Evonik Industries AGEssenHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023SCHWIERIGES ZWEITES QUARTAL -PROGNOSE GESENKT 2. Quartal scrollen
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Kennzahlen Evonik-Konzern scrollen
a Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern,
Abschreibungen und nach Bereinigungen, fortgeführte
Aktivitäten.
Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich in Einzelfällen Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe addieren. INHALTKONZERNZWISCHENLAGEBERICHT Geschäftsverlauf Wirtschaftliches Umfeld Geschäftsentwicklung Entwicklung in den Divisionen Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Mitarbeiter Chancen- und Risikobericht Erwartete Entwicklung KONZERNZWISCHENABSCHLUSS Gewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnisrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang 1. Segmentberichterstattung 2. Grundlagen der Abschlussaufstellung 3. Veränderungen im Konzern 4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5. Erläuterungen zur Bilanz 6. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 7. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 8. Weitere Angaben Versicherung der gesetzlichen Vertreter Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht Finanzkalender und Impressum
Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 20231. Geschäftsverlauf 1.1 Wirtschaftliches Umfeld Die Weltwirtschaft hat im ersten Halbjahr 2023 von Nachholeffekten im Dienstleistungssektor, aber auch sinkenden Energiepreisen vor allem in Europa, dem Ende der Null-Covid-Politik Chinas und wieder besser funktionierenden Lieferketten profitiert und sich dadurch leicht besser entwickelt, als noch zu Jahresbeginn erwartet wurde. Dämpfend wirkten dagegen die scharfe Straffung der Geldpolitik und die daraus resultierenden höheren Finanzierungskosten sowie Turbulenzen im Bankensystem. Die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung hat sich daher im Laufe des zweiten Quartals abgekühlt. Die Industrieproduktion konnte zwar von der verbesserten Liefersituation profitieren, Lagerabbaueffekte und die weiterhin rückläufige Nachfrage nach Waren beeinträchtigten jedoch die Erholung. Die globale Chemieproduktion expandierte lediglich in Asien-Pazifik. Insbesondere in Europa war ein deutlicher Rückgang der Produktionsvolumina zu verzeichnen. 1.2 Geschäftsentwicklung Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2023 Die Geschäftsentwicklung von Evonik wurde deutlich von dem für Industrieunternehmen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld beeinträchtigt. Wir hatten nach dem schwachen ersten Quartal 2023 mit einer spürbaren Erholung im zweiten Quartal gerechnet. Leider blieb die Nachfrage aus unseren Endmärkten sehr schwach, der Lagerabbau bei den Kunden setzte sich fort. Der Mengenabsatz verringerte sich daher spürbar gegenüber dem Vorjahresquartal. In den Spezialchemiegeschäften gelang es uns, die Verkaufspreise größtenteils stabil zu halten; in den Bereichen Animal Nutrition und Performance Intermediates verzeichneten wir jedoch deutliche Preisrückgänge. Insgesamt blieben Umsatz und bereinigtes EBITDA deutlich unter den Werten des Vorjahresquartals. Als Reaktion auf die unbefriedigende Ergebnisentwicklung setzen wir unsere bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 eingeleiteten Sparmaßnahmen konsequent um. Die Effekte aus den ergebnissichernden Maßnahmen sollen im Jahresverlauf zunehmend wirksam werden. Infolge der schwachen wirtschaftlichen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und der nun nicht mehr erwarteten Belebung im zweiten Halbjahr haben wir zum 30. Juni 2023 anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfungen von Vermögenswerten durchgeführt. Diese haben zu Wertminderungen von insgesamt 388 Millionen € geführt. Sie betrafen den weltweiten Methionin-Verbund sowie Produktionsanlagen für Kieselsäuren in Europa und Nordamerika. 1 Bei der Abgabe der Geschäfte der Division Performance Materials haben wir Fortschritte erzielt: Der Standort Lülsdorf wurde zum 30. Juni 2023 an die International Chemical Investors Group, Luxemburg, verkauft. Das Geschäft mit Superabsorbern haben wir zum 30. Juni 2023 als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert und in der Bilanz entsprechend umgegliedert. 2
1 Siehe hierzu Anhangziffer 5.1.
Der Umsatz des Evonik-Konzerns ging gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 3.886 Millionen € zurück. Wir verzeichneten einen organischen Umsatzrückgang um 14 Prozent, der sowohl aus rückläufigen Mengen als auch nachgebenden Verkaufspreisen resultierte. Weitere Effekte waren der Abgang des TAA-Derivate-Geschäfts zum Jahresende 2022, negative Währungseinflüsse sowie sonstige Effekte. Die sonstigen Effekte resultieren insbesondere aus dem Handelsgeschäft mit Gas und Strom, das die Division Technology & Infrastructure zur Energieversorgung externer Kunden betreibt.
Umsatzveränderung gegenüber Vorjahrscrollen
Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 38 Prozent auf 450 Millionen €. Dies ist vor allem auf die rückläufigen Mengen, die daraus resultierende geringere Anlagenauslastung sowie die deutlichen Preisrückgänge in den großvolumigen Bereichen Animal Nutrition und Performance Intermediates zurückzuführen. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 15,3 Prozent im Vorjahresquartal auf 11,6 Prozent zurück.
Ergebnisrechnung scrollen
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Die Bereinigungen von -412 Millionen € enthalten -390 Millionen € für Wertminderungen insbesondere auf den weltweiten Methionin-Verbund der Division Nutrition & Care sowie auf Produktionsanlagen für Kieselsäuren der Division Smart Materials in Europa und Nordamerika. Weiterhin entfallen -11 Millionen € auf Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Geschäften der Division Performance Materials. Weitere Aufwendungen entstanden im Zusammenhang mit früheren Verkäufen und Erwerben von Unternehmensbeteiligungen. Der Vorjahreswert der Bereinigungen enthielt im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen für ein neues Konzernprojekt zur Optimierung der Verwaltungsfunktionen. Das Finanzergebnis verringerte sich auf -30 Millionen €. Der Rückgang resultiert aus höheren Zinsaufwendungen, zudem enthielt der Vorjahreswert Zinserträge für Steuerzinsen. Das Finanzergebnis enthält Sondereinflüsse von -3 Millionen € für Wertminderungen auf Finanzforderungen gegenüber einem nicht konsolidierten Unternehmen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging um 710 Millionen € auf -285 Millionen € zurück. Aufgrund des Verlustes ergab sich bei den Ertragsteuern ein Ertrag von 19 Millionen €. Das Konzernergebnis verringerte sich im Wesentlichen infolge der vorgenommenen Wertminderungen sowie des geringeren operativen Ergebnisses auf -270 Millionen €. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis ging um 65 Prozent auf 123 Millionen € zurück und das bereinigte Ergebnis je Aktie nahm von 0,75 € auf 0,26 € ab. Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis scrollen
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Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2023 Der Umsatz verringerte sich im Wesentlichen aufgrund der rückläufigen Mengen und etwas geringerer Verkaufspreise um 15 Prozent auf 7.891 Millionen €. Das bereinigte EBITDA blieb infolge der schwachen Nachfrage und der deutlichen Preisrückgänge in den Bereichen Animal Nutrition und Performance Intermediates mit 859 Millionen € um 41 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 15,8 Prozent im ersten Halbjahr 2022 auf 10,9 Prozent zurück. Die Bereinigungen von -459 Millionen € betreffen mit -396 Millionen € Wertminderungen im Wesentlichen auf den weltweiten Methionin-Verbund der Division Nutrition & Care, auf Produktionsanlagen für Kieselsäuren der Division Smart Materials in Europa und Nordamerika sowie auf ein nicht konsolidiertes Unternehmen. Weitere -45 Millionen € betreffen Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Geschäften der Division Performance Materials. Weitere Aufwendungen entstanden im Zusammenhang mit früheren Verkäufen und Erwerben von Unternehmensbeteiligungen. Der Vorjahreswert der Bereinigungen enthielt im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen für ein neues Konzernprojekt zur Optimierung der Verwaltungsfunktionen sowie die Integration früherer Akquisitionen. Das Finanzergebnis verringerte sich von -7 Millionen € auf -45 Millionen €. Der Rückgang resultiert aus höheren Zinsaufwendungen, zudem enthielt der Vorjahreswert Zinserträge für Steuerzinsen. Das Finanzergebnis enthält Sondereinflüsse von -5 Millionen € für Wertminderungen auf Finanzforderungen gegenüber einem nicht konsolidierten Unternehmen. Das bereinigte Finanzergebnis blieb mit -39 Millionen € unter dem Vorjahreswert von -7 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten ging von 869 Millionen € im Vorjahreshalbjahr auf -217 Millionen € zurück. Es fielen keine Ertragsteuern an. Insgesamt liegt das Konzernergebnis aufgrund des operativen Ergebnisrückgangs sowie der vorgenommenen Wertminderungen mit -223 Millionen € weit unter dem Vorjahreswert. Das um die Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis nahm um 66 Prozent auf 237 Millionen € ab und das bereinigte Ergebnis je Aktie ging von 1,52 € auf 0,51 € zurück. 1.3 Entwicklung in den Divisionen Specialty Additives Kennzahlen scrollen
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a Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen.
Der Umsatz der Division Specialty Additives verringerte sich im zweiten Quartal 2023 um 19 Prozent auf 906 Millionen €. Der Rückgang stammt aus geringeren Absatzmengen sowie negativen Währungseinflüssen. Die Verkaufspreise konnten dagegen im Vergleich zum Vorjahresquartal infolge der Weitergabe der höheren Rohstoff- und Energiekosten leicht angehoben werden. Im Vorjahreswert waren zudem noch die Umsätze des TAA-Derivate-Geschäfts enthalten, das zum Jahresende 2022 veräußert wurde. Bei den Produkten für die Bau- und Beschichtungsindustrie führte die geringere Mengen nachfrage aus allen Regionen zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Der Umsatz der Additive für Polyurethanschäume sowie langlebige Konsumgüter ging ebenfalls vor allem mengenbedingt zurück. Die Additive für den Automobilbereich verzeichneten einen rückläufigen Mengenabsatz, während die Verkaufspreise leicht angehoben werden konnten.
Das bereinigte EBITDA ging um 24 Prozent auf 199 Millionen € zurück. Dies resultiert vor allem aus dem spürbaren Mengenrückgang und der daraus resultierenden geringeren Anlagenauslastung. Gegenüber dem Vorquartal ist jedoch eine leichte Erholung zu erkennen. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt mit 22,0 Prozent weiterhin auf gutem Niveau.
Im ersten Halbjahr 2023 nahm der Umsatz der Division Specialty Additives um 16 Prozent auf 1.827 Millionen € ab. Dies ist auf spürbar geringere Mengen bei zugleich leicht höheren Verkaufspreisen vor allem aus der Weitergabe der gestiegenen variablen Kosten zurückzuführen. Weitere Effekte waren negative Währungseinflüsse sowie die Abgabe des TAA-Derivate-Geschäfts zum Jahresende 2022. Das bereinigte EBITDA verringerte sich infolge der nachgebenden Absatzmengen auf 367 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 23,8 Prozent im Vorjahreshalbjahr auf 20,1 Prozent zurück. Nutrition & Care Kennzahlen scrollen
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a Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen.
In der Division Nutrition & Care verringerte sich der Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 13 Prozent auf 893 Millionen €. Ursächlich hierfür waren die spürbar geringeren Verkaufspreise sowie negative Währungseinflüsse, während sich die Mengen leicht erhöhten. Das Geschäft mit essenziellen Aminosäuren (Bereich Animal Nutrition) verzeichnete eine anziehende Mengennachfrage, die Verkaufspreise gaben jedoch gegenüber dem Vorquartal noch einmal leicht nach und liegen deutlich unter dem Vorjahresquartal. Insgesamt ging der Umsatz der Aminosäuren deutlich zurück. Bei den Produkten für den Gesundheits- und Pflegebereich (Bereich Health & Care) führten die insgesamt geringeren Mengen zu einem unter Vorjahr liegenden Umsatz.
Das bereinigte EBITDA ging vor allem aufgrund der Preisrückgänge bei den essenziellen Aminosäuren um 62 Prozent auf 71 Millionen € zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge fiel von 18,0 Prozent im Vorjahresquartal auf 8,0 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2023 verringerte sich der Umsatz der Division Nutrition & Care um 14 Prozent auf 1.779 Millionen €. Dies ist vor allem auf geringere Absatzmengen und nachgebende Verkaufspreise zurückzuführen, zudem wirkten sich negative Währungseinflüsse aus. Das bereinigte EBITDA gab infolge des Mengenrückgangs sowie der Preisentwicklung bei den essenziellen Aminosäuren um 64 Prozent auf 147 Millionen € nach. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt mit 8,3 Prozent weit unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (19,7 Prozent). Als Reaktion auf die schwache Ergebnisentwicklung hat Evonik zu Beginn des Jahres eine Anpassung des Betriebsmodells für Aminosäuren beschlossen, welche bereits in diesem Jahr erste positive Effekte liefern soll. Insgesamt sind Einsparungen von etwa 200 Millionen € bis 2025 geplant. Smart Materials Kennzahlen scrollen
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Vorjahreszahlen angepasst.
a Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen.
Der Umsatz der Division Smart Materials nahm im zweiten Quartal 2023 um 16 Prozent auf 1.119 Millionen € ab. Der Rückgang resultiert aus spürbar geringeren Mengen und leicht negativen Währungseinflüssen, während die Verkaufspreise bei wieder leicht fallenden Rohstoffkosten stabil blieben. Die anorganischen Produkte erzielten infolge einer rückläufigen Nachfrage aus nahezu allen Marktsegmenten bei stabilen Preisen einen deutlich geringeren Umsatz. Im Bereich Polymere verzeichneten die Hochleistungspolymere bei höheren Mengen und Preisen eine erfreuliche Entwicklung.
Das bereinigte EBITDA wurde zusätzlich zu der geringeren Mengennachfrage von einem geplanten Wartungsstillstand beim Hochleistungskunststoff Polyamid 12 belastet. Insgesamt ging das Ergebnis um 44 Prozent auf 122 Millionen € zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge nahm von 16,4 Prozent im Vorjahresquartal auf 10,9 Prozent ab.
Im ersten Halbjahr 2023 ging der Umsatz der Division Smart Materials um 12 Prozent auf 2.307 Millionen € zurück. Hierzu trugen vor allem deutlich geringere Mengen bei verbesserten Verkaufspreisen bei. Das bereinigte EBITDA nahm infolge der geringeren Mengennachfrage sowie der Kosten für die Revision der Polyamid-12-Anlage insgesamt um 34 Prozent auf 286 Millionen € ab. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 16,5 Prozent im Vorjahreshalbjahr auf 12,4 Prozent. Performance Materials Kennzahlen scrollen
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Vorjahreszahlen angepasst.
a Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen.
In der Division Performance Materials verringerte sich der Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 27 Prozent auf 694 Millionen €. Dies ist maßgeblich auf geringere Preise und Mengen zurückzuführen. Das Geschäft mit Produkten des C4-Verbunds (Bereich Performance Intermediates) verzeichnete eine rückläufige Mengennachfrage bei deutlich nachgebenden Preisen, der Umsatz ging erheblich zurück. Der Umsatz der Superabsorber liegt infolge einer geringeren Nachfrage aus Europa unter dem Vorjahreswert.
Das bereinigte EBITDA ging vor allem infolge des deutlichen Preisrückgangs bei den C4-Produkten um 68 Prozent auf 45 Millionen € zurück. Hierdurch wurde die verbesserte Ergebnissituation bei den Superabsorbern überlagert. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich von 15,0 Prozent im Vorjahresquartal auf 6,5 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2023 ging der Umsatz der Division Performance Materials bei geringeren Mengen und nachgebenden Preisen um 22 Prozent auf 1.401 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA nahm von 224 Millionen € auf 81 Millionen € ab. Die bereinigte EBITDA-Marge verringerte sich auf 5,8 Prozent nach 12,5 Prozent im Vorjahreshalbjahr. Technology & Infrastructure Kennzahlen scrollen
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a Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen.
Der Umsatz der Division Technology & Infrastructure ging im zweiten Quartal 2023 um 21 Prozent auf 260 Millionen € zurück. Hierzu trugen vor allem geringere Erdgas- und Stromhandelsumsätze mit externen Kunden an unseren Standorten bei. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich auf 64 Millionen €. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen sowie der Einsatz der hocheffizienten neuen Gaskraftwerke wirkten sich positiv aus. Der Vorjahreswert war durch hohe Kosten für die Energieversorgung belastet. Im ersten Halbjahr 2023 nahm der Umsatz um 8 Prozent auf 552 Millionen € ab. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich infolge des starken Ergebnisses des zweiten Quartals auf 98 Millionen €. 2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2.1 Ertragslage Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten 2023 infolge schwacher Nachfrage um 15 Prozent auf 7.891 Millionen €. Die Kosten der umgesetzten Leistungen nahmen auch aufgrund geringerer Rohstoffkosten um 4 Prozent auf 6.535 Millionen € ab. Diese enthalten die Wertminderungen für Produktionsanlagen für Methionin und Kieselsäuren in Höhe von 388 Millionen €. Insgesamt verschlechterte sich das Bruttoergebnis vom Umsatz um 44 Prozent auf 1.356 Millionen €. Der Rückgang der Vertriebskosten um 5 Prozent auf 955 Millionen € resultiert hauptsächlich aus mengenbedingt rückläufigen Logistikkosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten liegen mit 220 Millionen € knapp unter dem Vorjahreswert. Die allgemeinen Verwaltungskosten verringerten sich um 9 Prozent auf 258 Millionen €. In allen Funktionsbereichen entlasten geringere variable Vergütungsbestandteile, Maßnahmen aus Optimierungsprojekten und kurzfristige Einsparmaßnahmen, während der inflationsbedingte Faktorkostenanstieg belastend wirkt. Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 86 Millionen € um 17 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 20 Prozent auf 187 Millionen €. Aufwandserhöhend gegenüber der Vorperiode wirkten unter anderem Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Abgabe der Geschäfte der Division Performance Materials, Wertminderungen nach IFRS 9 sowie Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten sank um 1.048 Millionen € auf -172 Millionen €. Das Finanzergebnis verschlechterte sich vor allem aufgrund des allgemeinen Anstiegs des Zinsniveaus gegenüber dem Vorjahreswert um 38 Millionen € auf -45 Millionen €. Das Vorjahr enthielt zudem einen entlastenden Effekt aus der Senkung des Zinssatzes für Steuerzinsen. Es fielen keine Ertragsteuern an. Insgesamt reduzierte sich das Konzernergebnis um 834 Millionen € auf -223 Millionen €. 2.2 Finanz- und Vermögenslage Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten verbesserte sich im ersten Halbjahr 2023 um 25 Millionen € auf 260 Millionen €. Hierbei wurde der Ergebnisrückgang vor allem durch den deutlich geringeren Aufbau des Nettoumlaufvermögens kompensiert. Der Free Cashflow ging infolge der höheren Auszahlungen für Sachinvestitionen von -106 Millionen € auf -183 Millionen € zurück. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scrollen
Der Cashflow der übrigen Investitionstätigkeit von 135 Millionen € enthält unter anderem Einzahlungen aus dem Verkauf des TAA-Derivate-Geschäfts. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit von 180 Millionen € stammt vor allem aus der Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2022 (545 Millionen €), während die Aufnahme von Finanzschulden gegenläufig wirkte. Die Nettofinanzverschuldung hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 859 Millionen € auf 4.116 Millionen € erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die regelmäßig im zweiten Quartal stattfindenden Auszahlungen der jährlichen Boni sowie der Dividende für das vorangegangene Geschäftsjahr zurückzuführen. Nettofinanzverschuldung scrollen
a Ohne Derivate und ohne Verbindlichkeiten aus
Rabatt- und Bonusvereinbarungen.
Im ersten Halbjahr 2023 betrugen die Sachinvestitionen 378 Millionen € (Vorjahreshalbjahr: 298 Millionen €). Die Auszahlungen für Sachinvestitionen erfolgen grundsätzlich zeitlich leicht versetzt. Laufende Großprojekte sind unter anderem der Bau der Anlage zur Herstellung von biobasierten Rhamnolipiden für einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in Slovenská L'upca (Slowakei) sowie die Errichtung einer Produktionsanlage für pharmazeutische Speziallipide in Lafayette (Indiana, USA). Diese Anlagen sollen 2024 bzw. 2025 in Betrieb gehen und das Geschäft der Division Nutrition & Care stärken. Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2023 verringerte sich gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 um 0,5 Milliarden € auf 21,3 Milliarden €. Das langfristige Vermögen nahm um 0,6 Milliarden € auf 14,5 Milliarden € ab. Der Rückgang resultiert vorwiegend aus den Wertminderungen für Produktionsanlagen für Methionin und Kieselsäuren. Die Umgliederung des zur Veräußerung vorgesehenen Superabsorbergeschäfts in die kurzfristigen Vermögenswerte sowie Wechselkurseffekte trugen ebenfalls zu einem Rückgang der langfristigen Vermögenswerte bei. Das kurzfristige Vermögen nahm um 0,1 Milliarden € auf 6,8 Milliarden € zu. Dies ist insbesondere auf die Umgliederung des langfristigen Vermögens des Superabsorbergeschäfts in den kurzfristigen Bereich zurückzuführen, während die Verringerung der flüssigen Mittel gegenläufig wirkte. Das Eigenkapital verringerte sich um 1,2 Milliarden € auf 9,9 Milliarden €. Neben der Dividendenausschüttung und dem negativen Konzernergebnis wirkten sich auch der direkt im Eigenkapital erfasste Nachsteuereffekt aus der Neubewertung der Pensionsverpflichtungen sowie die ebenfalls dort erfassten Währungseffekte eigenkapitalmindernd aus. Die Eigenkapitalquote sank von 50,7 Prozent auf 46,3 Prozent. Die langfristigen Schulden stiegen infolge der Neubewertung der Pensionsrückstellungen um 0,3 Milliarden € auf 7,4 Milliarden €. Dieser Effekt ist auf den rückläufigen Pensionsrechnungszins zurückzuführen. Die kurzfristigen Schulden stiegen um 0,4 Milliarden € auf 4,0 Milliarden €. Dies resultierte vor allem aus der Begebung von Commercial Paper, gegenläufig wirkte die Verringerung der Rückstellung für variable Entgeltbestandteile. 3. Mitarbeiter Am 30. Juni 2023 beschäftigte der Evonik-Konzern 33.357 Mitarbeiter, dies waren 672 Personen weniger als am 31. Dezember 2022. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Standorts Lülsdorf der Division Performance Materials. Mitarbeiter nach Divisionen scrollen
4. Chancen- und Risikobericht Als international tätiges Unternehmen mit einem diversifizierten Spezialchemieportfolio unterliegt der Evonik-Konzern einer Vielzahl von Chancen und Risiken. Die Risikokategorien bzw. wesentliche Einzelchancen und -risiken für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Ausgestaltung unseres Risikomanagementsystems wurden im Chancen- und Risikobericht als Teil des Konzernlageberichts 2022 detailliert dargestellt und sind weiterhin zutreffend. Im ersten Halbjahr 2023 haben sich deutlich mehr Risiken als Chancen realisiert, hierfür ist insbesondere das schwierige wirtschaftliche Umfeld für Industrieunternehmen verantwortlich. In der Folge sehen wir das Risiko des Minderabsatzes in den betroffenen Endmärkten sowie das Risiko eines anhaltenden Lagerabbaus auf Kundenseite. Darüber hinaus bestehen in einem Großteil der Divisionen Risiken insbesondere im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Rohstoffen. Insgesamt ergibt sich ein Risikoüberhang. Die konzernweit identifizierten Risiken haben zum 30. Juni 2023 einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes, die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft sowie die wesentlichen Konzernunternehmen. 5. Erwartete Entwicklung Unsere Erwartungen hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Gesamtjahr 2023 sind im Vergleich zum Jahresbeginn unverändert. In einem mit hoher Unsicherheit behafteten wirtschaftlichen Umfeld gehen wir nach wie vor von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 1,9 Prozent im Jahr 2023 gegenüber 2022 aus. 3 Konjunkturstützenden Faktoren stehen dabei viele Risiken gegenüber, sodass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr 2023 herausfordernd bleiben dürften. Positiv dürfte auch im zweiten Halbjahr der Dienstleistungssektor wirken, der weiterhin hohe Auftragsbestände und -eingänge aufweist. Dies führt jedoch zu weiteren Preissteigerungen und die hohe Inflation dürfte im Jahr 2023 eine anhaltend restriktive Geldpolitik zur Folge haben und damit hemmend auf die Investitionstätigkeit und den Konsum wirken. Davon - und von dem sich ändernden Konsumentenverhalten weg von Waren und hin zu Dienstleistungen - ist auch die Nachfrage in den Endkundenindustrien von Evonik betroffen. Im weiteren Jahresverlauf rechnen wir auch im Dienstleistungssektor aufgrund des inflationsbedingten Kaufkraftverlustes mit einer rückläufigen Dynamik. Der Impuls durch das Ende der Null-Covid-Politik in China für die globale Wirtschaft wird insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich geringer als ursprünglich prognostiziert ausfallen. Zudem liegen Risiken für eine zunehmende Verschlechterung der konjunkturellen Lage vor: Die hartnäckige Inflation könnte Zentralbanken zu einer noch restriktiveren Politik zwingen. Schließlich könnte sich die weltwirtschaftliche Konjunktur durch eine Finanz- oder Immobilienkrise, den Ukraine-Krieg, wieder steigende Energiekosten oder weitere geopolitische Konflikte schlechter als von uns erwartet entwickeln. Aufgrund rückläufiger Energiekosten und der anhaltend schwachen Nachfrage nach Waren und der verbesserten Angebotssituation erwarten wir einen weiteren Rückgang der Rohstoffpreise. In Summe rechnen wir bei den für Evonik spezifischen Rohstoffen für das Jahr 2023 mit einem spürbar niedrigeren Preisniveau im Vergleich zu 2022. Unserer Prognose legen wir folgende Annahmen zugrunde: scrollen
Umsatz- und Ergebnisentwicklung Evonik verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres 2023 eine außergewöhnlich schwache Nachfrage sowie einen deutlichen Lagerabbau bei Kunden über alle Endmärkte hinweg. Außerdem belasteten zusätzlich zu dem bereits erwarteten deutlichen Preisrückgang im Bereich Performance Intermediates deutlich nachgebende Verkaufspreise im Bereich Animal Nutrition die Entwicklung. Wir erwarten kurzfristig keine Veränderung dieser Situation und gehen deshalb, anders als zum Jahresbeginn bei der erstmaligen Veröffentlichung der Prognose unterstellt, nun nicht mehr von einer wirtschaftlichen Belebung im Jahresverlauf aus. Auf dieser Basis passt Evonik den Ausblick für das Gesamtjahr 2023 an. Wir erwarten nun einen Umsatz zwischen 14,0 Milliarden € und 16,0 Milliarden € (bisher: zwischen 17,0 Milliarden € und 19,0 Milliarden €; 2022: 18,5 Milliarden €). Dies ist vor allem auf die niedrigeren Absatzmengen sowie die deutlich unter Vorjahr liegenden Verkaufspreise bei Animal Nutrition zurückzuführen. In den Spezialchemiegeschäften gelang es Evonik in der ersten Jahreshälfte, die Preise größtenteils stabil zu halten; mit stärker fallenden Rohstoffpreisen im zweiten Halbjahr sollten dann aber auch hier die Preise leicht rückläufig sein.
3 Entspricht den Angaben von IHS Markit, Stand
17. Januar 2023.
Durch die schwache Nachfrage und die daraus resultierende Unterauslastung unserer Anlagen sowie den beschriebenen Preisrückgang im Bereich Animal Nutrition erwarten wir nun für das Gesamtjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,6 Milliarden € und 1,8 Milliarden € (bisher: zwischen 2,1 Milliarden € und 2,4 Milliarden €; 2022: 2.490 Millionen €). Im Vergleich zum Vorjahr werden alle Chemie-Divisionen ein niedrigeres Ergebnis ausweisen. Evonik begegnet dieser Entwicklung mit der konsequenten Umsetzung ergebnissichernder Maßnahmen, welche bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 gestartet wurden. Unter anderem durch Nicht-Nachbesetzung frei werdender Stellen, Disziplin beim Einsatz von externen Dienstleistern und Einschränkungen bei dienstlichen Reisen wollen wir im laufenden Jahr 250 Millionen € einsparen. Die Effekte aus diesen Maßnahmen werden im zweiten Halbjahr weiter hochlaufen. In den Chemie-Divisionen erwarten wir folgende Entwicklungen: Die Division Specialty Additives hatte in der ersten Jahreshälfte mit einer schwachen Nachfrage sowie einem starken Lagerabbau bei Kunden insbesondere aus der Coatings-Industrie zu kämpfen. Im Jahresverlauf wird sich diese Situation leicht verbessern, eine deutliche Belebung der Nachfrage ist jedoch nicht zu erwarten. Kosteneinsparungen sowie sinkende Rohstoffkosten sollten sich stützend auswirken. Insgesamt erwarten wir für die Division nun ein Ergebnis spürbar unter dem Niveau des Vorjahres (bisher: stabil im Vergleich zum Vorjahr; 2022: 946 Millionen €). Für die Division Nutrition & Care gehen wir von einem schwachen Jahr 2023 aus. Im Bereich Animal Nutrition sehen wir deutlich niedrigere Preise für essenzielle Aminosäuren im Vergleich zum Vorjahr. Für das dritte Quartal ist hier eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau erkennbar. Die Absatzmengen werden für das Gesamtjahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die zu Beginn des Jahres eingeleitete Anpassung des Betriebsmodells für Aminosäuren wird bereits in diesem Jahr erste positive Effekte liefern. Der Bereich Health & Care erwartet nach einem schwachen ersten Halbjahr eine spürbar bessere zweite Jahreshälfte. Für die Division insgesamt rechnen wir nun mit einem Ergebnis deutlich unter dem Vorjahr (bisher: spürbar unter Vorjahr; 2022: 677 Millionen €). In der Division Smart Materials ist die Nachfrage ebenfalls schwach. Insbesondere der Bereich Anorganische Produkte ist hiervon bei Produkten wie Wasserstoffperoxid oder Kieselsäuren betroffen. Im Bereich Polymere werden wir im Jahr 2023 von den neuen Kapazitäten für unsere Hochleistungskunststoffe profitieren. Das erste Halbjahr wurde jedoch noch durch einen geplanten Wartungsstillstand beeinflusst. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Wartungsarbeiten stehen ab Juli nun sowohl die erste als auch die neue, zweite Polyamid-12-Anlage für den weiteren Hochlauf zur Verfügung. Insgesamt erwarten wir für die Division ein spürbar schwächeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (bisher: leicht über Vorjahr; 2022: 743 Millionen € 4 ). In der Division Performance Materials rechnen wir im Bereich Superabsorber mit einer weiteren Verbesserung des Marktumfelds, von der wir durch unsere langfristigen Kundenbeziehungen und höhere Preise profitieren werden. Bei Performance Intermediates (C4-Derivate) bestätigt sich die bereits im Finanzbericht 2022 dargelegte Erwartung einer deutlichen Verschlechterung der Margen. Insgesamt erwarten wir im Jahr 2023 für die Division unverändert ein deutlich unter dem Vorjahresniveau liegendes Ergebnis (2022: 350 Millionen € 4 ). Für Technology & Infrastructure sowie Others 5 erwarten wir im Jahr 2023 unverändert ein in Summe deutlich weniger negatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (2022: -226 Millionen €). In diesen mitarbeiterstärksten Bereichen werden sich die Sparmaßnahmen, geringere variable Vergütungsbestandteile sowie geringere negative Effekte insbesondere im Bereich Energieversorgung im Vergleich zum Vorjahr positiv auswirken.
4 Das Alkoholate-Geschäft wurde zum 1.
Januar 2023 von der Division Performance Materials zur
Division Smart Materials umgegliedert. Die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst (bereinigtes EBITDA in
Höhe von 59 Millionen € für das
Geschäftsjahr 2022).
Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return on Capital Employed), sollte im Jahr 2023 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen (bisher: leicht unter Vorjahr; 2022: 8,3 Prozent). Investitionen und Finanzierung Bei den Investitionsauszahlungen hatte Evonik zu Beginn des Jahres noch mit einem Niveau von 975 Millionen € geplant. Dieser Wert wurde bereits nach dem ersten Quartal durch Verschiebungen und Kürzungen bei kleineren Kapazitätserweiterungen und Projekten auf 900 Millionen € reduziert. Angesichts der weiterhin schwachen Nachfrage hat Evonik weitere Kürzungen vorgenommen und erwartet nun für das Gesamtjahr 2023 ein Niveau von etwa 850 Millionen € (2022: 865 Millionen €). Dieser Wert enthält Instandhaltungs- und Wachstumsinvestitionen sowie unverändert auch Investitionen in "Next Generation Technologies", also Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und CO 2 -Reduktion in der Produktion. Insgesamt planen wir hierfür bis zum Jahr 2030 Investitionen von etwa 700 Millionen €. Auch im aktuell schwierigen Umfeld legt Evonik einen hohen Fokus auf den Free Cashflow. Die Kürzungen bei Investitionsauszahlungen und die Reduzierung des Nettoumlaufvermögens sowie niedrigere Bonuszahlungen für das Geschäftsjahr 2022 wirken sich stützend auf den Free Cashflow aus. Wir halten deshalb unverändert daran fest, dass sich die Cash Conversion Rate6 in diesem Jahr in Richtung des Zielwertes von etwa 40 Prozent entwickeln wird (2022: 32 Prozent). Der ursprünglich angepeilte absolut höhere Free Cashflow wird mit dem niedrigeren operativen Ergebnis jedoch nicht zu erreichen sein (2022: 785 Millionen €). Prognose 2023 scrollen
a Wie im Finanzbericht 2022 berichtet.
Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnung scrollen
Bilanzin Millionen € scrollen
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Eigenkapitalveränderungsrechnungscrollen
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Kapitalflussrechnungscrollen
Anhang1. Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten - 2. Quartal scrollen
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Vorjahreszahlen angepasst.
a In immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen.
Segmentberichterstattung nach Regionen - 2. Quartal scrollen
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Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten - 1. Halbjahr scrollen
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Vorjahreszahlen angepasst.
a In immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen.
Segmentberichterstattung nach Regionen - 1. Halbjahr scrollen
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2. Grundlagen der Abschlussaufstellung 2.1 Übereinstimmung mit den IFRS Der vorliegende verkürzte Konzernzwischenabschluss (Konzernzwischenabschluss) der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Evonik-Konzern) zum 30. Juni 2023 wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 "Zwischenberichterstattung" nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt und stimmt mit diesen überein. Die IFRS umfassen die vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten Standards (IFRS, IAS) und die Interpretationen (IFRIC, SIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden. Für eine Erläuterung der Ereignisse und Transaktionen, die für das Verständnis der Ertragsentwicklung sowie der Veränderung der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns im ersten Halbjahr 2023 relevant waren, verweisen wir auf den Konzernzwischenlagebericht. 2.2 Abschlussaufstellung und Ermessensentscheidungen zu Bilanzierungsmethoden Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 wurde in Euro aufgestellt. Die Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben. Dem Konzernzwischenabschluss liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Ermessensentscheidungen zugrunde. Als Ausgangsbasis für den Konzernzwischenabschluss dient der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022, auf den für weitere Informationen verwiesen wird. Abweichungen von diesem Grundsatz werden sofern vorhanden unter den jeweiligen Anhangziffern dargestellt. 2.3 Annahmen und Schätzunsicherheiten Bei der Erstellung des Konzernzwischenabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen können von den späteren Gegebenheiten abweichen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Wir prüfen regelmäßig, ob unsere Annahmen und Schätzungen im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 anzupassen sind. Hierüber berichten wir bei Bedarf in den entsprechenden Anhangziffern. 2.4 Erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Für die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses wurden mit Ausnahme der zum 1. Januar 2023 neu in Kraft getretenen Regelungen, die im Finanzbericht 2022 genannt wurden, grundsätzlich die für die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 angewandten Rechnungslegungsmethoden unverändert übernommen. Die zum 1. Januar 2023 neu in Kraft getretenen Regelungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss. Eine Reihe neuer Rechnungslegungsstandards und Änderungen der Rechnungslegungsstandards treten für Geschäftsjahre in Kraft, die nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Evonik hat bei der Aufstellung des verkürzten Zwischenabschlusses keine der bevorstehenden neuen oder geänderten Rechnungslegungsstandards vorzeitig angewendet. 2.5 Anpassungen von Vorjahreszahlen Anpassungen in der Segmentberichterstattung Zum 1. Januar 2023 hat der Vorstand das Geschäft mit Alkoholaten, das bisher Teil der Division Performance Materials war, in die Division Smart Materials integriert. Alkoholate werden insbesondere als homogene Katalysatoren zur Biodieselherstellung, aber auch in Syntheseanwendungen der Pharma- und Agroindustrie benötigt und ergänzen das Portfolio des Katalysatoren-Geschäfts in der Division. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst. Rückwirkende Umgliederung des Geschäfts mit Alkoholaten scrollen
3. Veränderungen im Konzern 3.1 Konsolidierungskreis Veränderung Konsolidierungskreis scrollen
3.2 Desinvestitionen Im Zuge der strategischen Konzentration auf Produkte der Spezialchemie hatte Evonik am 6. April 2023 einen Vertrag zum Verkauf des Standorts Lülsdorf an die International Chemical Investors Group, Luxemburg (Luxemburg), unterzeichnet. Dort werden im Wesentlichen Alkoholate, Kaliumderivate und - im Verbund mit Anlagen im benachbarten Wesseling - Cyanurchloride hergestellt. Der Verkauf wurde am 30. Juni 2023 vollzogen und erfolgte sowohl durch die Abgabe von Vermögenswerten (Asset Deals) als auch durch die Abgabe der 100-prozentigen Anteile an den Gesellschaften Evonik Functional Solutions GmbH, Essen, und Evonik CYC GmbH, Essen (Share Deals). Das zur Division Performance Materials gehörende Geschäft war ab dem 31. Dezember 2022 bis zum Vollzug des Verkaufs als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert, vgl. Anhangziffer 3.3. 3.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten Der Standort Lülsdorf war ab dem 31. Dezember 2022 bis zum Vollzug des Verkaufs am 30. Juni 2023 als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert, vgl. Anhangziffer 3.2. Aufgrund der Bewertung der Veräußerungsgruppe auf Basis des Kaufpreises abzüglich Veräußerungskosten wurden im Geschäftsjahr 2023 Wertminderungen, im Wesentlichen auf Sachanlagen, in Höhe von 27 Millionen € erfasst. Im Zuge der strategischen Konzentration auf Produkte der Spezialchemie beabsichtigt Evonik den Verkauf des Superabsorbergeschäfts der Division Performance Materials. Superabsorber sind pulverförmige Polymere, die unter anderem in Windeln enthalten sind. Die Vermögenswerte und Schulden dieser Veräußerungsgruppe wurden zum 30. Juni 2023 als zur Veräußerung vorgesehen klassifiziert. Das kumulierte sonstige Ergebnis aus der Währungsumrechnung der Veräußerungsgruppe beträgt 7 Millionen €. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte scrollen
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten scrollen
4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 4.1 Umsatzerlöse Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen - 1. Halbjahr 2023scrollen
Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen - 1. Halbjahr 2022 scrollen
Vorjahreszahlen angepasst. Bei den Umsatzerlösen, die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen, handelt es sich um im Hedge Accounting erfasste Ergebnisse aus der Währungssicherung für geplante Fremdwährungsumsätze und um Umsatzerlöse aus Operating-Leasing-Verhältnissen. 4.2 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 1. Halbjahr scrollen
a Ohne in den Funktionskosten ausgewiesene
Ergebnisse.
Die in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesenen Ergebnisse für Restrukturierungsmaßnahmen, Auflösungen von/Zuführungen zu übrigen Rückstellungen, Ergebnisse aus dem Abgang von Vermögenswerten und Wertaufholungen/-minderungen nach IAS 36 werden zusammen mit den in den Funktionskosten enthaltenen Ergebnissen unter Anhangziffer 4.3 erläutert. Die Nettoaufwendungen (Vorjahr: Nettoerträge) aus Wertaufholungen und Wertminderungen nach IFRS 9 "Finanzinstrumente" betreffen erwartete Kreditverluste (Vorjahr: Wertaufholungen) bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertminderung einer Beteiligung an einem nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Die Nettoerträge bzw. -aufwendungen aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und aus der operativen Währungssicherung betreffen in Fremdwährung erfasste Bilanzpositionen, die im Rahmen des operativen Geschäfts entstanden sind und deren Währungsrisiko in einem Portfolioansatz gesichert wird. Als Nebengeschäfte werden Erträge aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten ausgewiesen sowie aus Energielieferungen für Kunden an Evonik-Standorten. Die betrieblichen Versicherungen beinhalten neben Erträgen aus der Erfassung von Versicherungsansprüchen gegenüber Erstversicherern auch Erträge aus Prämienzahlungen der Erstversicherer an die konzerninterne Rückversicherungsgesellschaft Evonik Re S.A., Luxemburg (Luxemburg), sowie die Aufwendungen der Evonik Re für Leistungsverpflichtungen gegenüber den Erstversicherern. In den Aufwendungen für betriebliche Versicherungen sind auch die Prämienzahlungen der Evonik Re für eine die Leistungen der Evonik Re begrenzende Rückversicherung (Stop-Loss-Versicherung) enthalten. Leistungsansprüche aus der Stop-Loss-Versicherung werden mit dem Aufwand der Evonik Re für Leistungsverpflichtungen gegenüber den Erstversicherern saldiert. Der Aufwand für Versicherungsprämien des Konzerns an die Erstversicherer wird dagegen nicht im sonstigen betrieblichen Aufwand, sondern in den Funktionskosten erfasst. Die übrigen Erträge enthalten eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen, dezentral gesteuerten Sachverhalten, deren Einzelbeträge für den Konzern nicht wesentlich sind. Die übrigen Aufwendungen enthalten sowohl im aktuellen als auch im Vorjahr Kosten im Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Superabsorbergeschäfts sowie mit der Integration von PeroxyChem und Porocel. Darüber hinaus sind in dieser Position eine Vielzahl von unterschiedlichen Transaktionen und Einzelprojekten erfasst, die sich unter anderem in den Kostenarten Fremd- und Betriebsleistungen, Provisionen, sonstige Steuern sowie Rechts- und Beratungskosten widerspiegeln. 4.3 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) In dem Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) sind Ergebnisse aus Restrukturierungsmaßnahmen, Auflösungen von/Zuführungen zu übrigen Rückstellungen, Ergebnisse aus dem Abgang von Vermögenswerten und Wertaufholungen/-minderungen nach IAS 36 enthalten, die sich auf die folgenden Zeilen der Gewinn- und Verlustrechnung aufteilen: Zusätzliche Informationen zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern - 1. Halbjahr 2023 scrollen
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Zusätzliche Informationen zum Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern - 1. Halbjahr 2022scrollen
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Die Erträge und Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen des aktuellen Jahres resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf des Standorts Lülsdorf und einem Projekt zur Effizienzsteigerung in der Oleochemie in der Division Nutrition & Care. Im Vorjahr wurden im Wesentlichen Aufwendungen aus dem Programm zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten ausgewiesen. Die Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten von insgesamt 20 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf des TAA-Derivate-Geschäfts und des Standorts Lülsdorf. Die Segmentierung sowie zusätzliche Erläuterungen zu den Wertaufholungen und Wertminderungen nach IAS 36 werden unter Anhangziffer 5.1 dargestellt. 4.4 Finanzergebnis Finanzergebnis - 1. Halbjahr scrollen
Das sich durch die Saldierung von Bruttoerträgen und -aufwendungen ergebende Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten resultiert im Wesentlichen aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung denominierten konzerninternen Finanzierungstransaktionen sowie der Fremdwährungszahlungsmittelbestände. Die Effekte der zugehörigen Währungssicherungen werden innerhalb der Position Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung ausgewiesen. 4.5 Ergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern - 1. Halbjahr scrollen
5. Erläuterungen zur Bilanz 5.1 Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 Die bislang ausgebliebene wirtschaftliche Belebung bei unverändert sehr schwacher Nachfrage ohne Aussicht auf Erholung im zweiten Halbjahr bedingte anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfungen von Vermögenswerten. Diese wurden zuerst auf Ebene der niedrigsten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und anschließend für die Geschäfts- und Firmenwerte auf Ebene der Divisionen durchgeführt. In Einzelfällen führten diese Werthaltigkeitsprüfungen zu einem Wertminderungsbedarf. Das Ergebnis der Werthaltigkeitsprüfungen wird im Folgenden dargestellt: Wertminderungen nach IAS 36 nach Segmenten und Arten von Vermögenswerten - 1. Halbjahr scrollen
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Es erfolgte eine Abwertung auf den jeweiligen Nutzungswert, der in allen Fällen höher ist als der jeweilige beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Die Wertminderungen der Division Nutrition & Care betreffen mit 305 Millionen € den weltweiten Methionin-Verbund. Es wurden Gebäude und technische Anlagen und Maschinen wertgemindert. Die Wertminderung resultierte aus aktuell veränderten Marktbedingungen im Methionin-Geschäft, die durch höhere globale Produktionskapazitäten und eine verschlechterte Kostenposition im Verbund gekennzeichnet sind. Der verwendete Kapitalkostensatz beträgt 8,07 Prozent. Der erzielbare Betrag der CGU beträgt 753 Millionen €. Ein Teil der Wertminderungen der Division Smart Materials betrifft mit 56 Millionen € einen Produktionsverbund für gefällte Kieselsäuren in Europa. Es wurden übrige sonstige immaterielle Vermögenswerte sowie bei den Sachanlagen im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen wertgemindert. Die Wertminderung resultierte aus einer aktuell schwächeren Nachfrage bei gleichzeitig gestiegenen Produktionskosten. Der verwendete Kapitalkostensatz beträgt 7,97 Prozent. Der erzielbare Betrag der CGU beträgt 97 Millionen €. Ein weiterer Teil der Wertminderungen der Division Smart Materials betrifft mit 27 Millionen € einen Produktionsverbund für pyrogene Kieselsäuren in Nordamerika. Es wurden im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen vollständig wertgemindert. Die Wertminderung resultierte aus Überkapazitäten im Markt bei aktuell schwacher Nachfrage. Der verwendete Kapitalkostensatz beträgt 7,62 Prozent. Die bislang ausgebliebene wirtschaftliche Belebung bei unverändert sehr schwacher Nachfrage ohne Aussicht auf Erholung im zweiten Halbjahr bedingte ebenfalls eine anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 30. Juni 2023. Hierfür wurde die Schätzung der zukünftigen Cashflows an diese geänderten Erwartungen angepasst. Der Schätzung der zukünftigen Cashflows für die Divisionen Specialty Additives, Nutrition & Care und Smart Materials lagen Annahmen zur Entwicklung des Umsatzes aus dem fünfjährigen Detailplanungszeitraum zugrunde, die durch segmentspezifische durchschnittliche jährliche Wachstumsraten zwischen 4,0 Prozent und 4,7 Prozent widergespiegelt werden können. Bezüglich des bereinigten EBITDA wurde für die Division Specialty Additives eine Entwicklung proportional zum Umsatzwachstum, für die Division Nutrition & Care eine Entwicklung deutlich überproportional zum Umsatzwachstum und für die Division Smart Materials eine Entwicklung leicht überproportional zum Umsatzwachstum angenommen. Angaben zur Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte der Segmente scrollen
Bei den Divisionen mit Geschäfts- oder Firmenwert hat die anlassbezogene Werthaltigkeitsprüfung zu keinen Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes geführt. Bei der Division Nutrition & Care übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert inklusive Geschäfts- oder Firmenwert um 585 Millionen €. Der erzielbare Betrag würde dem Buchwert entsprechen, wenn der gewichtete Kapitalkostensatz auf 8,93 Prozent steigt oder sich die Cashflows nachhaltig um 10,0 Prozent reduzieren. Geschäfts- oder Firmenwerte der Segmente scrollen
5.2 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind zum 30. Juni 2023 gegenüber dem 31. Dezember 2022 um insgesamt 265 Millionen € auf 1.624 Millionen € gestiegen. In der Veränderung enthalten ist ein erfolgsneutral als sonstiges Ergebnis aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen erfasster Betrag von 283 Millionen €. Dieser resultiert im Wesentlichen aus dem Absinken des Abzinsungssatzes für Deutschland von 4,10 Prozent zum 31. Dezember 2022 auf 3,80 Prozent zum 30. Juni 2023. Die hierauf entfallende Veränderung der latenten Steuern in Höhe von 106 Millionen € wird gegenläufig ebenfalls im sonstigen Ergebnis der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen, sodass hieraus eine erfolgsneutrale Reduzierung der Gewinnrücklagen in Höhe von 196 Millionen € resultiert. 6. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Im Zusammenhang mit dem Verlust der Beherrschung über Geschäftsbetriebe sind Bruttoverkaufspreise von 53 Millionen € (Vorjahr: keine) abzüglich 27 Millionen € (Vorjahr: keine) abgegebener flüssiger Mittel enthalten, die die Desinvestitionen des Standorts Lülsdorf sowie des TAA-Derivate-Geschäfts aus dem Geschäftsjahr 2022 betreffen. In den Tilgungen der Finanzschulden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind auch die Tilgungen der Verbindlichkeiten aus Leasing enthalten. Diese Auszahlungen betragen im zweiten Quartal 45 Millionen € (Vorjahr: 37 Millionen €) und im ersten Halbjahr 90 Millionen € (Vorjahr: 69 Millionen €). 7. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Zusammensetzung Enabling Functions, Other Activities, Konsolidierung - 1. Halbjahr scrollen
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Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten im Konzern - 1. Halbjahr scrollen
Bereinigungen nach Kategorien -1. Halbjahr 2023 scrollen
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Bereinigungen nach Kategorien - 1. Halbjahr 2022 scrollen
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8. Weitere Angaben 8.1 Finanzinstrumente Angaben zu Buch- und Zeitwerten der Finanzinstrumente Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 30.06.2023 scrollen
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Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2022 scrollen
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Die Spalte "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" enthält Eigenkapitalinstrumente, für die kein Recycling der erfolgsneutral erfassten Beträge stattfindet. Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 30.06.2023 scrollen
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Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 scrollen
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Bei den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Derivaten wird in der Kategorie "Bewertung außerhalb von IFRS 9" der initiale Unterschiedsbetrag im Rahmen eines Power Purchase Agreements ausgewiesen. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses lag der auf Basis eines Bewertungsmodells ermittelte Fair Value der Stufe 3 des Power Purchase Agreements 59 Millionen € über dem Transaktionspreis. Der Unterschiedsbetrag wird in der Bilanz gemeinsam mit dem Fair Value unter den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag wird über die Vertragslaufzeit linear in die sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst. Zu beizulegenden Zeitwerten bilanzierte Finanzinstrumente werden den folgenden Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente scrollen
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Die Anteile an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA würden bei einer Erhöhung bzw. Reduzierung des Aktienkurses um jeweils 10 Prozent zu einer entsprechenden Erhöhung bzw. Reduzierung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile um 4 Millionen € (Vorjahr: 3 Millionen €) führen. Bei den Anteilen in Höhe von 7,5 Prozent an der Vivawest GmbH würde eine Erhöhung der Kapitalkosten bei gleichzeitigem Rückgang des Umsatzwachstums um je 10 Prozent zu einer Reduzierung des beizulegenden Zeitwertes um 135 Millionen € (Vorjahr: 182 Millionen €) führen. Ein Rückgang der Kapitalkosten bei gleichzeitiger Erhöhung des Umsatzwachstums um je 10 Prozent würde in einer Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes um 158 Millionen € (Vorjahr: 257 Millionen €) resultieren. Bei den übrigen nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten handelt es sich um eine mittlere zweistellige Anzahl mit im Einzelnen unwesentlichen beizulegenden Zeitwerten in einer Bandbreite von 0 Millionen € bis 9 Millionen €. Davon betreffen 67 Millionen € (Vorjahr: 65 Millionen €) Eigenkapitaltitel aus Venture-Capital-Aktivitäten. Eine relative Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter (segmentspezifische Kapitalkostensätze, nachhaltige Dividendenerwartungen, EBITDA-Multiple) um je 10 Prozent führt nicht zu einer wesentlichen Veränderung der beizulegenden Zeitwerte. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung der übrigen Beteiligungen. Bei der Wandelanleihe, den nicht börsennotierten Fondsbeteiligungen und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen würde eine relative Veränderung der Inputfaktoren um je 10 Prozent ebenfalls zu keiner wesentlichen Änderung der beizulegenden Zeitwerte führen. Es fanden in der Berichtsperiode keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt. Beizulegende Zeitwerte der Stufe 3: Überleitungsrechnung von den Eröffnungs- zu den Schlusssalden scrollen
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Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente werden wie folgt ermittelt: Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag verwendet. Bei Ausleihungen, übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder -abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein. 8.2 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Nach dem Beschluss der Hauptversammlung am 31. Mai 2023 wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 2022 im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 297 Millionen €. Seit dem 31. Dezember 2022 haben sich darüber hinaus keine wesentlichen Veränderungen in den Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen ergeben. 8.3 Eventualforderungen und -schulden Bei den Eventualforderungen und -schulden haben sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 keine wesentlichen Veränderungen ergeben. 8.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben. 8.5 Tag der Aufstellung Der Vorstand der Evonik Industries AG hat den Konzernzwischenabschluss und Konzernzwischenlagebericht zum 30. Juni 2023 in seiner Sitzung am 26. Juli 2023 aufgestellt und gab ihn zur Veröffentlichung frei. Dem Prüfungsausschuss wird dieser für die Sitzung am 3. August 2023 zur Erörterung vorgelegt.
Essen, 26. Juli 2023 Evonik Industries AG Der Vorstand Kullmann Dr. Schwager Schuh Wessel Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernhalbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Essen, 26. Juli 2023 Evonik Industries AG Der Vorstand Kullmann Dr. Schwager Schuh Wessel Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht An die Evonik Industries AG, Essen Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Evonik Industries AG, Essen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2023, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben. Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen unter ergänzender Beachtung des International Standard on Review Engagements "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" (ISRE 2410) vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen. Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Essen, den 27. Juli 2023 KPMG
AG
Dr. Hain, Wirtschaftsprüfer Dr. Ackermann, Wirtschaftsprüferin Finanzkalender Finanzkalender 2023/24 scrollen
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Dieser Halbjahresfinanzbericht liegt auch als unverbindliche englische Übersetzung vor. |
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