erfahrungswerte sowie externe Gutachten zu dem erwarteten Windaufkommen zurück.

Gleichwohl können solche Schwankungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. In der Folge besteht daher das Risiko, dass die Performance einzelner Windparks unterhalb ihrer ursprünglichen Planungswerte liegt. Aufgrund der geografischen Diversifikation des Bestandsportfolios im Segment Windparks sowie des geringen Anteils einzelner Parks an den gesamten Umsatzerlösen des Encavis-Konzerns ist das damit verbundene Gesamtrisiko für den Konzern vertretbar.

Preisrisiken

Zusätzlich zu den bereits genannten Risiken ist Encavis zunehmend Preisrisiken ausgesetzt. Diese ergeben sich vor allem bei den nicht geförderten Projekten, bei denen die Produktion nicht zu 100 % durch langfristige Stromabnahmeverträge oder durch mittelfristige Preisfixierungen abgesichert ist. Darüber hinaus führt die zunehmende Anzahl an Stunden, bei denen der Börsenstrompreis negativ ist, zu weiteren Risiken, da in diesen Stunden die Vergütung (sowohl aus den Fördertarifen als auch aus den PPAs) oft angepasst wird oder komplett wegfällt, weil die Anlagen durch uns angesichts der negativen Preise vom Netz genommen werden.

Weitere operative Risiken

Bei neu ans Netz angeschlossenen Wind- und Solarparks können Verzögerungen bei der Inbetriebnahme entstehen. Gründe dafür können regulatorische Hürden aufgrund von verzögerten Genehmigungsverfahren sein, da die Einholung der erforderlichen Genehmigungen von lokalen und nationalen Behörden abhängig ist. Technisch bedingte Verzögerungen können zudem durch Störungen in der Lieferkette, wie beispielsweise Engpässen bei Photovoltaikmodulen oder anderen wichtigen Komponenten, den Zeitplan des Projekts weiter verzögern, was zu höheren Kosten führen kann. Zudem können Umsätze nicht wie geplant realisiert werden. Schließlich können auch Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Netzanschluss und der Sicherung langfristiger Stromabnahmeverträge zu Verzögerungen führen, die sich auf die Gesamtdurchführbarkeit und Rentabilität des Wind- oder Solarparks auswirken.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Encavis ist diversen finanzwirtschaftlichen Risiken (zum Beispiel Zinsänderungsrisiken) und bedingt durch ihre umfangreichen Geschäftsbeziehungen auch Kreditrisiken (zum Beispiel Ausfallrisiken von Vertragspartnern unter Projektverträgen wie PPAs oder EPC-Agreements) ausgesetzt. Die Finanzierungen auf Holding-Ebene sind, mit Ausnahme einer revolvierenden Kreditlinie mit schwankender Inanspruchnahme, grundsätzlich über die gesamte Laufzeit zinsgesichert. Die Marktzinsen in den relevanten europäischen Märkten sind gegenüber dem Vorjahr gesunken und im historischen Vergleich auf moderatem Niveau, ohne dass es deutliche Anzeichen für eine Zinswende zu steigenden Marktzinsen gibt. Auf Projektebene bestehen keine Refinanzierungsrisiken, da die Projektfinanzierungen langfristig zugesagt sind und sich über die lange Kreditlaufzeit tilgen, ohne weitere Endfälligkeiten. Hinsichtlich der Geschäftsbeziehungen zu Dritten lässt sich Encavis, sofern notwendig, ausreichende Sicherheitsgarantien geben, um Risiken zu mitigieren.

Risiken im Bereich des Asset Managements

Investitionsrisiken

Die innerhalb des Encavis-Konzerns auf die Betreuung von institutionellen Anlegern spezialisierte Encavis Asset Management AG bietet institutionellen beziehungsweise professionellen Investoren, die in den Bereich der Erneuerbaren Energien investieren möchten, strukturierte Anlagemöglichkeiten (zum Beispiel Spezialfonds, Bondstrukturen, Direktinvestments) an. Solche institutionellen Investoren, insbesondere Versicherungsunternehmen, Banken und sonstige Finanzinstitutionen, unterliegen besonderen Vorschriften, die die Interessen ihrer Nutznießer schützen. Die Investitionsmöglichkeiten von europäischen Versicherungsunternehmen werden weiter durch EU-Richtlinien wie zum Beispiel Solvency II, die neue Kapitalanforderungen an Versicherungsunternehmen oder Pensionsfonds regelt, oder die europäischen Capital Requirements Regulation (CRR), die neue Eigenmittelanforderungen für Banken einführt, eingeschränkt. Diese und andere unvorhersehbare regulatorische Vorschriftsänderungen könnten die Bereitschaft der institutionellen und professionellen Investoren einschränken, in Erneuerbare Energien zu investieren.

Unter diesen Umständen könnte es für den Encavis-Konzern schwieriger sein, institutionelle Investoren von weiteren Investitionen in (Spezial-)Fonds beziehungsweise von Direktinvestitionen in Projekte Erneuerbarer Energien zu überzeugen. Die Folge einer solchen Entwicklung wäre ein Rückgang der zukünftigen Umsatzerlöse aus diesem Geschäftssegment, die sich aus Erfolgsvergütungen und aus den Asset-Management-Gebühren zusammensetzen. Insbesondere durch die Zinsentwicklung sind institutionelle Investoren bei Investitionen zurückhaltender geworden.

Marktrisiken

Das geplante Umsatzwachstum der Encavis Asset Management AG ist nicht oder nicht im geplanten Ausmaß realisierbar wegen einer Überschätzung der Nachfrage im Markt und/oder einer Unterschätzung der Bedrohung durch Wettbewerber. Dazu gehört beispielsweise ein gravierender Rückgang von Investitionen in Erneuerbare Energien. Dies kann mehrere Faktoren haben, zum Beispiel, dass der Zugang zu Projekten gravierend zurückgeht, sich die Entwicklung von Projekten zeitlich verzögert oder dass das Ertragspotenzial erwerbbarer Projekte unter die Mindestanforderungen der Investoren fällt.

Daher optimiert die Gesellschaft kontinuierlich ihre Anlageangebote und arbeitet stetig daran, die Anbindung und Beratung bei potenziellen Investoren auszudehnen, beispielsweise auf unterschiedlich regulierte Kundensegmente wie Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen oder kirchliche Träger. Zudem ist eine weitere geografische Ausdehnung der Aktivitäten in dem Geschäftssegment geplant, die zum Teil bereits realisiert werden konnte (zum Beispiel Solarparks in Spanien und Windparks in Irland). Vor diesem Hintergrund sind die vertrieblichen Risiken derzeit als mittleres Risiko anzusehen. Encavis ist jedoch zuversichtlich, das Geschäftssegment Asset Management als nachhaltige dritte Ertragssäule weiter ausbauen zu können.

Compliance Risiken

Steuerrechtliche-Compliance-Risiken

Die steuerlichen Strukturen in den Ländermärkten von Encavis können aufgrund der Anwendung von Regelungen über ertragsteuerliche Organschaften beziehungsweise Gruppenbesteuerungen, des Nebeneinanders unterschiedlicher Rechtsformen und der aus außersteuerlichen Gründen vorhandenen Holdingstrukturen komplex sein. Die hieraus resultierenden Risiken von steuerlichen Compliance-Verstößen mitigieren lokale Steuerberater. Diese betreuen die Gesellschaften laufend und stimmen sich bei konzernrelevanten Themen mit Encavis ab. Für den deutschen Ländermarkt von Encavis wird steuerlichen Risiken durch die Steuerabteilung und die Einschaltung von externen Steuerberatern begegnet. Beim Erwerb neuer Projekte werden steuerliche Risiken durch eine Tax Due Diligence und eine Investitionsberechnung sowie bei ausländischen Transaktionen durch Hinzuziehung von Experten des jeweiligen nationalen Steuerrechts geprüft.

Im internationalen Steuerrecht sind Risiken vor allem durch die Verrechnungspreise innerhalb des Konzerns bedingt. Konzerninterne Leistungen an die Tochtergesellschaften werden durch die Vergabe von Darlehen und in betragsmäßig deutlich geringerem Umfang auch in Form von Dienstleistungen erbracht. Encavis hat für die entsprechenden Abrechnungen Zielgrößen mit Verrechnungspreisexperten abgestimmt.

Auch wenn die Gesellschaft der Ansicht ist, dass steuerliche Risiken umfassend in den Steuerrückstellungen berücksichtigt wurden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Rahmen zukünftiger in- und ausländischer Außenprüfungen Steuerbelastungen ergeben. Der Konzern stellt sicher, dass steuerrechtlich relevante Sachverhalte/ Entwicklungen in einem regelmäßigen Turnus mit den steuerlichen Beratern erörtert werden.

Unternehmens-Compliance-Risiken

Der Geschäftsbetrieb bedingt das Eingehen rechtlicher Risiken. Neben möglichen Gerichtsprozessen oder Schiedsgerichtsverfahren hat sich der Encavis-Konzern weiteren Regularien und Grundsätzen zu stellen.

Die Unternehmen des Encavis-Konzerns sind Risiken im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt, an denen sie zurzeit beteiligt sind oder in Zukunft beteiligt sein können. Derartige Rechtsstreitigkeiten entstehen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, insbesondere aus der Geltendmachung von Ansprüchen aus Fehlleistungen und Fehllieferungen oder aus Zahlungsstreitigkeiten.

Encavis bildet Rückstellungen für Prozessrisiken, wenn es wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung entsteht und eine adäquate Schätzung des Betrags möglich ist. Im Einzelfall kann eine tatsächliche Inanspruchnahme den zurückgestellten Betrag überschreiten.

Rechtliche Risiken können sich aber auch aus Verstößen gegen interne Richtlinien durch einzelne Mitarbeitende oder aus Verstößen gegen andere rechtliche Vorschriften ergeben. Encavis verfügt über ein Compliance Management System, um die vom Vorstand festgelegten Compliance Themenfelder einer Risikobeurteilung zu unterziehen und die entsprechend notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Die strikten Compliance-Vorgaben zum Schutz aller Beteiligten beugen Risiken insbesondere in den Bereichen Antikorruption, Geldwäschebekämpfung, Datenschutz und IT-Sicherheit vor, da diese sowohl in Bezug auf finanzielle Schäden als auch auf Reputationsschäden ein enormes Schadensausmaß haben können. Der Encavis-Konzern hält ein Schulungskonzept vor, um den Mitarbeitenden Lösungen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, damit die Risiken im Tagesgeschäft überblickt werden und frühzeitig adressiert und rechtzeitig mitigiert werden können.

Mit Einführung des nicht nur für interne Zwecke, sondern auch für externe Geschäftspartner geltenden anonymen Hinweisgebersystems können etwaige Missstände, insbesondere Verstöße gegen geltendes Recht sowie gegen interne Weisungen und Prozesse, gemeldet und anonym nachverfolgt werden.

Verschärfte Verpflichtungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die in den vergangenen Jahren gestartete EU-Offensive Richtung Umbau der europäischen Wirtschaft zu mehr Klimaneutralität und Nachhaltigkeit hat eine Reihe von Verordnungen mit sich gebracht. Viele wurden bereits verabschiedet, einige sind in den letzten Abstimmungsrunden. Die gesetzlichen Offenlegungspflichten und Regularien nehmen entsprechend zu. Um das Thema Nachhaltigkeit effektiv in die verschiedenen Geschäftsbereiche und Prozesse zu integrieren, wurde innerhalb des Encavis-Konzerns ein interdisziplinärer Nachhaltigkeitsrat gegründet. Ferner legt Encavis großen Wert auf gesellschaftliche Verantwortung sowie ethisches Verhalten und verlangt dies auch von Geschäftspartnern. Encavis beachtet unter anderem das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten, obwohl Encavis nicht von dem Gesetz erfasst wird. Des Weiteren arbeitet die Abteilung "Sustainability & Communications" an Prozessen und Strukturen, sodass Encavis den Anforderungen der zukünftig verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung gerecht werden kann.

Organisatorische Risiken

Personal- und Organisationsrisiken

Der Encavis-Konzern konkurriert im Personalbereich mit anderen Unternehmen um qualifizierte Fach- und Führungskräfte, um für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt zu sein. Es besteht das Risiko, dass offene Stellen nicht durch entsprechend qualifizierte Fach- und Führungskräfte besetzt werden können. Um offene Stellen zu besetzen und das Wachstum von Encavis weiter zu ermöglichen, richtet Encavis seinen Blick auch nach innen. Encavis bietet im Bereich Weiterbildung individuelle Beratung für Mitarbeitende und Führungskräfte an und sorgt so für Qualitätssicherung und die Schaffung neuer Potenziale im geschäftlichen Alltag.

IT-Risiken (Cyberrisiko & Cybersicherheit)

Die Geschäftstätigkeit des Encavis-Konzerns ist durch die Nutzung und Weiterentwicklung der Informationstechnologie gekennzeichnet. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse werden durch die IT unterstützt und mit Hilfe moderner Softwarelösungen abgebildet. Gleichzeitig steigt mit zunehmender Komplexität und der Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der IT-Systeme auch das systeminhärente Risiko. Auch regulatorisch nehmen die Anforderungen an die IT-Sicherheit zu. Vor dem Hintergrund der EU-Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen und der EU-Richtlinie für ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union arbeitet Encavis bereits jetzt mit Experten zusammen, um das bereits hohe Niveau der IT-Sicherheit auch zukünftig zu gewährleisten.

Gesamtrisiko

Im Berichtszeitraum wurden diese Risiken im Rahmen eines aktiven Risikomanagements laufend identifiziert, analysiert und gemanagt. Soweit erforderlich, hat der Encavis-Konzern entsprechende Maßnahmen zur Risikosteuerung ergriffen. Die Gesamt-Risikotragfähigkeit von Encavis stützt die Risikobewertung. Gegenwärtig wurden keine Risiken identifiziert, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand von Encavis gefährden könnten.

Chancenbericht

Konservative Investitionsstrategie

Der konstante Ausbau der Erneuerbaren Energien trägt seit vielen Jahren bereits wesentlich zur Erreichung nationaler und globaler Klimaschutzziele bei.

So eröffnet das dynamische und wachsende Marktumfeld der Erneuerbaren Energien Encavis laufend neue Chancen und Opportunitäten. Diese Chancen systematisch zu erkennen und zu nutzen und gleichzeitig mögliche Risiken zu identifizieren und zu minimieren, ist die Basis für das nachhaltige Wachstum des Unternehmens.

Dabei nutzt Encavis auch Chancen, die innerhalb des Unternehmens entstehen und beispielsweise zu einer höheren Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Encavis-Konzerns führen. Basis für die Identifizierung, Analyse und erfolgreiche Umsetzung dieser Chancen sind dabei die Mitarbeitenden des Encavis-Konzerns, deren persönliche Qualifikationen mit den Stellenausschreibungen abgeglichen werden.

Der Encavis-Konzern wird sich auch zukünftig im Wesentlichen auf die Segmente PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windkraftanlagen konzentrieren sowie im Segment Asset Management als Dienstleister für Investments im Bereich Erneuerbare Energien agieren. Dabei stellt Encavis nach wie vor auf ein risikoaverses Geschäftsmodell mit dem Fokus auf Bestandsanlagen, schlüsselfertige oder Ready-to-build-Projekte ab (sowie im PV-Bereich mit selektiven Projektentwicklungspartnern auch auf Projekte, die die Baureife noch erreichen müssen). So betreibt Encavis derzeit Wind- und Solarparks in den Märkten Deutschland, Frankreich, Niederlande, Litauen, Großbritannien, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien und Spanien - allesamt Länder mit einem Investment-Grade-Rating.

Chancen durch meteorologische Entwicklungen

Die Erzeugungsleistung von Wind- und Solarparks ist von meteorologischen Gegebenheiten abhängig. Vor diesem Hintergrund verfolgt Encavis generell einen konservativen Ansatz bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit der zu erwerbenden Wind- und Solarparks. Eine positive Abweichung vom prognostizierten langfristigen Mittel bei Sonnenstunden oder Windaufkommen hat einen unmittelbaren, kurzfristigen Einfluss auf die Ertrags- und Finanzlage sowie den Cashflow der Gesellschaft. Insbesondere im Bereich der Sonneneinstrahlung herrscht heute eine große Prognosegenauigkeit; die Vorhersagen für Windaufkommen bleiben volatiler. Encavis geht insgesamt davon aus, dass sich zukünftig und insbesondere bei neu erworbenen Parks die Abweichungen zwischen Ist- und Planzeiten im Durchschnitt weiter verringern werden.

Chancen durch das regulatorische Umfeld und internationale Entwicklungen

Die verschiedenen staatlichen Fördermechanismen stützen in der Regel die Wirtschaftlichkeit der Wind- und Solarkraftanlagen. Die weltweite Notwendigkeit zum Ausbau Erneuerbarer Energien kann daher neue Regionen und Länder für Encavis attraktiv werden lassen und eine weitere geografische Diversifikation sinnvoll und möglich machen.

Die von der Bundesregierung vereinbarten Ziele im Koalitionsvertrag und das von der EU vorgelegte "Fit-for-55" Paket ermöglichen Encavis darüber hinaus große Chancen im Rahmen des weiteren Wachstums. Der intensive Zubau von Wind- und Solarparks auf neu ausgewiesenen Flächen in Deutschland wird zur Folge haben, dass zunehmend neue Projekte realisiert werden können. Encavis hat die Chance, ihr Portfolio zu erweitern und die Zusammenarbeit mit Projektentwicklern zu intensivieren. Gleichzeitig ergeben sich durch die europäischen Anstrengungen weitere Chancen im Ausland.

Durch die Verletzung der Souveränität der Ukraine durch den Übertritt der Landesgrenze durch russische Militärangehörige Ende Februar 2022 sieht Encavis es als zwingend geboten an, den Bereich der Energieversorgung in Europa noch schneller auf Erneuerbare Energien umzustellen. Die schnellere Umstellung mindert die Abhängigkeit von Lieferungen fossiler Brennstoffe, stärkt das Innovationswachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien und fördert direkt den Ausbau innerhalb Europas. Eine Steigerung des Ausbaus erzeugt neue Projekte und eröffnet Encavis die Möglichkeit, weiterhin einen direkten Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Um das angestrebte Ziel zu erreichen, plant die Bundesregierung gemäß Koalitionsvertrag eine drastische Beschleunigung des Ausbaus von neuen Windkraftanlagen an Land und auf See. Für Solaranlagen sollen zudem unter anderem alle geeigneten Dachflächen genutzt werden. Ziel ist die installierte Leistung von Solarenergie auf 200 GW zu steigern. Angestrebt wird ein jährlicher Zubau um bis zu 20 GW.

Chancen durch geografische Diversifizierung

Encavis beobachtet und prüft fortlaufend die Entwicklung von Erneuerbaren Energien und entsprechenden Opportunitäten in anderen Regionen. Im Rahmen ihrer veröffentlichten Wachstumsstrategie 2025 hat Encavis jedoch auch europäische Zielmärkte benannt, in die bevorzugt investiert werden soll. Hierdurch soll eine Fokussierung sichergestellt werden, es handelt sich aber auch um Märkte, die gemäß Einschätzung von Encavis, aber auch auf Basis objektiver Kriterien über stabile wirtschaftspolitische und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingen verfügen. Die geografische Diversifizierung trägt dabei zur weiteren Risikoreduzierung des Bestandsportfolios bei, durch eine geringere Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung beziehungsweise dem Windaufkommen in einzelnen Regionen sowie von theoretisch denkbaren rückwirkenden Anpassungen in der Förderungssystematik und -höhe.

Chancen aus großem Bestandsvolumen in den Kernregionen

Encavis ist in europäischen Kernmärkten aktiv, die bereits seit Längerem unter anderem auf Erneuerbare Energien ausgerichtet sind und über einen entsprechenden Bestand an Wind- und Solarparks verfügen, was den zukünftigen Ausbau und Betrieb des Portfolios unterstützt. Zudem bietet der Eigenbestand von Encavis vielfältige Möglichkeiten für rentable Investitionen, wodurch sich Chancen einer langfristigen Umsatz- und Ergebnissteigerung der Bestandsprojekte für Encavis ergeben.

Chancen durch Innovation

Die Branche der Erneuerbaren Energien profitiert von anhaltenden Innovationen. Sie führen zum einen dazu, dass sich die Effizienz von bestehenden Technologien erhöht, und zum anderen dazu, dass neue Technologien zur Marktreife gebracht werden, die die Wirtschaftlichkeit zukünftiger Projekte erhöhen oder verlängern (zum Beispiel bifaziale PV-Module, die auf sogenannten Trackern dem Sonnenstand folgen und die Reflektion vom Untergrund energetisch verwerten). In vielen Regionen haben Erneuerbare Energien bereits Netzparität erreicht und stehen im freien Wettbewerb mit konventionellen Kraftwerken. Mit technisch sowie qualitativ hochwertigen Anlagen dürften sich die Wirtschaftlichkeit und die geografische Einsetzbarkeit der Technologien weiter erhöhen und sich für den Encavis-Konzern damit zusätzliche Opportunitäten ergeben. Auch die Etablierung neuer Technologien, wie der Einsatz von Batteriespeichern oder Wasserstoff und die Anwendung bestehender Technologien, wie der Einsatz von Energiemanagementsystemen, könnten ganz neue Geschäftsmöglichkeiten nach sich ziehen, die meteorologische Unabhängigkeit bei der Energieerzeugung erhöhen und eine noch bedarfsgerechtere Stromerzeugung und Dezentralisierung möglich machen.

Weiterhin legt Encavis großen Wert auf die technischen Komponenten der Parks, deren Zustand und Bauweise wichtig für den langfristigen Betrieb der Parks sind.

Chancen durch Geschäftsbeziehungen und Kooperationen

Durch ihre Unternehmensgröße und den Leistungsnachweis über das bereits aufgebaute Bestandsportfolio wird Encavis am Markt wahrgenommen. Auch durch die mittlerweile aufgebaute Kompetenz im Bereich langfristiger Stromabnahmeverträge wird Encavis zunehmend als möglicher Kooperationspartner bei der Realisierung von Projektpipelines von Projektentwicklern angesprochen. Über die Jahre konnte der Encavis-Konzern sich dadurch ein breites und für das Unternehmen verlässliches Netz unter anderem aus Projektentwicklern, Generalunternehmern, Betreibern, Dienstleistern, Maklern, Beratern und Banken aufbauen.

Die Größe des Kraftwerksbestandes macht Encavis attraktiv für Energieversorger sowie große Stromverbraucher, mit denen bereits langfristige Stromabnahmeverträge abgeschlossen werden konnten.

Prognosebericht

In den folgenden Aussagen sind Prognosen und Annahmen enthalten, deren Eintritt nicht sicher ist. Sofern eine oder mehrere Prognosen oder Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen wesentlich von den dargestellten Aussagen abweichen.

Weltwirtschaft bleibt 2025 auf stabilem Wachstumspfad

Der IWF prognostiziert in seinem World Economic Outlook Update vom Januar 2025 eine stabile Entwicklung der Weltwirtschaft ohne große Dynamik. Mit einer Wachstumsrate von 3,3 % soll die erwartete Entwicklung des globalen BIP voraussichtlich weiterhin unter dem historischen Durchschnitt der Jahre von 2000 bis 2019 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 3,7 % liegen. Im Vorjahr betrug die Wachstumsrate 3,2 %. Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld wird auch im Jahr 2025 herausfordernd bleiben. Die handelspolitischen Unsicherheiten haben nach den US-Präsidentschaftswahlen zumindest vorübergehend zugenommen und werden sich ebenso wie die anhaltenden geopolitischen Spannungen dämpfend auf die Entwicklung der Weltwirtschaft auswirken. Nach Einschätzung des IWF werden davon vor allem die fortgeschrittenen Volkswirtschaften betroffen sein, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß. Die US-Wirtschaft dürfte von einer robusten Nachfrage profitieren und 2025 eine Wachstumsrate von 2,7% erreichen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die negativen Auswirkungen der aktuellen US-Wirtschaftspolitik in der Prognose des IWF noch nicht enthalten sind und aus heutiger Sicht eine Korrektur der Wachstumseinschätzung für die US-Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf durchaus möglich erscheint. Der Euroraum wird sich mit einem unterproportionalen Wachstum von 1,0 % hingegen erneut deutlich schwächer entwickeln. Zu groß sind die strukturellen Schwierigkeiten in der produzierenden Industrie in wichtigen Wirtschaftsräumen wie Deutschland und die zu erwartenden Belastungen aus den handelspolitischen Unsicherheiten für exportorientierte Länder.

Anhaltende geopolitische Konflikte: Krieg in der Ukraine und Nahostkonflikt

Der Krieg in der Ukraine und die militärischen Auseinandersetzungen im Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina haben keine Auswirkungen auf das Wind- und Solarparkportfolio des Encavis-Konzerns, das sich generell auf Westeuropa konzentriert. Indirekte Auswirkungen, die sich aus möglichen russischen Gegenmaßnahmen zu den gegen Russland verhängten Sanktionen ergeben könnten, sind derzeit nicht erkennbar. Dem generellen Risiko von Cyberattacken auf die Stromnetze in Westeuropa, auf stromproduzierende Anlagen oder auf die IT-Systeme des Encavis-Konzerns begegnet Encavis mit verschiedenen aktuellen Sicherheitssystemen. Die IT der Encavis wurde in den letzten Jahren komplett neu aufgebaut und schützt sich in Bezug auf Cyberrisiken unter anderem durch regelmäßige externe Audits und Sicherheitstests, um einen höchstmöglichen Schutz der Daten und der Integrität der Systeme sicherzustellen. Bei der Neukonzeption der IT-Systeme wurde darauf geachtet, dass eine strikte Trennung zwischen den IT-Systemen der Encavis und den stromproduzierenden Anlagen sowie den Stromnetzen besteht. Damit ist sichergestellt, dass ein Angriff auf die Anlagen oder die Stromnetze keinen Einfluss auf die IT-Systeme der Encavis haben würde. Dies gilt auch umgekehrt, so dass ein Angriff auf die IT der Encavis keine Auswirkung auf die Produktion in den Wind- und Solarparks hätte.

Die allgemein gestiegene Kreditrisikosituation der Banken könnte die Fremdfinanzierung neuer Projekte verteuern, da höhere Risiken zu steigenden Refinanzierungskosten und Kreditmargen führen. Dies würde den Renditedruck auf neue Projekte erhöhen. Encavis bleibt jedoch durch regelmäßige, mindestens europaweit ausgeschriebene neue Projektfinanzierungen von einzelnen Banken unabhängig und profitiert weiterhin von der starken Nachfrage der Banken nach Finanzierungen von Erneuerbare-Energien-Projekten. Gleichzeitig besteht zusätzliches Potenzial durch die Bereitstellung von Eigenkapital durch den Großaktionär KKR. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Fremdfinanzierungen neuer Projekte, Neue Projekte können so schneller und flexibler umgesetzt werden und die Expansion im Bereich der Erneuerbaren Energien kann auch in einem volatilen Marktumfeld wie geplant fortgesetzt werden. Encavis ist damit gut aufgestellt, um seine Wachstumsstrategie auch unter veränderten Marktbedingungen erfolgreich umzusetzen.

Sinkende Inflationsraten ermöglichen den Zentralbanken eine weitere Lockerung der restriktiven Geldpolitik

Die im Jahresverlauf rückläufigen Inflationsraten gaben den internationalen Zentralbanken vor allem in der zweiten Jahreshälfte ausreichend Spielraum für eine Änderung ihrer Geldpolitik. Der bisherige restriktive Kurs wurde zunehmend aufgegeben und die Leitzinsen auch vor dem Hintergrund einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den wichtigen Volkswirtschaften gesenkt. Die Europäische Zentralbank nahm bereits im Sommer 2024 eine erste Zinssenkung vor, der bis zum Jahresende noch drei weitere folgten. Zum Jahresende 2024 lag der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagensatz bei 3,0 % und damit einen Prozentpunkt unter dem Vorjahresniveau. Auch die US-Notenbank senkte ihren Leitzins ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte in insgesamt drei Schritten ebenfalls um insgesamt einen Prozentpunkt auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 %. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung der IWF-Experten 2025 fortsetzen. So hat die EZB bereits am 30. Januar 2025 ihren Leitzins erneut um einen Viertelpunkt auf 2,75 % gesenkt. In Ländern, in denen die Inflation hartnäckiger ist, gehen die Zentralbanken bei der Lockerung der Geldpolitik allerdings vorsichtiger vor und achten weiterhin besonders auf die Konjunktur- und Arbeitsmarktindikatoren.

Erneuerbare Energien unverändert auf einem dynamischen Wachstumspfad

Die Bedeutung Erneuerbarer Energien nimmt weiter deutlich zu. Weltweit werden konventionelle Energiequellen und fossile Energieträger durch den Ausbau und die Nutzung regenerativer Energiequellen ergänzt oder ersetzt. Die weltweite Energiekrise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beendete im Jahr 2022 die Ära niedriger Energie- und Rohstoffpreise. Inflation, Währungsschwankungen, steigende Finanzierungskosten und drohende Rezessionen prägten das Investitionsumfeld.

Die zunehmende Geschwindigkeit des Kapazitätsausbaus von Erneuerbaren Energien spiegelt den politischen und gesellschaftlichen Wandel in weiten Teilen der Welt wider. Dies zeigen auch die Beschlüsse der internationalen Staatengemeinschaft, die im Rahmen der jährlich stattfindenden Climate Change Conference getroffen werden. Ein wesentlicher Erfolg ist die im Rahmen der COP28 vereinbarte Zusammenarbeit von 123 Staaten, um die weltweit installierte Kapazität für Erneuerbare Energien bis 2030 auf mindestens 11.000 GW zu verdreifachen. Zusammen mit einer Steigerung der Energieeffizienz soll auf diesem Weg das Ziel erreicht werden, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Ein Zeichen für den politischen und gesellschaftlichen Wandel ist auch der Beschluss der Konferenz, den Anfang vom Ende des fossilen Zeitalters einzuläuten. Im Rahmen der COP29 einigten sich 2024 die 190 Vertragsstaaten auf eine Unterstützung der Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel und beschlossen eine Verdreifachung der jährlichen Mittel von derzeit 100 Milliarden US-Dollar auf 300 Milliarden US-Dollar bis 2035. Dies wird im Zusammenspiel mit weiteren beschlossenen Initiativen wie der Initiative "Global Energy Storage and Grids Pledge", die den Ausbau der weltweit installierten Energiespeicherkapazität auf 1.500 GW bis 2030 zum Ziel hat, das Wachstum der Erneuerbaren Energien weiter unterstützen.

Die IEA prognostiziert in ihrer im Oktober 2024 veröffentlichten Studie "Renewables 2024 - Analysis and forecasts to 2030" einen Zubau an weltweit in Betrieb genommenen Kapazitäten von Erneuerbaren Energien um 5.500 GW auf 9.760 GW bis zum Jahr 2030. Davon sollen rund 95 % auf Photovoltaik- und Windkraftanlagen entfallen, da deren Erzeugungskosten in den meisten Ländern unter denen fossiler und nicht fossiler Alternativen liegen und sie weiterhin politisch gefördert werden. Grundlage für diese Prognose ist die Annahme einer kontinuierlichen Zunahme der weltweiten Kapazitätserweiterungen im Bereich der Erneuerbaren Energien bis zu einer Wachstumsrate im Jahr 2030 um fast 935 GW - 70 % mehr als der im vergangenen Jahr erreichte Rekordwert. Das bedeutet, dass die globalen Kapazitäten ausgehend von der installierten Basis im Jahr 2022 bis 2030 voraussichtlich insgesamt um das 2,7-fache wachsen und damit die derzeitigen nationalen Ziele um fast 25 % übertreffen werden. Dies ist ein bemerkenswertes Wachstum, das jedoch nicht ausreicht, um unter den gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen das auf der COP28 beschlossene Ziel zu erreichen. Um die Lücke bis 2030 zu schließen, müssen laut IEA insbesondere die unzureichenden Investitionen in die Netzinfrastruktur erhöht und die schwerfälligen Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.

Privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge bleiben auf dem Vormarsch

Die zunehmende Wirtschaftlichkeit Erneuerbarer Energien im Vergleich zu konventionellen Energieerzeugungsformen sowie das klare Bekenntnis zu einer klimafreundlichen Energiebilanz von Unternehmen, wie es beispielsweise in der RE100-Initiative zum Ausdruck kommt, sorgen für eine zunehmende Dynamik auf dem Markt für privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge. Getrieben von sinkenden Subventionen, der weiter steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energiequellen und dem Bedürfnis nach einer stabilen und sicheren Energieversorgung nimmt die Bedeutung von PPAs zu. Industrieunternehmen kaufen Anteile an großen Projekten für Erneuerbare Energien und unterzeichnen PPAs, um ihre Betriebe langfristig mit Strom zu versorgen. Technologieunternehmen zählen nach wie vor zu den wichtigsten Stromabnehmern dieser Vertragsgestaltungen. PPAs leisten damit einen stetig bedeutsamer werdenden Beitrag zur Energiewende.

Gesamtaussage zur erwarteten Entwicklung

Der Vorstand geht auf Basis des zum 29. April 2025 bestehenden Bestandsportfolios sowie in Erwartung von Standardwetterbedingungen für das Geschäftsjahr 2025 von einem Anstieg der bereinigten operativen Umsatzerlöse auf 505 Millionen Euro (2024: 401 Millionen Euro) aus. Das bereinigte operative EBITDA wird voraussichtlich bei 320 Millionen Euro liegen (2024: 256 Millionen Euro ohne Kosten Projekt Elbe) und der operative Cashflow bei rund 274 Millionen Euro (2024: 207 Millionen Euro).

Die technische Verfügbarkeit (Segment Windparks) beziehungsweise die technische Performance der Anlagen (Segment PV Parks) im Betrieb soll im Geschäftsjahr 2025 bei über 95 % liegen.

Dieser Ausblick beruht auf folgenden Annahmen:

keine wesentlichen rückwirkenden regulatorischen Eingriffe

keine signifikanten Abweichungen von den langjährigen Wetterprognosen

Der Vorstand erwartet für die Encavis AG, die als Holdinggesellschaft den Verwaltungsaufwand des Konzerns, also im Wesentlichen die Kosten für Akquisitionen, Finanzierung und operative Betreuung der Parks trägt, für das Geschäftsjahr 2025 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von rund -32 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -33 Millionen Euro.

Schlusserklärung zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht), § 312 Abs. 3 AktG

Hiermit erklären wir gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass die Encavis AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für den Berichtszeitraum 4. Dezember bis 31. Dezember 2024 aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das jeweilige Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse eines der herrschenden Unternehmen oder eines mit ihnen verbundenen Unternehmens wurden weder getroffen noch unterlassen.

 

Hamburg, den 29. April 2025

Der Vorstand

Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO

Mario Schirru, Sprecher des Vorstands und CIO/COO

Bilanz zum 31. Dezember 2024

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PV Parks Das Segment umfasst sämtliche Eigenbestands-Solarparks in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Spanien, Dänemark und Schweden sowie etwaige Holdinggesellschaften.
Service Das Segment besteht aus der Encavis Technical Services GmbH sowie der italienischen Stern Energy S.p.A. nebst ihren Landesgesellschaften für Services in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark. Zudem sind in diesem Segment weitere Dienstleistungsgesellschaften und Batteriespeicherlösungen sowie die diesem Segment zugeordneten Geschäftsvorfälle der Encavis AG enthalten.
Windparks In diesem Segment sind sämtliche Eigenbestands-Windparks in Deutschland, Italien, Frankreich, Dänemark, Finnland und Litauen sowie die dazugehörigen Holdinggesellschaften enthalten.
Asset Management Das Segment umfasst die Geschäftsaktivitäten der Encavis Asset Management AG sowie diejenigen Aktivitäten der Encavis GmbH, die das Geschäftsfeld des Asset Managements betreffen, sowie sonstige diesem Geschäftsfeld zugeordnete Gesellschaften.
Verwaltung Das Segment besteht aus den die Verwaltung betreffenden Geschäftsvorfällen der Muttergesellschaft des Konzerns, der Encavis AG, und den diesem Segment zugeordneten Geschäftsvorfällen der Encavis GmbH. Darüber hinaus sind in diesem Segment die Encavis Finance B.V. sowie sonstige der Verwaltung zugeordnete Gesellschaften enthalten.

Fundici Hive S.L.U., Spanien, Konzernanteil 100 %

Solarpark Lindenhof GmbH, Deutschland, Konzernanteil 100 %

UK Sol SPV 2 AB, Schweden, Konzernanteil 90 %

Aktiva

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in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 49 97
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 704 716
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 825.539 769.715
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.020.962 816.179
3. Beteiligungen 10.119 10.174
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 7.000
1.856.620 1.603.068
1857.373 1.603.881
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 29.205 78.607
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 3.692 4.205
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 413
davon mit: einer Restlaufzeit von unter einem Jahr 0 413
3. Sonstige Vermögensgegenstände 49.980 10.342
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 8.000 2.500
79.185 89.362
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 143.291 72.254
222.476 161.616
C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.074 988
Summe Aktiva 2.085.923 1.766.485

Passiva

in TEUR 31.12.2024 31.12.2023
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 161.723 161.030
II. Kapitalrücklage 627.969 616.061
III. Bilanzgewinn 160.156 185.533
949.848 962.624
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 280 754
2. Sonstige Rückstellungen 7.546 7.144
7.826 7.898
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 436.968 410.465
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 436.968 112.611
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.349 708
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 11.349 708
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 607.089 312.321
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 284.749 10.956
4. Sonstige Verbindlichkeiten 64.619 61.953
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 64.619 1.953
davon aus Steuern 2.433 216
1.120.025 785.447
D. Passive latente Steuern 8.224 10.516
Summe Passiva 2.085.923 1.766.485

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024

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2024 2023
1. Umsatzerlöse 7.681 5.070
2. Sonstige betriebliche Erträge 9.976 87.510
davon aus Währungsumrechnung 83 214
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 21.744 14.711
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung; davon für Altersversorgung TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 4) 1.975 1.600
23.719 16.311
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 271 308
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 31.722 17.096
davon aus Währungsumrechnung 94 149
6. Erträge aus Beteiligungen 12.184 5.772
davon aus verbundenen Unternehmen 12.184 5.772
7. Aufgrund von Gewinnabführungsverträgen erhaltene Gewinne 13.626 61.370
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 51.753 38.937
davon aus verbundenen Unternehmen 51.517 38.524
davon aus Untern. m. d. ein Beteiligungsverh. besteht 236 413
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.623 4.559
davon aus verbundenen Unternehmen 618 444
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 29.973 23.304
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 36.133 24.354
davon an verbundene Unternehmen 6.773 6.585
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme 2.226 2.160
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Ertrag, Vorjahr Aufwand) -820 8.571
14. Ergebnis nach Steuern -25.381 111.114
15. Sonstige Steuern -4 0
16. Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss -25.377 111.114
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 185.533 74.419
18. Bilanzgewinn 160.156 185.533

Anhang für die Zeit vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024

A. Allgemeines

Der Jahresabschluss der Encavis AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr 2024 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes erstellt. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 63197 im Handelsregister B des Amtsgerichts Hamburg eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Hamburg.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

B. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen auf Basis der betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer pro rata temporis bewertet. Die angesetzten Nutzungsdauern für entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten betragen ein bis fünf Jahre. Die Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens beträgt zwischen drei und 13 Jahre.

Im Geschäftsjahr wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800 im Zugangsjahr voll abzuschreiben. Es wird ihr Ausscheiden im Zugangsjahr unterstellt.

Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert.

Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung von notwendigen Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten werden in Höhe der geleisteten Zahlungen, die Aufwand im Folgejahr darstellen, bewertet.

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen und auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge ermittelt, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist. In die Ermittlung der latenten Steuern der Encavis AG zum 31. Dezember 2024 fließen auch die relevanten Bilanzunterschiede der ertragsteuerlichen Organgesellschaften der Encavis AG ein. Der Steuersatz für die Berechnung der latenten Steuern beträgt 15,83 % (Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag). Passive latente Steuern aus dem Unterschied zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen der Anteile an verbundenen Kapital- und Personengesellschaften sowie passive latente Steuern der Organgesellschaften wurden mit den aktiven Latenzen aus Ausleihungen, Rückstellungen, Verlustvorträgen sowie aktiven latenten Steuern aus Organgesellschaften der Encavis AG verrechnet.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Bewertung von Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungsbetrag.

Erträge aus der Währungsumrechnung werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Aufwendungen aus der Währungsumrechnung werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt bei Transaktionen während des Geschäftsjahres am Transaktionstag zum Kurs am Transaktionstag (Realisationsprinzip). Zum Abschlussstichtag werden die bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten in Höhe der Differenz zwischen Devisenmittelkurs am Stichtag und der Zugangsbewertung bewertet. Beträgt die Restlaufzeit der Forderung oder Verbindlichkeit in Fremdwährung mehr als ein Jahr, bilden die Anschaffungskosten die Wertobergrenze und das Realisationsprinzip ist nicht anzuwenden (Imparitätsprinzip).

Aus den Geschäftstätigkeiten der Encavis AG können Verluste aus der Volatilitäten der zugrundeliegenden Wechselkurspaare und Zinsen entstehen. Zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsrisiken setzt die Encavis AG derivative Finanzinstrumente ein. Bei den Derivaten handelt es sich um Zinsswaps.

Zinsswaps in der Form von Payerswaps wurden zur Absicherung von Zahlungsstromänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Fremdkapitalaufnahmen abgeschlossen. Sie haben den Verbindlichkeiten entsprechende Restlaufzeiten bis zum Jahr 2030. Sie standen in Form von Micro-Hedges in Bewertungseinheiten mit den bilanzierten Verbindlichkeiten in Höhe von 172 Mio. EUR. Dem Marktwert der Zinsswaps stehen Wertänderungen aus den in die Bewertungseinheit einbezogenen Grundgeschäften in gleicher Höhe gegenüber. Die bilanzielle Abbildung erfolgt durch Anwendung der Einfrierungsmethode. Somit kam es zu keiner bilanziellen Erfassung des in die Bewertungseinheit einbezogenen Teils der Wertänderungen. Die Feststellung der Wirksamkeit der Bewertungseinheit erfolgt durch Anwendung der kumulierten Dollar-Offset-Methode.

Die folgenden Grundgeschäfte werden nach Art der Risiken getrennt dargestellt. Unter abgesicherten Risiken sind die durch die Bewertungseinheiten eliminierten Rückstellungen zu verstehen.

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Geschäftsart
in Mio. EUR
Netto Nominalvolumen Netto Buchwert
Schulden 172 172
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Geschäftsart
in Mio. EUR
Netto Nominalvolumen Beizulegender Zeitwert Abgesicherte Risiken
Zinsswaps 172 -4,667 172

Bei der Dollar-Offset-Methode werden die kumulierten Marktwertänderungen der Grundgeschäfte mit den kumulierten Marktwertänderungen der Sicherungsinstrumente ab dem Designationszeitpunkt in absoluten Geldbeträgen miteinander verglichen. Der Dollar-Offset-Test wird zu jedem Abschlusstermin durchgeführt. Ineffektivitäten werden erfasst, wenn sich aus den kumulierten Wertänderungen der Grundgeschäfte und den kumulierten Wertänderungen der Sicherungsinstrumente per Saldo ein Nettoverlust ergibt. In diesem Fall wird in Höhe des Nettoverlusts eine Drohverlustrückstellung gebildet. Eine Gewinnspitze bleibt unberücksichtigt.

C. Angaben zu einzelnen Posten und Vermerken der Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Aus der Beteiligungsbewertung, basierend auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren, zum 31. Dezember 2024 haben sich außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen sind in Höhe von TEUR 29.973 (Vorjahr: TEUR 23.304) auf die jeweils niedrigeren beizulegenden Werte gem. § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB ergeben. Gegenläufig dazu haben sich unter Berücksichtigung der Anschaffungskostenobergrenze Zuschreibungen in Höhe von TEUR 2.651 ergeben. Weiterhin entfallen TEUR 579 auf Zuschreibungen aufgrund von Währungsumrechnungen.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen Darlehensforderungen in Höhe von TEUR 4.245 (Vorjahr: TEUR 10.750). Darin sind Forderungen von 1 bis 5 Jahre in Höhe von TEUR 3.692 enthalten.

Weitere Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 9.197 (Vorjahr: TEUR 5.491) sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.137 (Vorjahr: TEUR 996) und Forderungen aus Gewinnabführungen in Höhe von TEUR 13.626 (Vorjahr: TEUR 61.370). Diese Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Steuerforderungen in Höhe von insgesamt TEUR 6.802 enthalten. Diese entfallen auf Forderungen aus Kapitalertragsteuern und auf Forderungen aus Gewerbesteuervorauszahlungen für 2024, die aufgrund des negativen steuerlichen Ergebnisses für 2024 komplett an die Encavis AG zu erstatten sind.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen TEUR 49.980, davon haben TEUR 8.000 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

3. Rechnungsabgrenzungsposten

Im Rahmen des Schuldscheindarlehens, des sogenannten Green Bond, wurde im Jahr 2018 ein Disagio in Höhe von TEUR 389 vereinbart. Weiterhin hat die Encavis AG am 28. Februar 2023 ein grünes Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 210.000 erfolgreich platziert und ein Disagio in Höhe von TEUR 735 vereinbart.

Aufgrund des am 4. Dezember 2024 eingetretenen Kontrollwechsels stand mit Ausnahme der Elbe BidCo AG allen Kreditgebern unter Finanzierungsverträgen der Encavis AG ein vertraglich vereinbartes vorzeitiges Rückzahlungsrecht zu. Die Ausübungsfristen begannen im Januar 2025. Aus diesem Grund wurden die beiden Schuldscheindarlehen mit einem entsprechenden vorzeitigen Rückzahlungsrecht ungeachtet davon, ob das Recht im Jahr 2025 ausgeübt wird oder nicht, am 31. Dezember 2024 als kurzfristig ausgewiesen. In diesem Zuge wurden auch die entsprechenden Disagien zum 31. Dezember 2024 vollständig abgeschrieben.

Am 9. und 23. Dezember 2024 hat die Elbe BidCo AG der Encavis AG Darlehen in Höhe von TEUR 322.340 gewährt. Eines davon hat ein Disagio in Höhe von TEUR 5.342. Nach planmäßiger Abschreibung beträgt das Disagio zum 31. Dezember 2024 TEUR 5.253.

4. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der Encavis AG in Höhe von TEUR 161.723 (Vorjahr: TEUR 161.030) ist am 31. Dezember 2024 eingeteilt in 161.722.524 (Vorjahr: 160.030.176) auf den Inhaber lautende Stückaktien ohne Nennwert und mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie.

Im Zuge des Gesellschafterwechsels bestand im Jahr 2024 ein Wandlungsrecht für die Inhaber des Hybridkapitals. Im Jahr 2024 fanden anteilige Wandlungen statt, die erfolgsneutral als Wandlung vom Hybridkapital das Eigenkapital erhöhten. Der Nominalbetrag der Wandlung betrug TEUR 12.600. Davon entfallen TEUR 692 auf die Erhöhung des gezeichneten Kapitals, die für die ausgegebenen Bezugsaktien EUR 1,00 je Aktie als Erhöhung des Grundkapitals stehen. Der verbleibende Wert in Höhe von TEUR 11.908 hat als Agio die Kapitalrücklage erhöht.

Genehmigtes Kapital 2021

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 27. Mai 2021 wurde das Genehmigte Kapital 2017 vollständig aufgehoben und neues Genehmigtes Kapital 2021 geschaffen. So ist der Vorstand im Wege der Satzungsänderung (vergleiche § 6 der Satzung), eingetragen im Handelsregister am 4. Juni 2021, ermächtigt worden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 26. Mai 2026 (einschließlich) das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 27.687.446,00 durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage und/oder Sacheinlage zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2021").

Nach teilweiser Ausnutzung der vorgenannten Ermächtigung durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 - nicht jedoch im Geschäftsjahr 2024 - beträgt das Genehmigte Kapital 2021 zum 31. Dezember 2024 noch EUR 25.197.269,00.

Bedingtes Kapital 2020

Das Grundkapital ist weiter um bis zu EUR 14.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 14.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2020"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandlungsrechten oder Optionsrechten, die den von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren 100%igen Beteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 13. Mai 2020 bis zum 12. Mai 2025 auszugebenden Optionsschuldverschreibungen, Wandelschuldverschreibungen, Genussrechten und/oder Gewinnschuldverschreibungen (beziehungsweise Kombinationen dieser Instrumente) (zusammen die "Schuldverschreibungen") beigefügt sind, von ihrem Wandlungsbeziehungsweise Optionsrecht Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber beziehungsweise Gläubiger der von der Gesellschaft oder deren unmittelbaren oder mittelbaren 100%igen Beteiligungsgesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 13. Mai 2020 bis zum 12. Mai 2025 auszugebenden Schuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung oder Optionsausübung erfüllen.

Das Bedingte Kapital 2020 wurde am 19. Juni 2020 in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (HRB 63197) eingetragen und ist zum 31. Dezember 2024 in Höhe von insgesamt EUR 692.348 Aktien ausgenutzt worden: Das Grundkapital ist zum 31. Dezember 2024 daher nunmehr noch um bis zu EUR 13.307.652,00 durch Ausgabe von bis zu 13.307.652 neuen, auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht.

Anteilsbasierte Vergütung

Virtuelle Aktienoptionsprogramme 2017 ff. (AOP 2017 bis AOP 2024)

Das AOP 2017 ist ein Programm, das vom Rahmen und von der Zielsetzung her als eine jährlich wiederkehrende, langfristige Vergütungskomponente angelegt ist, die auf die Gesamtperformance der Encavis-Aktie bezogen ist. Die Programme der Folgejahre wurden daran angelehnt mit analogen Bedingungen aufgelegt. Ein vom Aufsichtsrat festgelegter Zuteilungsbetrag wird in virtuelle Aktienoptionen, sogenannte Share Appreciation Rights (SAR), umgerechnet, das Programm gilt also als "cash-settled". Der Kreis der Bezugsberechtigten umfasst die Mitglieder des Vorstands sowie ausgewählte Führungskräfte und sonstige Leistungsträger im Encavis-Konzern.

Ziel des AOP 2017 ff. ist es, eine langfristige Bindung der Vorstandsmitglieder und Führungskräfte an die Encavis AG sicherzustellen. Die SAR können erstmals nach einer Wartezeit von drei Jahren ab dem 1. Juli des jeweiligen Ausgabejahres ausgeübt werden. Danach können sie zu halbjährlichen Ausübungszeitpunkten innerhalb von zwei Jahren nach der dreijährigen Wartezeit ausgeübt werden. Voraussetzung für die Ausübung eines SAR ist, dass das Erfolgsziel erreicht wurde. Zur Erreichung des Erfolgsziels muss die Gesamtperformance der Encavis-Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Ausübung des SAR, gemessen in Form des zwischenzeitlichen Kursanstiegs sowie der seit Ausgabe der SAR gezahlten Dividenden, den Basispreis um mindestens 30% übersteigen ("Ausübungshürde"). Der Basispreis entspricht dem arithmetischen Mittel der Tagesschlusskurse des Performanceindex der Encavis-Aktie im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) im Halbjahr vor Inkrafttreten des Plans. Jedes zugeteilte SAR gewährt Anspruch auf die Zahlung der Differenz zwischen Ausübungspreis und Basispreis. Der Auszahlungsbetrag beträgt maximal das Dreifache der Differenz zwischen Ausübungshürde und Basispreis. Falls ein Vorstandsmitglied oder ein Angestellter das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt oder aus einem wichtigen Grund gekündigt wird, verfallen die zugeteilten SAR gemäß den Planregeln ganz oder teilweise.

Alle Optionsberechtigten hatten mit Wirksamwerden der Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium im Dezember 2024 die Möglichkeit, die Optionen vorzeitig und ohne Einhaltung der jeweiligen Wartezeiten und ungeachtet der jeweiligen Ausübungshürden, unverzüglich auszuüben. In diesem Zuge wurde ein Großteil der ausstehenden Optionen aller Tranchen ausgeübt und noch vor dem Jahresende an die Begünstigten ausgezahlt.

Die Schuld für die SAR wird zum Zuteilungsdatum sowie zu allen nachfolgenden Bilanzstichtagen zum beizulegenden Zeitwert bewertet, bis die SAR ausgeübt wurden oder verfallen sind. Die in den Geschäftsjahren 2017 bis 2023 ausgegebenen SAR wurden auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Im Geschäftsjahr 2024 wurden nur SAR an die Mitglieder des Vorstands ausgegeben. Diese wurden aufgrund der Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium zum Jahresende 2024 ausgeglichen.

Details zu den einzelnen AOP können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

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Aktienoptionsprogramm AOP 2020 AOP 2021 AOP 2022
Datum in Kraft treten 01.07.2020 01.07.2021 01.07.2022
Zuteilungsdatum Angestellte 07.12.2020 09.12.2021 07.12.2022
Zuteilungsdatum Vorstand 23.09.2020 29.03.2022 16.12.2022
Ursprüngliche Zusage SAR (Stück) 250.000 225.132 182.670
davon an den Vorstand (Stück) 136.362 129.032 86.000
davon an Angestellte (Stück) 113.638 96.100 96.670
Bestand 1.1.2024 (Stück) 38.669 158.600 177.982
davon entfallend auf den Vorstand (Stück) 34.091 96.100 86.000
im Geschäftsjahr ausgegeben (Stück) 0 0 0
im Geschäftsjahr ausgeübt (Stück) -36.669 -150.535 -171.211
im Geschäftsjahr verfallen (Stück) 0 0 0
Bestand 31.12.2024 (Stück) 2.000 8.065 6.771
davon entfallend auf den Vorstand (Stück) 0 0 0
Erfasster Personalaufwand in 2024 (in TEUR) 23 141 471
(Vorjahr) 41 60 228
Buchwert der Schuld per 31.12.2024 (in TEUR) 14 24 26
(Vorjahr) 240 345 241
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Aktienoptionsprogramm AOP 2023 AOP 2024 Gesamt
Datum in Kraft treten 01.07.2022 01.07.2024
Zuteilungsdatum Angestellte 07.12.2022 -
Zuteilungsdatum Vorstand 16.12.2022 23.09.2024
Ursprüngliche Zusage SAR (Stück) 280.415 107.457 1.045.674
davon an den Vorstand (Stück) 136.110 107.457 594.961
davon an Angestellte (Stück) 144.305 0 450.713
Bestand 1.1.2024 (Stück) 280.415 0 655.666
davon entfallend auf den Vorstand (Stück) 136.110 0 352.301
im Geschäftsjahr ausgegeben (Stück) 0 107.457 107.457
im Geschäftsjahr ausgeübt (Stück) -271.387 -107.457 -737.259
im Geschäftsjahr verfallen (Stück) 0 0 0
Bestand 31.12.2024 (Stück) 9.028 0 25.864
davon entfallend auf den Vorstand (Stück) 0 0 0
Erfasster Personalaufwand in 2024 (in TEUR) 1.145 500 2.280
(Vorjahr) 80 0 410
Buchwert der Schuld per 31.12.2024 (in TEUR) 39 0 103
(Vorjahr) 80 0 905

Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Großteil der SAR aus dem AOP 2020 ausgeübt. Insgesamt wurden hierfür TEUR 851 ausgezahlt. Im Geschäftsjahr 2024 wurden nahezu alle ausstehenden SAR aus allen Tranchen ausgeübt. Für das AOP 2020 wurden TEUR 249 ausgezahlt, für das AOP 2021 TEUR 461, für das AOP 2022 TEUR 686 und für das AOP 2023 TEUR 1.186. Zudem wurde das AOP 2024 mit TEUR 500 direkt ausgezahlt. Die zum Jahresende noch bestehende Schuld wurde im Januar 2025 ebenfalls beglichen. Danach bestehen im Konzern keine Verpflichtungen aus dem Aktienoptionsprogramm mehr.

Bilanzgewinn

Nach Vortrag des Bilanzgewinns 2023 in Höhe von TEUR 185.533 auf neue Rechnung und Berücksichtigung des Jahresfehlbetrags von 2024 in Höhe von TEUR 25.377 ergibt sich ein Bilanzgewinn 2024 in Höhe von TEUR 160.156.

5. Steuerrückstellungen

Die zum 31. Dezember 2024 ermittelten Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 280 (Vorjahr: TEUR 754) betreffen Gewerbesteuern für Vorjahre.

6. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalkosten, Prüfungs- und Beratungskosten.

7. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden nach Ihrer Art und Fristigkeit gegliedert in der untenstehenden Tabelle dargestellt.

Im Jahr 2021 nahm die Encavis AG einen nachhaltigen, revolvierenden Konsortialkredit in Höhe von TEUR 125.000 auf. Hierbei handelt es sich um eine unbesicherte Finanzierung mit einer Restlaufzeit bis zum 12. August 2026. Herzstück des Konsortialkredits ist eine revolvierende TEUR 100.000 Hunting Line zur schnellen Zwischenfinanzierung von Investitionen der Encavis AG in neue Wind- und Solarparks. Eine weitere revolvierende Kreditlinie von TEUR 25.000 dient der Betriebsmittelfinanzierung. Per 31. Dezember 2024 ist die Hunting Line nicht und die Betriebsmittelfinanzierung mit Avalen in Höhe von TEUR 4.692 in Anspruch genommen.

Aufgrund des am 4. Dezember 2024 eingetretenen Kontrollwechsels stand mit Ausnahme der Elbe BidCo AG allen Kreditgebern unter Finanzierungsverträgen der Encavis AG ein vertraglich vereinbartes vorzeitiges Rückzahlungsrecht zu. Die Ausübungsfristen begannen im Januar 2025. Aus diesem Grund werden alle Verbindlichkeiten mit einem entsprechenden vorzeitigen Rückzahlungsrecht ungeachtet davon, ob das Recht im Jahr 2025 ausgeübt wird oder nicht, am 31. Dezember 2024 als kurzfristig ausgewiesen.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stehen TEUR 237.400 im Zusammenhang mit der Weiterreichung der Mittel aus der Hybrid-Wandelanleihe durch die Emittentin Encavis Finance B.V. an die Encavis AG. Ferner hat die Encavis AG am 4. Dezember 2024 im Zusammenhang mit dem eingetretenen Kontrollwechsel zwei Kreditrahmenverträge mit der Mehrheitseigentümerin Elbe BidCo AG abgeschlossen, unter denen sie als Kreditnehmerin Mittel in Anspruch nehmen kann. Es handelt sich zum einen um einen endfälligen Kreditrahmen in Höhe von TEUR 917.600, der vornehmlich für die Rückführung bestehender Finanzverbindlichkeiten genutzt werden wird. Dieser Kreditrahmen ist zum 31. Dezember 2024 mit TEUR 322.340 in Anspruch genommen worden. Zum anderen handelt es sich um eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von TEUR 350.000, die für allgemeine Unternehmenszwecke nutzbar ist. Diese wurde zum 31. Dezember 2024 nicht in Anspruch genommen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind vier im Jahr 2019 begebene langfristige Namensschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von 12,5 - 15 Jahren und einem Nennbetrag von insgesamt TEUR 60.000 (Vorjahr: TEUR 60.000) bilanziert. Da die Zinsen TEUR 613 (Vorjahr: TEUR 613) auf die Namensschuldverschreibungen nur einmal jährlich zur Zahlung fällig werden, sind auch diese zeitanteilig in dieser Position passiviert.

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Art der Verbindlichkeiten
in TEUR
Buchwert davon mit einer Restlaufzeit
31.12.2024 (31.12.2023) von ≤ 1 Jahr von > 1 Jahr von > 5 Jahre
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 436.968 436.968 0 0
(Vorjahr) (410.465) (112.611) (297.854) (79.500)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.349 11.349 0 0
(Vorjahr) (708) (708) (0) (0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 607.089 284.749 0 322.340
(Vorjahr) (312.321) (10.956) (301.365) (250.000)
davon gegenüber Gesellschaftern 322.340 0 0 322.340
(Vorjahr) (0) (0) (0) (0)
davon Darlehensverbindlichkeiten 277.121 277.121 0 0
(Vorjahr) (301.365) (0) (301.365) (250.000)
davon Zinsverbindlichkeiten 1.806 1.806 0 0
(Vorjahr) (4.862) (4.862) (0) (0)
davon aus Lieferung und Leistung 24 24 0 0
(Vorjahr) (11) (11) (0) (0)
davon sonstige Verbindlichkeiten 5.798 5.798 0 0
(Vorjahr) (6.083) (6.083) (0) (0)
4. Sonstige Verbindlichkeiten 64.619 64.619 0 0
(Vorjahr) (61.953) (1.953) (60.000) (60.000)
Gesamtsumme aller Verbindlichkeiten 1.120.025 797.685 0 322.340
(Vorjahr) (785.447) (126.228) (659.219) (389.500)

Hybrid-Wandelanleihe

Am 24. November 2021 hat die Encavis AG eine zeitlich unbefristete, nachrangige Anleihe zu 100 % ihres Nennwerts erfolgreich platziert.

Die ausschließlich an institutionelle Investoren ausgegebene Hybrid-Wandelanleihe ist von der Encavis AG nachrangig garantiert. Emittentin ist die 100 %ige niederländische Finanzierungstochter Encavis Finance B.V. mit Sitz in Rotterdam, Niederlande. Ausgabe- und Valutatag der Hybrid-Wandelanleihe war der 24. November 2021. Die Notierungsaufnahme des Hybrid-Wandlers im Frankfurter Open Market mit einer Stückelung von je TEUR 100 ist innerhalb eines Monats ab Abwicklungstag erfolgt.

Für die Rückzahlung der Hybrid-Wandelanleihe war bei Emission kein fester Termin bestimmt. Die Hybrid-Wandelanleihe war für die Investoren optional bis zum zehnten Handelstag vor dem 24. November 2027 als erstem Zinsanpassungstag mit wenigen zeitlichen Ausnahmen jederzeit in Stammaktien wandelbar. Der anfängliche Wandlungspreis wurde mit EUR 22,0643 festgelegt, einer Prämie von 35,0 % auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Stammaktien auf Xetra zwischen Beginn und Abschluss der Platzierung. Der Wandlungspreis wird bei Eintritt bestimmter Ereignisse wie beispielsweise Zahlung einer Dividende durch die Encavis AG oder einer Kapitalerhöhung angepasst.

Ab dem Abwicklungstag betrug der Kupon der Hybrid-Wandelanleihe 1,875 % pro Jahr. Der Zins ist halbjährlich nachträglich zahlbar. Die Encavis AG kann sich vorbehaltlich bestimmter Voraussetzungen entscheiden, jegliche zeitlich festgesetzte vollständige oder teilweise Auszahlung der Zinsen zu verschieben. Eine derartige Nichtzahlung von Zinsen stellt keinen Verzugsfall und auch keine anderweitige Pflichtverletzung dar.

Am 24. April 2024 unterbreitete die Elbe BidCo AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb sämtlicher auf den Namen lautenden Stückaktien der Encavis AG. Gemäß den Emissionsbedingungen der Hybrid-Wandelanleihe erhielten die Investoren das zeitlich begrenzte Recht, ab diesem Tag bis zum 29. Mai 2024 auf das Erreichen der Angebotsschwelle bedingte Wandlungserklärungen abzugeben. Diese bedingten Wandlungserklärungen werden im Falle des Erreichens der Angebotsschwelle automatisch zu einer verpflichtenden Wandlungserklärung, unter der die Wandlung in Aktien der Encavis AG zu einem vom Kalkulationsagenten zu bestimmenden angepassten Wandlungspreis erfolgt. Investoren mit einem Nominalbetrag von in Summe EUR 12.600.000 reichten bedingte Wandlungserklärungen ein.

Am 4. Juni 2024 wurde das Erreichen der Angebotsschwelle unter dem Übernahmeangebot bekanntgegeben. Die bedingten Wandlungserklärungen für einen Nominalbetrag von EUR 12.600.000 wurde damit verpflichtend. Der Kalkulationsagent ermittelte auf Basis der Regelungen in den Emissionsbedingungen einen angepassten Wandlungspreis von EUR 18,1989. Der Wandlungstag war der 5. Juni 2024. Zu diesem Tag reduzierte sich der Nominalbetrag der Hybrid-Wandelanleihe von EUR 250.000.000 auf EUR 237.400.000. Unter den Wandlungserklärungen waren 692.348 neue Aktien der Encavis AG an die Investoren zu liefern. Die Lieferung erfolgte firstgerecht bis zum 10. Juni 2024.

Mit Eintritt des Kontrollwechsels durch den Vollzug der Übernahme der Encavis AG durch die Elbe BidCo AG am 4. Dezember 2024 stand der Encavis Finance B.V. ein einseitiges Sonderkündigungsrecht über die vollständige Rückzahlung der Hybrid-Wandelanleihe zum Nominalwert zu. Dieses hat die Encavis Finance B.V. am Tag des Kontrollwechsels ausgeübt und im Rahmen der vertraglich vereinbarten Fristen den 15. Januar 2025 zum Rückzahlungstag erklärt. Auf Basis der in den Emissionsbedingungen geregelten Fristen endete der Wandlungszeitraum für die Investoren am 30. Dezember 2024. Eine Wandlung der Hybrid-Wandelanleihe ist seit dem 31. Dezember 2024 ausgeschlossen.

Aufgrund des eingetretenen Kontrollwechsels erhielten die Investoren das Recht, die Hybrid-Wandelanleihe vom 4. Dezember 2024 bis zum 30. Dezember 2024 zum angepassten Wandlungspreis von EUR 18,1989 zu wandeln. Keiner der Investoren machte von diesem Recht Gebrauch. Der ausstehende Nominalbetrag der Hybrid-Wandelanleihe beträgt damit zum 31. Dezember 2024 EUR 237.400.000.

Die Encavis Finance B.V. hat diesen Nominalbetrag zusammen mit den bis zum Rückzahlungstag aufgelaufenen Zinsen in Höhe von EUR 639.413,16 am 15. Januar 2025 an die Investoren geleistet und die Hybrid-Wandelanleihe hörte an diesem Tag auf zu existieren.

7. Latente Steuern

Zum 31. Dezember 2024 werden nur passive latente Körperschaftssteuern erfasst. Gewerbesteuerliche latente Steuern konnten im Jahr 2024 nicht berücksichtigt werden, da sich hier ein Aktivüberhang ergibt, der nicht als werthaltig angesehen werden kann. Der sich nach der Verrechnung ergebende Überhang passiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 8.224 (Vorjahr: TEUR 10.516) wird zum Bilanzstichtag passiviert.

D. Angaben zu einzelnen Posten und Vermerken der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.681 (Vorjahr: TEUR 5.070) resultieren hauptsächlich aus der Berechnung von Dienstleistungen der Encavis AG an konzerninterne Gesellschaften. Die wesentlichen Empfängerländer sind Deutschland TEUR 3.007 (Vorjahr: TEUR 2.226), Spanien TEUR 2.060 (Vorjahr: TEUR 85), Italien TEUR 956 (Vorjahr: TEUR 953), Frankreich TEUR 456 (Vorjahr: TEUR 526), Großbritannien TEUR 468 (Vorjahr: TEUR 503), Dänemark TEUR 261 (Vorjahr: TEUR 285) und die Niederlande TEUR 422 (Vorjahr: TEUR 423).

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 9.976 entstanden insbesondere aus Weiterbelastungen der Encavis AG an ihre Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 4.863 sowie aus Zuschreibungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen unter Berücksichtigung der Anschaffungskostenobergrenze in Höhe von insgesamt TEUR 3.231. Die hierfür erforderliche Ermittlung der Marktwerte stammte aus der Beteiligungsbewertung, basierend auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren, zum 31. Dezember 2024. Zusätzlich entfallen TEUR 579 auf Zuschreibungen aufgrund von Währungsumrechnungen. Im Vorjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Erträge TEUR 87.510 und resultierten weitestgehend aus der Aufdeckung von stillen Reserven durch Einbringungen von Tochtergesellschaften in neu gegründete Holdings in Höhe von TEUR 71.723 sowie aus einer Aufwärtsverschmelzung zu Zeitwerten in Höhe von TEUR 6.488.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 31.722 sind im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 17.096) um TEUR 14.626 gestiegen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten für Rechtsberatung sowie für sonstige Beratungsleistungen in Höhe von TEUR 16.074 (Vorjahr: TEUR 5.177), Bereitstellungsgebühren TEUR 1.915 (Vorjahr TEUR 1.042), Aufwendungen aus Versicherungsleistungen in Höhe von TEUR 1.884 (Vorjahr: TEUR 2.003), Lizenzen TEUR 1.681 (Vorjahr TEUR 887), Raumkosten in Höhe von TEUR 975 (Vorjahr: TEUR 942), Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 953 (Vorjahr: TEUR 1.128), Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 816 (Vorjahr: TEUR 771) sowie Wartungskosten für Hard- und Software in Höhe von TEUR 275 (Vorjahr: TEUR 389).

4. Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Beteiligungen resultieren im Wesentlichen aus den Ausschüttungen von Gewinnen aus der laufenden Geschäftstätigkeit von verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt von TEUR 12.184 (Vorjahr: TEUR 5.772).

5. Aufgrund von Gewinnabführungsverträgen erhaltene Gewinne

Im Jahr 2024 erhielt die Encavis AG Gewinne aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von insgesamt TEUR 13.626 (Vorjahr: TEUR 61.370).

Aus dem im Geschäftsjahr 2012 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis AG und der Encavis Technical Services GmbH vereinnahmte die Encavis AG Erträge in Höhe von insgesamt TEUR 1.480 (Vorjahr: TEUR 1.443).

Weiterhin wurde im Dezember 2021 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis GmbH und der Encavis AG geschlossen. Dieser führte zu vereinnahmten Erträgen in Höhe von TEUR 11.480 (Vorjahr: TEUR 59.758).

Aufgrund des am 12. März 2020 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Encavis AG und der Capital Stage Solar IPP GmbH vereinnahmte die Encavis AG im Jahr 2024 einen Gewinn in Höhe von TEUR 666 (Vorjahr: Verlust in Höhe von TEUR 2.160).

6. Abschreibungen auf Finanzanlagen

Aus der Beteiligungsbewertung, basierend auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren, zum 31. Dezember 2024 haben sich außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen sind in Höhe von TEUR 29.973 (Vorjahr: TEUR 23.304) auf die jeweils niedrigeren beizulegenden Werte gem. § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB ergeben.

Bei den Finanzanlagen handelt es sich im Wesentlichen um Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen, bei denen zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2024 von einer dauernden Wertminderung ausgegangen werden kann. Hierbei wurden insbesondere die Anteile an der Green Energy 034 GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 4.771, an der Encavis Wind Danmark Beteiligungs AG & Co. KG in Höhe von TEUR 4.196, an der Encavis Solar Netherlands B.V. in Höhe von TEUR 3.863, an der Encavis Nordbrise Beteiligungs AG & Co. KG in Höhe von TEUR 1.769 sowie an der Witches Solar Ltd. in Höhe von TEUR 1.004 wertberichtigt.

7. Aufwendungen aus der Verlustübernahme

Aus dem am 12. März 2020 geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Encavis AG und der Solarpark Neuhausen GmbH hat die Encavis AG einen Verlust in Höhe von insgesamt TEUR 2.226 (Vorjahr: Gewinn TEUR 168) übernommen.

8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige Steuern

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 820 (Vorjahr: Aufwand in Höhe von TEUR 8.571) enthalten im Wesentlichen zum einen den Aufwand für Körperschaftsteuern in Höhe von TEUR 1.268, Aufwand für den Solidaritätszuschlag in Höhe von TEUR 74 sowie Aufwand für Gewerbesteuern in Höhe von TEUR 130 für Vorjahre. Außerdem enthalten ist ein Ertrag aus der Auflösung passiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 2.292.

9. Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2024 der Gesellschaft in Höhe von EUR 160.155.581,91 wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 4 % auf das Grundkapital von EUR 161.722.524,00, entsprechend EUR 6.468.901,00,

Vortrag des verbleibenden Betrags in Höhe von EUR 153.686.680,91 auf neue Rechnung.

Der Anspruch auf Zahlung der Dividende ist gemäß § 58 Absatz 4 Satz 2 AktG am dritten auf den Hauptversammlungsbeschluss folgenden Geschäftstag fällig.

E. Sonstige Angaben

1. Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB

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Name und Sitz des Unternehmens Eigenkapital 2024
in EUR
Anteil
in %
Jahresergebnis 2024
in EUR
Tochtergesellschaften
A.M. Solar S.r.l., Bruneck, Italien1) -151.376,22 100 -35.124,41
Alameda S.R.L., Bruneck, Italien 452.608,94 100 70.499,91
Almodóvar Solar S.L.U., Barcelona, Spanien1) -733.015,71 100 -751.165,28
APOLLO SOLAR SRL, Bruneck, Italien 27.141.358,20 100 -184.542,74
ARSAC 4 SAS, Paris, Frankreich -558.049,16 100 -161.550,46
ARSAC 7 SAS, Paris, Frankreich -362.829,74 100 -98.102,80
Asperg Erste Solar GmbH, Hamburg 1.635.712,37 100 0,00
Asperg Fünfte Solar GmbH, Hamburg 2.543.458,82 100 0,00
Asperg Sechste Solar GmbH, Hamburg 4.761.961,99 100 0,00
Asperg Zweite Solar GmbH, Hamburg 961.559,85 100 0,00
Asset Ocean GmbH, Hamburg 475.411,88 100 -576.858,46
Atlantis Energy di CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.R.L. & Co. S.A.S., Bruneck, Italien -234.561,95 100 -62.081,01
Aton 19 S.r.l., Bruneck, Italien3) -653.136,48 100 -663.544,05
Aton 21 S.r.l., Bruneck, Italien3) -2.069.103,20 99 -2.079.820,22
BESS Hettstedt Fünfte Energie GmbH, Hamburg -103.329,26 100 -110.125,70
BESS M01a K/S, Roskilde, Dänemark -28.791,98 100 -10.816,82
Bypass Nurseries LSPV Ltd., Derby, Großbritannien3) 1.063.055,68 100 236.646,06
C.B. Solar S.r.l., Bruneck, Italien1) -142.858,30 100 -17.312,18
Cabrera Energía Solar S.L.U., Valencia, Spanien 10.886.034,61 100 -3.714.485,97
Cagli Solar di CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.R.L. & Co. S.A.S., Bruneck, Italien 253.107,71 100 17.990,67
Capital Stage Caddington II Ltd., Derby, Großbritannien3) 964.009,57 100 421.174,72
Capital Stage Caddington Ltd., Derby, Großbritannien3) 673.973,87 100 113.461,08
Capital Stage Cullompton Ltd., Derby, Großbritannien3) -309.299,33 100 -14.733,89
Capital Stage Hall Farm Ltd., Edinburgh, Großbritannien 496.868,88 100 509.670,00
Capital Stage Investments Limited, Athlone, Irland -6.338,72 100 -300,00
Capital Stage Manor Farm Ltd., Derby, Großbritannien3) 1.284.080,48 100 223.797,12
Capital Stage Solar IPP GmbH, Hamburg 100.000,00 100 0,00
Capital Stage Tonedale 1 Ltd., Derby, Großbritannien3) -320.394,45 100 -65.848,81
Capital Stage Tonedale 2 Ltd., Derby, Großbritannien3) -320.394,35 100 -65.848,81
Capital Stage Tonedale LLP, Derby, Großbritannien3) 177.402,20 100 175.682,70
Capital Stage Venezia Beteiligungs GmbH, Hamburg 7.944.154,07 100 0,00
Capital Stage Wind Beteiligungs GmbH, Hamburg 76.496,63 100 19.972,17
Capital Stage Wind IPP GmbH, Hamburg 28.123.348,90 100 3.871.352,78
Casette S.R.L., Bruneck, Italien 257.168,89 100 -17.972,79
Centrale Eolienne de Bihy SARL, Vern-sur-Seiche, Frankreich -1.043.532,52 100 237.507,51
Centrale Fotovoltaica Camporota S.R.L., Bruneck, Italien 3.714.152,03 100 504.745,59
Centrale Fotovoltaica Santa Maria in Piana S.R.L., Bruneck, Italien 4.773.790,09 100 138.976,61
Centrale Photovoltaique S-au-S06 SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -809.202,93 100 109.432,77
Chiltern Renewables Colmworth Limited, Derby, Großbritannien 3) 0,00 100 0,00
CHILTERN RENEWABLES ES LIMITED, Derby, Großbritannien3) 1,21 100 0,00
Chiltern Renewables Hockliffe Limited, Derby, Großbritannien 3) -2.820.484,82 100 -2.458.817,94
Chiltern Renewables Honeydon Limited, Derby, Großbritannien 3) 0,00 100 0,00
CHORUS CleanTech 1. Fonds Invest GmbH, Neubiberg 74.329,59 100 -2.415,26
CHORUS CleanTech 2. Fonds Invest GmbH, Neubiberg 86.279,86 100 28.696,87
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solardach Betze KG, Hamburg 49.605,60 100 -257.988,13
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Bitterfeld KG, Hamburg 1.981.270,37 100 598.330,13
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Bockelwitz KG, Hamburg 2.865.586,97 100 628.122,18
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Burgheim KG, Hamburg 723.649,74 100 131.276,74
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Denkendorf KG, Hamburg 854.419,11 100 175.367,84
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Eisleben KG, Hamburg 1.277.573,46 100 308.667,95
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Gardelegen KG, Hamburg 300,00 100 70.402,03
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Greiz KG, Hamburg 1.178.805,05 100 319.599,86
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Gut Werchau KG, Hamburg 2.960.710,88 100 738.020,97
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Kemating KG, Hamburg 679.674,17 100 93.317,10
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Neuenhagen KG, Hamburg 300,00 100 283.140,20
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Pasewalk KG, Hamburg 878.878,16 100 395.181,99
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Richelbach KG, Hamburg 2.976.519,66 100 1.131.860,75
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Rietschen KG, Hamburg 466.735,87 100 321.794,98
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Rüdersdorf KG, Hamburg 1.173.190,00 100 1.138.985,33
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Ruhland KG, Hamburg 125.114,37 100 153.800,89
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Scheibenberg KG, Hamburg 1.627.506,50 100 520.628,94
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Vilseck KG, Hamburg 3.609.037,64 100 1.058.160,62
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarpark Warrenzin KG, Hamburg 675.000,00 100 102.537,58
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Solarparks Niederbayern KG, Hamburg 1.805.905,34 100 1.102.175,75
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Hellberge KG, Hamburg 3.192.254,24 100 65.173,26
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Ruhlkirchen KG, Hamburg 2.090.406,45 100 62.560,06
CHORUS CleanTech GmbH & Co. Windpark Stolzenhain KG, Hamburg 137.817,88 100 -2.191,76
CHORUS Solar 3. S.R.L. & Co. S.A.S. 2, Bruneck, Italien 5.772.426,50 100 260.557,27
CHORUS Solar 3. S.R.L., Bruneck, Italien 61.365,26 100 -13.096,86
CHORUS Solar Casarano S.R.L., Bruneck, Italien 512.732,33 100 136.457,76
CHORUS Solar Foggia 2 S.R.L., Bruneck, Italien 563.111,24 100 189.491,46
CHORUS Solar Foggia 3 S.R.L., Bruneck, Italien 233.351,19 100 78.213,75
CHORUS Solar Foggia 4 S.R.L., Bruneck, Italien 318.060,54 100 102.752,18
CHORUS Solar Foggia 5 S.R.L., Bruneck, Italien 363.171,55 100 105.187,10
CHORUS Solar Foggia 6 S.R.L., Bruneck, Italien 305.062,34 100 117.432,36
CHORUS Solar Foggia 7 S.R.L., Bruneck, Italien 323.637,03 100 104.512,38
CHORUS Solar Foggia 8 S.R.L., Bruneck, Italien 325.955,31 100 70.400,03
CHORUS Solar Foggia 9 S.R.L., Bruneck, Italien 286.591,58 100 103.432,89
CHORUS Solar Italia Centrale 5. S.R.L., Bruneck, Italien 34.906.285,00 100 195.543,30
CHORUS Solar Matino S.R.L., Bruneck, Italien 569.562,43 100 150.773,19
CHORUS Solar Nardò S.R.L., Bruneck, Italien 589.668,39 100 186.692,35
CHORUS Solar Torino Due S.R.L., Bruneck, Italien 8.004.357,56 100 360.212,45
CHORUS Solar Torino Uno S.R.L., Bruneck, Italien 4.683.641,86 100 188.758,36
CHORUS Wind Amöneburg GmbH & Co. KG, Hamburg 2.500,00 100 342.123,38
CHORUS Wind Appeln GmbH & Co. KG, Hamburg -388.886,58 100 -316.116,24
CHORUS Wind Hürth GmbH & Co. KG, Hamburg -88.184,06 100 -89.184,06
Clawdd Ddu Farm Ltd., Derby, Großbritannien3) 6.717.576,09 100 1.493.580,83
CMS Solar Pappelberg GmbH & Co. KG, Gnevkow -273.121,75 50,95 -270.769,65
CMS Solar Priesterbruch GmbH & Co. KG, Gültz -229.462,55 50,95 -227.375,67
CMS Solar Tackscher Bruch GmbH & Co. KG, Gnevkow -127.302,81 50,95 -125.456,16
Collecchio Energy S.R.L., Bruneck, Italien 322.646,60 100 70.085,29
Communal le Court SAS, Paris, Frankreich -6.801.973,55 100 -549.407,15
CPV Bach SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -921.435,20 100 -91.960,37
CPV Entoublanc SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -1.737.010,63 100 -211.268,78
CPV Sun 20 SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -1.055.047,43 100 -162.521,17
CPV Sun 21 SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -883.965,74 100 -228.026,15
CPV Sun 24 SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -1.843.803,19 100 -294.060,88
CS Solarpark Bad Endbach GmbH, Hamburg 1.811.627,94 100 0,00
CSG IPP GmbH, Hamburg 11.310.769,42 100 7.114.998,61
Data Trust GmbH, Neubiberg -15.948,88 100 965,66
DE - Stern 1 S.R.L., Bruneck, Italien3) 1.035.161,88 100 94.638,24
DE - Stern 11 S.R.L., Parma, Italien 1.442.871,25 64 442.571,71
DE - Stern 14 S.R.L., Parma, Italien 1.404.207,55 64 340.992,78
De - Stern 15 S.R.L., Bruneck, Italien3) 4.706.499,03 100 471.436,52
DE - Stern 4 S.R.L., Bruneck, Italien3) 842.984,70 100 -746.860,03
DE - Stern 8 S.R.L., Parma, Italien 1.015.517,00 80 111.215,87
Desarrollos Empresariales Luanda S.L.U., Valencia, Spanien -6.030.141,60 100 -2.044.089,01
DE-Stern 10 S.R.L., Bruneck, Italien3) 4.440.118,04 100 819.065,00
DMH Treuhand Vermögensverwaltung GmbH, Neubiberg 5.999,99 100 -24.147,74
ENCAVIS AM Advisor GmbH, Neubiberg 518.444,43 100 -21.753,16
ENCAVIS AM Management GmbH, Neubiberg 440.251,65 100 -282.891,13
ENCAVIS AM Services GmbH, Neubiberg 23.240,97 100 -347,93
Encavis Asset Management AG, Neubiberg2) 560.800,36 100 0,00
Encavis Bridge Financing GmbH, Hamburg 33.696.001,03 100 -2.135.792,01
Encavis Bridge Portfolio Spain S.L.U., Madrid, Spanien1) 36.874.990,98 100 -10.728,84
Encavis Ecklak PV GmbH, Hamburg 29.024,24 100 -19.215,81
Encavis Energieversorger I GmbH, Hamburg 11.180.633,85 51 -201.414,61
Encavis Energieversorger I Portfolio GmbH & Co. KG, Hamburg 1) 1.000,00 51 0,00
Encavis Energieversorger I Verwaltungs GmbH, Hamburg3)4) 20.360,08 100 -11.577,38
Encavis Finance B.V., Rotterdam, Niederlande 4.115.759,82 100 450.375,01
Encavis GmbH, Neubiberg 244.795.003,71 100 0,00
Encavis Green Energy Supply GmbH, Hamburg 215.369,28 100 198.344,04
Encavis Hispania S.L.U., Madrid, Spanien3) -294.723,39 100 -223.368,12
Encavis Iberia GmbH, Hamburg -1.497.964,60 100 -407.239,28
ENCAVIS Infrastructure S.à r.l., Grevenmacher, Luxemburg3) 1.958,60 100 -4.090,67
Encavis Portfolio Management GmbH, Neubiberg 2.157.534,39 100 806.676,89
Encavis Portfolio Spain S.L.U., Madrid, Spanien1) -27.755,92 100 -40.622,77
Encavis Real Estate GmbH, Hamburg 2.340.755,42 100 -36.134,79
Encavis Renewables Beteiligungs GmbH, Hamburg 18.691,92 100 670.777,56
Encavis Solar Beteiligungs GmbH, Hamburg 72.639,48 100 27.900,01
Encavis Solar Denmark ApS, Roskilde, Dänemark 15.319.070,71 100 -818.181,89
Encavis Solar Fincken GmbH & Co. KG, Hamburg -113.037,74 100 -113.537,74
Encavis Solar Infrastruktur I GmbH, Hamburg3) 25.211,50 100 -1.397,33
Encavis Solar Netherlands B.V., Rotterdam, Niederlande 6.022.227,23 100 -124.922,26
Encavis Solar Viterbo S.R.L., Bruneck, Italien -22.693,79 100 -32.808,39
Encavis Technical Services GmbH, Halle (Saale) 25.000,00 100 0,00
Encavis Wind Danmark ApS, Roskilde, Dänemark 10.547.783,55 100 1.437.848,53
Encavis Wind Danmark Beteiligungs AG & Co. KG, Hamburg 38.624.976,22 100 -32.916,75
Energia & Sviluppo S.R.L., Bruneck, Italien 106.165,82 100 63.701,66
Energía Diodos S.L.U., Barcelona, Spanien1) -269.805,08 100 -375.746,86
Energie Solaire Biscaya SAS, Paris, Frankreich -181.606,10 100 -139.952,73
Energiekontor Windstrom GmbH & Co. UW Lunestedt KG, Hamburg 14.819,15 51 26.322,12
Energiepark Bergheim-Repowering RE WP BE GmbH & Co. KG, Bremerhaven 1) -2.108.923,60 100 -1.294.193,97
Energiepark Breitendeich RE WP BD GmbH & Co. KG, Hamburg 431.667,26 51 242.158,92
Energiepark Debstedt GmbH & Co. RE WP DE KG, Hamburg -4.169.433,29 51 -1.386.443,35
Energiepark Grevenbroich RE WP GRE GmbH & Co. KG, Hamburg -207.418,89 100 -115.974,12
Energiepark Hürth-Barbarahof WP HB GmbH & Co. KG, Hamburg -1.759.476,61 100 -294.725,62
Energiepark Lunestedt GmbH & Co. WP HEE KG, Hamburg -2.330.439,89 51 -408.272,91
Energiepark Lunestedt GmbH & Co. WP LUN KG, Hamburg 60.589,06 51 43.171,97
Energiepark Odisheim GmbH & Co. WP ODI KG, Hamburg 22.337,26 100 176.170,47
Energiepark Passow WP Briest III GmbH & Co. KG, Hamburg 1.715,38 51 182.039,99
Enerstroom 1 B.V., Rotterdam, Niederlande 1.437.379,74 100 -9.849,58
Enerstroom 2 B.V., Rotterdam, Niederlande 6.408.897,68 100 208.169,00
EnSol Nordic AS, Lillestrøm, Norwegen 4.666.695,67 90 350.602,19
Fano Solar 1 S.R.L., Bruneck, Italien3) 1.093.086,37 100 101.748,44
Fano Solar 2 S.R.L., Bruneck, Italien3) 959.164,31 100 109.167,99
Ferme Eolienne de Maisontiers-Tessonniere SAS, Paris, Frankreich 1.182.599,34 100 1.160.587,83
Ferme Eolienne de Marsais I SAS, Paris, Frankreich 1.334.201,86 100 644.983,57
Ferme Eolienne de Marsais II SAS, Paris, Frankreich 1.127.686,79 100 539.914,01
Foxburrow Farm Solar Farm Ltd., Derby, Großbritannien3) -2.319.601,46 100 141.834,68
Fronteris Solarpark Oberbürg GmbH & Co. KG, Hamburg1) 6.125.563,75 100 3.018,35
Fundici Hive S.L.U., Madrid, Spanien3) 77.046,85 100 -505.138,36
GE.FIN. Energy Oria Division S.R.L., Bruneck, Italien 6.082.730,47 100 404.540,86
Genia Extremadura Solar S.L.U., Valencia, Spanien 3.187.210,76 100 -12.735.711,81
GES 002 B.V., Rotterdam, Niederlande1) -152.699,05 100 -124.653,28
Gosfield Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 2.229.167,42 100 979.803,29
Green Energy 010 GmbH & Co. KG, Hamburg -42.192,49 100 -11.899,49
Green Energy 018 GmbH & Co. KG, Hamburg -65.526,93 100 -64.502,71
Green Energy 034 GmbH & Co. KG, Hamburg -334.251,96 100 -334.780,08
GreenGo Energy M111 K/S, Roskilde, Dänemark -11.796,32 100 -6.169,05
GreenGo Energy M23 K/S, Roskilde, Dänemark -760.832,32 100 -426.257,26
GreenGo Energy M30 K/S, Roskilde, Dänemark -1.126.448,32 100 -604.741,47
GreenGo Energy M34 K/S, Roskilde, Dänemark -244.842,85 100 -164.230,41
GreenGo Energy S111 AB, Malmö, Schweden1) -6.449,19 100 -8.519,83
GreenGo Energy S21 AB, Malmö, Schweden1) -6.136,22 100 -8.211,84
Grid Essence UK Ltd., Derby, Großbritannien3) -31.660.889,22 100 -2.402.716,60
Griffin Develops S.L.U., Valencia, Spanien -998.980,89 100 230.376,34
H&J Energieportfolio Verwaltungs GmbH, Neubiberg 9.114,16 100 55.426,50
Haut Lande SARL, Paris, Frankreich -5.456.609,93 100 -506.800,48
Hornet Solar S.L.U., Madrid, Spanien -1.243.182,95 100 -1.083.652,33
Illevaaran Tuulivoima Oy, Helsinki, Finnland -6.705.251,65 100 -5.477.871,87
Infrastruktur Amöneburg-Roßdorf GmbH & Co. KG, Hamburg 3) 71.550,19 71,43 36.782,27
Innovar Solar Park 1 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -15.804,36 100 -15.025,95
Innovar Solar Park 10 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -15.254,15 100 -15.343,32
Innovar Solar Park 2 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -16.785,59 100 -16.459,52
Innovar Solar Park 39 GmbH & Co. KG, Meppen1) 373,73 100 0,00
Innovar Solar Park 4 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -15.538,45 100 -15.141,61
Innovar Solar Park 44 GmbH & Co. KG, Meppen1) 499,90 100 0,00
Innovar Solar Park 46 GmbH & Co. KG, Meppen1) 499,90 100 0,00
Innovar Solar Park 49 GmbH & Co. KG, Meppen1) 604,07 100 0,00
Innovar Solar Park 5 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -16.396,91 100 -15.569,43
Innovar Solar Park 7 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -18.005,33 100 -17.090,52
Innovar Solar Park 8 GmbH & Co. KG, Hamburg1) -15.357,83 100 -14.772,39
IOW Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 2.840.140,78 100 806.966,90
Krumbach Photovoltaik GmbH, Hamburg 1.072.792,24 100 0,00
Krumbach Zwei Photovoltaik GmbH, Hamburg 2.171.139,86 100 0,00
La Florida Hive, S.L.U., Madrid, Spanien1) 1.528.466,37 100 -425.750,79
La Gouardoune Centrale Solaire SARL, Paris, Frankreich -1.660.211,92 100 -186.546,85
La Redonda Solar S.L.U., Barcelona, Spanien1) -328.051,40 100 -345.926,63
La Rocca Energy di CHORUS Solar 3. S.R.L. & Co. S.A.S., Bruneck, Italien -20.975,11 100 -92.973,46
Labraise Sud SARL, Paris, Frankreich -3.984.438,67 100 -750.583,71
Lagravette SAS, Paris, Frankreich -2.797.942,87 100 -450.495,41
Le Communal Est Ouest SARL, Paris, Frankreich 14.877.891,55 100 5.798.048,63
Le Lame S.R.L., Bruneck, Italien 1.992.327,80 100 213.734,88
LT 01 S.R.L., Bruneck, Italien3) -82.923,42 100 -93.265,65
LT 02 S.R.L., Bruneck, Italien3) -81.602,44 100 -92.521,82
LT 04 S.R.L., Bruneck, Italien -75.914,07 100 -86.720,96
LT 05 S.R.L., Bruneck, Italien3) 6.956,55 100 -11.174,72
LT 08 S.R.L., Bruneck, Italien -27.959,36 100 -38.234,67
Lux Energy S.R.L., Bruneck, Italien 324.139,64 100 116.229,68
Mermaid Solar Holding Aps, Roskilde, Dänemark 22.252.813,36 100 817.352,01
Mermaid Solar Komplementar ApS, Roskilde, Dänemark 21.453,33 100 3.577,02
Mermaid Solar Net K/S, Roskilde, Dänemark -6.855,78 100 -4.393,22
MonSolar IQ Ltd., Bruneck, Italien3) 667.991,55 100 517.557,69
MTS4 S.R.L., Valencia, Spanien3) 1.370.997,56 100 140.088,77
Narges Develops S.L.U., Valencia, Spanien -5.957.357,04 100 -2.061.350,44
Navid Enterprise S.L.U., Valencia, Spanien -6.116.440,20 100 -2.037.709,72
Neftis Business S.L.U., Valencia, Spanien -5.957.155,82 100 -2.017.244,26
Nørhede-Hjortmose Vindkraft I/S, Roskilde, Dänemark3) 5.605.479,60 81,5 1.127.207,37
Notaresco Solar S.R.L., Bruneck, Italien 2.055.081,41 100 325.698,91
Oetzi S.R.L., Bruneck, Italien -63.765,73 100 -74.341,27
Paltusmäen Tuulivoima Oy, Helsinki, Finnland -657.515,80 100 -906.153,13
Parco Eolico Monte Vitalba S.R.L., Bozen, Italien 554.403,09 85 396.620,50
Pfeffenhausen-Egglhausen Photovoltaik GmbH, Hamburg 25.000,00 100 0,00
Piemonte Eguzki 2 S.R.L., Bruneck, Italien3) 2.467.488,83 100 567.324,79
Piemonte Eguzki 6 S.R.L., Bruneck, Italien3) 368.902,75 100 38.912,68
Polesine Energy 1 S.R.L., Bruneck, Italien3) -182.547,47 100 -203.265,54
Polesine Energy 2 S.R.L., Bruneck, Italien3) 132.327,82 100 109.497,20
Progetto Marche S.R.L., Bruneck, Italien3) 4.716.178,78 100 355.345,86
REGIS Treuhand & Verwaltung GmbH für Beteiligungen, Neubiberg -9.254,30 100 -3.506,85
REM Renewable Energy Management GmbH, Neubiberg -256,34 100 -375,24
Ribaforada 3 S.R.L., Bruneck, Italien3) 2.638.799,44 100 186.510,33
Ribaforada 7 S.R.L., Bruneck, Italien3) 4.218.446,82 100 451.953,61
Rodbourne Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 1.559.984,97 100 22.000,98
San Giuliano Energy S.R.L., Bruneck, Italien 558.281,36 100 49.822,73
San Martino S.R.L., Bruneck, Italien 142.673,73 100 62.700,00
Sant ́Omero Solar S.R.L., Bruneck, Italien3) 1.198.122,87 100 114.287,79
Solaire Ille SARL, Castelnaule-Lez, Frankreich -898.171,46 100 187.523,59
Solar Castuera S.L.U., Madrid, Spanien1) -1.188.105,63 100 -1.202.364,28
Solar Energy S.R.L., Bruneck, Italien -64.864,69 100 -75.291,19
Solar Farm FC1 S.R.L., Bruneck, Italien3) 2.861.830,83 100 105.027,66
Solar Farm FC3 S.R.L., Bruneck, Italien3) 533.537,62 100 121.497,57
Solar Park Rødby Fjord ApS, S0borg, Dänemark -1.403.914,21 100 -215.352,02
Solar Park Svinningegården ApS, Søborg, Dänemark -1.520.031,81 100 -807.628,96
Solarpark Bad Harzburg GmbH, Hamburg 883.211,32 100 22.599,27
Solarpark Boizenburg I GmbH & Co. KG, Hamburg 45.927,62 100 106.631,35
Solarpark Brandenburg (Havel) GmbH, Hamburg 4.122.793,79 100 1.585.371,00
Solarpark Gelchsheim GmbH & Co. KG, Hamburg 391.012,13 100 167.506,51
Solarpark Glebitzsch GmbH, Hamburg 1.053.066,42 100 0,00
Solarpark Gnannenweiler GmbH & Co. KG, Reußenköge 1.013.748,77 56,8 725.324,00
Solarpark Golpa GmbH & Co. KG, Reußenköge 1.606.000,00 100 153.850,40
Solarpark Lettewitz GmbH, Hamburg 771.534,57 100 0,00
Solarpark Lindenhof GmbH, Hamburg3) -1.379.693,84 100 -994.107,99
Solarpark Lochau GmbH, Hamburg 641.300,21 100 0,00
Solarpark Neuhausen GmbH, Hamburg 2.727.970,29 100 0,00
Solarpark PVA GmbH, Hamburg 306.629,49 100 14.309,84
Solarpark Ramin GmbH, Hamburg 1.170.630,25 100 44.691,57
Solarpark Rassnitz GmbH, Hamburg 1.289.375,00 100 0,00
Solarpark Roitzsch GmbH, Hamburg 1.605.000,00 100 0,00
Solarpark Staig GmbH & Co. KG, Reußenköge 1.279.516,38 75,70 450.868,8
Sowerby Lodge Ltd., Derby, Großbritannien3) -544.833,07 100 -410.544,11
SP 07 S.R.L., Bruneck, Italien3) 3.574,87 100 -65.755,78
SP 09 S.R.L., Bruneck, Italien3) 768.151,20 100 -85.464,32
SP 10 S.R.L., Bruneck, Italien3) 606.577,76 100 -390.927,72
SP 11 S.R.L., Bruneck, Italien3) -46.381,23 100 -60.370,70
SP 13 S.R.L., Bruneck, Italien3) 2.948.015,48 100 -825.398,91
SP 14 S.R.L., Bruneck, Italien3) 638.737,49 100 -127.681,69
Stern Energy ApS, Åbyhøj, Dänemark1) -22.242,66 80 -27.602,04
Stern Energy B.V., Rotterdam, Niederlande 297.850,66 80 -83.548,59
Stern Energy GmbH, Halle (Saale) 3.081.866,40 80 1.151.081,85
Stern Energy Ltd., London, Großbritannien 2.104.276,44 80 661.138,26
Stern Energy S.p.A., Parma, Italien 15.596.087,30 80 4.091.211,60
Stern Energy SAS, Paris, Frankreich 1.403.088,69 80 936.188,93
Stern PV 2 Srl, Bruneck, Italien3) -36.931,70 99 -47.267,64
Stern PV 3 Srl, Bruneck, Italien3) -344.959,20 99 -355.218,19
Stern PV 4 Srl, Bruneck, Italien3) -18.372,37 99 -28.935,69
Sun Time Renewable Energy di CHORUS Solar 3. S.R.L. & Co. S.A.S., Bruneck, Italien 265.739,87 100 11.914,06
TC Wind Management GmbH, Neubiberg 222.953,74 100 653,30
Todderstaffe Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 5.982,71 100 361.206,05
Treia 1 Holding S.R.L., Bruneck, Italien 187.460,11 100 -373.376,58
Treponti di CHORUS Solar 3. S.R.L. & Co. S.A.S., Bruneck, Italien -50.844,28 100 -99.218,39
Trequite Farm Ltd., Derby, Großbritannien3) 4.554.089,71 100 1.006.544,04
Trequite Freehold Ltd., Derby, Großbritannien3) 187.776,04 100 60.084,99
Trewidland Farm Ltd., Derby, Großbritannien3) 1.898.327,81 100 392.454,59
UAB L-VĖJAS, Vilnius, Litauen 19.275.809,92 100 -624.722,95
UGE Everswinkel GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie, Lohmen 1) -101.860,97 100 -561.911,79
UGE Malterhausen GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie, Hamburg 1.000,00 100 51.812,97
UGE Markendorf Eins GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie, Hamburg 2.000,00 100 101.199,25
UGE Voigtsdorf GmbH & Co. KG Umweltgerechte Energie, Lohmen 1.000,00 100 1.313.066,51
UK Sol SPV 2 AB, Göteborg, Schweden3) 167.516,62 90 -1.275.545,47
UKA Windenergie Portfolio 34 GmbH, Meißen1) 678.398,48 100 686.257,54
UVG Umspannwerk Verwaltungsgesellschaft mbH, Neubiberg 32.108,62 100 2.622,39
Vallone S.R.L., Bruneck, Italien 59.228,33 100 47.267,01
Varberg Norra 3 MW AB, Göteborg, Schweden3) 391.267,22 54 -101.909,36
Windkraft Kirchheilingen IV GmbH & Co. KG, Kirchheilingen 1.427.460,86 50,99 443.148,35
Windkraft Olbersleben II GmbH & Co. KG, Olbersleben 1.191.748,06 74,9 -49.049,17
Windpark Breberen GmbH, Neubiberg 41.747,25 100 2.054,03
Windpark Dahme - Wahlsdorf 3 GmbH & Co. KG, Hamburg 1.000,00 100 66.002,80
Windpark Dannhausen III GmbH & Co. KG, Nürtingen1) -107.555,14 100 -108.146,91
Windpark Desloch GmbH & Co. KG, Hamburg3) -511.247,75 100 -497.946,58
Windpark Gauaschach GmbH, Hamburg -488.414,62 100 -179.009,08
Windpark Lairg Management GmbH, Neubiberg 70.713,73 100 9.776,12
Windpark Lairg Services GmbH, Neubiberg 133.680,37 100 -45.499,31
Windpark Lairg Verwaltungs GmbH, Neubiberg 38.030,39 100 4.117,19
Windpark Schnellwettern GmbH & Co. KG, Hamburg 103.758,20 100 1.144.350,29
Windpark Viertkamp GmbH & Co. KG, Hamburg 2.000,00 100 828.561,51
Wisbridge Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 1.120.424,95 100 947.161,95
Witches Solar Ltd., Derby, Großbritannien3) 18.278,37 100 -466.810,22
WP Dörnbach GmbH & Co. KG, Hamburg1) 5.000,00 100 5.776,95
WP Drensteinfurt GmbH & Co. KG, Hamburg -119.947,03 100 -109.903,57
WP Niederöfflingen GmbH & Co. KG, Hamburg -294.722,77 100 -262.983,77
WP Schieder GmbH & Co. KG, Hamburg1) -137.077,93 100 -157.172,15
Zonnepark Apeldoorn Bloemenkamp B.V., Rotterdam, Niederlande 1.694.421,91 100 301.558,22
Zonnepark Apeldoorn IJsseldijk B.V., Rotterdam, Niederlande 196.467,95 100 9.953,48
Zonnepark Budel B.V., Rotterdam, Niederlande3) 9.080.258,24 100 449.975,74
Zonnepark Ermelo Schaapsdijk B.V., Rotterdam, Niederlande 3.192.719,27 100 -225.668,59
Zonnepark Hijken B.V., Rotterdam, Niederlande 8.063.222,80 100 412.150,56
Zonnepark Houten Oostrumsdijkje B.V., Rotterdam, Niederlande 364.971,19 100 -128.624,22
Zonnepark PV12 B.V., Rotterdam, Niederlande 374.525,73 100 -101.327,78
Zonnepark PV16 B.V., Rotterdam, Niederlande -2.852.503,28 100 -1.159.695,44
Zonnepark PV21 B.V., Rotterdam, Niederlande -611.325,62 100 -959.424,69
Zonnepark Zierikzee B.V., Rotterdam, Niederlande 2.210.399,56 100 153.018,66
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Beteiligungen Eigenkapital 2023
in EUR
Anteil
in %
Jahresergebnis 2023
in EUR
Promotores Chucena 220 KV C.B., Sevilla, Spanien1) 5) 1.219.140,26 50 -7.864,13
Richelbach Solar GbR, Neubiberg5) 195.914,32 60 -30.345,84
CHORUS IPP Europe GmbH, Neubiberg5) 205.111,10 100 155.111,10
Gnannenweiler Windnetz GmbH & Co. KG, Bopfingen5) 271.882,22 20 -55.409,11
Pexapark AG, Schlieren, Schweiz5) 16.905.942,49 14 -9.891.281,21
Pexapark (UK) LTD, London, Großbritannien5) -2.125.059,70 14 -789.799,16
SECCIONADORA ALMODÓVAR RENOVABLES S.L., Málaga, Spanien1) 5) 781.793,31 38,20 -9.489,30
Sistema Electrico de Conexion Nudo Don Rodrigo 220 KV S.L., Sevilla, Spanien5) 3.052.419,31 38,64 -79.096,69
TokWise OOD, Sofia, Bulgarien5) 3.394.635,00 18 -46.582,00
Mezzaricotta Energia Srl, Parma, Italien5) 170.620,00 20 -3.641,00

1) Erstkonsolidierung beziehungsweise Anteilserwerb/Gründung im Geschäftsjahr 2024
2) Die Gesellschaft nimmt für das Geschäftsjahr 2024 die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch
3) Sitzverlegung im Zeitraum der Aufstellung des Konzernabschlusses 2024
4) Umfirmierung im Zeitraum der Aufstellung des Konzernabschlusses 2024
5) Jahresabschluss zum 31.12.2023

Die Beteiligungsquoten entsprechen den Stimmrechtsquoten.

Die Encavis AG stellt zum 31. Dezember 2024 einen Konzernabschluss nach IFRS, wie dieser in der EU anzuwenden ist, und den ergänzenden nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf. In diesem Konzernabschluss werden die Encavis AG und ihre Tochtergesellschaften gemäß obenstehender Tabelle "Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB" einbezogen.

Der Konzern- und Einzelabschluss der Encavis AG werden beim Bundesanzeiger eingereicht, bekanntgemacht sowie im elektronischen Unternehmensregister unter HRB 63197 hinterlegt.

2. Haftungsverhältnisse

Es bestehen zum 31. Dezember 2024 Haftungsverhältnisse aus Mietbürgschaften in Höhe von TEUR 218 (Vorjahr: TEUR 218).

Des Weiteren hat die Encavis AG für verbundene Unternehmen beziehungsweise Beteiligungen Bürgschaften in Höhe von insgesamt TEUR 36.885 (Vorjahr: TEUR 29.699) gestellt.

Es handelt sich hierbei um 44 Bürgschaften für dänische, italienische, deutsche und spanische Tochtergesellschaften, die jeweils noch nicht über eine Projektfinanzierung verfügen. Sobald eine solche abgeschlossen wird, werden unter diesen neue Bankavale ausgestellt und jene der Encavis AG zurückgegeben und ausgebucht. Für diese Bürgschaften wurden zum Bilanzstichtag keine Barsicherheiten hinterlegt.

Darüber hinaus hat die Encavis AG für insgesamt 45 italienische Tochtergesellschaften eine sogenannte Patronatserklärung zur Absicherung von Rückbauverpflichtungen und Steuerverbindlichkeiten über insgesamt TEUR 8.500 (Vorjahr: TEUR 8.500) abgegeben. Mit einer Inanspruchnahme aus diesen Bürgschaften und Patronatserklärungen wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaften nicht gerechnet.

Im Rahmen der Begebung der Hybrid-Wandelanleihe bestehen zum Bilanzstichtag nachrangige Zahlungsgarantien gegenüber den Gläubigern der Anleihen der Encavis Finance B.V., Rotterdam, Niederlande, die einen Gesamtbetrag von EUR 237,4 Mio. (Vorjahr: EUR 250 Mio) umfassen. Diese Zahlungsgarantie ist zum 15. Januar 2025 durch die Rückzahlung des ausstehenden Nominalbetrags der Hybrid-Wandelanleihe durch die Encavis Finance B.V. an die Investoren erloschen.

Ferner hat die Encavis AG sogenannte Parent Company Guarantees für Verpflichtungen aus Projektentwicklungsverträgen für deutsche, dänische, italienische, spanische und schwedische Projektgesellschaften übernommen. Diese betragen zum 31. Dezember 2024 rund TEUR 296.351 (Vorjahr: TEUR 58.991). Mit Erreichung weiterer Meilensteine werden die Verpflichtungen entsprechend reduziert. Ohne Erreichung weiterer Meilensteine entstehen keine weiteren Verpflichtungen. Mit einer Inanspruchnahme wird daher nicht gerechnet.

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen beträgt TEUR 4.301 (Vorjahr: TEUR 5.310).

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Art der Verpflichtung Sonstige Verpflichtungen kleiner 1 Jahr
in TEUR
Sonstige Verpflichtungen 1 bis 5 Jahre
in TEUR
Sonstige Verpflichtungen über 5 Jahre
in TEUR
Mietverträge 1.019 2.991 0
(Vorjahr) (1.000) (3.931) 0
Leasingverträge 163 128 0
(Vorjahr) (158) (221) 0

4. Anzahl Mitarbeitende

Die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmenden (ohne Vorstand) belief sich im Geschäftsjahr auf 126 (Vorjahr: 115). Davon waren im Berichtszeitraum durchschnittlich 23 Arbeitnehmende in dem Bereich Finanzen & Controlling, 33 Arbeitnehmende in dem Bereich Operations, 20 Arbeitnehmende in dem Bereich Investment, 43 Arbeitnehmende in dem Bereich Stab sowie 7 Arbeitnehmende in dem Bereich Corporate Finance/Project Finance tätig.

Zum Jahresende waren 132 Arbeitnehmende beschäftigt, davon 24 Arbeitnehmende in dem Bereich Finanzen & Controlling, 34 Arbeitnehmende in dem Bereich Operations, 21 Arbeitnehmende in dem Bereich Investment, 45 Arbeitnehmende in dem Bereich Stab und 8 Arbeitnehmende in dem Bereich Corporate Finance/Project Finance.

5. Wichtige Ereignisse nach Abschluss der Berichtsperiode

Delisting der Aktien der Encavis AG zum Ablauf des 31. Januar 2025

Die Frankfurter Wertpapierbörse hat der Encavis AG am 28. Januar 2025 mitgeteilt, dass sie dem Antrag der Gesellschaft auf Widerruf der Zulassung der Encavis-Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) sowie im Teilbereich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) stattgibt. Bereits zuvor, am 8. Januar 2025, hat die Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg den parallelen Antrag der Gesellschaft auf Widerruf der Zulassung der Encavis-Aktien zum Handel im regulierten Markt der Börse Hamburg positiv beschieden. Das Delisting von den regulierten Märkten der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse Hamburg ist damit jeweils antragsgemäß mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 erfolgt, sodass die Encavis-Aktien seit dem 1. Februar 2025 nicht mehr im regulierten Markt gehandelt werden können.

Elbe BidCo AG stellt förmliches Verlangen zur Durchführung eines verschmelzungsrechtlichen Squeezeout der Minderheitsaktionäre der Encavis AG

Die Elbe BidCo AG hat dem Vorstand der Encavis AG am 18. Februar 2025 mitgeteilt, dass die Elbe BidCo AG nach der am selbigen Datum erfolgten Abwicklung des an die Encavis-Aktionäre gerichteten Delisting-Erwerbsangebots insgesamt 94,15 % der Encavis-Aktien hält. Vor diesem Hintergrund hat die Elbe BidCo AG dem Vorstand der Gesellschaft, entsprechend ihrer vorherigen Mitteilung gegenüber der Gesellschaft vom 31. Januar 2025, das förmliche Verlangen zur Durchführung eines verschmelzungsrechtlichen Squeezeout der verbleibenden Minderheitsaktionäre der Gesellschaft gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung nach § 62 Absatz 1 und 5 Umwandlungsgesetz in Verbindung mit §§ 327a ff. Aktiengesetz wiederholend übermittelt. Die Elbe BidCo AG hat darin erneut ihren vorherigen Vorschlag bekräftigt, mit dem Vorstand der Gesellschaft in Verhandlungen über einen Verschmelzungsvertrag einzutreten. Die Höhe der angemessenen Barabfindung, die die Elbe BidCo AG als Hauptaktionärin den Minderheitsaktionären der Encavis für die Übertragung ihrer Aktien gewähren wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Die Elbe BidCo AG hat angekündigt, der Encavis AG die Höhe der Barabfindung mit einem weiteren Schreiben, dem sogenannten konkretisierten Verlangen, mitzuteilen, sobald diese festgelegt worden ist.

Wechsel im Aufsichtsrat der Encavis AG

Der Vorstand und der bis zu seiner Niederlegung amtierende Aufsichtsratsvorsitzende der Encavis AG hatten einen Antrag auf gerichtliche Bestellung von fünf neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats gestellt, dem das Amtsgericht Hamburg (Registergericht) mit Beschluss vom 24. Februar 2025 durch Bestellung der folgenden Aufsichtsratsmitglieder entsprochen hat:

Marco Fontana (Managing Director im europäischen Infrastrukturteam von KKR (KKR & Co. Inc.)),

Boris Scukanec Hopinski (COO bei Viessmann Generations Group GmbH & Co. KG),

Tobias Krauss (CEO bei ABACON CAPITAL GmbH),

Dr. Johannes Teyssen (selbstständiger Manager, Senior Berater bei KKR (London, Vereinigtes Königreich) und bei Viridor p.l.c. (Vereinigtes Königreich)) und

Prof. Dr. Martin Viessmann (Verwaltungsratsmitglied bei Viessmann Group GmbH & Co. KG).

Die Bestellung der vorstehenden Aufsichtsratsmitglieder endet jeweils zum Ablauf der nächsten ordentlichen oder außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, auf der ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden soll. Die gerichtliche Bestellung der fünf Aufsichtsratsmitglieder erfolgte vor dem Hintergrund, dass acht der neun vorherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, das heißt Dr. Rolf Martin Schmitz (Vorsitzender), Dr. Manfred Krüper (stellvertretender Vorsitzender), Ayleen Oehmen-Görisch, Dr. Henning Kreke, Isabella Pfaller, Christine Scheel, Dr. Marcus Schenck und Thorsten Testorp (damit sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats mit Ausnahme von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt) ihre Ämter jeweils niedergelegt hatten. Damit besteht der Aufsichtsrat der Gesellschaft derzeit aus den folgenden sechs Mitgliedern: Marco Fontana, Boris Scukanec Hopinski, Tobias Krauss, Dr. Johannes Teyssen, Prof. Dr. Martin Viessmann und Prof. Dr. Fritz Vahrenholt. In seiner konstituierenden Sitzung am 6. März 2025 hat der Aufsichtsrat Dr. Johannes Teyssen zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaft gewählt. Zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Marco Fontana gewählt.

Wechsel im Vorstand der Encavis AG

Der Aufsichtsrat der Encavis AG hat am 7. März 2025 einen geplanten Wechsel in der Unternehmensführung bekannt gegeben, der Teil der laufenden Bemühungen ist, Encavis für die nächste Wachstumsphase zu positionieren. Dr. Christoph Husmann, der seit 2014 als Vorstandssprecher und Finanzvorstand fungiert, wird nach der Hauptversammlung des Unternehmens im Juni 2025 und dem Abschluss des Squeezeout-Verfahrens von beiden Funktionen zurücktreten. Herr Dr. Husmann wird das Unternehmen in dieser Übergangsphase weiterhin unterstützen und den Squeezeout-Prozess sowie die Integration in die neue Struktur von Encavis überwachen, um Kontinuität und Stabilität zu gewährleisten. Der Aufsichtsrat hat Mario Schirru, derzeit Chief Operating Officer und Chief Investment Officer, mit sofortiger Wirkung zum Co-Sprecher des Vorstands ernannt. Nach der Hauptversammlung 2025 beabsichtigt der Aufsichtsrat, Herrn Schirru formell zum Vorstandsvorsitzenden zu ernennen.

Rückführung von Verbindlichkeiten der Encavis AG nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag wurden die von der Encavis AG ausgegebenen Namens- und Inhaberschuldverschreibungen sowie Schuldscheindarlehen vollständig beziehungsweise teilweise zurückgeführt. Zum einen geht dies auf vorzeitige Rückzahlungsverlangen von Gläubigern zurück, die von einem entsprechenden vertraglich vereinbarten Recht Gebrauch machten. Dieses stand ihnen durch den im Dezember 2024 im Zuge des durch die Übernahme durch das KKR-geführte Konsortium eingetretenen Kontrollwechsels zu. Zum anderen machte die Encavis AG von ihrem ordentlichen Kündigungsrecht bei einigen variabel verzinsten Schuldscheindarlehen in Höhe von TEUR 84.000 Gebrauch. Die rückgeführten Mittel wurden durch die Aufnahme von Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 84.000 ersetzt.

6. Vorstand

Die gewährten Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr betrugen TEUR 2.839 (Vorjahr: TEUR 1.931). Weiterhin wurde ein Aufwand für aktienbasierte Vergütungen an den Vorstand in Höhe von TEUR 1.339 (Vorjahr: TEUR 211) erfasst.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR 816 (Vorjahr: TEUR 771).

Für Details zum Vergütungssystem sowie zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat verweisen wir auf die ausführlich dargestellten Angaben zu Geschäftsvorfällen mit Personen in Schlüsselpositionen des Managements (siehe Anhang 11).

7. Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats der Encavis AG (bis 21. Februar 2025)

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Vorsitzender Dr. Rolf Martin Schmitz Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der RWE AG
Stellv. Vorsitzender Dr. Manfred Krüper Selbstständiger Unternehmensberater
Weitere Mitglieder Albert Büll (bis Juni 2024) Gesellschafter der Büll & Liedtke Gruppe
Ayleen Oehmen-Görisch (seit Juni 2024) Rechtsanwältin / Counsel bei der CMS Hasche Sigle, Partnerschaft von Rechtsanwälten und Steuerberatern mbH
Professor Dr. Fritz Vahrenholt Selbstständiger Unternehmensberater
Christine Scheel Selbstständige Unternehmensberaterin
Dr. Henning Kreke Unternehmer
Dr. Marcus Schenck Leiter der Region DACH, Mitglied des Global Management Committee Financial Advisory Lazard
Thorsten Testorp Geschäftsführender Gesellschafter der B & L Real Estate GmbH
Isabella Pfaller Ehemaliges Vorstandsmitglied (CFO) der Versicherungskammer Bayern

Mit Ablauf des 21. Februar 2025 haben sämtliche Aufsichtsratsmitglieder mit Ausnahme von Herrn Professor Dr. Fritz Vahrenholt ihre Ämter niedergelegt. Der Aufsichtsrat der Encavis AG wird künftig aus sechs Mitgliedern bestehen. Der Wechsel ist eine Folge der Übernahme durch KKR.

8. Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB ist in der entsprechenden Anhangangabe des Konzernabschlusses enthalten.

9. Konzernabschluss

Die Encavis AG erstellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) wie sie in der EU anzuwenden sind und unter Anwendung des § 315a HGB sowie des § 315e HGB, der im Bundesanzeiger veröffentlicht und im Unternehmensregister hinterlegt wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft in Hamburg erhältlich.

Entwicklung des Anlagevermögens

Für die Zeit vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024

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in TEUR Anschaffungskosten
01.01.2024 Zugänge Abgänge 31.12.2024
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.138 0 0 0 1.138
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.986 213 0 2 2.197
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 788.549 112.539 0 41.433 859.655
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 833.534 518.058 0 301.814 1.049.778
3. Beteiligungen 10.464 0 0 55 10.409
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.000 0 0 7.000 0
Summe Anlagevermögen 1.642.671 630.810 0 350.304 1.923.177
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in TEUR Abschreibungen Buchwert
01.01.2024 Zugänge Abgänge 31.12.2024 31.12.2024 31.12.2023
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.041 48 0 1.089 49 97
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.270 223 0 1.493 704 716
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 18.835 17.933 2.651 34.117 825.539 769.715
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 17.355 12.040 579 29.974 1.019.804 816.179
3. Beteiligungen 290 0 0 290 10.119 10.174
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 0 0 0 7.000
Summe Anlagevermögen 38.791 30.244 3.230 66.963 1.856.215 1.603.881

 

Hamburg, 29. April 2025

Encavis AG

Vorstand

Dr. Christoph Husmann, Sprecher des Vorstands und CFO

Mario Schirru, Sprecher des Vorstands und CIO/COO

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Encavis AG, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Encavis AG, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Encavis AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2024 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2024 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass eine aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, ist höher als das Risiko, dass eine aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellung nicht aufgedeckt wird, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

erlangen wir ein Verständnis von den für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollen und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit der internen Kontrollen der Gesellschaft bzw. dieser Vorkehrungen und Maßnahmen abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel in internen Kontrollen, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Hamburg, den 29. April 2025

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christoph Fehling, Wirtschaftsprüfer

ppa. Christian Eden, Wirtschaftsprüfer

Encavis AG

Große Elbstraße 59

22767 Hamburg

T +49 (40) 3785 620

F +49 (40) 3785 62 129

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Encavis Asset Management AG

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