Evonik Industries AG

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Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Wirtschaftsbericht

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Wirtschaftliches Umfeld

Wichtige Ereignisse

Geschäftsverlauf

Prognose-Ist-Vergleich

Entwicklung in den Segmenten

Entwicklung in den Regionen

Ertragslage

Finanzlage

Vermögenslage

Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG Forschung & Entwicklung

Nachhaltigkeit Mitarbeiter

Umwelt, Sicherheit, Gesundheit

Nachtragsbericht

Risiko- und Chancenbericht Übernahmerelevante Angaben

Erklärung zur Unternehmensführung

Vergütungsbericht

Prognosebericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Ausblick

Zusammengefasster Lagebericht 2016

Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG.

Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Gutes Geschäftsjahr 2016 - Akquisitionen stärken Wachstumssegmente

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell

Starke Marktpositionen, ausgeprägte Innovationskultur, nachhaltiges Wirtschaften

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Wir konzentrieren uns auf attraktive Wachstumsmärkte - vor allem Gesundheit, Ernährung und Ressourceneffizienz. Zu unseren Stärken zählt ein ausbalanciertes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf integrierten Technologieplattformen, Innovationskraft und der engen Zusammenarbeit mit Kunden.

1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten.

Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern“ und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt. Dabei haben wir auch die Kunden unserer Kunden im Blick.

Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben.

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind die sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden.

Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Daher übernimmt Evonik weltweit Verantwortung für seine Geschäfte, seine Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft.

Dezentrale Konzernstruktur

Unser operatives Spezialchemiegeschäft ist in drei produzierende Chemiesegmente gegliedert, die nah an den Märkten und Kunden agieren und über ein hohes Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit verfügen.

Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit.

Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie zahlreiche weitere Branchen an.

Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Kautschuk-, Kunststoff- und Agroindustrie.

Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden Leistungen an unseren Standorten an und unterstützt die Chemiegeschäfte sowie die Managementholding mit konzernweit standardisierten administrativen Dienstleistungen.

Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in attraktiven Märkten mit überdurchschnittlichem Wachstum. Beide Segmente bieten ihren Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, in diesen Segmenten mit Innovationen, Investitionen, aber auch Akquisitionen überdurchschnittliches und profitables Wachstum zu erreichen.

Das Segment Performance Materials ist durch rohstoff- sowie energieintensive Prozesse

gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten kostenoptimierten Technologieplattformen, effizienten Abläufen und Skaleneffekten. Unser strategischer Auftrag an dieses Segment ist, Ergebnisbeiträge zur Finanzierung des Wachstums im Evonik-Konzern zu leisten. Investitionen und gegebenenfalls Kooperationen werden sich künftig auf die Sicherung und den Ausbau der guten Marktpositionen konzentrieren.

Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil

Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über integrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die integrierten World-Scale-Produktionsanlagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der Nutzung der integrierten Technologieplattformen durch mehrere Geschäfte. Hieraus resultieren Skaleneffekte sowie eine höchstmögliche Verwertung der Stoffströme, da Nebenprodukte aus einer Produktion als Rohstoff für eine andere Produktion eingesetzt werden. Die Folge ist eine optimale Ausnutzung von Kapazitäten sowie Ressourcen und damit eine hohe Wertschöpfung. Die Energieversorgung und Infrastruktur unserer Standorte können kosteneffizient von allen ansässigen operativen Einheiten genutzt werden.

Breit gefächerte Endmärkte

Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes.

Globale Produktion

Evonik erwirtschaftet 81 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir betreiben Produktionsanlagen in 25 Ländern auf fünf Kontinenten und sind damit nah an unseren Märkten und Kunden. Die größten Produktionsstandorte Marl, Wesseling, Rheinfelden, Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die für mehrere Einheiten produzieren.

1.2 Strategie und Ziele

Profitables Wachstum, Effizienzsteigerung und Werte

Die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes ist unser übergeordnetes Ziel und Grundlage der strategischen Ausrichtung von Evonik.

Unsere Strategie zielt auf profitables Wachstum, indem wir

unsere führenden Marktpositionen weiter ausbauen,

uns dabei auf attraktive Wachstumsgeschäfte und aufstrebende Märkte konzentrieren,

neue Wachstumsfelder durch Innovationen und externes Wachstum erschließen sowie

kontinuierlich unsere Kosten- und Technologiepositionen verbessern.

Als Wachstumstreiber für unser Geschäft haben wir die Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung identifiziert. Bei dem weltweiten Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Investitionsprojekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft.

Innovationen sind ein wichtiger Motor für zukünftiges Wachstum. Damit erschließen wir uns neue Produkte und Anwendungen, eröffnen uns attraktive Zukunftsmärkte und stärken unsere führenden Markt- und Technologiepositionen.

Um den Spielraum für Wachstum und Innovationen zu erhöhen, arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung unserer Kostenposition.

Die Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur bilden unsere Konzernwerte „Voller Einsatz“, „Mut zum Neuen“ und „Verantwortliches Handeln“. Diese stehen für die Balance zwischen wirtschaftlich erfolgreichem, ökologisch verantwortlichem und sozial vertretbarem Handeln.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie greift die in der Konzernstrategie identifizierten Wachstumsmärkte auf und legt Handlungsfelder für ein möglichst ausgewogenes Management ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren fest. Den Beitrag, den wir mit unseren innovativen Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten, bauen wir mit großem Engagement aus.

1.3 Steuerungssysteme

Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren

Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung.

Als finanzielle Steuerungskennzahl verwenden wir ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA. Zur Messung der Zielerreichung wird das bereinigte EBITDA auf die operativen Einheiten heruntergebrochen. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung und ermöglichen den internen und externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur.

Zusätzlich dient im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung der Return on Capital Employed (ROCE) als Indikator für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt. Der Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risikoadjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, zeigt die relative Wertschaffung von Evonik. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch die der Fremdkapitalgeber berücksichtigt.

Zu den Sondereinflüssen, um die wir unsere operativen Ergebnisgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT anpassen, gehören Restrukturierungen, Wertaufholungen/Wertminderungen, Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden operativen Geschäft zuzurechnen sind. Die bereinigten Ergebnisgrößen erscheinen uns besser geeignet, die Leistung der operativen Einheiten über mehrere Perioden hinweg zu vergleichen, als eine unbereinigte Ergebnisgröße.

Als weitere Steuerungsgröße betrachten wir den Free Cashflow. Dieser wird errechnet aus dem Cashflow der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Free Cashflow ist der Betrag, der für Dividenden, Akquisitionen oder zur Rückzahlung von Fremdkapital verwendet werden kann. Damit zeigt der Free Cashflow die Fähigkeit des Unternehmens zur Innenfinanzierung.

Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zur Unternehmenssteuerung verwendet Evonik darüber hinaus eine Reihe verschiedener nichtfinanzieller Kennzahlen. Wir berichten beispielsweise jährlich im Nachhaltigkeitsbericht2 über ökologische und gesellschaftliche Themen und ergänzen damit die ökonomische Berichterstattung.

2 Dieser orientiert sich an der aktuellen Leitlinie der Global Reporting Initiative (GRI) G4.

Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich und wurde 2015 im Rahmen einer globalen Sicherheitskultur-Initiative nochmals gefestigt. Entsprechend der Konzernvorgabe haben sämtliche Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit.3

3 Siehe hierzu in den Kapiteln Strategie und Ziele sowie Nachhaltigkeit.

Zum Schutz der Umwelt wollen wir insbesondere die Emission von Treibhausgasen nicht nur im Rahmen unserer Produktion, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren. So arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Produktionsprozesse noch weiter zu verbessern. Damit schonen wir Ressourcen und verringern die Auswirkungen auf die Umwelt. Von unseren Umweltkennzahlen halten wir die spezifischen Treibhausgasemissionen für besonders wichtig und planen, diese Kennzahl nach der erfolgten Integration des Spezialadditivgeschäfts von Air Products als bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikator zu betrachten.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Strategisch haben wir unsere Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency gestärkt und so die Voraussetzungen für künftiges profitables Wachstum weiter verbessert. Mit der Akquisition4 des Spezialadditivgeschäfts von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown (Pennsylvania, USA) stärken wir unsere führende Position auf dem attraktiven Wachstumsmarkt für Spezialadditive. Wir erwarten, dass die Nachfrage nach Spezialadditiven stark zunimmt und der Markt für diese Additive künftig deutlich schneller wachsen wird als die Nachfrage nach Chemieprodukten insgesamt. Die geplante Akquisition des Silicageschäfts von J. M. Huber Corporation, Atlanta (Georgia, USA) wird das Segment Resource Efficiency zusätzlich stärken. Mit dieser Akquisition wollen wir unser Silicageschäft ausbauen, neue Kunden gewinnen und unsere Präsenz in wichtigen Wachstumsmärkten stärken. Der Markt für Silica weist ein überdurchschnittliches und stabiles Wachstum auf. Beide Geschäfte haben ähnliche Geschäftsmodelle wie Evonik und ergänzen unsere Segmente in idealer Weise.

4 Siehe hierzu im Kapitel Wichtige Ereignisse.

Operativ hat sich unser Geschäft in einem weiterhin anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Umfeld gut behauptet. Bei weltweit hoher Nachfrage nach unseren Produkten erzielten wir ein erfreuliches Mengenwachstum. Die Verkaufspreise waren jedoch, teilweise aufgrund der Weitergabe geringerer Rohstoffpreise, deutlich rückläufig. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2016 infolge der geringeren Verkaufspreise um 6 Prozent auf 12.732 Millionen €. Das bereinigte EBITDA blieb mit 2.165 Millionen € um 12 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert. Der Rückgang resultiert aus dem Segment Nutrition & Care, in dem sich die Verkaufspreise nach dem hohen Vorjahresniveau wieder verringerten. Eine sehr erfreuliche Entwicklung verzeichnete das Segment Resource Efficiency, das sein Ergebnis spürbar steigern konnte. Das Segment Performance Materials steuerte ein deutlich höheres Ergebnis bei.

Die bereinigte EBITDA-Marge liegt mit 17,0 Prozent auf einem guten Niveau. Der ROCE von 14,0 Prozent stellt eine attraktive Verzinsung des Kapitals dar.

Das Konzernergebnis ging um 15 Prozent auf 844 Millionen € und das bereinigte Konzernergebnis um 18 Prozent auf 930 Millionen € zurück. Um unsere Aktionäre an der guten Ertragslage teilhaben zu lassen, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 1,15 € je Aktie vor.

Unser Finanzprofil ist weiterhin sehr gut: Evonik verfügt über ein solides Investment-Grade-Rating. Moody’s hat sein Rating angesichts der Veröffentlichung der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products im Mai 2016 auf Baa1 angehoben (Standard & Poor’s: unverändert BBB+). Mit 1.758 Millionen € erwirtschafteten wir erneut einen starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Free Cashflow nach Abzug der Auszahlungen für Sachinvestitionen lag mit 810 Millionen € auf einem hohen Niveau. Am Jahresende 2016 verfügten wir erneut über ein Nettofinanzvermögen. Die Finanzierung der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products hatten wir im September 2016 mit der Emission von drei Anleihen zu einem Durchschnittszinssatz von 0,35 Prozent sichergestellt. Nach Zahlung des Kaufpreises und Vollzug der Transaktion am 3. Januar 2017 weisen wir wieder eine Nettofinanzverschuldung aus.

2.2 Wirtschaftliches Umfeld

Weltwirtschaftliche Entwicklung mit schwächerer Dynamik

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich 2016 leicht schwächer als erwartet entwickelt. Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft 2016 insgesamt um etwa 2,3 Prozent - und damit langsamer als im Vorjahr (2,6 Prozent) - gewachsen. Zum Jahresstart war noch ein Zuwachs von 2,5 Prozent erwartet worden.

Dies ist insbesondere auf die etwas verhaltenere Entwicklung in Nordamerika sowie auf die Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität in den Schwellenländern zurückzuführen.

In Europa belebte sich die Konjunktur 2016 aufgrund der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, der Euroabwertung sowie der robusten Konsumnachfrage. Gleichzeitig traten Risiken im europäischen Bankensystem wieder hervor. Die Wahlentscheidung Großbritanniens, künftig nicht mehr Mitglied der Europäischen Union zu sein, trug seit Juni 2016 zusätzlich zur Verunsicherung bei, obwohl die wirtschaftlichen Folgen daraus in den darauffolgenden Monaten zunächst geringer waren als ursprünglich angenommen. In Deutschland erhöhte sich vor allem der private Konsum infolge der guten Arbeitsmarktlage und steigender Reallöhne, wohingegen die Industrieproduktion nur verhaltene Zuwächse verzeichnete.

Gründe für die Wachstumseintrübung in den USA, welche sich vor allem im zweiten und dritten Quartal bemerkbar machte, waren eine schwache Industrieproduktion, eine niedrige Investitionstätigkeit sowie der Abbau von Lagerbeständen. Zusätzlich belastete der starke US-Dollar die Exporte. Eine verlässliche Stütze der Konjunktur bildete dagegen der private Konsum, der insbesondere von der vorteilhaften Arbeitsmarktlage profitierte. Angesichts des schwächeren Wachstums erhöhte die amerikanische Notenbank die Leitzinsen 2016 nur einmal, obwohl zum Jahresbeginn insgesamt vier Leitzinserhöhungen von Marktteilnehmern erwartet worden waren.

Zu dem geringeren Wachstum der Schwellenländer trugen verschiedene Faktoren bei: die schwächere Zunahme der Investitionsausgaben, eine zurückgehende Industrieproduktion sowie verschlechterte finanzielle Rahmenbedingungen aufgrund von Kapitalabflüssen und Währungsabwertungen. Obwohl die Rohstoffpreise sich im Laufe des Jahres ein wenig erholten, blieb die Entwicklung der rohstoffexportierenden Länder weiterhin durch Überkapazitäten beeinträchtigt. Lateinamerikas Wirtschaft blieb trotz starker regionaler Unterschiede weiterhin in einer Rezession.

In China setzte sich die Verlangsamung des Wachstums aufgrund des Übergangs zu einem neuen, stärker auf den Binnenmarkt ausgerichteten Wirtschaftsmodell fort. Die Stabilisierung des chinesischen Wirtschaftswachstums wurde vor allem durch eine expansive Fiskal- und Geldpolitik erreicht.

Schwächere Entwicklung in den Endkundenindustrien

Die globale Entwicklung der Endkundenindustrien von Evonik war 2016 sowohl zwischen den Regionen als auch den Industrien unterschiedlich. Wir erwarten, dass das allgemeine Industriewachstum im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen hat.

Die Produktion der Konsum- und Pflegeprodukte erhöhte sich im Vorjahresvergleich in Europa und aufgrund einer anziehenden Nachfrage der aufstrebenden Mittelschicht insbesondere auch in Asien. Die Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln entwickelte sich über alle Regionen hinweg positiv. Im Fahrzeug- und Maschinenbau gingen die Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, blieben aber weiterhin auf hohem Niveau. Die Wachstumsdynamik der Bauwirtschaft in den USA, Lateinamerika und vereinzelt in Asien schwächte sich vor allem wegen einer zurückhaltenden Investitionstätigkeit im Vergleich zu 2015 ab, während sie in Europa zunahm. Insgesamt blieb der allgemeine Industrietrend in Europa und Nordamerika mit nur geringen Produktionszuwächsen schwach.

Durch den Verfall der Rohölpreise insbesondere zum Jahresbeginn 2016 sind die durchschnittlichen Rohstoffpreise von Evonik gegenüber dem Vorjahr nochmals gesunken.

Gegenüber der für Evonik wichtigsten Fremdwährung - dem US-Dollar - blieb der Euro 2016 mit einem Durchschnittskurs von 1,10 US-$ insgesamt auf dem Durchschnittsniveau des Vorjahres (1,11 US-$).

2.3 Wichtige Ereignisse

Evonik hat am 6. Mai 2016 einen Vertrag über den Kauf des Spezialadditivgeschäfts von Air Products für 3,8 Milliarden US-$ (etwa 3,5 Milliarden €) unterzeichnet. Die Übernahme wurde nach der erfolgten Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden am 3. Januar 2017 vollzogen. Beide Geschäfte ergänzen sich in idealer Weise: Evonik und das Spezialadditivgeschäft von Air Products richten sich in ihren Kernmärkten an dieselben Kunden, aber mit unterschiedlichen und sich ergänzenden Produkten. Und auch regional passen beide Unternehmen gut zusammen: Während sich das Geschäft von Air Products auf Nordamerika und Asien konzentriert, ist Evonik besonders in Europa aktiv. Darüber hinaus verstärkt die Akquisition auch unsere Innovationskraft insbesondere bei Spezialadditiven. Ebenso wie Evonik folgt dieses Geschäft einem Geschäftsmodell, das sich durch engen Austausch mit den Kunden bei Forschung & Entwicklung auszeichnet.

Das neue Geschäft wird in unsere Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency eingegliedert.

Die Akquisition hat im Geschäftsjahr 2016 zu Projektaufwendungen sowie Finanzierungs- und Währungssicherungskosten in Höhe von insgesamt 67 Millionen € geführt.

Am 9. Dezember 2016 hat Evonik einen Vertrag zur Übernahme des weltweiten Silicageschäfts von Huber für 630 Millionen US-$ unterzeichnet. Wir wollen damit vor allem in Nordamerika und Asien unsere Position in diesem profitablen und wenig zyklischen Geschäft stärken. Die Produktpaletten beider Unternehmen passen gut zueinander. Evonik hat sich bisher überwiegend auf industrielle Anwendungen fokussiert, etwa in der Reifen- und Coatingsindustrie. Huber ist stärker auf den Konsumgütersektor ausgerichtet, vor allem auf den Dentalbereich. Mit Schwerpunkten in den Märkten USA, China und Indien passt das Geschäft auch geografisch gut zu Evonik. Wir wollen das zu übernehmende Geschäft in unser Wachstumssegment Resource Efficiency eingliedern.

Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen werden und steht noch unter dem Vorbehalt der Kartellbehörden. Im Zusammenhang mit dieser beabsichtigten Akquisition sind 2016 Projektaufwendungen sowie Währungssicherungskosten von insgesamt 9 Millionen € entstanden.

2.4 Geschäftsverlauf

Erfreuliche Mengenentwicklung

Bei weltweit guter Nachfrage nach unseren Produkten erzielten wir in allen Segmenten ein erfreuliches Mengenwachstum. Die Verkaufspreise waren jedoch, teilweise aufgrund der Weitergabe geringerer Rohstoffpreise, deutlich rückläufig. Insgesamt verringerte sich der Konzernumsatz um 6 Prozent auf 12.732 Millionen €.

Umsatzveränderung 2016 gegenüber 2015

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in %
Menge 3
Preis - 8
Organische Umsatzveränderung -5
Währung -
Sonstige Effekte -1
Gesamt -6

Bereinigtes EBITDA auf gutem Niveau

Das bereinigte EBITDA blieb mit 2.165 Millionen € um 12 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert. Ursächlich für den Rückgang waren vor allem die geringeren Verkaufspreise, während sich die höheren Mengen und geringere Rohstoffkosten positiv auswirkten. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 17,0 Prozent auf einem guten Niveau (Vorjahr: 18,2 Prozent).

Bereinigtes EBITDA nach Segmenten

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Nutrition & Care 1.006 1.435 -30
Resource Efficiency 977 896 9
Performance Materials 371 309 20
Services 151 159 -5
Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -340 -334 -2
Evonik 2.165 2.465 -12

Im Segment Nutrition & Care wirkten sich vor allem die spürbar geringeren Verkaufspreise aus, das bereinigte EBITDA blieb deutlich unter dem außergewöhnlich starken Vorjahreswert. Das Segment Resource Efficiency konnte sein bereinigtes EBITDA dank gestiegener Mengen, einer hohen Kapazitätsauslastung sowie geringerer Rohstoffkosten weiter verbessern. Im Segment Performance Materials verbesserte sich das bereinigte EBITDA deutlich. Hierzu trugen gestiegene Absatzmengen, geringere Rohstoffkosten sowie erste Erfolge aus den Effizienzverbesserungsprogrammen bei. Das Segment Services steuerte ein leicht unter Vorjahr liegendes bereinigtes EBITDA bei. Das bereinigte EBITDA von Corporate, anderen Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen lag etwa auf Vorjahreshöhe. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung.

Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Umsatz 12.732 13.507 -6
Bereinigtes EBITDA 2.165 2.465 -12
Betriebliche Abschreibungen -717 -713  
Bereinigtes EBIT 1.448 1.752 -17
Bereinigungen -150 -88  
davon entfallen auf      
Restrukturierung 1 -65  
Wertminderungen/Wertaufholungen -48 -63  
Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen -46 142  
Sonstiges -57 -102  
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) 1.298 1.664 -22
Finanzergebnis -174 -223  
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.124 1.441 -22
Ertragsteuern -362 -422  
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 762 1.019 -25
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 96 -17  
Ergebnis nach Steuern 858 1.002 -14
davon Ergebnis anderer Gesellschafter 14 11  
Konzernergebnis 844 991 -15
Ergebnis je Aktie 1,81 2,13  

Die Bereinigungen betrugen -150 Millionen €. In der Kategorie Restrukturierung stehen Aufwendungen vor allem für die Optimierung der Portfoliostruktur im Segment Performance Materials Erträge insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen für die Straffung der Verwaltungsstrukturen gegenüber. Die Wertminderungen/Wertaufholungen von -48 Millionen € betreffen vor allem eine Equity-Beteiligung des Segments Nutrition & Care sowie ein vorzeitig beendetes Projekt des Segments Performance Materials. Im Zusammenhang mit dem Kauf des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie des Silicageschäfts von Huber entstanden Projektaufwendungen von insgesamt 46 Millionen €. Unter Sonstiges werden im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit einer Auslandsinvestition, für die Neuordnung unserer Logistikaktivitäten sowie für die Aufstockung der Altersteilzeit im Zusammenhang mit IAS 19 ausgewiesen. Der Vorjahreswert der Bereinigungen von -88 Millionen € umfasste neben Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen vor allem das Veräußerungsergebnis der Vivawest-Beteiligung.

Das Finanzergebnis verbesserte sich spürbar auf -174 Millionen €. Es enthält Sondereinflüsse von -35 Millionen €. Davon entfallen -30 Millionen € auf Währungssicherungs- und Finanzierungskosten im Vorfeld der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie des geplanten Erwerbs des Silicageschäfts von Huber und -5 Millionen € auf Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Im Vorjahr betrugen die Sondereinflüsse -44 Millionen € und betrafen hauptsächlich Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 22 Prozent auf 1.124 Millionen € zurück. Die Ertragsteuerquote liegt mit 32 Prozent unter anderem aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen leicht über der erwarteten Konzernsteuerquote. Die um Steuern auf Sondereinflüsse bereinigte Ertragsteuerquote beträgt 30 Prozent.

Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten von 96 Millionen € betraf vor allem die Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für das ehemalige Geschäftsfeld Energie. Im Vorjahreswert von -17 Millionen € waren im Wesentlichen die im April 2015 veräußerten Restaktivitäten des Lithium-Ionen-Geschäfts enthalten.

Das Konzernergebnis blieb mit 844 Millionen € um 15 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert, der das Veräußerungsergebnis aus der Vivawest-Beteiligung enthielt.

Zur Beurteilung der Ertragskraft der fortgeführten Aktivitäten insbesondere im längerfristigen Vergleich sowie zur Prognose der zukünftigen Entwicklung verwenden wir das bereinigte Konzernergebnis. Bei der Ermittlung starten wir beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA5 und passen zusätzlich das Finanzergebnis um Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden Finanzierungsgeschäft zuzurechnen sind, an. Weiterhin ziehen wir Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ab, da sie vor allem aus Akquisitionen resultieren, und korrigieren die Ertragsteuerposition um Steuern auf die Sondereinflüsse.

2016 verringerte sich das bereinigte Konzernergebnis um 18 Prozent auf 930 Millionen €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie ging entsprechend von 2,42 € auf 1,99 € zurück.

Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis

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in Millionen € 2016 2015 Veränd. in %
Bereinigtes EBITDA 2.165 2.465 -12
Betriebliche Abschreibungen -717 -713  
Bereinigtes EBIT 1.448 1.752 -17
Bereinigtes Finanzergebnis -139 -179  
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte 47 39  
Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern 1) 1.356 1.612 -16
Bereinigte Ertragsteuern -412 -473  
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern 1) 944 1.139 -17
davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 14 11  
Bereinigtes Konzernergebnis 1) 930 1.128 -18
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) 1,99 2,42  

1) Fortgeführte Aktivitäten.

Effizienzsteigerungsprogramme erreichen Ziele

Zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten wir an der stetigen Verbesserung unserer Kostenposition. Dies erfolgte vor allem mit unseren Optimierungsprogrammen On Track 2.0 und Administration Excellence, die einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten. Das Programm On Track 2.0, welches zielorientiert auf die Senkung der Herstellkosten wirkt, hat sein kumuliertes Einsparziel 2012 - 2016 von 500 Millionen € mit umgesetzten Maßnahmen von über 600 Millionen € deutlich übererfüllt und wurde zum Jahresende 2016 planmäßig abgeschlossen.

Für die Optimierung unserer Verwaltungsprozesse ist seit 2013 das Programm Administration Excellence verantwortlich. Hier konnte 2016 das Zielpotential von 230 Millionen € vollständig mit Maßnahmen hinterlegt und zur Implementierung und Umsetzung in die verantwortlichen Organisationen übergeben werden. Bis Ende 2016 wurden aus diesem Programm bereits Maßnahmen in Höhe von ca. 155 Millionen € umgesetzt.

5 Siehe hierzu im Kapitel Steuerungssysteme.

Der Weg zur weiteren Effizienzsteigerung in Produktion und Verwaltung wird im Rahmen des bewährten kontinuierlichen Verbesserungsprozesses fortgeführt.

Effektive und effiziente Beschaffung

Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung sind die wesentlichen Kernaufgaben unseres Einkaufs.

Das Jahr 2016 war durch recht volatile Beschaffungsmärkte und den niedrigen Ölpreis geprägt. Hinzu kamen erneut zahlreiche unvorhersehbare Produktionsausfälle („force majeure“) in der Lieferkette. Die Versorgung der Evonik-Standorte konnten wir durch enge Kooperation mit den betroffenen Lieferanten und die Einbindung alternativer Lieferanten weitestgehend sicherstellen.

Bei der Materialkostenoptimierung verfolgt der Einkauf einen Gesamtbetriebskostenansatz (Total-Costof-Ownership, TCO) unter Berücksichtigung bereichsübergreifender Aspekte. Das Heben von Einsparpotenzialen entlang der Wertschöpfungskette wird damit sichergestellt. Die enge Zusammenarbeit mit den Geschäftseinheiten ist dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen effektiven und effizienten Beschaffungsprozess.

2016 wurde die Effizienz der Einkaufsorganisation weiter optimiert. Bei der Automatisierung und Harmonisierung der globalen Einkaufsprozesse, insbesondere im operativen Bereich, haben wir große Fortschritte gemacht und die Automatisierungsquote in allen Regionen deutlich steigern können. Gemeinsam mit dem Bereich Kreditorenbuchhaltung wurden zudem Hebel und Maßnahmen zur Effizienzoptimierung des Gesamtprozesses von der Bestellung bis zur Bezahlung (Purchase-to-Pay) identifiziert und erste Verbesserungen erzielt. Die weitere Maßnahmenumsetzung wird uns 2017 intensiv beschäftigen und durch gemeinsame Ziele und Kennzahlen für Einkauf und Kreditorenbuchhaltung unterstützt.

Neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten arbeiten wir intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen. Dabei suchen wir nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation mit unseren heute schon strategisch wichtigsten Lieferanten. Unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette sind wir uns bewusst. Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität stellen feste Bestandteile der Beschaffungsstrategie dar. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die von Evonik mitgegründete Brancheninitiative „Together for Sustainability“ (TfS) auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der Lieferanten kritischer Rohstoffe haben sich bereits diesem Assessment unterzogen. Die Bewertung erfolgt durch ein neutrales Sustainability-Rating-Unternehmen.

Evonik hat im Jahr 2016 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 7,6 Milliarden € eingekauft. Der Anteil von Rohstoffen und Handelswaren am gesamten Beschaffungsvolumen beträgt 59 Prozent. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen rund 3 Milliarden €, entsprechend einem Anteil von 65 Prozent an der Rohstoffbasis.

Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von hoher Bedeutung. Der Anteil nachwachsender Rohstoffe lag 2016 bei rund 9 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie.

Erneut sehr gute Verzinsung des eingesetzten Kapitals

Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 14,0 Prozent deutlich über unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser wurde im Rahmen seiner regelmäßigen Überprüfung für das Geschäftsjahr 2016 unverändert bei 10,5 Prozent vor Steuern bestätigt und für 2017 auf 10,0 Prozent vor Steuern angepasst.

Capital Employed, ROCE und Economic Value Added (EVA®)

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in Millionen € 2016 2015
Immaterielle Vermögenswerte 3.231 3.158
+ Sachanlagen 5.851 5.690
+ Beteiligungen 49 175
+ Vorräte 1.699 1.782
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.749 1.923
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 402 435
- Unverzinsliche Rückstellungen -1.072 -999
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.013 -1.050
- Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -563 -584
= Capital Employed 1) 10.333 10.530
Bereinigtes EBIT 1.448 1.752
ROCE (Bereinigtes EBIT/Capital Employed) in % 14,0 16,6
Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) 1.085 1.106
EVA® (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) 363 646

1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.

Das durchschnittliche Capital Employed verringerte sich 2016 um 0,2 Milliarden € auf 10,3 Milliarden €. Dies ist vor allem auf ein optimiertes Nettoumlaufvermögen sowie den Abgang der Vivawest-Beteiligung im Jahr 2015 zurückzuführen. Die Zugänge bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, die aus der weiteren Umsetzung unserer Wachstumsinvestitionen resultieren, wirkten dagegen erhöhend auf das Capital Employed.

Der Rückgang des ROCE gegenüber dem Vorjahreswert basiert auf dem operativen Ergebnisrückgang, während sich das geringere Capital Employed gegenläufig auswirkte.

In den drei Chemiesegmenten liegen wir deutlich über den Kapitalkosten. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency erzielen dabei eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals. Im Segment Performance Materials konnte der ROCE dank besserer operativer Ergebnisse und eines geringeren Capital Employed signifikant verbessert werden. Der ROCE des Konzerns ist deutlich geringer, da im Capital Employed des Konzerns auch die aufgedeckten stillen Reserven aus dem früheren Erwerb von Unternehmen enthalten sind.

ROCE nach Segmenten

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in % 2016 2015
Nutrition & Care 26,8 41,5
Resource Efficiency 27,1 24,8
Performance Materials 18,3 11,9
Services 5,6 9,3
Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) 14,0 16,6

Deutlich Wert geschaffen

Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value-Spread-Ansatz). 2016 erwirtschafteten wir einen EVA® von 363 Millionen €. Die deutliche Verringerung gegenüber dem Vorjahr um 283 Millionen € resultierte aus dem operativen Ergebnisrückgang.

2.5 Prognose-Ist-Vergleich

Finanzielle Prognose erreicht

Für das Jahr 2016 hatten wir im Geschäftsbericht 2015 einen leicht geringeren Umsatz und ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden € prognostiziert. Nach dem ersten Halbjahr haben wir präzisiert, dass wir das bereinigte EBITDA in der oberen Hälfte dieser Bandbreite erwarten. Unsere Prognose haben wir mit einem Umsatzrückgang um 6 Prozent auf 12.732 Millionen € und einem bereinigten EBITDA von

2.165 Millionen € erreicht. Auch der ROCE übertraf mit 14,0 Prozent - wie erwartet - die Kapitalkosten und blieb unter dem Wert von 2015.

Ebenfalls wie erwartet lagen die Sachinvestitionen mit 1,0 Milliarden € etwa auf dem Niveau von 2015 und der Free Cashflow mit 0,8 Milliarden € unter dem Vorjahreswert.

Prognose-Ist-Vergleich

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Prognostizierte Kennzahlen 2015 Prognose 2016 Angepasste Prognose 2016 1) 2016 Prognose 2017
Konzernumsatz 13,5 Mrd. € leichter Rückgang   12,7 Mrd. € Anstieg gegenüber Vorjahr
Bereinigtes EBITDA 2,465 Mrd. € zwischen 2,0 und 2,2 Mrd. € Obere Hälfte der Bandbreite 2,165 Mrd. € zwischen 2,2 und 2,4 Mrd. €
ROCE 16,6% über Kapitalkosten, leichter Rückgang   14,0% über Kapitalkosten, deutlicher Rückgang
Sachinvestitionen 0,9 Mrd. € etwa auf Vorjahr   1,0 Mrd. € etwa 1,0 Mrd. €
Free Cashflow 1,1 Mrd. € deutlich positiv, aber unter Vorjahr   0,8 Mrd. € deutlich positiv, aber spürbar unter Vorjahr
Unfallhäufigkeit 1,0 unter Obergrenze von 1,3   1,2 stabil und unter Obergrenze von 1,3
Ereignishäufigkeit 55 zwischen 48 und 53   43 zwischen 43 und 48

1) Im Halbjahresfinanzbericht

Nichtfinanzielle Sicherheitskennzahlen erneut auf gutem Niveau

Unsere bedeutenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zur Arbeits- und Anlagensicherheit haben sich im längerfristigen Vergleich weiter erfreulich entwickelt. Eine weitere Verbesserung unserer Sicherheitskennzahlen ist uns besonders wichtig, dementsprechend haben wir uns langfristige, ambitionierte Ziele gesetzt. In den einzelnen Jahren können diese Kennzahlen jedoch naturgemäß Schwankungen unterliegen.

Bei der Unfallhäufigkeit wollten wir unter unserer selbst gesetzten Obergrenze von 1,3 bleiben. Dies haben wir mit einer Unfallhäufigkeit von 1,2 erreicht.

Bei der Ereignishäufigkeit wollten wir uns leicht verbessern und haben einen Wert zwischen unserer Zielgröße von 48 und 53 erwartet. Mit einem Wert von 43 haben wir uns deutlich verbessert und blieben sowohl unter dem selbst gesteckten Maximalwert von 48 als auch unter der prognostizierten Bandbreite.

2.6 Entwicklung in den Segmenten

Segment Nutrition & Care

Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Sozioökonomische Trends treiben die langfristige Entwicklung der Geschäfte: Das weltweite Bevölkerungswachstum und das Anwachsen einer kaufkräftigen Mittelschicht in Schwellenländern führen zu einem höheren Bedarf an tierischen Eiweißen wie Fleisch, Eier, Milch und Fisch sowie einer steigenden Nachfrage nach gehobenen Konsumgütern des täglichen Bedarfs wie Körperpflegeprodukten oder Kosmetika. In den entwickelten Märkten vergrößert sich infolge des demografischen Wandels langfristig der Anteil der älteren Bevölkerung, die verstärkt Kosmetik-, Wellness- und Healthcare-Produkte nachfragt.

Kennzahlen Segment Nutrition & Care

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Außenumsatz 4.316 4.924 -12
Bereinigtes EBITDA 1.006 1.435 -30
Bereinigte EBITDA-Marge in % 23,3 29,1 -
Bereinigtes EBIT 795 1.214 -35
Sachinvestitionen 315 250 26
Abschreibungen 209 212 -1
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.965 2.923 1
ROCE in % 26,8 41,5 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.594 7.165 6

Leichter Mengenzuwachs

Im Segment Nutrition & Care verringerte sich der Umsatz gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert um 12 Prozent auf 4.316 Millionen €. Bei leicht höherem Mengenabsatz resultiert der Rückgang aus den deutlich geringeren Verkaufspreisen.

Bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung haben sich die Verkaufspreise für Methionin gegenüber dem Rekordniveau des Jahres 2015 verringert. Zudem hat das schwierige wirtschaftliche Umfeld gerade in einigen traditionell stark wachsenden Regionen in Kombination mit zusätzlichen Angebotsmengen zu weiterem Preisdruck geführt. Insgesamt wuchs der Methionin-Markt global dennoch wiederum erfreulich. Bei den übrigen Aminosäuren lagen die Verkaufspreise ebenfalls unter denen des Vorjahres. Insgesamt blieb der Umsatz der Aminosäuren trotz leicht höherer Mengen infolge der niedrigeren Verkaufspreise deutlich unter dem Wert des Vorjahres. Die Entwicklung im Baby-Care-Geschäft wurde vor allem von Überkapazitäten beeinträchtigt. Der Umsatz ging infolge spürbar geringerer Mengen sowie rückläufiger Preise, auch aus der Weitergabe nachgebender Rohstoffkosten deutlich zurück. Sehr erfreulich entwickelte sich dagegen das Health-Care-Geschäft, das insbesondere bei der Exklusivsynthese vom Trend zu Lieferanten mit hohen Produktionsstandards profitierte und dadurch sowohl Projekte realisieren als auch die Projektpipeline erfolgreich stärken konnte. Das Geschäft mit funktionellen Polymeren für intelligente Wirkstofffreigabesysteme in oralen und parenteralen pharmazeutischen Anwendungen konnte weiter ausgebaut werden. Einen gestiegenen Umsatz erwirtschaftete auch das Geschäft mit Additiven für Polyurethanschäume, die zum Beispiel in Matratzen und Isolationsmaterialien als Dämmung zur Anwendung kommen. Bei den Personal-Care-Produkten entwickelten sich insbesondere Emulgatoren und Active Ingredients für Körperpflegeprodukte vorteilhaft.

Bereinigtes EBITDA unter sehr hohem Vorjahreswert

Das bereinigte EBITDA des Segments Nutrition & Care blieb mit 1.006 Millionen € um 30 Prozent unter dem ausgezeichneten Vorjahreswert. Ursächlich für den Rückgang waren vor allem die geringeren Verkaufspreise. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von ausgezeichneten 29,1 Prozent im Vorjahr auf 23,3 Prozent.

Höhere Investitionen - attraktive Kapitalverzinsung

Die Sachinvestitionen des Segments Nutrition & Care stiegen um 26 Prozent auf 315 Millionen €. Sie lagen erneut deutlich über den Abschreibungen von 209 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich leicht um 42 Millionen € auf 2.965 Millionen €. Der ROCE verringerte sich aufgrund des operativen Ergebnisrückgangs auf 26,8 Prozent (Vorjahr: 41,5 Prozent), liegt damit aber immer noch auf einem attraktiven Niveau.

Investitionsprojekte für weiteres Wachstum

In Antwerpen (Belgien) hat das Segment Nutrition & Care für einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag die weltweit erste Anlage zur Produktion einer neuen Methioninquelle speziell für Garnelen und andere Krustentiere errichtet. AQUAVI® Met-Met, ein Dipeptid aus zwei DL-Methionin-Molekülen, wird als kosteneffizienter und nachhaltiger Futterzusatz in Aquakulturen eingesetzt. Damit leistet Evonik einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit durch verbesserte Umweltverträglichkeit und Erhaltung der Biodiversität.

Aufgrund des starken Marktwachstums für Methionin hat Evonik mit dem Bau eines weiteren World-Scale-Anlagenkomplexes in Singapur begonnen. Er entsteht neben der im November 2014 in Betrieb genommenen Anlage auf Jurong Island. Auch in dem neuen vollständig rückwärtsintegrierten Produktionskomplex wird das Segment Nutrition & Care sämtliche strategisch wichtigen Vorprodukte selbst herstellen.

Mit einer globalen Investitionsinitiative stärkt das Segment Nutrition & Care seine integrierte Technologieplattform für Spezialsilikone in Deutschland und China. 2016 wurde in Schanghai (China) mit dem Bau einer Anlage zur Herstellung von organisch modifizierten Spezialsilikonen begonnen. Damit soll ab 2018 die hohe Nachfrage in Asien stärker aus lokaler Produktion bedient werden. Spezialsilikone bieten ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten für zahlreiche Industrien. Als Additive für Kunststoffe sorgen sie beispielsweise für bequeme Polstermöbel, Autositze sowie ergonomische Matratzen. Sie spielen außerdem eine wichtige Rolle in der Formulierung von Isolationsmaterial zur Gebäudedämmung und sind Garant für Energieeffizienz von Kühlgeräten. Die Silikone-Plattformen bilden das Rückgrat bedeutender Geschäfte der Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency.

Gezielte Akquisitionen stärken Portfolio

Im März 2016 hat das Segment Nutrition & Care die Firma MedPalett AS, Sandnes (Norwegen) übernommen. MedPalett bietet anthocyanhaltige Nahrungsergänzungsmittel an. Anthocyane sind für ihre natürlichen antioxidativen Eigenschaften bekannt und ergänzen unser Angebot im Bereich Advanced Food Ingredients des Health-Care-Geschäfts.

Anfang Juli 2016 hat das Segment Nutrition & Care das Probiotikageschäft der Firma NOREL S.A., Madrid (Spanien) erworben. Dies betraf das bestehende Produktportfolio im Bereich Probiotika sowie den Produktionsstandort in León (Spanien). Damit erweitert das Segment sein Produktportfolio für nachhaltige und gesunde Lösungen in der Tierernährung. Probiotika spielen eine wichtige Rolle als natürliche Alternativen für antibiotische Wachstumsförderer.

Zur Verstärkung des Health-Care-Geschäfts übernahm das Segment Nutrition & Care Ende August 2016 das Geschäft der Transferra Nanosciences Inc., Burnaby (Kanada). Transferra ist auf die Entwicklung von liposomalen Wirkstofffreisetzungssystemen spezialisiert.

Segment Resource Efficiency

Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie zahlreiche weitere Branchen an. Ressourcenschonung ist die Basis für energieeffiziente, umweltschonende Produkte und damit Schlüsselfaktor für die Geschäftsentwicklung dieses Segments.

Kennzahlen Segment Resource Efficiency

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Außenumsatz 4.473 4.279 5
Bereinigtes EBITDA 977 896 9
Bereinigte EBITDA-Marge in % 21,8 20,9 -
Bereinigtes EBIT 751 675 11
Sachinvestitionen 266 241 10
Abschreibungen 224 222 1
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.776 2.726 2
ROCE in % 27,1 24,8 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 8.928 8.662 3

Spürbares Mengenwachstum

Das Segment Resource Efficiency verzeichnete eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung: Der Umsatz stieg bei deutlichem Mengenwachstum um 5 Prozent auf 4.473 Millionen €. Die Verkaufspreise gaben vor allem aufgrund der Weitergabe rückläufiger Rohstoffkosten leicht nach.

Die Vernetzer (Crosslinkers), die vor allem für umweltfreundliche Lacksysteme/Beschichtungen, Hochleistungs-Verbundwerkstoffe und Spezialkunststoffe eingesetzt werden, verzeichneten eine starke Nachfrage insbesondere aus Europa und erzielten einen höheren Umsatz. Auch die Coating Additives, die hauptsächlich anwendungstechnische Lösungen für Beschichtungstechnologien anbieten, konnten ihren Umsatz vor allem mengenbedingt ausweiten. Die Kieselsäuren (Silica) verzeichneten eine anziehende Nachfrage insbesondere aus der Reifen- sowie Coatingsindustrie und steuerten einen höheren Umsatz bei. Erfreulich verlief auch das Geschäft mit Hochleistungskunststoffen, die ihren Umsatz ebenfalls mengenbedingt steigerten. Eine erneut sehr erfolgreiche Entwicklung verzeichneten die Öladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie, die den Wirkungsgrad von Motoren und Getrieben verbessern. Bei den Aktivsauerstoffprodukten verzeichneten die klassischen Wasserstoffperoxid-Anwendungen eine gute Entwicklung, wozu auch die im Oktober 2015 übernommene Produktionsanlage in den Niederlanden beitrug.

Ergebnis nochmals gesteigert

Das bereinigte EBITDA des Segments Resource Efficiency erhöhte sich vor allem dank der gestiegenen Mengen, einer hohen Kapazitätsauslastung sowie geringerer Rohstoffkosten um 9 Prozent auf 977 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf sehr gute 21,8 Prozent.

Hohe Investitionen - Kapitalrendite nochmals verbessert

Die Sachinvestitionen des Segments Resource Efficiency erhöhten sich auf 266 Millionen € (Vorjahr: 241 Millionen €). Sie übertrafen erneut die Abschreibungen von 224 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich aufgrund des gezielten Ausbaus der Produktionskapazitäten um 50 Millionen € auf 2.776 Millionen €. Der ROCE verbesserte sich dank des höheren Ergebnisses auf 27,1 Prozent (Vorjahr: 24,8 Prozent).

Investitionsprojekte zum Ausbau der Marktpositionen

Mit der globalen Kapazitätserweiterung für gefällte Kieselsäure begleitet das Segment Resource Efficiency das Wachstum seiner weltweiten Kunden aus der Reifen- und Bauindustrie sowie in attraktiven Spezialitätensegmenten. In São Paulo (Brasilien) wurde eine Produktionsanlage für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) in Betrieb genommen. Diese wachstumsstarken Kieselsäuren werden überwiegend für hochwertige, rollwiderstandsreduzierte Reifen, aber auch in der Lebensmittel-, Futtermittel- und Agroindustrie Südamerikas eingesetzt. Die Investitionssumme lag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. In Nordamerika wurde bei Charleston (South Carolina/USA) nahe den Produktionswerken großer Reifenhersteller mit dem Bau einer neuen Produktionsanlage für gefällte Kieselsäure begonnen. Die Anlage im Weltmaßstab mit einem Investitionsvolumen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich soll bis 2018 fertiggestellt werden.

Zur Verstärkung des attraktiven Wachstumsfeldes Membranen entsteht im österreichischen Schörfling für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag ein weiterer Betriebskomplex zur Produktion von Gasseparations-Membranmodulen der Marke SEPURAN®. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage, mit der sich die vorhandenen Produktionskapazitäten verdoppeln, ist für Ende 2017 geplant. Mittels der SEPURAN® Membranen gelingt es, Gase wie Methan, Stickstoff oder Wasserstoff besonders effizient aus Gasgemischen abzutrennen. Die Vorteile der Membrantechnologie von Evonik für die Gasseparation liegen in der präziseren Trennung der Gase beziehungsweise in der größeren Produktivität gegenüber anderen gängigen Abtrennungsmethoden. Ebenfalls für Ende 2017 ist die Inbetriebnahme einer weiteren Produktionsanlage zur Herstellung von Polyamid 12-Pulver in Marl geplant. Das Investitionsvolumen liegt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und wird die Jahreskapazität um 50 Prozent steigern. Durch die neuen Produktionskapazitäten kann das Segment Resource Efficiency die steigende Nachfrage von attraktiven Märkten der Beschichtungsindustrie und der additiven Fertigung bedienen.

Als Bindemittel für Lacke finden Spezial-Copolyester in der Beschichtung von großflächigen Metallbändern und zunehmend auch von Lebensmitteldosen Anwendung. Um den steigenden Bedarf zu bedienen, investiert das Segment am Standort Witten in eine neue Anlage, die über eine Jahresproduktionskapazität von mehreren Tausend Tonnen verfügen wird. Die Fertigstellung wird für 2018 erwartet.

Segment Performance Materials

Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Kautschuk-, Kunststoff- und Agroindustrie. Marktchancen für Performance Materials eröffnen sich insbesondere durch die fortschreitende Globalisierung: Wachstumstreiber sind die zunehmende Mobilität und Urbanisierung mit dem weltweit steigenden Bedarf an effizienten Transportsystemen sowie nachhaltigen Bauweisen.

Kennzahlen Segment Performance Materials

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Außenumsatz 3.245 3.435 -6
Bereinigtes EBITDA 371 309 20
Bereinigte EBITDA-Marge in % 11,4 9,0 -
Bereinigtes EBIT 234 174 34
Sachinvestitionen 168 183 -8
Abschreibungen 134 132 2
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 1.278 1.467 -13
ROCE in % 18,3 11,9 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 4.393 4.380 -

Spürbarer Mengenzuwachs

Im Segment Performance Materials konnten die Mengen bei guter Nachfrage spürbar ausgeweitet werden. Aufgrund geringerer Verkaufspreise aus der Weitergabe niedrigerer Rohstoffnotierungen verringerte sich der Umsatz jedoch um 6 Prozent auf 3.245 Millionen €.

Die Performance Intermediates verzeichneten deutlich steigende Absatzmengen dank guter Nachfrage und der 2015 in Betrieb genommenen zusätzlichen Produktionskapazitäten in Marl (Deutschland) und Antwerpen (Belgien). Infolge des geringeren Rohölpreises waren jedoch die Verkaufspreise weiter rückläufig und führten insgesamt zu einem geringeren Umsatz. Die Methacrylate profitierten von einer sehr guten Nachfrage insbesondere aus der Coatings- und Automobilindustrie; der Umsatz erreichte jedoch vor allem aufgrund der Weitergabe gesunkener Rohstoffkosten nicht die Vorjahreshöhe. Eine sehr gute Entwicklung verzeichneten die Alkoholate für die Biodieselproduktion, die bei höherem Mengenabsatz ihren Umsatz spürbar steigern konnten.

Bereinigtes EBITDA verbessert

Das bereinigte EBITDA stieg um 20 Prozent auf 371 Millionen €. Dies ist maßgeblich auf die gestiegenen Mengen, eine hohe Anlagenauslastung, geringere Rohstoffkosten sowie strikte Kostendisziplin zurückzuführen. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 9,0 Prozent auf 11,4 Prozent.

Gezielte Investitionen - Kapitalrendite deutlich über Vorjahr

Zur Sicherung seiner führenden Marktpositionen, der Effizienzsteigerung sowie der Verbreiterung der Technologiebasis hat das Segment Performance Materials im Berichtsjahr 168 Millionen € in Sachanlagen investiert. Damit lagen die Sachinvestitionen über den Abschreibungen von 134 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed ging aufgrund von Optimierungsmaßnahmen bei den Sachanlagen sowie dem Umlaufvermögen um 189 Millionen € auf 1.278 Millionen € zurück. Der ROCE verbesserte sich deutlich von 11,9 Prozent auf 18,3 Prozent.

Weltweite Projekte zum Ausbau der Kapazitäten

In Mobile (Alabama, USA) hat das Segment Performance Materials die Erweiterung seiner ACA-Kapazitäten (Acroleincyanhydrin-O-Acetat) abgeschlossen. Damit wird die sehr erfolgreiche, exklusive Partnerschaft mit einem weltweit führenden Anbieter von Breitbandherbiziden weiter vertieft. Die neue Produktionsanlage, für die insgesamt ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag investiert wurde, wird Anfang 2017 den Betrieb aufnehmen.

Im September 2016 hat das Gemeinschaftsunternehmen mit der mexikanischen Grupo Idesa mit der Produktion von Natriumcyanid im Wachstumsmarkt Mexiko begonnen. Die neue Anlage hat eine Kapazität von 40.000 Jahrestonnen und erfüllt die neuesten Technologie-, Sicherheits- und Umweltstandards.

Zur nachhaltigen und langfristig gesicherten Belieferung unserer Kunden mit Kalium-Derivaten hat Evonik gemeinsam mit Akzo-Nobel ein Produktions-Joint-Venture zum Neubau und Betrieb einer Chlor-Kalilauge-Membranelektrolyse in Ibbenbüren gegründet. Der Produktionsstart ist für das vierte Quartal 2017 vorgesehen.

Segment Services

Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden an unseren Standorten Leistungen rund um das Standortmanagement, die Ver- und Entsorgung, den technischen Service, die Verfahrenstechnik und Engineering sowie die Logistik an. Darüber hinaus unterstützt das Segment die Chemiegeschäfte und die Managementholding mit konzernweit standardisierten administrativen Dienstleistungen.

Kennzahlen Segment Services

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      Veränderung
in Millionen € 2016 2015 in %
Außenumsatz 683 828 -18
Bereinigtes EBITDA 151 159 -5
Bereinigte EBITDA-Marge in % 22,1 19,2 -
Bereinigtes EBIT 32 50 -36
Sachinvestitionen 189 177 7
Abschreibungen 117 107 9
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 572 539 6
ROCE in % 5,6 9,3 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 12.892 12.668 2

Vorjahreszahlen angepasst.

Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2016: 1.946 Millionen €) als auch Außenumsätze mit externen Kunden. Der Außenumsatz verringerte sich 2016 um 18 Prozent auf 683 Millionen €. Dies resultierte vor allem aus rohstoff- und energiepreisbedingt geringeren Erlösen aus den Beschaffungs- und Versorgungsaktivitäten für externe Kunden an unseren Standorten. Das bereinigte EBITDA blieb mit 151 Millionen € um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Die Sachinvestitionen des Segments Services erhöhten sich um 7 Prozent auf 189 Millionen € und lagen damit auch über den Abschreibungen von 117 Millionen €. In Marl hat Evonik gemeinsam mit E.ON Connecting Energies ein hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Betrieb genommen. Die Entwicklung, Finanzierung und Umsetzung erfolgte durch E.ON. Evonik betreibt das Kraftwerk, das einen alten Kohleblock ersetzt. Die neue innovative Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie erzeugt eine elektrische Leistung von 60 Megawatt und eine thermische Leistung von 100 Megawatt. Der Brennstoffnutzungsgrad beträgt 89 Prozent, wodurch jährlich rund 280.000 Tonnen CO2 eingespart werden können. Mit dem Neubau stellen die Partner die wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung des Chemieparks Marl sicher.

2.7 Entwicklung in den Regionen

Weltweit tätig

Im Geschäftsjahr 2016 erzielten wir 81 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands.

Der Umsatz in Deutschland ging vor allem aufgrund geringerer Rohstoffpreise um 6 Prozent auf 2.441 Millionen € zurück. Zur Stärkung der deutschen Standorte, aus denen wir nicht nur Kunden im Inland, sondern in ganz Europa und teilweise auch in Übersee beliefern, erhöhten wir die Sachinvestitionen auf 478 Millionen € (Vorjahr: 427 Millionen €). Am Standort Marl ging 2016 eine neue Anlage für Membranen sowie ein neues Gas- und Turbinenkraftwerk in Betrieb.

Im übrigen Europa nahm der Umsatz um 7 Prozent auf 3.844 Millionen € ab. Ursächlich hierfür waren der vor allem rohölpreisbedingt geringere Umsatz des Segments Performance Materials sowie der ebenfalls rückläufige Umsatz des Segments Nutrition & Care, während das Segment Resource Efficiency seinen Umsatz steigern konnte. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz verringerte sich auf 30 Prozent. Die auf das übrige Europa entfallenden Sachinvestitionen lagen mit 72 Millionen € leicht unter dem Vorjahreswert. In Antwerpen (Belgien) wurde die erste Produktionsanlage für eine neue Methioninquelle für Garnelen und Krustentiere erfolgreich in Betrieb genommen.

Geringerer Umsatz in Amerika

In Nordamerika verringerte sich der Umsatz um 4 Prozent auf 2.491 Millionen €. Hierzu trugen insbesondere die Segmente Nutrition & Care sowie Performance Materials bei. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz betrug unverändert 20 Prozent. Die Sachinvestitionen nahmen um 15 Prozent auf 240 Millionen € zu. In Mobile (Alabama, USA) wurde eine Anlagenerweiterung für die ACA-Kapazitäten (Acroleincyanhydrin-O-Acetat) begonnen, die Anfang 2017 fertiggestellt wird.

In Mittel- und Südamerika ging der Umsatz um 16 Prozent auf 772 Millionen € zurück. Dies resultierte vor allem aus dem Segment Nutrition & Care. Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich leicht auf 6 Prozent. Die Investitionen in Sachanlagen gingen deutlich auf 22 Millionen € zurück (Vorjahr: 67 Millionen €). In São Paulo (Brasilien) wurde eine neue Anlage für gefällte Kieselsäuren in Betrieb genommen.

Höhere Investitionen in Asien-Pazifik

Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik lag mit 2.765 Millionen € nahezu auf der Höhe des Vorjahres. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz erhöhte sich auf 22 Prozent. Die Sachinvestitionen stiegen um 71 Prozent auf 147 Millionen €. In Singapur errichten wir derzeit einen weiteren World-Scale-Anlagenkomplex für Methionin.

2.8 Ertragslage

Geringeres Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten

Die Umsatzerlöse gingen bei höherem Mengenabsatz infolge deutlich geringerer Verkaufspreise um 6 Prozent auf 12.732 Millionen € zurück. Die Kosten der umgesetzten Leistungen verringerten sich trotz der höheren Verkaufsmengen um 6 Prozent auf 8.534 Millionen €. Hier wirkten sich vor allem geringere Rohstoffkosten sowie deutliche Kosteneinsparungen infolge der erfolgreichen Umsetzung des Effizienzsteigerungsprogramms On Track 2.0 positiv aus. Das Bruttoergebnis vom Umsatz ging daher nur um 5 Prozent auf 4.198 Millionen € zurück.

Die Vertriebskosten erhöhten sich vor allem aufgrund der Geschäftsausweitung durch neue Produktionsanlagen um 5 Prozent auf 1.515 Millionen €. Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung nahmen leicht um 1 Prozent auf 438 Millionen € zu. Die allgemeinen Verwaltungskosten verringerten sich um 1 Prozent auf 686 Millionen € - hier wurden die Faktorkostensteigerungen von den im Rahmen des Programms Administration Excellence erzielten Kosteneinsparungen überkompensiert. Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben mit 321 Millionen € um 28 Prozent unter dem Vorjahreswert, der hohe Erträge aus dem Verkauf der Vivawest-Beteiligung enthielt. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 10 Prozent auf 543 Millionen € resultiert hauptsächlich aus geringeren Restrukturierungsaufwendungen sowie Wertminderungen. Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen von -39 Millionen € betraf im Wesentlichen eine Wertminderung auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten verringerte sich um 22 Prozent auf 1.298 Millionen €.

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik-Konzern

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in Millionen € 2016 2015 Veränderung in %
Umsatzerlöse 12.732 13.507 -6
Kosten der umgesetzten Leistungen -8.534 -9.096 -6
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.198 4.411 -5
Vertriebskosten -1.515 -1.447 5
Forschungs- und Entwicklungskosten -438 -434 1
Allgemeine Verwaltungskosten -686 -693 -1
Sonstige betriebliche Erträge 321 445 -28
Sonstige betriebliche Aufwendungen -543 -603 -10
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -39 -15 -
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.298 1.664 -22
Finanzergebnis -174 -223 -22
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.124 1.441 -22
Ertragsteuern -362 -422 -14
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 762 1.019 -25
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 96 -17 -
Ergebnis nach Steuern 858 1.002 -14
davon entfallen auf      
andere Gesellschafter 14 11 27
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 844 991 -15

Konzernergebnis 15 Prozent unter hohem Vorjahreswert

Das Finanzergebnis verbesserte sich um 22 Prozent auf -174 Millionen €. Es enthält Sondereinflüsse von -35 Millionen €. Davon entfallen -30 Millionen € auf Währungssicherungs- und Finanzierungskosten im Vorfeld der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie des geplanten Erwerbs des Silicageschäfts von Huber und -5 Millionen € auf Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Der Vorjahreswert enthielt -44 Millionen € vor allem für Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 22 Prozent auf 1.124 Millionen € zurück. Die Ertragsteuern verringerten sich vor allem aufgrund des geringeren Ergebnisses um 14 Prozent auf 362 Millionen €.

Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten6 von 96 Millionen € betraf vor allem die Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für das ehemalige Geschäftsfeld Energie. Im Vorjahreswert von -17 Millionen € waren im Wesentlichen die im April 2015 veräußerten Restaktivitäten des Lithium-Ionen-Geschäfts enthalten. Das Ergebnis nach Steuern nahm um 14 Prozent auf 858 Millionen € ab. Die Anteile anderer Gesellschafter betrugen 14 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €) und betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen.

6 Siehe hierzu Anhangziffer 5.3.

Das Konzernergebnis verringerte sich um 15 Prozent auf 844 Millionen €.

2.9 Finanzlage

Zentrales Finanzmanagement

Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Evonik­Konzerns und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande) aufgenommen. Deren Verbindlichkeiten werden vollständig von der Evonik Industries AG garantiert. Zur Reduzierung von externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um daraus über konzerninterne Darlehen Finanzbedarfe in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt. Evonik verfügt über ein flexibles Finanzierungsinstrumentarium zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für laufende Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden.

Solides Investment-Grade-Rating gestärkt

Während die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonität der Evonik Industries AG unverändert mit BBB+ bei stabilem Ausblick einstuft, hat die Ratingagentur Moody's am 10. Mai 2016 das Rating um eine Stufe von Baa2 mit positivem Ausblick auf Baa1 mit stabilem Ausblick angehoben. Damit reagierte Moody’s auf die Veröffentlichung der beabsichtigten Übernahme des Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Die Ratingagentur erwartet, dass sich das Geschäftsprofil von Evonik durch Größenvorteile und stärkere Diversifikation weiter verbessert. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist zentraler Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie. Wir sichern uns damit Zugang zu einer breiten Investorenbasis bei adäquaten Finanzierungsbedingungen und erhalten damit unsere finanzielle Flexibilität. Ein solides Investment Grade Rating bietet Banken, Investoren, Kunden und Lieferanten eine verlässliche Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit Evonik.

6 Siehe hierzu Anhangziffer 5.3.

Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen auf solidem Niveau

Pensionsrückstellungen bilden den wesentlichen Anteil unserer Gesamtverschuldung. Sie sind langfristig und abhängig vom Abzinsungssatz. Der Anstieg der Pensionsrückstellungen um 503 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus einem im Vergleich zum Vorjahr verringerten Abzinsungssatz zum Jahresende. Der zinsbedingte Anstieg der Pensionsverpflichtungen konnte durch eine robuste Performance des Planvermögens teilweise ausgeglichen werden, sodass der Ausfinanzierungsgrad der Pensionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag mit 67 Prozent auf einem soliden und im Industrievergleich üblichen Niveau liegt.

Erneuter Ausweis eines Nettofinanzvermögens

Die Finanzverschuldung stieg gegenüber dem Jahresende 2015 maßgeblich durch die im September 2016 erfolgte Emission von Anleihen über 1.900 Millionen € um 1.992 Millionen € auf 3.547 Millionen €. Das Finanzvermögen nahm um 2.005 Millionen € auf 4.658 Millionen € zu. Neben dem Mittelzufluss aus den Anleihen wirkten sich hierbei der hohe Free Cashflow7 und gegenläufig die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 von 536 Millionen € im Mai 2016 aus. Insgesamt erhöhte sich das Nettofinanzvermögen gegenüber dem 31. Dezember 2015 um 13 Millionen € auf 1.111 Millionen €.

7 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten abzüglich Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

Nettofinanzvermögen

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1) -3.240 -1.361
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1) -307 -194
Finanzverschuldung -3.547 -1.555
Flüssige Mittel 4.623 2.368
Kurzfristige Wertpapiere 11 262
Sonstige Geldanlagen 24 23
Finanzvermögen 4.658 2.653
Nettofinanzvermögen laut Bilanz 1.111 1.098

1) Ohne Derivate.

Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument

Die Finanzverschuldung von 3.547 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus fünf Anleihen mit einem Buchwert von 3.127 Millionen €, dezentralen Bankkrediten von 375 Millionen € und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 45 Millionen €. Zur Finanzierung des Erwerbs des Spezialadditivgeschäfts von Air Products haben wir im September 2016 Anleihen im Nennwert von 1,9 Milliarden € mit einem durchschnittlichen Zinskupon von 0,35 Prozent p. a. erfolgreich am Fremdkapitalmarkt platziert. Es wurden drei festverzinsliche Tranchen mit Laufzeiten von viereinhalb, acht und zwölf Jahren emittiert. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 5 Milliarden € war zum Bilanzstichtag mit 3,15 Milliarden € in Anspruch genommen.

7 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten abzüglich Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

Anleihen unter dem Emissionsprogramm

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  Nominalvolumen Rating   Zinskupon Ausgabekurs
  in Millionen € (S&P/Moody's) Fälligkeit in Prozent in Prozent
Evonik Industries AG          
Festverzinsliche Anleihe 2013/2020 500 BBB+/Baa 1 08.04.2020 1,875 99,185
Festverzinsliche Anleihe 2015/2023 750 BBB+/Baa 1 23.01.2023 1,000 99,337
Evonik Finance B.V.          
Festverzinsliche Anleihe 2016/2021 650 BBB+/Baa 1 08.03.2021 0,000 99,771
Festverzinsliche Anleihe 2016/2024 750 BBB+/Baa 1 07.09.2024 0,375 99,490
Festverzinsliche Anleihe 2016/2028 500 BBB+/Baa 1 07.09.2028 0,750 98,830

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns lauten zu mehr als 90 Prozent auf Euro (Vorjahr: mehr als 85 Prozent). Auf Fremdwährung lautende Finanzverbindlichkeiten bestehen lediglich bei Konzerngesellschaften im Ausland. Relevante Fremdwährungen sind unter anderem der chinesische Renminbi Yuan (CNY) und der brasilianische Real (BRL). Unter Berücksichtigung von zu Finanzierungszwecken abgeschlossenen Währungsderivaten lauten rund 35 Prozent der Finanzverbindlichkeiten auf Euro, 29 Prozent auf US-Dollar, 20 Prozent auf CNY, 7 Prozent auf BRL und 9 Prozent auf andere Währungen.

Weiterhin starke Liquiditätsposition

Evonik verfügte am 31. Dezember 2016 über flüssige Mittel von 4.623 Millionen €, von denen wir rund 3,5 Milliarden € für die Kaufpreiszahlung für das Spezialadditivgeschäft von Air Products Anfang Januar 2017 verwendeten. Neben den verbleibenden flüssigen Mitteln und kurzfristigen Wertpapieren steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge unverändert eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen € mit Laufzeiten bis September 2018 bzw. 2020. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2016 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten.

Ferner bestanden per 31. Dezember 2016 aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 277 Millionen €.

Höhere Sachinvestitionen

Evonik expandiert in der Spezialchemie in Geschäften und Märkten, in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind oder die weiter ausgebaut werden sollen. Investitionsprojekte sollen zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen und zur Wertsteigerung beitragen. Jedes Projekt wird umfangreichen strategischen und wirtschaftlichen Analysen unterzogen. Darüber hinaus besteht für jedes Projekt eine Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten von Evonik. Bei dem Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Projekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft.

Die Sachinvestitionen erhöhten wir 2016 um 9 Prozent auf 960 Millionen €. Grundsätzlich erfolgen die Auszahlungen für Sachinvestitionen aufgrund von Zahlungszielen zeitlich leicht versetzt. Im Berichtszeitraum betrugen die Auszahlungen für Sachinvestitionen 948 Millionen € (Vorjahr: 916 Millionen €).

Mit 33 Prozent bzw. 28 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf die Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency, weitere 18 Prozent wurden im Segment Performance Materials und 20 Prozent im Segment Services investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 50 Prozent in Deutschland, gefolgt von Nordamerika mit 25 Prozent, Asien-Pazifik mit 15 Prozent und dem übrigen Europa mit 8 Prozent.

Bedeutende im Jahr 2016 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte

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Segment Ort Projekt
Nutrition & Care Antwerpen (Belgien) Neubau Anlage zur Herstellung von AQUAVI® Met-Met, einer neuartigen Methioninquelle für Garnelen
  Castro (Brasilien) Neubau Biolys®-Anlage
Resource Efficiency Americana (Brasilien) Neubau Anlage zur Herstellung von gefällten Kieselsäuren
Performance Materials Mobile (Alabama, USA) Kapazitätserweiterung für Acroleincyanhydrin-O-Acetat
Services Marl Errichtung Gas- und Dampfturbinenkraftwerk

Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel Entwicklung in den Segmenten.

Die Finanzinvestitionen betrugen 191 Millionen € (Vorjahr: 90 Millionen €). Sie betrafen im Wesentlichen den Erwerb der norwegischen MedPalett AS sowie der Geschäfte der kanadischen Transferra Nanosciences Inc. und der spanischen NOREL S.A. 8

8 Siehe im Kapitel Entwicklung in den Segmenten und unter Anhangziffer 5.2.

Erneut starker Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ging um 213 Millionen € auf 1.758 Millionen € zurück. Der operative Ergebnisrückgang wurde teilweise durch den deutlichen Abbau des Nettoumlaufvermögens kompensiert.

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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in Millionen € 2016 2015
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.758 1.968
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten - 3
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.758 1.971
Cashflow aus Investitionstätigkeit -883 -660
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 1.384 133
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 2.259 1.444

Aus der Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 883 Millionen €. Ursächlich hierfür waren Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Unternehmensbeteiligungen, während der Verkauf von Wertpapieren einen gegenläufigen Effekt hatte. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Investitionstätigkeit -660 Millionen €.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 1.384 Millionen €. Hierbei wurde der Mittelzufluss aus den neuen Anleihen vor allem durch die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2015 gemindert. Im Vorjahr ergab sich aus der Finanzierungstätigkeit ein Mittelzufluss von 133 Millionen €.

2016 haben wir erneut einen hohen Free Cashflow von 810 Millionen € (Vorjahr: 1.052 Millionen €) erwirtschaftet. Hierzu trugen neben der guten operativen Geschäftsentwicklung und der disziplinierten Umsetzung der Wachstumsinvestitionen hohe Zuflüsse aus der gezielten Optimierung unseres Nettoumlaufvermögens bei.

2.10 Vermögenslage

Höhere Bilanzsumme

Zum 31. Dezember 2016 nahm die Bilanzsumme um 2,6 Milliarden € auf 19,6 Milliarden € zu. Das langfristige Vermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Milliarden € auf 10,8 Milliarden €. Hierzu trugen vor allem die Sachanlagen sowie die immateriellen Vermögenswerte bei, die sich um 0,2 Milliarden € auf 6,0 Milliarden € bzw. um 0,1 Milliarden € auf 3,3 Milliarden € erhöhten. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen verringerte sich von 61 Prozent im Vorjahr auf 55 Prozent; es ist fristenkongruent finanziert.

Das kurzfristige Vermögen stieg um 2,1 Milliarden € auf 8,8 Milliarden €. Dies resultiert im Wesentlichen aus einer deutlichen Zunahme der flüssigen Mittel um 2,2 Milliarden € auf 4,6 Milliarden €, vor allem bedingt durch die Ausgabe der neuen Anleihen im September 2016. Die laufenden Ertragsteueransprüche erhöhten sich um 0,1 Milliarden € auf 0,2 Milliarden €. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Vorräte um jeweils 0,1 Milliarden € auf jeweils 1,7 Milliarden €. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen stieg insgesamt auf 45 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent).

Das Eigenkapital9 erhöhte sich leicht um 0,2 Milliarden € auf 7,7 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote ging von 44,6 Prozent auf 39,5 Prozent zurück.

9 Siehe zu den Angaben gem. § 160 Abs. 1 Nr. 3 AktG Anhangziffer 7.7 ( d ).

Das langfristige Fremdkapital stieg um 2,3 Milliarden € auf 8,7 Milliarden €. Hierzu trug insbesondere die aus den Anleiheemissionen im September 2016 resultierende Zunahme der finanziellen Verbindlichkeiten um 1,9 Milliarden € auf 3,3 Milliarden € bei. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund des geringeren Abzinsungssatzes um 0,5 Milliarden € auf 3,9 Milliarden €. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme erhöhte sich von 37 Prozent auf 44 Prozent.

Das kurzfristige Fremdkapital nahm leicht um 0,1 Milliarden € auf 3,2 Milliarden € zu. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme ging von 18 Prozent auf 16 Prozent zurück.

3 Wirtschaftliche Entwicklung

der Evonik Industries AG

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von der Ergebnisvereinnahmung aus den Tochterunternehmen, Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit der Ergebnisgröße „Jahresüberschuss“, der die genannten Effekte beinhaltet.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG

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in Millionen € 2016 2015
Umsatzerlöse 635 592
Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen 4 1
Sonstige betriebliche Erträge 896 1.431
Materialaufwand -221 -235
Personalaufwand -341 -337
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -17 -15
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.125 -1.294
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit -169 143
Beteiligungsergebnis 1.481 1.509
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -19 -41
Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 12 10
Zinsergebnis 18 -157
Ergebnis vor Ertragsteuern 1.323 1.464
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -85 -259
Ergebnis nach Steuern 1.238 1.205
Jahresüberschuss 1.238 1.205
Einstellung in andere Gewinnrücklagen -302 -600
Bilanzgewinn 936 605

Der Anstieg der Umsatzerlöse um 7 Prozent auf 635 Millionen € resultiert maßgeblich aus einer geänderten Definition der Umsatzerlöse durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) sowie der Übertragung von Serviceleistungen zum 1. Januar 2016. Im Vorjahreswert waren Betriebsführungsentgelte von 31 Millionen € aus den bis 30. Juni 2015 geltenden Betriebsführungsverträgen enthalten. Der Materialaufwand ging vor allem aufgrund der geringeren Rohstoff- und Energiepreise um 6 Prozent auf 221 Millionen € zurück. Der Personalaufwand lag mit 341 Millionen € etwa auf der Höhe des Vorjahres. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich deutlich auf 896 Millionen €. Der Rückgang resultiert maßgeblich daraus, dass im Vorjahreswert die Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen von 413 Millionen € insbesondere für den Verkauf der Vivawest-Beteiligung enthalten waren. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Erträge aus Währungskursdifferenzen von 670 Millionen € (Vorjahr: 939 Millionen €) und die entsprechenden Aufwendungen von 675 Millionen € (Vorjahr: 921 Millionen €) getrennt in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Aufwand von 5 Millionen € gegenüber einem Ertrag von 18 Millionen € im Vorjahr.

Das Beteiligungsergebnis ging um 2 Prozent auf 1.481 Millionen € zurück. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 19 Millionen € und Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 12 Millionen € betrafen maßgeblich verbundene Unternehmen.

Das Zinsergebnis verbesserte sich erheblich von -157 Millionen € auf 18 Millionen €. Ursächlich waren im Wesentlichen die höheren Erträge aus dem Deckungsvermögen sowie die Anpassung des Pensionszinses von einem 7-Jahres- auf einen 10-Jahresdurchschnitt. Zudem sind hier Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern reduzierte sich um 10 Prozent auf 1.323 Millionen €. Die Ertragsteuern betrugen 85 Millionen € nach 259 Millionen € im Vorjahr.

Der Jahresüberschuss nahm um 33 Millionen € auf 1.238 Millionen € zu. Nach Einstellung von 302.241.691,74 € in andere Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 935.900.000,00 €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn 535.900.000,00 € auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. Weiterhin sollen 400.000.000,00 € in das Geschäftsjahr 2017 vorgetragen werden.

Bilanz Evonik Industries AG

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Aktiva    
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 55 40
Finanzanlagen 9.011 8.870
Anlagevermögen 9.066 8.910
Vorräte 9 8
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.625 2.720
Wertpapiere - 249
Flüssige Mittel 4.272 2.056
Umlaufvermögen 6.906 5.033
Rechnungsabgrenzungsposten 11 8
Summe Aktiva 15.983 13.951

Passiva

   
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 721 721
Gewinnrücklagen 4.606 4.235
Bilanzgewinn 936 605
Eigenkapital 6.729 6.027
Rückstellungen 577 850
Verbindlichkeiten 8.661 7.074
Rechnungsabgrenzungsposten 16 -
Summe Passiva 15.983 13.951

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG ist im Vergleich zum Vorjahr von 14,0 Milliarden € auf 16,0 Milliarden € angestiegen. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen Finanzforderungen von 2,2 Milliarden € (Vorjahr: 2,5 Milliarden €) vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. Der Anstieg der flüssigen Mittel von 2.056 Millionen € auf 4.272 Millionen € steht im Zusammenhang mit dem Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Zur Finanzierung wurden über die Evonik Finance B.V. Anleihen über 1,9 Milliarden € aufgenommen, die über den Cashpool am Jahresende 2016 bei der Evonik Industries AG ausgewiesen und am 3. Januar 2017 zur Kaufpreiszahlung von insgesamt 3,5 Milliarden € verwendet wurden.

Das Eigenkapital stieg vor allem infolge des hohen Ergebnisses um 0,7 Milliarden € auf 6,7 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich leicht von 43,2 Prozent im Vorjahr auf 42,1 Prozent. Die Rückstellungen gingen vor allem infolge der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen sowie geringerer Steuerrückstellungen von 850 Millionen € auf 577 Millionen € zurück. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 8,4 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 6,8 Milliarden €) enthalten. Hiervon entfallen 7,1 Milliarden € (Vorjahr: 5,5 Milliarden €) auf verbundene Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 1,3 Milliarden € (Vorjahr: 1,3 Milliarden €) betreffen Kapitalmarktanleihen.

Chancen und Risiken

Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik­Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Risiko- und Chancenbericht.

Prognose10 für 2017

Für 2017 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen Rückgang des Jahresüberschusses gegenüber dem hohen Wert von 2016. Im Rahmen der Optimierung von Legalstrukturen bei unseren Beteiligungen wird es auch 2017 zu Verschmelzungen bei Tochterunternehmen kommen. Daraus resultierende Verschmelzungsverluste werden zu verminderten Beteiligungserträgen führen.

10 Zu den Annahmen siehe Kapitel Prognosebericht.

Abhängigkeitsbericht

Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen.“

4 Forschung & Entwicklung

Innovationsstrategie fest in der Unternehmensstrategie verankert

Evonik - eines der innovativsten Unternehmen der Welt. So lautet unsere Vision, die wir als Herausforderung begreifen. Bei Evonik ist Innovation ein wichtiger Treiber für nachhaltiges und profitables Wachstum, sie ist ein Hebel, um neue Märkte zu erschließen. Deshalb ist unsere Innovationsstrategie fest in der Unternehmensstrategie verankert und konsequent an den für uns relevanten Wachstumsmärkten Gesundheit, Ernährung und Ressourceneffizienz ausgerichtet.

Vor diesem Hintergrund ist 2016 eine wichtige Weichenstellung erfolgt. Wir haben unser Innovationsportfolio neu ausgerichtet und fokussieren uns nun auf insgesamt sechs Wachstumsfelder mit überproportional hohen Wachstumsraten. In diesen Feldern soll bis 2025 mehr als eine Milliarde Euro zusätzlicher Umsatz generiert werden. Sie liegen in hochattraktiven Märkten, die Evonik aufgrund der Kernkompetenzen des Unternehmens optimal mit neuen Produkten und Lösungen bedienen kann. Die sechs Wachstumsfelder sind:

Sustainable Nutrition: Etablierung weiterer Produkte und Services für eine nachhaltige Ernährung in der Tierhaltung und für den Menschen

Healthcare Solutions: Entwicklung neuer Materialien für Implantate und als Bestandteile von Zellkulturmedien sowie maßgeschneiderte, innovative Medikamentenformulierungen

Advanced Food Ingredients: Aufbau eines Portfolios von gesundheitsfördernden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln als Beitrag zur gesunden Ernährung

Membranes: Ausweitung der SEPURAN-Technologie zur effizienten Gasseparation für weitere Anwendungen

Cosmetic Solutions: Entwicklung weiterer naturbasierter Produkte für kosmetische Anwendungen sowie sensorisch optimierter Formulierungen für Hautpflegeprodukte

Smart Materials: Auf- und Ausbau von Produkten und Technologien in den Bereichen additive Fertigung, Electronic Applications und Systeme für die thermische Isolation

Erfolgreiche Innovationen

Neue Produkte und Verfahren sichert Evonik mit einer umfassenden Patentstrategie ab. Den Wert und die Qualität unseres Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. 2016 sind rund 230 Patente neu eingereicht worden. Der Bestand der Patente und Patentanmeldungen lag 2016 insgesamt bei mehr als 24.500. Die 2016 eingeführte Kennzahl „Patentgeschützter Umsatz“ betrug 56 Prozent vom Konzernumsatz. Produktumsätze gelten dann als patentgeschützt, wenn mindestens ein relevantes Schutzrecht weltweit aktiv ist.

Im Jahr 2016 erzielte Evonik 10 Prozent des Konzernumsatzes mit Produkten und Anwendungen, die jünger sind als fünf Jahre. Untermauert wird unsere Innovationsstärke durch unsere Forschungserfolge. Zu den jüngsten erfolgreichen Produkteinführungen zählen:

Wichtigste Produkteinführungen 2016

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Produkt Beschreibung Anwendung Branche
ECOBIOL Stamm des Bakteriums Bacillus amyloliquefaciens CECT 5940 Zusatzstoff Zur Tierernährung (Masthähnchen) Tierernährung
FECINOR Stamm Enterococcus faecium CECT 4515 Zusatzstoff Zur Tierernährung (Ferkel) Tierernährung
AQUAVI° Met-Met Dipeptid aus zwei DL-Methionin-Molekülen Zusatzstoff zur Tierernährung (Aquakultur) Tierernährung
SIVO 550 Reaktives low VOC Ethylpolysilikat mit ca. 46% SI02-Anteil für Hochtemperaturanwendungen Vernetzer In Polymere, Kopplungs-Komponente/Adhäsionsvermittler zwischen organischen Polymeren und anorganischen Füllstoffen; Einsatz in Bodenbelägen; PET-Recycling Plastics
Viscopiex 12-095 Viskositätsindex-Verbesserer mit Scherstabilitäts- und Tieftemperatur- Eigenschaften, optimiert für Anwendungen in modernen Automatik-, Doppelkupplungs- oder stufenlosen Getrieben Automatikgetriebeöle, Doppelkupplungsgetriebeöle und stufenlose Automatikgetriebeöle Automotive
TEGO® Dispers 1010 Netz- und Dispergieradditiv mit hervorragender Pigmentbenetzung und starker Viskositätsreduzierung für keramische Inkjetanwendungen. Es ist besonders für anorganische Pigmente in Unpolaren Lösemitteln geeignet. Inkjet auf Keramik, Druckfarben, Tapeten, Fassaden-Farben, Fahrbahnmarkierungen, Holzlacke Druckfarbenhersteller, Bautenfarben, Innen- und Aussenarchitektur
VISIOMER C18-22 MA Methacrylates Wachsinhibitoren Öl und Gas
PLEXIGLAS® HI-Gloss NTA-5 Methacrylates Nicht-transparente Karosserieanbautelle Automotive

Unsere Innovationspipeline ist gut gefüllt. Sie umfasst 2016 deutlich mehr als 500 Projekte. Enthalten ist ein ausbalancierter Mix: Komplett neue Geschäftsoptionen werden ebenso adressiert wie die Sicherung oder die perspektivische Erweiterung bereits bestehender Geschäfte. Produkt- und Prozessinnovationen stehen ebenso wie Geschäftsmodell- und Systeminnovationen im Fokus. Wir richten unser Portfolio differenziert an der Geschäftsstrategie der jeweiligen Geschäftseinheiten aus. Im Rahmen der Fokussierung unseres Innovationsportfolios haben wir 2016 Art und Umfang der Innovationsprojekte angepasst. Seither werden verstärkt größere, mittel- bis langfristige Projekte gefördert.

Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung haben wir die F&E-Aufwendungen seit 2011 durchschnittlich um 3,7 Prozent gesteigert. 2016 betrugen die F&E-Aufwendungen 438 Millionen €. Vor dem Hintergrund unserer Wachstumsstrategie wollen wir dieses anspruchsvolle Niveau beibehalten und bis zum Jahr 2025 mehr als 4 Milliarden € in F&E investieren. Die Steuerung der F&E-Projekte erfolgt über den bei Evonik entwickelten mehrstufigen Prozess Idea-to-Profit, mit dem eine Idee von der systematischen Entwicklung bis zur profitablen Vermarktung begleitet wird.

Das globale F&E-Netzwerk von Evonik umfasst 35 Standorte mit rund 2.700 F&E-Mitarbeitern. In den vergangenen 3 Jahren hat Evonik zudem 158 Millionen € für den Bau von Laborkapazitäten und Pilotanlagen ausgegeben. Beispielhaft dafür stehen das 2016 eröffnete Kompetenzzentrum für Silane am Standort Rheinfelden sowie das neue Composite Technikum des Geschäftsgebiets Crosslinkers am Standort Marl.

Der Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products wird die Innovationskraft von Evonik international und insbesondere bei Spezialadditiven verstärken. Ebenso wie Evonik folgte dieses Geschäft bereits vor der Übernahme einem Geschäftsmodell, das sich durch engen Austausch mit den Kunden bei F&E auszeichnete. Damit erhält Evonik nicht nur auf der Geschäftsebene, sondern auch im Hinblick auf die Innovationsaktivitäten exzellente Verstärkung.

F&E bei Evonik

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  2016
F&E-Aufwand 438 Millionen €
F&E-Aufwand 2011 - 2016 Steigerung um durchschnittlich 4% p.a.
F&E-Quote 3,4%
Umsatz mit neuen Produkten und Anwendungen jünger als fünf Jahre rund 10%
Patentgeschützter Umsatz 56%
Anzahl neu eingereichter Patente rund 230
Bestand Patente und Patentanmeldungen rund 24.500
Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen rund 7.000
F&E-Mitarbeiter rund 2.700
F&E-Standorte 35

Treiber für Innovationen bei Evonik

Rund 90 Prozent unserer F&E erfolgt in den Segmenten. Dazu zählen vor allem Forschung, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet ist, sowie die Entwicklung neuer Geschäfte. In die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency sollen überdurchschnittlich viele F&E-Mittel fließen, damit diese Segmente mit Innovationen und Kooperationen neue Märkte erobern. Das Segment Performance Materials fokussiert sich auf Prozess- und inkrementelle Produktoptimierungen. Darüber hinaus wird die F&E bei der Creavis, der strategischen Innovationseinheit, vorangetrieben. Creavis erforscht in enger Kooperation mit den Segmenten neue Hochtechnologien jenseits des Konzernportfolios. Sie konzentriert sich dabei auf mittel- und langfristige Projekte, die auf unterschiedlichen Wegen vorangetrieben werden. Die Themen sind vornehmlich in den strategischen Wachstumsfeldern des Konzerns angesiedelt sowie mit den F&E-Aktivitäten der Segmente verknüpft. Beispielhaft dafür steht das Thema 3D-Druck bzw. Additive Manufacturing im Wachstumsfeld Smart Materials. Produkte in diesem Bereich sind margenstark und zeigen einen deutlichen Wachstumstrend. Während im Segment Resource Efficiency die markführende Position von Evonik in der Sintertechnologie mit neuen Produkten, Anwendungen und Kooperationen konsequent ausgebaut wird, befasst sich Creavis mit der Problemlösung innerhalb anderer Technologien oder völlig neuen technologischen Ansätzen.

Ebenfalls an die strategischen Wachstumsfelder angelehnt gründet die Creavis bei entsprechendem Potenzial Projekthäuser, in denen über drei Jahre hinweg zu einem Innovationsthema gemeinsam mit den Segmenten sowie mit externen Experten geforscht wird. So arbeitet aktuell das Projekthaus Medical Devices im Wachstumsfeld Healthcare Solutions an neuen Lösungen für die Medizintechnik und erweitert die Biomaterial- und Polymerkompetenzen von Evonik. Adressiert werden insbesondere Anwendungen in der Implantologie. Im Frühjahr 2016 zu Ende geführt wurde das Projekthaus Composites. Die Bilanz: Materialien und Prozesse, die eine automatisierte Produktion von Verbundwerkstoffen zu wirtschaftlichen Preisen ermöglichen. Mit dem Ende der Laufzeit sind die neuen Materialien und Systemlösungen in die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials integriert worden.

Generell üblich ist, dass wir bereits in einem frühen Projektstadium die im Konzern vorhandenen Chemiekompetenzen mit denen in der Verfahrenstechnik und im Engineering verknüpfen. So ermöglichen wir die rasche Umsetzung neuer Prozesse in eine effiziente industrielle Produktion.

Bedeutende Erfolgsfaktoren unserer F&E sind zudem der enge Austausch mit unseren Kunden sowie der Ausbau von Verbindungen mit externen Partnern. Zu neuen Märkten etwa, die für Evonik potenziell attraktiv sein können, schafft die Corporate-Innovation-Abteilung Industry Cross Innovation (IXI) Anknüpfungspunkte. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Branchen, die noch nicht in einer direkten Kundenbeziehung zu uns stehen, werden so marktgetriebene Projekte identifiziert. Dadurch sichert IXI strategische Innovationspartnerschaften, erkennt frühzeitig neue Märkte und liefert einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenswachstum. Eine Reihe von neu gestarteten Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen 2016 zeigt, wie wir durch industrieübergreifenden Austausch und Kompetenzbündelung entlang der Wertschöpfungskette zu marktreifen Lösungen mit und für unsere Partner kommen können.

Zugang zu innovativen Technologien sowie neuen Geschäftsoptionen sichert Evonik sich zudem durch Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten, die wir 2016 gezielt ausgebaut haben. In diesem Rahmen investieren wir in spezialisierte Technologiefonds und Start-ups mit strategischem Bezug zum Unternehmen. Dadurch erhalten wir bereits in sehr frühen Entwicklungsphasen Einblicke in innovative Technologien und Geschäfte, die zu unserer Wachstumsstrategie passen. In gemeinsamen Projekten entwickeln wir neue Produkte und Technologien und beschleunigen so unsere Innovation. Evonik ist seit 2012 im Bereich Venture Capital aktiv. Seither wurden insgesamt 15 Beteiligungen eingegangen.

Evonik Venture Capital: Neu-Investitionen 2016

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Name Sitz Technologie/Geschäftsmodell Strategische Ausrichtung auf folgende Evonik-Kompetenzen
Vivasure Medical Limited Galway (Irland) Vivasure hat eine Technologieplattform entwickelt, die es als einzige zugelassene, vollkommen synthetische Technologie ermöglicht, große Arteriotomien vollständig biologisch absorbierbar und nahtfrei zu schließen. Vivasure Medical nutzt das biologisch absorbierbare Polymer RESOMER', das sich bereits in zahlreichen Anwendungen bewährt hat und passt strategisch hervorragend zu den Kompetenzen von Evonik in der Gesundhefts- und Medizintechnologie.
Nanotech Industrial Solutions, Inc. Avenel (New Jersey, USA) Nanotech Industrial Solutions ist auf dem Markt für Schmierstoffadditive aktiv und spezialisiert sich auf Leistungssteigerung und Verschleißminimierung. Nanotech Industrial Solutions stellt eine neue Technologieplattform im Bereich der Schmierstoffadditive zur Verfügung und ist somit eine gute Ergänzung zu den Kompetenzen von Evonik als Technologieführer im Bereich der Öladditive.
Hosen Capital Fund III Peking (China) Hosen ist ein chinesischer Venture Capital Fonds mit dem Investitionsfokus auf die Wertschöpfungskette der chinesischen Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie. Mit der Investition in den „Hosen Capital Fund III" hat Evonik seine Venture-Capital-Aktivitäten in Asien weiter gestärkt. Die strategische Investition In Hosen bietet Einblicke, Verständnis und Möglichkeiten für die dynamische Umgestaltung des Lebensmittel- und Landwirtschaftsraums in China.

Darüber hinaus kooperieren wir mit Forschungseinrichtungen, Hochschulen und anderen Industrieunternehmen, um neueste Erkenntnisse in der Chemie, Biologie und Physik schnell ins Unternehmen zu übertragen sowie Bildung und Wissenschaft zu fördern. Strategische Partnerschaften verbinden uns mit führenden Universitäten in den USA, China, Saudi-Arabien sowie der staatlichen Forschungseinrichtung Singapurs (A*Star). Mit der Ruhr-Universität Bochum hat Evonik die Partnerschaft 2016 weiter ausgebaut und finanziert über fünf Jahre eine Stiftungsprofessur für organische Chemie. Unsere bewährte Partnerschaft mit der Universität Duisburg-Essen fördern wir mit einer Juniorprofessur, zehn Stipendien für Doktoranden und gemeinsamen Projekten. Eine bevorzugte Partnerschaft besteht weiterhin mit der Technischen Universität München.

Um unsere Netzwerke mit internationalen Spitzenforschern zu stärken, veranstaltet Evonik zudem in Deutschland, China, Japan und den USA regelmäßig das Wissenschaftsforum „Evonik Meets Science". Darin tauschen sich unsere Experten mit führenden Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen und Institutionen aus und präsentieren ihre gemeinsamen Forschungsergebnisse.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens sehen wir in der Innovationskultur, die mit unseren F&E-Aktivitäten gelebt und gefördert wird. Sie bestimmt, ob und wie schnell Beschäftigte gute Ideen erkennen, vorantreiben und in zusätzliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge verwandeln können. Dazu gehören Engagement, Leidenschaft und Durchhaltevermögen, aber bei mangelnder Erfolgsperspektive auch die Kraft zum Beenden von F&E-Projekten sowie der konstruktive Umgang mit Fehlern. Vor diesem Hintergrund verstehen wir uns als offenes, lernendes Unternehmen.

Um die Innovationskultur und zugleich den Open-Innovation-Prozess intern weiter zu stärken, wurden 2016 erstmals Ideen aus einem „Global Ideation Jam“ mit dem Entrepreneurship-Award ausgezeichnet.

Eine 2016 von Evonik in Auftrag gegebene Umfrage belegt unser Selbstverständnis im Hinblick auf unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie deren Erfolg. Befragt wurden weltweit mehr als 2.000 Personen, darunter Kunden, Lieferanten, Investoren, Politiker, Journalisten, Wissenschaftler sowie Mitarbeiter.

Annähernd die Hälfte der vom Meinungsforschungsinstitut forsa Befragten traut Evonik demnach zu, gemäß unserer Vision eines der innovativsten Unternehmen der Welt zu werden. Insgesamt 78 Prozent halten Evonik bereits heute für ein „innovatives“ oder gar „sehr innovatives Unternehmen“.

Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Element unserer Unternehmens- und Innovationskultur. Als Spezialchemiekonzern wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden sozial, ökologisch und ökonomisch ausbalancierte Lösungen erarbeiten. Deshalb richten wir unsere Innovationspipeline verstärkt auf Produkte für ressourcenschonende Anwendungen aus. Unsere marktorientierte F&E spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck unserer Kunden weiter zu verbessern und sich im Wettbewerb zu unterscheiden.

Unser Engagement hin zu noch mehr Innovationen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten, wird untermauert von der erstmaligen Aufnahme in die renommierten Nachhaltigkeits-Indizes „Dow Jones Sustainability Index (DJSI) World" und „DJSI Europe" im Herbst 2016. Besonders hohe Bewertungen erzielte Evonik hier bei allen umweltrelevanten Kriterien. Hervorgehoben wurden in dieser Hinsicht die Produkte CALOSTAT®, ein auf Siliziumdioxid basierender Dämmstoff, SEPURAN® Noble (hochselektive Membranen zur effizienten Gewinnung von Helium aus Erdgas oder Prozessgasen) sowie VISCOPLEX®12-199 (ein Öladditiv zur Viskositätsindexverbesserung, das unter anderem den Kraftstoffverbrauch senkt).

Die Innovationsstärke von Evonik kommt auch im Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2016 zum Ausdruck, den ein Projekt von Creavis in der Kategorie „Forschung“ gewann. In Zusammenarbeit mit der Verfahrenstechnik hat die Innovationseinheit ein neues Produktionsverfahren für thermoelektrische Generatoren (TEGs) zur Abwärmenutzung entwickelt, das die Herstellungskosten um bis zu 70 Prozent senkt. Bei Kraftfahrzeugen können TEGs helfen, die Lichtmaschinen zu entlasten und damit den Kraftstoffverbrauch zu verringem. In der Stahl-, Aluminium- und Glasindustrie lässt sich die Strahlungswärme von Halbzeugen oder die Abwärme von gasbetriebenen Öfen nutzen.

Marktorientierte Forschung & Entwicklung

Mit Blick auf die Wachstumsfelder unserer F&E-Aktivitäten haben wir 2016 bereits die ersten Produkte zur Markreife gebracht. So zum Beispiel Biotenside - eine neue Stoffklasse von biobasierten und vollständig biologisch hergestellten Tensiden mit verbesserten Eigenschaften.

Das Segment Nutrition & Care hat 2016 die Erweiterung des Produktportfolios in unseren Wachstumsfeldern deutlich vorangetrieben. Dabei wurden die eigenen Forschungskompetenzen durch die Akquisitionen und ein gegründetes Joint Venture sinnvoll ergänzt. So konnten neue Kompetenzen hinzugewonnen werden, die einen schnelleren Marktzugang ermöglichen.

Mit der Akquisition des Probiotikageschäfts der spanischen Firma NOREL, einem führenden Anbieter von Probiotika, hat Nutrition & Care die Forschung in diesem Gebiet intensiviert. Probiotika sind Zusatzstoffe in Futtermitteln, die langfristig eine möglichst antibiotikafreie Tierhaltung und damit einen wesentlichen Baustein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung bilden können. Probiotika sind ein wesentlicher Treiber für das Wachstumsfeld Sustainable Nutrition.

Mit der Übernahme des Biotechnologieunternehmens Transferra Nanosciences Inc. wird die Entwicklung im Wachstumsfeld Healthcare Solutions forciert. Transferra besitzt besondere Expertise in liposomalen Wirkstofffreisetzungssystemen und ermöglicht neue Entwicklungen auf Basis der gemeinsamen Kompetenzen.

Die F&E im Wachstumsfeld Advanced Food Ingredients wurde durch die Akquisition des norwegischen Herstellers von anthocyanhaltigen Inhaltsstoffen MedPalett AS vorangetrieben. Gemeinsam mit der Kompetenz von Evonik zur Herstellung von Wirkstofffreisetzungssystemen sollen damit neuartige Nahrungsergänzungsmittel hergestellt werden, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können.

In dem 2015 gegründeten Joint Venture RSC Evonik Sweeteners Ltd., Bangkok (Thailand) hat Evonik gemeinsam mit einem lokalen Zuckerproduzenten 2016 eine Pilotanlage am Standort Ban Pong zur Herstellung von Isomalt in Betrieb genommen. Das von Evonik entwickelte kostengünstige Herstellungsverfahren ermöglicht, im Wachstumsfeld Advanced Food Ingredients den wachsenden Bedarf an zuckerarmen und kalorienreduzierten Nahrungsmitteln im asiatischen Markt zu bedienen.

Das Segment Resource Efficiency hat im Jahr 2016 im Wachstumsfeld Smart Materials das Engagement im 3D­Druck-Markt weiter vorangetrieben. Das Segment beteiligt sich am „Open Platform Program“ von HP Inc. und entwickelt neue maßgeschneiderte Pulvermaterialien für die HP Multi Jet FusionTM-Technologie. Dadurch verspricht sich Evonik einen weiteren Entwicklungsschub bei den additiven Fertigungstechnologien in Richtung großserientauglicher Produktion von Bauteilen etwa für die Automobil- oder Luftfahrtindustrie. Mit dem Kunststoffpulver VESTOSINT 3D Z2773 hat Evonik das Portfolio spezieller Materialien für den 3D-Druck erweitert.

Der unternehmensinterne Innovationpreis im Bereich der Produktentwicklung ging im Jahr 2016 an ein Additiv zur Verbesserung des Rollwiderstands von Autoreifen. Es ist mit POLYVEST® ST gelungen, das bestehende Additivsystem im „grünen Reifen“ weiter und entscheidend zu optimieren. Das neue Additiv hat das Potenzial den Verbrauch von Autos signifikant weiter zu senken, ohne den Abrieb und die Nasshaftung des Reifens zu reduzieren.

Dem Segment Performance Materials ist es gelungen, ein Produkt in den Markt einzuführen, das den Trend in der Automobilindustrie hinsichtlich schwarzer, hochglänzender Karosserieanbauteile im Front- und Heckbereich der Fahrzeuge unterstützt. Dabei liegt der Fokus bei den geforderten Materialeigenschaften auf den mechanischen Kennwerten - neben der Witterungsbeständigkeit, der Kratzfestigkeit und der Farbtiefe. Das neue PLEXIGLAS® Hi-Gloss NTA-5 erfüllt alle diese Anforderungen. Aufgrund dieses ausgewogenen Eigenschaftsprofils ist es besonders für die Herstellung von robusten Bauteilen wie beispielsweise Kühlergrill, Lüftungsgitter und Zierblenden, aber auch für Spiegelgehäuse und Säulenblenden geeignet.

Das Segment Performance Materials arbeitet zudem an einem neuen Verfahren zur Herstellung von MMA auf Basis von Ethylen, das eine hohe Effizienz bei Rohstoff- und Energienutzung verspricht und neue Maßstäbe bei der Vermeidung von Emissionen und Abfällen setzt. Dieser neuartige Prozess beweist im technischen Pilotmaßstab bereits seine Robustheit und erfüllt die Erwartungen an die Performance.

5 Nachhaltigkeit

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Nachhaltigkeit ist zentraler Bestandteil unseres Leistungsversprechens „Kraft für Neues“. Produkte und Lösungen von Evonik tragen in zahlreichen Bereichen dazu bei, das Leben der Menschen zu verbessern und den Einsatz begrenzter Ressourcen zu schonen. Damit unterstützen wir die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen.

Evonik hat sich zur Wahrung der zehn Prinzipien des UN Global Compact verpflichtet und orientiert sich an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie den Leitlinien für multinationale Unternehmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Darüber hinaus engagieren wir uns in zahlreichen Netzwerken, wie der Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland „Chemie3“ oder im Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD). Zusammen mit dem Verhaltenskodex bilden unsere Global Social Policy und unsere Werte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität den Rahmen für die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Evonik. Außerdem verabschiedete der Vorstand im Sommer 2016 eine Menschenrechtliche Grundsatzerklärung. Mit alldem bekennen wir uns auch zur „Vision 2050“ des WBCSD. Diese beschreibt den Weg in eine nachhaltige Welt, in der im Jahr 2050 rund 9 Milliarden Menschen gut und im Einklang mit den begrenzten Ressourcen der Erde leben.

Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln von Management, Führungskräften und Mitarbeitern Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie greift daher die in der Konzernstrategie identifizierten Wachstumsmärkte Gesundheit, Ernährung und Ressourceneffizienz auf und legt Handlungsfelder für ein möglichst ausgewogenes Management ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren fest.

Nachhaltigkeitsmanagement bei Evonik

Entsprechend der Bedeutung nachhaltiger Entwicklungen für das Geschäft von Evonik liegt die Gesamtverantwortung für Nachhaltigkeit beim Vorstand. Zuständiges Vorstandsmitglied ist der Personalvorstand, der auch alle klimarelevanten Aspekte bei Evonik verantwortet. Der Zentralbereich Corporate Responsibility legt den strategischen Rahmen für das Nachhaltigkeitsmanagement fest und koordiniert die konzernweite Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit anderen Zentralfunktionen und den operativen Segmenten.

Austausch mit Stakeholdergruppen intensiviert

Der Dialog mit unseren Stakeholdern ist für uns wichtig. Dadurch können wir Trends und künftige Anforderungen frühzeitig erkennen sowie unterschiedliche Perspektiven besser verstehen. Um diesen Austausch weiter zu verbessern, wurde die Auswahl der für unser Unternehmen relevanten Stakeholder von uns erneut analysiert und systematisch gruppiert. Anschließend haben wir die Stakeholdergruppen thematisch gebündelt und nach mittelbarem beziehungsweise unmittelbarem Einfluss auf Evonik differenziert.

Ein Schwerpunkt unserer Stakeholderdialoge lag im Berichtsjahr auf dem Thema „Gesunde Ernährung für eine zukunftsfähige Welt“. Der Zentralbereich Corporate Responsibility und das Geschäftsgebiet Animal Nutrition diskutierten darüber in Berlin mit rund 80 Stakeholdern aus Politik, Nichtregierungsorganisationen, Verbänden und Hochschulen sowie Kunden und Lieferanten. Die Erkenntnisse daraus fließen unmittelbar in die Nachhaltigkeitsaktivitäten insbesondere des Geschäftsgebiets Animal Nutrition ein.

Wichtige Rückmeldungen zur Nachhaltigkeitsleistung von Evonik erhalten wir auch in unseren Gesprächen mit Kapitalmarktvertretern. Immer mehr Investoren beziehen in ihre Anlageentscheidung nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische, soziale und Governance-Kriterien ein.

Nachhaltigkeitsanalyse der Geschäfte weiter vorangetrieben

Die Nachfrage unserer Kunden nach Produkten und Lösungen, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen, nimmt stetig zu. Nachhaltigkeit entwickelt sich in vielen Märkten zu einem kaufentscheidenden Zusatzaspekt, wird also zunehmend geschäftsrelevant. Dementsprechend liegt auch in unserer marktorientierten Forschung & Entwicklung besonderes Augenmerk auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Evonik verfügt so über gute Voraussetzungen, seine führenden Marktpositionen durch innovative Lösungen abzusichern und neue Wachstumsmärkte mit einem spürbaren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu erschließen.

Um den Beitrag nachhaltiger Produkte zum Geschäftserfolg messbar und damit steuerbar zu machen, haben wir die Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte 2016 weiter vorangetrieben. Außerdem haben wir unsere Methodik verfeinert und von unabhängigen Prüfern validieren lassen.

Evonik erstmals in den Dow Jones Sustainability Indizes World und Europe

Evonik ist Mitglied in den nachhaltigkeitsorientierten Indexfamilien FTSE4Good Global und STOXX® Global ESG Leaders. Auch bei bedeutenden Nachhaltigkeits-Ratingagenturen - wie Oekom Research oder Sustainalytics - konnten wir uns im Spitzenfeld der Chemiebranche positionieren.

Da sich der Streubesitz von Evonik Ende 2015 von 14 auf 32 Prozent deutlich erhöht hatte, wurden wir 2016 erstmals zur Teilnahme am DJSI World eingeladen. Evonik gelang sowohl der Sprung in den DJSI World als auch in den DJSI Europe - ein Meilenstein für unser Nachhaltigkeitsmanagement. Besonders hohe Bewertungen erzielten wir bei allen umweltrelevanten Kriterien.

Im Herbst 2016 erhielt Evonik den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Forschung“. Ausgezeichnet wurde ein von der Evonik Creavis GmbH entwickeltes neues Produktionsverfahren für thermoelektrische Generatoren. Darüber hinaus wurde Evonik in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigstes Großunternehmen 2016“ unter die Top 5 nominiert.

Diese Auszeichnungen sind für uns zusätzlicher Ansporn, unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gezielt voranzutreiben.

5.1 Mitarbeiter

Leicht höhere Mitarbeiterzahl

Zum Jahresende 2016 waren im Evonik-Konzern 34.351 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2015 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter um 775 Personen. Dies resultierte vor allem aus Zukäufen und Investitionen in Wachstumsprojekte in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency. Gegenläufig wirkten die Umsetzung des Programms Administration Excellence zur Effizienzsteigerung sowie einzelne kleinere Optimierungen in den Chemiesegmenten.

Mitarbeiter nach Segmenten

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  31.12.2016 31.12.2015
Nutrition & Care 7.594 7.165
Resource Efficiency 8.928 8.662
Performance Materials 4.393 4.380
Services 12.892 12.668
Sonstige Aktivitäten 544 701
Evonik 34.351 33.576

Knapp zwei Drittel unserer Mitarbeiter beschäftigen wir in Deutschland. Weitere Mitarbeiterschwerpunkte bilden entsprechend unserer globalen Unternehmensführung die Regionen Asien-Pazifik (2016: 15 Prozent) und Nordamerika (2016: 11 Prozent).

Rund 25 Prozent der Mitarbeiter sind weiblich (2015: rund 24 Prozent). Die Altersstruktur hat mit insgesamt etwa 44 Prozent der Mitarbeiter weiterhin einen Schwerpunkt in den Altersgruppen ab 46 Jahren (2015: 44 Prozent). Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter betrug im Berichtsjahr 41,8 Jahre (2015: 41,7 Jahre).

Aktive Integration des Spezialadditivgeschäfts von Air Products

Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags zum Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products im Mai 2016 starteten die Aktivitäten zur anstehenden Integration von rund 1.100 Mitarbeitern in 19 Ländern. Dies betraf die Vorbereitung von Betriebsübergängen, die Unterbreitung von Arbeitsvertragsangeboten und die Bereitstellung funktionierender Prozesse wie Entgeltabrechnung oder Bewerbermanagement. Ein wichtiger Meilenstein war zudem die Zuordnung aller Mitarbeiter in die neue Organisation. Mit dem Vollzug der Akquisition am 3. Januar 2017 folgt die endgültige Integration der neuen Mitarbeiter. Dies umfasst die Einbeziehung der Beschäftigten in Incentive-Systeme, Stellenbewertungen oder Fortbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen sowie die Förderung des kulturellen Zusammenwachsens.

Creating. together. - ein gemeinsamer Rahmen für die Personalarbeit im Konzern

Die erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung der Unternehmensstrategie wird maßgeblich durch die Mitarbeiter von Evonik getragen. Dabei sind Innovationskraft und Unternehmertum wichtige Treiber, um unsere Unternehmensziele Wachstum und Effizienzsteigerung erreichen zu können.

Unsere Personalstrategie baut auf gemeinsamen verlässlichen Konzernwerten auf und ermöglicht die Nutzung von Synergiepotenzialen im Konzernverbund, z. B. durch eine einheitliche Arbeitgebermarke, Talentprogramme und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir schaffen Orientierung und bieten gleichzeitig genügend Spielraum für unsere Segmente, um sich - sofern notwendig - zu differenzieren.

Bei unserer Personalstrategie setzen wir auf eine gesunde Leistungskultur, einen partnerschaftlichen Dialog im Unternehmen und auf exzellente Personalprozesse. Strategisch fokussiert sich unsere Personalarbeit auf die Handlungsfelder Gewinnung (discovering. together.), Entwicklung (progressing. together.),

Leistung (performing. together.), Bindung (connecting. together.) und Führung (leading. together.).

Im Rahmen unseres jährlichen Strategieprozesses haben wir gemeinsam mit den operativen Geschäftseinheiten und den Regionalorganisationen unter Berücksichtigung der relevanten Entwicklungen in Politik und Gesellschaft Maßnahmen zu den einzelnen Handlungsfeldern definiert und umgesetzt. Durch die systematische Bearbeitung unserer Handlungsfelder sichern wir nachhaltig unsere Attraktivität als Arbeitgeber sowie die Qualifikation und Motivation unserer Belegschaft.

Gewinnung - discovering. together.

Im Handlungsfeld Gewinnung steht die globale Positionierung von Evonik als starke Arbeitgebermarke im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, kreative und kompetente Menschen mit hohem Potenzial für Evonik zu gewinnen. Neben verschiedenen klassischen und modernen Rekrutierungselementen geht es auch um Maßnahmen für einen erfolgreichen Start der neuen Mitarbeiter und Führungskräfte im Unternehmen.

Employer Branding - Als attraktiver Arbeitgeber positioniert

Im Wettbewerb um die besten Talente, Mitarbeiter und Führungskräfte ist eine weltweit einheitliche und starke Arbeitgebermarke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Unser Versprechen „Exploring opportunities. Growing together.“ drückt aus, wofür wir als Arbeitgeber stehen: vielfältige globale Entwicklungsmöglichkeiten und Teamspirit. Dafür gehen wir beim Employer Branding kreative und ungewöhnliche Wege. Im Herbst 2016 haben wir an sechs deutschen Universitäten mit der Aktion „Elevator Pitch“ zu spontanen Präsentationen in wissenschaftlichen Themen herausgefordert. Belohnt wurde das Mitmachen unter anderem mit einem professionellen Präsentations-Coaching. Über ein freiwilliges, öffentliches Voting konnten die Teilnehmer zusätzlich eine Reise zum Evonik Standort in Singapur gewinnen. Von den insgesamt 360 Studierenden, die die Herausforderung annahmen, beteiligten sich 84 mit ihrem Video an dem Voting.

Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit studentischen Netzwerken haben wir 2016 zudem das Enactus-Team der RWTH Aachen mit dem Verein Utho Ngathi - südliches Afrika e. V. sowie unserem Geschäftsgebiet Animal Nutrition vernetzt. Gemeinsam bauten diese Partner eine solarbetriebene Fischzucht in Sambia auf, mit welcher das Studententeam beim Enactus Worldcup im September 2016 in Toronto unter 3.500 Teilnehmern aus 36 Ländern den 3. Platz belegte.

Verschiedene Auszeichnungen und Umfrageergebnisse bestätigen: Evonik zählt schon heute zu Deutschlands attraktivsten Arbeitgebern. In einer von DEUTSCHLAND TEST und dem Wirtschaftsmagazin Focus Money durchgeführten Studie setzte sich Evonik als bester Ausbilder innerhalb der deutschen Chemiebranche durch. Auch in China ist Evonik 2016 erneut unter den beliebtesten Arbeitgebern gelistet, die vom Top Employer Institute veröffentlicht werden.

Moderne Recruiting-Instrumente ausgebaut

Zur Gewinnung potenzieller Mitarbeiter ist es auch wichtig, frühzeitig den Kontakt zu relevanten Nachwuchskräften aufzubauen. Wir setzen dabei weltweit auf eine zielgerichtete Zusammenarbeit mit ausgewählten Hochschulen und Universitäten. Die Auswahl treffen wir gemeinsam mit den Fachbereichen. In Deutschland unterstützen wir zum Beispiel im Rahmen des Deutschlandstipendiums zusammen mit dem Bund besonders engagierte Studierende an 13 Hochschulen. Wir bieten unter anderem Praktikumsmöglichkeiten sowie im Rahmen konkreter Projekte im Evonik-Konzern auch Unterstützung bei Abschlussarbeiten an.

Über unser Studentenbindungsprogramm „Evonik Perspectives“ bleiben wir mit jenen Studierenden, die während ihres Praktikums überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben, weiter in Kontakt. Viele der Programmteilnehmer steigen nach dem Studium bei Evonik ein.

Für die Gewinnung externer Talente auf der Ebene von Schlüssel- und Führungspositionen gibt es bei Evonik die weltweite Talentrekrutierungsinitiative RISE, die wir 2016 erfolgreich weitergeführt haben. Besonderen Wert legen wir dabei - neben der Eignung für eine bestimmte Stelle - auf das vorhandene Potenzial für weiterführende Aufgaben. Zudem achten wir bei der zukunftsorientierten Gewinnung neuer Mitarbeiter auch verstärkt auf Diversity. Um den Blick für Talente noch weiter zu schärfen, haben wir Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen und Regionen hierzu auf unsere konzernweiten Talentindikatoren geschult und moderne Interviewtechniken aufgefrischt.

Entwicklung - progressing. together.

Im Handlungsfeld Entwicklung geht es darum, Potenziale und Talente zu erkennen und Mitarbeiter entsprechend zu entwickeln, zu fördern und zu fordern. Wir gehen dabei individuell auf Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse ein und bieten ihnen Möglichkeiten zur Entfaltung. Damit legen wir den Grundstein für eine nachhaltige Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen.

Aus- und Weiterbildung für Fachkräfte von heute und morgen

Evonik gewinnt seine Fachkräfte weiterhin gezielt aus dem eigenen Nachwuchs, den wir mit hohem Ausbildungsengagement schulen und weiterentwickeln. Die Ausbildungs- und vor allem Übernahmezahlen der ausgebildeten Fachkräfte leiten sich aus dem Personalbedarf der einzelnen Einheiten ab, wodurch wir den Neuanfängern nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine klare Zukunftsperspektive eröffnen. Zugleich können wir damit dem demografischen Wandel gezielt entgegentreten.

Zum Jahresende 2016 bildeten wir in Deutschland insgesamt rund 1.950 junge Menschen an 17 Standorten in mehr als 40 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen aus - rund 390 davon für andere Unternehmen. 2016 begannen rund 530 neue Auszubildende ihren beruflichen Werdegang bei Evonik, darunter 11 Flüchtlinge. Mit rund 8 Prozent lag unsere Ausbildungsquote erneut deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Im Projekt „Start in den Beruf“ besetzten wir zum Jahresende 2016 zudem 51 Plätze, davon 11 für jugendliche Flüchtlinge. Insgesamt wurden im Projektjahr 2016/2017 90 Plätze in der Berufsvorbereitung angeboten, davon 20 für Flüchtlinge. Insgesamt investierten wir im Berichtsjahr rund 69 Millionen € in die Ausbildung unserer Mitarbeiter.

Die kontinuierliche und auf den Unternehmensbedarf ausgerichtete Weiterentwicklung unseres Fachpersonals ist ebenfalls ein Kernelement unseres HR-Engagements. Dazu bieten wir dezentral in den Segmenten, an den einzelnen Standorten sowie zentral und übergreifend zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen an.

Talentmanagement - Entwicklung der Führungskräfte von morgen

Für Schlüsselfunktionen entwickeln wir im Rahmen unseres Talentmanagements Potenzialträger über Hierarchien, Funktionen und organisatorische Einheiten hinweg.

Ein klarer jährlicher Prozess von Personalkonferenzen mit Vorstandsbeteiligung sichert geschäftsorientiert und konzernweit den kontinuierlichen Austausch über Talente, Funktionen und Nachfolgeszenarien. Neben anspruchsvollen Programmen zu Führungs- und Managementthemen mit renommierten Business Schools wie IMD in Lausanne haben wir eine weitere Säule etabliert, die ethische Aspekte, Werte und Persönlichkeitsentwicklung beinhaltet.

2016 haben wir zudem ein Pilotprogramm durchgeführt, in dem vor dem Hintergrund historischer Verantwortung der Evonik-Vorgängergesellschaften aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen diskutiert werden. Ziel ist, die Verantwortung und Rolle von Unternehmen und Führungskräften in Politik und Gesellschaft zu reflektieren und persönliche Handlungsoptionen zu diskutieren. Ganz im Sinne von: Starke Persönlichkeiten werden auch starke Führungskräfte.

Leistung - performing. together.

Eine gesunde Leistungsorientierung als Basis für den Unternehmenserfolg und die individuelle Motivation jedes Mitarbeiters ist der Fokus im Handlungsfeld Leistung. Dabei spielt eine faire, leistungsgerechte Vergütung eine ebenso zentrale Rolle wie das jährliche Mitarbeitergespräch mit persönlicher Leistungsbeurteilung.

2016 lag der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben und dem Aufwand für die Altersvorsorge mit 3.128 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres (3.121 Millionen €). Die Personalaufwandsquote lag damit bezogen auf den Umsatz bei 24,6 Prozent (Vorjahr: 23,1 Prozent).

Vergütung - weltweit einheitliche Bewertungskriterien

Bei der Ausgestaltung der Vergütungssysteme legt Evonik auf Grundlage weltweit einheitlicher Bewertungskriterien Wert auf marktkonforme und leistungsgerechte Entgelte bei Fach- und Führungsfunktionen. Für große Teile der Belegschaft enthält die Vergütung variable Komponenten, die sich am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens oder an der persönlichen Leistung orientieren.

Seit drei Jahren bieten wir unseren Mitarbeitern in Deutschland, Belgien und den USA darüber hinaus das Mitarbeiteraktienprogramm „Share“ an. Die Beteiligungsquote erreichte mit rund 38 Prozent einen neuen Höchstwert. Besonders herausragend ist die Beteiligung in Deutschland, wo das Teilnahmeniveau knapp 43 Prozent erreichte und damit das dritte Mal in Folge anstieg. Insgesamt nahmen 2016 weltweit über 10.000 Beschäftigte einschließlich Auszubildender an "Share" teil. Sie erwarben dabei rund 380.000 Aktien, für die sie aufgrund der Förderung durch das Unternehmen rund 130.000 Gratisaktien erhielten.

Altersversorgung als Teil der Gesamtvergütung

Evonik unterstützt den Großteil der Mitarbeiter in der Vorsorge für ein gesichertes Leben im Alter - entweder direkt oder durch Beitragszahlungen an externe Einrichtungen. Dabei richten sich die Leistungen an den jeweiligen wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern aus. Insbesondere in Deutschland, den USA und einigen europäischen Ländern bilden Arbeitgeberbeiträge in Pensionspläne ein wichtiges Element einer wettbewerbsfähigen Gesamtvergütung.

Bindung - connecting. together.

Im Handlungsfeld Bindung setzen wir aktiv auf Vielfalt, um gemeinschaftlich erfolgreich zu sein. Durch identitätsstiftende Konzernwerte sowie eine gemeinsame und für jeden Mitarbeiter erlebbare Unternehmenskultur erreichen wir auch über notwendige Veränderungsprozesse hinaus eine hohe Bindung an das Unternehmen.

Diversity - Vielfalt entscheidet

Diversity spielt bei Evonik seit Jahren eine wichtige Rolle. Eine gute Mischung aus unterschiedlichen Nationalitäten, Geschlechtern, Ausbildungsfachrichtungen und Berufserfahrungen sowie eine durchmischte Altersstruktur sehen wir als klaren Wettbewerbsvorteil. Ausgangspunkt ist unsere Diversity-Strategie, der gelebte Beweis sind konkrete Maßnahmen, die sich im Unternehmensalltag auswirken. So sind Gender-Netzwerke, WoMentoring, aber auch klare Diversity-Ziele für Führungskräfte im besten Sinne bereits Routine. Noch deutlicher ist Vielfalt in den Steuerungsalltag unseres Top-Managements durch das neu gegründete Diversity-Council gerückt. Dieses hochrangig besetzte Steuerungsgremium entwickelt angelehnt an unsere Managementstruktur die Diversity-Strategie weiter und stellt über die konzernweite Bündelung effiziente und sichtbare Maßnahmen zielgerichtet und zukunftsorientiert sicher.

Mitarbeiterbefragung - Maßnahmen nach der Befragung

Ein wichtiger Indikator für die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und eine erlebbare Unternehmenskultur ist die im dreijährigen Turnus durchgeführte Mitarbeiterbefragung (MAB). Bei der im November 2015 durchgeführten Befragung wurde zum ersten Mal mit dem Führungsqualitätsindex die wahrgenommene Führungsqualität beurteilt, mit 143 von 200 möglichen Punkten. Der Commitment Index lag bei ebenfalls guten 151 Punkten.

Das Feedback der Mitarbeiter zeigte aber auch vier Kernthemen auf, die weiter verbessert werden sollen und an denen auf segment-, regional- und konzernweiter Ebene gearbeitet wird.

Im Nachgang zur Befragung lag 2016 der Fokus zum einen darauf, sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter in die Entwicklung von Maßnahmen zur Erreichung einer unternehmensweiten Kultur einbezogen werden. Auf jeder Ebene arbeiten Manager mit Mitarbeitern zur Entwicklung individueller und für sie relevanter Maßnahmen zusammen. Zum Jahresende 2016 gab es rund 1.970 Maßnahmen, die bereichsübergreifend in allen Segmenten und Regionen bearbeitet werden.

Parallel starteten wir die MAB-Themenseite mit Ergebnissen der Segmente und Regionen, in Umsetzung befindlichen Maßnahmen und Best-Practice-Beispielen aus allen Teilen des Konzerns, um für Transparenz zu sorgen und aktuelle Informationen anzubieten. Im Sinne einer erlebbaren Unternehmenskultur werden wir uns 2017 darauf konzentrieren, eine stichprobenhafte Zwischenbefragung (sogenannte Pulsbefragung) durchzuführen. Auf diese Weise wollen wir Feedback darüber erhalten, ob die ergriffenen Maßnahmen aus Sicht der Mitarbeiter relevant sind und wahrgenommen werden.

Einklang von Beruf und Familie

Gesunde und leistungsbereite Mitarbeiter sind für Evonik Teil der unternehmerischen Verantwortung und zugleich Schlüssel zum Erfolg. Unser Programm „well@work“ umfasst alle Themen, die die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität der Mitarbeiter von Evonik erhalten und ausbauen. Im Bereich des Gesundheitsmanagements etwa werden deutschlandweit Seminare angeboten, in denen es um gesunde Ernährung, Stressbewältigung oder sinnvolle körperliche Aktivität geht. Zudem hält Evonik für seine Mitarbeiter ein breites Sportangebot bereit - vom Yoga bis hin zu klassischen Fitnesskursen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genießt bei Evonik seit Jahren ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert und gehört zum ganzheitlichen well@work-Ansatz. Die regelmäßige Überprüfung unserer Leistungen und die Verleihung des Zertifikats berufundfamilie der Hertie-Stiftung im Jahr 2016 mit Gültigkeit bis 2018 belegen das konsequente Engagement für unsere familienfreundliche und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Kernelemente dieser Politik sind die Unterstützung bei der Kinderbetreuung und die Gewährung flexibler Arbeitszeitmodelle.

Führung - leading. together.

Im Handlungsfeld Führung setzt Evonik auf ein konzernweit einheitliches und erlebbares Führungsverständnis, dessen Kern ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften ist.

Unser Ziel ist es, gute und authentische Führung bei Evonik als ein Qualitätsmerkmal an allen Standorten sicherzustellen. Deshalb haben wir die Inhalte unserer Trainings weltweit harmonisiert, die auf eine Führungsaufgabe vorbereiten. Damit wollen wir mit Blick auf unsere Unternehmenskultur eine hochqualitative Führungsleistung nachhaltig implementieren.

Werteorientierte Unternehmenssteuerung braucht starke Führungskräfte. Daher haben auch im Jahr 2016 wieder 25 Konzerntalente in Kooperation mit Habitat for Humanity ihren Beitrag zum Hausbauprojekt in Vietnam geleistet und ihre persönlichen Maßstäbe dabei neu bestimmt. In einem Programm in Kooperation mit der evangelischen und katholischen Kirche reflektierten 30 Konzerntalente zudem Themen wie Ethik, Werte und Moral. Zusätzlich wurde dieses Programm in internationaler Besetzung mit 15 Teilnehmern aus aller Welt pilotiert - eine spannende Bereicherung um interkulturelle Aspekte mit dem Titel: „Taking the lead - with passion and value orientation“.

5.2 Umwelt, Sicherheit, Gesundheit

Anspruchsvolle Umweltziele

Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Eine weitere ist der schonende Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen, bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung und steigenden Wohlstandsniveaus. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Wichtige ökologische Handlungsfelder leiten sich aus Effizienzaspekten ab und sind für uns vornehmlich die Reduktion des Energieverbrauchs, Verminderung der Emissionen in die Luft und in Gewässer bzw. der effiziente Einsatz der Ressource Wasser.

Darüber hinaus entwickeln wir Produkte, die ihrerseits einen spürbaren Beitrag leisten, um ökonomischen Erfolg und ökologischen Fortschritt zuverlässig miteinander zu verbinden. Die Verbesserung des eigenen ökologischen Fußabdrucks ist neben dem Aspekt internationaler Wettbewerbsfähigkeit aber auch eine Frage öffentlicher Akzeptanz und politischer Opportunität. Unsere strategische Ausrichtung trägt diesen Rahmenbedingungen umfassend Rechnung.

Für den Zeitraum 2013 bis 2020 (Referenzjahr 2012) haben wir uns anspruchsvolle Umweltziele gesetzt:

Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen11 um 12 Prozent.

Reduzierung der spezifischen Wasserförderung12 um 10 Prozent.

11 Energie- und prozessbedingt gemäß Greenhouse Gas Protocol. Scope 2-Emissionen nach dem marktbasierten Ansatz berechnet.
12 Ohne standortbedingte Sondereffekte bei der Förderung von Oberflächen- bzw. Grundwasser.

Beim nachhaltigen Abfallmanagement setzen wir unsere Anstrengungen zur Ressourcenschonung fort.

Auch 2016 haben wir weitere Fortschritte erzielt, die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette weiter zu verringem. Grundlage ist ein funktionierendes Umweltmanagementsystem, dessen Integration in die Unternehmensprozesse ein fortwährender Prozess und Teil unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist. Bei Evonik sind Anlagen, technische Systeme, Verfahren sowie Produkte einem Verantwortlichen - etwa durch Stellenbeschreibungen oder Delegationsschreiben - zugeordnet.

Unser Managementsystem für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität gilt für den gesamten Evonik-Konzern. Zusätzlich verpflichten wir unsere produzierenden Standorte zu einer Zertifizierung nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001. Durch die bei neuen Einheiten notwendige Aufbau- und Vorbereitungsphase schwankt die Quote der Produktionsmengen mit ISO 14001-Zertifizierung, liegt aber immer zwischen 95 und 100 Prozent. Die Umsetzung überprüfen wir mit Audits in den Segmenten, in den Regionen und an den Standorten. Im Jahr 2016 führten wir - neben anderen themenspezifischen Audits - weltweit 60 USGQ-Audits durch.

Sicherheit als Managementaufgabe

Besonders wichtig nehmen wir unsere Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit, ob bei der Produktion unserer Produkte oder beim Transport der Güter zu unseren Kunden. Wir schützen sowohl unsere Mitarbeiter und die Anwohner unserer Standorte als auch die Umwelt vor möglichen negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Die konzernweite Initiative „Sicherheit bei Evonik“ haben wir als ständigen Prozess zur Entwicklung unserer Sicherheitskultur und als grundlegenden Managementansatz für alle Themen der betrieblichen Sicherheit und der Verkehrssicherheit fest etabliert. Unser Sicherheitsleitbild und der Rahmen zur Sicherheitskultur geben Struktur und Richtung für unsere Konzernziele und Aktivitäten vor. Verbindliche Handlungsgrundsätze gelten für alle unsere Mitarbeiter, ob Mitarbeiter vor Ort oder im Management, und geben klare und überprüfbare Orientierung für persönliches Verhalten und Führung vor.

Unfallhäufigkeit leicht verschlechtert, aber unter der Obergrenze

Besonders im Fokus unserer Initiative steht die Sicherheit unserer Mitarbeiter - bei der Arbeit und auf dem Weg von und zur Arbeitsstelle, aber auch die Sicherheit der für uns tätigen Fremdfirmenmitarbeiter an unseren Standortgeländen. 2016 blieb die Unfallhäufigkeit13 der eigenen Mitarbeiter mit 1,2 unter unserer selbst gesteckten Obergrenze von 1,3. Gegenüber Vorjahr (1,0) hat sie sich jedoch leicht verschlechtert. Aus den Unfalldiskussionen haben wir wertvolle Hinweise für die zukünftige Vermeidung abgeleitet und an die Mitarbeiter kommuniziert.

13 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden.

Im Berichtsjahr verzeichneten wir keinen tödlichen Arbeitsunfall eines eigenen Mitarbeiters oder eines Fremdfirmenmitarbeiters an einem unserer Standorte. Auch tödliche Wegeunfälle - auf dem Weg von und zur Arbeit sowie auf Dienstreisen - ereigneten sich nicht.

Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter (Anzahl der Arbeitsunfälle von Fremdfirmenmitarbeitern mit Ausfalltagen pro 1 Million Arbeitsstunden) ist mit 3,1 im Vergleich zum Vorjahr (2,9) leicht gestiegen.

Deutliche Verbesserung bei der Ereignishäufigkeit

Die Prozesssicherheit unserer Anlagen ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Initiative. Die Konzepte zur Verhinderung von Brand oder Austritt gefährlicher Stoffe werden regelmäßig und umfassend analysiert. Ziel ist es, Risiken so frühzeitig zu erkennen, dass entsprechende Schutzkonzepte entwickelt werden können, die den Gefahreneintritt zuverlässig verhindern. Unsere Anlagensicherheit beobachten und bewerten wir mit der Kennzahl Ereignishäufigkeit14, die Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen auch schon mit nur geringen oder keinen Schäden erfasst (Process Safety Performance Indicator gemäß European Chemical Industry Council, Cefic). 2016 hat sich der Indikator deutlich auf 43 Punkte (Vorjahr: 55 Punkte) verbessert. Auch unsere selbst gesetzte Obergrenze von maximal 48 Punkten haben wir damit spürbar unterschritten. Damit haben unsere in den Jahren 2015 und 2016 ergriffenen Maßnahmen Wirkung gezeigt. Insbesondere im Bereich Prozesssicherheit werden die Maßnahmen aus 2016 intensiviert, um die positive Entwicklung im Jahr 2017 zu unterstützen.

14 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Segmente bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100).

Bei externen Unternehmensvergleichen wird auch eine andere gängige Kennzahl zur Anlagensicherheit verwendet, die als Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden aller Mitarbeiter im Konzern definiert ist. Diese betrug für Evonik 1,0 (Vorjahr: 1,3).

Damit die Sicherheitskonzepte zur Verhinderung von Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen weltweit einem gleich hohen Sicherheitsstandard genügen, werden diese unter Einbeziehung von ausgesuchten und erfahrenen Sicherheitsexperten erstellt. Diese sind in unserem Global Process Safety Competence Center (GPSC) und in dem vom GPSC fachlich geführten Global Safety Expert Network zusammengefasst.

Sicherheitsziele für 2017

Wir geben jährlich einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor. Für 2017 lauten diese erneut:

Die Unfallhäufigkeit soll maximal 1,3 betragen.

Die Ereignishäufigkeit soll - bezogen auf den Basiswert von 2008 - maximal 48 betragen.

Carbon Disclosure Project - Klimaberichterstattung auf hohem Niveau

Unternehmerische Wachstumspotenziale ergeben sich aus der systematischen Anpassung von Produkten und Dienstleistungen an globale Megatrends. Das gilt auch für die Herausforderung des weltweiten Klimawandels. Zahlreiche Produktinnovationen von Evonik tragen dazu bei, die Energieeffizienz in nachgelagerten Wertschöpfungsketten zu verbessern, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu mindern. Unsere Additive für Schmiermittel sind dafür ein bewährtes Beispiel. Mit Hydraulikölen, die unsere DYNAVIS®-Additive enthalten, kann die Produktivität von Baggerfahrzeugen um bis zu 30 Prozent erhöht werden - bei gleichzeitiger Treibstoffersparnis von ebenfalls bis zu 30 Prozent. Die genauen Einsparungen können interessierte Unternehmen dank eines auf der DYNAVIS®-Internetseite zur Verfügung gestellten Kalkulators selbstständig berechnen.

Darüber hinaus sind wir bestrebt, unsere Berichterstattung zu wesentlichen Umweltindikatoren stets weiter zu verbessern, und stehen im intensiven Austausch mit Ratingagenturen, wie zum Beispiel dem Carbon Disclosure Project. Weltweit erhebt CDP alljährlich detaillierte Daten von Unternehmen über deren Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch. Darüber hinaus werden Chancen und Risiken aus dem Klimawandel für die Geschäftstätigkeit und deren strategische Berücksichtigung bei der Unternehmensführung bewertet. Aktuell bündelt CDP das Informationsbedürfnis von über 800 institutionellen Investoren mit einem Anlagevermögen von mehr als 100 Billionen US-$. Aus den erhobenen Daten können die Investoren das Klima-Risikoprofil der betrachteten Unternehmen ableiten und in ihre Investitionsentscheidung einfließen lassen.

2016 konnten wir das im Jahr 2015 erzielte sehr gute Ergebnis bestätigen: Evonik erreichte mit einem Score von „A-“ in der Klimawandelberichterstattung den Status „Index/Country Leader im MDAX" und gehört damit zu den 15 Prozent besten MDAX-Unternehmen.

Geringere CO2-Emissionen15

Die CO2-Emissionen gingen 2016 von 9,7 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 9,4 Millionen Tonnen zurück, obwohl die Produktionsmenge im gleichen Zeitraum von 10,4 Millionen Tonnen auf 10,6 Millionen Tonnen zunahm. Der Rückgang der Emissionen resultiert hauptsächlich aus dem Ersatz eines kohlebefeuerten Kraftwerkblocks durch ein neues hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Marl sowie der Umsetzung gezielter Energieeffizienzmaßnahmen.

15 Die direkten CO2-Emissionen (sogenannte Scope-1-Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol) stammen aus der Energieerzeugung und der Produktion. Die indirekten CO2-Emissionen kommen aus dem Zukauf von Energie, sogenannte Scope-2-Emissionen. Sie wurden nach dem marktbasierten (market-based) Ansatz berechnet.

Von den 27 Anlagen, die Evonik betreibt und die den Regelungen des CO2 -Emissionshandels (EU Emissions Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 3,7 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Die Reduzierung um 0,3 Millionen Tonnen CO2 gegenüber 2015 stammt im Wesentlichen ebenfalls aus dem veränderten Brennstoffmix in Marl.

Umweltschutzinvestitionen und -betriebskosten

Für eine weitere Verbesserung des Umweltschutzes wurden im Berichtsjahr 37 Millionen € (Vorjahr: 43 Millionen €) investiert. Der Rückgang zum Vorjahr ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2015 größere Investitionsprojekte, wie z. B. die Kapazitätserweiterung für Spezialkieselsäuren in Ako (Japan), abgeschlossen wurden. Die Betriebskosten für den Umweltschutz stiegen 2016 leicht auf 292 Millionen € (Vorjahr: 283 Millionen €).

Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Notfallmanagement Hand in Hand

Der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern kommen wir auch mit vielfältigen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Gesundheit unserer Mitarbeiter nach. Diese Angebote sind fester Bestandteil unseres Konzernprogramms well@work16.

16 Siehe auch Kapitel Mitarbeiter.

Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung setzt Evonik vor allem auf die Unterstützung eines gesunden Lebensstils mit Maßnahmen zu den Themenfeldern Bewegung, gesunde Ernährung, Work-Life-Balance, Suchtvermeidung und Infektionsprophylaxe. Ergänzend werden Gesundheitsaktionen zu jährlich wechselnden Themen durchgeführt und freiwillige Vorsorgemaßnahmen angeboten. Ein Schwerpunktthema der Gesundheitsförderung von Evonik war 2016 die Vermeidung und Früherkennung von Diabetes.

Beim arbeitsbezogenen Gesundheitsschutz bestehen standardisierte Prozesse basierend auf der Gefährdungsbeurteilung. So werden bereits im Vorfeld mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz systematisch ermittelt und Maßnahmen abgeleitet, die die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter gewährleisten. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird unter anderem im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge überprüft.

Das medizinische Notfallmanagement an unseren Standorten orientiert sich an einem weltweit gültigen Konzernstandard, der unter anderem die erforderliche Notfallorganisation, die vorzuhaltende Ausstattung und das Personal regelt und dabei die regionalen Möglichkeiten der Notfallversorgung berücksichtigt. Die Wirksamkeit des Systems wird regelmäßig durch Notfallübungen kontrolliert.

Die Erreichung unserer Ziele zum Gesundheitsschutz messen wir mit unserem Occupational-Health-Performance-Index, den wir 2013 als Kennzahl eingeführt haben. Der Index wird jährlich erhoben. 2016 lag der Wert bei 5,5 von maximal 6 Punkten. Um die Nachhaltigkeit von Maßnahmen zu sichern, haben wir uns das Ziel gesetzt, ab 2017 kontinuierlich einen Wert ≥ 5 Punkte zu erreichen.

6 Nachtragsbericht

Siehe unter Ereignisse nach dem Bilanzstichtag unter Anhangziffer 10.6.

7 Risiko- und Chancenbericht

7.1 Risiko- und Chancenmanagement

Risikostrategie

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Risiko- und Chancenmanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Als Teil des Risikomanagements entspricht das Risikofrüherkennungssystem den Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziele sind die möglichst frühzeitige Identifikation von Risiken und die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung. Zur optimalen Wahrnehmung von Chancen sollen diese ebenfalls frühzeitig erkannt und verfolgt werden. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut.

Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Segmenten, Zentral- und Servicebereichen. Dies beinhaltet die Früherkennung von Risiken sowie die Abschätzung ihrer Auswirkungen. Zudem müssen geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet sowie die interne Kommunikation der Risiken sichergestellt sein. Innerhalb der Organisationseinheiten stimmen Risikokoordinatoren die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten ab. Auf allen Ebenen des Konzerns ist die systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung ein wesentliches Element der strategischen und operativen Planung, der Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, der Ermittlung von Hochrechnungen sowie weiterer Management- und Entscheidungsprozesse.

Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikokoordinatoren sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene zuständig. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem.

Im Geschäftsjahr 2016 entsprachen die im Risikomanagement berücksichtigten Gesellschaften dem Konzernkonsolidierungskreis. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch.

Unser Risikomanagement wird in den Organisationseinheiten von der Konzernrevision geprüft, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Gemäß den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.

Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Die Umsetzung erfolgt anhand einer konzernweit verbindlichen Richtlinie. Mithilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden Einzelrisiken systematisch erfasst und verwaltet. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe (Auswirkung) und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) dokumentiert. Die Bewertung erfolgt analog zur aktuellen Planung über einen Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert.

Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für dabei erkannte Risiken werden Sicherungsmaßnahmen benannt, umgehend eingeleitet und deren Umsetzung zeitnah verfolgt. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Identifizierte Chancen und Risiken werden in die Größenklassen gering, mittel und hoch eingeordnet (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt stets einer Nettobetrachtung, also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Über Risikobegrenzungsmaßnahmen können Bruttorisiken vermindert, transferiert oder vermieden werden. Übliche Maßnahmen sind wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen, Versicherungen oder bilanzielle Vorsorge.

Ergänzt wird die Risikoinventur durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken für das laufende Jahr, bei der Veränderungen hinsichtlich bereits identifizierter Chancen und Risiken sowie neu aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden.

Die Steuerung der Chancen und Risiken zielt auf die beiden Dimensionen Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit. Als wesentliche Einzelrisiken werden alle hohen Risiken sowie mittlere Risiken mit einem Erwartungswert von mehr als 10 Millionen € bezogen auf den Mittelfristzeitraum angesehen. Der Erwartungswert dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen.

7.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein.

Für das Geschäftsjahr 2016 gingen wir von etwas mehr Risiken als Chancen aus. Im Laufe des Geschäftsjahres sind einige Chancen und Risiken eingetreten, die sich gegenseitig ausgeglichen haben. In den Segmenten Resource Efficiency und Performance Materials, und hier insbesondere in der C4-Chemie, konnten erfreulicherweise überwiegend Chancen realisiert werden. Die Entwicklung im Segment Nutrition & Care war vor allem im Markt für Aminosäuren durch den Eintritt von deutlich mehr Risiken als Chancen gekennzeichnet. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen in dem makroökonomischen Umfeld sowie den spezifischen Markt- und Wettbewerbssituationen. Für das Geschäftsjahr 2017 besteht aus aktueller Sicht erneut ein höheres Risiko- als Chancenpotenzial, das etwas über dem Niveau von 2016 liegt.

In den folgenden Kapiteln 7.3 und 7.4 werden die Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien entsprechend ihrer Bedeutung für den Konzern in absteigender Reihenfolge beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente.

7.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb“

Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Märkte und Wettbewerb auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) in die einzelnen Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko bzw. Einzelchance zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch zu kleineren Klassen gehören. Sofern zwei Unterkategorien die gleichen Ausprägungen in der Grafik aufweisen, haben wir uns bei der Sortierung zunächst an den Chancen orientiert. Im Anschluss wurde entsprechend den größten Erwartungswerten absteigend sortiert.

1. Absatzmärkte

Die Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld durch neue politische Entwicklungen in Europa und den USA sowie anhaltende geopolitische Konflikte ist stark und kann sowohl Chancen als auch Risiken auslösen. Die Gefahr einer anhaltenden schwachen konjunkturellen Entwicklung in Wachstumsmärkten und verschiedenen europäischen Volkswirtschaften sowie eines geringeren Wachstums in China und den USA wird als hohes Risiko identifiziert.

Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Insbesondere die Konkurrenz aus Niedriglohnländern sorgt mit neuen Kapazitäten und aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung. Dazu zählen unter anderem strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie der Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Unseren Geschäften bieten sich Chancen aus Nachfrageüberhängen einzelner Märkte, zum Beispiel durch die verzögerte Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten unserer Wettbewerber.

Aus spezifischen Marktentwicklungen in einzelnen Geschäften ergeben sich hohe Chancen und Risiken. Dies betrifft sowohl die Nachfrage in einzelnen Märkten als auch die Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien. Veränderungen der Nachfrage können sich auf den Absatz und Umsatz unserer Geschäfte auswirken. Diesen Risiken begegnen wir proaktiv durch permanente Marktbeobachtung, Maßnahmen zur Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden sowie durch die frühzeitige Entwicklung neuer innovativer Anwendungen und Erschließung neuer Märkte. Diese Chancen und Risiken können grundsätzlich sämtliche Segmente betreffen, wobei hier Schwerpunkte bei Nutrition & Care sowie Performance Materials liegen. Ein mögliches Risiko für unser Aminosäurengeschäft besteht etwa in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und -sicherheit, insbesondere durch die Vogelgrippe. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen. Ein attraktiver Markt für unser Aminosäurengeschäft ist beispielsweise die Aquakultur, für die wir innovative Produkte entwickelt haben. Aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums, steigenden Wohlstands in aufstrebenden Märkten und der Überfischung der Weltmeere wächst der weltweite Markt für Aquakulturen schneller als andere Bereiche der Tierzucht.

In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten, insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency, und unser Segment Services sind gleichwohl in einem gewissen Maß von wichtigen Hauptkunden abhängig. Dies gilt in den operativen Geschäften vor allem bei Produktionsanlagen, die in unmittelbarer Nähe unseres Hauptkunden errichtet werden. Ein möglicher Ausfall eines wesentlichen Kunden kann dabei neben geringeren Umsätzen auch Wertberichtigungen von Forderungen und getätigten Investitionen erfordern sowie Auswirkungen auf unsere langfristigen Rohstoffverträge oder die Finanzstruktur unserer Beteiligungen haben.

2. Finanzmärkte

Im Zusammenhang mit Finanzmärkten bestehen Marktpreischancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken. Marktpreischancen und -risiken resultieren aus Währungs-, Zins- sowie sonstigen Preisänderungen. Liquiditätsrisiken betreffen die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens, während Ausfallrisiken die Gefahr eines Verlustes beinhalten, sofern Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Ein wesentliches Ziel unserer Unternehmenspolitik ist die Begrenzung dieser Risiken. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen ist hierzu jede wesentliche finanzielle Risikoposition zu erfassen und zu bewerten. Anschließend erfolgt die Begrenzung der Risiken durch den gezielten Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten unter Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Aspekten. Hierbei können auch optionale Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bei diesem finanzwirtschaftlichen Risikomanagement berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Entsprechend sind Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich nach anerkannten Best Practices festgelegt. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch.

Die Steuerung der Zins- und Währungschancen und -risiken sowie die Vorgaben für das Management der Liquiditäts- und Ausfallrisiken erfolgen grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG. Derivative Finanzinstrumente17 werden ausschließlich zur Minderung derjenigen Risiken eingesetzt, die aus der operativen Tätigkeit und der Finanzierungstätigkeit resultieren, und stehen somit stets im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften. Eine spekulative Verwendung von Finanzinstrumenten ist nicht zulässig.

17 Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden sich unter Anhangziffer 10.2.

Im Währungsbereich werden Devisentermingeschäfte, Devisenswaps, Devisenoptionen und Zins-Währungs­Swaps eingesetzt. Bei der Festlegung der Zinskonditionen achten wir auf eine bewusste Gestaltung des Fix-Float-Verhältnisses; Zinsswaps können zur weiteren Optimierung eingesetzt werden. Zur Absicherung von Rohstoffpreisschwankungen bei Kohle, Erdgas und petrochemischen Rohstoffen kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung von gesetzlichen Abgabeverpflichtungen sichern wir auch durch die Verwendung von Termingeschäften.

Beim Management der Währungsrisiken unterscheiden wir zwischen bilanzierten und nicht bilanzierten (also geplanten und kontrahierten) Risikopositionen. Bilanzierte Risikopositionen (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanztransaktionen) sichern wir zu 100 Prozent ab. Hierbei kommen Devisentermingeschäfte und Zins-Währungsswaps zum Einsatz. Risikopositionen aus geplanten und kontrahierten Zahlungsein- und ausgängen werden dezentral ermittelt und zentral gemäß der vom Vorstand verabschiedeten Grundsätze/Sicherungsstrategie gesteuert/gesichert. Zusätzlich zu Devisentermingeschäften werden hierbei auch Devisenoptionen eingesetzt. Translationsrisiken werden in der Regel nicht gesichert.

Die aus Finanzierungsvorgängen und Geldanlagen resultierenden Chancen und Risiken aus Zinsänderungen steuern wir auf Einzelfallbasis. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten waren zum Bilanzstichtag 93 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterlagen damit keiner wesentlichen Zinsänderung.

Zinsänderungen können einen signifikanten Einfluss auf den Barwert unserer Pensionsverpflichtungen18 nehmen. Hier ergeben sich zugleich hohe Chancen und Risiken für den Konzern.

18 Siehe hierzu Anhangziffer 4 (e).

Zur Einschätzung der möglichen Auswirkung von Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Währungen und Zinsen führen wir Szenarioanalysen19 durch. Bei den Währungsanalysen stehen die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen US-Dollar und chinesischer Renminbi Yuan im Vordergrund. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Währungschancen und -risiken.

19 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 10.2. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung enthält das Kapitel Finanzlage.

Sonstige finanzmarktbedingte Preisrisiken ergeben sich insbesondere aus Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen, die nach IAS 39 an jedem Bilanzstichtag mit ihrem Börsenwert in der Bilanz anzusetzen sind. Da Evonik mit solchen Engagements grundsätzlich keine kurzfristige Kauf- und Verkaufsabsicht verfolgt, werden die unrealisierten börsenkursbasierten Wertänderungen nur dann in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, wenn sie signifikante oder langfristige Wertminderungen darstellen. Ansonsten werden sie bis zu ihrer Realisierung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Beteiligung als Eigenkapitalveränderungen ohne Ergebniseffekt gezeigt.

Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement20, dessen Kern ein konzernweites Cashpooling ist. Darüber hinaus sichert eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik.

20 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 10.2. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel Finanzlage.

Insgesamt sind wir der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Finanzkontrahenten festgelegt.

Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen auch bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Hierbei verfolgen wir einen aktiven Risikomanagementansatz, der kombiniert wird mit einem detaillierten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, werden gegebenenfalls diverse derivative Absicherungsmechanismen genutzt. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. In den Einzelanlagen verbleiben unvermeidbare Restrisiken.

Den Segmenten des Konzerns sind jeweils derivative Geschäfts- und Firmenwerte (Goodwill) zugeordnet. Für diese Berichtssegmente wird jährlich ein Impairment-Test durchgeführt, um deren Werthaltigkeit zu überprüfen. Wertminderungen dieser immateriellen Vermögenswerte können sich dabei durch eine Veränderung der Berichtsstruktur, des Kapitalkostensatzes und vor allem durch reduzierte Cashflow-Erwartungen ergeben.

3. Rohstoffmärkte

Für unser Geschäft benötigen wir zum einen großvolumige Massenrohstoffe, zum anderen aber auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. In beiden Fällen sieht sich Evonik mit Chancen und Risiken aus zunehmend volatilen Rohstoffverfügbarkeiten und Rohstoffpreisen konfrontiert. Ein weiteres Risiko kann aus „Single Source“-Situationen resultieren, die allerdings nur in geringem Umfang bestehen.

Die operativen Geschäfte sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen. Die Rohölpreise beeinflussen maßgeblich sowohl die Beschaffungspreise von Rohstoffen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette als auch die Energiekosten. Aber auch im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe gibt es eine hohe Preisvolatilität, getrieben beispielsweise durch wetterabhängige Ernten.

Etwaige Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten wie zum Beispiel der Erschließung neuer Märkte sowie durch den Abschluss marktgerechter Verträge abgesichert. Als übergeordnetes Ziel ist in der Beschaffungsstrategie die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen wirtschaftlichen Konditionen verankert. Multi-Sourcing-Konzepte gelangen dabei grundsätzlich zur Anwendung.

Zur weiteren Verringerung der Rohstoffpreisrisiken bei rohstoffintensiven Endprodukten ist es unser Ziel durch Abstimmung zwischen Beschaffungs- und Verkaufsseite - zum Beispiel bei Formelpreisverträgen - etwaige Rohstoffpreisvolatilitäten (Risiko wie Chance) nach Bedarfsfall in der Wertschöpfungskette weiterzugeben.

Auch kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen beobachten wir kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können. Gerade das Geschäftsjahr 2016 war geprägt von unvorhersehbaren Ausfällen in der Lieferantenkette, die durch höhere Gewalt verursacht wurden. Diese Risiken konnten weitestgehend durch geeignete Maßnahmenentwicklung und -umsetzung in Kooperation mit den betroffenen sowie alternativen Lieferanten abgewehrt werden.

Die zunehmenden Volatilitäten erfordern in der Zukunft eine noch verstärkte Beschäftigung mit den verschiedenen Risiken entlang der Supply Chain.

Ein nach wie vor zentrales Beschaffungsthema ist die Sicherstellung von Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die Brancheninitiative „Together for Sustainability“, bei der Evonik Gründungsmitglied ist, auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich diesen Assessments bereits unterzogen. Die Bewertung der Assessments erfolgt durch ein neutrales Sustainability-Rating Unternehmen.

Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung von Petrochemikalien ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere das Segment Performance Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing oder der kurzfristigen Einschränkung der Verfügbarkeit von Rohstoffen bestehen insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency.

4. Forschung & Entwicklung

Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (F&E), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere F&E-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Zum einen arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Prozesse, um unsere führende Kostenposition zu stärken, zum anderen stoßen wir mit unseren Projekten in neue Märkte und in neue technologische Felder vor. Das Portfolio unserer Projekte richten wir konsequent an der Strategie der jeweiligen Geschäftseinheit aus.

Zusätzliche Möglichkeiten eröffnen wir uns in der Forschung durch die immer stärkere Einbeziehung externer Partner („Open Innovation“). Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen, um neueste Forschungserkenntnisse schnell ins Unternehmen zu übertragen, sowie mit Start-ups und anderen Industrieunternehmen, um Lösungen entlang von Wertschöpfungsketten anzubieten, mit denen wir uns vom Wettbewerb differenzieren können.

Mit unserem Venture-Capital-Programm beteiligen wir uns an Firmen, die uns bei gemeinsamen Entwicklungen mit ihrem Know-how unterstützen können.

In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. Wesentliche Chancen aus der Einführung neuer Produkte, die über unsere derzeitige Planung hinausgehen, sehen wir hauptsächlich in dem Segment Resource Efficiency.

5. Investitionen

Das organische Wachstum von Evonik durch Investitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und des Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms diszipliniert vor. Noch nicht begonnene und auch bereits laufende Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben.

Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. So beflügeln sozioökonomische Megatrends die Entwicklung unseres Aminosäurengeschäfts. Nach dem erfolgreichen Anlaufen einer World-Scale-Anlage für DL-Methionin im Herbst 2014 in Singapur errichten wir eine weitere Anlage bis zum Jahr 2019. Durch das Wachstum der Weltbevölkerung wird der Bedarf an tierischem Eiweiß auch in Zukunft stetig steigen. Verstärkend wirkt eine weitere Dynamik: In Schwellenländern passt die größer werdende Mittelschicht mit zunehmendem Wohlstand und fortschreitender Urbanisierung ihre Ernährungsgewohnheiten westlichen Mustern an. In den Metropolen Asiens nimmt der Verzehr von Fleisch daher stark zu, was die Intensivierung der dortigen Tierhaltung beschleunigt. Aus ökologischen Gründen erhält zudem die umweltverträgliche, ressourcenschonende Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte weltweit einen immer höheren Stellenwert.

Ressourcenschonung ist die Basis für zahlreiche energieeffiziente, umweltschonende Produkte von Evonik. Ein Beispiel hierfür sind gefällte Kieselsäuren, bei denen wir eine führende Marktposition innehaben. Durch den Einsatz dieser Kieselsäuren in Kombination mit Silanen werden Reifen produziert, die im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen. Unterstützt wird das künftige Wachstum hier unter anderem durch die Ausdehnung der Reifen-Kennzeichnungsvorschriften auf weitere Länder. Um die damit verbundenen Optionen zu nutzen, bauen wir unsere Kieselsäurekapazitäten gezielt aus. So haben wir 2016 eine neue Produktionsanlage in Brasilien in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die erste lokale Anlage für leicht dispergierbare Kieselsäuren (HD-Kieselsäuren) speziell für die südamerikanische Reifenindustrie. Der Markt für Leichtlaufreifen, und damit für HD-Kieselsäuren, wächst in Südamerika spürbar stärker als der Markt für normale Pkw-Reifen. Des Weiteren errichten wir derzeit eine weitere Produktionsanlage für gefällte Kieselsäuren in den USA zur Versorgung der Kunden in Nordamerika.

Die oben beschriebenen Investitionen sind bereits Bestandteil der Mittelfristplanung. Eine Verzögerung der Umsetzung oder der Entfall von Investitionsprojekten, etwa aufgrund der politischen Lage in einzelnen Ländern, hätte negativen Einfluss auf unser geplantes Wachstum sowie bei extremer Ausprägung auf die Werthaltigkeit und damit den Abschreibungsbedarf von Anlagen bzw. Anlagen im Bau. Im Gegensatz hierzu könnten in einzelnen Bereichen neue Projekte zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen führen.

6. Produktion

Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wir produzieren Produkte über komplexe Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen.

7. Sonstige

Zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit gehört die stetige Verbesserung unserer Kostenposition. Dies erfolgte vor allem mit unseren Optimierungsprogrammen On Track 2.0 und Administration Excellence, die einen wesentlichen Beitrag zu Kosteneinsparungen und zur Effizienzsteigerung beisteuern. Das Programm On Track 2.0, welches seine kumulierten Einsparziele 2012 - 2016 deutlich übererfüllt hat, wurde zum Jahresende 2016 planmäßig abgeschlossen. Zur nachhaltigen Verankerung der Effizienzsteigerung wurde die Systematik und Methodik von On Track in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt.

Im Zusammenhang mit diesen Programmen und darüber hinausgehenden Restrukturierungsprojekten ergeben sich neben den damit verbundenen Potenzialen zur Erhöhung der strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten auch Risiken im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen das Nichteinhalten der ambitionierten Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern, die Nicht-Erreichung der finanziellen Ziele oder höhere Kosten für die Restrukturierung. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen.

8. Energiemärkte

Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen. Der Hauptanteil entfällt auf Erdgas, Strom und Kohle. Strom erzeugen wir an mehreren großen Standorten in ressourceneffizienter Kraft-Wärme-Kopplung teilweise selbst. Auch 2016 haben wir die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte fortlaufend beobachtet und entsprechend kostenbewusst agiert.

In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, haben wir Energien und, soweit erforderlich, Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel ist es, Risiken und Chancen der volatilen Energiemärkte damit in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Rahmenbedingungen können hier zusätzliche Kosten für unsere operativen Segmente entstehen.

In einem ausgesprochen volatilen Marktumfeld lagen die Preise für Erdgas und Strom in Mitteleuropa und in Nordamerika zum Jahresende 2016 ca. 20 Prozent höher als zu Jahresbeginn, während das Preisniveau in Asien für die genannten Energien weitgehend konstant blieb. Die Kohlepreise stiegen weltweit im Berichtszeitraum um bis zu 50 Prozent, getrieben vor allem von China als weltgrößtem Verbraucher. Für Erdgas, das Evonik sowohl als Brennstoff als auch als Rohstoff einsetzt, gilt weiterhin, dass die Preise an den europäischen und asiatischen Standorten deutlich über dem Preisniveau in den USA und Kanada liegen. Im europäischen Emissionshandel sind die Preise für CO2-Zertifikate im Jahresverlauf um ca. 20 Prozent gesunken. Risiken können sich hier mittelfristig aus der zukünftigen Ausgestaltung der vierten Handelsperiode (2021 bis 2030) des Emissionshandelssystems und damit möglicherweise einhergehenden Verschärfungen der Zuteilungsregeln für kostenlose Zertifikate ergeben. Im Weiteren regulatorischen Umfeld der Energiemärkte ist für Evonik in Deutschland insbesondere von Bedeutung, wie die Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage ausgestaltet wird. Hier erwarten wir auf Basis des Ende 2016 abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahrens eine moderate Kostenmehrbelastung für Evonik bei grundsätzlich gestärkter Rolle der bestehenden Eigenstromerzeugung zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots-/Nachfragesituationen und der politischen Entwicklungen gewissen Marktpreis- und Kostenschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich sowohl Chancen als auch Risiken.

9. Mergers & Acquisitions

Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs die in Betracht kommenden Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence). Damit erfassen wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken und nehmen eine angemessene Bewertung vor. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele, wie Synergien, gefährden.

Im Zuge der laufenden Integration des am 3. Januar 2017 übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products richtet Evonik hohes Augenmerk auf die identifizierten Risiken sowie die entsprechenden Maßnahmen.

Für Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben nachhaltig trotz Optimierung nicht mehr erfüllen, prüfen wir auch externe Optionen. Sollte ein potenzieller Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen.

10. Personal

Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind die Basis für die Erreichung unserer strategischen und operativen Ziele und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.

Sowohl der Verlust von Leistungsträgern als auch Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Einstellung qualifizierter und talentierter Mitarbeiter können grundsätzlich in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen.

Um auch für künftige Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik weltweit vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten, systematische Personalentwicklungsmaßnahmen und eine wettbewerbsfähige Vergütung. Damit binden und fördern wir unsere Leistungsträger sowie talentierte Mitarbeiter und sind für Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber. Zudem werden intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden gepflegt, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Sowohl unser Employer Branding als auch viele interne Aktivitäten sind auf Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach- und Führungskräfte weiter steigern wollen. Im Rahmen der strategischen Personalplanung werden die Bedarfe für einen Fünfjahreszeitraum ermittelt und frühzeitig Maßnahmen abgeleitet, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt.

Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken hinsichtlich der Entwicklung von Personalkosten, beispielsweise durch künftige Tarifabschlüsse, ergeben.

7.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance“

Die Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu denen im Umfeld Märkte und Wettbewerb deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Für die finanziellen Auswirkungen treffen wir für diese Themen bilanzielle Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance in der Regel nicht in die oben abgebildete Chancen- und Risikomatrix ein und nehmen keine Einordnung in die Größenklassen vor. Wesentliche Chancen und Risiken in Bezug auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns entstehen hier naturgemäß aus Sachverhalten, die weitere Zuführungen zu Rückstellungen bedingen bzw. zu deren Auflösung führen.

1. Recht, regulatorische Rahmenbedingungen und Compliance

Evonik ist grundsätzlich rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren beispielsweise aus Rechtsstreitigkeiten, wie privatrechtlichen Schadensersatzansprüchen, oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken, insbesondere in der Produkthaftung sowie dem Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine rechtliche Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen ist hier insbesondere eine mögliche Veränderung der Regulierung der EEG-Umlage und des europäischen Emissionshandels relevant.

Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen rechtlichen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt.

Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für rechtliche Risiken Rückstellungen gebildet.

Die nachfolgend beschriebenen Sachverhalte stellen die aus heutiger Sicht wesentlichen rechtlichen Risiken dar. Bei Chancen und Risiken aus laufenden und potenziellen Verfahren sowie geltend gemachten und potenziellen Ansprüchen enthalten wir uns grundsätzlich der Darstellung einer Bewertung finanzieller Auswirkungen, um unsere Position nicht zu beeinflussen.

Evonik befindet sich derzeit in drei laufenden Spruchverfahren im Zusammenhang mit der Abfindung früherer Anteilseigner, deren Hintergrund folgende gesellschaftsrechtliche Strukturmaßnahmen sind: der 1999 abgeschlossene Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RÜTGERS GmbH (vormals RÜTGERS AG), der 2003 erfolgte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der RÜTGERS AG (heute RÜTGERS GmbH) sowie der 2006 durchgeführte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der Degussa AG (heute Evonik Degussa GmbH). In den Spruchverfahren wird die Angemessenheit von Barabfindung bzw. Ausgleich gerichtlich überprüft.

Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act geltend gemacht. Evonik befindet sich hierüber mit dem Erwerber in Auseinandersetzungen.

Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien eingeleitet. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig.

Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht unwahrscheinlich.

In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen.

In steuerlicher Hinsicht können sich Risiken im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Wertung von Geschäftsprozessen, Investitionen und Restrukturierungen seitens der Finanzverwaltung sowie aus potenziellen Nachzahlungen aufgrund von Betriebsprüfungen ergeben.

Compliance umfasst das regelkonforme und ethisch korrekte Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Die für alle Mitarbeiter verpflichtenden Regeln zum fairen Umgang untereinander sowie mit unseren Geschäftspartnern sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Risiken können sich insoweit aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren.

2. Risiken „Schutz von geistigem Eigentum und Know-how“

Innovationen haben einen ganz wesentlichen Anteil am unternehmerischen Erfolg von Evonik. Deshalb ist der Schutz von geistigem Eigentum und Know-how von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die immer enger werdenden Märkte und die Globalisierung der Geschäfte sind kompetente Antworten zum Schutz unseres Wettbewerbsvorsprungs zu Eckpfeilern der Investitionstätigkeit geworden. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum selbst durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how in Joint Ventures und andere Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abfließen. So gibt es beispielsweise nach einer möglichen Trennung von einem Joint-Venture- oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass an diesen übertragenes Know-how nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird.

Die Steuerung der Aufgaben zur Reduzierung und Vermeidung dieser Risiken nehmen die Bereiche Unternehmenssicherheit und Intellectual Property Management wahr. Der Zentralbereich Unternehmenssicherheit steuert konzernweit den Schutz von Mitarbeitern, Anlagen, Transporten und des Know-hows von Evonik. Dies beinhaltet beispielsweise Bedrohungen durch gewalttätige Übergriffe, politische Unruhen, Sabotage und Industriespionage. Der Bereich Intellectual Property Management unterstützt konzernweit bei der Entwicklung, der Sicherung, der strategischen Nutzung und der Kommerzialisierung geistigen Eigentums, unter anderem durch Patente und Marken. Die rund 150 Mitarbeiter in diesem Bereich werden dabei durch ein weltumspannendes Netzwerk an Korrespondenzanwälten unterstützt.

3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität)

Evonik ist Risiken in den Bereichen Anlagensicherheit, Produktsicherheit und Arbeitssicherheit sowie Risiken aus umweltrechtlichen Vorschriften ausgesetzt. Konzernweit gültige Richtlinien zu Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie weltweit auf Konzern- und Segmentebene aufgesetzte Initiativen zur stetigen Verbesserung der Sicherheit in unseren Produktionsanlagen tragen zu einer wirksamen Reduzierung dieser Risiken bei. Darüber hinaus werden Risiken, die aus eingekauften Rohstoffen sowie technischen Dienstleistungen resultieren und Auswirkungen auf das operative Geschäft haben können, systematisch erfasst und bewertet. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Zudem wird das nach internationalen Normen zertifizierte konzernweite Managementsystem für Umweltschutz und Qualität ständig weiterentwickelt und verbessert. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Initiative Responsible Care und des UN Global Compact.

Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten hat Evonik ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können, beispielsweise durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden.

7.5 Risiken „Prozesse/Organisation“

1. Allgemein

Die Risikokategorie Prozesse/Organisation stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen in der Regel aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung.

Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale für bestehende Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden.

2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und, wenn notwendig, verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft.

Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Financial Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Global Financial Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wird in den drei globalen Shared Service Centern in Offenbach (Deutschland) für die Region Deutschland, Kuala Lumpur (Malaysia) für die Region Asien und San Jose (Costa Rica) für die Region Amerika implementiert. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Grundsätzlich lassen wir für alle vollkonsolidierten und alle als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierten Gesellschaften eine Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer durchführen; bei den wenigen Ausnahmen von diesem Grundsatz wurde gemeinsam mit dem Abschlussprüfer eine vorherige Risikoeinschätzung vorgenommen.

Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Jahresabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise.

Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.

8 Angaben gem. §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht des Vorstandes gem. § 176 Abs. 1 AktG

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht.

Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist.

Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Im Rahmen der von Evonik durchgeführten Mitarbeiter-Aktienprogramme bestehen für teilnehmende Mitarbeiter zeitliche Verfügungsbeschränkungen an Aktien, insbesondere jeweils eine Haltefrist bis zum Ende des übernächsten, auf die Zuteilung folgenden Kalenderjahres.

Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte ihm gehörende Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG 3,5,10,15,20,25,30,50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 21 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft.

Nach §§ 289 Abs. 4 Nr. 3, 315 Abs. 4 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.

Zum 31. Dezember 2016 bestand mit der RAG-Stiftung, Essen, nur noch eine dem Vorstand der Gesellschaft gemeldete direkte Beteiligung am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreitet.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt.

Art der Stimmrechtskontrolle im Fall von Arbeitnehmerbeteiligungen

Im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen werden Arbeitnehmer Aktionäre der Gesellschaft. Es besteht die Möglichkeit, dass am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer ihre Kontrollrechte nicht selbst ausüben, sondern auf einen ihre Interessen wahrnehmenden Mitarbeiteraktionärsverein übertragen. Zum Stichtag waren noch keine Stimmrechte auf den Mitarbeiteraktionärsverein übertragen.

Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest.

Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit.

Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 17. Mai 2021 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen.

Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem - vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts - ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist.

Die von der Hauptversammlung am 11. März 2013 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien wurde aufgehoben.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014).

Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.

Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:

Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,

wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,

zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,

soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,

zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,

zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend“).

Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2014 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 20. Mai 2014 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 1. Mai 2019 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen:

Die Gesellschaft hat mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2016 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme der RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt - auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) - mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwirbt.

Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 5 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurden bis zum 31. Dezember 2016 fünf Anleihen im Gesamtvolumen von 3,15 Milliarden € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihen steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den „Non-Investment-Grade“- Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an Evonik Industries AG erwerben.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind

Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt.

9 Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB in Verbindung mit § 315 Abs. 5 HGB ist auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung öffentlich zugänglich gemacht.

Eine ausführliche Darstellung zur Corporate Governance finden Sie zudem im Corporate-Governance-Bericht als Bestandteil des Geschäftsberichts.

10 Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 17) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

10.1 Vergütung des Vorstandes

Veränderungen im Vorstand

In der Sitzung des Aufsichtsrates vom 6. Mai 2016 wurde Christian Kullmann mit sofortiger Wirkung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes benannt.

Grundlagen und Zielsetzung

Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstands setzt sich zunächst aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme zusammen. Darüber hinaus werden eine Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, sowie die üblichen Nebenleistungen gewährt.

Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht das Präsidium des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Die letzte externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit erfolgte im September 2015.

Mit der Benennung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes wurden die Bezüge von Christian Kullmann ab dem 6. Mai 2016 angepasst.

Die wesentlichen Vergütungsbestandteile, das heißt ohne Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung, teilen sich 2016 wie folgt auf:

Erfolgsunabhängige Komponenten

Feste Jahresvergütung

Die feste Jahresvergütung ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt.

Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen

Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt.

Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen.

Erfolgsabhängige Komponenten

Kurzfristige variable Vergütung

Die erfolgsabhängige Jahrestantiemeerrechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden ROCE, bereinigtes Konzernergebnis und bereinigtes EBITDA herangezogen. Dabei wird das ROCE-Ziel an den mittelfristig bestimmten Kapitalkosten gemessen, das Konzernergebnis-Ziel und das EBITDA-Ziel aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Außerdem hat die Entwicklung der Unfallbilanz im abgelaufenen Geschäftsjahr (Anzahl und Schwere der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr) Einfluss.

Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung der persönlichen Ziele und kann zwischen 80 Prozent und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind individuell auf die Performance-Ziele des einzelnen Vorstandsmitglieds abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext.

Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der persönlichen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor - unabhängig von der persönlichen Zielerreichung - im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt.

Die wirtschaftlichen und persönlichen Ziele der einzelnen Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt.

Langfristige variable Vergütung (LTI)

Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive-Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Die Ausgestaltung der LTI-Pläne ist aus Anlass des Börsengangs der Gesellschaft beginnend mit der Tranche 2013 neu festgesetzt worden. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.

LTI Tranchen 2011 und 2012

Die Tranchen 2011 und 2012 honorieren dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die jeweilige Planlaufzeit, also der Performancezeitraum, beträgt für die genannten Pläne fünf Jahre, jeweils ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres.

Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Zielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird.

Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten 12 Monate des Performance-zeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten 12 Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zu Grunde gelegt.

Aufgrund der konkreten Ausgestaltung der LTI-Pläne 2011 und 2012 erfüllten diese bis zum Börsengang der Evonik Industries AG nicht die Definition einer aktienorientierten Vergütung gemäß DRS 17.9 und wurden daher als nicht aktienbasierte Vergütung kategorisiert. Die jeweilige Auszahlung stand unter der Bedingung, dass das vorgegebene Erfolgsziel erreicht wird und der Auszahlungsbetrag nicht null beträgt. Insofern waren diese Tranchen erst in dem Geschäftsjahr als gewährt anzusehen, in dem der jeweilige Performancezeitraum endet. Die Gewährung der Bezüge stand weiterhin unter der Bedingung, dass der Börsengang noch nicht eingetreten ist. Mit dem Börsengang im Geschäftsjahr 2013 ist letztere Bedingung erfüllt und führt zu einem Wechsel der Vergütungsart zu einer aktienorientierten Vergütung. Die LTI-Tranchen 2011 und 2012 werden in Übereinstimmung mit DRS 17 ab diesem Zeitpunkt als gewährt betrachtet und als aktienorientierte Vergütung behandelt. Entsprechend wurde der jeweilige beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage ermittelt.

LTI-Tranchen 2013 und folgende

Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2011 und 2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Seitdem wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet.

Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt.

Die relative Performance kann zwischen 70 Prozentpunkten und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt.

Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums.

Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängem. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags ergeben.

Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2011 bis 2016 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

LTI-Tranchen

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    LTI-Tranchen 1)       LTI-Tranchen 2)        
  2011 2012 2013   2014   2015   2016  
  in Tausend € in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend €
Dr. Klaus Engel 479 495 43.133 1.028 45.208 1.023 47.510 1.488 39.395 842
Christian Kullmann --- --- --- --- 13.562 307 28.506 893 28.803 616
Dr. Ralph Sven Kaufmann --- --- --- --- --- --- 14.253 447 23.637 505
Thomas Wessel 96 297 25.880 617 27.125 614 28.506 893 23.637 505
Ute Wolf --- --- 6.470 154 27.125 614 28.506 893 23.637 505
Summe 575 792 75.483 1.799 113.020 2.558 147.281 4.614 139.109 2.973

1) Die Angabe der Anzahl der sonstigen aktienbasierten Bezüge unterbleibt, da weder eine bestimmte Anzahl von Aktien bzw. Aktienoptionen ausgegeben wurde, noch die Tranchen in eine virtuelle Aktienanzahl umgerechnet werden können.
2) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung.

Der Gesamtaufwand 2016 aller LTI-Tranchen des Vorstands beträgt 1.881 Tausend €. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Herrn Dr. Engel 597 Tausend €, für Herrn Kullmann 351 Tausend €, für Herrn Dr. Kaufmann 198 Tausend €, für Herrn Wessel 358 Tausend € sowie für Frau Wolf 377 Tausend €.

Betriebliche Altersversorgung

Die betriebliche Versorgungszusage für Dr. Klaus Engel beläuft sich auf einen Prozentsatz der festen Jahresvergütung, der sich nach der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen richtet und maximal 60 Prozent beträgt. Die Versorgungszusagen sehen eine lebenslange Alters- bzw. Hinterbliebenenrente vor.

Für Christian Kullmann, Thomas Wessel und Ute Wolf gilt ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in 6 bis 10 Raten ausgezahlt werden kann. Versorgungsanwartschaften, die vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben wurden, sind entweder in das System als Initialbaustein integriert worden oder werden getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst, und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich. Für Dr. Ralph Sven Kaufmann ist aktuell keine Altersversorgung vereinbart.

Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze von 60 bzw. 62 Jahren (abhängig von der individuellen Zusage) oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit - einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Dr. Engel hat zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Ein solcher Anspruch besteht ebenfalls für die Herren Kullmann und Wessel aus Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten.

Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 2.149 Tausend € (Vorjahr: 875 Tausend € inkl. eines ausgeschiedenen Vorstandes) nach HGB bzw. 1.116 Tausend € (Vorjahr: 2.261 Tausend € inkl. eines ausgeschiedenen Vorstandes) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt.

Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab.

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 23.392 Tausend € (Vorjahr: 20.914 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 33.973 Tausend € (Vorjahr: 25.799 Tausend €).

Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen

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    HGB     IFRS
  Dienstzeitaufwand   Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung zum 31.12.   Dienstzeitaufwand   Barwert Pensionsverpflichtung der Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31.12.
in Tausend € 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Dr. Klaus Engel 1.127 114 15.498 14.102 --- 712 21.526 16.945
Christian Kullmann 404 217 3.207 2.787 401 414 5.323 3.732
Dr. Ralph Sven Kaufmann (ab 01.07.2015) --- --- --- --- --- --- --- ---
Thomas Wessel 326 236 3.394 3.027 375 384 5.045 3.810
Ute Wolf 292 235 1.293 998 340 349 2.079 1.312
Summe 2.149 802 23.392 20.914 1.116 1.859 33.973 25.799

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 37.250 Tausend € (Vorjahr: 38.704 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 55.220 Tausend € (Vorjahr: 50.951 Tausend €) nach IFRS.

Regelungen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit

Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit

Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Anstellungsverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Anstellungsverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen.

Nachvertragliche Wettbewerbsverbote

Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart.

Kontrollwechsel-Klausel

Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung abgerechnet. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt.

Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2016

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2016 belaufen sich inkl. Mandatsbezügen auf 12.167 Tausend € (Vorjahr: 15.608 Tausend € inkl. eines ausgeschiedenen Vorstandes). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin 242 Tausend € Zahlungen für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2015 nicht berücksichtigt waren.

Auf Basis der geschilderten Grundsätze ergab sich 2016 folgende Vergütung für die einzelnen Vorstandsmitglieder:

Vergütung des Vorstandes

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in Tausend € Erfolgsunabhängige Vergütung         Erfolgsabhängige Vergütung       
Festvergütung Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen Jahrestantieme    LTI1)    Gesamtbezüge nach DRS 17   
2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 
Dr. Klaus Engel 1.250 1.100 18 22 1.392 1.959 842 1.488 3.502 4.569
Christian Kullmann 880 600 72 55 1.007 1.139 616 893 2.575 2.687
Dr. Ralph Sven Kaufmann 2) 700 300 123 28 707 585 505 447 2.035 1.360
Thomas Wessel 700 600 147 77 687 1.045 505 893 2.039 2.615
Ute Wolf 700 600 92 45 719 1.107 505 893 2.016 2.645
Summe 4.230 3.200 452 227 4.512 5.835 2.973 4.614 12.167 13.876

1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt.
2) 2015 anteilig ab 1. Juli 2015.

Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2016 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes.

Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor.

Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle.

Gewährte Zuwendungen

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    Dr. Klaus Engel     Christian Kullmann 1)
    Vorsitzender des Vorstandes   Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
in Tausend € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.) 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 1.100 1.250 1.250 1.250 600 880 880 880
Nebenleistungen 22 18 18 18 55 72 72 72
Summe 1.122 1.268 1.268 1.268 655 952 952 952
Einjährige variable Vergütung 1.150 1.150 - 2.300 650 814 - 1.628
Mehrjährige variable Vergütung 1.488 842 - 3.750 893 616 - 2.742
LTI 2015 bis 2018 1.488 - - - 893 - - ­
LTI 2016 bis 2019 - 842 - 3.750 - 616 - 2.742
Summe 3.760 3.260 1.268 7.318 2.198 2.382 952 5.322
Versorgungsaufwand (service cost) 712 - - - 414 401 401 401
Gesamtvergütung 4.472 3.260 1.268 7.318 2.612 2.783 1.353 5.723

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    Dr. Ralph Sven Kaufmann     Thomas Wessel
  Vorstand Segmente Nutrition & Care, Resource Efficiency und Performance Materials (ab 1. Juli 2015)     Personalvorstand/Arbeitsdirektor
in Tausend € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.) 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 300 700 700 700 600 700 700 700
Nebenleistungen 28 123 123 123 77 147 147 147
Summe 328 823 823 823 677 847 847 847
Einjährige variable Vergütung 325 650 - 1.300 650 650 - 1.300
Mehrjährige variable Vergütung 447 505 - 2.250 893 505 - 2.250
LTI 2015 bis 2018 447 - - - 893 - - ­
LTI 2016 bis 2019 - 505 - 2.250 - 505 - 2.250
Summe 1.100 1.978 823 4.373 2.220 2.002 847 4.397
Versorgungsaufwand (service cost) - - - - 384 375 375 375
Gesamtvergütung 1.100 1.978 823 4.373 2.604 2.377 1.222 4.772

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      Ute Wolf
      Finanzvorstand
in Tausend € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 600 700 700 700
Nebenleistungen 45 92 92 92
Summe 645 792 792 792
Einjährige variable Vergütung 650 650 - 1.300
Mehrjährige variable Vergütung 893 505 - 2.250
LTI 2015 bis 2018 893 - - ­
LTI 2016 bis 2019 - 505 - 2.250
Summe 2.188 1.947 792 4.342
Versorgungsaufwand (service cost) 349 340 340 340
Gesamtvergütung 2.537 2.287 1.132 4.682

1) Ernennung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes zum 6. Mai 2016; ab diesem Zeitpunkt Anpassung der jährlichen Festvergütung, des Zielwertes der einjährigen variablen Vergütung sowie des Zuteilungswertes der mehrjährigen variablen Vergütung.

Zufluss

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  Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes   Christian Kullmann, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes 1)   Dr. Ralph Sven Kaufmann Vorstand Segmente Nutrition & Care, Resource Efficiency und Performance Materials (ab 1. Juli 2015)   Thomas Wessel Personalvorstand/Arbeitsdirektor   Ute Wolf Finanzvorstand
in Tausend € 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016
Festvergütung 1.100 1.250 600 880 300 700 600 700 600 700
Nebenleistungen 22 18 55 72 28 123 77 147 45 92
Summe 1.122 1.268 655 952 328 823 677 847 645 792
Einjährige variable Vergütung 2) 3) 4) 2.139 1.323 1.256 921 617 675 1.147 648 1.186 703
Mehrjährige variable Vergütung 420 - - - - - - - - -
LTI 2010 bis 2014 420 - - - - - - - - -
LTI 2011 bis 2015 - - - - - - - - - -
Summe 3.681 2.591 1.911 1.873 945 1.498 1.824 1.495 1.831 1.495
Versorgungsaufwand (service cost) 712 - 414 401 - - 384 375 349 340
Gesamtvergütung 4.393 2.591 2.325 2.274 945 1.498 2.208 1.870 2.180 1.835

1) Ernennung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes zum 6. Mai 2016; ab diesem Zeitpunkt Anpassung der jährlichen Festvergütung, des Zielwertes der einjährigen variablen Vergütung sowie des Zuteilungswertes der mehrjährigen variablen Vergütung.
2) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2015: Wessel 63 T€; 2016: Kullmann 15 T€, Kaufmann 73 T€, Wessel 100 T€, Wolf 45 T€.
3) Einjährige variable Vergütung 2015 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert im Jahr 2016 für das Geschäftsjahr 2015 (Abweichung tatsächliche Auszahlung zum Ausweis der Schätzung im Vergütungsbericht 2015 korrigiert).
4) Einjährige variable Vergütung 2016 noch nicht abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen.

Frühere und im Geschäftsjahr ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2016 auf 1.722 Tausend € (Vorjahr: 2.729 Tausend €).

10.2 Vergütung des Aufsichtsrates

Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt.

Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden.

Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (250 Tausend €, 2015: 200 Tausend €), seinen Stellvertreter (175 Tausend €, 2015: 130 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (100 Tausend €, 2015: 90 Tausend €).

Der Vorsitzende des Präsidialausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend € (2015: 45 Tausend €), der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € (2015: 30 Tausend €) und die übrigen Mitglieder je 35 Tausend € (2015: 30 Tausend €). Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 75 Tausend € (2015: 45 Tausend €), der stellvertretende Vorsitzende von 50 Tausend € (2015: 30 Tausend €) und die übrigen Mitglieder von je 40 Tausend € (2015: 30 Tausend €). Der Vorsitzende des Finanz- und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 50 Tausend € (2015: 35 Tausend €), der stellvertretende Vorsitzende von 40 Tausend € (2015: 27,5 Tausend €) und die übrigen Mitglieder von je 30 Tausend € (2015: 27,5 Tausend €). Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von je 20 Tausend € (2015: 30 Tausend €), die stellvertretenden Vorsitzenden von je 10 Tausend € (2015: 15 Tausend €) und die übrigen Mitglieder von je 10 Tausend € (2015: 15 Tausend €). Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist.

Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt.

Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss.

Vergütung des Aufsichtsrates

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  Feste Vergütung   Vergütung für Ausschusstätigkeiten Tagungsgelder   Summe
in Tausend € 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Günter Adam (bis 10.12.15) - 90 - 58 - 10 - 158
Martin Albers (ab 01.10.15) 100 23 30 2 10 1 140 26
Prof. Dr. Barbara Albert 100 90 - - 6 5 106 95
Karin Erhard 100 90 50 30 10 9 160 129
Carmen Fuchs (ab 10.12.15) 100 8 - - 6 - 106 8
Stephan Gemkow 100 90 30 28 9 9 139 127
Edeltraud Glänzer (ab 19.05.16) 117 - 50 - 6 - 173 -
Prof. Dr. Barbara Grunewald 100 90 40 30 10 9 150 129
Ralf Hermann 100 90 72 58 11 10 183 158
Prof. Wolfgang A. Herrmann 100 90 - - 6 5 106 95
Dieter Kleren (bis 18.05.16) 42 90 - - 3 5 45 95
Steven Koltes (bis 18.05.16) 42 90 4 45 1 8 47 143
Frank Löllgen 100 90 30 28 10 8 140 126
Dr. Siegfried Luther 100 90 75 45 10 10 185 145
Dr. Werner Müller 250 200 110 103 18 16 378 319
Jürgen Nöding (bis 30.09.15) - 68 - 23 - 7 - 98
Norbert Pohlmann 100 90 40 8 10 6 150 104
Dr. Wilfried Robers 100 90 40 30 10 9 150 129
Michael Rüdiger 100 90 50 35 10 9 160 134
Anke Strüber-Hummelt (ab 19.05.16) 67 - - - 3 - 70 -
Ulrich Terbrack 100 90 - - 6 5 106 95
Angela Titzrath (ab 19.05.16) 67 - 27 - 4 - 98 -
Dr. Volker Trautz 100 90 45 45 11 8 156 143
Michael Vassiliadis (bis 18.05.16) 73 130 35 58 6 12 114 200
Ulrich Weber (ab 19.05.16) 67 - 27 - 6 - 100 -
Dr. Christian Wildmoser (bis 18.05.16) 42 90 29 58 6 14 77 162
Summe 2.267 1.959 784 684 188 175 3.239 2.818

Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2015 und 2016 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2015 und 2016 ausgeschiedenen beziehungsweise eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt.

Zum 31. Dezember 2016 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2016 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten.

Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von zehn Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor.

11 Prognosebericht

11.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Leichte Erholung der Weltwirtschaft für 2017 erwartet

Wir erwarten, dass sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2017 zwar allmählich verbessern, aber weiter hinter dem langfristigen Trend zurückbleiben werden. Insgesamt erwarten wir eine leicht stärkere Dynamik des globalen Wachstums mit einer Zunahme von 2,6 Prozent im Jahr 2017 gegenüber 2016 (2,3 Prozent).

Wir nehmen an, dass eine weiterhin expansive Geldpolitik der EZB sowie höhere Staatsausgaben und Investitionen die Konjunktur in Europa stützen werden. Die konjunkturelle Entwicklung könnte allerdings durch politische Risiken sowie Risiken im Finanzsektor beeinträchtigt werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine leicht geringere konjunkturelle Dynamik als im Vorjahr.

Für Deutschland gehen wir 2017 von einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent aus. Haupttreiber werden voraussichtlich der private Konsum und steigende öffentliche Ausgaben sein - den Wachstumsbeitrag der Ausrüstungsinvestitionen und des Außenhandels schätzen wir dagegen als gering ein.

Die USA sehen wir nach wie vor als Wachstumsstütze der Weltwirtschaft und erwarten mit 2,2 Prozent Zuwachs im Jahr 2017 ein höheres Expansionstempo als 2016. Das neue US-Wirtschaftsprogramm sieht höhere staatliche Ausgaben für Infrastruktur sowie Steuersenkungen vor, die einen positiven Effekt auf das Wirtschaftswachstum haben würden. Das Wachstum wird zudem von höheren Unternehmensinvestitionen gestützt werden. Der Binnenkonsum wird sich wegen anziehender Inflation aber nur moderat entwickeln. Die amerikanische Notenbank wird aufgrund des zunehmenden Preisanstiegs und einer niedrigen Arbeitslosigkeit mit ihrer Zinserhöhungspolitik fortfahren.

Die aktuellen Herausforderungen der Schwellenländer werden voraussichtlich auch 2017 bestehen bleiben. Viele Länder leiden weiterhin unter strukturellen Problemen wie Rohstoffpreisabhängigkeit, fehlender Wettbewerbsfähigkeit und angespannten Staatshaushalten. Eine straffere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank könnte zudem Kapitalabflüsse beschleunigen sowie Finanzierungskosten steigen lassen. Insgesamt erwarten wir für die Schwellenländer allerdings ein etwas stärkeres Wirtschaftswachstum, weil Brasilien und Russland die Rezession 2017 voraussichtlich verlassen werden.

In China gehen wir von einer weiteren Wachstumsverlangsamung aus. Angesichts der Bereitschaft der Regierung zu konjunkturstützenden Maßnahmen erwarten wir für 2017 dennoch eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 6,4 Prozent.

Die erwartete Entwicklung der Weltkonjunktur ist jedoch durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Abgesehen von geopolitischen Konflikten könnte die weltwirtschaftliche Entwicklung insbesondere durch das Handeln der Zentralbanken anders als von uns erwartet verlaufen. Neben den noch unsicheren Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union steigt auch in den USA die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Weiterhin könnte das globale Wachstum durch eine stärkere Abschwächung der chinesischen Wirtschaft gedämpft werden.

Neben der weltwirtschaftlichen Dynamik wird das Marktumfeld von Evonik durch Entwicklungen in unseren Endkundenindustrien beeinflusst. Bedingt durch das im Vergleich zum Vorjahr leicht verbesserte makroökonomische Umfeld nehmen wir für 2017 eine moderate Zunahme des allgemeinen Industriewachstums an. Konjunktursensible Branchen wie Bauwirtschaft und Elektrotechnik werden eine Beschleunigung des Wachstums erfahren, während zum Beispiel im Fahrzeug- und Maschinenbau voraussichtlich schwächere Produktionszuwächse verzeichnet werden. In der Nahrungs- und Futtermittelindustrie erwarten wir eine Fortsetzung des bisherigen Wachstumstempos; die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten dürfte hingegen etwas geringer wachsen. Regional wird die Entwicklung insbesondere in dem für Evonik wichtigen Absatzmarkt Europa jedoch nach wie vor verhalten bleiben.

Die Entwicklung der Endkundenindustrien wird in den einzelnen industriellen Wertschöpfungsketten und in den Evonik-Geschäften jeweils unterschiedliche Auswirkungen entfalten. Die globale Inflation wird nach unserer Einschätzung infolge der leichten wirtschaftlichen Belebung und des Preisauftriebs durch Rohstoffe zunehmen.

Zu Beginn des Jahres 2017 erwarten wir einen spürbaren Anstieg des Evonik-Rohstoffindex, welchen wir jedoch nicht als nachhaltig einstufen. Ausschlaggebend für den Anstieg des Index ist zum einen die Entscheidung der OPEC und der Nicht-OPEC-Länder zur Reduktion der Ölfördermengen und zum anderen das spekulative Marktumfeld in China. Insgesamt erwarten wir für die Evonik-spezifischen Rohstoffe ebenfalls einen Anstieg der Preise. Nach unserer Einschätzung wird der Evonik-Rohstoffindex im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr höher ausfallen, jedoch auf einem niedrigeren Niveau als 2015 bleiben.

11.2 Ausblick

Grundlagen für unsere Prognose sind:

Weltweites Wachstum von 2,6 Prozent

Wechselkurs Euro/US-Dollar auf Vorjahreshöhe (1,10 US-$)

Interner Rohstoffkostenindex spürbar höher im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Aufgrund der am 3. Januar 2017 erfolgten Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products bezieht sich die folgende Prognose auf den Konzern einschließlich dieser Aktivitäten. Da die im Dezember 2016 angekündigte Akquisition des Silicageschäfts von Huber voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen wird, sind diese Aktivitäten nicht in dieser Prognose enthalten.

Für 2017 gehen wir von einem höheren Umsatz aus (2016: 12,7 Milliarden €). Dank unserer starken Marktpositionen, dem ausgewogenen Portfolio und der Konzentration auf wachstumsstarke Geschäfte rechnen wir weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach unseren Produkten und einer spürbaren Mengensteigerung. Bei den Verkaufspreisen erwarten wir im Durchschnitt über das gesamte Produktportfolio einen leichten Rückgang.

Insgesamt streben wir an, unser operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahr zu steigern und erwarten ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,2 Milliarden € und 2,4 Milliarden € (2016: 2,165 Milliarden €).

Dabei gehen wir davon aus, dass das Spezialadditivgeschäft von Air Products für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von etwa 1,0 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von etwa 250 Millionen € beisteuern wird. Dieses beinhaltet erste positive Synergieeffekte in Höhe von 10 bis 20 Millionen €. Das erworbene Geschäft wird in die Segmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert - gemessen am Umsatz und bereinigtem EBITDA teilt es sich etwa zu gleichen Teilen auf diese beiden Segmente auf.

Im Segment Nutrition & Care erwarten wir in der Mehrzahl der Geschäfte eine stabile oder leicht positive Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Einen positiven Ergebnisbeitrag werden außerdem die diesem Segment zugeordneten Aktivitäten von Air Products liefern. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren gehen wir von im Jahresdurchschnitt niedrigeren Preisen aus, nachdem diese vor allem zu Beginn des Jahres 2016 noch auf einem hohen Niveau lagen. Insgesamt erwarten wir deshalb für das Segment Nutrition & Care ein unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis.

Für das Segment Resource Efficiency rechnen wir - nach der sehr erfolgreichen Geschäftsentwicklung des Vorjahres - für 2017 mit einer spürbaren Ergebnissteigerung. Dazu werden die diesem Segment zugeordneten Aktivitäten von Air Products beitragen. Aber auch für die Mehrzahl der anderen Geschäfte erwarten wir eine gute Geschäftsentwicklung.

Im Segment Performance Materials erwarten wir durch eine im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Angebots-/Nachfragesituation bei wichtigen Produkten sowie durch unsere eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen einen spürbaren Ergebnisanstieg. Dabei gehen wir davon aus, dass sich die zu Beginn des Jahres vorteilhafte Angebots-/Nachfragesituation im Verlaufe des Jahres normalisiert.

Die Ergebniseffekte aus höheren Rohstoffpreisen werden in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken, sollten sich aber über das gesamte Portfolio weitgehend ausgleichen.

Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return On Capital Employed), wird im Jahr 2017 erneut die Kapitalkosten (10,0 Prozent vor Steuern) übertreffen. Allerdings wird der ROCE vor allem durch das akquisitionsbedingt deutlich höhere Capital Employed spürbar unter dem Wert des Jahres 2016 (14,0 Prozent) liegen.

Investitionen und Finanzierung

Wir erwarten, dass die Sachinvestitionen etwa 1,0 Milliarden € betragen werden. Damit liegen sie etwa auf dem Niveau des Jahres 2016 (0,96 Milliarden €), obwohl sie die Sachinvestitionen des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie zeitanteilige Investitionen zur Errichtung der World Scale-Anlage für Futtermitteladditive in Singapur enthalten.

Wir erwarten einen erneut deutlich positiven Free Cashflow, der aber spürbar unter dem starken Wert von 2016 (810 Millionen €) liegen wird. Dieser war insbesondere durch hohe Zuflüsse aus der Optimierung des Nettoumlaufvermögens positiv beeinflusst.

Arbeits- und Anlagensicherheit

Bei der Unfallhäufigkeit21 gehen wir für das Jahr 2017 von einer stabilen Entwicklung (2016: 1,2) aus und erwarten damit unter der für 2017 definierten Obergrenze von 1,3 zu bleiben. Wir fordern und streben weiterhin langfristig an, dass der Wert nachhaltig unter 1,0 bleibt. Bei der Ereignishäufigkeit22 in der Anlagensicherheit halten wir unsere Zielgröße von maximal 48 auch für 2017 aufrecht und erwarten einen Wert zwischen 43 und 48, langfristig also eine dauerhafte Tendenz zur Verbesserung.

21 Anzahl der Arbeitsunfälle eigener Mitarbeiter von Evonik und von Fremdfirmenmitarbeitern, wenn sie unter direkter Weisung von Evonik stehen, pro 1 Million Arbeitsstunden.
22 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter in den Produktionseinrichtungen der Geschäftsbereiche bezogen auf den Basiswert von 2008 (Angabe in Prozentpunkten: 2008 = 100).

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

Konzernabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung Gesamterfolgsrechnung

Bilanz

Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung

Anhang

Segmentberichterstattung

Allgemeine Informationen

Grundlagen der Abschlussaufstellung

Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Veränderungen im Konzern

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Weitere Angaben

Angaben nach nationalen Vorschriften

Gewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 2016 2015
Umsatzerlöse 6.1 12.732 13.507
Kosten der umgesetzten Leistungen 6.2 -8.534 -9.096
Bruttoergebnis vom Umsatz   4.198 4.411
Vertriebskosten 6.2 -1.515 -1.447
Forschungs- und Entwicklungskosten 6.2 -438 -434
Allgemeine Verwaltungskosten 6.2 -686 -693
Sonstige betriebliche Erträge 6.3 321 445
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.4 -543 -603
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 6.5 -39 -15
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten   1.298 1.664
Zinserträge   80 46
Zinsaufwendungen   -229 -245
Sonstiges Finanzergebnis   -25 -24
Finanzergebnis 6.6 -174 -223
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten   1.124 1.441
Ertragsteuern 6.7 -362 -422
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten   762 1.019
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 5.3 96 -17
Ergebnis nach Steuern   858 1.002
davon entfallen auf      
andere Gesellschafter   14 11
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis)   844 991
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) 6.8 1,81 2,13

Gesamterfolgsrechnung

Gesamterfolgsrechnung Evonik-Konzern

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in Millionen € 2016 2015
Ergebnis nach Steuern 858 1.002
Erfolgsbestandteile, die künftig in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden 273 287
Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 19 21
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 149 32
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 137 245
Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) 1 6
Latente Steuern -33 -17
Erfolgsbestandteile, die nicht in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden -417 253
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen -585 361
Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - -4
Latente Steuern 168 -104
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -144 540
Gesamterfolg 714 1.542
davon entfallen auf    
andere Gesellschafter 15 12
Gesellschafter der Evonik Industries AG 699 1.530
Gesamterfolg entfallend auf Gesellschafter der Evonik Industries AG 699 1.530
davon entfallen auf    
fortgeführte Aktivitäten 603 1.547
nicht fortgeführte Aktivitäten 96 -17

Bilanz

Bilanz Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 31.12.2016 31.12.2015
Immaterielle Vermögenswerte 7.1 3.312 3.168
Sachanlagen 7.2 6.041 5.808
At Equity bilanzierte Unternehmen 7.3 43 53
Finanzielle Vermögenswerte 7.4 213 116
Latente Steuern 7.12 1.162 1.110
Laufende Ertragsteueransprüche 7.12 8 11
Sonstige Forderungen 7.6 58 54
Langfristige Vermögenswerte   10.837 10.320
Vorräte 7.5 1.679 1.763
Laufende Ertragsteueransprüche 7.12 228 111
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.6 1.661 1.813
Sonstige Forderungen 7.6 300 265
Finanzielle Vermögenswerte 7.4 317 365
Flüssige Mittel 8.3 4.623 2.368
Kurzfristige Vermögenswerte   8.808 6.685
Summe Vermögenswerte   19.645 17.005
Gezeichnetes Kapital   466 466
Kapitalrücklage   1.166 1.166
Angesammelte Ergebnisse   5.716 5.821
Angesammelte andere Erfolgsbestandteile   310 40
Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG   7.658 7.493
Anteile anderer Gesellschafter   92 83
Eigenkapital 7.7 7.750 7.576
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.8 3.852 3.349
Sonstige Rückstellungen 7.9 817 854
Latente Steuern 7.12 453 479
Laufende Ertragsteuerschulden 7.12 173 150
Finanzielle Verbindlichkeiten 7.10 3.334 1.415
Sonstige Verbindlichkeiten 7.11 71 106
Langfristige Schulden   8.700 6.353
Sonstige Rückstellungen 7.9 1.035 1.177
Laufende Ertragsteuerschulden 7.12 83 209
Finanzielle Verbindlichkeiten 7.10 401 291
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.11 1.212 1.090
Sonstige Verbindlichkeiten 7.11 464 309
Kurzfristige Schulden   3.195 3.076
Summe Eigenkapital und Schulden   19.645 17.005

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung Evonik-Konzern

Anhang 7.9

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in Millionen € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Angesammelte Ergebnisse Eigene Anteile
Stand 01.01.2015 466 1.165 5.040 -
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - - -
Dividendenausschüttung - - -466 -
Kauf eigener Anteile - - - -14
Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - -
Verkauf eigener Anteile - -2 - 14
Ergebnis nach Steuern - - 991 -
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - 253 -
Gesamterfolg - - 1.244 -
Sonstige Veränderungen - - 3 -
Stand 31.12.2015 466 1.166 5.821 -
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - - -
Dividendenausschüttung - - -536 -
Kauf eigener Anteile - - - -15
Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - -
Verkauf eigener Anteile - -3 - 15
Ergebnis nach Steuern - - 844 -
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - -417 -
Gesamterfolg - - 427 -
Sonstige Veränderungen - - 4 -
Stand 31.12.2016 466 1.166 5.716 -
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in Millionen € Angesammelte andere Erfolgsbestandteile Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG Anteile anderer Gesellschafter Summe Eigenkapital
Stand 01.01.2015 -244 6.427 95 6.522
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - 3 3
Dividendenausschüttung - -466 -11 -477
Kauf eigener Anteile - -14 - -14
Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - 3
Verkauf eigener Anteile - 12 - 12
Ergebnis nach Steuern - 991 11 1.002
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern 286 539 1 540
Gesamterfolg 286 1.530 12 1.542
Sonstige Veränderungen -2 1 -16 -15
Stand 31.12.2015 40 7.493 83 7.576
Kapitalzuführungen/-herabsetzungen - - 4 4
Dividendenausschüttung - -536 -9 -545
Kauf eigener Anteile - -15 - -15
Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - 3
Verkauf eigener Anteile - 12 - 12
Ergebnis nach Steuern - 844 14 858
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern 272 -145 1 -144
Gesamterfolg 272 699 15 714
Sonstige Veränderungen -2 2 -1 1
Stand 31.12.2016 310 7.658 92 7.750

Kapitalflussrechnung

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern

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in Millionen € Anhang 2016 2015
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten   1.298 1.664
Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte   747 764
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen   39 15
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte   3 -144
Veränderung der Vorräte   107 52
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   173 -44
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und      
der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen   101 -18
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen   -173 -162
Veränderung der sonstigen Rückstellungen   -124 111
Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden   113 92
Zinsauszahlungen   -101 -67
Zinseinzahlungen   56 22
Dividendeneinzahlungen   11 19
Aus-/Einzahlungen für Ertragsteuern   -492 -336
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten   1.758 1.968
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten   - 3
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 8.1 1.758 1.971
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen   -948 -916
Auszahlungen für Investitionen in Unternehmensbeteiligungen   -149 -70
Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen   17 13
Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen   1 421
Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen   218 111
Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins   -22 -219
Cashflow aus Investitionstätigkeit 8.2 -883 -660
Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen   4 3
Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG   -536 -466
Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter   -9 -11
Auszahlungen für den Kauf eigener Anteile   -15 -14
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile   15 15
Aufnahme von Finanzschulden   2.064 844
Tilgung der Finanzschulden   -98 -238
Auszahlungen im Zusammenhang mit Finanztransaktionen   -41 -
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit   1.384 133
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel   2.259 1.444
Finanzmittelbestand zum 01.01.   2.368 921
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel   2.259 1.444
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel   -4 3
Finanzmittelbestand/Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz 8.3 4.623 2.368

Anhang

Evonik-Konzern

1 Segmentberichterstattung

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten

Anhang 9.1

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  Nutrition & Care Resource Efficiency   Performance Materials   Services  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Außenumsatz 4.316 4.924 4.473 4.279 3.245 3.435 683 828
Innenumsatz 32 34 40 53 113 133 1.947 1.886
Gesamtumsatz 4.348 4.958 4.513 4.332 3.358 3.568 2.630 2.714
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -45 -25 3 1 -1 -1 4 9
Bereinigtes EBITDA 1.006 1.435 977 896 371 309 151 159
Bereinigte EBITDA-Marge in % 23,3 29,1 21,8 20,9 11,4 9,0 22,1 19,2
Bereinigtes EBIT 795 1.214 751 675 234 174 32 50
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 2.965 2.923 2.776 2.726 1.278 1.467 572 539
ROCE in % 26,8 41,5 27,1 24,8 18,3 11,9 5,6 9,3
Abschreibungen 1) -209 -212 -224 -222 -134 -132 -117 -107
Sachinvestitionen 1) 315 250 266 241 168 183 189 177
Finanzinvestitionen 140 5 15 54 19 22 10 6
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 7.594 7.165 8.928 8.662 4.393 4.380 12.892 12.668
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  Andere Aktivitäten   Corporate, Konsolidierung   Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Außenumsatz 15 51 - -10 12.732 13.507
Innenumsatz 38 96 -2.170 -2.202 - -
Gesamtumsatz 53 147 -2.170 -2.212 12.732 13.507
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - 1 - - -39 -15
Bereinigtes EBITDA -109 -119 -231 -215 2.165 2.465
Bereinigte EBITDA-Marge in % - - - - 17,0 18,2
Bereinigtes EBIT -122 -136 -242 -225 1.448 1.752
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) -137 18 2.879 2.857 10.333 10.530
ROCE in % - - - - 14,0 16,6
Abschreibungen 1) -13 -16 -10 -11 -707 -700
Sachinvestitionen 1) 20 24 2 2 960 877
Finanzinvestitionen 7 3 - - 191 90
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 211 391 333 310 34.351 33.576

Vorjahreszahlen angepasst.

1) auf bzw. in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Für die Segmentierung von Wertminderungen und Wertaufholungen vgl. Anhangziffer 6.3 bzw. 6.4.

Segmentberichterstattung nach Regionen

Anhang 9.2

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  Deutschland   Übriges Europa   Nordamerika   Mittel- und Südamerika   Asien-Pazifik  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Außenumsatz 2.441 2.604 3.844 4.142 2.491 2.594 772 916 2.765 2.796
Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.1) 1.544 1.542 579 546 398 370 33 32 278 274
Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.1) 2.956 2.832 568 555 1.230 1.052 223 178 1.535 1.587
Sachinvestitionen 478 427 72 88 240 208 22 67 147 86
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 21.783 21.514 2.715 2.681 3.932 3.801 753 668 4.982 4.751
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  Naher Osten, Afrika   Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015
Außenumsatz 419 455 12.732 13.507
Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.1) - - 2.832 2.764
Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.1) 9 8 6.521 6.212
Sachinvestitionen 1 1 960 877
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 186 161 34.351 33.576

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Langfristiges Vermögen gemäß IFRS 8.33 b.

2 Allgemeine Informationen

Die Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen. Sie hat ihren Sitz in der Rellinghauser Straße 1-11, 45128 Essen, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen.

Als Tochterunternehmen der RAG Stiftung, Essen, wird die Evonik Industries AG mit ihren Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung einbezogen. Der Konzernabschluss der RAG-Stiftung wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Konzern) wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG in seiner Sitzung am 17. Februar 2017 aufgestellt und wird in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 23. Februar 2017 erörtert und dem Aufsichtsrat für die Sitzung am 1. März 2017 zur Billigung vorgelegt. Der Konzernabschluss wird ebenfalls im Bundesanzeiger veröffentlicht.

3 Grundlagen der Abschlussaufstellung

3.1 Übereinstimmung mit den IFRS

Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden.

3.2 Darstellung der Abschlussbestandteile

Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden bei Änderungen von Rechnungslegungsstandards unter Anhangziffer 3.3 bzw. unter den jeweiligen Anhangziffern dargestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden einzelne Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Bilanz sowie der Eigenkapitalveränderungsrechnung zusammengefasst und im Anhang weiter erläutert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt. Dabei werden die Aufwendungen nach ihrer Funktion gegliedert.

Die Gesamterfolgsrechnung leitet das Ergebnis nach Steuern aus der Gewinn- und Verlustrechnung unter Berücksichtigung der anderen Erfolgsbestandteile auf den Gesamterfolg des Konzerns über.

Die Bilanz wird nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden gegliedert. Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich als kurzfristig einzustufen, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder erfüllt werden.

In der Eigenkapitalveränderungsrechnung werden die Veränderungen des gezeichneten Kapitals und der Rücklagen, die den Gesellschaftern der Evonik Industries AG zustehen, sowie die Veränderungen der Anteile anderer Gesellschafter für die Berichtsperiode gezeigt. Transaktionen mit Gesellschaftern, die in ihrer Eigenschaft als Anteilseigner handeln, werden ebenfalls hier ausgewiesen.

Die Kapitalflussrechnung stellt Informationen über die Zahlungsströme des Konzerns zur Verfügung. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt, bei der das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt wird. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz hinzugerechnet.

Der Anhang beinhaltet grundsätzliche Informationen zum Abschluss, ergänzende Informationen zu den obigen Abschlussbestandteilen sowie weitere Angaben, wie zum Beispiel die Segmentberichterstattung.

3.3 Neue Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Im Geschäftsjahr 2016 waren verschiedene überarbeitete bzw. neu verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften und Klarstellungen erstmalig anzuwenden, die jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss hatten.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

Das IASB hat weitere Rechnungslegungsvorschriften verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2016 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden. Im Folgenden werden die Rechnungslegungsvorschriften aufgeführt, die für den Konzernabschluss von Bedeutung sein könnten. Diese werden voraussichtlich zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens erstmalig angewendet.

Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften

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Vorschrift Gegenstand der Vorschrift - Voraussichtliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss
a. Veröffentlichung Vorschrift durch IASB  
b: Anwendungszeitpunkt gem. IASB  
c: Anwendungszeitpunkt gem. EU  
d: Veröffentlichung im Amtsblatt der EU  
IFRS 15 "Revenue from Contracts with Customers"
a: 28.05.2014/11.09.2015
b: 01.01.2018
c: 01.01.2018
d: 29.1 0.2016
IFRS 1 5 regelt die Erfassung von Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kunden branchenübergreifend und umfassend neu. In einem Fünf-Schritte-Modell werden detaillierte Vorgaben unter anderem zur Identifizierung separater Leistungsverpflichtungen, zur Höhe der erwarteten Gegenleistung unter Berücksichtigung variabler Preisbestandteile und zur Verteilung der erwarteten Gegenleistung auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen gegeben. Darüber hinaus ist nun nach einheitlichen Kriterien zu unterscheiden, ob eine Leistungsverpflichtung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen erbracht wird. Durch den neuen Standard werden die folgenden geltenden Vorschriften ersetzt: IAS 11, IAS 18, IFRIC 13, IFRIC 1 5, IFRIC 18 und SIC-31.
  Es wird beabsichtigt, den IFRS 1 5 voll retrospektiv ab dem 1. Januar 2018 anzuwenden.
  Im Rahmen einer Vertragsanalyse und anschließenden Konzeptionsphase wurden mögliche Umstellungssachverhalte identifiziert.
  Eine Verschiebung des Umsatzrealisierungszeitpunkts kann unter anderem aus der Identifikation einer zusätzlichen Leistungsverpflichtung, einer Änderung der Einschätzung, ob ein Umsatz zeitpunkt- bzw. zeitraumbezogen realisiert wird oder hinsichtlich des Zeitpunkts des Kontrollübergangs, resultieren. Bei folgenden Sachverhalten wurden grundsätzlich neue separate Leistungsverpflichtungen identifiziert, für die nachfolgend die erwarteten Auswirkungen auf Verbuchung und Umsatz dargestellt werden:
  ● Fracht- und Transportleistungen, die nach dem Kontrollübergang erbracht werden
º Auf diese Frachtleistungen werden Transaktionspreise allokiert und der darauf entfallende Umsatz zeitlich später als der entsprechende Produktumsatz realisiert. Der hieraus resultierende Umsatzeffekt beträgt für das Geschäftsjahr 201 6 weniger als 0,1 Prozent des Konzernumsatzes.
  ● Keine Auswirkungen werden bei folgenden Sachverhalten - entweder aus Gründen der Wesentlichkeit oder mangels aktueller Anwendungsfälle - erwartet:
  º Dosieranlagen, die bisher als Draufgabe im Rahmen eines Produktverkaufs übertragen wurden
  º Verlängerte Garantien, die deutlich über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehen und eine Dienstleistungskomponente beinhalten
  º Exklusive Vertriebsrechte.
  Eine geänderte Einschätzung, ob eine Leistung zeitpunkt- bzw. zeitraumbezogen erfüllt wird, ist bei folgenden Sachverhalten möglich, für die jedoch zurzeit aus Gründen der Wesentlichkeit oder mangels aktueller Anwendungsfälle keine Auswirkungen erwartet werden:
  ● Lizenzvereinbarungen, die ein Nutzungsrecht (zeitpunktbezogene Realisierung) oder ein Zugangsrecht (zeitraumbezogene Realisierung) für das zugrunde gelegte geistige Eigentum gewähren.
  ● Entwicklungsaufträge für Healthcare-Produkte, die zeitraumbasiert realisiert werden, falls Evonik zu jedem Zeitpunkt ein „durchsetzbares Reche auf Zahlung hat, oder die zeitpunktbezogen realisiert werden, falls dieses Recht nicht besteht oder die Entwicklung einen alternativen Nutzen für Evonik enthält.
  Eine geänderte Einschätzung hinsichtlich des Zeitpunkts des Kontrollübergangs ist bei folgenden Sachverhalten möglich:
  ● Produktverkäufe mit bestimmten Lieferbedingungen für Überseeschifffahrt
  º Im Rahmen bestimmter Lieferbedingungen erfolgt der Übergang der Kontrolle auf den Kunden zeitlich später als der bisherige Zeitpunkt der Umsatzrealisierung (Übergang von Chancen und Risiken). Die Effekte aus der Verschiebung dieses Umsatzes gegenüber der derzeitigen Umsatzrealisierung betragen für das Geschäftsjahr 201 6 weniger als 0,1 Prozent des Konzernumsatzes.
  ● Keine Auswirkungen werden bei folgendem Sachverhalt mangels aktueller Anwendungsfälle erwartet:
  º Vereinbarungen zu Konsignationslägem.
  Des Weiteren kann die Höhe der Umsätze über die Totalperiode nach IFRS 1 5 von der bisherigen Bilanzierung abweichen. Dies ist bei folgenden Sachverhalten möglich:
  ● Vorausgezahlte Zuschüsse von Kunden, für die zusätzlich eine umsatzerhöhende Finanzierungskomponente zu berücksichtigen sein kann
  º Finanzierungskomponenten werden zukünftig berücksichtigt, wenn der zugrunde liegende Kundenvertrag eine Laufzeit von mehr als einem Jahr hat. Die Effekte aus der Erhöhung des Umsatzes betragen für das Geschäftsjahr 201 6 weniger als 0,1 Prozent des Konzernumsatzes.
  ● Vereinbarungen über den unbedingten Rückkauf von Produkten
  º In Einzelfällen erfolgt ein Verkauf von Produkten an Kunden, verbunden mit einem unbedingten Rückkauf, der als Leasingvertrag qualifiziert wird. Die Effekte aus der damit notwendigen Verringerung des Umsatzes betragen für das Geschäftsjahr 201 6 weniger als 0,1 Prozent des Konzernumsatzes.
  ● Tauschähnliche Geschäfte zwischen Mitbewerbern
  º Im Rahmen tauschähnlicher Geschäfte mit Mitbewerbern werden zukünftig keine Umsatzerlöse realisiert und die Transaktion wird als Finanzierungsgeschäft bilanziert. Die Effekte aus der Reduzierung des Umsatzes betragen für das Geschäftsjahr 201 6 weniger als 0,3 Prozent des Konzernumsatzes.
  Abschließend sind Kosten für Leistungen, die nach Vertragsabschluss anfallen und einem Vertrag eindeutig zugeordnet werden können, zu aktivieren und über den Zeitraum abzuschreiben, in dem die zugehörigen Güter auf den Kunden übertragen bzw. Dienstleistungen erbracht wurden. Derzeit wird hieraus keine Auswirkung erwartet.
  Die Anwendung des IFRS 15 erfordert auch die Anpassung von Prozessen und Systemen. Diese werden mit Finalisierung der Implementierungsphase 2017 umgesetzt sein. Zudem werden laufend neue Geschäftsvorfälle auf ihre potentiellen IFRS 15-Auswirkungen hin untersucht und die Auswirkungen auf den Konzernanhang tiefer gehend analysiert.
IFRS 9 „Financial Instruments"
a: 24.07.2014
b: 01.01.2018
c: 01.01.2018
d: 29.11.2016
IFRS 9 ist der Nachfolgestandard von IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement". Die wesentlichen Änderungen des IFRS 9 gegenüber dem alten IAS 39 bestehen in der Einführung vollständig neuer Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für finanzielle Vermögenswerte, der Einführung eines neuen Impairment-Modells, das zu einer frühzeitigeren Erfassung von Verlusten führen soll, einer Erweiterung der zulässigen Grundgeschäfte und einer modifizierten Effektivitätsbeurteilung für Hedge-Accounting-Beziehungen sowie erweiterten Anhangangaben.
  Die Einführung des IFRS 9 wird bei Evonik im Bereich „Klassifizierung und Bewertung" zu Änderungen bei den übrigen Beteiligungen - je nach Ausübung von Wahlrechten - und bei der Einordnung bestimmter Wertpapiere führen.
  Im Bereich „Wertminderung" wird die erstmalige Anwendung des Modells erwarteter Forderungsausfälle voraussichtlich zu einer Erhöhung der Risikovorsorge führen, was wiederum zu einer entsprechenden Verringerung des Eigenkapitals in der Übergangsphase führen könnte. Aufgrund der kurzen Laufzeit sowie der hohen Qualität der finanziellen Vermögenswerte im Evonik Konzern wird dieser Erstanwendungseffekt jedoch als relativ gering eingeschätzt. In den Folgejahren könnte die Einführung der Wertminderungsmodelle zu einer höheren Schwankung in der GuV führen.
  Im Bereich „Hedge Accounting" wird es zu Änderungen im Finanzrisikomanagement des Evonik Konzerns, insbesondere bei der Steuerung der Risiken, der Erweiterung des Anwendungsbereichs sowie der Dokumentation des Sicherungsvorgehens, kommen.
Änderungen zu IFRS 10 und IAS 28 "Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture"
a: 11.09.2014/17.12.2015
b: offen
c: offen
d: offen
Im Rahmen dieser Änderung soll eine Inkonsistenz zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 für den Fall der Veräußerung an bzw. der Einlage von Vermögenswerten in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen beseitigt werden. Die Änderung sieht vor, dass künftig der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer solchen Transaktion nur dann erfasst wird, wenn die veräußerten bzw. eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb nach IFRS 3 darstellen. Andernfalls ist lediglich eine anteilige Ergebniserfassung zulässig. Die rechtliche Form der veräußerten beziehungsweise eingebrachten Vermögenswerte ist dabei unerheblich. Der Erstanwendungszeitpunkt wurde 201 5 vom IASB auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Änderung ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant.
IFRS 16 "Leases"
a: 13.01.2016
b: 01.01.2019
c: offen
d: offen
Der neue Standard wird weitreichende Auswirkungen auf die Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer haben. War nach IAS 17 für die bilanzielle Erfassung eines Leasingverhältnisses beim Leasingnehmer die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken am Leasingobjekt entscheidend, so ist künftig grundsätzlich jedes Leasingverhältnis beim Leasingnehmer in Form eines Nutzungsrechts am Leasingobjekt und einer korrespondierenden Leasingverbindlichkeit in der Bilanz zu erfassen. Für Leasinggeber sind die Bilanzierungsvorschriften, insbesondere im Hinblick auf die weiterhin erforderliche Klassifizierung von Leasingverhältnissen, dagegen weitgehend unverändert geblieben. IFRS 16 ersetzt IAS 17 sowie die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC-1 5 und SIC-27. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.
Änderungen zu IAS 12 "Recognition of Deferred Tax Assets for Unrealised Losses"
a: 19.01.2016
b: 01.01.2017
c: offen
d: offen
Die Änderungen betreffen Klarstellungen zur Bilanzierung latenter Steueransprüche für nicht realisierte Verluste bei schuldrechtlichen Instrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Die Änderung ist für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant.
Änderungen zu IAS 7 "Statements of Cash Flows" a: 29.01.2016 b: 01.01.2017 c: offen d: offen Die Änderungen betreffen Vorgaben für zusätzliche Anhangangaben, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen sollen, die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsaktivitäten des Unternehmens zu beurteilen. Die Änderungen haben Auswirkungen auf die Anhangangaben im Konzernabschluss.
Klarstellungen zu IFRS 15 "Revenue from Contracts to Customers"
a: 12.04.2016
b: 01.01.2018
c: offen
d: offen
Die Klarstellungen betreffen die Themenbereiche: Identifikation von Leistungsverpflichtungen und Prüfung der Separierbarkeit im Vertragskontext, Klassifizierung als Prinzipal oder Agent sowie Umsatzerlöse aus Lizenzen. Zudem wurden zwei weitere Erleichterungsvorschriften für die Erstanwendung des Standards aufgenommen. Zu den Auswirkungen des IFRS 15 auf den Konzernabschluss wird auf die Ausführungen in der Tabelle weiter oben verwiesen.
Änderungen zu IFRS 2 "Classification and Measurement of Sharebased Payment Transactions"
a: 20.06.2016
b: 01.01.2018
c: offen
d: offen
Die Änderungen betreffen Klarstellungen zur Bewertung anteilsbasierter Vergütungstransaktionen mit Barausgleich, zur Klassifizierung anteilsbasierter Vergütungen unter Steuereinbehalt sowie bei Modifikation einer anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich in eine anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die Klarstellungen haben keine Auswirkung auf den Konzernabschluss.
"Annual Improvement Process (IFRSs 2014-2016 Cycle"
a: 08.12.2016
b: 01.01.2017/01.01.2018
c: offen
d: offen
Das Projekt „Annual Improvements to IFRSs 2014-2016 Cycle beinhaltet Änderungen an IFRS 1, IFRS 12 und IAS 28. Es handelt sich um Verbesserungen und Klarstellungen bestehender Regelungen. Die Änderungen sind für den Konzernabschluss zurzeit nicht relevant bzw. könnten Auswirkungen auf die Anhangangaben im Konzernabschluss haben.
IFRIC Interpretation 22 "Foreign Currency Transactions and Advance Consideration"
a: 08.12.2016
b: 01.01.2018
c: offen
d: offen
Die Interpretation stellt klar, welcher Wechselkurs bei der erstmaligen Erfassung einer Fremdwährungstransaktion in der funktionalen Währung eines Unternehmens zu verwenden ist, wenn das Unternehmen Vorauszahlungen auf die der Transaktion zugrunde liegenden Vermögenswerte, Aufwendungen oder Erträge leistet oder erhält. Evonik hat diese Klarstellung bereits in der Vergangenheit angewendet.

3.4 Konsolidierungskreis und -methoden

Konsolidierungskreis

Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen voll einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Die Evonik Industries AG beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann.

Gemeinschaftliche Tätigkeiten werden anteilig in den Konzernabschluss einbezogen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben.

Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinschaftliche Vereinbarung, bei der der Konzern zusammen mit anderen Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat.

Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bilanziert. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter der Anhangziffer 5.1 dargestellt.

Konsolidierungsmethoden

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Anschaffungsnebenkosten sind nicht im Beteiligungsbuchwert, sondern als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Vermögenswerte und Schulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Beherrschung bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so sind diese Anteile neu zu bewerten und hieraus resultierende Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Gewinne oder Verluste, die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst wurden, sind auf derselben Grundlage auszubuchen, wie dies erforderlich wäre, wenn der Erwerber den zuvor gehaltenen Anteil unmittelbar veräußert hätte. Verbleibende positive

Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens ergebniswirksam erfasst.

Änderungen der Beteiligungsquote an einem bereits konsolidierten Tochterunternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigentümern direkt im Eigenkapital bilanziert. Unter diesen Umständen sind die Anteile der Eigentümer des Mutterunternehmens und der anderen Gesellschafter so anzupassen, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung ist unmittelbar im Eigenkapital zu erfassen und den Anteilen der Eigentümer des Mutterunternehmens zuzuordnen. Direkt zurechenbare Transaktionskosten sind ebenfalls als Bestandteil der erfolgsneutralen Transaktion zwischen Eigentümern zu bilanzieren, mit der Ausnahme von Kosten für die Emission von Schuldtiteln oder Eigenkapitalinstrumenten, die weiterhin gemäß den Vorschriften für Finanzinstrumente zu erfassen sind. Ein- und Auszahlungen aus diesen Transaktionen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Mit dem Zeitpunkt, in dem die Beherrschung über ein Tochterunternehmen endet, ist das Tochterunternehmen nicht mehr in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden das Reinvermögen des Tochterunternehmens und die Anteile anderer Gesellschafter (und damit das anteilige Reinvermögen am Tochterunternehmen) ausgebucht. Der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust ist aus Konzernsicht zu ermitteln. Er ergibt sich als Differenz aus dem Veräußerungserlös (Veräußerungspreis abzüglich Veräußerungskosten) und dem abgehenden anteiligen Reinvermögen am Tochterunternehmen (inklusive verbliebener stiller Reserven und Lasten sowie eines zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmenwertes). Die Anteile, die Evonik am ehemaligen Tochterunternehmen behält, werden mit dem zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes beizulegenden Zeitwert neu angesetzt. Alle hieraus resultierenden Gewinne und Verluste sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Darüber hinaus werden Beträge, die im Eigenkapital unter den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen erfasst sind, ebenfalls in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, soweit nicht eine andere Rechnungslegungsvorschrift eine direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen verlangt.

Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden voll, bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten anteilig eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen.

Die Einbeziehung der gemeinschaftlichen Tätigkeiten in den Konzernabschluss erfolgt anteilig mit ihren Vermögenswerten und Schulden sowie Erlösen und Aufwendungen, entsprechend den Rechten und Pflichten von Evonik.

Dieselben Konsolidierungsgrundsätze gelten grundsätzlich auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „At Equity bilanzierte Unternehmen“.

3.5 Währungsumrechnung

Die Abschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen werden grundsätzlich in deren funktionaler Währung aufgestellt. Dies ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das jeweilige Unternehmen tätig ist.

In den Einzelabschlüssen dieser Unternehmen werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung zum Stichtagskurs werden ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen oder unter dem sonstigen Finanzergebnis erfasst.

Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in den Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie stille Reserven und stille Lasten aus dem Erwerb eines ausländischen Tochterunternehmens werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurchschnittskurse ergeben sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst und erst bei Abgang des ausländischen Tochterunternehmens ergebniswirksam berücksichtigt.

Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen.

Wechselkurse

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  Jahresdurchschnittskurs   Stichtagskurs  
1 € entspricht 2016 2015 31.12.2016 31.12.2015
Brasilianischer Real (BRL) 3,86 3,70 3,43 4,31
Britisches Pfund (GBP) 0,82 0,73 0,86 0,73
Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 7,32 6,99 7,32 7,06
Japanischer Yen (JPY) 121,26 134,52 123,40 131,07
Singapur-Dollar (SGD) 1,53 1,53 1,52 1,54
US-Dollar (USD) 1,10 1,11 1,05 1,09

3.6 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertragsrealisierung

(a) Umsatzerlöse

Umsatzerlöse fallen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit an.

Die Segmente Nutrition & Care, Resource Efficiency und Performance Materials erwirtschaften Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie an weiterverarbeitende Industriekunden. Das Segment Services erbringt Dienstleistungen vor allem für die Chemiegeschäfte, die Managementholding und für externe Kunden an den Standorten von Evonik, vgl. ausführlich Anhangziffer 9.1.

Die Höhe der Umsatzerlöse ist zwischen den Parteien vertraglich festgelegt. Sie bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung abzüglich Umsatzsteuer sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen zeitpunktbezogen erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum an den Produkten verbundenen Chancen und Risiken auf den Kunden übertragen wurden. Dies bestimmt sich häufig nach den internationalen Lieferbedingungen, den sogenannten Incoterms®. Allgemeine Risiken aus dem Verkaufsgeschäft werden auf Basis von Erfahrungswerten durch entsprechende Rückstellungen abgebildet.

Umsatzerlöse aus Dienstleistungsgeschäften werden bei Vorliegen der allgemeinen Voraussetzungen zeitraumbezogen erfasst, wenn der Fertigstellungsgrad des Geschäfts verlässlich bestimmt werden kann. Bei der periodenübergreifenden Erbringung von Dienstleistungen wird der Umsatz im Verhältnis von erbrachten zu insgesamt zu erbringenden Dienstleistungen ermittelt.

(b) Andere Erträge

Voraussetzungen für die Erfassung von anderen Erträgen sind, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist.

Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Erträge aus Nutzungsentgelten werden nach dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags abgegrenzt und zeitanteilig erfasst. Dividendenerträge werden erfasst, sobald das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig abgeschrieben und bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung“. Abhängig von der Art des immateriellen Vermögenswertes werden die Abschreibungen in den Kosten der umgesetzten Leistungen, den Vertriebskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten oder den allgemeinen Verwaltungskosten ausgewiesen. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung).

Geschäfts- oder Firmenwerte haben keine bestimmbare Nutzungsdauer und werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung).

Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 5 bis 25 Jahren planmäßig abgeschrieben. Ein Teil der Rechte weist eine unbestimmbare Nutzungsdauer auf, da es sich hier um uneingeschränkt nutzbare Marken handelt. Diese werden jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung) und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung der Nutzungsdauer geändert hat und als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen kann, eindeutig zugeordnet werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Entwicklung von neuen Produkten und werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren planmäßig abgeschrieben.

Der wesentliche Teil der sonstigen immateriellen Vermögenswerte sind erworbene Kundenbeziehungen. Diese werden über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und beläuft sich überwiegend auf 2 bis 11 Jahre. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt neben der Nutzungsdauer die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer Abschmelzrate.

Sachanlagen

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung“.

Anschaffungskosten beinhalten die Ausgaben, die direkt dem Erwerb zurechenbar sind. Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen umfassen alle direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie die systematisch zurechenbaren fixen und variablen Material- und Fertigungsgemeinkosten. Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, werden als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt aktiviert.

Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges enthalten, die im Rahmen der Fremdwährungssicherung von Anlageneinkäufen angefallen sind und bis zu ihrer Übertragung auf die Sachanlagen in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst wurden.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein Zeitraum von mehr als einem Jahr erforderlich ist, diesen in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen ergebniswirksam erfasst.

Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte:

Nutzungsdauer der Sachanlagen

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in Jahren  
Gebäude 5-50
Technische Anlagen und Maschinen 2-25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-25

Haben wesentliche Teile einer Sachanlage unterschiedliche Nutzungsdauern, werden sie als separate Komponenten bewertet und jeweils planmäßig abgeschrieben.

Ersatzteile und Wartungsgeräte, die die Ansatzkriterien von Sachanlagen erfüllen, werden als solche und nicht als Vorräte ausgewiesen. Laufende Reparaturen und sonstige Instandhaltungen werden ergebniswirksam in der Periode erfasst, in welcher sie entstanden sind.

Aufwendungen, die im Rahmen von Investitionsprojekten für Vor- und Basisplanung anfallen, werden aktiviert, wenn das Investitionsprojekt mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgeführt wird. Die Abschreibung erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des Investitionsprojekts.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert ermittelt und ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Werthaltigkeitsprüfung

Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets“ wird für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen bei der Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Überprüfung dieser Vermögenswerte erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU), die die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit abgrenzbaren Mittelzuflüssen darstellt, oder für eine Gruppe von CGUs.

Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Abgangskosten und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag der CGU/Gruppe von CGUs niedriger ist als ihr Buchwert. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden - außer beim Geschäfts- oder Firmenwert - ergebniswirksame Zuschreibungen vorgenommen.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Abgangskosten des jeweiligen Segments. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Abgangskosten wird mittels eines Bewertungsmodells als Barwert der künftigen Cashflows und somit auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren ermittelt (Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie). Die künftigen Cashflows werden aus der aktuellen dreijährigen Mittelfristplanung abgeleitet. Die Mittelfristplanung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Wechselkurse, die Rohstoff- und Energiepreise sowie das Wachstum der Löhne und Gehälter, die der Mittelfristplanung zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus internen und externen Markterwartungen abgeleitet. Das spezifische Wachstum der einzelnen Segmente ist aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet; im Fall der ewigen Rente wird eine Wachstumsrate unterstellt.

Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Segment auf Basis eines Kapitalmarktpreisbildungsmodells (Capital Asset Pricing Model) als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Die Eigenkapitalkosten werden durch die Komponenten risikoloser Zinssatz und Risikozuschlag bestimmt. Über alle Segmente hinweg wird der 30-jährige risikolose Zinssatz in gleicher Höhe angesetzt. Der Risikozuschlag ergibt sich durch die Multiplikation des Beta-Faktors mit der Marktrisikoprämie. Die Fremdkapitalkosten setzen sich aus einem risikolosen Zinssatz und einem Zuschlag für das Kreditrisiko zusammen unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Steuersatzes.

Der Beta-Faktor, der Zuschlag für das Kreditrisiko und die Kapitalstruktur werden aus dem Kapitalmarkt entsprechend den Werten vergleichbarer Unternehmen des Segments (Peergroup) abgeleitet und berechnet.

Parameter Werthaltigkeitsprüfung und Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten

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  Gewichtete Kapitalkosten nach Steuern   Wachstumsrate in der ewigen Rente   Geschäfts- oder Firmenwerte  
  (in %)   (in %)   (in Millionen €)  
  2016 2015 2016 2015 31.12.2016 31.12.2015
Nutrition & Care 6,12 7,19 1,50 1,50 1.082 1.023
Resource Efficiency 7,17 8,38 1,50 1,50 1.192 1.186
Performance Materials 8,09 8,83 1,50 1,50 495 492
Services 7,15 8,16 1,50 1,50 63 63

Die Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte werden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung auf die Segmente verteilt. Auf die drei Chemiesegmente entfällt im Wesentlichen ein Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa GmbH (Evonik Degussa), Essen. Dieser wird in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, Konsolidierung“ ausgewiesen. Alle anderen Geschäfts- oder Firmenwerte werden unmittelbar in den Segmenten ausgewiesen.

Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von anderen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags überwiegend durch die Ermittlung des Nutzungswertes der jeweiligen CGU/Gruppe von CGUs.

At Equity bilanzierte Unternehmen

Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert, wenn ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann bzw. sie gemeinschaftlich geführt werden. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten der Beteiligung. Die Anschaffungskosten beinhalten auch alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten.

Bei der Erstbewertung muss der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital bestimmt werden. Dieser ist dann daraufhin zu analysieren, ob er auf stille Reserven und Lasten zurückzuführen ist. Verbleibt nach der Aufteilung auf stille Reserven und Lasten ein positiver Unterschiedsbetrag, ist dieser als Geschäfts- oder Firmenwert zu behandeln und im Beteiligungsbuchwert auszuweisen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar ergebniswirksam aufgelöst, indem der Wertansatz der Beteiligung erhöht wird.

Von den Anschaffungskosten ausgehend wird der Buchwert in den Folgeperioden um das anteilige Jahresergebnis erhöht bzw. gemindert. Weitere Anpassungen des Beteiligungswertes sind notwendig, wenn sich das Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens aufgrund von in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Sachverhalten verändert hat. Im Rahmen der Folgebewertung muss die Abschreibung der im Zuge der Erstbewertung aufgedeckten stillen Reserven berücksichtigt und vom anteiligen Jahresüberschuss in Abzug gebracht werden. Erhaltene Dividendenzahlungen sind zur Vermeidung einer Doppelerfassung vom Wertansatz abzuziehen.

Falls Indikatoren vorliegen, die auf eine Wertminderung der Beteiligung hindeuten, ist diese auf Werthaltigkeit zu prüfen, vgl. Anhangziffer 3.6 unter „Werthaltigkeitsprüfung“. Es erfolgt keine separate Prüfung des anteiligen Geschäfts- oder Firmenwertes. Die Prüfung wird für den gesamten Beteiligungsbuchwert durchgeführt. Demnach sind Wertminderungen nicht dem im Beteiligungsbuchwert enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen und können in Folgeperioden auch wieder vollständig wertaufgeholt werden.

Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt, wobei die historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten die Wertobergrenze darstellen. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Aufwendungen für Fertigung und Vertrieb. Die Kosten von Vorräten, die von ähnlicher Beschaffenheit oder Verwendung sind, werden einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode oder der First-in-First-out-Methode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion systematisch zurechenbare fixe und variable Gemeinkosten (basierend auf normaler Betriebskapazität). Die Kosten für Vorräte können auch Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges beinhalten, die im Rahmen der Währungs- oder Warenpreissicherung von Rohstoffkäufen angefallen sind und bis zu ihrer Übertragung auf die erworbenen Vorräte in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst wurden.

Flüssige Mittel

Unter den flüssigen Mitteln sind Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände erfasst. Weiterhin werden hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von nicht mehr als drei Monaten ausgewiesen, sofern sie jederzeit in Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Ihr Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 „Employee Benefits“ vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck, für die Gesellschaften in Großbritannien werden die sogenannten „S1PXA“-Tafeln und für die USA werden sogenannte „RP-2014 mortality“-Tafeln verwendet. Die Pensionsverpflichtungen im restlichen Konzern werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt.

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste in den Verpflichtungen und Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag) ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens.

Neu entstandene Wertänderungen in einem Jahr aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten aus den Verpflichtungen, Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag), Veränderungen der Limitierung des Planvermögens (ohne Zinskosten) und Vermögenserträge auf Erstattungsansprüche (ohne Zinsertrag) werden direkt gegen die anderen Erfolgsbestandteile verrechnet.

Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird das Planvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstand). Unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) ergeben sich die Pensionsrückstellungen.

Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung).

Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenwärtig gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen als Ganzes ermittelt. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein.

Rückstellungen werden mit ihrem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen bei kurzfristigen Rückstellungen sowie beim kurzfristigen Teil langfristiger Rückstellungen. Mit fortschreitendem Zeitverlauf werden die Rückstellungen neuen Erkenntnisgewinnen angepasst.

Auflösungen von Rückstellungen werden in den Funktionsbereichen als Ertrag erfasst, in denen auch ursprünglich der Aufwand bei Bildung der Rückstellung belastet wurde.

Unter den Rückstellungen für Personal werden die sogenannten Long-Term-Incentive-Pläne ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IFRS 2 „Share-based Payment“ als Vergütung mit Barausgleich ermittelt und ergebniswirksam erfasst.

Restrukturierungsrückstellungen werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans entsteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wird, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird.

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit rechtlichen Risiken sind entsprechend ihrer Art den verschiedenen Rückstellungskategorien zugeordnet. Sie enthalten angemessene Aufwendungen für zum Beispiel Gerichts- und Anwaltskosten, Leistungen an Kläger sowie eventuelle Vergleichs- oder Freistellungszahlungen. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden unter anderem die Art des Rechtsstreits bzw. Anspruchs, der Stand des Verfahrens, die Auffassung von Anwälten und Erfahrungen aus vergleichbaren Sachverhalten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten getroffen.

Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Latente Steuern werden nach IAS 12 „Income Taxes“ für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern), unter Berücksichtigung ihrer begrenzten bzw. unbegrenzten Vortragsfähigkeit, aktiviert. Der Ansatz des latenten Steueranspruchs bei Unternehmen mit steuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich einerseits aus vorliegenden Planungsrechnungen, die regelmäßig fünf Jahre betragen, sowie andererseits aus dem Vorhandensein von ausreichenden zu versteuernden temporären Differenzen. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die temporären Differenzen genutzt werden können. Soweit die Realisierung aktiver latenter Steuern unwahrscheinlich ist, erfolgt eine Wertberichtigung.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzuwenden, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, in dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich ausgleichen werden. Der Gesamtsteuersatz für die Ermittlung der latenten Steuern inländischer Unternehmen beträgt 30 Prozent. Hierbei werden neben der Körperschaftsteuer von 15 Prozent der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer und eine durchschnittliche Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent berücksichtigt. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige nationale Steuersatz angewandt. Dieser beträgt zwischen 10 Prozent (Ungarn) und 40 Prozent (USA).

Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt. Ungewisse Ertragsteueransprüche und -schulden werden angesetzt, sobald die Eintrittswahrscheinlichkeit höher als 50 Prozent ist. Bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen werden mit dem wahrscheinlichsten Wert angesetzt.

Finanzinstrumente

Als Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Sie werden in originäre und derivative Finanzinstrumente unterteilt und in der Bilanz unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten sowie den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Beim erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten bewertet. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die als „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)“ bewertet werden, sind direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nicht marktgerecht verzinste langfristige Finanzinstrumente werden bewertet, indem die erwarteten Cashflows mit dem effektiven Zinssatz auf den Zeitpunkt der Anschaffung diskontiert werden (Barwert). Der effektive Zinssatz berücksichtigt alle zurechenbaren Gebühren mit Zinscharakter. Die Folgebewertung richtet sich nach der Kategorisierung der Finanzinstrumente.

(a) Originäre Finanzinstrumente

Im Konzern werden originäre Finanzinstrumente als finanzielle Vermögenswerte den Kategorien „Ausleihungen und Forderungen (Loans and Receivables)“ oder „Zur Veräußerung verfügbar (Available for Sale)“ zugeordnet. Die erstmalige Erfassung dieser Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und Evonik im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Im Konzern lagen keine Fälle vor, in denen übertragene finanzielle Vermögenswerte nach Maßgabe eines anhaltenden Engagements weiterhin in der Bilanz erfasst wurden.

Originäre Finanzinstrumente als finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten (At amortised Cost)“ zugeordnet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, das heißt, wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

Im Folgenden werden die im Konzern verwendeten Kategorien dargestellt:

Die Kategorie „Ausleihungen und Forderungen“ umfasst insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen. Die Vermögenswerte dieser Kategorie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zeigen objektive Hinweise, die auf historischen Erfahrungswerten beruhen, dass die fälligen Erfüllungsbeträge im Rahmen der üblichen Bedingungen nicht vollständig einbringlich sind, wird eine Wertminderung vorgenommen. Die Höhe bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem auf Basis des ursprünglichen Effektivzinssatzes ermittelten Barwert der geschätzten zukünftigen Einzahlungen. Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden ergebniswirksame Zuschreibungen bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ werden Eigenkapitalanteile zugeordnet, die nicht konsolidiert oder at Equity bilanziert werden, sowie andere Wertpapiere. Liegt der beizulegende Zeitwert solcher Vermögenswerte nicht vor oder ist er nicht verlässlich bestimmbar, wie im Falle von nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln, werden die Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes werden unter Berücksichtigung latenter Steuern in den anderen Erfolgsbestandteilen der Gesamterfolgsrechnung erfasst. Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob objektive Hinweise für eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswertes vorliegen. Ein wesentlicher oder andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter die Anschaffungskosten wird als Hinweis für eine Wertminderung gesehen. Bei Aktien gilt ein Rückgang des beizulegenden Zeitwertes um mindestens 20 Prozent unter die Anschaffungskosten als wesentlich. Existiert ein derartiger Hinweis, werden die in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Verluste ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden Zuschreibungen grundsätzlich in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasst. Lediglich für Schuldinstrumente, die dieser Kategorie zugeordnet sind, werden Zuschreibungen bis zur Höhe der ursprünglichen Wertminderung ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Beteiligungen und anderen finanziellen Vermögenswerten, deren Zeitwerte nicht verlässlich bestimmt werden können, werden keine Zuschreibungen vorgenommen.

Der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten“ sind insbesondere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Kredite zugeordnet. Die Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet.

(b) Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Hierzu werden die Sicherungsinstrumente entweder freistehend oder im Rahmen einer Bewertungseinheit mit dem zugehörigen abzusichernden Grundgeschäft (Hedge Accounting) bilanziert. Die erstmalige Erfassung erfolgt zum Handelstag. Existiert für das Derivat kein Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt, wird der beizulegende Zeitwert mittels finanzmathematischer Methoden ermittelt. Die Marktpreise von Optionsgeschäften werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Commodity-Derivate werden auf Basis von Spotpreisen und Forwardsätzen, Zinsderivate durch Abzinsung zukünftiger Cashflows bewertet.

Freistehende derivative Finanzinstrumente gehören der Kategorie „Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (At Fair Value through Profit or Loss)“ an und werden als „Zu Handelszwecken gehalten (Held for Trading)“ eingestuft. Finanzinstrumente dieser Kategorie werden an jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust aus der Änderung des beizulegenden Zeitwertes wird ergebniswirksam erfasst.

Die Bilanzierung von Sicherungs- und zugehörigen Grundgeschäften im Rahmen des Hedge Accounting ist an bestimmte Kriterien geknüpft. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und einen Nachweis der erwarteten sowie der tatsächlichen Sicherungseffektivität zwischen 80 und 125 Prozent voraus. Es ist dann zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Bei Cashflow-Hedges ist eine Beendigung des Hedge Accounting auch dann erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist. In diesem Falle ist der in den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Betrag ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.

In Abhängigkeit von der jeweiligen Art des Sicherungszusammenhangs werden die Sicherungsinstrumente und ihre zugehörigen Grundgeschäfte im Hedge Accounting wie folgt bewertet:

Fair Value Hedges verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstruments und die auf das abgesicherte Risiko entfallende Änderung des beizulegenden Zeitwertes des abgesicherten Grundgeschäfts werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden nicht bilanzierte feste Verpflichtungen abgesichert, führen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der festen Verpflichtung im Hinblick auf das abgesicherte Risiko zum ergebniswirksamen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld. Aufgrund dieser Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung der Periode.

Cashflow-Hedges verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität der künftigen Zahlungsströme eines bilanzierten Vermögenswertes bzw. einer Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion abzusichern. Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes eines Sicherungsinstruments wird in den anderen Erfolgsbestandteilen und der ineffektive Teil der Wertänderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Beträge werden ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft die Gewinn- und Verlustrechnung berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Umsatzsicherung in die entsprechenden Umsatzerlöse und im Fall einer Absicherung von Wareneinkäufen in die Kosten der umgesetzten Leistung. Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer nichtfinanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor in den anderen Erfolgsbestandteilen erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten des Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit einbezogen.

Hedges of a Net Investment verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. In den anderen Erfolgsbestandteilen erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens bzw. Rückführung des Auslandsinvestments ergebniswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Leasing

Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt sowohl als Leasingnehmer wie auch als Leasinggeber hauptsächlich in Vereinbarungen über Operating-Leasing auf. Aufwendungen und Erträge hieraus werden periodengerecht ergebniswirksam erfasst.

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und mit diesen im Zusammenhang stehende Schulden

Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung vorgesehen“ ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vermögenswerte müssen in ihrem jetzigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sein und eine solche Veräußerung muss höchstwahrscheinlich sein. Sofern mit einer Transaktion auch die zugehörigen Schulden mitveräußert werden sollen, werden diese ebenfalls gesondert ausgewiesen.

Unmittelbar vor der erstmaligen Einstufung als „zur Veräußerung vorgesehen“ sind die Vermögenswerte und Schulden gemäß den bisher relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu bewerten. Danach sind sie mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Für eine spätere Neubewertung sind für Vermögenswerte und Schulden, die nicht unter die Bewertungsvorschriften des IFRS 5 „Non-current Assets Held for Sale and Discontinued Operations“ fallen, auch weiterhin die relevanten Rechnungslegungsvorschriften zu beachten.

Soweit es sich nicht um eine nicht fortgeführte Aktivität (Discontinued Operation) handelt, werden die Ergebnisse aus der Bewertung und dem Verkauf dieser Vermögenswerte weiterhin im Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.

Nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations)

Eine nicht fortgeführte Aktivität ist entweder ein bedeutender geschäftlicher oder geografischer Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert bzw. eingestellt werden soll, oder ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen.

Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und dem Verkauf einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso sind die Cashflows einer nicht fortgeführten Aktivität in der Kapitalflussrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten darzustellen.

Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der bei Veräußerung eines Vermögenswertes oder bei der Übertragung einer Verbindlichkeit im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag erhalten bzw. gezahlt würde, und stellt somit einen Abgangspreis basierend auf einer hypothetischen Transaktion am Bewertungsstichtag dar. Existieren für das Bewertungsobjekt mehrere Märkte, wird der Hauptmarkt bzw. subsidiär der vorteilhafteste Markt herangezogen, zu dem der Bilanzierende Zugang hat. Transaktionskosten sind nicht Teil des beizulegenden Zeitwertes, sondern werden entsprechend dem jeweils maßgeblichen Bilanzierungsstandard behandelt. Der beizulegende Zeitwert von nichtfinanziellen Vermögenswerten wird nach dem Konzept der bestmöglichen Verwendung aus Marktsicht ermittelt; diese Verwendung muss nicht mit der gegenwärtigen Nutzung des Vermögenswertes übereinstimmen. Bei finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Kreditausfallrisiken berücksichtigt.

Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt auf Basis einer dreistufigen Hierarchie: Sofern vorhanden, werden die auf einem aktiven Markt beobachtbaren Börsen- oder Marktpreise für identische Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten unangepasst herangezogen (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, werden Bewertungstechniken mit direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren genutzt (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die verwendeten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Werden Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen zur Bewertung herangezogen, so ist die niedrigste Stufe der wesentlichen Inputfaktoren zu ermitteln und der beizulegende Zeitwert in Gesamtheit dieser Stufe zuzuordnen.

Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist.

Eventualforderungen sind nicht bilanzierungsfähige mögliche Vermögenswerte, die aus vergangenen Ereignissen entstehen und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse erst noch bestätigt wird. Eintreten oder Nichteintreten stehen dabei nicht vollständig unter der Kontrolle des Unternehmens. Eine Eventualforderung wird angegeben, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuldverhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind und sofern sie für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

4 Diskussion zu Annahmen und Schätzungsunsicherheiten

Mit Erstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß nicht immer den späteren Gegebenheiten entsprechen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein beträchtliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden im Folgenden dargestellt:

(a) Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten

Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten erfordert auch Annahmen und Schätzungen bezüglich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten und der Abzinsungssätze. Die hierzu getroffenen Annahmen können Änderungen unterliegen, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden.

Bei der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes des Segments Performance Materials stieg die Überdeckung des erzielbaren Betrags über den Buchwert des Segments um 117 Millionen € auf 236 Millionen € (Vorjahr: 119 Millionen €). Bei einer relativen Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder einem Absenken der Netto-Cashflows um 8,5 Prozent bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 66 Prozent würde der erzielbare Betrag dem Buchwert des Segments entsprechen.

In den Segmenten Nutrition & Care, Resource Efficiency sowie Services würde eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder ein Absenken der Netto-Cashflows bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 10 Prozent zu keinem Wertminderungsbedarf führen.

(b) Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern

Aktive latente Steuern dürfen nur insoweit angesetzt werden, wie es hinreichend wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuernde Jahresergebnisse verfügbar sein werden. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so ist eine ergebniswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen.

(c) Unsichere Ertragsteuerpositionen

Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechung fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein.

(d) Werthaltigkeit von sonstigen Vermögenswerten

Sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Beteiligungen sowie Forderungen und Ausleihungen unterliegen Einschätzungen hinsichtlich ihrer Nutzungsdauer, ihrer Abschreibungsverläufe und ihrer Werthaltigkeit. Diese Einschätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und Planungen, die unter anderem Annahmen bezüglich wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, Branchenentwicklungen bzw. Kundenbonitäten beinhalten.

Sofern sich Annahmen oder Umstände wesentlich verändern, ist eine Neubeurteilung der Einschätzungen notwendig, die zu einer Wertminderung des betroffenen Vermögenswertes führen kann.

(e) Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Der Bewertung von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, erwartete zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen. Die Höhe der Sensitivitäten ist abhängig vom Zinsniveau des Abzinsungssatzes zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres, vgl. Anhangziffer 7.8.

Eine Verminderung des verwendeten konzernweiten Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) um 2.243 Millionen € (Vorjahr: 1.906 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Verminderung der DBO um 1.689 Millionen € (Vorjahr: 1.456 Millionen €) bewirken.

Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung der DBO um 172 Millionen € (Vorjahr: 162 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Entgeltsteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 184 Millionen € (Vorjahr: 175 Millionen €) bewirken.

Eine Verminderung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Verminderung der DBO um 888 Millionen € (Vorjahr: 841 Millionen €) führen. Umgekehrt würde eine Erhöhung der verwendeten konzernweiten künftigen Rentensteigerung um 1 Prozentpunkt bei sonst unveränderten Parametern eine Erhöhung der DBO um 1.062 Millionen € (Vorjahr: 999 Millionen €) bewirken.

Eine Verminderung der Sterblichkeit in der Rentenbezugsphase um 20 Prozent bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung der DBO um 858 Millionen € (Vorjahr: 762 Millionen €) führen.

Bei einer Erhöhung des Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung um 1 Prozentpunkt würde sich der kumulierte Verpflichtungsumfang für Gesundheitsvorsorge um 17 Millionen € (Vorjahr: 16 Millionen €) erhöhen. Umgekehrt würde eine Verminderung des Kostentrends um 1 Prozentpunkt eine Verminderung des kumulierten Verpflichtungsumfangs um 14 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €) bewirken.

(f) Bewertung von sonstigen Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen, insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz, im Zusammenhang mit rechtlichen Risiken sowie für Restrukturierungen, unterliegen naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Diese können insbesondere bei langfristigen Rückstellungen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Des Weiteren ist die Höhe von langfristigen Rückstellungen im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet.

5 Veränderungen im Konzern

5.1 Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste

Veränderung Konsolidierungskreis

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Anzahl Inland Ausland Gesamt
Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen      
Stand 31.12.2015 39 99 138
Erwerbe - 1 1
Sonstige Erstkonsolidierungen 2 1 3
Verkäufe - - -
Verschmelzungen - 2 - 2 - 4
Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - 1 - - 1
Stand 31.12.2016 38 99 137
Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen      
Stand 31.12.2015 3 2 5
Stand 31.12.2016 3 2 5
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen      
Stand 31.12.2015 3 8 11
Erwerbe - 1 1
Sonstige erstmalige Bilanzierung nach der Equity-Methode 1 - 1
Stand 31.12.2016 4 9 13
  45 110 155

Die Erwerbe und Verkäufe des laufenden Geschäftsjahres werden unter Anhangziffer 5.2 erläutert.

Die folgende Auflistung zeigt den Anteilsbesitz von Evonik nach § 313 Abs. 2 HGB.

Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt.

Die inländischen Tochterunternehmen, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch machten, sind gekennzeichnet.

In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens   Kapitalanteil
in %
Konsolidierte Unternehmen      
Inland      
BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau   100,00
CyPlus GmbH Hanau   100,00
Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 01) 100,00
Evonik Catering Services GmbH Marl 01) 100,00
Evonik Creavis GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 01) 100,00
Evonik Degussa GmbH Essen   100,00
Evonik Functional Solutions GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Essen   100,00
Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 01) 100,00
Evonik Gorapur Verwaltungs-GmbH Wittenburg   100,00
Evonik IP GmbH Gründau 01) 100,00
Evonik Nutrition & Care GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Oil Additives GmbH Essen   100,00
Evonik Performance Materials GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Peroxygens Holding GmbH Essen   100,00
Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG Essen   99,00
Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH Essen   100,00
Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl 01) 100,00
Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH Marl   100,00
Evonik Resource Efficiency GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Röhm GmbH Essen   100,00
Evonik Specialty Chemicals GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Technochemie GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen 01) 100,00
Evonik Venture Capital GmbH Hanau 01) 100,00
Goldschmidt ETB GmbH Essen 01) 100,00
HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main   100,00
ILaS Integrierte Logistik & Service GmbH Marl 01) 100,00
KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl   100,00
Mönch-Kunststofftechnik GmbH Bad König 01) 100,00
RBV Verwaltungs-GmbH Essen   100,00
RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen   100,00
RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen   100,00
RÜTGERS GmbH Essen   100,00
Stockhausen Unterstützungseinrichtung GmbH Krefeld   100,00
Westgas GmbH Marl   100,00
Ausland      
Degussa International, Inc. Wilmington (Delaware, USA)   100,00
DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan)   51,00
Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei)   51,00
Evonik Acrylics Africa (Pty) Ltd. Johannesburg (Südafrika)   51,00
Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich)   100,00
Evonik Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika)   100,00
Evonik Agroferm Zrt. Kaba (Ungarn)   100,00
Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien)   100,00
Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Australien)   100,00
Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada)   100,00
Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. Dombivli (Indien)   100,00
Evonik CB LLC Wilmington (Delaware, USA)   100,00
Evonik Chile S.A. Santiago (Chile)   99,99
Evonik Colombia S.A.S. Medellín (Kolumbien)   100,00
Evonik Corporation Parsippany (New Jersey, USA)   100,00
Evonik Cyro Canada Inc. Burlington (Kanada)   100,00
Evonik Cyro LLC Wilmington (Delaware, USA)   100,00
Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika)   100,00
Evonik Degussa Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien)   100,00
Evonik Degussa Brasil Ltda. Säo Paulo (Brasilien)   100,00
Evonik Degussa Carbons, Inc. Wilmington (Delaware, USA)   100,00
Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China)   100,00
Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
Evonik España y Portugal, S.A.U. Granollers (Spanien)   100,00
Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upča (Slowakei)   100,00
Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich)   100,00
Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
Evonik Foams Inc. Wilmington (Delaware, USA)   100,00
Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation Taichung (Taiwan)   51,00
Evonik France S.A.S. Ham (Frankreich)   100,00
Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate)   100,00
Evonik Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong)   100,00
Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien)   100,00
Evonik Industries de Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko)   100,00
Evonik International AG Zürich (Schweiz)   100,00
Evonik International Costa Rica, S.A. Santa Ana (Costa Rica)   100,00
Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
Evonik Iran AG Teheran (Iran)   100,00
Evonik Italia S.r.l. Pandino (Italien)   100,00
Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan)   100,00
Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation Carson City (Nevada, USA)   100,00
Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea)   100,00
Evonik Limited Egypt Kairo (Ägypten)   100,00
Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia)   100,00
Evonik MedAvox S.p.A. (i.L.) Mailand (Italien)   100,00
Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur)   100,00
Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien)   100,00
Evonik Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko)   100,00
Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur)   100,00
Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada)   100,00
Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich)   100,00
Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA)   100,00
Evonik Oxeno Antwerpen N.V. Antwerpen (Belgien)   100,00
Evonik Para-Chemie GmbH Gramatneusiedl (Österreich)   99,00
Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Peroxid GmbH Weißenstein (Österreich)   100,00
Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika)   100,00
Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland)   100,00
Evonik Peroxide Netherlands B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg)   100,00
Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China)   100,00
Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich)   100,00
Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur)   100,00
Evonik Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko)   100,00
Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Schanghai (China)   100,00
Evonik Silquimica, S.A.U. Zubillaga-Lantaron (Spanien)   100,00
Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China)   100,00
Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China)   100,00
Evonik Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan)   100,00
Evonik Tasnee Marketing LLC Riad (Saudi-Arabien)   75,00
Evonik Thai Aerosil Co., Ltd. Bangkok (Thailand)   100,00
Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand)   100,00
Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China)   97,04
Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei)   100,00
Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik United Silica Industrial Ltd. Taoyuan Hsien (Taiwan)   100,00
Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand)   70,00
Evonik Vietnam Limited Liability Company Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam)   100,00
Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China)   60,00
Insilco Ltd. Gajraula (Indien)   73,11
JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China)   84,04
Laporte Industries Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00
MedPalett AS Sandnes (Norwegen)   100,00
Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA)   100,00
Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan)   80,00
OOO DESTEK Podolsk (Russische Föderation)   65,25
OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation)   100,00
PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien)   99,98
PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien)   75,00
Roha B.V. Tilburg (Niederlande)   100,00
RÜTGERS Organics Corporation State College (Pennsylvania, USA)   100,00
Silbond Corporation Weston (Michigan, USA)   100,00
SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea)   55,00
Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande)   100,00

1) Inanspruchnahme von Erleichterungen nach §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB.

In den Konzernabschluss anteilig einbezogene gemeinschaftliche Tätigkeiten

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil
in %
Gemeinschaftliche Tätigkeit    
Inland    
Neolyse Ibbenbüren GmbH Ibbenbüren 50,00
StoHaas Marl GmbH Marl 50,00
StoHaas Monomer GmbH & Co. KG Marl 50,00
Ausland    
ROH Delaware LLC Deer Park (Texas, USA) 50,00
ROH Delaware LP Deer Park (Texas, USA) 50,00

Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bestehen keine Abweichungen zwischen der Höhe der Kapitalanteile und der Stimmrechtsanteile.

Zweck der Neolyse Ibbenbüren GmbH ist die gemeinschaftliche Produktion von Kalilauge und Chlor zur Nutzung durch Evonik und deren Partner Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH.

Zweck der StoHaas Monomer GmbH & Co. KG und deren 100-prozentigen Tochtergesellschaften StoHaas Marl GmbH, ROH Delaware LLC und ROH Delaware LP ist die gemeinschaftliche Produktion von Acrylsäure (CAA) zur Nutzung durch Evonik und deren Partner Dow Chemicals Inc. (vormals ROHM AND HAAS TEXAS, INC.).

In den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens   Kapitalanteil
in %
Gemeinschaftsunternehmen      
Ausland      
CyPlus Idesa, S.A.P.I. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko)   50,00
Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan)   50,00
Evonik Headwaters LLP Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   50,00
Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China)   50,00
Evonik Treibacher GmbH Treibach/Althofen (Österreich)   50,00
LiteCon GmbH Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich)   49,00
Rusferm Limited Nikosia (Zypern)   49,00
Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien)   25,00
Assoziierte Unternehmen      
Inland      
ARG mbH & Co. KG Duisburg 2) 19,93
TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl   49,00
TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl   49,00
Vestaro GmbH München   49,00
Ausland      
ABCR Laboratorios, S.L. Forcarei (Spanien)   50,00

2) Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen liegt ein maßgeblicher Einfluss vor.

In den Konzernabschluss zu fortgeführten Anschaffungskosten einbezogene Unternehmen

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Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens   Kapitalanteil in %
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen      
Inland      
PKU Pulverkautschuk Union GmbH (i.L.) Marl   100,00
Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim   84,18
Ausland      
EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
Evonik Advanced Botanicals S.A.S. Évry (Frankreich)   100,00
Evonik Guatemala, S.A. Guatemala-Stadt (Guatemala)   100,00
Laporte Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich)   100,00
LLC „Evonik Ukraine“ Kiew (Ukraine)   100,00
Gemeinschaftsunternehmen      
Inland      
dev.log GmbH Niederkassel   50,00
StoHaas Management GmbH Marl   50,00
Ausland      
Idevo Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko)   50,00
RSC Evonik Sweeteners Co., Ltd. Bangkok (Thailand)   50,00
Assoziierte Unternehmen      
Inland      
ARG Verwaltungs GmbH Duisburg   20,00
Industriepark Münchsmünster GmbH & Co. KG Münchsmünster   30,00
Industriepark Münchsmünster Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung Münchsmünster   38,00
Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl   50,00
Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH Marl   50,00
Vivawest GmbH Essen 3) 25,00

3) Aufgrund der Planvermögenseigenschaft wurden diese Anteile nach IAS 19 zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

An der folgenden gemäß § 267 Abs. 3 HGB großen Kapitalgesellschaft hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte (Angabe nach § 313 Abs. 2 Nr. 5 HGB):

Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund (Kapitalanteil: 14,78 Prozent; Geschäftsjahr 2015/2016: Ergebnis nach Steuern: 28,3 Millionen €; Eigenkapital: 347 Millionen €).

5.2 Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Folgenden werden die wesentlichen in der Berichtsperiode vollzogenen Erwerbe (Akquisitionen) näher erläutert. In der Berichtsperiode gab es keine Verkäufe (Desinvestitionen).

Am 3. März 2016 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an MedPalett AS (MedPalett), Sandnes (Norwegen) von Biolink Group AS, Sandnes (Norwegen). MedPalett ist auf anthocyanhaltige Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert. Anthocyane sind für ihre natürlichen antioxidativen Eigenschaften bekannt. Zahlreiche internationale Studien deuten auf breite gesundheitsfördernde Eigenschaften hin, inklusive der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit dem Erwerb will Evonik das Portfolio des Geschäftsgebiets Health Care im Bereich Advanced Food Ingredients erweitern.

Am 4. Juli 2016 übernahm Evonik im Rahmen eines Asset Deals das Probiotikageschäft der Firma NOREL S.A. (NOREL), Madrid (Spanien), einem weltweit führenden Anbieter von Futtermittelzusätzen. Der Erwerb umfasst das bestehende Produktportfolio im Bereich Probiotika sowie den Produktionsstandort in León (Spanien). Probiotika spielen für Evonik eine entscheidende Rolle, wenn es um natürliche Alternativen für Antibiotika und antibiotische Wachstumsförderer geht. Mit der Akquisition positioniert sich Evonik als innovativer Lösungsanbieter im Bereich der antibiotikafreien Tierernährung.

Am 31. August 2016 übernahm Evonik im Rahmen eines Asset Deals das Geschäft des Biotechnologieunternehmens Transferra Nanosciences Inc. (Transferra), Burnaby (Kanada). Transferra ist ein Auftragsentwicklungs- und Produktionsunternehmen, das auf Basis seiner Expertise in liposomalen Wirkstofffreisetzungssystemen Biotechnologieunternehmen sowohl Dienstleistungen als auch Produkte im Bereich der Arzneimittelentwicklung zur Verfügung stellt. Die Übernahme ermöglicht Evonik den weiteren Ausbau des Portfolios seines Geschäftsgebiets Health Care im Bereich parenteraler Wirkstoffformulierungen.

Die Akquisitionen wurden in das Segment Nutrition & Care eingegliedert und wirkten sich zusammengefasst zu den jeweiligen Erwerbszeitpunkten wie folgt auf die Bilanz aus:

Bilanzielle Auswirkungen der Akquisitionen

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in Millionen € Angesetzte beizulegende Zeitwerte
Langfristige Vermögenswerte 45
Kurzfristige Vermögenswerte 9
davon Forderungen 2
davon flüssige Mittel 1
Langfristige Schulden -5
Kurzfristige Schulden -6
Nettovermögen 43
Geschäfts- oder Firmenwerte 54
Kaufpreise gemäß IFRS 3 97

Die Kaufpreise wurden durch flüssige Mittel beglichen. Im Zusammenhang mit den drei Akquisitionen wurden Transaktionskosten von 1 Million € unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Geschäfts- oder Firmenwerte bilden im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften, wie zum Beispiel erwartete Synergien und der Mitarbeiterstamm. Die Geschäfts- oder Firmenwerte im Zusammenhang mit den Asset Deals betragen 18 Millionen € und werden erwartungsgemäß steuerlich abzugsfähig sein.

Die Beiträge der übernommenen Geschäfte zu Umsatz und Ergebnis waren sowohl seit dem Erwerbszeitpunkt als auch pro forma seit dem 1. Januar 2016 im Verhältnis zum Segment Nutrition & Care nicht wesentlich.

5.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten

Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und hiermit im Zusammenhang stehende Schulden sind in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen. Die Beträge für diese Vermögenswerte und Schulden, die im Vorjahr ausgewiesen wurden, sind nicht anzupassen.

Geschäfte, deren Vermögenswerte und zugehörige Schulden als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert wurden, können auch zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als „nicht fortgeführte Aktivität“ erfüllen, insbesondere wenn ein gesonderter, wesentlicher Geschäftszweig veräußert wird. Erträge und Aufwendungen solcher nicht fortgeführter Aktivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von denen der fortgeführten Aktivitäten darzustellen. Ebenso müssen die Cashflows gesondert ausgewiesen werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung sind die Beträge der Vorperiode anzupassen.

Auswirkungen der nicht fortgeführten Aktivitäten auf die Gewinn- und Verlustrechnung

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  Laufendes Ergebnis nach Steuern Veräußerungsergebnis nach Steuern   Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Lithium-Ionen-Geschäft - -8 - -7 - -15
Ehemaliges Geschäftsfeld Energie - - 101 -2 101 -2
Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - - -5 - -5 -
  - -8 96 -9 96 -17

Das Veräußerungsergebnis des Jahres 2016 betrifft hauptsächlich Erträge aus der teilweisen Auflösung einer Rückstellung für die im Jahr 2011 erfolgte Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie. Es sind keine Steuern im Zusammenhang mit Veräußerungsergebnissen angefallen.

Zum 31. Dezember 2016 sind in der Bilanz keine Vermögenswerte oder Schulden als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert.

6 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

6.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse von 12.732 Millionen € (Vorjahr: 13.507 Millionen €) beinhalten hauptsächlich Erlöse aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen.

6.2 Funktionskosten

Zur Ermittlung der Kosten der Funktionsbereiche muss grundsätzlich auf Daten aus der Kostenrechnung zurückgegriffen werden. Die Bewertung nach IFRS ist der führende Wertansatz im Konzern. Den Funktionsbereichen dürfen daher keine kalkulatorischen Kosten zugeordnet werden. Die Ermittlung der Funktionskosten erfolgt nach interner Leistungsverrechnung, damit Leistungsbeziehungen zwischen Funktionsbereichen berücksichtigt werden.

Evonik unterscheidet zwischen folgenden Funktionsbereichen: Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten und allgemeine Verwaltungskosten.

Nicht den Funktionsbereichen zuordenbare, operative Aufwendungen werden als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.

6.3 Sonstige betriebliche Erträge

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in Millionen € 2016 2015
Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen 76 43
davon aus der Auflösung von Rückstellungen 73 37
davon aus Wertaufholungen 2 5
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 65 44
Erträge aus Nebengeschäften 56 55
Erträge aus Wertaufholungen 25 12
Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 17 153
Nettoerträge aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten 5 35
Übrige Erträge 77 103
  321 445
davon Bereinigungen 137 216

Die Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen betreffen im Wesentlichen Erträge im Zusammenhang mit der Optimierung der Verwaltungsstrukturen sowie im Zusammenhang mit der Optimierung des Produktportfolios im Segment Performance Materials. Hierunter werden auch Erträge ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Erträge zuzuordnen wären.

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 65 Millionen € (Vorjahr: 44 Millionen €) resultieren im Wesentlichen aus der Neuverhandlung eines Rohstoffliefervertrags, die dazu führt, dass die ursprünglich gebildete Risikovorsorge nicht mehr benötigt wird.

Die Erträge aus Nebengeschäften beinhalten Einnahmen aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns.

Die Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten resultieren in Höhe von 17 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) aus der Veräußerung von Sachanlagen; im Vorjahr fielen 146 Millionen € Erträge aus der Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen und Geschäften an.

Die Nettoerträge aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten resultieren aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung erfassten Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Dieser Position steht in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen das zugehörige Sicherungsergebnis gegenüber, vgl. Anhangziffer 10.2, Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement.

Unter den übrigen Erträgen werden Versicherungserstattungen und -prämien, Forschungszuschüsse, Provisionen, Verkäufe von Schrott und Mieterträge ausgewiesen.

Insgesamt sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen 27 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €) Erträge aus Wertaufholungen enthalten. Hiervon betragen die nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement“ ermittelten Wertaufholungen 22 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) und betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Die nach IAS 36 „Impairment of Assets“ ermittelten Wertaufholungen in Höhe von 5 Millionen € (Vorjahr: 7 Millionen €) entfallen auf folgende Segmente:

Wertaufholungen nach Segmenten

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in Millionen € 2016 2015
Resource Efficiency 1 6
Performance Materials 4 -
Andere Aktivitäten - 1
  5 7

Evonik bezeichnet die Sondereinflüsse, die bei der Ermittlung der operativen Steuerungsgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT herausgerechnet werden, als Bereinigungen. Diese Bereinigungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Die in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche:

Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen

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in Millionen € 2016 2015
Herstellungsbezogen 50 11
Vertriebsbezogen 8 -
Forschungs- und entwicklungsbezogen 6 -
Verwaltungsbezogen 59 35
Sonstige 14 170
  137 216

6.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Millionen € 2016 2015
Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen 75 108
davon Wertminderungen 14 6
Nettoaufwendungen aus der operativen Währungssicherung 39 71
Wertminderungen 30 69
Aufwendungen aus Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 14 10
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 12 9
Aufwendungen aus der REACH-Verordnung 10 8
Übrige Aufwendungen 363 328
  543 603
davon Bereinigungen 246 290

Die Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen enthalten vor allem Aufwendungen für die Optimierung des Produktportfolios des Segments Performance Materials sowie im Zusammenhang mit der Optimierung der Verwaltungsstrukturen. Hierunter werden auch Aufwendungen ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zuzuordnen wären.

Die Nettoaufwendungen aus der operativen Währungssicherung resultieren im Wesentlichen aus der Portfoliosicherung von in Fremdwährung erfassten Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch Währungsderivate. Darüber hinaus sind in dieser Position auch die nicht im Hedge Accounting designierten Terminkomponenten von Derivaten für die Planumsatzsicherung enthalten, vgl. Anhangziffer 10.2, Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement.

Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten in Höhe von 12 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) stammen aus der Veräußerung von Sachanlagen.

Die übrigen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen den Erwerb und die Vorbereitung der Integration des Spezialadditivgeschäfts von Air Products, die Neuordnung der Logistikaktivitäten sowie den Verzicht auf Forderungen. Darüber hinaus werden hierunter Aufwendungen für Fremd- und Betriebsleistungen sowie für Nebengeschäfte, Provisionen, sonstige Steuern und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen.

Insgesamt sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen 44 Millionen € (Vorjahr: 75 Millionen €) Wertminderungen enthalten. Hiervon betragen die nach IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement“ ermittelten Wertminderungen auf Finanzinstrumente 17 Millionen € (Vorjahr: 12 Millionen €) und betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Im Vorjahr waren außerdem nach IFRS 5 ermittelte Wertminderungen auf zur Veräußerung gehaltene Sachanlagen in Höhe von 3 Millionen € enthalten.

Die Wertminderungen, die bei Anzeichen eines zusätzlichen Wertminderungsbedarfs nach IAS 36 „Impairment of Assets“ festgestellt wurden, verteilten sich wie folgt auf die Segmente:

Wertminderungen nach Segmenten

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in Millionen € 2016 2015
Performance Materials 24 43
Resource Efficiency 2 11
Nutrition & Care - 5
Services - 1
Andere Aktivitäten 1 -
  27 60

Die insbesondere im Segment Performance Materials erfassten Wertminderungen betreffen sowohl Produktionsanlagen als auch immaterielle Vermögenswerte und resultieren im Wesentlichen aus Stilllegungen bzw. der vorzeitigen Beendigung eines Projekts. Da den Vermögenswerten aktuell kein Nutzen beigemessen wurde, unterblieb hierfür die Ermittlung eines erzielbaren Betrags. Darüber hinaus wurde eine Produktionsanlage vollständig abgeschrieben, bei der kein positiver Nutzungswert (Value in Use) ermittelt werden konnte. Bei der Berechnung des Nutzungswerts wurde ein Abzinsungssatz in Höhe der gewichteten Segmentkapitalkosten verwendet, vgl. Anhangziffer 3.6.

Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen Bereinigungen betreffen folgende Funktionsbereiche:

Bereinigungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen

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in Millionen € 2016 2015
Herstellungsbezogen 106 129
Vertriebsbezogen 6 12
Forschungs- und entwicklungsbezogen - 7
Verwaltungsbezogen 85 67
Sonstige 49 75
  246 290

6.5 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen

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in Millionen € 2016 2015
Erträge aus der Equity-Bewertung 8 11
Aufwendungen aus der Equity-Bewertung -47 -26
  -39 -15
davon Bereinigungen -41 -14

Die Aufwendungen aus der Equity-Bewertung für das Jahr 2016 beinhalten eine in den Bereinigungen erfasste Wertminderung auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care in Höhe von 41 Millionen €. Der Vorjahreswert umfasst ebenfalls eine in den Bereinigungen enthaltene Wertminderung auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care in Höhe von 14 Millionen €.

6.6 Finanzergebnis

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in Millionen € 2016 2015
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 5 4
Zinsen und ähnliche Erträge aus Derivaten 10 8
Sonstige zinsähnliche Erträge 65 34
Zinserträge 80 46
Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten -44 -47
Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten -41 -29
Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der sonstigen Rückstellungen -33 -23
Netto-Zinsaufwand aus Pensionen -90 -96
Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -21 -50
Zinsaufwendungen -229 -245
Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten 41 -22
Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung -68 16
Übrige Finanzerträge und -aufwendungen 2 -18
Sonstiges Finanzergebnis -25 -24
  -174 -223

Die sonstigen zinsähnlichen Erträge enthalten 59 Millionen € (Vorjahr: 27 Millionen €), die im Zusammenhang mit Steuerminderungen stehen.

Durch die aktuell negative Verzinsung von kurzfristigen Geldanlagen ergibt sich ein negativer Zinsertrag von 2 Millionen € (Vorjahr: keine), der in die Position Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten eingeflossen ist.

Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten sowie die entsprechende Ertragsposition enthalten im Wesentlichen die Zinsabgrenzungen und die realisierten Zinsen aus dem Zinstausch der zur Währungssicherung von langfristigen konzerninternen Darlehen eingesetzten Zins-Währungs-Swaps.

Das im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesene Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzpositionen resultiert im Wesentlichen aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung denominierten kurzfristigen konzerninternen Finanzierungstransaktionen (Cash-Pooling) sowie der Fremdwährungszahlungsmittelbestände, da diese Bilanzpositionen nicht im Rahmen von Hedge Accounting bilanziert werden. Die Effekte der zugehörigen Währungssicherungen werden innerhalb der Position Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung ausgewiesen, in der auch die Ineffektivitäten und Terminkomponenten der im Hedge Accounting designierten Finanzderivate zur Sicherung langfristiger konzerninterner Fremdwährungsdarlehen sowie die nicht im Hedge Accounting designierten Zeitwertänderungen der zur Sicherung erwarteter Kaufpreise eingesetzten Währungsoptionen gezeigt werden, vgl. Anhangziffer 10.2, Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb des Spezialadditivgeschäfts (Performance Materials Division) von Air Products and Chemicals, Inc. (Air Products), Allentown (Pennsylvania, USA) fielen 5 Millionen € Aufwendungen für die Bereitstellung einer nicht genutzten Brückenfinanzierung an, die in den sonstigen zinsähnlichen Aufwendungen ausgewiesen sind, sowie 24 Millionen € Aufwendungen für Währungssicherung und Finanzierungsnebenkosten, die im sonstigen Finanzergebnis erfasst sind. Für die Währungssicherung der beabsichtigten Akquisition des Silicageschäfts von J. M. Huber Corporation (Huber), Atlanta (Georgia, USA) wurde 1 Million € Aufwendungen im sonstigen Finanzergebnis erfasst.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten zugeordnet werden konnten, wurden in Höhe von 3 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) aktiviert; der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 2,7 Prozent (Vorjahr: 3,1 Prozent).

6.7 Ertragsteuern

Ertragsteuern in der Gewinn- und Verlustrechnung

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in Millionen € 2016 2015
Laufende Ertragsteuern 310 508
davon periodenfremd 9 21
Latente Steuern 52 -86
davon periodenfremd -19 -24
davon aus temporären Differenzen 48 -85
  362 422

Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die erwarteten Ertragsteuern basieren wie im Vorjahr auf einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent. Dieser setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie einer durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 14 Prozent zusammen. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein.

Steuerliche Überleitungsrechnung

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in Millionen € 2016 2015
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.124 1.441
Hierauf erwartete Ertragsteuern 337 432
Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer -3 5
Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz 16 17
Bewertungsänderungen latenter Steuern 4 -9
Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen 39 24
Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze - 1
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 29 35
Zinsschranke - -
Steuerfreie Erträge -56 -88
Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen - 4
Sonstige -4 1
Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 362 422
Effektiver Ertragsteuersatz in % 32,2 29,3

Die Wertberichtigungen bisher angesetzter aktiver latenter Steuern betragen 8 Millionen € und entfallen ausschließlich auf temporäre Differenzen. Demgegenüber stehen Wertaufholungen von 3 Millionen €, diese entfallen überwiegend auf Verlustvorträge. Unter Sonstige werden unter anderem periodenfremde laufende und latente Steuern ausgewiesen.

6.8 Ergebnis je Aktie

Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Höhe von 466.000.000 Stück. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch sogenannte potenzielle Stammaktien verwässert werden. Da in beiden Berichtsperioden keine potenziellen Stammaktien bestanden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Ergebnis je Aktie

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in Millionen € 2016 2015
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 762 1.019
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 96 -17
Abzüglich der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern -14 -11
Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 844 991
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert)    
aus fortgeführten Aktivitäten 1,63 2,19
aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,21 -0,04
abzüglich auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie -0,03 -0,02
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG 1,81 2,13

7 Erläuterungen zur Bilanz

7.1 Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte

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in Millionen € Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen Aktivierte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten          
Stand 01.01.2015 2.792 1.693 165 497 5.147
Währungsumrechnung 64 7 - 2 73
Zugänge Unternehmenserwerbe 5 1 - 16 22
Sonstige Zugänge - 10 - 15 25
Abgänge - -54 - - -54
Umbuchungen - 9 - -3 6
Stand 31.12.2015 2.861 1.666 165 527 5.219
Währungsumrechnung 14 3 - 1 18
Zugänge Unternehmenserwerbe 54 37 - 2 93
Sonstige Zugänge - 53 - 22 75
Abgänge - -29 - - -29
Umbuchungen - 14 - -9 5
Stand 31.12.2016 2.929 1.744 165 543 5.381
Abschreibungen und Wertminderungen          
Stand 01.01.2015 97 1.348 149 453 2.047
Währungsumrechnung - 5 - 1 6
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen - 33 1 5 39
Wertminderungen - 2 12 - 14
Wertaufholungen - -1 - - -1
Abgänge - -53 - -1 -54
Umbuchungen - -4 - 4 -
Stand 31.12.2015 97 1.330 162 462 2.051
Währungsumrechnung - 2 - - 2
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen - 37 - 5 42
Wertminderungen - 5 - 2 7
Wertaufholungen - - - - -
Abgänge - -33 - - -33
Umbuchungen - - - - -
Stand 31.12.2016 97 1.341 162 469 2.069
Buchwerte 31.12.2015 2.764 336 3 65 3.168
Buchwerte 31.12.2016 2.832 403 3 74 3.312

In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer in Höhe von 203 Millionen € (Vorjahr: 203 Millionen €) enthalten.

Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine eingeschränkten Eigentumsrechte an immateriellen Vermögenswerten oder Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten.

7.2 Sachanlagen

Entwicklung der Sachanlagen

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in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten          
Stand 01.01.2015 3.156 11.786 1.025 798 16.765
Währungsumrechnung 69 265 7 -8 333
Zugänge Unternehmenserwerbe 22 13 - 1 36
Sonstige Zugänge 52 271 44 485 852
Abgänge -26 -185 -44 -2 -257
Umbuchungen 101 546 15 -663 -1
Stand 31.12.2015 3.374 12.696 1.047 611 17.728
Währungsumrechnung 20 121 5 12 158
Zugänge Unternehmenserwerbe 3 3 - - 6
Sonstige Zugänge 43 189 50 603 885
Abgänge -21 -142 -51 -1 -215
Umbuchungen 52 318 13 -383 -
Stand 31.12.2016 3.471 13.185 1.064 842 18.562
Abschreibungen und Wertminderungen          
Stand 01.01.2015 1.563 8.840 820 27 11.250
Währungsumrechnung 28 176 5 - 209
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen 77 516 68 - 661
Wertminderungen 1 33 - 19 53
Wertaufholungen - -6 - - -6
Abgänge -20 -187 -42 - -249
Umbuchungen -9 24 -10 -3 2
Stand 31.12.2015 1.640 9.396 841 43 11.920
Währungsumrechnung 10 76 3 - 89
Zugänge Unternehmenserwerbe - - - - -
Abschreibungen 78 518 69 - 665
Wertminderungen 8 20 2 7 37
Wertaufholungen - -5 - - -5
Abgänge -9 -126 -50 - -185
Umbuchungen 4 -3 -1 - -
Stand 31.12.2016 1.731 9.876 864 50 12.521
Buchwerte 31.12.2015 1.734 3.300 206 568 5.808
Buchwerte 31.12.2016 1.740 3.309 200 792 6.041

Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen bestanden in Höhe von 162 Millionen € (Vorjahr: 159 Millionen €).

Evonik vermietet als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen im Wesentlichen Grundstücke. Die Nominalwerte der künftigen Mindestleasingzahlungen über die unkündbare Leasingdauer, die aus diesen Vermögenswerten erwartet werden, haben folgende Fälligkeiten:

Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasinggeber/Operating-Leasing)

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in Millionen € 2016 2015
Fällig bis 1 Jahr 8 9
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 24 23
Fällig nach über 5 Jahren 156 152
  188 184

7.3 At Equity bilanzierte Unternehmen

Diese Position umfasst sowohl assoziierte Unternehmen als auch Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, vgl. Anhangziffer 5.1.

At Equity bilanzierte Unternehmen

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Buchwert einzeln nicht wesentlicher assoziierter Unternehmen 8 7
Buchwert einzeln nicht wesentlicher Gemeinschaftsunternehmen 35 46
  43 53

Die zusammengefassten Finanzinformationen der at Equity bilanzierten Unternehmen, die einzeln nicht wesentlich sind, stellen sich bezogen auf die Anteile von Evonik wie folgt dar:

Zusammengefasste Finanzinformationen für einzeln nicht wesentliche at Equity bilanzierte Unternehmen

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  Assoziierte Unternehmen   Gemeinschaftsunternehmen  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015
Buchwert 31.12. 8 7 35 46
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 4 9 -43 -25
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - -1 -
Gesamterfolg 4 9 -44 -25

Darüber hinaus ist im Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen im Vorjahr ein Betrag in Höhe von 1 Million € im Zusammenhang mit den im zweiten Quartal 2015 veräußerten Anteilen an der Vivawest enthalten. Zu Eventualschulden gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen vgl. Anhangziffer 10.3.

7.4 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
Übrige Beteiligungen 110 110 74 74
Ausleihungen 72 69 29 24
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 12 1 265 3
Forderungen aus Derivaten 299 30 84 11
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 37 3 29 4
  530 213 481 116

(a) Übrige Beteiligungen

Die übrigen Beteiligungen beinhalten in Höhe von 72 Millionen € (Vorjahr: 55 Millionen €) die zum Börsenwert am Bilanzstichtag angesetzten Anteile an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund. Diese Anlage beinhaltet somit ein Marktpreisrisiko und ist in die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ eingeordnet.

Des Weiteren sind in den übrigen Beteiligungen Investitionen in nicht börsennotierte Eigenkapitaltitel erfasst, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.

(b) Ausleihungen

Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches ihren beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann.

Risiko- und Altersstruktur der Ausleihungen

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Wertgeminderte Ausleihungen 3 3
Nennbetrag 3 3
Wertminderungen - -
Nicht wertgeminderte Ausleihungen 69 26
Nicht fällig 69 26
Überfällig - -
  72 29

Wie im Vorjahr wurden bei den langfristigen Ausleihungen keine Konditionen neu verhandelt.

(c) Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche

Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen handelt es sich im Wesentlichen um Renten- und Geldmarktpapiere, die zum Zwecke der Anlage liquider Mittel erworben wurden. Diese Wertpapiere unterliegen einem Zinsänderungsrisiko, welches den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen kann. Sämtliche Wertpapiere sind in der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ eingeordnet und werden mit dem Börsenkurs bilanziert. Börsennotierte Wertpapiere sind dem Marktpreisrisiko unterworfen.

Die Position enthält im Vorjahr in Höhe von rund 250 Millionen € diverse Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche, die in einem vollkonsolidierten Spezialfonds gebündelt waren.

(d) Forderungen aus Derivaten

Forderungen aus Derivaten

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps 17 33
Forderungen aus Devisentermingeschäften, Devisenoptionsgeschäften und Devisenswaps 280 51
Forderungen aus Commodity-Derivaten 2 -
  299 84

(e) Sonstige finanzielle Vermögenswerte

In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden Termingelder bei Kreditinstituten, Forderungen aus der Ergebnisabführung nicht vollkonsolidierter Beteiligungen sowie Ansprüche aus Vertragsauflösungen gezeigt.

Risiko- und Altersstruktur der sonstigen finanziellen Vermögenswerte

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 3 3
Nennbetrag 10 10
Wertminderungen -7 -7
Nicht wertgeminderte sonstige finanzielle Vermögenswerte 34 26
Nicht fällig 33 26
Überfällig 1 -
  37 29

(f) Gegebene Sicherheiten

Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten verpfändet wurden, betrug 1 Million € (Vorjahr: 1 Millionen €). Diese betrafen kurzfristige Wertpapiere, die als Sicherheiten für Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen gegenüber Mitarbeitern hinterlegt wurden.

7.5 Vorräte

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015 
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 423 438
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 68 65
Fertige Erzeugnisse und Waren 1.188 1.260
  1.679 1.763

Im Jahr 2016 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 48 Millionen € (Vorjahr: 37 Millionen €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 25 Millionen €) ergebniswirksam erfasst. Die Wertaufholungen sind im Wesentlichen durch gestiegene Absatzpreise und eine verbesserte Marktgängigkeit begründet.

7.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.661 - 1.813 -
Geleistete Anzahlungen 37 - 26 1
Übrige sonstige Forderungen 279 48 241 47
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 42 10 52 6
  2.019 58 2.132 54

Risiko- und Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Wertgeminderte Forderungen 18 4
Nennbetrag 35 16
Wertminderungen -17 -12
Nicht wertgeminderte Forderungen 1.643 1.809
Nicht fällig 1.408 1.540
Überfällig 235 269
bis zu 3 Monate 181 235
über 3 bis 6 Monate 19 7
über 6 bis 9 Monate 5 13
über 9 bis 12 Monate 9 6
über 1 Jahr 21 8
  1.661 1.813

Zum Jahresende war ein Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 354 Millionen € (Vorjahr: 497 Millionen €) durch Kreditversicherungen und 7 Millionen € (Vorjahr: 10 Millionen €) durch andere verwertbare Sicherheiten abgedeckt. Für nicht fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden wie im Vorjahr keine Konditionen neu verhandelt.

7.7 Eigenkapital

(a) Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Aktie liegt bei 1 €.

(b) Genehmigtes Kapital

Durch die Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist ein genehmigtes Kapital beschlossen worden. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 1. Mai 2019 um bis zu 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2014).

Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.

Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:

Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,

wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,

zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,

soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,

zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,

zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende („Scrip Dividend“).

Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 20. Mai 2014 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2014 festzulegen.

Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

(c) Bedingtes Kapital

Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2014). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen.

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 20. Mai 2014 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

(d) Eigene Aktien

Am 4. März 2016 kündigte die Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 113,4 Millionen € bis spätestens zum 12. April 2016 unter Ausnutzung der am 11. März 2013 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms.

Die Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 12. April 2016 insgesamt 574.115 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent bzw. 574.115 € entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 14,9 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 25,90 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 8. März 2016 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 23.900 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der Gegenwert je zurückerworbener Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Mitte April wurden 511.868 Stammaktien (davon 130.327 Gratisaktien) auf Basis des am 14. April 2016 gültigen Aktienkurses und US-Dollar-Wechselkurses an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 62.247 Stammaktien wurden bis zum 19. April 2016 an Dritte veräußert. Zum 31. Dezember 2016 weist die Evonik Industries AG daher keine eigenen Anteile mehr aus.

Die von der Hauptversammlung am 11. März 2013 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien wurde in der Hauptversammlung am 18. Mai 2016 aufgehoben und durch eine neue Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien bis zum 17. Mai 2021 ersetzt.

(e) Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage enthält vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

(f) Angesammelte Ergebnisse

Die angesammelten Ergebnisse in Höhe von 5.716 Millionen € (Vorjahr: 5.821 Millionen €) enthalten sowohl die im laufenden Geschäftsjahr sowie die in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse als auch die anderen Erfolgsbestandteile aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Das Ergebnis nach Steuern entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Konzernergebnis des laufenden Geschäftsjahres, das den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen ist. Jedoch stehen für Ausschüttungen nach deutschem Aktienrecht nur die Gewinnrücklagen aus dem handelsrechtlichen Einzelabschluss der Evonik Industries AG zur Verfügung, die nicht einer Ausschüttungsbeschränkung unterliegen. Zum 31. Dezember 2016 beliefen sich die Gewinnrücklagen der Evonik Industries AG auf 4.606 Millionen € (Vorjahr: 4.235 Millionen €). Davon entfielen wie im Vorjahr 47 Millionen € auf die nicht ausschüttungsfähige gesetzliche Rücklage.

Für das Geschäftsjahr 2016 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der Evonik Industries AG in Höhe von 935.900.000,00 € eine Dividende in Höhe von 535.900.000,00 € auszuschütten. Dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie.

(g) Angesammelte andere Erfolgsbestandteile

Die angesammelten anderen Erfolgsbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung - also ergebnisneutral - erfasst werden. Die Rücklage aus Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere enthält die ergebnisneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen aus voraussichtlich nicht dauerhaften Wertänderungen von Finanzinstrumenten. In der Rücklage aus Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. Die Rücklage aus dem Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben enthält die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von bis zum 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Der Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung enthält die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen.

Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG

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in Millionen € Marktwertänderungen der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen Neubewertungseffekt aus sukzessiven Anteilserwerben Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Gesamt
Stand 01.01.2015 -9 -83 14 -166 -244
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 15 24 - 247 286
Erfasste Gewinne oder Verluste 12 -171 - - -159
Ergebniswirksame Entnahme 9 202 - - 211
Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - 1 - - 1
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 244 244
Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - 3 - 3 6
Latente Steuern -6 -11 - - -17
Sonstige Veränderungen - - -2 - -2
Stand 31.12.2015 6 -59 12 81 40
Andere Erfolgsbestandteile laut Gesamterfolgsrechnung 15 120 - 137 272
Erfasste Gewinne oder Verluste 19 93 - - 112
Ergebniswirksame Entnahme - 56 - - 56
Übertragung auf Vermögenswerte oder Schulden - - - - -
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung - - - 136 136
Aus der Equity-Bewertung (nach Ertragsteuern) - - - 1 1
Latente Steuern -4 -29 - - -33
Sonstige Veränderungen - - -2 - -2
Stand 31.12.2016 21 61 10 218 310

Im Jahr 2016 wurde aus der Rücklage für Marktwertänderungen von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen insgesamt ein Sicherungsergebnis in Höhe von -56 Millionen € (Vorjahr: -202 Millionen €) entnommen und wie folgt in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen:

Übertragung Sicherungsergebnis aus angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen in die Gewinn- und Verlustrechnung

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in Millionen € 2016 2015
Umsatzerlöse -29 -182
Kosten der umgesetzten Leistungen -8 -4
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen - 1
Zinsergebnis -3 -3
Sonstiges Finanzergebnis -16 -14
  -56 -202

(h) Anteile anderer Gesellschafter

Unter den Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 92 Millionen € (Vorjahr: 83 Millionen €) werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind.

Die Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung waren 2016 unwesentlich. Im Vorjahr lagen keine Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung vor.

Veränderung der angesammelten anderen Erfolgsbestandteile für Anteile anderer Gesellschafter

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in Millionen € Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Gesamt
Stand 01.01.2015 2 2
Andere Erfolgsbestandteile laut    
Gesamterfolgsrechnung 1 1
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 1 1
Stand 31.12.2015 3 3
Andere Erfolgsbestandteile laut    
Gesamterfolgsrechnung 1 1
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 1 1
Stand 31.12.2016 4 4

7.8 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Dienstzeit und dem Entgelt der Mitarbeiter ab.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und das Vermögen von Pensionskassen und eines Pensionstreuhandvereins (Contractual Trust Arrangement) finanziert.

Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen vereinbart.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2016 verteilen sich im Wesentlichen auf die folgenden Länder:

Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtung und des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens

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  Berichtsjahr 2016  
in Millionen € Pensionsverpflichtungen Planvermögen
Evonik insgesamt 11.585 7.807
davon Deutschland 10.094 6.555
davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 4.496 3.276
davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 5.272 3.279
davon USA 743 485
davon Großbritannien 570 637
  Vorjahr 2015  
in Millionen € Pensionsverpflichtungen Planvermögen
Evonik insgesamt 10.542 7.302
davon Deutschland 9.099 6.066
davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 3.933 3.102
davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 4.845 2.964
davon USA 720 451
davon Großbritannien 564 670

Für Mitarbeiter in Deutschland existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang:

Pensionskasse: Es gibt mehrere geschlossene Pläne. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Die Pensionskasse gehört zu den gemeinschaftlichen Plänen mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Pensionskasse erfolgt nach dem Anwartschaftsdeckungsverfahren. Die Höhe der reservierten Deckungsmittel ergibt sich aus dem aufsichtsbehördlich genehmigten Technischen Geschäftsplan sowie den gesetzlichen Vorgaben. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Im Tarif DuPK wird der Firmenbeitrag so bemessen, dass dieser zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen eine Ausfinanzierung der daraus entstehenden Anwartschaften gemäß Technischem Geschäftsplan bietet. In den Tarifen Marl und Troisdorf erfolgt die Festsetzung des Firmenbeitrags auf Vorschlag des verantwortlichen Aktuars und bemisst sich nach den zur Ausfinanzierung der Leistungen erforderlichen Mitteln. Die Evonik Degussa GmbH hat als Trägerunternehmen der Pensionskasse hinsichtlich der Tarife Marl und Troisdorf eine vertragliche Einstandspflicht für den Fall einer nicht ausreichenden Kapitalausstattung der Kasse. Diese Einstandspflicht unterscheidet nicht nach der Konzernzugehörigkeit der Versicherten. Sie wurde auf Anforderung der Aufsichtsbehörde bereits bei Einrichtung der Tarife eingegangen, als ausschließlich eigene Mitarbeiter zu versichern waren. Inwieweit die Einstandspflicht neben den im Verlustfall vorgesehenen satzungsmäßigen Instrumenten der Pensionskasse wie Anhebung von Firmenbeiträgen oder Kürzung von Leistungen praktische Bedeutung erlangen könnte, ist aus heutiger Sicht nicht abschätzbar.

Unterstützungskasse: Die Unterstützungskasse ist der für Neueintritte offene Plan. Hierüber kann auch Entgeltumwandlung betrieben werden. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Eine Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich ist fest zugesagt. Die Unterstützungskasse erfüllt den Tatbestand für gemeinschaftliche Pläne mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Unterstützungskasse erfolgt über eine Rückdeckung bei der Pensionskasse Degussa, die hierfür entsprechend dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie ergangenen Verordnungen der Aufsichtsbehörde ausreichend Deckungsmittel vorhält. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Die Höhe der Leistung richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Es besteht aus der Unterstützungskasse keine Haftungsgrundlage, nach der der Konzern im Falle nicht ausreichender Kapitalausstattung für die Verpflichtungen konzernfremder Gesellschaften einzustehen hätte.

Direktzusagen: Hier gibt es verschiedene leistungsorientierte Pläne, bei denen die Versorgungsleistung zumeist direkt oder indirekt endgehaltsorientiert ist. Die meisten dieser Pläne gewähren eine höhere oder ausschließliche Leistung für Einkommensteile oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. Die endgehaltsorientierten Pläne sind durchweg geschlossen und werden zum großen Teil auch für die noch aktiven Planteilnehmer nur in Form von Besitzständen aufrechterhalten.

Offene Direktzusagen gibt es lediglich für obere Führungskräfte sowie für freiwillige Entgeltumwandlung. Hierbei wird aus einem einkommensabhängigen Beitrag bzw. aus der Einbringung des Arbeitnehmers eine feste Leistung bestimmt. Dabei kann der Begünstigte zwischen verschiedenen Auszahlungsformen wie Kapital, Rente und gegebenenfalls Ratenzahlung wählen. Die Höhe der Leistung berücksichtigt eine feste Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich.

Für größere Konzerngesellschaften, welche den weitaus größten Teil der Verpflichtungen aus Direktzusagen abdecken, wird Planvermögen im Evonik Pensionstreuhand e. V. aufgebaut. Hierzu gibt es weder regulatorische Vorgaben noch Mindestdotierungsverpflichtungen. Im Evonik Pensionstreuhand e. V. wird eine Strategie des Ausgleichs einer Veränderung der Verpflichtungen über eine mitlaufende Veränderung des Planvermögens (Asset-Liability-Matching) angewandt. Hierbei werden die Zins- und Kreditsensitivitäten der Verpflichtungen im Planvermögen teilweise repliziert.

Beschreibung der möglichen Risiken aus den Versorgungsplänen:

Die allermeisten deutschen Versorgungspläne enthalten lebenslang laufende Rentenzusagen. Ein spezifisches Risiko besteht hierbei in einer Ausweitung der Leistungen durch steigende Lebenserwartung. Für einen Großteil dieser Pläne orientiert sich die Anpassung der laufenden Leistungen an der Entwicklung des Verbraucherpreisindex. Hier ergibt sich ein weiteres Risiko aus der Entwicklung der Inflation. Für Pläne, die ein Wahlrecht seitens der Arbeitnehmer hinsichtlich der Auszahlung in Kapital- oder Rentenform vorsehen, besteht ein Auswahlrisiko dahin gehend, dass diese Option abhängig von der individuellen Einschätzung zu Gesundheitszustand und Lebenserwartung vorgenommen werden könnte.

Bei den endgehaltsorientierten Plänen ergeben sich Leistungsrisiken aus der künftigen Entwicklung der Gehälter im tariflichen und außertariflichen Bereich sowie teilweise auch aus der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung.

Pläne mit extern angelegtem Vermögen in der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder im Evonik Pensionstreuhand e.V. sind einem Kapitalmarktrisiko ausgesetzt. Hier bestehen je nach Zusammensetzung der Kapitalanlage Wertänderungsrisiken sowie Ertragsrisiken dahin gehend, dass eine unterstellte Wertentwicklung bzw. Verzinsung über die Laufzeit nicht erzielt wird. Hinsichtlich fest zugesagter Leistungen bzw. garantierter Verzinsungen muss für diese Risiken nach dem deutschen Betriebsrentenrecht grundsätzlich der Arbeitgeber einstehen.

Für Mitarbeiter in den USA existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang:

In den USA gibt es ungedeckte, ganz bzw. teilweise gedeckte Pensionspläne und

Pensionsverpflichtungen aus Gesundheitsfürsorgeplänen. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft die gedeckten Pläne. Alle leistungsorientierten Pensionspläne in den USA sind für Neueintritte geschlossen. Die Leistungen orientieren sich an verschiedenen Größen, wie Endgehältern, durchschnittlichen Karrieregehältern, am Stand eines individuellen Kontos und Festbeträgen. Für die meisten Verpflichtungen besteht ein Wahlrecht auf Einmalzahlung mit einem entsprechenden Inanspruchnahmerisiko für die Gesellschaften. Es gilt, Mindestgrade der Ausfinanzierung einzuhalten, was durch eine Asset-Liability-Matching-Strategie unterstützt wird, um Volatilitäten zu vermeiden. Dies geschieht in erster Linie durch US-Staatsanleihen und US-Dollar-Unternehmensanleihen. Das Vermögen wird durch einen Pensionstrust verwaltet.

Für Mitarbeiter in Großbritannien (UK) existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang:

Die Pläne in Großbritannien werden durch externe Trusts organisiert und sind zum überwiegenden Teil mit Vermögen unterlegt, welches in Fonds investiert wurde. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft unverfallbar Ausgeschiedene und Rentner. Nur ein Plan ist hier noch offen für Neueintritte. Die Pläne sind fast komplett endgehaltsorientiert. Die Vermögen der Pensionspläne unterliegen der Limitierung des Planvermögens. Die Pläne müssen Mindestgrade der Ausfinanzierung erfüllen, welche mit den Trustees abzustimmen sind. Auch kann überschüssiges Vermögen nicht ohne Zustimmung der Trustees an die Gesellschaften zurückfließen. Die Anlagestrategie des Planvermögens verfolgt eine Asset-Liability-Matching-Strategie, die im Wesentlichen durch an die Inflation gekoppelte UK-Staatsanleihen und UK-Unternehmensanleihen erfolgt.

Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Parameter der Bewertung der Pensionsverpflichtungen

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  Konzern   Deutschland  
in % 2016 2015 2016 2015
Abzinsungssatz zum 31.12. 2,16 2,91 2,00 2,75
Künftige Entgeltsteigerungen 2,57 2,55 2,50 2,50
Künftige Rentensteigerungen 1,59 1,70 1,50 1,75
Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 6,76 7,00 - -

Der Abzinsungssatz für Deutschland und die Euro-Länder bestimmt sich, indem auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating eine Zinsstrukturkurve abgeleitet und für Bereiche, in denen keine Marktdaten mehr existieren, mittels Zinsstrukturkurve für Nullkupon-Bundesanleihen und unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlags für Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating extrapoliert wird. Für die Datenbasis der verwendeten Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating werden solche Anleihen herangezogen, welche von mindestens einer der großen international anerkannten Ratingagenturen ein AA-Rating erhalten haben. Mit der auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating abgeleiteten Zinsstrukturkurve wird dann der Barwert der Cashflows aus den Pensionsverpflichtungen im Unternehmen bestimmt. Der Abzinsungssatz entspricht dem gerundeten konstanten Zinssatz, der bei Anwendung auf den Cashflow zum gleichen Barwertergebnis führt.

In den USA und Großbritannien werden analoge Verfahren angewandt. Der gerundete Abzinsungssatz in den USA lag zum 31. Dezember 2016 bei 4,08 Prozent (Vorjahr: 4,41 Prozent) und der gerundete Abzinsungssatz in Großbritannien bei 2,46 Prozent (Vorjahr: 3,62 Prozent).

Entwicklung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen

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in Millionen € 2016 2015
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 10.542 10.650
Laufender Dienstzeitaufwand 180 191
Zinsaufwand 297 281
Beiträge der Arbeitnehmer 52 46
Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) (Neubewertungskomponente) 985 -371
davon finanziell induziert 1.062 -423
davon demografisch induziert -18 16
davon eingetretene Veränderungen im abgelaufenen Jahr -59 36
Gezahlte Leistungen -428 -433
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2 1
Veränderungen bei den Unternehmen 17 70
Gewinn/Verlust aus Planabgeltungen - -1
Zahlungen zur Planabgeltung - -3
Währungsumrechnung -58 111
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 11.585 10.542

Die gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt 17,1 Jahre (Vorjahr: 16,1 Jahre).

Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen

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in Millionen € 2016 2015
Ungedeckte Pläne 365 357
Ganz oder teilweise gedeckte Pläne 11.101 10.057
Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge 119 128
Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 11.585 10.542

Entwicklung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens

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in Millionen € 2016 2015
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 7.302 6.811
Zinserträge auf das Planvermögen 211 189
Beiträge der Arbeitgeber 174 364
Beiträge der Arbeitnehmer 11 11
Vermögensertrag, ohne Zinsertrag auf das Planvermögen (Neubewertungskomponente) 376 -26
Sonstiger Verwaltungsaufwand -5 -5
Gezahlte Leistungen -181 -185
Zahlungen zur Planabgeltung - -3
Veränderungen bei den Unternehmen - 55
Währungsumrechnung -81 91
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 7.807 7.302

Bardotierungen in den Evonik Pensionstreuhand e.V. fanden im Jahr 2016 nicht statt (Vorjahr: 200 Millionen €).

Aufteilung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens

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  31.12.2016   31.12.2015  
  in Millionen € in % in Millionen € in %
Kasse/Bankguthaben (Cash) 184 2,4 108 1,5
Aktien - aktiver Markt 713 9,1 705 9,7
Aktien - nicht aktiver Markt - - - -
Staatsanleihen - aktiver Markt 1.175 15,1 1.128 15,5
Staatsanleihen - nicht aktiver Markt 45 0,6 58 0,8
Unternehmensanleihen - aktiver Markt 2.344 30,0 2.187 29,9
Unternehmensanleihen - nicht aktiver Markt 658 8,4 36 0,5
Sonstige Anleihen - aktiver Markt 393 5,0 454 6,2
Sonstige Anleihen - nicht aktiver Markt - - 681 9,3
Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - aktiver Markt 16 0,2 14 0,2
Immobilien, direkte und indirekte Beteiligungen - nicht aktiver Markt 1.483 19,0 1.244 17,0
Sonstige Fonds - aktiver Markt 2 - 1 -
Sonstige Fonds - nicht aktiver Markt - - - -
Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - aktiver Markt 580 7,4 524 7,2
Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - nicht aktiver Markt 89 1,2 114 1,6
Sonstiges - aktiver Markt 48 0,6 38 0,5
Sonstiges - nicht aktiver Markt 77 1,0 10 0,1
  7.807 100,0 7.302 100,0

Im Geschäftsjahr 2016 wurden analog zum Vorjahr keine sonstigen Vermögensgegenstände selbst genutzt.

Entwicklung der Limitierung des Planvermögens

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in Millionen € 2016 2015
Begrenzung der Vermögenswerte zum 01.01. 109 114
Zinsaufwand auf den nicht aktivierbaren Teil des Planvermögens 4 4
Veränderung der Begrenzung, ohne Zinskosten (Neubewertungskomponente) -24 -16
Veränderungen bei den Unternehmen - -
Währungsumrechnung -15 7
Begrenzung der Vermögenswerte zum 31.12. 74 109

Entwicklung der Pensionsrückstellungen

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015 
In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 01.01. 3.349 3.953
Laufender Dienstzeitaufwand 180 191
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2 1
Gewinn/Verlust aus Planabgeltung - -1
Netto-Zinsen 90 96
Beiträge der Arbeitnehmer 41 35
Sonstiger Verwaltungsaufwand 5 5
Ergebnisneutrale Veränderung gegen das OCI (Neubewertungen) 585 -361
Gezahlte Leistungen -247 -248
Beiträge der Arbeitgeber -174 -364
Veränderungen bei den Unternehmen 17 15
Währungsumrechnung 8 27
In der Bilanz erfasste Pensionsrückstellungen zum 31.12. 3.852 3.349

Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthielten auch Krankenversorgungsansprüche im Wesentlichen von Betriebsrentnern der amerikanischen Tochtergesellschaften.

Erwartete Entwicklung der Leistungszahlungen

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in Millionen € Berichtsjahresangabe Vorjahresangabe
2016   245
2017 253 255
2018 260 254
2019 264 258
2020 267 261
2021 275  

Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge für das Folgejahr betragen 207 Millionen € (Vorjahr: 168 Millionen €).

Der Netto-Zinsaufwand ist im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.6. Die anderen Beträge sind in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer 11.2 dargestellt.

Bezüglich der mit den Pensionsrückstellungen im Zusammenhang stehenden aktiven latenten Steuern verweisen wir auf die Ausführungen in Anhangziffer 7.12 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern.

Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurden für beitragsorientierte Zusagen 27 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind.

Darüber hinaus wurden für beitragsorientierte staatliche Pläne (gesetzliche Rentenversicherung) im In- und Ausland 139 Millionen € (Vorjahr: 138 Millionen €) aufgewandt. Diese sind auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen.

7.9 Sonstige Rückstellungen

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
Personal 913 367 900 358
Rekultivierung und Umweltschutz 329 257 313 262
Restrukturierung 138 55 322 95
Absatz und Beschaffung 114 11 131 4
Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 35 24 63 35
Abbruchverpflichtungen 7 6 9 8
Übrige Verpflichtungen 316 97 293 92
  1.852 817 2.031 854

Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich im Saldo gegenüber dem Vorjahr um 179 Millionen €. Dies lag im Wesentlichen an der Entwicklung der Rückstellungen für Restrukturierung. Es wird erwartet, dass etwas mehr als die Hälfte der gesamten Rückstellungen im Folgejahr zu Auszahlungen führen werden.

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit wesentlichen rechtlichen Risiken betragen 121 Millionen € (Vorjahr: 231 Millionen €) und sind entsprechend ihrer Art den verschiedenen Rückstellungskategorien zugeordnet. Wesentliche rechtliche Risiken, für die Rückstellungen gebildet wurden, bestehen in Bezug auf drei laufende Spruchverfahren hinsichtlich der Abfindung früherer Anteilseigner sowie einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen seitens des Erwerbers des früheren Rußgeschäfts. Für ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien wurden die erwarteten Verfahrenskosten zurückgestellt. Die Sachverhalte sind detailliert im Lagebericht, Kapitel 7.4, beschrieben.

Entwicklung der sonstigen Rückstellungen

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in Millionen € Personal Rekultivierung, Umweltschutz Restruk-
turierung
Absatz, Beschaffung Sonstige Steuern, Zinsen auf Steuern Abbruch-
verpflich-
tungen
Übrige Verpflich-
tungen
Gesamt
Stand 01.01.2016 900 313 322 131 63 9 293 2.031
Zuführungen 482 32 18 84 13 - 117 746
Inanspruchnahmen -477 -20 -25 -56 -23 - -52 -653
Auflösungen -6 -2 -174 -47 -13 -1 -35 -278
Aufzinsung/Zinssatzänderung 17 5 5 - - - - 27
Übrige Bewegungen -3 1 -8 2 -5 -1 -7 -21
Stand 31.12.2016 913 329 138 114 35 7 316 1.852

Rückstellungen für Personal werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, gesetzliche Altersteilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen. Etwa ein Viertel der langfristigen Rückstellungen für Personal führt nach Ende des Jahres 2021 zu Auszahlungen.

Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlichen Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Etwas weniger als zwei Drittel des langfristigen Teils der Rückstellungen führen nach Ende des Jahres 2021 zu Auszahlungen.

Rückstellungen für Restrukturierung werden auf der Grundlage definierter Restrukturierungsmaßnahmen gebildet. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen für ungenutzte Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Zum Bilanzstichtag war hier unter anderem eine Rückstellung für ein zur weiteren Stärkung unserer Wettbewerbsposition und zur Optimierung der Qualität unserer Verwaltungsprozesse aufgelegtes Programm erfasst, die in der Berichtsperiode teilweise aufgelöst wurde. Diese Auflösung sowie die teilweise Auflösung einer Rückstellung für die im Jahr 2011 erfolgte Veräußerung des ehemaligen Geschäftsfelds Energie haben wesentlich zum Rückgang der Rückstellungen für Restrukturierung in der Berichtsperiode beigetragen. Die Auszahlungen des langfristigen Teils aller Rückstellungen für Restrukturierung finden überwiegend bis Ende des Jahres 2021 statt.

Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen, ausstehende Vertriebsprovisionen, Preisnachlässe wie Rabatte und Boni sowie Verträge, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2021 statt.

Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2021 statt.

In den Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen werden die Sachverhalte berücksichtigt, die nicht Teil eines Restrukturierungsprogramms sind. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen erfolgen größtenteils nach Ende des Jahres 2021.

Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen umfassen verschiedenartige Sachverhalte, die nicht einer der obigen Rückstellungskategorien zugeordnet werden können. Hierzu zählen unter anderem Rechtsstreitigkeiten, Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren, Haftungsrisiken sowie Gewährleistungsansprüche aus getätigten Desinvestitionen. Darüber hinaus werden hier Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten, Prüfungsaufwendungen sowie für Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts, zum Beispiel in Bezug auf die EEG-Umlage und den europäischen Emissionshandel, ausgewiesen. Die in dieser Rückstellungskategorie erfassten Rückstellungen im Zusammenhang mit wesentlichen rechtlichen Risiken betragen 121 Millionen € (Vorjahr: 115 Millionen €). Die langfristigen Rückstellungen für übrige Verpflichtungen führen überwiegend bis Ende des Jahres 2021 zu Auszahlungen.

7.10 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
Anleihen 3.127 3.127 1.241 1.241
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 375 103 282 118
Kredite von Nichtbanken 16 - 14 -
Verbindlichkeiten aus Derivaten 188 94 151 53
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 29 10 18 3
  3.735 3.334 1.706 1.415

(a) Anleihen

Der Anstieg der Anleihen um 1.886 Millionen € auf 3.127 Millionen € resultiert aus der im September 2016 erfolgten Emission von drei Anleihen im Nennwert von insgesamt 1.900 Millionen €. Diese wurden im Rahmen der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products zu Ausgabekursen von 99,771 Prozent (Anleihe 2016/2021), 99,490 Prozent (Anleihe 2016/2024) und 99,830 Prozent (Anleihe 2016/2028) begeben.

Anleihen

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      Buchwert   Börsenwert  
in Millionen € Zinskupon in Prozent Nominalvolumen 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015
Evonik Industries AG            
Festverzinsliche Anleihe 2013/2020 1,875 500 497 497 530 525
Festverzinsliche Anleihe 2015/2023 1,000 750 745 744 767 734
Evonik Finance B.V.            
Festverzinsliche Anleihe 2016/2021 0,000 650 647 - 644 -
Festverzinsliche Anleihe 2016/2024 0,375 750 745 - 720 -
Festverzinsliche Anleihe 2016/2028 0,750 500 493 - 465 -

Festverzinsliche Anleihen unterliegen einem Kursänderungsrisiko, während variabel verzinsliche Verbindlichkeiten einem Zinsänderungsrisiko unterliegen. Diese Risiken können den beizulegenden Zeitwert oder die zukünftigen Zahlungsströme beeinflussen.

(b) Kredite von Nichtbanken

Die Abgrenzung der Kuponzahlungen für die jeweils ausstehenden Anleihen in Höhe von 16 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €) wird unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken ausgewiesen.

(c) Verbindlichkeiten aus Derivaten

Verbindlichkeiten aus Derivaten

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Verbindlichkeiten aus Zins-Währungs-Swaps 23 34
Verbindlichkeiten aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 160 96
Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 5 21
  188 151

7.11 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten

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in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
  31.12.2016   31.12.2015  
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.212 - 1.090 -
Erhaltene Kundenanzahlungen 29 - 31 -
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 366 27 295 45
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 140 44 89 61
  1.747 71 1.505 106

7.12 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern

Latente und laufende Ertragsteuern in der Bilanz

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig
Aktive latente Steuern 1.162 1.006 1.110 926
Laufende Ertragsteueransprüche 236 8 122 11
Passive latente Steuern 453 407 479 425
Laufende Ertragsteuerschulden 256 173 359 150

Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements“ in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen.

Latente Steuern nach Bilanzposten und Sachverhalten

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  Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
in Million € 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015
Vermögenswerte        
Immaterielle Vermögenswerte 3 3 127 125
Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 45 43 415 409
Finanzielle Vermögenswerte 645 559 166 97
Vorräte 63 72 1 -
Forderungen, sonstige Vermögenswerte 248 301 31 18
Schulden        
Rückstellungen 1.197 1.086 908 856
Verbindlichkeiten 203 76 56 30
Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) - - 28 13
Verlustvorträge 35 40 - -
Steuergutschriften 1 1 - -
Sonstige 1 3 - 5
Latente Steuern (brutto) 2.441 2.184 1.732 1.553
Saldierungen -1.279 -1.074 -1.279 -1.074
Latente Steuern (netto) 1.162 1.110 453 479

Von den aktiven latenten Steuern auf Rückstellungen entfallen 1.013 Millionen € (Vorjahr: 877 Millionen €) auf die in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen.

Für temporäre Differenzen in Höhe von 357 Millionen € (Vorjahr: 273 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird.

Die Summe der zu versteuernden temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, beträgt 1.872 Millionen €. Von dem vorgenannten Betrag unterliegen 1.789 Millionen € aufgrund des § 8b KStG lediglich einem Steuersatz von ca. 1,5 Prozent. Evonik ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern.

In Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) wurden bei Gesellschaften, bei denen ein Verlust vorlag, aktive latente Steuern angesetzt. Die Nutzung wird durch geeignete Maßnahmen sichergestellt.

Ergänzend neben den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestanden nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge.

Verlustvorträge nach Verfallszeiten

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  Körperschaftsteuer (In- und Ausland)   Lokale Steuer (In- und Ausland)   Steuergutschriften (Ausland)  
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Bis 1 Jahr 3 42 - - - -
Über 1 bis 5 Jahre 183 168 - - - -
Über 5 bis 10 Jahre 8 4 - - - -
Unbegrenzt 362 270 228 158 1 6
  556 484 228 158 1 6

8 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Die Netto-Cashflows der nicht fortgeführten Aktivitäten, die mit Konzernfremden anfallen, werden gesondert dargestellt.

Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.

Gezahlte Zinsen sowie erhaltene Zinsen und Dividenden werden der laufenden Geschäftstätigkeit, gezahlte Dividenden der Finanzierungstätigkeit zugerechnet.

8.1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet.

8.2 Cashflow aus Investitionstätigkeit

In den Auszahlungen aus dem Erwerb von Unternehmensbeteiligungen sind unter anderem enthalten:

Die Bruttokaufpreise für den Anteilserwerb der erstmals einbezogenen Tochterunternehmen betrugen 97 Millionen € (Vorjahr: 54 Millionen €). Die Kaufpreise waren wie im Vorjahr vollständig zahlungswirksam abgeflossen. Mit den Käufen wurden in beiden Jahren jeweils 1 Million € flüssige Mittel erworben.

8.3 Finanzmittelbestand

Der Finanzmittelbestand in Höhe von 4.623 Millionen € (Vorjahr: 2.368 Millionen €) umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel.

9 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

9.1 Berichterstattung nach operativen Segmenten

Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Aktivitäten im Konzern werden durch den Vorstand der Evonik Industries AG auf Ebene der folgenden Berichtssegmente, die das operative Kerngeschäft abbilden (im Weiteren auch kurz: Segmente), wahrgenommen:

Nutrition & Care,

Resource Efficiency,

Performance Materials,

Services.

Die Berichterstattung nach operativen Segmenten folgt somit dem internen Berichtswesen und der internen Steuerung des Konzerns (Management Approach).

Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, wie sie für die externe Rechnungslegung gelten, vgl. Anhangziffern 3.4 bis 3.6.

Nachfolgend die Beschreibung der Segmente von Evonik:

(a) Nutrition & Care

Das Segment Nutrition & Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit.

Einen wichtigen Teil des Segments bilden Inhaltsstoffe, Additive und Systemlösungen für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Das Segment verfügt insbesondere über exzellentes Know-how in der Grenzflächenchemie. Die Produkte basieren auf einer umfangreichen Palette oleochemischer Derivate, organomodifizierter Silikone und biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe. Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Außerdem produziert und vermarktet Nutrition & Care essenzielle Aminosäuren für die Tierernährung. Erfolgsfaktor ist neben der hohen technologischen Kompetenz die langjährige Erfahrung in chemischer Synthese und Biotechnologie, in der Evonik einen wesentlichen Wachstumstreiber sieht. Bedeutende Vorteile im Wettbewerb stellen außerdem das globale Vertriebsnetz sowie ein umfassendes Angebot an differenzierenden Dienstleistungen dar. Darüber hinaus ist Nutrition & Care ein strategischer Partner der Healthcare-Industrie.

(b) Resource Efficiency

Das Segment Resource Efficiency bietet Hochleistungsmaterialien für umweltfreundliche und energieeffiziente Systemlösungen für den Automobilsektor, die Farben-, Lack-, Klebstoff- und Bauindustrie sowie für zahlreiche weitere Branchen an.

Das Segment zeichnet sich durch eine breite Technologieplattform aus. Hierzu zählt unter anderem seine integrierte Silizium-Technologieplattform. Wichtige Kunden sind die Reifen-, Elektronik-, Bau- und Lichtwellenleiterindustrie. Kernkompetenz sind die Herstellung, das spezifische Design und die Oberflächengestaltung anorganischer Partikel. Ergänzt wird das Angebot durch pyrogene Spezialoxide sowie Chlor- und organofunktionelle Silane. Außerdem entwickelt und fertigt Resource Efficiency in enger Zusammenarbeit mit Kunden ein breit gefächertes Spektrum an Katalysatoren. Die Lack-, Farben-, Beschichtungs-, Kleb- und Dichtstoffindustrie beliefert das Segment mit hochwertigen Additiven. Zudem stellt es leistungsstarke Öladditive und Additive für Hydraulikflüssigkeiten her. Außerdem werden Materialien für mechanische, thermische oder chemische Hightech-Anforderungen produziert, die auf Polyetheretherketon (PEEK) und Polyimiden basieren. Resource Efficiency ist Pionier auf dem Gebiet der Isophoronchemie und bietet seit mehr als 50 Jahren ein breites Produkt- und Kompetenzspektrum in den Bereichen Coatings und Klebstoffe sowie Hochleistungselastomere und Verbundwerkstoffe. Bei Wasserstoffperoxid hat sich Resource Efficiency durch seine Innovationskraft neue Wachstumsmärkte eröffnet.

(c) Performance Materials

Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Kautschuk-, Kunststoff- und Agroindustrie.

Erfolgsfaktoren von Performance Materials sind anspruchsvolle chemische Prozesse und Verfahren, die Evonik über Jahrzehnte hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Dies gilt für die integrierten Technologieplattformen für die Methylmethacrylat (MMA)- und die C4-Chemie. Darüber hinaus produziert das Segment Alkoholate, die als Katalysatoren in der Biodieselproduktion Verwendung finden.

(d) Services

Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden an Standorten von Evonik Leistungen rund um das Standortmanagement, die Ver- und Entsorgung, den technischen Service, die Verfahrenstechnik und Engineering sowie die Logistik an. Darüber hinaus unterstützt das Segment die Chemiegeschäfte und die Managementholding mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht.

(e) Andere Aktivitäten, Corporate und Konsolidierung

Unter „Andere Aktivitäten“ sind die keinem Berichtssegment zugeordneten Geschäfte des Konzerns enthalten.

In der Spalte „Corporate, Konsolidierung“ werden unter anderem die Managementholding, die strategische Forschung, stille Reserven und Lasten und der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Degussa sowie die intersegmentären Konsolidierungseffekte ausgewiesen.

9.2 Berichterstattung nach Regionen

Für die Berichterstattung nach Regionen werden Länder und Ländergruppen zu Regionen zusammengefasst. Im Einzelnen ist die Berichterstattung nach Regionen unter Anhangziffer 9.3 weiter ausgeführt.

In der Vergangenheit wurden in der Segmentberichterstattung nach Regionen die auf die Umsatzerlöse übertragenen Ergebnisse aus Planumsatzsicherungen aus Vereinfachungsgründen dem Land zugeordnet, in dem der Kontraktpartner der jeweiligen Sicherungsgeschäfte ansässig war. Dies betraf aufgrund des weitgehend zentralisierten Finanzmanagements vor allem Deutschland. Ab dem 1. Januar 2016 erfolgt dagegen eine Zuordnung der Sicherungsergebnisse auf das Land, dem die zugehörigen gesicherten Umsätze zugerechnet werden. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

9.3 Erläuterung der Segmentkennzahlen

Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen und grundsätzlich zu Marktpreisen oder nach der Kostenaufschlagsmethode verrechnet.

Überleitung der Gesamtumsätze aller Berichtssegmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns

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in Millionen € 2016 2015
Gesamtumsatz der Berichtssegmente 14.849 15.572
Gesamtumsatz der anderen Aktivitäten 53 147
Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten -2.170 -2.212
Außenumsatz des Konzerns 12.732 13.507

Außenumsätze nach Ländern (Standort des Kunden)

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in Millionen € 2016 2015
Deutschland 2.441 2.604
USA 2.306 2.406
China 1.007 1.051
Schweiz 679 741
Niederlande 467 499
Japan 444 347
Frankreich 401 400
Vereinigtes Königreich 360 451
Brasilien 331 367
Italien 321 337
Sonstige Länder 3.975 4.304
Außenumsatz des Konzerns 12.732 13.507

Vorjahreszahlen angepasst.

Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer 6.5.

Der Vorstand der Evonik Industries AG nutzt das bereinigte EBITDA als Hauptsteuerungsgröße zur Messung der operativen Leistung. Das bereinigte EBITDA stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Ergebnisgröße dar. Es beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen und wird um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen angepasst, die nicht bereits Bestandteil der Bereinigungen sind.

Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten im Konzern

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in Millionen € 2016 2015
Bereinigtes EBITDA der Berichtssegmente 2.505 2.799
Bereinigtes EBITDA der anderen Aktivitäten -109 -119
Bereinigtes EBITDA Corporate -228 -227
Konsolidierungen -3 4
Abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten - 8
Bereinigtes EBITDA Corporate, Konsolidierung -231 -215
Bereinigtes EBITDA 2.165 2.465
Abschreibungen -707 -700
Wertminderungen/Wertaufholungen -74 -80
In den Bereinigungen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen 64 67
Betriebliche Abschreibungen -717 -713
Bereinigtes EBIT 1.448 1.752
Bereinigungen 1) -150 -88
Finanzergebnis -174 -223
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.124 1.441

1) Siehe Lagebericht, Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf.

Aus dem Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die bereinigte EBITDA-Marge.

Das bereinigte EBIT beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen. Es wird zur Berechnung der internen Steuerungsgröße Return on Capital Employed (ROCE) verwendet.

Das Capital Employed stellt als Nettogröße das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Es wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten abgezogen werden.

Als weitere interne Steuerungsgröße des Konzerns wird die Kapitalrendite Return on Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert der Berichtsperiode angesetzt.

Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen über deren geschätzte Nutzungsdauer.

Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung) und Sachanlagen dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung).

Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Die Mitarbeiter werden nach Kopfzahl angegeben, wobei Teilzeitbeschäftigte voll einbezogen sind. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die sonstigen immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen werden nach dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments“ (vgl. IFRS 8.33 b).

Aufteilung des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern

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in Millionen € 31.12.2016 31.12.2015
Deutschland 4.500 4.373
USA 1.492 1.321
China 808 871
Singapur 627 613
Belgien 528 546
Sonstige Länder 1.398 1.252
Langfristige Vermögenswerte 9.353 8.976

10 Weitere Angaben

10.1 Erfolgsabhängige Vergütungen

Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive (LTI)-Pläne für Vorstände und Führungskräfte. Die Zielwerte der bis einschließlich 2012 jährlich in Tranchen aufgelegten LTI-Pläne wurden bis 2012 mangels Aktienkurs für den Vorstand auf der Grundlage jeweils einheitlich definierter betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, jedoch hinsichtlich Zielgrößen und Planlaufzeit unterschiedlich berechnet. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstände und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt. Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG wurde die Wertentwicklung der Evonik-Aktie auch für die Bewertung der LTI-Pläne vor 2013 relevant.

Bei allen LTI-Plänen handelt es sich um anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird.

(a) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2011 und 2012

Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Der Plan honoriert dabei das Erreichen bzw. Übertreffen der in der Mittelfristplanung gesetzten operativen Ergebnisziele und deren Auswirkung auf den Unternehmenswert. Die Planlaufzeit beträgt für die genannten Tranchen ab dem 1. Januar des Zuteilungsjahres jeweils fünf Jahre.

Der jeweilige Anspruch basiert auf einem individualvertraglich zugesagten Zielwert für den Fall des Erreichens der Ergebnisziele (Eingangszielwert). Der Auszahlungsbetrag des LTI wird nach Vorliegen der dazu erforderlichen Kennzahlen im auf den Ablauf des Performancezeitraums folgenden Jahr ermittelt. Der Auszahlungsbetrag ist dabei auf das Dreifache des Zielwertes begrenzt und kann null betragen, wenn der definierte Eingangszielwert nicht erreicht wird.

Für die Ermittlung des Unternehmenswertes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads wird der Aktienkurs zum Ende des Performancezeitraums herangezogen, wobei der Wert der Evonik-Aktie sich aus dem Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem Ende des Performancezeitraums ermittelt. Zusätzlich finden die tatsächlich gezahlten Dividenden sowie Eigenkapitalerhöhungen und Eigenkapitalminderungen während des Performancezeitraums Berücksichtigung. Hierbei werden die kumulierten Plan-Ist-Abweichungen während des Performancezeitraums sowie die gezahlten Dividenden im letzten Jahr des Performancezeitraums in die Bemessungskalkulation mit einbezogen. Liegt kein Aktienkurs vor, wird der Wert des Eigenkapitals auf Basis der letzten Aktientransaktion innerhalb der letzten zwölf Monate des Performancezeitraums ermittelt. Gab es in diesen letzten zwölf Monaten keine Aktientransaktion, wird unter Verwendung fixer EBITDA-Multiplikatoren ein fiktiver Equity Value auf Basis der Geschäftsergebnisse des letzten vollständigen Geschäftsjahres zugrunde gelegt.

Für die Tranche 2012 des Vorstandes bestand zum 31. Dezember 2016 keine Rückstellung (Vorjahr inklusive Tranche 2011: 0,1 Millionen €). Gemäß den Planbedingungen wurde die Tranche 2011 im Jahr 2016 regulär ausgeübt.

LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2011 und 2012

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    Tranche 2012 Tranche 2011
Zusagezeitpunkt Datum 18.12.2012 30.09.2011
Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2012 - 31.12.2016 01.01.2011 - 31.12.2015
Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € -94 0
Buchwert der Rückstellung in Tausend € 0 0

Die Tranche 2012 des Evonik LTI-Plans für Vorstände war zum 31. Dezember 2016 unverfallbar, hatte aber zu diesem Stichtag keinen inneren Wert.

(b) Evonik LTI-Plan für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte - Tranchen 2013 bis 2016

Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG hat der Aufsichtsrat abweichend von den LTI-Plänen 2011 und 2012 das Plandesign für die Zeit ab dem Jahr 2013 neu aufgesetzt. Dabei wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet.

Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt.

Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von kleiner 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt.

Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums.

Am Ende des Performancezeitraums besteht die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags betragen.

Da der bisherige Performancezeitraum des LTI für Führungskräfte bis einschließlich der Tranche 2012 auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt war, ist die Tranche 2013 für die Führungskräfte so festgelegt worden, dass die erste Hälfte des LTI 2013 bereits nach drei Jahren und die zweite Hälfte nach vier Jahren ausgeübt werden kann. Als weiterer Anreiz für den Übergang werden Auszahlungsbeträge aus dieser Tranche mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Ab der Tranche 2014 ist auch für die Führungskräfte eine Planlaufzeit von vier Jahren vorgesehen. Für die Evonik LTI-Pläne 2013,2014,2015 und 2016 besteht zum 31. Dezember 2016 eine Rückstellung in Höhe von 29,7 Millionen € (Vorjahr: 28,3 Millionen €).

LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2013, 2014, 2015 und 2016

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    Tranche 2016 Tranche 2015 Tranche 2014 Tranche 2013
Zusagezeitpunkt Datum 18.05.2016 29.04.2015 14.04.2014 14.08.2013
Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 139.109 175.787 140.145 153.123
Fiktive Aktien entfallen Anzahl - - - 51.760
Fiktive Aktien zum 31.12.2016 Anzahl 139.109 175.787 140.145 101.363
Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2016- 31.12.2019 01.01.2015- 31.12.2018 01.01.2014- 31.12.2017 01.01.2013 - 31.12.2016
Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 677 837 371 64
Buchwert der Rückstellung in Tausend € 677 2.662 2.726 2.415

LTI-Plan für Führungskräfte - Tranchen 2013, 2014, 2015 und 2016

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    Tranche 2016 Tranche 2015 Tranche 2014 Tranche 2013
Zusagezeitpunkt Datum 18.05.2016 18.05.2015 11.04.2014 27.08.2013
Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 436.125 535.195 420.598 395.422
Fiktive Aktien entfallen Anzahl 1.576 9.121 11.753 12.594
Fiktive Aktien ausgeübt Anzahl - - - 188.884
Fiktive Aktien zum 31.12.2016 Anzahl 434.549 526.074 408.845 193.944
Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2016 - 31.12.2019 01.01.2015 - 31.12.2018 01.01.2014 - 31.12.2017 01.01.2013 - 31.12.2016
Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 2.115 2.987 1.322 119
Buchwert der Rückstellung in Tausend € 2.115 6.831 7.148 5.134

Zum 31. Dezember 2016 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 29,7 Millionen € (Vorjahr: 28,4 Millionen €). Im Jahr 2016 betrug der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen 8,4 Millionen € (Vorjahr: 25,7 Millionen €).

10.2 Zusätzliche Informationen über Finanzinstrumente

Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Saldierungsvorschriften für Finanzinstrumente nach IFRS und US-GAAP zu verbessern und Abschlussadressaten über die potenzielle Auswirkung von Verrechnungsvereinbarungen auf die Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens zu informieren, verlangen die Regelungen des IFRS 7 die Angabe der Brutto- und Nettobeträge der Finanzinstrumente, die in der Bilanz saldiert wurden. Außerdem sind die Beträge auszuweisen, die im Sinne eines Globalverrechnungsvertrags oder einer vergleichbaren Vereinbarung rechtlich durchsetzbar aufgerechnet werden können, nicht aber zu einer Saldierung in der Bilanz geführt haben. Hierzu zählen bilanzierte Finanzinstrumente, die die strengen Saldierungsanforderungen des IAS 32.42 nicht vollständig erfüllen, sowie Beträge, die im Zusammenhang mit Finanzsicherheiten stehen.

Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten

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  Aufrechnung bei finanziellen Vermögenswerten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen     
in Millionen € Bruttobetrag der von Aufrechnungsrechten betroffenen Transaktionen Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde Bilanzansatz der betroffenen Transaktionen Forderungen, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten Nettobetrag
31.12.2016            
Forderungen aus Derivaten 296 - 296 111 - 185
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5 5 - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 559 65 494 - - 494
  860 70 790 111 - 679
31.12.2015            
Forderungen aus Derivaten 83 - 83 53 - 30
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 8 2 - - 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 716 51 665 - - 665
  809 59 750 53 - 697

Aufrechnungsrechte bei finanziellen Verbindlichkeiten

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  Aufrechnung bei finanziellen Verbindlichkeiten Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen     
in Millionen € Bruttobetrag der von Aufrechnungsrechten betroffenen Transaktionen Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde Bilanzansatz der betroffenen Transaktionen Verbindlichkeiten, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten Nettobetrag
31.12.2016            
Verbindlichkeiten aus Derivaten 185 - 185 111 - 74
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15 13 2 - - 2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 345 34 311 - - 311
  545 47 498 111 - 387
31.12.2015            
Verbindlichkeiten aus Derivaten 144 - 144 53 - 91
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6 6 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 386 85 301 - - 301
  536 91 445 53 - 392

Die im Bereich der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen angegebenen Beträge resultieren aus gewährten oder erhaltenen Gutschriften, die mit bestehenden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber dem gleichen Kontrahenten saldiert wurden. Globalaufrechnungsvereinbarungen liegen im Lieferungs- und Leistungsbereich nicht vor. Die Rahmenabkommen, die Evonik im Derivatehandel mit seinen Kontrahenten abgeschlossen hat, sehen eine bedingte Aufrechnungsvereinbarung vor, insbesondere im Insolvenzfall eines beteiligten Vertragspartners.

Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind den folgenden Bewertungskategorien des IAS 39 zuzuordnen:

Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2016

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  Nettoergebnisse je Bewertungskategorie     2016
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten  
Ergebnis aus dem Abgang - -1 - - -1
Ergebnis aus Derivaten - - -107 - -107
Wertminderungen/Wertaufholungen - 5 - - 5
Zinsergebnis - 4 -31 -47 -74
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 1 - - - 1
  1 8 -138 -47 -176

Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2015

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  Nettoergebnisse je Bewertungskategorie     2015
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten  
Ergebnis aus dem Abgang -3 - - - -3
Ergebnis aus Derivaten - - -55 - -55
Wertminderungen/Wertaufholungen -16 -2 - - -18
Zinsergebnis 1 3 -22 -52 -70
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen 1 - - - 1
  -17 1 -77 -52 -145

Der Posten „Ergebnis aus Derivaten“ beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden.

Der wertgeminderte Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liefert wie im Vorjahr keinen Beitrag zum Zinsergebnis.

Buchwerte nach Bewertungskategorien und beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente

Finanzinstrumente, die in den Anwendungsbereich des IFRS 7 „Financial Instruments: Disclosures“ fallen, sind entsprechend ihren zugrunde liegenden Charakteristika in Gruppen (Klassen) zusammenzufassen. Bei Evonik orientiert sich die Klassenbildung an der bestehenden Untergliederung der Bilanzposten. Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte dieser Klassen für jede Bewertungskategorie des IAS 39 dar, wobei die Buchwerte der Finanzinstrumente, die keiner Bewertungskategorie zuzuordnen sind, in einer gesonderten Spalte gezeigt werden. Der Summe der Buchwerte je Klasse bzw. Bilanzposten wird dann der zugehörige beizulegende Zeitwert gegenübergestellt.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2016

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  Buchwerte je Bewertungskategorie       31.12.2016  
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbar Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehalten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 122 104 14 290 530 492
Übrige Beteiligungen 1) 110 - - - 110 72
Ausleihungen - 72 - - 72 72
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 12 - - - 12 12
Forderungen aus Derivaten - - 14 285 299 299
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 32 - 5 37 37
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.661 - - 1.661 1.661
Flüssige Mittel - 4.623 - - 4.623 4.623
  122 6.388 14 290 6.814 6.776

1) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (38 Millionen €).

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2015

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  Buchwerte je Bewertungskategorie       31.12.2015  
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbar Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehalten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 339 58 24 60 481 462
Übrige Beteiligungen 1) 74 - - - 74 55
Ausleihungen - 29 - - 29 29
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 265 - - - 265 265
Forderungen aus Derivaten - - 24 60 84 84
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 29 - - 29 29
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.813 - - 1.813 1.813
Flüssige Mittel - 2.368 - - 2.368 2.368
  339 4.239 24 60 4.662 4.643

1) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (19 Millionen €).

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2016

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  Buchwerte je Bewertungskategorie   31.12.2016   
in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten 14 3.546 175 3.735 3.737
Anleihen - 3.127 - 3.127 3.126
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 375 - 375 378
Kredite von Nichtbanken - 16 - 16 16
Verbindlichkeiten aus Derivaten 14 - 174 188 188
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 28 1 29 29
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.212 - 1.212 1.212
  14 4.758 175 4.947 4.949

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2015

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    Buchwerte je Bewertungskategorie     31.12.2015
in Millionen € Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten 19 1.554 133 1.706 1.719
Anleihen - 1.241 - 1.241 1.258
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 282 - 282 278
Kredite von Nichtbanken - 14 - 14 14
Verbindlichkeiten aus Derivaten 19 - 132 151 151
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 17 1 18 18
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.090 - 1.090 1.090
  19 2.644 133 2.796 2.809

Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wurde, ist keiner Bewertungskategorie zugeordnet; dies gilt ebenso für Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt auf Grundlage der in Kapitel 3.7 erläuterten dreistufigen Hierarchie des IFRS 13 „Fair Value Measurement“. Die folgenden Tabellen zeigen die Finanzinstrumente, die nach ihrem erstmaligen Ansatz auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden:

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2016

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  Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis     31.12.2016
  öffentlich notierter Marktpreise marktnaher, direkt ableitbarer Werte individueller Bewertungsparameter  
in Millionen € (Stufe 1) (Stufe 2) (Stufe 3)  
Übrige Beteiligungen 72 - - 72
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 12 - - 12
Forderungen aus Derivaten - 299 - 299
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -188 - -188

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2015

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  Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis     31.12.2015
  öffentlich notierter Marktpreise marktnaher, direkt ableitbarer Werte individueller Bewertungsparameter  
in Millionen € (Stufe 1) (Stufe 2) (Stufe 3)  
Übrige Beteiligungen 55 - - 55
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 265 - - 265
Forderungen aus Derivaten - 84 - 84
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -151 - -151

Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen sämtliche Wertpapiere sowie eine Beteiligung. Alle Derivate sind zum aktuellen Bilanzstichtag der Stufe 2 zugeordnet. Dabei handelt es sich um Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren oder Optionspreismodellen auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven, FX-Volatilitäten, Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfallprämien bestimmt wurden.

Es fanden im Berichtsjahr keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt.

Beizulegender Zeitwert für zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Finanzinstrumente

Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag angesetzt. Bei Ausleihungen, den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein.

Bei dem Teil der übrigen Beteiligungen, der zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz angesetzt wird, handelt es sich um Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die keine Preisnotierung an einem aktiven Markt vorliegt und deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich nach einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie bestimmbar sind. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung dieser Beteiligungen.

Nominalvolumen der Derivate

Das Nominalvolumen entspricht bei Zinsswaps dem vereinbarten Kapitalbetrag, auf den sich die Zinstauschvereinbarung bezieht, bei Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäften,

Devisenoptionsgeschäften und Devisenswaps dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungsvolumen und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten.

Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente

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  31.12.2016     31.12.2015   
in Millionen € Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Gesamt davon kurzfristig davon langfristig
Zins-Währungs-Swaps 680 40 640 678 110 568
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 8.700 6.708 1.992 5.190 4.842 348
Commodity-Derivate 95 57 38 111 15 96
  9.475 6.805 2.670 5.979 4.967 1.012

Hedge Accounting

Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert:

(a) Cashflow-Hedges

Zum Bilanzstichtag waren geplante Fremdwährungsumsätze im Gegenwert von rund 1.940 Millionen € (Vorjahr: rund 1.950 Millionen €) bis März 2018 mittels Devisentermingeschäften und Devisenswaps gegen Währungskursschwankungen gesichert. Der ins Hedge Accounting einbezogene beizulegende Zeitwert der Sicherungsinstrumente betrug wie im Vorjahr -56 Millionen €. In die Hedge-Rücklage waren für diese Sicherungen zum Jahresende 49 Millionen € Aufwendungen (Vorjahr: 56 Millionen €) eingestellt.

Bei Evonik wird das Währungsrisiko aus konzerninternen Fremdwährungsdarlehen durch Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäfte und Devisenswaps gegen die jeweils funktionale Währung der betroffenen Konzerngesellschaften gesichert. Zum Bilanzstichtag betrugen die Nominalwerte dieser als Cashflow-Hedge bilanzierten Sicherungen umgerechnet 1.122 Millionen € (Vorjahr: 1.413 Millionen €). Der Marktwert der designierten Sicherungsgeschäfte betrug 0 Millionen € (Vorjahr: 17 Millionen €). Die auf diese Sicherungsbeziehungen entfallende Hedge-Rücklage beläuft sich auf 37 Millionen € Erträge (Vorjahr: 18 Millionen €).

Die Absicherung des Fremdwährungsrisikos von Akquisitionsprojekten gliedert sich zum einen in die Sicherung von Teilen der zu leistenden Kaufpreiszahlung und zum anderen in die konzerninterne Finanzierung im Zusammenhang mit der Akquisition auf. Die Aufteilung in die Investitions- und Finanzierungskomponente ergibt sich aus der jeweiligen Vertragsstruktur der Akquisition. Zur Sicherung des währungsinduzierten Risikos werden Devisentermingeschäfte und Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen.

Für die Sicherung der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products wurden Devisentermingeschäfte und USD-Devisenoptionsgeschäfte bis zum Vollzug der Transaktion im Januar 2017 abgeschlossen. Das Nominalvolumen zur Sicherung der Investitionskomponente betrug 984 Millionen € mit einem beizulegenden Zeitwert von 108 Millionen €. Die zur Sicherung der Finanzierungskomponente erworbenen Instrumente mit einem Nominalvolumen von 3.227 Millionen € wiesen einen beizulegenden Zeitwert von 64 Millionen € aus. In die Hedge-Rücklage sind für die Investitionskomponente bis zum Bilanzstichtag 106 Millionen € Erträge und für die Finanzierungskomponente 16 Millionen € Aufwand eingeflossen.

Zur Sicherung der geplanten Akquisition des Silicageschäfts von Huber wurden Devisentermingeschäfte und USD-Devisenoptionsgeschäfte bis Januar 2018 abgeschlossen. Das Nominalvolumen zur Sicherung der Investitionskomponente betrug 236 Millionen € mit einem beizulegenden Zeitwert von 10 Millionen €. Die zur Sicherung der Finanzierungskomponente erworbenen Instrumente mit einem Nominalvolumen von 330 Millionen € wiesen einen beizulegenden Zeitwert von 1 Million € aus. In die Hedge-Rücklage sind für die Investitionskomponente bis zum Bilanzstichtag 1 Million € Erträge und für die Finanzierungskomponente 0 Millionen € Erträge eingeflossen.

Von Dezember 2011 bis Dezember 2012 erwarb Evonik sukzessive insgesamt zehn Forward-Starting-Payer-Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von jeweils 50 Millionen € zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos eines für das Jahr 2013 erwarteten hochwahrscheinlichen Refinanzierungsvolumens von insgesamt 500 Millionen €. Hierdurch wurde ein 5-Jahres-Swap-Satz in Höhe von 1,6 Prozent für einen Finanzierungszeitraum von fünf Jahren beginnend ab Juni 2013 gesichert. Im Frühjahr 2013 erfolgte die erwartete Refinanzierung im Rahmen der Emission der neuen Anleihe der Evonik Industries AG. Zeitgleich mit der somit erfolgten Fixierung der Finanzierungskonditionen erfolgte die Auflösung der Sicherungen. Der dabei realisierte Sicherungsaufwand in Höhe von 15 Millionen € wird nach der Effektivzinsmethode über die ursprünglich gesicherte Refinanzierungsperiode in das Zinsergebnis aufgelöst. Zum Bilanzstichtag betrug die auf diesen Sachverhalt entfallende Hedge-Rücklage -5 Millionen € (Vorjahr: -8 Millionen €).

Das Preisrisiko aus geplanten Rohstoffeinkäufen war mittels Commodity-Swaps zum Ende des

Geschäftsjahres mit einem beizulegenden Zeitwert von -3 Millionen € (Vorjahr: -21 Millionen €) bis in das Jahr 2019 gesichert. Die Hedge-Rücklage für diesen Sachverhalt beträgt -1 Million € (Vorjahr: -20 Millionen €). Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgte über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode, Regressionsanalysen und Sensitivitätsanalysen. Bei der Sicherung von Währungsrisiken aus hochwahrscheinlichen Transaktionen durch Devisentermingeschäfte wird grundsätzlich die Spot-Komponente als Sicherungsgegenstand einbezogen. Im laufenden Geschäftsjahr fielen wie im Vorjahr keine Ineffektivitäten aus der Bewertung von Cashflow-Hedges an.

(b) Hedge of a Net Investment

Seit März 2010 erfolgt eine rollierende Sicherung von Tochterunternehmen in Großbritannien gegen das Fremdwährungsrisiko. Die Laufzeit der Sicherungskontrakte beträgt dabei im Regelfall wenige Monate. Zum 31. Dezember 2016 betrug das Sicherungsvolumen wie im Vorjahr 65 Millionen £. Der beizulegende Zeitwert der ausstehenden Sicherungskontrakte war zum Jahresende 1 Million € (Vorjahr: 2 Millionen €). Vom Beginn der Sicherungen im März 2010 bis zum Bilanzstichtag wurden durch die rollierenden Sicherungen insgesamt 6 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €) Aufwendungen in die Hedge-Rücklage eingestellt.

Im Juli 2015 erfolgte die Sicherung einer Konzerntochtergesellschaft in der Schweiz gegen das Fremdwährungsrisiko mit einem Sicherungsvolumen von 69 Millionen CHF. Das Hedge Accounting wurde im April 2016 beendet (De-designation). Vom Beginn der Sicherung bis zum Bilanzstichtag wurden 3 Millionen € Erträge in die Hedge-Rücklage eingestellt, davon 1 Million € im Geschäftsjahr 2016.

Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement

Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG, während die Steuerung der Rohstoffrisiken im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch die Segmente des Konzerns verantwortet wird.

Die von Evonik eingesetzten derivativen Finanzinstrumente stehen ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit des Konzerns und weisen zu diesen Grundgeschäften ein gegenläufiges Risikoprofil auf. Es handelt sich hierbei um marktübliche Produkte. Im Zins- und Währungsbereich sind dies Devisenswaps, Devisentermingeschäfte, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps. Zur Absicherung von Rohstoffpreisrisiken bei Kohle, Erdgas, Strom und petrochemischen Rohstoffen kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG kann durch EUA-CER-Swaps und EUA- bzw. CER-Termingeschäfte abgesichert werden.

(a) Marktrisiko

Das Marktrisiko kann grundsätzlich in Währungs-, Zinsänderungs- und Commodity-Risiken unterteilt werden, deren Management nachfolgend erläutert wird.

Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ein Ziel des Währungsrisikomanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei berücksichtigt. Ein weiteres Ziel des Währungsmanagements besteht in der Eliminierung von Währungsrisiken aus Finanzierungstransaktionen, die nicht in der funktionalen Währung der betroffenen Konzerngesellschaften denominiert sind.

Beim Management der Währungsrisiken unterscheidet Evonik zwischen bilanzierten und nicht bilanzierten (also schwebenden und geplanten) Risikopositionen. Im Rahmen der Sicherung von kurzfristigen bilanziellen Risikopositionen verfolgt Evonik grundsätzlich einen Portfolioansatz, bei dem die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente voneinander getrennt bilanziert werden. Dagegen werden für langfristige Darlehen und Risiken aus schwebenden oder geplanten Geschäften Einzelsicherungen vorgenommen und in einer formellen Bewertungseinheit mit dem zugehörigen Grundgeschäft bilanziert (Cashflow-Hedge-Accounting), was zu einer Synchronisation der Ergebniseffekte aus den Sicherungsgeschäften mit den erst später bilanzierungsfähigen Grundgeschäften führt bzw. bei den Darlehenssicherungen eine lineare Verteilung der Sicherungskosten über die Laufzeit der Sicherungsbeziehung erlaubt.

Bei der Portfoliosicherung werden in jeder Konzerngesellschaft Nettorisikopositionen je Fremdwährung bestimmt, die dann grundsätzlich über konzerninterne Sicherungen gebündelt und ggf. auf Konzernebene aufgerechnet werden, um die hieraus resultierenden Nettopositionen über konzernexterne Derivate am Markt abzusichern. Dieses Währungsmanagement erfolgt getrennt nach operativen Risikopositionen, die im Wesentlichen aus Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen, und nach Risikopositionen aus kurzfristigen finanzierungsbezogenen Transaktionen wie Cashpool-Positionen, Termingeldern und Zahlungsmittelbeständen.

Die Bruttoerträge und -aufwendungen aus der Umrechnung der operativen bilanziellen Risikopositionen werden ebenso miteinander saldiert wie die Bruttoerträge und -aufwendungen der zugehörigen operativen Währungssicherungen; das hieraus resultierende Nettoergebnis aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und das Nettoergebnis aus der operativen Währungssicherung werden entsprechend ihrem jeweiligen Vorzeichen in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Entsprechend erfolgt eine Saldierung der Bruttoerträge und -aufwendungen aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Risikopositionen bzw. aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung; der Ausweis der hieraus resultierenden Nettoergebnisse für Umrechnung und Währungssicherung erfolgt im sonstigen Finanzergebnis. Die Nettodarstellung der jeweiligen Ergebnisse spiegelt nicht nur das von Evonik vorgenommene Management der Risikopositionen, sondern auch den wirtschaftlichen Gehalt wider.

Einzelsicherungen von bilanzierten Fremdwährungspositionen (zum Beispiel die finanzierungsbezogene Währungssicherung langfristiger Darlehen mit Zins-Währungs-Swaps) sowie die Fremdwährungssicherungen für geplante oder fest kontrahierte Fremdwährungszahlungsströme (zum Beispiel die operativen Planumsatzsicherungen) schlagen sich aufgrund der in diesen Fällen grundsätzlich stattfindenden Anwendung von Hedge Accounting lediglich mit ihren gegebenenfalls vorhandenen Ineffektivitäten oder nicht im Hedge Accounting designierten Terminkomponenten oder Optionsprämien in den Nettoergebnissen aus der operativen Währungssicherung bzw. den Nettoergebnissen aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung nieder. Die effektiven Ergebnisse der im Cashflow-Hedge-Accounting abgebildeten Einzelsicherungen werden dagegen bis zum Eintritt der jeweiligen Grundgeschäfte in den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen ausgewiesen. Nach Eintritt dieser Grundgeschäfte erfolgt bei Umsatzsicherungen eine Übertragung in die Umsatzerlöse, bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Warenbeschaffungen in die Vorräte oder in die Kosten der umgesetzten Leistungen und bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Anlagenbeschaffungen in den Erstansatz der Anlagegüter. Bei der im Cashflow-Hedge-Accounting abgebildeten Währungssicherung von Darlehen erfolgt eine Entnahme der effektiven Teile der Sicherungsergebnisse aus den angesammelten anderen Erfolgsbestandteilen zum Ausgleich der durch die Grundgeschäfte ausgelösten Nettoergebnisse aus der Währungsumrechnung monetärer Posten. Vergleiche hierzu auch Anhangziffer 7.7 (g).

Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Zum Bilanzstichtag waren 93 Prozent (Vorjahr: 94 Prozent) der originären Finanzinstrumente festverzinslich; unter Berücksichtigung derivativer Finanzinstrumente reduziert sich der festverzinsliche Anteil auf 79 Prozent.

Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2016 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt.

Im Währungsbereich stellen der US-Dollar (USD) sowie der chinesische Renminbi Yuan (CNY/CNH) die für Evonik wichtigsten Währungen dar. CNH ist die technische Marktbezeichnung für den außerhalb des Staatsgebiets Chinas handel- und lieferbaren Renminbi. Für diese Währungen wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, bei der die Wechselkurse um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent relativ zu allen anderen Währungen verändert wurden, um so die Auswirkungen auf die Bilanz für originäre und derivative Finanzinstrumente bei einer Auf- oder Abwertung dieser Währungen zu simulieren. Die prozentuale Standardabweichung der Wechselkursänderungen gegenüber dem Euro betrug im abgelaufenen Jahr für den USD 4,0 Prozent (Vorjahr: 0,7 Prozent) und für den CNY/CNH 3,6 Prozent (Vorjahr: 0,7 Prozent). Die berechneten Szenarien ergaben folgende Werte:

USD-Sensitivitätsanalyse

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
+5% -1 -60 -1 -64
-5% 1 60 1 64
+10% -2 -120 -1 -127
-10% 2 120 1 127

CNY-/CNH-Sensitivitätsanalyse

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
+5% -1 -10 - -11
-5% 1 10 - 11
+10% -1 -19 - -23
-10% 1 19 - 23

Für den Zinsbereich wurden ebenfalls mehrere Szenarien simuliert. Hierbei handelte es sich um Verschiebungen der EUR-Zinsstrukturkurve, das heißt der EUR-Zinssätze, um jeweils 50,100 und 150 Basispunkte. Damit sollte ein möglicher Wertverlust für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. Es ergaben sich folgende Szenarien:

EUR-Zins-Sensitivitätsanalyse

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  31.12.2016   31.12.2015  
in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt
+50 Basispunkte 1 3 1 -
-50 Basispunkte -1 -3 -1 -
+100 Basispunkte 3 5 1 -
-100 Basispunkte -3 -5 -1 -
+150 Basispunkte 4 8 2 -
-150 Basispunkte -4 -8 -2 -

Commodity-Risiken resultieren aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen. Rohstoffeinkäufe wurden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs durchgeführt. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Im Rahmen des von den Segmenten verantworteten Commodity-Managements werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern außerdem durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Ferner wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet.

In geringem Umfang wurden zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei einer Erhöhung bzw. Verminderung des Erdgaspreises um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der am Bilanzstichtag vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +2 Millionen € bzw. -2 Millionen € wie im Vorjahr ergeben. Bei Veränderung von petrochemischen Rohstoffen auf Naphtha-Basis um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der vorhandenen Commodity-Derivate Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage von +5 Millionen € bzw. -5 Millionen € (Vorjahr +7 Millionen € bzw. -7 Millionen €) zum Bilanzstichtag ergeben. In beiden Fällen wären die Ergebniseffekte unwesentlich. Auch im Vorjahr ergab sich kein Ergebniseffekt.

(b) Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht.

Evonik verfügte am 31. Dezember 2016 über flüssige Mittel von 4.623 Millionen €, von denen rund 3,5 Milliarden € für die Kaufpreiszahlung für das Spezialadditivgeschäft von Air Products Anfang Januar 2017 verwendet wurden. Neben den verbleibenden flüssigen Mitteln und den kurzfristigen Wertpapieren steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge unverändert eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € mit einer Gruppe von 27 nationalen und internationalen Banken zur Verfügung. Die Kreditlinie unterteilt sich in zwei Tranchen von jeweils 875 Millionen € mit Laufzeiten bis September 2018 bzw. 2020. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2016 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten.

Ferner bestanden per 31. Dezember 2016 aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse nicht in Anspruch genommene Kreditlinienteile von 277 Millionen €.

Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summen aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2016

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  Zahlungen fällig in     31.12.2016
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren  
Finanzielle Verbindlichkeiten 338 104 1.234 2.075 3.751
Anleihen 23 47 1.188 2.050 3.308
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 280 47 46 25 398
Kredite von Nichtbanken 16 - - - 16
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 19 10 - - 29
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.212 - - - 1.212

Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2015

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  Zahlungen fällig in     31.12.2015
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren  
Finanzielle Verbindlichkeiten 211 89 581 796 1.677
Anleihen 3 34 534 772 1.343
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 179 52 47 24 302
Kredite von Nichtbanken 14 - - - 14
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 15 3 - - 18
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.086 4 - - 1.090

Der Konzern erfüllte sämtliche Zahlungsvereinbarungen in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten.

Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse. Da bei Devisentermingeschäften, Devisenswaps und den Zins-Währungs-Swaps kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung für diese Derivate brutto:

Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2016

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  Zahlungen fällig in   31.12.2016
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren  
Forderungen aus Derivaten 1.973 205 -15 2.163
Zins-Währungs-Swaps -4 -8 -15 -27
Zahlungsmittelzufluss 5 34 136 175
Zahlungsmittelabfluss -9 -42 -151 -202
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 1.974 213 - 2.187
Zahlungsmittelzufluss 4.293 725 - 5.018
Zahlungsmittelabfluss -2.319 -512 - -2.831
Commodity-Derivate 3 - - 3
Verbindlichkeiten aus Derivaten -125 -138 -77 -340
Zins-Währungs-Swaps -22 -57 - -79
Zahlungsmittelzufluss 56 339 - 395
Zahlungsmittelabfluss -78 -396 - -474
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps -103 -76 -77 -256
Zahlungsmittelzufluss 2.338 671 413 3.422
Zahlungsmittelabfluss -2.441 -747 -490 -3.678
Commodity-Derivate - -5 - -5

Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2015

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  Zahlungen fällig in   31.12.2015 
in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren  
Forderungen aus Derivaten 50 4 - 54
Zins-Währungs-Swaps 13 4 - 17
Zahlungsmittelzufluss 123 41 9 173
Zahlungsmittelabfluss -110 -37 -9 -156
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 37 - - 37
Zahlungsmittelzufluss 2.118 137 - 2.255
Zahlungsmittelabfluss -2.081 -137 - -2.218
Commodity-Derivate - - - -
Verbindlichkeiten aus Derivaten -122 -43 -57 -222
Zins-Währungs-Swaps -12 -27 -53 -92
Zahlungsmittelzufluss 23 57 314 394
Zahlungsmittelabfluss -35 -84 -367 -486
Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps -102 -7 - -109
Zahlungsmittelzufluss 2.690 202 1 2.893
Zahlungsmittelabfluss -2.792 -209 -1 -3.002
Commodity-Derivate -8 -9 -4 -21

Unter den Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps werden Geschäfte mit negativen Netto-Cashflows gezeigt, die sich aus positiven Euro-Zuflüssen und negativen Fremdwährungsabflüssen ergeben. In jedem Laufzeitband sind die in Euro konvertierten Fremdwährungsabflüsse größer als die originären Euro-Zuflüsse. Bei der Barwertermittlung wird zum einen die Fremdwährungsseite dieser Swaps auf Basis einer Fremdwährungs-Zinsstrukturkurve abgezinst, zum anderen die Euro-Seite mit einer Euro-Zinsstrukturkurve. Aufgrund des höheren Fremdwährungszinsniveaus ergibt sich durch die Abzinsung der Effekt, dass trotz negativer Netto-Cashflows der beizulegende Wert und damit auch der Buchwert der Gesamtinstrumente positiv ist. Dieses Phänomen tritt insbesondere beim chinesischen Renminbi Yuan (CNH) und beim brasilianischen Real (BRL) auf.

(c) Ausfallrisiko

Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden Ausfallrisiken in drei Kategorien unterteilt, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Ausfallrisiken für Debitoren und Kreditoren, Länderrisiken sowie Ausfallrisiken bei Finanzkontrahenten.

Für Debitoren und Kreditoren werden Ausfallrisiken laufend über ein internes Limitsystem geprüft und überwacht. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Risikoexposure gegenüber einem Vertragspartner. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird.

Für Finanzkontrahenten wird ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings internationaler Ratingagenturen und eigener interner Beurteilungen. Dabei werden zusätzlich die Entwicklungen der Preise für Credit-Default-Swaps und der Aktienkurse (wenn vorhanden) analysiert. Für den Geld- und Kapitalmarkt gelten Länderlimits, um eine Diversifikation der Länderrisiken zu gewährleisten.

Das Bonitätsmanagement erstreckt sich zudem auf die Derivate, bei denen ein Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes besteht. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Des Weiteren besteht ebenso bei den originären Finanzinstrumenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes. Dieses Risiko wird durch laufende Bonitätsanalysen minimiert. Auch hier werden keine wesentlichen Ausfallrisiken erwartet.

Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden ergaben sich in der Berichtsperiode keine bedeutenden Risikokonzentrationen.

Darüber hinaus besteht durch die Gewährung finanzieller Garantien ein Ausfallrisiko. Zum Bilanzstichtag waren Garantiebeträge im Nominalvolumen von insgesamt 44 Millionen € (Vorjahr: 42 Millionen €) zugesagt, die zugleich das maximale Ausfallrisiko darstellen, vgl. Anhangziffer 10.3. Es deuten derzeit keinerlei Anzeichen darauf hin, dass aus diesen finanziellen Garantien ein Verlust droht.

10.3 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Der Konzern steht - über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus - mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen und Personen in Beziehung.

Als nahestehende Unternehmen gelten als Anteilseigner der Evonik Industries AG die RAG-Stiftung, Essen, wegen ihres beherrschenden Einflusses und die Gabriel Acquisitions GmbH (Gabriel Acquisitions), Gadebusch, aufgrund des maßgeblichen Einflusses infolge der Bestellung von Vertretern in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG bis zum 18. Mai 2016, die Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern, die verbundenen Unternehmen der Gabriel Acquisitions GmbH sowie die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.

Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen

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    RAG-Stiftung   Schwesterunternehmen Gemeinschaftsunternehmen     Assoziierte Unternehmen
in Millionen € 2016 2015 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Erbrachte Lieferungen und Leistungen - - 2 2 27 22 4 4
Bezogene Lieferungen und Leistungen - - -13 -57 - - -1 -3
Sonstige Erträge - - - 143 - - 9 4
Forderungen zum 31.12. - - - 1 2 6 - 1
Schulden zum 31.12. - - - - - - - -1
Eventualschulden zum 31.12. - - - - -44 -44 - -1

Vorjahreszahlen angepasst.

Die Dividende für das Geschäftsjahr 2015 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 18. Mai 2016 im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 364 Millionen € und The Gabriel Finance Limited Partnership, St. Helier (Jersey), ein Tochterunternehmen der Gabriel Acquisitions GmbH, 23 Millionen €.

Im Jahr 2016 erhielt Evonik hauptsächlich von assoziierten Unternehmen 9 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €) Dividenden.

Die sonstigen Erträge unter Schwesterunternehmen im Vorjahr betrafen die Veräußerung von 10,3 Prozent der Vivawest Anteile an die RAG Aktiengesellschaft.

Die zum 31. Dezember 2016 ausgewiesenen Eventualschulden aus Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 44 Millionen € resultieren im Wesentlichen aus einer Garantie zur Besicherung eines Darlehensrahmens für das Gemeinschaftsunternehmen Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd., Jubail (Saudi-Arabien) in Höhe von 38 Millionen €. Darüber hinaus wurde eine Garantie in Höhe von insgesamt 6 Millionen € zur Besicherung einer Fazilität für Sicherungsgeschäfte des Gemeinschaftsunternehmens CyPlus Idesa, S.A.P.I. de C.V., Mexiko-Stadt (Mexiko), ausgegeben.

Als nahestehende öffentliche Stellen gelten die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Saarland. Diese öffentlichen Stellen haben aufgrund ihrer geborenen Mitgliedschaft im Kuratorium der RAG-Stiftung einen maßgeblichen Einfluss auf die RAG-Stiftung.

In der Berichtsperiode zwischen Evonik und diesen öffentlichen Stellen oder ihren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen getätigte Geschäfte betrafen allgemein zugängliche Zuwendungen der öffentlichen Hand sowie Anlagen in deren Wertpapiere. Darüber hinaus bestanden gewöhnliche Geschäftsbeziehungen zum Konzern Deutsche Bahn und zur Duisport-Gruppe.

Als nahestehende Personen gelten die Mitglieder des Managements, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management in Schlüsselpositionen des Konzerns.

Leistungen an nahestehende Personen

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    Vorstand der Evonik Industries AG Aufsichtsrat der Evonik Industries AG   Sonstiges Management  
in Tausend € 2016 2015 2016 2015 2016 2015
Kurzfristig fällige Leistungen 9.194 10.101 3.239 2.818 14.789 12.982
Anteilsbasierte Vergütung 1.881 4.753 - - 1.446 2.322
Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (laufender Dienstzeitaufwand) 1.116 2.261 - - 4.169 933
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses - 2.380 - - - -

Die kurzfristig fälligen Leistungen beinhalteten erfolgsunabhängige und kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungen.

Zum 31. Dezember 2016 bestanden für den Vorstand Rückstellungen für die kurzfristige erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 4.269 Tausend € (Vorjahr: 6.688 Tausend €) sowie für das sonstige Management in Höhe von 9.634 Tausend € (Vorjahr: 9.160 Tausend €).

Die Rückstellungen für die anteilsbasierte Vergütung des Vorstandes beliefen sich zum 31. Dezember 2016 auf 6.231 Tausend € (Vorjahr: 6.624 Tausend €) sowie des sonstigen Managements auf 3.282 Tausend € (Vorjahr: 2.408 Tausend €).

Bei den Angaben zur anteilsbasierten Vergütung handelt es sich um Aufwendungen des Jahres 2016 für die LTI 2011 bis 2016 des Vorstandes bzw. die LTI 2013 bis 2016 des sonstigen Managements.

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligation) beliefen sich für den Vorstand auf 33.973 Tausend € (Vorjahr: 25.799 Tausend €) und für das sonstige Management auf 24.568 Tausend € (Vorjahr: 17.631 Tausend €).

Des Weiteren stand den Arbeitnehmervertretern, die in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewählt wurden, weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeitsvertrags zu. Die Höhe des Gehalts entsprach einer angemessenen Vergütung für die entsprechende Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.

Ein Mitglied des Kuratoriums der RAG-Stiftung unterhielt im Geschäftsjahr durch diesem Mitglied zuzurechnende Unternehmen Geschäftsbeziehungen im Wesentlichen aus erbrachten Lieferungen und Leistungen an den Evonik-Konzern in einem Volumen von insgesamt 5 Millionen € (Vorjahr: 4 Millionen €). Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten lagen unter 1 Million €.

Darüber hinaus unterhielt Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen oder Personen.

10.4 Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Als Eventualschulden werden im Wesentlichen Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften in Höhe von 68 Millionen € (Vorjahr: 70 Millionen €) ausgewiesen. Diese beinhalten unter anderem Garantien in Höhe von 44 Millionen € zugunsten von Gemeinschaftsunternehmen, vgl. Anhangziffer 10.3, und Freistellungsverpflichtungen aus getätigten Desinvestitionen in Höhe von 10 Millionen € mit einer Fälligkeit bis zum 31. Dezember 2017.

Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht unwahrscheinlich. Nach Einschätzung von Evonik ist das Risiko unter Berücksichtigung der geringen Wahrscheinlichkeit mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu bewerten.

Zum 31. Dezember 2016 bestanden keine Eventualforderungen.

Des Weiteren ergaben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Evonik mietet als Leasingnehmer im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Nominalwerte der Verpflichtungen aus künftigen Mindestleasingzahlungen für die angemieteten Vermögenswerte haben folgende Fälligkeiten:

Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasingnehmer/Operating-Leasing)

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in Millionen € 2016 2015
Fällig bis 1 Jahr 98 92
Fällig in über 1 bis 5 Jahren 236 218
Fällig nach über 5 Jahren 182 212
  516 522

Vorjahreszahlen angepasst.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt Zahlungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen in Höhe von 107 Millionen € (Vorjahr: 99 Millionen €) als Aufwand erfasst. Diese entfielen wie im Vorjahr vollständig auf Mindestleasingzahlungen, bedingte Mietzahlungen wurden nicht geleistet.

10.5 Sonstige Vereinbarungen zwischen Führungskräften und Dritten

Im Zusammenhang mit dem im Jahr 2008 stattgefundenen Erwerb von 25,01 Prozent der Anteile an der Evonik Industries AG durch die Gabriel Acquisitions wurde ausgewählten Führungskräften von Evonik das Recht eingeräumt, sich indirekt am Erfolg des Konzerns zu beteiligen. Hierzu erwarben diese Führungskräfte gegen Zahlung eines marktkonformen Preises Kommanditanteile an der Angel MEP GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, die gemeinsam mit der Gabriel Holdings über drei Zwischengesellschaften (Gabriel Investments, Gabriel Acquisitions und The Gabriel Finance Limited Partnership) an der Evonik Industries AG beteiligt war. Zum Vorjahresbilanzstichtag 31.12.2015 betrug diese Beteiligung 4,24 Prozent, so dass die dem Programm beigetretenen Führungskräfte einen mittelbaren Anteil von 0,06 Prozent an der Evonik Industries AG hielten. 2016 beendete Gabriel Acquisitions die Beteiligung an Evonik, so dass zum aktuellen Bilanzstichtag auch keinerlei direkte oder indirekte Beteiligung der Angel MEP GmbH & Co. KG an der Evonik Industries AG mehr besteht.

Da die Kommanditisten den beizulegenden Zeitwert der Anteile im Zuge des Erwerbs zahlten, betrug der beizulegende Zeitwert der Zuteilung im Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente null. Aus diesem Grund war zu keiner Zeit, weder im Falle eines Exits noch bei Ausscheiden einer Führungskraft, ein Aufwand auszuweisen.

Evonik hat aus diesen Verträgen zu keinem Zeitpunkt Zahlungen an die berechtigten Führungskräfte geleistet.

10.6 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 3. Januar 2017 übernahm Evonik das Spezialadditivgeschäft von Air Products. Die Akquisition erfolgte sowohl im Rahmen von Asset Deals als auch durch den Erwerb von jeweils 100 Prozent der Anteile an sechs Gesellschaften und 50 Prozent der Anteile an einer Gesellschaft (Share Deals). Das Spezialadditivgeschäft mit rund 1.100 Mitarbeitern an 11 Produktions- und Entwicklungsstandorten wird in die Segmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert.

Das übernommene Spezialadditivgeschäft und das bestehende Geschäft von Evonik ergänzen sich sowohl im Hinblick auf die Produktpaletten als auch regional. In den Kernmärkten für Beschichtungs- und Klebstoff-Additive, für hochwertige Polyurethanschaum-Additive und für Spezialtenside für Industriereiniger werden dieselben Kunden, jedoch mit unterschiedlichen und sich ergänzenden Produkten angesprochen. Regional liegt der Schwerpunkt des Geschäfts von Air Products in Nordamerika und Asien, während Evonik insbesondere in Europa aktiv ist. Mit der Übernahme baut Evonik vor allem seine Stellung im nordamerikanischen Markt aus und kann damit seine zunehmend global agierenden Kunden künftig weltweit noch besser bedienen. Das Spezialadditivgeschäft von Air Products folgt ebenso wie Evonik einem Geschäftsmodell, das sich unter anderem durch einen engen Austausch mit den Kunden bei Forschung und Entwicklung auszeichnet.

Vorläufige Kaufpreisallokation für das Spezialadditivgeschäft zum Erwerbszeitpunkt

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in Millionen € Beizulegende Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 700
Sachanlagen 290
At Equity bilanzierte Unternehmen 3
Langfristige Vermögenswerte 993
Vorräte 368
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 135
Flüssige Mittel 10
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 12
Kurzfristige Vermögenswerte 525
Summe Vermögenswerte 1.518
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11
Latente Steuern 86
Langfristige Schulden 97
Sonstige Rückstellungen 8
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54
Kurzfristige Schulden 62
Summe Schulden 159
Vorläufiges Nettovermögen 1.359
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert 2.167
Vorläufiger Kaufpreis gemäß IFRS 3 3.526

Die Kaufpreisallokation für das Spezialadditivgeschäft ist noch nicht abgeschlossen. Es werden sich deshalb noch Änderungen bei der Zuordnung des Kaufpreises auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden ergeben. Des Weiteren können sich aufgrund der Finalisierung von vereinbarten Kaufpreisanpassungen, die sich im Wesentlichen auf das Nettoumlaufvermögen, die flüssigen Mittel und die Schulden zum Erwerbszeitpunkt beziehen, noch Änderungen des Kaufpreises ergeben.

Der in US-Dollar vereinbarte Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen, die unter anderem aus der Emission von Anleihen im September 2016 stammen. Der auf die erworbenen Vermögenswerte übertragbare Teil der Währungssicherung der Kaufpreiszahlung führte zu einer Reduzierung des Kaufpreises um 115 Millionen €.

Der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften. Dazu zählen sowohl Kostensynergien durch die Optimierung von Beschaffung, Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb und Verwaltung als auch Umsatzsynergien durch gemeinsame Innovation, die Erweiterung der Kundenstämme und der Produktportfolios sowie durch den verbesserten Zugang zu neuen Märkten. Darüber hinaus ergeben sich durch die mit den Asset Deals verbundenen üblichen Abschreibungen positive Steuereffekte.

Die in den Bereinigungen enthaltenen Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts teilen sich wie folgt auf:

Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts

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in Millionen €  
Akquisitionskosten (sonstige betriebliche Aufwendungen) 27
Kosten für die Vorbereitung der Integration (sonstige betriebliche Aufwendungen) 11
Finanzierungskosten (Zinsaufwendungen) 5
Währungssicherungs- und Finanzierungskosten (sonstiges Finanzergebnis) 24
  67

Im Rahmen der Emission der Anleihen wurden Bankgebühren in Höhe von 4 Millionen € abgegrenzt, die unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die jeweilige Laufzeit der Anleihen zeitanteilig in den Zinsaufwendungen erfasst werden.

Neben dem Erwerb des Spezialadditivgeschäfts wurden zusätzliche Verträge zwischen Evonik und Air Products geschlossen. Hierzu zählt ein zeitlich begrenzter Servicevertrag, der unter anderem Serviceleistungen in den Bereichen IT, Finanzen, Rechnungswesen und Steuern umfasst, die von Air Products erbracht und auf monatlicher Basis in Rechnung gestellt werden. Des Weiteren wurden Liefer- und Leasingverträge sowie ein Mietvertrag abgeschlossen.

Weitere Angaben zum Erwerb des Spezialadditivgeschäfts können mit Verweis auf IFRS 3.B66 nicht erfolgen, da die benötigten Informationen erst im weiteren Verlauf der Kaufpreisallokation ermittelt werden. Dies betrifft insbesondere Angaben zur steuerlichen Abzugsfähigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes.

11 Angaben nach nationalen Vorschriften

11.1 Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 HGB

Die Angaben zum Anteilsbesitz des Konzerns sind unter Anhangziffer 5.1 aufgelistet. Hier sind auch diejenigen Unternehmen gekennzeichnet, die von den Erleichterungen der §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB bezüglich der Aufstellung von Anhang und Lagebericht bzw. der Offenlegung des Jahresabschlusses Gebrauch gemacht haben.

11.2 Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB

Personalaufwand

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in Millionen € 2016 2015
Löhne und Gehälter 2.498 2.520
Aufwendungen für soziale Abgaben 377 370
Pensionsaufwendungen 205 209
Sonstige Personalaufwendungen 48 22
  3.128 3.121

In den Angaben zu Löhnen und Gehältern sind auch Aufwendungen für Restrukturierungen enthalten.

Der Netto-Zinsaufwand der Pensionsrückstellungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 6.6.

Die Anzahl der Mitarbeiter in den fortgeführten Aktivitäten betrug im Jahresdurchschnitt:

Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

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Anzahl 2016 2015
Nutrition & Care 7.443 6.984
Resource Efficiency 8.787 8.240
Performance Materials 4.387 4.322
Services 12.769 12.852
Corporate, andere Aktivitäten 519 861
  33.905 33.259

Die anteilig in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften verfügen über keine Mitarbeiter.

11.3 Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB

Die Gesamtbezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2016 beliefen sich auf 12.167 Tausend € (Vorjahr: 15.608 Tausend € inkl. eines ausgeschiedenen Vorstandes). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 242 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2015 nicht gebildet waren.

Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Vergütung sind dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen.

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Jahr 2016 auf 1.722 Tausend € (Vorjahr: 2.729 Tausend €).

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 55.220 Tausend € (Vorjahr: 50.951 Tausend €).

Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2016 betrugen 3.239 Tausend € (Vorjahr: 2.818 Tausend €).

11.4 Erklärung zum Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG haben im Dezember 2016 die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

11.5 Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik war die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf.

In den durch den PwC-Verbund erbrachten Abschlussprüfungsleistungen waren Aufwendungen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer inländischen und ausländischen Tochterunternehmen enthalten. Zusätzlich werden ab dem Geschäftsjahr 2016 auch die Aufwendungen für die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen als Abschlussprüfungsleistungen ausgewiesen. Diese fielen in der Vergangenheit unter die anderen Bestätigungsleistungen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Die anderen Bestätigungsleistungen umfassen außerhalb der Abschlussprüfung liegende Prüfungsleistungen. Der Anstieg in den sonstigen Leistungen resultiert im Wesentlichen aus projektbezogenen Beratungsleistungen.

Honorar des Abschlussprüfers

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in Millionen € Inland   Ausland   Gesamthonorar  
  2016 2015 2016 2015 2016 2015
Abschlussprüfungsleistungen 6,1 5,1 4,7 5,2 10,8 10,3
Andere Bestätigungsleistungen 0,3 0,3 - 0,1 0,3 0,4
Steuerberatungsleistungen - - 0,1 0,2 0,1 0,2
Sonstige Leistungen 2,3 0,4 - - 2,3 0,4
  8,7 5,8 4,8 5,5 13,5 11,3

Vorjahreszahlen angepasst.

11.6 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Evonik Industries AG zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Essen, 17. Februar 2017

Evonik Industries AG

Der Vorstand

Dr. Engel

Kullmann

Dr. Kaufmann

Wessel

Wolf

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evonik Industries AG, Essen

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES

Prüfungsurteil zum Konzernabschluss

Wir haben den Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2016, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamterfolgsrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 sowie dem Anhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 zweiter Halbsatz HGB erklären wir, dass nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2016 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 vermittelt.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 erster Halbsatz HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses geführt hat.

Grundlage für das Prüfungsurteil zum Konzernabschluss

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen sowie ergänzenden Standards ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Vermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1 Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

2 Pensionsrückstellungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

1 Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

(1) In dem Konzernabschluss der Evonik Industries AG werden unter dem Bilanzposten „Immaterielle Vermögenswerte“ insgesamt Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 2,8 Mrd. ausgewiesen, die 14 % der Konzernbilanzsumme ausmachen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Bewertungsstichtag oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des verwendeten Diskontierungszinssatzes abhängig und mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der zugrundeliegenden Komplexität der Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Von der Angemessenheit der bei den Werthaltigkeitsprüfungen im Geschäftsjahr 2016 verwendeten erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir uns unter anderem durch Abgleich dieser Angaben mit den aktuellen Budgets aus der von den gesetzlichen Vertretern verabschiedeten und vom Aufsichtsrat gebilligten Mittelfristplanung sowie durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen überzeugt. Ergänzende Anpassungen der Mittelfristplanung für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung wurden von uns mit den zuständigen Fachbereichen diskutiert und nachvollzogen. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes, insbesondere im Segment „Performance Materials“, wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit der Bestimmung der für den verwendeten Diskontierungszinssatz herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („Weighted Average Cost of Capital“) beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Aufgrund der materiellen Bedeutung der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der Tatsache, dass die Bewertung derselben auch von volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, die außerhalb der Einflussmöglichkeit der Gesellschaft liegen, haben wir ergänzend zu den Analysen der Gesellschaft eigene Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt und festgestellt, dass die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen ausreichend durch die diskontierten künftigen Zahlungsmittelüberschüsse gedeckt sind. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten 3.6 und 4. des Anhangs enthalten.

2 Pensionsrückstellungen

(1) In dem Konzernabschluss der Evonik Industries AG werden Pensionsrückstellungen von € 3,9 Mrd. ausgewiesen, die 20 % der Konzernbilanzsumme ausmachen. Die Rückstellung ergibt sich dabei als Saldo aus dem Barwert der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen von € 11,6 Mrd. und dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens von € 7,8 Mrd. zuzüglich eines aufgrund der Auswirkungen der Vermögensobergrenze (Asset Ceiling) nicht aktivierungsfähigen Vermögensüberhangs des Planvermögens in Höhe von € 0,1 Mrd. Der überwiegende Anteil entfällt davon auf Altersversorgungszusagen in Deutschland, den USA und Großbritannien, daneben bestehen in den USA in geringerem Maße noch Verpflichtungen aus Plänen zur medizinischen Versorgung. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sowie den Plänen zur medizinischen Versorgung erfolgt nach der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19. Dabei sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Rententrend sowie die durchschnittliche Lebenserwartung bzw. den Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung zu treffen. Ferner ist der Abzinsungssatz zum Bilanzstichtag aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit Laufzeiten, die mit den voraussichtlichen Fristigkeiten der Verpflichtungen übereinstimmen, abzuleiten. Änderungen dieser Bewertungsannahmen sind als versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis zu erfassen. So entstanden im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Verpflichtungsseite versicherungsmathematische Verluste in Höhe von € 1,0 Mrd., die im Wesentlichen auf den Veränderungen im Rechnungszins sowie dem langfristigen Rententrend basieren. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieser betragsmäßig bedeutsamen Posten in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter basiert.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die von den jeweiligen Konzerngesellschaften eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere Pensions-Spezialisten unterstützt. Diese haben das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter auf Standardkonformität und Angemessenheit überprüft. Zudem wurden auf Basis der versicherungsmathematischen Gutachten die Verpflichtungsentwicklungen sowie die Kostenkomponenten vor dem Hintergrund der eingetretenen Änderungen in den Bewertungsparametern sowie den Veränderungen im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Schließlich wurden die Rückstellungsbuchungen und Angaben im Anhang auf Basis der Gutachten abgestimmt. Für die Prüfung des Zeitwertes des im Planvermögen enthaltenen Unternehmensanteils an der Vivawest GmbH lag uns eine interne Unternehmensbewertung vor, die wir nachvollzogen haben. Des Weiteren haben wir Bankbestätigungen für die Zeitwerte der im Planvermögen enthaltenen börsennotierten Wertpapiere im Direktbestand, Fondsanteile und Bankguthaben eingeholt. Für börsennotierte Wertpapiere, bei denen die Bankbestätigungen keine Zeitwerte enthalten, nicht börsennotierte Anleihen und strukturierte Produkte im Direktbestand sowie Fondsanteile haben wir unter Einbindung unserer internen Spezialisten die der jeweiligen Bewertung zugrundeliegenden Verfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter in Stichproben überprüft. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass der Ansatz und die Bewertung dieser betragsmäßig bedeutsamen Posten sachgerecht und die gemäß IAS 19 erforderlichen Anhangangaben vollständig sind.

(3) Die Angaben zu den Pensionsrückstellungen sind im Abschnitt 7.8 des Anhangs enthalten.

Zusätzliche Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die zusätzlichen Informationen verantwortlich. Die zusätzlichen Informationen umfassen

den Corporate-Governance-Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex,

die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB und § 315 Abs. 5 HGB sowie

sonstige nicht prüfungspflichtige Teile des Geschäftsberichts der Evonik Industries AG, Essen, für das zum 31. Dezember 2016 endende Geschäftsjahr.

Unser Prüfungsurteil umfasst nicht die zusätzlichen Informationen und wir haben keine dahingehende Beurteilung vorgenommen.

Unsere Verantwortung im Rahmen unserer Prüfung des Konzernabschlusses besteht darin, die zusätzlichen Informationen kritisch zu lesen und etwaige wesentliche Unstimmigkeiten zwischen den zusätzlichen Informationen und dem Konzernabschluss oder unseren bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen oder wesentliche falsche Angaben zu berücksichtigen. Wenn wir aufgrund unserer Tätigkeit feststellen, dass die zusätzlichen Informationen wesentliche falsche Angaben enthalten, sind wir verpflichtet, über diese Tatsachen zu berichten. Im Hinblick darauf haben wir nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsorgans für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, sofern einschlägig, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzugeben sowie dafür, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist, und einen Vermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Angabe stets aufdeckt. Falsche Angaben können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Angaben im Konzernabschluss, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Angaben nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Angaben bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss oder im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB

anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende und angemessene Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unser Prüfungsurteil.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsorgan unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsorgan eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsorgan erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung des Konzernlageberichts

Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht

Wir haben den Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht der Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernlageberichts geführt.

Grundlage für das Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht

Wir haben unsere Prüfung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB und unter Beachtung der vom IDW festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Lageberichtsprüfung durchgeführt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und angemessen sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsorgans für den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um angemessene und ausreichende Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, und einen Vermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Im Rahmen einer Abschlussprüfung prüfen wir den Konzernlagebericht in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 2 HGB unter Beachtung der vom IDW festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Lageberichtsprüfung. In diesem Zusammenhang heben wir hervor:

Die Prüfung des Konzernlageberichts ist in die Prüfung des Konzernabschlusses integriert.

Wir gewinnen ein Verständnis von den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen (Systemen), um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme) abzugeben.

Wir führen Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis angemessener und ausreichender Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die Vertretbarkeit dieser Annahmen sowie die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen werden.

Wir geben zu den einzelnen Angaben im Konzernlagebericht ebenfalls kein eigenständiges Prüfungsurteil ab, sondern ein Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht als Ganzes.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Lutz Granderath.

 

Düsseldorf, den 20. Februar 2017

PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lutz Granderath, Wirtschaftsprüfer

Antje Schlotter, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im Geschäftsjahr 2016 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes gewissenhaft und regelmäßig überwacht. Bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir den Vorstand beratend unterstützt.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand hat uns über alle wesentlichen Angelegenheiten des Konzerns stets unverzüglich und umfassend unterrichtet sowie in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik.

Maßstab für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht.

§ 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates enthalten bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem er diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert hatte.

Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates

In sechs Sitzungen am 2. März, 6. Mai, 18. Mai, 28. Juni, 29. September und 9. Dezember 2016 haben wir uns mit sämtlichen für das Unternehmen wichtigen Fragen auseinandergesetzt.

Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde auch im Geschäftsjahr 2016 durch seine Ausschüsse begleitet und vorbereitet. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt:

Präsidialausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (seit 19. Mai 2016; stellvertretende Vorsitzende), Michael Vassiliadis (bis 18. Mai 2016; stellvertretender Vorsitzender), Ralf Hermann, Dr. Volker Trautz.

Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG und Ziff. 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Norbert Pohlmann, Dr. Wilfried Robers, Angela Titzrath (seit 19. Mai 2016), Dr. Christian Wildmoser (bis 18. Mai 2016).

Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Ralf Hermann (seit 19. Mai 2016 auch stellvertretender Vorsitzender), Michael Vassiliadis (bis 18. Mai 2016; stellvertretender Vorsitzender), Martin Albers, Stephan Gemkow, Edeltraud Glänzer (seit 19. Mai 2016), Frank Löllgen, Dr. Werner Müller, Ulrich Weber (seit 19. Mai 2016), Dr. Christian Wildmoser (bis 18. Mai 2016).

Nominierungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Steven Koltes (bis 18. Mai 2016), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber (seit 19. Mai 2016).

Vermittlungsausschuss: Dr. Werner Müller (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (seit 19. Mai 2016; stellvertretende Vorsitzende), Michael Vassiliadis (bis 18. Mai 2016; stellvertretender Vorsitzender), Ralf Hermann, Dr. Volker Trautz.

Der Corporate-Governance-Bericht beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben auf den Seiten 36 bis 45 im Einzelnen.

Im Berichtsjahr ist der Präsidialausschuss zu neun Sitzungen zusammengekommen. Der Prüfungsausschuss hat vier Sitzungen und der Finanz- und Investitionsausschuss fünf Sitzungen abgehalten. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtszeitraum zweimal. Für eine Sitzung des Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr keine Notwendigkeit. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse unterrichtet. Der Aufsichtsrat war daher stets präzise und umfassend über sämtliche wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns informiert.

Der Aufsichtsrat hat sich in seiner März-Sitzung schwerpunktmäßig mit der Jahresabschlussprüfung - nach vorangegangener, detaillierter Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss - sowie der Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung beschäftigt, den Corporate-Governance-Bericht für 2015 verabschiedet, die Tantiemen 2015 und die Ziele 2016 für den Vorstand behandelt. In der Sitzung am 6. Mai hat der Aufsichtsrat dem Erwerb des gesamten Spezialadditivgeschäfts von Air Products für 3,8 Milliarden USD zugestimmt. Die Sitzung am 18. Mai diente der ergänzenden Information vor der Hauptversammlung. Neben der Befassung mit zustimmungspflichtigen Geschäften und den Berichten zur Lage von Gesellschaft und Konzern hat der Aufsichtsrat in der Juni-Sitzung den Bericht zur Belegschaft entgegengenommen und in der September-Sitzung abgesehen von der Berichterstattung zur Konzernstrategie dem Bau und Betrieb einer rückintegrierten Methionin-Anlage am Standort Jurong Island (Singapur) zugestimmt. In der Dezember-Sitzung hat der Aufsichtsrat dem Erwerb des weltweiten Silicageschäfts des US-Unternehmens J. M. Huber für 630 Millionen USD zugestimmt, die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG beschlossen und sich mit dem Budget für 2017 sowie der Mittelfristplanung bis 2019 beschäftigt.

Der Präsidialausschuss hat sich im Berichtsjahr insbesondere mit den nachfolgenden Themen befasst: Tagesordnung und Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung, namentlich die Änderung von § 15 Abs. 1 der Satzung; Tantiemen des Vorstandes für 2015 und dessen Ziele für 2016; Ernennung von Christian Kullmann zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes; Entgegennahme und Erörterung der Berichte des Vorstandsvorsitzenden zum Stand der Akquisitionen des Spezialadditivgeschäfts von Air Products und des Silicageschäfts der J. M. Huber Corporation; Erörterung der Geschäftslage, der aktuellen Projekte und des Aktienkurses von Evonik.

Der Prüfungsausschuss befasste sich in seiner Sitzung im Februar hauptsächlich mit dem Jahres- und Konzernabschluss, dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2016 und dem Bericht über die Nachweisführung zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems. Schwerpunkte waren in der Mai-Sitzung die Quartalsmitteilung zum 31. März 2016 sowie die Geschäftsentwicklung und in der Sitzung im August der Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2016, die Beauftragung des Konzernabschlussprüfers mit der prüferischen Durchsicht des Quartalsfinanzberichts zum 30. September 2016 sowie die Neuerungen durch das Abschlussprüferreformgesetz (AReG). Im November waren die wesentlichen Beratungsgegenstände im Prüfungsausschuss neben dem Zwischenbericht für das dritte Quartal, dem Bericht zur Corporate Governance und der Entsprechenserklärung die Folgerungen aus dem AReG zur Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sowie die Vorbereitung der Effizienzprüfung 2017.

Der Finanz- und Investitionsausschuss war im Berichtsjahr insbesondere mit den Akquisitionen und den Wachstumsprojekten befasst (siehe hierzu „Akquisitionen und Investitionen“).

Der Nominierungsausschuss hat im März die Kandidatenvorschläge für die Nachbesetzung der durch die Niederlegungen von Steven Koltes und Dr. Christian Wildmoser zum Ablauf der Hauptversammlung am 18. Mai 2016 frei werdenden Aufsichtsratspositionen diskutiert und geprüft. Er hat dem Aufsichtsrat empfohlen, der Hauptversammlung Angela Titzrath und Ulrich Weber als Vertreter der Anteilseigner zur Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. In seiner November-Sitzung hat sich der Nominierungsausschuss mit der weiteren Nachfolgeplanung beschäftigt.

Daneben sind - abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung - insbesondere folgende Themen vom Aufsichtsrat bzw. seinen Ausschüssen intensiv beraten und geprüft worden:

Lage und Entwicklung des Konzerns

Das operative Geschäft von Evonik hat sich in einem weiterhin anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Umfeld gut behauptet. Bei weltweit hoher Nachfrage nach den Produkten erzielte der Konzern ein erfreuliches Mengenwachstum. Die Verkaufspreise waren jedoch, teilweise aufgrund der Weitergabe geringerer Rohstoffpreise, deutlich rückläufig. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2016 infolge der geringeren Verkaufspreise um 6 Prozent auf 12.732 Millionen €. Das bereinigte EBITDA blieb mit 2.165 Millionen € um 12 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert.

Akquisitionen und Investitionen

Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben die zwei zentralen Akquisitionen - den Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products und des Silicageschäfts der J. M. Huber Corporation - eng begleitet. Mit diesen Erwerben stärkt der Evonik-Konzern seine Segmente.

Darüber hinaus waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung, die Finanz- und Ertragslage sowie die weiteren wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte Gegenstand unserer Beratungen. Zu den Projekten, mit denen sich der Aufsichtsrat sowie der Finanz- und Investitionsausschuss neben den eingangs genannten Akquisitionen intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem:

Bau einer rückintegrierten Methionin-Anlage (Singapur)

Bau einer Produktionsanlage für Silica (USA)

Errichtung eines Silikone-Verbunds am Multi-User-Standort Schanghai (China)

Erwerb des Nahrungsmittelergänzungsgeschäftes der MedPalett AS (Norwegen)

Erwerb der L-Methionin-Technologie der Firma Metabolic Explorer (Frankreich)

Erwerb der Transferra Nanosciences, Inc. zur Entwicklung und Herstellung liposomaler pharmazeutischer Produkte (Kanada)

Kapazitätserweiterung zur Herstellung von Hohlfasermembranmodulen (Österreich)

Statusbericht Wasserstoffperoxid-Anlage (China)

Statusbericht Joint Venture für Superabsorber-Produktion (Saudi-Arabien).

Weitere Themen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse

Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen:

Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2016, insbesondere der Vorschlag des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung zur Bestellung des Abschlussprüfers

Änderungen der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates, darin unter anderem Verkleinerung des Präsidialausschusses auf vier Personen

Mitarbeiteraktienprogramm 2017

Digitalisierungsstrategie im Evonik-Konzern

Ernennung von Christian Kullmann zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes (siehe hierzu auf Seite 35 unter „Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat“) und damit einhergehend Anpassung der Ressortverteilung

Beschlussfassung über die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG aus Dezember 2016 und zum Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) in der aktuellen Fassung vom 5. Mai 2015. Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen.

Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden; Abweichungen von Empfehlungen sind zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2016 eine Entsprechenserklärung beschlossen, die sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft als auch im Corporate-Governance-Bericht auf Seite 36 veröffentlicht ist.

Für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat Ziele festgelegt, die bei Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen von Aufsichtsratswahlen berücksichtigt werden. Die aktuelle Anpassung der Ziele erfolgte im Dezember 2016. Umgesetzt wurde die Neuregelung des Aktiengesetzes, wonach der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit mit dem Sektor, in dem die Gesellschaft tätig ist, vertraut sein soll.

In der gegenwärtigen Besetzung sind die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates erfüllt.

Der Aufsichtsrat besteht aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seiner eigenen Ziele und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen.

Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen

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  Aufsichtsrat   Präsidial-
ausschuss  
Finanz- und Investitions-
ausschuss  
Prüfungs-
ausschuss  
Nominierungs-
ausschuss  
Vermittlungs-
ausschuss  
Aufsichtsratsmitglieder Anwesen-
heit
in % Anwesen-
heit
in % Anwesen-
heit
in % Anwesen-
heit
in % Anwesen-
heit
in % Anwesen-
heit
in %
Dr. Werner Müller (Vorsitz) 6/6 100 9/9 100 5/5 100     2/2 100 0/0  
Edeltraud Glänzer (seit 19.05.2016; stellv. Vorsitz) 3/3 100 5/5 100 3/3 100         0/0  
Michael Vassiliadis (bis 18.05.2016; stellv. Vorsitz) 3/3 100 4/4 100 2/2 100         0/0  
Martin Albers 6/6 100     5/5 100            
Prof. Dr. Barbara Albert 6/6 100                    
Karin Erhard 6/6 100         4/4 100        
Carmen Fuchs 6/6 100                    
Stephan Gemkow 5/6 83,3     4/5 80            
Prof. Dr. Barbara Grunewald 6/6 100         4/4 100        
Ralf Hermann 6/6 100 8/9 88,9 5/5 100         0/0  
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann 6/6 100                    
Dieter Kleren (bis 18.05.2016) 3/3 100                    
Steven Koltes (bis 18.05.2016) 1/3 33,3             0/1 0    
Frank Löllgen 6/6 100     5/5 100            
Dr. Siegfried Luther 6/6 100         4/4 100        
Norbert Pohlmann 6/6 100         4/4 100        
Dr. Wilfried Robers 6/6 100         4/4 100        
Michael Rüdiger 6/6 100     5/5 100            
Anke Strüber-Hummelt (seit 19.05.2016) 3/3 100                    
Ulrich Terbrack 6/6 100                    
Angela Titzrath (seit 19.05.2016) 2/3 66,7         2/2 100        
Dr. Volker Trautz 6/6 100 9/9 100         2/2 100 0/0  
Ulrich Weber (seit 19.05.2016) 3/3 100     2/3 66,7     1/1 100    
Dr. Christian Wildmoser (bis 18.05.2016) 3/3 100     2/2 100 2/2 100        

Mindestens fünf Mitglieder des Aufsichtsrates sollen unabhängig im Sinne von Ziffer 5.4.2 DCGK sein. Dabei kommt es darauf an, dass ein Mitglied in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, sofern sie einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein, namentlich auch deshalb, weil nach seiner Einschätzung die Bestellung als Arbeitnehmervertreter der Unabhängigkeit nicht entgegensteht.

Weitere Einzelheiten zu den Diversity-Vorgaben und zum Zielkatalog sind im Corporate-Governance-Bericht auf der Seite 44 dargestellt.

Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates neben den Sitzungsgeldern reine Festvergütungen für die Aufsichtsratsarbeit sowie eventuelle Ausschusstätigkeiten (siehe Seite 113).

Im Geschäftsjahr 2016 gab es keine Interessenkonflikte bei Aufsichtsratsmitgliedern der Evonik Industries AG.

Es bestanden 2016 keine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen getätigt.

Jahresabschlussprüfung

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2016, den gemäß § 315 a Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016, der für die Evonik Industries AG und den Evonik-Konzern zusammengefasst wurde, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.

Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 1. März 2017 zugeleitet. In seiner Sitzung am 23. Februar 2017 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüherkennungssystems in Bezug auf die Rechnungslegung berichten, wobei der Abschlussprüfer erklärte, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns - nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand - eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 1. März 2017 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems.

Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 1. März 2017 gebilligt. Der Jahresabschluss 2016 ist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer mit ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an.

Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“

Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 1. März 2017 zugeleitet.

Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 23. Februar 2017 eingehend befasst, um die Prüfung und Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen und kritisch gewürdigt. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht - wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst - den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach Beurteilung des Prüfungsausschusses keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen.

Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 1. März 2017 befasst. Auch in dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht - wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst - den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden.

Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an.

Personelle Angelegenheiten in Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 6. Mai 2016 Christian Kullmann mit sofortiger Wirkung für die Restlaufzeit seiner derzeitigen Bestellung, das heißt bis zum 30. Juni 2019, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes ernannt.

Im Geschäftsjahr 2016 kam es sowohl auf der Anteilseigner- als auch der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat zu personellen Veränderungen. Als Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre sind Steven Koltes und Dr. Christian Wildmoser durch Niederlegung mit Ablauf der Hauptversammlung am 18. Mai 2016 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für Steven Koltes ist Angela Titzrath durch Beschluss der Hauptversammlung mit Wirkung ab dem 19. Mai 2016 als Mitglied des Aufsichtsrates gewählt worden. In Nachfolge von Dr. Christian Wildmoser hat die Hauptversammlung Ulrich Weber, ebenfalls mit Wirkung ab dem 19. Mai 2016, als Mitglied des Aufsichtsrates gewählt. Auf der Seite der Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer haben Michael Vassiliadis und Dieter Kleren den Aufsichtsrat durch Niederlegung ihrer Mandate mit Ablauf der Hauptversammlung am 18. Mai 2016 verlassen. Für Michael Vassiliadis ist Edeltraud Glänzer durch Beschluss des Amtsgerichts Essen vom 11. April 2016 gemäß § 104 AktG ab dem 19. Mai 2016 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt worden. Für Dieter Kleren ist Anke Strüber-Hummelt durch Beschluss des Amtsgerichts Essen vom 11. Mai 2016 gemäß § 104 AktG ab dem 19. Mai 2016 als Mitglied des Aufsichtsrates bestellt worden.

Die Personalwechsel im Aufsichtsrat führten auch zu Personalveränderungen in den Ausschüssen. Der Aufsichtsrat hat Edeltraud Glänzer zu seiner stellvertretenden Vorsitzenden und zum Mitglied des Finanz- und Investitionsausschusses, Ralf Hermann zum stellvertretenden Vorsitzenden des Finanz- und Investitionsausschusses, Angela Titzrath zum Mitglied des Prüfungsausschusses und Ulrich Weber zum Mitglied des Nominierungsausschusses gewählt. Die Wahlen erfolgten jeweils mit Wirkung ab dem 19. Mai 2016. In ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates ist Edeltraud Glänzer zugleich Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Präsidial- und des Vermittlungsausschusses.

Seinen ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für ihre langjährige, engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft.

Schlussbemerkung

Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 1. März 2017 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen.

 

Essen, 1. März 2017

Für den Aufsichtsrat

Dr. Werner Müller, Vorsitzender