Energiekontor AG

Bremen

Zwischenmitteilung nach § 37 WpHG

Zwischenmitteilung am 15. Mai 2012

Energiekontor AG/Konzern

Die Aktie

Kursverlauf vom 1. Januar 2012 bis 1. Mai 2012

Kurs in Euro

Kenndaten zur Aktie

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ISIN DE 0005313506
Symbol EKT
Marktsegment Frankfurter Wertpapierbörse/Geregelter Markt
Vorstand Peter Szabo
(Vorstandsvorsitzender),
Thomas Walther
Aufsichtsrat Dr. Bodo Wilkens (Vorsitz),
Günter Lammers (stellvertretender Vorsitz), Klaus-Peter Johanssen

In den letzten Monaten entwickelte sich der Kurs der Energiekontor-Aktie deutlich positiv. Dazu haben das Jahresergebnis 2011 des Unternehmens sowie die positiven Prognosen für die kommenden Jahre maßgeblich beigetragen. An dem moderaten Handelsvolumen mit Energiekontor-Aktien wird deutlich, dass viele Aktionäre das Jahresergebnis 2011 nicht überrascht hat und der größte Teil der Aktionäre auf das langfristige Potenzial der Aktie setzt.

Das Mitglied des Aufsichtsrats Klaus-Peter Johanssen sowie die Vorstände Peter Szabo (Vorsitz) und Thomas Walther hielten bis zum Zeitpunkt der Berichterstellung keine Aktien der Gesellschaft.

Terminkalender 2012

Hauptversammlung 2012

Donnerstag, 24. Mai 2012

Halbjahresfinanzbericht 2012

Freitag, 31. August 2012

Zwischenmitteilung Q3

Donnerstag, 15. November 2012

Kontakt: Cerstin Kratzsch,

IR@energiekontor.de, Telefon + 49 421 3304-105

Rahmen- und Marktbedingungen

Die zunehmende Bedeutung der Windkraft wird an den beeindruckenden Produktionszahlen deutlich. Allein im Dezember 2011 haben deutsche Windräder 8 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Dieser Rekordwert entspricht fast der monatlichen Leistung aller deutschen Atomkraftwerke. Dieser große Erfolg kann aber erst ein Anfang der Energiewende sein.

Die Bundesregierung selber schätzt vor allem den Ausbau der Offshore-Windenergie als unabdingbar ein. Vor diesem Hintergrund hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im April 2012 mehr Anstrengungen im Bereich der Offshore-Windenergie angemahnt. Merkel sprach sich darum für eine Stärkung der Offshore-Windenergie Förderung aus. »Momentan überarbeiten wir die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür«, so Merkel.1 Die Bundeskanzlerin kündigte darüber hinaus »weitere wichtige Monate bei der Umsetzung der Energiewende« an. Weiterhin wird eine Optimierung der Planungsverfahren angedacht, um Investitionsentscheidungen und damit die Energiewende zu beschleunigen.

Aus Sicht des Unternehmens stellt jedoch auch der weitere Ausbau der Windkraft an Land ein wesentliches Standbein der Energiewende dar und darf somit nicht vernachlässigt werden. Die hierzu notwendige langfristige Planungs- und Finanzierungssicherheit muss weiterhin erhalten bleiben, auch über die Laufzeit der aktuellen EEG-Fassung hinaus.

Die Realisierung von Windkraftprojekten in Portugal ist zumindest kurzfristig von der weiteren Entwicklung der Finanz- und Wirtschaftskrise des Landes abhängig. Der politische Wille zum Ausbau der Windkraft ist nach wie vor vorhanden, allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass die Vergabe von neuen Betriebslizenzen verlangsamt erfolgt oder sogar vorübergehend ausgesetzt wird.

In Großbritannien sind inzwischen über 6.600 Megawatt (MW) Windkraftleistung installiert. Den in weiten Teilen von Großbritannien ausgezeichneten Windbedingungen stehen deutlich höhere Ausfallrisiken in den Genehmigungsverfahren als z.B. in Deutschland gegenüber. Um die Klimaziele der britischen Regierung zu erreichen, muss zukünftig die Errichtung von neuen Anlagen auf konstant hohem Niveau verlaufen.

1 dpa, 30. April 2012

Das Unternehmen

Energiekontor ist einer der Pioniere der Windenergie-Nutzung in Deutschland. Seit der Unternehmensgründung verfolgt das Unternehmen mit beharrlichem Engagement die Planung, Finanzierung, Realisierung und Betriebsführung von Windparks sowie in jüngerer Zeit auch von Solaranlagen.

Bis zum 15. Mai 2012 hat die Energiekontor-Gruppe insgesamt 445 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 520 MW in 79 Windparks in Deutschland, Großbritannien, Griechenland und Portugal projektiert und errichtet. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieser Projekte beträgt über Mio. € 760. Darüber hinaus wurde eine Solardachanlage geplant und errichtet. Als unabhängiger mittelständischer Stromproduzent betreibt die Energiekontor-Gruppe bereits seit Jahren eine ständig wachsende Anzahl konzerneigener Windparks. Aktuell befinden sich rund 125 MW in Deutschland und Portugal im Bestand, die einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Stabilität des Unternehmens liefern.

Die Schwerpunktregionen des Unternehmens in Deutschland sind:

Niedersachsen (Hauptsitz Energiekontor AG in Bremen, Niederlassung in Bremerhaven)

Nordrhein-Westfalen (Niederlassung in Aachen)

Brandenburg (Niederlassung in Bernau bei Berlin)

Unternehmensgrundsatz ist die Planung vor Ort unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten und Anforderungen. Die lokale Wertschöpfung ist dabei ein zentraler Ansatz der Projektoptimierung. Die Akteure vor Ort, wie z. B. die Kommune, Anwohner und Verpächter, als Partner zu gewinnen, ist den Mitarbeitern und der Geschäftsführung ein wichtiges Anliegen bei der Projektierung und dem Betrieb von Anlagen. Darüber hinaus ist es ein strategisches Ziel des Unternehmens, einen wesentlichen Beitrag zur regenerativen Vollversorgung ausgewählter Regionen zu leisten.

Segmentbericht

Die Segmentierung der Energiekontor-Gruppe erfolgt auf Grundlage des jeweiligen Leistungsgegenstandes. Unter Zugrundelegung dieses Kriteriums werden folgende vier Segmente gebildet:

Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Für jedes dieser vier Segmente wird getrennt berichtet.

Im ersten Segment wird die Projektierung von Onshore-Windparks und Solarprojekten erfasst, die an Dritte veräußert werden. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung. Am Ende des Planungsprozesses steht demzufolge ein errichteter und veräußerter Wind-/Solarpark. Aktuell erfolgt der Verkauf von inländischen Windparks in Form von Private Placements. Bis zum Jahr 2005 wurde das Eigenkapital primär von privaten Investoren gezeichnet. Im Rahmen dieser KG-Modelle haben mehr als 5.000 private Anleger in Energiekontor-Windparks investiert.

Im zweiten Segment werden die Projektierung und der Verkauf von Offshore-Windparks abgebildet. Dieses Segment umfasst alle Teile der Wertschöpfungskette von der Planung über den Vertrieb bis hin zur Errichtung von Offshore-Windparks. Für dieses Segment wird aufgrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung der Offshore-Projekte und der im Vergleich zu Onshore-Projekten bestehenden großen Unterschiede bei der Planung, Finanzierung und Errichtung ab dem Geschäftsjahr 2010 getrennt berichtet. Der Verkauf von Projektbeteiligungen an Offshore-Projekten erfolgt in Form von Private Placements bei institutionellen Investoren. Bei den potenziellen Eigenkapitalpartnern handelt es sich sowohl um strategische Investoren wie Stadtwerke oder Energieversorger als auch um Finanzinvestoren wie z.B. Infrastrukturfonds, Private-Equity-Gesellschaften oder Versicherungsunternehmen.

Im dritten Segment wird der Verkauf von Strom aus konzerneigenen Windparks erfasst. Das heißt, konzerneigene Windparks produzieren Strom, den die Energiekontor-Gruppe im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen als Erzeuger in das öffentliche Stromnetz einspeist und der entsprechend vergütet wird. Darüber hinaus wird hier das Repowering von konzerneigenen Windparks erfasst.

Im vierten Segment werden alle übrigen Leistungen erfasst, die nach der Inbetriebnahme von Windparks ansetzen und die auf die Optimierung der operativen Wertschöpfung abzielen. Dazu zählen sämtliche Maßnahmen zur Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung (z. B. durch prognostizierende vorbeugende Instandhaltung) und Ertragssteigerung (z. B. durch Direktvermarktung) bestehender Windparks, die technische und kaufmännische Betriebsführung sowie innovative technische Maßnahmen wie z. B. die Rotorblattverlängerung.

1. Segment: Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Dieses Segment umfasst die Akquisition, die Planung, den Bau, die Finanzierung und den Vertrieb von Onshore-Windparks an Dritte. Darüber hinaus wird hier auch die Projektentwicklung im Solarbereich erfasst. Seit einigen Jahren erfolgt der Vertrieb der Windparks fast ausschließlich an institutionelle und/oder private Komplettabnehmer, die Betriebsführung auch für diese Projekte wird weiterhin von Energiekontor übernommen. Für jeden Wind-/Solarpark wird eine eigenständige Gesellschaft, in bisher allen Fällen eine GmbH & Co. KG, gegründet.

Geschäftsverlauf Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Bis zur Erstellung dieser Zwischenmitteilung wurde im Jahr 2012 eine Reihe von neuen Standorten vor allem im Raum Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg akquiriert. Außerdem wurde eine Genehmigung für den Windpark Zülpich beantragt. Für ein bereits im Jahr 2011 genehmigtes Projekt (Titz) wurde im April die Kreditvalutierung der Projektfinanzierung erreicht. Der Vertriebsbeginn soll in Kürze erfolgen.

Zu den notwendigen Änderungsvorschlägen zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Cuxhaven stimmte am 18. April 2012 der Kreistag zu. Um Rechtskraft zu erlangen, muss das RROP nun veröffentlicht werden. Dieses wird für Ende Juni erwartet. Damit sind zahlreiche durch Energiekontor akquirierte Flächen als Eignungsgebiet ausgewiesen. Entsprechend wurde in den ersten Monaten des Jahres intensiv an der Vervollständigung der Planungsunterlagen für die Genehmigungsverfahren für Windparks mit einer Kapazität von rund 130 MW im Landkreis Cuxhaven gearbeitet. Die Genehmigungsanträge sollen noch im zweiten Quartal 2012 eingereicht werden. Damit rückt eine Reihe von windstarken Projekten der Energiekontor-Gruppe der Realisierung ein deutliches Stück näher.

Realisierte Windparks von Energiekontor

In Großbritannien wurden die Bauarbeiten am Windpark Hyndburn (24,6 MW) fortgesetzt. Dieser ertragsstarke Windpark soll zum Ausbau der laufenden Einnahmen im konzerneigenen Bestand gehalten werden. Für das Projekt Withernwick (18,5 MW) konnte im April 2012 der Financial Close erreicht werden. Finanzierende Bank ist die Nord/LB. An diesem Standort sollen neun Windkraftanlagen des Typs Repower MM 82 errichtet werden. Auch dieses Projekt soll im konzerneigenen Bestand verbleiben. Außerdem wurden die Planungsarbeiten für den Windpark Burton Pidsea in Großbritannien vorangetrieben. An diesem Standort sollen drei WKA der 2- bis 3-MW-Klasse errichtet werden. Die Baugenehmigung für das Projekt liegt bereits vor.

Die Auswirkungen der Finanzkrise beeinflussen die Planungsarbeiten in Portugal nach wie vor. Einerseits sind in den vergangenen Jahren für zahlreiche Windenergieprojekte Netzzugangslizenzen - die den planerischen Projektengpass darstellen - durch die regionalen Behörden erteilt worden, andererseits stocken diese Planungen aufgrund der wirtschaftlichen Krise des Landes. Im Berichtszeitraum konnte dennoch die Planung des Windparks Guãrdao mit 28 MW fortgesetzt und die Zusammenarbeit mit einem strategischen Investor konkretisiert werden. Eine Änderung der Einspeisemodalitäten ist hier nicht zu erwarten.

Im Berichtszeitraum stockten die Planungsarbeiten im Bereich Solar aufgrund der politischen Diskussionen um die unerwartete zusätzliche Absenkung der Vergütung. Die Planung einiger Freiflächenanlagen mit einer Kapazität von rund 50 MW in den Schwerpunktregionen in Deutschland und Portugal wurde weiter verfolgt.

Im Vertrieb ist im Berichtszeitraum mit der Platzierung einer weiteren Stufenzinsanleihe mit einem Volumen von Mio. € 11,25 begonnen worden. Die Anleihegläubiger erhalten bei einer Beteiligung an der Stufenzinsanleihe in den ersten sechs Jahren eine Verzinsung von 6 Prozent und für die Restlaufzeit 6,5 Prozent. Die Laufzeit der Anleihe beträgt zehn Jahre, wobei die Tilgungen in zwei Raten erfolgen. Die Besonderheit dieser Anleihe besteht in der Absicherung der Rückzahlungsverpflichtung durch Abtretung der Gesellschaftsanteile an den Windparkbetreibergesellschaften, die Anleihemittel in Anspruch nehmen. Weiterhin wurde der Vertriebsstart eines Windparks in Deutschland vorbereitet und die Verhandlungen über den Verkauf des portugiesischen Windparks Guãrdao fortgesetzt.

Ausblick Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar)

Der Ausbau der Windkraft schreitet weltweit kontinuierlich voran und ist klares Ziel vieler Regierungen. Strategisch ist davon auszugehen, dass sich die Auswirkungen der politischen Verunsicherungen durch die Finanzkrise gering halten. Die Potenziale der Erneuerbaren-Energien-Branche und die steigende weltweite Nachfrage nach alternativen Energien bieten dafür gute Voraussetzungen.

Für das Jahr 2012 geht der Vorstand der Energiekontor AG insgesamt von einer positiven Entwicklung im Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) aus. Dazu sollen vor allem die geplanten Projekte in Deutschland und Großbritannien beitragen. Ziel der Energiekontor-Gruppe ist es, das in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr schwankende Niveau der Projektrealisierung deutlich und nachhaltig zu steigern. Perspektivisch soll jeweils die Hälfte des Umsatzes und des Gewinnes im In- und Ausland erzielt werden.

Aufgrund der Verabschiedung des Raumordnungsprogramms Cuxhaven werden die Mitarbeiter der Energiekontor-Gruppe in dieser Region im Jahr 2012 Genehmigungsanträge mit einer Kapazität von ca. 130 MW einreichen. Die Baugenehmigungen für diese Projekte werden zum Teil noch im vierten Quartal 2012 erwartet. Für Nordrhein-Westfalen liegt das Volumen im Jahr 2012 bei ca. 30 MW. In der dritten Schwerpunktregion des Unternehmens, in Brandenburg, ist für das Jahr 2012 die Einreichung des Genehmigungsantrages für zwei Windkraftanlagen mit ca. fünf MW geplant.

Für rund 90 MW in den Schwerpunktregionen wird im Jahr 2012 mit der Erteilung der Errichtungsgenehmigung nach BImSchG gerechnet. Unmittelbar nach Erhalt der Genehmigungen soll die jeweilige Kreditvalutierung, d.h. Auszahlung der Projektfinanzierung erreicht werden, so dass noch im Jahr 2012 für einige Projekte mit dem Bau begonnen werden kann.

Eine zunehmend größere Rolle für die weitere Entwicklung und das Wachstum der Energiekontor-Gruppe kommt dem britischen Markt zu. Im Jahr 2012 werden die Bauarbeiten an den Projekten Hyndburn und Withernwick fortgeführt. Der Windpark Hyndburn soll im Herbst 2012 in Betrieb genommen werden. Die Inbetriebnahme des Windparks Withernwick ist im Frühjahr 2013 vorgesehen. Der Financial Close für den Windpark Burton Pidsea mit einer Nennleistung von bis zu 10 MW soll im vierten Quartal 2012 erfolgen.

Für den Windpark Gayton (ca. 18 MW) soll im Herbst ein Enquiry-Verfahren stattfinden, um die Genehmigung noch im Jahr 2012 zu erlangen.

Darüber hinaus werden in den nächsten Jahren die bestehenden Planungsprojekte verfolgt, um diese kontinuierlich umzusetzen. Im Vergleich zu Deutschland sind in Großbritannien aber die Planungsunsicherheiten deutlich höher - sowohl in Bezug auf die grundsätzliche Realisierung von Windparks als auch in Bezug auf die zeitliche Umsetzung von Projekten.

In Portugal sollen im Jahr 2012 die Planungen für den Windpark Guardão (28 MW) weiter vorangetrieben werden. Ziel ist die Umsetzung dieses Projekts mit einem strategischen Investor, der die Finanzierung dieses Windparks aus Eigenmitteln darstellen kann. In diesem Zusammenhang soll bis zum Sommer 2012 ein Kaufvertrag abgeschlossen sein, damit bis Jahresende mit dem Bau des Windparks begonnen werden kann. Bezüglich weiterer Planungen in Portugal kann davon ausgegangen werden, dass regierungsseitig neue Verfahren zur Vergabe von Netzkapazitäten ausgeschrieben werden. Damit ist aber aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise in Portugal kurzfristig nicht zu rechnen.

Um Synergien besser nutzen zu können, hat sich die Energiekontor-Gruppe im letzten Jahr noch stärker regional verankert. Dazu gehört auch die Erweiterung des Unternehmens-Leistungsspektrums um den Bereich Solar. Diesem Bereich wird im Rahmen der angestrebten regenerativen Vollversorgung (Energie-, Wärmebedarf) ausgewählter Regionen eine wichtige Rolle zukommen. Im Bereich Solar sollen im Jahr 2012 weitere Flächen für die Errichtung von Freiflächenanlagen akquiriert werden. Mit der Inbetriebnahme einer ersten Anlage rechnet die Geschäftsführung im zweiten Halbjahr.

Vertriebsseitig sollen im Jahr 2012 in Abhängigkeit von der Projektreife eine Reihe von in- und ausländischen Projekten in Form von Private Placements angeboten werden. Darüber hinaus sollen bedarfsbezogen weitere Anleihen ausgegeben werden. Geplant ist unter anderem die Emission einer Unternehmensanleihe im Sommer 2012 und einer Stufenzinsanleihe im Herbst 2012.

2. Segment: Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Ein weiteres wichtiges Segment für das Unternehmen ist neben dem Segment Projektierung und Verkauf Onshore (Wind, Solar) die Planung und Entwicklung von Offshore-Projekten. Hier wurden im Berichtszeitraum die Planungen an zwei Windparks in der deutschen Nordsee vorangetrieben. Im Offshore-Windpark Nordergründe, der in der Jade-/Wesermündung liegt, sollen 18 Anlagen der 6-Megawatt-Klasse innerhalb der 12-Seemeilen-Zone errichtet werden. Die Baugenehmigung für dieses Projekt wurde im Oktober 2011 erteilt. Darüber hinaus wurde die Planung für den Windpark Borkum Riffgrund West (Ausbauphase) mit 43 Windkraftanlagen in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone weiter verfolgt.

GRAFIK

Geschäftsverlauf Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Für den Windpark Nordergründe wurde das strukturierte Bieterverfahren, das im letzen Jahr begonnen wurde, fortgesetzt. Hier sollen möglichst zeitnah die Beteiligungsverträge mit den Eigenkapitalpartnern für das Projekt abgeschlossen werden. Im Berichtszeitraum haben mehrere mögliche Investoren die Projektprüfung durchgeführt und abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Bieterverfahrens und der Unterzeichnung der Beteiligungsverträge wird im zweiten Quartal 2012 gerechnet.

Ein weiterer wesentlicher Meilenstein für die Realisierung des Offshore-Windparks Nordergründe wurde mit Erteilung der verbindlichen Netzanschlusszusage des Übertragungsnetzbetreibers TenneT TSO GmbH am 30. März 2012 erreicht. Die Zusage sieht die späteste Bereitstellung des Netzanschlusses für Juli 2014 vor. Der entsprechende Bauauftrag wurde von TenneT bereits vergeben. Damit hat das Projekt Nordergründe einen ganz wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Offshore-Projekten, bei denen sich nach Medienberichten aufgrund eines Aussetzens der Netzanschlussinvestitionen durch die großen Übertragungsnetzbetreiber die Anschlusstermine deutlich nach hinten verschieben. Aus heutiger Sicht sind damit alle wesentlichen Voraussetzungen in technischer und genehmigungsrechtlicher Hinsicht für die Projektumsetzung geschaffen. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Netzanschlusszusage soll die bauliche Umsetzung und Inbetriebnahme des Offshore-Windparks im Jahr 2014 erfolgen.

Neben den zwischenzeitlich veräußerten Projektrechten der Pilotphase des Standortes Borkum Riffgrund West entwickelt die Energiekontor AG bereits seit mehreren Jahren eine Ausbauphase dieses Standortes. Hier sollen bis zu 43 Windkraftanlagen der 5-Megawatt-Klasse errichtet werden (215 MW). Die Genehmigungsanträge für diese Projekterweiterung wurden bereits Ende 2010 beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingereicht. Aktuell werden noch einige Gutachten zur Vervollständigung der Antragsunterlagen erstellt und dem BSH nachgereicht.

Ausblick Projektierung und Verkauf Offshore (Wind)

Nach weiteren Verzögerungen vor allem durch die nach wie vor spürbare Finanzkrise konnten im Jahr 2011 bei der Umsetzung des Offshore-Windparks Nordergründe einige zentrale Fortschritte erreicht werden. Wichtigstes Ziel für das Jahr 2012 ist die Kreditvalutierung der Projektfinanzierung, auf die seit mehreren Jahren intensiv hingearbeitet wird. Durchgeführt werden in den nächsten Monaten noch die finalen Design- und Zertifizierungsprozesse sowie die aus heutiger Sicht abschließenden Finanzierungsverhandlungen mit den Eigen- und Fremdkapitalpartnern. Ziel ist es, die bereits fortgeschrittenen Beteiligungsverhandlungen und Due-Diligence-Prozesse im Laufe des zweiten Quartals abzuschließen und das Projekt dann im zweiten Halbjahr gemeinsam mit der NIBC und den weiteren Bankpartnern zum Financial Close zu führen. Das Projekt befindet sich somit nach den vielen Jahren der Planung und Vorbereitung »auf der Zielgeraden«.

Nach Erteilung der Netzanschlusszusage durch den Netzbetreiber TenneT geht die Geschäftsführung von der Inbetriebnahme des Projekts im Jahr 2014 aus.

Für die Ausbauphase des Projektes Borkum Riffgrund West wird mit der Erteilung der Errichtungsgenehmigung im zweiten Halbjahr 2012 gerechnet. Im Laufe des Jahres soll auch für dieses Projekt ein strukturiertes Bieterverfahren durchgeführt werden, um frühzeitig einen Investitionspartner in die weitere Projektentwicklung und Projektumsetzung einzubinden. Der Bau des Windparks wird aus heutiger Sicht unter Berücksichtigung der Netzanschlusssituation nicht vor 2017 erfolgen können.

Darüber hinaus ist es Ziel des Unternehmens, die Akquisition zu verstärken und weitere Offshore-Projekte in die Planung zu übernehmen. In Betracht kommen dazu sowohl Standorte in der deutschen Nord- und Ostsee als auch Projektansätze in anderen europäischen Märkten. Erste Standorte befinden sich bereits in der Prüfung.

3. Segment: Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Das dritte Segment umfasst die Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks. Das Ziel dieser Strategie ist es, einnahmenseitig die Unabhängigkeit von der Volatilität des Vertriebsmarktes zu erhöhen. Darüber hinaus werden im Konzern eigene Standorte gehalten, deren Veräußerung jederzeit die Liquidität des Unternehmens erhöhen könnte und deren zusätzliches Potenzial in einem Repowering der vorhandenen Windparks liegt. Auch die auf den Finanzmärkten herrschende Unruhe und deren Auswirkungen haben die Entscheidung zum Auf- und Ausbau dieses Segments noch einmal bestätigt.

Den ersten Windpark hat die Energiekontor-Gruppe im Jahr 2002 in den eigenen Bestand übernommen. Aktuell betreibt das Unternehmen in Deutschland und Portugal eigene Windparks mit einer Leistung von rund 125 MW.

Konzerneigene Windparks, Stand 15. Mai 2012

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Windpark Ges. MW
Deutschland
Debstedt (Tandem I) 11,0
Breitendeich (Tandem I) 7,5
Sievern (Tandem II) 2,0
Briest (Tandem II) 7,5
Briest II 1,5
Geldern 3,0
Mauritz-Wegberg (Energiekontor hält 52 %) 7,5
Halde Nierchen I 5,0
Halde Nierchen II 4,0
Grevenbroich II 5,0
(Energiekontor hält 96,2 %)
Osterende 3,0
Nordleda 6,0
(Energiekontor hält 51%)
Kajedeich 4,1
Engelrod 5,2
Krempel seit 01.01.2012 14,3
Schwanewede seit 01.01.2012 3,0
Portugal
Märão 10,4
Montemuro 10,4
Penedo Ruivo 13,0
Summe 123,4
Darüber hinaus im Bau
Hyndburn 24,6
Heißet 2,3
Withernwick 13,5

Geschäftsverlauf Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Das Windangebot im Jahr 2012 und die indexbereinigten Stromeinnahmen in den konzerneigenen Windparks im Inland lagen bisher leicht oberhalb der Prognose. Für Portugal gibt es keinen vergleichbaren Windindex. Die Ertragsanalyse der von der Energiekontor-Gruppe errichteten Projekte deutet darauf hin, dass in Portugal das Windangebot im ersten Quartal 2012 den Wert eines durchschnittlichen 100-Prozent-Jahres moderat unterschritten hat.

Der Bestand an konzerneigenen Windparks wurde zum 1. Januar 2012 planmäßig um die Windparks Krempel und Schwanewede erweitert. Darüber hinaus wurden für die Übernahme eines weiteren Windparks sowie einer Einzelanlage die Kaufverträge unterzeichnet. Diese insgesamt 16 Anlagen werden zur Jahresmitte 2012 in den konzerneigenen Bestand übernommen.

Um den Bereich Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks kontinuierlich auszubauen, hat sich die Geschäftsführung dazu entschlossen, auch die im Bau befindlichen Windparks Hyndburn und Withernwick nach Fertigstellung in den konzerneigenen Bestand zu übernehmen. Diese Windparks sollen im Jahr 2012/2013 in Betrieb genommen werden.

Durch die Nutzung der im EEG vorgesehenen Direktvermarktung des erzeugten Stroms durch das sogenannte Marktprämienmodell konnte im ersten Quartal 2012 für die konzerneigenen deutschen Windparks ein Mehrerlös i.H.v. ca. € 240.000 erzielt werden.

Ausblick Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks

Das Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks soll systematisch weiter ausgebaut werden, um die Abhängigkeit vom volatilen Vertriebsmarkt zu vermindern und den operativen Cashflow im Konzern zu verstetigen. Neben dem Zukauf von Fremdparks und/oder der Übernahme von Energiekontor-Projekten zur Optimierung des eigenen Portfolios wird darüber hinaus in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit des Repowerings von konzerneigenen Windparks geprüft. Ziel ist es dabei, durch den Austausch der vorhandenen Altanlagen gegen moderne, deutlich leistungsstärkere Windkraftanlagen die vorhandenen Standorte optimal zu nutzen und die Erträge zu steigern. Das EEG sieht hierfür einen zusätzlichen wirtschaftlichen Anreiz vor, den sogenannten Repowering-Bonus. Die Direktvermarktung des erzeugten Stroms wird systematisch ausgebaut und nach neuen Absatzmöglichkeiten gesucht.

4. Segment: Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Alle Aktivitäten, die nach der Inbetriebnahme der Windparks auf eine Steigerung der operativen Wertschöpfung abzielen, werden in dem Wertschöpfungsbereich Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges zusammengefasst.

Dazu zählen insbesondere

die technische und kaufmännische Betriebsführung

alle Maßnahmen zur Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung und Ertragssteigerung, z. B. durch

prognostizierende, vorbeugende Instandhaltung

Direktvermarktung

das Repowering bestehender Windparks

sowie die Rotorblattverlängerung.

Unabhängig davon, ob die projektierten Windparks veräußert werden oder im Eigenbestand verbleiben, übernimmt Energiekontor i. d. R. die kaufmännische und technische Betriebsführung und generiert so einen laufenden Cashflow für das Unternehmen. Im technischen Bereich umfassen die Aufgaben neben der Überwachung der Windkraftanlagen, der Datenaus- und -bewertung haupt- sächlich die Koordination von Reparatur- und Wartungseinsätzen sowie die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung, für die Energiekontor ein Patent angemeldet hat. Durch deren Anwendung kann die Lebensdauer der einzelnen Anlage und des Gesamtprojekts entscheidend verlängert werden. Gleichzeitig lassen sich die Kosten für die Reparatur der Hauptkomponenten deutlich vermindern. Im kaufmännischen Bereich gehören insbesondere die Abrechnung mit dem Energieversorger, den Service- und Wartungsfirmen und den Verpächtern zu den Kernaufgaben. Ebenso fällt darunter die Kommunikation mit Banken, Versicherungen und nicht zuletzt den Investoren.

Geschäftsverlauf Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Die Einnahmen aus der laufenden Betriebsführung sind in den letzten Jahren durch den Zuwachs an Windparks kontinuierlich gestiegen.

Um die Einnahmensituation in den bestehenden Windparks zu optimieren, wird kontinuierlich die Direktvermarktung des Stroms im Rahmen der EEG-Vergütung umgesetzt bzw. geprüft. Insgesamt befinden sich aktuell Windparks mit rund 350 MW Nennleistung über das Marktprämienmodell in der Stromdirektvermarktung. Dieses Modell für die Stromvermarktung ist mit der Novellierung des EEG zum 1. Januar 2012 eingeführt worden. Hier konnte eine feste Abnahme der gesamten Stromproduktion für zwei Jahre zu einem festen Aufschlagsatz vereinbart werden, der 2012 im Mittel ca. sechs Prozent, 2013 ca. fünf Prozent oberhalb der EEG-Vergütung liegt.

Das Repowering von Standorten, d.h. der Ersatz von alten Anlagen durch neue leistungsstärkere Anlagen, ist für die Energiekontor-Gruppe nicht nur ein wichtiger Teil der Planung. Vielmehr wurden hier schon seit dem Jahr 2003 erste Projekte erfolgreich umgesetzt. Fortgesetzt wurde im Jahr 2012 ein umfangreiches Repowering im Windpark Holßel (Landkreis Cuxhaven). An diesem Standort werden aktuell 25 Anlagen der 1-Megawatt-Klasse durch 20 Anlagen mit einer Leistung von jeweils 2,3 MW ersetzt. Trotz einer Reduktion der Anlagenanzahl wird sich der Stromertrag insgesamt auf über 100 Mio. kWh p. a. mehr als verdoppeln. Die Inbetriebnahme ist für den Herbst 2012 vorgesehen. Von diesen Anlagen wird eine Anlage in den konzerneigenen Bestand übernommen.

Bei der Rotorblattverlängerung handelt es sich um ein Verfahren zur Vergrößerung des Rotordurchmessers, das Energiekontor zum Patent angemeldet hat. Seit mehr als zwei Jahren läuft der Test erfolgreich an einem Prototyp. Hier wird an einer Anlage der 1-Megawatt-Klasse eine Methode angewendet, die im Test zu Mehreinnahmen von vielversprechenden sieben bis zehn Prozent geführt hat. Die Nutzung dieses Verfahrens ist immer dann sinnvoll, wenn kurz- bis mittelfristig kein Repowering des Projektes möglich ist oder es sich um einen Starkwindstandort handelt. Der Einsatz der Rotorblattverlängerung soll bei Eigenparks, aber auch bei Fremdparks stark ausgebaut werden. Auf der iberischen Halbinsel soll das System in Zukunft verstärkt erprobt und dann in den Regelbetrieb übernommen werden.

Ausblick Betriebsentwicklung, Innovation und Sonstiges

Trotz schwankender Einnahmen aufgrund von unterschiedlichen Windjahren ist in den kommenden Jahren ein stabiler Liquiditäts- und Ergebnisbeitrag zu erwarten, zumal sich die Zahl der Windparks, die in der Betriebsführung betreut werden, stetig erhöht. Auch für veräußerte Windparks wird bisher in fast allen Fällen die Betriebsführung durch die Energiekontor-Gruppe durchgeführt. Eine Erweiterung ist außerdem durch die Wahrnehmung der Betriebsführung von Windparks dritter Betreiber denkbar.

Ausgebaut werden soll der Bereich der technischen Innovationen, dort vor allem das zertifizierte Verfahren zur Vergrößerung von Rotorflächen bestehender Windkraftanlagen. Für dieses soll schnellstmöglich das beantragte Patent erlangt werden. Unabhängig davon soll das Verfahren vor allem auf der iberischen Halbinsel angeboten werden, da in diesem Markt große Potenziale liegen. Hier ist in der Regel ein Repowering nicht möglich. Ertragssteigerungen können dann nur durch technische Optimierungen der bestehenden Anlagen erreicht werden.

Zusätzlich zur Rotorblattverlängerung sind weitere innovative technische Ansätze in der Prüfung. Neben Maßnahmen zur Ertragssteigerung werden im Rahmen der prognostizierenden vorbeugenden Instandhaltung vor allem Möglichkeiten zur exakteren Bestimmung des technischen Zustands der Anlagenkomponenten und ihrer Betriebsstoffe untersucht. Hier befindet sich ein Projekt zur Optimierung der Getriebeöl-Analyse in der Prototypenphase. Die Entscheidung zur Umsetzung wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2012 fallen.

Weiterhin soll in den nächsten Jahren kontinuierlich der Kauf von Windparks geprüft und durchgeführt werden, um damit das Eigenparkportfolio zu erweitern.

Das Repowering wird sowohl für die Parks im Eigenbestand als auch für die Parks im Eigentum von Kommanditisten sowie für Fremdparks durchgeführt.

Prognosebericht

Die weltweite wirtschaftliche Entwicklung ist nach wie vor schwer prognostizierbar. Die Märkte in Deutschland scheinen sich nach wie vor auf hohem Niveau zu befinden und die Arbeitslosigkeit ist eher gering. Aber auch hier ist die Unruhe an den Börsen deutlich spürbar und die wirtschaftlich kritische Entwicklung in Ländern wie Spanien, Italien oder selbst Frankreich kann sich kurzfristig negativ auf die gesamte Euro-Zone auswirken.

Der weltweite Ausbau der Windkraft schreitet unabhängig von diesen kurzfristigen Entwicklungen unaufhaltsam voran. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und abnehmender Ressourcen muss die Nutzung der erneuerbaren Energien strategisch und global eine tragende Rolle einnehmen.

Unabhängig von diesem wechselhaften und schwer kalkulierbaren Marktumfeld sieht die Geschäftsführung der Energiekontor-Gruppe die Entwicklungschancen und Potenziale des Unternehmens für die nächsten Jahre deutlich positiv. Dies gilt für alle Wertschöpfungsbereiche.

Die Fortführung von im Unternehmen integrierten und bewährten Strukturen und Arbeitsweisen wie flache Hierarchien und kostenbewusstes Management sowie die Nutzung unterschiedlicher Banken, Finanzierungsinstrumente, Anlagenhersteller, Dienstleister und Berater bilden auch in Zukunft die Basis für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg. Die nach wie vor gute Liquiditätssituation des Unternehmens, die im Jahr 2011 mit dem Rechteverkauf Borkum Riffgrund West (Pilotphase) noch einmal deutlich verbessert werden konnte, ermöglicht darüber hinaus Raum für flexible Handlungsmöglichkeiten, um im Markt erfolgreich agieren zu können.

Im Geschäftsjahr 2012 sollen im Segment Projektierung und Verkauf Onshore die Kreditvalutierungen für Windkraft- und Solarprojekte in Deutschland, Großbritannien und Portugal mit mehr als 75 MW erreicht werden. Projektspezifische oder situationsbedingte Probleme können jedoch zu Verzögerungen sowohl bei der Erlangung von Genehmigungen als auch bei der Finanzierung bereits genehmigter Projekte führen. In den vergangenen Jahren ist es mehrfach zu erheblichen zeitlichen Verschiebungen durch Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren oder durch sonstige externe Einflussfaktoren gekommen. Derartige externe Entwicklungen können auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden.

Den Bereich Offshore schätzt die Geschäftsführung für die Unternehmensentwicklung nach wie vor als sehr wichtig ein. Dieses liegt zum einen in den vorhandenen sehr werthaltigen Projektansätzen an den Offshore-Standorten Nordergründe und Borkum Riffgrund West (Ausbauphase) begründet. Zum anderen sollen in diesem Bereich mittelfristig neue Standorte akquiriert und in den kommenden Jahren sukzessive entwickelt werden.

Die Umsätze aus dem Segment Stromerzeugung in konzerneigenen Windparks sind, trotz windabhängiger Ertragsschwankungen, besser kalkulierbar als diejenigen aus der Projektierung. Grundsätzlich stellen die Einnahmen aus dem Energieverkauf eine stabile Basis für die Liquiditätsplanung im Konzern dar. Die aus dem Betrieb eigener Windparks erzielten Liquiditätsüberschüsse sollen in den nächsten Jahren durch die Erweiterung des bestehenden Eigenpark-Portfolios stetig ausgebaut werden. Potenziale werden dabei sowohl im Kauf bestehender Windparks als auch in der Übernahme projektierter Neuparks gesehen. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass die Parks dauerhaft und nachhaltig wirtschaftlich betrieben werden können. Die Entscheidung zur Übernahme von Windparks in den eigenen Bestand geschieht immer situationsabhängig und projektbezogen.

In der Betriebsführung werden für das Jahr 2012 steigende Umsätze und ein verbessertes Ergebnis erwartet, da in diesem Jahr einige zusätzliche Windparks betreut werden.

Insgesamt geht der Vorstand nach dem planmäßigen Verlauf im ersten Quartal, in dem ein bereits in 2011 veräußerter Windpark (4 MW) in Betrieb genommen und abgerechnet wurde, von einem positiven Geschäftsverlauf im Jahr 2012 aus. In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Projektpipelines in allen Wertschöpfungsbereichen aufgebaut, um künftig ein stabiles und nachhaltiges Unternehmenswachstum zu generieren. Auf der Grundlage der aktuellen Projektplanungen wird für das Geschäftsjahr 2012 ein vergleichbares Jahresergebnis wie im Vorjahr angestrebt. Ziel der Geschäftsführung ist es, das EBIT in den nächsten Jahren sukzessive und nachhaltig weiter zu steigern. Von entscheidender Bedeutung für das Gesamtjahresergebnis 2012 wird es sein, ob es gelingt, die geplanten Kreditvalutierungen für die anstehenden Projekte (Onshore, Offshore, Solar) im In- und Ausland (UK, Portugal) zu erreichen, und ob das geplante Vertriebsvolumen erfolgreich umgesetzt werden kann. Als wesentliche erfolgsbeeinflussende externe Faktoren sind hier vor allem mögliche Verzögerungen in den Genehmigungsverfahren sowie weitere Turbulenzen auf den Kapitalmärkten im Rahmen der Euro-Schuldenkrise zu nennen, die insbesondere die Investitionsbereitschaft institutioneller Investoren und die Fremdfinanzierung von Projekten nachteilig beeinträchtigen könnten. Dennoch sind trotz aller Risiken und Unwägbarkeiten die Voraussetzungen und Potenziale für ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr vorhanden.

Risikomanagement

Der Vorstand verweist bezüglich des Risikoberichtes auf den Jahresfinanzbericht 2011 der Energiekontor AG. Diesen finden Sie auf unserer Homepage:

www.energiekontor.de

Sonstiges

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 15. Mai 2012 € 14.777.610.

Dem Vorstand sind keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital (§ 315 Abs.4 Nr. 3 HGB) größer als zehn Prozent bekannt, mit Ausnahme der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Beteiligungsverhältnisse.

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Funktion Name Aktien Stück
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Bodo Wilkens 5.214.335
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Günter Lammers 5.217.974

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMog) finden Sie im Internet unter www.energiekontor.de

Directors’ Dealings

Im Jahr 2012 wurden bisher keine Käufe von Organen der Gesellschaft getätigt.

Aktienrückkaufprogramm der Energiekontor AG

Gemäß dem Aktienrückkaufprogramm 2011 wurden bisher in den Jahren 2011/2012 (Stand 14. Mai 2012) insgesamt 50.880 Aktien zurückgekauft. Es ist beabsichtigt, diese Aktien einzuziehen.

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