Evonik Industries AG

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Jahresabschluss
zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

  

Zusammengefasster Lagebericht 2019

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1. Grundlagen des Konzerns
  1.1 Geschäftsmodell
  1.2 Strategie und Ziele
  1.3 Steuerungssysteme
2. Wirtschaftsbericht
  2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
  2.2 Wirtschaftliches Umfeld
  2.3 Wichtige Ereignisse
  2.4 Geschäftsverlauf
  2.5 Prognose-Ist-Vergleich
  2.6 Entwicklung in den Segmenten
  2.7 Entwicklung in den Regionen
  2.8 Ertragslage
  2.9 Finanzlage
  2.10 Vermögenslage
3. Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG
4. Forschung & Entwicklung
5. Nachhaltigkeit
  5.1 Mitarbeiter
  5.2 Sicherheit
  5.3 Umwelt
  5.4 Wertschöpfungskette
6. Chancen- und Risikobericht
  6.1 Chancen- und Risikomanagement
  6.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken
  6.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb"
  6.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance"
  6.5 Risken „Prozesse/Organisation"
7. Prognosebericht
  7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
  7.2 Ausblick
Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung
Vergütungsbericht
Übernahmerelevante Angaben

Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG.

Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Der Vergütungsbericht und die übernahmerelevanten Angaben werden im Abschnitt Corporate Governance gezeigt und sind Bestandteile des vom Abschlussprüfer geprüften zusammengefassten Lageberichts. Die Erklärung zur Unternehmensführung findet sich ebenfalls im Abschnitt Corporate Governance sowie im Internet unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung und ist ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Der gesonderte zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht ist im Finanzbericht unter den Weiteren Informationen sowie im Internet unter www.evonik.de/nichtfinanzieller-Bericht zu finden und ebenfalls ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

  

1. Grundlagen des Konzerns

  

  

1.1 Geschäftsmodell

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Zu unseren Stärken zählt ein ausgewogenes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf der engen Zusammenarbeit mit Kunden, unserer hohen Innovationskraft und unseren integrierten Technologieplattformen.

Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern" und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine bedeutende Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt.

Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben. Gute Ideen werden schnell erkannt, vorangetrieben und mit unseren Kunden umgesetzt.

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation mit dem Unternehmen jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden.

Als Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Evonik gehören nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln zu den Grundpfeilern unseres Geschäftsmodells. Im engen Dialog mit unseren Stakeholdern treiben wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette voran: Neben unseren eigenen Produktionsprozessen und den vermarkteten Produkten betrachten wir dabei immer auch unsere Lieferkette sowie den Produktnutzen bei unseren Kunden und deren Kunden. Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Produkten, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen. Dies eröffnet Evonik ein vielfältiges Spektrum an zukunftsträchtigen Geschäftschancen in attraktiven Märkten. Längst hat sich Nachhaltigkeit in vielen unserer Geschäfte zu einem Wachstumstreiber entwickelt.

Vor diesem Hintergrund haben wir unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ verabschiedet. Wichtige Elemente sind die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse, ein CO2-Preis für sämtliche Investitionen sowie ehrgeizige Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Einführung eines globalen Wassermanagements.

1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten. Quelle: Interne Auswertungen auf Basis 2018.

Konzernstruktur wird neu ausgerichtet

Unser operatives Spezialchemiegeschäft war 2019 in drei produzierende Chemiesegmente gegliedert, die nah an den Märkten und Kunden agieren und über ein hohes Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit verfügen. Unterstützt werden diese durch ein Servicesegment.

  

  

Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in attraktiven Märkten mit überdurchschnittlichem Wachstum. Beide Segmente bieten ihren Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, in diesen Segmenten mit Innovationen, Investitionen, aber auch Akquisitionen überdurchschnittliches und profitables Wachstum zu erreichen.

Das Segment Performance Materials ist durch rohstoff- sowie energieintensive Prozesse gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten kostenoptimierten Technologieplattformen, effizienten Abläufen und Skaleneffekten. Unser strategischer Auftrag an dieses Segment ist, Ergebnisbeiträge zur Finanzierung des Wachstums im Evonik-Konzern zu leisten. Investitionen und gegebenenfalls Kooperationen konzentrieren sich auf die Sicherung der guten Marktpositionen.

Zum 1. Juli 2020 werden wir unsere Konzernstruktur anhand unserer vier Wachstumskerne neu ausrichten. Die neuen Chemie-Divisionen sollen in ihrer Größe und Profitabilität ausgeglichener sein und lassen sich durch eine eindeutigere Zuordnung der Technologieplattformen leichter steuern.

  

  

Breit gefächerte Endmärkte

Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen dieser Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes.

  

  

Globale Produktion

Evonik erwirtschaftet 83 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir betreiben Produktionsanlagen in 26 Ländern auf sechs Kontinenten und sind damit nah an unseren Märkten und Kunden. Die größten Produktionsstandorte wie Marl, Wesseling und Rheinfelden in Deutschland sowie Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die überwiegend für mehrere Einheiten produzieren.

Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil

Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über integrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die integrierten World-Scale-Produktionsanlagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar.

Digitalisierung leistet Beitrag zu profitablem Wachstum

Die Digitalisierung bedingt tiefgreifende Veränderungen in den Prozessen der chemischen Industrie. Sie verändert beispielsweise die Prozesse beim Einkauf von Rohstoffen, der Steuerung von Produktionsanlagen, im Marketing und Vertrieb sowie in Forschung und Entwicklung. Der Einsatz künstlicher Intelligenz, zum Beispiel bei der Planung und Optimierung von Produktionsanlagen, birgt das Potenzial großer Effizienz- und Effektivitätsgewinne.

Evonik treibt die Digitalisierung im gesamten Konzern voran. Wir begreifen Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe und sorgen für Vernetzung der vielzähligen dezentralen Initiativen, sodass die Fachbereiche mit ihren digitalen Projekten voneinander lernen und im Konzern eine breite digitale Kompetenz wachsen kann. Die einzelnen Aktivitäten gliedern sich entlang von vier Clustern (#CognitiveSolutions, #DigitalBusiness, #SmartOperations und #HumanWork). Immer stehen dahinter die Steigerung der Effizienz unserer Prozesse und die Wahrnehmung von Opportunitäten. Wie wir Digitalisierung leben wollen, haben wir in unserem „Leitbild Digitalisierung" festgelegt.

Die Evonik Digital GmbH hat die Aufgabe, neue Geschäftsmodelle und Lösungen schnell und flexibel zu erproben und deren Nutzen zu bewerten. Insbesondere werden leistungsfähige E-Commerce-Lösungen und -Plattformen sowie digitale Serviceangebote entwickelt. Entlang dieser Projekte erfolgen Aufbau, Bündelung und Verbreitung digitaler Kompetenzen und agiler Arbeitsmethoden. Eine große Bedeutung hat die Qualifizierung unserer Mitarbeiter in der digitalen Welt.

1.2 Strategie und Ziele

Auf dem Weg zum besten Spezialchemiekonzern der Welt

Unser Anspruch, das beste Spezialchemieunternehmen der Welt zu werden, ist eng verbunden mit dem Ziel profitablen Wachstums. Um den Wert unseres Unternehmens zu steigern, setzen wir auf eine Strategie mit drei Schwerpunkten:

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Ausgewogenes und fokussiertes Portfolio
Führend in der Innovation
Vertrauensvolle und ergebnisorientierte Unternehmenskultur.

Wir wollen uns noch stärker auf Geschäfte mit klarem Spezialchemiecharakter fokussieren. Um das Portfolio besser auszubalancieren und gleichzeitig dort zu wachsen, wo Evonik heute schon stark ist, sich aber auch besonders vielversprechende Perspektiven abzeichnen, konzentriert sich unsere Strategie auf die vier Wachstumskerne Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care sowie Smart Materials. Nach diesen richten wir ab dem 1. Juli 2020 auch unsere Konzernstruktur aus.

Vor allem für die Wachstumskerne werden wir unsere Mittel zielgerichtet für Neu- und Weiterentwicklungen, Investitionen und Akquisitionen einsetzen. Jeder dieser vier Wachstumskerne nimmt andere Märkte in den Blick. Eines aber ist ihnen gemeinsam: Sie sind konsequent darauf ausgerichtet, innovative Lösungen für die Themen und Fragestellungen zu liefern, die Industrie und Endkunden in den kommenden Jahrzehnten bewegen werden.

Ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum ist Innovation, sie ist ein Hebel, um neue Produkte und Anwendungen zu erschließen. Unser Fokus liegt dabei auf der intensiven Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten. Innerhalb der vier Wachstumskerne hat Evonik spezielle Innovationswachstumsfelder2 definiert, die auf neue, hochattraktive Märkte abzielen, in denen der Konzern ihre Kernkompetenzen wirkungsvoll einsetzen kann.

Der dritte Schwerpunkt ist eine ergebnisorientierte Unternehmenskultur, deren Grundlage unsere neuen Konzernwerte „Performance", „Trust", „Openness" und „Speed" sind. Wir stoßen Wandel an, halten unsere Versprechen, belohnen Leistung sowie Risikobereitschaft, fördern Querdenker und sind offen für neue Ideen. Wir sind agil, entscheidungsfreudig und reaktionsschnell. Dabei verstehen wir uns als internationales Unternehmen und begreifen Diversität als Chance.

2 Siehe hierzu Kapitel 4. Forschung & Entwicklung.

Wachstumskerne

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Specialty Additives: Spezialadditive stecken in unzähligen Alltagsgegenständen und verbessern deren Eigenschaften. Als Hilfs- oder Zusatzstoffe werden Additive den Produkten in der Herstellung in kleinen Mengen zugesetzt um unterschiedliche Effekte zu erreichen – etwa ein bestimmte. Härtegrad von Polstern oder die gewünschte Viskosität von Schmierstoffen. Health & Care: Dieser Wachstumskern beinhaltet die Produkte und Services in den Bereichen Pharma, Medizintechnik, Kosmetik sowie Nahrungsergänzungsmittel. Exemplarisch dafür stehen Pharmapolymere, die die Wirkstoffe in Medikamenten im Körper genau dort freisetzen, wo sie gebraucht werden, und zwar zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Animal Nutrition: Nachhaltige Lebensmittelproduktion ist eine grolle Herausforderung unserer Zeit. Der steigende Lebensstandard in Schwellenländern treibt die globale Fleischproduktion weiter an. Der Bedarf an Nutzflächen steigt damit ebenso wie der Ausstoß von Methangasen durch die Viehbestände. Viele Lösungen von Evonik adressieren diese Entwicklung bereits. Zudem beeinflussen der Wunsch nach mehr Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie die Kritik am Einsatz von Antibiotika in der Tierernährung die Märkte. Smart Materials: Bei den sogenannten Smart Materials handelt es sich um Werkstoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Diese „intelligenten" Materialien spielen dann eine Rolle, wenn es darum geht, Produkte und ihre Eigenschaften zu optimieren. Beispiele sind Silica oder Polyamid 12.

Anspruchsvolle Ziele

Um unser Ziel profitables Wachstum sicherzustellen, haben wir uns sechs anspruchsvolle Finanzziele gesetzt.

Finanzielle Ziele Evonik-Konzern

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Mengenwachstum > BIP
Bereinigte EBITDA-Marge zwischen 18% und 20%
Free Cashflow deutlich über Dividendenniveau
ROCE über den Kapitalkosten
Rating solides Investment Grade
Dividende attraktiv und verlässlich

Als verantwortungsvolles Spezialchemieunternehmen verfolgen wir unverändert auch unsere ambitionierten nichtfinanziellen Ziele.3 Angesichts der vorzeitigen Erfüllung unseres Zieles zur Verringerung der spezifischen Treibhausgasemissionen4 haben wir ein neues Umweltziel beschlossen. Wir wollen die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen5 bis 2025 um 50 Prozent vermindern. Das Basisjahr ist 2008 – dies entspricht dem ersten vollen Jahr nach der Gründung von Evonik. Damit bekräftigen wir unser Bekenntnis zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens.

3 Siehe hierzu in den Kapiteln 5.2 Sicherheit und 5.3 Umwelt.
4 Treibhausgasemissionen bezogen auf die produzierte Menge.
5 Scope 1 umfasst die direkten Energie- und Prozessemissionen und Scope 2 die Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme. Unter Scope 3 werden indirekte Emissionen, wie beispielsweise aus der Herstellung eingekaufter Rohmaterialien, erfasst.

Nichtfinanzielle Ziele Evonik-Konzern

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Unfallhäufigkeit1) im Jahr 2020 maximal 1,30
Ereignishäufigkeit2) im Jahr 2020 maximal 1,10
Spezifische Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 Reduzierung um 12 %3)
Spezifische Wasserförderung im Jahr 2020 Reduzierung um 10 %2)
Absolute CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) im Jahr 2025 Reduzierung um 50 %4)

1) Alle Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden.
2) Anzahl Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter.
3) Bezogen auf den Basiswert von 2012.
4) Bezogen auf den Basiswert von 2008.

1.3 Steuerungssysteme

Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren

Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung.

Als finanzielle Steuerungskennzahl verwenden wir ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung. Wir verwenden sie insbesondere für den internen und externen Vergleich unserer Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur und Profitabilität.

Zusätzlich dient im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung der Return an Capital Employed (ROCE) als Indikator für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt. Der Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risikoadjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, zeigt die relative Wertschaffung von Evonik. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch die der Fremdkapitalgeber berücksichtigt.

Zu den Sondereinflüssen, um die wir unsere operativen Ergebnisgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT anpassen, gehören Restrukturierungen, Wertaufholungen/Wertminderungen, Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden operativen Geschäft zuzurechnen sind. Bereinigte Ergebnisgrößen erscheinen uns besser geeignet, die Leistung der operativen Einheiten über mehrere Perioden hinweg zu vergleichen, als unbereinigte Ergebnisgrößen.

Als weitere Steuerungsgröße betrachten wir den Free Cashflow. Dieser wird errechnet aus dem Cashflow der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Free Cashflow stellt den verbleibenden Finanzierungsspielraum dar und zeigt damit die Fähigkeit des Unternehmens zur Innenfinanzierung.

Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zur Unternehmenssteuerung verwendet Evonik darüber hinaus eine Reihe verschiedener nichtfinanzieller Kennzahlen. Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich. Entsprechend der Konzernvorgabe haben alle operativen Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit.6

6 Siehe hierzu Kapitel 5.2 Sicherheit.

  

2. Wirtschaftsbericht

  

  

2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Strategisch haben wir 2019 deutliche Fortschritte bei der Weiterentwicklung von Evonik erzielt. Mit dem Ende Juli erfolgten Verkauf des Methacrylatgeschäfts, das großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die PMMA-Formmassen und -Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS® umfasst, haben wir die Konzentration auf die Spezialchemie erfolgreich fortgesetzt. Wir fokussieren uns strategisch auf unsere vier Wachstumskerne Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care sowie Smart Materials, in die wir unsere Mittel zielgerichtet investieren. Am 1. Juli 2020 werden wir auch unsere neue Konzernstruktur nach den Wachstumskernen ausrichten.

Wir haben wichtige Investitionen, wie den Bau des Methioninkomplexes in Singapur und der AEROSIL®-Anlage in Antwerpen, fertiggestellt. 2019 haben wir neue bedeutende Projekte begonnen. Dazu gehören die Errichtung eines Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12 in Marl – die größte Investition von Evonik in Deutschland – sowie die Errichtung eines modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks ebenfalls in Marl. Zudem konnten wir durch die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem Anfang 2020 unsere Wasserstoffperoxidaktivitäten verstärken.

Angesichts der auch weiterhin anspruchsvoll bleibenden weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden wir konsequent an der Verschlankung unserer Strukturen und Verbesserung unserer Effizienz arbeiten. Gute Fortschritte haben wir im bereits Ende 2017 gestarteten Programm SG&A 20207 gemacht, das die globale Optimierung von Prozessen und dauerhafte Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten zum Ziel hat. Auch das Programm Oleo2020 und weitere Aktivitäten zur Effizienzsteigerung kommen gut voran. Weitere Impulse versprechen wir uns auch durch den angestoßenen kulturellen Wandel hin zu einer offeneren, ergebnisorientierteren Unternehmenskultur.

Operativ hat sich Evonik in dem schwierigeren konjunkturellen Umfeld gut behauptet und unsere Prognose für wichtige Kennzahlen erreicht. Unsere Spezialchemieprodukte waren weiterhin weltweit stark nachgefragt. Insgesamt ging der Konzernumsatz bei leicht geringeren Verkaufsmengen und -preisen um 1 Prozent auf 13.108 Millionen € zurück.

Das bereinigte EBITDA lag mit 2.153 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Positiv wirkten sich die durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen sowie die erstmalige Anwendung von IFRS 16 „Leases"8 aus. Belastet wurde das Ergebnis jedoch von nachgebenden Preisen in den Segmenten Nutrition & Care sowie Performance Materials.

Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 16,4 Prozent (Vorjahr: 16,2 Prozent), blieb damit aber noch unter dem mittelfristigen Zielkorridor von 18 Prozent bis 20 Prozent. Der ROCE verringerte sich vor allem infolge des niedrigeren bereinigten EBIT bei gleichzeitig höherem Capital Employed auf 8,6 Prozent und lag damit unter den Kapitalkosten.

Das Konzernergebnis stieg infolge des Ertrags aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten ging um 11 Prozent auf 902 Millionen € zurück. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 1,15 € je Aktie vor.

Wir haben einen Free Cashflow vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts von 717 Millionen € erwirtschaftet. Zu der Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 191 Millionen € trug auch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 bei. Der Free Cashflow vor diesen Steuerzahlungen übertraf die Dividendenzahlung für 2018 in Höhe von 536 Millionen €.

Unser Finanzprofil ist weiterhin sehr gut: Evonik verfügt über ein solides Investment-Grade-Rating. Die Nettofinanzverschuldung konnte dank des Eingangs des Veräußerungserlöses für das Methacrylatgeschäft deutlich zurückgeführt werden.

7 Siehe hierzu Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf.
8 Siehe hierzu Anhangziffern 3.4 und 9.2.

  

  

2.2 Wirtschaftliches Umfeld

Weltwirtschaft mit deutlich schwächerer Dynamik

Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr schlechter entwickelt, als wir zu Jahresbeginn erwartet hatten. Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft 2019 insgesamt um 2,6 Prozent gewachsen. Anfang 2019 waren wir noch von einem Wachstum von 2,9 Prozent ausgegangen. Damit wuchs die Wirtschaft im Jahr 2019 deutlich langsamer als im Vorjahr, als noch ein Wachstum von 3,2 Prozent zu verzeichnen war.

Die Handelskonflikte, ein stagnierender Welthandel und auch die Unsicherheiten aus dem mehrfach verschobenen Brexit haben insbesondere in den Industrienationen zu einem Rückgang von Investitionen und Industrieproduktion geführt. Erste Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur gegen Jahresende haben jedoch zu einer leichten Besserung der wirtschaftlichen Stimmung beigetragen. Treiber dieser Entwicklung waren eine erste Annäherung zwischen den USA und China im Handelskonflikt sowie eine anhaltende expansive Geldpolitik der Notenbanken.

  

  

In Westeuropa verlor die Konjunktur weiter an Dynamik und die Industrieproduktion ging deutlich zurück. Hier wirkte sich, insbesondere in Deutschland, die Abhängigkeit von Exporten und globalen Handelsströmen aus. Die weiterhin expansive Politik der Europäischen Zentralbank, die im September unter anderem die Wiederaufnahme der Anleihekäufe beschloss, sowie die weiterhin gute Beschäftigungslage und dadurch bedingt das stabile Konsumverhalten konnten dagegen positive Wachstumsimpulse setzen, sodass sich Ende des Jahres eine leichte Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage einstellte.

Auch in Osteuropa verlangsamte sich das Wachstum, was zu einem großen Teil auf die geringere Wachstumsdynamik der Türkei und Russlands zurückzuführen war. Einzelne Volkswirtschaften, wie zum Beispiel Polen und Ungarn, zeigten hingegen ein robustes Wachstum, welches vor allem aus steigenden Löhnen resultierte.

Das zunächst noch recht stabile Wachstum in Nordamerika wurde maßgeblich von der Wirtschaft in den USA getragen, verlor jedoch zum Jahresende an Schwung. Ursächlich hierfür waren auslaufende fiskalpolitische Effekte der Steuerreform von 2018 sowie rückläufige Exporte und Investitionen. Aufgrund der sich verschlechternden Konjunkturlage begann die US-Notenbank im Sommer mit Zinssenkungen und senkte ihren Leitzins in drei Schritten um insgesamt 0,75 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent.

In Mittel- & Südamerika war im vergangenen Jahr nur eine geringe wirtschaftliche Dynamik zu verzeichnen. Ursächlich hierfür waren unter anderem der schwache Welthandel und eine weltweit sinkende Nachfrage, die einen negativen Einfluss auf die exportorientierten Rohstofflieferanten hatte. Aber auch politische Unsicherheiten haben das Wachstum gebremst. Aufgrund der Zinssenkungen in den USA konnten viele Notenbanken in Mittel- & Südamerika ihre Zinssätze jedoch ebenfalls senken und somit dem Wirtschaftsabschwung entgegensteuern.

Die Region Asien-Pazifik erzielte im Vergleich zum Vorjahr ein geringeres Wachstum. In Japan verbesserte sich die konjunkturelle Dynamik aufgrund der starken Binnennachfrage. Vor allem der Handelsstreit mit den USA führte in China mit voraussichtlich 6,1 Prozent zu dem schwächsten Wachstum seit 1992.

Schwächere Entwicklung in den Endkundenindustrien

Die globale Entwicklung der von Evonik war 2019 sowohl zwischen den Regionen als auch den Industrien unterschiedlich. Wir erwarten, dass das allgemeine Industriewachstum im Vergleich zum Vorjahr insgesamt abgenommen hat.

Die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten erhöhte sich im Vorjahresvergleich in Asien-Pazifik deutlich und konnte in Europa leicht zulegen, während sie in Nordamerika und Mittel- & Südamerika abnahm. Die Wachstumsdynamik der Nahrungs- und Futtermittelindustrie nahm in allen Regionen und insbesondere in Asien-Pazifik zu. Die Produktion im Fahrzeug- und Maschinenbau ging dagegen in Europa deutlich und in Nordamerika ebenfalls zurück. Das Wachstum der Bauwirtschaft blieb in Europa und Asien-Pazifik auf hohem Niveau.

Die Rohstoffpreise waren im Geschäftsjahr 2019 leicht rückläufig, vor allem durch die schwache Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbundene sinkende Rohstoffnachfrage. Insbesondere zwischen Mai und August sind die Preise für Rohstoffe fossilen Ursprungs analog zum Rohölpreis gesunken. Insgesamt hat sich 2019 der Evonik-Rohstoffpreisindex gegenüber dem Vorjahr verringert.

Im Vergleich zu der für Evonik wichtigsten Fremdwährung – dem US-Dollar – verlor der Euro 2019 mit einem Durchschnittskurs von 1,12 US$ gegenüber dem Durchschnittsniveau des Vorjahres (1,18 US$) deutlich an Wert.

2.3 Wichtige Ereignisse

Im Rahmen der konsequenten Umsetzung unserer Unternehmensstrategie haben wir am 31. Juli 2019 das Methacrylatgeschäft an Advent International Corporation, Boston (Massachusetts, USA), abgegeben.9 Das Methacrylat-geschäft wurde bereits nach der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags im März 2019 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert und zum 31. Juli 2019 entkonsolidiert. Die Vorjahreszahlen der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapital-flussrechnung sowie der steuerungsrelevanten Kennzahlen wurden entsprechend angepasst. Das Methacrylatgeschäft umfasst großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die PMMA-Formmassen und -Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS® und war überwiegend dem Segment Performance Materials zugeordnet, ein kleinerer Teil dem Segment Resource Efficiency.

Evonik hatte Ende 2018 eine Vereinbarung mit One Equity Partners über den Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid sowie Peressigsäure und verfügt über eine gute Positionierung in margenstarken Spezialanwendungen. Die für den Sommer 2019 geplante Übernahme von PeroxyChem hat sich infolge einer Klage durch die US-amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) verzögert. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen, sodass der Vollzug der Transaktion am 3. Februar 2020 für 640 Millionen US$ erfolgte.10

9 Siehe hierzu Anhangziffer 4.2.
10 Siehe hierzu Anhangziffer 9.7.

2.4 Geschäftsverlauf

Umsatz leicht unter Vorjahr

Der des Evonik-Konzerns verringerte sich um 1 Prozent auf 13.108 Millionen €. Hierzu trugen sowohl geringere Mengen als auch niedrigere Verkaufspreise bei. Leicht positiv wirkten Währungskurseinflüsse und sonstige Effekte.

Umsatzveränderung 2019 gegenüber 2018

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in %
Menge -1
Preis -2
Organische Umsatzveränderung -3
Währung 1
Portfolio/Sonstige Effekte 1
Gesamt -1

Bereinigtes EBITDA auf Vorjahreshöhe

Das bereinigte EBITDA erreichte mit 2.153 Millionen € insgesamt die Höhe des Vorjahres. Hierin enthalten sind 142 Millionen € aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16. Zudem wirkten sich auch die durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen positiv aus. Belastend wirkten dagegen die nachgebenden Preise bei den Aminosäuren im Segment Nutrition & Care sowie bei der C4-Chemie im Segment Performance Materials. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 16,2 Prozent im Vorjahr auf 16,4 Prozent.

Bereinigtes EBITDA nach Segmenten

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Nutrition & Care 810 728 -10
Resource Efficiency 1.283 1.290 1
Performance Materials 239 224 -6
Services 100 122 22
Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -282 -211 25
Evonik 2.150 2.153 -

Vorjahreszahlen angepasst.

Im bereinigten EBITDA von Corporate, anderen Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung enthalten. Einen wesentlichen Einfluss auf die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr hatten die erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen.

Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Umsatz 13.267 13.108 -1
Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 -
Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen -789 -952  
Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 -12
Bereinigungen -312 -115  
davon entfallen auf      
Restrukturierung -204 -18  
Wertminderungen/Wertaufholungen 7 -47  
Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen -31 -30  
Sonstiges -84 -20  
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten (EBIT) 1.049 1.086 4
Finanzergebnis -155 -132  
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 7
Ertragsteuern -186 -180  
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 9
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353  
Ergebnis nach Steuern 954 2.127 123
davon Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21  
Konzernergebnis 932 2.106 126
Ergebnis je Aktie 2,00 4,52  

Vorjahreszahlen angepasst.

Die Abschreibungen umfassen seit dem 1. Januar 2019 durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 auch Abschreibungen auf Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten von 130 Millionen €. Das bereinigte EBIT ging um 12 Prozent auf 1.201 Millionen € zurück.

Die Bereinigungen betrugen -115 Millionen € gegenüber -312 Millionen € im Vorjahr. Die Wertminderungen von -47 Millionen € betrafen hauptsächlich das Kohlekraftwerk in Marl, das 2022 durch ein neues Erdgaskraftwerk abgelöst werden soll, sowie eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care. Weitere -30 Millionen € entfielen auf den Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen und entstanden im Zusammenhang mit dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts, dem Kauf von PeroxyChem sowie der Integration von Akquisitionen aus Vorjahren. Die Restrukturierungsaufwendungen von -18 Millionen € beinhalten das Programm SG&A 2020 zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten und das Projekt Oleo 2020 zur Effizienzsteigerung der Oleochemie im Segment Nutrition & Care. Der Vorjahreswert der Bereinigungen von -312 Millionen € enthielt vor allem Restrukturierungsaufwendungen, die hauptsächlich das Programm SG&A 2020 betrafen. Zudem waren Projektaufwendungen für die Käufe von Unternehmensbeteiligungen enthalten.

Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -132 Millionen €, es enthält Sondererträge von 53 Millionen € vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen. Das bereinigte Finanzergebnis ging aufgrund höherer Zinsaufwendungen für Rückstellungen und aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 (16 Millionen €) um 34 Millionen € auf -185 Millionen € zurück.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 7 Prozent auf 954 Millionen €. Die Ertragsteuerquote der fortgeführten Aktivitäten und die bereinigte Ertragsteuerquote lagen auch aufgrund der Neubewertung aktiver latenter Steuern bei 19 Prozent bzw. 20 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten enthielt das Methacrylatgeschäft und stieg infolge des hohen Abgangsergebnisses von 246 Millionen € auf 1.353 Millionen €.

Das Konzernergebnis verbesserte sich daher um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €.

Zur Beurteilung der Ertragskraft der fortgeführten Aktivitäten insbesondere im längerfristigen Vergleich sowie zur Prognose der zukünftigen Entwicklung verwenden wir das bereinigte Konzernergebnis. Bei der Ermittlung starten wir beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA11 und passen zusätzlich das Finanzergebnis an. Dieses bereinigen wir um Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden Finanzierungsgeschäft zuzurechnen sind. Weiterhin ziehen wir Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ab, da sie vor allem aus Akquisitionen resultieren, und korrigieren die Ertragsteuerposition um Steuern auf die Sondereinflüsse.

2019 blieb das bereinigte Konzernergebnis mit 902 Millionen € um 11 Prozent unter dem hohen Wert von 2018.

11 Siehe hierzu Kapitel 1.3 Steuerungssysteme.

Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 -
Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen -789 -952  
Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 -12
Bereinigtes Finanzergebnis -151 -185  
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte 143 136  
Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern1) 1.353 1.152 -15
Bereinigte Ertragsteuern -317 -229  
Bereinigtes Ergebnis nach Steuern1) 1.036 923 -11
davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21  
Bereinigtes Konzernergebnis1) 1.014 902 -11
Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) 2,18 1,94  

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Fortgeführte Aktivitäten.

Programme zur Kostensenkung wurden 2019 übererfüllt

Zur Unterstützung unserer finanziellen Ziele, insbesondere der Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge, hatten wir im November 2017 das Programm SG&A 2020 gestartet. Ziel ist es, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Für 2019 konnte das erwartete Ziel von 50 Millionen € um nahezu 20 Millionen € übertroffen werden. Die zur Erreichung des Gesamtziels von 200 Millionen € noch ausstehenden Einsparungen waren zum Jahresende 2019 vollständig mit Maßnahmen hinterlegt.

Das andauernde Programm zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesseffizienz insbesondere im Funktionsbereich der Herstellung konnte 2019 das Einsparziel von 120 Millionen € mit umgesetzten Maßnahmen übererfüllen. Zusätzlich haben wir im vierten Quartal 2019 kurzfristige Maßnahmen zur Ergebnissicherung auf den Weg gebracht und ergebniswirksam umgesetzt.

Effektive und effiziente Beschaffung

Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung sind die wesentlichen Kernaufgaben unseres Einkaufs.

Geplante und ungeplante Produktionsstillstände wichtiger Lieferanten, Produktionsausfälle in China aufgrund von Betriebsschließungen infolge der verstärkten Umweltpolitik sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China beeinträchtigten die Rohstoffverfügbarkeit im Jahr 2019. Dennoch führten die reduzierten Wachstumsraten der Weltkonjunktur und die damit verbundene sinkende Rohstoffnachfrage im Jahresdurchschnitt zu niedrigeren Rohstoffpreisen im Vergleich zu 2018.

Der Rohstoffeinkauf hat im Rahmen einer ganzheitlichen Optimierung erstmals Ende 2019 Kleinstbedarfe gebündelt ausgeschrieben mit dem Ziel, eine wesentliche Verbesserung bei der Prozessabwicklung und Reduzierung bei den Primärkosten zu erreichen.

Im indirekten Einkauf (Beschaffung von technischen und allgemeinen Gütern sowie Services) wurde die weltweite Einführung einer cloudbasierten neuen IT-Lösung für Katalogbestellungen abgeschlossen. Als Folge konnten weitere Fortschritte in der Steigerung der Automatisierungsquote erzielt werden. Darüber hinaus lag 2019 ein weiterer Schwerpunkt des indirekten Einkaufs auf den Beschaffungsaktivitäten für den Neubau der Polyamid-12-Anlage in Marl.

Auch 2019 wurde im Einkauf der Einsatz neuer digitaler Lösungen vorangetrieben, um operative Aufgaben weiter zu automatisieren (unter anderem mithilfe von Bots) und den Wertbeitrag strategischer Tätigkeiten zu erhöhen. So wurde eine cloudbasierte Plattform zur Zentralisierung der Rohstoffpreisvorhersagen und für eine entsprechend automatisierte Berichterstattung implementiert. Für wichtige strategische Rohstoffe wurden, unter Nutzung von selbstlernenden Algorithmen, datenbasierte Rohstoffpreisprognosen entwickelt und schrittweise eingeführt – mit dem Ziel, die Qualität der Preisvorhersagen zu objektivieren und zu verbessern.

Zusätzlich zur Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten wurde weiter intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen gearbeitet. Fokus unserer strategischen Lieferantenbeziehungen ist die Suche nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation.

Evonik hat im Jahr 2019 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 9,4 Milliarden € eingekauft. Der Anteil der Rohstoffe am gesamten Beschaffungsvolumen beträgt etwa 55 Prozent. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen rund 3,4 Milliarden € – dies entspricht einem Anteil von 66 Prozent des Rohstoffbeschaffungsvolumens.

Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von großer Bedeutung. So lag der Anteil nachwachsender Rohstoffe 2019 bei rund 8 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie.

Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Vorjahr

Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 8,6 Prozent unter unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser betrug für 2019 10,0 Prozent vor Steuern. Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung wird er infolge geringerer Fremdkapitalkosten sowie eines niedrigeren Beta-Faktors für das Geschäftsjahr 2020 auf 9,0 Prozent vor Steuern angepasst.

Capital Employed, ROCE und Economic Value Added (EVA®)

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in Millionen € 2018 2019
Immaterielle Vermögenswerte 5.837 5.883
+ Sachanlagen 6.093 6.333
+ Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten - 489
+ Beteiligungen 38 40
+ Vorräte 1.925 2.032
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.650 1.626
+ Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 431 421
- Unverzinsliche Rückstellungen -872 -845
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.288 -1.326
- Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -515 -618
= Capital Employed1) 13.299 14.035
Bereinigtes EBIT 1.361 1.201
ROCE (Bereinigtes EBIT / Capital Employed) in % 10,2 8,6
Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) 1.329 1.404
EVA® (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) 32 -203

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.

Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich um 0,7 Milliarden € auf 14,0 Milliarden €. Hierzu trugen maßgeblich die erstmals zu aktivierenden Leasing-Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 sowie Sachinvestitionen in unser operatives Geschäft bei.

Der ROCE für den Konzern verringerte sich 2019 infolge des geringeren EBIT und des höheren durchschnittlichen Capital Employed. In allen Chemiesegmenten ging der ROCE zurück. In den Segmenten Resource Efficiency und Performance Materials wurde jedoch eine überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals deutlich über den Kapitalkosten erzielt.

ROCE nach Segmenten

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in % 2018 2019
Nutrition & Care 11,2 8,0
Resource Efficiency 20,4 19,3
Performance Materials 29,4 17,4
Services -4,6 -5,4
Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) 10,2 8,6

Vorjahreszahlen angepasst.

EVA® unter Vorjahr

Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Der EVA® belief sich 2019 auf -203 Millionen €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 235 Millionen € resultierte aus dem geringeren operativen Ergebnis und dem höheren Capital Employed.

2.5 Prognose-Ist-Vergleich

Wir haben unsere am Jahresanfang gegebene Prognose nach der im März 2019 erfolgten Umgliederung des Methacrylatgeschäfts in die nicht fortgeführten Aktivitäten angepasst und im Mai 2019 eine neue Prognose nur für die fortgeführten Aktivitäten veröffentlicht. Anfang November erfolgte infolge der verspürten konjunkturellen Abschwächung eine Anpassung der Prognose für den Umsatz, den ROCE und die Sachinvestitionen.

2019 haben wir unsere Prognose für das bereinigte EBITDA trotz der schwierigeren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit 2.153 Millionen € eingehalten. Beim Free Cashflow beziehen wir uns – wie im August 2019 angekündigt – auf den Free Cashflow vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts von 245 Millionen €, da diese Steuerzahlungen den Verkauf der nicht fortgeführten Aktivitäten betreffen und nicht aus dem operativen Geschäft stammen. Den um diese Steuerzahlungen angepassten Free Cashflow konnten wir – wie prognostiziert – deutlich von 526 Millionen € auf 717 Millionen € steigern. Der Free Cashflow nach den Steuerzahlungen lag mit 472 Millionen € unter dem Vorjahreswert.

Der Konzernumsatz verringerte sich um 1 Prozent auf 13,1 Milliarden €; dies entspricht der angepassten Prognose. Der ROCE ging 2019 auf 8,6 Prozent zurück und liegt damit spürbar unter den Kapitalkosten und dem Vorjahreswert. Hier wirkte sich auch das höhere Capital Employed belastend aus. Die Sachinvestitionen reduzierten wir in Anbetracht des angespannten konjunkturellen Umfelds etwas stärker als prognostiziert auf 842 Millionen €.

Unsere Ziele bei den nichtfinanziellen Kennzahlen Unfallhäufigkeit und Ereignishäufigkeit haben wir auch 2019 eingehalten.

Prognose-Ist-Vergleich

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Mit Methacrylatgeschäft Ohne Methacrylatgeschäft
Prognostizierte Kennzahlen 20181) Prognose 20191) 2018
Fortgeführte Aktivitäten
Prognose 2019
Fortgeführte Aktivitäten
Angepasste Prognose 20192)
Fortgeführte Aktivitäten
2019 Prognose 2020
Konzernumsatz 15,0 Mrd. € leicht rückläufig bis stabil 13,3 Mrd. € mindestens stabil leicht geringer 13,1 Mrd. € stabil
Bereinigtes EBITDA 2,60 Mrd. € leicht unter Vorjahr bis stabil 2,15 Mrd. € mindestens stabil 2,15 Mrd. € zwischen 2,0 Mrd. € und 2,3 Mrd. €
ROCE 12,1% über Kapitalkosten, leicht unter Vorjahr 10,2 % über Kapitalkosten, etwa auf Vorjahr leicht unter Vorjahr und Kapitalkosten 8,6% auf Vorjahresniveau
Sachinvestitionen3) 1,05 Mrd. € etwa 1 Mrd. € 969 Mio. € rund 950 Mio. € rund 900 Mio. € 842 Mio. € auf Vorjahresniveau
Free Cashflow 672 Mio. € deutlich über Vorjahr 526 Mio. € deutlich über Vorjahr4) 717 Mio. €4) leicht höher
Unfallhäufigkeit 0,87 unter Obergrenze von 1,30 0,87 unter Obergrenze von 1,30 1,18 maximal 1,30
Ereignishäufigkeit 1,08 verbessert und unter Obergrenze von 1,10 1,08 verbessert und unter Obergrenze von 1,10 1,10 maximal 1,10

1) Wie im Finanzbericht 2018 berichtet.
2) In der Quartalsmitteilung Q3 2019.
3) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
4) Vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts.

2.6 Entwicklung in den Segmenten

Segment Nutrition & Care

Kennzahlen Segment Nutrition & Care

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Außenumsatz 4.646 4.582 -1
Bereinigtes EBITDA 810 728 -10
Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,4 15,9 -
Bereinigtes EBIT 535 404 -24
Sachinvestitionen1) 486 260 -47
Abschreibungen 263 311 18
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 4.774 5.044 6
ROCE in % 11,2 8,0 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 8.218 8.090 -2

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Leichter Mengenanstieg

Der Umsatz im Segment Nutrition & Care verringerte sich bei weltweit hoher Nachfrage um 1 Prozent auf 4.582 Millionen €. Ursächlich für den Rückgang sind geringere Verkaufspreise, während sich die Mengen leicht erhöhten. Der Währungskurseinfluss wirkte positiv.

Bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung ging der Umsatz spürbar zurück. Bei einer positiven Mengenentwicklung gaben die Verkaufspreise insbesondere für Methionin infolge ausreichender Produktverfügbarkeit am Markt weiter nach. Das bereits 2018 initiierte Maßnahmenprogramm zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung kommt gut voran. Das Care-Solutions-Geschäft erzielte einen auf Vorjahreshöhe liegenden Umsatz. Erfreulich entwickelten sich vor allem die Spezialitäten im Bereich der Cosmetic-Solutions-Produktlinie. Die zum Jahresanfang 2019 erfolgte Neustrukturierung mit dem Ziel einer höheren Effizienz und der Hebung von Synergien zeigte bereits Erfolge. Die Additive für Polyurethanschäume erwirtschafteten einen höheren Umsatz. Hier verzeichneten insbesondere Produkte, die zum Beispiel in Matratzen und Isolationsmaterialien als Dämmung zur Anwendung kommen, eine sehr gute Mengenentwicklung. Im Health-Care-Geschäft haben sich sowohl die Pharma und Food Ingredients als auch die Exklusivsynthese sehr erfreulich entwickelt.

  

  

Bereinigtes EBITDA unter Vorjahr

Das bereinigte EBITDA des Segments Nutrition & Care verringerte sich um 10 Prozent auf 728 Millionen €. Dies ist auf die geringeren Verkaufspreise zurückzuführen, während höhere Mengen und erfolgreiche Kosteneinsparungen den Rückgang minderten. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 17,4 Prozent im Vorjahr auf 15,9 Prozent zurück.

  

  

Investitionen unter hohem Vorjahreswert

Die Sachinvestitionen des Segments Nutrition & Care lagen mit 260 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert, der einen Großteil der Investition in einen weiteren World-Scale-Anlagenkomplex für Methionin in Singapur enthielt. Die Investitionen lagen damit unter den Abschreibungen von 311 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed stieg vor allem aufgrund der Investitionstätigkeit des vergangenen Jahres auf 5.044 Millionen €. Der ROCE ging infolge des geringeren Ergebnisses und des höheren Capital Employed deutlich auf 8,0 Prozent zurück.

Investitionsprojekte für weiteres Wachstum

Aufgrund des starken Marktwachstums für Methionin hat Nutrition & Care für etwa eine halbe Milliarde Euro eine weitere Produktionsanlage in Singapur errichtet und im Sommer in Betrieb genommen. Der vollständig rückwärtsintegrierte Produktionskomplex inklusive der Herstellung aller Vor- und Zwischenprodukte steht neben und im Verbund mit der im November 2014 in Betrieb genommenen Anlage auf Jurong Island.

Das von Evonik gemeinsam mit Royal DSM, Heerlen (Niederlande), gegründete Joint Venture Veramaris hat im November 2019 eine Anlage zur Herstellung von Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen fertiggestellt. Beide Partner investierten zusammen rund 200 Millionen US$. Die neue Anlage steht am Evonik-Standort in Blair (Nebraska, USA), um dort die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der industriellen Fermentationstechnologie zu nutzen. Das hochkonzentrierte Algenöl von Veramaris ermöglicht der Tierernährungsindustrie, mit der steigenden Nachfrage nach diesen essenziellen Omega-3-Fettsäuren Schritt zu halten und gleichzeitig dabei den Einsatz von Fischöl aus Wildfischbeständen zu reduzieren bzw. darauf zu verzichten.

Beide Investitionen stärken den Wachstumskern Animal Nutrition.

Zur Stärkung unseres Wachstumskerns Health & Care haben wir von Interface Biologics, einem Materialforschungsunternehmen in Toronto (Kanada), dessen patentgeschützte Endexo®-Technologie übernommen. Endexo verbessert die Biokompatibilität von Medizinprodukten wie zum Beispiel Kathetern, die mit Gewebe, Blut oder anderen biologischen Flüssigkeiten in Berührung kommen. Mit diesem Erwerb erweitern wir unsere Fähigkeit, als Entwicklungspartner und Lösungsanbieter für Medizinprodukteunternehmen weltweit tätig zu sein.

Segment Resource Efficiency

Kennzahlen Segment Resource Efficiency

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Außenumsatz 5.708 5.685 -
Bereinigtes EBITDA 1.283 1.290 1
Bereinigte EBITDA-Marge in % 22,5 22,7 -
Bereinigtes EBIT 983 964 -2
Sachinvestitionen1) 287 373 30
Abschreibungen 287 324 13
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 4.821 4.992 4
ROCE in % 20,4 19,3 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 10.270 10.153 -1

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Umsatz erreicht die Vorjahreshöhe

Das Segment Resource Efficiency hat sich in dem schwierigeren konjunkturellen Umfeld insgesamt gut behauptet. Der Umsatz lag mit 5.685 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Der Effekt aus leicht rückläufigen Mengen konnte durch höhere Verkaufspreise und einen positiven Währungseinfluss nahezu ausgeglichen werden.

Die weltweite konjunkturelle Abschwächung, insbesondere im Automobil- und Coating-Sektor, wirkte sich belastend auf das Geschäft mit Beschichtungsadditiven (Coating Additives), Coating & Adhesive Resins sowie Öladditiven aus. Die Umsätze lagen spürbar unter Vorjahr. Auch das Geschäft mit Kieselsäuren (Silica) verzeichnete geringere Verkaufsmengen insbesondere in industrienahen Bereichen. Einen höheren Umsatz erzielten dagegen die Hochleistungskunststoffe, die von einer soliden Nachfrage und einer positiven Entwicklung, insbesondere im 3D-Druck und bei den Membranen, profitierten. Die Vernetzer (Crosslinkers), die vor allem für umweltfreundliche Lacksysteme/Beschichtungen, Hochleistungsverbundwerkstoffe und Spezialkunststoffe eingesetzt werden, konnten vor allem dank einer hohen Nachfrage im Windenergiemarkt insbesondere aus China ihren Umsatz steigern. Die Aktivsauerstoffprodukte profitierten von einer guten Entwicklung der klassischen Anwendungen sowie von Lizenzeinnahmen und erzielten ebenfalls einen höheren Umsatz.

  

  

Ergebnis weiter gesteigert

Das Segment Resource Efficiency konnte sein bereinigtes EBITDA um 1 Prozent auf 1.290 Millionen € steigern. Hierzu trugen neben den verbesserten Preisen auch Lizenzeinnahmen sowie eine strikte Kostendisziplin bei. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 22,5 Prozent auf 22,7 Prozent.

  

  

Ansprechende Kapitalverzinsung

Die Sachinvestitionen des Segments Resource Efficiency erhöhten sich um 30 Prozent auf 373 Millionen € und lagen damit über den Abschreibungen. Das durchschnittliche Capital Employed nahm leicht auf 4.992 Millionen € zu. Der ROCE liegt mit 19,3 Prozent auf einem sehr guten Niveau.

Investitionsprojekte zum Ausbau der Marktpositionen

In Antwerpen (Belgien) haben wir im Sommer 2019 für einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eine neue Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren in Betrieb genommen. Typische Anwendungen dieser speziellen Kieselsäure, die Evonik unter dem Namen AEROSIL® vermarktet, sind Farben und Lacke, moderne Klebstoffsysteme, transparente Silikone sowie nicht brennbare Hochleistungsisolationsmaterialien. In Zhenjiang (Provinz Jiangsu, China) hat unser Joint Venture Evonik Wynca (Zhenjiang) Silicon Material Co., Ltd. mit dem chinesischen Unternehmen Wynca mit dem Bau einer neuen Produktionsanlage für AEROSIL® begonnen. Mit der geplanten Inbetriebnahme 2021 werden wir das globale Produktionsnetzwerk für pyrogene Kieselsäuren weiter ausbauen und eine stabilere Belieferung unserer chinesischen Kunden gewährleisten. Die Produktionskapazitäten für gefällte Kieselsäuren bauen wir derzeit im türkischen Adapazari bis 2020 weiter aus. Kieselsäuren werden überwiegend für hochwertige, rollwiderstandsreduzierte Reifen, aber auch in der Lebensmittel-, Futtermittel- und Agroindustrie eingesetzt. Gefällte und pyrogene Kieselsäuren zählen zum Wachstumskern Smart Materials.

In Marl haben wir mit dem Bau eines neuen Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12 (PA 12) begonnen. Mit dieser Investition von mehr als 400 Millionen € erweitern wir unsere Gesamtkapazität für PA 12 um mehr als 50 Prozent. Es entstehen dazu neben der dort bereits bestehenden PA-12-Produktion zusätzliche Anlagen für das Polymer und seine Vorstufen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2021 geplant. Mit dem Hochleistungspolymer PA 12 bedienen wir weltweit strategische Wachstumsmärkte wie den 3D-Druck. Aber auch im Automobilbau leisten wir mit diesem leichten und langlebigen Kunststoff einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung: Dank seiner herausragenden Eigenschaften – hohe Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität sowie hohe Temperaturbeständigkeit und geringes Gewicht – wird dieser Hochleistungskunststoff in vielen anspruchsvollen Anwendungen als Ersatz für Stahl eingesetzt. Auch mit dieser Investition stärken wir den Wachstumskern Smart Materials.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Leichtbaumaterialien für Spezialanwendungen bauen wir unsere Produktion von Hochleistungshartschäumen der Marke ROHACELL® am Standort Mobile (Alabama, USA) aus. Die Fertigstellung der Produktionserweiterung ist für das vierte Quartal 2020 geplant. ROHACELL® ist ein steifer Strukturschaumstoff aus Polymethacrylimid, der bei der Konstruktion und der Herstellung von Sandwichbauteilen in der Luftfahrt, bei Automobilen, Schiffen, in Sportausrüstung, in Elektronik und der Medizintechnologie zum Einsatz kommt. Der extrem leichte Schaumstoff hält hohen Temperaturen und hohem Druck stand und ist daher ideal als Kernmaterial für Composite-Bauteile geeignet.

Segment Performance Materials

Kennzahlen Segment Performance Materials

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Außenumsatz 2.233 2.043 -9
Bereinigtes EBITDA 239 224 -6
Bereinigte EBITDA-Marge in % 10,7 11,0 -
Bereinigtes EBIT 179 123 -31
Sachinvestitionen1) 45 48 7
Abschreibungen 59 101 71
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 609 707 16
ROCE in % 29,4 17,4 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 1.539 1.622 5

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Umsatz unter Vorjahr

Im Segment Performance Materials ging der Umsatz um 9 Prozent auf 2.043 Millionen € zurück. Dies resultierte sowohl aus deutlich geringeren Preisen als auch leicht rückläufigen Mengen.

Die Entwicklung bei den Performance Intermediates war durch ein niedrigeres Öl-/Naphthapreisniveau, leicht nachgebende Verkaufspreise, Anlagenstillstände sowie Engpässe aus der Rohstoffversorgung beeinträchtigt. Der Umsatz ging deutlich zurück. Bei den Functional Solutions verzeichneten die Alkoholate eine sehr erfreuliche Entwicklung. Der Umsatz lag jedoch unter dem Vorjahreswert, der noch den Beitrag der im November 2018 verkauften Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corp., Galena (Kansas, USA), enthielt.

  

  

Vorjahreszahlen angepasst. Für eine vergleichbare Darstellung umfasst diese Grafik nur 2 Jahre, da die Jahre 2015 bis 2017 noch das Methacrylatgeschäft enthielten.

Höhere bereinigte EBITDA-Marge

Das bereinigte EBITDA blieb mit 224 Millionen € um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Beide Jahre waren von Sondereinflüssen geprägt: 2019 wurde von Engpässen bei der Rohstoffversorgung und Anlagenstillständen belastet, während sich 2018 insbesondere das niedrige Rheinwasser negativ ausgewirkt hatte. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich dank des unterproportionalen Ergebnisrückgangs von 10,7 Prozent auf 11,0 Prozent.

  

  

Vorjahreszahlen angepasst. Für eine vergleichbare Darstellung umfasst diese Grafik nur 2 Jahre, da die Jahre 2015 bis 2017 noch das Methacrylatgeschäft enthielten.

Kapitalrendite unter Vorjahr

Die Investitionen des Segments Performance Materials zielen auf die Sicherung seiner führenden Marktpositionen, Effizienzsteigerung sowie die Verbreiterung der Technologiebasis. Die Sachinvestitionen nahmen leicht auf 48 Millionen € zu und lagen damit deutlich unter den Abschreibungen. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich um 16 Prozent auf 707 Millionen €. Der ROCE ging vor allem infolge des geringeren Ergebnisses und des höheren Capital Employed von 29,4 Prozent auf 17,4 Prozent zurück.

Gezielte Investitionen

Performance Materials plant, die Kapazität für Natriummethylat in Rosario (Argentinien) um 50 Prozent auf 90.000 Jahrestonnen zu erhöhen. Natriummethylat ist ein wichtiger Katalysator für die großtechnische Herstellung von Biodiesel. Die Erweiterung soll der wachsenden Nachfrage nach Biodiesel in Südamerika, hauptsächlich in Argentinien und Brasilien, Rechnung tragen. Hintergrund ist sowohl die geplante Erhöhung der Beimischung von Biodiesel in Brasilien als auch die steigende Wettbewerbsfähigkeit von Biodieselexporten aus Argentinien. Gleichzeitig stärkt die Erweiterung unsere Marktführerschaft auf globaler Ebene.

Segment Services

Kennzahlen Segment Services

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Außenumsatz 664 763 15
Bereinigtes EBITDA 100 122 22
Bereinigte EBITDA-Marge in % 15,1 16,0 -
Bereinigtes EBIT -29 -42 -45
Sachinvestitionen1) 139 150 8
Abschreibungen 120 160 33
Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 637 785 23
ROCE in % -4,6 -5,4 -
Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 12.091 12.037 -

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2019: 1.831 Millionen €) als auch Außenumsätze mit externen Kunden. Der Außenumsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 763 Millionen €. Hierzu trug auch der Verkauf des Methacrylatgeschäfts bei, das nun als externer Kunde Standortleistungen von Evonik in Anspruch nimmt. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 22 Prozent auf 122 Millionen €. Hierzu trugen vor allem höhere Ergebnisse aus der Ver- und Entsorgung sowie dem technischen Service bei.

Die Sachinvestitionen des Segments Services nahmen um 8 Prozent auf 150 Millionen € zu und lagen damit unter den Abschreibungen von 160 Millionen €.

Neues Erdgaskraftwerk spart CO2-Emissionen

Im Chemiepark Marl entsteht bis 2022 ein hocheffizientes und modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk. Damit beendet Evonik die Erzeugung von Strom und Dampf auf der Basis von Steinkohle in Marl und senkt ihren CO2-Ausstoß um bis zu 1 Million Tonnen pro Jahr.

Ende August 2019 wurden die Verträge mit dem Partner Siemens, der die Planung und Errichtung des gesamten Kraftwerks verantwortet, für den Bau des aus zwei Blöcken bestehenden Kraftwerks unterzeichnet. Die hocheffiziente und hochflexible Anlage, die Strom und Dampf in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, soll einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent haben. Das Projektvolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Mit dem neuen Kraftwerk stellt Evonik zudem langfristig die wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung für den Chemiepark Marl, den größten Produktionsstandort von Evonik, sicher. Für die Produktion im Chemiepark ist neben der Stromerzeugung insbesondere die Dampferzeugung wichtig. Durch die hochflexible Laststeuerung kann die Anlage einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz auszugleichen – ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende.

2.7 Entwicklung in den Regionen

Weltweit tätig

Im Geschäftsjahr 2019 erzielten wir 83 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands.

Der Umsatz in Westeuropa verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 5.531 Millionen €. Alle drei Chemiesegmente steuerten geringere Umsätze bei. Der Anteil Westeuropas am Konzernumsatz betrug 42 Prozent.

Westeuropa war erneut der Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit. Die Sachinvestitionen lagen mit 547 Millionen € über dem Vorjahreswert von 424 Millionen €. In Antwerpen (Belgien) wurden im Sommer 2019 die Kapazitäten für pyrogene Kieselsäuren erweitert. In Marl errichten wir einen neuen Anlagenkomplex für den Spezialkunststoff Polyamid 12, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll.

In Osteuropa erhöhte sich der Umsatz um 3 Prozent auf 814 Millionen €. Die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials steuerten hierzu höhere Umsätze bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag bei 6 Prozent.

In der Region Naher Osten & Afrika ging der Umsatz um 9 Prozent auf 355 Millionen € zurück, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 3 Prozent.

Umsatz in Amerika gehalten

In Nordamerika erreichte der Umsatz mit 2.952 Millionen € die Vorjahreshöhe. Hierbei wurden geringere Umsätze aus dem Segment Performance Materials von höheren Umsätzen der Wachstumssegmente ausgeglichen. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz betrug 23 Prozent. Die Sachinvestitionen lagen mit 137 Millionen € unter dem Vorjahreswert (199 Millionen €).

In Mittel- & Südamerika ging der Umsatz um 3 Prozent auf 591 Millionen € zurück, entsprechend einem Anteil von 5 Prozent am Konzernumsatz.

Höherer Umsatz in Asien-Pazifik

Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik Nord stieg um 4 Prozent auf 2.042 Millionen €. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency steuerten hierzu erfreuliche Umsatzzuwächse bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag bei 16 Prozent. Die Sachinvestitionen betrugen 66 Millionen €.

In Asien-Pazifik Süd nahm der Umsatz um 3 Prozent auf 823 Millionen € ab, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 6 Prozent. Die Sachinvestitionen betrugen 70 Millionen €; der Vorjahreswert von 303 Millionen € betraf vor allem die Errichtung des World-Scale-Anlagenkomplexes für Methionin, der Mitte 2019 in Betrieb ging.

  

  

2.8 Ertragslage

Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten leicht über Vorjahr

Der Umsatz ging bei leicht geringeren Verkaufsmengen und -preisen um 1 Prozent auf 13,1 Milliarden € zurück. Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich auch infolge von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten. Das Bruttoergebnis verminderte sich insgesamt um 8 Prozent auf 3,7 Milliarden €. Die Erfolge unseres laufenden Kosteneinsparungsprogramms SG&A 2020 trugen wesentlich zum Rückgang der Vertriebskosten und der allgemeinen Verwaltungskosten bei. Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen auch infolge einer zielgerichteteren Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurück. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich insbesondere infolge von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen aufgrund der Neueinschätzung von Rückstellungen für das Programm SG&A 2020. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen insbesondere aufgrund niedrigerer Aufwendungen für Restrukturierung sowie geringerer Projektaufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf von Unternehmen zurück. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern erhöhte sich vor allem aufgrund eines geringeren Saldos der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen um 4 Prozent auf 1.086 Millionen €.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern

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Veränd.
in Millionen € 2018 2019 in %
Umsatzerlöse 13.267 13.108 -1
Kosten der umgesetzten Leistungen -9.271 -9.413 2
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.996 3.695 -8
Vertriebskosten -1.563 -1.511 -3
Forschungs- und Entwicklungskosten -437 -428 -2
Allgemeine Verwaltungskosten -599 -568 -5
Sonstige betriebliche Erträge 223 359 61
Sonstige betriebliche Aufwendungen -581 -466 -20
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 10 5 -50
Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.049 1.086 4
Finanzergebnis -155 -132 -15
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 7
Ertragsteuern -186 -180 -3
Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 9
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 450
Ergebnis nach Steuern 954 2.127 123
davon Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21 -5
Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 932 2.106 126

Vorjahreszahlen angepasst.

Erheblich höheres Konzernergebnis

Das Finanzergebnis beinhaltet Sondereinflüsse von 53 Millionen € gegenüber -3 Millionen € im Vorjahr. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich um 7 Prozent auf 954 Millionen €. Die Ertragsteuern lagen in etwa auf der Höhe des Vorjahres. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten enthielt das Methacrylatgeschäft und lag infolge des hohen Veräußerungsergebnisses erheblich über dem Vorjahr. Die Anteile anderer Gesellschafter betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen.

Das Konzernergebnis stieg vor allem infolge des Ergebnisses aus der Abgabe des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €.

2.9 Finanzlage

Zentrales Finanzmanagement

Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Evonik-Konzerns und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande), aufgenommen. Deren Verbindlichkeiten werden vollständig von der Evonik Industries AG garantiert. Zur Reduzierung von externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um daraus über konzerninterne Darlehen Finanzbedarfe in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt. Evonik verfügt über ein flexibles Finanzierungsinstrumentarium zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für laufende Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden.

Solides Investment-Grade-Rating bestätigt

2019 haben sowohl Moody's als auch Standard & Poor's (S&P) ihre Bonitätseinstufungen der Evonik Industries AG bestätigt. Moody's stuft Evonik unverändert mit Baal und S&P unverändert mit BBB+ ein – bei jeweils stabilem Ausblick. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist zentraler Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie. Wir sichern uns damit Zugang zu einer breiten Investorenbasis bei adäquaten Finanzierungsbedingungen und erhalten damit unsere finanzielle Flexibilität. Ein solides Investment-Grade-Rating bietet Banken, Investoren, Kunden und Lieferanten eine verlässliche Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit Evonik.

Ansprechender Free Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten verringerte sich um 122 Millionen € auf 1.352 Millionen €. Dieser Rückgang resultiert maßgeblich aus einmaligen Steuerzahlungen in Höhe von 245 Millionen € aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts. Ohne diesen zur Vorbereitung der Desinvestition notwendigen Sachverhalt ergibt sich ein Anstieg um 123 Millionen €. Positiv wirkten sich vor allem ein spürbarer Abbau des Nettoumlaufvermögens sowie die erstmalige Anwendung von IFRS 16 (142 Millionen €) aus.

Analog verhält sich die Veränderung des Free Cashflow: Während dieser infolge der einmaligen Steuerzahlungen um 54 Millionen € auf 472 Millionen € zurückging, verbesserte sich der Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts um 191 Millionen € auf 717 Millionen €. Zu dieser erfreulichen Entwicklung der Innenfinanzierung aus der operativen Geschäftstätigkeit trug auch eine Reduzierung der Investitionsauszahlungen um 68 Millionen € bei.

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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in Millionen € 2018 2019
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.474 1.352
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -948 -880
Free Cashflow (nach Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts) 526 472
nachrichtlich: Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts 526 717
Cashflow aus übriger Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 64 635
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -798 -848
Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten 194 -86
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -14 173

Vorjahreszahlen angepasst.

Aus der übrigen Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelzufluss von 635 Millionen €, hierbei wurde der Effekt aus der Einzahlung aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts durch die Anlage eines Teils des Veräußerungserlöses in kurzfristige Wertpapiere gemindert.

Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 848 Millionen €, im Wesentlichen durch die Zahlung der Dividende von 536 Millionen € für das Geschäftsjahr 2018.

  

  

Nettofinanzverschuldung signifikant zurückgeführt

Die Nettofinanzverschuldung konnte gegenüber dem 1. Januar 2019 signifikant um 1.432 Millionen € auf 2.141 Millionen € zurückgeführt werden. Dies resultiert maßgeblich aus dem erhaltenen Kaufpreis für das Methacrylatgeschäft sowie dem verbesserten Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out dieses Geschäfts. Gegenläufig wirkten unter anderem die Steuerzahlungen aus dem Carve-out, die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2018 (536 Millionen €) sowie die Übernahme von Anteilen an der Vivawest aus dem CTA12 (Evonik Pensionstreuhand e.V.), die im Rahmen der Strategieänderung für das Pensionsvermögen erfolgte.

12 Contractual Trust Arrangement.

Nettofinanzverschuldung

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in Millionen € 31.12.2018 01.01.20191) 31.12.2019
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten2) -3.683 -4.228 -3.712
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten2) -230 -351 -806
Finanzverschuldung -3.913 -4.579 -4.518
Flüssige Mittel 988 988 1.165
Kurzfristige Wertpapiere 8 8 1.203
Sonstige Geldanlagen 10 10 9
Finanzvermögen 1.006 1.006 2.377
Nettofinanzverschuldung laut Bilanz -2.907 -3.573 -2.141

1) Anpassung durch Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019: Zugang von Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von 666 Millionen €.
2) Ohne Derivate, ohne Verbindlichkeiten aus Rückerstattung für Rabatt- und Bonusvereinbarungen und ohne Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern.

Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument

Die Finanzverschuldung von 4.518 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus sechs Anleihen mit einem Buchwert von 3.637 Millionen €, Verbindlichkeiten aus Leasing von 650 Millionen €, Bankkrediten von 150 Millionen € und sonstigen Finanzschulden von 81 Millionen €. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 5 Milliarden € war zum Bilanzstichtag mit 3,15 Milliarden € in Anspruch genommen.

Anleihen

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Nominal-
volumen
in Millionen €
Rating
(S&P / Moody's)
Fälligkeit Zinskupon
in Prozent
Ausgabekurs
in Prozent
Evonik Industries AG          
Festverzinsliche Anleihe 2013/20201) 500 BBB+ / Baa1 08.04.2020 1,875 99,185
Festverzinsliche Anleihe 2015/20231) 750 BBB+ / Baa1 23.01.2023 1,000 99,337
Hybridanleihe 2017/2077 500 BBB- / Baa3 07.07.2077 2,125 99,383
Evonik Finance B.V.          
Festverzinsliche Anleihe 2016/20211) 650 BBB+ / Baa1 08.03.2021 0,000 99,771
Festverzinsliche Anleihe 2016/20241) 750 BBB+ / Baa1 07.09.2024 0,375 99,490
Festverzinsliche Anleihe 2016/20281) 500 BBB+ / Baa1 07.09.2028 0,750 98,830

1) Unter dem Emissionsprogramm begeben.

Die originären Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind zu rund 95 Prozent auf Euro denominiert (Vorjahr: 97 Prozent). Unter Berücksichtigung von zu Finanzierungszwecken abgeschlossenen Währungsderivaten lauten rund 72 Prozent der Finanzverbindlichkeiten auf Euro, 13 Prozent auf Singapur-Dollar (SGD), 12 Prozent auf US-Dollar und 3 Prozent auf andere Währungen.

  

  

Weiterhin starke Liquiditätsposition

Evonik verfügte am 31. Dezember 2019 über flüssige Mittel von 1.165 Millionen € und kurzfristige Wertpapiere von 1.203 Millionen €. Daneben steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € zur Verfügung. Die im Juni 2017 abgeschlossene Linie hat nach Ausübung einer zweiten und letzten Verlängerungsoption im Juni 2019 eine Laufzeit bis Juni 2024. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2019 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten.

Darüber hinaus bestehen aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse Kreditlinien, von denen per 31. Dezember 2019 ein Betrag von 408 Millionen € nicht in Anspruch genommen war.

Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen auf solidem Niveau

Pensionsrückstellungen stellen in etwa die Hälfte unserer Gesamtverschuldung (Summe aus Finanzverschuldung und Pensionsrückstellungen) dar. Sie sind langfristig und abhängig vom Abzinsungssatz. Gegenüber dem Jahresende 2018 sind die Pensionsrückstellungen um 235 Millionen € auf 3.967 Millionen € angestiegen. Der durch den gesunkenen Rechnungszins bedingte Anstieg des Barwertes der Pensionsverpflichtungen wurde durch eine robuste Performance des Planvermögens sowie die Abgabe von Pensionsrückstellungen im Rahmen des Verkaufs des Methacrylatgeschäfts größtenteils kompensiert. Der Ausfinanzierungsgrad13 der Pensionsverpflichtungen liegt zum Bilanzstichtag mit 68 Prozent weiterhin auf einem soliden und im Industrievergleich üblichen Niveau.

13 Verhältnis Planvermögen zu Pensionsverpflichtungen.

Sachinvestitionen deutlich unter Vorjahresniveau

Investitionsprojekte sollen zur Wertsteigerung beitragen und zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen. Daher expandiert Evonik in der Spezialchemie in Geschäfte und Märkte, die weiter ausgebaut werden sollen oder in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind. Jedes Projekt muss sich umfangreichen wirtschaftlichen und strategischen Analysen unterziehen. Der Anspruch von Evonik an sämtliche Projekte ist eine Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten. Bei dem Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Projekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft.

Die Sachinvestitionen14 haben wir 2019 als Reaktion auf ein schwächeres wirtschaftliches Umfeld um 13 Prozent auf 842 Millionen € verringert. Aufgrund von Zahlungszielen erfolgen die Auszahlungen für Sachinvestitionen grundsätzlich zeitlich leicht versetzt. Im Berichtszeitraum betrugen die Auszahlungen für Sachinvestitionen 880 Millionen € (Vorjahr: 948 Millionen €).

Mit 44 Prozent bzw. 31 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf die Wachstumssegmente Resource Efficiency sowie Nutrition & Care, 18 Prozent wurden im Segment Services und 6 Prozent im Segment Performance Materials investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 65 Prozent in Westeuropa, gefolgt von Nordamerika mit 16 Prozent und Asien-Pazifik Süd und Asien-Pazifik Nord mit jeweils 8 Prozent.

14 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

Bedeutende im Jahr 2019 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte

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Segment Ort Projekt
Nutrition & Care Jurong Island (Singapur) Bau eines Produktionskomplexes für Methionin
  Blair (Nebraska, USA) Gründung eines Joint Venture sowie Bau einer Produktionsanlage für Algenöl
Resource Efficiency Antwerpen (Belgien) Kapazitätserweiterung Silica-/Silane-Verbund
Performance Materials Marl Kapazitätserweiterung ITDA-Anlage (Isotridecanol)

Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel 2.6 Entwicklung in den Segmenten.

Die Finanzinvestitionen betrugen 436 Millionen €. Sie betrafen vor allem die Übertragung von Anteilen an der Vivawest aus dem CTA an Evonik im Rahmen der Strategieänderung für das Pensionsvermögen.

2.10 Vermögenslage

Höhere Bilanzsumme

Zum 31. Dezember 2019 stieg die Bilanzsumme um 1,7 Milliarden € auf 22,0 Milliarden €. Das langfristige Vermögen erhöhte sich um 0,7 Milliarden € auf 15,4 Milliarden €. Dabei wurde der Abgang der langfristigen Vermögenswerte des Methacrylatgeschäfts durch den Zugang von Nutzungsrechten an geleasten Vermögenswerten durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 sowie höhere finanzielle Vermögenswerte mehr als kompensiert. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen betrug 70 Prozent (Vorjahr: 72 Prozent); es ist fristenkongruent finanziert.

Das kurzfristige Vermögen nahm um 1,0 Milliarden € auf 6,6 Milliarden € zu. Hauptgrund hierfür ist der Eingang des Veräußerungserlöses aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts, der zu einem Anstieg der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und flüssigen Mittel führte. Gleichzeitig verringerten sich die Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ebenfalls infolge des Abgangs des Methacrylatgeschäfts. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich auf 30 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent).

  

  

Das Eigenkapital15 stieg um 1,2 Milliarden € auf 9,1 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 39 Prozent auf 41 Prozent. Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich leicht auf 9,4 Milliarden €. Hierzu trug vor allem der erstmalige Ausweis der Verbindlichkeiten aus Leasing im Zuge der Erstanwendung von IFRS 16 bei. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme ging von 45 Prozent auf 43 Prozent zurück.

15 Siehe zu den Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG Anhangziffer 6.9.

  

3. Wirtschaftliche Entwicklung
der Evonik Industries AG

  

  

Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von der Ergebnisvereinnahmung aus den Tochterunternehmen, Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit der Ergebnisgröße „Jahresüberschuss", die die genannten Effekte beinhaltet.

Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG

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in Millionen € 2018 2019
Umsatzerlöse 705 467
Andere aktivierte Eigenleistungen 2 1
Sonstige betriebliche Erträge 484 611
Materialaufwand -263 -58
Personalaufwand -415 -359
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -24 -26
Sonstige betriebliche Aufwendungen -855 -866
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit -366 -230
Beteiligungsergebnis 564 1.474
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -15 -6
Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 11 17
Zinsergebnis -136 -28
Ergebnis vor Ertragsteuern 58 1.227
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -121 -245
Ergebnis nach Steuern -63 982
Jahresfehlbetrag (-)/Jahresüberschuss (+) -63 982
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 234 -
Entnahmen aus (+)/Einstellungen in (-) andere(n) Gewinnrücklagen 365 -32
Bilanzgewinn 536 950

Die Reduzierung der Umsatzerlöse um 34 Prozent auf 467 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Umstellung von Fakturierungsprozessen beim Einkauf von Rohstoffen. Diese Rohstoffe werden nunmehr nach Vermittlung durch die Evonik Industries AG direkt von den konzerninternen Gesellschaften erworben. Entsprechend verringerte sich der Materialaufwand um 78 Prozent auf 58 Millionen €. Der Personalaufwand lag mit 359 Millionen € um 13 Prozent unter dem Wert des Vorjahres, der Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen für das Programm SG&A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb enthielt. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen auf 611 Millionen €. Hierzu trugen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 104 Millionen € sowie Währungskursdifferenzen bei. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Erträge aus Währungskursdifferenzen von 454 Millionen € (Vorjahr: 420 Millionen €) und die entsprechenden Aufwendungen von 442 Millionen € (Vorjahr: 419 Millionen €) getrennt in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 12 Millionen € (Vorjahr: 1 Million €).

Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 161 Prozent auf 1.474 Millionen €. Dieser Anstieg resultiert aus höheren Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen, die wiederum in erster Linie aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts stammen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 6 Millionen € betrafen sonstige Wertpapiere. Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 17 Millionen € wurden auf Anteile an verbundenen Unternehmen vorgenommen.

Das Zinsergebnis verbesserte sich deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von -136 Millionen € auf -28 Millionen €. Ursächlich waren im Wesentlichen die Erträge im Zusammenhang mit der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens, während sich im Vorjahr aus der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens ein Aufwand ergab. Das Zinsergebnis beinhaltet außerdem Erträge und Aufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich vor allem infolge der gestiegenen Erträge aus Gewinnabführungen sowie der erhöhten Zinserträge auf 1.227 Millionen €. Der Ertragsteueraufwand betrug 245 Millionen € nach 121 Millionen € im Vorjahr.

Die Evonik Industries AG erwirtschaftete einen handelsrechtlichen von 982 Millionen €, dies sind 1.045 Millionen € mehr als im Vorjahr.

Nach Einstellung von 32 Millionen € in andere Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 950.000.000 €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn 535.900.000 € auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. Weiterhin sollen 414.100.000 € in das Geschäftsjahr 2020 vorgetragen werden.

Bilanz Evonik Industries AG

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Aktiva    
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 69 54
Finanzanlagen 8.998 8.454
Anlagevermögen 9.067 8.508
Vorräte 6 -
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.884 3.477
Wertpapiere - 1.197
Flüssige Mittel 604 837
Umlaufvermögen 4.494 5.511
Rechnungsabgrenzungsposten 15 12
Summe Aktiva 13.576 14.031
Passiva    
Gezeichnetes Kapital 466 466
Kapitalrücklage 721 722
Gewinnrücklagen 4.246 4.278
Bilanzgewinn 536 950
Eigenkapital 5.969 6.4116
Rückstellungen 777 742
Verbindlichkeiten 6.830 6.873
Summe Passiva 13.576 14.031

Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 13,6 Milliarden € auf 14,0 Milliarden € erhöht. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen Finanzforderungen von 3,1 Milliarden € (Vorjahr: 3,6 Milliarden €) vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. In den Wertpapieren werden die Anteile an zwei Spezialfonds in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden € ausgewiesen, die 2019 erworben wurden.

Das Eigenkapital stieg vor allem infolge des hohen Jahresüberschusses um 0,4 Milliarden € auf 6,4 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 44,0 Prozent im Vorjahr auf 45,7 Prozent. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,8 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 6,6 Milliarden €) enthalten. Hiervon entfallen 4,9 Milliarden € (Vorjahr: 4,8 Milliarden €) auf verbundene Unternehmen, die weitestgehend aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 1,8 Milliarden € (Vorjahr: 1,8 Milliarden €) betreffen Kapitalmarktanleihen.

Chancen und Risiken

Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik-Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 6. Chancen- und Risikobericht.

Prognose16 für 2020

Für 2020 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen deutlichen Ergebnisrückgang im Vergleich zu dem hohen Wert von 2019. Insbesondere das Beteiligungsergebnis wird unter dem durch den Verkauf des Methacrylatgeschäfts geprägten Vorjahreswert liegen. Zudem wird es im Rahmen der Optimierung von Legalstrukturen bei unseren Beteiligungen auch 2020 zu Verschmelzungen bei Tochterunternehmen kommen. Daraus resultierende Verschmelzungsverluste werden ebenfalls zu verminderten Beteiligungserträgen führen. Weiterhin gehen wir davon aus, dass die Erträge aus der Bewertung des Deckungsvermögens unter den hohen Werten von 2019 liegen werden.

16 Zu den Annahmen siehe Kapitel 7. Prognosebericht.

Abhängigkeitsbericht

Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."

  

4. Forschung & Entwicklung

  

  

Unsere Vision: Evonik ist führend in der Innovation

Die Verbindung von Innovationskraft und Kundennähe ist für Evonik ein entscheidender Erfolgsfaktor und Motor für profitables Wachstum. In den für uns relevanten Wachstumskernen – Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care und Smart Materials – haben wir zukunftsträchtige Innovationswachstumsfelder in hochattraktiven Märkten mit überproportional hohen Wachstumsraten identifiziert und nutzen diese zur Erreichung unserer ehrgeizigen Ziele. Unsere Vision ist es, führend in der Innovation zu sein.

Wir kooperieren bereichsübergreifend mit Kunden sowie externen Partnern. Und wir setzen Anreize für Neues, damit aus guten Ideen marktreife Innovationen werden. Mit strategischen Investitionen wollen wir die Erkenntnisse aus den Wachstumsfeldern schneller und profitabler zur Marktreife bringen.

Die Forschung & Entwicklung (F&E) in unserer strategischen Innovationseinheit Creavis sowie in den Wachstumssegmenten richten wir auf diese sechs Innovationswachstumsfelder aus:

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Sustainable Nutrition: Etablierung weiterer Produkte und Services für eine nachhaltige Ernährung in der Tierhaltung und für den Menschen
Healthcare Solutions: Entwicklung neuer Materialien für Implantate und als Bestandteile von Zellkulturmedien sowie maßgeschneiderte, innovative Medikamentenformulierungen
Advanced Food Ingredients: Aufbau eines Portfolios von gesundheitsfördernden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln als Beitrag zur gesunden Ernährung
Membranes: Ausweitung der SEPURAN®-Technologie zur effizienten Gasseparation für weitere Anwendungen
Cosmetic Solutions: Entwicklung weiterer naturbasierter Produkte für kosmetische Anwendungen sowie sensorisch optimierter Formulierungen für Hautpflegeprodukte
Additive Manufacturing: Auf- und Ausbau von Produkten und Technologien in dem Bereich additive Fertigung

Mit diesen Innovationswachstumsfeldern wollen wir bis 2025 einen zusätzlichen Umsatz von mehr als 1 Milliarde € erwirtschaften.

Im Wachstumsfeld Additive Manufacturing sind wir 2019 deutlich vorangekommen. Hier wollen wir Evonik als Lösungsanbieter für „ready-to-use" Hochleistungsmaterialien positionieren. Mithilfe der im Januar 2019 akquirierten Technologie von Structured Polymers Inc., Austin (Texas, USA), zur Herstellung von speziellen Polymerpulvern haben wir ein neuartiges Copolyester-Elastomer-Pulver in den Markt eingeführt. Das neue Material verhält sich flexibel und zäh zugleich und ergänzt unsere Produktpalette für pulverbasierte 3D-Druck-Technologien.

Über ihre Venture-Capital-Einheit investierte Evonik darüber hinaus in ein israelisches Software-Start-up, das Industrieunternehmen bei der Einführung des 3D-Drucks unterstützt. Die Software von Castor Technologies Ltd., Kfar Hess (Israel), prüft die Druckbarkeit eines Bauteils, das ideale Druckmaterial und ermittelt Produktionskosten sowie Vorlaufzeiten. Das hilft Herstellern bei der Entscheidung, ob und wie sie 3D-Druck auf ihre Produktionsprozesse anwenden können. Mit dieser Investition erhält Evonik die Möglichkeit, künftig auch Dienstleistungen anzubieten, die Kunden erlauben, die Druckbarkeit ihrer Bauteile zu testen.

Eine weitere strategische Kooperation im Wachstumsfeld Additive Manufacturing erfolgte durch das Venture-Investment in das chinesische Start-up Meditool (Shanghai) Enterprise Co., Shanghai (China), das Implantate für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie herstellt. Meditool entwickelt eigene Hardware- und Softwaresysteme, die Bilder gängiger Magnetresonanztomografen (MRT) und Computertomografen (CT) direkt lesen und verarbeiten können. Aus diesen Daten generiert die Software ein druckbares 3D-Modell und sendet es an einen Drucker. Dieser fertigt die Implantate im 3D-Druck mit dem von Evonik gelieferten Hochleistungspolymer Polyetheretherketon (PEEK).

Erfolgreiches Innovationsmanagement

Neue Produkte und Verfahren sichert Evonik mit einer umfassenden Patentstrategie ab. Den Wert und die Qualität unseres Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2019 wurden rund 225 Patente neu eingereicht. Der patentgeschützte17 Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens betrug rund 47 Prozent. Im Jahr 2019 erzielte Evonik 13 Prozent des Konzernumsatzes mit Produkten und Anwendungen, die jünger sind als fünf Jahre. 2019 gingen die Aufwendungen für F&E aufgrund unserer kontinuierlichen zielorientierteren Steuerung um 2 Prozent auf 428 Millionen € zurück.

Die Steuerung der F&E-Projekte erfolgt über den bei Evonik entwickelten mehrstufigen Prozess „Idea-to-Profit", mit dem wir eine Idee von der systematischen Entwicklung bis zur profitablen Vermarktung begleiten.

Unsere Innovationspipeline umfasst grundlegend neue Geschäftsoptionen ebenso wie die Sicherung oder perspektivische Erweiterung bestehender Aktivitäten. Produkt- und Prozessinnovationen sowie Geschäftsmodell- und Systeminnovationen stehen gleichermaßen im Fokus. Wir richten unser Projektportfolio differenziert an der Strategie der jeweiligen Geschäftseinheiten aus und fokussieren uns auf Wachstumsbereiche mit hohen Nachhaltigkeitsvorteilen.

17 Produktumsätze gelten dann als geschützt, wenn mindestens ein relevantes Schutzrecht weltweit aktiv ist.

  

  

Zielgerichtete Forschung & Entwicklung

Rund 85 Prozent unserer F&E-Aufwendungen entfallen auf die drei produzierenden Chemiesegmente. Dazu zählen vor allem Forschungsaktivitäten, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind sowie auf die Entwicklung neuer Geschäfte. Ein überdurchschnittlicher Anteil unserer F&E-Mittel fließt in die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency. Das Segment Performance Materials fokussiert sich auf Prozess- und Produktoptimierungen.

  

  

Creavis konzentriert sich auf mittel- und langfristige Innovationsprojekte, die die Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns unterstützen und neue Geschäftsoptionen eröffnen. Zudem identifiziert Creavis Zukunftsthemen und dient dem Konzern als interner Inkubator. Mithilfe der Szenario-Methode haben Wissenschaftler des Unternehmens Zukunftsbilder für die Spezialchemie erarbeitet. Die Ergebnisse der weltweit größten Studie dieser Art über die Zukünfte der Spezialchemie will Evonik nutzen, um Innovationen frühzeitig und zielgerichtet anzustoßen. Außerdem können langfristige Strategien an den Szenarien gemessen und weiterentwickelt werden. Innovationsprojekte, die einen organisationsübergreifenden Charakter haben, werden in Projekthäusern bearbeitet. Die Experten der an einem Projekthaus beteiligten Organisationseinheiten kommen in der Regel für drei Jahre zusammen und arbeiten gemeinsam an den Entwicklungsthemen des jeweiligen Projekthauses.

Das 2018 innerhalb des R&D Hubs in Singapur gegründete zwölfte Projekthaus „Tissue Engineering" beschäftigt sich mit neuen Lösungen zum Wachstum von Zellgeweben und unterstützt das Innovationswachstumsfeld Healthcare Solutions. Ziel sind Materialien für biologische Implantate in der Medizin. Für das Innovationswachstumsfeld Cosmetic Solutions werden optimierte Ansätze für Hautmodelle mit besserer Vorhersagekraft und Skalierung bei gleichzeitig exzellenter Reproduzierbarkeit erforscht, die ihren Einsatz zu Forschungs- und Testzwecken im Labor finden, um damit zum Beispiel neue kosmetische Wirkstoffe, Reinigungsmittel oder auch Chemikalien zu prüfen.

Evonik und Siemens haben das gemeinsame Forschungsprojekt Rheticus II gestartet. Ziel ist eine effiziente und leistungsfähige Versuchsanlage, die mithilfe von Bakterien Spezialchemikalien erzeugt – aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser sowie Strom aus erneuerbaren Quellen. In Rheticus I haben die beiden Unternehmen zwei Jahre lang die Grundlagen für die technische Machbarkeit dieser künstlichen Fotosynthese aus Bioreaktor und Elektrolyseur entwickelt. Evonik und Siemens führen nun die beiden bislang noch getrennten Anlagenteile in einer Versuchsanlage am Evonik-Standort Marl zusammen.

Zugang zu innovativen Technologien und neuen Geschäftsoptionen sichert sich Evonik auch durch ihre Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten. 2019 hat Evonik einen zweiten Fonds für Wagniskapital aufgelegt. Mit einer Einlage von 150 Millionen € wird das Gesamtvolumen auf 250 Millionen € mehr als verdoppelt. Gezielt investieren wir in spezialisierte Technologiefonds und Start-ups mit strategischem Bezug zum Konzern. So erhalten wir in sehr frühen Phasen Einblicke in innovative Entwicklungen. Seit 2012 sind wir mehr als 30 Beteiligungen eingegangen. 2019 investierte Evonik, neben den Beteiligungen zur Stärkung des Wachstumsfelds Additive Manufacturing, unter anderem auch in Modern Meadow, New Jersey (USA). Die richtungsweisende Technologie von Modern Meadow produziert über einen Fermentationsprozess mit Hefezellen tierfreies Kollagen, ein Protein, das ein natürlicher Bestandteil von Tierhäuten ist. Das nach dieser biotechnologischen Methode produzierte nicht tierische Material ähnelt stärker natürlichem Leder als synthetisch hergestellte Ersatzprodukte, da es mit Kollagen den Hauptstrukturbestandteil von Rindsleder enthält.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens sehen wir in der Innovationskultur. Dazu gehören Engagement, Leidenschaft und Durchhaltevermögen, aber bei mangelnder Erfolgsperspektive auch die Kraft zum Beenden von FEE-Projekten sowie der konstruktive Umgang mit Fehlern. Vor diesem Hintergrund verstehen wir uns als offenes, lernendes Unternehmen.

F&E bei Evonik

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2019
F&E-Aufwand 428 Millionen €
F&E-Quote 3,3 %
Umsatz mit neuen Produkten und Anwendungen jünger als fünf Jahre rund 13 %
Patentgeschützter Umsatz 47%
Anzahl neu eingereichter Patente rund 225
Bestand Patente und Patentanmeldungen rund 24.000
Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen rund 6.900
F&E-Mitarbeiter rund 2.560
F&E-Standorte 38

  

5. Nachhaltigkeit

  

  

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Anspruch von Evonik ist, das weltweit beste Spezialchemieunternehmen zu werden. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ ist Ausdruck dieser Ambition. Immer mehr Kunden erwarten, dass wir sie bei der Entwicklung ressourcenschonender Anwendungen unterstützen und bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele begleiten. Das geht Hand in Hand mit unserer Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und die Gesellschaft.

Zahlreiche Selbstverpflichtungen und Engagements

Evonik hat sich zur Einhaltung international anerkannter Standards sowie eigener, darüber hinausgehender Leitlinien und Verhaltensgrundsätze verpflichtet. Dazu zählen beispielsweise die zehn Prinzipien des UN Global Compact. Außerdem engagieren wir uns in zahlreichen Netzwerken, wie der Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland „Chemie3" oder im Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD). Zusammen mit dem Verhaltenskodex bilden unsere Global Social Policy, unsere Werte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität und die Menschenrechtliche Grundsatzerklärung des Vorstandes den Rahmen für die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Evonik.

Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ in der Umsetzung

Im Februar 2019 hat der Vorstand unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ verabschiedet, die wir nun ausgestalten und umsetzen. Wichtige Elemente sind die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse, ein CO2-Preis für sämtliche Investitionen sowie ehrgeizige Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Einführung eines globalen Wassermanagements.

Transparenz und Messbarkeit haben hohen Stellenwert

Dem wachsenden Interesse wesentlicher Stakeholder an unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten entsprechen wir mit umfassender Transparenz und fundierten Analysemethoden. Mit unserer Nachhaltigkeitsanalyse 2.0 wollen wir den Geschäftserfolg von Produkten und Lösungen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, sichtbar machen. 2019 haben wir diese erstmals entsprechend der im Vorjahr weiterentwickelten und extern geprüften Methodik angewendet.

Darüber hinaus ist es für Evonik als Industrieunternehmen wichtig, sich intensiv mit den Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auseinanderzusetzen. Im Rahmen einer Wirkungsanalyse messen und bewerten wir regelmäßig die direkten und indirekten Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Damit zeigen wir auch den gesellschaftlichen Mehrwert auf, den die Unternehmenstätigkeit von Evonik bedeutet.

Intensiver Dialog mit Stakeholdern

Der Austausch mit unseren Stakeholdern ist uns wichtig, um unterschiedliche Perspektiven besser verstehen zu können und eigene Positionen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Erkenntnisse und Impulse aus Stakeholderdialogen helfen uns, sich abzeichnende Marktentwicklungen und Trends frühzeitig zu erkennen. So können wir Produkte und Lösungen passgenau an den Anforderungen von Kunden und Märkten ausrichten.

Für den Dialog mit unseren Stakeholdern nutzen wir unterschiedliche Formate. Dazu zählte 2019 beispielsweise ein Erfahrungsaustausch zur „Faszination Innovation" mit ausgewählten Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Nicht-regierungsorganisationen. Unsere Stakeholderkonferenz „Evonik-Perspektiven" mit rund 150 Stakeholdern stand unter dem Leitgedanken „Die Zukunft läuft rund – Circular Economy als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland".

Rückmeldungen aus diesen Dialogen nutzen wir auch dazu, unsere Wesentlichkeitsanalyse zu validieren, die Relevanz von Themen zu bestätigen und gegebenenfalls anzupassen. Durch diese regelmäßige Überprüfung streben wir eine kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung unseres Stakeholder-Engagements an. Die nach Ansicht aller Stake-holdergruppen drei wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für Evonik sind „Nachhaltigere Produkte/Lösungen für unsere Kunden", „Klimawandel" sowie „Effizienter Umgang mit knappen Ressourcen/Circular Economy". Auf diese Themen wollen wir uns künftig noch stärker fokussieren.

5.1 Mitarbeiter

Mitarbeiter bilden das Fundament unseres Erfolgs

Bei Evonik steht der Mensch im Mittelpunkt der Arbeitswelt. Unsere Mitarbeiter sind die Grundlage für unseren Erfolg. Ihre fachliche Qualifikation und ihr Engagement zeichnen sie aus und machen Evonik stark.

Evonik hat den Anspruch, das beste Spezialchemieunternehmen der Welt zu werden. Dazu entwickeln wir uns auch als Arbeitgeber kontinuierlich weiter. Denn unser Ziel erreichen wir nur mit erstklassig qualifizierten, motivierten und gesunden Mitarbeitern.

Weltweite Steuerung

Im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses stellen wir sicher, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Personalarbeit im Einklang von Wesentlichkeitsanalyse und Personalstrategie erfolgt. Unsere Personalstrategie umfasst die Themenfelder „Gewinnung", „Entwicklung", „Leistung", „Bindung" und „Führung". Zur Erfolgsmessung nutzen wir ein globales HR-Kennzahlensystem.

Oberstes HR-Entscheidungsgremium ist das Executive Committee HR. Es verabschiedet die globale HR-Strategie und trifft Entscheidungen zur konzernweiten HR-Organisation. Das Gremium setzt sich aus dem Personalvorstand, den Arbeitsdirektoren der Segmente sowie den Leitern Corporate Talent- und Business Management zusammen. Die Entwicklung von Konzernführungskräften ist direkt dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet.

Gezieltes Talentmanagement

Klare Prozesse, systematische Job-Rotationen und hochwertige Entwicklungsprogramme sind maßgeblich für die Entwicklung künftiger Top-Führungskräfte. Auf Personalklausuren mit Vorstandsbeteiligung werden Potenzialeinschätzungen, Nachfolgeszenarien und Entwicklungsbedarfe von Talenten bei Evonik regelmäßig diskutiert und bewertet. Eine differenzierte Entwicklungslandschaft berücksichtigt gleichermaßen Managementanforderungen, Führungsthemen und persönliche Erwartungen. Mentoringprogramme und themenspezifische Initiativen runden das Angebot ab.

Von unseren Führungskräften (Executives) erwarten wir, dass sie unsere Konzernwerte Performance, Trust, Openness und Speed in vorbildlicher Weise leben und das Unternehmen auch in seiner Kultur weiterentwickeln. Für diese Zielgruppe haben wir eine Lernreise zu Digital- und Start-up-Unternehmen in Deutschland und den USA etabliert.

Attraktivität als Arbeitgeber

Zu den Kernanforderungen moderner Personalarbeit gehört, die besten Talente für uns zu gewinnen und zu entwickeln. Entsprechend wichtig ist uns, für ein attraktives Arbeitsumfeld zu sorgen und unsere faire, erfolgsorientierte Vergütung durch zusätzliche Leistungen und Anreize zu ergänzen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Erfolgreiche Arbeitgebermarke

Unsere globale Kampagne zur Arbeitgebermarke #HumanChemistry rückt unsere Mitarbeiter selbst in den Mittelpunkt und macht sie zu den wichtigsten Botschaftern des Unternehmens. Persönliche und lebensnahe Einblicke in die Arbeitswelt bei Evonik sind auf unserer Karriereseite unter #HumanChemistry abrufbar. Den Erfolg unserer Arbeitgebermarke messen wir sowohl über das Abschneiden in externen Arbeitgeber-Rankings als auch über interne Mitarbeiterbefragungen. Eine weitere Kennzahl, mit der wir unsere Arbeitgeber-Attraktivität messen, ist für uns die Frühfluktuation18.

Im Rahmen unserer fünften konzernweiten Mitarbeiterbefragung (MAB) im November 2018 waren rund 35.000 Mitarbeiter19 aufgerufen, eine anonyme Einschätzung ihres Arbeitsumfelds abzugeben. Über ein neu eingeführtes Befragungsinstrument ermöglichen wir unseren Führungskräften, die Entwicklung des Meinungsbildes im Nachfeld unserer MAB zu verfolgen. Das betrifft die Wirkungskontrolle eingeleiteter Maßnahmen ebenso wie die Wahrnehmung priorisierter Themenschwerpunkte. 2019 wurden über 25 solcher punktuellen Befragungen durchgeführt. Die Themen reichen von einem Monitoring unseres 2019 neu eingeführten Performance-Management-Systems bin hin zu Nutzererfahrungen bei unseren IT-Anwendungen. Alles das trägt zu einer lebhaften Feedbackkultur im Unternehmen bei.

18 Eigenkündigung neu eingestellter Mitarbeiter innerhalb des ersten Jahres.
19 Einschließlich der Mitarbeiter des im Juli 2019 abgegebenen Methacrylatgeschäfts.

Neues Performance-Management-System

Zu Jahresbeginn 2019 hat Evonik weltweit ein neues Performance-Management-System eingeführt. Der Ansatz konzentriert sich auf kontinuierlichen Dialog, Leistungsförderung und konsequenten Bürokratieabbau. Ab 2020 werden auch die Mitarbeiter im Vertriebsaußendienst das neue System nutzen, wovon wir uns eine weitere Verschlankung unserer Personalprozesse erhoffen.

Langfristige Arbeitsplätze

Wir möchten unseren Mitarbeitern zur Erhöhung ihrer Planungssicherheit einen attraktiven Vertragsstatus bieten. Daher sind über 95 Prozent unserer Beschäftigten weltweit mit unbefristeten Verträgen ausgestattet. Zur Überbrückung kurzfristiger bzw. temporärer Engpässe arbeiten wir in Deutschland mit Zeitarbeitsunternehmen zusammen. Diese müssen eine gültige Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung nachweisen. Da in der chemischen Industrie ein großer Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern besteht, sind hier im Vergleich zu anderen produzierenden Branchen weniger Leiharbeitnehmer eingesetzt. Bei Evonik war der Anteil von Leiharbeitnehmern an der Gesamtbelegschaft in Deutschland zum 31. Dezember 2019 gering.

Mitarbeiter nach Vertragsstatus

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2018 2019
Beschäftigte 32.623 32.423
davon Stammpersonal unbefristet 29.406 29.568
davon Stammpersonal befristet 1.828 1.594
davon Auszubildende/Trainees1) 1.389 1.261

Vorjahreszahlen angepasst.

1) Einschließlich eines Anteils Auszubildender im Ausland und Auszubildender mit Evonik-Vertrag für Dritte.

Auszeichnungen 2019

Zum zweiten Mal in Folge erhielt unser Unternehmen die Auszeichnung „Leading Employer" in Deutschland und ist Branchenbester in der Chemie. In China ist Evonik 2019 erneut unter den beliebtesten Arbeitgebern gelistet (Top Employer Institute).

Mitarbeiterbefragung 2018

Unsere Mitarbeiterbefragung (MAB) im November 2018 umfasste Themenbereiche wie „Unser Unternehmen", „Team & Zusammenarbeit" oder „Innovation & Kundenorientierung". Die Beteiligungsquote war mit 85 Prozent sehr hoch. Nach einer detaillierten Analyse der Befragungsergebnisse haben wir seitdem über 2.000 Maßnahmen abgeleitet und weltweit zahlreiche Workshops zur Ergebniskommunikation durchgeführt.

Auf gute Bindung und hohe Mitarbeiterzufriedenheit weist die im Vergleich zu anderen Unternehmen geringe Fluktuationsrate bei neu eingestellten Mitarbeitern hin.

Kennzahlen zur Arbeitgeberbindung

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2018 2019
Fluktuationsrate in % 6,7 5,2
Frühfluktuationsrate in % 0,9 0,9
Durchschnittliche Konzernzugehörigkeit in Jahren 14,5 14,8

Vorjahreszahlen angepasst.

Weltweit geltende Vergütungsrichtlinien

Eine faire, markt- und leistungsgerechte Vergütung ist weltweit in unseren Personalinstrumenten verankert. Unsere Grundsätze der Vergütungsgestaltung sind in konzernweit geltenden Rahmenrichtlinien zur Vergütung und zu Nebenleistungen definiert. Die Vergütung orientiert sich an Kriterien wie Verantwortung, Kompetenzen und Erfolg. Personenbedingte Merkmale wie Geschlecht, Alter etc. spielen keine Rolle.

In Deutschland gelten für nahezu 100 Prozent, weltweit für etwa 70 Prozent unserer Mitarbeiter kollektivrechtliche Vereinbarungen zur Vergütung. An fast allen Standorten bzw. Gesellschaften gibt es leistungs- bzw. erfolgsorientierte Anreizsysteme.

Evonik schränkt weder das Recht der Mitarbeiter auf Versammlungsfreiheit noch das Recht auf Kollektivverhandlungen ein. Dies gewährleisten wir auch in Ländern, in denen die Koalitionsfreiheit staatlich nicht geschützt ist. In allen Regionen, in denen Evonik tätig ist, bieten wir unseren Mitarbeitern freiwillige soziale Leistungen an.

Darüber hinaus haben wir unseren Mitarbeitern in Deutschland, den USA, China, Belgien und Singapur auch 2019 wieder die Teilnahme an dem Mitarbeiter-Aktienprogramm „Share" angeboten. Die Beteiligungsquote erreichte 2019 mit 37 Prozent erneut ein hohes Niveau.

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Evonik legt Wert auf eine familienfreundliche und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Kern unseres Ansatzes ist das Angebot an flexiblen Arbeitszeitmodellen, die Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie der Pflege naher Angehöriger. In diesem Jahr erhielten wir erneut das Zertifikat des Audits „berufundfamilie" der Hertie-Stiftung. Mit zahlreichen Angeboten fördern wir die körperliche und geistige Fitness unserer Mitarbeiter. 2019 haben wir in unseren Mitarbeiterrestaurants an allen deutschen Standorten unser Ernährungskonzept ausgebaut, das auf eine Sensibilisierung für gesunde Ernährung abzielt. Weltweit bieten viele unserer Standorte außerdem diverse Sportmöglichkeiten an.

Vielfalt und Chancengleichheit

Wir sind ein internationales Unternehmen und begreifen Vielfalt (Diversity) als Chance. Diversity ist nach unserem Verständnis mehr als eine gesellschaftliche und politische Verpflichtung. Vielmehr liegt darin einer der Schlüssel zu unserem wirtschaftlichen Erfolg.

Vielfalt bereichert

Evonik ist weltweit in einer Vielzahl von Märkten vertreten. Schon deshalb ist Vielfalt für uns Normalität in der Ausrichtung unserer Unternehmenstätigkeit. Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft und Prägung bereichern unsere Teams und unser Unternehmen. Das sorgt für mehr Kreativität, Innovationsstärke und Kundennähe.

Unser Diversity Council hat den Auftrag, Vielfalt tief in der Organisation zu verankern und nach übergreifenden Kriterien weiterzuentwickeln. In dem Council vertreten sind Mitglieder des Vorstandes, Leiter der Segmente und Regionen sowie Führungskräfte verschiedener Konzerneinheiten. Weit über diesen Personenkreis hinaus ist die Förderung von Vielfalt zentraler Anspruch an jede Führungsfunktion im Konzern.

Unser Verhaltenskodex und unsere Global Social Policy untersagen die Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Behinderung. Mitarbeiter, die sich diskriminiert fühlen, haben die Möglich der Beschwerde. An jedem Standort gibt es hierzu Ansprechpartner.

Altersstruktur

Im Jahr 2019 lag das Durchschnittsalter der Evonik-Mitarbeiter bei 42 Jahren. Längere Erwerbsbiografien und geänderte Berufsanforderungen beginnen das Arbeitsleben zu verändern. Entsprechend fördern und fordern wir unsere Mitarbeiter über alle Lebensphasen hinweg, beispielsweise durch die Initiative well@work oder durch die Online-Plattform Learning and Individualized Library (LILY) für lebenslanges Lernen.

  

  

Höherer Frauenanteil

Es ist unser erklärtes Ziel, den Frauenanteil im Unternehmen weltweit und auf allen Ebenen zu erhöhen. Derzeit sind 26 Prozent unserer Mitarbeiter weiblich.

Der Anteil weiblicher Mitarbeiter in Managementfunktionen lag 2019 bei 25 Prozent. Bei der Rekrutierung von Managementfunktionen orientieren wir uns bei der Einstellung an den für uns relevanten Studiengängen und deren Geschlechterverteilung.

Kennzahlen zur Vielfalt

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2018 2019
Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft in % 26 26
Anteil Frauen in Managementfunktionen in % 24 25
Anteil Frauen im Top-Management in % 11 13
Nationalitäten 102 101

Vorjahreszahlen angepasst.

Ein umfangreiches Maßnahmenpaket unterstützt die Erreichung unserer Ziele. Dazu gehören Entwicklungsmaßnahmen, Netzwerkveranstaltungen, Mentoren- und Förderprogramme. Beispiele sind spezielle Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine neu eingeführte Jobsharing-Plattform. Das Angebot ist so gestaffelt, dass es Frauen aller Führungsebenen erreicht.

Als global agierendes Unternehmen ist uns ein breites Spektrum unterschiedlicher Nationalitäten in der Belegschaft wichtig. Derzeit beschäftigt Evonik Menschen mit 101 unterschiedlichen Nationalitäten an 195 Standorten in über 50 Ländern der Welt. Der Anteil von Mitarbeitern in Managementfunktionen, die aus anderen Ländern als Deutschland kommen, liegt bei rund 43 Prozent. Im mittleren Management beträgt er konzernweit rund 27 Prozent.

Aus-/Weiterbildung

Gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein bedeutender Wettbewerbsvorteil. Unsere Personalentwicklungsprogramme orientieren sich an den Konzernzielen sowie an künftigen Geschäftsanforderungen.

Lernstrategie zur Weiterbildung

Unsere Aktivitäten zur Aus- und Weiterbildung umfassen die Fortbildung der bestehenden Mitarbeiter sowie die Ausbildung junger Menschen. Evonik verfügt über eine Lernstrategie, die gemeinsam mit unseren Mitarbeitern entwickelt wurde. Diese umfasst zwei Angebote: das Global-Development-Portal (GDP) als zentrale Anlaufstelle für alle Lernbedarfe sowie die Learning and Individualized Library (LILY) als stets verfügbare Bibliothek von Lernressourcen.

Das GDP ist allen Mitarbeitern weltweit zugänglich und soll umfassende Transparenz hinsichtlich Lernangeboten, Kontakten und Kosten gewährleisten. Zudem tragen wir mit dem Online-Angebot der fortschreitenden Digitalisierung Rechnung. LILY hilft unseren Mitarbeitern vermittels strukturierter Lernpfade („learning journeys"), mit den Anforderungen von Beschleunigung und disruptiven Veränderungen umzugehen.

Weiterhin hohe Ausbildungsquote

Zur Sicherung der Fachkräftebedarfe, insbesondere in der Produktion und den produktionsnahen Bereichen, hat Evonik bereits 2016 die bedarfsgerechte Ausbildung eingeführt. Auf dieser Basis wurde mit der Sommerprüfung der Auszubildenden 2019 die Beschäftigungszusage für leistungswillige und leistungsfähige Auszubildende umgesetzt.

Evonik bildete 2019 in Deutschland rund 1.600 junge Menschen aus, über 400 davon für andere Unternehmen. Die Ausbildung erfolgte an 15 Standorten in 32 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen.

Mit rund 6,8 Prozent lag unsere Ausbildungsquote weiterhin über dem bundesdeutschen Durchschnitt von rund 5 Prozent. Insgesamt beliefen sich unsere Aufwendungen für die Ausbildung von Mitarbeitern auf 60 Millionen €. Unser hohes Engagement in der beruflichen Ausbildung schlägt sich auch in den Prüfungsergebnissen nieder.

Im Jahresverlauf 2019 nahmen insgesamt 90 noch nicht ausbildungsfähige Jugendliche am Projekt „Start in den Beruf" teil. Enthalten war darin die Bildungsinitiative 20/20/20 der Evonik Stiftung, die 40 Plätze finanzierte, davon 20 für geflüchtete Jugendliche.

Im Berichtsjahr hat Evonik rund 500 € pro Mitarbeiter für Schulung und Weiterbildung investiert, insgesamt 16 Millionen €.

Gesundheitsschutz und -förderung

Das weltweite Management von Gesundheitsschutz und -förderung bei Evonik ist langfristig und ganzheitlich ausgerichtet.

Wir betrachten dabei die Beschäftigten selbst, die Arbeitssituation und das betriebliche Umfeld.

Gesunde Mitarbeiter sind unser Ziel

Unser Ansatz umfasst eine bedarfsorientierte, qualitativ hochwertige arbeitsmedizinische Betreuung, eine gesundheitsgerechte, ergonomische Gestaltung der Arbeitswelt sowie ein funktionierendes betriebliches Notfallmanagement. Wir bieten darüber hinaus gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an, die in der Konzerninitiative well@work gebündelt sind. Damit unterstützen wir unsere Mitarbeiter, einen gesunden Lebensstil zu führen.

Die wesentlichen Ziele und Aspekte unserer Occupational-Health-Strategie sind im „Programm für Gesundheitsschutz" beschrieben. Auf dieser Basis entwickeln wir unsere Strategie konsequent weiter und passen sie den jeweils aktuellen Entwicklungen an.

Basierend auf deutschen Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzbelangen haben wir die Richtlinien für die globale Belegschaft erarbeitet. Die an den Standorten etablierten Arbeitsschutzausschüsse tagen mindestens viermal jährlich. Auch an internationalen Standorten bestehen vergleichbare Gremien.

Die Umsetzung geltender Anforderungen wird regelmäßig im Rahmen von Konzernaudits und regionalen Audits für die Bereiche Umwelt, Sicherheit und Gesundheit sowie über ein umfangreiches Berichterstattungssystem für Arbeits- und Gesundheitsschutz überwacht. Hinweisen auf Verbesserungspotenziale oder Abweichungen von geltenden Regelungen gehen wir aktiv nach. Wo erforderlich, werden Verbesserungen angeregt oder eingefordert.

Die Erreichung unserer Ziele zum Gesundheitsschutz messen wir mit unserem Occupational-Health-Performance-Index, der sich aus Parametern zu den Themenfeldern Arbeitsmedizin, Gesundheitsförderung und medizinische Notfallvorsorge berechnet. 2016 haben wir uns ein Langzeitziel von ≥5,020 gesetzt und dieses gemäß den Meldungen unserer Einheiten auch eingehalten.

Im Rahmen des präventiven Gesundheitsschutzes wirkt Evonik Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsstörungen durch geeignete Schutzmaßnahmen entgegen. In diesem Zusammenhang berichtet Evonik regelmäßig über Berufskrankheiten.

20 Maximal erreichbar: 6,0.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Der Schwerpunkt unseres Programms well@work liegt auf drei Themen: Bewegung, gesunde Ernährung sowie Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Die betriebliche Gesundheitsförderung ist dabei ein fester Bestandteil. Evonik setzt bei der Gesundheitsförderung auf langfristig angelegte Basisprogramme zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Ergänzt werden die Basisprogramme durch jährlich wechselnde Aktionsthemen. An allen deutschen Standorten bestehen interdisziplinär besetzte Arbeitskreise, die sich mit der operativen Umsetzung von well@work beschäftigen.

Mitarbeiterzahl nahezu unverändert

Zum Jahresende 2019 waren im Evonik-Konzern 32.423 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2018 ging die Zahl der Mitarbeiter maßgeblich aufgrund der Abgabe des – unter den nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesenen – Methacrylatgeschäfts um 3.620 Personen zurück. In den fortgeführten Aktivitäten ging die Mitarbeiterzahl um 200 Personen zurück. Dies resultierte vor allem aus der Umsetzung des Programms zur Optimierung der Verwaltungsfunktionen sowie einzelnen kleineren Optimierungen in den Chemiesegmenten.

Mitarbeiter nach Segmenten

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31.12.2018 31.12.2019
Nutrition & Care 8.218 8.090
Resource Efficiency 10.270 10.153
Performance Materials 1.539 1.622
Services 12.091 12.037
Sonstige Aktivitäten 505 521
Fortgeführte Aktivitäten 32.623 32.423
Nicht fortgeführte Aktivitäten 3.420 -
Evonik 36.043 32.423

Vorjahreszahlen angepasst.

Der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben und des Aufwands für die Altersvorsorge verringerte sich 2019 um 4 Prozent auf 3.156 Millionen €. Die Personalaufwandsquote lag damit bezogen auf den Umsatz bei 24,1 Prozent (Vorjahr: 24,7 Prozent).

5.2 Sicherheit

Sicherheit als Managementaufgabe

Unsere Kulturinitiative „Sicherheit bei Evonik" haben wir zu einem konzernweiten Managementansatz für alle Themen der betrieblichen Sicherheit und der Transportsicherheit weiterentwickelt. Darin sind verbindliche Handlungsgrundsätze definiert, die Mitarbeitern und Führungskräften eine verlässliche Orientierung für sicherheitskonformes Verhalten im Alltag geben.

Evonik kommt ihrer Steuerungsfunktion in der Arbeits- und Anlagensicherheit in weltweit gültigen Richtlinien und Verfahrensanweisungen nach, die integraler Bestandteil unseres Managementsystems sind. Die Einhaltung dieser Regelungen ist Gegenstand zentraler Auditierungen, deren geschäftsspezifische Umsetzung von den Segmenten übernommen wird. Konzerngremien stellen sicher, dass erfolgskritische Prozesse segmentübergreifend standardisiert sind. Die Umsetzung der Anforderungen und zusätzlichen Handlungsbedarf prüfen wir im Rahmen kennzahlengestützter Konzernziele. Häufigkeit und Schwere von Unfällen fließen auch in die variable Vergütung des Vorstandes ein.

Unser Krisen- und Ereignismanagement fokussiert sich auf die Schadensabwehr und/oder -begrenzung bei Dennoch-Störfällen. Für einen entsprechenden Erfahrungsaufbau und -austausch beteiligen wir uns an verschiedenen nationalen und internationalen Netzwerken. Ereignisse analysieren wir sorgfältig, um daraus Lehren zu ziehen und unsere Sicherheitsperformance weiter zu verbessern. Unser weltweiter Newsletter „Voneinander lernen" informiert darüber ebenso wie über aktuelle Sicherheitsthemen.

Unser übergeordnetes Ziel ist die Vermeidung jeglicher Unfälle und Ereignisse. Jährlich geben wir uns einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor.

Für 2020 lauten diese unverändert:

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Die Unfallhäufigkeit soll maximal 1,30 betragen.
Die Ereignishäufigkeit soll maximal 1,10 betragen.

Unfallhäufigkeit unter der Obergrenze

Besonderes Augenmerk legen wir auf die Arbeitssicherheit. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter umfasst neben der Arbeit auch den Arbeitsweg und schließt die an unseren Standorten tätigen Fremdfirmenmitarbeiter ein.

Die Unfallhäufigkeit21 ist unsere Steuerungskennzahl für die Arbeitssicherheit. 2019 haben wir unser selbst gestecktes Ziel, bei der Unfallhäufigkeit der eigenen Mitarbeiter22 unter der Obergrenze von 1,30 zu bleiben, erreicht. Mit 1,18 liegen wir allerdings über dem sehr guten Vorjahreswert (0,87). Der Schwerpunkt des Unfallgeschehens 2019 lag bei den Serviceeinheiten, insbesondere im Bereich Logistik. An den überproportional betroffenen Standorten werden 2020 zielgerichtet Gegenmaßnahmen ergriffen.

21 Anzahl der Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden.
22 Mitarbeiter von Evonik einschließlich Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).

  

  

2019 verzeichneten wir an unseren Standorten keinen tödlichen Arbeitsunfall eines eigenen Mitarbeiters oder eines Fremd-firmenmitarbeiters. Allerdings ereignete sich in Belgien ein tödlicher Wegeunfall auf dem Weg zur Arbeit. Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter23 liegt mit 3,03 leicht über dem sehr guten Vorjahreswert (2,77). Der Anstieg der Unfallhäufigkeit ist auf den Bereich Catering zurückzuführen, es handelte sich aber nur um kleinere Verletzungen.

23 Berechnung basiert auf Annahmen und Schätzungen. Die Berechnungsmethode der Arbeitsstunden wurde geändert. Ein direkter Vergleich zum Vorjahreswert ist nicht möglich.

Ereignishäufigkeit auf sehr gutem Niveau

Sicherheit gehört zu unserer DNA: Sie ist Grundvoraussetzung für den Betrieb und die Performance unserer Anlagen. Die Ereignishäufigkeit24 ist die Steuerungsgröße, mit der wir die Anlagensicherheit messen. Unser Ziel, unter oder maximal auf der Obergrenze von 1,10 zu bleiben, haben wir mit einer Ereignishäufigkeit von 1,10 erneut erreicht. Die Entwicklung der Ereignishäufigkeit über die vergangenen Jahre zeigt, dass unsere eingeleiteten Maßnahmen langfristig wirken.

24 Anzahl der Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen (Process Safety Performance Indicator gemäß der Definition des Europäischen Chemieverbands Cefic) pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter.

  

  

Unser Bestreben ist es, unsere Sicherheitsperformance immer weiter zu verbessern. Dazu haben wir eine neue Kennzahl25 eingeführt, mit der wir Produkt- bzw. Energieaustritt unter der bis jetzt angenommenen Mengenschwelle erfassen. Zudem misst die neue Kennzahl die Anzahl der Ereignisse pro 200.000 Arbeitsstunden in unseren Produktionseinrichtungen anstatt wie bisher pro 1 Million Arbeitsstunden. Damit können wir unsere Maßnahmen im Rahmen unseres Sicherheitsmanagements noch effizienter und effektiver steuern. Zudem erwarten wir durch die detailliertere Ermittlung und Auswertung der Ereignisse ein tieferes Verständnis von Verbesserungspotenzialen. Gleichzeitig schließt sich Evonik damit den Empfehlungen des Weltchemieverbands ICCA an.

25 Ebenfalls gemäß Definition von Cefic.

5.3 Umwelt

Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Dazu gehört, im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie unsere Emissionen kontinuierlich zu senken. Als Spezialchemieunternehmen sind wir uns der möglichen Auswirkungen unserer Produktionstätigkeit auf die Umwelt bewusst. Um diese zu minimieren, ergreifen wir vielfältige Maßnahmen.

Weltweites Management

Unser Handeln beruht auf einem umfassenden, integrierten Managementsystem für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität. Dieses gilt für den gesamten Evonik-Konzern und basiert auf gesetzlichen Rahmenvorgaben sowie internen Richtlinien und Verfahrensanweisungen. Über die bloße Erfüllung von Compliance-Anforderungen unterstützen wir damit die kontinuierliche Verbesserung unserer Umwelt-Performance. Zusätzlich verpflichten wir unsere produzierenden Standorte auf die Zertifizierung nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001. Die Abdeckungsquote zertifizierter Produktionsmengen schwankt aufgrund der Heranführung neuerworbener Einheiten an die Anforderungen, liegt aber immer zwischen 95 Prozent und 100 Prozent.

Die Umsetzung von Strategie und Managementsystem kontrollieren wir über ein zentrales Auditsystem. Über die Ergebnisse der Audits wird der Vorstand jährlich informiert. Die Prozesse zur Erhebung und Verarbeitung von Umweltdaten unterliegen internen und externen Überprüfungen. Wir untermauern unseren hohen Qualitätsanspruch durch regelmäßige Schulungen. Die globale Strategie für ESHQ (Environment, Safety, Health and Quality) wird im Executive Committee HR festgelegt.

Klimawandel

Klimawandel ist gemäß unserer Wesentlichkeitsanalyse eines der drei wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen. Neben der Produktion nachhaltiger und Effizienz steigernder Produkte für unsere Kunden senken wir unsere CO2-Emissionen durch Erneuerung und Umstellung unserer Energieinfrastruktur. 2019 haben wir einen CO2-Preis als zusätzliche Prämisse für unsere Investitionen eingeführt.

Verantwortung auf höchster Ebene

Das Thema Klimawandel hat höchste Bedeutung im Gesamtvorstand. Die Verantwortung für die konzernweite Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, das Monitoring und die Berichterstattung liegt bei dem für Personal, Nachhaltigkeit und ESHQ zuständigen Vorstandsmitglied. Die Leitung von Corporate ESHQ berichtet dem Vorstand regelmäßig über klimarelevante Themen. Dazu gehören Umweltkennzahlen, einschließlich klimabezogener Leistungsindikatoren, sowie Ziele und deren Erreichung. Darüber hinaus sind das zuständige Vorstandsmitglied und die Leitungen Corporate ESHQ sowie Corporate Nachhaltigkeit Mitglieder des Executive Committee HR, dem Strategiegremium auch für klimarelevante Fragestellungen. In diesem Gremium sitzen außerdem Vertreter der Segmente, Konzernfunktionen, Regionen sowie technische Experten. Relevante Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität sowie der Status und Fortschritt verschiedener Programme werden vierteljährlich im Vorstand mit den Leitungen der Segmente und Konzernfunktionen diskutiert.

Unsere bisherigen Umweltziele

Für den Zeitraum 2013 bis 2020 hatten wir uns anspruchsvolle Umweltziele gesetzt, bezogen auf die Tonne Produktion mit dem Referenzjahr 2012:

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Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen26 um 12 Prozent.
Reduzierung der spezifischen Wasserförderung27 um 10 Prozent.

Zusätzliches Ziel war die weitere Verringerung unserer Produktionsabfälle.

26 Treibhausgasemissionen bezogen auf die Produktionsmenge.
27 Ohne standortbedingte Sondereffekte bei der Förderung von Oberflächen- bzw. Grundwasser.

Status unserer Umweltziele1)

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in % 2018 2019
Reduktion der spezifischen Treibhausgasemissionen2) -17 -17
Reduktion der spezifischen Wasserförderung -6 -5

1) Bezogen auf das Basisjahr 2012.
2) Umfasst sowohl Scope-1- wie auch Scope-2-Emissionen. Scope 2 wird gemäß Greenhouse Gas Protocol mit dem marktbasierten Ansatz berücksichtigt

Das im Juli 2019 abgegebene Methacrylatgeschäft hatte bedeutende Auswirkungen auf die Entwicklung der Umsatzkennzahlen 2019. Insgesamt sind davon 14 Produktionsstandorte betroffen. Da 2019 keine gesonderte Steuerung des Methacrylatgeschäfts mehr erfolgte, werden im Berichtsjahr in der Darstellung der Umweltkennzahlen sowie bei dem Stand der Umweltziele nur noch die fortgeführten Aktivitäten berichtet. Dadurch sind die spezifischen Kennzahlen 2019 nicht mehr mit denen von 2018 vergleichbar. Das Produktportfolio mit den entsprechenden Produktionsmengen und Umweltauswirkungen weicht zu stark ab. Beispielsweise wurde im Methacrylatverbund überwiegend mit Kreislauf- anstatt Durchlaufkühlung gekühlt, weshalb sich die Abgabe des Geschäfts auf die Wasserförderung 2019 eher gering auswirkte. Sie führte aber zu einem starken Rückgang der Produktionsmengen um 17 Prozent, der größtenteils für den Anstieg der spezifischen Wasserförderung im Jahr 2019 um 1 Prozentpunkt verantwortlich ist.

Neue Umweltziele zum Klimaschutz

Angesichts der vorzeitigen Erfüllung unseres Ziels „Verringerung spezifischer Treibhausgasemissionen" hat der Vorstand im Februar 2019 neue Umweltziele beschlossen. Mit dem Ziel einer erstmaligen Minderung unserer absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen28 um 50 Prozent bis 2025 auf Basis 2008 – dem ersten vollen Jahr nach der Gründung von Evonik – bekräftigen wir unser Bekenntnis zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens. Wir gehen dabei derzeit von einer durchschnittlichen Reduktion klimarelevanter Emissionen um jährlich 3 Prozent aus. Die relativ kurze Laufzeit bis 2025 berücksichtigt, dass darüber hinausreichende technologische und regulatorische Entwicklungen aus heutiger Sicht nur unzureichend abschätzbar sind. Darüber hinaus wollen wir künftig auch unsere Scope-3-Emissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette um jährlich 3 Prozent verbessern.

Zu der Zielerreichung tragen unter anderem alternative Technologien und effiziente Produktionsprozesse bei. Zur Steigerung der Energieeffizienz nutzen wir ein breites Spektrum technischer und organisatorischer Maßnahmen. Dazu zählen etwa der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder der Ausbau der Verbundstrukturen zwischen Chemieproduktion und Energieanlagen, in die wir auch Produktionsstätten Dritter einbinden. Wir prüfen ferner den Einsatz erneuerbarer Energien. Unsere Energiemanagementsysteme folgen vielfach den hohen Standards der ISO 50001.

Vor diesem Hintergrund plant Evonik in Marl die Errichtung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks, das bis Ende 2022 das letzte Kohlekraftwerk am Standort ersetzen wird. Dadurch reduzieren sich unsere CO2-Emissionen um bis zu 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr. Gleichzeitig können die neuen Anlagen mit ihrer modernen Strom- und Dampferzeugung den stetig wechselnden Bedarf im Chemiepark Marl deutlich besser abdecken. Neben dem Chemiepark Marl profitieren auch unsere anderen deutschen Standorte von den neuen Anlagen, da diese für Evonik die wirtschaftliche Erzeugung von Eigenstrom in ganz Deutschland sicherstellen.

28 Scope 1 umfasst die direkten Energie- und Prozessemissionen und Scope 2 die Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme. Unter Scope 3 werden indirekte Emissionen, wie beispielsweise aus der Herstellung eingekaufter Rohmaterialien, erfasst.

Geringere Treibhausgasemissionen

Die Scope-1-Treibhausgasemissionen verringerte sich 2019 hauptsächlich infolge des Abgangs des Methacrylatgeschäfts um 13 Prozent auf 4,92 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Summe der Treibhausgasemissionen aus Scope 1 und Scope 2 (netto; marktbasiert) verringerte sich aus dem gleichen Grund um 17 Prozent auf 5,49 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Scope-2-Emissionen werden saldiert, um durch den Abzug des Verkaufs von Strom und Dampf an Dritte den Eigenbedarf der Produktion bilanzieren zu können. Bezogen auf das Basisjahr 2008 nahmen die Treibhausgasemissionen nach Scope 1 und Scope 2 um 42 Prozent ab.

Von den 24 Anlagen, die Evonik betreibt und die den Regelungen des CO2-Emissionshandels (EU Emissions Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 3,3 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr einschließlich des abgegebenen Methacrylatgeschäfts: 3,9 Millionen Tonnen CO2) emittiert.

Investitionsrechnungen berücksichtigen CO2-Preisentwicklung

Für eine erfolgreiche Steuerung unseres neuen CO2-Reduktionsziels haben wir bereits im Februar 2019 die Einführung länderspezifischer CO2-Preise für sämtliche Investitionen beschlossen. Dies erfolgte unabhängig von bereits bestehenden oder abzusehenden regulatorischen Rahmenbedingungen. Hiermit ergänzt Evonik bislang bestehende Planungsprämissen für Investitionen um einen weiteren relevanten Indikator zur Risikoabschätzung. Ziel ist es, die erwarteten Entwicklungen bei CO2-intensiven Investitionen weltweit zuverlässig und harmonisiert für alle Investitionsanträge abbilden zu können. Wir gehen davon aus, dass spätestens in zehn Jahren in allen für Evonik relevanten Regionen Marktpreise oder regulatorische Preissysteme von mindestens 50 et CO2 etabliert sein werden. Aufgrund regional unterschiedlicher Ausgangssituationen haben wir Preisentwicklungsszenarien für die nächsten zehn Jahre ansteigend auf den global angenommenen Endpreis entwickelt.

Erstmals Informationen nach TCFD erstellt

Mit großem Interesse verfolgen wir die Ziele der Task Force an Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und die Weiterentwicklung etablierter Berichtsstandards im Markt. Im Rahmen der Teilnahme am CDP Climate Change hat Evonik auch 2019 Strategien, Datenmaterial sowie Entwicklungspfade zum Thema Klimawandel wieder detailliert veröffentlicht.29 Erstmals haben wir in einem TCFD-Index30 wichtige klimabezogene Informationen entsprechend der TCFD-Struktur in den Kategorien Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele zusammengestellt.

29 Diese Informationen sind auf unserer Internetseite www.evonik/de verfügbar.
30 Siehe TCFD-Index (unterlag nicht der Prüfung durch den Abschlussprüfer).

Wassermanagement

Wir verwenden Wasser möglichst sparsam und arbeiten daran, unsere Emissionen in Gewässer weiter zu verringern. Dabei bleibt eine gute Wasserversorgung eine wichtige Voraussetzung für die reibungslose Produktion.

Effiziente Wassernutzung

Evonik strebt konzernweit einen möglichst effizienten Umgang mit der Ressource Wasser an. Im Rahmen der Einführung des neuen Wasserziels fokussieren wir uns zunächst auf Standorte in für Wasserstress31 sensitiven Regionen.

Unter Berücksichtigung klimatischer und sozioökonomischer Entwicklungsprojektionen haben wir Standorte ermittelt, die in den nächsten 20 Jahren insbesondere von Wasserstress betroffen sein könnten. Durch Entwicklung standortspezifischer Maßnahmenpläne wollen wir hier qualifiziert Vorsorge treffen. Untersucht werden alternative Kühlsysteme oder Transportoptionen sowie Möglichkeiten der Prozesswasserminderung. Um der besonderen Bedeutung von Süßwasser gerecht zu werden, berücksichtigen wir dabei Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser.

Mit unserer Wasserstressanalyse 2018 haben wir 107 Standorte hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit für die industrielle Nutzung in den nächsten zwei Dekaden untersucht und die Standorte identifiziert, die von Wasserknappheit betroffen sind. Für die am meisten betroffenen Standorte haben wir Detailinterviews vor Ort geführt und wollen nun spezifische Maßnahmenpläne entwickeln.

Das bisherige Ziel einer konzernweiten Senkung der spezifischen Wasserförderung ersetzen wir durch die globale Entwicklung standortspezifischer Maßnahmenpläne. Unter Berücksichtigung klimatischer und sozioökonomischer Entwicklungsprojektionen werden Standorte ermittelt, die in den nächsten 20 Jahren in besonderem Maße von Wasserstress betroffen sein könnten. Dort wollen wir qualifiziert Vorsorge treffen: Untersucht werden beispielsweise alternative Kühlsysteme oder Transportoptionen sowie Möglichkeiten der Prozesswasserminderung.

31 Wasserstress beschreibt einen Zustand, der ursprünglich die Auswirkungen von Wassermangel auf lebende Organismen wie beispielsweise Pflanzen beschreibt. Zunehmend wird der Begriff auch mit Blick auf die Wasserverfügbarkeit industrieller Prozesse verwendet.

5.4 Wertschöpfungskette32

Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten treiben wir entlang der Wertschöpfungskette voran. Unsere Aufmerksamkeit gilt neben den eigenen Produktions- und Geschäftsprozessen immer auch der Lieferkette von Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen sowie dem Produktnutzen und den Anwendungen auf Kundenseite.

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Evonik bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der Kunden, Aktionäre und weiterer Stakeholder. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, im geschäftlichen Umfeld regelkonform zu handeln. Wir respektieren die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, ist bei Evonik verboten. Damit setzen wir ganz bewusst in einigen Ländern strengere Standards, als sie gesetzlich vorgegeben sind.

Grundlegende Regelungen zur Korruptionsbekämpfung sind in unserem Verhaltenskodex, in unserer Rahmenrichtlinie zum Umgang mit Geschenken, Einladungen und sonstigen Vergünstigungen sowie in der Richtlinie für den Einsatz von externen Dritten beim Vertrieb und bei Behördenkontakten („Vermittlerrichtlinie") enthalten.

Unser Verhaltenskodex gilt weltweit verbindlich im gesamten Konzern für alle Mitarbeiter, den Vorstand und die Organe sämtlicher Evonik-Gesellschaften. Sie alle haben die Regelungen des Verhaltenskodex einzuhalten und sind verpflichtet, sich über seinen Inhalt zu informieren sowie an entsprechenden Schulungen teilzunehmen.33

32 Kapitel unterlag nicht der Prüfung durch den Abschlussprüfer.
33 Siehe hierzu auch unter Compliance im Corporate-Governance-Bericht.

Lieferkette

Verhaltenskodex für Lieferanten

Von unseren Lieferanten erwarten wir, dass sie unsere Grundsätze teilen und in jeder Hinsicht korrekt handeln, also ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, ihren Geschäftspartnern, der Gesellschaft und der Umwelt gerecht werden.

Daher haben wir für Lieferanten einen eigenen Verhaltenskodex aufgelegt, der die Anforderungen an diesen Partnerkreis verbindlich regelt. Der Kodex basiert auf unseren Konzernwerten, den Prinzipien des UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie den Themenfeldern der Responsible-Careo-Initiative. Vermittler – hierzu gehören vor allem Vertriebshändler – werden vor Aufnahme der Geschäftsbeziehungen und danach alle fünf Jahre einer Compliance-Prüfung unterzogen. Vermittler müssen zudem eine Compliance-Erklärung unterzeichnen.

Durch die sorgfältige Auswahl von Lieferanten sichern bzw. erhöhen wir nicht nur deren eigene Nachhaltigkeitsstandards sondern auch die Qualität der gesamten Wertschöpfungskette. Zum einen fokussieren wir uns auf die Qualifizierung und Bewertung von Lieferanten, zum anderen unterziehen wir Lieferanten einzelner Rohstoffe einer gesonderten Betrachtung. Dazu zählen etwa nachwachsende Rohstoffe sowie Rohstoffe mit potenziellem Liefer- oder Reputationsrisiko. Für solche „kritischen Rohstoffe", deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse sein kann, haben wir strategische Beschaffungskonzepte implementiert. Die Prozesse sind in einem entsprechenden Managementsystem integriert und abgebildet.

Bei der Qualifizierung und Bewertung unserer Lieferanten arbeiten wir konsequent sowohl am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen als auch an der Qualifizierung neuer Lieferanten. Diese umfasst wirtschaftliche und qualitätsbezogene Anforderungen ebenso wie Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance- sowie menschenrechtliche Aspekte.

Der Einkauf34 von Evonik ist global organisiert und umfasst den direkten Einkauf (Rohstoffe, Logistik und Packmittel) und den indirekten Einkauf (technische sowie allgemeine Güter und Services). Beide sind in strategische und operative Beschaffungstätigkeiten unterteilt. Neben wirtschaftlichen Betrachtungen haben wir in unserer Beschaffungsstrategie Nachhaltigkeitsthemen wie Gesundheit, Qualität, Sicherheit, Soziales und Umweltschutz verankert.

34 Zu unseren aktuellen Einkaufsaktivitäten siehe Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf.

Lieferanten werden bewertet

Evonik treibt Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette auch im Rahmen der Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS) voran, wo wir zu den sechs Gründungsmitgliedern zählen. Ziel von TfS ist die gemeinsame Entwicklung und Implementierung eines globalen Assessment- und Auditprogramms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Leistungen. Als Mitglied der Initiative stellt sich Evonik selbst regelmäßig den Bewertungen von TfS. Mit einem Gold-Rating gehörte Evonik 2019 wiederholt zu den bestbewerteten Unternehmen.

Im Rahmen des strategischen Lieferantenmanagements haben wir uns folgende globale Ziele gesetzt:

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100 Prozent Abdeckung der Rohstofflieferanten mit jährlichem Beschaffungsvolumen > 100 Tausend € bis Ende 2025
Jährliche Durchführung von mindestens 20 Lieferanten-Nachhaltigkeitsaudits unter Berücksichtigung des Shared-Audit-Prinzips von TfS
Bis 2020: Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von 90 Prozent der Lieferanten kritischer Rohstoffe35.

2019 haben wir 26 Nachhaltigkeitsaudits durchgeführt und damit unser Ziel erreicht. Zudem lag der Anteil der bewerteten Lieferanten kritischer Rohstoffe bei 92 Prozent; damit haben wir unser Ziel für 2020 bereits erreicht.

Kennzahlen zur Lieferkette

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2018 2019
Anzahl Nachhaltigkeitsaudits Evonik 22 26
Anzahl Nachhaltigkeitsassessments Evonik 130 117
Anzahl Nachhaltigkeitsaudits TfS 358 309
Anzahl Nachhaltigkeitsassessments TfS 1.491 1.043

Als verantwortlich handelndes Unternehmen erfüllt Evonik ihre Sorgfaltspflicht hinsichtlich Konfliktmineralien36 in der Lieferkette und führt eine Überprüfung der Herkunft von infrage kommenden Stoffen bei bestehenden Lieferanten durch. 2019 haben wir bei den durchgeführten Überprüfungen keinen Bezug von Konfliktmineralien festgestellt.

35 Hierunter verstehen wir Rohstoffe, deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse ist.
36 Hierbei handelt es sich um mineralische Rohstoffe aus der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarländern, die häufig zur Finanzierung bewaffneter Konflikte benutzt werden.

Produktverantwortung

Mit unseren Produkten und Lösungen zielen wir darauf, einen messbaren Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Dazu gehört, mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken in unserem Portfolio frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Jedes unserer Produkte betrachten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Abgabe an unsere industriellen Kunden. Diesen stellen wir alle relevanten Informationen für den Umgang mit unseren Produkten einschließlich deren Entsorgung zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Sicherheitsdatenblätter und technische Merkblätter. Produktverantwortung bei Evonik umfasst sowohl die Einhaltung aller gesetzlichen Standards – beispielsweise der Europäischen Chemikalienverordnung REACH oder des Global Harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) – als auch ein darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement.

Seit vielen Jahren bekennen wir uns zur internationalen Responsible-Care®-Initiative und zur Responsible Care® Global Charter des Weltchemieverbands International Council of Chemical Associations, die auch eine „Global Product Strategy" umfasst. Zusätzlich haben wir die Eckpunkte unserer Produktverantwortung in der eigenen „Product Policy" festgelegt. Wir unterziehen sämtliche von uns in Verkehr gebrachten Stoffe (> 1 Tonne/Jahr) einer Bewertung. Besonders gefährliche Stoffe berücksichtigen wir auch in kleineren Mengen. Das ermöglicht eine fundierte Risikoabschätzung. Im Bedarfsfall werden bestimmte Verwendungsmuster eingeschränkt oder im Extremfall sogar Anwendungsverbote für einzelne Produkte ausgesprochen.

Für die Bewertung unserer Stoffe verwenden wir das von Evonik selbst entwickelte Chemicals-Management-System. Dieses unterstützt uns, unsere Produkte auf globaler Ebene – ähnlich einer Lebenswegbetrachtung – zu bewerten. Ergänzend dazu bezieht sich unser Chemicals-Management-SystemPLUS auf Produkte, die besonders besorgniserregende Stoffe enthalten. Diese werden einer vertieften Betrachtung unterzogen, um potenzielle Auswirkungen auf Mensch und Umwelt weiter zu vermindern.

Achtung der Menschenrechte

Menschenrechte betrachtet Evonik entlang der Wertschöpfungskette – vom Lieferanten über die eigenen Prozesse bis hin zur Anwendung beim Kunden. Die Anforderungen an unsere Lieferanten haben wir in einem eigenen Kodex festgelegt. Wir überprüfen dessen Einhaltung regelmäßig anhand unserer Prozesse zur Lieferantenqualifizierung und -bewertung.

Hinweise zu Verstößen gegen unsere Selbstverpflichtungen können über ein von dritter Seite betriebenes Whistleblower-System adressiert werden. Die Anonymität des Hinweisgebers wird gewährleistet. Hierüber können auch potenzielle Verletzungen von Menschenrechten durch Mitarbeiter und Externe – beispielsweise Nachbarn, Lieferanten, Kunden – gemeldet werden. Jedem entsprechenden Hinweis geht der Zentralbereich Corporate Responsibility nach. Im Jahr 2019 haben wir keine Hinweise hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen erhalten.

Unsere menschenrechtliche Risikolandkarte hilft uns, potenzielle menschen- und arbeitsrechtliche Risiken zu erfassen und zu bewerten. Außerdem haben wir die menschenrechtlichen Trainingsprogramme weiterentwickelt und mit Mitarbeitern und Führungskräften verschiedener Länder durchgeführt. Dazu zählten beispielsweise Singapur, Brasilien und die USA. Die Schulungen geben den Teilnehmern einen grundsätzlichen Überblick über Menschenrechte, stellen die relevanten Evonik-Regelwerke vor und setzen diese in Beziehung zu den entsprechenden Menschen- und Arbeitsrechten.

Der „Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP)" ist eine Initiative der deutschen Bundesregierung zur Verbesserung der Menschenrechtssituation entlang der Wertschöpfungskette. Die Bundesregierung überprüft 2019 und 2020 im Rahmen einer Umfrage die Umsetzung der Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfalt im Sinne des NAP. Wir haben uns mit der Evonik Nutrition & Care GmbH an dieser Überprüfung beteiligt. Auf Basis des Monitorings will die Bundesregierung über ein mögliches Gesetzesvorhaben entscheiden.

Gesellschaftliches Engagement

Wir produzieren dort, wo unsere Märkte und Kunden sind, und betreiben daher Produktionsanlagen in 26 Ländern auf sechs Kontinenten. Die Nachbarn im Umfeld unserer Standorte nehmen eine besonders wichtige Rolle im Stakeholdermanagement von Evonik ein. An allen Standorten haben diese ein originäres Interesse, Evonik in ihrem Umfeld als verlässlichen Partner zu erleben, und möchten über aktuelle Entwicklungen in unserem Konzern zeitnah informiert sein.

Diesen Dialog pflegen wir beispielsweise über Einladungen zu Besichtigungen, persönliche Gespräche oder Informationsschreiben. Die wichtigsten Themen für unsere Nachbarn sind beispielsweise die Sicherheit unserer Produktionsstandorte, Fragen zur aktuellen Geschäftsentwicklung und betrieblichen Veränderungen, die Attraktivität von Evonik als Arbeitgeber sowie unser lokales Engagement.

Unser Engagement umfasst Spenden und Sponsoring-Aktivitäten unter besonderer Berücksichtigung der Evonik-Kernkompetenzen Kreativität, Spezialistentum, Selbsterneuerung und Verlässlichkeit. Als Sponsor beteiligen wir uns nur an solchen Projekten und Initiativen, die auf den Markenkern von Evonik einzahlen. Daneben wollen wir weltweit zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung an unseren Standorten beitragen.

Unsere operativen Einheiten unterstützen im Rahmen strategischer Leitplanken, die sowohl in unserer Spenden- als auch in unserer Sponsoringrichtlinie festgehalten sind, eigene Projekte mit Bezug zu ihren jeweiligen Geschäften und Nachbarschaften. Insgesamt konzentrieren wir unsere Engagements auf die Bereiche Bildung und Wissenschaft, Soziales, Kunst und Kultur sowie Sport.

Einen besonderen Stellenwert bei der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung nimmt die Evonik Stiftung ein. Das Stiftungsmotto lautet: „Menschen fördern Zukunft – Wir fördern Menschen!". Die Evonik Stiftung verfolgt ihre Ziele durch Umsetzung eigener Programme und Projekte sowie die Förderung von Projekten Dritter mit Spenden. Im Stiftungsleitbild festgelegt sind die inhaltlichen Leitthemen „Junge Menschen, Naturwissenschaften und Integration". Die Evonik Stiftung engagiert sich überwiegend in Deutschland und mit einem besonderen Fokus auf das regionale Umfeld der Unternehmensstandorte.

  

6. Chancen- und Risikobericht

  

  

6.1 Chancen- und Risikomanagement

Risikostrategie

Evonik verfügt über ein konzernweites internes Chancen- und Risikomanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Als Teil des Risikomanagements entspricht das Risikofrüherkennungssystem den Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziele sind die möglichst frühzeitige Identifikation von Risiken und die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung. Zur optimalen Wahrnehmung von Chancen sollen diese ebenfalls frühzeitig erkannt und verfolgt werden. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können.

Aufbau und Organisation des Risikomanagements

Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut.

Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Segmenten, Zentral- und Servicebereichen. Dies beinhaltet die Früherkennung von Risiken sowie die Abschätzung ihrer Auswirkungen. Zudem müssen geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet sowie die interne Kommunikation der Risiken sichergestellt sein. Innerhalb der Organisationseinheiten stimmen Risikokoordinatoren die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten ab. Auf allen Ebenen des Konzerns ist die systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung ein wesentliches Element der strategischen und operativen Planung, der Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, der Ermittlung von Hochrechnungen sowie weiterer Management- und Entscheidungsprozesse.

Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikokoordinatoren sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene zuständig. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem.

  

  

Im Geschäftsjahr 2019 wurden erneut alle im Evonik-Konzern konsolidierten Gesellschaften im Risikomanagement berücksichtigt. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch.

Die Konzernrevision prüft das Risikomanagement in den Organisationseinheiten, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Gemäß den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.

Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Die Umsetzung erfolgt anhand einer konzernweit verbindlichen Richtlinie. Mithilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden Einzelrisiken systematisch erfasst und verwaltet. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe (Auswirkung) und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) dokumentiert. Die Bewertung erfolgt analog zur aktuellen Planung über einen Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert. Zu den relevanten Zielgrößen gehört unter anderem das bereinigte EBITDA. Zusätzlich werden längerfristige Chancen und Risiken unter anderem aus dem Bereich Nachhaltigkeit erfasst.

Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für dabei erkannte Risiken werden Sicherungsmaßnahmen benannt, umgehend eingeleitet und deren Umsetzung zeitnah verfolgt. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Identifizierte Chancen und Risiken werden in die Größenklassen gering, mittel und hoch eingeordnet (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt stets einer Nettobetrachtung, also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Über Risikobegrenzungsmaßnahmen können Bruttorisiken vermindert, transferiert oder vermieden werden. Übliche Maßnahmen sind wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen, Versicherungen oder bilanzielle Vorsorge.

  

  

Ergänzt wird die Risikoinventur durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken des laufenden Jahres, bei der sowohl Veränderungen vorhandener Chancen und Risiken als auch aktuell aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden.

Als wesentliche Einzelrisiken und Einzelchancen werden alle hohen Risiken und Chancen sowie mittlere Risiken und Chancen mit einem Erwartungswert von mehr als 100 Millionen € bezogen auf den Mittelfristzeitraum angesehen. Der Erwartungswert dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen.

6.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken

Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben zum Bilanzstichtag einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein.

Für das Geschäftsjahr 2019 gingen wir von mehr Risiken als Chancen aus. Im Laufe des Geschäftsjahres wurden insbesondere durch den Verkauf des Methacrylatgeschäfts Chancen und Risiken deutlich reduziert. Insgesamt traten 2019 in allen Segmenten mehr Risiken als Chancen ein. In der Berichterstattung werden die Kategorien Märkte und Wettbewerb, Recht und Compliance sowie Prozesse und Organisation unterschieden. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen sowohl bei den realisierten Chancen als auch den eingetretenen Risiken in der Entwicklung von spezifischen Markt- und Wettbewerbssituationen. Für das Geschäftsjahr 2020 besteht aus aktueller Sicht erneut ein höheres Risiko- als Chancenpotenzial. Im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich für den Konzern insbesondere aufgrund des Verkaufs des Methacrylatgeschäfts sowohl die Chancen als auch die Risiken reduziert.

Wesentliche Einzelchancen und Einzelrisiken des Konzerns stellen Wechselkursveränderungen sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar. Weitere wesentliche Risiken betreffen die Margenentwicklung der C4-Chemie sowie die zunehmende Bedrohung durch elektronische Angriffe. Maßnahmen zur Verringerung der Risiken stellen unter anderem allgemeine wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen und insbesondere in Bezug auf die Risiken aus Wechselkursveränderungen der Einsatz von Sicherungsinstrumenten (Hedging) dar. In den folgenden Kapiteln 6.3, 6.4 und 6.5 werden die wesentlichen Einzelrisiken und Einzelchancen sowie weitere Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente.

6.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb"

Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Märkte und Wettbewerb auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) in Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko bzw. eine Einzelchance zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch zu kleineren Klassen gehören.

  

  

1. Absatzmärkte

Die makroökonomische Entwicklung der Weltwirtschaft bietet für Evonik wesentliche Chancen und Risiken. Treiber für diese Chancen und Risiken ergeben sich insbesondere durch die weitere Entwicklung von Handelskonflikten, die Auswirkungen des Brexit und die konjunkturelle Entwicklung in großen Volkswirtschaften. Entwicklungen in wirtschaftlichen Schlüsselsektoren können Auswirkungen auf die Nachfrage in den für Evonik relevanten Teilmärkten haben.

Die weltwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Ergebnis- und Cashflow-Entwicklung von Evonik. Wir begegnen den konjunkturellen Risiken durch kontinuierliches Monitoring des makroökonomischen Umfelds, durch Optimierung der Kostenstrukturen und der Wettbewerbspositionen in den bestehenden Evonik-Geschäften, durch die Errichtung von Produktionsstätten in der Nähe unserer Absatzmärkte sowie durch den Ausbau konjunkturrobuster Geschäfte im Evonik-Portfolio.

Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Diese können sowohl aus der Nachfrage in einzelnen Märkten als auch der Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien resultieren. Veränderungen der Nachfrage können sich spürbar auf den Absatz und Umsatz unserer Geschäfte auswirken. Chancen und Risiken bestehen hier unter anderem für das Aminosäurengeschäft oder für die C4-Chemie. Auch aus dem Klimawandel können sich in unseren Marktsegmenten sowohl Chancen als auch Risiken für Evonik ergeben. Die wachsende Nachfrage unserer Kunden nach ressourcenschonenden Produkten kann deutlich zunehmen mit entsprechend positiver Wirkung auf unser Geschäft. Zusätzliche Regulationen oder wetterbedingte Ereignisse können zum einen die Kosten unserer Produktion belasten und zum anderen zu steigender Nachfrage nach unseren ressourcenschonenden Produkten führen. Um Risiken zu reduzieren, beobachten wir die spezifischen Entwicklungen akribisch und arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Konkurrenz aus Schwellen- und Entwicklungsländern sorgt mit neuen Kapazitäten und aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden sowie durch strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie den Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette.

Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Chancen und Risiken ergeben sich hier auch durch den Verkauf von Lizenzen. Ein mögliches Risiko für unser Aminosäurengeschäft besteht etwa in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und -sicherheit. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen.

In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten, insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency, und unser Segment Services sind gleichwohl in einem gewissen Maß von wichtigen Hauptkunden abhängig. Dies gilt in den operativen Geschäften vor allem bei Produktionsanlagen, die in unmittelbarer Nähe unseres Hauptkunden errichtet werden. Ein möglicher Ausfall eines wesentlichen Kunden kann dabei neben geringeren Umsätzen auch Wertberichtigungen von Forderungen und getätigten Investitionen erfordern sowie Auswirkungen auf unsere langfristigen Rohstoffverträge oder die Finanzstruktur unserer Beteiligungen haben.

2. Finanzmärkte

Die Steuerung von Liquiditäts-, Kreditausfall-, Währungs- und Zinsrisiken sowie der Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen erfolgt grundsätzlich zentral. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen wird jede wesentliche finanzielle Risikoposition erfasst und bewertet. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch. Bei der Begrenzung der Risiken durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Derivative Finanzinstrumente37 werden ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften eingesetzt.

37 Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden sich unter Anhangziffer 9.4.

Volatilität von Wechselkursen

Transaktionsbedingte Wechselkursrisiken ergeben sich aus der Umrechnung von monetären Bilanzposten in die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft. Das hieraus resultierende Nettorisiko wird in der Regel in voller Höhe mit derivativen Instrumenten abgesichert. Des Weiteren berücksichtigen wir in unserem transaktionsbedingten Währungsmanagement geplante Zahlungsein- und -ausgänge, die im Rahmen der Plansicherung mit einer Zielsicherungsquote von bis zu 75 Prozent abgesichert werden. Aus den dann noch offenen Positionen sowie den Abweichungen der künftigen Ist-Kurse von den Durchschnittskursen der Plansicherungen können sich Chancen und Risiken in wesentlichem Ausmaß ergeben, zu deren Abschätzung und Kontrolle wir Szenarioanalysen durchführen. Hierbei stehen die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen US-Dollar, chinesischer Renminbi Yuan und Singapur-Dollar im Vordergrund. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Chancen und Risiken aus Fremdwährungstransaktionen. Hinzu kommen wechselkursbedingte Risiken aus der Translation von Einzelabschlüssen. Eine zunehmende Volatilität der Wechselkurse zeigt sich dabei insbesondere in den Schwellenländern, wie dem Hyperinflationsland Argentinien. Darüber hinaus ergeben sich ökonomische Risiken aus dem Einfluss der Wechselkurse auf unsere Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Märkten.

Zinsänderungen

Die potenzielle Änderung von Kapitalmarktzinsen führt zu Chancen und Risiken, die zum einen in der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von festverzinslichen Finanzinstrumenten und zum anderen in veränderten Zinszahlungen bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten bestehen. Zur Kontrolle dieser Risiken achtet Evonik bei der Festlegung der Zinskonditionen bewusst auf die Gestaltung des Fix-Float-Verhältnisses38 und setzt gegebenenfalls Zinsswaps zur weiteren Optimierung ein. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten waren zum Bilanzstichtag 83 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterlagen damit keiner wesentlichen Zinsänderung.

38 Verhältnis zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Finanzinstrumenten.

Liquiditätsrisiken

Zur Steuerung der Zahlungsfähigkeit des Konzerns existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement39, dessen Kern ein konzernweites Cashpooling ist. Darüber hinaus sichern eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur, eine revolvierende Kreditlinie von 1,75 Milliarden € als zentrale Liquiditätsvorsorge und unser solides Investment-Grade-Rating die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Insgesamt sind wir der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.

39 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 9.4. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel 2.9 Finanzlage.

Ausfallrisiken

Ausfallrisiken beinhalten die Gefahr eines Verlustes, sofern unsere Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Daher wird bei Vertragsabschluss systematisch das Kreditrisiko unserer Kunden und Finanzkontrahenten geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt.

Finanzielle Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen

Zugleich Chancen wie auch Risiken ergeben sich aus einer möglichen Veränderung der Bewertungsparameter unserer Pensionsverpflichtungen40. Veränderungen insbesondere des Zinssatzes, aber auch der Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten können eine Veränderung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen bedingen, was unmittelbar zu einer Veränderung des Eigenkapitals und in der Folge auch zu veränderten Aufwendungen für die Pensionspläne führen kann.

Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen auch bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Diesen Risiken begegnen wir durch einen aktiven Risikomanagementansatz, kombiniert mit einem detaillierten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, werden gegebenenfalls derivative Absicherungsmechanismen genutzt. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. In den Einzelanlagen verbleiben unvermeidbare Restrisiken.

40 Siehe hierzu Anhangziffer 6.10.

Wertminderungsrisiko

Das Risiko einer Wertminderung von Vermögenswerten entsteht, wenn der für einen Wertminderungstest anzunehmende Zinssatz steigt, die prognostizierten Cashflows sinken oder Investitionsprojekte eingestellt werden. Konkrete Risiken können sich beim Goodwill oder einzelnen Vermögenswerten ergeben.

3. Rohstoffmärkte

Für unser Geschäft benötigen wir zum einen großvolumige Massenrohstoffe, zum anderen aber auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. In beiden Fällen sieht sich Evonik mit Chancen und Risiken aus zunehmend volatilen Rohstoffverfügbarkeiten und Rohstoffpreisen konfrontiert.

Die operativen Geschäfte sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen. Aber auch im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe gibt es eine hohe Preisvolatilität, getrieben beispielsweise durch wetterabhängige Ernten. Ein weiterer beachtenswerter Aspekt bei Preisrisiken sind strukturelle Wechselkursveränderungen. Diese Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten wie zum Beispiel der Erschließung neuer Märkte sowie durch den Abschluss marktgerechter Verträge abgesichert. Zur weiteren Verringerung der Rohstoffpreisrisiken bei rohstoffintensiven Endprodukten ist es unser Ziel, etwaige Rohstoffpreisvolatilitäten (Risiko wie Chance) nach Bedarfsfall beispielsweise mithilfe von Formelpreisverträgen in der Wertschöpfungskette weiterzugeben.

Als übergeordnetes Ziel ist in der Beschaffungsstrategie die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen wirtschaftlichen Konditionen verankert. Kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen beobachten wir kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können.

Die zunehmenden Volatilitäten erfordern eine stetige Beschäftigung mit entsprechenden Risiken entlang der Wertschöpfungskette.

Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung von Petrochemikalien ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere das Segment Performance Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing oder der kurzfristigen Einschränkung der Verfügbarkeit von Rohstoffen bestehen insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency.

Lieferkette

Ein zentrales Beschaffungsthema ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie unsere Grundsätze unternehmerischer Verantwortung teilen. Daher haben wir für Lieferanten einen eigenen Verhaltenskodex aufgelegt, der auf den Prinzipien des UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie der Responsible-Caree-Initiative basiert. Zudem werden Nachhaltigkeitsaspekte auch durch die Brancheninitiative „Together for Sustainability", bei der Evonik Gründungsmitglied ist, auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich diesen bereits unterzogen. Die Bewertung erfolgt durch ein neutrales Sustainability-Rating-Unternehmen.

4. Sonstige

Zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit gehört die stetige Verbesserung unserer Kostenposition. Wir streben an, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung im Rahmen des Programms SG&A 2020 bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Im Zusammenhang mit SG&A 2020 und darüber hinausgehenden Restrukturierungsprojekten ergeben sich neben den damit verbundenen Potenzialen zur Erhöhung der strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten auch Risiken im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen eine verzögerte Umsetzung der Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern, mangelnde Wirksamkeit der Maßnahmen oder höhere Kosten für die Realisierung der Maßnahmen. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen.

5. Produktion

Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen sowie informationstechnologischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Eingeschränkte Kapazitäten können organisches Wachstum limitieren. Wir produzieren mithilfe komplexer Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen.

6. Personal

Als weltweit tätiger Konzern achten wir die Grundsätze der internationalen Charta der Menschenrechte, die zehn Prinzipien des UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie die Arbeits- und Sozialstandards der ILO. Die Einhaltung aller Arbeitsgesetze ist für uns von besonderer Bedeutung.

Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind die Basis für die Erreichung unserer strategischen und operativen Ziele und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Sowohl der Verlust von Leistungsträgern als auch Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Einstellung qualifizierter und talentierter Mitarbeiter können grundsätzlich in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen.

Um auch für künftige Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik weltweit vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten, systematische Personalentwicklungsmaßnahmen und eine wettbewerbsfähige Vergütung. Evonik unterstützt als verantwortungsvoller Arbeitgeber den Großteil der Mitarbeiter in der Absicherung wesentlicher Risiken wie Unfall oder Invalidität sowie bei der Vorsorge für ein gesichertes Leben im Alter – entweder direkt oder durch Beitragszahlungen an externe Dienstleister. Dabei richten sich die Leistungen an den jeweiligen wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern aus. Auch darüber hinaus übernehmen wir mit Programmen wie „well@work" persönliche Fürsorge gegenüber unseren Mitarbeitern, beispielsweise durch diverse Beratungsangebote zur Pflege von nahen Angehörigen oder Unterstützungsmaßnahmen bei der Kinderbetreuung. Damit binden und fördern wir unsere Leistungsträger sowie talentierte Mitarbeiter und sind für Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber. Wir pflegen intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Sowohl unser Employer Branding als auch viele interne Aktivitäten sind auf Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach- und Führungskräfte weiter steigern.41

Im Rahmen der strategischen Personalplanung ermitteln wir regelmäßig die Bedarfe für einen Fünfjahreszeitraum und können frühzeitig Maßnahmen ableiten, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt. Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken aus der Entwicklung von Personalkosten, beispielsweise durch künftige Tarifabschlüsse, ergeben.

41 Siehe auch Kapitel 5.1 Mitarbeiter.

7. Energiemärkte

Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen. Der Hauptanteil entfällt auf Erdgas, Strom und – derzeit noch – Kohle. Den Bedarf an Strom und Dampf decken wir an mehreren Standorten bevorzugt über ressourceneffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte wird von uns fortlaufend beobachtet, um auf dieser Basis risiko- und kostenbewusst agieren zu können.

In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, haben wir Energien und, soweit erforderlich, Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel ist es, die Risiken und Chancen volatiler Energiemärkte in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Rahmenbedingungen können hier zusätzliche Kosten für unsere operativen Segmente entstehen.

Für unsere Anlagen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen, werden sich höhere Belastungen aus der zukünftigen Ausgestaltung der vierten Handelsperiode (2021 bis 2030) und dort insbesondere aus einer Verschärfung von Benchmarks, die der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertifikaten zugrunde liegen, ergeben. Evonik wird darüber hinaus voraussichtlich von dem ab 2021 geplanten deutschen Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) für die Sektoren Verkehr und Wärme (Non-ETS) betroffen sein. Für die wirtschaftlichen Auswirkungen wird es entscheidend sein, inwieweit die Politik wie angekündigt Maßnahmen zum Schutz der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie vorsieht. Auch in anderen Jurisdiktionen sind weitere Klimaschutzgesetze nicht auszuschließen. Im weiteren regulatorischen Umfeld der Energiemärkte ist für Evonik in Deutschland insbesondere von Belang, wie sich die Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage entwickelt. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die bestehende Eigenstromerzeugung sowie der beschlossene Ersatz des Kohlekraftwerkes am Standort Marl durch ein hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auch zukünftig zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte beitragen werden. Mögliche zusätzliche Belastungen können aus dem durch die Energiewende getriebenen Anstieg der Stromnetzentgelte einschließlich weiterer staatlich induzierter Kostenbestandteile sowie aus möglichen grundsätzlichen Änderungen der Netzentgeltsystematik resultieren. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots-/Nachfragesituationen und der politischen Entwicklungen gewissen Marktpreis- und Kostenschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich sowohl Chancen als auch Risiken.

8. Investitionen

Das Wachstum von Evonik durch Investitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und des Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms diszipliniert vor. Noch nicht begonnene und auch bereits laufende Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben.

Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum.

9. Mergers & Acquisitions

Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs die in Betracht kommenden Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence). Damit erfassen wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken und nehmen eine angemessene Bewertung vor. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele, wie beispielsweise Synergien, gefährden.

Für Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben trotz Optimierung nicht mehr erfüllen, prüfen wir auch externe Optionen. Sollte ein potenzieller Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen.

10. Forschung & Entwicklung

Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (FEE), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere FEE-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Zum einen arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Prozesse, um unsere führende Kostenposition zu stärken, zum anderen stoßen wir mit unseren Projekten in neue Märkte und in neue technologische Felder vor. Das Portfolio unserer Projekte richten wir konsequent an den Wachstumskernen und den Innovationswachstumsfeldern mit hohen Nachhaltigkeitsvorteilen aus. Mit unserem Venture-Capital-Programm beteiligen wir uns an Firmen, die uns bei gemeinsamen Entwicklungen mit ihrem Know-how unterstützen können. Dabei gewinnen Themen aus der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung.

In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. Zusätzliche Potenziale aus der Einführung neuer Produkte, die über unsere derzeitige Planung hinausgehen, sehen wir hauptsächlich in den sechs Innovations-wachsturnsfeldern.

6.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance"

Die Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu denen im Umfeld Märkte und Wettbewerb deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens haben und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Für die finanziellen Auswirkungen treffen wir für diese Themen bilanzielle Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance nicht in die oben abgebildete Chancen- und Risikomatrix ein und nehmen keine Einordnung in die Größenklassen vor.

1. Compliance, Recht und regulatorische Rahmenbedingungen

Compliance umfasst das regelkonforme Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Wesentliche Compliance-Vorgaben sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Danach sind zum Beispiel jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, sowie Verstöße gegen kartellrechtliche Vorgaben ausdrücklich verboten. Risiken können sich aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. Unser Verhaltenskodex gilt weltweit verbindlich im gesamten Evonik-Konzern für alle Mitarbeiter, den Vorstand und die Organe sämtlicher Evonik-Gesellschaften. Sie alle haben die Regelungen des Verhaltenskodex einzuhalten und sind verpflichtet, sich über seinen Inhalt zu informieren sowie an entsprechenden Schulungen teilzunehmen.42

Evonik achtet auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang ihrer Wertschöpfungskette. Um entsprechende Risiken zu minimieren, fordern wir die Einhaltung des Evonik-Verhaltenskodex für Lieferanten, unserer Global Social Policy sowie der Menschenrechtlichen Grundsatzerklärung.

Evonik ist grundsätzlich rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren beispielsweise aus Rechtsstreitigkeiten, wie privatrechtlichen Schadensersatzansprüchen, oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken, insbesondere in der Produkthaftung sowie dem Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine rechtliche Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen ist hier insbesondere eine mögliche Veränderung der Regulierung der EEG-Umlage und des europäischen Emissionshandels relevant.

Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen rechtlichen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt.

Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für rechtliche Risiken Rückstellungen gebildet.

Die nachfolgend beschriebenen Sachverhalte stellen die aus heutiger Sicht relevanten rechtlichen Risiken dar. Bei Chancen und Risiken aus laufenden und potenziellen Verfahren sowie geltend gemachten und potenziellen Ansprüchen enthalten wir uns grundsätzlich der Darstellung einer Bewertung finanzieller Auswirkungen, um unsere Position nicht zu beeinflussen.

Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber seinen angeblichen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen unter anderem wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act nunmehr im Rahmen eines Schiedsverfahrens mit Schiedsklage vom 11. Juni 2019 geltend gemacht. Nachdem Evonik diese Ansprüche mit der Klageerwiderung zurückgewiesen hat, hat das Schiedsgericht zwischenzeitlich die Strukturierung des Schiedsverfahrens bis zu einem Erörterungstermin im Frühjahr 2021 festgelegt.

Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien eingeleitet. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig.

In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen.

In steuerlicher Hinsicht können sich Risiken im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Wertung von Geschäftsprozessen, Investitionen und Restrukturierungen seitens der Finanzverwaltung, Steuerreformen in einzelnen Ländern sowie aus potenziellen Nachzahlungen aufgrund von Betriebsprüfungen ergeben.

42 Siehe Erklärung zur Unternehmensführung.

2. Schutz von geistigem Eigentum und Know-how sowie Informationssicherheit

Innovationen haben einen ganz wesentlichen Anteil am unternehmerischen Erfolg von Evonik. Deshalb ist der Schutz von geistigem Eigentum und Know-how von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die immer enger werdenden Märkte und die Globalisierung der Geschäfte sind kompetente Antworten zum Schutz unseres Wettbewerbsvorsprungs zu Eckpfeilern der Investitionstätigkeit geworden. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum selbst durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how in Joint Ventures und andere Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abfließen. So gibt es beispielsweise nach einer möglichen Trennung von einem Joint-Venture- oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass Know-how nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt wird und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird.

Die Steuerung der Aufgaben zur Reduzierung und Vermeidung dieser Risiken nehmen die Bereiche Unternehmenssicherheit, Recht und Intellectual Property Management wahr.

IT-Risiken

Elektronisch verarbeitete Informationen sind ein entscheidender Schlüssel für den Erfolg von Evonik. Dem nachhaltigen Schutz von Informationen sowie der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von IT-gestützten Geschäftsprozessen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Kompromittierung dieser Systeme und Informationen kann als wesentliches Risiko zur Beeinträchtigung unserer Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. Um diese und das damit verbundene Wissen innerhalb sowie außerhalb des Konzerns vor Cyber-Kriminalität (auch digitale Wirtschaftsspionage, Manipulation durch elektronische Angriffe) zu schützen sowie derartige Risiken zu minimieren, hat Evonik eine Strategie zur IT-Sicherheit entwickelt sowie organisatorische und technische Maßnahmen etabliert. Die sichere Nutzung von Informationssystemen wird durch konzernweit verbindliche Richtlinien und Regelungen beschrieben und im Rahmen eines internen Kontrollsystems forciert und überwacht.

Angesichts einer kontinuierlich wachsenden starken Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und passen diese, wo immer notwendig, an. Durch zum Teil verpflichtende Schulungen und stetige Informationen beispielsweise im Konzern-Intranet oder auf der unternehmensinternen sozialen Plattform sorgen wir dafür, dass das Thema IT-Sicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter steht. Dabei werden die besonders schützenswerten streng vertraulichen Informationen von Evonik ermittelt und entsprechende Schutzmaßnahmen veranlasst; gleichzeitig werden Führungskräfte für das Thema sensibilisiert. Das Evonik „Cyber Defense Team" (CDT) ist auf verschiedenen Ebenen extern vernetzt (national: Mitglied Deutscher CERT-Verbund, Europa: Mitglied TF-CSIRT*, global: FIRST-Mitgliedschaft).

3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität)

Evonik ist Risiken in den Bereichen Arbeits- und Anlagensicherheit ausgesetzt. Aus Arbeitsunfällen und Ereignissen in den Produktionsanlagen können beispielsweise Verletzungen von Mitarbeitern oder Stofffreisetzungen, die die Gesundheit unserer Mitarbeiter sowie die Nachbarn unserer Produktionsstandorte beeinträchtigen, resultieren. Diesen Risiken begegnen wir mit unserem Verständnis von Sicherheit als ganzheitlicher Managementaufgabe, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich. So verdeutlicht Evonik, dass das Thema Sicherheit ein zentraler Teil der Unternehmenskultur ist. Ereignisse und Unfälle analysieren wir sorgfältig, um daraus unsere Lehren zu ziehen. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird.

Im Rahmen der Produktsicherheit wollen wir mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken in unserem Portfolio frühzeitig erkennen und bewerten. Jedes unserer Produkte betrachten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Abgabe an unsere industriellen Kunden. Diesen stellen wir alle relevanten Informationen für den Umgang mit unseren Produkten einschließlich deren Entsorgung zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Sicherheits-datenblätter und technische Merkblätter. Produktverantwortung bei Evonik umfasst sowohl die Einhaltung aller gesetzlichen Standards – beispielsweise der Europäischen Chemikalienverordnung REACH oder des Global Harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) – als auch ein darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind heute schon beispielsweise durch Wasserstress43 oder Extremwetterereignisse, wie Niedrigrheinwasser oder Hurrikane, zu erkennen. Neben diesen negativen direkten Auswirkungen des Klimawandels sehen wir uns auch Risiken, die aus strikteren umweltrechtlichen Vorschriften resultieren, ausgesetzt.

Zudem wird das nach internationalen Normen zertifizierte konzernweite Managementsystem für Umweltschutz und Qualität ständig weiterentwickelt und verbessert. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Initiative Responsible Care® und des UN Global Compact.

Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten hat Evonik ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können, beispielsweise durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden.

43 Insbesondere mangelnde Wasserverfügbarkeit.

6.5 Risiken „Prozesse/Organisation"

1. Allgemein

Die Risikokategorie Prozesse/Organisation stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen in der Regel aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung.

Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale für bestehende Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden.

2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess

Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und, wenn notwendig, verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft.

Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Global Financial Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Global Financial Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wurde in den drei globalen Shared Service Centern in Offenbach (Deutschland) für die Länder Deutschland, Österreich und Finnland, in Kuala Lumpur (Malaysia) für die Region Asien und die nicht in Offenbach betreuten Länder der EMEA44-Region und in San Jose (Costa Rica) für die Region Amerika implementiert. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Grundsätzlich lassen wir für alle vollkonsolidierten und alle als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierten Gesellschaften eine Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer durchführen; bei den wenigen Ausnahmen von diesem Grundsatz wurde gemeinsam mit dem Abschlussprüfer eine vorherige Risikoeinschätzung vorgenommen.

Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Konzernabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise.

Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.

44 Europa, Naher Osten und Afrika.

  

7. Prognosebericht

  

  

7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Stabilisierung der Weltwirtschaft etwa auf Vorjahresniveau erwartet

Wir erwarten auch für das Jahr 2020 schwierige weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die erzielte Teileinigung im Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte einer weiteren Eskalation des Handelsstreits jedoch voraussichtlich entgegenwirken. Weitere protektionistische Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung werden vermutlich im Jahr der Wahl des US-Präsidenten unterbleiben, wodurch sich der Welthandel wieder etwas stabilisieren dürfte. Die voraussichtliche Fortsetzung der weltweit expansiven Geldpolitik dürfte die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2020 unterstützen. Des Weiteren bemühen sich diverse Volkswirtschaften, mittels staatlicher Interventionen einer weiteren Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung entgegenzuwirken. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2020 mit 2,5 Prozent einen Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung auf Vorjahresniveau.

  

  

Wir nehmen an, dass sich das Expansionstempo in Westeuropa im Jahr 2020 im Vergleich mit dem Vorjahr leicht abschwächen wird. Auch wenn Ende 2019 eine weitere Eskalation des globalen Handelskrieges vorerst verhindert werden konnte, bestehen weiterhin handelspolitische Risiken. Dazu zählt unter anderem die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, welche im Jahr 2020 fortbestehen und die Konjunktur dämpfen dürfte. Unterstützend wirken dagegen in Westeuropa die gute Beschäftigungslage und der robuste private Konsum vor dem Hintergrund einer anhaltend expansiven Geldpolitik.

In Nordamerika gehen wir von einer Fortsetzung des robusten Wachstums aus, allerdings wird das Expansionstempo aufgrund der globalen Abschwächung etwas moderater werden. Das Wachstum wird weiterhin von einer lebhaften Konsumnachfrage und einem starken Arbeitsmarkt getragen. Die Geldpolitik wird voraussichtlich weiterhin expansiv bleiben. Eine Erhöhung des Leitzinses im Jahresverlauf halten wir für unwahrscheinlich.

Das Wachstum in Mittel- & Südamerika dürfte sich im Jahr 2020 erholen. Der fehlende Rückenwind durch die Weltkonjunktur sowie politische Unsicherheiten in einigen Ländern wirken jedoch einer deutlichen Aufhellung der konjunkturellen Aussichten in der Region entgegen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen, auch aufgrund der Lockerung der US-Geldpolitik, verbessert.

In Asien-Pazifik wird das Wachstum auf hohem Niveau bleiben. Die Wirtschaft in Japan wird sich trotz der expansiven Geld- und Fiskalpolitik im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich weniger dynamisch entwickeln. Für China rechnen wir angesichts der weiterhin bestehenden handelspolitischen Risiken mit weiteren konjunkturstützenden Maßnahmen der Regierung und erwarten im Vergleich mit dem Vorjahr ein leicht geringeres Wirtschaftswachstum.

Die Projektion für die Weltwirtschaft ist weiterhin mit Unsicherheiten behaftet. So sehen wir trotz der erzielten Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China das Risiko, dass eine erneute Eskalation die weltwirtschaftliche Aktivität spürbar bremsen könnte. Auch eine direkte Ausweitung des Konflikts auf andere Regionen, insbesondere auf Europa, stellt weiterhin ein Risiko für den Welthandel und die globale Konjunktur dar. Ein weiteres Risiko für die Weltwirtschaft liegt in einer Zuspitzung der politischen Konflikte im Nahen Osten, mit potenziell negativen Folgen für den Ölpreis. Auch eine stärkere Abschwächung der chinesischen Wirtschaft, unter anderem bedingt durch das Coronavirus (SARS-CoV-2), würde das globale Wachstum deutlich verlangsamen. Ferner dürfte die weitere Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich die konjunkturelle Dynamik dämpfen. Die weltwirtschaftliche Entwicklung könnte sich ebenfalls durch ein – zurzeit allerdings nicht erwartetes – Straffen der Geldpolitik der Zentralbanken verschlechtern. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich die Schwäche der Industrie auf andere Bereiche der Wirtschaft und damit auch auf den noch sehr robusten Konsum auswirkt.

Die globale Inflation wird nach unserer Einschätzung infolge der voraussichtlich mäßigen Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie der erwarteten stabilen Entwicklung der Rohstoffpreise relativ konstant bleiben.

Trotz der weiterhin hohen Verunsicherung auf den Weltmärkten erwarten wir weitgehend stabile Rohstoffpreise. In Summe rechnen wir für die Evonik-spezifischen Rohstoffe mit einem leicht geringeren Preisniveau für 2020 im Vergleich zu 2019.

Wir gehen davon aus, dass der Euro – bedingt durch die aktuellen Rahmendaten zwischen der Eurozone und den USA – im Jahr 2020 im Durchschnitt in etwa auf dem Niveau von 2019 bleibt.

7.2 Ausblick

Grundlagen für unsere Prognose sind:

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Weltweites Wachstum von 2,5 Prozent (2019: 2,6 Prozent)
Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,12 US$ (2019: 1,12 US$)
Interner Rohstoffkostenindex leicht geringer im Vergleich zum Vorjahr

Umsatz- und Ergebnisentwicklung

Die folgende Prognose enthält die Beiträge des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem (Vollzug der Transaktion am 3. Februar 2020).

Aufgrund der im Kapitel 7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen beschriebenen, anhaltend schwächeren Dynamik der Weltwirtschaft gehen wir für 2020 von einem stabilen Umsatz aus (2019: 13,1 Milliarden €).

Die Spezialitätengeschäfte in unserem Portfolio sollten ihren Wachstumstrend fortsetzen und gemeinsam mit der weiteren Umsetzung der Effizienzprogramme dazu beitragen, dass sich die strukturelle Ergebnisqualität des Portfolios nachhaltig verbessert. Auf der anderen Seite erwarten wir, dass sich das schwächere makroökonomische Umfeld dämpfend auf die verbleibenden Basisgeschäfte in unserem Portfolio auswirken wird. Insgesamt erwarten wir ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 Milliarden € und 2,3 Milliarden € (2019: 2,153 Milliarden €).

Im Segment Nutrition & Care gehen wir für die Spezialitätengeschäfte von einer Fortsetzung des Mengenwachstums und der positiven Ergebnisentwicklung aus. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren rechnen wir mit einem anhaltend starken Volumenwachstum und im Jahresdurchschnitt in etwa stabilen Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Im Baby-Care-Geschäft gehen wir von einem niedrigeren Ergebnis aus. Insgesamt erwarten wir für das Segment Nutrition & Care ein leicht über dem Vorjahr liegendes Ergebnis.

Das Geschäft im Segment Resource Efficiency wird auch im Jahr 2020 weiterhin von schwacher Wachstumsdynamik in den Endmärkten Automobil und Coatings beeinflusst sein. Das Segment wird aber weiterhin von seiner diversifizierten Aufstellung und dem Trend zu ressourceneffizienten Lösungen profitieren. Das übernommene PeroxyChem-Geschäft wird sich zusätzlich positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken. Das hohe Niveau an Lizenzeinnahmen des Jahres 2019 wird sich 2020 allerdings nicht wiederholen. Insgesamt erwarten wir ein mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegendes Ergebnis.

Im Segment Performance Materials rechnen wir aufgrund des anhaltend schwachen Marktumfelds mit im Jahresvergleich schwächeren Produkt-Spreads. Dagegen sollten sich die negativen Effekte aus Engpässen bei der Rohstoffversorgung und Anlagenstillständen aus 2019 nicht wiederholen. Insgesamt erwarten wir im Jahr 2020 für das Segment ein stabiles bis leicht niedrigeres Ergebnis.

Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return an Capital Employed), sollte im Jahr 2020 auf dem Niveau des Vorjahres liegen (2019: 8,6 Prozent).

Investitionen und Finanzierung

Wir erwarten für das Jahr 2020, dass die Sachinvestitionen in etwa auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres bleiben werden (2019: 842 Millionen €).

Für den Free Cashflow gehen wir von einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aus (2019: 717 Millionen €45). Positiv wirken dabei die weiterhin hohe Investitionsdisziplin, ein unverändert konsequentes Management des Nettoumlaufvermögens sowie geringere Bonuszahlungen für das Jahr 2019. Dagegen erwarten wir höhere Steuerzahlungen und Auszahlungen für das Effizienzsteigerungsprogramm SG&A 2020.

45 Vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts.

Arbeits- und Anlagensicherheit

Unser Anspruch ist die Vermeidung jeglicher Unfälle und Ereignisse. Bei der wirken wir auf eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert hin (2019: 1,18) und erwarten, unter der für 2020 definierten Obergrenze von maximal 1,30 zu bleiben. Bei der Ereignishäufigkeit in der Anlagensicherheit erwarten wir, uns leicht zu verbessern (2019: 1,10) und unter der Obergrenze von maximal 1,10 zu bleiben.

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

  

Corporate Governance

Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung (Teil des Lageberichts)

Vergütungsbericht (Teil des Lageberichts)

Übernahmerelevante Angaben (Teil des Lageberichts)

Corporate-Governance-Bericht

und Erklärung zur Unternehmensführung46

Im Folgenden berichten Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gemeinsam über die Corporate Governance und die Grundlagen der Unternehmensführung bei Evonik. Die Ausführungen bilden damit den Corporate-Governance-Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB.

46 Die Erklärung zur Unternehmensführung ist zugleich Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Evonik Industries AG (§§ 289 ff. HGB) und den Evonik-Konzern (§§ 315 ff. HGB). Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.

1. Grundlagen der Corporate Governance und Unternehmensstruktur

Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie von Evonik. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat und zwischen beiden Gremien sowie zwischen den Organen und den Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen.

Bekenntnis zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Evonik Industries ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht, deren Aktien seit dem 25. April 2013 börsennotiert gehandelt werden.

Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für Evonik daher – neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen – die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex auf Grundlage der Fassung vom 7. Februar 2017. Der von der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" verabschiedete Kodex enthält neben wesentlichen gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung in Form von Empfehlungen und Anregungen.

Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG bekennen sich ausdrücklich zu einer verantwortungsvollen Corporate Governance und identifizieren sich mit den Zielen des Kodex. Dies schließt gemäß der Präambel des Kodex im Sinne einer guten Unternehmensführung und aktiven Corporate-Governance-Kultur nicht aus, in einzelnen Aspekten Kodex-vorgaben nicht zu entsprechen, wenn die Abweichungen aufgrund von Unternehmensspezifika sachgerecht sind.

2. Angaben zur Corporate Governance und Unternehmensführung

2.1 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG

§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die Erklärung ist auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen.

Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG erklären gemäß § 161 AktG:

Die Gesellschaft hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2018 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017, die am 24. April 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, uneingeschränkt entsprochen und wird diesen auch künftig entsprechen.

Auch wurden und werden nahezu alle Anregungen des Kodex in der vorgenannten Fassung befolgt, mit folgenden Ausnahmen:

Die Anregung nach Ziffer 2.3.3 des Kodex (Ermöglichung der Verfolgung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien) wurde nicht erfüllt und soll auch künftig nicht umgesetzt werden. Stattdessen werden aus organisatorischen Gründen nur die Reden des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden übertragen. Dieses Vorgehen entspricht einer verbreiteten Praxis. Bei einer darüber hinausgehenden Übertragung ist nicht auszuschließen, dass Persönlichkeitsrechte der Aktionäre verletzt werden.

Zudem wurde Ziffer 2.3.2 Satz 2, 2. Halbsatz des Kodex (Erreichbarkeit des Vertreters für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts auch in der Hauptversammlung) nicht eingehalten und soll auch künftig nicht erfüllt werden. Eine Umsetzung dieser Anregung wäre nur bei einer vollständigen Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien sachgerecht. Die von dieser Anregung vorausgesetzte Erreichbarkeit der von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter noch während der Hauptversammlung über elektronische Medien ist zudem mit technischen Unsicherheiten verbunden. Diese und damit einhergehende Risiken für die Wirksamkeit der Beschlussfassungen sollen vermieden werden.

 

Essen, im Dezember 2019

Der Vorstand

 

Der Aufsichtsrat

2.2 Relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken

Corporate Governance

Die Gesellschaft bekennt sich ausdrücklich zu guter Corporate Governance und beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie – mit zwei Ausnahmen – dessen Anregungen.47

47 Im Einzelnen vgl. Punkt 2.1.

Compliance

Unter dem Begriff Compliance versteht Evonik das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens, seiner Organe und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle anwendbaren verbindlichen Standards wie rechtliche Bestimmungen, gesetzliche Ge- und Verbote, unternehmensinterne Richtlinien und eingegangene Selbstverpflichtungen.

Die wichtigsten externen und internen Grundsätze und Regeln sind im konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex zusammengefasst. Er gilt für den Vorstand ebenso wie für alle Evonik-Mitarbeiter intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Anteilseignern, Geschäftspartnern, Behörden- und Regierungsvertretern sowie der Öffentlichkeit. Er fordert von allen Mitarbeitern die strikte Befolgung aller einschlägigen Gesetze, Regeln und sonstigen Normen. Evonik macht keine Geschäfte um jeden Preis. Alle Mitarbeiter weltweit werden regelmäßig zum Verhaltenskodex und zu speziellen Themen geschult. Verstöße gegen dieses Regelwerk werden konsequent geahndet.

  

  

Im House of Compliance sind die für unser Unternehmen als besonders relevant identifizierten Compliance-Themen zusammengefasst. Hierzu gehören Kartellrecht, Bekämpfung von Korruption, Geldwäsche und Betrug/Untreue sowie Verhaltenskodex, Außenwirtschafts- und Zollrecht, Kapitalmarktrecht, Datenschutz, Steuern und Personal. Die Themen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität werden in einem eigenen Zentralbereich auch im Hinblick auf Compliance-relevante Fragen gesteuert und überwacht.

Zweck des House of Compliance ist es, im Hinblick auf die oben genannten Themen konzernweit Mindeststandards für die jeweiligen Compliance-Management-Systeme zu definieren und deren Umsetzung sicherzustellen. Willensbildung, Erfahrungsaustausch und Koordination der gemeinsamen Aktivitäten erfolgen im Compliance Committee, das sich aus den für ihre Themen eigenständig verantwortlichen Leitern der einzelnen Fachbereiche und dem Leiter der Revision zusammensetzt. Die Compliance-Fachbereiche tragen für das ihnen zugeordnete Compliance-Thema die Verantwortung für die Angemessenheit und Wirksamkeit des jeweiligen Compliance-Management-Systems.

  

  

Weitere Informationen zum Compliance-Management-System bei Evonik und zu entsprechenden Schwerpunkten und Maßnahmen im Berichtsjahr finden sich im Nachhaltigkeitsbericht.

Corporate Responsibility

Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigen sich mehrmals im Jahr mit Themen der Nachhaltigkeit, insbesondere mit Aspekten der Umwelt, Sicherheit und Gesellschaft. Im Jahr 2019 wurde die neue Nachhaltigkeits- und Klimastrategie vom Vorstand verabschiedet und im Aufsichtsrat vorgestellt. Die Entwicklung der Unfallhäufigkeit und -schwere im Geschäftsjahr fließt zudem als eine der erfolgsabhängigen Komponenten in die variable Vergütung des Vorstandes mit ein. Ausführliche Informationen zur Corporate Responsibility finden sich im Kapitel 5. Nachhaltigkeit des Lageberichts und im Nachhaltigkeits-bericht48.

48 Der Nachhaltigkeitsbericht ist nicht Teil des geprüften zusammengefassten Lageberichts, www.evonik.de/verantwortung

Transparenz

Die zeitnahe und gleichmäßige Information der Öffentlichkeit ist für Evonik ein wichtiger Baustein guter Corporate Governance. Evonik stellt auf ihrer Internetseite ein ausführliches Informationsangebot auf Deutsch und Englisch zur Verfügung. Einen schnellen Überblick über wesentliche Veröffentlichungstermine gibt unser Finanzkalender.49

Die Geschäftsentwicklung von Evonik wird insbesondere in den Finanzberichten sowie in den Investor-Relations-Präsentationen erläutert. Zusätzlich sind Details rund um die Evonik-Aktie, Konditionen begebener Anleihen und eine Übersicht zum Rating von Evonik verfügbar.

Pflichtveröffentlichungen – wie Ad-hoc-Mitteilungen, Stimmrechtsmitteilungen oder Informationen über Directors' Dealings – werden unverzüglich ebenfalls auf die Investor-Relations-Internetseite gestellt.50

Erläuterungen der Unternehmensstrategie, -struktur und -organisation runden das Angebot ab. Des Weiteren finden sich auf der Investor-Relations-Internetseite Informationen darüber, wie Evonik ihre unternehmerische Verantwortung (Corporate Responsibility) und die verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens (Corporate Governance) wahrnimmt.51

49 www.evonik.de/investor-relations
50 www.evonik.de/investor-relations unter IR News/Ad-hoc-Mitteilungen, Aktie/Stimmrechtsmitteilungen und Corporate Governance/Directors' Dealings.
51 www.evonik.de/investor-relations unter Nachhaltig investieren (SRI) und Corporate Governance.

2.3 Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Das Aktiengesetz ist die gesetzliche Grundlage der Unternehmensverfassung der Evonik Industries AG. Näher ausgestaltet wird sie durch die Satzung der Gesellschaft und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.52

52 Siehe hierzu Punkt 2.1.

Vorstand

Der Vorstand der Evonik Industries AG leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse, also unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, seiner Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder) mit dem Ziel nachhaltiger Wertsteigerung. Mit den übrigen Organen der Gesellschaft arbeitet er zum Wohle des Unternehmens vertrauensvoll zusammen.

Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik sowie die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen und fortzuschreiben. Er sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem hat er für angemessene, an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtete Maßnahmen (Compliance-Management-System) und für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen. Es wurde ein Hinweisgebersystem eingerichtet, durch das Beschäftigten sowie Dritten die Möglichkeit eingeräumt wird, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen geben zu können.

Bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen achtet der Vorstand auf Vielfalt (Diversity) und strebt dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an.

Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Vorstand hat sich mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Geschäftsordnung einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans gegeben. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstandes sowie die Information des Aufsichtsrates und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Ist der Vorsitzende verhindert, so übernimmt der stellvertretende Vorsitzende diese Aufgaben. Die Mitglieder des Vorstandes tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Der Vorstand, im Bemühen um Einstimmigkeit, beschließt mit einfacher Mehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.

Die ausreichende Informationsversorgung des Aufsichtsrates ist die gemeinsame Aufgabe von Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand erstattet dem Aufsichtsrat die gemäß § 90 AktG sowie nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates zu verfassenden Berichte. Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie über die Beachtung der Compliance. Er geht auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein.

Außerdem legt der Vorstand dem Aufsichtsrat rechtzeitig die Geschäfte und Maßnahmen vor, die gemäß Satzung oder der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat auch weitere Geschäfte und Maßnahmen im Einzelfall von seiner Zustimmung abhängig machen.

Die Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Kein Mitglied des Vorstandes darf bei seinen Entscheidungen persönliche Interessen verfolgen oder Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen.

Die Mitglieder des Vorstandes unterliegen während ihrer Tätigkeit für das Unternehmen einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Eine weitere Beschäftigung, insbesondere Mandate in Aufsichtsräten von Gesellschaften, die nicht Beteiligungsgesellschaften der Evonik Industries AG sind, dürfen sie nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates übernehmen. In diesen Fällen nimmt das betroffene Vorstandsmitglied das Amt als persönliches Mandat wahr – unter Beachtung seiner strikten Verschwiegenheitspflicht und der strikten Trennung von seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Jedes Mitglied des Vorstandes ist verpflichtet, unverzüglich jeglichen Interessenkonflikt gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren.

Im Geschäftsjahr 2019 ist es nicht zu Interessenkonflikten bei Vorstandsmitgliedern der Evonik Industries AG gekommen.

Alle Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmungen andererseits haben branchenüblichen Standards zu entsprechen. Auf entsprechende Geschäfte im abgelaufenen Geschäftsjahr geht der Bericht des Aufsichtsrates ein.

Die Zusammensetzung des Vorstandes sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er bestellt die Mitglieder des Vorstandes und ernennt eines der Vorstandsmitglieder zum Vorstandsvorsitzenden. Er legt die Vergütung der Vorstandsmitglieder fest. Zu Entscheidungen von wesentlicher und grundsätzlicher Bedeutung, die in einem Katalog zustimmungspflichtiger Geschäftsvorfälle konkretisiert sind, bedarf der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates. Hierzu zählen unter anderem:

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die grundsätzliche Änderung der Unternehmens- und Konzernorganisation,
die Festlegung des jährlichen Budgets für den Konzern,
Investitionen größer als 100 Millionen €,
die Aufnahme von Krediten und Begebung von Anleihen größer als 300 Millionen € und mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr.

Der Aufsichtsrat prüft den Jahresabschluss, den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht. Er prüft auch den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht. Über das Ergebnis der Prüfung berichtet der Aufsichtsrat schriftlich an die Hauptversammlung.

Für den Aufsichtsrat gilt das Mitbestimmungsgesetz. Demgemäß besteht er aus 20 Mitgliedern, die sich aus zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner und zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer zusammensetzen. Die Hauptversammlung wählt die Anteilseignervertreter. Hierzu macht der Aufsichtsrat nach Vorbereitung im Nominierungsausschuss entsprechende Wahlvorschläge. Die Arbeitnehmervertreter werden von den Arbeitnehmern gewählt, wobei sieben Arbeitnehmer und drei Vertreter der Gewerkschaften zu bestimmen sind.

Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen besitzen. Aufsichtsratsmitglieder sollen keine Organfunktion oder Beratungsaufgabe bei wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens ausüben.

Dem Aufsichtsrat sollen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstandes angehören. In den Aufsichtsrat wurde ein ehemaliges Vorstandsmitglied gewählt, wobei das Ende seiner Vorstandsbestellung gemäß der gesetzlichen Karenzzeit bereits zum Zeitpunkt der Wahl mehr als zwei Jahre zurücklag. Jedes Aufsichtsratsmitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Aufsichtsratsmandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehören, sollen nicht mehr als zwei, Aufsichtsratsmitglieder, die keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehören, sollen nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet und darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Einen Interessenkonflikt hat ein Mitglied dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. Es ist von der Beschlussfassung bei Sitzungen des Aufsichtsrates ausgeschlossen, in denen die Angelegenheit behandelt wird, hinsichtlich derer der Interessenkonflikt besteht. Der Aufsichtsrat wird in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung informieren. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen.

Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrates. Solche Verträge bestanden im Geschäftsjahr 2019 nicht.

Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung erlassen, die auch die Bildung und die Aufgaben der Ausschüsse regelt. In jedem Kalenderhalbjahr finden mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen statt. Darüber hinaus werden nach Bedarf Aufsichtsratssitzungen einberufen bzw. Beschlüsse des Aufsichtsrates außerhalb von Sitzungen gefasst. Bei Abstimmung im Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Vorsitzende des Aufsichtsrates die ausschlaggebende Stimme, falls eine zweite Abstimmung erneut zu einer Stimmengleichheit führt.

Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung folgende Ziele festgelegt, die bei den Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen der turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen und bei der Nachwahl eines Aufsichtsratsmitglieds berücksichtigt werden:

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Mindestens zwei Mitglieder sollen aufgrund ihrer Herkunft oder Berufserfahrung mit internationalem Bezug vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in Regionen besitzen, in denen der Evonik-Konzern maßgebliches Geschäft betreibt.
Mindestens zwei Mitglieder sollen besondere Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Betriebswirtschaft und des Finanzwesens/der Rechnungslegung oder der Abschlussprüfung besitzen.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sein.
Mindestens zwei Mitglieder des Aufsichtsrates sollen Erfahrung in der Führung oder Überwachung eines Großunternehmens besitzen.
Das Gremium setzt sich zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammen.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen keine Beratungs- oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern ausüben, die zu einem Interessenkonflikt führen können.
  Hiervon kann im besonders zu begründenden Einzelfall abgewichen werden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen bei ihrer Wahl in der Regel nicht älter als 75 Jahre sein.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen dem Aufsichtsrat in der Regel nicht länger als drei volle Amtszeiten im Sinne von § 102 Abs. 1 AktG (das heißt grundsätzlich 15 Jahre) angehören; von dieser Regel kann insbesondere bei einem Aufsichtsratsmitglied abgewichen werden, das direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält oder einem Organ eines Aktionärs angehört, der direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in angemessenem Umfang die Kenntnisse und Erfahrungen des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium abdecken.
Mindestens sechs Mitglieder des Aufsichtsrates auf Anteilseignerseite sollen unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär sein.

Die letzte Anpassung der Ziele erfolgte im Dezember 2019.

Der Aufsichtsrat besteht derzeit aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seiner eigenen Ziele und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen.

Im Hinblick auf die Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitgliedes auf Anteilseignerseite kommt es darauf an, dass das Mitglied unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär ist. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein. Dabei hat er sich insbesondere vergewissert, dass sich aus der Gremienmitgliedschaft von Herrn Dr. Luther und Herrn Dr. Trautz von mehr als zwölf Jahren und der Tätigkeit von Herrn Tönjes als Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung für die Arbeit im Aufsichtsrat keinen Interessenkonflikt, der einer Unabhängigkeit entgegenstehen würde, ergibt. Auch unter Heranziehung der in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten, weitergehenden Kriterien bestehen keine Interessenkonflikte und damit Zweifel an der Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates.53

Die vom Aufsichtsrat als unabhängig eingestuften Mitglieder der Anteilseigner sind: Bernd Tönjes, Prof. Dr. Barbara Albert, Prof. Dr. Aldo Belloni, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Siegfried Luther, Michael Rüdiger, Peter Spuhler, Angela Titzrath, Dr. Volker Trautz und Ulrich Weber.

Die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat ist im Zusammenhang mit den Lebensläufen der Aufsichtsratsmitglieder offengelegt.

In der gegenwärtigen Besetzung sind die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates erfüllt.

Der Aufsichtsrat ist der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex gefolgt und hat neben den Zielen für seine Zusammensetzung auch ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeitet. An diesem Profil wird er künftig seine Vorschläge für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern ausrichten. Zusammen bilden die Ziele und das Profil gemäß §§ 289f Abs. 2 Nr. 6, 315d HGB das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates, das unter Punkt 2.4 dargestellt wird.

Zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erachtet der Aufsichtsrat folgende näher beschriebenen Kompetenzen für sachgerecht und abgedeckt:

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Internationale Erfahrungen
  Hierfür erforderlich ist eine berufliche Tätigkeit für einen längeren Zeitraum im Ausland oder mit einem sonstigen internationalen Bezug. Derzeit erfüllen sechs Mitglieder des Aufsichtsrates diese Kompetenz.
Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
  Eine Grundlage für solche Kenntnisse können sowohl eine Ausbildung oder ein Studium als auch eine berufliche Tätigkeit mit betriebswirtschaftlichem Bezug bilden. Neun Mitglieder des Aufsichtsrates verfügen über entsprechende betriebswirtschaftliche Kenntnisse.
Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten
  Für diese Erfahrungen wird eine berufliche Tätigkeit vorausgesetzt, deren Gegenstand die Organisation, Auswahl und Einstellung von Personal umfasst. Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten haben hiernach 14 Mitglieder des Aufsichtsrates.
Naturwissenschaftliche Kenntnisse (insbesondere in der Chemie)
  Diese Kenntnisse können durch eine Ausbildung, ein Studium oder eine berufliche Tätigkeit mit naturwissenschaftlichem Bezug erworben werden. Bei acht Mitgliedern des Aufsichtsrates ist dies der Fall.
Erfahrungen in Unternehmensführung
  Vorausgesetzt für Erfahrungen in Unternehmensführung wird eine langjährige berufliche Tätigkeit in leitenden Positionen mit Personal- und Führungsverantwortung in einem Unternehmen. Diese Kompetenz haben acht Mitglieder des Aufsichtsrates.

Der Aufsichtsrat hat folgende Ausschüsse eingerichtet:

Der Präsidialausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter sowie zwei weiteren Mitgliedern. Er erledigt laufende Angelegenheiten und berät den Vorstand in Grundsatzfragen der strategischen Fortentwicklung des Unternehmens. Der Präsidialausschuss beschließt im Rahmen des gesetzlich Zulässigen anstelle des Gesamtaufsichtsrates, wenn eine vorherige erforderliche Beschlussfassung des Aufsichtsrates nicht ohne wesentliche Nachteile für die Gesellschaft abgewartet werden kann sowie über die Zustimmung zur Ausnutzung von genehmigten Kapitalia. Er bereitet die Sitzungen des Aufsichtsrates und insbesondere Personalentscheidungen sowie Beschlüsse zum Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente und zur Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder vor. Daneben ist er zuständig für Abschluss, Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstandes, soweit dies nicht die Änderung oder Festsetzung der Bezüge betrifft, sowie für die Vertretung der Gesellschaft bei anderen Rechtsgeschäften mit aktiven und ehemaligen Vorstandsmitgliedern und bestimmten, diesen nahestehenden Personen.

Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz.

Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern, die in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sind. Mitglieder des Prüfungsausschusses verfügen über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung der Rechnungslegung und interner Kontrollsysteme. Der Vorsitzende ist zudem unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Der Prüfungsausschuss ist beauftragt und ermächtigt, sich im Namen des Aufsichtsrates insbesondere mit der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung, hier insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen durch vorherige Zustimmung und nachträgliche Überprüfung, sowie der Compliance zu befassen und die damit verbundenen Entscheidungen zu treffen. Er kann Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung der Integrität des Rechnungslegungsprozesses unterbreiten. Er bereitet den Vorschlag des Aufsichtsrates zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung vor, der in den Fällen der Ausschreibung des Prüfungsmandats mindestens zwei Kandidaten umfasst. Er hat über die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung zu entscheiden. Er nimmt die einem Prüfungsausschuss durch geltendes Recht und namentlich durch die Verordnung (EU) Nr. 537/2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse zugewiesenen Aufgaben wahr. Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrates über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags des Vorstandes für die Gewinnverwendung; der Prüfungsausschuss befasst sich auch mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers. Der Prüfungsausschuss bereitet außerdem die Entscheidung des Aufsichtsrates über den zusammengefassten nichtfinanziellen (Konzern-)Bericht vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Berichts. Der Prüfungsausschuss befasst sich mit den Zwischenberichten, insbesondere dem Halbjahresfinanzbericht, erörtert den Bericht über die prüferische Durchsicht – sofern eine solche beauftragt wurde – mit dem Abschlussprüfer und stellt abschließend fest, ob Einwendungen zu erheben sind. Er beschäftigt sich darüber hinaus mit Fragen der Corporate Governance und berichtet dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich über den Stand, die Effektivität und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten der Corporate Governance des Unternehmens sowie über neue Anforderungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet.

Mitglieder: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Jens Barnhusen, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Thomas Sauer, Angela Titzrath.

Der Finanz- und Investitionsausschuss setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. Er wird auf dem Gebiet der Konzernfinanzierung und der Investitionsplanung tätig. So entscheidet er unter anderem anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zu Investitionen und Grundstücksgeschäften, sofern diese einen Wert von 100 Millionen € übersteigen. Weiter entscheidet der Finanz- und Investitionsausschuss anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zur Errichtung, zum Erwerb und zur Veräußerung von Unternehmen sowie über Kapitalmaßnahmen bei anderen Unternehmen zwischen 100 Millionen € und 500 Millionen € und bereitet die Entscheidungen des Gesamtgremiums zu diesen Maßnahmen von mehr als 500 Millionen € vor. Auch entscheidet er über die Zustimmung zur Herauslegung von Avalen und die Gewährung von Krediten, die einen Wert von 50 Millionen € übersteigen, sowie zu Finanzanlagen in Beteiligungen mit einem Wert von mehr als 100 Millionen €.

Mitglieder: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Prof. Dr. Aldo Belloni, Frank Löllgen, Anke Strüber-Hummelt, Bernd Tönjes, Ulrich Weber.

Der Innovations- und Forschungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern. Er befasst sich mit der Innovations- und Forschungsstrategie der Gesellschaft, indem er insbesondere die künftig zu erwartenden Entwicklungen sowohl der Chemiebranche als auch die für die Gesellschaft relevanten Märkte analysiert. Mit dem Vorstand bespricht er die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Innovations- und Forschungsprogramme der Gesellschaft.

Mitglieder: Prof. Dr. Barbara Albert (Vorsitzende), Frank Löllgen (stellvertretender Vorsitzender), Hussin El Moussaoui, Martina Reisch, Bernd Tönjes, Dr. Volker Trautz.

Der Nominierungsausschuss besteht aus drei Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für den Aufsichtsrat zu unterbreiten.

Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber.

Schließlich besteht ein gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz verpflichtend zu bildender Vermittlungsausschuss mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter und je einem Anteilseigner- und Arbeitnehmervertreter. Dieser Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird.

Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz.

Der Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf. Alle übrigen Ausschüsse tagen turnusmäßig sowie darüber hinaus bei konkreten Anlässen entsprechend ihrer jeweiligen Zuständigkeit nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates.

Auf die Tätigkeit des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr geht der Bericht des Aufsichtsrates ein. Dort sind auch die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse sowie Angaben bezüglich der Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder dargestellt. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in weiteren Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben.

Der Aufsichtsrat prüft regelmäßig die Effizienz seiner Arbeitsweise. Für das Jahr 2020 ist eine Selbstbeurteilung mithilfe eines von den Aufsichtsratsmitgliedern auszufüllenden Evaluierungsfragebogen geplant. Die Auswertung und die gegebenenfalls erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen erfolgen im weiteren Jahresverlauf.

53 Ziffer 13.2 i.V.m. Anhang 2 der Empfehlung der Kommission vom 15. Februar 2005 zu den Aufgaben von nicht geschäftsführenden Direktoren/Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Gesellschaften sowie zu den Ausschüssen des Verwaltungs-/Aufsichtsrates (2005/162/EG).

Aktiengeschäfte von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates

Gemäß der seit dem 3. Juli 2016 geltenden EU-Marktmissbrauchsverordnung (Art. 19 Abs. 1 MMVO) sind die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen (unter anderem Ehepartner, Partner, die einem Ehepartner gleichgestellt sind, und unterhaltsberechtigte Kinder) verpflichtet, Eigengeschäfte mit Anteilen oder Schuldtiteln der Evonik Industries AG oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten der Evonik Industries AG und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Dies gilt für Geschäfte, die getätigt werden, nachdem innerhalb eines Kalenderjahres ein Gesamtvolumen von 5.000 € erreicht worden ist. Die mitgeteilten Geschäfte sind auf der Internetseite der Evonik Industries AG veröffentlicht.

2.4 Vielfalt (Diversity) bei Evonik

Als börsennotierte Gesellschaft, die zugleich dem Mitbestimmungsgesetz unterliegt, gelten für die Evonik Industries AG sowohl die Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes als auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

Für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates ist die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote von jeweils mindestens 30 Prozent Frauen und Männern maßgeblich. Der Aufsichtsrat erfüllt diese Quote, indem ihm neben 13 Männern sieben Frauen angehören, davon drei auf Anteilseignerseite und vier als Arbeitnehmervertreterinnen.

Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand eine Zielgröße von mindestens 25 Prozent festgelegt und eine Frist zur Erreichung bis zum 30. Juni 2022 bestimmt. Dem Vorstand gehören eine Frau und drei Männer an, sodass er diese Zielgröße erfüllt.

Der Vorstand hat für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2019 für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes als Zielgröße jeweils 20 Prozent festgelegt. Der Frauenanteil betrug Ende 2019 in der ersten Führungsebene 26,1 Prozent und in der zweiten Führungsebene 24,1 Prozent. Die festgelegten Zielgrößen wurden damit übertroffen. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hat der Vorstand für den Frauenanteil der ersten Führungsebene als Zielgröße 27,3 Prozent und der zweiten Führungsebene 25,0 Prozent festgelegt.

Diversitätskonzept

Diese bislang geltenden Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex sind für börsennotierte Aktiengesellschaften, die zugleich große Kapitalgesellschaften sind, mit der Neuregelung des § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB erweitert worden. Das hiernach zu beschreibende Diversitätskonzept, das bei der Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand verfolgt wird, erfasst bei der Evonik Industries AG folgende Bestandteile:

Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat besteht bei Evonik sowohl aus den Zielen des Aufsichtsrates für seine Zusammensetzung als auch dem Kompetenzprofil für das Gesamtgremium. Nähere Ausführungen hierzu finden sich unter Punkt 2.3. Die mit der Neuregelung an das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates gestellten Anforderungen werden zu einem großen Teil bereits durch die Ziele des Aufsichtsrates abgedeckt. Diese umfassen Angaben zum Alter und Geschlecht der Aufsichtsratsmitglieder, aber auch zu Berufserfahrungen und Kenntnissen im Bereich der Betriebswirtschaft und der Chemie. Ergänzt werden die Ziele durch das Kompetenzprofil, welches die Voraussetzungen der Kompetenzen im Einzelnen festlegt und den Stand der Erfüllung dokumentiert. Die Umsetzung des Diversitätskonzeptes erfolgt insofern, als die Vorschläge an die Hauptversammlung für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern sowohl die Erfüllung der Ziele als auch des Profils berücksichtigen. Das Gremium erfüllt in seiner aktuellen Zusammensetzung sämtliche Vorgaben des Diversitätskonzeptes.

Aufsichtsrat, Präsidialausschuss und Vorstand sorgen gemeinsam für eine langfristige Nachfolgeplanung für die Besetzung des Vorstandes. Ein strukturiertes Talentmanagement und eine gezielte Führungskräfteentwicklung bilden die Basis um Vorstandsfunktionen möglichst aus den eigenen Reihen besetzen zu können. Die Grundsätze der Nachfolgeplanung werden mit dem Präsidialausschuss abgestimmt, mögliche Kandidaten werden regelmäßig zwischen Vorstandsvorsitzendem und Aufsichtsratsvorsitzendem diskutiert. Der Aufsichtsratsvorsitzende informiert bei Bedarf den Präsidialausschuss bzw. das Aufsichtsratsplenum über den Stand der Nachfolgeplanung. Grundlage bildet dabei auch das Diversitätskonzept für den Vorstand, das neben der oben beschriebenen Zielgröße für den Frauenanteil von 25 Prozent eine Altersobergrenze für Vorstandsmitglieder von 65 Jahren umfasst. Der Aufsichtsrat sorgt ergänzend zu dieser Altersgrenze bei der Auswahl geeigneter Kandidaten zur Sicherstellung einer langfristigen Nachfolgeplanung für eine hinreichende Altersmischung im Vorstand. Zudem wird bei Evonik als einem weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie bei der Besetzung des Vorstandes hinsichtlich der fachlichen Qualifikation darauf geachtet, dass jeweils mindestens ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet Personalwesen, ein Mitglied Kenntnisse im Finanz- und Rechnungswesen und ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet der Chemie hat. Darüber hinaus soll mindestens ein Mitglied des Vorstandes über internationale berufliche Erfahrungen verfügen. In der gegenwärtigen Besetzung des Vorstandes sind die Vorgaben dieses Diversitätskonzeptes erfüllt.

3. Aktionäre und Hauptversammlung

Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr. Die Hauptversammlung wählt den Abschlussprüfer sowie die Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und beschließt insbesondere über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Verwendung des Bilanzgewinns, Kapitalmaßnahmen und Satzungsänderungen. Die Aktien lauten auf den Namen. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die im Aktienregister eingetragen sind und sich rechtzeitig vor der Hauptversammlung angemeldet haben. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen. Jede Aktie gewährt eine Stimme.

4. Angaben zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Evonik Industries AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes. Der Konzernabschluss wird nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Hauptversammlung am 28. Mai 2019 hat auf Vorschlag des Aufsichtsrates die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Der Aufsichtsrat hatte sich zuvor von der Unabhängigkeit des Prüfers überzeugt. Die unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Evonik Industries AG sind Herr Eckhard Sprinkmeier (seit dem Geschäftsjahr 2017) und Frau Antje Schlotter (Jahresabschluss der Evonik Industries AG seit dem Geschäftsjahr 2013, Konzernabschluss seit dem Geschäftsjahr 2014). Die Prüfungen umfassten neben dem Rechnungswesen auch das Risikofrüherkennungssystem und das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem. Darüber hinaus hat PwC, aufgrund des Wahlbeschlusses vom 28. Mai 2019, den Halbjahresfinanzbericht im Geschäftsjahr 2019 einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

5. Risikomanagement und Internes Kontrollsystem (IKS)

Das Risikomanagement im Evonik-Konzern inklusive des IKS bezogen auf den Rechnungslegungsprozess wird im Chancen- und Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt.

6. Vergütung

Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergütung für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden im Vergütungsbericht dargestellt.

Vergütungsbericht54

Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 17) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.

54 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts.

1. Vergütungssystem des Vorstandes

Grundlagen und Zielsetzung

Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstandes setzt sich aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme und einer Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, zusammen. Die Ziele für die kurz- und langfristige variable Vergütung werden aus der Unternehmensstrategie der Evonik Industries AG abgeleitet. Darüber hinaus werden die üblichen Nebenleistungen gewährt. Insgesamt trägt die Vergütung zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft bei.

Die Vergütungsbestandteile teilen sich 2019 wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt auf. Die Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung (Dienstzeitaufwand IFRS) sind in der Festvergütung enthalten:

  

  

Erfolgsunabhängige Komponenten

Feste Jahresvergütung

Die feste ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt.

Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen

Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt.

Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen.

Erfolgsabhängige Komponenten

Kurzfristige variable Vergütung

Die erfolgsabhängige Jahrestantieme errechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 Prozent und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden bereinigte EBITDA-Marge, bereinigtes EBITDA und Free Cashflow herangezogen. Dabei werden alle Kennzahlen anhand der langfristigen, strategischen Unternehmenszielsetzung auf Basis der Ist-Ergebnisse des Kalenderjahres gemessen. Außerdem hat die Entwicklung der Anlagensicherheit und der Unfallhäufigkeit sowie deren Schwere im abgelaufenen Geschäftsjahr Einfluss.

Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung von qualitativen Zielen und kann zwischen 80 Prozent und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind auf die Performanceziele des Vorstands abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext. Dabei kommen etwa Ziele in den Themenbereichen „Strategie/Portfolio", „Kostenstruktureffizienz" und „Unternehmenskultur" in Betracht.

Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der qualitativen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor – unabhängig von der persönlichen Zielerreichung – im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt.

Die wirtschaftlichen und qualitativen Ziele der Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt.

Langfristige variable Vergütung (LTI)

Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive-Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.

Die Performance wird auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet.

Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Tota I-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängern. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums.

Ab dem Jahr 2019 wird die Werthaltigkeit des LTI am Ende eines jeden Jahres des vierjährigen Performancezeitraums gemessen, indem der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt wird. Dem wird die jeweilige Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Die Möglichkeit, den Performancezeitraum zu verlängern, entfällt.

Die relative Performance kann zwischen 70 Prozentpunkten und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf 130 Prozent festgelegt.

Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Ab dem Jahr 2019 wird die Gesamtperformance und damit der Auszahlungsbetrag am Ende der Laufzeit als Durchschnitt der einzelnen Jahresergebnisse ermittelt.

Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags ergeben.

Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2014 bis 2019 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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2014 2015 2016
Anzahl
fiktiver Aktien
in
Tausend €
Anzahl
fiktiver Aktien
in Tausend € Anzahl
fiktiver Aktien
in
Tausend €
Christian Kullmann 13.562 307 28.506 893 28.803 616
Dr. Harald Schwager - - - - - -
Thomas Wessel 27.125 614 28.506 893 23.637 505
Ute Wolf 27.125 614 28.506 893 23.637 505
Summe 67.812 1.535 85.518 2.679 76.077 1.626
  2017 2018 2019
  Anzahl
fiktiver Aktien
in
Tausend €
Anzahl
fiktiver Aktien
in Tausend € Anzahl
fiktiver Aktien
in
Tausend €
Christian Kullmann 41.787 1.033 39.949 1.018 64.504 1.429
Dr. Harald Schwager 12.090 299 31.959 814 46.912 1.039
Thomas Wessel 27.203 672 23.969 611 35.184 779
Ute Wolf 27.203 672 23.969 611 35.184 779
Summe 108.283 2.676 119.846 3.054 181.784 4.026

1) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung.

Der Gesamtaufwand 2019 aller LTI-Tranchen des Vorstandes beträgt 2.044 Tausend €. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Herrn Kullmann 716 Tausend €, für Herrn Dr. Schwager 556 Tausend €, für Herrn Wessel 386 Tausend € sowie für Frau Wolf 386 Tausend €.

Betriebliche Altersversorgung

Als Regelaltersversorgung ist ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem eingeführt. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in sechs bis zehn Raten ausgezahlt werden kann. Sofern Vorstandsmitglieder aus ihrer Tätigkeit vor der Bestellung in den Vorstand über Versorgungsanwartschaften verfügen, werden diese entweder in das System als Initialbaustein integriert oder getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst, und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich.

Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen – bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der individuell vereinbarten Regelaltersgrenze oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit – einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Die Herren Kullmann und Wessel haben zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Dieser Anspruch besteht für Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten.

Mit Dr. Harald Schwager ist eine vom Altersversorgungssystem abweichende Regelung vereinbart worden. Er erhält eine Ruhegeldzusage in Höhe von 40 Tausend € jährlicher, lebenslanger Rente für jedes volle Dienstjahr. Jedes anteilige Dienstjahr wird ratierlich berücksichtigt.

Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 2.066 Tausend € (Vorjahr: 1.860 Tausend €) nach HGB bzw. 2.540 Tausend € (Vorjahr: 2.431 Tausend €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt.

Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab.

Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 17.844 Tausend € (Vorjahr: 13.662 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 23.998 Tausend € (Vorjahr: 17.671 Tausend €).

Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen

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HGB IFRS
Dienstzeit-
aufwand
Erfüllungsbetrag
der Pensionsverpflichtung
zum 31.12.
Dienstzeit-
aufwand
Barwert
der Pensionsverpflichtung (DBO)
zum 31.12.
in Tausend € 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019
Christian Kullmann 568 682 5.410 7.009 785 814 7.213 9.794
Dr. Harald Schwager 651 727 951 1.852 824 878 1.175 2.363
Thomas Wessel 339 321 4.964 5.928 428 442 6.217 7.658
Ute Wolf 302 336 2.337 3.055 394 406 3.066 4.183
Summe 1.860 2.066 13.662 17.844 2.431 2.540 17.671 23.998

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 65.314 Tausend € (Vorjahr: 61.985 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 86.502 Tausend € (Vorjahr: 79.549 Tausend €) nach IFRS.

Festlegung der Maximalvergütung

Die Maximalvergütung ist für die Mitglieder des Vorstandes wie folgt festgelegt worden und orientiert sich an den jeweils maximal möglichen erfolgsunabhängigen und -abhängigen Vergütungskomponenten inklusive des Dienstzeitaufwands für die betriebliche Altersversorgung:

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Vorstandsvorsitzender: 9.700 Tausend €
Stellvertretender Vorsitzender: 7.200 Tausend €
Personalvorstand: 5.200 Tausend €
Finanzvorstand: 5.200 Tausend €

Erläuterungen zur Vergütungsfestsetzung

Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Für den externen Vergleich werden hierbei Peergroups herangezogen, die zum einen aus vergleichbaren Unternehmen im Geschäftsfeld Chemie, zum anderen aus Unternehmen des MDAX/DAX zusammengestellt sind. Bei der vertikalen Angemessenheit wird unternehmensintern die Relation der Vorstandsvergütung zur durchschnittlichen Vergütung der ersten Konzernebene sowie zur Vergütung der Gesamtbelegschaft ermittelt und diese Relation mit der zuvor genannten Peergroup verglichen und auf Marktangemessenheit geprüft, wobei auch die zeitliche Entwicklung der Vergütung berücksichtigt wird. Der Aufsichtsrat legt fest, wie der obere Führungskreis und die relevante Belegschaft abzugrenzen sind und wie die Vergütung im Vergleich dazu beurteilt wird. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht der Präsidialausschuss des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Soweit der Aufsichtsrat einen externen Vergütungsexperten heranzieht, achtet er auf dessen Unabhängigkeit. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte letztmalig eine externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit. Daraus abgeleitet wurde beschlossen, den Zielwert für die kurzfristige, variable Vergütung ab dem 1. Januar 2019 für den Vorstandsvorsitzenden Herrn Kullmann um 200 Tausend € sowie für Herrn Wessel und Frau Wolf um je 50 Tausend € zu erhöhen. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Zielwert für die Langfristvergütung für alle Mitglieder des Vorstandes zu erhöhen, und zwar für den Vorstandsvorsitzenden um 400 Tausend €, für den stellvertretenden Vorsitzenden um 200 Tausend € sowie für alle anderen ordentlichen Vorstandsmitglieder um 150 Tausend €.

Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit

Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Dienstverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Dienstverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen.

Nachvertragliche Wettbewerbsverbote

Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart.

Claw-back-Klausel

Für den Fall von schwerwiegenden Verstößen des Vorstandsmitglieds gegen seine gesetzlichen Pflichten oder gegen unternehmensinterne Verhaltensrichtlinien wird in die Vorstandsverträge zukünftig die vertragliche Möglichkeit eingeführt, die für den jeweiligen Bemessungszeitraum ausgezahlten variablen Vergütungsbestandteile vom Vorstandsmitglied ganz oder teilweise zurückzufordern bzw. einzubehalten, sogenannte Claw-back-Klausel.

Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2019

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich inklusive Mandatsbezügen auf 12.387 Tausend€ (2018: 11.969 Tausende. Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 594 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2018 nicht gebildet waren.

Die folgende Tabelle zeigt die Vergütung für das Jahr 2019 auf Basis der geschilderten Grundsätze für die einzelnen Vorstandsmitglieder.

Vergütung des Vorstandes

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Erfolgsunabhängige Vergütung Erfolgsabhängige Vergütung
Festvergütung Sachbezüge
und sonstige Nebenleistungen
Jahrestantieme
in Tausend € 2018 2019 2018 2019 2018 2019
Christian Kullmann 1.400 1.400 67 59 1.607 1.521
Dr. Harald Schwager 1.130 1.130 99 222 1.169 805
Thomas Wessel 800 800 232 227 698 597
Ute Wolf 800 800 112 113 801 687
Summe 4.130 4.130 510 621 4.275 3.610
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Erfolgsabhängige Vergütung
LTI1) Gesamtbezüge
nach DRS 17
in Tausend € 2018 2019 2018 2019
Christian Kullmann 1.018 1.429 4.092 4.409
Dr. Harald Schwager 814 1.039 3.212 3.196
Thomas Wessel 611 779 2.341 2.403
Ute Wolf 611 779 2.324 2.379
Summe 3.054 4.026 11.969 12.387

1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt.

Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2019 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes.

Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor.

Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex

Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle.

Gewährte Zuwendungen

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Christian Kullmann
Vorsitzender des Vorstandes
in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.)
Festvergütung 1.400 1.400 1.400 1.400
Nebenleistungen 67 59 59 59
Summe 1.467 1.459 1.459 1.459
Einjährige variable Vergütung 1.000 1.200 - 2.400
Mehrjährige variable Vergütung 1.018 1.429 - 4.950
LTI 2018 bis 2021 1.078 - - -
LTI 2019 bis 2022 - 7.429 - 4.950
Summe 3.485 4.088 1.459 8.809
Versorgungsaufwand (Service Cost) 785 814 814 814
Gesamtvergütung 4.270 4.902 2.273 9.623
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Dr. Harald Schwager
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.)
Festvergütung 1.130 1.130 1.130 1.130
Nebenleistungen 99 222 222 222
Summe 1.229 1.352 1.352 1.352
Einjährige variable Vergütung 750 750 - 1.500
Mehrjährige variable Vergütung 814 1.039 - 3.600
LTI 2018 bis 2021 814 - - -
LTI 2019 bis 2022 - 7.039 - 3.600
Summe 2.793 3.141 1.352 6.452
Versorgungsaufwand (Service Cost) 824 878 878 878
Gesamtvergütung 3.617 4.019 2.230 7.330

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Thomas Wessel
Personalvorstand/Arbeitsdirektor
in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.)
Festvergütung 800 800 800 800
Nebenleistungen 232 227 227 227
Summe 1.032 1.027 1.027 1.027
Einjährige variable Vergütung 550 600 - 1.200
Mehrjährige variable Vergütung 611 779 - 2.700
LTI 2018 bis 2021 611 - - -
LTI 2019 bis 2022 - 779 - 2.700
Summe 2.193 2.406 1.027 4.927
Versorgungsaufwand (Service Cost) 428 442 442 442
Gesamtvergütung 2.621 2.848 1.469 5.369
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Ute Wolf
Finanzvorstand
in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.)
Festvergütung 800 800 800 800
Nebenleistungen 112 113 113 113
Summe 912 913 913 913
Einjährige variable Vergütung 550 600 - 1.200
Mehrjährige variable Vergütung 611 779 - 2.700
LTI 2018 bis 2021 611 - - -
LTI 2019 bis 2022 - 779 - 2.700
Summe 2.073 2.292 913 4.813
Versorgungsaufwand (Service Cost) 394 406 406 406
Gesamtvergütung 2.467 2.698 1.319 5.219

Zufluss

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Christian Kullmann Dr. Harald Schwager
Vorsitzender des Vorstandes Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
in Tausend € 2018 2019 2018 2019
Festvergütung 1.400 1.400 1.130 1.130
Nebenleistungen 67 59 99 222
Summe 1.467 1.459 1.229 1.352
Einjährige variable        
Vergütung1),2),3) 1.851 1.320 1.340 645
Mehrjährige variable        
Vergütung 306 620 - -
LTI 2014 bis 2017 306 - - -
LTI 2015 bis 2018 - 620 - -
Summe 2.157 1.940 1.340 645
Versorgungsaufwand (Service Cost) 785 814 824 878
Gesamtvergütung 4.409 4.213 3.393 2.875
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Thomas Wessel Ute Wolf
Personalvorstand/Arbeitsdirektor Finanzvorstand
in Tausend € 2018 2019 2018 2019
Festvergütung 800 800 800 800
Nebenleistungen 232 227 112 113
Summe 1.032 1.027 912 913
Einjährige variable        
Vergütung1),2),3) 845 480 935 570
Mehrjährige variable        
Vergütung 611 620 611 620
LTI 2014 bis 2017 677 - 677  
LTI 2015 bis 2018 - 620 - 620
Summe 1.456 1.100 1.546 1.190
Versorgungsaufwand (Service Cost) 428 442 394 406
Gesamtvergütung 2.916 2.569 2.852 2.509

1) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2018: Schwager 58 Tausend €, Wessel 180 Tausend €, Wolf 90 Tausend €; 2019: Schwager 180 Tausend €, Wessel 180 Tausend €, Wolf 90 Tausend €.
2) Einjährige variable Vergütung 2018 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert 2019 für das Geschäftsjahr 2018 (Abweichung tatsächliche Auszahlung zum Ausweis der Schätzung im Vergütungsbericht 2018 korrigiert).
3) Einjährige variable Vergütung 2019 noch nicht abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen.

Frühere Mitglieder des Vorstandes

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2019 auf 2.849 Tausend € (2018: 1.872 Tausend €).

2. Vergütungssystem des Aufsichtsrates

Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt.

Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Der Aufsichtsrat leistet durch die ihm obliegende Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes einen Beitrag zur Förderung der Geschäftsstrategie und zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden. Aufgrund der besonderen Natur der Aufsichtsratsvergütung, die für die Tätigkeit gewährt wird, die sich grundlegend von der Tätigkeit der Arbeitnehmer und des Konzerns unterscheidet, kommt ein sogenannter vertikaler Vergleich mit der Arbeitnehmervergütung nicht in Betracht.

Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (250 Tausend €, seinen Stellvertreter (175 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (100 Tausend €).

Der Vorsitzende des Präsidialausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder je 35 Tausend €. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 90 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 60 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 50 Tausend €. Der Vorsitzende des Finanz- und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 35 Tausend €. Die Vorsitzende des Innovations- und Forschungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 30 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 20 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 15 Tausend €. Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von je 20 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von je 10 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 10 Tausend €. Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist.

Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt.

Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss.

Vergütung des Aufsichtsrates

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Feste Vergütung Vergütung
für Ausschusstätigkeiten
in Tausend € 2018 2019 2018 2019
Martin Albers 100 100 58 70
Prof. Dr. Barbara Albert 100 100 30 30
Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) 67 100 10 35
Prof. Aldo Belloni 100 100 35 35
Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019) - 8 - 1
Karin Erhard 100 100 60 60
Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 100 100 15 15
Edeltraud Glänzer 175 175 87 90
Prof. Dr. Barbara Grunewald 100 100 50 50
Ralf Hermann (bis 23.05.2018) 42 - 33 -
Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) 42 - - -
Michael Hofmann (seit 23.05.2018, bis 30.04.2019) 67 33 33 17
Martin Kubessa (seit 23.05.2018) 67 100 - -
Frank Löllgen 100 100 55 55
Dr. Siegfried Luther 100 100 90 90
Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018) 104 - 54 -
Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) 25 - 13 -
Martina Reisch (seit 13.05.2019) - 67 - 9
Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.201 8) 42 - 21 -
Michael Rüdiger 100 100 60 60
Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) 67 100 33 50
Peter Spuhler (seit 23.05.2018) 67 100 - -
Anke Strüber-Hummelt 100 100 30 35
Ulrich Terbrack (bis 23.05.201 8) 42 - - -
Angela Titzrath 100 100 50 50
Bernd Tönjes (seit 23.05.2018) 167 250 87 130
Dr. Volker Trautz 100 100 60 60
Ulrich Weber 100 100 45 45
Summe 2.274 2.233 1.009 987
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Tagungsgelder Summe
in Tausend € 2018 2019 2018 2019
Martin Albers 12 9 170 179
Prof. Dr. Barbara Albert 7 6 137 136
Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) 6 9 83 144
Prof. Aldo Belloni 7 9 142 144
Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019) - - - 9
Karin Erhard 9 10 169 170
Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 7 6 122 121
Edeltraud Glänzer 13 8 275 273
Prof. Dr. Barbara Grunewald 10 10 160 160
Ralf Hermann (bis 23.05.2018) 4 - 79 -
Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) 2 - 44 -
Michael Hofmann (seit 23.05.2018, bis 30.04.2019) 7 1 107 51
Martin Kubessa (seit 23.05.2018) 5 5 72 105
Frank Löllgen 9 9 164 164
Dr. Siegfried Luther 10 10 200 200
Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018) 3 - 161 -
Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) 2 - 40 -
Martina Reisch (seit 13.05.2019) - 5 - 81
Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.201 8) 4 - 67 -
Michael Rüdiger 9 9 169 169
Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) 7 10 107 160
Peter Spuhler (seit 23.05.2018) 3 4 70 104
Anke Strüber-Hummelt 9 9 139 144
Ulrich Terbrack (bis 23.05.201 8) 2 - 44 -
Angela Titzrath 8 6 158 156
Bernd Tönjes (seit 23.05.2018) 11 12 265 392
Dr. Volker Trautz 10 8 170 168
Ulrich Weber 10 8 155 153
Summe 186 163 3.469 3.383

Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2018 und 2019 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2018 und 2019 ausgeschiedenen beziehungsweise eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt.

Zum 31. Dezember 2019 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2019 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten.

Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor.

Angaben gemäß §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB
und erläuternder Bericht des Vorstandes gemäß § 176 Abs. 1 AktG55

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht.

Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist. Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht.

55 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Im Rahmen der von Evonik durchgeführten Mitarbeiter-Aktienprogramme bestehen für teilnehmende Mitarbeiter zeitliche Verfügungsbeschränkungen an Aktien, insbesondere jeweils eine Haltefrist bis zum Ende des übernächsten, auf die Zuteilung folgenden Kalenderjahres.

Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt.

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 33 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft.

Nach §§ 289a Abs. 1 S. 1 Nr. 3, 315a Abs. 1 S. 1 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.

Zum 31. Dezember 2019 bestand mit der RAG-Stiftung, Essen, nur noch eine dem Vorstand der Gesellschaft gemeldete direkte Beteiligung am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreitet.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt.

Art der Stimmrechtskontrolle im Fall von Arbeitnehmerbeteiligungen

Im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen werden Arbeitnehmer Aktionäre der Gesellschaft. Es besteht die Möglichkeit, dass am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer ihre Kontrollrechte nicht selbst ausüben, sondern auf einen ihre Interessen wahrnehmenden Mitarbeiteraktionärsverein übertragen. Zum Stichtag waren 89.073 Stimmrechte auf den Mitarbeiteraktionärsverein übertragen.

Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest.

Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.

Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit.

Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 17. Mai 2021 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen.

Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem – vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts – ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist.

Die von der Hauptversammlung am 11. März 2013 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien wurde aufgehoben.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018).

Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.

Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:

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Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,
wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,
zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,
soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,
zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,
zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend).

Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 23. Mai 2018 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 22. Mai 2023 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018).

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil.

Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen:

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Die Gesellschaft hat 2017 mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2019 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme von RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt – auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) – mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwirbt.
Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 5 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurden bis zum 31 . Dezember 2019 fünf Anleihen im Gesamtvolumen von 3,15 Milliarden € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihe steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den Non-Investment-Grade-Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwerben.
Die Gesellschaft hat 2017 eine Hybridanleihe über 500 Millionen € emittiert. Tritt ein Kontrollwechsel ein und werden innerhalb des festgelegten Kontrollwechselzeitraums sämtliche vorher für die Gesellschaft vergebene Ratings der Ratingagenturen zurückgezogen oder in den Non-Investment-Grade-Bereich herabgestuft, hat die Evonik Industries AG das Recht, die Anleihe innerhalb einer festgelegten Frist zu kündigen. Erfolgt keine Kündigung, erhöht sich der für die Zinszahlung auf die Anleihe anwendbare Zinssatz um 5 Prozentpunkte p. a.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind

Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend zeitratierlich, das heißt in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren, ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen.

  

Jahresabschluss

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

der

Evonik Industries AG

Inhaltsverzeichnis

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Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang für das Geschäftsjahr 2019
1 Grundlagen des Jahresabschlusses
  1.1 Allgemeine Erläuterungen
  1.2 Bilanzierung und Bewertung
2 Erläuterung der Bilanz
  2.1 Anlagevermögen
  2.2 Vorräte
  2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
  2.4 Sonstige Wertpapiere
  2.5 Flüssige Mittel
  2.6 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
  2.7 Eigenkapital
  2.8 Rückstellungen
  2.9 Verbindlichkeiten
3 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung
  3.1 Umsatzerlöse
  3.2 Sonstige betriebliche Erträge
  3.3 Materialaufwand
  3.4 Personalaufwand
  3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen
  3.6 Beteiligungsergebnis
  3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
  3.8 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
  3.9 Zinsergebnis
  3.10 Latente Steuern der Gesellschaft
  3.11 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
4 Sonstige Angaben
  4.1 Periodenangaben
  4.2 Haftungsverhältnisse
  4.3 Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB
  4.4 Derivative Finanzinstrumente
  4.5 Erfolgsabhängige Vergütungen
  4.6 Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
  4.7 Organe der Gesellschaft
  4.8 Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates
  4.9 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
  4.10 Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG
  4.11 Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung
  4.12 Anteilsbesitzliste
  4.13 Nachtragsbericht
  4.14 Gewinnverwendungsvorschlag
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

  

Bilanz

Evonik Industries AG

Aktiva

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in Millionen € Anhang 31.12.2018 31.12.2019
Immaterielle Vermögensgegenstände   23 21
Sachanlagen   46 33
Finanzanlagen   8.998 8.454
Anlagevermögen 2.1 9.067 8.508
Vorräte 2.2 6 -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen   7 10
Forderungen gegen verbundene Unternehmen   3.694 3.221
Sonstige Vermögensgegenstände   183 246
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.3 3.884 3.477
Sonstige Wertpapiere 2.4 - 1.197
Flüssige Mittel 2.5 604 837
Umlaufvermögen   4.494 5.511
Rechnungsabgrenzungsposten 2.6 15 12
Summe Aktiva   13.576 14.031

Passiva

     
Gezeichnetes Kapital   466 466
Kapitalrücklage   721 722
Gewinnrücklagen   4.246 4.278
- gesetzliche Rücklage   47 47
- andere Gewinnrücklagen   4.199 4.231
Bilanzgewinn   536 950
Eigenkapital 2.7 5.969 6.416
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen   161 152
Steuerrückstellungen   196 251
Sonstige Rückstellungen   420 339
Rückstellungen 2.8 777 742
Anleihen   1.750 1.750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten   77 66
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   74 32
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen   4.900 4.996
Sonstige Verbindlichkeiten   29 29
Verbindlichkeiten 2.9 6.830 6.873
Summe Passiva   13.576 14.031

  

Gewinn- und Verlustrechnung

Evonik Industries AG

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in Millionen € Anhang 2018 2019
Umsatzerlöse 3.1 705 467
Andere aktivierte Eigenleistungen   2 1
Sonstige betriebliche Erträge 3.2 484 611
Materialaufwand 3.3 -263 -58
Personalaufwand 3.4 -415 -359
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen   -24 -26
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.5 -855 -866
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit   -366 -230
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen   563 1.473
Erträge aus Beteiligungen   1 1
Beteiligungsergebnis 3.6 564 1.474
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 3.7 -15 -6
Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 3.8 11 17
Zinsergebnis 3.9 -136 -28
Ergebnis vor Ertragsteuern   58 1.227
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.11 -121h -245
Ergebnis nach Steuern   -63 982
Jahresfehlbetrag (-)/Jahresüberschuss (+)   -63 982
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr   234 -
Entnahmen aus (+)/Einstellungen in (-) andere(n) Gewinnrücklagen   365 -32
Bilanzgewinn   536 950

  

Anhang
für das Geschäftsjahr 2019

1 Grundlagen des Jahresabschlusses

1.1 Allgemeine Erläuterungen

Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG (Evonik Industries AG oder Gesellschaft), Essen, wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Im Interesse der Klarheit werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Evonik Industries AG ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Essen und ist unter der Nummer 19474 im Handelsregister B des Amtsgerichts Essen eingetragen.

Zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Operations GmbH, Essen (bis zum 4. November 2019: Evonik Degussa GmbH), bestehen ein Beherrschungsvertrag und ein Gewinnabführungsvertrag, beide zuletzt geändert 2013. Weiterhin besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Risk and Insurance Services GmbH, Essen, zuletzt geändert 2013.

1.2 Bilanzierung und Bewertung

1.2.1 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt und planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Als Nutzungsdauer gelten grundsätzlich ein bis fünf Jahre. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Die geleisteten Anzahlungen werden zum Nennbetrag angesetzt.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Vor dem 1. Januar 2008 sowie im Geschäftsjahr 2009 zugegangene Wirtschaftsgüter des abnutzbaren Sachanlagevermögens werden, soweit steuerlich zulässig, degressiv – mit Übergang auf die lineare Abschreibungsmethode – abgeschrieben. Für Neuzugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 kommt dagegen ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Der Bemessung der Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen liegen die nachfolgend genannten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde.

Nutzungsdauer der Sachanlagen

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in Jahren
Andere Baulichkeiten 15
Betriebsvorrichtungen 20
Verteilungsanlagen 15
Maschinen und sonstige maschinelle Einrichtungen 10
Fahrzeuge 5
EDV-Anlagen 3 bis 7
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 bis 10

Beim beweglichen Sachanlagevermögen werden Zugänge des Geschäftsjahres ab dem Monat des Zugangs linear pro rata temporis abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von mehr als 250 €, aber nicht mehr als 1.000€ werden in einen Jahressammelposten eingestellt. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sammelpostens werden im Jahr der Bildung sowie den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils zu einem Fünftel abgeschrieben.

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

1.2.2 Finanzanlagevermögen

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Bei Beteiligungen an börsennotierten Gesellschaften wird bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen auf den niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag abgeschrieben. Wenn und soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind, wird eine Zuschreibung auf den Zeitwert bzw. auf den höheren Kurs am Bilanzstichtag, maximal aber bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die in den Finanzanlagen enthaltenen Beteiligungen stellen gemäß § 271 Abs. 1 Satz 1 HGB Anteile an anderen Unternehmen dar, die bestimmt sind, dem eigenen Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer dauernden Verbindung zu dienen.

1.2.3 Vorräte

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Anschaffungskosten werden nach der Durchschnittsmethode, zuzüglich Anschaffungsnebenkosten, ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Bestandsrisiken aus verminderter Verwertbarkeit, erhöhter Lagerdauer oder Ähnliches werden durch Abwertungen berücksichtigt.

1.2.4 Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel

Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und flüssigen Mittel werden zum Nennwert bilanziert. Besonderen Risiken im Forderungsbestand wird durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko im Forderungsbestand wird mit einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

1.2.5 Wertpapiere

Die Bilanzierung der sonstigen Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag.

1.2.6 Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist mit dem Nennwert in der Bilanz angesetzt.

1.2.7 Rückstellungen

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Projected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Entgelten und Renten berücksichtigt. Die Bewertung basiert auf den 2018 aktualisierten biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck.

Die Pensionsrückstellungen sowie sonstige langfristige Personalrückstellungen für Altersteilzeit, Vorruhestand, Entgeltfortzahlung im Todesfall, Jahresleistung und Jahresurlaub im Versorgungsfall, Jubiläum und Teile der Langzeitkonten werden versicherungsmathematisch berechnet.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich im Falle von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und im Falle sonstiger Rückstellungen aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ergibt, abgezinst. Gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB unterliegt der Unterschiedsbetrag, welcher der Differenz zwischen der Pensionsrückstellung bewertet mit dem zehnjährigen Durchschnittszins zum Bilanzstichtag und der Pensionsrückstellung bewertet mit dem siebenjährigen Durchschnittszins zum Bilanzstichtag entspricht, abzüglich hierfür bilanzierter latenter Steuern, der Ausschüttungssperre.

Die Abzinsung der Rückstellungen erfolgt unter Ausübung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 und 3 HGB für eine angenommene Laufzeit von 15 Jahren. Der Zinssatz für die Bewertung zum 31. Dezember 2019 beträgt für die letzten sieben Geschäftsjahre 1,97 Prozent (Vorjahr: 2,32 Prozent) und für die letzten zehn Geschäftsjahre 2,71 Prozent (Vorjahr: 3,21 Prozent). Diese sind identisch mit dem veröffentlichten Bundesbank-Zinssatz zum 31. Dezember 2019.

Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Versicherungsmathematische Prämissen

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in % 2019
Künftige Entgeltsteigerungen 2,50
Fluktuation 2,74
Künftige Rentensteigerungen 1,50

Die Verpflichtungen der Pensionszusagen betreffen die betriebliche Altersversorgung.

In den Vorjahren hat die Gesellschaft Vermögenswerte (sogenanntes Pensionsdeckungsvermögen) in den Evonik Pensionstreuhand e.V., Essen eingezahlt. Hierdurch werden Teile der Pensionszusagen an alle Mitarbeiter insolvenzgesichert.

Der Vermögenswert wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen von 971 Millionen € (Vorjahr: 902 Millionen €) verrechnet. Der Zeitwert des saldierten Pensionsdeckungsvermögens beträgt 819 Millionen € (Vorjahr: 741 Millionen €).

Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen 582 Millionen € (Vorjahr: 600 Millionen €). Die Marktwerte wurden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, der den Marktwerten zum 30. Dezember 2019 aus dem Masterfonds entspricht.

Gemäß § 268 Abs. 8 HGB unterliegen über die Anschaffungskosten hinausgehende Beträge zeitwertbewerteter Vermögensgegenstände zur Altersvorsorge, abzüglich hierfür bilanzierter passiver latenter Steuern, der Ausschüttungssperre. Dies trifft für die Gesellschaft nicht zu, da sie über genügend frei verfügbare Rücklagen verfügt.

Die Bewertung der mittelbaren Versorgungsverpflichtungen ergibt rechnerisch eine Unterdeckung von 73 Millionen € (Vorjahr: keine Unterdeckung), die nicht in der Bilanz als solche ausgewiesen wird.

Die Gesellschaft hat für Mitarbeiter, die bereits in Altersteilzeit sind oder bereits Verträge abgeschlossen haben und in Altersteilzeit gehen werden, die Aufstockungs- und Abfindungsleistungen in voller Höhe sowie das Arbeitsentgelt in der Freistellungsphase ratierlich zurückgestellt.

Um den sozial verträglichen Personalanpassungsprozess zu unterstützen, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie in den Vorjahren Rückstellungen für Abkehrmaßnahmen gebildet und im Geschäftsjahr entsprechend angepasst.

Die Zusagen für Langzeitkonten enthalten zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst die als Rückstellung bilanzierten Verpflichtungen für tarifliche Einmalzahlungen, Urlaub während der Freistellungsphase sowie die Schlussförderung. Die Anwartschaften mit noch nicht vereinbarter Schlussförderung sind nach Inanspruchnahme-wahrscheinlichkeiten gewichtet worden. Die zweite Komponente beinhaltet die laufenden Arbeitnehmer- und Arbeitgebereinbringungen in ein individuelles Wertguthabenkonto, welches durch eine doppelseitige Treuhand insolvenzgesichert ist. Bei dieser Komponente handelt es sich um eine wertpapiergebundene Zusage gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB.

Der Verpflichtungsumfang entspricht dabei dem Zeitwert der hinterlegten Vermögenswerte von insgesamt 62 Millionen € (Vorjahr: 45 Millionen €). Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden die Vermögenswerte, die zur Insolvenzsicherung der Verpflichtungen aus dem Wertguthabenkonto bestimmt sind, mit diesen Verpflichtungen verrechnet. Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen insgesamt 57 Millionen € (Vorjahr: 43 Millionen €). Soweit Marktwerte für die Vermögenswerte vorliegen, werden jene zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Vermögenswerte werden in einem Spezialfonds der Assetklasse Aktien und Renten gehalten. Die Vermögenswerte entsprechen den Marktwerten zum 30. Dezember 2019 aus dem Spezialfonds der Allianz.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie werden mit dem Betrag der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bilanziert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

1.2.8 Verbindlichkeiten

Anleihen und Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. zum Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden im Rahmen der Erstbewertung zu historischen Entstehungskursen bilanziert. Posten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Rahmen der Folgebewertung imparitätisch mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, wobei positive Wertansätze unberücksichtigt bleiben. Posten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, sodass auch positive Wertansätze berücksichtigt werden.

Die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Tagesgeldern, Lieferungen und Leistungen sowie der flüssigen Mittel und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgt zum Devisenkassamittelkurs (täglich fixierter EZB-Kurs).

Mit dem Berichtsjahr wurden die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cashpool in eine Bewertungseinheit überführt. Bewertungseinheiten werden gemäß § 254 HGB gebildet, indem die Marktwerte der Termingelder sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cashpool den zu Marktwerten bewerteten Sicherungsgeschäften gegenübergestellt werden. Soweit sich daraus ein negativer Überhang ergibt, wird eine Drohverlustrückstellung passiviert. Die bilanzielle Behandlung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.

1.2.9 Latente Steuern

Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt.

Zur Ermittlung der latenten Steuern wurden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz von 32,2 Prozent (Vorjahr: 32,2 Prozent). Dieser setzt sich zusammen aus 15 Prozent Körperschaftsteuer, darauf 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag, und 16,4 Prozent Gewerbesteuer.

Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).

Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Wenn sich eine Steuerbelastung ergibt, wird diese als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Veränderung der latenten Steuern dann unter dem Posten „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" gesondert ausgewiesen.

1.2.10 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen und unter Kürzung der Umsatzsteuer und aller sonstigen direkt mit dem Umsatz verbundenen Steuern ausgewiesen. Sie beinhalten Erlöse aus dem Verkauf und der Vermietung oder Verpachtung von Produkten und aus der Erbringung von Dienstleistungen.

Als Produkte werden die Erzeugnisse und Waren bilanziert, die einen Bezug zum normalen Absatzprogramm aufweisen. Zusätzlich weisen solche Vermögensgegenstände den Charakter eines Produkts auf und werden als Umsatzerlöse ausgewiesen, die regelmäßig im Rahmen der Geschäftstätigkeit des bilanzierenden Unternehmens veräußert werden. Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden als Umsatzerlöse erfasst, sofern ihnen ein Leistungsaustausch zugrunde liegt.

2 Erläuterung der Bilanz

(in Millionen €, sofern nicht anders angegeben)

2.1 Anlagevermögen

Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände

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in Millionen € Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten      
Stand 01.01.2018 45 - 45
Zugänge 7 - 7
Abgänge - - -
Umbuchungen 8 - 8
Stand 31.12.2018 60 - 60
Zugänge 2 1 3
Abgänge -3 - -3
Umbuchungen 4 - 4
Stand 31.12.2019 63 1 64
Abschreibungen und Wertminderungen      
Stand 01.01.2018 29 - 29
Abschreibungen 8 - 8
Zuschreibungen - - -
Abgänge - - -
Umbuchungen - - -
Stand 31.12.2018 37 - 37
Abschreibungen des Geschäftsjahres 10 - 10
Zuschreibungen des Geschäftsjahres - - -
Abgänge -4 - -4
Umbuchungen - - -
Stand 31.12.2019 43 - 43
Buchwerte 31.12.2018 23 - 23
Buchwerte 31.12.2019 20 1 21

Entwicklung der Sachanlagen

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in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten          
Stand 01.01.2018 2 3 89 11 105
Zugänge - - 6 11 17
Abgänge - - -1 - -1
Umbuchungen - - 5 -13 -8
Stand 31.12.2018 2 3 99 9 113
Zugänge - - 7 1 8
Abgänge - - -19 - -19
Umbuchungen - - 4 -8 -4
Stand 31.12.2019 2 3 91 2 98
Abschreibungen und Wertminderungen          
Stand 01.01.2018 1 2 50 - 53
Abschreibungen - - 16 - 16
Zuschreibungen - - - - -
Abgänge - - -2 - -2
Umbuchungen - - - - -
Stand 31.12.2018 1 2 64 - 67
Abschreibungen des Geschäftsjahres - - 16 - 16
Zuschreibungen des Geschäftsjahres - - - - -
Abgänge - - -18 - -18
Umbuchungen - - - - -
Stand 31.12.2019 1 2 62 - 65
Buchwerte 31.12.2018 1 1 35 9 46
Buchwerte 31.12.2019 1 1 29 2 33

Entwicklung der Finanzanlagen

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in Millionen€ Anteile
an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen
an verbundene Unternehmen
Beteiligungen Gesamt
Anschaffungs-/Herstellungskosten        
Stand 01.01.2018 9.203 687 65 9.955
Zugänge 19 3 1 23
Abgänge - - - -
Umbuchungen - -500 - -500
Stand 31.12.2018 9.222 190 66 9.478
Zugänge 352 2 - 354
Abgänge -752 -126 -2 -880
Umbuchungen - -35 - -35
Stand 31.12.2019 8.822 31 64 8.917
Abschreibungen und Wertminderungen        
Stand 01.01.2018 476 49 - 525
Abschreibungen 15 - - 15
Zuschreibungen -11 - - -11
Abgänge - - - -
Umbuchungen - -49 - -49
Stand 31.12.2018 480 - - 480
Abschreibungen des Geschäftsjahres - - - -
Zuschreibungen des Geschäftsjahres -17 - - -17
Abgänge - - - -
Umbuchungen - - - -
Stand 31.12.2019 463 - - 463
Buchwerte 31.12.2018 8.742 190 66 8.998
Buchwerte 31.12.2019 8.359 31 64 8.454

Die Zugänge bei verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von 13 Millionen € aus der Anteilserhöhung eines inländischen verbundenen Unternehmens. Anschließend wuchs dieses Unternehmen durch Austritt der Komplementärin der Evonik Industries AG an. Dies führte zu einem Abgang in Höhe von 352 Millionen € und einem entsprechenden Zugang in Höhe von 339 Millionen €.

Der weitere Abgang besteht in Höhe von 400 Millionen € aus der Vermögensauskehrung aus der Kapitalrücklage eines verbundenen Unternehmens an die Evonik Industries AG.

Zu den Angaben der Anteilsbesitzliste der Evonik Industries AG wird auf Anhangziffer 4.12 verwiesen.

2.2 Vorräte

Vorräte

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Handelswaren 6 -
  6 -

2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

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31.12.2018 31.12.2019
Restlaufzeit
in Millionen € bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7 10 - 10
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.694 3.221 - 3.221
Sonstige Vermögensgegenstände 183 232 14 246
  3.884 3.463 14 3.477

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Finanzforderungen 3.570 3.087
Sonstige Forderungen 12 68
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 112 66
  3.694 3.221

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten unter anderem Ansprüche aus Gewinnabführungen im Wesentlichen gegen die Evonik Operations GmbH sowie aus Cashpool im Wesentlichen gegen die Evonik Operations GmbH und die Evonik Methionine SEA. Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen im Zusammenhang mit veräußerten Geschäften sowie Erstattungsansprüche aus Betriebsführung und Forderungen aus Ertragsteuern und Umsatzsteuerguthaben.

Sonstige Wertpapiere

Die Evonik Industries AG hat 2019 jeweils 100 Prozent der Anteile am LBBW AM-EVO Spezialfonds und am Union Treasury 1 Spezialfonds erworben. Die Fonds dienen der Risikoreduzierung und Diversifizierung des liquiden Vermögens der Evonik Industries AG und investieren vorwiegend in Anleihen mit einer kurzfristigen Restlaufzeit. Die Anteile an den Fonds können grundsätzlich jederzeit zurückgegeben werden. Die faktische Beschränkung der Anteilsrückgabe liegt in der Umsetzung der Veräußerung der in den Spezialfonds gehaltenen Wertpapiere, die in der Regel einige Werktage in Anspruch nimmt.

Die Mittelzuflüsse betrugen 602 Millionen € beim LBBW AM-EVO Spezialfonds und 600 Millionen € beim Union Treasury 1 Spezialfonds. Die Anteilswerte beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf 598 Millionen € beim LBBW AM-EVO Spezialfonds bzw. 599 Millionen € beim Union Treasury 1 Spezialfonds und lagen damit um 4 Millionen € bzw. 2 Millionen € unter den Anschaffungskosten, sodass Abschreibungen in der entsprechenden Höhe vorgenommen wurden.

Vom ordentlichen Nettoertrag des LBBW AM-EVO Spezialfonds in Höhe von 3 Millionen € wurden 2 Millionen € in Form einer Zwischendividende ausgeschüttet, die sofort wieder angelegt wurde. Der ordentliche Nettoertrag des Union Treasury 1 Spezialfonds in Höhe von 3 Millionen € wurde vollständig thesauriert.

2.5 Flüssige Mittel

Unter den flüssigen Mitteln sind die Guthaben bei Kreditinstituten erfasst.

2.6 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden im Wesentlichen IT-Software und IT-Wartungslizenzen abgegrenzt.

2.7 Eigenkapital

(a) Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Aktie liegt bei 1 €. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht.

(b) Genehmigtes Kapital

Durch die Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 ist ein genehmigtes Kapital beschlossen worden. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018).

Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.

Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:

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Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,
wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,
zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,
soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,
zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,
zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend).

Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen.

Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

(c) Bedingtes Kapital

Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen.

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis.

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

(d) Eigene Aktien

Am 5. März 2019 kündigte die Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 143.880 Tausend € bis spätestens zum 5. April 2019 unter Ausnutzung der am 18. Mai 2016 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften sowie Mitglieder der Geschäftsführung von nachgeordneten verbundenen Unternehmen der Evonik Industries AG im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms.

Die Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 29. März 2019 insgesamt 681.009 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent bzw. 681.009 € entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 16,8 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 24,67 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 7. März 2019 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 40.000 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der maximale Kaufpreis je zurückerworbene Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Im April 2019 wurden 608.209 Stammaktien (davon 162.913 Gratisaktien) auf Basis des am 4. April 2019 gültigen Aktienkurses von 25,53 € je Aktie und der am gleichen Tag gültigen Fremdwährungswechselkurse an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 72.800 Stammaktien wurden bis zum 29. April 2019 zu einem durchschnittlichen Kurs von 26,52 € je Aktie über die Börse veräußert. Zum 31. Dezember 2019 weist die Evonik Industries AG daher keine eigenen Anteile mehr aus.

(e) Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage in Höhe von 722 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus Einstellungen nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Im Geschäftsjahr 2019 erfolgte eine Einstellung in Höhe von 643 Tausend €, die aus dem Erwerb und der Ausgabe von eigenen Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms resultierte.

(f) Gewinnrücklagen

Der Bilanzposten beinhaltet die gesetzliche Rücklage in Höhe von 47 Millionen €. Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 31. Dezember 2019 4.231 Millionen € (Vorjahr: 4.199 Millionen €).

Die Veränderung der anderen Gewinnrücklagen resultiert aus der Einstellung eines Teilbetrags des aktuellen Jahresüberschusses in Höhe von 32.068.223,77 €.

(g) Ausschüttungsgesperrte Beträge

Die unrealisierte Vermögensmehrung aus der Bewertung zum Zeitwert von mit Pensionsverpflichtungen verrechneten Vermögensgegenständen in Höhe von 236 Millionen € sowie die Anpassung des Pensionszinses von einem siebenjährigen auf einen zehnjährigen Durchschnittszinssatz in Höhe von 116 Millionen € führen zu einem zur Ausschüttung gesperrten Betrag von insgesamt 352 Millionen €. Gewinne dürfen nur insoweit ausgeschüttet werden, als nach der Ausschüttung frei verfügbare Rücklagen zuzüglich eines Gewinn- und abzüglich eines Verlustvortrags in dieser Höhe vorhanden sind. Zum 31. Dezember 2019 verfügte die Evonik Industries AG über genügend frei verfügbare Rücklagen.

2.8 Rückstellungen

Rückstellungen

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 161 152
Steuerrückstellungen 196 251
Sonstige Rückstellungen 420 339
davon entfallen auf    
- Personal 152 109
- übrige sonstige Rückstellungen 268 230
  777 742

Eine Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Geschäftsjahre führt zu einer Verpflichtung zum Bilanzstichtag von 1.087 Millionen €. Eine Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten zehn Geschäftsjahre führt zu einer Verpflichtung zum Bilanzstichtag von 971 Millionen €. Daraus resultiert ein Unterschiedsbetrag von 116 Millionen €.

Die Steuerrückstellungen enthalten angemessene Beträge für noch nicht endgültig veranlagte Geschäftsjahre.

In den sonstigen Rückstellungen sind unter anderem Rückstellungen für Strukturmaßnahmen, ausstehende Rechnungen sowie für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften enthalten.

Vom Gesamtbetrag der Rückstellungen entfallen 527 Millionen € (Vorjahr: 495 Millionen €) auf einen Anteil mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

2.9 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten

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31.12.2019
Restlaufzeit
in Millionen € bis 1 Jahr über 1 Jahr davon
über 5 Jahre
Gesamt
Anleihen 500 1.250 - 1.750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 66 - - 66
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32 - - 32
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.396 600 23 4.996
Sonstige Verbindlichkeiten 29 - - 29
davon aus Steuern 6 - - 6
davon für soziale Sicherheit 1 - - 1
  5.023 1.850 23 6.873
  31.12.2018
  Restlaufzeit  
in Millionen € bis 1 Jahr über 1 Jahr davon
über 5 Jahre
Gesamt
Anleihen - 1.750 - 1.750
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 77 - - 77
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 74 - - 74
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.866 34 25 4.900
Sonstige Verbindlichkeiten 29 - - 29
davon aus Steuern 6 - - 6
davon für soziale Sicherheit 1 - - 1
  5.046 1.784 25 6.830

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Finanzverbindlichkeiten 4.795 4.938
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17 12
Sonstige Verbindlichkeiten 88 46
  4.900 4.996

Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten unter anderem Darlehen von der RÜTGERS GmbH, Essen, Evonik Peroxide Holding B.V., Amsterdam (Niederlande), Evonik Dutch Holding B.V., Amsterdam (Niederlande) und der RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH, Essen, sowie Verbindlichkeiten aus Cashpooling unter anderem mit der Evonik International Holding B.V., Amsterdam (Niederlande), Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande), Evonik Corporation, Parsippany (New Jersey, USA), Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Essen, Evonik Resource Efficiency GmbH, Essen, Evonik Nutrition Care GmbH, Essen, Evonik Performance Materials GmbH, Essen, RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH, Essen, Evonik Degussa (China) Co., Ltd. (China), Evonik Speciality Organics Ltd., Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) und der Evonik IP GmbH, Gründau.

Ferner enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten aus organschaftlich abgerechneter Umsatzsteuer, anrechenbaren Steuern sowie Verbindlichkeiten aus Aufwandserstattungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 29 Millionen € enthalten Verbindlichkeiten aus Anleihezinsen (16 Millionen €) sowie aus abzuführender Lohnsteuer (6 Millionen €).

3 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

(in Millionen €, sofern nicht anders angegeben)

3.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2019 teilen sich wie folgt auf die Berichtseinheiten auf:

Umsatzerlöse

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in Millionen € 2018 2019
IT-Services 207 209
Procurement 297 100
HR-Germany 84 49
Legal, IPM & Compliance 38 36
Financial Services 24 22
Übrige 55 51
  705 467

Die regionale Differenzierung der Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2019 stellt sich wie folgt dar:

Regionale Differenzierung der Umsatzerlöse

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in Millionen € 2018 2019
Westeuropa 648 407
davon Deutschland 612 391
Nordamerika 33 34
Asien-Pazifik Nord 11 11
Asien-Pazifik Süd 8 9
Mittel- & Südamerika 3 4
Osteuropa 1 1
Mittlerer Osten & Afrika 1 1
  705 467

Die Reduzierung der Umsatzerlöse resultierte im Wesentlichen aus der Umstellung von Fakturierungsprozessen beim Einkauf von Rohstoffen. Diese Rohstoffe werden nunmehr nach Vermittlung durch die Evonik Industries AG direkt von den konzerninternen Gesellschaften erworben.

3.2 Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge

Der Ausweis der Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 454 Millionen € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Erträgen stehen Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 442 Millionen € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 12 Millionen € ergeben.

3.3 Materialaufwand

Materialaufwand

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in Millionen € 2018 2019
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 253 54
Aufwendungen für bezogene Leistungen 10 4
  263 58

3.4 Personalaufwand

Personalaufwand

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in Millionen € 2018 2019
Löhne und Gehälter 346 294
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 69 65
davon für Altersversorgung 34 31
  415 359

3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

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in Millionen € 2018 2019
Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen 419 442
IT-Aufwand 136 133
Konzerndienstleistungen 72 79
Rechts- und Beratungsleistungen 51 75
Mietkosten 19 25
Aufwand aus der Zuführung von Rückstellungen 34 4
Patentaufwand 3 3
Sonstige Steuern 2 2
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 117 101
Periodenfremde Aufwendungen    
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2 2
  855 866

Der Ausweis der Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 442 Millionen € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Aufwendungen stehen Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 454 Millionen € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 12 Millionen € ergeben.

3.6 Beteiligungsergebnis

Beteiligungsergebnis

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in Millionen € 2018 2019
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 563 1.473
Erträge aus Beteiligungen 1 1
  564 1.474

Die gestiegenen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen gegenüber dem Vorjahr resultieren im Wesentlichen aus der erhöhten Gewinnabführung der Evonik Operations GmbH. Dieser Anstieg stammt in erster Linie aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts.

3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens belaufen sich auf 6 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €). Dieser Betrag resultiert aus Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert der Spezialfonds in Höhe von 6 Millionen €.

3.8 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen belaufen sich auf 17 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €) und resultieren aus den Zuschreibungen zweier verbundener Unternehmen.

3.9 Zinsergebnis

Zinsergebnis

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in Millionen € 2018 2019
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 99 111
davon aus verbundenen Unternehmen 80 83
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -235 -139
davon aus Aufzinsung von Rückstellungen -124 -3
davon an verbundene Unternehmen -19 -28
  -136 -28

Der Zinsänderungseffekt aus den Pensions- und Personalverpflichtungen ist in Höhe von 69 Millionen € in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten. Die aus der allgemeinen Marktlage resultierenden diesjährigen Erträge des Pensionsdeckungsvermögens in Höhe von 101 Millionen € sind ebenfalls Bestandteil der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen.

3.10 Latente Steuern der Gesellschaft

Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).

Latente Steuern wurden für zeitlich begrenzte Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Eine sich daraus ergebende Steuerentlastung führte zur Bildung von aktiven latenten Steuern (insbesondere bei Differenzen auf den Positionen Ausleihungen und sonstige Forderungen). Passive latente Steuern resultierten aus einer sich künftig ergebenden Steuerbelastung (insbesondere bei Differenzen auf den Positionen Rückstellungen für Pensionen und sonstige Rückstellungen). Aktive latente Steuern wurden mit passiven latenten Steuern saldiert. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern (Aktivüberhang) auf temporäre Differenzen wurden gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

3.11 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Steueraufwand in Höhe von insgesamt 245 Millionen € setzt sich aus Steueraufwand für Steuern des laufenden Jahres in Höhe von 205 Millionen € und für Vorjahre in Höhe von 40 Millionen € zusammen. Die Steuern des laufenden Jahres betreffen die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von 99 Millionen € und die Gewerbesteuer in Höhe von 106 Millionen €.

4 Sonstige Angaben

4.1 Periodenangaben

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

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Anzahl 2018 2019
AT-Angestellte 1.211 1.181
Angestellte 1.409 1.299
  2.620 2.480

Abschlussprüferhonorare

Abschlussprüfer des Jahresabschlusses der Evonik Industries AG war die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt, Zweigstelle Düsseldorf.

Für die Evonik Industries AG und die von ihr beherrschten Unternehmen fielen Abschlussprüfungsleistungen an, die insbesondere Aufwendungen für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Evonik Industries AG, die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen, die prüferische Begleitung im Zusammenhang mit der Umsetzung neuer Rechnungslegungsvorschriften sowie die Prüfung von Informationssystemen und Prozessen enthalten. Weiterhin wurden andere Bestätigungsleistungen, die insbesondere Leistungen im Zusammenhang mit regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen betreffen, sowie sonstige Leistungen, die im Wesentlichen projektbezogene Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Optimierung und Steuerung von Geschäftsprozessen beinhalten, erbracht.

Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese in den Konzernabschluss der Evonik Industries AG einfließen.

4.2 Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse

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in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 80 74
davon Verpflichtungen betreffend die Altersversorgung - -
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 80 74
davon gegenüber assoziierten Unternehmen - -
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 2.441 2.530
davon Verpflichtungen betreffend die Altersversorgung 126 65
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 2.441 2.527
davon gegenüber assoziierten Unternehmen - -
  2.521 2.604

Die Evonik Industries AG übernimmt im Rahmen der Konzernfinanzierung Bürgschaften und Gewährleistungen gegenüber Banken für Unternehmen des Evonik-Konzerns. Des Weiteren hat die Evonik Industries AG Bürgschaften und Gewährleistungen für eventuelle Verpflichtungen von Konzerngesellschaften gegenüber Dritten übernommen.

Der Avalbestand wird laufend durch die Abteilung Finanzen überwacht. Avale wurden fast ausschließlich zur Absicherung von Aktivitäten der Konzerngesellschaften herausgelegt. Insofern droht keine Inanspruchnahme.

Der Bestand an Kreditbesicherungsbürgschaften und -garantien, die mit einem Volumen von 1.991 Millionen € begeben worden sind, wird im Rahmen der monatlichen Finanzberichterstattung und der Liquiditätsplanungen einer entsprechenden Beobachtung unterzogen. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik-Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt, daher droht keine Inanspruchnahme.

Vertragserfüllungsavale stehen mit 174 Millionen € zu Buche. Die Konzerngesellschaften sind gehalten, eingegangene vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Rahmen des bei den Konzerngesellschaften bestehenden Vertragscontrollings ist eine laufende Kontrolle gewährleistet, somit sind Inanspruchnahmen unwahrscheinlich.

In den Vertragserfüllungsavalen sind neben den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen der Evonik Industries AG auch Garantien zur Absicherung der Altersteilzeit-Wertguthaben im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Insolvenzsicherung enthalten. Die Absicherung der Wertguthaben erfolgt über halbjährlich zu erneuernde Garantien, die den im betreffenden Zeitraum jeweils maximal erreichten Wertguthabenstand absichern. Grundlage für die Höhe der Garantien sind die einzelnen in die Absicherung einbezogenen Gesellschaften bzw. die ermittelten Vorschaudaten der dort abzusichernden Mitarbeiter. Treuhänder für dieses Altersteilzeitabsicherungsmodell ist die Deutsche Treuinvest Stiftung, Frankfurt am Main. Zum Bilanzstichtag ergibt sich hieraus ein Gesamtvolumen in Höhe von 65 Millionen €.

Sonstige Bürgschaften und Garantien bestehen in einem Umfang von 439 Millionen €. Die zuständigen Fachabteilungen, insbesondere der Bereich Recht, tragen für ein entsprechendes Fallmanagement Sorge, daher wird nicht von einer Inanspruchnahme ausgegangen.

Evonik hat gegenüber verbundenen Unternehmen Patronatserklärungen abgegeben, in denen sie sich verpflichtet, den verbundenen Unternehmen liquide Mittel zur Verfügung zu stellen, soweit dies erforderlich ist, damit diese ihre am 31. Dezember 2019 bestehenden und ihre im Geschäftsjahr 2020 entstehenden Verpflichtungen, die während eines Zeitraums von nicht weniger als zwölf Monaten nach dem 31. Dezember 2019 fällig werden, erfüllen können. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik-Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt. Mit einer Inanspruchnahme ist daher nicht zu rechnen.

4.3 Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB

Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB

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in Millionen € 31.12.2019
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen  
fällig 2020 16
fällig 2021 16
fällig 2022 13
fällig 2023 11
fällig 2024 11
fällig nach 2024 18
Summe 85
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 13
davon gegenüber assoziierten Unternehmen -
davon betreffend die Altersversorgung -
Bestellobligo aus Investitionen 8
Verpflichtungen aus langfristigen Abnahmeverträgen und Rechtsverhältnissen  
fällig 2020 71
fällig 2021 44
fällig 2022 28
fällig 2023 20
fällig 2024 18
fällig nach 2024 18
Summe 199
davon gegenüber verbundenen Unternehmen -
davon gegenüber assoziierten Unternehmen -
davon betreffend die Altersversorgung -
Gesamtsumme 292

4.4 Derivative Finanzinstrumente

Im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit ist die Evonik Industries AG Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Zur Reduzierung bzw. Eliminierung dieser Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Abgesichert werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten. Gleichzeitig schließt die Evonik Industries AG derivative Finanzinstrumente für Tochtergesellschaften ab. Finanzderivate werden nur mit Banken und Handelshäusern erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limite abgeschlossen. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Folglich geht Evonik davon aus, dass keine wesentlichen Kreditrisiken existieren.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden zur Absicherung von Währungsrisiken Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen und Zins-Währungs-Swaps abgeschlossen, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren oder Optionspreismodellen auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven und FX-Volatilitäten bestimmt wurden.

Die Bilanzierung der Marktwerte erfolgt imparitätisch: Negative Marktwerte werden als Drohverlust-rückstellungen ausgewiesen, sofern sie nicht in ein Bewertungsportfolio oder in eine Bewertungseinheit mit entsprechenden Grundgeschäften einbezogen sind. Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochtergesellschaften abgeschlossene Devisentermingeschäfte teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken abgesichert. Die mit Banken kongruent abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sowie die jeweiligen Gegengeschäfte mit den Tochtergesellschaften wurden mittels Portfolio-Bewertungseinheiten zusammengefasst, die nach der Einfrierungsmethode bilanziert werden, sodass lediglich ein geringes Bewertungsergebnis entsteht. Zur Feststellung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Critical-Terms-Match-Methode angewendet, wobei die durchschnittliche Laufzeit der Derivate weniger als ein Jahr beträgt. Darüber hinaus wurden für die nicht durchgehandelten Geschäfte der Evonik Industries AG Portfolio-Bewertungseinheiten gebildet. Bei der Portfoliosicherung werden in jeder Konzerngesellschaft Nettorisikopositionen je Fremdwährung bestimmt, die dann grundsätzlich über konzerninterne Geldanlagen oder -aufnahmen im Cashpool gesichert werden. Die danach auf den Cashpool-Salden verbleibenden Nettorisikopositionen werden je Fremdwährung über konzernexterne Devisentermingeschäfte abgesichert. Für negative Salden aus diesen Währungsportfolien sowie für negative Marktwerte von Devisentermingeschäften, denen kein bilanziertes Gegengeschäft zugrunde lag, wurden zum 31. Dezember 2019 Drohverlustrückstellungen in Höhe von 3 Millionen € angesetzt. Durch Bewertungseinheiten von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cashpool und den zugehörigen Sicherungsgeschäften konnte der Ansatz einer Drohverlustrückstellung in Höhe von 10 Millionen € vermieden werden. Die Ergebnisse für die Bildung der Rückstellungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.

Im Zusammenhang mit Devisentermingeschäften wurden die folgenden Grundgeschäfte mit den folgenden Nominalvolumina in Bewertungseinheiten einbezogen:

Grundgeschäfte bei Devisentermingeschäften

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in Millionen € 31.12.2019
Vermögensgegenstände 3.208
Schulden 1.793
  5.001

Für die Sicherung der geplanten Akquisition der PeroxyChem hat die Evonik Industries AG mit einer Bank eine US-Dollar- Devisenoption mit Laufzeit Februar 2020 abgeschlossen und diese im Einklang mit den oben erläuterten Sicherungsstrategien kongruent an eine niederländische Tochtergesellschaft weitergereicht. Die beiden Geschäfte wurden zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG folgende derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken:

Derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken

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Nominalvolumen Nominalvolumen
< 1 Jahr > 1 Jahr Marktwerte
31.12.2019 31.12.2019 31.12.2019
in Millionen € extern konzernintern extern konzernintern positiv negativ
Devisentermingeschäfte und -optionen 5.310 1.883 224 224 58 77
Zins-Währungs-Swaps - - 460 496 33 33

Darüber hinaus war zum 31. Dezember 2019 ein externer, langfristiger Zinsswap mit einem Nominalvolumen in Höhe von 650 Millionen € und einem positiven Marktwert in Höhe von 2 Millionen € im Bestand. Dieser wurde gemäß den beschriebenen Grundsätzen zur Währungssicherung mit identischen Parametern an eine Tochtergesellschaft durchgehandelt, was dazu führt, dass der interne Zinsswap mit einem Nominalvolumen in Höhe von 650 Millionen € einen negativen Marktwert in Höhe von 2 Millionen € aufweist.

Die Angaben der Nominalvolumina erfolgen in absoluten Werten, die Angaben der Marktwerte erfolgen inklusive der aufgelaufenen Stückzinsen.

4.5 Erfolgsabhängige Vergütungen

Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive (LTI)-Pläne für Vorstände und Führungskräfte. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstände und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt.

Es handelt es sich um eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird.

Die Performance wird auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexsM berechnet.

Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt.

Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von unter 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von über 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt.

Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums.

Am Ende des Performancezeitraums besteht für die LTI-Tranchen bis einschließlich 2018 die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagezielwertes betragen.

Ab dem Jahr 2019 wird die Werthaltigkeit des LTI nicht mehr nur am Ende des Performancezeitraums, sondern am Ende jeden Jahres des vierjährigen Performancezeitraums gemessen. Entsprechend der bisherigen Berechnung wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende jeden Jahres des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die jeweilige Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Am Ende der Laufzeit wird die Gesamtperformance als Durchschnitt der einzelnen Jahresergebnisse ermittelt. Die Möglichkeit, den Performancezeitraum zu verlängern, entfällt.

Zum 31. Dezember 2019 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 20,4 Millionen € (Vorjahr: 27,2 Millionen €). Im Jahr 2019 betrug der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen 7,9 Millionen € (Vorjahr: 2,8 Millionen €).

4.6 Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Die Aufstellung enthält sämtliche wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen. Für die Definition des Kreises der nahe stehenden Unternehmen und Personen sind auch nach HGB die Bestimmungen des IAS 24 maßgeblich.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen 2019

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Art des Geschäfts Art der Beziehung
in Millionen € Verbundene Unternehmen Unternehmen der öffentlichen Hand
Haftungsverhältnisse 2.601 -
Währungskurserträge 217 -
Währungskursverluste 141 -
Erbrachte Dienstleistungen 431 -
Kostenerstattungen und sonstige Aufwendungen 90 1
Zinserträge 84 -
Erträge aus Weiterbelastung von Kosten 46 -
Zinsaufwendungen 28 -
Mieterträge 4 -
Sonstige finanzielle Verpflichtungen 13 1
Mietaufwendungen 16 -

In Bezug auf die Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften wird auf Anhangziffer 3.6 verwiesen. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 28. Mai 2019 im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen (RAG-Stiftung), erhielt 344 Millionen €.

Als nahe stehende Personen gelten die Mitglieder des Managements, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung.

In Bezug auf die Leistungen an den Vorstand und den Aufsichtsrat verweisen wir auf die Angaben nach § 285 Nr. 9 HGB (siehe auch Anhangziffer 4.8).

4.7 Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Vorstandes

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Christian Kullmann, Hamminkeln
Vorsitzender des Vorstandes
a) Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Dr. Harald Schwager, Speyer
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
a) Evonik Nutrition & Care GmbH (Vorsitz)
  Evonik Resource Efficiency GmbH (Vorsitz)
  Evonik Performance Materials GmbH (Vorsitz)
b) KSB Management SE
Thomas Wessel, Recklinghausen
Personalvorstand/Arbeitsdirektor
a) Evonik Nutrition & Care GmbH
  Evonik Resource Efficiency GmbH
  Evonik Performance Materials GmbH
  Evonik Technology & Infrastructure GmbH (Vorsitz)
  Pensionskasse Degussa VVaG (Vorsitz)
  Vivawest GmbH
  Vivawest Wohnen GmbH
b) Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen mbH
Ute Wolf, Düsseldorf
Finanzvorstand
a) DWS Group GmbH & Co. KGaA
  Evonik Nutrition & Care GmbH
  Evonik Resource Efficiency GmbH
  Evonik Performance Materials GmbH
  Klöckner & Co. SE
  Pensionskasse Degussa VVaG
b) Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH

Legende:

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.

b) Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG.

Mitglieder des Aufsichtsrates

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Bernd Tönjes, Marl
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung
a) RAG Aktiengesellschaft (Vorsitz)
  RAG Deutsche Steinkohle AG (Vorsitz) (bis 26. April 2019)
  RSBG SE (Vorsitz) (seit 22. August 2019)
b) DEKRA e.V.
Edeltraud Glänzer, Hannover
Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates
Politische Sekretärin mit Sonderaufgaben der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
a) B. Braun Melsungen AG
  Merck KGaA
Martin Albers, Dorsten
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Essen Campus
Prof. Dr. Barbara Albert, Darmstadt
Professorin für Festkörperchemie am Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie der Technischen Universität Darmstadt
a) Schunk GmbH
Jens Barnhusen, Bottrop
Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Goldschmidtstraße
a) Pensionskasse Degussa VVaG
Prof. Dr. Aldo Belloni, Eurasburg
Vorsitzender des Vorstandes der Linde Aktiengesellschaft (bis 28. Februar 2019)
b) TÜV Süd e. V.
Karin Erhard, Hannover
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Prof. Dr. Barbara Grunewald, Bonn
Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht der Universität zu Köln (bis 28. Februar 2019)
Martin Kubessa, Velbert
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Marl
a) Evonik Technology & Infrastructure GmbH (bis 28. Februar 201 9)
Frank Löllgen, Köln
Landesbezirksleiter Nordrhein der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
a) Bayer AG
Dr. Siegfried Luther, Gütersloh
Ehemaliger Finanzvorstand der Bertelsmann AG (heute: Bertelsmann SE & Co. KGaA)
a) Schaeffler AG (bis 24. April 201 9)
  Sparkasse Gütersloh-Rietberg
Hussin El Moussaoui, Brachttal Schlierbach
(seit 11. Dezember 2019)
Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Hanau
a) Evonik Technology & Infrastructure GmbH
Martina Reisch, Rheinfelden
(seit 13. Mai 2019)
Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Rheinfelden
a) Evonik Resource Efficiency GmbH
Michael Rüdiger, Utting am Ammersee
Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank Deutsche Girozentrale (bis 31. Dezember 2019)
a) Deka Immobilien GmbH (bis 16. September 2019)
  Deka Investment GmbH (Vorsitz) (bis 31. Dezember 2019)
  Deka Vermögensmanagement GmbH (Vorsitz)
  (bisher: Landesbank Berlin Investment GmbH) (bis 31. Dezember 2019)
Dr. Thomas Sauer, Bad Homburg
Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses Evonik-Konzern
Peter Spuhler, Weiningen, Schweiz
Verwaltungsratspräsident der Stadler Rail AG, Bussnang (Schweiz) und
der PCS Holding AG, Frauenfeld (Schweiz)
a) Robert Bosch GmbH, Stuttgart (seit 1. April 201 9)
b) Aebi Schmidt Holding AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
  Angelstar S.r.l., Mola di Bari (Italien)
  Allreal Holding AG, Zug (Schweiz)
  Autoneum Holding AG, Winterthur (Schweiz)
  Chesa Sül Spelm AG, Frauenfeld (Schweiz)
  DSH Holding AG, Warth-Weiningen (Schweiz)
  Estonia Train Finance AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
  European Loc Pool AG, Frauenfeld (Schweiz)
  Nordic Train Finance AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
  Rana Aps AG, Warth-Weiningen (Schweiz) (Vorsitz)
  Rana Aps Iberica S.L., Warth-Weiningen (Schweiz) (Vorsitz)
  Rieter Holding AG, Winterthur (Schweiz)
  Stadler CIS AG, Bussnang (Schweiz) (Vorsitz)
  Stadler Minsk CJSC, Minsk (Weißrussland) (Vorsitz)
  Stadler Pankow GmbH, Berlin (Vorsitz)
  Stadler Trains Magyarorszäg Kft., Budapest (Ungarn)
  Stadler US Inc., Westfield (USA)
  Wohnpark Promenade AG, Frauenfeld (Schweiz)
  ZLE Betriebs AG, Zürich (Schweiz)
  bis 27. Juni 2019:
  Gleisag Gleis- und Tiefbau AG, Goldach (Schweiz) (Vorsitz)
  Walo Bertschinger AG, Zürich (Schweiz)
Anke Strüber-Hummelt, Marl
Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Marl
Angela Titzrath, Hamburg
Vorsitzende des Vorstandes der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
a) Talanx AG
Dr. Volker Trautz, München
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der LyondellBasell Industries
a) Citigroup Global Markets Deutschland AG
b) CERONA Companhia de Energia Renovável, São Paulo (Brasilien)
Ulrich Weber, Krefeld
Ehemaliger Vorstand Personal & Recht der Deutschen Bahn AG
a) HDI Global SE
  ias Aktiengesellschaft
b) ias Stiftung

Aus dem Aufsichtsrat der Evonik Industries AG sind im Geschäftsjahr 2019 ausgeschieden:

Carmen Fuchs, Alzenau
(bis 11. Dezember 2019)
Mitglied des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Hanau (bis 31. Oktober 2019)

Michael Hofmann, Griesheim
(bis 30. April 2019)
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Darmstadt/Weiterstadt/Wörth

Legende:

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.

b) Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG.

4.8 Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich auf 12.387 Tausend € (Vorjahr: 11.969 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 594 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2018 nicht gebildet waren. Ebenfalls in den Gesamtbezügen enthalten ist der beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt aus dem LTI Plan 2019. Dieser beträgt zum Zuteilungszeitpunkt über die Laufzeit von vier Jahren im Unternehmen 4.026 Tausend €. Die Anzahl der fiktiven Aktien, die zur Bestimmung für mögliche, spätere Auszahlungsbeträge als Berechnungsbasis herangezogen werden, beläuft sich auf insgesamt 181.784. Es handelt sich um eine erfolgsabhängige Vergütung.

Darüber hinaus fielen laufende Aufwendungen für die Altersvorsorge der Vorstände in Höhe von 2.066 Tausend € (Vorjahr: 1.860 Tausend €) an. Der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 17.844 Tausend € (Vorjahr: 13.662 Tausend €).

Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen belaufen sich für das Geschäftsjahr 2019 auf 2.515 Tausend € (Vorjahr: 1.546 Tausend €).

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen von 65.314 Tausend € (Vorjahr: 61.985 Tausend €).

Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 betragen 3.383 Tausend € (Vorjahr: 3.469 Tausend €).

Einzelheiten zum Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder und die Individualisierung der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge finden sich im zusammengefassten Lagebericht der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2019 im Abschnitt Vergütungsbericht.

4.9 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Sie ist sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.evonik.de/verantwortung veröffentlicht als auch Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB.

4.10 Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Veröffentlichungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG1

Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung haben wir die nachstehenden Mitteilungen nach § 33 Abs. 1 oder Abs. 2 WpHG1 über Beteiligungen an der Evonik Industries AG erhalten. Nach dem WpHG sind von einem Meldepflichtigen nicht nur direkt erworbene Stimmrechte an der Gesellschaft zu melden (§ 33 WpHG1), sondern auch diejenigen Stimmrechte, die dem Meldepflichtigen über ein Tochterunternehmen oder über einen Dritten, mit dem eine schuldrechtliche Vereinbarung besteht, zugerechnet werden (§ 34 Abs. 1 WpHG1). Des Weiteren kann auf Ebene der Aktionäre eine Zurechnung aufgrund von Gesellschaftervereinbarungen bestehen (§ 34 Abs. 2 WpHG1). Der insgesamt ausgewiesene Stimmrechtsanteil setzt sich daher zusammen sowohl aus den direkt erworbenen Stimmrechten als auch den indirekt aufgrund Zurechnung vermittelten Stimmrechten.

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die Mitteilungen jeweils auf den in der Mitteilung genannten Stichtag beziehen. Daher kann sich der Aktienbesitz der Mitteilungspflichtigen bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung verändert haben, ohne dass eine erneute Mitteilung gemäß § 33 WpHG2 erforderlich war, sofern keine relevante Meldeschwelle berührt wurde.

1 In der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung.
2 In der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung.

Mitteilungen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG2

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Stimmrechtsanteil
Mitteilungspflichtiger Datum
der
Änderung
Schwellen-
wert
in % absolut Zurechnung
der Stimmrechte3
Regierung von Singapur, vertreten durch den Finanzminister, Singapur (Republik Singapur) 06.10.2016 3 % 0,39 1.806.000 0,39 % zugerechnet
gemäß § 22 WpHG
CVC Nominees Limited, St. Helier (Jersey) 31.05.2016 3 % 1,33 6.185.556 1,33 % zugerechnet
gemäß § 22 WpHG
BlackRock, Inc., Wilmington (Delaware, USA) 07.02.2017 3 % 2,97 13.848.139 2,97 % zugerechnet
gemäß § 22 WpHG
RAG-Stiftung, Essen 16.07.2015 75 % 74,04 345.005.998 6,13 % zugerechnet
gemäß § 22 Abs. 2 WpHG,
der Stimmrechtsanteil
von The Gabriel Finance Limited Partnership beträgt hierbei mehr als 3 %

3 Die nachstehenden Angaben von Paragrafen beziehen sich auf die im Zeitpunkt der jeweiligen Stimmrechtsmitteilung geltende Gesetzesfassung.

4.11 Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung

Die RAG-Stiftung, Essen, ist das Mutterunternehmen der Evonik Industries AG, das den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. Dieser wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Offenlegung des Konzernabschlusses der Evonik Industries AG erfolgt ebenfalls im Bundesanzeiger.

4.12 Anteilsbesitzliste

Anteilsbesitzliste

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Name der Gesellschaft Sitz Anteil
in %
Ge-
sch.-
jahr
Fuß-
note
Eigen-
kapital
in
Mio. €
Er-
gebnis
vor
EAV
Konsolidierte verbundene Unternehmen – Land: Deutschland        
1 BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100,00 2019   3 -
2 CPM Netz GmbH Essen 100,00 2019 1 1 5
3 Evonik Animal Nutrition GmbH Essen 100,00 2019   23 -5
4 Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 100,00 2019 1 1 -
5 Evonik Catering Services GmbH Marl 100,00 2019 1 - 4
6 Evonik Creavis GmbH Essen 100,00 2019 1 5 -
7 Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 100,00 2019 1 2 1
8 Evonik Digital GmbH Essen 100,00 2019 1 3 -7
9 Evonik Dr. Straetmans GmbH Hamburg 100,00 2019 1 15 6
10 Evonik Eastern Europe GmbH Essen 100,00 2019   - -
11 Evonik Functional Solutions GmbH Essen 100,00 2019 1 20 1
12 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Essen 100,00 2019   -6 -69
13 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 100,00 2019 1 25 -3
14 Evonik IP GmbH Gründau 100,00 2019 1 142 79
15 Evonik Logistics Services GmbH Marl 100,00 2019 1 1 2
16 Evonik Materials GmbH Marl 100,00 2019 1 14 1
17 Evonik Nutrition & Care GmbH Essen 100,00 2019 1 234 14
18 Evonik Operations GmbH Essen 100,00 2019 1 6.849 1.470
19 Evonik Performance Materials GmbH Essen 100,00 2019 1 243 11
20 Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl 100,00 2019   184 38
21 Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH Marl 100,00 2019   - -
22 Evonik Resource Efficiency GmbH Essen 100,00 2019 1 284 37
23 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 100,00 2019 1 1 3
24 Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen 100,00 2019 1 303 -2
25 Evonik Venture Capital GmbH Hanau 100,00 2019 1 9 -3
26 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100,00 2019   91 5
27 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100,00 2019   10 -
28 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 2019   501 11
29 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100,00 2019 1 26 -2
30 RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100,00 2019 1 6 -13
31 RÜTGERS GmbH Essen 100,00 2019   313 4
32 Stockhausen Unterstützungseinrichtung GmbH Krefeld 100,00 2019   - -
33 Westgas GmbH Marl 100,00 2019 1 8 11
Konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Sonstige          
34 Degussa International, Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 2019   1.380 38
35 DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 51,00 2019   14 4
36 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51,00 2019   25 16
37 Evonik Advanced Botanicals S.A.S. Parcay Meslay (Frankreich) 100,00 2019   2 -
38 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100,00 2019   3 -
39 Evonik Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 2019   15 -
40 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   - -
41 Evonik Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 2019   241 18
42 Evonik Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100,00 2019   10 1
43 Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Australien) 100,00 2019   5 1
44 Evonik Brasil Ltda. São Paulo (Brasilien) 100,00 2019   207 20
45 Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00 2019   54 11
46 Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. Dombivli (Indien) 100,00 2019   24 4
47 Evonik Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   123 13
48 Evonik Chile SpA Santiago (Chile) 100,00 2019   - -
49 Evonik Colombia S.A.S. Medellín (Kolumbien) 100,00 2019   - -
50 Evonik Corporation Parsippany, (New Jersey, USA) 100,00 2019   3.614 644
51 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 2019   - -
52 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00 2019   192 103
53 Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   42 -
54 Evonik España y Portugal, S.A.U. Granollers (Spanien) 100,00 2019   30 2
55 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upca (Slowakei) 100,00 2019   25 3
56 Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100,00 2019   17 2
57 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   244 -1
58 Evonik France S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 2019   53 2
59 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   7 -
60 Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,00 2019   1 -
61 Evonik Holding Egypt LLC Kairo (Ägypten) 100,00 2019   - -
62 Evonik Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100,00 2019   3 -
63 Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 2019   29 10
64 Evonik Industries de Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 2019   71 7
65 Evonik International AG Zürich (Schweiz) 100,00 2019   1 -
66 Evonik International Costa Rica, S.A. Santa Ana (Costa Rica) 100,00 2019   3 -
67 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   4.959 314
68 Evonik International Trading (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 2019   2 1
69 Evonik Iran AG Teheran (Iran) 100,00 2019   2 1
70 Evonik Italia S.r.l. Pandino (Italien) 100,00 2019   11 1
71 Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00 2019   128 27
72 Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00 2019   14 10
73 Evonik LIL Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   3 1
74 Evonik Limited Egypt Kairo (Ägypten) 100,00 2019   - -
75 Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia) 100,00 2019   2 1
76 Evonik Materials Netherlands B.V. i.L. Utrecht (Niederlande) 100,00 2019 in Liquidation
77 Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   -6 -
78 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 2019   428 -13
79 Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien) 100,00 2019   17 11
80 Evonik Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 2019   12 1
81 Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 2019   130 49
82 Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100,00 2019   13 6
83 Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich) 100,00 2019   20 3
84 Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00 2019   21 45
85 Evonik Oxeno Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 2019   67 27
86 Evonik Para-Chemie GmbH in Liqu. Gramatneusiedl (Österreich) 100,00 2019 in Liquidation
87 Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   - -
88 Evonik Peroxid GmbH Weißenstein (Österreich) 100,00 2019   14 3
89 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100,00 2019   7 1
90 Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   194 -
91 Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100,00 2019   13 2
92 Evonik Peroxide Netherlands B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   16 1
93 Evonik Perú S.A.C. Lima (Peru) 100,00 2019   2 -1
94 Evonik (Philippines) Inc. Taguig-Stadt (Philippinen) 99,99 2019   1 -
95 Evonik Porphyrio NV Leuven (Belgien) 100,00 2019   2 -1
96 Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100,00 2019   54 4
97 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100,00 2019   24 5
98 Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 2019   3 -4
99 Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 2019   388 7
100 Evonik Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 2019   2 -
101 Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 2019   4 -
102 Evonik Silica Belgium BVBA Oostende (Belgien) 100,00 2019   9 1
103 Evonik Silica Finland Oy Hamina (Finnland) 100,00 2019   12 1
104 Evonik Silquimica, S.A.U. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100,00 2019   12 1
105 Evonik Singapore Specialty Chemicals Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 2019   -1 -
106 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   260 -
107 Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China) 100,00 2019   52 -9
108 Evonik Specialty Chemicals (Nanjing) Co., Ltd. Nanjing (China) 100,00 2019   83 11
109 Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 2019   210 37
110 Evonik Specialty Silica India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 2019   24 2
111 EvonikTaiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00 2019   6 4
112 Evonik Tasnee Marketing LLC Riad (Saudi-Arabien) 75,00 2019   12 2
113 Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 2019   8 2
114 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China) 97,04 2019   28 2
115 Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00 2019   9 5
116 Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   - -
117 Evonik UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   491 -11
118 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taoyuan Hsien (Taiwan) 100,00 2019   35 7
119 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70,00 2019   22 2
120 Evonik Vietnam Limited Liability Company Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 100,00 2019   2 -
121 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China) 60,00 2019   33 11
122 Evonik Wynca (Zhenjiang) Silicon Material Co.,Ltd. Zhenjiang (China) 60,00 2019   14  
123 Granollers Química, S.L.U. Granollers (Spanien) 100,00 2019   - -
124 Insilco Ltd. Gajraula (Indien) 73,11 2019   11 -1
125 JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 84,04 2019   9 -2
126 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   37 -
127 MedPalett AS Sandnes (Norwegen) 100,00 2019   3 1
128 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 2019   in Liquidation
129 Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00 2019   68 16
130 OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00 2019   21 2
131 PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 99,98 2019   9 3
132 PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75,00 2019   10 1
133 Qingdao Evonik Silica Materials Co., Ltd. Qingdao (China) 100,00 2019   37 2
134 Rutgers Organics LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 2019   2 -5
135 Silbond Corporation Weston (Michigan, USA) 100,00 2019   43 5
136 SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 55,00 2019   33 7
137 Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 2019   - -13
Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen - Land: Deutschland
138 Neolyse Ibbenbüren GmbH Ibbenbüren 50,00 2019   18 1
Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen - Land: Sonstige
139 Veramaris (USA) LLC Blair (Nebraska, USA) 50,00 2019   52 -
140 Veramaris V.O.F. Delft (Niederlande) 50,00 2019   22 -8
Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Deutschland
141 PKU Pulverkautschuk Union GmbH Marl 100,00 2019   -1 1
142 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 84,18 2018   - -
Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Sonstige
143 EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   - -
144 Evonik Bangladesh Ltd. Dhaka (Bangladesch) 100,00 2019   - -
145 Evonik East Africa Limited Nairobi (Kenia) 100,00 2019   - -
146 Evonik Ecuador S.A. Quito (Ecuador) 100,00 2019   1 -
147 Evonik Guatemala, S.A. Guatemala-Stadt (Guatemala) 100,00 2019   1 -
148 Evonik Gulf FZE/Jordan (Free Zone) LLC Amman (Jordanien) 100,00 2019   - -
149 Evonik LCL Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 2019   - -
150 Evonik Pakistan (Private) Limited Karachi (Pakistan) 100,00 2019   - -
151 LLC "Evonik Ukraine" i.L. Kiew (Ukraine) 100,00 2019   in Liquidation
152 Structured Polymers Inc. Austin (Texas, USA) 100,00 2019   8 -
Gemeinschaftsunternehmen (at Equity) - Land: Sonstige
153 Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan) 50,00 2019   19 4
154 Evonik Headwaters LLP i.L. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50,00 2019   in Liquidation
155 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50,00 2019   6 1
156 Evonik Treibacher GmbH Treibach/Althofen (Österreich) 50,00 2019   22 16
157 LiteCon GmbH Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich) 49,00 2019   4 -1
158 Rusferm Limited Nikosia (Zypern) 49,00 2019   29 -
159 San-Apro Ltd. Kyoto (Japan) 50,00 2019   10 3
160 Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien) 25,00 2019   -77 -40
Gemeinschaftsunternehmen (nicht at Equity) - Land: Deutschland
161 dev.log GmbH Niederkassel 50,00 2019 2 1 -
162 StoHaas Management GmbH i.L. Marl 50,00 2019   in Liquidation
Gemeinschaftsunternehmen (nicht at Equity) - Land: Sonstige
163 RSC Evonik Sweeteners Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 50,00 2018   3 -
Assoziierte Unternehmen (at Equity) - Land: Deutschland
164 ARG mbH & Co. KG Oberhausen 19,93 2019   8 38
165 TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49,00 2018   2 -
166 TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49,00 2018   - -
167 Vestaro GmbH München 49,00 2019   - -
Assoziierte Unternehmen (at Equity) - Land: Sonstige
168 ABCR Laboratorios, S.L. Forcarei (Spanien) 50,00 2019   8 1
Assoziierte Unternehmen (nicht at Equity) - Land: Deutschland
169 ARG Verwaltungs GmbH Oberhausen 20,00 2019   - -
170 Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50,00 2019   1 -
171 Umschlag Terminal Marl Verwaltungs- GmbH Marl 50,00 2019   - -
Assoziierte Unternehmen (nicht at Equity) - Land: Sonstige
172 HPNow ApS Kopenhagen (Dänemark) 33,82 2019   2 1
173 OPTIFARM Ltd. Great Chesterford (Vereinigtes Königreich) 40,00 2019   - 1

1 Mit diesen Gesellschaften bestehen Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsverträge.
2 Die ARG mbH & Co. KG, Oberhausen, wird trotz eines Stimmrechts- und Kapitalanteils von jeweils unter 20 Prozent als assoziiertes Unternehmen einbezogen, da aufgrund vertraglicher Vereinbarungen ein maßgeblicher Einfluss vorliegt.

Vivawest GmbH, Essen (Kapitalanteil: 15,00 Prozent; Geschäftsjahr: 2019; Ergebnis nach Steuern: 165,6 Millionen €; Eigenkapital: 1.822 Millionen €). Die Hälfte des Kapitalanteils (7,50 Prozent) wurde in den Evonik Pensionstreuhand e.V. eingebracht.

An der folgenden gemäß § 267 Abs. 3 HGB großen Kapitalgesellschaft hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte (Angabe nach § 285 Nr. 11 b HGB):

Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund (Kapitalanteil: 14,78 Prozent; Geschäftsjahr: 2018/2019; Ergebnis nach Steuern: 26,2 Millionen €; Eigenkapital: 390 Millionen €).

4.13 Nachtragsbericht

Die Evonik Industries AG hatte am 7. November 2018 einen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), von One Equity Partners, Chicago (Illinois, USA), unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure. Die Übernahme verzögerte sich zunächst, da die US-amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) gegen den Erwerb geklagt hatte. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen und der Erwerb konnte daraufhin am 3. Februar 2020 vollzogen werden.

Der im Zusammenhang mit der Akquisition vorläufig gezahlte Betrag betrug 583 Millionen €. Dieser war vertraglich in US-Dollar vereinbart und wurde durch flüssige Mittel beglichen. Die Kaufpreiszahlung wurde von der Evonik Industries AG geleistet und an die an der Transaktion partizipierenden Konzerngesellschaften weiterberechnet.

Am 14. Februar 2020 hat die Evonik Industries AG ihren Anteilsbesitz an der börsennotierten Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA von 14,8 Prozent auf 9,8 Prozent reduziert. Mit dieser Transaktion verbunden war auch eine Neuregelung des Sponsoringkonzepts, die zu einer Abgabe von Werberechten führte.

4.14 Gewinnverwendungsvorschlag

Der Anspruch der Aktionäre auf ihre Dividende ist am dritten auf den Hauptversammlungsbeschluss folgenden Geschäftstag fällig, sofern nicht in der Satzung oder dem Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns eine spätere Fälligkeit festgelegt wird (§ 58 Abs. 4 Satz 2 und 3 AktG). Eine frühere Fälligkeit kann nicht vorgesehen werden. Aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 sollen € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie ausgeschüttet werden.

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von €950.000.000,- wie folgt zu verwenden:

Verwendung des Bilanzgewinns

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- Ausschüttung einer Dividende von € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie = € 535.900.000,-
- Einstellung in andere Gewinnrücklagen = € 0,-
- Gewinnvortrag = € 414.100.000,-
Bilanzgewinn = € 950.000.000,-

Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 2. Juni 2020.

Dieser Gewinnverwendungsvorschlag basiert auf dem am 19. Februar 2020 (Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses) dividendenberechtigten Grundkapital in Höhe von € 466.000.000,–, eingeteilt in 466.000.000 Stückaktien. Die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien – und damit die Dividendensumme – kann sich bis zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns verringern. In diesem Fall wird von Vorstand und Aufsichtsrat ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag zur Gewinnverwendung unterbreitet, der unverändert eine Ausschüttung von € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie vorsieht, bei dem sich aber der Gewinnvortrag entsprechend erhöht.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Essen, 19. Februar 2020

Evonik Industries AG

Der Vorstand

Kullmann

Dr. Schwager

Wessel

Wolf

  

BESTÄTIGUNGSVERMERK
DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Evonik Industries AG, Essen

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, Essen, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evonik Industries AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

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(1) Pensionsrückstellungen
(2) Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

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1) Sachverhalt und Problemstellung
2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

(1) Pensionsrückstellungen

1) Im Jahresabschluss der Evonik Industries AG werden Pensionsrückstellungen in Höhe von € 152 Mio. ausgewiesen, die sich als Saldo aus dem handelsrechtlichen Erfüllungsbetrag der unmittelbaren Verpflichtungen aus den Pensionsplänen der Gesellschaft in Höhe von € 971 Mio. und dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens in Höhe von € 819 Mio. ergeben. Darüber hinaus bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen, welche nicht in der Bilanz ausgewiesen sind und aus denen sich eine im Anhang angegebene Unterdeckung in Höhe von € 73 Mio. ergibt Die Bewertung der Verpflichtungen aus den Pensionsplänen der mittel- und unmittelbaren Versorgungszusagen erfolgt nach der Anwartschaftsbarwertmethode. Dabei sind insbesondere Annahmen über die langfristigen Gehalts- und Rententrends, die Fluktuation sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Bewertung des Deckungsvermögens der Gesellschaft sowie des Vermögens der Versorgungseinrichtung für die mittelbaren Pensionszusagen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der wiederum mit Schätzungsunsicherheiten verbunden ist. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses bedeutsamen Postens in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basiert.

2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das versicherungsmathematische Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere internen Pensions-Spezialisten unterstützt. Mit diesen gemeinsam haben wir das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter auf Angemessenheit überprüft. Zudem wurden auf Basis des versicherungsmathematischen Gutachtens die Verpflichtungsentwicklungen sowie die Auswirkungen der Änderungen in den Bewertungsparametern und im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Schließlich wurden die Rückstellungsbuchungen und Angaben im Anhang auf Basis des Gutachtens abgestimmt. Wir haben Bankbestätigungen für die beizulegenden Zeitwerte der im Deckungsvermögen enthaltenen börsennotierten Wertpapiere im Direktbestand, Fondsanteile und Bankguthaben eingeholt Für börsennotierte Wertpapiere, bei denen die Bankbestätigungen keine beizulegenden Zeitwerte enthalten, nicht börsennotierte Anleihen und strukturierte Produkte im Direktbestand sowie weitere Fondsanteile haben wir unter Einbindung unserer internen Spezialisten die der jeweiligen Bewertung zugrundeliegenden Verfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter in Stichproben überprüft. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind.

3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Pensionsrückstellungen sind im Abschnitt 1.2.7. „Rückstellungen" und 2.8 „Rückstellungen" des Anhangs enthalten.

(2) Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

1) Die Evonik Industries AG schließt eine Vielzahl unterschiedlicher derivativer Finanzinstrumente – insbesondere Devisentermingeschäfte und -optionen, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps – zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken ab. Basis dafür ist die von den gesetzlichen Vertretern vorgegebene Sicherungspolitik, die in entsprechenden internen Richtlinien dokumentiert ist Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochterunternehmen abgeschlossene Devisentermingeschäfte und Zins-Währungs-Swaps teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken abgesichert. Des Weiteren schließt die Gesellschaft externe Zins-Währungs-Swaps ab, um das Währungsrisiko aus den Tilgungs- und Zins-Cashflows von konzerninternen Fremdwährungsdarlehen sowie aus konzerninternen Zins-Währungs-Swaps abzusichern. Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG Devisentermingeschäfte und -optionen in Höhe von € 7.641 Mio. (Nominalvolumen), Zins-Währungs-Swaps in Höhe von € 956 Mio. (Nominalvolumen) sowie Zinsswaps in Höhe von € 1.300 Mio. (Nominalvolumen). Die positiven beizulegenden Zeitwerte der insgesamt zur Sicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente betragen zum Bilanzstichtag € 93 Mio; die negativen beizulegenden Zeitwerte betragen € 112 Mio. Die derivativen Finanzinstrumente werden - soweit möglich zusammen mit den jeweiligen Grundgeschäften in Bewertungseinheiten für handelsrechtliche Zwecke einbezogen. Neben Mikrobewertungseinheiten werden insbesondere im Bereich der Währungssicherung auch Portfoliobewertungseinheiten gebildet. Dies hat zur Folge, dass Wertoder Zahlungsstromänderungen der derivativen Finanzinstrumente über die Dauer der Sicherungsbeziehung unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziell unberücksichtigt bleiben, soweit die Sicherungsbeziehung wirksam ist. Soweit die Sicherungsbeziehung unwirksam ist und ein Verlust verbleibt, wird eine Drohverlustrückstellung gebildet.

Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der Sicherungsinstrumente sowie der umfangreichen Anforderungen an die Bilanzierung und Berichterstattung von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir mit Unterstützung unserer internen Spezialisten unter anderem die vertraglichen und finanztechnischen Grundlagen des Sicherungszusammenhangs zwischen den Grundgeschäften und den derivativen Finanzinstrumenten als Sicherungsinstrumente gewürdigt und die Bilanzierung beurteilt Die Bildung von Bewertungseinheiten und deren Bilanzierung einschließlich der unwirksamen Beträge haben wir nachvollzogen. Weiterhin haben wir das eingerichtete Risikomanagementsystem der Gesellschaft im Bereich der derivativen Finanzinstrumente einschließlich der internen Überwachung der Einhaltung der Sicherungspolitik gewürdigt. Die internen Richtlinien der Gesellschaft zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken haben wir insbesondere hinsichtlich einer schriftlich dokumentierten Risikomanagementstrategie und der Zuordnung von Verantwortlichkeiten durch die gesetzlichen Vertreter gewürdigt und hinsichtlich ihrer Angemessenheit und Funktionsfähigkeit beurteilt Ferner haben wir bei der Prüfung der Bewertung der derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert auch die Berechnungsmethoden auf Basis von Marktdaten nachvollzogen. Hinsichtlich der erwarteten Zahlungsströme und der Effektivitätsbeurteilung von Sicherungsbeziehungen haben wir im Wesentlichen rückblickend die Sicherungsgrade in der Vergangenheit beurteilt. Darüber hinaus haben wir die Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen, insbesondere deren Ausweis in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung nachvollzogen sowie auf Übereinstimmung mit einschlägigen Rechnungslegungsvorschriften beurteilt Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind.

3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Sicherungsbeziehungen sind im Abschnitt 4.4 „Derivative Finanzinstrumente" des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

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die in Abschnitt „Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB
den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex
den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 HGB und § 315b Abs. 3 HGB
das Unterkapitel 5.4 „Wertschöpfungskette" im Kapitel 5 „Nachhaltigkeit" des Lageberichts

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 28. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17. Oktober 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seitdem die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 erstmals die Anforderungen als Unternehmen von öffentlichem Interesse im Sinne des § 319a Abs. 1 Satz 1 HGB erfüllte als Abschlussprüfer der Evonik Industries AG, Essen, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHE WIRTSCHAFTSPRÜFERIN

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Antje Schlotter.

EVONIK INDUSTRIES AG
Rellinghauser Straße 1-11
45128 Essen
www.evonik.de

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes gewissenhaft und regelmäßig überwacht. Bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir den Vorstand beratend unterstützt.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Vorstand hat uns über alle wesentlichen Angelegenheiten des Konzerns stets unverzüglich und umfassend unterrichtet sowie in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik.

Bezugspunkte für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht.

§ 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates enthalten bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte, zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem er diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert hatte.

Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates

In fünf Sitzungen am 4. März, 28. Mai, 4. Juni, 19. September und 11. Dezember 2019 haben wir uns mit den für das Unternehmen zentralen Fragen auseinandergesetzt.

Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde auch im Geschäftsjahr 2019 durch seine Ausschüsse begleitet und vorbereitet. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt:

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Präsidialausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz.
Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG und Ziff. 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Jens Barnhusen (seit 4. Juni 2019), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Michael Hofmann (bis 30. April 2019), Dr. Thomas Sauer, Angela Titzrath.
Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Prof. Dr. Aldo Belloni, Frank Löllgen, Anke Strüber-Hummelt, Bernd Tönjes, Ulrich Weber.
Innovations- und Forschungsausschuss: Prof. Dr. Barbara Albert (Vorsitzende), Frank Löllgen (stellvertretender Vorsitzender), Jens Barnhusen (bis 31. Mai 2019), Carmen Fuchs (bis 11. Dezember 2019), Hussin El Moussaoui (seit 12. Dezember 2019), Martina Reisch (seit 4. Juni 2019), Bernd Tönjes, Dr. Volker Trautz.
Nominierungsausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber.
Vermittlungsausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz.

Die Erklärung zur Unternehmensführung beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben unter Punkt 2.3 S. 77 ff. im Einzelnen.

Im Berichtsjahr ist der Präsidialausschuss zu sechs Sitzungen zusammengekommen. Der Prüfungsausschuss hat fünf Sitzungen und der Finanz- und Investitionsausschuss vier Sitzungen abgehalten. Der Innovations- und Forschungsausschuss führte zwei Sitzungen durch. Der Nominierungsausschuss trat im Berichtszeitraum nicht zusammen. Für eine Sitzung des Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr erneut keine Notwendigkeit. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse unterrichtet. Der Aufsichtsrat war daher stets umfassend über sämtliche wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns informiert.

In der März-Sitzung des Aufsichtsrates standen die Jahresabschlussprüfung – nach vorangegangener, detaillierter Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss – sowie die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts im Vordergrund. Weitere Themen bildeten die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung, der Corporate-Governance-Bericht, der nichtfinanzielle Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung, die Vorstands-Tantiemen für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Ziele für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2019. Die Sitzung am 28. Mai 2019 diente der ergänzenden Information unmittelbar vor der Hauptversammlung. Die Sitzungen im Juni und im September widmete der Aufsichtsrat der Entgegennahme und Erörterung der Vorstandsberichte und der Berichte aus den Ausschüssen. In der Dezember-Sitzung hat der Aufsichtsrat das Budget für 2020 beschlossen, die Mittelfristplanung bis 2022 erörtert, das Konzept für die Effizienzprüfung 2020 beschlossen, die Auswahlempfehlung des Prüfungsausschusses im Rahmen der Ausschreibung der Abschlussprüfung beraten sowie zustimmend zur Kenntnis genommen und die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG beschlossen. Zudem hat der Aufsichtsrat in der Dezember-Sitzung im Vorgriff auf die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex Anpassungen seiner Geschäftsordnung beschlossen und die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates geändert.

Der Präsidialausschuss hat sich im Berichtsjahr insbesondere mit den nachfolgenden Themen befasst: Veräußerung des Methacrylatgeschäfts; Tantiemen des Vorstandes für 2018 und dessen Ziele für 2019; Erörterung der Geschäftslage, der aktuellen Projekte und des Aktienkurses von Evonik; die für Mitte 2020 geplante Änderung der Konzernstruktur mit der Beendigung des Betriebsführungsmodells und der Abschaffung der Segment-gesellschaften; Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex; Stand des fusionskontrollrechtlichen Genehmigungsverfahrens im Rahmen der Akquisition der PeroxyChem; gesamtwirtschaftliches Umfeld für 2020 sowie Budget 2020 und Mittel-fristplanung 2020 bis 2022.

Im Mittelpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses im Februar stand der Jahres- und Konzernabschluss. Zudem hat sich der Prüfungsausschuss unter anderem mit dem Chancen- und Risikomanagement, dem Compliance-Jahresbericht 2018, dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2019 und der Beauftragung des Abschlussprüfers befasst. Schwerpunkt der Mai-Sitzung war die Quartalsmitteilung zum 31. März 2019. In seiner Sitzung im Juli hat sich der Prüfungsausschuss unter anderem ausführlich mit der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2019 und dem Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2019 befasst. Darüber hinaus hat er unter anderem einen Bericht zur Tax Compliance entgegengenommen. Der Prüfungsausschuss hat während des gesamten Berichtszeitraums in allen regulären Sitzungen die Ausschreibung der Abschlussprüfung für das Jahr 2021 intensiv begleitet und – neben einer Informationsveranstaltung im April – zusätzlich eine Sondersitzung zu diesem Thema im September abgehalten. Wesentliche Beratungsgegenstände der Sitzung im November bildeten die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2019, die Quartalsmitteilung zum 30. September 2019, die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2019, die Wirksamkeit des internen Revisionssystems und die Entgegennahme sowie die Diskussion der Jahresberichte von Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität (ESHQ) sowie Group Security.

Der Finanz- und Investitionsausschuss war im Berichtsjahr insbesondere mit den Wachstumsprojekten und dem Status der Integration der Akquisitionen in den Konzern befasst (Näheres dazu unter „Investitionen, Akquisitionen, Desinvestitionen"). Weitere Themen waren das gesamtwirtschaftliche Umfeld, die Kapitalmarktsicht auf Evonik und die geplante neue Konzernstruktur.

Der Innovations- und Forschungsausschuss hat sich in seiner Sitzung im Juni ausführlich mit der Budgetverwendung im Bereich Forschung & Entwicklung sowie dem Innovationswachstumsfeld Membrane beschäftigt. Im Vordergrund der Dezember-Sitzung des Innovations- und Forschungsausschusses standen Maßnahmen zur Förderung und Identifikation von Innovationen sowie die Chancen und Risiken aus der Automobilwende.

Daneben haben der Aufsichtsrat bzw. seine Ausschüsse – abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung – insbesondere folgende Themen intensiv beraten und geprüft:

Lage und Entwicklung des Konzerns

Evonik hat sich 2019 in einem schwierigeren konjunkturellen Umfeld insgesamt gut behauptet. Die Spezialchemieprodukte waren trotz der wirtschaftlichen Abschwächung weiterhin weltweit stark nachgefragt. Insgesamt ging der Konzernumsatz bei nur leicht geringeren Mengen und Verkaufspreisen um 1 Prozent auf 13.108 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA lag mit 2.153 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Dazu trugen auch die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen bei. Das Konzernergebnis verbesserte sich infolge des Ertrags aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €.

Investitionen, Akquisitionen, Desinvestitionen

Gegenstand unserer Beratungen waren Desinvestitionen sowie die wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte. Zu den Veräußerungs- und den Wachstumsprojekten, mit denen sich der Aufsichtsrat bzw. der Finanz- und Investitionsausschuss besonders intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem:

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Ersatz des Kohlekraftwerks am Standort Marl durch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (Deutschland)
Joint Venture mit der chinesischen Unternehmensgruppe Wynca zur Errichtung einer neuen Produktionsstätte für pyrogene Kieselsäuren am Standort Zhenjiang (China)
Erwerb der Verwaltungs- und Forschungsgebäude am Standort Allentown (USA)
Erwerb der PeroxyChem von One Equity Partners
Veräußerung des Methacrylatgeschäfts an Advent International
Pachtvertrag über eine von der Duisburger Hafen AG zu errichtende Lagerhalle am Standort Essen Goldschmidt (Deutschland)

Zu den folgenden, in der näheren Vergangenheit abgeschlossenen Projekten hat der Finanz- und Investitionsausschuss jeweils einen Projektbericht, eine sogenannte „Post Completion Information", entgegengenommen:

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Ausbau hochmolekularer Polyester in Witten (Deutschland)
Neubau einer Anlage für gefällte Kieselsäuren in Charleston und Kapazitätsumwidmung in Chester (beide USA)

Zudem hat der Finanz- und Investitionsausschuss Nachbetrachtungen, sogenannte „Post Completion Audits", für die folgenden Projekte erörtert:

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Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products (USA)
Erweiterung der VESTOSINT®-Kapazitäten (Straße 4) am Standort Marl (Deutschland)
Akquisition des Silicageschäfts des US-amerikanischen Unternehmens J.M. Huber Corporation
Erweiterung der Kapazitäten zur Herstellung von Hohl-fasermembranmodulen der Marke SEPURAN® in Schörfling (Österreich)

Weitere Themen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse

Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen:

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Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2019
Beschlussfassung über die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG und zum Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung
Kapitalmarktsicht auf Evonik
Neue Konzernstruktur und Ende der Betriebsführung Mitte 2020
Beschlussfassung über den Kreditermächtigungsrahmen 2020 – 2022
Beschlussfassung über das Mitarbeiter-Aktienprogramm 2020.

Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen

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Aufsichtsratsmitglieder Aufsichtsrat Präsidial-ausschuss Finanz- und Investitions-ausschuss Prüfungs-ausschuss
Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in %
Bernd Tönjes (Vorsitzender) 5/5 100 6/6 100 4/4 100    
Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) 4/5 80 5/6 83 4/4 100    
Martin Albers 5/5 100 6/6 100 4/4 100    
Prof. Dr. Barbara Albert 5/5 100            
Jens Barnhusen 5/5 100         3/3 100
Prof. Dr. Aldo Belloni 5/5 100     4/4 100    
Karin Erhard 5/5 100         5/5 100
Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 5/5 100            
Prof. Dr. Barbara Grunewald 5/5 100         5/5 100
Michael Hofmann (bis 30.04.201 9) 1/1 100         0/1 0
Martin Kubessa 5/5 100            
Frank Löllgen 4/5 80     4/4 100    
Dr. Siegfried Luther 5/5 100         5/5 100
Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019) 0/0              
Martina Reisch (seit 13.05.2019) 4/4 100            
Michael Rüdiger 5/5 100     4/4 100    
Dr. Thomas Sauer 5/5 100         5/5 100
Peter Spuhler 4/5 80            
Anke Strüber-Hummelt 5/5 100     4/4 100    
Angela Titzrath 3/5 60         3/5 60
Dr. Volker Trautz 5/5 100 6/6 100        
Ulrich Weber 4/5 80     4/4 100    
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Aufsichtsratsmitglieder Nominierungs-ausschuss Vermittlungs-ausschuss Innovations- und Forschungs-ausschuss
Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in %
Bernd Tönjes (Vorsitzender) 0/0   0/0   2/2 100
Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende)     0/0      
Martin Albers     0/0      
Prof. Dr. Barbara Albert         2/2 100
Jens Barnhusen         0/0  
Prof. Dr. Aldo Belloni            
Karin Erhard            
Carmen Fuchs (bis 11.12.2019)         2/2 100
Prof. Dr. Barbara Grunewald            
Michael Hofmann (bis 30.04.201 9)            
Martin Kubessa            
Frank Löllgen         1/2 50
Dr. Siegfried Luther            
Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019)         0/0  
Martina Reisch (seit 13.05.2019)         2/2 100
Michael Rüdiger            
Dr. Thomas Sauer            
Peter Spuhler            
Anke Strüber-Hummelt            
Angela Titzrath            
Dr. Volker Trautz 0/0   0/0   2/2 100
Ulrich Weber 0/0          

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK), sowohl in der im Berichtszeitraum noch anzuwendenden Fassung vom 7. Februar 2017 als auch in der im kommenden Berichtsjahr geltenden Fassung vom 9. Mai 2019. Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen.

Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden; Abweichungen von Empfehlungen sind zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2019 eine Entsprechenserklärung beschlossen, die sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft als auch in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht ist.

Für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat Ziele festgelegt, die bei Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen von Aufsichtsratswahlen berücksichtigt werden. In der gegenwärtigen Besetzung des Aufsichtsrates sind alle Ziele für die Zusammensetzung erfüllt, insbesondere:

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Der Aufsichtsrat besteht aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seinen eigenen Zielen und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen.
Mindestens sechs Mitglieder des Aufsichtsrates auf Anteilseignerseite sollen unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär sein. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein.

Weitere Einzelheiten zur Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder und zu den Diversity-Vorgaben sind in der Erklärung zur Unternehmensführung dargestellt.

Die Gesellschaft führt jährlich Fortbildungsmaßnahmen für die Mitglieder des Aufsichtsrates durch. Im Berichtszeitraum befasste sich der Aufsichtsrat in einer ganztägigen Veranstaltung mit den Themen der Kapitalmarkt-Compliance und den Neuerungen bei den IFRS-Standards. Die Teilnahmequote betrug 70 Prozent. Zusätzlich nahm Hussin El Moussaoui an der Fortbildungsveranstaltung bereits als Gast teil.

Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates neben den Sitzungsgeldern reine Festvergütungen für die Aufsichtsratsarbeit sowie gegebenenfalls Ausschusstätigkeiten (siehe dazu im Vergütungsbericht unter Punkt 2 S. 91 ff.).

Es bestanden 2019 keine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen andererseits getätigt.

Jahresabschlussprüfung

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2019, den gemäß § 315e Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2019 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risiko-früherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.

Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 3. März 2020 zugeleitet. In seiner Sitzung am 26. Februar 2020 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüher-kennungssystems in Bezug auf die Rechnungslegung berichten. In diesem Zusammenhang erklärte der Abschlussprüfer, der Vorstand habe die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen; ferner sei das Risikofrüherkennungssystem geeignet, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns – nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand – eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 3. März 2020 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems.

Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 3. März 2020 gebilligt. Der Jahresabschluss 2019 ist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer mit ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an.

Prüfung des gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts

Evonik hat für das Geschäftsjahr 2019 einen gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht (§§ 289b Abs. 3, 315b Abs. 3 HGB) erstellt. Wesentliche Berichtsgegenstände sind Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Sozialbelange sowie die Lieferkette. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht auf der Grundlage einer Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 3. März 2020 geprüft und erhebt gegen den Bericht keine Einwendungen.

Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

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1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 3. März 2020 zugeleitet.

Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 26. Februar 2020 eingehend befasst, um die Prüfung durch den und die Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht – wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst – den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach Beurteilung des Prüfungsausschusses keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen.

Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 3. März 2020 befasst. Auch in dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht – wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst – den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden.

Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an.

Personelle Angelegenheiten im Aufsichtsrat

Am 15. Juli 2019 ist der Ehrenvorsitzende und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates Dr. Werner Müller im Alter von 73 Jahren verstorben. Wir werden ihn als großen Denker und als Menschen sehr vermissen. Evonik hat eine Persönlichkeit von außergewöhnlicher Gestaltungskraft verloren und wird Dr. Werner Müller stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Im Geschäftsjahr 2019 kam es zu zwei personellen Veränderungen auf der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat.

Michael Hofmann ist durch Niederlegung seines Mandats mit Ablauf des 30. April 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für Michael Hofmann ist Martina Reisch durch Beschluss des Amtsgerichts Essen mit Wirkung ab dem 13. Mai 2019 als Mitglied des Aufsichtsrates gewählt worden. Das für Michael Hofmann im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter 2018 nach dem Mitbestimmungsgesetz gewählte Ersatzmitglied hatte zuvor erklärt, dass es für ein Mandat im Aufsichtsrat nicht mehr zur Verfügung stehe. Martina Reisch hatte ihr Mandat als im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter 2018 gewähltes Ersatzmitglied für Martin Albers zugleich ebenfalls niedergelegt.

Carmen Fuchs hat ihr Mandat im Aufsichtsrat mit Wirkung zum 11. Dezember 2019 niedergelegt. Für sie ist das im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter im Jahr 2018 nach dem Mitbestimmungsgesetz gewählte Ersatzmitglied Hussin El Moussaoui in den Aufsichtsrat nachgerückt.

Infolge der Personalveränderungen im Aufsichtsrat kam es auch zu Personalveränderungen in den Ausschüssen.

Der Aufsichtsrat wählte Martina Reisch mit Wirkung ab dem 4. Juni 2019 zum Mitglied im Innovations- und Forschungsausschuss, nachdem Jens Barnhusen sein Ausschussmandat zum 31. Mai 2019 niedergelegt hatte. Jens Barnhusen übernahm ab dem 4. Juni 2019 das Mandat von Michael Hofmann im Prüfungsausschuss. Hussin El Moussaoui hat das Mandat von Carmen Fuchs im Innovations- und Forschungsausschuss mit Wirkung vom 12. Dezember 2019 übernommen.

Der Aufsichtsrat dankt Carmen Fuchs und Michael Hofmann für ihre engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft.

Schlussbemerkung

Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 3. März 2020 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen.

 

Essen, 3. März 2020

Für den Aufsichtsrat

Bernd Tönjes, Vorsitzender