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Evonik Industries AGEssenHALBJAHRESFINANZBERICHT2. Quartal 2020 · 1. Halbjahr 2020Gut positioniert durch das erste Halbjahr – Prognose bestätigt 2. Quartal
1. Halbjahr
Kennzahlen Evonik-Konzern
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Das Methacrylatgeschäft wurde bis zu seinem Abgang zum 31. Juli 2019 als nicht fortgeführte
Aktivität ausgewiesen. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich in Einzelfällen Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe addieren. INHALT Konzernzwischenlagebericht Geschäftsverlauf Wirtschaftliches Umfeld Geschäftsentwicklung Entwicklung in den Segmenten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Mitarbeiter Chancen- und Risikobericht Erwartete Entwicklung Konzernzwischenabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnisrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang 1. Segmentberichterstattung 2. Grundlagen der Abschlussaufstellung 3. Veränderungen im Konzern 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5. Erläuterungen zur Bilanz 6. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 7. Weitere Angaben Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht
Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 20201. Geschäftsverlauf 1.1 Wirtschaftliches Umfeld Die Weltwirtschaft war im ersten Halbjahr 2020 maßgeblich von der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt und hat sich deutlich schwächer entwickelt, als zu Jahresbeginn erwartet wurde. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hatten deutliche Auswirkungen auf das Angebots- und Nachfrageverhalten in vielen Ländern. Hieraus hat sich eine ausgeprägte globale Rezession entwickelt. Ausgehend von China hat sich die Krise auf alle Wirtschaftsregionen ausgebreitet. In den entwickelten Volkswirtschaften war im ersten und besonders im zweiten Quartal ein deutlicher Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten zu verzeichnen. Auch die Schwellenländer sind stark von der Coronavirus-Pandemie beeinflusst; zusätzlich zu den Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung wirken sich verschlechternde Finanzierungsbedingungen und sinkende Verkaufserlöse für Rohstoffe negativ aus. Große Teile der globalen Industrie, insbesondere die Produzenten von Investitions- und Vorleistungsgütern, wie zum Beispiel die Automobil-, Beschichtungs- und Kunststoffindustrie, sind deutlich von der Krise betroffen. Dagegen entwickeln sich beispielsweise die Pharma- und die Lebensmittelindustrie stabil. 1.2 Geschäftsentwicklung Wichtige Ereignisse Zum 1. Juli 2020 haben wir unsere Konzernstruktur neu ausgerichtet. Die neuen Chemie-Divisionen Specialty Additives, Nutrition & Care, Smart Materials sowie Performance Materials sind in ihrer Größe und Profitabilität ausgeglichener und lassen sich durch eine eindeutigere Zuordnung der Technologieplattformen gezielter steuern. Gleichzeitig haben wir unsere Gesellschaftsstruktur vereinfacht und die Verwaltungsfunktionen optimiert. Die Berichterstattung über das erste Halbjahr erfolgt in der bisherigen Struktur, die Prognose für das Gesamtjahr 2020 erfolgt nach der neuen Struktur. Die Coronavirus-Pandemie hat sich im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 weltweit ausgebreitet. Evonik hat frühzeitig notwendige Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter ergriffen, um eine Ausbreitung des Virus bei Evonik zu verhindern und gleichzeitig den Geschäftsbetrieb bestmöglich aufrechtzuerhalten. Bis Ende Juni waren konzernweit 87 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert, davon sind 74 bereits wieder genesen. An allen Standorten weltweit wird die aktuelle Situation täglich von den Standortsteuerungskreisen analysiert, sodass zeitnah Maßnahmen ergriffen werden können. Der Konzernsteuerungskreis wird regelmäßig informiert und legt global gültige Handlungsanleitungen fest. Die Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres wurde von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt: Wir verzeichneten weltweit eine spürbare Nachfrageabschwächung infolge der Rezession, insbesondere aus einigen Abnehmerindustrien, wie der Automobil- und der Kraftstoffindustrie. Unsere Produktionsanlagen waren an kleineren Standorten von Einschränkungen betroffen, die aus staatlich verordneten Stillständen resultierten. Unsere Lieferketten waren und sind jedoch intakt und wir verfügen über ausreichende Liquidität sowie fest zugesagte, nicht genutzte Kreditlinien. Unsere Hauptversammlung haben wir aufgrund der aktuellen Entwicklung auf den 31. August 2020 verschoben und werden diese virtuell abhalten. Anfang Juni 2020 haben wir einen Abschlag auf den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 0,57€ je Aktie gezahlt (Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung: 1,15 € je Aktie abzüglich der Abschlagszahlung). 1 Evonik hatte im November 2018 einen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), von One Equity Partners, Chicago (Illinois, USA), unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure. Die Übernahme verzögerte sich zunächst, da die US-amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) gegen den Erwerb geklagt hatte. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen und der Erwerb konnte daraufhin am 3. Februar 2020 vollzogen werden. Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2020 Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben die Entwicklung einiger unserer Geschäfte insbesondere in den Segmenten Resource Efficiency und Performance Materials beeinträchtigt. Andere Geschäfte, vor allem im Segment Nutrition & Care, waren dagegen nur wenig betroffen oder konnten sich entgegen dem allgemeinen Trend sogar verbessern. Insgesamt hat sich unser Geschäft im zweiten Quartal 2020 besser entwickelt, als wir angesichts der durch die Coronakrise ausgelösten weltweiten Rezession erwartet hatten.
Der Umsatz des Evonik-Konzerns verringerte sich um 14 Prozent auf 2.827 Millionen €. Ursächlich hierfür waren vor allem die durch die Coronakrise beeinträchtigte Mengennachfrage sowie leicht niedrigere Verkaufspreise. Positiv wirkte dagegen die erstmalige Einbeziehung der im Februar 2020 erworbenen PeroxyChem.
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Siehe hierzu Anhangziffer 7.2. Umsatzveränderung gegenüber Vorjahr
Das bereinigte EBITDA verringerte sich insgesamt um 19 Prozent auf 456 Millionen €. Dies resultiert aus den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, die insbesondere zu einer schwächeren Mengennachfrage im Segment Resource Efficiency sowie einem Preisverfall im Segment Performance Materials führten. Positiv wirkten dagegen die erfreuliche Entwicklung im Segment Nutrition & Care sowie die erfolgreichen Kosteneinsparungen. Die bereinigte EBITDA-Marge nahm von 17,1 Prozent im Vorjahresquartal auf 16,1 Prozent ab. Das bereinigte EBIT ging um 41 Prozent auf 202 Millionen € zurück. Ergebnisrechnung
Die Bereinigungen von -14 Millionen € betrafen mit -3 Millionen € Restrukturierungsaufwendungen insbesondere für das Programm SG&A 2020 zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Die Position Sonstiges umfasst unter anderem Aufwendungen im Zusammenhang mit der neuen Konzernstruktur. Das Finanzergebnis verbesserte sich infolge geringerer Zinsaufwendungen und höherer Erträge auf -25 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 39 Prozent auf 163 Millionen € zurück. Die Ertragsteuerquote der fortgeführten Aktivitäten und die bereinigte Ertragsteuerquote lagen aufgrund niedrigerer ausländischer Steuersätze bei 21 Prozent bzw. 24 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten von -11 Millionen € betraf nachlaufende Aufwendungen vor allem für das im Juli 2019 verkaufte Methacrylatgeschäft. Der Vorjahreswert von 40 Millionen € enthielt noch das laufende Ergebnis des Methacrylatgeschäfts. Insgesamt verringerte sich das Konzernergebnis um 50 Prozent auf 114 Millionen €. Das bereinigte Konzernergebnis ging um 30 Prozent auf 160 Millionen € zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm von 0,49 € auf 0,34 € ab. Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis
Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 Der Umsatz ging infolge der coronabedingt spürbar geringeren Mengen und leicht niedrigerer Preise um 8 Prozent auf 6.069 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA verringerte sich vor allem aufgrund der Coronakrise um 12 Prozent auf 970 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 16,0 Prozent unter dem Wert des ersten Halbjahres 2019 (16,8 Prozent). Die Bereinigungen von -40 Millionen € betrafen mit -23 Millionen € den Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen. Diese standen vor allem im Zusammenhang mit dem Kauf von PeroxyChem und betrafen größtenteils den kartellrechtlich erforderlichen Verkauf einer kanadischen Beteiligung von PeroxyChem sowie Akquisitions- und Integrationskosten. 2 Die Restrukturierungsaufwendungen betrafen insbesondere das Programm SG&A 2020 zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Zinsaufwendungen auf -75 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 29 Prozent auf 360 Millionen € zurück. Die Ertragsteuerquote der fortgeführten Aktivitäten und die bereinigte Ertragsteuerquote betrugen aufgrund niedriger ausländischer Steuersätze 25 Prozent bzw. 26 Prozent, während sie im Vorjahreshalbjahr vor allem aufgrund von Einmaleffekten aus der Neubewertung latenter Steuern nur bei 20 Prozent bzw. 21 Prozent gelegen hatten. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten von -18 Millionen € betraf nachlaufende Aufwendungen vor allem für das abgegebene Methacrylatgeschäft. Der Vorjahreswert von 69 Millionen € enthielt noch das laufende Ergebnis des Methacrylatgeschäfts. Das Konzernergebnis lag mit 244 Millionen € um 48 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das bereinigte Konzernergebnis ging um 28 Prozent auf 341 Millionen € zurück und das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm von 1,02 € auf 0,73 € ab.
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Siehe hierzu Anhangziffer 3.2. 1.3 Entwicklung in den Segmenten Segment Nutrition & Care Kennzahlen
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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Im Segment Nutrition & Care verringerte sich der Umsatz im zweiten Quartal 2020 um 4 Prozent auf 1.085 Millionen €. Der Rückgang resultiert aus geringeren Mengen und einem negativen Währungskurseinfluss. Die essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung erzielten einen spürbar höheren Umsatz. Insbesondere Methionin profitierte von verbesserten Verkaufspreisen und einer gestiegenen Mengennachfrage. Das Health-Care-Geschäft verzeichnete erneut eine sehr erfreuliche Entwicklung bei Pharma und Food Ingredients sowie Pharma Polymeren. Die Additive für Polyurethanschäume verspürten dagegen vor allem infolge der Coronakrise eine rückläufige Nachfrage; der Umsatz lag unter dem hohen Vorjahreswert. Ein deutlich geringerer Umsatz kam aus dem Baby-Care-Geschäft; hier wirkten sich die formelpreisabhängige Weitergabe von niedrigeren Rohstoffpreisen sowie die enge Konkurrenzsituation auf dem Markt für Superabsorber belastend aus.
Das bereinigte EBITDA verbesserte sich vor allem infolge der positiven Entwicklung bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung und der erfolgreich umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen um 14 Prozent auf 217 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg von 16,8 Prozent im Vorjahresquartal auf 20,0 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2020 nahm der Umsatz des Segments Nutrition & Care um 3 Prozent auf 2.219 Millionen € ab. Dies ist auf leicht geringere Mengen und Verkaufspreise zurückzuführen. Das bereinigte EBITDA stieg vor allem dank der positiven Entwicklung bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung und geringerer Kosten um 6 Prozent auf 391 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 16,2 Prozent im Vorjahreshalbjahr auf 17,6 Prozent. Segment Resource Efficiency Kennzahlen
Vorjahreszahlen angepasst.
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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Entwicklung des Segments Resource Efficiency wurde im zweiten Quartal 2020 von einer spürbar nachgebenden Nachfrage als Folge der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Der Umsatz ging vor allem mengenbedingt um 14 Prozent auf 1.244 Millionen € zurück, während leicht höhere Verkaufspreise und die erstmalige Einbeziehung von PeroxyChem den Rückgang minderten. Die weltweite konjunkturelle Abschwächung sowie Produktionseinschränkungen unserer Kunden insbesondere im Automobilbereich, aber auch in anderen Industrien führten zu einem Mengenrückgang in den Geschäften mit Hochleistungskunststoffen, mit Kieselsäuren und Silanen für die Reifenindustrie sowie mit Öladditiven. Bei den Vernetzern (Crosslinkers) verzeichneten dagegen Produkte für den Windenergiemarkt eine höhere Nachfrage. Der Umsatz der Aktivsauerstoffprodukte stieg aufgrund der erstmaligen Einbeziehung von PeroxyChem sowie einer guten Entwicklung bei den Spezialitäten, wie beispielsweise für Desinfektionsmittel, erheblich.
Das bereinigte EBITDA ging um 22 Prozent auf 255 Millionen € zurück. Dies resultierte aus den geringeren Verkaufsmengen; entlastend wirkten dagegen niedrigere Kosten und die erstmalige Einbeziehung von PeroxyChem. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 22,6 Prozent im Vorjahresquartal auf 20,5 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2020 nahm der Umsatz des Segments Resource Efficiency um 7 Prozent auf 2.681 Millionen € ab. Ursächlich waren die coronabedingt geringeren Mengen, während sich die erstmalige Einbeziehung von PeroxyChem positiv auswirkte. Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 9 Prozent auf 599 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 22,3 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau (22,7 Prozent). Segment Performance Materials Kennzahlen
Vorjahreszahlen angepasst.
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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Im Segment Performance Materials war die Geschäftsentwicklung ebenfalls von der Coronakrise belastet: Der Umsatz ging im zweiten Quartal 2020 infolge deutlich geringerer Mengen und Preise um 42 Prozent auf 319 Millionen € zurück. Der Umsatz der Performance Intermediates verringerte sich infolge der rückläufigen Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Kraftstoffindustrie. Zudem belastete der massive Rückgang des Ölpreises. Auch der Umsatz der Functional Solutions ging nachfragebedingt zurück.
Das bereinigte EBITDA lag mit 11 Millionen € um 85 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies ist auf die infolge der Coronakrise geringeren Verkaufspreise und -mengen zurückzuführen. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich auf 3,4 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2020 ging der Umsatz des Segments Performance Materials mengen- und preisbedingt um 26 Prozent auf 791 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA verringerte sich vor allem infolge der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Preisentwicklung wichtiger Produkte um 73 Prozent auf 35 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge betrug 4,4 Prozent nach 11,9 Prozent im Vorjahreshalbjahr. Segment Services Kennzahlen
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Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Der Umsatz lag im zweiten Quartal 2020 mit 171 Millionen € auf Vorjahreshöhe. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich leicht auf 37 Millionen €. Im ersten Halbjahr 2020 stieg der Umsatz um 5 Prozent auf 362 Millionen €. Hierzu trug vor allem das im Juli 2019 verkaufte Methacrylatgeschäft bei, das seitdem als externer Kunde Standortleistungen von Evonik in Anspruch nimmt. Das bereinigte EBITDA ging leicht auf 66 Millionen € zurück. 2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2.1 Ertragslage Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten 2020 vor allem aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie um 8 Prozent auf 6.069 Millionen € zurück. Die Kosten der umgesetzten Leistungen verringerten sich auch infolge deutlich rückläufiger Rohstoffkosten um 7 Prozent auf 4.326 Millionen €. Das Bruttoergebnis vom Umsatz nahm um 11 Prozent auf 1.743 Millionen € ab. Die Erfolge unseres laufenden Kosteneinsparungsprogramms SG&A 2020 sowie geringere Reisekosten trugen wesentlich zum Rückgang der Vertriebskosten um 1 Prozent auf 762 Millionen € und der allgemeinen Verwaltungskosten um 11 Prozent auf 253 Millionen € bei. Die Forschungs- und Entwicklungskosten erhöhten sich um 2 Prozent auf 213 Millionen €. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 24 Prozent auf 84 Millionen € zurück. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich um 7 Prozent auf 171 Millionen €. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten nahm um 29 Prozent auf 435 Millionen € ab. Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Zinsaufwendungen gegenüber dem Vorjahreswert von -104 Millionen € auf-75 Millionen €. Die Ertragsteuern nahmen auf 91 Millionen € ab. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten betrifft das im Juli 2019 verkaufte Methacrylatgeschäft und verringerte sich von 69 Millionen € auf - 18 Millionen €. Insgesamt ging das Konzernergebnis um 48 Prozent auf 244 Millionen € zurück. 2.2 Finanz- und Vermögenslage Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten stieg um 130 Millionen € auf 582 Millionen €. Die Effekte aus dem niedrigeren operativen Ergebnis sowie einem höheren Aufbau des Nettoumlaufvermögens wurden von geringeren Bonus- und Steuerzahlungen mehr als ausgeglichen. Bei leicht höheren Auszahlungen für Sachinvestitionen führte dies zu einer deutlichen Verbesserung des Free Cashflow um 114 Millionen € auf 209 Millionen €. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)
Der Cashflow der übrigen Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten von 130 Millionen € enthielt den Erlös aus dem Verkauf kurzfristig gehaltener Wertpapiere, während der Mittelabfluss für den Erwerb von PeroxyChem von 281 Millionen € gegenläufig wirkte. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten von -617 Millionen € umfasst die Tilgung sowie die Neuaufnahme jeweils einer Anleihe sowie die Abschlagszahlung auf den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 (266 Millionen €). Die Cashflows nicht fortgeführter Aktivitäten betrafen das Methacrylatgeschäft. Die Nettofinanzverschuldung hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 853 Millionen € auf 2.994 Millionen € erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf den Erwerb von PeroxyChem zurückzuführen, aus dem unter Berücksichtigung der Tilgung eines erworbenen Darlehens, der Währungssicherung und der erworbenen Zahlungsmittel insgesamt ein Zahlungsmittelabfluss von 580 Millionen € resultierte. Zudem wirkten sich die regelmäßig im ersten Halbjahr stattfindenden Auszahlungen der jährlichen Boni sowie die Abschlagszahlung auf den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 aus. Mindernd auf den Anstieg wirkten die positiven Cashflows aus dem operativen Geschäft. Nettofinanzverschuldung
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Ohne Derivate und ohne Verbindlichkeiten aus Rückerstattung für Rabatt- und Bonusvereinbarungen. Im April 2020 haben wir die im Jahr 2013 von der Evonik Industries AG begebene Anleihe über nominal 500 Millionen € mit einem jährlichen Kupon von 1,875 Prozent aus vorhandener Liquidität zurückgezahlt. Eine neue Anleihe mit 500 Millionen € Nennwert und einem Ausgabekurs von 99,599 Prozent wurde im Mai 2020 von der Evonik Industries AG emittiert. Diese Anleihe wird jährlich mit einem Kupon in Höhe von 0,625 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von fünf Jahren und vier Monaten. Der Emissionserlös wird zur teilweisen Refinanzierung der im März 2021 fälligen Anleihe der Evonik Finance B.V. über nominal 650 Millionen € verwendet. Evonik verfügt über ein solides Investment-Grade-Rating. Moody's und Standard & Poor's (S&P) stufen Evonik unverändert mit Baal bzw. mit BBB+ ein. Der Ausblick für das S&P-Rating ist stabil. Moody's hat den Ausblick für das Baa1 - Rating im April 2020 von stabil auf negativ angepasst. Mit flüssigen Mitteln sowie kurzfristigen Wertpapieren von insgesamt rund 1,7 Milliarden € ist unsere Liquiditätsausstattung weiterhin sehr solide. Zudem haben wir Zugriff auf eine freie Kreditlinie von 1,75 Milliarden € mit fester Zusage bis Juni 2024. Im ersten Halbjahr 2020 betrugen die Sachinvestitionen 391 Millionen € (Vorjahreshalbjahr: 310 Millionen €). Die Auszahlungen für Sachinvestitionen erfolgen grundsätzlich zeitlich leicht versetzt. Das größte Einzelprojekt ist der 2019 in Marl begonnene Bau eines Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12, dessen Errichtung planmäßig verläuft und der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2020 verringerte sich gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 um 0,4 Milliarden € auf 21,6 Milliarden €. Das langfristige Vermögen nahm infolge des Erwerbs der PeroxyChem um 0,3 Milliarden € auf 15,8 Milliarden € zu. Das kurzfristige Vermögen ging um 0,7 Milliarden € auf 5,9 Milliarden € zurück. Das Eigenkapital nahm infolge der Abschlagszahlung auf den Bilanzgewinn leicht um 0,2 Milliarden € auf 8,9 Milliarden € ab. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht auf 41,0 Prozent. 3. Mitarbeiter Am 30. Juni 2020 beschäftigte der Evonik-Konzern 32.621 Mitarbeiter. Die Zunahme um 198 Personen gegenüber dem 31. Dezember 2019 resultiert vor allem aus der Akquisition von PeroxyChem. Mitarbeiter nach Segmenten
4. Chancen- und Risikobericht Als international tätiges Unternehmen mit einem diversifizierten Spezialchemieportfolio unterliegt der Evonik-Konzern einer Vielzahl von Chancen und Risiken. Die Risikokategorien bzw. wesentliche Einzelchancen und -risiken für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Ausgestaltung unseres Risikomanagementsystems wurden im Chancen- und Risikobericht als Teil des Lageberichts 2019 detailliert dargestellt. Die Auswirkungen der Coronakrise treffen unsere Geschäfte in unterschiedlichen Ausmaßen. Eine sinkende Nachfrage sehen wir insbesondere aus der Automobil- und Kraftstoffindustrie. Weitere negative Effekte ergeben sich aufgrund des niedrigen Ölpreises im Segment Performance Materials. Insgesamt sind im ersten Halbjahr 2020 bereits mehr Risiken als Chancen eingetreten und auch für das zweite Halbjahr wurden spürbar mehr Risiken als Chancen identifiziert. Da wir unsere Prognose im Mai 2020 nach unten angepasst haben, ist der Erwartungswert für die Risiken spürbar geringer als noch zu Jahresbeginn. Auch aufgrund des verringerten Ergebnisniveaus sehen wir für das verbleibende Halbjahr ein vermindertes Risiko- und stabiles Chancenpotenzial. In allen Segmenten ist ein Risikoüberhang insbesondere im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Coronakrise identifiziert. Konzernweit wurden diverse Überwachungs- und Steuerungsmaßnahmen implementiert, um auf die aktuellen Herausforderungen zeitnah und effektiv reagieren zu können. Bestandsgefährdende Risiken für den Konzern und wesentliche Einzelgesellschaften bestehen weiterhin nicht. 5. Erwartete Entwicklung Unsere Erwartungen hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2020 haben sich gegenüber dem Jahresbeginn deutlich verschlechtert: Insgesamt gehen wir nun von einem Schrumpfen der Weltwirtschaft um 5,5 Prozent (Wachstum von 2,5 Prozent zu Jahresbeginn) im Jahr 2020 gegenüber 2019 aus. Die Erholung der Weltwirtschaft - erste Anzeichen waren zum Ende des zweiten Quartals erkennbar - hängt insbesondere von dem weiteren epidemiologischen Verlauf und den daraus resultierenden Eindämmungsmaßnahmen ab. Unter der Annahme, dass eine weitere Lockerung dieser Maßnahmen erfolgt und dass die Geld- und Fiskalpolitik die Wirtschaft weiterhin stützt, kann in der zweiten Jahreshälfte mit einer leichten Erholung der Weltwirtschaft gerechnet werden. Die Projektion für die Weltwirtschaft ist mit großen Unsicherheiten behaftet. So könnte eine erneute Verschärfung der Coronavirus-Pandemie mit erneuten Lockdown-Maßnahmen, aber auch eine weitere Eskalation der globalen Handelskonflikte, insbesondere zwischen den Vereinigten Staaten und China, die weltwirtschaftliche Aktivität noch spürbarer bremsen. Ferner könnte eine weitere Zuspitzung der bereits erhöhten politischen Risiken in der Europäischen Union, inklusive des Brexits, die konjunkturelle Dynamik in Europa dämpfen. Schließlich könnte sich die weltwirtschaftliche Konjunktur durch das Handeln der Zentralbanken und durch geopolitische Konflikte schlechter als von uns erwartet entwickeln. Unserer Prognose legen wir folgende Annahmen zugrunde:
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft führten im Rahmen der Berichterstattung zum ersten Quartal 2020 zu einer Anpassung der im Finanzbericht 2019 veröffentlichten Prognose für das Jahr 2020. Diese angepasste Prognose bestätigen wir nun zum ersten Halbjahr 2020. Wir erwarten unverändert einen Umsatz zwischen 11,5 Milliarden € und 13,0 Milliarden € (2019: 13,1 Milliarden €) sowie ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,7 Milliarden € und 2,1 Milliarden € (2019: 2,153 Milliarden €). Die folgenden Indikationen zu den operativen Chemiegeschäften beziehen sich erstmals auf die zum 1. Juli 2020 umgesetzte neue Konzernstruktur (siehe dazu Wichtige Ereignisse). Das Geschäft der Division Specialty Additives wird durch eine geringere Nachfrage aus dem Automobilbereich infolge der Coronakrise beeinflusst sein. Additive für Verpackungen, Agrochemie oder Leichtbaumaterialien werden sich dagegen gut entwickeln. Insgesamt erwarten wir, dass die Division - bei einer weiterhin sehr attraktiven Marge - das Vorjahresergebnis (bereinigtes EBITDA 2019: 886 Millionen €) nicht ganz erreichen wird. Für die Division Nutrition & Care gehen wir davon aus, dass sich deren Geschäfte in den Bereichen Konsumgüter, Ernährung und Gesundheit positiv und konjunkturunabhängig entwickeln. Insgesamt erwarten wir in der Division Nutrition & Care ein deutlich über dem Vorjahr liegendes Ergebnis (bereinigtes EBITDA 2019: 462 Millionen €). Die Division Smart Materials ist insbesondere im Bereich der Hochleistungskunststoffe und Silica für die Automobilindustrie durch eine coronabedingt schwächere Nachfrage beeinflusst. Desinfektionsmittel auf Wasserstoffperoxidbasis, Katalysatoren oder Silica für Konsumgüter werden sich dagegen gut entwickeln. Insgesamt gehen wir davon aus, dass das Ergebnis der Division nicht den Vorjahreswert (bereinigtes EBITDA 2019: 651 Millionen €) erreichen wird. Die Entwicklung der Division Performance Materials wird weiterhin durch den drastischen Verfall des Ölpreises deutlich belastet werden. Daher erwarten wir ein signifikant niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr (bereinigtes EBITDA 2019: 248 Millionen €). Unsere eingeleiteten Effizienzprogramme werden wir weiterhin konsequent umsetzen. Gleichzeitig legen wir in der aktuell angespannten weltwirtschaftlichen Situation einen hohen Fokus auf die Sicherung unserer starken Liquiditätsposition. Dazu gehört auch eine weiterhin hohe Investitionsdisziplin. Die Auszahlungen für Sachinvestitionen werden für das Jahr 2020 unverändert auf dem bereits niedrigen Niveau des Vorjahres (2019: 880 Millionen €) liegen. Für den Free Cashflow (2019: 717 Millionen € 3) erwarten wir eine gegenüber dem Vorjahr mindestens stabile Cash Conversion Rate 4 (2019: 33,3 Prozent).
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Vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return on Capital Employed), ist abhängig vom letztlich erreichbaren Ergebnisniveau, wird aber im Jahr 2020 unter dem Niveau des Vorjahres liegen (2019: 8,6 Prozent). Prognose 2020
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Wie im Finanzbericht 2019 berichtet. Zur Einordnung der auf Basis der neuen Konzernstruktur gemachten Prognoseangaben für das Geschäftsjahr 2020 zeigen wir hier die für das Geschäftsjahr 2019 reorganisierten Gesamtjahreswerte für Außenumsatz und bereinigtes EBITDA nach den neuen Divisionen: 2019: Umsatz und bereinigtes EBITDA nach neuer Konzernstruktur
Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Bilanz
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Kapitalflussrechnung
Anhang1. Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten - 2. Quartal
Vorjahreszahlen angepasst.
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In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Segmentberichterstattung nach Regionen - 2. Quartal
Vorjahreszahlen angepasst.
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Außenumsatz Westeuropa: davon Deutschland 451 Millionen € (Vorjahr: 567 Millionen
€). Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten -1. Halbjahr
Vorjahreszahlen angepasst.
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In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Segmentberichterstattung nach Regionen - 1. Halbjahr
Vorjahreszahlen angepasst.
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Außenumsatz Westeuropa: davon Deutschland 1.043 Millionen€ (Vorjahr: 1.146 Millionen
€). 2. Grundlagen der Abschlussaufstellung 2.1 Übereinstimmung mit den IFRS Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss (Konzernzwischenabschluss) der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Evonik-Konzern) zum 30. Juni 2020 wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 „Interim Financial Reporting" und in Anwendung des § 315e Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB), London, verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. 2.2 Abschlussaufstellung und Methoden Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde in Euro aufgestellt. Die Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Als Ausgangsbasis für den Konzernzwischenabschluss dient der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019, auf den für weitere Informationen verwiesen wird. 2.3 Annahmen und Schätzunsicherheiten Bei der Erstellung des Konzernzwischenabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen können von den späteren Gegebenheiten abweichen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Wir prüfen regelmäßig, ob unsere Annahmen und Schätzungen im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 auch aufgrund der Coronavirus-Pandemie anzupassen sind. Hierüber berichten wir bei Bedarf in den entsprechenden Anhangziffern. 2.4 Erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Für die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses wurden grundsätzlich die für die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 angewandten Rechnungslegungsmethoden unverändert übernommen. 2.5 Anpassungen von Vorjahreszahlen Anpassungen in der Segmentberichterstattung Im Rahmen der Veräußerung des Methacrylatgeschäfts wurde das Geschäft mit Application Monomers in das Segment Resource Efficiency (bisher: Segment Performance Materials) integriert. Die folgende Tabelle stellt die Auswirkungen aus der rückwirkenden Anpassung auf die Kennzahlen für diese Umgliederung dar. Rückwirkende Umgliederung des Geschäfts mit Application Monomers
3. Veränderungen im Konzern 3.1 Konsolidierungskreis Veränderung Konsolidierungskreis
3.2 Akquisitionen und Desinvestitionen Akquisition der Gesellschaft Wilshire Technologies, Inc. Am 16. Januar 2020 übernahm Evonik 100 Prozent der Anteile an Wilshire Technologies, Inc. (Wilshire Technologies), Princeton (New Jersey, USA). Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, mit der Produkte aus erneuerbaren und tierfreien Quellen gewonnen werden können, die für kosmetische Wirkstoffe verwendet werden. Mit dem Erwerb erweitert Evonik das Portfolio für nachhaltige kosmetische Wirkstoffe. Wilshire Technologies wurde in das Segment Nutrition & Care eingegliedert. Vorläufige Kaufpreisallokation für Wilshire Technologies zum Erwerbszeitpunkt
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Technologien und eine Marke. Für die Technologien wurde eine Nutzungsdauer von zehn Jahren angenommen. Der Markenbewertung liegt eine Lizenzlaufzeit von zehn Jahren und ein Lizenzgebührensatz von 3 Prozent zugrunde. Bei der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte wurden Abschmelzraten angewendet. Für die Abzinsung wurden gewichtete Kapitalkosten auf Basis von Unternehmen mit vergleichbaren Geschäftsaktivitäten verwendet. Vom vorläufigen Kaufpreis gemäß IFRS 3 wurden zum Erwerbszeitpunkt 12 Millionen € durch flüssige Mittel beglichen. Weitere 7 Millionen € beziehen sich auf Kaufpreiskomponenten, die als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten erfasst wurden. Sie umfassen sowohl eine fest vereinbarte, nachträgliche Kaufpreiszahlung als auch Zahlungen, die an Produktlieferungen von Lieferanten gebunden sind. Ein Betrag von 1 Million € wurde bereits gezahlt, die restlichen 6 Millionen € werden voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Jahre zu Auszahlungen führen. Der Kaufpreis wurde in US-Dollar vereinbart. Es können sich aufgrund der Finalisierung von vereinbarten Kaufpreisanpassungen noch Änderungen des Kaufpreises ergeben. Der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften. Dazu zählen erwartete Synergien durch die Rückwärtsintegration der Produktion sowie der Mitarbeiterstamm. Der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert wird erwartungsgemäß steuerlich abzugsfähig sein. Akquisition des Unternehmens PeroxyChem Evonik hatte am 7. November 2018 einen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), von One Equity Partners, Chicago (Illinois, USA), unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure. Die Übernahme verzögerte sich zunächst, da die US-amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) gegen den Erwerb geklagt hatte. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen und der Erwerb konnte daraufhin am 3. Februar 2020 vollzogen werden. Die Akquisition erfolgte durch den Erwerb von jeweils 100 Prozent der Anteile an 16 Gesellschaften, einem 50-prozentigen und einem 20-prozentigen Gesellschaftsanteil (Share Deals). Aufgrund kartellrechtlicher Auflagen musste der 100-prozentige Anteil an einer kanadischen PeroxyChem-Gesellschaft umgehend weiterveräußert werden. Dieser ist in der Erstkonsolidierungsbilanz unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. PeroxyChem wurde in das Segment Resource Efficiency eingegliedert. Mit dem Erwerb erweitert Evonik sein Portfolio an umweltfreundlichen und wachstumsstarken Spezialanwendungen. Das Geschäft zeichnet sich durch überdurchschnittliches Wachstum, niedrige Kapitalintensität und geringe zyklische Schwankungen aus. Vorläufige Kaufpreisallokation für PeroxyChem zum Erwerbszeitpunkt
Die Kaufpreisallokation ist noch nicht abgeschlossen. Es können sich deshalb noch Änderungen bei der Zuordnung des Kaufpreises auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden ergeben. Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Kundenbeziehungen, Technologien und Marken. Bei den Kundenbeziehungen wurden Nutzungsdauern zwischen sieben und 16 Jahren, teilweise unter Verwendung von Abschmelzraten, angenommen. Für die erworbenen Technologien kamen Nutzungsdauern zwischen fünf und 17 Jahren, teilweise unter Verwendung von Abschmelzraten, und Lizenzgebührensätze von 4 bzw. 5 Prozent zur Anwendung. Der Markenbewertung liegen Lizenzlaufzeiten von zehn bzw. 15 Jahren und ein Lizenzgebührensatz von 1 Prozent zugrunde. Für die Abzinsung wurden laufzeitabhängige gewichtete Kapitalkosten unter Berücksichtigung länderspezifischer Risikoadjustierungen verwendet. Die erworbenen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten ein Darlehen in Höhe von 298 Millionen €, das als Kaufpreisanpassung berücksichtigt wurde. Das Darlehen wurde vollständig getilgt. Die Tilgung ist in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Ebenfalls wird eine Zahlung im Zusammenhang mit der Akquisition in Höhe von 5 Millionen € als Tilgung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Dies stellt eine Verschiebung vom im ersten Quartal 2020 ausgewiesenen Cashflow aus Investitionstätigkeit in den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dar. Im Zeitraum zwischen vorläufigem erstmaligen Ansatz und derzeitigem Stand der Eröffnungsbilanzwerte (Bewertungszeitraum) haben sich die Werte der Bilanzpositionen zum Erwerbszeitpunkt wesentlich verändert, da im ersten Quartal 2020 noch keine Kaufpreisallokation vorlag und die Vermögenswerte und Schulden zu vorläufigen Buchwerten bilanziert waren. Aufgrund der im zweiten Quartal erfolgten Kaufpreisallokation erhöhten sich unter anderem die immateriellen Vermögenswerte um 150 Millionen € und at Equity bilanzierte Unternehmen um 21 Millionen €. Den Sachanlagen wurden zusätzliche 52 Millionen € und den sonstigen Vermögenswerten weitere 12 Millionen € des Kaufpreises zugeordnet. Darüber hinaus wurde eine Reklassifizierung von den Sachanlagen zu den sonstigen Vermögenswerten vorgenommen. Insgesamt erhöhten sich die Sachanlagen im Vergleich zum ersten Quartal um 20 Millionen € und die sonstigen Vermögenswerte um 35 Millionen €. Vorläufiger Kaufpreis für die Akquisition von PeroxyChem in Millionen €
Der in US-Dollar vereinbarte Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen. Es können sich aufgrund der Finalisierung von vereinbarten Kaufpreisanpassungen, die sich unter anderem auf das Nettoumlaufvermögen, die flüssigen Mittel und die Schulden zum Erwerbszeitpunkt beziehen, noch Änderungen des Kaufpreises ergeben. Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwertes von PeroxyChem in Millionen €
Der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert bildet im Wesentlichen den erwarteten künftigen Nutzen von Vermögenswerten ab, die nicht einzeln identifizierbar waren bzw. nicht angesetzt werden durften. Dazu zählen erwartete Synergien durch die Ergänzung der Geschäftsfelder, die Kostenoptimierung in den Bereichen Logistik, Vertrieb und Beschaffung sowie der Mitarbeiterstamm. Voraussichtlich werden 107 Millionen € des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von 125 Millionen € steuerlich abzugsfähig sein. Die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen und in den Bereinigungen enthaltenen Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition teilen sich wie folgt auf: Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition von PeroxyChem
Seit dem Erwerbszeitpunkt betrugen die Umsatzerlöse von PeroxyChem 109 Millionen € und das Ergebnis nach Steuern -13 Millionen €. Das Ergebnis nach Steuern enthält einen Verlust in Höhe von 12 Millionen € aus der aufgrund kartellrechtlicher Auflagen notwendigen Weiterveräußerung einer kanadischen PeroxyChem-Gesellschaft sowie einen Teil der Integrationskosten. Bei der Bestimmung des Ergebnisses wurden zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 3 Millionen € berücksichtigt, die daraus resultieren, dass die von Evonik im Rahmen der Unternehmensakquisition erworbenen und in der Berichtsperiode verbrauchten Vorräte durch die Kaufpreisallokation aufgewertet wurden. Diese Effekte sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen und in den Bereinigungen enthalten. Ferner enthält das Ergebnis Abschreibungen auf die in der Kaufpreisallokation neu angesetzten und neu bewerteten Vermögenswerte. Wären die zuvor beschriebenen Akquisitionen bereits am 1. Januar 2020 erfolgt, würden die in der Gewinn- und Verlustrechnung des Evonik-Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse 6.093 Millionen € (statt 6.069 Millionen €) und das Ergebnis nach Steuern 250 Millionen € (statt 251 Millionen €) betragen. Hierbei wurde davon ausgegangen, dass die Kaufpreisallokationen zum 1. Januar 2020 zu den gleichen Buchwertanpassungen geführt hätten. 3.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten - 2. Quartal
Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten -1. Halbjahr
Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten des im Vorjahr veräußerten Methacrylatgeschäfts enthält im ersten Halbjahr 2020 unter anderem Kaufpreisanpassungen sowie einen Ertragsteueraufwand in Höhe von 7 Millionen €. 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 4.1 Umsatzerlöse Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen im 1. Halbjahr 2020
Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen im 1. Halbjahr 2019
Vorjahreszahlen angepasst. Bei den Umsatzerlösen, die nicht in den Anwendungsbereich des IFR.S 15 fallen, handelt es sich um im Hedge Accounting erfasste Ergebnisse aus der Währungssicherung für geplante Fremdwährungsumsätze und um Umsatzerlöse aus Operating-Leasing-Verhältnissen. 4.2 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 2. Quartal
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen -1. Halbjahr
Die Erträge und Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen resultieren im Wesentlichen aus dem Programm zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Darüber hinaus werden Erträge im Zusammenhang mit der Optimierung des Produktportfolios des Segments Performance Materials ausgewiesen. Im Vorjahr wurden neben Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Programm zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten insbesondere Erträge und Aufwendungen für die Effizienzsteigerung in der Oleochemie und für die Schließung des Produktionsstandorts in Ungarn gezeigt. In der Zeile Restrukturierungsmaßnahmen werden auch Erträge und Aufwendungen ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen zuzuordnen wären. Insgesamt sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen -5 Millionen € (Vorjahr: -6 Millionen €) Wertminderungen nach IAS 36 enthalten. Diese betreffen in beiden Jahren vollständig Wertminderungen aus Sachanlagen. Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten resultieren mit -12 Millionen € aus der aufgrund kartellrechtlicher Auflagen notwendigen Weiterveräußerung einer kanadischen PeroxyChem-Gesellschaft. Im laufenden Jahr sind keine Nettoerträge bzw. -aufwendungen aus Wertminderungen und Wertaufholungen nach IFRS 9 „Financial Instruments" für erwartete Kreditverluste angefallen. Im Vorjahr betrafen diese mit -5 Millionen € vollständig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Nettoerträge bzw. -aufwendungen aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und aus der operativen Währungssicherung betreffen in Fremdwährung erfasste Bilanzpositionen, die im Rahmen des operativen Geschäfts entstanden sind und deren Währungsrisiko in einem Portfolioansatz gesichert wird. Die übrigen Erträge in Höhe von 68 Millionen € (Vorjahr: 66 Millionen €) enthalten Erträge aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns (Nebengeschäfte). Weiterhin sind Erträge aus Fördergeldern enthalten, die im Zusammenhang mit Maßnahmen im Rahmen der Energiewende stehen. Des Weiteren werden in den übrigen Erträgen Versicherungserstattungen, -prämien und -provisionen ausgewiesen. Ebenfalls enthalten sind Erträge in Höhe von 3 Millionen € (Vorjahr: keine) aus in Anspruch genommenen öffentlichen Zuwendungen in der Region China im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. Die übrigen Aufwendungen in Höhe von -103 Millionen € (Vorjahr: -121 Millionen €) beinhalten Kosten im Zusammenhang mit dem Erwerb der PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA). Darüber hinaus werden hierunter Versicherungsselbstbehalte, Fremd- und Betriebsleistungen, Aufwendungen für Nebengeschäfte, Provisionen, sonstige Steuern und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen. 4.3 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen enthält im ersten Halbjahr des Vorjahres eine in den Bereinigungen ausgewiesene vollständige Wertminderung in Höhe von 13 Millionen € auf eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care. 4.4 Finanzergebnis Sonstiges Finanzergebnis
Das sich durch die Saldierung von Bruttoerträgen und -aufwendungen ergebende Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener monetärer Bilanzposten resultiert im Wesentlichen aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung denominierten konzerninternen Finanzierungstransaktionen sowie der Fremdwährungszahlungsmittelbestände. Die Effekte der zugehörigen Währungssicherungen werden innerhalb der Position Ergebnis aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung ausgewiesen. 4.5 Ergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern
4.6 Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie Die Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres 2020 wurde von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie durch die Nachfrageabschwächung infolge der weltweiten Rezession, insbesondere aber aus einigen Abnehmerindustrien, wie der Automobil- und der Kraftstoffindustrie, beeinträchtigt. Hieraus resultierende Mengen- und Preiseffekte trugen wesentlich zu dem Umsatzrückgang von 8 Prozent bei. Auf der anderen Seite gab es auch Entlastungen auf der Kostenseite: Zu der Verringerung der Kosten der umgesetzten Leistung trugen vor allem geringere Rohstoffpreise insbesondere für petrochemische Rohstoffe bei. Bei den Vertriebs-, Verwaltungs- sowie den Forschungs- und Entwicklungskosten wirkten sich insbesondere die verminderte Reisetätigkeit und eine leicht gesunkene Bonuserwartung für das Geschäftsjahr 2020 positiv aus. In Anspruch genommene öffentliche Zuwendungen in der Region Asien, die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurden, wirkten ebenfalls leicht positiv. 5. Erläuterungen zur Bilanz 5.1 Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 Aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie lagen Anhaltspunkte vor, die eine Werthaltigkeitsprüfung für den Geschäfts- oder Firmenwert zum 30. Juni 2020 erforderten. Für diesen Zweck wurde die aktuelle dreijährige Mittelfristplanung an die erwarteten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie angepasst. Auch die für die Werthaltigkeitsprüfung genutzten gewichteten Kapitalkosten nach Steuern wurden entsprechend neu berechnet. Bei den beiden Segmenten mit wesentlichem Goodwill, Nutrition & Care und Resource Efficiency, hat die anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung zu keinen Wertminderungen geführt. In beiden Segmenten würde eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder ein Absenken der Netto-Cashflows bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 10 Prozent zu keinem Wertminderungsbedarf führen. Auch bei den Segmenten mit unwesentlichem Goodwill, Performance Materials und Services, hat die anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung zu keinen Wertminderungen geführt. Parameter Werthaltigkeitsprüfung und Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten
5.2 Eigenkapital und Mitarbeiteraktienprogramm Der Vorstand der Evonik Industries AG hat 2019 beschlossen, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Damit macht er von der durch die ordentliche Hauptversammlung am 18. Mai 2016 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien Gebrauch. Der Aufsichtsrat hat dem Aktienrückkaufprogramm zugestimmt. Der Rückerwerb steht im Zusammenhang mit dem aktienbasierten Beteiligungsprogramm (Mitarbeiteraktienprogramm) Share.2020, das die Evonik Industries AG im März 2020 aufgelegt hat. Die Frist, während der teilnehmende Mitarbeiter Aktien erwerben konnten, endete am 20. März 2020. Die Haltefrist für die erworbenen bzw. gewährten Evonik-Aktien im Rahmen von Share.2020 läuft bis zum 31. Dezember 2022. Insgesamt wurden von der Evonik Industries AG 841.030 Stammaktien zum durchschnittlichen Anschaffungspreis von 18,72€ je Stückaktie am Kapitalmarkt erworben. Im April wurden hiervon 726.558 Stammaktien (davon 187.025 Gratisaktien) auf Basis des am 2. April 2020 gültigen Aktienkurses von 18,35 € je Aktie und der am gleichen Tag gültigen Fremdwährungswechselkurse an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 114.472 Stammaktien wurden bis zum 20. April 2020 über die Börse veräußert. Zum 30. Juni 2020 weist Evonik daher keine eigenen Anteile mehr aus. 5.3 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind zum 30. Juni 2020 gegenüber dem 31. Dezember 2019 zwar nur um 27 Millionen € auf 3.994 Millionen € gestiegen, durch die Veränderungen des Abzinsungssatzes in den einzelnen Quartalen sind die erfolgsneutralen Veränderungen allerdings deutlich in der Gesamtergebnisrechnung sichtbar: Im ersten Quartal 2020 führte die Veränderung des Abzinsungssatzes in den Euro-Ländern von 1,30 Prozent auf 1,70 Prozent zu einem positiven sonstigen Ergebnis aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 219 Millionen € und einem latenten Steuereffekt in Höhe von - 64 Millionen €. Dagegen resultierten aus der Veränderung des Abzinsungssatzes in den Euro-Ländern im zweiten Quartal 2020 von 1,70 Prozent auf 1,40 Prozent gegenläufige Effekte, sodass im ersten Halbjahr 2020 insgesamt nur eine Erhöhung des sonstigen Ergebnisses aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 24 Millionen € und ein latenter Steuereffekt in Höhe von -21 Millionen € in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen werden. Das erste Halbjahr 2019 war dagegen aufgrund der damaligen Zinsentwicklung durch deutlich höhere Effekte auf das sonstige Ergebnis aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (- 668 Millionen €) und die zugehörigen latenten Steuern (324 Millionen €) gekennzeichnet. 5.4 Finanzielle Verbindlichkeiten Im April 2020 hat Evonik die im Jahr 2013 begebene festverzinsliche Anleihe getilgt. Im Mai 2020 wurde eine neue festverzinsliche Anleihe mit gleichem Nominalvolumen begeben. Anleihen
a
Getilgte festverzinsliche Anleihe 2013/2020 nicht in der Summe Nominalvolumen enthalten. 6. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns
7. Weitere Angaben 7.1 Finanzinstrumente Angaben zu Buch- und Zeitwerten der Finanzinstrumente Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 30.06.2020
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2019
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 30.06.2020
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2019
Zu beizulegenden Zeitwerten bilanzierte Finanzinstrumente werden den folgenden Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 30.06.2020
Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2019
Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen Wertpapiere, Fonds sowie eine Beteiligung. Alle Derivate sind zum aktuellen Bilanzstichtag der Stufe 2 zugeordnet. Dabei handelt es sich um Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren oder Optionspreismodellen auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven, Währungsvolatilitäten, Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfallprämien bestimmt wurden. Bei den übrigen Beteiligungen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, deren Bewertung auf Basis der besten verfügbaren Informationen zum Abschlussstichtag vorgenommen wurde. Die Bewertung der Anteile an der Vivawest GmbH (beizulegender Zeitwert zum 30.06.2020: 410 Millionen €) erfolgte mittels Discounted-Cashflow-Verfahren. Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren bei der Bewertung waren die Kapitalkosten und das Umsatzwachstum. Eine Erhöhung der Kapitalkosten bei gleichzeitigem Rückgang des Umsatzwachstums um je 10 Prozent würde zu einer Reduzierung des beizulegenden Zeitwertes um 135 Millionen € führen, ein Rückgang der Kapitalkosten bei gleichzeitiger Erhöhung des Umsatzwachstums um je 10 Prozent würde zu einer Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes um 182 Millionen € führen. Die beizulegenden Zeitwerte der weiteren übrigen Beteiligungen (54 Millionen €) wurden aus beobachtbaren Preisen im Rahmen von Eigenkapitalrefinanzierungen sowie mittels Discounted-Cashflow- und Multiple-Verfahren abgeleitet. Eine relative Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter (segmentspezifische Kapitalkostensätze, nachhaltige Dividendenerwartungen, EBITDA-Multiple) um 10 Prozent führt nicht zu einer wesentlichen Veränderung der beizulegenden Zeitwerte. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung dieser Beteiligungen. Bei den Ausleihungen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um Wandelanleihen. Grundlage für die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte sind die Nominalwerte der Anleihen; sofern wesentlich, wird das Wandlungsrecht berücksichtigt. Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um nicht börsennotierte Fondsbeteiligungen. Grundlage für die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte sind die von den Investmentfondsgesellschaften bereitgestellten Net Asset Values, die auf Basis international anerkannter Bewertungsrichtlinien ermittelt werden. Es fanden in der Berichtsperiode keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt. Beizulegende Zeitwerte der Stufe 3: Überleitungsrechnung von den Eröffnungs- zu den Schlusssalden
Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente werden wie folgt ermittelt: Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag verwendet. Bei Ausleihungen, übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein. 7.2 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Aufgrund der Coronavirus-Pandemie haben wir unsere Hauptversammlung auf den 31. August 2020 verschoben. Dadurch entfiel im zweiten Quartal die Beschlussfassung der Aktionäre über die Dividende. Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG halten an der Dividende in Höhe von 1,15 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 fest und haben beschlossen, auf den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 einen Abschlag in Höhe von 0,57 € je Aktie zu zahlen. In der geplanten Hauptversammlung am 31. August 2020 wird dann über den verbleibenden Teil der Dividende in Höhe von 0,58 € abgestimmt. Die Abschlagszahlung wurde im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 156 Millionen €. Seit dem 31. Dezember 2019 haben sich keine wesentlichen Veränderungen in den Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen ergeben. 7.3 Eventualforderungen und -schulden Bei den Eventualforderungen und -schulden haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 keine wesentlichen Veränderungen ergeben. 7.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben. Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Essen, 27. Juli 2020 Evonik Industries AG Der Vorstand Kullmann Dr. Schwager Wessel Wolf Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht An die Evonik Industries AG, Essen Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamterfolgsrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen. Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
Düsseldorf, den 28. Juli 2020 PricewaterhouseCoopers GmbH Dr. Peter Bartels, Wirtschaftsprüfer Aissata Touré, Wirtschaftsprüferin Finanzkalender Finanzkalender 2020/21
Impressum HERAUSGEBER Evonik Industries AG Rellinghauser Straße 1-11 45128 Essen www.evonik.de KONTAKT Kommunikation Telefon +49 201 177-3315 presse@evonik.com Investor Relations Telefon +49 201 177-3146 investor-relations@evonik.com Dieser Halbjahresfinanzbericht liegt auch als unverbindliche englische Übersetzung vor. |
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