First Sensor AG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Wir haben den von der First Sensor Aktiengesellschaft, Berlin, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gesamterfolgsrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 geprüft.

Die Aufstellung von Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Hannover, 25. März 2014

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Steffen Fleitmann, Wirtschaftsprüfer

Hans-Peter Möller, Wirtschaftsprüfer

KONZERNBILANZ (IFRS)

AKTIVA

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in TEUR Anhang 31.12.2013 31.12.2012 Veränderung
Immaterielle Vermögenswerte (3) 22.931 25.628 -2.697
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte (4) 2.875 3.123 -248
Geschäfts- oder Firmenwert (5) 29.816 29.816 0
Sachanlagen (6) 37.528 40.027 -2.499
Wertpapiere des Anlagevermögens   0 59 -59
Sonstige langfristige Vermögenswerte   21 22 -1
Latente Steueransprüche (26) 1.791 774 1.017
Summe langfristige Vermögenswerte   94.962 99.449 -4.487
Vorräte (7) 29.765 31.150 -1.385
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (8) 6.577 12.840 -6.263
Steuererstattungsansprüche   717 482 235
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (9) 3.357 2.485 872
Liquide Mittel (10) 11.357 12.201 -844
Summe kurzfristige Vermögenswerte   51.773 59.158 -7.385
SUMME AKTIVA   146.735 158.607 -11.872

PASSIVA

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in TEUR Anhang 31.12.2013 31.12.2012 Veränderung
Gezeichnetes Kapital (11) 49.907 49.701 206
Kapitalrücklage (12) 15.960 15.699 261
Gewinnrücklagen (12) 1.004 1.004 0
Währungsausgleichsposten (12) -570 -329 -241
Neubewertungsrücklage (12) -495 -821 326
Bilanzgewinn   4.018 4.537 -519
Minderheitenanteile   182 125 57
Summe Eigenkapital   70.006 69.916 90
Pensionsrückstellungen (13) 310 325 -15
Sonstige langfristige Rückstellungen (14) 195 182 13
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 42.927 39.014 3.913
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (16) 5.944 7.532 -1.588
Latente Steuerschulden (26) 6.835 7.171 -336
Summe langfristige Schulden   56.211 54.224 1.987
Steuerrückstellungen   1.299 1.688 -389
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (14) 550 581 -31
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 4.217 12.189 -7.972
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen   865 1.055 -190
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen   7.706 7.679 27
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (17) 5.881 11.275 -5.394
Summe kurzfristige Schulden   20.518 34.467 -13.949
SUMME PASSIVA   146.735 158.607 -11.872

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS)

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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in TEUR Anhang 01.01.- 31.12.2013 01.01.- 31.12.2012 01.10.- 31.12.2013 01.10.- 31.12.2012
Umsatzerlöse (19) 108.542 111.936 26.483 26.994
Sonstige betriebliche Erträge (20) 3.422 3.913 1.029 695
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (21) -830 1.217 -757 680
Andere aktivierte Eigenleistungen (22) 1.280 2.098 506 1.044
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen (23) -50.263 -54.983 -11.712 -13.315
Personalaufwand (24) -36.617 -36.306 -9.877 -9.782
Sonstige betriebliche Aufwendungen (25) -13.968 -14.492 -4.192 -3.125
OPERATIVES ERGEBNIS (EBITDA)   11.566 13.383 1.480 3.191
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte   -8.822 -9.541 -2.269 -2.660
Abschreibungen auf Umlaufvermögen   0 -286 0 -286
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)   2.744 3.556 -789 245
Verlust aus Beteiligungen   0 -28 0 -36
Zinserträge   31 92 7 17
Zinsaufwendungen   -3.402 -2.741 -1.415 -680
Währungsgewinne   232 277 82 -83
Währungsverluste   -693 -212 -264 -15
ERGEBNIS VOR STEUERN UND MINDERHEITENANTEILEN   -1.088 944 -2.379 -552
Steuern vom Einkommen und Ertrag (26) 626 -452 567 -336
ÜBERSCHUSS/ FEHLBETRAG DER PERIODE   -462 492 -1.812 -888
Auf die Aktionäre der First Sensor AG entfallender Überschuss/ Fehlbetrag der Periode   -519 458 -1.749 -855
Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfallender Überschuss der Periode   57 34 -63 -33
Ergebnis Je Aktie in Euro (verwässert=unverwässert) (27) -0,05 0,05 -0,18 -0,09
Sonstiges Ergebnis          
ÜBERSCHUSS/ FEHLBETRAG DER PERIODE   -462 492 -1.812 -888
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Plänen   16 -39 16 -39
Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Wertänderungen   -5 12 -5 12
Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden   11 -27 11 -27
Veränderungen aus der Währungsumrechnung   -241 -40 -28 22
Neubewertung derivativer Finanzinstrumente   450 -508 148 -195
Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Wertänderungen   -135 153 -71 153
Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden können   74 -395 49 -20
GESAMTERGEBNIS   -377 70 -1.752 -935
Davon entfallen auf die Aktionäre der First Sensor AG   -434 36 -1.689 -902
Davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile   57 34 -63 -33

EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG (IFRS)

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in TEUR Anzahl der Aktien
in Tsd.
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Währungs-
ausgleichsposten
Neubewertungs-
rückklage
Stand 01. Januar 2012 9.843 49.215 15.471 0 -289 -439
Periodenergebnis            
Sonstiges direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis         -40 -382
Gesamtergebnisrechnung         -40 -382
Aktienbasierte Vergütung     146      
Kapitalerhöhung 97 486 82      
Verwendung Bilanzgewinn       1.004    
Stand 31. Dezember 2012 9.940 49.701 15.699 1.004 -329 -821
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in TEUR Bilanzgewinn Minderheitenanteile Summe Eigenkapital
Stand 01. Januar 2012 5.083 91 69.132
Periodenergebnis 458 34 492
Sonstiges direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis -422   -422
Gesamtergebnisrechnung 458 34 70
Aktienbasierte Vergütung     146
Kapitalerhöhung     568
Verwendung Bilanzgewinn -1.004   0
Stand 31. Dezember 2012 4.537 125 69.916
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in TEUR Anzahl der Aktien
in Tsd.
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Währungs-
ausgleichsposten
Neubewertungs-
rückklage
Stand 01. Januar 2013 9.940 49.701 15.699 1.004 -329 -821
Periodenergebnis            
Sonstiges direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis         -241 326
Gesamtergebnisrechnung         -241 326
Aktienbasierte Vergütung     251      
Kapitalerhöhung 41 206 10      
Verwendung Bilanzgewinn            
Stand 31. Dezember 2013 9.981 49.907 15.960 1.004 -570 -495
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in TEUR Bilanzgewinn Minderheitenanteile Summe Eigenkapital
Stand 01. Januar 2013 4.537 125 69.916
Periodenergebnis -519 57 -462
Sonstiges direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis     85
Gesamtergebnisrechnung -519 57 -377
Aktienbasierte Vergütung     251
Kapitalerhöhung     216
Verwendung Bilanzgewinn     0
Stand 31. Dezember 2013 4.018 182 70.006

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS)

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in TEUR 01.01.- 31.12.2013 01.01.- 31.12.2012
ERGEBNIS VOR STEUERN -1.088 944
Zinsen 2.842 2.649
Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 8.822 9.541
Erträge aus Investitionszuschüssen und Investitionszulagen -600 -544
Gewinne/ Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 42 4
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 283 432
Veränderungen der Rückstellungen -17 -263
Veränderungen Working Capital 7.425 -2.345
Veränderungen sonstiger Vermögenswerte und Schulden -3.671 185
Gezahlte Ertragsteuern -963 -651
CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 13.075 9.952
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte -3.761 -9.232
Auszahlungen für Investitionen in assoziierte Unternehmen 0 -66
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen -4.750 -4.509
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten sowie von Beteiligungen 710 279
Auszahlungen für den Erwerb von sonstigen Finanzanlagen 0 -12
Einzahlungen aus Investitionszulagen 600 612
Erhaltene Zinsen 56 92
CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT -7.145 -12.836
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 216 593
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten -41.049 -8.089
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 36.990 12.466
Gezahlte Zinsen und Gebühren -2.898 -2.741
CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT -6.741 2.229
ZAHLUNGSWIRKSAME VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELFONDS -844 -655
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds -33 56
FINANZMITTELFONDS AM ANFANG DER PERIODE 12.201 12.800
FINANZMITTELFONDS AM ENDE DER PERIODE 11.357 12.201

KONZERNLAGEBERICHT (IFRS) UND LAGEBERICHT DER FIRST SENSOR AG

A. GRUNDLAGEN DES FIRST SENSOR-KONZERNS

1. GESCHÄFTSMODELL

Geschäftstätigkeit und Organisation

First Sensor ist Entwickler und Hersteller von kundenspezifischen Sensorlösungen im High-End-Segment. Diese innovativen Spezialsensorlösungen dienen der hochwertigen Umwandlung von nichtelektrischen Größen (Strahlung, Licht, Druck, Durchfluss, Lage, Geschwindigkeit, Füllstand etc.) in elektrische Messgrößen, die dann in den elektronischen Systemen unserer Kunden weiterverarbeitet werden. Damit liefern unsere Sensorlösungen einen wichtigen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte unserer Kunden. Zu unseren Kernkompetenzen gehören dabei Lösungen auf dem Gebiet der Optoelektronik, industriellen Kameras sowie der MEMS Sensorik.

Zu den Auftraggebern gehören namhafte Industriekonzerne und Forschungsinstitute. In der Regel beginnt ein Projekt mit der Aufgabenstellung des Kunden und der gemeinsamen Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie, bevor dann, nach einer ausgiebigen Entwicklungs- und Testphase, eine in der Regel langjährige Lieferbeziehung einsetzt.

Die Sensorlösungen von First Sensor gehen dabei meist als entscheidende Grundkomponenten in eine breite Vielzahl von Anwendungen unterschiedlichster Branchen ein.

Medical

Beatmungs- und Anästhesiegeräte

Blutzuckermessgeräte

Krebsdiagnostik

Messgeräte der Pharmaindustrie

Mobility

LIDAR (Optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung

Tankdruck- und Sonnenstandsensoren für Kraftfahrzeuge

Klimaanlagen

Industrial

Füllstandmessungen

Röntgengeräte bei der Gepäckkontrolle

Maschinensteuerungen

Raumfahrtforschung

Überwachung der Lkw-Maut

First Sensor gehört zu den technisch führenden Unternehmen in der Welt, die opto-elektronische und MEMS-basierte High-End-Sensorlösungen für höchste Ansprüche entwickeln und produzieren.

First Sensor ist in einem Zukunftsmarkt tätig, der breite Branchen-Mix macht das Unternehmen tendenziell vom Zyklus einzelner Branchen unabhängig.

Das von First Sensor adressierte Marktsegment der High-End-Sensor-Lösungen gilt gemeinhin als starker globaler Wachstumsmarkt, nicht zuletzt, weil auch die Zahl der gewünschten Messwerte je Einsatzbereich immer weiter ansteigt. Es gilt also, immer mehr Sensoren auf engstem Raum unterzubringen. Dafür müssen die Sensoren kleiner werden. Zudem fragt der Markt robuste und dennoch möglichst kostengünstige Lösungen nach. Die große Technologie- und Erfahrungsbreite der First Sensor ermöglicht Lösungen, die auf Basis anderer als bislang üblicher Technologien entstehen. Mit dem neuen LDE-Drucksensor und der neuen T-Brücke haben zum Beispiel gerade zwei innovative Produkte ihre Marktreife erreicht, die exakt dieser Nachfrage entsprechen.

Wesentliche Standorte

Wertschöpfungskette

Die einzelnen Unternehmen von First Sensor sind in allen Teilen der Wertschöpfungskette tätig: Neben Wafern entwickelt und fertigt First Sensor hochzuverlässige kundenspezifische Hybridschaltungen und Produkte der Mikrosystemtechnik sowie des Advanced Packaging (Sensormodule) bis hin zu fertigen Sensorsystemen. Die verschiedenen Standorte in Berlin, Dresden, Oberdischingen (bei Ulm), Puchheim (bei München) sowie die ausländischen Standorte in den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Singapur, Kanada und den USA unterscheiden sich durch ihre Position entlang der Wertschöpfungskette. Die Standorte Mansfield, MA, USA, Rugby, Warwickshire, UK und Kungens Kurva, Schweden sind reine Vertriebsgesellschaften. In mehreren Ländern arbeitet der Vertrieb darüber hinaus mit festen Handelspartnern zusammen.

Wafer und Komponenten werden am Stammsitz in Berlin-Oberschöneweide entwickelt und hergestellt. Wird die Komponente später zusammen mit weiteren elektronischen Komponenten und Schaltkreisen zu einer Schaltung verbunden (Aufbau- und Verbindungstechnik, Hybridtechnik, Mikrosystemtechnik), erhält man ein Sensormodul oder einen fertigen Sensor.

Diese Prozessschritte erfolgen innerhalb der First Sensor-Gruppe an sechs Standorten in Berlin-Weißensee, zweimal in Dresden, Oberdischingen, Westlake Village und Singapur. Erweitert man das Sensormodul um weitere Wertschöpfungsstufen, wie z. B. Signalauswertung, Kalibrierung und Produktdesign erhält man ein Sensorsystem. Diese Wertschöpfungsstufe wird an fünf Standorten in Berlin-Weißensee, zweimal in Dresden, Dwingeloo (NL) und München umgesetzt.

Darüber hinaus ist First Sensor die erste Adresse für Unternehmen, die neben der Fertigung leistungsfähiger, kundenspezifischer Sensorsysteme schon für deren Entwicklung einen kompetenten, langjährig erfahrenen und vertrauenswürdigen Partner suchen.

Mit dieser Aufstellung und dem Zusammenspiel der einzelnen Standorte deckt First Sensor die gesamte Wertschöpfungskette der Spezialsensorlösungen ab und ist so in der Lage, dem Kunden sowohl "alles aus einer Hand" anbieten zu können als auch einzelne Wertschöpfungsschritte zu übernehmen. Die jeweiligen spezifischen Kundenanforderungen legen fest, an welcher Stufe der Wertschöpfung die Leistungen abgerufen werden. Je nach Wirtschaftlichkeit werden in einigen Bereichen Komponenten und Dienstleistungen extern hinzugekauft.

SCHAUBILD BUSINESS UNITS

Ziele und Strategien

First Sensor setzt mit seinen Sensorprodukten zukünftig auf eine Strategie mit vier wachsenden Geschäftsfeldern: Technische Anwendungen in den Branchen Medizin, Industrie, Mobilität sowie Engineering- und Produktionsdienstleistungen (Electronic Engineering & Manufacturing Services). Hierfür werden vier Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen werden. Zudem wird das Unternehmen den internationalen Vertrieb in Europa, Asien und Nordamerika systematisch ausbauen. Die dafür erforderlichen Veränderungen in der Organisationsstruktur sind erkannt und befinden sich in der Umsetzung. Ziel ist es für First Sensor, innerhalb der nächsten fünf Jahre in allen Geschäftsfeldern zur Gruppe der Marktführer zu gehören.

Mit dieser klaren Ausrichtung zielt First Sensor auf die Kernmärkte, die zukünftig weltweit deutlich wachsen werden. Das sind insbesondere medizintechnische und industrielle Anwendungen sowie Anwendungen für Automobil und Transport. Komplementär ergänzt wird diese Ausrichtung mit den Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen, die sowohl in der Unternehmensgruppe selbst als auch für externe Kunden angeboten werden. Das breite Knowhow auf diesem Gebiet ist wesentlich für den Erfolg von First Sensor.

Um diese guten Voraussetzungen bestmöglich zu nutzen, wird First Sensor die Produktentwicklung noch konsequenter auf den Markt und die Kunden ausrichten und seinen Vertrieb weiter stärken.

Einen Großteil des Umsatzes erwirtschaftet First Sensor nach wie vor in Deutschland. Künftig wird das Unternehmen auch die Märkte in Europa, Asien und Nordamerika systematisch weiter erschließen. Die beiden Vertriebsorganisationen in den USA wurden entsprechend zusammengeführt. In Asien baut First Sensor den Vertrieb aus und stärkt den Produktionsstandort Singapur, um vor Ort kostengünstig produzieren zu können. Damit werden weitere Voraussetzungen geschaffen, um künftig weltweit alle attraktiven Märkte bearbeiten und dort Produkte und Systeme verkaufen zu können.

Die Umsetzung dieser Strategie ist zur Zeit der Erstellung dieses Abschlusses noch nicht abgeschlossen und wird das Geschäftsjahr 2014 prägen.

2. LEITUNG, KONTROLLE UND STEUERUNGSSYSTEM

Vorstand

Der Vorstand der First Sensor AG besteht zum Jahresende 2013 aus zwei Mitgliedern: Mit Wirkung zum 17. Juni 2013 ist Dr. Martin U. Schefter für die Dauer von drei Jahren zum Vorsitzenden des Vorstands (CEO) der First Sensor AG bestellt. Der bisherige Vorstandsvorsitzende (CEO), Dr. Hans-Georg Giering, schied mit Wirkung zum 14. Juni 2013 aus dem Unternehmen aus.

Dr. Martin U. Schefter zeichnet als Vorstandsvorsitzender für die Bereiche Strategie, Geschäftsentwicklung, Kommunikation und Marketing, Vertrieb, Entwicklung und Produktion verantwortlich.

Als Finanzvorstand ist Joachim Wimmers bestellt. Er ist verantwortlich für die Bereiche Rechnungswesen & Controlling, Treasury, Steuern, Investor Relations, Einkauf, Personal, IT, Compliance und Risiko-Management.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der First Sensor AG setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen. Aufsichtsratsvorsitzender ist seit dem 11. September 2012 Prof. Dr. Alfred Gossner. Detaillierte Informationen zum Aufsichtsrat sind im Bericht des Aufsichtsrats, im Vergütungsbericht sowie im Konzernanhang zu finden.

Steuerungssystem

Die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat richtet sich nach den gesetzlichen Grundlagen, der Satzung und der Geschäftsordnungen. Dabei übernimmt der Vorstand die operative Führung der First Sensor-Gruppe. Der Aufsichtsrat ist in wesentliche Strategiefragen, Investitionsentscheidungen und Integrationsmaßnahmen eingebunden. Außerdem überprüft er regelmäßig die Geschäftsführung des Vorstandes auf Wirtschaftlichkeit unter strikter Beachtung von Recht- und Gesetzmäßigkeit.

Die Vorstandsmitglieder treffen sich regelmäßig alle vier Wochen zur Vorstandssitzung mit einer festgelegten Agenda. Darüber hinaus finden regelmäßige Abstimmungen zu aktuellen Themen statt.

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2014 wurde der Leitungskreis der First Sensor eingerichtet, der neben dem Vorstand die Leiter der Business Units sowie die Fachbereichsleiter Vertrieb, Marketing, Entwicklung, Personal, IT, Finanzen, Controlling und Qualitätsmanagement einschließt. Der Leitungskreis trifft sich monatlich und berät über strategische Entscheidungen, über die aktuelle Geschäftsentwicklung und insbesondere über Themen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der First Sensor in Business Units. Hierbei steht die Überwachung und Kontrolle des eingeschlagenen Kurses wie auch die Identifizierung von Chancen und Risiken im Vordergrund.

Abgeleitet aus den strategischen Zielen wird einmal jährlich eine Mittelfristplanung für einen 3-Jahres-Zeitraum erstellt. Weiterführende Informationen zum Planungsprozess befinden sich im Prognosebericht.

Monatliche Ergebnismeetings sind ein Gremium zur operativen Steuerung. Hier berichten die Ergebnisverantwortlichen dem Vorstand über die wirtschaftliche Lage, über wesentliche Entwicklungen im Tagesgeschäft und über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Ein wichtiges Steuerungsinstrument ist dabei der Vergleich der finanziellen Ist-Zahlen mit den Plan- und den Vorjahreszahlen. Darüber hinaus wird die Planung zu den Quartalsstichtagen aktualisiert.

Im Wesentlichen gelten die folgenden Kennzahlen als steuerungsrelevant: Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand, Rohmarge, EBITDA, Liquidität und Working Capital. Für Prognosezwecke wird insbesondere auf GuV-orientierte Kennzahlen zurückgegriffen.

Derzeit arbeitet First Sensor daran, die Business Unit-Struktur umzusetzen und ein einheitliches auf die Bereiche ausgerichtetes Reporting mit aussagekräftigen Kennzahlen in den Bereichen Finanzen, Produktion, Entwicklung, Qualitätsmanagement und Vertrieb künftig zu etablieren.

3. VERGÜTUNGSBERICHT

Vorstandsvergütung

Die Vergütung des Vorstands wird vom Aufsichtsrat festgelegt. Die Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung des Vorstands bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönlichen Leistungen sowie die wirtschaftliche Lage und der Erfolg des Unternehmens unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds. Aufsichtsrat und Vorstand der First Sensor AG haben sich darauf verständigt, unabhängig von den bestehenden Vertragslaufzeiten, für die Vorstandsmitglieder die Dienstverträge gemäß dem VorstAG (Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung) anzupassen. Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg als Maßstab für die Vergütung des Vorstands war und ist ein Kernelement der Führungsphilosophie und der Grundwerte der First Sensor AG.

Die Vorstandsvergütung umfasst seit ihrer Neufassung die folgenden Komponenten, die nicht alle unmittelbar in jedem Vertrag berücksichtigt wurden:

festes Jahresgehalt

variable Vergütung in Form einer Zielvereinbarung

Teilnahme an einem langfristigen Vergütungssystem

Sachbezüge und sonstige Zuwendungen

Altersvorsorgeleistungen

Das feste Jahresgehalt wird in zwölf gleichen Teilen monatlich unter Einbehalt der gesetzlichen und sozialen Abzüge ausgezahlt.

Die variable Vergütung, in Form einer Zielvereinbarung, beruht auf einer jährlich festzulegenden Bemessungsgrundlage und ist in ihrer Höhe abhängig von der Entwicklung der Gesellschaft und den vom Aufsichtsrat vorgegebenen persönlichen Zielvereinbarungen. Die variable Vergütung kann bei außer-ordentlichen nicht vorhergesehenen Entwicklungen vom Aufsichtsrat angemessen angepasst werden. Als langfristiges Incentive ist ein Aktienoptionsplan der Gesellschaft Teil der Vergütungsstruktur.

Die Sachbezüge und sonstigen Zuwendungen beinhalten im Wesentlichen die geldwerten Vorteile für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen, Mietzuschüsse, Auslagenersatz, Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie teilweise ein Zuschuss zur Altersvorsorge.

Abfindungszahlungen an ausscheidende Mitglieder des Vorstands sind gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex bereits dienstvertraglich begrenzt. Zur Vergütungsübersicht des Vorstandes wird auf den Anhang verwiesen.

Die Mitglieder des Vorstands werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein angemessener Selbstbehalt ist gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex vereinbart.

Der ausführliche Vergütungsbericht wird im Konzernanhang namentlich in individualisierter Form dargestellt.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch § 13 der Satzung geregelt sowie von der Hauptversammlung festgelegt. Die Aufsichtsratsvergütung wird gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 20. August 2013 neu geregelt. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des Geschäftsjahres eine Vergütung von 10 TEUR für jedes volle Jahr der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat. Für den Vorsitzenden erhöht sich diese Vergütung auf 32 TEUR, für seinen Stellvertreter erhöht sich die Vergütung auf 18 TEUR. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft.

Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und nachgewiesenen Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallene Umsatzsteuer.

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 60 TEUR.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.

4. MARKTENTWICKLUNG

Entwicklungen des Sensormarktes

Die Sensorik zählt zu den Schlüsseltechnologien des technischen Fortschritts. Demzufolge nehmen die Erwartungen an diese Wachstumsbranche zu. Der Weltmarkt für Sensorik wächst gemäß eines Berichts der INTECHNO CONSULTING bis zum Jahre 2016 auf voraussichtlich 184 Mrd. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9 Prozent für den Zeitraum von 2011 bis 2016.

Sensoren spielen in immer mehr Anwendungen der Industrie, der Automobilbranche, der Sicherheitstechnologie und bei Konsumgütern eine wichtige Rolle.

Spezialanbieter wie First Sensor, die für ihre Kunden hochqualitative branchenspezifische Lösungen entwickeln und herstellen, werden von diesem Trend profitieren.

Entwicklung der First Sensor-Branchen

Laut Marktuntersuchungen von iSuppli werden jährliche Wachstumsraten von 8 Prozent für den Drucksensor-Markt für mikromechanische Systeme (MEMS Micro Electro Mechanical Systems) prognostiziert. First Sensor nutzt diese Marktchancen und hat sich in Form von Business Units (BU) auf die Schlüsselbranchen Medical, Industrial, Mobility sowie Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen spezialisiert.

Medical

Die Wachstumsbranche Medizintechnik hat weltweit Zuwachsraten von rund 5 Prozent jährlich, so die Studie "Innovationsimpulse in der Gesundheitswirtschaft" des Bundeswirtschaftsministeriums. First Sensor partizipiert davon überproportional beispielsweise durch die Spezialisierung auf die Entwicklung und Fertigung bedarfsgerechter Medical-Sensorlösungen mit einem starken Wachstum in den Bereichen

Druck-Sensorlösungen

Beatmungs- und Anästhesiegeräte

Endoskopie

Dialyse und Infusionsgeräte

Blutdruckmessungen

Optische Sensorlösungen

Blutkontrollen

Pulsoximetrie

Wasseranalysen

Industrial

Nach Schätzungen von Yole Développement wird der Bereich Industrial bis 2018 um jährlich durchschnittlich rund 6 Prozent ansteigen. Gute Chancen für

Druck-Sensorlösungen

Durchflussmessungen

Füllstandüberwachung

Hydraulik- und Pneumatiksteuerungen

Optische Sensorlösungen

Geschwindigkeits- und Bewegungskontrollen

Distanzmessungen

Näherungssensoren

Das sind nur einige Beispiele dafür, in welchen Feldern First Sensor mit der BU Industrial auch in dieser Wachstumsbranche kundenspezifischer Sensorlösungsanbieter ist.

Mobility

Eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 13 Prozent ist für den Bereich Mobility nach den Prognosen der Yole Développement bis 2018 zu erwarten. Zu den marktorientierten und kundenspezifischen Sensorlösungen der BU Mobility aus dem Hause First Sensor zählen insbesondere die folgenden Lösungen:

Druck-Sensorlösungen

Öl- und Tankdruck

Einspritzung von Treibstoff

Filterüberwachung

Hydraulikdrucksysteme

Kabinendrucküberwachung

Kraftstoffdurchfluss

Optische Sensorlösungen

LIDAR (Optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung

ACC (Adaptive Geschwindigkeitsregelung)

Totwinkelassistenten

Sonnen- und Regensensoren

Simulationswerkzeuge und

Laserleitsysteme

E2MS (Electronic Engineering & Manufacturing Services)

Für den Bereich Electronic Engineering & Manufacturing Services entwickeln sich derzeit große Chancen: Auf Grund der immer komplexeren und kostenintensiveren Prozesse, besonders im modernen Packaging von MEMS (Smart Systems), ist weltweit ein sich verstärkender Trend im "outsourcing" zu beobachten. Vor allem bei kleineren und mittleren Stückzahlen können und wollen viele Firmen eigene Kapazitäten nicht mehr vorhalten oder aufbauen. Diesen Trend nutzt die Business Unit E2 MS der First Sensor AG und bietet ihre fundierten Kenntnisse, insbesondere im Bereich Packaging an. Laut einer Studie von Yole Développement wächst der Umsatz im MEMS-Packaging bis 2016 mit einer durchschnittlichen Rate von 20 Prozent.

Der Bereich E2 MS kann durch die organisatorische Zusammenlegung zukünftig auf eine breitere Basis an Technologien und Ressourcen zurückgreifen und Produktentwicklungen stärker vorantreiben, unter anderem durch Übertragung von Sensorlösungen auf andere Branchen. Die breitere Branchenstreuung reduziert zudem die Abhängigkeit von einzelnen Konjunkturzyklen. Mit einem Umsatzanteil von 47 Prozent ist Deutschland für First Sensor nach wie vor der wichtigste und stabilste Absatzmarkt.

5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Als Technologie-Gruppe ist Forschung und Entwicklung ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenstätigkeit der First Sensor. Innovationen und sämtliche Aktivitäten rund um F&E sind in hohem Maße entscheidend für die künftige Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Ziel ist es, die Innovationsführerschaft zu sichern und in ausgewählten Bereichen auszuweiten sowie Produkte mit wesentlichen Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln. First Sensor ist hierbei in vielen Fällen ein kompetenter Entwicklungspartner der Kunden.

Der Innovationsprozess der First Sensor ist mehrstufig. Entwicklungsvorhaben werden anhand entsprechender Meilensteine basierend auf F&E Roadmaps bewertet. Dabei handelt es sich um Produkt- wie auch Prozessinnovationen. Im Innovationsprozess kooperiert First Sensor sowohl mit universitären als auch mit außeruniversitären Einrichtungen sowie mit Schlüsselkunden. Die Ziele der Forschungskooperationen sind breit angelegt. Gemeinsam mit Kunden bringt First Sensor in Verbundvorhaben neue Entwicklungen auf den Markt, mit Forschungsinstituten und Dienstleistern wird beispielsweise an der Verkürzung von Entwicklungszeiten gearbeitet und die Unternehmensgruppe erhält Zugang zu neuestem Spezialwissen aus der Forschung. Wichtige F&E-Partner im Umfeld wissenschaftlicher Einrichtungen sind unter anderem:

Fraunhofer Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS, Chemnitz

Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Erlangen

Fraunhofer Institut für Modulare Festkörper-Technologien EMFT, München

Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI, Berlin

Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, Berlin

HSG IMIT, Villingen-Schwenningen

Leibniz-Institut für Agrartechnik, Potsdam

Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme IMSAS, Bremen

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung sind die in den Entwicklungsabteilungen eingesetzten Mitarbeiter. Zum Jahresende 2013 waren insgesamt 75 Mitarbeiter und damit über 10 Prozent der gesamten Belegschaft im Bereich F&E beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der F&E-Bereich mit weiteren 13 Mitarbeitern ausgebaut worden.

Über einen unternehmensweit angelegten Knowhow-Transfer wurden sogenannte Kompetenz-Cluster pro Schlüssel-Technologie gebildet. Fachlich ausgewählte Mitarbeiter arbeiten unternehmensübergreifend zusammen und erhöhen dadurch nicht nur die Effizienz, sondern generieren durch schnellen Zugriff auf spezielles Wissen auch Neugeschäft.

In der First Sensor bestehen zum Ende des Berichtsjahres insgesamt 44 Patente, Gebrauchsmuster und Markeneintragungen. Die absolute Anzahl ist jedoch nicht als Ausdruck des Erfindungsreichtums der Entwicklungsabteilungen zu interpretieren. Vielmehr verfolgt First Sensor eine gezielte Anmeldestrategie. Es werden nur dann Entwicklungen als Patent angemeldet, wenn Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Gleichzeitig wird das Risiko abgewogen, ob die mit der Patentanmeldung verbundene Offenlegung dem Wettbewerb nicht mehr nützt als wenn auf eine Anmeldung verzichten würde.

Der Fokus der Entwicklungsleistungen der First Sensor hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht grundsätzlich verändert, wobei je nach Markteinschätzungen unterschiedliche Schwerpunkte gelegt werden. auf einem hohen Niveau stabil gehalten werden.

B. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Rahmen der strategischen Fokussierung der First Sensor AG wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr die folgenden Verschmelzungen durchgeführt:

Die ELBAU Elektronik Bauelemente GmbH Berlin mit Sitz in Berlin, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte hielt, wurde mit Verschmelzungsvertrag vom 17. April 2013 mit Wirkung zum 1. Januar 2013 auf die First Sensor AG verschmolzen. Sie firmiert jetzt als First Sensor AG Niederlassung Berlin-Weißensee.

Weiterhin wurde die MEMSfab GmbH mit Sitz in Chemnitz, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte hielt, auf Grund des Verschmelzungsvertrages vom 27. Juni 2013 mit Nachtrag vom 30. Oktober 2013 durch Übertragung ihres Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die Gesellschaft verschmolzen.

In den Vereinigten Staaten wurden die beiden Vertriebseinheiten zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammengelegt.

Dies erfolgte, in dem die Sensortechnics Inc. auf die First Sensor Inc. (frühere Pacific Silicon Sensor Inc.) zum 25. Oktober 2013 verschmolzen wurde. Die Verschmelzung wurde im Hinblick auf die vertriebliche Stärkung und gemeinsame Bearbeitung des nordamerikanischen Marktes durchgeführt und um administrative Einsparungen zu erzielen.

2. STRATEGISCHE AUSRICHTUNG AUF BUSINESS UNITS

First Sensor setzt mit seinen Sensorprodukten zukünftig auf eine Strategie mit vier wachsenden Geschäftsfeldern: Medizin, Industrie, Mobilität sowie Engineering- und Produktionsdienstleistungen (Electronic Engineering & Manufacturing Services). Hierfür werden vier Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen werden. Die für eine detaillierte Segmentberichterstattung notwendigen Strukturen sind derzeit noch nicht komplett implementiert, so dass an dieser Stelle der angestrebte Informationsgehalt noch nicht erreicht wird.

3. ERTRAGSLAGE

Die folgende Darstellung zeigt den Verlauf des Konzernumsatzes seit dem Börsengang 1999.

Umsatzentwicklung nach Regionen

First Sensor verfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Strategie, abhängiges Handelsgeschäft durch höher margige Eigenprodukte zu substituieren. Die regionale Umsatzverteilung zeigt daher im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang im Inland. Die Erklärung liegt in der länger als geplant dauernden Substitution. Die Vertriebserfolge in Europa entwickelten sich leicht positiv. In Nordamerika musste ein deutlicher Rückgang der Umsätze hingenommen werden, wobei sich die Umsätze in Kanada erfreulich entwickelten und den Rückgang teilweise kompensieren konnten.

In der Vertriebsregion Nordamerika wurde mit der Verschmelzung beider Vertriebseinheiten entsprechend Vorsorge getroffen. Im Bereich der Übrigen ist besonders China hervorzuheben, das einen um ca. 40 Prozent höheren Umsatz verzeichnen konnte.

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in TEUR 2013 2012
Deutschland 50.846 54.812
Europa 44.544 43.806
Nordamerika 4.133 5.184
Übrige 9.019 8.134
Gesamt 108.542 111.936

Die folgende Tabelle zeigt die Mehrjahresübersicht der Ertragslage:

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in TEUR 2013 in % 2012 in % 2011 in %
Umsatz 108.542 99,6 % 111.936 97,1 % 65.182 95,1 %
Gesamtleistung 108.992 100,0 % 115.251 100,0 % 68.531 100,0 %
Sonstige betriebliche Erträge 3.422 3,1 % 3.913 3,4 % 2.286 3,3 %
Materialaufwand -50.263 -46,1 % -54.983 -47,7 % -29.950 -43,7 %
Rohertrag 62.151 57,0 % 64.181 55,7 % 40.867 59,6 %
Personalaufwand -36.617 -33,6 % -36.306 -31,5 % -23.290 -34,0 %
Sonstige betr. Aufwendungen -13.968 -12,8 % -14.492 -12,6 % -11.035 -16,1 %
Gewinnanteil assoziierter Unt. 0 0,0 % 0 0,0 % 133 0,2 %
Operatives Ergebnis (EBITDA) 11.566 10,6 % 13.383 11,6 % 6.675 9,7 %
Abschreibungen -6.194 -5,7 % -6.157 -5,3 % -4.024 -5,9 %
Abschreibungen aus PPA -2.628 -2,4 % -3.384 -2,9 % -1.061 -1,5 %
Sonstige Abschreibungen 0 0,0 % -286 0,2 % 0 0,0 %
Betriebsergebnis (EBIT) 2.744 2,5 % 3.556 3,1 % 1.590 2,3 %
Finanzergebnis -3.832 -3,5 % -2.612 -2,3 % -778 -1,1 %
Konzernergebnis vor Steuern -1.088 -1,0 % 944 0,8 % 812 1,2 %
Ertragsteuern 626 0,6 % -452 -0,4 % -355 -0,5 %
Konzernergebnis -462 -0,4 % 492 0,4 % 457 0,7 %
Minderheitenanteile 57 0,1 % 34 0,0 % 12 0,0 %
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in TEUR 2010 in %
Umsatz 45.232 96,8 %
Gesamtleistung 46.749 100,0 %
Sonstige betriebliche Erträge 1.735 3,7 %
Materialaufwand -19.001 -40,6 %
Rohertrag 29.483 63,1 %
Personalaufwand -15.321 -32,8 %
Sonstige betr. Aufwendungen -7.140 -15,3 %
Gewinnanteil assoziierter Unt. 10 0,0 %
Operatives Ergebnis (EBITDA) 7.032 15,0 %
Abschreibungen -3.181 -6,8 %
Abschreibungen aus PPA -234 -0,5 %
Sonstige Abschreibungen 0 0,0 %
Betriebsergebnis (EBIT) 3.617 7,7 %
Finanzergebnis -636 -1,4 %
Konzernergebnis vor Steuern 2.981 6,4 %
Ertragsteuern -671 -1,4 %
Konzernergebnis 2.310 4,9 %
Minderheitenanteile 84 0,2 %

Der Gesamtumsatz der First Sensor betrug im Berichtsjahr 108,5 Mio. Euro und liegt damit um 3,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies ist maßgeblich auf die Substitution des Handelsgeschäftes zurückzuführen. Dieser Rückgang konnte teilweise durch einen Anstieg mit Automotive-Kunden mit deutlichen Volumenausweitungen bei mehrjährigen Großprojekten kompensiert werden.

Die aktivierten Eigenleistungen von 1,3 Mio. Euro (i.Vj. 2,1 Mio. Euro) betreffen im Wesentlichen Entwicklungen für zukünftige Sensorprodukte im Zusammenhang mit konkreten Kundenprojekten.

Die erzielte Gesamtleistung von 109,0 Mio. Euro (i.Vj. 115,3 Mio. Euro) beinhaltet zu den Umsatzerlösen und den aktivierten Eigenleistungen noch die Bestandsveränderungen der unfertigen und fertigen Erzeugnisse.

Die Reduzierung der sonstigen betrieblichen Erträge um 0,5 Mio. Euro auf 3,4 Mio. Euro (i.Vj. 3,9 Mio. Euro) resultiert überwiegend aus dem Verkauf der Minderheitenanteile an der Heimann Sensor GmbH in 2012 (0,5 Mio. Euro). In dieser Position werden ebenfalls die gewährten Investitionszuschüsse und Investitionszulagen sowie Aufwandszuschüsse für Anlagen- und Gebäudeinvestitionen für Forschung und Entwicklung ausgewiesen.

Die Materialaufwandsquote beträgt 46,1 Prozent und liegt damit 1,6 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahreswertes. Hauptursache ist der veränderte Produktmix bei den Projekten der First Sensor-Gruppe und die ersten Erfolge des Einkaufsprojektes.

Mit einem Personalaufwand von -36,6 Mio. Euro blieb der Personalaufwand weitestgehend im Vergleich zum Vorjahr konstant (-36,3 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich um ca. 2 Prozentpunkte in Folge der geringeren Gesamtleistung.

Das in 2012 gestartete Kostensenkungsprogramm konnte im Berichtsjahr erfolgreich weiter umgesetzt werden, so dass die Quote der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, trotz reduzierter Gesamtleistung, mit 12,8 Prozent nahezu konstant gehalten werden konnte. Der sonstige betriebliche Aufwand betrug absolut -14,0 Mio. Euro (i.Vj. -14,5 Mio. Euro) und verteilt sich auf die folgenden Positionen:

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in TEUR 2013 2012
Raumkosten -2.665 -2.486
Kfz Kosten -1.058 -980
Instandhaltung, Reparaturen, IT -1.668 -1.606
Versicherungen -525 -727
Vertriebs- und Marketingkosten -743 -1.020
Werbe- und Reisekosten -633 -990
Kosten der Warenabgabe -703 -794
Rechts- und Beratungskosten (inkl. Jahresabschluss) -2.626 -1.839
Sonstiger Betriebsbedarf -1.448 -1.331
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.899 -2.719
Gesamt 13.968 14.492

Im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtsjahr verstärkt Sondereffekte von 2,1 Mio. Euro angefallen, die vor allem der Position Rechts- und Beratungskosten zuzuschreiben sind. Im weiteren Teil erfolgt eine Überleitungsrechnung, um die einmaligen Sondereffekte zu bereinigen.

Es ergibt sich somit ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduziertes operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern EBITDA von 11,6 Mio. Euro (i.Vj. 13,4 Mio. Euro) Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 10,6 Prozent (i.Vj. 11,6 Prozent).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen -8,8 Mio. Euro (i.Vj. -9,8 Mio. Euro). Die Reduzierung erklärt sich im Wesentlichen durch abgeschriebene Kaufpreisallokationen sowie aus den geringer ausgefallenen Neuinvestitionen.

Das Finanzergebnis fiel im Berichtsjahr mit -3,8 Mio. Euro (i.Vj. - 2,6 Mio. Euro) deutlich negativer aus. Dies ist vor allem darauf zurück zu führen, dass im Dezember zwei Schuldscheindarlehen begeben wurden, die zur Ablösung des bestehenden Konsortialdarlehens verwendet wurden.

Durch diese Veränderung wurde die Auflösung eines Abgrenzungspostens für Transaktionskosten in Verbindung mit der Aufnahme des Konsortialdarlehens sowie Vorfälligkeitsentschädigungen notwendig, die in Höhe von 0,7 Mio. Euro im Finanzergebnis enthalten ist.

Der Konzernverlust vor Steuern von -1,1 Mio. Euro (i.Vj. Konzerngewinn 0,9 Mio. Euro) resultiert im Wesentlichen aus dem reduzierten Umsatz sowie aus den beschriebenen Effekten des erhöhten Finanzergebnisses und der Integrationskosten. Das Konzernergebnis nach Steuern beträgt -0,5 Mio. Euro (i.Vj. 0,5 Mio. Euro). Das Ergebnis der Minderheitenanteile beläuft sich auf 57 TEUR (i.Vj. 34 TEUR).

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung zur Darstellung des normalisierten EBITDA und des normalisierten Konzernergebnisses unter Berücksichtigung der beschriebenen Einmaleffekte:

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in TEUR 2013
EBITDA wie ausgewiesen 11.566
Vorstandswechsel 661
Rechtsberatung 316
Beratungsprojekte 868
Einmalige Personalaufwendungen 222
Summe Normalisierungen 2.067
EBITDA normalisiert 13.633
Konzernergebnis wie ausgewiesen -462
EBITDA Normalisierungen 2.067
Ablösung Konsortialdarlehen 93
Auflösung des Abgrenzungspostens 588
Bereinigtes Konzernergebnis 2.286

Auftragslage

Der Auftragsbestand in der Unternehmensgruppe blieb mit 73,7 Mio. Euro zum 31. Dezember 2013 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreswert (73,4 Mio. Euro). Erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang mit einer Steigerung um 3,6 Mio. Euro (3,0 Prozent) auf 121,4 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 117,8 Mio. Euro. Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill) als Frühindikator verbesserte sich auf 1,11 (i.Vj. 1,05).

Dies ist eine solide Basis für die Erreichung der Wachstumsziele im Jahr 2014.

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in TEUR 2013 2012
Auftragseingang 121.411 117.830
Auftragsbestand 73.672 73.422
Book-to-Bill-Ratio 1,11 1,05

4. FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Finanzierungsanalyse

Ziel des Finanzmanagements von First Sensor ist die jederzeitige liquiditätsseitige Sicherstellung der Produktionsprozesse, des Wachstums und der Investitionen. Dem Risiko steigender Zinsen begegnet die Gesellschaft mit dem Einsatz von Zinsswaps. Fremdwährungsrisiken durch die Kundenbeziehungen, insbesondere in Asien, versucht First Sensor im Rahmen des Finanzmanagements durch den Bezug von Rohstoffen aus den entsprechenden Währungsräumen zu vermindern sowie durch den Abschluss von Devisentermingeschäften zu begrenzen.

Im Rahmen des Erwerbs von 100 Prozent der Geschäftsanteile an der Sensortechnics-Gruppe in 2011 (siehe Jahresabschlüsse 201 1/2012) wurde zur teilweisen Finanzierung ein Konsortialkredit aufgenommen, der neben einer umfangreichen Sicherheitenstellung in Form von Verpfändungen von Geschäftsanteilen und Sicherungsübereignungen von Warenlagern eine Tilgungsstruktur enthielt, die zu einem jährlichen Liquiditätsabfluss von anfänglich 4,0 Mio. Euro zzgl. 2,1 Mio. Euro Zinsaufwendungen geführt hat und ab 2014 zu Tilgungsleistungen von jährlich 5 Mio. Euro zzgl. Zinsleistungen geführt hätte. Weiterhin resultierte aus dem Vertrag eine Berichtspflicht an das Bankenkonsortium in Form von quartalsweisen Bestätigungen der einzuhaltenden Covenants.

First Sensor hat am 17. Dezember 2013 zwei Schuldscheindarlehen von insgesamt 31,0 Mio. Euro platziert. Im Rahmen der Platzierung wurden von deutschen institutionellen Investoren Schuldscheine mit Laufzeiten von drei Jahren (19,0 Mio. Euro) und fünf Jahren (12,0 Mio. Euro) gezeichnet. Der Schuldschein mit dreijähriger Laufzeit hat eine variable Verzinsung, die mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet wird. Der Schuldschein mit fünfjähriger Laufzeit hat eine feste Verzinsung.

Als Finanzrelationen wurden der Verschuldungsgrad, die Eigenkapitalquote und der Zinsdeckungsgrad festgelegt. Mit den Schuldscheindarlehen wurde der seit 2011 bestehende Konsortialkreditvertrag von 29,7 Mio. Euro (inklusive Gebühren) vollständig abgelöst.

Für First Sensor AG standen die größtmögliche unternehmerische Handlungsfreiheit und eine größere Laufzeitsicherheit im Mittelpunkt der Vereinbarungen mit den Finanzierungspartnern. Die Umfinanzierung des bestehenden Konsortialkredits in Schuldscheindarlehen bietet der Gruppe eine Reihe von Vorteilen:

Die Tilgung der Schuldscheindarlehen erfolgt zu deren Ablauftermin. So stehen in den nächsten Jahren mehr liquide Mittel für die geplante Wachstumsstrategie zur Verfügung. Alle für den Konsortialkredit begebenen Sicherheiten fallen an First Sensor zurück.

Die Finanzkennzahlen werden zukünftig jährlich ermittelt. Geschäftsübliche unterjährige Schwankungen bleiben somit außerhalb der Betrachtung. Zudem wird das Zinsrisiko durch festgelegte Zinssätze bzw. durch den Abschluss marktüblicher Sicherungsmechanismen deutlich reduziert. Die Nettoverschuldung ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 2013 2012
Langfristige Finanzverbindlichkeiten -42.927 -39.014
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten -4.217 -12.189
Liquide Mittel 11.357 12.201
Nettoverschuldung -35.787 -39.002

Der Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Aufteilung des Konsortialkredits in einen lang- und einen kurzfristigen Anteil, der im Vorjahr entsprechend ausgewiesen wurde. Durch die Aufnahme der Schuldscheindarlehen, die leicht höher als der Ablösebetrag des Konsortialkredits lag, wird der gesamte Betrag unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten gezeigt.

Im Bereich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ergab sich eine deutliche Reduzierung durch die Regeltilgungen der aufgenommenen Kredite, eine Reduzierung der in Anspruch genommenen Kontokorrentlinien sowie die im Vorjahr aus dem Konsortialkreditvertrag resultierende Umgliederung des kurzfristigen Anteils, die zum Bilanzstichtag nicht mehr notwendig war.

Investitionsanalyse

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von 7,1 Mio. Euro betrifft im Wesentlichen Investitionen in Maschinen und Anlagen (2,3 Mio. Euro), u. a. für die weitere Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse und die Integration des MEMS-Bereichs in den opto-elektronischen Bereich am Stammsitz Berlin. Darüber hinaus ist eine vertragliche Verpflichtung zur Leistung einer nachgelagerten Kaufpreisrate im Zusammenhang mit dem Erwerb der Sensortechnics-Gruppe von 4,75 Mio. Euro enthalten. Diese wurde im Rahmen des Konsortialkredits mitfinanziert.

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in TEUR 2013 2012
Immaterielle Vermögenswerte -1.432 -2.846
Sachanlagen -2.329 -6.386
Investitionen -3.761 -9.232
Nachgelagerte Kaufpreisanteile -4.750 -4.509
Verkauf von Sachanlagevermögen und Beteiligung 710 279
Investitionszuschüsse 600 612
Sonstige Effekte 56 14
Cashflow aus Investitionstätigkeit -7.145 -12.836
Immaterielle Vermögenswerte -3.250 -3.905
Sachanlagen -5.572 -5.636
Abschreibungen -8.822 -9.541

Liquiditätsanalyse

Um die Zahlungsfähigkeit der First Sensor beurteilen zu können, wird in der folgenden Tabelle die Liquidität in Form von Liquiditätsgraden aufgeführt. Zur Berechnung der Liquidität ersten Grades werden die Liquiden Mittel ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Im zweiten Grad werden die kurzfristigen Forderungen zugerechnet und im dritten Grad werden die Vorräte mit einbezogen. Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zeigen eine Verbesserung in allen Bereichen.

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in % 2013 2012
Liquidität ersten Grades 60,8 36,6
Liquidität zweiten Grades 117,9 84,0
Liquidität dritten Grades 277,3 177,5

Nachfolgende Tabelle zeigt die verkürzte Konzern-Kapitalflussrechnung:

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in TEUR 2013 2012
Operativer Cashflow 13.075 9.952
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -7.145 -12.836
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -6.741 2.229
Währungsdifferenzen -33 57
Veränderung der liquiden Mittel -844 -599
Liquide Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 12.201 12.800
Liquide Mittel zum Ende des Geschäftsjahres 11.357 12.201
Free-Cashflow 5.930 -2.884

Der operative Cashflow lag mit 13,1 Mio. Euro weit über dem Niveau des Vorjahres (10,0 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf das in der Gruppe teilweise eingeführte Factoring zurück zu führen.

Der Free-Cashflow, der sich aus der Summe von operativem Cashflow und Cashflow aus der Investitionstätigkeit zusammensetzt, wies im Berichtszeitraum eine Höhe von 5,9 Mio. Euro aus (i.Vj. -2,9 Mio. Euro). Hieraus zeigt sich die wesentliche Strukturarbeit in der Neuordnung des Finanzierungsbereichs der First Sensor im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Vermögensstrukturanalyse

Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahresstichtag von 158,6 Mio. Euro auf 146,7 Mio. Euro gesunken. Die wesentlichen Veränderungen ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

Der Wert der immateriellen Vermögenswerte sank durch planmäßige Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr von 25,6 Mio. Euro auf 22,9 Mio. Euro.

Die neu geschaffene Position selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte dient der besseren Übersichtlichkeit. Es ergab sich in 2013 ein Wert von 2,9 Mio. Euro (i.Vj. 3,1 Mio. Euro).

Die Höhe des Geschäfts- oder Firmenwerts blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Wertansätze wurden im Rahmen eines Impairment Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft und es gab keinen Anlass zu einer Wertberichtigung.

Der Wert der Sachanlagen reduzierte sich um 2,5 Mio. Euro auf 37,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Ursache war eine Zurückhaltung im Investitionsbereich in Verbindung mit planmäßigen Abschreibungen, die zum aktuellen Buchwert führten. Bestellungen für notwendige Investitionen in Sachanlagen, insbesondere für die Integration des MEMS-Bereiches, die Erhöhung der Effizienz der Produktionsanlagen sowie in die Erweiterung der Produktionslinien sind zum Abschlussstichtag getätigt. Hieraus resultiert ein Bestellobligo von 0,5 Mio. Euro.

Die Vorräte sanken durch die Wirkung des im Vorjahr eingeführten Vorratsmanagements um 1,4 Mio. Euro auf 29,8 Mio. Euro. Weitere Optimierungen werden im Geschäftsjahr 2014 als Resultat eines durchgeführten Einkaufsprojekts erwartet.

Die Veränderung der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen durch das in einigen Einheiten eingeführte Factoring. Die Folgen des Forderungsverkaufs zeigen sich im Ausweis der Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte und in den liquiden Mitteln.

Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum Jahresultimo 11,4 Mio. Euro. Die durch den Kapitaldienst des Konsortialkreditvertrags verpflichtenden Zahlungen belasteten die zur Verfügung stehenden Finanzmittel in besonders starkem Maße. Kompensiert werden konnte dies durch die teilweise Einführung des Factorings im Unternehmen. Zum Ende des Berichtsjahres konnte die Finanzbelastung durch die Begebung zweier Schuldscheindarlehen von insgesamt 31,0 Mio. Euro für die folgenden Geschäftsjahre deutlich entspannt werden.

Durch kurzfristige Änderungen des Wechselkurses des Kanadischen Dollars im letzten Quartal des Berichtsjahres mussten Wertberichtigungen auf eine Ausleihung gegenüber der Sensortechnics Corp., Montreal, Kanada, vorgenommen werden, die zu Währungskurseffekten von 0,3 Mio. Euro führten.

Das konsequente Cash-Management in der Gruppe wurde durch die folgend aufgeführten Maßnahmen unterstützt:

Systemunterstützter Freigabeprozess aller Bestellungen im Stammhaus,

Einführung einer rollierenden Liquiditätsplanung,

Aktives Forderungsmanagement,

Einführung einer Investitions-Richtlinie mit einem systematischen Freigabeprozess.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 7,7 Mio. Euro. In der Position sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten wurde im Jahresabschluss 2012 die nachträgliche Kaufpreisrate von 4,75 Mio. Euro abgebildet. Die Reduzierung von 12,4 Mio. Euro um 6,5 Mio. Euro auf 5,9 Mio. Euro in 2013 resultierte im Wesentlichen aus der Bezahlung dieser Schuld.

Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem 31. Dezember 2012 um 0,1 Mio. Euro auf 70,0 Mio. Euro gestiegen. Nähere Informationen sind der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen. Durch die Verringerung der Bilanzsumme ergibt sich eine Verbesserung der Eigenkapitalquote um 3,6 Prozentpunkte auf 47,7 Prozent (i.Vj. 44,1 Prozent).

Im Berichtsjahr wurden von der Gesellschaft im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2013/I insgesamt 31.000 neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts an den Vorstandsvorsitzenden zum Bezugspreis von 5,00 Euro pro Aktie ausgegeben. Eine weitere Kapitalerhöhung um 10.107 neue Aktien aus bedingtem Kapital zum Bezugspreis von 6,02 Euro resultierte aus der Ausübung von in Vorjahren ausgegebenen Aktienoptionen.

5. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER FIRST SENSOR AG (HGB)

Im Berichtsjahr veränderte sich der Kreis der einbezogenen Einheiten bei der First Sensor AG um die verschmolzenen Gesellschaften ELBAU Elektronik Bauelemente GmbH Berlin, Berlin und MEMSfab GmbH, Chemnitz. Im Vorjahr wurden die Gesellschaften Sensortechnics GmbH und Silicon Projects GmbH auf die First Sensor AG verschmolzen. Die folgende Darstellung zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung des Berichtsjahres im Vergleich zum Vorjahr.

Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist wegen der oben beschriebenen Verschmelzungen nur eingeschränkt möglich.

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in TEUR 01.01. -31.12.2013 01.01. -31.12.2012
Umsatz 54.539 45.101
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -753 699
Andere aktivierte Eigenleistungen 480 646
Gesamtleistung 54.266 46.446
Sonstige betriebliche Erträge 2.836 2.178
Materialaufwand -25.725 -23.877
Rohergebnis 31.377 24.747
Personalaufwand -19.501 -13.914
Sonstige betriebliche Aufwendungen -9.537 -7.940
Operatives Ergebnis (EBITDA) 2.339 2.893
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte -2.855 -1.912
Zu-/ Abschreibungen auf Finanzanlagen 10.370 -2.101
Abschreibungen auf Sachanlagen -2.894 0
Sonstige Abschreibungen -1.500 -322
Betriebsergebnis (EBIT) 5.460 -1.442
Finanzergebnis 2.803 -1.880
Beteiligungsergebnis 5.310 5.272
Außerordentliches Ergebnis -533 9
EBT 7.434 1.950
Steuern -193 48
Jahresergebnis 7.241 2.007

Die sonstigen betrieblichen Erträge, die im Wesentlichen aus Investitionszuschüssen, Konzernumlagen an Tochtergesellschaften, Rückstellungsauflösungen sowie Kursdifferenzen resultierten, betrugen 2,8 Mio. Euro (i.Vj. 2,2 Mio. Euro).

Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Maschinen und Anlagen, Geschäftsausstattung sowie das Fabrik- und Verwaltungsgebäude von 2.894 TEUR. Weiterhin sind Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von TEUR 2.855 angefallen. Als Folge der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Microelectronic Packaging Dresden GmbH konnte eine in Vorjahren gebildete Wertberichtigung auf den Buchwert der Beteiligung in Höhe von 10.370 TEUR wieder aufgeholt werden. Des Weiteren ist auf die Ausleihung an die kanadische Tochter eine Wertberichtung von TEUR 1.500 gebildet worden.

Die Bilanz zum Stichtag 2013 entspricht der folgenden Darstellung:

AKTIVA

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in TEUR 2013 2012
Immaterielle Vermögenswerte 3.025 2.776
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände 845 0
Geschäfts- oder Firmenwert 28.849 18.920
Geleistete Anzahlungen 880 1.545
Sachanlagen 28.429 25.736
Anteile an verbundenen Unternehmen 36.338 44.763
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.087 785
Anlagevermögen 104.453 94.525
Vorräte 18.634 15.093
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.723 4.078
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4.617 8.213
Sonstige Vermögensgegenstände 2.049 1.543
Liquide Mittel 4.969 6.093
Umlaufvermögen 31.992 35.020
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 455 1.007
AKTIVA 136.900 130.552

PASSIVA

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in TEUR 2013 2012
Gezeichnetes Kapital 49.907 49.701
Kapitalrücklage 20.324 20.314
Gewinnrücklagen 1.004 1.004
Bilanzgewinn 8.245 1.004
Eigenkapital 79.480 72.023
Sonderposten 4.566 4.331
Rückstellungen 4.249 4.060
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.494 41.396
Schuldscheindarlehen 31.000 0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 97 319
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.773 2.160
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 740 585
Sonstige Verbindlichkeiten 885 5.482
Passive latente Steuern 616 196
PASSIVA 136.900 130.552

Das Eigenkapital der First Sensor AG betrug am Bilanzstichtag 79,5 Mio. Euro (i.Vj. 72,0 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 58,1 Prozent (i.Vj. 55,2 Prozent).

Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert im Wesentlichen aus der im Bilanzgewinn enthaltenen Zuschreibung auf den Buchwert der Beteiligung an der Microelectronic Packaging Dresden GmbH von TEUR 10.370.

Die liquiden Mittel betragen zum Bilanzstichtag 5,0 Mio. Euro (i.Vj. 6,1 Mio. Euro). Bezüglich der Sicherstellung der weiteren Refinanzierung wird auf die Darstellungen zum Konzern verwiesen.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft werden der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2013 von 7.241 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Vorstand geht in seiner Unternehmensplanung von einem Umsatz zwischen 55 und 60 Mio. Euro und einem EBITDA zwischen 2,5 und 3,0 Mio. Euro im nächsten Geschäftsjahr aus.

Zum Jahresende beschäftigte die First Sensor AG 361 Mitarbeiter (i.Vj. 197 Mitarbeiter). Die Verteilung auf die Einheiten ist der folgenden Darstellung zu entnehmen. Zur besseren Vergleichbarkeit sind die Werte des Vorjahres angepasst worden. Die Werte in Klammern betreffen die Mitarbeiterzahl im Vorjahresabschluss:

Anzahl der Mitarbeiter

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  2013 2012
Berlin-Oberschöneweide 146 108
Niederlassung München 83 89
Niederlassung Berlin-Weißensee 131 140 (0)
Betriebsstätte Chemnitz 1 0 (0)
Gesamt 361 337 (197)

6. ENTWICKLUNG NICHTFINANZIELLER LEISTUNGSINDIKATOREN

Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2013 waren in der First Sensor-Gruppe nahezu unverändert insgesamt 698 Mitarbeiter, gegenüber 691 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr beschäftigt. Zur besseren Aussagekraft wird von der Vorjahresdarstellung abgewichen und die Bezeichnung Vollzeitäquivalent (FTE, Full Time Equivalent) verwendet.

Projektspitzen in den Auftragslagen wurden durch Leiharbeitskräfte abgefedert. Die Anzahl aller beschäftigten Leiharbeitnehmer betrug zum Stichtag 31. Dezember 2013 15 (i.Vj. 21).

Mit -36,6 Mio. Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) im Jahr 2013 0,7 Prozent über dem Vorjahresniveau von -36,3 Mio. Euro. Nähere Informationen zur Aufgliederung der Personalkosten sind im Anhang erläutert.

Der Umsatz je Mitarbeiter reduzierte sich auf 155,5 TEUR (i.Vj. 162,0 TEUR) auf Grund der beschriebenen Produktsubstitution und der damit einhergehenden Umsatzreduktion. Die Altersstruktur der Beschäftigten ist weitgehend ausgewogen.

Der Krankenstand der First Sensor wurde erstmals 2013 unternehmensweit ermittelt und betrug 5,9 Prozent. Der Anteil weiblicher Beschäftigter hat sich erfreulicherweise von 38,2 Prozent in 2012 auf 39,3 Prozent im Berichtsjahr erhöht. Im Unternehmen verfügen mit 32 Prozent rund ein Drittel der Beschäftigten über einen akademischen Abschluss.

First Sensor unterstützt die Mitarbeiter seit vielen Jahren bei der finanziellen Sicherung ihres Lebensstandards im Ruhestand mit einem mitarbeiterfinanzierten Altersvorsorgemodell. Dieses basiert auf einer Gehaltsumwandlung und einem arbeitgeberfinanzierten Zuschuss zur privaten Altersvorsorge.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangels ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs durch eigene Ausbildung ein wichtiger Bestandteil der Personalstrategie.

Ziel ist es, durch qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Ausbildung den zukünftigen Bedarf an Facharbeitern zu decken. Dieses Ziel wird durch eine langfristige Personalplanung untersetzt. First Sensor bildet vor allem in den Berufen Mechatroniker und Industriemechaniker aus.

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte First Sensor wie im vorigen Jahr 160 TEUR. Der Personalentwicklungsbedarf im Unternehmen wird überwiegend einmal jährlich im Rahmen des Budgets mit einer Bildungsbedarfsanalyse erhoben.

Qualitätsmanagement

Im Zuge der Harmonisierung und Zusammenführung der Einheiten der First Sensor-Gruppe wurde im Bereich des Qualitätsmanagements eine einheitliche Strategie festgelegt. Nach dieser werden qualitätsrelevante Prozesse und definierte Schnittstellen im Unternehmen etabliert, um alle Erfordernisse eines funktionierenden Qualitätswesens zu erfüllen.

Die wesentlichen Erfolge daraus spiegeln sich in schlanken einheitlichen Prozessen zur Reduzierung von Mehraufwand, in klaren Schnittstellen und Verantwortlichkeiten, in einem zentralen Qualitäts-Management-System mit Kennzahlen zur Messung von Effektivität und Effizienz, einem einheitlichen Auftreten gegenüber Kunden und Lieferanten, bei der Unterstützung von Neugeschäft sowie bei der Unterstützung von Einkaufsaktivitäten im Rahmen eines Lieferantenmanagements wider.

Zurzeit sind in der First Sensor die folgenden Zertifizierungen auditiert und Richtlinien im Einsatz:

Zertifizierungen

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DIN EN ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen
DIN EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen der Luft- und Raumfahrt und Verteidigung
DIN EN ISO 14001 Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen
DIN EN ISO 13485 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen für Medizinprodukte
ISO/TS 16949 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen der Automobilindustrie

Richtlinien

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MIL-STD 883 Test Method Standard Microcircuits for Military Applications
IPCJ-STD-001 Requirements for Soldered Electrical and Electronic Assemblies
IPC A 610 Acceptability of Electronic Assemblies
DVS 2810 / 2811 DVS-Regelwerk für Drahtbonden und Prüfverfahren
DLR-RF-PS-STD-008 Requirements for Capability Approval of Monolithic Microcircuit Technologies
ESA PSS / ECSS / ESCC ESA Procedures, Standards and Specifications for Space Applications
RTCA DO 160 Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment

First Sensor hat durch die Integration der im Jahr 2011 erworbenen Sensortechnics-Gruppe den Sprung in die "Top Ten" der weltweit operierenden Spezialsensorhersteller geschafft. Das Geschäftsvolumen hat sich durch die verzögerte Substitution des Handelsgeschäfts durch Eigenprodukte leicht unterhalb der Erwartungen entwickelt. Aus der Integration erwachsen jedoch weitere strategische Optionen sowie die Möglichkeit, weitere Synergien systematisch zu heben. Die Weiterführung der begonnenen Integrationsmaßnahmen und die Optimierung der Unternehmens-, Führungs- und Controlling-Strukturen werden im Hinblick auf die Neuausrichtung in Business Units auch im laufenden Geschäftsjahr 2014 einen Schwerpunkt der Managementtätigkeit darstellen.

Durch das Erreichen einer kritischen Masse und den Ausbau der Wertschöpfungstiefe bei der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Sensorlösungen wird First Sensor für weitere Kundenkreise interessant, insbesondere bei der Vergabe von langfristigen Großaufträgen.

Die Finanzverbindlichkeiten, die zu einem großen Teil zur Finanzierung des Erwerbs der Sensortechnics-Gruppe aufgenommen wurden, konnten mit deutlich vereinfachten Rahmenbedingungen in ein Finanzierungskonzept über Schuldscheindarlehen umgewandelt werden, so dass für das operative Geschäft die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung stehen. Aus heutiger Sicht und auf Basis der Planungen für die nächsten Geschäftsjahre geht die Gesellschaft davon aus, alle Finanzverbindlichkeiten fristgerecht zu bedienen.

Die Planungen gehen von einer unveränderten gesamtwirtschaftlichen Situation ohne Störungen an den Kapitalmärkten aus.

C. NACHTRAGSBERICHT

Folgender wesentlicher Sachverhalt hat sich nach Ende des Geschäftsjahres ergeben.

Nach dem gescheiterten Versuch einer außergerichtlichen Einigung hat der Vorstand der First Sensor AG am 13. März 2014 beschlossen, Forderungen auf Schadenersatz gegen Honeywell Control Systems Ltd., Bracknell, Berkshire, Vereinigtes Königreich, gerichtlich geltend zu machen. In einem ersten Schritt wird dazu beim Landgericht München II eine Teilklage über rund 1,7 Mio. Euro eingereicht.

Die Gesamtforderungen aus Schadenersatz gegen Honeywell belaufen sich nach Einschätzung des Vorstands auf insgesamt rund 3,6 Mio. Euro.

Diese resultieren aus Ausgleichsansprüchen aufgrund der Kündigung einer Vertragshändlervereinbarung, aus Schadenersatzansprüchen aufgrund von Nichtlieferungen sowie aus Lagerbestandsrücknahmepflichten.

Die geltend gemachten Schadenersatzansprüche sind weder im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 noch in den Planzahlen enthalten.

D. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. PROGNOSEBERICHT

Prämissen und Annahmen

Die im Folgenden genannten Prognosen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2014 und stehen im Einklang mit dem Konzernabschluss und zeigen keine Veränderungen im Konsolidierungskreis oder andere wesentliche Sachverhalte, die eine andere Einschätzung der Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage begründen würden.

Die in der Vergangenheit getätigten Investitionen in die weitere Erhöhung der Effizienz der Produktionsverfahren, insbesondere am Standort Berlin-Oberschöneweide, sowie die räumliche Zusammenlegung der Bereiche Optoelektronik und MEMS führen mittelfristig zu den geplanten Synergie- und Skaleneffekten.

Es wird davon ausgegangen, dass es zu keinen Engpässen bei der Zulieferung von Materialien, Rohstoffen und Komponenten kommen wird. Weiterhin wird die qualifizierte personelle Besetzung aller wesentlichen Positionen in der First Sensor zugrunde gelegt.

Planungsprozess

Der Planungsprozess im Unternehmen vollzieht sich in mehreren Stufen. Zuerst wird auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) die Gewinn- und Verlustplanung nach HGB für den Zeitraum 2014-2016 (Dreijahresplanung) inklusive einer Umsatzplanung, Margenplanung, Personalplanung und einer auf Kostenstellen basierenden Kostenartenplanung aufgestellt. Ergänzt durch die Investitionsplanung und Finanzplanung ergibt sich die Bilanzplanung. In der zweiten Stufe werden die Einheiten konsolidiert, in eine IFRS Darstellung konvertiert und zur Konzernplanung verdichtet.

Die gleichen Umsatz- und Ergebnisprognosen der CGU fließen in die Werthaltigkeitstests der Geschäfts- und Firmenwerte im Rahmen des Jahresabschlusses ein.

Als Vorgaben werden die folgenden Wechselkurse zentral zugrunde gelegt. Weitere Zentralvorgaben gab es bei der Planung nicht.

Plan-Wechselkurse

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  2014 2015/16
USD-EUR 1,31 1,31
GBP-EUR 0,85 0,85
CAD-EUR 1,33 1,33
SEK-EUR 8,55 8,55
CNY-EUR 8,14 8,14
SGD-EUR 1,63 1,63

Entwicklung der Geschäftslage

Die von First Sensor im Portfolio gehaltenen Sensorprodukte werden zukünftig mit einer Strategie in vier wachsenden Geschäftsfeldern vertrieben:

Medical

Industrial

Mobility

E2 MS
(Electronic Engineering & Manufacturing Services)

Hierfür werden Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen werden. Zudem wird das Unternehmen den internationalen Vertrieb in Europa, Asien und Nordamerika systematisch ausbauen. Ziel ist es für First Sensor, innerhalb der nächsten fünf Jahre in allen Geschäftsfeldern zur Gruppe der Marktführer zu gehören.

Die zukünftigen Segmente von First Sensor sind bereits heute vielfach miteinander verbunden. Vor allem das Segment der Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen stellt Technologien und Knowhow für die anderen Segmente zur Verfügung. First Sensor nutzt darüber hinaus, wenn möglich, gemeinsame Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen, beispielsweise bei der Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Netzwerkes. Daraus entstehen Kostenvorteile. Unternehmensweit harmonisierte Prozesse führen zu mehr Effizienz. Die gemeinsame Dachmarke stärkt die Wahrnehmung und Akzeptanz. Große Kunden können auf Augenhöhe angesprochen werden.

Im Berichtszeitraum wurden zwei große Projekte initiiert. Zum einen wurde in der First Sensor ein Einkaufsprojekt etabliert, um die Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen mit einer Ist-Analyse aufzunehmen, die Erkenntnisse zu sichten und zu bündeln, um dann in einer zweiten Phase eine Konsolidierung der Lieferantenstruktur mit einer Optimierung der Einkaufspreise und -konditionen zu erhalten. Das zweite Projekt beschäftigte sich mit den Verkaufspreisen. Hierbei ging es vor allem darum, notwendige Preiserhöhungen gegenüber den Kunden durchzusetzen. Zusätzlich wurden nach einer Detailanalyse mit ausgewählten Kunden individuelle Preisgespräche geführt. Die Effekte aus beiden Projekten sind im Budget für das Geschäftsjahr 2014 enthalten.

Das Geschäftsjahr 2014 wird wesentlich durch die Neuausrichtung der Gesellschaft geprägt werden. Nachteilige Auswirkungen auf das operative Geschäft sind nicht ersichtlich.

Im Berichtsjahr wurde am Standort Berlin-Oberschöneweide durch den Ausbau der Fertigung auf 6-Zoll-Technologie in die Serienproduktion investiert und somit zur Steigerung der Kapazität beigetragen.

First Sensor führt im Prognosezeitraum weiterhin die bisher schon erfolgreiche Substitution von Sensoren eines Zulieferers fort, um durch die Erweiterung der Wertschöpfungskette die Ertragskraft des Unternehmens zu stärken.

Die systematische Analyse der Fertigungsstandorte im Hinblick auf Technologien und Kapazitäten und der damit verbundene Ausbau des Fertigungsstandortes in Singapur ermöglichen First Sensor eine Verbesserung des Gesamt-Kapazitätsauslastung und die Produktion in einem kostengünstigeren Umfeld.

Durch die zum Ende des Berichtsjahres erfolgte Begebung von zwei Schuldscheindarlehen von insgesamt 31 Mio. Euro stellt First Sensor die Finanzierbarkeit der Gesellschaft für den Prognosezeitraum sicher.

First Sensor verfolgt weiterhin das Ziel, mittelfristig in allen relevanten Märkten im Sensorbereich zu den Marktführern zu gehören. Der Vorstand legt dabei das Hauptaugenmerk auf profitables organisches Wachstum.

Die Prognosegenauigkeit wird in der folgenden Darstellung gezeigt:

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Quelle Umsatz EBITDA
Prognose: Steigerung des Umsatzes auf rund 120 Mio. Euro, EBITDA um mindestens 30 % (Ad hoc Mitteilung vom 5. März 2013) 110 - 120 Mio. Euro 15 - 20 Mio. Euro
Umsatzerwartung zwischen 108 und 112 Mio. Euro, EBITDA vor Integrationskosten zwischen 13 und 15 Mio. Euro (Ad Hoc Mitteilung vom 19. August 2013) 108 - 112 Mio. Euro 13 - 15 Mio. Euro

Die Abweichungen von den entsprechenden Prognosewerten sind darauf zurück zu führen, dass durch Auftragsverschiebungen von Kunden die geplanten Umsatz- und Ertragswerte nicht erreicht werden konnten.

Im Bereich der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren werden im Personalbereich und in der Entwicklung keine wesentlichen Veränderungen erwartet.

Die maßgebliche strategische Neuausrichtung im Geschäftsjahr 2014 wird verstärkt Management-Kapazitäten und Ressourcen binden. Dennoch geht der Vorstand davon aus, dass dies keinen Einfluss auf das operative Geschäft haben wird. Weiterhin sind im Berichtsjahr die Weichen für ein erfolgreiches Wachstum gestellt worden.

Das Chancen-Risiko-Profil der Gesellschaft wird als positiv eingeschätzt, so dass für den Prognosezeitraum ein Umsatzvolumen zwischen 114 - 119 Mio. Euro mit einem EBITDA zwischen 13 - 15 Mio. Euro angesetzt wird. Planmäßig wächst das Umsatzvolumen überproportional in Nordamerika mit über 80 Prozent bis 2016.

2. RISIKOBERICHT

First Sensor ist im Rahmen seiner nationalen und internationalen Geschäftstätigkeiten mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Diese sind sowohl für die First Sensor AG als auch deren wesentlichen Tochtergesellschaften (Silicon Micro Sensors GmbH, Lewicki microelectronic GmbH, Microelectronic Packaging Dresden GmbH) aufgrund deren Wertschöpfungsprozessen weitgehend identisch. Alle weltweiten Aktivitäten der First Sensor werden überwacht und gesteuert.

Der Vorstand hat hierzu ein Frühwarnsystem eingerichtet und in Form eines Risikomanagements unter folgende Risikogrundsätze gestellt:

Die Organisation der betrieblichen Abläufe unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln zu internen Kontrollsystemen unterliegt dem Prinzip der dezentralen Führung. Die Tochterfirmen, Unternehmensbereiche, Business Units bzw. Fachbereiche sind für ihre jeweils eigenen Geschäftsprozesse unter Einhaltung definierter Richtlinien und Vorgaben des Vorstandes verantwortlich. Dabei sind die jeweils betriebsinternen Vorgänge in den Unterlagen zur Prozessstandardisierung nach ISO abgebildet und stellen die Grundlage des innerbetrieblichen Handelns dar.

Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verfügt First Sensor über einen unternehmenseinheitlichen Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozess. Unterstützt wird dieser Prozess durch kontinuierliche Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie ein monatliches Reporting. Es werden die Daten zur Auftrags-, Beschäftigungs- sowie Ertrags- und Vermögenslage berichtet. Die Planungen der Tochtergesellschaften werden quartalsweise in einem Forecast zusammengefasst.

Um kumulative Risiken und Einzelrisiken prozess- und firmenübergreifend bewerten und verfolgen zu können, erfolgten im Berichtsjahr Chancen- und Risiko-Diskussionen zwischen dem Vorstand und den Verantwortlichen der entsprechenden Einheiten auf der Basis von regelmäßig stattfindenden Meetings. Risikobetrachtungen sind darüber hinaus Bestandteil des monatlichen Reporting.

Das unternehmensweite Berichts- und Kontrollsystem stellt eine zeitnahe und sachgerechte Information aller Entscheidungsträger sicher. Der Geschäftserfolg ist permanent ablesbar und Veränderungen des Geschäftsumfeldes sind frühzeitig erkennbar, um gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Das Risikomanagement wertet die entscheidenden Themenbereiche quartalsweise aus. Hierzu zählen Risiken in den Bereichen Marktrisiko, Vertriebsrisiko, Einkaufsrisiko, IT-Risiken, Liquiditätsrisiken, Wechselkursrisiken, Forderungs- und Lagerrisiken, personelle Risiken und den Status der bestehenden Versicherungen. Im Folgenden sind die wesentlichen Einzelrisiken aufgeführt.

Für First Sensor besteht im Rahmen des internationalen Wettbewerbes ein Risiko darin, dass die für das geplante Wachstum notwendigen Kapazitäten im Personalbereich nicht oder nur zu höheren Kosten als geplant bereitgestellt werden können. Das Risiko bezieht sich dabei insbesondere auf hoch qualifizierte Mitarbeiter. First Sensor begegnet diesem Risiko mit internen Personalentwicklungsprogrammen und einer langfristig orientierten Bedarfsplanung.

Auf den Absatzmärkten besteht das Risiko, dass der Wettbewerb mit technisch gleichwertigen oder überlegenen Produkten wesentliche Marktanteile gewinnt. Weiterhin kann es zu einer Zurückhaltung oder Verschiebung bei Abrufen oder Neuaufträgen von Kunden kommen, die zu einer Verschlechterung der Umsatzsituation führen. Durch verstärkte Aktivitäten eines Lieferanten, bisher an First Sensor gelieferte Produkte im Eigenvertrieb zu vermarkten und Wettbewerb aufzubauen, können Marktanteile möglicherweise nicht gehalten werden.

Bisher stark ausgeprägte Marktfokussierungen können bei nicht rechtzeitiger Kompensation auf andere Märkte zu Umsatzrückgängen führen.

Im Bereich des Absatzes besteht aus Sicht der Gesellschaft kein wesentliches Klumpenrisiko. Es erreichten nur zwei Kunden mit jeweils ca. 7 Prozent einen signifikanten Anteil am Konzernumsatz.

Im Beschaffungsbereich sind Unternehmen der First Sensor-Gruppe bei der Herstellung ihrer Produkte auf die fristgemäße Zulieferung wichtiger Materialien angewiesen. Starke Verzögerungen, Mengenabweichungen, mangelnde Verfügbarkeit oder Qualitätsmängel bei Lieferungen können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Ertragslage führen.

Im Produktionsbereich der First Sensor werden Spezialmaschinen eingesetzt, für die keine vollumfängliche Redundanz vorgehalten werden kann. Es besteht das Risiko, dass im Falle eines Spezialmaschinenausfalls Produktionsunterbrechungen eintreten können, die zu einer temporären Einschränkung der Lieferfähigkeit führen können.

Im F&E-Bereich besteht das Risiko, dass Entwicklungsprojekte von First Sensor nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen bzw. Innovationstrends nicht rechtzeitig erkannt werden. Kostengünstigere Produktionsverfahren oder Innovationen unserer Wettbewerber können die Marktposition der etablierten First Sensor-Produkte beeinträchtigen. Aufgrund der Nischenposition durch die Entwicklung kunden-individueller Spezialsensoren befindet sich die First Sensor-Gruppe in einer guten Wettbewerbsposition.

Im Bereich der Finanzierung wurden im Rahmen der Platzierung von deutschen institutionellen Investoren Schuldscheine mit Laufzeiten von drei Jahren (19,0 Mio. Euro) und fünf Jahren (12,0 Mio. Euro) gezeichnet. Der Schuldschein mit dreijähriger Laufzeit hat eine variable Verzinsung, die mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet wird. Der Schuldschein mit fünfjähriger Laufzeit hat eine feste Verzinsung. Als Finanzrelationen wurden der Verschuldungsgrad, die Eigenkapitalquote und der Zinsdeckungsgrad festgelegt.

Im Rahmen der Schuldscheindarlehen verpflichtet sich First Sensor zur Einhaltung von Finanzkennzahlen (Covenants), die regelmäßig überprüft werden und zum Jahresende die geforderten Werte erfüllen müssen.

Ein Bruch der Covenants stellt einen außerordentlichen Kündigungsgrund dar. Wenn die Kündigung nicht vollzogen wird, führt der Verstoß zu einer um einen Prozentpunkt erhöhten Zinsmarge.

Insgesamt beträgt der Stand der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Jahresende 35,8 Mio. Euro (i.Vj. 39,0 Mio. Euro). Eine stabile Ertragslage in den nächsten Jahren ist die Voraussetzung für die fristgerechte Bedienung der Finanzverbindlichkeiten. Weiterhin bestehen Risiken auf dem Kapitalmarkt, dass die Basis zur Berechnung der variablen Zinsen einen ungünstigen Verlauf annehmen kann. Hiergegen ist mit dem Abschluss von Zinssicherungsmechanismen teilweise Sorge getragen worden.

Die Entwicklung der Währungskurse hat Einfluss auf die Beschaffungs- und Verkaufsseite von First Sensor. Durch den intensiven internationalen Einkauf von Produktionsmaterialien auf dem Weltmarkt können sich durch eine starke Währungsschwankung des US-Dollars die Einkaufspreise stark verteuern. Ebenso ist durch die Währungsveränderungen des US-Dollars die Wettbewerbsfähigkeit der First Sensor Produkte beeinflusst. Bekannte Beschaffungsvolumina in fremder Währung werden mit Devisentermingeschäften abgesichert.

Um den inhaltlich notwendigen und gesetzlich vorgeschriebenen Erfordernissen des Datenschutzes gerecht zu werden, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Datenschutzbeauftragter für die gesamte Gruppe benannt. Zweck ist es, durch diese Maßnahme den Einzelnen davor zu schützen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird.

Die Aktienkursentwicklung ist maßgeblich von der Ertragskraft von First Sensor geprägt. Eine negative geschäftliche Entwicklung der Gesellschaft kann zu einer Absenkung des Kurses der First Sensor-Aktie führen, die den möglichen Finanzierungsspielraum durch Eigenkapitalmaßnahmen nachhaltig beschränkt oder First Sensor zum Gegenstand einer Übernahme machen kann.

Zusammenfassend haben sich im Berichtsjahr keine wesentlichen Veränderungen der Risikopositionen des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr ergeben.

3. CHANCENBERICHT

Neben den dargestellten Risiken gibt es eine Reihe von Chancen in der Geschäftsentwicklung, die zu einer überplanmäßigen Verbesserung der Finanz-, Vermögens- und Ertragslage führen können.

Die größte Chance für Ertragssteigerungen bietet die Neuausrichtung der First Sensor in strategische Geschäftsbereiche, um die vorhandenen Potenziale besser nutzen zu können. Hierfür werden vier Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen werden.

Zudem wird das Unternehmen den internationalen Vertrieb in Europa, Asien und Nordamerika systematisch durch die bereits bestehenden Einheiten ausbauen.

Im Produktionsbereich besteht durch die Erhöhung der Flexibilität bei der Allokation von Aufträgen auf die verschiedenen Standorte Optimierungspotenzial. Weiterhin wird aus dem Einkaufsprojekt eine deutliche Margenverbesserung erwartet.

Im Produktbereich ergeben sich Chancen durch die Möglichkeit, im Gesamtunternehmen entwickelte Sensorlösungen auf andere Branchen bzw. Kunden zu übertragen. Für das sogenannte "Cross-Selling" sind die Überschneidungen identifiziert und würden zu einer Verbesserung der Umsatzsituation führen.

First Sensor betreibt eine große Anzahl interner Entwicklungsprojekte. Je nach Fortschritt dieser Entwicklungsprojekte können Lösungen entweder früher als erwartet zur Marktreife kommen oder zusätzliche Marktpotenziale erschlossen werden.

Die erreichte kritische Umsatzgröße von First Sensor entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Entscheidungskriterium bei Auftragsvergaben, wodurch zusätzliche Aufträge gewonnen werden könnten. Damit erschließt sich First Sensor neue Kundengruppen.

Zusammenfassend haben sich im Berichtsjahr keine wesentlichen Veränderungen der Chancenpositionen des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr ergeben.

E. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN

First Sensor verwendet derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts. Dies sind Devisentermingeschäfte zur Reduzierung von Auswirkungen von Währungskursschwankungen im Rahmen von Materialeinkäufen in Fremdwährung. Nähere Einzelheiten sind dem Anhang zu entnehmen.

Weiterhin wurden zur Absicherung von Zinsrisiken im Hinblick auf die begebenen Schuldscheindarlehen Zinsswaps und -caps abgeschlossen. Detaillierte Informationen sind im Anhang aufgeführt. Adressausfallrisiken aus derivativen Finanzinstrumenten wird dadurch begegnet, dass diese ausschließlich mit namhaften Kreditinstituten abgeschlossen werden.

F. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEM

Im Folgenden werden die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowohl im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen als auch im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess beschrieben.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess und den Konzernrechnungslegungsprozess ist gesetzlich nicht definiert.

First Sensor versteht das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem als umfassendes System und lehnt sich an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (Düsseldorf) zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem (IDW PS 261 Tz. 19 f.) und zum Risikomanagementsystem (IDW PS 340, Tz. 4) an.

Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die von dem Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen), zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Unternehmen folgende Strukturen und Prozesse implementiert:

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften eingebunden.

Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Konzernrechnungslegungsprozess erachtet First Sensor solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems als wesentlich, die die Konzernbilanzierung und die Gesamtaussage des Konzernabschlusses einschließlich Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können:

Abweichungsanalysen zur Überwachung des unternehmensweiten Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und auf Ebene der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften.

Präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen der First Sensor AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Konzernabschlusses einschließlich Konzernlagebericht generieren.

Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen

G. ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN

Das gezeichnete Kapital von 49,9 Mio. Euro ist in 9,9 Mio. Stückaktien eingeteilt. Davon werden

27,33 Prozent von der dem ING Konzern, Niederlande, zuzurechnenden Alegria Beteiligungsgesellschaft mbH, München, Deutschland, und

18,89 Prozent von der Daniel Hopp, Deutschland, zuzurechnenden DAH Beteiligungs GmbH, Mannheim, Deutschland, sowie

8,27 Prozent von der der Bankhaus Lampe KG zuzurechnenden Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH gehalten.

Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Darüber hinaus bestehen keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass Arbeitnehmer am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, die ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.

Die Bestimmungen über Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über Satzungsänderungen richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften.

Neben bedingtem Kapital für die Ausgabe von Aktienoptionen zugunsten von Vorständen und Mitarbeitern besteht ein Bedingtes Kapital 2012 über insgesamt bis zu 3.800.000 Stückaktien für die Gewährung von Aktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten an die Inhaber von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen.

Der Vorstand ist ermächtigt, für die Gesellschaft eigene Aktien zu erwerben, deren Umfang 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet.

Im Falle eines Kontrollwechsels bei der First Sensor AG ist ein Maximalbetrag an Dr. Martin U. Schefter vorgesehen, falls er innerhalb von einem Monat nach dem Kontrollwechsel kündigt. Für Joachim Wimmers ist bei einem Kontrollwechsel eine limitierte Einmalzahlung vorgesehen, falls er innerhalb von zwei Monaten nach dem Kontrollwechsel kündigt.

H. SONSTIGE ERKLÄRUNGEN

Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.first-sensor.com/de/investor-relations dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

 

Berlin, 24. März 2014

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Joachim Wimmers, Finanzvorstand

KONZERNANHANG (IFRS)

DARSTELLUNG DER KONZERNVERHÄLTNISSE

Mutterunternehmen

Das Mutterunternehmen ist die First Sensor AG mit Sitz in Berlin, Peter-Behrens-Straße 15, 12459 Berlin, eingetragen im Handelsregister Berlin in der Abteilung B unter der Nummer HRB 69326. Die First Sensor AG ist im Regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment Prime Standard unter der ISIN DE0007201907 notiert.

Die First Sensor AG und ihre Tochterunternehmen, im Folgenden First Sensor als Konzernbezeichnung, sind im Bereich der Sensorherstellung sowie in der Mikrosystemtechnik tätig. Das Geschäft der Gesellschaft konzentriert sich im Wesentlichen auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von kundenspezifischen, optischen und nichtoptischen Halbleitersensoren und Sensorsystemen. Darüber hinaus entwickelt und fertigt First Sensor hochzuverlässige, kundenspezifische Hybridschaltungen und Produkte der Mikrosystemtechnik und des Advanced Packagings.

Der vorliegende Konzernabschluss wird voraussichtlich am 25. März 2014 durch den Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben werden.

Rechnungslegungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der First Sensor wurde für das Jahr 2013 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Das Geschäftsjahr der First Sensor AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Die Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung einzelne Posten zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Anhang aufgeführt. In der Darstellung können Rundungsdifferenzen zu den mathematisch exakt ergebenen Werten auftreten.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Die Bilanzstruktur wurde im Vergleich zum Vorjahr nach absteigender Fristigkeit gegliedert; darüber hinaus wurden die Posten teilweise weiter detailliert. Hierdurch wird die Darstellung der Vermögenslage optimiert.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden neue Standards, Veränderungen an bestehenden Standards sowie neue Interpretationen verabschiedet.

a. Veröffentlichte Standards und Interpretationen, die für den IFRS-Abschluss zum 31.12.2013 erstmals verpflichtend anzuwenden sind:

Änderungen von Standards:

Änderungen zu lAS 1 "Presentation of Financial Statements": Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses (Inkrafttreten 01.07.2012)

Änderungen zu IAS 12 "Income Taxes": Latente Steuern - Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte (Inkrafttreten 01.01.2013** )

Änderungen zu IAS 19 "Employee Benefits": Abschaffung der Korridormethode, Ausweis der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwandes, des Zinsaufwandes und der erwarteten Erträge aus Planvermögen (Inkrafttreten 01.01.2013)

Änderungen zu IFRS 1 "First-time adoption of international financial reporting standards": Ausgeprägte Hochinflation und Rücknahme eines festen Übergangszeitpunktes für Erstanwender (Inkrafttreten 01.01.2013)

Änderungen zu IFRS 1 "First-time adoption of international financial reporting standards": Darlehen der öffentlichen Hand (Inkrafttreten 01.01.2013)

Änderungen zu IFRS 7 "Financial Instruments: Disclosures": Angaben zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden (Inkrafttreten 01.01.2013)

Diverse Änderungen: Annual Improvement Project des IASB 2009 - 2011 (Inkrafttreten 01.01.2013)

Neue Standards:

IFRS 13 "Fair Value Measurement": Bemessung des beizulegenden Zeitwertes (Inkrafttreten 01.01.2013)

Neue Interpretationen:

IFRIC 20 "Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine": Abraumbeseitigungskosten in der Erschließungsphase einer Tagebaumiene (Inkrafttreten 01.01.2013)

b. Veröffentlichte Standards und Interpretationen, die für den IFRS-Abschluss zum 31.12.2013 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind:

Änderungen von Standards (Amendments):

Änderungen zu IAS 19 "Employee Benefits": Leistungsorientierte Pläne - Arbeitnehmerbeiträge (Inkrafttreten 01.01.2015)*

Änderungen zu IAS 27 "Separate Financial Statements": Beschränkung der Regelungen auf Einzelabschlüsse (Inkrafttreten 01.01.2014*** )

Änderungen zu IAS 28 "Investments in Associates and Joint Ventures": Zwingende Anwendung der Equity-Methode (Inkrafttreten 01.01.2014*** )

Änderungen zu IAS 32 "Financial Instruments: Presentation": Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten (Inkrafttreten 01.01.2014)

Änderungen zu IAS 36 "Impairment of Assets": Angaben zum erzielbaren Betrag bei nichtfinanziellen Vermögenswerten (Inkrafttreten 01.01.2014)*

Änderungen zu IAS 39 "Financial Instruments": Novation von Derivaten, Übertragung von Derivaten und Beibehaltung des Sicherungszusammenhangs (Inkrafttreten 01.01.2014)*

Änderungen zu IFRS 10, IFRS 12, IAS 27: Ausnahmen von der Konsolidierungspflicht für Investmentgesellschaften (Inkrafttreten 01.01.2014)*

Diverse Änderungen: Annual Improvement Project des IASB 2010 - 2012 (Inkrafttreten 01.01.2015)*

Diverse Änderungen: Annual Improvement Project des IASB 201 1 - 2013 (Inkrafttreten 01.01.2015)*

Neue Standards:

IFRS 10 "Consolidated Financial Statements": Konzernabschlüsse (Inkrafttreten 01.01.2014*** )

IFRS 11 "Joint Arrangements": Gemeinsame Vereinbarungen (Inkrafttreten 01.01.2014*** )

IFRS 12 "Disclosures of Interests in Other Entities": Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen (Inkrafttreten 01.01.2014*** )

IFRS 9 "Financial Instruments" (Inkrafttreten unbekannt)*

Neue Interpretationen:

IFRIC 21 "Levies": Bilanzielle Abbildung von staatlich erhobenen Abgaben (Inkrafttreten 01.01.2014)**

* EU-Endorsement noch nicht erfolgt.
** Verbindliche Anwendung wurde für EU-Unternehmen auf den 1. Januar 2013 verschoben.
*** Verbindliche Anwendung wurde für EU-Unternehmen auf den 1. Januar 2014 verschoben.

Zum Zeitpunkt, der in der EU verpflichtenden Anwendung der neuen Standards und Interpretationen, hat und wird die Gesellschaft diese berücksichtigen. Signifikante Auswirkungen auf Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung haben sich nicht ergeben und werden nicht erwartet. Aus den Änderungen zu IAS 19 haben sich Änderungen im Bereich der Pensionsrückstellungen ergeben; wir verweisen diesbezüglich auf Abschnitt 13. Pensionsrückstellungen. Für die Angabepflichten in den Notes ergeben sich Änderungen und Erweiterungen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die tatsächlichen Werte können zu einem späteren Zeitpunkt in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.

Wertminderung der Firmenwerte und langfristigen Vermögenswerte

First Sensor testet jährlich die Werthaltigkeit der Firmenwerte und anderer langfristiger Vermögenswerte auf Grundlage der Vorschriften des IAS 36. Basis für den Werthaltigkeitstest ist der Vergleich zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes ("carrying amount") und dem erzielbaren Betrag, der aus dem Vermögenswert bzw. der Gruppe von Vermögenswerten oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwirtschaftet werden kann. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufs kosten und Nutzungswert.

Der erzielbare Betrag wurde mit Hilfe eines DCF-Verfahrens ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des erzielbaren Betrags ist die Ertragsplanung für die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit. Weiterhin wurde als Abzinsungsfaktor der WACC berücksichtigt, der die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten einer entsprechenden "Peer Group" widerspiegelt; die Mittelzuflüsse wurden in einer Detailplanungsphase bis 2016 und danach in einem "Terminal Value" geschätzt. Die Ertragsplanung beruht im Wesentlichen auf vergangenen Erfahrungen in Verbindung mit den Erwartungen des Managements hinsichtlich der Entwicklung des relevanten Marktes. Wesentliche langfristige Vermögenswerte, die jährlich auf Werthaltigkeit getestet werden, sind die in der First Sensor-Gruppe ausgewiesenen Firmenwerte sowie die immateriellen Vermögenswerte, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden.

Aktienbasierte Vergütungen

First Sensor hat ausgewählten Mitarbeitern und Organmitgliedern aktienbasierte Vergütungen gewährt. Die Bewertung des Personalaufwandes für diese aktienbasierten Vergütungen enthält Schätzungen über die Erfüllung der mit diesen Optionen verbundenen Bedingungen sowie über Marktparameter.

2. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss der Gruppe enthält die First Sensor AG und die von ihr beherrschten Unternehmen. Die Beherrschung resultiert daraus, dass die First Sensor AG direkt oder indirekt über 50 Prozent der Stimmrechte des gezeichneten Kapitals einer Gesellschaft hält und/oder die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens derart steuern kann, dass sie von dessen Aktivitäten profitiert. Von Dritten gehaltene Anteile ohne beherrschenden Einfluss (Minderheiten) werden gesondert in der Gesamtergebnisrechnung und innerhalb des Eigenkapitals in der Konzernbilanz ausgewiesen. Der Ausweis innerhalb des Eigenkapitals erfolgt getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital. Werden Anteile ohne beherrschenden Einfluss erworben, so werden die Buchwerte des Eigenkapitals der Anteilseigner des Mutterunternehmens und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss entsprechend angepasst. Jede Differenz zwischen der Anpassung des Anteils ohne beherrschenden Einfluss und der erhaltenen bzw. gezahlten Gegenleistung wird direkt im Eigenkapital erfasst und den Anteilseignern des Mutterunternehmens zugeordnet. Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt, sofern gegenüber den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss ein entsprechender Erstattungsanspruch besteht.

Im Berichtsjahr wurden die folgenden Verschmelzungen durchgeführt:

Die ELBAU Elektronik Bauelemente GmbH Berlin mit Sitz in Berlin, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte gehalten hat, wurde mit Verschmelzungsvertrag vom 17. April 2013 mit Wirkung zum 1. Januar 2013 auf die First Sensor AG verschmolzen. Sie firmiert jetzt als First Sensor AG Niederlassung Berlin-Weißensee.

Die MEMSfab GmbH mit Sitz in Chemnitz, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte gehalten hat, wurde auf Grund des Verschmelzungsvertrages vom 27. Juni 2013 mit Nachtrag vom 30. Oktober 2013 durch Übertragung ihres Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die Gesellschaft verschmolzen.

In den Vereinigten Staaten wurde die Sensortechnics Inc. mit Sitz in Boston auf die First Sensor Inc. (frühere Pacific Silicon Sensor Inc.) mit Sitz in Westlake Village zum 25. Oktober 2013 verschmolzen.

Die folgenden Unternehmen wurden als voll konsolidierte Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen (die Beteiligungsquoten der First Sensor sind mit den bestehenden direkten oder indirekten Stimmrechten identisch):

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Unternehmen Sitz Hauptgeschäftstätigkeit Beteiligungsquote
First Sensor Technology GmbH Berlin Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von piezoresistiven Drucksensoren für alle Industriebereiche 100 %
Lewicki microelectronic GmbH Oberdischingen Herstellung und Vertrieb mikroelektronischer Bauelemente und -gruppen 100 %
Microelectronic Packaging Dresden GmbH Dresden Herstellung und Vertrieb mikroelektronischer Bauelemente und -gruppen 100 %
First Sensor Inc. (inkl. Sensortechnics Inc.) Westlake Village, USA Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Sensorsystemen und Vertrieb von Sensor-Chips 100 %
Silicon Micro Sensors GmbH Dresden Entwicklung, Produktion und Vertrieb von mikroelektronischen und -mechanischen Sensorsystemen, Komponenten, Modulen und Mikrosystemen 85 %
Elbau Singapore Pte. Ltd. Singapur Entwickler und Hersteller von Sensormodulen 100 %
Klay Instruments B. V. Dwingeloo, Niederlande Industrielösungen 100 %
Sensortechnics Ltd. Rugby, England Vertrieb von Sensormodulen 100 %
Sensortechnics Corp. Montreal, Kanada Entwicklung von Sensormodulen 100 %
Sensortechnics Scandinavia AB Kungens Kurva, Schweden Vertrieb von Sensormodulen 51 %

Konsolidierungsmethoden

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen basieren auf einheitlichen Rechnungslegungsstandards und Berichtsperioden/ -stichtagen, die mit denen des Mutterunternehmens übereinstimmen.

Konzerninterne Salden sowie Transaktionen und daraus resultierende konzerninterne Gewinne sowie Dividenden zwischen konsolidierten Gesellschaften wurden in voller Höhe eliminiert.

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet.

Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden zum großen Teil als Aufwand erfasst. Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen.

Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen finanziellen Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld darstellen, werden in Übereinstimmung mit IAS 39 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gegenleistung über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.

Wenn ein Geschäfts- oder Firmenwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet wurde und ein Geschäftsbereich dieser Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und des verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert - vor dem 31. Dezember 2008

Nach der bisher angewandten Methode für die Bilanzierung von Unternehmenserwerben galten im Vergleich zu den oben bezeichneten Anforderungen folgende abweichende Grundsätze:

Direkt dem Unternehmenserwerb zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaffungskosten dar.

Der Anteil ohne beherrschenden Einfluss (früher als Minderheitsanteil bezeichnet) wurde zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet.

Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen erfolgte eine gesonderte Erfassung einzelner Erwerbsvorgänge. Ein zusätzlich erworbener Anteil wirkte sich nicht auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus dem vorangegangenen Erwerbsvorgang aus.

Wenn der Konzern ein Unternehmen erwarb, erfolgte eine Neubeurteilung der durch das erworbene Unternehmen vom Basisvertrag getrennt bilanzierten eingebetteten Derivate zum Erwerbszeitpunkt nur dann, wenn der Unternehmenszusammenschluss zu einer Änderung der Vertragsbedingungen führte, durch die es zu einer erheblichen Änderung der Zahlungsströme kam, die sich ansonsten aus dem Vertrag ergeben hätten.

Eine bedingte Gegenleistung wurde nur dann erfasst, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung hatte, wenn mehr für einen Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen als dagegen sprach und eine verlässliche Schätzung möglich war. Nachträgliche Anpassungen der bedingten Gegenleistung wirkten sich auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus.

Unternehmenserwerbe

Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Sensortechnics Gruppe verpflichtete sich First Sensor zur Zahlung einer nachträglichen Kaufpreisrate von 4,75 Mio. Euro als Teil der Gesamtgegenleistung. Diese kam im April 2013 zur Auszahlung. Die Finanzierung erfolgte durch das bestehende Banken-Konsortium und war im Rahmen des Gesamtengagements bereits zugesagt.

Anteile an assoziierten Unternehmen

Assoziierte Unternehmen sind solche Beteiligungen, bei denen durch First Sensor ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausgeübt werden kann. Die Bilanzierung erfolgt nach der Equity-Methode. Der Geschäftswert, der sich aus der Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt ergibt, wird in den Buchwert des assoziierten Unternehmens einbezogen.

Sofern der Buchwert der Beteiligung den erzielbaren Betrag übersteigt, erfolgt eine Abschreibung auf den erzielbaren Betrag. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Die Wertminderung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile "Anteil am Gewinn assoziierter Unternehmen" ausgewiesen.

Der Anteil am Jahresüberschuss, der auf die gehaltenen Beteiligungen entfällt, wird im Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen berücksichtigt. Anteilige Verluste sowie Zwischengewinne aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen, die der Eliminierung bedürfen, werden erfolgswirksam gegen den Buchwert der Beteiligung verrechnet.

Anteile an assoziierten Unternehmen bestanden am Bilanzstichtag nicht.

Aufgegebene Geschäftsbereiche

Im Geschäftsjahr 2013 sind keine Geschäftsbereiche aufgegeben worden.

Währungsumrechnung

Die Berichtswährung der First Sensor-Gruppe ist EUR und entspricht der funktionalen Währung der Muttergesellschaft. Die Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" nach der modifizierten Stichtagsmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.

Fremdwährungstransaktionen sind bei der erstmaligen Erfassung mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs von der Fremdwährung in die funktionale Währung umzurechnen. Umrechnungsdifferenzen, die aus der Erfüllung von monetären Posten oder der Umrechnung von monetären Posten zu anderen Umrechnungskursen als dem Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung entstehen, sind als Aufwand oder Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war.

Ausländische Tochterunternehmen

Alle ausländischen, in die Konsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen der First Sensor, werden als wirtschaftlich selbständige ausländische Einheiten angesehen, da sie in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig sind. Ihre funktionalen Währungen entsprechen der jeweiligen Landeswährung. Die Bilanzen der ausländischen Tochterunternehmen werden zum Stichtagskurs mit den im Folgenden dargestellten Kursen umgerechnet:

Wechselkurse zum Stichtag

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  2013 2012
US Dollar USD 1,37910 1,31940
Britische Pfund GBP 0,83370 0,81610
Schwedische Kronen SEK 8,85910 8,58200
Singapur Dollar SGD 1,741 40 1,61110
Kanadische Dollar CAD 1,46710 1,31370

Die Gewinn- und Verlustrechnungen werden zum monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet.

Die Währungsumrechnung erfolgt grundsätzlich erfolgsneutral, d.h. alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals in der Position Währungsausgleichsposten ausgewiesen.

Liquide Mittel und Finanzmittelfonds

Liquide Mittel umfassen Barmittel, Festgeldeinlagen mit Restlaufzeiten bis zu drei Monaten und Sichteinlagen. Der Finanzmittelfonds, der in der Cashflow-Rechnung ausgewiesen wird, ist entsprechend der Zahlungsmitteldisposition der Gesellschaft definiert und ist mit den liquiden Mitteln identisch.

Beschränkt verfügbare Mittel mit Restlaufzeiten über drei Monate werden unter den Sonstigen Vermögenswerten erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich in die folgenden Kategorien eingeteilt:

vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen,

Derivate, die die Voraussetzungen des Hedge Accounting erfüllen,

Wertpapiere des Anlagevermögens.

Bei der erstmaligen Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes werden diese mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem Zeitwert der gegebenen Gegenleistung entsprechen; Transaktionskosten werden einbezogen. Die Bilanzierung der finanziellen Vermögenswerte aus dem üblichen Kauf und Verkauf erfolgt zum Handelstag.

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Nach der erstmaligen Erfassung werden die Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtung für Wertminderungen bewertet. Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung sämtlicher Disagios und Agios bei Erwerb berechnet und beinhalten sämtliche Gebühren, die ein integraler Teil des Effektivzinssatzes und der Transaktionskosten sind.

Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder wertgemindert sind sowie im Rahmen von Amortisationen.

Finanzielle Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag auf Wertminderung überprüft. Ist es wahrscheinlich, dass bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Vermögenswerten die Gesellschaft nicht alle laut Vertragsbedingungen fälligen Beträge von Darlehen oder Forderungen eintreiben kann, so wird eine Wertminderung oder Wertberichtigung auf Forderungen ergebniswirksam erfasst. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wertminderung wird ertragswirksam korrigiert, wenn die nachfolgende teilweise Werterholung (bzw. Verringerung der Wertminderung) objektiv messbar ist.

Eine Werterhöhung wird jedoch nur insoweit erfasst, als sie den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt.

Ausbuchung/ Wertminderung

Finanzielle Vermögenswerte oder ein Teil eines finanziellen Vermögenswertes werden dann ausgebucht, wenn First Sensor die Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte, aus denen der Vermögenswert besteht, verliert.

Die Bilanzierung von Derivaten, die die Voraussetzungen des Hedge Accounting erfüllen, ist im Abschnitt Derivative Finanzinstrumente erläutert.

First Sensor ermittelt am Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts vorliegt. Gibt es einen objektiven Hinweis, dass eine Wertminderung bei mit fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Krediten und Forderungen eingetreten ist, ergibt sich die Höhe des Verlustes als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes (d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Zinssatz).

Der Buchwert des Vermögenswertes ist entweder direkt oder unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos zu reduzieren. Der Verlustbetrag ist ergebniswirksam zu erfassen. First Sensor stellt zunächst fest, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen bedeutsam sind, und bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen nicht bedeutsam sind, individuell oder gemeinsam besteht. Stellt der Konzern fest, dass für einen einzeln untersuchten finanziellen Vermögenswert, sei er bedeutsam oder nicht, kein objektiver Hinweis auf Wertminderung besteht, nimmt er den Vermögenswert in eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte mit vergleichbaren Ausfallrisikoprofilen auf und untersucht sie gemeinsam auf Wertminderung. Vermögenswerte, die einzeln auf Wertminderung untersucht werden und für die eine Wertberichtigung neu bzw. weiterhin erfasst wird, werden nicht in eine gemeinsame Wertminderungsbeurteilung einbezogen.

Saldierung

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden so saldiert, dass nur der Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen wird. Dies geschieht erst dann, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird durch den am Berichtsstichtag notierten Marktpreis oder öffentlich notierten Preis (vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt.

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf keinem aktiven Markt gehandelt werden, wird unter Anwendung geeigneter Bewertungsverfahren ermittelt.

Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden und anderer Bewertungsmodelle.

Für eine Analyse der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten und weitere Einzelheiten dazu, wie Finanzinstrumente bewertet werden, wird auf den Abschnitt Derivative Finanzinstrumente verwiesen.

Die Gesellschaft geht davon aus, dass die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten im Wesentlichen deren Buchwerten entsprechen.

Das Nettoergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR -3.877 (Vorjahr TEUR -2.693).

Vorräte

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die für die Herstellung von Vorräten bestimmt sind, werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten bewertet und nicht auf einen unter ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegenden Wert abgewertet, wenn die Fertigerzeugnisse, in die sie eingehen, voraussichtlich zu den Herstellungskosten oder darüber verkauft werden können. Dabei sind noch anfallende Verkaufskosten zu berücksichtigen. Wenn jedoch ein Preisrückgang für diese Stoffe darauf hindeutet, dass die Herstellungskosten der Fertigerzeugnisse über dem Nettoveräußerungswert liegen werden, werden die Stoffe auf den Nettoveräußerungswert abgewertet.

Unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse sind zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren Marktwert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkten Personalkosten, Materialkosten und den zurechenbaren Anteil der Produktionsgemeinkosten. Sie werden auf Basis einer Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung ermittelt. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Veraltete Artikel und solche mit geringem Umschlag werden angemessen wertberichtigt.

Auf Grund von produktionsspezifischen Besonderheiten findet am Standort Berlin-Weißensee für Entwicklungsaufträge ein retrogrades Bewertungsverfahren Anwendung. Dabei werden auftragsbezogene Veräußerungserlöse zu Grunde gelegt, von denen die durchschnittlich realisierte Rohmarge, Abschläge für den Fertigstellungsgrad, der zu erwartende Ausschuss sowie Vertriebskosten abgezogen werden.

Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert.

Fremdkapitalzinsen, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, werden aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Fremdkapitalzinsen aktiviert. Bei Abgängen des Sachanlagevermögens werden die historischen Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein Gewinn oder Verlust aus dem Anlageabgang erfolgswirksam erfasst.

Die Abschreibungen werden planmäßig entsprechend der linearen Methode über folgende Nutzungsdauern vorgenommen:

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Gebäude 25 - 33 Jahre
Aktivierungen durch Unternehmenserwerbe 5 - 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 - 14 Jahre

Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden regelmäßig überprüft, um eine Übereinstimmung des wirtschaftlichen Nutzens mit der Abschreibungsdauer zu gewährleisten.

Anlagen im Bau werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert und ab Fertigstellung und Inbetriebnahme abgeschrieben. Die Herstellungskosten beinhalten die produktionsbezogenen Vollkosten. Darin enthalten sind Fertigungseinzelkosten und Fertigungsgemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Errichtung der Anlagen durch die erbrachten Arbeitsleistungen der eigenen Mitarbeiter verursacht wurden.

Immaterielle Vermögenswerte

First Sensor aktiviert immaterielle Vermögenswerte,

wenn sich der Vermögenswert auf Grund von in der Vergangenheit liegenden Ereignissen im wirtschaftlichen Eigentum der Gesellschaft befindet und

wenn anzunehmen ist, dass ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus diesem Vermögenswert dem Unternehmen zufließt, sowie

wenn die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig gemessen werden können.

Diese Vorgehensweise findet Anwendung, wenn ein immaterieller Vermögenswert extern erworben wird. Intern erstellte immaterielle Vermögenswerte werden bei Vorliegen aller Voraussetzungen des IAS 38.57 in Höhe der angefallenen, direkt zurechenbaren Entwicklungskosten angesetzt. Gemeinkosten, die bei der Erzeugung des Vermögenswerts notwendigerweise anfallen und die dem Vermögenswert direkt zugeordnet werden können, werden ebenfalls aktiviert. Die Aktivierung der Kosten endet, wenn das Produkt fertig gestellt und allgemein freigegeben ist.

Voraussetzung zur Aktivierung der Entwicklungskosten sind gemäß IAS 38.57 die folgenden sechs Anforderungen, die in den vorliegenden Fällen vollständig erfüllt sind:

Technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Vermögenswertes, damit dieser zur internen Nutzung und/oder zum Verkauf zur Verfügung steht, ist gegeben.

Die Absicht besteht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen, zu nutzen oder zu verkaufen.

Die Fähigkeit besteht, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.

Der Nachweis des voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzens liegt vor.

Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.

Die Fähigkeit der Gesellschaft, die dem Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig zu bewerten, ist gegeben.

Des Weiteren werden erworbene Entwicklungen (Fertigungs-Knowhow) als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, sofern diese verlässlich bewertet werden können und Kontrolle über die Verwertung der Ergebnisse dieser Entwicklungsprojekte besteht.

Abnutzbare immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen erfasst. Nicht abnutzbare immaterielle Vermögenswerte (Firmenwerte) werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Nach IAS 38 werden abnutzbare immaterielle Vermögenswerte einheitlich über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Abschreibungszeitraum beginnt, sobald der Vermögenswert genutzt werden kann. Abschreibungszeitraum und -plan werden jährlich am Ende eines Geschäftsjahres überprüft.

(a) Software

Software wird mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und als ein immaterieller Vermögenswert ausgewiesen, sofern diese Kosten kein integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von drei bzw. vier Jahren linear abgeschrieben.

(b) Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns ergeben.

Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, wird jährlich der erzielbare Betrag für die zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU), zu welcher der Firmenwert gehört, ermittelt. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, so wird eine Wertberichtigung vorgenommen. Liegt der erzielbare Wert nur um 10 Prozent über dem Buchwert, wird über eine Sensitivitätsrechnung ein theoretisches Wertberichtigungspotential ermittelt. Hierzu wird sowohl das zugrunde gelegte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 10 Prozent reduziert, als auch der risikolose Basiszinssatz um 1 Prozentpunkt angehoben und die Auswirkungen auf den aktivierten Firmenwert ermittelt.

(c) Forschungs- und Entwicklungskosten

Aufwand aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wird in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der er entstanden ist, es sei denn die Voraussetzungen des IAS 38.57 können im Fall von Entwicklungsaufwendungen nachgewiesen werden.

(d) Entwicklungen

First Sensor hat im Rahmen eines Unternehmenserwerbs Entwicklungsleistungen erworben. Diese werden über 20 Jahre planmäßig abgeschrieben. Abschreibungen werden planmäßig vorgenommen, wenn die Vermarktung der Entwicklung beginnt.

(e) Marken

Im Rahmen des Erwerbs der Sensortechnics-Gruppe wurden identifizierte Vermögenswerte in Form von Marken erworben. Die Klay-Marke wird nicht planmäßig abgeschrieben, da keine definierte Nutzungsdauer existiert. Die Sensortechnics-Marke wird über eine Nutzungsdauer von 7 Jahren seit Anfang 2012 abgeschrieben.

(f) Kundenstamm

Durch den Erwerb der Sensortechnics-Gruppe wurden Kundenstämme erworben und als immaterielle Vermögenswerte bilanziert. Die Abschreibung der Kundenstämme erfolgt planmäßig linear über eine erwartete Nutzungsdauer von 6 bis 10 Jahren.

(g) Auftragsbestand

First Sensor hat im Rahmen des Erwerbs der Sensortechnics-Gruppe Auftragsbestände erworben und als immaterielle Vermögenswerte bilanziert. Die Abschreibung des Auftragsbestandes erfolgte entsprechend dem erwarteten vertraglichen Abbau bis Ende 2013.

(h) Wertminderung von langfristigen Vermögenswerten

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden im Hinblick auf eine mögliche Wertminderung immer dann geprüft, wenn auf Grund von Ereignissen oder Änderungen der äußeren Umstände Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der für den Vermögenswert am Abschlussstichtag erzielbare Wert dauerhaft unter seinem Buchwert liegt, oder wenn eine jährliche Überprüfung auf Wertminderung erforderlich ist (Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht genutzt werden). Sofern der Buchwert eines Vermögenswertes den niedrigeren beizulegenden Wert übersteigt, wird bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt worden sind, eine Wertminderung erfasst. Der erzielbare Wert ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten entspricht dem durch einen Verkauf des Vermögenswertes in einer marktüblichen Transaktion zwischen sachverständigen Parteien erzielbaren Betrag.

Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der dauerhaften Nutzung eines Vermögenswertes und seiner Veräußerung am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu schätzen oder, falls dies nicht möglich ist, für die kleinste identifizierbare Cash generierende Einheit.

Rückstellungen

Rückstellungen werden in Übereinstimmung mit IAS 37 für Verpflichtungen ausgewiesen, die ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe nach ungewiss sind. Eine Rückstellung ist ausschließlich dann anzusetzen, wenn

der Gesellschaft aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) entstanden ist,

es wahrscheinlich ist (d.h. mehr dafür als dagegen spricht), dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist und

eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der zum Bilanzstichtag bestehenden Verpflichtung dar, d.h. der Betrag, den das Unternehmen bei zuverlässiger Betrachtung zur Erfüllung der Verpflichtung am Bilanzstichtag oder zu ihrer Übertragung auf eine dritte Partei an diesem Tag zahlen müsste.

Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwendungen erfasst.

Als Eventualschulden werden im Anhang die Verbindlichkeiten ausgewiesen, die aus einer möglichen Verpflichtung auf Grund eines vergangenen Ereignisses resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die nicht vollständig in der Kontrolle des Unternehmens stehen. Eventualschulden können auch aus einer gegenwärtigen Verpflichtung entstehen, die auf vergangenen Ereignissen beruht, jedoch nicht erfasst wurde, weil:

der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen mit der Erfüllung dieser Verpflichtung nicht wahrscheinlich ist; oder

die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann.

Wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen für die Gesellschaft gering ist, wird keine Eventualschuld offen gelegt.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden in die folgenden Kategorien eingeteilt:

zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten und

sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Die im Konzernabschluss der First Sensor ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten wurden als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert.

Bei der erstmaligen Erfassung einer finanziellen Verbindlichkeit werden diese mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem Zeitwert der gegebenen Gegenleistung entsprechen; Transaktionskosten werden mit einbezogen. Nach der erstmaligen Erfassung werden verzinsliche Darlehen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden im Rahmen der Amortisation mittels der Effektivzinsmethode sowie im Fall der Ausbuchung erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden nicht mehr ausgewiesen, wenn diese getilgt sind, das heißt, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Leistungen an Arbeitnehmer

Beitragsorientierte Pläne

Es bestehen für Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer sowie leitende Mitarbeiter beitragsorientierte Pläne. Es handelt sich um Versorgungszusagen einer überbetrieblichen Unterstützungskasse. Die Gesellschaft zahlt festgelegte monatliche Beiträge an die Unterstützungskasse. Von dem Konzern aufgewendete Beiträge für beitragsorientierte Pläne werden in dem Jahr, auf das sie sich beziehen, ergebniswirksam verrechnet. Gleiches gilt für den Aufwand aus staatlichen Rentenversicherungen.

Aktienoptionen

Durch einen Aktienoptionsplan ist die Möglichkeit geschaffen, ausgewählte Mitarbeiter, d.h. Vorstand, Geschäftsführungen und Mitarbeiter von First Sensor, mittel- und langfristig an dem künftigen Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.

Die Erfassung der aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt über den Zeitraum, in dem die Ausübungs- bzw. Leistungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d.h. dem Zeitpunkt, an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die an jedem Bilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Der Betrag, der in Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird, reflektiert die Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Für Vergütungsrechte, die nicht ausübbar werden, wird kein Aufwand erfasst. Hiervon ausgenommen sind Vergütungsrechte, für deren Ausübbarkeit bestimmte Marktbedingungen erfüllt sein müssen. Diese werden unabhängig davon, ob die Marktbedingungen erfüllt sind, als ausübbar betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungsbedingungen erfüllt sind.

Der verwässernde Effekt der ausstehenden Aktienoptionen wird bei der Berechnung der Ergebnisse je Aktie als zusätzliche Verwässerung berücksichtigt (zu Einzelheiten siehe Anhang 27. Ergebnis je Aktie).

Pensionsrückstellungen

Mit einem zwischenzeitlich ausgeschiedenen Geschäftsführer wurden Pensionszahlungen vereinbart. Der Barwert der Pensionszusage wurde zurückgestellt.

Die jährlichen Pensionszahlungen werden als Verbrauch der Rückstellung dargestellt.

Die Berechnung erfolgt anhand eines versicherungsmathematischen Gutachtens.

Die Änderungen des IAS 19 zum 1. Januar 2013 wurden umgesetzt und die Vergleichsangaben zum 31. Dezember 2012 wurden angepasst. Eine Anpassung zum 1. Januar 2012 war nicht notwendig. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sind bei dieser Umstellung ergebnisneutral gegen das Eigenkapital zu buchen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert, werden in der Konzernbilanz als abgegrenzte Investitionszuschüsse und -zulagen dargestellt. Dieser wird über die erwartete Nutzungsdauer des betreffenden Vermögenswerts in gleichen jährlichen Raten erfolgswirksam aufgelöst.

Umsatzrealisierung

Umsätze werden in Übereinstimmung mit IAS 18 realisiert, wenn die folgenden Bedingungen kumulativ erfüllt sind:

First Sensor hat die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übertragen.

Es verbleibt weder ein fortdauerndes Verfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem wirtschaftlichen Eigentum verbunden ist, noch eine wirksame Beherrschung über die verkauften Gegenstände und Rechte.

Die Höhe der Erlöse kann verlässlich bestimmt werden.

Es ist hinreichend wahrscheinlich, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird.

Die in Zusammenhang mit dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten können verlässlich bestimmt werden.

In Übereinstimmung mit dem in IAS 18 beschriebenen Prinzip der Periodenabgrenzung werden Erträge und Aufwendungen, die sich auf dieselbe Transaktion oder dasselbe sonstige Ereignis beziehen, gleichzeitig erfasst.

Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge werden erfasst, wenn der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion verlässlich bestimmbar und während der Betriebsperiode zugeflossen ist.

Zinserträge

Zinsen werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswertes erfasst.

Dividenden

Erträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

Steuern

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zu Grunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.

Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst.

Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:

Die latente Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Perioden-noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, darf nicht angesetzt werden.

Die latente Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, darf nicht angesetzt werden, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzter steuerlicher Verlustvorträge und nicht genutzter Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet werden können. Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:

Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, werden nicht angesetzt.

Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures im Zusammenhang stehen, werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden und ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verrechnet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird am Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang abgeschrieben, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, mit dem der latente Steueranspruch zumindest teilweise verrechnet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruches ermöglicht.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zu Grunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig sind. Zukünftige Steuersatzänderungen sind zum Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens gegeben sind. Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn ein einklagbarer Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjektes beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.

Umsatzsteuer

Umsatzerlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Umsatzsteuer erfasst, mit Ausnahme folgender Fälle:

Wenn die beim Kauf von Vermögenswerten oder Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer nicht von der Steuerbehörde eingefordert werden kann, wird die Umsatzsteuer als Teil der Herstellungskosten des Vermögenswertes bzw. als Teil der Aufwendungen erfasst.

Forderungen und Schulden werden mitsamt dem darin enthaltenen Umsatzsteuerbetrag angesetzt.

Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde erstattet oder an diese abgeführt wird, wird in der Konzernbilanz unter sonstigen Vermögenswerten bzw. Schulden erfasst.

Leasingverhältnisse

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt.

Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand auf den Konzern übertragen werden, führen zur Aktivierung des Leasinggegenstands zum Zeitpunkt des Abschlusses des Leasingverhältnisses. Der Leasinggegenstand wird mit seinem beizulegenden Zeitwert oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, angesetzt. Leasingzahlungen werden derart in Finanzaufwendungen und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt, dass über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Leasingschuld entsteht. Finanzaufwendungen werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, so werden die aktivierten Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben.

Leasingzahlungen für Operating-Leasingverhältnisse werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Ausfall- und Liquiditätsrisiko

First Sensor trägt dafür Sorge, dass genügend Zahlungsmittel und Kreditlinien zur Verfügung stehen, um die finanziellen Verpflichtungen zu jeder Zeit erfüllen zu können. Ausfallrisiken bzw. das Risiko, dass ein Vertragspartner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, werden mittels Verwendung von Kreditzusagen, Kreditlinien und Kontrollverfahren gesteuert. Sofern angemessen, beschafft sich das Unternehmen Sicherheiten in Form von Rechten an Wertpapieren oder vereinbart Rahmen-Kompensationsabkommen.

Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Bilanz aktivierten Beträgen der finanziellen Vermögenswerte.

Wechselkursrisiko

Da die Konzerngesellschaften überwiegend Geschäfte tätigen, die in EUR abgeschlossen sind, besteht kein erhebliches Wechselkursrisiko. Entsprechende Sicherungsgeschäfte werden nur vereinzelt getätigt. Fremdwährungsrisiken werden durch die selbstständige operative Tätigkeit der First Sensor Inc. und der Elbau Singapore Pte. Ltd. reduziert.

Zinsrisiken und Hedging

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einem variablen Zinssatz. Diesem Risiko wird weitgehend durch die Aufnahme von Festsatzdarlehen oder im Fall von variablen Darlehen durch den Abschluss von derivativen Finanzinstrumenten (Zinsswaps und Zinscaps) entgegengewirkt.

Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Sie werden als Vermögenswerte ausgewiesen, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.

Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung erfüllen, werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Der beizulegende Zeitwert der Zinsswap-Kontrakte wird unter Bezugnahme auf die Marktwerte ähnlicher Instrumente ermittelt.

First Sensor nutzte zum 31. Dezember 2013 Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken ("Cashflow-Hedge"). Diese wurden, unter Berücksichtigung der strengen Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen, wie folgt bilanziert:

Der effektive Teil des Gewinns oder Verlustes aus einem Sicherungsinstrument wird direkt im Eigenkapital erfasst, während der ineffektive Teil sofort erfolgswirksam erfasst wird.

Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder wenn ein erwarteter Verkauf durchgeführt wird.

Resultiert eine Absicherung im Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswerts oder einer nichtfinanziellen Schuld, so werden die im Eigenkapital erfassten Beträge Teil der Anschaffungskosten im Zugangszeitpunkt des nicht-finanziellen Vermögenswerts bzw. der nicht-finanziellen Schuld.

Wird mit dem Eintritt der vorgesehenen Transaktion oder der festen Verpflichtung nicht länger gerechnet, werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft oder veräußert, beendet oder ausgeübt wird, ohne dass ein Ersatz oder ein Überrollen des Sicherungsinstruments in ein anderes Sicherungsinstrument erfolgt, verbleiben die bislang im Eigenkapital erfassten Beträge solange als gesonderter Posten im Eigenkapital, bis die vorgesehene Transaktion oder feste Verpflichtung eingetreten ist. Das Gleiche gilt, wenn festgestellt wird, dass das Sicherungsinstrument nicht mehr die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung erfüllt.

3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

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in TEUR Auftragsbestand Konzessionen, Lizenzen und ähnliches Geschäfts- und Firmenwert Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Kundenstamm/ Marke Geleistete Anzahlungen
Anschaffungskosten            
1. Januar 2012 1.452 3.873 39.602 8.327 24.075 637
Zugänge 0 740 0 1.708 0 398
Abgänge 0 -230 -490 0 0 0
Umbuchungen 0 6.210 0 -6.843 0 511
Währungsdifferenzen 0 -4 0 0 0 0
31. Dezember 2012 1.452 10.589 39.112 3.192 24.075 1.546
Kumulierte Abschreibungen            
1. Januar 2012 464 1.305 9.296 5.873 556 0
Abschreibungen 908 509 0 161 2.327 0
Umbuchungen 0 5.965 0 -5.965 0 0
31. Dezember 2012 1.372 7.779 9.296 69 2.883 0
Buchwert 1. Januar 2012 988 2.568 30.306 2.454 23.519 637
Buchwert 31. Dezember 2012 80 2.810 29.816 3.123 21.192 1.546
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in TEUR 2012
Anschaffungskosten  
1. Januar 2012 77.966
Zugänge 2.846
Abgänge -720
Umbuchungen -122
Währungsdifferenzen -4
31. Dezember 2012 79.966
Kumulierte Abschreibungen  
1. Januar 2012 17.494
Abschreibungen 3.905
Umbuchungen 0
31. Dezember 2012 21.399
Buchwert 1. Januar 2012 60.472
Buchwert 31. Dezember 2012 58.567
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in TEUR Auftragsbestand Konzessionen, Lizenzen und ähnliches Geschäfts- und Firmenwert Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Kundenstamm/ Marke Geleistete Anzahlungen
Anschaffungskosten            
1. Januar 2013 1.452 10.589 39.112 3.192 24.075 1.546
Zugänge 0 145 0 934 0 353
Abgänge 0 -152 0 -36 0 -29
Umbuchungen 0 1.065 0 -1.009 0 -990
Währungsdifferenzen 0 -89 0 -3 0 0
31. Dezember 2013 1.452 11.558 39.112 3.078 24.075 880
Kumulierte Abschreibungen            
1. Januar 2013 1.372 7.779 9.296 69 2.883 0
Abschreibungen 80 637 0 134 2.399 0
Abgänge 0 -116 0 0 0 0
31. Dezember 2013 1.452 8.300 9.296 203 5.282 0
Buchwert 1. Januar 2013 80 2.810 29.816 3.123 21.192 1.546
Buchwert 31. Dezember 2013 0 3.258 29.816 2.875 18.793 880
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in TEUR 2013
Anschaffungskosten  
1. Januar 2013 79.966
Zugänge 1.432
Abgänge -217
Umbuchungen -934
Währungsdifferenzen -92
31. Dezember 2013 80.1 55
Kumulierte Abschreibungen  
1. Januar 2013 21.399
Abschreibungen 3.250
Abgänge -116
31. Dezember 2013 24.533
Buchwert 1. Januar 2013 58.567
Buchwert 31. Dezember 2013 55.622

Die im Rahmen des Jahresabschlusses vorgenommenen Umbuchungen betreffen die Umgliederung einer Anzahlung zum Sachanlagevermögen. Immaterielle Vermögenswerte waren zum Bilanzstichtag weder als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet noch anderweitig verfügungsbeschränkt.

Marken

Im Rahmen des Erwerbs von 100 Prozent der Geschäftsanteile an der Sensortechnics-Gruppe in 2011 wurden erworbene Marken wie folgt als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Es wird der Buchwert dem Vorjahreswert gegenübergestellt:

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in TEUR 2013 2012
Marke Sensortechnics 531 638
Marke ELBAU 429 500
Marke Klay Instruments 797 797
Gesamt 1.757 1.935

Mit Ausnahme der Marke Klay Instruments, die nicht abgeschrieben wird, werden die übrigen Marken über 7 Jahre abgeschrieben.

Kundenstamm

Im Rahmen des Erwerbs von sämtlichen Geschäftsanteilen an der Sensortechnics-Gruppe in 2011 wurden erworbene Kundenstämme als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. In der Tabelle sind die jeweiligen Buchwerte aufgeführt. Die Kundenstämme werden linear über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 6 bis 10 Jahren abgeschrieben. Der Abschreibungsbetrag in 2013 belief sich auf TEUR 2.221 (i.Vj. TEUR 2.221).

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in TEUR 2013 2012
Sensortechnics Customized 7.376 8.328
Sensortechnics Distributed 164 208
First Sensor AG Niederlassung Berlin-Weißensee (vormals: ELBAU) 6.624 7.479
Klay Instruments B.V. 2.872 3.242
Gesamt 17.036 19.257

Auftragsbestand

Im Rahmen des Erwerbs der Sensortechnics-Gruppe in 2011 wurden Auftragsbestände als immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern wurden zwischen 2 und 4 Jahren definiert. Der Abschreibungsbetrag in 2013 belief sich auf TEUR 80 (i.Vj. TEUR 908), so dass die ursprünglichen Ansätze mit Ende des Berichtsjahres vollständig abgeschrieben sind. Die Buchwerte sind im Folgenden dargestellt:

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in TEUR 2013 2012
Sensortechnics Customized 0 5
Sensortechnics Distributed 0 12
ELBAU 0 63
Gesamt 0 80

Entwicklungsleistungen

Die im Rahmen des Unternehmenserwerbs der Microelectronic Packaging Dresden GmbH bilanzierten Entwicklungsleistungen werden planmäßig über 20 Jahre mit dem Beginn ihrer Vermarktung abgeschrieben. Der in 2013 wirksame Abschreibungsbetrag belief sich auf TEUR 23 (i.Vj. TEUR 23). Der Restbuchwert zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 298.

Im Rahmen des Erwerbs der First Sensor Technology GmbH wurden TEUR 672 immaterielle Vermögenswerte angesetzt, die von der Gesellschaft selbst erstellte Entwicklungen und Technologien betreffen.

4. SELBSTERSTELLTE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Im Zusammenhang mit Entwicklungen für neue Produkte und Technologien werden in der First Sensor selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Hierbei wird von einer späteren Nutzung mit entsprechenden Rückflüssen ausgegangen. Zum Bilanzstichtag wurden Buchwerte von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten von TEUR 2.875 (i.Vj. TEUR 3.123) ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurden hierauf planmäßige Abschreibungen von TEUR 134 (i.Vj. TEUR 161) gebildet und in den Abschreibungen gezeigt.

5. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

Die Firmenwerte zum 31. Dezember 2013 verteilen sich auf die folgenden Unternehmen:

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in TEUR 2013 2012
Lewicki microelectronic GmbH 1.846 1.846
First Sensor Technology GmbH 1.125 1.125
Ehemalige Sensortechnics-Gruppe 26.390 26.390
MEMSfab GmbH 455 455
Gesamt 29.816 29.816

Zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte wurde der Nutzungswert der Einheit berechnet und dem Buchwert gegenüber gestellt. Liegt der Buchwert über dem Nutzungswert, so erfolgt eine Wertberichtigung. Der Nutzungswert ergibt sich aus den mit dem WACC abgezinsten operativen Cashflows der Planungsperiode. Eine indikative Kontrolle wurde mit Hilfe des Ertragswertverfahrens durchgeführt. Als Parameter für den Impairment Test wurden die folgenden Basisannahmen getroffen:

Annahmen Impairment Test

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  2013 2012
Risikoloser Basiszinssatz 2,75 % 2,25 %
Marktrisikoprämie 6,25 % 6,0 %
Betafaktor 1,1 1,23
Fremdkapitalzinssatz vor Steuern 5,0 % 4,03 %

Lewicki microelectronic GmbH

Aus dem Erwerb aller Geschäftsanteile an der Lewicki microelectronic GmbH im Jahr 2000 weist First Sensor einen Geschäfts- und Firmenwert von TEUR 1.846 aus. Gemäß IAS 36 wurde zum 31. Dezember 2013 eine Überprüfung des Firmenwertes der Gesellschaft auf eine mögliche Wertminderung auf Basis des Nutzungswertes unter Berücksichtigung folgender Annahmen durchgeführt:

Ausgehend vom Jahr 2013 werden leicht steigende Umsätze bis 2016 erwartet.

Für die Planungsgrößen des Jahres 2017 (Terminal Value) wurde eine Wachstumsrate von 1 Prozent unterstellt.

Der Abzinsungsfaktor, basierend auf der WACC Methode, berechnet sich zu 9,63 Prozent nach Steuern (i.Vj. 8,44 Prozent) und 14,07 Prozent vor Steuern (i.Vj. 11,31 Prozent).

Aus dem Impairment Test ergab sich wie im Vorjahr keine Wertminderung zum Abschlussstichtag. Der Vorstand setzt bei seinen Annahmen hinsichtlich der Prognosen, die der Ermittlung des Nutzungswertes zu Grunde liegen, Erfahrungen der Vergangenheit als Grundlage an.

First Sensor Technology GmbH

First Sensor erwarb im Geschäftsjahr 2010 sämtliche Geschäftsanteile an der First Sensor Technology GmbH. Aus diesem Erwerb resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert von TEUR 1.125. Gemäß IAS 36 wurde zum 31. Dezember 2013 eine Überprüfung des Firmenwertes der Gesellschaft auf eine mögliche Wertminderung auf Basis des Nutzungswertes unter Berücksichtigung folgender Annahmen durchgeführt:

Ausgehend vom Jahr 2013 werden leicht steigende Umsätze bis 2016 erwartet.

Für die Planungsgrößen des Jahres 2017 (Terminal Value) wurde eine Wachstumsrate von 1 Prozent unterstellt.

Der Abzinsungsfaktor, basierend auf der WACC Methode, berechnet sich zu 9,54 Prozent nach Steuern (i.Vj. 8,44 Prozent) und 13,94 Prozent vor Steuern (i.Vj. 11,31 Prozent).

Eine notwendige Wertminderung ergab sich zum Abschlussstichtag nicht.

Sensortechnics-Gruppe

First Sensor erwarb im Geschäftsjahr 2011 sämtliche Geschäftsanteile an der Sensortechnics-Gruppe. Aus diesem Erwerb resultierte ein Firmenwert von TEUR 26.390. Gemäß IAS 36 wurde zum 31. Dezember 2013 eine Überprüfung des Firmenwertes der Sensortechnics-Gruppe auf eine mögliche Wertminderung auf Basis des Nutzungswerts unter Berücksichtigung folgender Annahmen durchgeführt:

Ausgehend vom Jahr 2013 werden leicht steigende Umsätze bis 2016 erwartet.

Für die Planungsgrößen des Jahres 2017 (Terminal Value) wurde eine Wachstumsrate von 1 Prozent unterstellt.

Abzinsungsfaktor basierend auf der WACC-Methode von 9,62 Prozent nach Steuern (i.Vj. 8,44 Prozent) und 14,06 Prozent vor Steuern (i.Vj. 11,31 Prozent).

Eine notwendige Wertminderung ergab sich aus diesen Betrachtungen im Geschäftsjahr 2013 nicht. Der ermittelte erzielbare Wert liegt jedoch nicht wesentlich über dem Buchwertansatz, so dass eine Sensitivitätsrechnung durchgeführt wurde, um die Auswirkungen eines um 10 Prozent reduzierten Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (EBIT) sowie eines um einen Prozentpunkt erhöhten risikolosen Basiszinssatzes zu ermitteln. Bei einer Ergebnisverschlechterung um 10 Prozent, würde sich ein Abwertungsbedarf von 3,4 Mio. Euro ergeben; bei einem um 1 Prozentpunkt erhöhten risikolosen Basiszinssatz, würde sich eine Wertberichtigung von 3,7 Mio. Euro ergeben. Der Vorstand setzt bei seinen Annahmen hinsichtlich der Prognosen, die der Ermittlung des Nutzungswertes zu Grunde liegen, ausführliche Planungsgespräche und Erfahrungen aus der Vergangenheit als Grundlage an und geht von keiner Wertminderung im Geschäftsjahr 2014 aus.

MEMSfab GmbH

First Sensor erwarb im Geschäftsjahr 2011 sämtliche Geschäftsanteile an der MEMSfab GmbH. Auf Grund des Verschmelzungsvertrages vom 27. Juni 201 3 mit Nachtrag vom 30. Oktober 2013 wurde die Gesellschaft unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die First Sensor AG verschmolzen.

Die Verschmelzung hat keinen Einfluss auf den Firmenwert von TEUR 455 (i.Vj. TEUR 455). Der Firmenwert resultiert im Wesentlichen aus den erwarteten Synergien aus dem Unternehmenserwerb, die sukzessive gehoben werden.

6. SACHANLAGEN

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in TEUR Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau 2012
Anschaffungskosten          
1. Januar 2012 17.479 31.533 5.744 3.223 57.979
Zugänge 636 1.910 850 2.990 6.386
Abgänge 0 -22 -117 -134 -273
Umbuchungen 774 3.648 409 -4.709 122
Währungsdifferenzen 20 55 -5 2 72
31. Dezember 2012 18.909 37.124 6.881 1.372 64.286
Kumulierte Abschreibungen          
1. Januar 2012 3.059 13.061 2.712 5 18.837
Abschreibungen 699 3.743 1.156 38 5.636
Abgänge 0 -111 -96 0 -207
Währungsdifferenzen 0 -1 -6 0 -7
31. Dezember 2012 3.758 16.692 3.766 43 24.259
Buchwert 1. Januar 2012 14.420 18.472 3.032 3.218 39.142
Buchwert 31. Dezember 2012 15.151 20.432 3.115 1.329 40.027
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in TEUR Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau 2013
Anschaffungskosten          
1. Januar 2013 18.909 37.124 6.881 1.372 64.286
Zugänge 23 1.363 565 378 2.329
Abgänge 0 -857 -169 0 -1.026
Umbuchungen 0 1.475 61 -602 934
Währungsdifferenzen -34 -102 -21 0 -157
31. Dezember 2013 18.898 39.003 7.317 1.148 66.366
Kumulierte Abschreibungen          
1. Januar 2013 3.758 16.692 3.766 43 24.259
Abschreibungen 711 3.796 1.060 5 5.572
Abgänge 0 -762 -165 0 -927
Währungsdifferenzen -11 -43 -12 0 -66
31. Dezember 2013 4.458 19.683 4.649 48 28.838
Buchwert 1. Januar 2013 15.151 20.432 3.115 1.329 40.027
Buchwert 31. Dezember 2013 14.440 19.320 2.668 1.100 37.528

Sachanlagen im Buchwert von TEUR 5.832 waren zum Bilanzstichtag als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet oder anderweitig verfügungsbeschränkt.

7. VORRÄTE

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in TEUR 2013 2012
Fertige Erzeugnisse und Waren 9.881 12.978
Unfertige Erzeugnisse 9.220 8.146
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 10.515 9.966
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 149 60
Gesamt 29.765 31.150

Die Wertminderung von Vorräten, die als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf TEUR 1.404 (i.Vj. TEUR 1.001). Dieser Aufwand wurde unter Materialaufwand bzw. Bestandsveränderungen ausgewiesen.

Sicherungsübereignete Vorräte bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 3.852 (i.Vj. TEUR 20.518).

8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

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in TEUR 2013 2012
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.711 12.966
Abzüglich Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen -134 -126
Gesamt 6.577 12.840

Die Reduzierung des Forderungsbestandes resultiert im Wesentlichen aus dem im Berichtsjahr eingeführten echten Factoring in einzelnen Konzerngesellschaften.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30-90 Tagen. Im Rahmen eines im Berichtsjahr abgeschlossenen echten Factoring-Vertrags in ausgewählten Teilbereichen des Unternehmens inkl. der Übernahme des Ausfallrisikos konnte der Forderungsbestand im Vergleich zum Vorjahr signifikant reduziert werden.

Zweifelhafte Forderungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen von TEUR 134 (i.Vj. TEUR 126) wurden wertberichtigt.

Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:

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in TEUR 2013 2012
Beginn der Periode 126 126
Aufwandswirksame Zuführung 90 82
Inanspruchnahme -2 -24
Auflösung -80 -58
Ende der Periode 134 126

Zum 31. Dezember 2013 stellt sich die Altersstruktur der Überfälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt dar:

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in TEUR 2013 2012
Nicht fällig 4.741 9.207
Weniger als 30 Tage überfällig 1.694 2.468
Zwischen 30 und 60 Tagen überfällig 91 649
Zwischen 61 und 90 Tagen überfällig 21 159
Zwischen 91 und 120 Tagen überfällig 14 300
Mehr als 120 Tage überfällig 16 57
Gesamt 6.577 12.840

9. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

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in TEUR 2013 2012
Zum Verkauf bestimmte Vermögenswerte 0 550
Rechnungsabgrenzungsposten 620 450
Forderungen aus Investitionszulagen und Zuschüssen 348 570
Umsatzsteuerforderungen 202 214
Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen 153 125
Ansprüche aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen 104 124
Forderungen aus Factoring 1.449 0
Übrige 481 452
Gesamt 3.357 2.485

Die Forderungen aus Factoring resultieren aus Forderungen gegenüber dem die Forderungen ankaufenden Unternehmen. Das Delkredere-Risiko geht in voller Höhe über.

10. LIQUIDE MITTEL

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in TEUR 2013 2012
Kassenbestand 9 7
Guthaben bei Kreditinstituten 11.348 12.194
Gesamt 11.357 12.201

Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Teil mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst. Der beizulegende Zeitwert der liquiden Mittel beträgt TEUR 11.357 (i.Vj. TEUR 12.201).

Liquide Mittel dienen zum 31. Dezember 2013 in unwesentlicher Höhe als Kaution im Rahmen von Mietverträgen.

11. GEZEICHNETES KAPITAL

Das Grundkapital, das in der Bilanz als gezeichnetes Kapital ausgewiesen wird, beträgt zum Bilanzstichtag 49.907.215 Euro (i.Vj. 49.701.365 Euro) und setzt sich aus 9.981.443 Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 5,00 Euro pro Aktie zusammen. Das Grundkapital der First Sensor AG hat sich gegenüber dem Vorjahr um 205.850 Euro erhöht.

2013

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  Aktien Grundkapital
Beginn des Geschäftsjahres 9.940 49.701
Aktienoptionsplan 2009 41 206
Ende des Geschäftsjahres 9.981 49.907

2012

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  Aktien Grundkapital
Beginn des Geschäftsjahres 9.843 49.215
Aktienoptionsplan 2009 97 486
Ende des Geschäftsjahres 9.940 49.701

Genehmigtes Kapital

Das bisherige Genehmigte Kapital 2012/I gemäß Satzung in § 5 Abs. 5, 6 und 7 wird für die Zeit ab Wirksamwerden des in der Hauptversammlung am 20. August 2013 neu geschaffenen Genehmigten Kapitals 2013/I aufgehoben.

Der Vorstand wurde ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 19. August 2018 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 24.607.430,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 4.921.486 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2013/I). Die Kapitalerhöhungen können gegen Bar- oder Sacheinlagen erfolgen. Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Das Bezugsrecht kann den Aktionären auch mittelbar gewährt werden gemäß § 186 Abs. 5 AktG.

Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre in bestimmten Fällen nach Maßgabe der näheren Bestimmungen des im Bundesanzeiger veröffentlichten Punktes 7 c) der Tagesordnung der Hauptversammlung zu entscheiden.

Zum 31. Dezember 2013 besteht ein Genehmigtes Kapital 2013/I von 24.607.430 Euro.

Bedingtes Kapital

Das bedingte Kapital der First Sensor AG ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 2013 2012
Bedingtes Kapital 2006/I 1.165 1.165
Bedingtes Kapital 2009/I 0 0
Bedingtes Kapital 2009/II 913 964
Bedingtes Kapital 2011/I 0 600
Bedingtes Kapital 2012/I 0 19.000
Bedingtes Kapital 2013/I 2.840 0
Gesamt 4.918 21.729

Zum 31. Dezember 2013 betrug das bedingte Kapital insgesamt EUR 4.917.650. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten im Rahmen der jeweiligen Aktienoptionspläne 2006/I, 2009/II und 2013/I von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen.

12. RÜCKLAGEN

Die Rücklagen entwickelten sich entsprechend den in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellten Werten. Die Positionen werden im Folgenden erläutert:

a) Kapitalrücklage - Aktienaufgeld

Durch die Ausübung von 10.170 Aktienoptionen aus dem AOP 2009 zu einem Ausübungspreis von jeweils EUR 6,02 hat sich in 2013 die Kapitalrücklage um den über dem Nennwert pro Aktie liegenden Ausübungspreis (EUR 5,00) von insgesamt TEUR 10 erhöht.

b) Kapitalrücklage - Aktienoptionen

Der sich aus laufenden Aktienoptionsprogrammen (inklusive Share Matching Scheme) ergebende Aufwand von TEUR 251 (i.Vj. TEUR 146) wurde, soweit er sich auf die Vesting Period (Zeitraum, in dem die entsprechenden Vorteile erdient werden) verteilt, erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst sowie als Zuführung zu den Kapitalrücklagen bilanziert.

c) Neubewertungsrücklage

In dieser Position wird der Teil des Gewinns oder Verlusts aus den Sicherungsinstrumenten zur Absicherung des Cashflows erfasst, der als effektive Absicherung ermittelt wird. Darüber hinaus werden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus den Pensionsrückstellungen in diesem Posten ausgewiesen. Die jeweiligen Steuereffekte werden ebenfalls hier erfasst.

Währungsausgleichsposten

In der Konzernbilanz ist innerhalb des Eigenkapitals weiterhin eine Rücklage für Währungsausgleichsposten dargestellt. Diese Position dient der Erfassung von Differenzen auf Grund der Umrechnung der Abschlüsse der ausländischen Tochterunternehmen.

13. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Mitarbeiter der Betriebsstätte München (FSM) haben Pensionszusagen erhalten. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Finanzierung der Versorgungszusagen erfolgt grundsätzlich durch die Bildung von Pensionsrückstellungen. Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und der zur Deckung dieser Verpflichtungen notwendigen Aufwendungen erfolgt nach dem gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) vorgeschriebenen Verfahren. Die Änderungen des IAS 19 zum 1. Januar 2013 beinhalten eine Abschaffung der sogenannten Korridormethode. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand sind bei dieser Umstellung ergebnisneutral gegen das Eigenkapital zu buchen.

Diese Änderungen führen zur Bilanzierung der vollständigen Nettopensionsverpflichtung. Die Vergleichsangaben zum 31. Dezember 2012 wurden angepasst. Eine Anpassung der Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2012 war nicht notwendig. In der Bilanz zum 31. Dezember 2012 führten die Anpassungen zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen um TEUR 39 auf TEUR 325 (vormals TEUR 286) und nach Berücksichtigung der zu bildenden aktiven latenten Steuern zu einer Verringerung der Neubewertungsrücklage um TEUR 27. Zum 31. Dezember 2013 ergaben sich hieraus keine wesentlichen Veränderungen.

Die "Defined Benefit Obligation" hat sich wie folgt geändert:

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in TEUR 2013 2012
Defined Benefit Obligation (DBO) am 1. Januar 325 294
Umbuchungen/ Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0
Laufender Dienstzeitaufwand (Service cost) 0 0
Zinsaufwand (Interest cost) 10 14
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/ Verluste (+) 1 43
Pensionszahlungen -26 -26
Defined Benefit Obligation (DBO) am 31. Dezember 310 325

Die Pensionsrückstellungen sind aus der "Defined Benefit Obligation" wie folgt abzuleiten:

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in TEUR 2013 2012
Defined Benefit Obligation 310 325
Planvermögen 0 0
Bilanzansatz 310 325

Die Entwicklung der Defined Benefit Obligation und des Planvermögens ist aus folgender Übersicht ersichtlich:

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in TEUR 2013 2012 2011
Defined Benefit Obligation 310 325 294
Planvermögen 0 0 0
Unterdeckung 310 325 294

Der Pensionsaufwand ergibt sich wie folgt:

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in TEUR 2013 2012
Laufender Dienstzeitaufwand (Service cost) 0 0
Zinsaufwand (Interest cost) 10 14
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/ Verluste (+) 1 43
Gesamt 11 57

Der laufende Dienstzeitaufwand wird in der Gesamteinkommensrechnung als Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand wird separat im Finanzergebnis erfasst.

Für das folgende Geschäftsjahr werden - wie auch im Vorjahr - Pensionszahlungen in Höhe von TEUR 26 erwartet.

Den Berechnungen liegen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck sowie folgende Annahmen zugrunde:

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in % 2013 2012
Zinssatz 3,3 3,25
Gehaltstrend 0,0 0,0
Rententrend 1,75 1,75

Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen (Zinssatz, Gehaltstrend, Rententrend) um 1 Prozentpunkt nach oben oder unten hätte jeweils eine Auswirkung von maximal TEUR 60 auf die Defined Benefit Obligation.

14. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

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in TEUR Gewährleistung Sonstige Gesamt
kurzfristig 581 0 581
langfristig 155 27 182
2012 736 27 763
Verbrauch -188 0 -188
Auflösung -185 -1 -186
Zuführung 356 0 356
2013 719 26 745
kurzfristig 550 0 550
langfristig 169 26 195

Die Rückstellung für Gewährleistungsverpflichtungen wurde für Produkte passiviert, die in den vergangenen zwei Jahren verkauft wurden. Die den Berechnungen der Gewährleistungsrückstellung zu Grunde liegenden Annahmen basieren auf dem garantiebehafteten Umsatz und den aktuell verfügbaren Informationen über Reklamationen, die innerhalb des zweijährigen Gewährleistungszeitraums liegen. Es ist zu erwarten, dass der Großteil dieser Kosten innerhalb des nächsten Geschäftsjahres anfallen wird und der gesamte passivierte Betrag innerhalb von zwei Jahren nach dem Bilanzstichtag verbraucht wird.

15. FINANZVERBINDLICHKEITEN

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in TEUR 2013 2012
Kurzfristig bis 1 Jahr 4.217 12.189
Langfristig 42.927 39.014
Davon 1 bis 5 Jahre 22.959 35.489
Davon mehr als 5 Jahre 19.968 3.525
Gesamt 47.144 51.203

Schuldscheindarlehen

First Sensor hat am 17. Dezember 2013 zwei Schuldscheindarlehen von insgesamt 31,0 Mio. Euro platziert. Im Rahmen der Platzierung wurden von deutschen institutionellen Investoren Schuldscheine mit Laufzeiten von drei Jahren (19,0 Mio. Euro) und fünf Jahren (12,0 Mio. Euro) gezeichnet. Der Schuldschein mit dreijähriger Laufzeit hat eine variable Verzinsung, die mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet wird. Der Schuldschein mit fünfjähriger Laufzeit hat eine feste Verzinsung. Als Finanzrelationen wurden der Verschuldungsgrad, die Eigenkapitalquote und der Zinsdeckungsgrad festgelegt.

Mit den Schuldscheindarlehen wurden der seit 2011 bestehende Konsortialkreditvertrag von rund 29 Mio. Euro vollständig abgelöst. Alle für den Konsortialkredit begebenen Sicherheiten fallen an First Sensor zurück.

Die Finanzkennzahlen werden zukünftig jährlich ermittelt. Das Zinsrisiko wird durch festgelegte Zinssätze bzw. durch den Abschluss marktüblicher Sicherungsmechanismen reduziert (siehe Abschnitt Derivative Finanzinstrumente).

Finanzierungs-Leasingverhältnisse

Der Konzern hat für verschiedene technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung Finanzierungs-Leasingverhältnisse und Mietkaufverträge abgeschlossen. Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen und Mietkaufverträgen können auf den Barwert wie folgt übergeleitet werden:

31. Dezember 2013 in TEUR

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  Mindestleasingzahlungen Barwert der Mindestleasingzahlungen
Kurzfristig bis 1 Jahr 686 641
Zwischen 1 und 5 Jahren 1.582 1.479
Mehr als 5 Jahre 0 0
Summe Mindestleasingzahlungen 2.268 2.120
Abzüglich des Abzinsungsbetrags -148 0
Barwert der Mindestleasingzahlungen 2.120 2.120

31. Dezember 2012 in TEUR

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  Mindestleasingzahlungen Barwert der Mindestleasingzahlungen
Kurzfristig bis 1 Jahr 1.026 962
Zwischen 1 und 5 Jahren 2.162 2.150
Mehr als 5 Jahre 55 55
Summe Mindestleasingzahlungen 3.243 3.167
Abzüglich des Abzinsungsbetrags -76 0
Barwert der Mindestleasingzahlungen 3.167 3.167

Im Berichtsjahr wurden Leasingaufwendungen aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen und Mietkaufverträgen in Höhe von TEUR 835 (i.Vj. TEUR 1.026) erfasst. Für Operating-Leasingverhältnisse wurden TEUR 580 (i.Vj. TEUR 611) erfasst.

Der Nettobuchwert der durch Finanzierungsleasing finanzierten und an den Leasinggeber verpfändeten Technischen Anlagen und Maschinen beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 2.122 (i.Vj. TEUR 3.080). Im Geschäftsjahr gingen Leasinggegenstände mit einem Nettobuchwert von TEUR 1.217 zu.

Sonstiges

Darüber hinaus hat die Gesellschaft Kredite erhalten, die auf Grund der staatlich geförderten Refinanzierungsbedingungen der kreditgebenden Bank mit einem niedrigeren Zins ausgestattet sind.

Zum Bilanzstichtag 2013 verfügte First Sensor über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von TEUR 3.231 (i.Vj. TEUR 8.997). Die in Anspruch genommene Geldmarkt- bzw. Kontokorrentlinie zum 31. Dezember 2013 beläuft sich auf TEUR 1.519 (i.Vj. TEUR 2.734).

16. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen abgegrenzte Investitionszuschüsse/ -zulagen von TEUR 5.197 (i.Vj. TEUR 5.521). Diese betreffen Zuwendungen der öffentlichen Hand und wurden im Wesentlichen in Form von Investitionsförderungen für die neu errichteten Produktionsanlagen in Berlin gewährt. Die gewährten Investitionsförderungen sind an den Nachweis der durchgeführten Investitionsmaßnahmen sowie die zukünftige Einhaltung von Verbleibensvoraussetzungen der geförderten Vermögenswerte und die Schaffung von Arbeitsplätzen geknüpft.

Darüber hinaus sind die negativen Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente von TEUR 747 (i.Vj. TEUR 1.135) unter den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten erfasst. Diese Marktwerte wurden im Vorjahr unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum 1. Januar 2012 betrugen die negativen Marktwerte TEUR 627. Wegen der begrenzten Auswirkungen wurde auf die vollständige Darstellung einer Bilanz zum 1. Januar 2012 verzichtet.

17. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

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in TEUR 2013 2012
Verbindlichkeit aus Unternehmenserwerb 0 4.750
Verbindlichkeiten gegen Personal 3.162 2.651
Abgrenzungsposten 0 3
Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen 572 1.338
Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuern, soz. Sicherheit 136 786
Erstellung von Steuererklärungen, Jahresabschlussprüfungen 193 225
Übrige 1.818 1.522
Gesamt 5.881 11.275

Die sonstigen Verbindlichkeiten unterscheiden sich im Wesentlichen in der in 2012 ausstehenden letzten Kaufpreisrate für den Erwerb der Sensortechnics-Gruppe von TEUR 4.750. Alle sonstigen Verbindlichkeiten sind nicht verzinst.

18. VERPFLICHTUNGEN AUS LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

Aktienoptionsplan

Derzeit bestehen drei Aktienoptionspläne:

Aktienoptionsplan 2006 (AOP 2006)

Aktienoptionsplan 2009 (AOP 2009)

Aktienoptionsplan 2013 (AOP 2013)

Hierin ist geregelt, dass die Gewährung von Optionen auf den Erwerb von Stammaktien an Mitglieder des Vorstands, an Mitglieder der Geschäftsführung von verbundenen Unternehmen der Gesellschaft, an Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Arbeitnehmer von verbundenen Unternehmen der Gesellschaft möglich ist.

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  AOP 2006 AOP 2009 AOP 2013
Beschluss der Hauptversammlung 15.06.2006 09.06.2009 20.08.2013
Laufzeit Aktienoptionsplan 3 Jahre 3 Jahre 3 Jahre
Wartefrist (nach dem Ausgabezeitpunkt) 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre
Ausübungszeitraum (nach Ablauf der Wartefrist) 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre
Maximale Bezugsrechte (Gesamtvolumen) 233.000 290.000 568.000

Die Ausübung der Optionen erfolgt vorbehaltlich der nachfolgend genannten Bedingungen.

AOP 2006

Der Aktienoptionsplan AOP 2006 hat eine Laufzeit von drei Jahren. In dieser Zeit können maximal 233.000 Bezugsrechte in jährlichen Tranchen an alle Berechtigten zusammen aus dem Gesamtvolumen des Aktienoptionsplans ausgegeben werden. Die Bezugsrechte können nur jeweils während eines Zeitraums von neun Monaten nach Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres durch den Vorstand ausgegeben werden.

Im Geschäftsjahr 2006 wurden 130.000 Bezugsrechte und im Geschäftsjahr 2007 wurden 100.000 Bezugsrechte den Mitarbeitern, leitenden Mitarbeitern sowie dem Vorstand gewährt.

Der Ausübungspreis entspricht dem durchschnittlichen Kurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der fünf Handelstage, die dem Ausgabebetrag des Bezugsrechts vorausgehen, mindestens aber dem auf eine Aktie der Gesellschaft entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals. Der durchschnittliche Kurs der zum 29. Juni 2006 ausgegebenen Optionen betrug EUR 9,33. Der durchschnittliche Kurs der zum 11. Juli 2007 ausgegebenen Optionen betrug EUR 18,68.

Die nach Ausübung der Optionen erworbenen Aktien haben volle Stimmrechte und Dividendenberechtigung.

Voraussetzung für die Ausübung der Optionsrechte ist, dass in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der Ausübung ("Ausübungsfenster") die Ausübungshürde mindestens einmalig erreicht wurde. Die Ausübungshürde ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an fünf aufeinander folgenden Handelstagen den Ausübungspreis um mindestens 20 Prozent übersteigt.

Die Optionsrechte dürfen nicht ausgeübt werden in den zwei Wochen, die der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen vorausgehen, und nicht in der Zeit vom Geschäftsjahresende bis zur Hauptversammlung der Gesellschaft, die über die Ergebnisverwendung des vorangegangenen Geschäftsjahres beschließt, und nicht in der Zeit von dem Tag, an dem die Gesellschaft ein Angebot an ihre Aktionäre zum Bezug neuer Aktien oder von Schuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht, bis zu dem Tag, an dem die Aktien der Gesellschaft erstmals an der Frankfurter Wertpapierbörse oder einer anderen Börse "ex Bezugsrecht" notiert werden ("Sperrfristen").

Dies gilt auch dann, wenn sich in den Sperrfristen ein Ausübungsfenster öffnet. Im Übrigen müssen die Berechtigten die Einschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht) folgen.

Die maximale Laufzeit (Wartefrist plus Ausübungszeitraum) einer Option liegt bei sieben Jahren.

AOP 2009

Der Aktienoptionsplan AOP 2009 hat eine Laufzeit von drei Jahren. In dieser Zeit können maximal 290.000 Optionen in jährlichen Tranchen an alle Berechtigten zusammen aus dem Gesamtvolumen des Aktienoptionsplans ausgegeben werden.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden 160.000 Bezugsrechte (1. Tranche: 80.000, 2. Tranche: 80.000) und im Geschäftsjahr 2010 wurden 130.000 Bezugsrechte den Mitarbeitern, leitenden Mitarbeitern sowie dem Vorstand gewährt.

Der Ausübungspreis entspricht dem durchschnittlichen Kurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) während der fünf Handelstage, die dem Ausgabebetrag des Bezugsrechts vorausgehen, mindestens aber dem auf eine Aktie der Gesellschaft entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals. Der durchschnittliche Kurs der zum 17. November 2009 ausgegebenen Optionen betrug EUR 6,02, der zum 9. Dezember 2009 ausgegebenen Optionen betrug EUR 5,80 und der zum 25. August 2010 ausgegebenen Optionen EUR 7,20.

Die nach Ausübung der Optionen erworbenen Aktien haben volle Stimmrechte und Dividendenberechtigung.

Voraussetzung für die Ausübung der Optionsrechte ist, dass in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der Ausübung ("Ausübungsfenster") die Ausübungshürde mindestens einmalig erreicht wurde. Die Ausübungshürde ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an zehn aufeinander folgenden Handelstagen den Ausübungspreis um mindestens 30 Prozent übersteigt.

Die Optionsrechte dürfen nicht ausgeübt werden in den drei Wochen, die der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen vorausgehen und nicht in der Zeit vom Geschäftsjahresende bis zur Hauptversammlung der Gesellschaft, die über die Ergebnisverwendung des vorangegangenen Geschäftsjahres beschließt und nicht in der Zeit von dem Tag, an dem die Gesellschaft ein Angebot an ihre Aktionäre zum Bezug neuer Aktien oder von Schuldverschreibungen mit Wandel- oder Optionsrechten im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht, bis zu dem Tag, an dem die Aktien der Gesellschaft erstmals an der Frankfurter Wertpapierbörse oder einer anderen Börse "ex Bezugsrecht" notiert werden ("Sperrfristen").

Dies gilt auch dann, wenn sich in den Sperrfristen ein Ausübungsfenster öffnet. Im Übrigen müssen die Berechtigten die Einschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht) folgen.

Die maximale Laufzeit (Wartefrist plus Ausübungszeitraum) einer Option liegt bei acht Jahren.

AOP 2013

Der Aktienoptionsplan AOP 2013 hat eine Laufzeit von drei Jahren. Insgesamt können 568.000 Optionen ausgegeben werden. Das Programm teilt sich in drei Gruppen von Bezugsberechtigten:

Für Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft maximal 300.000 Optionen (mithin bis zu ca. 52,8 Prozent)

Für Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen maximal 134.000 Optionen (mithin bis zu ca. 23,6 Prozent)

Für Mitarbeiter der Gesellschaft oder verbundener Unternehmen maximal 134.000 Optionen (mithin bis zu ca. 23,6 Prozent)

Während der Laufzeit des Aktienoptionsplans 2013 können jährlich Bezugsrechte an die Berechtigten aus dem Gesamtvolumen des Aktienoptionsplans 2013 ausgegeben werden.

Die Bezugsrechte können nur jeweils während eines Zeitraums von der Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres durch den Vorstand bis zum Ende des Geschäftsjahres an die Bezugsberechtigten ausgegeben werden, frühestens jedoch nach Eintragung des Bedingten Kapitals 2013/I im Handelsregister.

Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartefrist ausgeübt werden. Diese Wartefrist beträgt mindestens vier Jahre ab der Gewährung. Die Ausübung kann in den fünf Jahren erfolgen, die auf den Ablauf der jeweiligen Wartefrist folgen. Optionen, die bis zum Ende dieser Laufzeit nicht ausgeübt wurden, verfallen ersatz- und entschädigungslos.

Bezugsrechte dürfen nicht ausgeübt werden in den drei Wochen, die der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen vorausgehen und nicht in der Zeit vom Geschäftsjahresende bis zur Veröffentlichung des Konzernjahresabschlusses der Gesellschaft. Dies gilt auch, wenn sich in den Sperrfristen ein Ausübungsfenster öffnet.

Der Ausübungspreis für die Bezugsrechte beträgt 15,00 Euro je Bezugsrecht.

Innerhalb des Ausübungszeitraums können die Bezugsrechte nur dann ausgeübt werden, wenn in einem Zeitraum von sechs Wochen vor der jeweiligen Ausübung das Erfolgsziel erreicht wurde. Das Erfolgsziel ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem der Frankfurter Wertpapierbörse) an zehn aufeinanderfolgenden Handelstagen den Ausübungspreis von 15,00 Euro erreicht oder überschreitet.

Die Optionsrechte sind außer im Todesfall des Bezugsberechtigten nicht übertragbar.

Die weiteren Einzelheiten für die Gewährung von Optionen und die weiteren Ausübungsbedingungen werden durch den Aufsichtsrat festgesetzt, soweit die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft betroffen sind. Soweit Mitarbeiter der Gesellschaft betroffen sind oder es sich um die Gewährung von Optionen an Mitglieder der Geschäftsführungen verbundener Unternehmen handelt, werden die weiteren Einzelheiten durch den Vorstand der Gesellschaft festgesetzt.

Im Dezember 2013 wurden 35.208 Bezugsrechte aus dem Optionsplan 2013 gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Option betrug EUR 1,05. Der Wert einer Option wurde mittels des Black-Scholes-Modells ermittelt. Hierbei wurden neben den oben genannten Parametern ein Aktienkurs am Gewährungstag von EUR 8,25, eine Volatilität von 34 % und ein Zinssatz von 0,6 % zugrunde gelegt.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise (GDAP) der gewährten Aktienoptionen für das Geschäftsjahr 2013 und 2012:

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  2013 2012
in TEUR Anzahl GDAP Anzahl GDAP
Zu Beginn ausstehend 397.500 10,53 501.500 9,58
Zu Beginn ausübbar 270.700 12,10 216.500 13,65
Im Jahr gewährt 35.208 15,00 0 0,00
Im Jahr verfallen 115.500 9,31 6.700 7,22
Im Jahr ausgeübt 10.170 6,02 97.300 5,84
Zum Ende ausstehend 307.038 11,66 397.500 10,53
Zum Ende ausübbar 271.830 11,22 270.700 12,10

Die Ausübungspreise für ausstehende Optionen zum Ende der Berichtsperiode liegen in der Bandbreite zwischen EUR 6,02 und EUR 18,68 (i.Vj. EUR 6,02 und EUR 18,68); die durchschnittliche restliche Laufzeit dieser Optionen liegt bei 3,7 Jahren. Als Personalaufwand wurde im Berichtsjahr TEUR 53 erfasst.

Share Matching Scheme

Im Berichtsjahr wurden von der Gesellschaft im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2013/I insgesamt 31.000 neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts an den Vorstandsvorsitzenden zum Bezugspreis von 5,00 Euro pro Aktie als "Share Matching Scheme" ausgegeben. Darüber hinaus stehen ihm aus dem sogenannten Share Matching Scheme in Abhängigkeit von eigenen Aktienkäufen weitere Bezugsrechte an Aktien der First Sensor AG zu. Die Bewertung der Optionen erfolgt nach dem Black-Scholes-Modell unter Zugrundelegung der Ausübungszeiträume (6 Monate bzw. 15 Monate), dem Börsenkurs zum Gewährungszeitpunkt (EUR 8,01), der Volatilität (27,6 % bzw. 30,0 %) und dem Diskontierungszinssatz (0,1 % bzw. 0,18 %) und führte zu einem Wert pro Option in Höhe von EUR 3,10. Insgesamt resultierte aus dem Share Matching Scheme im Berichtsjahr ein Personalaufwand von TEUR 198.

19. UMSATZERLÖSE

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in TEUR 2013 2012
Deutschland 50.846 54.812
Europa 44.544 43.806
Nordamerika 4.133 5.184
Übrige 9.019 8.134
Gesamt 108.542 111.936

Die Umsätze resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von kundenspezifischen Halbleitersensoren, Sensorsystemen sowie Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen.

20. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2013 2012
Entwicklungszuschüsse 977 938
Investitionszulagen 443 450
Investitionszuschüsse 157 94
Erträge aus sonstigen Sachbezügen 537 561
Periodenfremde Erträge 74 91
Versicherungsentschädigungen 83 27
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten 502 670
Erträge aus dem Verkauf von Beteiligungen 0 518
Sonstige 649 564
Gesamt 3.422 3.913

21. BESTANDSVERÄNDERUNGEN AN FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN

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in TEUR 2013 2012
Unfertige Erzeugnisse 982 -425
Fertige Erzeugnisse -1.812 1.642
Gesamt -830 1.217

22. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN

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in TEUR 2013 2012
Aktivierte Entwicklungsaufwendungen 934 1.708
Übrige aktivierte Aufwendungen 346 390
Gesamt 1.280 2.098

Die in 2013 aktivierten Aufwendungen beliefen sich auf TEUR 1.280 (i.Vj. TEUR 2.098). Davon entfielen auf aktivierte Entwicklungsaufwendungen gemäß IAS 38.57 TEUR 934 (i.Vj. TEUR 1.708). Die übrigen aktivierten Kosten beziehen sich im Wesentlichen auf Maßnahmen im Rahmen der Erweiterung der Kapazitäten (Medienversorgung und Maschinen) und der Technologiefähigkeit am Fertigungsstandort in Berlin-Oberschöneweide sowie die Erweiterung des ERP-Systems.

Die aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich in 2013 auf TEUR 7.891 (i.Vj. TEUR 7.254).

23. MATERIALAUFWAND, AUFWAND FÜR BEZOGENE LEISTUNGEN

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2013 2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -45.517 -50.437
Bezogene Leistungen -4.746 -4.546
Gesamt -50.263 -54.983

24. PERSONALAUFWAND

Der Personalaufwand gliedert sich in die folgenden Positionen:

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in TEUR 2013 2012
Löhne und Gehälter -30.505 -30.554
Soziale Abgaben einschließlich Altersvorsorge -6.112 -5.752
Gesamt -36.617 -36.306

Der Personalaufwand beinhaltet TEUR 251 (i.Vj. TEUR 146) Aufwendungen für die Gewährung von Aktienoptionen (inklusive Share Matching Scheme). Darüber hinaus sind TEUR 24 (i.Vj. TEUR 110) für beitragsorientierte Versorgungspläne enthalten.

25. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen folgende Posten:

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in TEUR 2013 2012
Raumkosten -2.665 -2.486
Kfz-Kosten -1.058 -980
Instandhaltung, Reparaturen -1.301 -1.151
Versicherungen -525 -727
Vertriebs- und Marketingkosten -743 -1.020
Werbekosten -55 -297
Reisekosten -578 -694
IT-Kosten -367 -455
Kommunikationskosten -267 -270
Kosten der Warenabgabe -703 -794
Gewährleistungsaufwendungen -213 -224
Wertberichtigungen auf Forderungen -46 -82
Bewirtung, Repräsentation, Spenden -147 -167
Rechts- und Beratungskosten -2.265 -1.375
Patentkosten -120 -68
F&E-Aufwendungen -104 -148
Investor Relations -137 -137
Kosten der Hauptversammlung -72 -22
Aufsichtsratsvergütung -61 -24
Jahresabschluss -361 -464
Sonstiger Betriebsbedarf -470 -681
Nebenkosten des Geldverkehrs -157 -127
Personalbeschaffung -61 -57
Fortbildungskosten -160 -162
Arbeitskleidung und Arbeitsschutz -221 -170
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen -320 -39
Allgemeine Verwaltung -89 -114
Sonstige Aufwendungen -661 -1.506
Sonstige Steuern -42 -51
Gesamt -13.968 -14.492

26. STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG

Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands für die Geschäftsjahre 2013 und 2012 setzen sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2013 2012
Laufende Ertragsteuern -751 -1.195
Periodenfremde Ertragsteuern 24 281
Latente Steuern 1.353 462
Ausgewiesener Steuerbetrag 626 -452

Die latenten Steuern resultieren zu TEUR 249 (i.Vj. TEUR 461) aus der Umkehr temporärer Differenzen.

Die Überleitung zwischen dem Ertragsteueraufwand und dem Produkt aus ausgewiesenem Periodenergebnis und dem anzuwendenden Konzernsteuersatz für die Geschäftsjahre 2013 und 2012 setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR 2013 2012
Ergebnis vor Ertragsteuern -1.088 944
Steuersatz 30 % 30 %
Errechneter Steueraufwand -326 283
Tatsächliche Ertragsteuern, periodenfremd -24 -281
Abweichender ausländischer Steuersatz 63 -88
Steuerfreie Beteiligungsveräußerung 0 -149
Phasenverschobene Beteiligungserträge 0 432
Genutzte, nicht aktivierte Verlustvorträge -780 -338
Steuerliche Verlustvorträge nicht aktiviert 206 365
Gewerbesteuerhinzurechnungen 105 -84
Permanente Differenz aus Erwerbsvorgang 0 318
Steuerfreie Erträge -62 0
Nicht abziehbare Betriebsausgaben 166 0
Übrige 26 -6
Steueraufwand -626 452

Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden setzen sich zum Bilanzstichtag in der Konzernbilanz wie folgt zusammen:

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in TEUR 2013 2012
Verlustvorträge 1.372 231
Sachanlagevermögen 114 100
Vorräte 56 -29
Marktwert Derivate 224 340
Sonstige Rückstellungen 25 120
Latente Steueransprüche 1.791 762
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in TEUR 2013 2012
Erworbener Auftragsbestand 0 24
Selbst erstellte Entwicklungsleistungen 902 181
Sachanlagevermögen 278 92
Sonstige Rückstellungen 18 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 609
Erworbene Kundenstämme 5.110 5.686
Erworbene Marken 527 579
Latente Steuerschulden 6.835 7.171

Die Ertragsteuern umfassen die in den jeweiligen Ländern gezahlten oder zu zahlenden Ertragsteuern sowie alle latenten Steuern. Die latenten Steuern auf die Marktwerte der Derivate von TEUR 224 (i.Vj. TEUR 341) sowie auf die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste bei Pensionsrückstellungen von TEUR 7 (TEUR 12) betreffen latente Steuern, die außerhalb des Periodenergebnisses erfasst wurden.

Die Ertragsteuern für 2013 und 2012 umfassen Körperschaftsteuer, Gewerbeertragsteuer, Solidaritätszuschlag und die entsprechenden ausländischen Steuern. In der Bundesrepublik Deutschland beträgt der Körperschaftsteuersatz auf ausgeschüttete und thesaurierte Gewinne 15 Prozent. Des Weiteren wird ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent erhoben. Die Gewerbesteuer wurde in Abhängigkeit des Hebesatzes der zuständigen Gemeinde mit 11,55 Prozent bzw. 14,35 Prozent berechnet.

Es bestehen keine Verlustvorträge bei ausländischen Konzerngesellschaften. Die geschätzten steuerlichen Verlustvorträge für inländische Konzerngesellschaften verfallen nicht und betragen TEUR 5.096 (i.Vj. TEUR 4.606) bezüglich der Körperschaftsteuer und TEUR 4.356 (i.Vj. TEUR 4.581) bezüglich der Gewerbesteuer. Diese wurden in Höhe von TEUR 1.373 in die Bewertung einbezogen und als latenter Steueranspruch aktiviert; hierbei wurde eine Wertaufholung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 440 aufgrund des Wegfalls zuvor bestandener Planungsunsicherheiten vorgenommen. Die Verlustvorträge sind auf Grund noch nicht vorliegender Steuerbescheide geschätzt.

27. ERGEBNIS JE AKTIE

Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, die sich während des Jahres im Umlauf befinden, geteilt.

Bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete Anzahl von Stammaktien, die sich während des Jahres im Umlauf befinden, zuzüglich der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der Stammaktien, die sich aus der Umwandlung aller potenziellen Aktienoptionen mit Verwässerungseffekt in Stammaktien ergeben würden, geteilt.

Nachfolgende Tabelle enthält die verwendeten Beträge bei der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses je Aktie:

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in TEUR 2013 2012
Ergebnis der Aktionäre -519 458
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (unverwässert) 9.945 9.844
Ergebnis je Aktie (unverwässert) -0,05 0,05
Verwässerungseffekt durch Aktienoptionen 17 31
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (verwässert) 9.962 9.875
Ergebnis je Aktie (verwässert) -0,05 0,05

28. ANMERKUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die First Sensor weist den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Übereinstimmung mit IAS 7 ,Kapitalflussrechnung' nach der indirekten Methode aus, nach der der Gewinn oder Verlust der Periode um die Auswirkungen nicht zahlungswirksamer Transaktionen, um Abgrenzungen der Mittelzu- oder Mittelabflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit in der Vergangenheit oder der Zukunft und um Ertrags- oder Aufwandsposten in Verbindung mit dem Cashflow aus Investitions- oder Finanzierungstätigkeit angepasst wird. Die Überleitung erfolgt ausgehend vom Ergebnis vor Steuern, so dass Zins- und Steuerzahlungen als separate Positionen innerhalb des operativen Cashflows dargestellt werden.

Der Finanzmittelfonds wird entsprechend der Zahlungsmitteldisposition der Gesellschaft definiert. Er beinhaltet Barmittel und Sichtguthaben bei Kreditinstituten. Im Gegensatz zum Vorjahr wird keine Saldierung mit Kontokorrentkrediten vorgenommen, da diese nicht nur kurzfristigen Charakter gemäß IAS 7.8 haben. Die Zusammensetzung des Finanzmittelfonds des Vorjahres wurde entsprechend angepasst und lässt sich somit folgendermaßen darstellen:

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in TEUR 2013 2012
Barmittel 9 7
Sichtguthaben bei Kreditinstituten 11.348 12.194
Gesamt 11.357 12.201

29. ANMERKUNGEN ZUR EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Die Gesellschaft hat im Jahr 2013 keine Ausschüttungen geleistet (i.Vj. TEUR 0).

30. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Gerichtliche Prozesse sowie Forderungen aus Rechtsstreitigkeiten, die sich im normalen Geschäftsverlauf ergeben, könnten in der Zukunft gegenüber den Konzerngesellschaften geltend gemacht werden. Die damit einhergehenden Risiken werden im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens analysiert. Obgleich das Ergebnis dieser Streitfälle nicht immer genau eingeschätzt werden kann, ist der Vorstand der Ansicht, dass sich hieraus keine wesentlichen Verpflichtungen ergeben werden.

Des Weiteren ergeben sich finanzielle Verpflichtungen aus der Anmietung von Büroräumen und Büroausstattung, aus dem Leasing von Pkws sowie Bürotechnik, Gebäudeleasing und aus Zuwendungen aus beitragsorientierten Pensionsplänen. Die Leasingverträge haben eine durchschnittliche Laufzeit zwischen 3 und 20 Jahren und enthalten nur für ein Gebäudeleasing Verlängerungsoptionen bzw. eine Kaufoption. Dem Leasingnehmer wurden keinerlei Verpflichtungen bei Abschluss dieser Leasingverhältnisse auferlegt.

Die sich daraus ergebenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

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in TEUR 2014 2015 bis 2018 Ab 2019
Miet- und Leasingaufwendungen 1.820 5.244 3.241
Beitragsorientierte Pensionspläne 24 6 0
Bestellobligo 6.767 75 0
Gesamt 8.611 5.325 3.241

Das Bestellobligo 2014 bezieht sich zu TEUR 500 auf Sachanlagen und zu TEUR 6.267 auf Vorratsvermögen.

31. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

First Sensor ist als integrierter Industriekonzern Anbieter von Sensorlösungen für eine Vielzahl von Branchen. Die einzelnen Tochterunternehmen des First Sensor-Konzerns unterscheiden sich nach ihrer Position in der Wertschöpfungskette (Wafer, Komponente, Modul, System) bei der Erstellung der Sensorlösungen.

Die jeweiligen spezifischen Kundenanforderungen legen fest, an welcher Stufe der Wertschöpfung die Leistungen abgerufen werden. First Sensor wird mittels der Überwachung der finanziellen Leistung sowie der Entwicklung der Investitionen und des Working Capital der einzelnen rechtlichen Einheiten gesteuert. Grundlage der Steuerung ist das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, welches sich unter Anwendung des Handelsgesetzbuches ergibt. Die Ergebnisse der Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften werden monatlich ermittelt, aufbereitet und durch den Vorstand der Gesellschaft analysiert. Diese Geschäftseinheiten repräsentieren keine Segmente im Sinne des IFRS 8. Das Reporting wird dem Aufsichtsrat im Vorfeld der Sitzungen zur Verfügung gestellt.

Die sonstigen nach IFRS 8 erforderlichen Angaben sind im Folgenden dargestellt:

Nachstehende Informationen sind nach Standort des Kunden gegliedert.

Umsätze nach Regionen in TEUR

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  2013 2012
Deutschland 50.846 54.812
Europa 44.544 43.806
Nordamerika 4.133 5.184
Übrige 9.019 8.134
Gesamt 108.542 111.936

Das langfristige Vermögen und die Investitionen in das langfristige Vermögen entfallen nahezu ausschließlich auf Deutschland und nur zu einem unwesentlichen Teil auf Nordamerika und Singapur.

Langfristiges Vermögen in TEUR

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  2013 2012
Deutschland 92.783 97.105
Europa 163 169
Nordamerika 832 506
Übrige 1.184 1.669
Gesamt 94.962 99.449

Investitionen in TEUR

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  2013 2012
Deutschland 3.678 9.058
Europa 48 71
Nordamerika 13 57
Übrige 22 46
Gesamt 3.761 9.232

Mitarbeiteranzahl (FTE)

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  2013 2012
Deutschland 618 608
Europa 29 29
Nordamerika 21 24
Übrige 30 30
Gesamt 698 691

First Sensor setzt mit seinen Sensorprodukten zukünftig auf eine Strategie mit vier wachsenden Geschäftsfeldern: Medical, Industrial, Mobility sowie Engineering- und Produktionsdienstleistungen (Electronic Engineering & Manufacturing Services). Hierfür werden vier Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen werden. Die für eine detaillierte Segmentberichterstattung notwendigen Strukturen sind derzeit noch nicht komplett implementiert, so dass an dieser Stelle der angestrebte Informationsgehalt noch nicht erreicht wird.

32. TRANSAKTIONEN ZWISCHEN NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Transaktionen mit Personen oder Gesellschaften, die von dem Bericht erstattenden Unternehmen beeinflusst werden können oder die das Bericht erstattende Unternehmen beeinflussen können, sind offen zu legen, sofern die entsprechenden Transaktionen nicht durch Einbeziehung von konsolidierten Gesellschaften in den Konzernabschluss bereits erfasst wurden.

Die folgenden Transaktionen wurden mit Personen und Unternehmen, die als nahe stehende Personen oder Unternehmen zur First Sensor gehören, getätigt:

Vorstand

Dr. Martin U. Schefter, Bonn, ab 17. Juni 2013

Joachim Wimmers, Köln

Dr. Hans-Georg Giering, Deuben, bis 14. Juni 2013

Die gezahlten Vergütungen für die Mitglieder des Vorstands sind der folgenden Darstellung zu entnehmen.

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in TEUR Dr. Martin U. Schefter Joachim Wimmers Dr. Hans-Georg Giering 2013 Dr. Hans-Georg Giering Joachim Wimmers
Feste jährliche Vergütung 162 216 164 542 360 180
Variable Vergütung 0 0 0 0 174 0
Nebenleistungen 77 55 121 253 121 34
Abfindung 0 0 351 351 0 0
Gesamt 239 271 636 1.146 655 214
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in TEUR Dr. Ingo Stein 2012
Feste jährliche Vergütung 62 602
Variable Vergütung 47 221
Nebenleistungen 9 164
Abfindung 448 448
Gesamt 566 1.435

Der Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Martin U. Schefter, beginnt am 17. Juni 2013 und ist für die Dauer von drei Jahren abgeschlossen. Er erhält vertragsgemäß eine feste jährliche Vergütung von TEUR 300 sowie eine variable Zielkomponente von TEUR 150. Weiterhin nimmt Dr. Schefter an einem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft teil, woraus ihm jährlich 65.000 Aktienoptionen zustehen. Für das Berichtsjahr stehen ihm die genannten Werte anteilig zu.

Bei einem Kontrollwechsel erhält er einen maximal begrenzten Ausgleichsanspruch von TEUR 500, falls er innerhalb von einem Monat nach dem Kontrollwechsel kündigt.

Im Berichtsjahr wurden von der Gesellschaft im Rahmen des Genehmigten Kapitals 2013/I insgesamt 31.000 neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts an den Vorstandsvorsitzenden zum Bezugspreis von 5,00 Euro pro Aktie ausgegeben. Weiterhin wurden 135.000 Aktienoptionen aus dem oben beschriebenen Share Matching Scheme an den Vorstandsvorsitzenden ausgegeben. Im Dezember 2013 wurden darüber hinaus 35.208 Bezugsrechte aus dem Optionsplan 201 3 gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Option betrug EUR 1,05.

Der Finanzvorstand, Joachim Wimmers, erhält vertragsgemäß eine feste jährliche Vergütung von TEUR 216 sowie eine variable Zielkomponente von TEUR 120. Bei einem Kontrollwechsel hat er Anspruch auf eine Einmalzahlung von TEUR 240, falls er innerhalb von zwei Monaten nach dem Kontrollwechsel kündigt.

Die Nebenleistungen der Vorstandsverträge beinhalten geldwerte Vorteile für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen, den Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung, Mietzuschüsse sowie Beiträge zur Altersvorsorge.

Die variablen Vergütungsbestandteile sind an die Erreichung von Unternehmenskennziffern gekoppelt Im Berichtsjahr wurden keine variablen Komponenten bezahlt (i.Vj. TEUR 221).

Ehemalige Vorstandsmitglieder verfügen über nicht erloschene Aktienoptionen in folgender Höhe:

Aktienoptionen

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  2013 2012
Dr. Hans-Georg Giering 70.000 100.000
Dr. Ingo Stein 10.000 10.000
Dr. Bernd Kriegel 50.000 80.000
Gesamt 130.000 190.000

Von den insgesamt ausstehenden 130.000 Aktienoptionen sind zum Stichtag 100.000 Aktienoptionen ausübbar.

An ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr keine Bezüge bezahlt.

Im Rahmen der Niederlegung des Vorstandsamts von Dr. Hans-Georg Giering zum 14. Juni 2013 wurde eine Abfindung von insgesamt 351 TEUR vereinbart.

Aufsichtsrat

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch § 13 der Satzung geregelt sowie von der Hauptversammlung festgelegt. Die Aufsichtsratsvergütung wurde gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 20. August 2013 neu geregelt. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des Geschäftsjahres eine Vergütung von 10 TEUR für jedes volle Jahr der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat. Für den Vorsitzenden erhöht sich diese Vergütung auf 32 TEUR, für seinen Stellvertreter erhöht sich die Vergütung auf 18 TEUR. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein Selbstbehalt ist nicht vereinbart.

Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und nachgewiesenen Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallende Umsatzsteuer.

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 60 TEUR (i.Vj. TEUR 33). Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.

Sonstige nahe stehende Personen und Unternehmen

Der Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft hat eine Büroimmobilie an die Tochtergesellschaft zu marktüblichen Konditionen vermietet. Hierfür erhielt er TEUR 91 (i.Vj. TEUR 89).

Im Berichtsjahr wurden keine weiteren Transaktionen mit sonstigen nahe stehenden Personen oder Unternehmen getätigt.

Die Beteiligung an der Vereta GmbH, Einbeck wurde im Abschluss 2012 als kurzfristig zu veräußernder Vermögenswert ausgewiesen und im Oktober 2013 veräußert.

33. FINANZRISIKOMANAGEMENT

Risikomanagement für Finanzinstrumente

First Sensor veräußert seine Produkte und Dienstleistungen weltweit und tätigt die Materialbeschaffungen in einem internationalen Umfeld, wodurch Marktrisiken auf Grund von Änderungen der Wechselkurse entstehen.

Des Weiteren finanziert sich die Gesellschaft zum Teil mit Darlehen, die an variable Zinsbedingungen geknüpft sind, woraus sich Zinsrisiken ergeben. Die Gesellschaft hat hierzu Sicherungsgeschäfte zur Absicherung des Zinsrisikos abgeschlossen. Fremdwährungsrisiken werden teilweise durch den Abschluss von Devisentermingeschäften im Zusammenhang mit Materialeinkäufen reduziert.

Die wesentlichen Finanzinstrumente der Gesellschaft bestehen neben Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus liquiden Mitteln sowie aus in Anspruch genommenen Kontokorrentlinien und Darlehen. Ziel der finanziellen Verbindlichkeiten ist es, das operative Geschäft der Gesellschaft zu finanzieren. Die wesentlichen Risiken resultieren aus Ausfall-, Liquiditäts-, Wechselkurs-, Zins- und Zeitwertrisiken. Sonstigen Preisrisiken aus Finanzinstrumenten ist die Gesellschaft nicht ausgesetzt.

Zur Sicherung gegen Zinsrisiken aus variablen Zinsvereinbarungen hat die Gesellschaft Zinsswaps und Zinscaps abgeschlossen.

Zeitwertrisiko

Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten ist mit dem Betrag angegeben, zu dem das betreffende Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen erzwungene Veräußerung oder Liquidation) zwischen vertragswilligen Geschäftspartnern getauscht werden könnte. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten werden auf Grund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente mit ihrem Buchwert ausgewiesen.

Der beizulegende Zeitwert von nicht notierten Instrumenten, Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen sowie sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt.

Der Konzern schließt derivative Finanzinstrumente mit verschiedenen Parteien ab, insbesondere mit Finanzinstituten mit guter Bonität. Unter Anwendung eines Bewertungsverfahrens mit am Markt beobachtbaren Input-Parametern bewertete Derivate sind Zinsswaps und Zinscaps. Zu den am häufigsten angewandten Bewertungsverfahren gehören die Forward-Preis- und Swap-Modelle unter Verwendung von Barwertberechnungen. Die Modelle beziehen verschiedene Größen mit ein, wie z. B. Bonität der Geschäftspartner, Devisen-Kassa- und Termin-Kurse und Zinsstrukturkurven. Die Änderungen des Ausfallrisikos der Gegenseite hatten keine Auswirkungen auf die Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung und anderen zum beizulegenden Zeitwert erfassten Finanzinstrumenten.

Hierarchie beizulegender Zeitwerte

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:

Stufe 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.

Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.

Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Zum 31. Dezember 2013 hat First Sensor bestimmte Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet und dabei Bewertungsverfahren der Stufe 2 angewandt. Bei diesen Verbindlichkeiten handelt es sich um mehrere Zinsswaps zur Absicherung des Zinsrisikos.

Während der Berichtsperiode gab es keine Veränderungen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.

Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern benutzt Zinsswaps und Zinscaps zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten.

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in TEUR Fälligkeit Absicherung Zinssatz Nominal 2012 Marktwert
Zinsswap I (3145170UK) 31.12.2020 3M EURIBOR 3,83 % 1.462 1.566 -148
Zinsswap II (3467328UK) 31.12.2020 3M EURIBOR 2,17 % 718 769 -30
Zinsswap III (3665880UK) 14.10.2016 3M EURIBOR 2,15 % 7.212 6.200 -284
Zinsswap IV (4449932L) 14.10.2016 3M EURIBOR 2,15 % 7.212 6.200 -285
Zinscap I (3665880UK) 30.09.2014 3M EURIBOR 2,15 % 3.062 3.700 0
Zinscap II (4449941L) 30.09.2014 3M EURIBOR 2,15 % 3.062 3.700 0
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in TEUR 2012
Zinsswap I (3145170UK) -215
Zinsswap II (3467328UK) -49
Zinsswap III (3665880UK) -431
Zinsswap IV (4449932L) -431
Zinscap I (3665880UK) 0
Zinscap II (4449941L) 0

Ein im Vorjahr noch enthaltener Zinsswap ist im Berichtsjahr ausgelaufen.

Die angegebenen beizulegenden Zeitwerte basieren auf den Marktwerten äquivalenter Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag (Stufe 2 in der Hierarchie der beizulegen beizulegenden Zeitwerte). Sämtliche Zinsswaps wurden zur Absicherung des Cashflows bestimmt und als wirksam eingestuft; aufgrund einer vorübergehenden Überbesicherung wurden TEUR 64 als Sicherungsineffizienz aufwandswirksam erfasst. Die Zinscaps wurden zur Absicherung des Cashflows bestimmt und als wirksam eingestuft.

Zinssensitivität

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus verzinst angelegten liquiden Mitteln sowie aus nicht über Zinssicherungsinstrumente gegen Zinsänderungsrisiken abgesicherten variabel verzinsten Verbindlichkeiten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Änderung der Zinssätze. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Direkte Auswirkungen auf das Konzerneigenkapital resultieren aus den in Sicherungsbeziehungen einbezogenen Zinssicherungsinstrumenten.

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in TEUR 2013 2012
Erhöhung um 15 Basispunkte 41 74
Verringerung um 10 Basispunkte -27 -49

Direkte Auswirkungen auf das Eigenkapital aus den in Sicherungsbeziehungen einbezogenen Zinssicherungsinstrumenten würden bei einer Erhöhung des Zinsniveaus um 15 Basispunkte bzw. einer Verringerung um 10 Basispunkte bei rund Mio. EUR +/- 0,1 liegen.

Währungssensitivität

Die inländischen Konzerngesellschaften tätigen Geschäfte, die überwiegend in Euro abgeschlossen werden. Daher bestehen nur in geringem Umfang Forderungen oder Verbindlichkeiten in Fremdwährungen. Eine Erhöhung bzw. Verminderung des Euro gegenüber den wesentlichen Währungen hätte einen Ergebniseffekt von maximal Mio. EUR 0,1.

Bei Erhöhungen bzw. Verminderungen des Euro gegenüber den relevanten Währungen um 20 Prozent würde sich aufgrund der Umrechnung der in fremden Währungen denominierten Abschlüsse der Tochtergesellschaften mittels der modifizierten Stichtagsmethode der Währungsausgleichsposten im Eigenkapital um maximal Mio. EUR 0,3 verringern bzw. erhöhen.

Liquiditätsrisiko

Der Konzern überwacht das Risiko eines Liquiditätsengpasses mittels eines automatisierten Planungstools. Dieses Tool berücksichtigt täglich die liquiden Mittel, die Laufzeit der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z. B. Forderungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit.

Zum 31. Dezember 2013 weisen die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.

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in TEUR Fällig bis 1 Jahr Fällig 1 bis 5 Jahre Fällig über 5 Jahre 2013 Gesamt
Verzinste Darlehen 4.217 22.959 19.968 47.144
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.706 0 0 7.706
Sonstige Verbindlichkeiten 5.881 5.944 0 11.825
Gesamt 17.804 28.903 19.968 66.675
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in TEUR Fällig bis 1 Jahr Fällig 1 bis 5 Jahre Fällig über 5 Jahre 2012 Gesamt
Verzinste Darlehen 12.189 35.489 3.525 51.203
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.679 0 0 7.679
Sonstige Verbindlichkeiten 11.275 7.532 0 18.807
Gesamt 31.143 43.021 3.525 77.689

Kapitalsteuerung

Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des Unternehmens ist die Sicherstellung eines hohen Bonitätsratings und einer guten Eigenkapitalquote, die zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value beiträgt. Mindesteigenkapitalquoten sind zum Teil in abgeschlossenen Kreditverträgen als Bedingung vereinbart worden. Die Eigenkapitalquote hat außerdem Einfluss auf das Bonitätsrating, das eine von mehreren Einflussgrößen die Höhe des zu zahlenden Zinsniveaus bestimmt. Das Bonitätsrating ist außerdem ein Entscheidungskriterium für Kunden bei der Berücksichtigung von Auftragsvergaben.

Der Konzern überwacht sein Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote:

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in TEUR 2013 2012
Eigenkapital 70.006 69.916
Bilanzsumme 146.735 158.607
Eigenkapitalquote 47,7 % 44,1 %

Die im Rahmen der Darlehensverträge geforderten Finanzkennzahlen (Covenants) wurden durch die Gesellschaft im Berichtsjahr erfüllt.

34. WEITERE ERLÄUTERUNGEN AUF GRUND VON VORSCHRIFTEN DES HGB

Die nachfolgenden Erläuterungen enthalten zusätzliche Informationen, die Pflichtbestandteile des Anhangs gemäß HGB sind.

Vorstand

Mitglieder des Vorstandes

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Name Position im Vorstand
Dr. Martin U. Schefter Vorstandsvorsitzender ab 17. Juni 2013
Joachim Wimmers Finanzvorstand

Ehemalige Mitglieder des Vorstandes

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Name Position im Vorstand
Dr. Hans-Georg Giering Vorstandsvorsitzender bis 14. Juni 2013

Aufsichtsrat

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Name/ Tätigkeitsbezeichnung Position im Aufsichtsrat Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien
Prof. Dr. Alfred Gossner Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11. September 2012 Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg, seit 2003 keine
Vorstand Finanzen, Controlling, Informationstechnik Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft, München      
Götz Gollan Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11. September 2012 Capitell Vermögens-Management AG, Frankfurt am Main, Mitglied des Aufsichtsrats keine
Vorstand der Bankhaus Dr. Masel AG, Berlin Vorsitzender des Aufsichtsrats, 9. Juni 2011 bis 11. September 2012    
  Mitglied des Aufsichtsrats seit 17. Juni 2010    
Volker Hichert Mitglied des Aufsichtsrats seit 11. September 2012 keine SLM Solutions GmbH, Lübeck (Mitglied des Beirats)
Managing Director Parcom Deutsche Private Equity, München     Availon GmbH, Rheine (Mitglied des Beirats)
      Westfalia Automotive GmbH, Rheda-Wiedenbrück (Mitglied des Beirats)
      proFagus Holding GmbH, Bodenfelde (Mitglied des Beirats)

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Nach den uns übermittelten Stimmrechtsmitteilungen hielten zum 31. Dezember 2013 folgende Personen/Gesellschaften mehr als 3 Prozent der Aktien der First Sensor AG:

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Meldepflichtiger Name/Firma Wohnort/Sitz Datum der Mitteilung Datum der Schwellenberührung Datum der Veröffentlichung Schwellenwert erreicht bzw. über-/unterschritten Höhe des Stimmrechtsanteils zum Zeitpunkt der Mitteilung
            %
ING Insurance Topholding N.V. Amsterdam, Niederlande 22.02.2012 29.12.2011 23.02.2012 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 % und 25 % überschritten 27,33
Sämtliche Stimmrechte sind der ING Insurance Topholding N. V. zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ING Insurance Topholding N.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - ING Verzekeringen N.V., - ING Insurance Eurasia N.V., - Nationale Nederlanden Nederland B.V., - Nationale Nederlanden Levensverzekering Maatschappij N.V., - Parcom Capital B.V., - Parcom Deutschland I GmbH & Co KG, - Alegria Beteiligungsgesellschaft mbH.
Upolu Holding Inc. Tortola, British Virgin Islands 16.05.2012 14.05.2012 16.05.2012 3 % unterschritten 0,00
Bankhaus Lampe KG Bielefeld, Deutschland 15.05.2012 14.05.2012 16.05.2012 3 % und 5 % überschritten 8,27
Sämtliche Stimmrechte sind der Bankhaus Lampe KG zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihr kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH.
Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH Düsseldorf, Deutschland 16.05.2012 14.05.2012 21.05.2012 3 % und 5 % überschritten 8,27
Daniel Hopp Deutschland 28.10.2011 25.10.2011 01.11.2011 25 % und 20 % unterschritten 18,89 %
Davon sind Herrn Daniel Hopp zuzurechnen:           18,89 %
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von Herrn Daniel Hopp kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH, - Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, - Hopp Verwaltungs GmbH.
Hopp Verwaltungs GmbH Mannheim, Deutschland 28.10.2011 25.10.2011 01.11.2011 25 % und 20 % unterschritten 18,89 %
Davon sind der Hopp Verwaltungs GmbH zuzurechnen:       18,89 %
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH, - Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG.
Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Mannheim, Deutschland 28.10.2011 25.10.2011 01.11.2011 25 % und 20 % unterschritten 18,89 %
Davon sind der Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH.
DAH Beteiligungs GmbH Mannheim, Deutschland 28.10.2011 25.10.2011 01.11.2011 25 % und 20 % unterschritten 18,89 %
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Meldepflichtiger Name/Firma Höhe des Stimmrechtsanteils zum Zeitpunkt der Mitteilung Zurechnung gemäß
  Stimmrechte  
ING Insurance Topholding N.V. 2.690.000 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Sämtliche Stimmrechte sind der ING Insurance Topholding N. V. zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ING Insurance Topholding N.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - ING Verzekeringen N.V., - ING Insurance Eurasia N.V., - Nationale Nederlanden Nederland B.V., - Nationale Nederlanden Levensverzekering Maatschappij N.V., - Parcom Capital B.V., - Parcom Deutschland I GmbH & Co KG, - Alegria Beteiligungsgesellschaft mbH.
Upolu Holding Inc. 0 -
Bankhaus Lampe KG 814.230 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Sämtliche Stimmrechte sind der Bankhaus Lampe KG zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihr kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH.
Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH 814.230 -
Daniel Hopp 1.859.605 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Davon sind Herrn Daniel Hopp zuzurechnen: 1.859.605 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von Herrn Daniel Hopp kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH, - Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, - Hopp Verwaltungs GmbH.
Hopp Verwaltungs GmbH 1.859.605 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Davon sind der Hopp Verwaltungs GmbH zuzurechnen: 1.859.605 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH, - Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG.
Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG 1.859.605 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Davon sind der Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG zuzurechnen:
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von ihr kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - DAH Beteiligungs GmbH.
DAH Beteiligungs GmbH 1.859.605  

Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter betrug zum 31. Dezember 2013:

Anzahl der Mitarbeiter

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  2013 2012
Deutschland 669 665
Europa 35 35
Nordamerika 22 25
Übrige 31 31
Gesamt 757 756

Zur besseren Darstellung werden zukünftig die Mitarbeiterzahlen in Vollzeitäquivalenten (FTE) angegeben:

Vollzeitäquivalente

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  2013 2012
Deutschland 618 608
Europa 29 29
Nordamerika 21 24
Übrige 30 30
Gesamt 698 691

Honorare des Abschlussprüfers

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  2013
Jahresabschlussprüfung 129
Sonstige Beratungsleistungen 7
Gesamt 136

Die Prüfungsgebühren für die Abschlussprüfung umfassen die Prüfung des Einzelabschlusses der First Sensor AG nach HGB, des First Sensor Konzernabschlusses nach IFRS sowie der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften der First Sensor AG nach HGB.

Verzicht auf Offenlegung nach § 264 Abs. 3 HGB

Die nachfolgende inländische Tochtergesellschaft in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft hat die gemäß § 264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichtet deshalb auf die Offenlegung des Jahresabschlusses:

Lewicki microelectronic GmbH, Oberdischingen

35. CORPORATE GOVERNANCE

Die Gesellschaft hat die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

 

Berlin, den 24. März 2014

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Joachim Wimmers, Finanzvorstand

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER (BILANZEID) Gemäß §§ 264 Abs. 2 S. 3, 289 Abs. 1 S. 5 HGB

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss und der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermitteln und im Lagebericht und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft und des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben sind.

 

Berlin, den 24. März 2014

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Joachim Wimmers, Finanzvorstand

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der First Sensor AG zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Kodex" gemäß § 161 Aktiengesetz

Den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) in der Fassung vom 15. Mai 2012 wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im März 2013 entsprochen, mit Ausnahme der neben stehend aufgeführten Punkte. Ferner entspricht die First Sensor AG den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 13. Mai 2013 seit deren Veröffentlichung im Bundesanzeiger und wird diesen auch zukünftig entsprechen, mit den neben stehenden Ausnahmen:

Nach Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex soll in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat ein den Vorgaben entsprechender Selbstbehalt vereinbart werden.
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats ist kein Selbstbehalt vorgesehen, da nach Ansicht der Gesellschaft ohne Selbstbehalt qualifizierte Mitglieder für den Aufsichtsrat leichter gewonnen werden können.

Nach Ziffer 5.1.2 Abs. 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen.
Eine langfristige Nachfolgeplanung liegt bei der Gesellschaft derzeit nicht vor. Hierfür wurde bisher kein Bedarf gesehen. Für die Zukunft soll eine langfristige Nachfolgeplanung erarbeitet werden.

Nach Ziffer 5.3.1, 5.3.2 und 5.3.3 des Kodex soll der Aufsichtsrat entsprechende Ausschüsse bilden.
Der Aufsichtsrat der First Sensor AG bildet keine Ausschüsse. Aufgrund der Größe des Aufsichtsrats mit drei Mitgliedern sieht die Gesellschaft in der Bildung von Ausschüssen keinen Vorteil.

Nach Ziffer 7.1.2 Satz 4 des Kodex soll der Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, öffentlich zugänglich sein.
Die Zwischenberichte der First Sensor AG werden nicht regelmäßig binnen 45 Tagen veröffentlicht, da eine Veröffentlichung der Zwischenberichte innerhalb der nach der Börsenordnung der Frankfurter Wertpapierbörse maßgeblichen Frist von der Gesellschaft als ausreichend angesehen wird.

 

Berlin, den 25. März 2014

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Joachim Wimmers, Finanzvorstand

Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorsitzender des Aufsichtsrats

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Das Geschäftsjahr 2013 stand für die First Sensor AG unter dem Zeichen der Veränderung. Die in 2012 begonnene Integration nach dem Erwerb der Sensortechnics-Gruppe und die anschließende Konsolidierung von Unternehmenseinheiten stellten die Weichen für die Neuausrichtung der Gesellschaft.

Für relevante Technologiefelder wurde in den vergangenen Jahren eine einzigartige Kompetenz von Mitarbeitern und Knowhow aufgebaut. Mit diesem schnellen Wachstum der vergangenen Jahre ist das Unternehmen in kurzer Zeit zu einer Größe und Komplexität herangewachsen, die nun neue Schwerpunkte in Führung und Organisation erfordert.

Aus diesem Grund hat sich der Aufsichtsrat im Jahr 2013 entschlossen, einen Führungswechsel herbeizuführen, und hat Dr. Martin U. Schefter als Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Er führt die Geschäfte gemeinsam mit Joachim Wimmers als Vorstandsteam. Es gilt nun die Gesellschaft in der Prozessoptimierung und Internationalisierung zielgerichtet auf die relevanten Märkte auszurichten.

Hierfür werden vier Business Units geschaffen, die in den Bereichen Medical, Industrial, Mobility und Electronic Engineering & Manufacturing Services die wachstumsstarken Märkte in der Sensorbranche bedienen.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben, wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten, seine Tätigkeit regelmäßig überprüft und laufend überwacht. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig schriftlich und mündlich, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung, die Unternehmensplanung, über relevante Fragen der Risikolage, des Risikomanagement und der Compliance sowie die aktuelle Lage der Gruppe. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen sowie daraus abgeleitete Maßnahmen wurden dem Aufsichtsrat im Einzelnen unter Angabe der Gründe erläutert und eingehend mit dem Vorstand diskutiert.

Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig über den Geschäftsverlauf der First Sensor AG und ihrer Tochtergesellschaften informiert und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. In insgesamt neun Präsenz- und drei Telefonsitzungen hat der Aufsichtsrat vor allem Fragen der Geschäftspolitik, der Unternehmensstrategie sowie der Unternehmensstruktur und damit verbundene Effizienzsteigerungsmaßnahmen mit dem Vorstand eingehend erörtert.

Die Abstimmung und Erörterung der strategischen Ausrichtung auf Business Units sowie deren Umsetzung stellten bedeutende Schwerpunkte der Aufsichtsratsarbeit in 2013 dar. Diese Themen zogen sich durch alle Aufsichtsratssitzungen. Hierzu zählte auch eine Strategietagung mit begleitender Aufsichtsratssitzung am 20. und 21. November 2013, an der neben dem Vorstand und Aufsichtsrat der First Sensor AG auch die Führungskräfte des Konzerns und seiner Gesellschaften sowie eine externe Strategieberatung teilnahmen. Die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der Berichte des Vorstands und externer Berater ausführlich erörtert.

In der Sitzung am 27. März 2013 wurde der Konzernabschluss 2012 gebilligt und der Jahresabschluss der Gesellschaft gemeinsam mit den Abschlussprüfern der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Berlin, ausführlich erörtert und anschließend festgestellt. Außerdem erfolgte in der Sitzung am 30. April 2013 eine Überprüfung des Vergütungssystems für den Vorstand und der Angemessenheit der Vorstandsbezüge.

In der Aufsichtsratssitzung am 14. Juni 2013 wurde der Vorstandswechsel beschlossen und die Niederlegungserklärung von Dr. Giering entgegengenommen.

In den Sitzungen im Dezember 2013 standen neben der Unternehmensplanung und einer Reihe weiterer Themenstellungen vor allem die Diskussion der künftigen Unternehmens- und Führungsstruktur sowie die Fortsetzung der Konsolidierung im Mittelpunkt der Beratungen mit dem Vorstand.

Darüber hinaus fanden eine Vielzahl von Besprechungen zwischen Vorstand und dem Vorsitzenden sowie anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Der Aufsichtsrat hat keine gesonderten Ausschüsse gebildet, sondern stets in seiner Gesamtheit beraten. Alle zum jeweiligen Zeitpunkt amtierenden Mitglieder des Aufsichtsrats haben dabei an allen Sitzungen teilgenommen. Eine Effizienzprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats wurde mit Beratung der Ebner Stolz Wirtschaftsprüfung GmbH & Co. KG durchgeführt und in einer anschließenden Telefonsitzung erörtert. Als Folge wurde unter anderem die Trennung der Genehmigung und Abrechnung von Dienstreisen beschlossen. Interessenkonflikte sind im Geschäftsjahr 2013 im Aufsichtsrat nicht aufgetreten.

Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Sitzung am 25. März 2014 eingehend mit den Inhalten des Deutschen Corporate Governance Kodex befasst. Informationen zur Corporate Governance im Unternehmen sowie ein ausführlichen Bericht zu Höhe und Struktur der Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand sind Inhalt dieses Geschäftsberichts. Vorstand und Aufsichtsrat haben in der vorgenannten Sitzung des Weiteren beschlossen, eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abzugeben. Nähere Einzelheiten dazu finden sich im Geschäftsbericht. Die Entsprechenserklärung wurde den Aktionärinnen und Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften wurde der von der Hauptversammlung am 20. August 2013 gewählte Abschlussprüfer Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, mit der Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses beauftragt. Vor der Unterbreitung des Wahlvorschlags hat der Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt.

Der vom Vorstand nach den Grundsätzen des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht der First Sensor AG sowie der nach den Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjahresabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2013 sind unter Einbeziehung der Buchführung von der Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Aufsichtsrat hat während des gesamten Prüfungsprozesses eng mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer zusammengearbeitet. Sämtliche finalen Abschlussunterlagen der AG, des Konzerns sowie der Vorschlag des Vorstands für die Ergebnisverwendung und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat rechtzeitig und währen seiner Sitzung am 25. März 2014 vorgelegen. Die Unterlagen wurden während dieser Aufsichtsratssitzung abschließend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers ausführlich erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass keinerlei Einwendungen zu erheben sind. Gemäß § 172 AktG ist der Jahresabschluss der AG festgestellt und der Konzernabschluss gebilligt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre überdurchschnittlichen Leistungen im abgelaufenen Geschäftsjahr und wünscht ihnen für die künftigen Herausforderungen viel Erfolg.

Ganz besonderer Dank gilt den Aktionärinnen und Aktionären, die der Gesellschaft ihr Vertrauen geschenkt haben und schenken.

 

Berlin, den 25. März 2014

First Sensor AG

Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorsitzender des Aufsichtsrats