Evonik Industries AG

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Halbjahresfinanzbericht

Zwischenbericht Januar bis Juni 2017

Positive Ergebnisentwicklung setzt sich im zweiten Quartal fort

2. Quartal

Integration des Spezialadditivgeschäfts von Air Products verläuft erfolgreich
Umsatz wächst um 11 Prozent auf 3,6 Milliarden €
Bereinigtes EBITDA mit 635 Millionen € um 9 Prozent über Vorjahr und um 4 Prozent über Vorquartal

1. Halbjahr

Spürbarer Mengenanstieg in den Wachstumssegmenten, Verkaufspreise insgesamt leicht über Vorjahr
Bereinigtes EBITDA erhöht sich um 8 Prozent auf 1,25 Milliarden €
Bereinigtes Konzernergebnis verbessert sich auf 549 Millionen €
Ausblick 2017 bestätigt: Bereinigtes EBITDA zwischen 2,2 und 2,4 Milliarden € erwartet (einschließlich Spezialadditivgeschäft von Air Products)

Kennzahlen Evonik-Konzern

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Umsatzerlöse 3.614 3.258 7.296 6.363
Bereinigtes EBITDA1) 635 585 1.247 1.150
Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,6 18,0 17,1 18,1
Bereinigtes EBIT2) 429 406 834 795
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten (EBIT) 375 359 667 736
Konzernergebnis 235 165 394 405
Bereinigtes Konzernergebnis 289 246 549 501
Ergebnis je Aktie in € 0,50 0,35 0,85 0,87
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in € 0,62 0,53 1,18 1,07
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 29 288 306 626
Free Cashflow 3) -192 84 -135 236
Sachinvestitionen 224 211 421 371
Nettofinanzverschuldung/-vermögen laut Bilanz zum 30. Juni - - -3.087 598
Mitarbeiter zum 30. Juni (Anzahl) - - 35.429 33.742

1) Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern, Abschreibungen und nach Bereinigungen.
2) Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und nach Bereinigungen.
3) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzgl. Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich in Einzelfällen Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe addieren.

Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2017

Inhalt

Geschäftsverlauf

  Wirtschaftliches Umfeld
  Geschäftsentwicklung
  Entwicklung in den Segmenten

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

  Ertragslage
  Finanz- und Vermögenslage

Mitarbeiter

Risiko- und Chancenbericht

Nachtragsbericht

Erwartete Entwicklung

1 Geschäftsverlauf

1.1 Wirtschaftliches Umfeld

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im ersten Halbjahr 2017 etwas besser entwickelt als im Vorjahreshalbjahr. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften setzte sich eine leichte Beschleunigung des Aufschwungs fort. Die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten nahm, gestützt durch den Binnenkonsum und höhere Unternehmensinvestitionen, stärker zu als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die konjunkturellen Aussichten im Euroraum blieben dank weiterhin expansiver Geldpolitik und guter Arbeitsmarktlage leicht positiv. In Deutschland stützten vor allem die Konsumausgaben, der positive Außenhandelsbeitrag und die Bauinvestitionen die Konjunktur. In Japan setzte sich das moderate Wachstum infolge von höheren Exporten und Unternehmensinvestitionen fort.

Bei den Schwellenländern verzeichnete insbesondere China ein leicht höheres Wachstum. In Russland ist die Rezession zwar beendet, das Wachstum blieb aber angesichts der andauernden internationalen Sanktionen niedrig. Brasilien kommt nur langsam aus der Krise heraus. Politische Unsicherheiten, hohe Arbeitslosigkeit und private Verschuldung wirken einer deutlichen Aufhellung der konjunkturellen Entwicklung entgegen.

Die weltweite Entwicklung der Endkundenindustrien von Evonik war im ersten Halbjahr 2017 sowohl zwischen den Industrien als auch den Regionen unterschiedlich. Die Dynamik des Nachfragewachstums im Fahrzeug- und Maschinenbau schwächte sich im Vorjahresvergleich in Nordamerika und Europa etwas ab, blieb in Asien allerdings auf einem hohen Niveau. Die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr positiv, vor allem in Lateinamerika und Asien, während in Nordamerika und Europa der Zuwachs etwas geringer ausfiel. In Europa und Lateinamerika stieg die Wachstumsdynamik der Bauwirtschaft vor allem wegen einer zunehmenden Investitionstätigkeit im Vergleich zu 2016. Im ersten Halbjahr verzeichnete der allgemeine Industrietrend in Europa nur geringfügige Produktionszuwächse, in Nordamerika und Asien verbesserte er sich leicht.

1.2 Geschäftsentwicklung

Wichtige Ereignisse

Der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG hat in seiner Sitzung am 1. März 2017 Änderungen im Vorstand von Evonik beschlossen. Dr. Klaus Engel hat sein Amt als Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG nach der Hauptversammlung am 23. Mai 2017 an Christian Kullmann übergeben und das Unternehmen mit Ablauf der Hauptversammlung verlassen. Dr. Ralph Sven Kaufmann hat Evonik zum 30. Juni 2017 vorzeitig im besten gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Als stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes mit der Zuständigkeit für Chemie und Innovation wird zum 1. September 2017 Dr. Harald Schwager zu Evonik wechseln. Dr. Schwager ist Chemiker und gehörte bis Mai 2017 dem Vorstand der BASF SE, Ludwigshafen, an.

Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2017

Die positive Ergebnisentwicklung hat sich im zweiten Quartal fortgesetzt: Das bereinigte EBITDA übertraf mit 635 Millionen € sowohl Vorquartal als auch Vorjahresquartal. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich alle drei Chemiesegmente verbessert, zum Anstieg gegenüber Vorjahr trugen insbesondere die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials bei.

Die Integration des am 3. Januar 2017 übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown (Pennsylvania, USA), kommt gut voran. Das erworbene Geschäft wurde zu Jahresbeginn in die Segmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert. Die Akquisition des Silicageschäfts von J. M. Huber Corporation, Atlanta (Georgia, USA), wird voraussichtlich wie geplant im zweiten Halbjahr 2017 abgeschlossen werden.

Der Umsatz des Evonik-Konzerns stieg im zweiten Quartal um 11 Prozent auf 3.614 Millionen €. 8 Prozentpunkte des Zuwachses resultierten aus der erstmaligen Einbeziehung des übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Bei weiterhin starker Nachfrage in den Wachstumssegmenten lagen die Verkaufsmengen insgesamt auf der Höhe des guten Vorjahresquartals. Die Verkaufspreise konnten insgesamt um 3 Prozentpunkte angehoben werden.

Umsatzveränderung gegenüber Vorjahr

in % 1. Quartal 2017 2. Quartal 2017 1. Halbjahr 2017
Menge 8 - 4
Preis -1 3 1
Organische Umsatzveränderung 7 3 5
Währung 2 - 1
Veränderung Konsolidierungskreis/sonstige Effekte 10 8 9
Gesamt 19 11 15

Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 9 Prozent auf 635 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge lag bei 17,6 Prozent (Vorjahresquartal: 18,0 Prozent). Das bereinigte EBIT nahm um 6 Prozent auf 429 Millionen € zu.

Ergebnisrechnung

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Umsatzerlöse 3.614 3.258 11 7.296 6.363 15
Bereinigtes EBITDA 635 585 9 1.247 1.150 8
Betriebliche Abschreibungen -206 -179   -413 -355  
Bereinigtes EBIT 429 406 6 834 795 5
Bereinigungen -54 -47   -167 -59  
davon entfallen auf            
Restrukturierung -5 -18   -13 -24  
Wertminderungen/Wertaufholungen 1 -17   1 -17  
Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen -36 -11   -126 -11  
Sonstiges -14 -1   -29 -7  
Finanzergebnis -26 -93   -82 -128  
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 349 266 31 585 608 -4
Ertragsteuern -112 -97   -184 -195  
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 237 169 40 401 413 -3
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 3 -1   3 -1  
Ergebnis nach Steuern 240 168 43 404 412 -2
davon Anteile anderer Gesellschafter 5 3   10 7  
Konzernergebnis 235 165 42 394 405 -3
Ergebnis je Aktie in € 0,50 0,35 - 0,85 0,87 -

Die Bereinigungen von -54 Millionen € betrafen mit -36 Millionen € Aufwendungen für den Kauf von Unternehmensbeteiligungen und hier im Wesentlichen den Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Enthalten sind Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition1 (-8 Millionen €) vor allem für die Integration des Geschäfts sowie Aufwendungen, die daraus resultieren, dass die von Evonik im Rahmen der Unternehmensakquisition erworbenen und in der Berichtsperiode verbrauchten Vorräte durch die Kaufpreisallokation aufgewertet wurden (-19 Millionen €). Weitere Aufwendungen betrafen den Erwerb der Dr. Straetmans GmbH1, Hamburg.

Zu der deutlichen Verbesserung des Finanzergebnisses auf -26 Millionen € trugen Zinserträge aus Steuererstattungen bei. Im Vorjahreswert waren zudem Sondereinflüsse von -37 Millionen € für die Währungssicherung der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products enthalten. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten verbesserte sich um 31 Prozent auf 349 Millionen €. Die Ertragsteuerquote lag mit 32 Prozent aufgrund von periodenfremden Steuern leicht über der erwarteten Konzernsteuerquote. Insgesamt wuchs das Konzernergebnis um 42 Prozent auf 235 Millionen €.

Die Ermittlung eines um Sondereinflüsse bereinigten Konzernergebnisses erhöht die Vergleichbarkeit der Ertragskraft der fortgeführten Aktivitäten insbesondere im längerfristigen Vergleich und erleichtert damit die Prognose der zukünftigen Entwicklung. Im zweiten Quartal 2017 verbesserte sich das bereinigte Finanzergebnis von -55 Millionen € auf -32 Millionen €. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 17 Prozent auf 289 Millionen €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm auf 0,62 € zu.

Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Bereinigtes EBITDA 635 585 9 1.247 1.150 8
Betriebliche Abschreibungen -206 -179   -413 -355  
Bereinigtes EBIT 429 406 6 834 795 5
Bereinigtes Finanzergebnis -32 -55   -85 -88  
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte 34 10   64 20  
Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern 1) 431 361 19 813 727 12
Bereinigte Ertragsteuern -137 -112   -254 -219  
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern 1) 294 249 18 559 508 10
davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 5 3   10 7  
Bereinigtes Konzernergebnis 1) 289 246 17 549 501 10
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) 0,62 0,53 - 1,18 1,07 -

1) Fortgeführte Aktivitäten.
1 Siehe Anhangziffer 4.2.

Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017

Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 7.296 Millionen €. 8 Prozentpunkte des Zuwachses resultierten aus der erstmaligen Einbeziehung des übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Die höheren Absatzmengen trugen 4 Prozentpunkte und leicht höhere Verkaufspreise 1 Prozentpunkt zu dem Anstieg bei. Zudem wirkten sich Währungs- und sonstige Effekte positiv aus.

Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 8 Prozent auf 1.247 Millionen €. Hierzu trugen der spürbare Mengenzuwachs sowie die erstmalige Einbeziehung des übernommenen Spezialadditivgeschäfts bei. Belastend wirkten dagegen die niedrigeren Verkaufspreise im Segment Nutrition & Care. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte 17,1 Prozent gegenüber 18,1 Prozent im ersten Halbjahr 2016. Das bereinigte EBIT nahm um 5 Prozent auf 834 Millionen € zu.

Die Bereinigungen von -167 Millionen € betrafen mit -126 Millionen € Aufwendungen für den Kauf von Unternehmensbeteiligungen und hier im Wesentlichen den Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Hierin enthalten sind Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition2 (-32 Millionen €) vor allem für die Integration des Geschäfts sowie aus Verkehrssteuern. Darüber hinaus werden hier auch Aufwendungen ausgewiesen, die daraus resultieren, dass die von Evonik im Rahmen der Unternehmensakquisition erworbenen und in der Berichtsperiode verbrauchten Vorräte durch die Kaufpreisallokation aufgewertet wurden (-83 Millionen €). Weitere -13 Millionen € betrafen Restrukturierungsaufwendungen vor allem für die Optimierung der Verwaltungsstruktur.

Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -82 Millionen €. Der Vorjahreswert von -128 Millionen € enthielt Sondereinflüsse von -37 Millionen € für Währungssicherungskosten der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products. Insgesamt blieb das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten mit 585 Millionen € um 4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Ertragsteuerquote lag mit 31 Prozent etwa auf Höhe der erwarteten Konzernsteuerquote.

Das Konzernergebnis ging leicht auf 394 Millionen € zurück.

Das bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich um 10 Prozent auf 549 Millionen € und das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm von 1,07 € auf 1,18 € zu.

1.3 Entwicklung in den Segmenten

Segment Nutrition & Care

Kennzahlen Segment Nutrition & Care

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Außenumsatz 1.151 1.111 4 2.275 2.157 5
Bereinigtes EBITDA 196 264 -26 385 557 -31
Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,0 23,8 - 16,9 25,8 -
Bereinigtes EBIT 133 212 -37 255 452 -44
Sachinvestitionen 85 61 39 154 102 51
Mitarbeiter zum Stichtag 30.06. (Anzahl) - - - 8.564 7.369 16

2 Siehe Anhangziffer 4.2.

Im Segment Nutrition & Care stieg der Umsatz im zweiten Quartal 2017 um 4 Prozent auf 1.151 Millionen €. Hierzu trugen die erstmalige Einbeziehung des übernommenen Geschäfts von Air Products (9 Prozentpunkte) sowie höhere Mengen bei. Gegenläufig wirkten die weiterhin unter Vorjahr liegenden Verkaufspreise.

Der Umsatz der essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung verringerte sich: Bei insgesamt guter Nachfrage gaben die Verkaufspreise insbesondere für Methionin infolge neuer Marktkapazitäten gegenüber Vorjahr weiter nach. Einen deutlich höheren Umsatz erzielte dagegen das Health-Care-Geschäft, in dem sich alle Produktlinien sehr erfreulich entwickelten. Das Geschäft mit Additiven für Polyurethanschäume verzeichnete weltweit eine gute Nachfrage.

Das bereinigte EBITDA ging maßgeblich infolge der deutlich unter Vorjahr liegenden Verkaufspreise um 26 Prozent auf 196 Millionen € zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 23,8 Prozent auf 17,0 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2017 erhöhte sich der Umsatz des Segments Nutrition & Care um 5 Prozent auf 2.275 Millionen €. Hierzu trugen die erstmalige Einbeziehung des übernommenen Geschäfts von Air Products (10 Prozentpunkte), ein deutliches Mengenwachstum sowie positive Währungseinflüsse bei. Gegenläufig wirkten die deutlich unter Vorjahr liegenden Verkaufspreise. Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 31 Prozent auf 385 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge ging auf 16,9 Prozent zurück.

Zur gezielten Stärkung unseres Wachstumskerns „Health & Care" haben wir am 10. Mai 2017 die Übernahme der Dr. Straetmans GmbH, Hamburg, abgeschlossen. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Vermarktung alternativer Konservierungssysteme für die Kosmetikindustrie spezialisiert. Damit ergänzen wir unser Spezialitätenportfolio im Kosmetikbereich und bauen unsere Position als einer der weltweit führenden Partner der Kosmetikindustrie aus.

Segment Resource Efficiency

Kennzahlen Segment Resource Efficiency

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Außenumsatz 1.368 1.156 18 2.759 2.276 21
Bereinigtes EBITDA 318 270 18 628 526 19
Bereinigte EBITDA-Marge in % 23,2 23,4 - 22,8 23,1 -
Bereinigtes EBIT 249 214 16 490 414 18
Sachinvestitionen 68 63 8 135 112 21
Mitarbeiter zum Stichtag 30.06. (Anzahl) - - - 9.140 8.758 4

Im Segment Resource Efficiency setzte sich im zweiten Quartal 2017 die sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung fort: Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 1.368 Millionen €. Die Mengen konnten bei gestiegener Nachfrage ausgeweitet und die Verkaufspreise zur Kompensation gestiegener Rohstoffkosten leicht erhöht werden. Die erstmalige Einbeziehung des erworbenen Geschäfts von Air Products trug 12 Prozentpunkte zum Anstieg bei.

Die Kieselsäuren (Silica) verzeichneten eine hohe Nachfrage insbesondere aus der Reifenindustrie und steuerten einen über Vorjahr liegenden Umsatz bei. Das Geschäft mit Hochleistungskunststoffen profitierte ebenfalls von einer sehr erfreulichen Mengenentwicklung und erzielte einen deutlich höheren Umsatz. Die Öladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie waren weltweit stark nachgefragt und konnten ihren Umsatz steigern. Die Beschichtungsadditive (Coating Additives) verzeichneten weltweit eine sehr gute Entwicklung.

Das bereinigte EBITDA stieg dank der höheren Menge sowie der zusätzlichen Ergebnisbeträge der übernommenen Aktivitäten von Air Products um 18 Prozent auf 318 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte trotz gestiegener Rohstoffkosten sehr gute 23,2 Prozent und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Im ersten Halbjahr 2017 wuchs der Umsatz des Segments Resource Efficiency um 21 Prozent auf 2.759 Millionen €. Die Verkaufsmengen konnten bei höherer Nachfrage nochmals deutlich gesteigert werden; zudem wirkten sich Währungseffekte und leicht höhere Verkaufspreise positiv aus. Die erstmalige Einbeziehung des erworbenen Geschäfts von Air Products steuerte 12 Prozentpunkte zu dem Anstieg bei. Das bereinigte EBITDA nahm um 19 Prozent auf 628 Millionen € zu. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 22,8 Prozent etwa auf der Höhe des ersten Halbjahres 2016.

Segment Performance Materials

Kennzahlen Segment Performance Materials

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Außenumsatz 916 829 10 1.888 1.601 18
Bereinigtes EBITDA 169 105 61 328 169 94
Bereinigte EBITDA-Marge in % 18,4 12,7 - 17,4 10,6 -
Bereinigtes EBIT 133 70 90 256 100 156
Sachinvestitionen 39 41 -5 68 65 5
Mitarbeiter zum Stichtag 30.06. (Anzahl) - - - 4.404 4.376 1

Das Geschäft des Segments Performance Materials hat sich im zweiten Quartal 2017 weiter deutlich verbessert: Der Umsatz wuchs um 10 Prozent auf 916 Millionen €. Dies resultierte maßgeblich aus deutlich höheren Verkaufspreisen, während die Mengen infolge des ungeplanten Anlagenstillstands in Antwerpen rückläufig waren.

Bei den Performance Intermediates zogen die Verkaufspreise infolge des gestiegenen Rohölpreises sowie der weltweit hohen Nachfrage insbesondere für das C4-Derivat Butadien signifikant an. Der Umsatz lag deutlich über Vorjahr. Die Methacrylate verzeichneten ebenfalls einen deutlichen Umsatzanstieg. Die weiter anziehende Nachfrage insbesondere aus der Coatings- und Automobilindustrie traf auf ein knappes Marktangebot.

Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 61 Prozent auf 169 Millionen €. Dies ist maßgeblich auf die höheren Verkaufspreise zurückzuführen. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich deutlich von 12,7 Prozent im Vorjahresquartal auf 18,4 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2017 stieg der Umsatz des Segments Performance Materials um 18 Prozent auf 1.888 Millionen €. Bei leicht geringeren Absatzmengen resultierte der Zuwachs vor allem aus den höheren Verkaufspreisen. Das bereinigte EBITDA nahm um 94 Prozent auf 328 Millionen € zu. Hierbei wirkten sich neben den gestiegenen Verkaufspreisen auch die erfolgreich umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen aus. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich signifikant auf 17,4 Prozent (Vorjahreshalbjahr: 10,6 Prozent).

Segment Services

Kennzahlen Segment Services

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 Veränd.
in %
2017 2016 Veränd.
in %
Außenumsatz 174 163 7 367 330 11
Bereinigtes EBITDA 35 33 6 76 68 12
Bereinigte EBITDA-Marge in % 20,1 20,2 - 20,7 20,6 -
Bereinigtes EBIT 3 4 -25 14 11 27
Sachinvestitionen 28 41 -32 55 85 -35
Mitarbeiter zum Stichtag 30.06. (Anzahl) - - - 12.725 12.737 -

Der Umsatz stieg im zweiten Quartal 2017 um 7 Prozent auf 174 Millionen €. Hierzu trugen vor allem höhere Erlöse aus dem Ver- und Entsorgungsgeschäft mit externen Kunden an unseren Standorten bei. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 6 Prozent auf 35 Millionen €.

Im ersten Halbjahr 2017 erhöhte sich der Umsatz um 11 Prozent auf 367 Millionen €. Das bereinigte EBITDA stieg um 12 Prozent auf 76 Millionen €.

2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

2.1 Ertragslage

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten 2017 um 15 Prozent auf 7.296 Millionen €. Aus der erstmaligen Einbeziehung des erworbenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products resultierten 8 Prozentpunkte. Weiterhin trugen ein spürbar höherer Mengenabsatz sowie ein positiver Währungseinfluss zu dem Anstieg bei. Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen infolge der Einbeziehung des neuen Geschäfts sowie höherer Mengen und gestiegener Rohstoffkosten um 19 Prozent auf 4.986 Millionen €. Das Bruttoergebnis vom Umsatz verbesserte sich um 6 Prozent auf 2.310 Millionen €. Die Vertriebskosten erhöhten sich vor allem aufgrund der Ausweitung unseres Geschäfts um 14 Prozent auf 841 Millionen €. Die Forschungs- und Entwicklungskosten lagen mit 220 Millionen € leicht über Vorjahr. Zu dem Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten um 8 Prozent auf 356 Millionen € trug die erstmalige Einbeziehung des Air­Products-Geschäfts bei.

Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben mit 116 Millionen € um 14 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 27 Prozent auf 346 Millionen € resultiert hauptsächlich aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Akquisition des Air-Products-Geschäfts. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 9 Prozent auf 667 Millionen € zurück.

Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -82 Millionen €. Der Vorjahreswert von -128 Millionen € enthielt -37 Millionen € für die Währungssicherungskosten der Akquisition des Air-Products-Geschäfts. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten verringerte sich um 4 Prozent auf 585 Millionen €. Die Ertragsteuerquote lag mit 31 Prozent etwa auf der Höhe der erwarteten Konzernsteuerquote. Das Konzernergebnis ging um 3 Prozent auf 394 Millionen € zurück.

2.2 Finanz- und Vermögenslage

Zum 30. Juni 2017 erhöhte sich die Finanzverschuldung gegenüber dem Jahresende 2016 leicht um 84 Millionen € auf 3.631 Millionen €. Das Finanzvermögen ging vor allem infolge der Kaufpreiszahlung für den Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie der Dividendenzahlung für das Jahr 2016 von 536 Millionen € insgesamt um 4.114 Millionen € auf 544 Millionen € zurück. Dementsprechend weisen wir Ende Juni 2017 eine Nettofinanzverschuldung von 3.087 Millionen € aus gegenüber einem Nettofinanzvermögen von 1.111 Millionen € am Jahresende 2016.

Nettofinanzverschuldung/-vermögen

in Millionen € 30.06.2017 31.12.2016
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1) -3.216 -3.240
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1) -415 -307
Finanzverschuldung -3.631 -3.547
Flüssige Mittel 517 4.623
Kurzfristige Wertpapiere 10 11
Sonstige Geldanlagen 17 24
Finanzvermögen 544 4.658
Nettofinanzverschuldung/-vermögen laut Bilanz -3.087 1.111

1) Ohne Derivate.

Unsere bestehende syndizierte Kreditlinie haben wir am 20. Juni 2017 refinanziert. Die neue Kreditlinie mit einem unveränderten Betrag von 1,75 Milliarden € hat eine anfängliche Laufzeit von 5 Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr und endet damit spätestens im Jahr 2024. Die Kreditlinie sichert die zentrale Liquiditätsreserve des Konzerns und wird zurzeit nicht in Anspruch genommen.

Am 7. Juli 2017 hat die Evonik Industries AG erstmalig eine Hybridanleihe im Volumen von 500 Millionen € erfolgreich im Fremdkapitalmarkt emittiert. Sie dient der Finanzierung der geplanten Akquisition des Silicageschäfts von Huber. Der Kaufpreis der bereits im Dezember 2016 unterzeichneten Transaktion beträgt 630 Millionen US-$ und soll neben dem Emissionserlös aus der Anleihe aus unternehmenseigenen Mitteln finanziert werden. Die Hybridanleihe wird in den künftigen Abschlüssen bilanziell als Fremdkapital ausgewiesen, von den Ratingagenturen aber unter anderem aufgrund ihrer Nachrangigkeit gegenüber anderen Finanzverbindlichkeiten zu 50 Prozent als Eigenkapital bewertet und unterstützt damit unser solides Investment-Grade-Rating. Die formelle Laufzeit der Anleihe beträgt 60 Jahre, wobei Evonik im Jahr 2022 ein erstes Rückzahlungsrecht besitzt. Die Anleihe wurde zu einem Kurs von 99,383 Prozent begeben und trägt einen Zinskupon von 2,125 Prozent p.a. Evonik verfügt bei den Ratingagenturen Moody’s und S&P über Unternehmensratings von Baa1 bzw. BBB+, jeweils mit stabilem Ausblick. Die Ratings der Hybridanleihe liegen, wie bei diesen Instrumenten üblich, mit Baa3/BBB- zwei Stufen unter den Unternehmensratings und befinden sich ebenfalls im Bereich des Investment-Grade-Ratings.

Die Sachinvestitionen erhöhten sich in den ersten sechs Monaten 2017 um 13 Prozent auf 421 Millionen € (Vorjahreshalbjahr: 371 Millionen €). Die Auszahlungen für Sachinvestitionen erfolgen grundsätzlich infolge von Zahlungszielen zeitlich leicht versetzt. Im Berichtszeitraum betrugen die Auszahlungen für Sachinvestitionen 441 Millionen € (Vorjahreszeitraum: 390 Millionen €).

Die Finanzinvestitionen von 3.597 Millionen € betrafen vor allem die Erwerbe des Spezialadditivgeschäfts von Air Products und Dr. Straetmans.

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 306 626
Cashflow aus Investitionstätigkeit -4.034 -244
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -370 -588
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -4.098 -206

Vorjahreszahlen angepasst.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit blieb im ersten Halbjahr 2017 mit 306 Millionen € um 320 Millionen € unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies resultierte insbesondere aus dem geringeren Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) sowie einem Aufbau des Nettoumlaufvermögens.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von -4.034 Millionen € wird maßgeblich durch die Auszahlungen für die Akquisitionen von Unternehmensbeteiligungen sowie für Sachinvestitionen bestimmt.

Aus der Finanzierungstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 370 Millionen €, vor allem aus der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2016 von 536 Millionen €.

Der Free Cashflow3 betrug im ersten Halbjahr -135 Millionen € gegenüber 236 Millionen € im Vorjahreszeitraum.

3 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2017 verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2016 um 0,7 Milliarden € auf 18,9 Milliarden €. Das langfristige Vermögen stieg hauptsächlich infolge des Zugangs der Vermögenswerte des erworbenen Geschäfts von Air Products um 2,9 Milliarden € auf 13,7 Milliarden €. Das kurzfristige Vermögen ging um 3,6 Milliarden € auf 5,2 Milliarden € zurück. Dies resultierte vor allem aus den durch die Zahlungen der Kaufpreise für die Akquisitionen sowie der Dividende deutlich verringerten flüssigen Mitteln.

Das Eigenkapital nahm hauptsächlich infolge der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2016 um 0,5 Milliarden € auf 7,3 Milliarden € ab. Die Eigenkapitalquote ging von 39,5 Prozent auf 38,7 Prozent zurück.

3 Mitarbeiter

Am 30. Juni 2017 beschäftigte der Evonik-Konzern 35.429 Mitarbeiter. Der Anstieg gegenüber dem Jahresende 2016 um 1.078 Personen resultierte maßgeblich aus der Übernahme des Spezialadditivgeschäfts von Air Products.

Mitarbeiter nach Segmenten

30.06.2017 31.12.2016
Nutrition & Care 8.564 7.594
Resource Efficiency 9.140 8.928
Performance Materials 4.404 4.393
Services 12.725 12.892
Sonstige Aktivitäten 596 544
Evonik 35.429 34.351

4 Risiko- und Chancenbericht

Als international tätiges Unternehmen mit einem diversifizierten Spezialchemieportfolio unterliegt der Evonik-Konzern einer Vielzahl von Chancen und Risiken. Die Risikokategorien bzw. wesentliche Einzelchancen und -risiken für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Ausgestaltung unseres Risikomanagementsystems wurden im Risiko- und Chancenbericht als Teil des Lageberichts 2016 detailliert dargestellt.

In einem weiterhin volatilen Umfeld beobachten und analysieren wir die für unsere Segmente relevanten Märkte, Branchen und Wachstumsperspektiven regelmäßig und systematisch.

Für das laufende Jahr sehen wir aufgrund aktueller Marktentwicklungen in unseren Segmenten Nutrition & Care, Resource Efficiency sowie Performance Materials gegenüber unserer Einschätzung am Jahresende 2016 steigende Chancen bei einem insgesamt etwas abnehmenden Risikopotenzial. Evonik sieht sich weiterhin mehr Risiken als Chancen ausgesetzt, allerdings zeigen sich Chancen und Risiken ausgewogener. Bestandsgefährdende Risiken für den Konzern und wesentliche Einzelgesellschaften bestehen weiterhin nicht.

5 Nachtragsbericht

Siehe hierzu Anhangziffer 8.4 „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“.

6 Erwartete Entwicklung

Unsere Erwartungen hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2017 bleiben gegenüber dem Jahresbeginn unverändert: Insgesamt gehen wir weiterhin von einer leicht anziehenden Dynamik der Weltwirtschaft mit 2,6 Prozent Wachstum im Jahr 2017 gegenüber 2016 aus. Die Schwellenländer werden insbesondere von der Erholung der Rohstoffpreise profitieren. In Russland und Brasilien dürfte die wirtschaftliche Erholung somit weiter voranschreiten, allerdings auf relativ niedrigem Niveau. Für China rechnen wir mit hohen, aber weiter leicht rückläufigen Wachstumsraten. Die konjunkturelle Belebung in einzelnen fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird voraussichtlich durch die erhöhte Unsicherheit infolge des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie der künftigen Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten gedämpft werden.

Die Grundlagen für unsere Prognose sind unverändert:

Weltweites Wachstum von 2,6 Prozent
Wechselkurs Euro/US-Dollar auf Vorjahreshöhe (1,10 US-$)
Interner Rohstoffkostenindex spürbar höher im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Aufgrund der am 3. Januar 2017 erfolgten Übernahme des Spezialadditivgeschäfts von Air Products bezieht sich unsere Prognose auf den Konzern einschließlich dieser Aktivitäten. Da die im Dezember 2016 angekündigte Akquisition des Silicageschäfts von Huber voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen wird, sind diese Aktivitäten nicht in dieser Prognose enthalten.

Für 2017 bestätigen wir unseren Ausblick und gehen unverändert von einem höheren Umsatz aus (2016: 12,7 Milliarden €). Dank unserer starken Marktpositionen, dem ausgewogenen Portfolio und der Konzentration auf wachstumsstarke Geschäfte rechnen wir weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach unseren Produkten und einer spürbaren Mengensteigerung. Bei den Verkaufspreisen gehen wir im Durchschnitt über das gesamte Produktportfolio von einer stabilen Entwicklung aus.

Insgesamt streben wir an, unser operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahr zu steigern, und erwarten unverändert ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,2 Milliarden € und 2,4 Milliarden € (2016: 2,165 Milliarden €).

Dabei gehen wir davon aus, dass das Spezialadditivgeschäft von Air Products für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von etwa 1,0 Milliarden € und ein bereinigtes EBITDA von etwa 250 Millionen € beisteuern wird. Dieses beinhaltet erste positive Synergieeffekte in Höhe von 10 bis 20 Millionen €. Das erworbene Geschäft wurde in die Segmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert - gemessen am Umsatz und bereinigten EBITDA teilt es sich etwa zu gleichen Teilen auf diese beiden Segmente auf.

Im Segment Nutrition & Care erwarten wir in der Mehrzahl der Geschäfte eine stabile oder leicht positive Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Einen positiven Ergebnisbeitrag werden außerdem die diesem Segment zugeordneten Aktivitäten von Air Products liefern. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren gehen wir von im Jahresdurchschnitt niedrigeren Preisen aus, nachdem diese vor allem zu Beginn des Jahres 2016 noch auf einem hohen Niveau lagen. Insgesamt erwarten wir deshalb für das Segment Nutrition & Care ein unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis.

Für das Segment Resource Efficiency rechnen wir - nach der sehr erfolgreichen Geschäftsentwicklung des Vorjahres - für 2017 mit einer spürbaren Ergebnissteigerung. Dazu werden die diesem Segment zugeordneten Aktivitäten von Air Products beitragen. Aber auch für die Mehrzahl der anderen Geschäfte erwarten wir eine gute Geschäftsentwicklung.

Im Segment Performance Materials erwarten wir durch eine im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Angebots-/Nachfragesituation bei wichtigen Produkten sowie durch unsere eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen einen spürbaren Ergebnisanstieg. Dabei gehen wir davon aus, dass sich die zu Beginn des Jahres vorteilhafte Angebots-/Nachfragesituation im Verlaufe des Jahres normalisiert.

Die Ergebniseffekte aus höheren Rohstoffpreisen werden in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken, sollten sich aber über das gesamte Portfolio weitgehend ausgleichen.

Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return On Capital Employed), wird im Jahr 2017 erneut die Kapitalkosten (10,0 Prozent vor Steuern) übertreffen. Allerdings wird der ROCE vor allem durch das akquisitionsbedingt deutlich höhere Capital Employed spürbar unter dem Wert des Jahres 2016 (14,0 Prozent) liegen.

Investitionen und Finanzierung

Wir erwarten, dass die Sachinvestitionen einschließlich der Sachinvestitionen des Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie zeitanteiliger Investitionen zur Errichtung der World-Scale-Anlage für Futtermitteladditive in Singapur etwa 1,0 Milliarden € betragen werden. Damit liegen sie insgesamt etwa auf dem Niveau des Jahres 2016 (0,96 Milliarden €).

Wir erwarten einen erneut deutlich positiven Free Cashflow, der aber spürbar unter dem starken Wert von 2016 (0,8 Milliarden €) liegen wird. Dieser war insbesondere durch hohe Zuflüsse aus der Optimierung des Nettoumlaufvermögens positiv beeinflusst.

Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2017

Inhalt

Gewinn- und Verlustrechnung

Gesamterfolgsrechnung

Bilanz

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Kapitalflussrechnung

Anhang

  Segmentberichterstattung
  Allgemeine Grundlagen
  Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
  Veränderungen im Konzern
  Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
  Erläuterungen zur Bilanz
  Erläuterungen zur Segmentberichterstattung
  Weitere Angaben

Gewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Umsatzerlöse 3.614 3.258 7.296 6.363
Kosten der umgesetzten Leistungen -2.424 -2.144 -4.986 -4.191
Bruttoergebnis vom Umsatz 1.190 1.114 2.310 2.172
Vertriebskosten -438 -383 -841 -739
Forschungs- und Entwicklungskosten -114 -109 -220 -212
Allgemeine Verwaltungskosten -172 -174 -356 -329
Sonstige betriebliche Erträge 94 102 116 135
Sonstige betriebliche Aufwendungen -189 -176 -346 -273
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 4 -15 4 -18
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 375 359 667 736
Zinserträge 23 6 33 29
Zinsaufwendungen -56 -56 -115 -111
Sonstiges Finanzergebnis 7 -43 - -46
Finanzergebnis -26 -93 -82 -128
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 349 266 585 608
Ertragsteuern -112 -97 -184 -195
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 237 169 401 413
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 3 -1 3 -1
Ergebnis nach Steuern 240 168 404 412
davon entfallen auf        
Andere Gesellschafter 5 3 10 7
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 235 165 394 405
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) 0,50 0,35 0,85 0,87

Vorjahreszahlen angepasst.

Gesamterfolgsrechnung

Gesamterfolgsrechnung Evonik-Konzern

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Ergebnis nach Steuern 240 168 404 412
Marktbewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere 6 - 12 1
Marktbewertung von Finanzinstrumenten in Sicherungsbeziehungen 62 -1 -38 101
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -317 130 -344 11
Aus der Equity-Methode (nach Ertragsteuern) - 1 - 1
Latente Steuern -21 2 -8 -25
Erfolgsbestandteile, die künftig in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden -270 132 -378 89
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 93 -1.541 83 -1.745
Latente Steuern -15 461 -6 526
Erfolgsbestandteile, die nicht in das Ergebnis nach Steuern umgegliedert werden 78 -1.080 77 -1.219
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern -192 -948 -301 -1.130
Gesamterfolg davon entfallen auf 48 -780 103 -718
Andere Gesellschafter 1 6 7 9
Gesellschafter der Evonik Industries AG 47 -786 96 -727
Gesamterfolg entfallend auf Gesellschafter der Evonik Industries AG 47 -786 96 -727
davon entfallen auf        
Fortgeführte Aktivitäten 44 -785 93 -726
Nicht fortgeführte Aktivitäten 3 -1 3 -1

Bilanz

Bilanz Evonik-Konzern

in Millionen € 30.06.2017 31.12.2016
Immaterielle Vermögenswerte 5.871 3.312
Sachanlagen 6.229 6.041
At Equity bilanzierte Unternehmen 47 43
Finanzielle Vermögenswerte 293 213
Latente Steuern 1.174 1.162
Laufende Ertragsteueransprüche 9 8
Sonstige Forderungen 51 58
Langfristige Vermögenswerte 13.674 10.837
Vorräte 1.964 1.679
Laufende Ertragsteueransprüche 239 228
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.957 1.661
Sonstige Forderungen 414 300
Finanzielle Vermögenswerte 127 317
Flüssige Mittel 517 4.623
Kurzfristige Vermögenswerte 5.218 8.808
Summe Vermögenswerte 18.892 19.645
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 1.167 1.166
Angesammelte Ergebnisse 5.652 5.716
Eigene Anteile - -
Angesammelte andere Erfolgsbestandteile -66 310
Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG 7.219 7.658
Anteile anderer Gesellschafter 86 92
Eigenkapital 7.305 7.750
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.680 3.852
Sonstige Rückstellungen 830 817
Latente Steuern 514 453
Laufende Ertragsteuerschulden 190 173
Finanzielle Verbindlichkeiten 3.240 3.334
Sonstige Verbindlichkeiten 48 71
Langfristige Schulden 8.502 8.700
Sonstige Rückstellungen 820 1.035
Laufende Ertragsteuerschulden 122 83
Finanzielle Verbindlichkeiten 439 401
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.190 1.212
Sonstige Verbindlichkeiten 514 464
Kurzfristige Schulden 3.085 3.195
Summe Eigenkapital und Schulden 18.892 19.645

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung Evonik-Konzern

in Millionen € Gezeichnetes Kapital Kapitals-
rücklage
Angesammelte Ergebnisse Eigene Anteile Angesammelte andere Erfolgs-
bestandteile
Anteile der Gesellschafter der Evonik Industries AG Anteile anderer Gesellschafter Summe Eigenkapital
Stand 01.01.2016 466 1.166 5.821 - 40 7.493 83 7.576
Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - - -   4 4
Dividendenausschüttung - - -536 - - -536 -8 -544
Kauf eigener Anteile - - - -15 - -15 - -15
Anteilsbasierte Vergütungen - 3 - - - 3 - 3
Verkauf eigener Anteile - -3 - 15 - 12 - 12
Ergebnis nach Steuern - - 405 - - 405 7 412
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - -1.219 - 87 -1.132 2 -1.130
Gesamterfolg - - -814 - 87 -727 9 -718
Sonstige Veränderungen - - 2 - -1 1 - 1
Stand 30.06.2016 466 1.166 4.473 - 126 6.231 88 6.319
Stand 01.01.2017 466 1.166 5.716 - 310 7.658 92 7.750
Dividendenausschüttung - - -536 - - -536 -11 -547
Kauf eigener Anteile - - - -19 - -19 - -19
Anteilsbasierte Vergütungen - 5 - - - 5 - 5
Verkauf eigener Anteile - -4 - 19 - 15 - 15
Ergebnis nach Steuern - - 394 - - 394 10 404
Andere Erfolgsbestandteile nach Steuern - - 77 - -375 -298 -3 -301
Gesamterfolg - - 471 - -375 96 7 103
Sonstige Veränderungen - - 1 - -1 - -2 -2
Stand 30.06.2017 466 1.167 5.652 - -66 7.219 86 7.305

Kapitalflussrechnung

Kapitalflussrechnung Evonik-Konzern

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 375 359 667 736
Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 207 183 413 359
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -4 15 -4 18
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte - - 1 -
Veränderung der Vorräte -15 120 -2 115
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -11 85 -200 60
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen erhaltenen Kundenanzahlungen -71 - -34 -154
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -30 -30 -96 -67
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -269 -300 -175 -250
Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden -46 61 -23 86
Zinsauszahlungen -40 -42 -61 -60
Zinseinzahlungen 24 11 28 28
Dividendeneinzahlungen 4 3 5 4
Aus-/Einzahlungen für Ertragsteuern -95 -177 -213 -249
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 29 288 306 626
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -221 -204 -441 -390
Auszahlungen für Investitionen in Tochterunternehmen -59 - -3.580 -52
Auszahlungen für Investitionen in übrige Unternehmensbeteiligungen - -29 -2 -35
Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 4 1 4 4
Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen - - -12 -
Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen - 238 20 243
Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins -23 -14 -23 -14
Cashflow aus Investitionstätigkeit -299 -8 -4.034 -244
Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen - 2 - 4
Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG -536 -536 -536 -536
Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter -6 - -11 -8
Auszahlungen für den Kauf eigener Anteile -3 -8 -19 -15
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile 20 15 20 15
Aufnahme von Finanzschulden 71 60 196 89
Tilgung der Finanzschulden -7 -45 -85 -67
Ein-/Auszahlungen im Zusammenhang mit Finanztransaktionen -16 -79 65 -70
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -477 -591 -370 -588
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -747 -311 -4.098 -206
Finanzmittelbestand zum 01.04./01.01. 1.275 2.466 4.623 2.368
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -747 -311 -4.098 -206
Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel -11 1 -8 -6
Finanzmittelbestand/Flüssige Mittel zum 30.06. laut Bilanz 517 2.156 517 2.156

Vorjahreszahlen angepasst.

Anhang

1 Segmentberichterstattung

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten - 2. Quartal

Nutrition & Care Resource Efficiency Performance Materials Services Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Außenumsatz 1.151 1.111 1.368 1.156 916 829 174 163 5 - - -1 3.614 3.258
Innenumsatz 7 8 14 12 58 24 517 505 8 9 -604 -558 - -
Gesamtumsatz 1.158 1.119 1.382 1.168 974 853 691 668 13 9 -604 -559 3.614 3.258
Bereinigtes EBITDA 196 264 318 270 169 105 35 33 -24 -31 -59 -56 635 585
Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,0 23,8 23,2 23,4 18,4 12,7 20,1 20,2 - - - - 17,6 18,0
Bereinigtes EBIT 133 212 249 214 133 70 3 4 -27 -34 -62 -60 429 406
Sachinvestitionen 85 61 68 63 39 41 28 41 3 5 1 - 224 211
Finanzinvestitionen 78 14 -2 1 2 4 1 1 - - -1 - 78 20

Segmentberichterstattung nach Regionen - 2. Quartal

Deutschland Übriges Europa Nordamerika Mittel- und Südamerika Asien-Pazifik Naher Osten, Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Außenumsatz 632 604 1.110 1.013 806 628 193 195 753 716 120 102 3.614 3.258
Sachinvestitionen 106 92 18 21 49 61 3 6 48 31 - - 224 211

Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten - 1. Halbjahr

in Millionen € Nutrition & Care Resource Efficiency Performance Materials Services Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Außenumsatz 2.275 2.157 2.759 2.276 1.888 1.601 367 330 7 - - -1 7.296 6.363
Innenumsatz 14 16 25 21 104 51 1.021 966 16 19 -1.180 -1.073 - -
Gesamtumsatz 2.289 2.173 2.784 2.297 1.992 1.652 1.388 1.296 23 19 -1.180 -1.074 7.296 6.363
Bereinigtes EBITDA 385 557 628 526 328 169 76 68 -48 -59 -122 -111 1.247 1.150
Bereinigte EBITDA-Marge in % 16,9 25,8 22,8 23,1 17,4 10,6 20,7 20,6 - - - - 17,1 18,1
Bereinigtes EBIT 255 452 490 414 256 100 14 11 -54 -65 -127 -117 834 795
Sachinvestitionen 154 102 135 112 68 65 55 85 7 7 2 - 421 371
Finanzinvestitionen 1.836 67 1.756 14 3 9 1 1 - 1 1 - 3.597 92
Mitarbeiter zum 30.06. (Anzahl) 8.564 7.369 9.140 8.758 4.404 4.376 12.725 12.737 235 184 361 318 35.429 33.742

Segmentberichterstattung nach Regionen - 1. Halbjahr

Deutschland Übriges Europa Nordamerika Mittel- und Südamerika Asien-Pazifik Naher Osten, Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten)
in Millionen € 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016
Außenumsatz 1.357 1.193 2.228 1.993 1.596 1.232 370 386 1.523 1.354 222 205 7.296 6.363
Geschäfts- oder Firmenwerte zum 30.06.1) 1.632 1.542 785 578 1.807 363 32 32 309 284 -5 - 4.560 2.799
Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 30.06.1) 3.321 2.837 630 567 1.801 1.091 199 214 1.582 1.539 8 8 7.541 6.256
Sachinvestitionen 201 169 31 34 98 108 5 12 86 48 - - 421 371
Mitarbeiter zum 30.06. (Anzahl) 21.723 21.396 2.835 2.701 4.564 3.849 793 708 5.320 4.911 194 177 35.429 33.742

1) Langfristiges Vermögen gemäß IFRS 8.33 b.

2 Allgemeine Grundlagen

Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen.

Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss (Konzernzwischenabschluss) der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Evonik-Konzern) zum 30. Juni 2017 wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 „Interim Financial Reporting“ und in Anwendung des § 315a Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden.

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2017 wurde in Euro aufgestellt. Die Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Als Ausgangsbasis für den Konzernzwischenabschluss dient der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016, auf den für weitere Informationen verwiesen wird.

3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses wurden grundsätzlich die für die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2016 angewandten Rechnungslegungsmethoden unverändert übernommen. Eine Ausnahme bilden die zwei folgenden Änderungen:

In der Kapitalflussrechnung wurden bislang grundsätzlich alle Effekte aus Währungssicherungsgeschäften im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit dargestellt. Eine Ausnahme hierzu stellten die Effekte aus Währungssicherungen im Zusammenhang mit Akquisitionsprojekten dar. Die Effekte aus diesen Transaktionen wurden, soweit die Sicherung der zu leistenden Kaufpreiszahlung betroffen war, im Cashflow aus Investitionstätigkeit und, soweit es sich um die Sicherung der akquisitionsbedingten konzerninternen Finanzierung handelte, im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2017 werden nun alle finanzierungsbezogenen Cashflow-Effekte aus der Währungssicherung - auch die nicht akquisitionsbedingten - im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt. Diese Maßnahme führt zu einer konsistenten Behandlung der finanzierungsbezogenen Cashflow-Effekte aus der Währungssicherung und steht in Einklang mit der seit dem Geschäftsjahr 2015 vorgenommenen differenzierten Zuordnung von Erträgen und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung und -sicherung zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (der Ausgangsgröße bei der indirekten Ermittlung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit), sofern sie aus operativen Vorgängen resultieren, und zum Finanzergebnis, sofern sie aus finanzierungsbezogenen Vorgängen resultieren. Die Vergleichszahlen für das Vorjahr wurden entsprechend angepasst.

Die Einbeziehung der gemeinschaftlichen Tätigkeit an der StoHaas Monomer GmbH & Co. KG, Marl, und deren 100-prozentigen Tochtergesellschaften erfolgte bisher in Höhe der durch die Partner angestrebten und von Evonik als konstant eingeschätzten Abnahmequote. Die Annahme einer konstanten Abnahmequote kann nun nicht mehr aufrechterhalten werden. Gleichzeitig werden aber weiterhin Mehr- und Minderabnahmen von dieser Quote über einen festgelegten Ausgleichsmechanismus zwischen den Partnern kompensiert, sodass die Umstellung auf die ebenfalls zulässige Methode der Einbeziehung des Anteils an den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Aufwendungen der gemeinschaftlichen Tätigkeit gemäß der Beteiligungsquote zuverlässigere und relevantere Informationen vermittelt. Die Umstellung der Bilanzierung von der Abnahme- auf die Beteiligungsquote stellt gemäß IAS 8 eine Änderung der Rechnungslegungsmethode dar und ist grundsätzlich rückwirkend anzuwenden. Da Evonik in der Vorperiode eine Abnahmequote von 50 Prozent bei der Bilanzierung herangezogen hat und diese auch der Beteiligungsquote entspricht, ergeben sich aus der Änderung der Rechnungslegungsmethode keine materiellen Auswirkungen auf die Vorjahresangaben. Die Vorjahreswerte wurden daher nicht angepasst.

4 Veränderungen im Konzern

4.1 Konsolidierungskreis

Veränderung Konsolidierungskreis

Anzahl Inland Ausland Gesamt
Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen      
Stand 31.12.2016 38 99 137
Erwerbe 3 4 7
Sonstige Erstkonsolidierungen 1 - 1
Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - -1 -1
Stand 30.06.2017 42 102 144
Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen      
Stand 31.12.2016 3 2 5
Stand 30.06.2017 3 2 5
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen      
Stand 31.12.2016 4 9 13
Erwerbe - 1 1
Stand 30.06.2017 4 10 14
  49 114 163

4.2 Akquisitionen und Desinvestitionen

Akquisition des Spezialadditivgeschäfts von Air Products and Chemicals, Inc.

Am 3. Januar 2017 übernahm Evonik das Spezialadditivgeschäft (Performance Materials Division) von Air Products and Chemicals, Inc. (Air Products), Allentown (Pennsylvania, USA). Die Akquisition erfolgte sowohl im Rahmen von Asset Deals als auch durch den Erwerb von jeweils 100 Prozent der Anteile an sechs Gesellschaften und 50 Prozent der Anteile an einer Gesellschaft (Share Deals). Das Spezialadditivgeschäft mit rund 1.100 Mitarbeitern an elf Produktions- und Entwicklungsstandorten wurde in die Segmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert.

Das übernommene Spezialadditivgeschäft und das bestehende Geschäft von Evonik ergänzen sich sowohl im Hinblick auf die Produktpaletten als auch regional. In den Kernmärkten für Beschichtungs- und Klebstoff-Additive, für hochwertige Polyurethanschaum-Additive und für Spezialtenside für Industriereiniger werden dieselben Kunden, jedoch mit unterschiedlichen und sich ergänzenden Produkten angesprochen. Regional liegt der Schwerpunkt des übernommenen Geschäfts in Nordamerika und Asien, während Evonik insbesondere in Europa aktiv ist. Mit der Übernahme hat Evonik vor allem seine Stellung im nordamerikanischen Markt ausgebaut und kann damit seine zunehmend global agierenden Kunden künftig weltweit noch besser bedienen.

Vorläufige Kaufpreisallokation für das Spezialadditivgeschäft zum Erwerbszeitpunkt

in Millionen € Angesetzte beizulegende Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 923
Sachanlagen 334
At Equity bilanzierte Unternehmen 5
Langfristige Vermögenswerte 1.262
Vorräte 349
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 157
Sonstige Forderungen 5
Flüssige Mittel 11
Kurzfristige Vermögenswerte 522
Summe Vermögenswerte 1.784
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 11
Latente Steuern 54
Langfristige Schulden 65
Sonstige Rückstellungen 3
Laufende Ertragsteuerschulden 5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 56
Sonstige Verbindlichkeiten 3
Kurzfristige Schulden 67
Summe Schulden 132
Vorläufiges Nettovermögen 1.652
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert 1.859
Vorläufiger Kaufpreis gemäß IFRS 3 3.511

Die Kaufpreisallokation für das Spezialadditivgeschäft ist noch nicht abgeschlossen. Es können sich deshalb noch Änderungen bei der Zuordnung des Kaufpreises auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden ergeben. Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Kundenbeziehungen, Technologien, Patente, Lizenzen und Know-how. Im Bewertungszeitraum haben sich die immateriellen Vermögenswerte im Wesentlichen aufgrund einer aktualisierten Bewertung der Kundenbeziehungen um 214 Millionen € erhöht. Der beizulegende Zeitwert der Sachanlagen ist hauptsächlich aufgrund neuer Erkenntnisse zu technischen Anlagen und Maschinen um 85 Millionen € gesunken. Des Weiteren wurden den Vorräten zusätzliche 6 Millionen € des Kaufpreises zugeordnet.

Vorläufiger Kaufpreis für die Akquisition des Spezialadditivgeschäfts

in Millionen €

Kaufpreis vor Kaufpreisanpassungen und Währungssicherungseffekten 3.647
Vorläufige Kaufpreisanpassungen -21
Währungssicherungseffekte, die auf die erworbenen Vermögenswerte übertragbar sind -115
Vorläufiger Kaufpreis gemäß IFRS 3 3.511
Finanzieller Vermögenswert aus noch nicht erhaltener Kaufpreisanpassung 5
Erworbene flüssige Mittel -11
Auszahlung gemäß Kapitalflussrechnung 3.505

Der in US-Dollar vereinbarte Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen, die unter anderem aus der Emission von Anleihen im September 2016 stammen.

Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwertes des akquirierten Spezialadditivgeschäfts

in Millionen €

Geschäfts- oder Firmenwert zum 03.01.2017 gemäß Quartalsfinanzbericht 1. Quartal 2017 1.999
Effekte aus der Anpassung der Kaufpreisallokation -140
Geschäfts- oder Firmenwert zum 03.01.2017 gemäß aktuellem Stand der Kaufpreisallokation 1.859
Währungsumrechnung -152
Geschäfts- oder Firmenwert zum 30.06.2017 1.707

Der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften. Dazu zählen sowohl Kostensynergien durch die Optimierung von Beschaffung, Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb und Verwaltung als auch Umsatzsynergien durch gemeinsame Innovation, die Erweiterung der Kundenstämme und der Produktportfolios sowie durch den verbesserten Zugang zu neuen Märkten. Darüber hinaus ergeben sich durch die mit den Asset Deals verbundenen üblichen Abschreibungen positive Steuereffekte.

Die in den Bereinigungen enthaltenen Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts teilen sich wie folgt auf:

Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts

in Millionen € 1. Halbjahr 2017 2016
Akquisitionskosten (sonstige betriebliche Aufwendungen) 4 27
Kosten für die Integration/Vorbereitung der Integration (sonstige betriebliche Aufwendungen) 15 11
Verkehrssteuer (sonstige betriebliche Aufwendungen) 13 -
Finanzierungskosten (Zinsaufwendungen) - 5
Währungssicherungs- und Finanzierungskosten (sonstiges Finanzergebnis) - 24
  32 67

Im Rahmen der Emission der Anleihen wurden im Geschäftsjahr 2016 Bankgebühren in Höhe von 4 Millionen € abgegrenzt, die unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die jeweilige Laufzeit der Anleihen zeitanteilig in den Zinsaufwendungen erfasst werden.

Seit dem Erwerbszeitpunkt betrugen die Umsatzerlöse des Spezialadditivgeschäfts 497 Millionen €. Im Ergebnis wurden auch zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 83 Millionen € berücksichtigt, die daraus resultieren, dass die von Evonik im Rahmen der Unternehmensakquisition erworbenen und in der Berichtsperiode verbrauchten Vorräte durch die Kaufpreisallokation aufgewertet wurden. Ferner enthält das Ergebnis Abschreibungen auf die in der Kaufpreisallokation neu angesetzten und neu bewerteten Vermögenswerte. Insgesamt betrug das Ergebnis nach Steuern -5 Millionen €.

Neben dem Erwerb des Spezialadditivgeschäfts wurden zusätzliche Verträge zwischen Evonik und Air Products geschlossen. Hierzu zählt ein zeitlich begrenzter Servicevertrag, der unter anderem Serviceleistungen in den Bereichen IT, Finanzen, Rechnungswesen und Steuern umfasst, die von Air Products erbracht und auf monatlicher Basis in Rechnung gestellt werden. Des Weiteren wurden Liefer- und Leasingverträge sowie ein Mietvertrag abgeschlossen.

Weitere Angaben liegen zum derzeitigen Stand der Kaufpreisallokation nicht vor und werden publiziert, nachdem die benötigten Informationen zur Verfügung stehen (IFRS 3.B67 (a)). Dies betrifft neben der Finalisierung der Neubewertung der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Vorräte sowie der latenten Steuern auch die Angaben zur steuerlichen Abzugsfähigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes.

Akquisition der Dr. Straetmans GmbH

Am 10. Mai 2017 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an der Dr. Straetmans GmbH, Hamburg. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Vermarktung alternativer Konservierungssysteme für die Kosmetikindustrie spezialisiert. Mit dem Erwerb ergänzt Evonik das Spezialitätenportfolio seines Kosmetikgeschäfts. Das Unternehmen wurde in Evonik Dr. Straetmans GmbH (Evonik Dr. Straetmans) umbenannt und in das Segment Nutrition & Care eingegliedert.

Vorläufige Kaufpreisallokation für Evonik Dr. Straetmans zum Erwerbszeitpunkt

in Millionen € Angesetzte beizulegende Zeitwerte
Immaterielle Vermögenswerte 32
Sachanlagen 8
Langfristige Vermögenswerte 40
Vorräte 7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5
Flüssige Mittel 5
Kurzfristige Vermögenswerte 17
Summe Vermögenswerte 57
Latente Steuern 10
Finanzielle Verbindlichkeiten 4
Langfristige Schulden 14
Sonstige Rückstellungen 1
Laufende Ertragsteuerschulden 1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2
Kurzfristige Schulden 4
Summe Schulden 18
Vorläufiges Nettovermögen 39
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert 41
Vorläufiger Kaufpreis gemäß IFRS 3 80

Die erstmalige Bilanzierung von Evonik Dr. Straetmans beruht auf einer vorläufigen Kaufpreisallokation. Der Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen. Der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften. Dazu zählen erwartete Synergien durch die Rückwärtsintegration der Produktion und durch die Nutzung des globalen Vertriebsnetzwerks von Evonik sowie der Mitarbeiterstamm.

Im Zusammenhang mit der Akquisition wurden Transaktionskosten von 1 Million € erfasst. Des Weiteren enthält der Kaufvertrag Vereinbarungen, die als separate Transaktionen eingestuft wurden und nicht Bestandteil des Kaufpreises gemäß IFRS 3 sind. Ein Betrag in Höhe von maximal 4 Millionen € ist an den Verbleib von Schlüsselpersonal im Unternehmen gebunden und wird spätestens nach Ablauf von drei Jahren gezahlt. Für diese Vereinbarung wurde eine Personalrückstellung gebildet. Ein weiterer Betrag in Höhe von maximal 4 Millionen € ist an die Erreichung bestimmter Ziele des Schlüsselpersonals gekoppelt und wird spätestens nach Ablauf von drei Jahren fällig. Für diese Vereinbarung wird zu jedem Bilanzstichtag geprüft, in welcher Höhe eine vom Zielerreichungsgrad abhängige Personalrückstellung zu bilden ist. Sowohl die Transaktionskosten als auch die Ergebniseffekte aus der Bildung der Rückstellungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen und in den Bereinigungen enthalten.

Die Beiträge von Evonik Dr. Straetmans zu Umsatz und Ergebnis waren sowohl seit dem Erwerbszeitpunkt als auch pro forma seit dem 1. Januar 2017 im Verhältnis zum Segment Nutrition & Care nicht wesentlich.

In der Berichtsperiode gab es keine Verkäufe (Desinvestitionen).

5 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

5.1 Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Nettoerträge aus der operativen Währungssicherung 22 - 13 -
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 10 41 11 46
Erträge aus Restrukturierungsmaßnahmen 3 10 3 10
Erträge aus dem Abgang von Vermögenswerten 3 - 3 1
Nettoerträge aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten - 7 - -
Übrige Erträge 56 44 86 78
  94 102 116 135
davon Bereinigungen 4 54 4 60

Vorjahreszahlen angepasst.

Bruttoerträge und -aufwendungen aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzpositionen werden ebenso miteinander saldiert wie die Bruttoerträge und -aufwendungen der zugehörigen Währungssicherungen; die hieraus resultierenden Nettoergebnisse sind entsprechend ihrem jeweiligen Vorzeichen in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.

Die übrigen Erträge von 86 Millionen € (Vorjahr: 78 Millionen €) umfassen unter anderem Erträge aus Nebengeschäften, aus Versicherungserstattungen und -prämien.

5.2 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Nettoaufwendungen aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten 33 - 42 14
Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen 8 28 16 34
Aufwendungen aus der REACH-Verordnung 2 3 5 5
Wertminderungen - 3 3 6
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 1 1 2 2
Nettoaufwendungen aus der operativen Währungssicherung - 14 - 6
Übrige Aufwendungen 145 127 278 206
  189 176 346 273
davon Bereinigungen 60 84 173 102

Vorjahreszahlen angepasst.

Die Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen von 16 Millionen € (Vorjahr: 34 Millionen €) entstanden vor allem für die Optimierung der Verwaltungsstruktur. Hierunter werden auch Aufwendungen ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Kategorien der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zuzuordnen wären.

Die übrigen Aufwendungen von 278 Millionen € (Vorjahr: 206 Millionen €) beinhalten 32 Millionen € Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition des Spezialadditivgeschäfts sowie 83 Millionen € zusätzliche Aufwendungen, die daraus resultieren, dass die von Evonik im Rahmen der Unternehmensakquisition erworbenen und in der Berichtsperiode verbrauchten Vorräte durch die Kaufpreisallokation aufgewertet wurden. Darüber hinaus werden hier auch Aufwendungen für Projekte im Bereich von Käufen von Unternehmen sowie für Versicherungsselbstbehalte, Fremd- und Betriebsleistungen, für den Umweltschutz und für Nebengeschäfte ausgewiesen.

5.3 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen

Im Vorjahr enthielt diese Position eine in den Bereinigungen ausgewiesene Wertminderung in Höhe von 17 Millionen € auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care.

5.4 Finanzergebnis

Die Zinserträge enthalten 17 Millionen € (Vorjahr: 22 Millionen €), die im Zusammenhang mit angefallenen Steuererstattungen im ersten Halbjahr stehen.

Sonstiges Finanzergebnis

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Nettoergebnisse aus der Umrechnung finanzierungsbezogener monetärer Bilanzposten 1 1 -6 37
Nettoergebnisse aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung 4 -44 4 -83
Übrige Finanzerträge 2 - 2 -
  7 -43 - -46

Das sich durch die Saldierung von Bruttoerträgen und -aufwendungen ergebende Nettoergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener monetärer Bilanzpositionen resultiert im Wesentlichen aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung denominierten konzerninternen Finanzierungstransaktionen sowie der Fremdwährungszahlungsmittelbestände. Die Effekte der zugehörigen Währungssicherungen werden innerhalb der Position Nettoergebnis aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung ausgewiesen, die im ersten Halbjahr auch 5 Millionen € Erträge für die Währungssicherung der beabsichtigten Akquisition des Silicageschäfts der J. M. Huber Corporation (Huber), Atlanta (Georgia, USA) enthält. In der Vorjahresperiode waren in dieser Position für die Kaufpreissicherung des Spezialadditivgeschäfts von Air Products 37 Millionen € Aufwendungen erfasst.

6 Erläuterungen zur Bilanz

Eigenkapital und Mitarbeiteraktienprogramm

Der Vorstand der Evonik Industries AG hat 2016 beschlossen, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Damit macht er von der durch die ordentliche Hauptversammlung am 18. Mai 2016 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien Gebrauch. Der Aufsichtsrat hat dem Aktienrückkaufprogramm zugestimmt. Der Rückerwerb steht im Zusammenhang mit dem aktienbasierten Beteiligungsprogramm (Mitarbeiteraktienprogramm) Share.2017, das die Evonik Industries AG im März 2017 aufgelegt hat. Die Frist, während der teilnehmende Mitarbeiter Aktien erwerben konnten, endete am 24. März 2017. Die Haltefrist für die erworbenen bzw. gewährten Evonik-Aktien im Rahmen von Share.2017 läuft bis zum 31. Dezember 2019.

Insgesamt wurden von der Evonik Industries AG 621.241 Stammaktien zum durchschnittlichen Anschaffungspreis von 30,02 € je Stückaktie am Kapitalmarkt erworben. Im April 2017 wurden hiervon 564.408 Stammaktien (davon 140.711 Gratisaktien) auf Basis des am 6. April 2017 gültigen Aktienkurses und der am gleichen Tag gültigen Fremdwährungswechselkurse an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 56.833 Stammaktien wurden bis zum 13. April 2017 über die Börse veräußert.

Zum 30. Juni 2017 weist Evonik daher keine eigenen Anteile mehr aus.

7 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns

2. Quartal 1. Halbjahr
in Millionen € 2017 2016 2017 2016
Bereinigtes EBITDA der Berichtssegmente 718 672 1.417 1.320
Bereinigtes EBITDA der anderen Aktivitäten -24 -31 -48 -59
Bereinigtes EBITDA Corporate -59 -55 -120 -110
Konsolidierungen - -1 -2 -1
Bereinigtes EBITDA Corporate, Konsolidierung -59 -56 -122 -111
Bereinigtes EBITDA 635 585 1.247 1.150
Abschreibungen -200 -176 -405 -350
Wertminderungen/Wertaufholungen -7 -25 -9 -28
In den Bereinigungen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen 1 22 1 23
Betriebliche Abschreibungen -206 -179 -413 -355
Bereinigtes EBIT 429 406 834 795
Bereinigungen -54 -47 -167 -59
Finanzergebnis -26 -93 -82 -128
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 349 266 585 608

8 Weitere Angaben

8.1 Finanzinstrumente

Die folgenden Übersichten zeigen die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte aller finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Der Teil der derivativen Finanzinstrumente, der im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert wurde, ist keiner Bewertungskategorie zugeordnet.

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 30.06.2017

Buchwerte je Bewertungskategorie 30.06.2017
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbar Ausleihungen und Forderungen Zu Handels- zwecken gehalten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 134 111 21 154 420 380
Übrige Beteiligungen a 123 - - - 123 83
Ausleihungen - 73 - - 73 73
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 11 - - - 11 11
Forderungen aus Derivaten - - 21 154 175 175
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 38 - - 38 38
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.957 - - 1.957 1.957
Flüssige Mittel - 517 - - 517 517
  134 2.585 21 154 2.894 2.854

a) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (40 Millionen €).

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2016

Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2016
in Millionen € Zur Veräußerung verfügbar Ausleihungen und Forderungen Zu Handelszwecken gehalten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Vermögenswerte 122 104 14 290 530 492
Übrige Beteiligungen a 110 - - - 110 72
Ausleihungen - 72 - - 72 72
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 12 - - - 12 12
Forderungen aus Derivaten - - 14 285 299 299
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - 32 - 5 37 37
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.661 - - 1.661 1.661
Flüssige Mittel - 4.623 - - 4.623 4.623
  122 6.388 14 290 6.814 6.776

a) Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert resultiert aus zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen, für die die beizulegenden Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind (38 Millionen €).

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 30.06.2017

Buchwerte je Bewertungskategorie 30.06.2017
in Millionen € Zu Handels-
zwecken gehaltene Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten 8 3.631 40 3.679 3.660
Anleihen - 3.126 - 3.126 3.102
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 455 - 455 460
Kredite von Nichtbanken - 11 - 11 11
Verbindlichkeiten aus Derivaten 8 - 40 48 48
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 39 - 39 39
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.190 - 1.190 1.190
  8 4.821 40 4.869 4.850

Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2016

Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2016
in Millionen € Zu Handelss-
zwecken gehaltene Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert
Finanzielle Verbindlichkeiten 14 3.546 175 3.735 3.737
Anleihen - 3.127 - 3.127 3.126
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 375 - 375 378
Kredite von Nichtbanken - 16 - 16 16
Verbindlichkeiten aus Derivaten 14 - 174 188 188
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 28 1 29 29
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.212 - 1.212 1.212
  14 4.758 175 4.947 4.949

Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert nach IFRS 13 erfolgt auf Basis einer dreistufigen Hierarchie: Sofern vorhanden, werden die auf einem aktiven Markt beobachtbaren Börsen- oder Marktpreise für identische Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten unangepasst herangezogen (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, werden Bewertungstechniken mit direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren genutzt (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die verwendeten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Werden Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen zur Bewertung herangezogen, so ist die niedrigste Stufe der wesentlichen Inputfaktoren zu ermitteln und der beizulegende Zeitwert in Gesamtheit dieser Stufe zuzuordnen.

Die folgende Tabelle zeigt die Finanzinstrumente, die nach ihrem erstmaligen Ansatz auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden:

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 30.06.2017

Beizulegender Zeitwert ermittelt auf Basis 30.06.2017
in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) individueller Bewertungss-
parameter (Stufe 3)
Übrige Beteiligungen 83 - - 83
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 11 - - 11
Forderungen aus Derivaten - 175 - 175
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -48 - -48

Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2016

Beizulegender Zeitwert ermittelt auf Basis 31.12.2016
in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) individueller Bewertungss-
parameter (Stufe 3)
Übrige Beteiligungen 72 - - 72
Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 12 - - 12
Forderungen aus Derivaten - 299 - 299
Verbindlichkeiten aus Derivaten - -188 - -188

Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen sämtliche Wertpapiere sowie eine Beteiligung. Alle Derivate sind zum aktuellen Bilanzstichtag der Stufe 2 zugeordnet. Dabei handelt es sich um Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren oder Optionspreismodellen auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven, FX-Volatilitäten, Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfallprämien bestimmt wurden. Es fanden in der Berichtsperiode keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt.

Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, ermitteln sich wie folgt:

Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag angesetzt. Bei Ausleihungen, den sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein.

Bei dem Teil der übrigen Beteiligungen, der zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bilanz angesetzt wird, handelt es sich um Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die keine Preisnotierung an einem aktiven Markt vorliegt und deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich nach einer der drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie bestimmbar sind. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung dieser Beteiligungen.

8.2 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Seit dem 31. Dezember 2016 ergaben sich keine wesentlichen Veränderungen in den Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen.

Nach dem Beschluss der Hauptversammlung am 23. Mai 2017 wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 2016 im zweiten Quartal gezahlt.

Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 364 Millionen €.

8.3 Eventualforderungen und -schulden

Bei den Eventualforderungen und -schulden haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 keine wesentlichen Veränderungen ergeben.

8.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 7. Juli 2017 hat die Evonik Industries AG erstmalig eine Hybridanleihe über 500 Millionen € im Fremdkapitalmarkt emittiert. Die formelle Laufzeit der Anleihe beträgt 60 Jahre, wobei Evonik im Jahr 2022 ein erstes Rückzahlungsrecht besitzt. Die Anleihe trägt einen Zinskupon von 2,125 Prozent p. a. und wurde zu einem Kurs von 99,383 Prozent begeben. Sie dient der Finanzierung der geplanten Akquisition des Silicageschäfts von Huber.

8.5 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Essen, 27. Juli 2017

Evonik Industries AG

Der Vorstand

Kullmann

Wessel

Wolf

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Evonik Industries AG, Essen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2017, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 37w WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.

 

Düsseldorf, den 2. August 2017

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lutz Granderath, Wirtschaftsprüfer

Antje Schlotter, Wirtschaftsprüferin

Finanzkalender

Finanzkalender 201 7/201 8

Anlass Datum
Berichterstattung 3. Quartal 201 7 3. November 2017
Berichterstattung 4. Quartal 2017 & Gesamtjahr 2017 6. März 2018
Berichterstattung 1. Quartal 2018 8. Mai 2018
Hauptversammlung 2018 23. Mai 2018
Berichterstattung 2. Quartal 2018 2. August 2018
Berichterstattung 3. Quartal 2018 6. November 2018

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