First Sensor AG

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

WIEDERGABE DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS

"Wir haben den Jahresabschluss -bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang -unter Einbeziehung der Buchführung der First Sensor Aktiengesellschaft, Berlin, und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."

 

Hannover, 21. März 2016

Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Steffen Fleitmann, Wirtschaftsprüfer

Hans-Peter Möller, Wirtschaftsprüfer

Jahresabschluss

1. BILANZ (HGB)

AKTIVA

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in EUR 31.12.2015 31.12.2014
ANLAGEVERMÖGEN    
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.242.233 3.308.553
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände 1.552.213 620.105
Geschäfts- oder Firmenwert 24.534.701 26.691.880
Geleistete Anzahlungen 441.186 130.744
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 28.770.333 30.751.082
Grundstücke und Bauten 12.297.162 12.871.178
Technische Anlagen und Maschinen 12.201.351 11.787.252
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.376.671 1.132.492
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 631.742 1.252.707
Summe Sachanlagen 26.506.926 27.043.629
Anteile an verbundenen Unternehmen 32.618.041 36.338.520
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 784.736
Summe Finanzanlagen 32.618.041 37.123.256
UMLAUFVERMÖGEN    
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.720.649 4.394.166
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 6.467.935 6.152.574
Fertige Erzeugnisse und Waren 6.554.572 5.873.915
Geleistete Anzahlungen 26.694 54.172
Summe Vorräte 17.769.850 16.474.827
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.372.302 1.650.970
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.552.734 5.485.149
-davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 0,00 Euro (i.Vj. 250.000,00 Euro)    
Sonstige Vermögensgegenstände 1.466.899 1.287.577
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 13.391.935 8.423.696
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 14.322.691 3.858.455
Rechnungsabgrenzungsposten 502.393 417.451
Aktive latente Steuern 731.337 0
SUMME AKTIVA 134.613.506 124.092.396

PASSIVA

   
in EUR 31.12.2015 31.12.2014
EIGENKAPTAL    
Gezeichnetes Kapital 50.835.480 50.655.055
Kapitalrücklage 20.531.880 20.463.113
Gewinnrücklagen 1.003.683 1.003.683
Bilanzgewinn -1.008.140 -1.367.791
Summe Eigenkapital 71362.903 70.754.060
Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen 3.774.039 4.434.463
RÜCKSTELLUNGEN    
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 267.797 268.930
Steuerrückstellungen 281.917 39.000
Sonstige Rückstellungen 4.422.271 2.999.473
Summe Rückstellungen 4.971.985 3307.403
VERBINDLICHKEITEN    
Schuldscheindarlehen 40.000.000 31.000.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.206.272 9.068.580
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 197.334 72.615
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.860.671 3.236.526
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 520.043 521.688
Sonstige Verbindlichkeiten 720.259 1.204.858
-davon aus Steuern: 344.053 Euro (i.Vj. 177.163 Euro)    
-davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 17.632 Euro (i.Vj. 22.717 Euro)    
-davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 720.259 Euro (i.Vj. 1.204.858 Euro)    
Summe Verbindlichkeiten 54.504.579 45.104.267
Passive latente Steuern 0 492.203
SUMME PASSIVA 134.613.506 124.092.396

2. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (HGB)

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in EUR 01.01.-31.12.2015 01.01.-31.12.2014
Umsatzerlöse 69.594.611 55328.194
Bestandsveränderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -1.013.543 57.500
Andere aktivierte Eigenleistungen 845.311 270.931
Sonstige betriebliche Erträge 2.516.487 3.556.704
Gesamtleistung 71.942.866 59.213.329
Materialaufwand    
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -28.559.370 -24.845.236
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -6.452.426 -2.814.603
Summe Materialaufwand -35.011.796 -27.659.839
Personalaufwand    
a) Löhne und Gehälter -19.420.609 -18.008.352
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -3.790.197 -3.379.964
-davon für Altersversorgung: 251.729 Euro (i.Vj. 237.861 Euro)    
Summe Personalaufwand -23.210.806 -21388.316
Abschreibungen    
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -6.811.592 -6.403.522
auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten -552.408 -400.000
Summe Abschreibungen 7.364.000 -6.803.522
Sonstige betriebliche Aufwendungen -12.842.216 -9.482.140
Betriebsergebnis -6.485.952 -6.120.488
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 5.716.714 2.700.579
Erträge aus Beteiligungen 1.500.000 1.350.000
-davon aus verbundenen Unternehmen 1.500.000 Euro (i.Vj. 1.350.000 Euro)    
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen 0 7.569
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 369.483 394.514
-davon aus verbundenen Unternehmen 367.961 Euro (i.Vj. 386.631 Euro)    
Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 -5.812.236
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.062.763 -2.189.401
-davon an verbundene Unternehmen -32.676 Euro (i.Vj. -27.625 Euro)    
Finanzergebnis 5.523.434 -3.548.975
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -962.518 -9.669.463
Außerordentliche Erträge 123.804 0
Außerordentliches Ergebnis 123.804 0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.254.510 101.892
Sonstige Steuern -56.145 -45.200
Summe Steuern vom Einkommen und Ertrag und sonstige Steuern 1.198.365 56.692
Jahresüberschuss (i.Vj. Jahresfehlbetrag) 359.651 -9.612.771
Verlust aus dem Vorjahr (i.Vj. Gewinn aus dem Vorjahr) -1.367.791 8.244.980
Bilanzverlust -1.008.140 -1367.791

Konzernlagebericht (IFRS) UND LAGEBERICHT

DER FIRST SENSOR AG

A. GRUNDLAGEN DES FIRST SENSOR-KONZERNS

1. GESCHÄFTSMODELL

Organisatorische Struktur des Konzerns

Die First Sensor Unternehmensgruppe besteht aus der First Sensor AG und 10 Tochtergesellschaften. Das Mutterunternehmen, die First Sensor AG mit Sitz in Berlin, hält an allen Tochtergesellschaften die Mehrheitsanteile. Eine Darstellung der Gesellschaften der Unternehmensgruppe und ihrer Standorte findet sich im Anhang unter "Konsolidierungskreis".

Veränderungen im Geschäftsjahr 2015:

Die First Sensor Technology GmbH wurde auf Grund des Verschmelzungsvertrags vom 24. August 2015 und des Zustimmungsbeschlusses vom selben Tag durch Übertragung ihres Vermögens als Ganzes unter Auflösung ohne Abwicklung mit Wirkung zum 1. Januar 2015 auf die First Sensor AG verschmolzen.

Mit Datum vom 8. Dezember 2015 wurde die französische Vertriebsgesellschaft First Sensor France S.A.S. mit einem Stammkapital von 20.000 Euro in Paris gegründet. Die Gesellschaft wird die Vertriebsaktivitäten für das Vertriebsgebiet Frankreich übernehmen.

Durch die Verlagerung der Produktionsaktivitäten des Standortes Singapur auf andere Standorte in der First Sensor-Gruppe wurde das operative Geschäft der First Sensor Singapore (FSG) Pte. Ltd., Singapur, beendet.

Zur Unterstützung der neu ausgerichteten Unternehmensstruktur wurden im zweiten Quartal die folgenden Unternehmen auf eine einheitliche Firmenbezeichnung, beginnend mit First Sensor, umbenannt:

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Bisherige Unternehmensbezeichnung Neue Unternehmensbezeichnung
Microelectronic Packaging Dresden GmbH First Sensor Microelectronic Packaging GmbH
Silicon Micro Sensors GmbH First Sensor Mobility GmbH
Lewicki microelectronic GmbH First Sensor Lewicki GmbH
Sensortechnics Scandinavia AB First Sensor Scandinavia AB
Sensortechnics Ltd. First Sensor Technics Ltd.

Segmente

Im Wachstumsmarkt Sensorik entwickelt und produziert First Sensor kundenspezifische Lösungen für die stetig zunehmende Zahl von Anwendungen in den Zielmärkten Industrial, Medical und Mobility. Diese drei Zielmärkte werden durch gleichnamige Business Units adressiert, die gleichzeitig die Struktur der Segmente, in denen das Unternehmen berichtet, abbilden.

Standorte

Die verschiedenen Standorte in Berlin, Dresden, Oberdischingen (bei Ulm), Puchheim (bei München) sowie die ausländischen Standorte in den Niederlanden, Großbritannien, Schweden, Kanada und den USA unterscheiden sich durch ihre Position entlang der Wertschöpfungskette. Die Standorte in Mansfield (MA, USA), Rugby (Warwickshire, UK) und Kungens Kurva (Schweden) sind Vertriebsgesellschaften. In mehreren Ländern arbeitet der Vertrieb darüber hinaus mit festen Handelspartnern zusammen.

Wafer und Komponenten werden am Stammsitz in Berlin-Oberschöneweide und in Puchheim entwickelt und hergestellt. Wird die Komponente später zusammen mit weiteren elektronischen Komponenten und Schaltkreisen zu einer Schaltung verbunden (Aufbau- und Verbindungstechnik, Hybridtechnik, Mikrosystemtechnik), erhält man ein Sensormodul oder einen fertigen Sensor.

Diese Prozessschritte erfolgen innerhalb der First Sensor-Gruppe an sechs Standorten in Berlin-Weißensee, Puchheim, Dresden-Alberstadt, DresdenKlotzsche, Oberdischingen und Westlake Village (USA). Erweitert man das Sensormodul um weitere Wertschöpfungsstufen, wie z. B. Signalauswertung, Kalibrierung und Produktdesign, erhält man ein Sensorsystem. Dieser Prozessschritt wird an fünf Standorten in Berlin-Weißensee, DresdenAlberstadt, Dresden-Klotzsche, Dwingeloo (NL) und Puchheim umgesetzt.

Mit dieser Aufstellung und dem Zusammenspiel der einzelnen Standorte deckt First Sensor die gesamte Wertschöpfungskette der Spezialsensorlösungen ab und ist so in der Lage, dem Kunden sowohl "alles aus einer Hand" anbieten zu können als auch einzelne Wertschöpfungsschritte zu übernehmen. Die jeweiligen spezifischen Kundenanforderungen legen fest, an welcher Stufe der Wertschöpfung die Leistungen abgerufen werden. Je nach Wirtschaftlichkeit oder Kundenwunsch werden in einigen Bereichen Komponenten und Dienstleistungen extern hinzugekauft.

Produkte und Dienstleistungen

First Sensor ist Entwickler und Hersteller von kundenspezifischen Sensorlösungen im High-End-Segment. Diese innovativen Spezialsensorlösungen dienen der hochwertigen Umwandlung von nichtelektrischen Größen (Strahlung, Licht, Druck, Durchfluss, Lage, Geschwindigkeit, Füllstand etc.) in elektrische Messgrößen, die dann in den elektronischen Systemen unserer Kunden in den Zielmärkten Industrial, Medical und Mobility weiterverarbeitet werden. Damit liefern unsere Sensorlösungen einen wichtigen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte unserer Kunden. Der Branchenmix macht das Unternehmen tendenziell vom Zyklus der einzelnen Branchen unabhängig.

Unterstützt werden die Geschäftsfelder durch zwei Competence Center Produktion und Entwicklung sowie einen weltweit agierenden Vertrieb.

Zu den Kunden von First Sensor gehören internationale Industriekonzerne, aber auch junge Technologieunternehmen, die für ihre innovativen Produkte auf unsere langjährige Expertise und auf unser Knowhow setzen. Die Sensorlösungen von First Sensor gehen dabei meist als entscheidende Grundkomponenten in eine breite Vielzahl von Anwendungen unterschiedlichster Branchen ein.

Das Produktportfolio der Business Unit Industrial umfasst u. a.

Optische Sensoren und Strahlungssensoren für

Laserentfernungsmesser

Laserscanner/LIDAR

Laser-Ausrichtsysteme

Encoder

Spektrometer

Gepäck- und Containerscanner

Fahrgastzählsysteme

Druck-, Durchfluss- und Füllstandssensoren für

Volumenstromregler

Filterüberwachungen

Leckagemessungen

Füllstandsüberwachungen

Industriedrucker

Kabinendruckmessungen

Inertialsensoren für

Zustandsüberwachungen

Steuerungen und Navigationssysteme

Das Produktportfolio der Business Unit Medical umfasst u. a.

Optische Sensoren und Strahlungssensoren für

Computertomographen

Videoendoskope

Pulsoxymeter

Blutzuckermessgeräte

Gammasonden

Druck-, Durchfluss- und Füllstandssensoren für

Beatmungsgeräte

Schlafdiagnosegeräte

Schlafapnoe-Therapiegeräte (CPAP)

Spirometer

Anästhesiegeräte

Dialysemaschinen

Infusionspumpen

Sauerstoffkonzentratoren

Insufflatoren

Das Produktportfolio der Business Unit Mobility umfasst u. a.

Kamerasysteme und optische Sensoren für

Fahrerassistenzsysteme

LIDAR

Abstandsregeltempomaten (ACC)

Abstandserkennungen

Verkehrsschildererkennungen

Totwinkelassistenten

Spurhalteassistenten

Sonnen- und Regendetektionen

OEM-Drucksensoren für

Tankdruckmessungen

Kraftstofffördersysteme

Tankleckdiagnosen

Tankbelüftungen und Tankentlüftungen

Bremskraftverstärkersysteme

Servolenkungen

Motoraufhängungen

Klimaanlagen

Abgasrückführungen

Filterüberwachungen

Geschäftsprozesse

Die einzelnen Unternehmen von First Sensor sind in allen Teilen der Wertschöpfungskette tätig: Neben Wafern entwickelt und fertigt First Sensor hochzuverlässige kundenspezifische Hybridschaltungen und Produkte der Mikrosystemtechnik sowie des Advanced Packaging (Sensormodule) bis hin zu fertigen Sensorsystemen. Durch die hohe Wertschöpfungstiefe ist First Sensor in der Lage, auf jeder Stufe individuelle Anpassungen vorzunehmen und so kundenspezifische Lösungen zu entwickeln.

Absatzmärkte

Einen Großteil des Umsatzes erwirtschaftet First Sensor nach wie vor in Deutschland. Künftig wird das Unternehmen auch verstärkt in die Erschließung weiterer Märkte wie in Nordamerika, China und Europa investieren. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um künftig weltweit die Nähe zu Kunden in attraktiven Märkten auszubauen.

Externe Einflussfaktoren für das Geschäft

Treiber im heutigen Sensorikmarkt sind so genannte smarte Sensorsysteme für komplexe Anforderungen. Sie vereinen einfach gesagt das Erfassen von Werten, deren Verarbeitung und die entsprechende Reaktion in einem intelligenten System.

Diese Entwicklung ist insbesondere in den Märkten Health Care, Smart Mobility, Smart Building und Industrial Automation wiederzufinden. Diese Kernmärkte haben eindeutige Gemeinsamkeiten: Sie vereinen eine überdurchschnittliche Wachstumsdynamik, eine hohe Profitabilität und eine technologische Attraktivität in der Nische, die nur durch innovative und Knowhow-intensive Unternehmen wie First Sensor erfolgreich zu besetzen ist.

Da First Sensor im Anschluss an gemeinsame Entwicklungsprojekte mit den Kunden in der Regel langfristige Lieferverträge vereinbart, ist die Kundenbindung vergleichsweise hoch. Konjunkturelle Schwankungen, denen die Zielmärkte der Kunden unterliegen, können jedoch positiven oder belastenden Einfluss auf den Geschäftsverlauf nehmen. Durch die Diversifizierung der Zielbranchen wird diesen Schwankungen entgegen gewirkt.

Ziele und Strategien

Im Wachstumsmarkt Sensorik entwickelt und produziert First Sensor kundenspezifische Lösungen für die stetig zunehmende Zahl von Anwendungen in den Zielmärkten Industrial, Medical und Mobility. Basierend auf bewährten Technologieplattformen entstehen Produkte vom Chip über Komponenten und Sensoren bis zum komplexen Sensorsystem, die unseren Kunden Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Auf der Grundlage unseres präzisen Verständnisses der jeweiligen Kundenapplikationen entwickeln wir Lösungen, die weit über bereits am Markt verfügbare Standardkomponenten hinausgehen. Durch die Konzentration auf technologiegeprägte Zielmärkte partizipieren wir bereits heute an deren überdurchschnittlichem Wachstum. Auch zukünftig werden wir von den Megatrends profitieren, die diese Märkte bewegen. Dabei ist es unser Anspruch, die Herausforderungen der Zukunft mit unseren innovativen Sensorik-Technologien frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Dies haben wir mit unserem Leitbild fest im Unternehmen verankert.

Industrie 4.0, also die intelligente Vernetzung von Produkten und Prozessen, ist beispielsweise ein Wachstumstreiber für das Segment Industrial. Experten erwarten allein in Deutschland ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 78 Mrd. Euro bis 2025. Bei dieser Vernetzung spielen intelligente Sensorsysteme eine wesentliche Rolle, sie ermöglichen zum Beispiel die industrielle Prozesskontrolle. Dieses Marktsegment von First Sensor erfährt daher branchenübergreifend eine überdurchschnittliche Dynamik. Aufgrund der breiten Technologieplattformen sind wir hier in der Lage, spezielle Lösungen zu entwickeln, die den ständig steigenden Bedarf unserer Kunden an die Prozessautomatisierung unterstützen.

Ein weiterer Wachstumstreiber ist der Einsatz von Sensoren in der Fahrzeugindustrie. Viele Anwendungen für Komfort und Sicherheit lassen sich nur mit Hilfe von intelligenten Sensorsystemen realisieren. So machen beispielsweise sensorbasierte Fahrerassistenzsysteme das teil- und vollautonome Fahren erst möglich. Selbstfahrende Autos sind zwar heute noch Pilotprojekte, doch Prognosen zufolge werden bis 2025 bereits 54 Millionen dieser Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein. Das Segment Mobility profitiert von diesem Trend nicht nur bei PKWs, sondern zunehmend auch bei LKWs, Nutz- und Sonderfahrzeugen. Die Erfahrung aus mehreren Millionen Einheiten, die wir bereits geliefert haben, und unsere Reputation als zuverlässiger und innovativer Partner der führenden Zulieferer und Automobilkonzerne sind eine gesunde Ausgangsbasis, um in diesem Markt zukünftig eine immer bedeutendere Rolle zu spielen.

Auch im Bereich der Medizintechnik geht die Entwicklung hin zu immer intelligenteren Lösungen, die bereits vor der Kommunikation mit der Regeltechnik Daten in der Cloud vernetzen und so teilautomatisierte Diagnosen ermöglichen.

Gleichzeitig ist durch die fortschreitende Miniaturisierung der Medizintechnik das Dialysegerät für zuhause längst keine Zukunftsmusik mehr und Self-Tracking wird ein zunehmender Bestandteil des Alltags von Milliarden Menschen. Viele dieser dezentralen Anwendungen ermöglichen es, den Gesundheitszustand von Patienten zu überwachen oder den Behandlungserfolg zu überprüfen, sodass E-Health-Anwendungen in Zukunft eine wesentliche Rolle im Wachstumsmarkt Gesundheit spielen werden.

Als Hersteller von Sensoren und Sensorsystemen "Made in Germany" ist First Sensor bereits auf vielen Märkten weltweit präsent. Der gezielte Ausbau unserer internationalen Präsenz wird zukünftig die Nähe zu unseren Kunden, beispielsweise in Nordamerika und in China, noch weiter verstärken und so zusätzliche Absatzpotenziale erschließen. Die Internationalisierung ist deshalb ein wesentlicher Pfeiler, um unsere mittelfristigen Wachstumsziele zu realisieren.

Darüber hinaus ist First Sensor in der Lage, als größerer Player in dem stark fragmentierten Sensorikmarkt bei der bereits laufenden Konsolidierung eine aktive Rolle zu spielen. Als "perfect fit" sehen wir Unternehmen, die unsere Wertschöpfungstiefe durch eine komplementäre Technologie erweitern. Um unsere Position als Lieferant und Integrator smarter Sensorsysteme weiter auszubauen, werden entsprechende Optionen im Rahmen unserer Buy&Build Strategie deshalb regelmäßig geprüft. Unser Ziel ist eine kontinuierliche, nachhaltige Wertsteigerung.

2. STEUERUNGSSYSTEM

Der Vorstand leitet das operative Geschäft. Er besteht aus zwei Mitgliedern und wird gemäß Gesetz und Satzung vom Aufsichtsrat überwacht. Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Abschnitt "34. Weitere Erläuterungen auf Grund von Vorschriften des HGB" aufgeführt. Die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, zusammen mit weiterführenden Erläuterungen, findet sich in dem separaten Corporate Governance Bericht, der Bestandteil des Geschäftsberichtes ist.

Die Steuerung in der Unternehmensgruppe dient der Kontrolle der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Dabei sollen Abweichungen möglichst frühzeitig erkannt werden, so dass gegebenenfalls zeitnah geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können. Die Umsetzung der Strategie erfolgt unter bestmöglicher Berücksichtigung der Interessen von Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Investoren.

Die First Sensor AG und ihre Tochtergesellschaften werden primär nach Umsatz- und Ergebniskennzahlen (EBIT-Marge) gesteuert; aus Konzernsicht werden zusätzlich das EBITDA und die Nettoverschuldung regelmäßig ermittelt. Darüber hinaus existiert eine Cashflow-orientierte Unternehmensplanung. Es ist geplant, ein integriertes Steuerungsinstrument aus KPI-Kennzahlen (key performance indicator) aufzubauen, um sowohl gruppenweit als auch standortbezogen Steuerungswerte zu generieren.

Der Führungskreis der First Sensor, der neben dem Vorstand die Leiter der Business Units, der Competence Center Produktion und Entwicklung sowie die Fachbereichsleiter Vertrieb, Marketing, Kommunikation, Einkauf, Personal, IT, Finanzen, Controlling, Technologie, Qualitätsmanagement und Geschäftsentwicklung einschließt, trifft sich regelmäßig und berät über strategische Entscheidungen, über die aktuelle Geschäftsentwicklung und über die Identifizierung von Chancen und Risiken. Monatliche Ergebnismeetings sind darüber hinaus ein Gremium zur operativen Steuerung. Hier berichten die Ergebnisverantwortlichen dem Vorstand über die wirtschaftliche Lage, über wesentliche Entwicklungen im Tagesgeschäft und über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle, jeweils unter besonderer Berücksichtigung des Vergleichs der finanziellen Ist-Zahlen mit den Plan- und den Vorjahreszahlen.

Abgeleitet aus den strategischen Zielen wird einmal jährlich eine Mittelfristplanung für einen 3-Jahres-Zeitraum erstellt. Diese wird in regelmäßigen Abständen überprüft und bei Bedarf angepasst. Auf Konzernebene wurde für das Geschäftsjahr 2015 zuletzt geplant, einen Umsatz in der Größenordnung von bis zu 136 Mio. Euro zu erwirtschaften. Das entsprechende Ergebnis (EBITDA) sollte nach der revidierten Prognose vom Oktober 2015 12 bis 14 Mio. Euro erreichen. Letztlich wurde ein Umsatz von 137,7 Mio. Euro erwirtschaftet und damit diese Prognose nochmals übertroffen. Dieses insgesamt positive Bild des organischen Wachstums kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir mit der Entwicklung der Profitabilität nicht zufrieden sein können. Die im Oktober 2015 revidierte Prognose des EBITDA konnte nicht erreicht werden. Selbst unter Berücksichtigung der Einmaleffekte, die das Geschäftsjahr 2015 belastet haben, ist diese Ergebnisqualität noch nicht befriedigend. Damit hat die operative Geschäftsentwicklung insgesamt nicht die Erwartungen erfüllt.

3. VERGÜTUNGSBERICHT

Die Vergütung des Vorstands wird vom Aufsichtsrat festgelegt. Die Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung des Vorstands bilden insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönlichen Leistungen sowie die wirtschaftliche Lage und der Erfolg des Unternehmens unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds. Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg als Maßstab für die Vergütung des Vorstands war und ist ein Kernelement der Führungsphilosophie und der Grundwerte der First Sensor AG.

Bericht über das Vergütungssystem des Vorstands

Die Vorstandsvergütung umfasst die folgenden Komponenten:

festes Jahresgehalt

variable Vergütung in Form einer Zielvereinbarung

Teilnahme an einem langfristigen Vergütungssystem

Sachbezüge und sonstige Zuwendungen

Altersvorsorgeleistungen

Das feste Jahresgehalt wird in zwölf gleichen Teilen monatlich unter Einbehalt der gesetzlichen und sozialen Abzüge ausgezahlt.

Die variable Vergütung, in Form einer Zielvereinbarung, beruht auf einer jährlich festzulegenden Bemessungsgrundlage und ist in ihrer Höhe abhängig von der Entwicklung der Gesellschaft und den mit dem Aufsichtsrat vereinbarten persönlichen Zielen. Für das Geschäftsjahr 2015 wurden die Ziele EBITDA und Nettoverschuldung als quantitative Ziele vorgegeben. In der qualitativen Komponente wurden individuell zu erfüllende Aufgaben vereinbart. Quantitative und qualitative Ziele wurden unterschiedlich gewichtet.

Die variable Vergütung kann bei außerordentlichen nicht vorhergesehenen Entwicklungen vom Aufsichtsrat angemessen angepasst werden. Als langfristiger Anreiz ist ein Aktienoptionsplan der Gesellschaft Teil der langfristigen Vergütungsstruktur.

Die Sachbezüge und sonstigen Zuwendungen beinhalten im Wesentlichen die geldwerten Vorteile für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen, einen Ausgleichsanspruch, wenn kein Dienstfahrzeug genutzt wird, Mietzuschüsse, Auslagenersatz, Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie teilweise ein Zuschuss zur Altersvorsorge.

Abfindungszahlungen an ausscheidende Mitglieder des Vorstands sind gemäß den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex bereits dienstvertraglich begrenzt.

Die Mitglieder des Vorstands werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (Directors and Officers D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein angemessener Selbstbehalt ist gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex vereinbart.

Die Offenlegung der Vergütung erfolgt im Konzernanhang namentlich in individualisierter Form.

Bericht über das Vergütungssystem des Aufsichtsrats

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch § 13 der Satzung geregelt sowie von der Hauptversammlung festgelegt. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des Geschäftsjahres eine Vergütung von TEUR 20 für jedes volle Jahr der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat. Für den Vorsitzenden erhöht sich diese Vergütung auf TEUR 50, für seinen Stellvertreter erhöht sich die Vergütung auf TEUR 30. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein Selbstbehalt ist nicht vorgesehen.

Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und nachgewiesenen Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallende Umsatzsteuer. Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf TEUR 100. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.

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in TEUR 2015 2014
Prof. Dr. Alfred Gossner (Vors.) 50 50
Götz Gollan (Stellv. Vors.) 30 30
Volker Hichert (bis 23. Mai 2014) 0 8
Marc de Jong (ab 23. Mai 2014) 20 12
Gesamt 100 100

4. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Für First Sensor als Technologieunternehmen sind Forschung und Entwicklung (F&E) wesentliche Bestandteile der Unternehmenstätigkeit. Innovationen und sämtliche Aktivitäten rund um F&E sind in hohem Maße entscheidend für die künftige Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Die aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich in 2015 auf TEUR 7.849 (i.Vj. TEUR 7.691).

Ziel ist es, Innovationen weiter voranzubringen, insbesondere Produkte mit wesentlichen Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln. First Sensor ist hierbei in vielen Fällen kompetenter Entwicklungspartner der Kunden.

In den meisten Projekten werden die Entwicklungen zusammen mit den Kunden durchgeführt bzw. eigene Produkt-Plattformen entwickelt. In ausgewählten Bereichen sind die Qualifizierungen nach IAS 38 erfüllt, so dass die Entwicklungsaufwendungen aktiviert werden. Im Geschäftsjahr 2015 wurden neue Aufwendungen für Entwicklungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro (i.Vj. 0,5 Mio. Euro) aktiviert. Die Buchwerte der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte sind zum Jahresende 4,0 Mio. Euro (i.Vj. 3,5 Mio. Euro).

Zu den wichtigsten Projekten gehörten 2015 Entwicklungen in den Bereichen

Lidar (Light detection and ranging) für die Applikationsschwerpunkte Fahrerassistenzsysteme (Mobility) und Längenmessung (Industrial)

Röntgensensorik für die Applikationsschwerpunkte Strahlung und Sicherheit (Industrial) und Diagnostik (Medical)

Miniaturdrucksensoren für die Applikationsschwerpunkte Dialyse, Atmung und Beatmung (Medical) und Gebäudeautomation und Klimatechnik (Industrial)

Hochdrucksensorik für die Applikationsschwerpunkte Industrielle Prozesskontrolle (Industrial) und OEM Drucksensoren z. B. für elektrohydraulische Servolenkungen (Mobility)

Durchflusssensoren für die Applikationsschwerpunkte Gebäudeautomation und Klimatechnik, industrielle Prozesskontrolle (Industrial) und Atmung und Beatmung, Diagnostik (Medical)

Inertialsensorik (Lage, Beschleunigung, Vibration) für die Applikationsschwerpunkte Gebäudeautomation und Klimatechnik (Zustandsüberwachung von Gebäuden), Luft- und Raumfahrt (Navigation) (Industrial)

Smart Sensors: Plattformentwicklung für alle Sensoren.

Der Innovations- und Entwicklungsprozess der First Sensor ist mehrstufig. Zur Steuerung des Prozesses ist ein "Stage-Gate-Prozess" implementiert, bei dem definierte Stufen einer konkreten Überprüfung hinsichtlich Leistungs- und Kostenkontrolle unterzogen werden. Zu jedem Gate sind Abbruchkriterien definiert.

Entwicklungsvorhaben werden anhand entsprechender Meilensteine basierend auf F&E Roadmaps abgerechnet. Dabei handelt es sich um Produkt-wie auch Prozessinnovationen. Im Innovationsprozess kooperiert First Sensor sowohl mit universitären als auch mit außeruniversitären Einrichtungen sowie mit Schlüsselkunden. Die Ziele der Forschungskooperationen sind breit angelegt. Gemeinsam mit Kunden bringt First Sensor in Verbundvorhaben neue Entwicklungen auf den Markt. Mit Forschungsinstituten und Dienstleistern wird beispielsweise an der Verkürzung von Entwicklungszeiten gearbeitet und die Unternehmensgruppe erhält Zugang zu neuestem Spezialwissen aus der Forschung.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung sind die in den Entwicklungsabteilungen eingesetzten Mitarbeiter. Zum Jahresende 2015 waren insgesamt 83 Mitarbeiter (i.Vj. 80 Mitarbeiter) und damit 10,7 Prozent der gesamten Belegschaft im Bereich F&E beschäftigt.

Über einen unternehmensweit angelegten Knowhow-Transfer wurden sogenannte Kompetenz-Cluster pro Schlüsseltechnologie gebildet. Fachlich ausgewählte Mitarbeiter arbeiten unternehmensübergreifend zusammen und erhöhen dadurch die Effizienz und generieren durch einen schnellen Zugriff auf spezielles Wissen weitere Potenziale. Durch eine breit angelegte Plattform-Strategie sollen Skalierungseffekte ermöglicht werden, um auch BU-übergreifend Innovationen nutzbar zu machen.

In der First Sensor bestehen zum Ende des Berichtsjahres insgesamt 55 Patente, Gebrauchsmuster und Markeneintragungen (i.Vj. 52). Die absolute Anzahl ist jedoch nicht als Ausdruck des Erfindungsreichtums der Entwicklungsabteilungen zu interpretieren. Vielmehr verfolgt First Sensor eine gezielte Anmeldestrategie. Es werden nur dann Entwicklungen als Patent angemeldet, wenn Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Gleichzeitig wird das Risiko abgewogen, ob die mit der Patentanmeldung verbundene Offenlegung dem Wettbewerb nicht mehr nützt, als wenn auf eine Anmeldung verzichtet würde.

B. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN Entwicklungen der Gesamtwirtschaft

Die Weltwirtschaft entwickelte sich angesichts der Schwäche in wichtigen Schwellenländern im Jahresverlauf nur moderat. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten, vor allem in China, haben die US-Notenbank dazu bewogen, den Leitzins in den USA auf dem Rekordtief zu halten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Notenbanken weltweit vor voreiligen Zinserhöhungen gewarnt. Mitte des vergangenen Jahres wertete die chinesische Zentralbank die Landeswährung ab, um den Export zu stabilisieren. Darüber hinaus könnte die Aufwertung des US-Dollars Zweifel nähren an der Robustheit des Aufschwungs in den USA. Der anhaltende Öl- und Rohstoffpreisverfall belastet mittlerweile die Weltwirtschaft. Für den Euro-Raum ist die Wirkung fallender Energiekosten für sich genommen eindeutig positiv. Der Rückgang der Energiepreise gegenüber dem Niveau, das in die Dezember-Prognose des Eurosystem-Stabes eingegangen war, bringt den Verbrauchern und Unternehmen Einsparungen - und das sowohl in Deutschland als auch im Euro-Raum insgesamt.

Entwicklungen des Sensormarktes

Die Sensorik zählt zu den Schlüsseltechnologien des technischen Fortschritts. Der Weltmarkt für Sensorik wuchs gemäß eines Berichts der INTECHNO CONSULTING in den letzten 5 Jahren auf voraussichtlich 184 Mrd. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9 Prozent.

First Sensor nutzt diese Marktchancen und hat sich in Form von Business Units (BU) auf die Schlüsselbranchen Industrial, Medical und Mobility spezialisiert.

Industrial

Yole Developpement beziffert den Bereich Industrial mit einer Wachstumsrate von jährlich durchschnittlich rund 6 Prozent. Dies eröffnet somit gute Chancen für die Sensorlösungen von First Sensor.

Medical

Die Wachstumsbranche Medizintechnik hat weltweit Zuwachsraten von rund 5 Prozent jährlich, so die Studie "Innovationsimpulse in der Gesundheitswirtschaft" des Bundeswirtschaftsministeriums. First Sensor partizipiert davon überproportional beispielsweise durch die Spezialisierung auf die Entwicklung und Fertigung bedarfsgerechter Medical-Sensorlösungen mit einem starken Wachstum in den beschriebenen Applikationen.

Mobility

Eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 13 Prozent ist für den Bereich Mobility nach den Aussagen der Yole Developpement zu erwarten. An diesem Wachstum werden wir durch den Ausbau unserer Aktivitäten und weiterer Innovationen teilhaben.

2. ERTRAGSLAGE

Die folgende Darstellung zeigt den Verlauf des Konzernumsatzes der letzten fünf Jahre:

Umsatzentwicklung

First Sensor konzentriert sich auf die Segmente Industrial, Mobility und Medical. Die folgende Tabelle zeigt die Umsatzverteilung und die Veränderungen:

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in TEUR 2014 2015 A absolut in %
Industrial 68.449 74.132 5.683 8,3
Medical 20.399 23.766 3.367 16,5
Mobility 35.150 39.844 4.694 13,4
Gesamt 123:998 137.742 13.744 11,1

Das stärkste prozentuale Wachstum konnte im Segment Medical mit 16,5 Prozent erzielt werden, gefolgt vom prozentualen Wachstum des Bereichs Mobility mit 13,4 Prozent. Das Segment Industrial legte im Vergleich zum Vorjahr 8,3 Prozent zu. In den absoluten Umsatzsteigerungen zeigen alle Segmente deutliche Zuwächse. Der Gruppenumsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 11,1 Prozent auf nunmehr 137,7 Mio. Euro. Damit wurde die ursprüngliche Planung und die zuletzt im Oktober 2015 angehobene Prognose übertroffen.

Die prozentuale Umsatzverteilung der Business Units in 2015 zeigt die folgende Graphik (Innenkreis Vorjahr):

Regionale Umsatzverteilung:

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Deutschland 62.604 70.318 7.714 12,3
Frankreich 2.760 3.174 414 15,0
Benelux 5.963 6.190 227 3,8
Italien 1.006 904 -102 -10,1
Großbritannien 6.574 6.855 281 4,3
Skandinavien 15.375 13.986 -1.389 -9,0
Nordamerika 4.389 8.207 3.818 87,0
Asien 11.566 12.706 1.140 9,9
Übrige 13.761 15.402 1.641 11,9
Gesamt 123.998 137.742 13.744 11,1

Die regionale Umsatzverteilung zeigt im Vorjahresvergleich eine deutliche Steigerung im deutschen Heimatmarkt. Weiterhin wird dem Umsatzwachstum in Frankreich dadurch Rechnung getragen, dass eine separate Vertriebsgesellschaft im Dezember gegründet wurde, die fokussiert den französischen Markt erschließt. Erfreulich ist ebenfalls das starke Wachstum in Nordamerika, das durch eine nahezu Verdopplung des Umsatzes zu fast 6 Prozent zum Gruppenumsatz beiträgt. Rückläufig war das Geschäft in Skandinavien, das planmäßig durch das Auslaufen eines Kundenprojekts einen Umsatzrückgang von 1,4 Mio. Euro zu verzeichnen hatte. Die Umsatzsituation in Italien konnte nahezu konstant gehalten werden, obwohl auch hier ein Projekt beendet wurde. In Großbritannien ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Erfreulich ist die Umsatzentwicklung im asiatischen Raum. Hier konnte eine zehnprozentige Steigerung von 11,6 Mio. Euro auf 12,7 Mio. Euro erzielt werden.

Auftragslage

Der Auftragsbestand in der Unternehmensgruppe steigerte sich um 4,3 Mio. Euro auf 90,7 Mio. Euro zum 31. Dezember 2015 gegenüber dem Vorjahreswert (86,4 Mio. Euro). Der Auftragseingang entwickelte sich mit einer Steigerung um 3,0 Mio. Euro (2,1 Prozent) auf 142,3 Mio. Euro (i.Vj. 139,3 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass Rahmenaufträge erst Anfang des Geschäftsjahres 2016 platziert wurden.

Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz (Book-to-Bill) als Frühindikator reduzierte sich auf 1,03 (i.Vj. 1,12).

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Umsatz 123.998 137.742 13.744 11,1
Auftragseingang 139.341 142.319 2.978 2,1
Auftragsbestand 86.428 90.724 4.296 5,0
Book-to-Bill-Ratio 1,12 1,03 -0,09 -8,0

Der Gesamtumsatz der First Sensor betrug im Berichtsjahr 137,7 Mio. Euro und liegt damit um 11,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Dies verteilt sich, wie oben ausgeführt, auf alle Geschäftsbereiche und zeigt eine starke Ausweitung im Heimatmarkt Deutschland und in Nordamerika.

Die aktivierten Eigenleistungen von 1,0 Mio. Euro (i.Vj. 0,8 Mio. Euro) betreffen im Wesentlichen Entwicklungen für den Ausbau von Produktplattformen, selbst erstellte Verbesserungen von Produktionsanlagen sowie für zukünftige Sensorprodukte im Zusammenhang mit konkreten Kundenprojekten.

Die erzielte Gesamtleistung von 137,6 Mio. Euro (i.Vj. 125,6 Mio. Euro) beinhaltet neben den Umsatzerlösen und den aktivierten Eigenleistungen noch die Bestandsveränderungen der unfertigen und fertigen Erzeugnisse.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 0,7 Mio. Euro auf 2,8 Mio. Euro (i.Vj. 3,5 Mio. Euro) resultiert insbesondere aus einem reduzierten Volumen aus Förderprojekten (0,5 Mio. Euro), aus geringeren periodenfremden Erträgen (0,1 Mio. Euro) und aus niedrigeren Auflösungen von Rückstellungen (0,1 Mio. Euro).

Die Materialaufwandsquote beträgt 50,4 Prozent und liegt damit 1,7 Prozentpunkte oberhalb des Vorjahreswertes. Hauptursache ist das Umsatzwachstum von Produkten mit einer tendenziell höheren Materialquote. Weiterhin führten der vermehrte Einsatz von Leiharbeitern im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie der schlechtere Dollarkurs bei Materialeinkäufen zu einer Belastung der Materialquote. Durch die Einführung eines gruppenweiten Bewertungsverfahrens für die Vorräte erfolgte eine Bereinigung des Vorratsvermögens in Folge von Gängigkeits- und Reichweitenanalysen. Eine Abwertung wurde zu 100 Prozent vorgenommen, wenn die Produkte mehr als 3 Jahre nicht gebraucht wurden, zu 50 Prozent bei mehr als 2 Jahren und zu 33 Prozent bei mehr als einem Jahr ohne Bewegung. Dies führte zu einer Anpassung der Vorräte in Höhe von 3,1 Mio. Euro (i.Vj. 1,6 Mio. Euro) und belastete stark den Materialaufwand.

Mit einem Personalaufwand von 41,9 Mio. Euro erhöhte sich der Betrag im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent (i.Vj. 39,4 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung reduzierte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 30,5 Prozent (i.Vj. 31,4 Prozent) in Folge der höheren Gesamtleistung. Im Wesentlichen wurden Mitarbeiter im Bereich Vertrieb und Produktion aufgebaut. Weiterhin verursachte der Vorstandswechsel im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechende Einmalaufwendungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Verhältnis zur Gesamtleistung um 1,1 Prozentpunkte. Dies ist auf vermehrte Beratungsdienstleistungen, gestiegene Gewährleistungsaufwendungen, erhöhte Versicherungsaufwendungen sowie Schließungskosten für den Standort Singapur zurückzuführen. Der sonstige betriebliche Aufwand betrug absolut 17,8 Mio. Euro (i.Vj. 15,0 Mio. Euro).

Daraus resultiert ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum vermindertes operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern EBITDA von 11,4 Mio. Euro (i.Vj. 13,5 Mio. Euro). Dies entspricht einer um 2,5 Prozentpunkte geringeren EBITDA-Marge in Höhe von 8,3 Prozent (i.Vj. 10,8 Prozent). Damit wurde die jüngste EBITDA-Ergebnisprognose von 12 bis 14 Mio. Euro zum Jahresende nicht erreicht. Selbst unter Berücksichtigung der Einmaleffekte, die das Geschäftsjahr 2015 belastet haben, ist diese Ergebnisqualität nicht befriedigend. Die Sondereffekte betrafen die Schließung der Produktionsstätte in Singapur mit 0,7 Mio. Euro, den Wechsel im Vorstand in Höhe von 0,5 Mio. Euro sowie erhöhte Materialabwertungen von 1,5 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung dieser Effekte ergäben sich ein bereinigtes EBITDA von 14,1 Mio. Euro und eine EBITDA-Marge von 10,2 Prozent.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich um 0,7 Mio. Euro auf 10,2 Mio. Euro (i.Vj. 9,5 Mio. Euro) in Folge der Wertberichtigungen auf die Marken ELBAU und Sensortechnics, die bei der Erstkonsolidierung entstanden sind und zwischenzeitlich als nicht mehr werthaltig erachtet werden.

Das Finanzergebnis liegt im Berichtsjahr unverändert bei -2,4 Mio. Euro (i.Vj. - 2,4 Mio. Euro). Dennoch ist durch die nachteilige Entwicklung des Dollarkurses eine Erhöhung der Währungskursverluste zu verzeichnen gewesen, die durch eine Währungsabsicherung auf 0,2 Mio. Euro reduziert werden konnte. Die Beendigung des Factorings führte zu Einsparungen von 0,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auf Jahressicht für das Geschäftsjahr 2016 führen die Einsparungen aus dem Factoring und durch geringere Zinsaufwendungen durch die neu aufgenommenen Schuldscheindarlehen zu einer Ergebnisverbesserung im Finanzergebnis von 0,6 Mio. Euro.

Der Konzernverlust vor Steuern von 1,2 Mio. Euro (i.Vj. Konzerngewinn 1,7 Mio. Euro) resultiert im Wesentlichen aus den beschriebenen Sondereffekten sowie einem Umsatzwachstum von Produkten mit einer tendenziell höheren Materialquote, sodass trotz der positiven Umsatzentwicklung die Effekte nicht ausgeglichen werden konnten. Der Ergebnisanteil der Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss verminderte sich auf 189 TEUR (i.Vj. 223 TEUR).

3. FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Finanzlage

Ziel des Finanzmanagements von First Sensor ist die jederzeitige liquiditätsseitige Sicherstellung der Produktionsprozesse, des Wachstums und der Investitionen. Dem Risiko steigender Zinsen begegnet die Gesellschaft mit dem Einsatz von Zinsswaps auf variabel verzinsliche Darlehen. Fremdwährungsrisiken durch Materialeinkäufe und Fremdleistungsbezug in USD, insbesondere in Asien, begegnet First Sensor im Rahmen des Finanzmanagements durch die Optimierung von Kundeneinzahlungen in USD (natural hedge) und durch den Abschluss von Devisentermingeschäften.

First Sensor hat am 15. Dezember 2015 drei Schuldscheindarlehen von insgesamt 28,0 Mio. Euro platziert. Hierdurch wurde das niedrige Zinsniveau ausgenutzt und das variable verzinste Schuldscheindarlehen in Höhe 19,0 Mio. Euro vorzeitig abgelöst. Hieraus ergibt sich ein reduzierter Fremdkapitalzinssatz von 3,5 Prozent (i.Vj. 4,5 Prozent). Vertraglich sind die Einhaltung von Covenants jeweils zum Jahresende vereinbart worden. Zum 31. Dezember 2015 erfüllt First Sensor alle geforderten Finanzkennzahlen.

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Verschuldungsgrad, Nettoverschuldung zu EBITDA 2,19 2,90 0,71 32,4
Zinsdeckungsgrad, EBITDA zu Zinsaufwand 6,4 6,5 0,1 1,6
Eigenmittelquote 40% 37% -3% -7,5

Bei diesen Werten wurde die vertraglich zugrunde gelegte Berechnungsweise herangezogen.

Die Nettoverschuldung ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 41.176 46.543 5.367 13,0
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.075 7.987 4.912 159,7
Liquide Mittel -14.525 -21.523 -6.998 -48,2
Nettoverschuldung 29.726 33.007 3.281 11,0

Die Veränderung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Neuaufnahme der Schuldscheindarlehen. Alle Schuldscheindarlehen haben eine über ein Jahr hinaus gehende Laufzeit.

Im Bereich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten werden die innerhalb eines Jahres fälligen Darlehen ausgewiesen. Die Erhöhung beruht primär auf neu abgeschlossenen kurzfristigen Geldmarktdarlehen. Der Finanzmittelbestand weist zum 31. Dezember 2015 durch die Platzierung der Schuldscheindarlehen einen um 7,0 Mio. Euro erhöhten Betrag aus. First Sensor zeigt somit eine solide Finanzierungstruktur und liegt im Verschuldungsgrad unter 3,0 im Bereich des Investment Grade.

Auch für die Zukunft ist davon auszugehen, dass First Sensor in der Lage sein wird, das geplante Wachstum aus den zur Verfügung stehenden Mitteln zu finanzieren. Eine Inanspruchnahme des Kapitalmarkts ist derzeit nicht geplant.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente werden von First Sensor nicht eingesetzt.

Investitionen und Abschreibungen

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte -1.075 -2.002 -927 -86,2
Investitionen in Sachanlagen -4.340 -5.079 -739 -17,0
Investitionen -5.415 -7.081 -1.666 -30,8
Verkauf von Sachanlagevermögen und Beteiligung 156 325 169 108,3
Investitionszuschüsse 592 0 -592 -100,0
Sonstige Effekte 32 18 -14 -43,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -4.635 -6.738 -2.103 -45,4
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 4.024 4.405 381 9,5
Abschreibungen auf Sachanlagen 5.451 5.751 300 5,5
Abschreibungen 9.475 10.156 681 7,2

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von -6,7 Mio. Euro betrifft vor allem Investitionen in Maschinen und Anlagen (-5,1 Mio. Euro), u. a. für die weitere Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse und die Kapazitätsausweitung am Standort Dresden. Weiterhin sind durch die Einführung von SAP Investitionen in das immaterielle Vermögen getätigt worden. Im kommenden Jahr geht die Gesellschaft von Investitionen oberhalb der Größe der Abschreibungen aus.

Liquiditätsanalyse

Um die Zahlungsfähigkeit von First Sensor beurteilen zu können, wird in der folgenden Tabelle die Liquidität in Form von Liquiditätsgraden aufgeführt. Zur Berechnung der Liquidität ersten Grades werden die liquiden Mittel ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Im zweiten Grad werden die kurzfristigen Forderungen zugerechnet und im dritten Grad werden die Vorräte mit einbezogen. Die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr zeigen Verbesserungen der Liquidität ersten und zweiten Grades.

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in % 2014 2015 Δ absolut in %
Liquidität ersten Grades 77,9 90,7 12,8 16,4
Liquidität zweiten Grades 140,7 173,9 33,2 23,6
Liquidität dritten Grades 300,8 288,3 -12,5 -4,2

Nachfolgende Tabelle zeigt die verkürzte Konzern-Kapitalflussrechnung:

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Operativer Cashflow 12.183 4.979 -7.204 -59,1
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.635 -6.738 -2.103 -45,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -4.427 8.716 13.143 296,9
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel 3.121 6.957 3.836 122,9
Währungsdifferenzen 47 41 -6 -12,8
Liquide Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 11.357 14.525 3.168 27,9
Liquide Mittel zum Ende des Geschäftsjahres 14.525 21.523 6.998 48,2
Free-Cashflow 7.548 -1.759 -9.307 -123,3

Der operative Cashflow lag mit 5,0 Mio. Euro um 7,2 Mio. Euro unterhalb des Vorjahresniveaus (12,2 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf die Beendigung des Factoring und dem damit verbundenen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 8,4 Mio. Euro zurückzuführen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist geprägt durch die Erhöhung der Schuldscheindarlehen um 9,0 Mio. Euro. Weiterhin sind Einzahlungen aus ausgeübten Aktienoptionen von 0,2 Mio. Euro sowie Zinszahlungen von 1,8 Mio. Euro zu verzeichnen gewesen.

Der Free-Cashflow, der sich aus der Summe von operativem Cashflow und Cashflow aus der Investitionstätigkeit zusammensetzt, wies im Berichtszeitraum eine Höhe von -1,8 Mio. Euro aus (i.Vj. 7,6 Mio. Euro).

Vermögensstrukturanalyse

Die Bilanzsumme beträgt 153,5 Mio. Euro (i.Vj. 144,9 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote verringerte sich von 49,7 Prozent auf 46,4 Prozent. Die wesentliche Änderung ergibt sich aus der Bilanzverlängerung in Höhe von 9,0 Mio. Euro durch die Aufnahme der Schuldscheindarlehen. Bereinigt um diesen Effekt läge die Eigenkapitalquote bei 49,3 Prozent. Die Verteilung von Eigenkapital zu Fremdkapital ist nahezu gleichwertig. Das Eigenkapital und die langfristigen Finanzverbindlichkeiten übersteigen das Anlagevermögen um das 1,4-fache. Die Gesellschaft verfügt über eine ausgeglichene Bilanzstruktur.

Die weiteren Veränderungen ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

Der Wert der immateriellen Vermögenswerte sank durch planmäßige Abschreibungen und Wertberichtigungen im Vergleich zum Vorjahr von 19,1 Mio. Euro auf 16,2 Mio. Euro. Hierbei wurden Investitionen in SAP in Höhe von 0,4 Mio. Euro getätigt.

Die Position der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte stieg in 2015 durch verstärkte Projektaktivitäten auf 4,0 Mio. Euro (i.Vj. 3,5 Mio. Euro).

Die Höhe des Geschäfts- oder Firmenwerts blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Wertansätze wurden im Rahmen eines Impairment Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft und es gab keinen Anlass zu einer Wertberichtigung.

Der Wert der Sachanlagen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Mio. Euro auf 35,0 Mio. Euro. Ursächlich war eine Zurückhaltung im Investitionsbereich, die durch planmäßige Abschreibungen zu aktuell niedrigeren Buchwerten führte. Investitionen wurden primär in die Kapazitätserweiterung im Mobility Bereich, die Erhöhung der Effizienz der Produktionsanlagen sowie in die Erneuerung der Produktionslinien getätigt.

Die Vorräte reduzierten sich um 2,8 Mio. Euro auf 27,1 Mio. Euro (i.Vj. 29,9 Mio. Euro). Hauptursache sind Wertberichtigungen auf Vorratsvermögen, die in Höhe von 3,1 Mio. Euro vorgenommen wurden. Die angewendeten Bewertungsregeln sind bei den Materialaufwendungen beschrieben.

Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Mio. Euro auf 17,0 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus der Beendigung des Factorings im Geschäftsjahr 2015. Die bisher vorzeitig liquidierten Forderungen werden nach der Beendigung im Rahmen des Zahlungsziels vereinnahmt. Die Umsatzausweitung führte ebenfalls zu einer Erhöhung der offenen Rechnungen. Das Zahlungsverhalten der Kunden hat sich nicht verändert.

Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum Jahresultimo 21,5 Mio. Euro (i.Vj. 14,5 Mio. Euro) und setzt sich aus Bankguthaben sowie aus Barmittelbeständen zusammen. Hiervon sind keine Beträge verfügungsbeschränkt oder anderweitig als Sicherungszweck belastet.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verminderten sich, verglichen mit dem Vorjahr, um 0,6 Mio. Euro auf 7,6 Mio. Euro. Dies ist hauptsächlich auf die stichtagsbedingte Reduzierung der Materialeinkäufe zum Jahresende zurückzuführen. Große Materialpositionen, die zu günstigeren Konditionen früher im Geschäftsjahr erworben wurden, sind bereits bezahlt.

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten weisen eine geringe Erhöhung um 0,2 Mio. Euro auf 7,0 Mio. Euro (i.Vj. 6,8 Mio. Euro) zum 31. Dezember 2015 aus. Die Position resultiert im Wesentlichen aus abgegrenzten Zahlungsverpflichtungen.

Das Working Capital errechnet sich aus dem Vorratsbestand, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Wert hat sich im Vorjahresvergleich um 6,2 Mio. Euro auf 36,5 Mio. Euro (i.Vj. 30,3 Mio. Euro) erhöht. Die beschriebenen Wertberichtigungen auf Vorräte und die Beendigung des Factoring sind maßgebliche Änderungsfaktoren.

Das Konzerneigenkapital ist gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio. Euro auf 71,3 Mio. Euro gesunken. Nähere Informationen sind der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.

Im Berichtsjahr wurden von der Gesellschaft im Rahmen des Aktienoptionsprogramms 9.000 neue Aktien aus dem Bedingten Kapital 2009/II zum Bezugspreis von 6,02 Euro und 27.085 neue Aktien aus dem Bedingten Kapital 2009/II zum Bezugspreis von 7,20 Euro ausgegeben.

4. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER FIRST SENSOR AG (HGB)

Im Berichtsjahr wurde die First Sensor Technology GmbH, Berlin, (FST) mit Wirkung zum 1. Januar 2015 auf die First Sensor AG verschmolzen. Die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr ist daher nur eingeschränkt möglich.

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in TEUR 01.01.-31.12.2014 01.01.-31.12.2015 Δ absolut in %
Umsatz 55.328 69.595 14.267 25,8
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 57 -1.014 -1.071 -1.878,9
Andere aktivierte Eigenleistungen 271 845 574 211,8
Sonstige betriebliche Erträge 3.557 2.516 -1.041 -29,3
  59.213 71942 12.729 21,5
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -24.845 -28.559 -3.714 -14,9
Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.815 -6.452 -3.637 -129,2
  -27.660 -35011 -7.351 -26,6
Löhne und Gehälter -18.008 -19.421 -1.413 -7,8
Soziale Abgaben -3.380 -3.790 -410 -12,1
  -21.388 -23211 -1.823 -8,5
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -6.403 -6.812 -409 -6,4
Abschreibungen auf Umlaufvermögen -400 -552 -152 -38,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -9.482 -12.842 -3.360 -35,4
  -6.120 -6.486 -366 -6,0
Erträge aus Gewinnabführungen 2.701 5.717 3.016 111,7
Erträge aus Beteiligungen 1.350 1.500 150 11,1
Erträge aus anderen Wertpapieren 7 0 -7 -100,0
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 394 369 -25 -6,3
Abschreibungen auf Finanzanlagen -5.812 0 5.812 100,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.189 -2.063 126 5,8
  -3.550 5.523 9.073 255,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -9.669 -963 8.706 90,0
Außerordentliches Ergebnis 0 124 124 -
Steuern vom Einkommen und Ertrag 102 1.255 1.153 1.130,4
Sonstige Steuern -45 -56 -11 -24,4
Jahresüberschuss (i.Vj. Jahresfehlbetrag) -9.613 360 9.973 103,7
Verlustvortrag (i.Vj. Gewinnvortrag) 8.245 -1.368 -9.613 -116,6
Bilanzverlust -1.368 -1.008 360 26,3

Die Umsatzerlöse sind um 14,3 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Bereich der Rohmarge ist eine Reduzierung um 0,7 Prozentpunkte auf 49,6 Prozent zu verzeichnen. Dies ist im Wesentlichen auf einen geänderten Produktmix und auf erhöhte Wertberichtigungen der Vorratsbestände zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge, die hauptsächlich aus Investitionszuschüssen, Konzernumlagen an Tochtergesellschaften, Rückstellungsauflösungen sowie Kursgewinnen bestehen, betrugen 2,5 Mio. Euro (i.Vj. 3,6 Mio. Euro).

Der Personalaufwand ist um 1,8 Mio. Euro auf 23,2 Mio. Euro angestiegen. Verursacht wurde diese Erhöhung im Wesentlichen durch den Personalaufbau und durch die Verschmelzung der FST. Die Personalaufwandsquote verringerte sich dennoch auf 33,4 Prozent (i.Vj. 38,4 Prozent).

Im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist eine Erhöhung zu verzeichnen. Die Steigerung um 3,4 Mio. Euro resultiert vorwiegend aus der Verschmelzung, erhöhten Vertriebsaufwendungen und gestiegenen Aufwendungen für Gewährleistungen.

Die Erhöhung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen um 0,4 Mio. Euro ist im Wesentlichen auf die Wertberichtigungen auf die Marken ELBAU und Sensortechnics zurückzuführen. Darüber hinaus betreffen die Abschreibungen vor allem den Geschäfts- und Firmenwert, Maschinen und Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Produktions- und Verwaltungsgebäude. Weiterhin sind Abschreibungen im Umlaufvermögen auf die Ausleihung an die Tochtergesellschaft in Kanada von 0,6 Mio. Euro angefallen.

Rückwirkend für die Zeit ab dem 1. Januar 2015 hat die Gesellschaft am 10. April 2015 mit der First Sensor Microelectronic Packaging GmbH einen Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Darüber hinaus besteht seit dem Jahr 2006 ein Ergebnisabführungsvertrag mit der First Sensor Lewicki GmbH. Aus den Gewinnabführungsverträgen resultierten Erträge aus Gewinnabführungen in Höhe von 5,7 Mio. Euro (i.Vj. 2,7 Mio. Euro). Aus der Ausschüttung eines Tochterunternehmens wurden darüber hinaus Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro (i.Vj. 1,4 Mio. Euro) generiert.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen verbesserten sich auf Grund von gesunkenen Zinsaufwendungen für Schuldscheindarlehen und Rückführungen von Krediten um 0,1 Mio. Euro auf 2,1 Mio. Euro.

Die Bilanz zum 31. Dezember 2015 entspricht der folgenden Darstellung:

AKTIVA

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Immaterielle Vermögensgegenstände 3.308 2.242 -1.066 -32,2
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände 620 1.552 932 150,3
Geschäfts- oder Firmenwert 26.692 24.535 -2.157 -8,1
Geleistete Anzahlungen 131 441 310 236,6
Sachanlagen 27.044 26.507 -537 -2,0
Anteile an verbundenen Unternehmen 36.338 32.618 -3.720 -10,2
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 785 0 -785 -100,0
Anlagevermögen 94918 87.895 -7.023 -7,4
Vorräte 16.475 17.770 1.295 7,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.651 6.372 4.721 285,9
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.485 5.553 68 1,2
Sonstige Vermögensgegenstände 1.288 1.467 179 13,9
Liquide Mittel 3.858 14.323 10.465 271,3
Umlaufvermögen 28.757 45.485 16.728 58,2
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 417 502 85 20,4
Aktive latente Steuern 0 731 731 -
AKTIVA 124.092 134.614 10.522 8,5

PASSIVA

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in TEUR 2014 2015 Δ absolut in %
Gezeichnetes Kapital 50.655 50.835 180 0,4
Kapitalrücklage 20.463 20.532 69 0,3
Gewinnrücklagen 1.004 1.004 0 0
Bilanzgewinn -1.368 -1.008 360 26,3
Eigenkapital 70.754 71.363 609 0,9
Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen 4.434 3.774 -660 -14,9
Rückstellungen 3.307 4.972 1.665 50,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.069 9.206 137 1,5
Schuldscheindarlehen 31.000 40.000 9.000 29,0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 73 197 124 169,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.236 3.861 625 19,3
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 522 520 -2 -0,4
Sonstige Verbindlichkeiten 1.205 720 -485 -40,2
Passive latente Steuern 492 0 -492 -100,0
PASSIVA 124.092 134.614 10.522 8,5

Das Eigenkapital der First Sensor AG betrug am Bilanzstichtag 71,4 Mio. Euro (i.Vj. 70,8 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 53,0 Prozent (i.Vj. 57,0 Prozent). Die niedrigere Eigenkapitalquote resultiert vor allem aus der Erhöhung der Bilanzsumme nach der Verschmelzung der FST und durch die Begebung der Schuldscheindarlehen mit einem Nettozufluss von 9,0 Mio. Euro.

Die liquiden Mittel betragen zum Bilanzstichtag 14,3 Mio. Euro (i.Vj. 3,9 Mio. Euro). Bezüglich der Darstellung der Finanzierungssituation wird auf die Darstellungen zum Konzern verwiesen.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Gesellschaft werden der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2015 von 584.940 Euro auf neue Rechnung vorzutragen.

Der Vorstand erwartet gemäß der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz zwischen 75 und 80 Mio. Euro und ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Während die Umsatzprognose des Vorjahres erfüllt wurde, lag das EBITDA 2015 mit 0,9 Mio. Euro insbesondere wegen der verschlechterten Rohertragsmarge in Folge der Wertberichtungen der Vorräte, der höheren Personal kosten und der gestiegenen Aufwendungen für Vertrieb und Gewährleistung unter den Erwartungen (2,5 bis 3,0 Mio. Euro).

Zum Jahresende beschäftigte die First Sensor AG 417 Mitarbeiter (FTE full time equivalent) (i.Vj. 359), zuzüglich 18 Auszubildende (i.Vj. 11). Die Verteilung der Mitarbeiter auf die Einheiten ist der folgenden Darstellung zu entnehmen. In der Aufteilung gab es nach der Verschmelzung organisatorische Umgliederungen, die einen Vergleich mit den Vorjahreswerten in Berlin-Oberschöneweide erschweren.

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Anzahl der Mitarbeiter (FTE) 31.12.2014 31.12.2015 Δ absolut in %
Berlin-Oberschöneweide 154 170 16 10,4
durch die Verschmelzung der First Sensor Technology GmbH zugerechnet 15 17 2 13,3
Niederlassung München 72 75 3 4,2
Niederlassung Berlin-Weißensee 132 154 22 16,7
Betriebsstätte Chemnitz 1 1 0 0,0
Gesamt 359 417 58 16,2

5. GESAMTAUSSAGE

Unsere Neuausrichtung hat sich auch positiv auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Statt des ursprünglich geplanten Umsatzes von 128 bis 132 Mio. Euro haben wir im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 137,7 Mio. Euro erwirtschaftet und damit auch die im Oktober 2015 zuletzt angehobene Prognose nochmals übertroffen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum von über 11 Prozent oder fast 14 Mio. Euro. Alle drei Business Units haben zu diesem Erfolg beigetragen, wenngleich in unterschiedlichem Umfang im Verlauf der Quartale. Hierbei wies die BU Medical zum Jahresende eine besonders starke Steigerung auf.

Dieses insgesamt positive Bild des organischen Wachstums kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir mit der Entwicklung der Profitabilität nicht zufrieden sein können. Wir haben unsere jüngste EBITDA-Ergebnisprognose von 12 bis 14 Mio. Euro zum Jahresende um 0,6 Mio. Euro nicht erreicht. Selbst unter Berücksichtigung der Einmaleffekte, die das Geschäftsjahr 2015 belastet haben, ist diese Ergebnisqualität noch nicht befriedigend.

6. ENTWICKLUNG NICHTFINANZIELLER LEISTUNGSINDIKATOREN

Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2015 waren in der First Sensor-Gruppe insgesamt 773 Mitarbeiter (FTE) beschäftigt, gegenüber 757 Mitarbeitern im Vorjahr. Die Erhöhung um 16 Mitarbeiter erfolgte insbesondere im Bereich Vertrieb und Produktmanagement sowie im Entwicklungsbereich. Hinzukommen 29 Auszubildende (i.Vj. 19).

Projektspitzen in den Auftragslagen wurden durch Leiharbeitskräfte abgefedert. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 betrug die Anzahl aller beschäftigten Leiharbeitnehmer 39 (i.Vj. 29).

Mit 41,9 Mio. Euro lagen die Personalaufwendungen im Jahr 2015 6,3 Prozent über dem Vorjahresniveau von 39,4 Mio. Euro. Nähere Informationen zur Aufgliederung der Personal kosten sind im Anhang zu finden.

Der Umsatz je Mitarbeiter verbesserte sich auf TEUR 178,9 (i.Vj. TEUR 172,5) aufgrund der Umsatzausweitung. Die Altersstruktur der Beschäftigten ist weitgehend ausgewogen:

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Altersstruktur der Mitarbeiter
in %
2014 2015 Δ absolut in %
Alter unter 30 Jahre 16,9 16,2 -0,7 -4,1
Alter zwischen 31 und 40 Jahren 27,1 28,7 1,6 5,9
Alter zwischen 41 und 50 Jahren 28,3 27,4 -0,9 -3,2
Über 51 Jahre 27,7 27,7 0 0
Gesamt 100,0 100,0 0 0

Der Krankenstand der First Sensor wurde 2015 unternehmensweit ermittelt und betrug 5,2 Prozent (i.Vj. 4,6 Prozent). Der Anteil weiblicher Beschäftigter hat sich von 34,4 Prozent in 2014 auf 36,1 Prozent im Berichtsjahr erhöht. Im Unternehmen verfügen mit 32,1 Prozent (i.Vj. 29,7 Prozent) rund ein Drittel der Beschäftigten über einen akademischen Abschluss. Die Quote ist im Vergleich zum Vorjahr durch den prozentual höheren Aufbau von Mitarbeitern im Bereich Vertrieb und Entwicklung gestiegen.

First Sensor unterstützt die Mitarbeiter seit vielen Jahren bei der finanziellen Sicherung ihres Lebensstandards im Ruhestand mit einem mitarbeiterfinanzierten Altersvorsorgemodell. Dieses basiert auf einer Gehaltsumwandlung und einem arbeitgeberfinanzierten Zuschuss zur privaten Altersvorsorge.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangels ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs durch eigene Ausbildung ein wichtiger Bestandteil der Personalstrategie.

Ziel ist es, durch qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Ausbildung den zukünftigen Bedarf an Facharbeitern zu decken. Dieses Ziel wird durch eine langfristige Personalplanung untersetzt. First Sensor bildet Mikrotechnologen, Industriekaufleute und Fachkräfte für Lagerlogistik aus. Im Unternehmen wurde zum 31. Dezember 2015 die Zahl der Auszubildenden um zehn weitere Mitarbeiter auf 29 Auszubildende (i.Vj. 19) erhöht.

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte First Sensor im Geschäftsjahr 2015 TEUR 250 (i.Vj. TEUR 216). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem Programm zur Führungskräfteentwicklung, bei dem Methodenkompetenz, strategisches Denken und Handeln sowie Führungsstärke vermittelt wurden.

Der Personalentwicklungsbedarf im Unternehmen wird einmal jährlich im Rahmen der Budgetplanung mit der Analyse des Fortbildungsbedarfs erhoben.

First Sensor hat ein Global Grading System im Unternehmen eingeführt. Hierbei wurde mit Hilfe eines analytischen Verfahrens eine Positionsbewertung aller Stellen im Unternehmen durchgeführt, um die relativen Wertigkeiten von Positionen in der Organisation zu bestimmen.

First Sensor hat somit eine Grundlage geschaffen, eine leistungs- und marktgerechte Entlohnung zu erreichen und sich als attraktiver Arbeitgeber für bestehende und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu positionieren.

Definition von Kernprozessen

Zur Verbesserung der strukturellen Zusammenarbeit werden die Kernprozesse des Unternehmens in einem gruppenweiten Projekt erarbeitet und definiert. Hieraus lassen sich operationale Handlungsanweisungen ableiten. Dabei steht die Ausrichtung der internen und externen Prozesse im Vordergrund. First Sensor legt dabei Wert auf hohe Effizienz, geringe Verluste, zufriedene Kunden, zuverlässige Lieferanten und vor allem leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter. Weiterhin werden mit Hilfe eines Schnittstellen-Managements Schwachstellen ersichtlich und Verbesserungspotenziale gehoben und umgesetzt.

Innovationsmanagement

Um Innovationen managen zu können, bedarf es eines geordneten Prozesses. Mit dem Stage-Gate-Prozess hat die First Sensor-Gruppe einen Prozess etabliert, um von der Idee bis zur Markteinführung in genau definierten Phasen einen kontrollierten Ablauf sicherzustellen. Erst wenn eine Phase (Stage) abgeschlossen ist und alle Bedingungen erfüllt sind, öffnet sich nach einem einstimmigen Gremienbeschluss die nächste Tür (Gate). In diesen Prozess sind je nach Phase alle relevanten Entscheidungsträger eingebunden, so dass gewährleistet werden kann, dass nach objektiven Kriterien und klar definierten Prozessen das Entwicklungs-Knowhow optimal eingesetzt wird.

Qualitätsmanagement

Um die Zusammenarbeit zwischen den Werken und an den Schnittstellen zu Kunden und Lieferanten schnell und reibungsfrei zu gestalten, wird die Einführung einer einheitlichen CAQ-Software für Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in allen Werken der First Sensor-Gruppe vorbereitet.

Es wurden Vorbereitungen für die Einführung eines Energiemanagement-Systems zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und für die Realisierung von Einsparungen getroffen.

Dieses Anliegen deckt sich mit der Einführung einer einheitlichen Software für die Themen Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Diese hilft sicherzustellen, dass alle gesetzlichen und behördlichen Anforderungen erfüllt sind. Mit der Software steht gleichzeitig ein sehr effektives und ausbaufähiges Werkzeug für die Information und Schulung aller Mitarbeiter zur Verfügung. So werden die Voraussetzungen für die Zertifizierung der Standorte nach Umwelt- und Energiemanagement-Standards geschaffen.

Die wesentlichen Erfolge werden zu schlanken einheitlichen Prozessen führen und damit zur Reduzierung von Mehraufwand, zu klar definierten Schnittstellen und Verantwortlichkeiten, zu einem zentralen Qualitätsmanagement-System mit Kennzahlen zur Messung von Effektivität und Effizienz, zu einem einheitlichen Auftreten gegenüber Kunden und Lieferanten, zur Unterstützung von Neugeschäft sowie zur Unterstützung von Einkaufsaktivitäten im Rahmen des Lieferantenmanagements.

Zurzeit sind in First Sensor die folgenden Zertifizierungen auditiert und Richtlinien im Einsatz:

Zertifizierungen

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DIN EN ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen
DIN EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen der Luft- und Raumfahrt und Verteidigung
DIN EN ISO 14001 Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen
DIN EN ISO 13485 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen für Medizinprodukte
ISO/TS 16949 Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen der Automobilindustrie

Richtlinien

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MIL-STD 883 Test Method Standard Microcircuits for Military Applications
IPCJ-STD-001 Requirements for Soldered Electrical and Electronic Assemblies
IPC A 610 Acceptability of Electronic Assemblies
DVS 2810 / 2811 DVS-Regelwerk für Drahtbonden und Prüfverfahren
DLR-RF-PS-STD-008 Requirements for Capability Approval of Monolithic Microcircuit Technologies
ESA PSS / ECSS / ESCC ESA Procedures, Standards and Specifications for Space Applications
RTCA DO 160 Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment

C. NACHTRAGSBERICHT

Wesentliche Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben haben, sind nicht bekannt.

D. PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT

1. PROGNOSEBERICHT

Prämissen und Annahmen

Die Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwarten für die Weltkonjunktur 2016 eine leichte Abkühlung. Sie rechnen nur noch mit einem weltweiten Wachstum von 3 Prozent. Für die Bundesrepublik erwartet die OECD eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,3 Prozent.

Für die Zielmärkte der First Sensor AG gehen die Fachleute von dynamischeren Aussichten aus:

Industrial

Nach Schätzungen von Yole Developpement wird der Bereich Industrial bis 2018 um jährlich durchschnittlich rund 6 Prozent ansteigen und eröffnet damit gute Chancen für die Sensorlösungen von First Sensor.

Medical

Die Wachstumsbranche Medizintechnik hat weltweit Zuwachsraten von rund 5 Prozent jährlich, so die Studie "Innovationsimpulse in der Gesundheitswirtschaft" des Bundeswirtschaftsministeriums. First Sensor partizipiert davon überproportional beispielsweise durch die Spezialisierung auf die Entwicklung und Fertigung bedarfsgerechter Medical-Sensorlösungen mit einem starken Wachstum in den beschriebenen Applikationen.

Mobility

Eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 13 Prozent ist für den Bereich Mobility nach den Prognosen der Yole Developpement bis 2018 zu erwarten. An diesem Wachstum werden wir durch den Ausbau unserer Aktivitäten und weiterer Innovationen teilhaben.

Die im Folgenden genannten Prognosen des Managements resultieren aus verschiedenen im Geschäftsjahr 2015 umgesetzten Maßnahmen.

Die in der Vergangenheit getätigten Investitionen in die Kapazitätserweiterung der Produktionsanlagen, insbesondere an den Standorten BerlinOberschöneweide und Dresden, ermöglichen mittelfristig die geplanten Umsatz- und Ergebnissteigerungen.

Die Erhöhung der Mitarbeiterzahl im Bereich Vertrieb und Produktmanagement sowie Entwicklung legen die Basis, neue Projekte mit den geplanten Umsatzpotenzialen realisieren zu können. Ein verstärkter Fokus auf Plattformtechnologien lässt eine Skalierung der Produktion zu.

Es wird davon ausgegangen, dass es zu keinen Engpässen bei der Zulieferung von Materialien, Rohstoffen und Komponenten kommen wird. Weiterhin wird die qualifizierte personelle Besetzung aller wesentlichen Positionen in der First Sensor-Gruppe zugrunde gelegt.

Mit dem Zusammenwachsen und dem Ziel, sich in einem höhermargigen Umfeld mittelfristig klar als Qualitätsanbieter zu positionieren, startete auch der Aufbau eines anspruchsvollen, gruppenweiten Risiko- und Qualitätsmanagements. Aufgrund der höheren Transparenz und einer neu definierten Risikobewertung wurden einige Qualitätsrisiken identifiziert und berücksichtigt. Der Ausbau des Risiko- und Qualitätsmanagements wird stetig fortgesetzt.

Planungsprozess

Der Planungsprozess im Unternehmen vollzieht sich in mehreren Stufen. Zuerst wird auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) die Planung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren nach HGB für den Zeitraum 2016-2018 (Dreijahresplanung) auf Basis einer Umsatz-, Margen- und Personalplanung und einer auf Kostenstellen basierenden Kostenartenplanung aufgestellt. Ergänzt durch die Investitions- und Finanzplanung ergibt sich die Bilanzplanung. In der zweiten Stufe werden die Einheiten im Rahmen der Aufwands- und Ertrags-, Schulden- und Kapitalkonsolidierung zusammengeführt, in eine IFRS Darstellung konvertiert und zur Konzernplanung verdichtet.

Die gleichen Umsatz- und Ergebnisprognosen fließen in die Werthaltigkeitstests der Geschäfts- und Firmenwerte im Rahmen des Jahresabschlusses ein.

Als Vorgaben wurden die folgenden Wechselkurse zentral zugrunde gelegt.

Plan-Wechselkurse

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2016 2017/18
USD-EUR 1,12 1,12
GBP-EUR 0,70 0,70
CAD-EUR 1,41 1,41
SEK-EUR 9,30 9,30
SGD-EUR 1,50 1,50

Eine Veränderung des USD-Wechselkurses auf 1,00 USD/EUR (Parität) hätte keine signifikanten Auswirkungen auf die Ergebnissituation. Durch Umsatzerlöse im USD-Raum und durch die abgeschlossenen Devisentermingeschäfte wird dem Wechselkursrisiko entgegengewirkt. Weiterhin werden Preisgleitklauseln gezielt bei Fremdwährungskunden umgesetzt.

Entwicklung der Geschäftslage

Die von First Sensor im Portfolio vertriebenen Sensorprodukte und Dienstleistungen werden in drei wachsenden Geschäftsfeldern vertrieben:

Industrial

Medical

Mobility

Hierfür wurden Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen. Unterstützt werden die Business Units durch zwei Competence Center in den Fachbereichen Produktion und Entwicklung. Zudem wird das Unternehmen neben dem Flächenvertrieb den internationalen Vertrieb in Europa, Asien und Nordamerika systematisch ausbauen.

Der Vorstand legt dabei das Hauptaugenmerk auf profitables organisches Wachstum.

Die Segmente von First Sensor sind bereits heute auf der Produktseite vielfach miteinander verbunden. Vor allem die Competence Center Entwicklung und Produktion stellen Fertigungstechnologien und Knowhow für die Gruppe zur Verfügung. First Sensor nutzt darüber hinaus, wenn möglich, gemeinsame Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen, beispielsweise bei der Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Netzwerkes. Daraus entstehen Kostenvorteile. Unternehmensweit harmonisierte Prozesse führen zu mehr Effizienz. Dies ist insbesondere in der Verlagerung der Produktion von dem Standort Singapur in die anderen Einheiten erkennbar. Die gemeinsame Dachmarke stärkt die Wahrnehmung und Akzeptanz. Große Kunden können auf Augenhöhe angesprochen werden.

First Sensor führt im Prognosezeitraum intensive Entwicklungsprojekte im Bereich neuer Technologien und Fertigungsverfahren zur Sicherung der zukünftigen Ertragskraft durch.

Die systematische Analyse der Fertigungsstandorte im Hinblick auf eine Optimierung der Auslastung der Technologien und Kapazitäten ermöglicht First Sensor eine Verbesserung des Produktionsablaufs.

Durch die Neuordnung der Finanzierungsstruktur stellt First Sensor die Finanzierbarkeit der Gesellschaft für den Prognosezeitraum sicher. Im Geschäftsjahr 2015 erhöhte sich die Nettoverschuldung stichtagsbedingt um 3,3 Mio. Euro. Die Gesellschaft erreicht weiterhin den Investment Grade. Hierdurch sind Investitionen und operative Erweiterungen jederzeit ausreichend finanzierbar.

Die Prognoseentwicklung des Geschäftsjahres 2015 wird in der folgenden Darstellung gezeigt. Das Übertreffen der Umsatzprognose um 1,3 Prozent, trotz der Erhöhung der Umsatzprognose, resultiert aus Umsatzrealisierungen auf Grund einer unerwartet höheren Abruftätigkeit der Kunden zum Jahresende. Im Oktober 2015 wurde, bedingt durch Einmaleffekte resultierend insbesondere aus der Schließung des Standortes Singapur und der Wertberichtigungen des Vorratsvermögens, die Ergebnisprognose angepasst. Das EBITDA liegt leicht unterhalb des prognostizierten Korridors, weil das Ergebnis durch weitere Einmaleffekte belastet wurde.

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Quelle, Angaben
in Mio. Euro
Umsatz EBITDA
Prognose: Wir erwarten für dieses Geschäftsjahr Umsatzerlöse in der Bandbreite von 128 und 132 Mio. Euro bei einem EBITDA zwischen 14 und 16 Mio. Euro. (Ad hoc Mitteilung vom 13. März 2015 sowie Prognose im Konzernlagebericht 2014) 128 - 132 14 - 16
Bestätigung der Umsatz- und Ergebniserwartung zwischen 128 und 132 Mio. Euro, EBITDA zwischen 14 und 16 Mio. Euro (Ad hoc Mitteilung vom 12. Mai 2015) 128 - 132 14 - 16
Erhöhung der Prognose: Neues Umsatzziel 130 - 134 Mio. Euro, neues EBITDA-Ziel 15 - 17 Mio. Euro (Ad hoc Mitteilung vom 29. Juli 2015) 130 - 134 15 - 17
Korrektur der Ergebnisprognose durch Einmaleffekte: Guidance der Umsatzerwartung wird auf 136 Mio. Euro erhöht. Ergebnisprognose wird auf 12 - 14 Mio. Euro gesenkt (Ad Hoc Mitteilung vom 12. Oktober 2015) 136 12 - 14
Istwerte des Geschäftsjahres 2015 137,7 11,4

Im Bereich der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren werden im Personalbereich und in der Entwicklung keine wesentlichen Veränderungen erwartet.

Gesamtaussage

Durch die im Geschäftsjahr 2015 vollzogene strategische Neuausrichtung wurden die Weichen für ein erfolgreiches Wachstum gestellt. Der Geschäftsverlauf 2015 hat dies bestätigt. Wir gehen daher auch für das kommende Geschäftsjahr von einem weiteren Wachstum aus.

Der Vorstand erwartet deshalb für das Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz in der Größenordnung zwischen 145 und 150 Mio. Euro. Auch für die kommenden Jahre sollte das Umsatzwachstum voraussichtlich jeweils rund 10 Prozent betragen.

Die Entwicklung der Profitabilität und die Ergebnisqualität sind hingegen noch nicht befriedigend. Der Vorstand hat dieses Thema adressiert und Maßnahmen ergriffen, die die Profitabilität nachhaltig verbessern werden. Von besonderer Bedeutung ist hier die Standardisierung von Kernprozessen in der Unternehmensgruppe, von der Produktentstehung hin zur Produktion, vom Angebotsprozess zum Vertragsmanagement und zur Abrechnung, von der Beschaffungsentscheidung bis zum Zahlungsvorgang. Hier gibt es signifikantes Potenzial, um die Zusammenarbeit von Fachbereichen, Business Units und Competence Centern weiter zu verbessern und zukünftig noch stärker Synergien zu heben. Resultate erwarten wir sukzessive über das laufende und -dann bereits deutlicher -im nächsten Geschäftsjahr. Für das Geschäftsjahr 2016 ist eine EBIT-Marge zwischen 5 und 6 Prozent geplant. Unser Ziel ist es, das operative Ergebnis schließlich schrittweise auf eine EBIT-Marge von 10 Prozent zu steigern.

2. RISIKOBERICHT

First Sensor ist im Rahmen seiner nationalen und internationalen Geschäftstätigkeiten mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Diese sind sowohl für die First Sensor AG, deren wesentliche Tochtergesellschaften (First Sensor Mobility GmbH, First Sensor Lewicki GmbH, First Sensor Microelectronic Packaging GmbH) bzw. für die Business Units und Competence Center aufgrund der Wertschöpfungsprozesse weitgehend identisch. Alle weltweiten Aktivitäten der First Sensor werden durch das zentrale Controlling überwacht und gesteuert. Generell werden versicherbare Risiken branchenüblich im Rahmen eines umfassenden Versicherungspakets abgesichert.

Der Vorstand hat ein Frühwarnsystem eingerichtet und in Form eines Risikomanagements unter folgende Risikogrundsätze gestellt:

Die Organisation der betrieblichen Abläufe unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln zu internen Kontrollsystemen unterliegt dem Prinzip der dezentralen Führung. Die Tochterfirmen, Unternehmensbereiche, Business Units bzw. Fachbereiche sind für ihre jeweils eigenen Geschäftsprozesse unter Einhaltung definierter Richtlinien und Vorgaben des Vorstandes verantwortlich. Dabei sind die jeweils betriebsinternen Vorgänge in den Unterlagen zur Prozessstandardisierung nach ISO abgebildet und stellen die Grundlage des innerbetrieblichen Handelns dar.

Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verfügt First Sensor über einen unternehmenseinheitlichen Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozess. Unterstützt wird dieser Prozess durch kontinuierliche Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie ein monatliches Reporting. Es werden die Daten zur Auftrags-, Beschäftigungs- sowie Ertrags- und Vermögenslage berichtet. Die Planungen der Tochtergesellschaften werden quartalsweise in einem Forecast zusammengefasst.

Um kumulative Risiken und Einzelrisiken prozess- und firmenübergreifend bewerten und verfolgen zu können, erfolgten im Berichtsjahr Chancen- und Risiko-Diskussionen zwischen dem Vorstand und den Verantwortlichen der entsprechenden Einheiten auf der Basis von regelmäßig stattfindenden Meetings. Risikobetrachtungen sind darüber hinaus Bestandteil des monatlichen Reporting.

Das unternehmensweite Berichts- und Kontrollsystem stellt eine zeitnahe und sachgerechte Information aller Entscheidungsträger sicher. Der Geschäftserfolg ist permanent ablesbar und Veränderungen des Geschäftsumfeldes sind frühzeitig erkennbar, um gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Das Risikomanagement wertet die entscheidenden Themenbereiche quartalsweise aus. Hierzu zählen Risiken in den Bereichen Marktrisiko, Vertriebsrisiko, Einkaufsrisiko, IT-Risiken, Liquiditätsrisiken, Wechselkursrisiken, Forderungs- und Lagerrisiken, personelle Risiken und den Status der bestehenden Versicherungen. Die Risiken werden mit ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit geschätzt und in ihrer Auswirkung auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage bewertet. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkungen werden auf einer Skala von null bis drei gewichtet und miteinander multipliziert. Liegt das Gesamtrisiko größer gleich sechs, werden Maßnahmen daraus abgeleitet. Im Folgenden sind die wesentlichen Einzelrisiken aufgeführt.

Für First Sensor besteht im Rahmen des internationalen Wettbewerbes ein Risiko darin, dass die für das geplante Wachstum notwendigen Kapazitäten im Personalbereich nicht oder nur zu höheren Kosten als geplant bereitgestellt werden können. Das Risiko bezieht sich dabei insbesondere auf hochqualifizierte Mitarbeiter. First Sensor begegnet diesem Risiko mit internen Personalentwicklungsprogrammen und einer langfristig orientierten Bedarfsplanung sowie einem hierfür eingeführten Grading-Prozess, um branchenübliche Gehälter zu bezahlen. Im Rahmen einer Vertretungsregelung und der Identifizierung von Schlüsselpersonen und deren Schlüssel-Knowhow wird eine Risikominderung herbeigeführt. Dieses Risiko wird daher als gering eingeschätzt.

Auf den Absatzmärkten besteht das Risiko, dass der Wettbewerb mit technisch gleichwertigen oder überlegenen Produkten wesentliche Marktanteile gewinnt. Weiterhin kann es zu einer Zurückhaltung oder Verschiebung bei Abrufen oder Neuaufträgen von Kunden kommen, die zu einer Verschlechterung der Umsatzsituation führen. Dieses Risiko wird als mittel eingeschätzt.

Durch verstärkte Aktivitäten eines Lieferanten, bisher an First Sensor gelieferte Produkte im Eigenvertrieb zu vermarkten und Wettbewerb aufzubauen, können Marktanteile möglicherweise nicht gehalten werden. Dieses Risiko wird als gering eingeschätzt.

Bisher stark ausgeprägte Marktfokussierungen können bei nicht rechtzeitiger Kompensation auf andere Märkte zu Umsatzrückgängen führen. Dieses Risiko wird als gering eingeschätzt.

Im Bereich des Absatzes besteht aus Sicht der Gesellschaft kein wesentliches Klumpenrisiko. Es erreichten zwei Kunden mit jeweils ca. 7,9 bzw. 6,2 Prozent (i.Vj. 9,6 bzw. 7,6 Prozent) einen signifikanten Anteil am Konzernumsatz. Diese beiden Kunden sind dem Segment Mobility zugeordnet. Eine Veränderung des Bestellverhaltens hätte starke Auswirkungen auf den geplanten Segmentumsatz. Aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehung schätzen wir dieses Risiko als gering ein.

Im Beschaffungsbereich sind Unternehmen der First Sensor-Gruppe bei der Herstellung ihrer Produkte auf die fristgemäße Zulieferung wichtiger Materialien angewiesen. Starke Verzögerungen, Mengenabweichungen, mangelnde Verfügbarkeit oder Qualitätsmängel bei Lieferungen können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Ertragslage führen. Wo es möglich ist, wird durch eine Second-Source-Strategie versucht, diesem Risiko zu begegnen. Insbesondere Änderungen des Produktmixes könnten zu weiteren Wertberichtigungen des Vorratsbestandes führen.

Im Produktionsbereich der First Sensor werden Spezialmaschinen eingesetzt, für die keine vollumfängliche Redundanz vorgehalten werden kann. Es besteht das Risiko, dass im Falle eines Spezialmaschinenausfalls Produktionsunterbrechungen eintreten können, die zu einer temporären Einschränkung der Lieferfähigkeit führen können.

Im F&E-Bereich besteht das Risiko, dass Entwicklungsprojekte der First Sensor nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen bzw. Innovationstrends nicht rechtzeitig erkannt werden. Kostengünstigere Produktionsverfahren oder Innovationen der Wettbewerber können die Marktposition der etablierten First Sensor-Produkte beeinträchtigen. Aufgrund der Nischenposition durch die Entwicklung kundenindividueller Spezialsensoren befindet sich die First Sensor-Gruppe in einer guten Wettbewerbsposition. Dennoch sind aktivierte Entwicklungsprojekte dem Risiko ausgesetzt, die Marktreife nicht zu erreichen und die prognostizierten Erträge nicht zu erfüllen. Dieses Risiko wird als gering eingeschätzt.

Im Bereich der Finanzierung wurden zur vorzeitigen Ablösung der variablen Drei-Jahrestranche von 19,0 Mio. Euro drei weitere Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren (18,0 Mio. Euro variable Verzinsung bis zum 21. Dezember 2020, 7,0 Mio. Euro fixe Verzinsung bis zum 21. Dezember 2020 und 3,0 Mio. Euro fixe Verzinsung bis zum 21. Dezember 2022) von deutschen institutionellen Investoren gezeichnet. Der Schuldschein mit variabler Verzinsung wird mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet. Als Finanzrelationen wurden der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote festgelegt. Die zusätzliche Liquidität von 9,0 Mio. Euro wird für den Ausbau des operativen Geschäfts eingesetzt.

Im Rahmen der Schuldscheindarlehen verpflichtet sich First Sensor zur Einhaltung von Finanzkennzahlen (Covenants), die regelmäßig überprüft werden und zum Jahresende die geforderten Werte erfüllen müssen. Ein Bruch der Covenants stellt einen außerordentlichen Kündigungsgrund dar. Wenn die Kündigung nicht vollzogen wird, führt der Verstoß zu einer erhöhten Zinsmarge.

Zum 31. Dezember 2015 sind die Covenants eingehalten und es liegt kein Grund für die Erwartung eines Bruchs innerhalb der Planungsperiode vor. Dieses Risiko wird daher als gering eingeschätzt.

Insgesamt beträgt der Stand der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Jahresende 33,0 Mio. Euro (i.Vj. 29,7 Mio. Euro). Eine stabile Ertragslage in den nächsten Jahren ist die Voraussetzung für die fristgerechte Bedienung der Finanzverbindlichkeiten. Weiterhin bestehen Risiken auf dem Kapitalmarkt, dass die Basis zur Berechnung der variablen Zinsen einen ungünstigen Verlauf annehmen kann. Hiergegen ist mit dem Abschluss von Zinssicherungsmechanismen Sorge getragen worden.

Die Entwicklung der Währungskurse hat Einfluss auf die Beschaffungs- und Verkaufsseite von First Sensor. Durch den intensiven internationalen Einkauf von Produktionsmaterialien auf dem Weltmarkt können sich durch starke Währungsschwankungen des US-Dollars die Einkaufspreise stark verteuern. Ebenso ist durch die Währungsveränderungen des US-Dollars die Wettbewerbsfähigkeit der First Sensor-Produkte beeinflusst. Bekannte Beschaffungsvolumina in US-Dollar werden mit Devisentermingeschäften abgesichert. Darüber hinaus wird durch Umsatzerlöse im US-Dollar-Raum sowie durch Preisgleitklauseln dem Währungsrisiko entgegengewirkt.

Um den inhaltlich notwendigen und gesetzlich vorgeschriebenen Erfordernissen des Datenschutzes gerecht zu werden, ist ein Datenschutzbeauftragter für die gesamte Gruppe benannt. Zweck ist es, durch diese Maßnahme den Einzelnen davor zu schützen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird. Weiterhin soll einem unbeabsichtigten Datenverlust oder Datenklau im Rahmen einer Wirtschaftsspionage Einhalt geboten werden. Dieses Risiko wird als gering eingeschätzt.

Zusammenfassend sind die Risikopositionen über das Risikomanagementsystem vollständig erfasst und decken alle Risikofelder ab. Bestandsgefährdenden Risiken sieht sich First Sensor nicht ausgesetzt. Die Finanzierungs- und Ertragsstruktur weisen eine wirtschaftlich gesicherte Position der First Sensor-Gruppe aus.

3. CHANCENBERICHT

Neben den dargestellten Risiken gibt es eine Reihe von Chancen in der Geschäftsentwicklung, die sowohl die First Sensor AG als auch die Tochterunternehmen und Business Units betreffen und zu einer überplanmäßigen Verbesserung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen können.

Die größte Chance für Ertragssteigerungen bietet die Neuausrichtung der First Sensor in strategische Geschäftsbereiche, um die vorhandenen Potenziale besser nutzen zu können. Dies bietet die Möglichkeit, mit den richtigen Lösungen bei den richtigen Kunden in den richtigen Projekten erfolgreich zu sein. Hierfür wurden drei Business Units geschaffen, die eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherstellen.

Die beiden Competence Center Entwicklung und Produktion ermöglichen eine Optimierung in der Produktionsauslastung und im Logistikaufwand, so dass interne Potenziale zu einer Margenverbesserung führen können.

Zudem wird das Unternehmen den internationalen Vertrieb in Europa, Asien und Nordamerika systematisch ausbauen. Durch Kooperationen und Joint Venture Strukturen ist eine signifikante Umsatz- und Ergebnissteigerung möglich.

Zur gezielten Steigerung des Umsatzes im französischen Markt wurde eine separate Vertriebsgesellschaft in Paris gegründet.

Im Produktionsbereich besteht durch die Erhöhung der Flexibilität bei der Allokation von Aufträgen auf die verschiedenen Standorte Optimierungspotenzial. Weiterhin wird durch den strategischen Einkauf eine deutliche Margenverbesserung erwartet.

Im Produktbereich ergeben sich Chancen durch die Möglichkeit, im Gesamtunternehmen entwickelte Sensorlösungen auf andere Branchen bzw. Kunden zu übertragen. Für das sogenannte "Cross-Selling" sind die Überschneidungen identifiziert und können zu einer Verbesserung der Umsatzsituation führen. Das Bilden von Produktplattformen ermöglicht zudem eine optimierte Nutzung für kundenindividuelle Sensorlösungen.

First Sensor betreibt eine große Anzahl interner Entwicklungsprojekte. Je nach Fortschritt dieser Entwicklungsprojekte können Lösungen entweder früher als erwartet zur Marktreife kommen oder zusätzliche Marktpotenziale erschlossen werden.

First Sensor wird zunehmend als wichtiger Partner wahrgenommen. Die erreichte kritische Umsatzgröße von First Sensor hilft hierbei, wichtige Auftragsvergaben positiv zu beeinflussen, wodurch zusätzliche Aufträge gewonnen werden könnten. Damit erschließt sich First Sensor neue Kundengruppen.

Zusammenfassend sieht sich First Sensor in einem Wachstumsmarkt im Sensorbereich mit seiner Business Unit-Strategie gut positioniert. Die Fokussierung auf ertragsstarke Nischenapplikationen und die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bestandskunden sowie die Gewinnung neuer Kundengruppen stellen für First Sensor eine solide Grundlage zur Erreichung der Wachstumsziele dar.

E. RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

First Sensor verwendet derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts. Dies sind Devisentermingeschäfte zur Reduzierung von Auswirkungen von Währungskursschwankungen im Rahmen von Materialeinkäufen in Fremdwährung. Nähere Einzelheiten sind dem Konzernanhang zu entnehmen.

Weiterhin wurden zur Absicherung von Zinsrisiken im Hinblick auf die begebenen Schuldscheindarlehen Zins-Swaps abgeschlossen. Detaillierte Informationen sind im Konzernanhang aufgeführt. Dem Adressausfallrisiko aus Finanzinstrumenten wird dadurch begegnet, dass diese ausschließlich mit namhaften Kreditinstituten abgeschlossen werden.

F. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLLSYSTEM

Zielsetzung des IKS im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist es, durch die Implementierung von Kontrollen hinreichende Sicherheit dafür zu gewährleisten, dass trotz der identifizierten Risiken ein regelungskonformer (Konzern-)Abschluss erstellt wird. Die dezentrale Organisation des rechnungslegungsbezogenen IKS verfügt über eine einheitliche und zentral vorgegebene Reportingstruktur, die basierend auf den lokalen gesetzlichen Anforderungen im Einklang mit den Konzerngrundsätzen steht. Die Tochterunternehmen berichten periodisch IFRS-konform im Rahmen der Konzernberichterstattung.

Eine konzerneinheitliche Struktur der ERP- und Buchhaltungssysteme ist noch nicht vorhanden, die Integration in das Konzernrechnungswesen erfolgt über einheitliche Berichtsstrukturen. Zur Gewährleistung einheitlicher Berichterstattung existieren Unternehmensrichtlinien wie Bilanzierungs- und Konsolidierungshandbücher, deren Einhaltung in regelmäßigen Compliance-Audits überprüft wird. In periodischen Abständen erfolgen interne Kontrollen der Rechnungslegung der Tochtergesellschaften vor Ort, stichprobenhafte Kontrollen und Plausibilitätsprüfungen und zum Geschäftsjahresende erfolgt eine Prüfung der wesentlichen lokalen Abschlüsse, bevor sie für den Konzernabschluss freigegeben werden. Alle ergriffenen Maßnahmen und die laufende Weiterentwicklung und Anpassung des IKS tragen dazu bei, die Zuverlässigkeit der Rechnungslegung zu gewährleisten. Auch angemessene und funktionsfähig eingerichtete Systeme können hingegen keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewähren.

Im Folgenden werden die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowohl im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen als auch im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess beschrieben.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess und den Konzernrechnungslegungsprozess ist gesetzlich nicht definiert.

First Sensor versteht das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem als umfassendes System und lehnt sich an die Definitionen des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (Düsseldorf) zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem (IDW PS 261 Tz. 19 f.) und zum Risikomanagementsystem (IDW PS 340, Tz. 4) an.

Unter einem internen Kontrollsystem werden danach die von dem Management im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen verstanden, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit. Hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen, Maßnahmen zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.

Das Risikomanagementsystem beinhaltet die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Konzernrechnungslegungsprozess sind im Unternehmen folgende Strukturen und Prozesse implementiert.

Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften eingebunden.

Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und den Konzernrechnungslegungsprozess erachtet First Sensor solche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems als wesentlich, die die Konzernbilanzierung und die Gesamtaussage des Konzernabschlusses einschließlich Konzernlagebericht maßgeblich beeinflussen können:

Abweichungsanalysen zur Überwachung des unternehmensweiten Rechnungslegungsprozesses und deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und auf Ebene der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften,

präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen der First Sensor AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmensprozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Konzernabschlusses einschließlich Konzernlagebericht generieren,

Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen.

G. ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN

Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB.

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2015 betrug das gezeichnete Kapital 50.835.480,00 Euro (i.Vj. 50.655.055,00 Euro) und war eingeteilt in 10.167.096 auf den Inhaber lautende Stückaktien (i.Vj. 10.131.011 Stückaktien). Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 5,00 Euro beteiligt.

Sämtliche Aktien der Gesellschaft verfügen über die gleichen Rechte und Pflichten. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.

Direkte Beteiligungen am Grundkapital, die zehn Prozent überschreiten

36,02 Prozent von der der NN Group B.V., Niederlande, zuzurechnenden FS Technology Holding S.a.r.l., Luxemburg,

Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Alle Aktien gewähren identische Rechte. Es sind keine Aktien mit Sonderrechten ausgestattet, insbesondere keine, die Kontrollbefugnisse verleihen.

Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind, üben ihre Stimmrechte unmittelbar aus.

Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über Satzungsänderungen richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften.

Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von Aktien und zum Aktienrückkauf

Neben bedingtem Kapital für die Ausgabe von Aktienoptionen zugunsten von Vorständen und Mitarbeitern besteht ein Bedingtes Kapital 2012 über insgesamt bis zu 3.800.000 Stückaktien für die Gewährung von Aktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten an die Inhaber von Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. Mai 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 25.379.150 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.075.830 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I).

Der Vorstand ist ermächtigt, für die Gesellschaft eigene Aktien zu erwerben, deren Umfang 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet.

Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft im Falle eines Übernahmeangebots

Im Falle eines Kontrollwechsels bei der First Sensor AG ist jeweils ein Maximalbetrag an die Vorstandsmitglieder vorgesehen, falls das entsprechende Mitglied innerhalb von einem Monat nach dem Kontrollwechsel kündigt.

H. SONSTIGE ERKLÄRUNGEN

Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.first-sensor.com dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Der Konzernlagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen hinsichtlich der voraussichtlichen Entwicklung abweichen, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.

 

Berlin, den 18. März 2016

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Dr. Mathias Gollwitzer, Finanzvorstand

Anhang

DER FIRST SENSOR AG, BERLIN (HGB)

ERLÄUTERUNGEN ZUM EINZELABSCHLUSS (alle Beträge in TEUR, sofern nicht anders angegeben)

4. Allgemeines

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Die First Sensor AG (FIS) ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB.

Im Rahmen der strategischen Konzentrierung der First Sensor AG wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die First Sensor Technology GmbH mit Sitz in Berlin, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte gehalten hat, mit Verschmelzungsvertrag vom 24. August 2015 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 auf die First Sensor AG verschmolzen.

Durch die Verschmelzung ergibt sich eine nur bedingte Vergleichbarkeit der Werte des Berichtszeitraumes mit denen des Vorjahres.

Die größenabhängigen Befreiungen des § 293 HGB hinsichtlich der Verpflichtung zur Erstellung eines Konzernabschlusses gelten nicht, da die Aktien der FIS im Prime Standard Segment der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen sind. Es gelten daher die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

5. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (lineare Methode) vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von 150 Euro werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Für Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert von 150 Euro bis 1.000 Euro wird ein Sammelposten gebildet, welcher über 5 Jahre abgeschrieben wird. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig.

In die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Fremdbezüge werden aktiviert.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Die Ermittlung der beizulegenden Werte basiert auf den für die jeweiligen Unternehmen vorliegenden Planungen. Den in den Planungen einfließenden Werten liegen Schätzungen und Annahmen zu Grunde, die von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen könnten. Die Unternehmensbewertung wurde nach dem so genannten DCF-Verfahren vorgenommen. Dabei wurde der Barwert des Flow to Equity aus zwei Wachstumsphasen ermittelt. Für die Phase 1 wurden Detailplanungen über die kommenden drei Jahre zu Grunde gelegt und mit einem Zinssatz diskontiert. Für die Wachstumsphase 2 wurde eine ewige Rente zu Grunde gelegt. Das unterstellte Wachstum beträgt hier 1,0 Prozent. Der Diskontierungsfaktor beträgt einheitlich 6,99 Prozent (i.Vj. 7,75 Prozent). Dieser Zins wurde unter Berücksichtigung eines Basiszinssatzes von 1,50 Prozent (i.Vj. 1,75 Prozent), einer Marktrisikoprämie von 6,00 Prozent (i.Vj. 6,00 Prozent), einem Fremdkapitalzinssatz vor Steuern von 3,5 Prozent (i.Vj. 4,5 Prozent) sowie einem Beta-Faktor von 1,0 (i.Vj. 1,0) ermittelt.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Bilanzstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Bestehen die hierfür einschlägigen Gründe an einem späteren Bilanzstichtag nicht mehr, wird der Betrag dieser Abschreibung im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der fortgeführten Anschaffungskosten zugeschrieben.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren Marktwert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkten Personalkosten, Materialkosten und den zurechenbaren Anteil der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Veraltete Artikel und solche mit geringem Umschlag werden angemessen wertberichtigt. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Auf Fremdwährungen lautende Vermögensgegenstände und Schulden werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Bei Vermögensgegenständen und Schulden mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr erfolgt die Umrechnung ohne Beachtung des Anschaffungskosten- bzw. Realisations- und Imparitätsprinzips.

Als Rechnungsabgrenzungsposten sind auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Der in der Bilanz ausgewiesene Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen betrifft gewährte Fördermittel, die passivisch abgegrenzt werden. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt planmäßig entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter.

Die Pensionsverpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck) nach dem Anwartschaftsverfahren ermittelt. Der zum Bilanzstichtag verwendete laufzeitkongruente Rechnungszinssatz beträgt 3,94 Prozent. Zukünftig erwartete Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtung berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 1,80 Prozent bei den Renten ausgegangen. Erfolgswirkungen aus der Änderung des Diskontierungssatzes werden im Finanzergebnis gezeigt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Passive latente Steuern werden für unterschiedliche Bewertungsansätze zwischen der Handels- und der Steuerbilanz gebildet.

Es werden Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet, soweit sich Wertänderungen bzw. Zahlungsströme von Vermögensgegenständen, Schulden, schwebenden Geschäften oder mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen einerseits und von Finanzinstrumenten andererseits ausgleichen.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwandt worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögensgegenstände und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die tatsächlichen Werte können zu einem späteren Zeitpunkt in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

6. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Aus der Verschmelzung der Sensortechnics GmbH im Jahr 2011 und der Elbau GmbH im Jahr 2013 resultierte ein Firmenwert. Der Firmenwert beinhaltet im Wesentlichen spezifisches Knowhow der Mitarbeiter, das langfristig nutzbar ist; daher erfolgt die Abschreibung über einen Zeitraum von 15 Jahren.

Die Marken Sensortechnics und ELBAU wurden zum 31. Dezember 2015 vollständig wertberichtigt, da die beiden Markennamen durch die Konzentrierung auf die Dachmarke "First Sensor" nicht mehr verwendet werden.

Im Berichtsjahr wurden Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 845 aktiviert. Insgesamt betrugen die Kosten für Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr 4,1 Mio. Euro (i.Vj. 3,6 Mio. Euro).

Die Gesellschaft hält Wertpapiere, die ausschließlich der Deckung der Gehaltsansprüche eines Mitarbeiters dienen. Zur Deckung der entstandenen Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Mitarbeiter wird in gleicher Höhe wie der Wert der Wertpapiere eine Rückstellung gebildet (TEUR 95). Die Wertpapiere sind an den Mitarbeiter verpfändet. Der Aktivposten wurde mit dem zugehörigen Passivposten verrechnet (Bilanzverkürzung).

7. Angaben zum Anteilsbesitz

Die Gesellschaft ist unmittelbar Mutterunternehmen für folgende Tochterunternehmen i. S. d. § 290 HGB, die damit auch verbundene Unternehmen i. S. d. § 271 Abs. 2 HGB sind:

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in TEUR Beteiligung
%
Eigenkapital Ergebnis
Inland      
First Sensor Microelectronic Packaging GmbH, Dresden (Ergebnis nach Gewinnabführung) 100 6.235 0
First Sensor Mobility GmbH, Dresden 85 3.944 1.244
First Sensor Lewicki GmbH, Oberdischingen (Ergebnis nach Gewinnabführung) 100 2.692 0
Ausland      
First Sensor Inc. (inkl. Sensortechnics Inc., Mansfield, USA), Westlake Village, USA 100 990 248
First Sensor Singapore (FSG) Pte. Ltd., Singapur) 100 -6.258 -1.491
Klay Instruments BV, Dwingeloo, Niederlande 100 2.096 1.398
First Sensor Technics Ltd., Rugby, England 100 162 -91
First Sensor France, Paris, Frankreich 100 20 0
First Sensor Corp., Montreal, Kanada 100 -1.605 -331
First Sensor Scandinavia AB, Kungens Kurva, Schweden 51 53 13

Verschmelzung der First Sensor Technology GmbH

Im Rahmen der strategischen Konzentrierung der First Sensor AG wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die First Sensor Technology GmbH, Berlin, an der die First Sensor AG 100 Prozent der Stimmrechte gehalten hat, mit Verschmelzungsvertrag vom 25. August 2015 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 auf die First Sensor AG verschmolzen.

Durch die Verschmelzung der First Sensor Technology GmbH sind folgende Vermögensgegenstände und Schulden auf die First Sensor AG übergegangen:

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in TEUR 01.01.2015
Immaterielle Vermögensgegenstände 281
Sachanlagen 566
Korrektur Beteiligungsbuchwert -3.740
Vorräte 3.223
Forderungen und Sonst. Vermögensgegenstände 763
Liquide Mittel 1.463
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 14
Aktiva 2.570
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in TEUR 01.01.2015
Sonderposten 42
Rückstellungen 398
Latente Steuern 73
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 141
Übrige Verbindlichkeiten 1.792
Verschmelzungsgewinn 124
Passiva 2.570

8. Vorräte

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in TEUR 2015 2014
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.721 4.394
Unfertige Erzeugnisse 6.468 6.153
Fertige Erzeugnisse 6.554 5.874
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 27 54
Gesamt 17.770 16.475

Der Vorratsbestand hat sich auf Grund der Verschmelzung der First Sensor Technology GmbH erhöht. Vermindert wird diese Erhöhung durch Wertberichtigungen auf Reichweiten und Gängigkeitsabschlägen.

9. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 6.372 (i.Vj. TEUR 1.651) haben alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Im Berichtsjahr wurde der Factoringvertrag beendet, so dass die Höhe der Forderungen signifikant angestiegen ist.

10. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen der First Sensor AG sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 2015 2014
First Sensor Microelectronic Packaging GmbH, Dresden (EAV) 2.673 52
First Sensor Lewicki GmbH, Oberdischingen (EAV) 1.991 2.279
First Sensor Technology GmbH, Berlin (verschmolzen in 2015) 0 250
First Sensor Inc., USA 217 280
First Sensor Mobility GmbH, Dresden 666 1.125
First Sensor France, Frankreich 0 0
First Sensor Singapore (FSG) Pte. Ltd., Singapur 0 66
Klay Instruments BV, Niederlande 6 1.355
First Sensor Corp., Kanada 0 78
First Sensor Technics Ltd., England 0 0
Gesamt 5.553 5.485

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus den Ergebnisabführungsverträgen (EAV), Darlehensverträgen sowie zu einem geringen Teil aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr im Verbundbereich.

Von diesen Forderungen haben TEUR 0 (i.Vj TEUR 250) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und weniger als fünf Jahren. Zum 31. Dezember 2015 bestehen Forderungen gegen die First Sensor Inc. von TEUR 1.031 (i.Vj. TEUR 1.094). Diese sind in Höhe von TEUR 814 (i.Vj. TEUR 814) wertberichtigt. Die Forderungen gegen die First Sensor Corp. wurden im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 552 (i.Vj. TEUR 400) wertberichtigt.

11. Sonstige Vermögensgegenstände

Die Gliederung der sonstigen Vermögensgegenstände ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Davon sind TEUR 53 (i.Vj. TEUR 0) mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr enthalten:

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in TEUR 2015 2014
Steuererstattungsansprüche 876 485
Investitionszulagen 36 72
Forderungen aus Factoring 0 362
Rückdeckungsversicherungen 133 148
Sonstige 422 221
Gesamt 1.467 1.288

12. Liquide Mittel

Die liquiden Mittel bestehen aus Barmitteln und Sichtguthaben bei Kreditinstituten von TEUR 14.323 (i.Vj. TEUR 3.858). Die Erhöhung resultiert aus dem Saldo der aufgenommen Schuldscheindarlehen und dem zurückgezahlten Schuldscheindarlehen von 19,0 Mio. Euro.

13. Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten von TEUR 502 (i.Vj. TEUR 417) besteht im Wesentlichen aus Versicherungsaufwendungen, aktivierten Disagios aus aufgenommenen Krediten und Abgrenzungen von Nebenkosten aus der Aufnahme des Schuldscheindarlehens, die über die Laufzeit abgegrenzt werden.

14. Aktive latente Steuern

Die latenten Steuern werden saldiert dargestellt. Der Aktivüberhang resultiert im Wesentlichen aus im Berichtsjahr erstmals angesetzten aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge (TEUR 1.197). In 2015 wurden passive latente Steuern von TEUR 466 (i.Vj. TEUR 492) angesetzt. Diese wurden für die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen gebildet. Durch die laufenden Abschreibungen auf die immateriellen Vermögensgegenstände werden die latenten Steuern entsprechend aufgelöst. Aus latenten Steuern resultiert in der GuV Position "Steuern vom Einkommen und Ertrag" ein Ertrag in Höhe von TEUR 1.224.

15. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 EUR 50.835.480 (i.Vj. EUR 50.655.055) und setzt sich aus 10.167.096 Stückaktien (i.Vj. 10.131.011 Stückaktien) im rechnerischen Nennwert von 5,00 Euro zusammen. Das gezeichnete Kapital der First Sensor AG hat sich durch ausgeübte Aktienoptionen im Berichtsjahr um 36.085 Aktien erhöht. Dies entspricht einer Kapitalerhöhung von TEUR 180.

16. Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. Mai 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 25.379.150,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.075.830 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I). Die Kapitalerhöhungen können gegen Bar- oder Sacheinlagen erfolgen. Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Das Bezugsrecht kann den Aktionären auch mittelbar gewährt werden gemäß § 186 Abs. 5 AktG.

Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre in bestimmten Fällen nach Maßgabe der näheren Bestimmungen des im Bundesanzeiger veröffentlichten Punktes 5c) der Tagesordnung der Hauptversammlung 2015 zu entscheiden.

Zum 31. Dezember 2015 besteht ein Genehmigtes Kapital 2015/I in Höhe von 25.379.150,00 Euro.

17. Kapitalrücklage

Die Entwicklung der Kapitalrücklage ist im Folgenden dargestellt:

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in TEUR 2015 2014
1. Januar 20.463 20.324
Ausübung Aktienoptionen 69 139
31. Dezember 20.532 20.463

Die Kapitalrücklage kann in einer Höhe von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals verwendet werden:

zum Ausgleich eines Jahresfehlbetrags, soweit er nicht durch einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr gedeckt ist und nicht durch Auflösung anderer Gewinnrücklagen ausgeglichen werden kann;

zum Ausgleich eines Verlustvortrages aus dem Vorjahr, soweit er nicht durch einen Jahresüberschuss gedeckt ist und nicht durch Auflösung anderer Gewinnrücklagen ausgeglichen werden kann.

Der Anteil der Kapitalrücklage, der 10 Prozent des Grundkapitals übersteigt, darf verwendet werden:

zum Ausgleich eines Jahresfehlbetrags, soweit er nicht durch einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr gedeckt ist;

zum Ausgleich eines Verlustvortrages aus dem Vorjahr, soweit er nicht durch einen Jahresüberschuss gedeckt ist;

zur Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln nach den §§ 207 bis 220 AktG.

18. Bedingtes Kapital

Das bedingte Kapital der First Sensor AG ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

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in TEUR 2015 2014
Bedingtes Kapital 2009/II 355 536
Bedingtes Kapital 2012/I 19.000 19.0000
Bedingtes Kapital 2013/I 1.665 2.840
Bedingtes Kapital 2015/I 2.875 0
Gesamt 23.895 22.376

Zum 31. Dezember 2015 betrug das bedingte Kapital insgesamt 23.895.285,00 Euro (i.Vj. 22.375.510,00 Euro). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten im Rahmen der jeweiligen Aktienoptionspläne aus dem Bedingten Kapital 2009/II, dem Bedingten Kapital 2013/I und dem Bedingten Kapital 2015/I von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen. Dem Bedingten Kapital 2012/I zugrunde liegende Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen wurden bis zum Bilanzstichtag nicht begeben.

19. Ausschüttungssperre

In der Bilanz werden selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 1.552 (i.Vj. TEUR 620) ausgewiesen. Darüber hinaus bestehen aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 550 (i.Vj. passive latente Steuern auf selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 186). Somit ergibt sich ein Betrag in Höhe von TEUR 2.102 (i.Vj. TEUR 434), der einer Ausschüttungssperre unterliegt.

20. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen

Die Investitionszuschüsse für die Erweiterung der Betriebsstätte sowie die Investitionszulagen werden als Sonderposten abgegrenzt und entsprechend dem Abschreibungsverlauf der geförderten Vermögensgegenstände aufgelöst. Im Berichtsjahr wurden TEUR 3.774 (i.Vj. TEUR 4.434) abgegrenzt.

21. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 4.422 (i.Vj. TEUR 2.999) gliedern sich entsprechend dem folgenden Rückstellungsspiegel:

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in TEUR 2014 Verbrauch Auflösung Zuführung Verschm. 2015
Personenbezogene Rückstellungen 1.083 -926 -81 1.304 15 1.395
Rückstellungen für Gewährleistung 250 0 -31 915 50 1.184
Rückstellungen für Jahresabschlussprüfung 92 -70 -8 109 17 140
Sonstige Rückstellungen 1.574 -1.413 -120 1.588 74 1.703
Gesamt 2.999 -2.409 -240 3.916 156 4.422

22. Verbindlichkeiten

Die Gliederung und die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:

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Zum 31. Dezember 2015 (in TEUR) 2015 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.206 7.041 2.165 0
Schuldscheindarlehen 40.000 0 37.000 3.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.861 3.861 0 0
Erhaltene Anzahlungen 197 197 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 520 520 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 720 720 0 0
Gesamt 54.504 12.339 39.165 3.000
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Zum 31. Dezember 2014 (in TEUR) 2014 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.069 3.294 5.334 441
Schuldscheindarlehen 31.000 0 31.000 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.236 3.236 0 0
Erhaltene Anzahlungen 73 73 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 522 272 250 0
Sonstige Verbindlichkeiten 1.205 1.205 0 0
Gesamt 45.105 8.080 36.584 441

Für aufgenommene Investitionsdarlehen (TEUR 7.000) wurden Grundschulden auf das Grundstück der First Sensor AG eingetragen sowie Sicherungsübereignungen an Maschinen begeben.

23. Schuldscheindarlehen

First Sensor hat am 15. Dezember 2015 drei Schuldscheindarlehen von insgesamt 28,0 Mio. Euro platziert. Mit den zugeflossenen liquiden Mitteln wurde das im Dezember 2013 platzierte variabel verzinste Schuldscheindarlehen über 19,0 Mio. Euro vorzeitig abgelöst, um die günstige Zinssituation für die Gesellschaft auszunutzen und um Liquidität für das Wachstum zu sichern.

Im Rahmen der Platzierung wurden von deutschen institutionellen Investoren Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf Jahren (18,0 Mio. Euro, variabel verzinst und 7,0 Mio. Euro, fest verzinst) und sieben Jahren (3,0 Mio. Euro, fest verzinst) gezeichnet. Der Schuldschein mit variabler Verzinsung hat eine Verzinsung, die mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet wird. Als Finanzrelationen wurden für die platzierten Schuldscheine der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote festgelegt.

Die Finanzkennzahlen werden zukünftig jährlich ermittelt. Das Zinsrisiko wird durch festgelegte Zinssätze bzw. durch den Abschluss marktüblicher Sicherungsmechanismen reduziert. Zum 31. Dezember 2015 wurden alle Finanzkennzahlen eingehalten.

24. Derivative Finanzinstrumente

Der Konzern benutzt Zins-Swaps zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos aus den variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten.

Zinsabsicherungen

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in TEUR Fälligkeit Absicherung Zinssatz Nominal 2015 2014 Marktwert 2015 2014
Zinsswap I (3145170UK) 31.12.2020 3M EURIBOR 3,83 % 1.044 1.253 -106 -144
Zinsswap II (3467328UK) 31.12.2020 3M EURIBOR 2,17 % 513 615 -29 -39
Zinsswap III (3665880UK) 14.10.2016 3M EURIBOR 2,15 % 4.775 7.775 -72 -204
Zinsswap IV (4449932L) 14.10.2016 3M EURIBOR 2,15 % 4.775 7.775 -72 -204
Zinsswap V (841175) 30.12.2016 3M EURIBOR 0,29 % 9.400 3.400 -61 -39
        20.507 20.818 -340 -630

Devisentermingeschäfte 2015

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in TEUR Fälligkeit Kaufwährung Nominal Kauf Verkaufswährung Nominalverkauf Gehandelter Kurs Marktwert
Devisentermingeschäft 29.01.2016 USD 500 EUR 471 1,06110 -12
FX Option (number of fixings 5) 31.03.2017 USD 3.000 EUR 2.679 1,12000 -47
FX Option (Window) 29.03.2017 USD 3.000 EUR 2.778 1,08000 -31
      6.500   5.928   -90

Die Zins-Swaps dienen der Absicherung von Risiken aus der variabel verzinsten Tranche des Schuldscheindarlehens. Die Zahlungsströme aus der variablen Verzinsung gleichen sich bei den Grund- und Sicherungsgeschäften aus ("Critical term match).

Die angegebenen Zeitwerte werden mittels marktüblicher finanzmathematischer Modelle zum Bilanzstichtag ermittelt.

25. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

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in TEUR 2015 2014
Steuerverbindlichkeiten 344 177
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 18 23
Sonstige Verbindlichkeiten 358 1.005
Gesamt 720 1.205

26. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten

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in TEUR 2016 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Mietverträgen 350 0 0
Bestellobligo 5.137 0 0
Jährliche Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen 34 0 0
Verbindlichkeiten aus Erbpachtvertrag 20 80 780
Gesamt 5.541 80 780

Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2016 und 2020. Das Bestellobligo resultiert vorwiegend aus Materialbestellungen für die Produktion. Weitere Eventualverbindlichkeiten bestehen wie im Vorjahr nicht.

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 27. Umsatzerlöse

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 hat die First Sensor AG einen Umsatz von TEUR 69.595 (i.Vj. TEUR 55.328) erzielt. Die Umsatzerlöse gliedern sich folgendermaßen in Umsätze mit Drittkunden und mit verbundenen Unternehmen:

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in TEUR 2015 2014
Drittkunden 63.849 50.923
First Sensor Singapore (FSG) Pte. Ltd. 572 731
First Sensor Inc. 2.743 1.898
First Sensor Technology GmbH (verschmolzen in 2015) 0 121
Klay Instruments B.V. 219 120
First Sensor Microelectronic Packaging GmbH 793 1.198
First Sensor Mobility GmbH 1.286 337
First Sensor Lewicki GmbH 133 0
Gesamt 69.595 55.328

Die regionale Aufteilung ergibt sich aus folgender Tabelle:

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in TEUR 2015 2014
Deutschland 37.456 30.523
Europäische Union 13.720 10.077
Ausland 18.419 14.728
Gesamt 69.595 55.328

28. Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen von TEUR 845 (i.Vj. TEUR 271) entfallen überwiegend auf die Integration und Modernisierung der Produktionsstätten sowie auf die Entwicklung von neuen Produktfamilien.

29. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge teilen sich auf die folgenden Sachverhalte auf:

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in TEUR 2015 2014
Konzernumlagen und Weiterbelastungen 250 1.412
Auflösung von Rückstellungen 240 307
Versicherungsentschädigungen 52 51
Umsatzsteuerliche Sachbezüge 320 803
Auflösung Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen 349 387
Währungsgewinne 642 120
Sonstige 663 477
Gesamt 2.516 3.557

30. Personalaufwand

Im Berichtsjahr beträgt der Personalaufwand TEUR -23.211 (i.Vj. TEUR -21.388). Darin enthalten sind Sozialabgaben von TEUR -3.790 (i.Vj. TEUR -3.380).

31. Abschreibungen

Die Abschreibungen gliedern sich folgendermaßen:

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in TEUR 2015 2014
Immaterielle Vermögensgegenstände -1.543 -1.292
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände -158 -109
Abschreibungen auf den Firmenwert -2.157 -2.157
Sachanlagen -2.954 -2.845
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen -6.812 -6.403
Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens -552 -400
Gesamt -7.364 -6.803

32. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen teilen sich in die folgenden Kostenarten auf:

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in TEUR 2015 2014
Mieten und Raumkosten -960 -983
Werbe- und Vertriebskosten -1.613 -1.065
Kfz-Kosten -657 -628
Instandhaltungsaufwendungen -756 -651
Rechts- und Beratungskosten -2.436 -2.525
Investor Relations -123 -124
Reise- und Bewirtungskosten -511 -552
Kosten der Warenabgabe -399 -325
Versicherungen -450 -196
Gewährleistung -915 -235
Hauptversammlung -50 -52
Personalbeschaffung -294 -165
Währungsverluste -1.241 -108
Periodenfremde Aufwendungen -322 -22
Sonstige -2.115 -1.851
Gesamt -12.842 -9.482

33. Erträge aus Gewinnabführungen und Beteiligungen

Rückwirkend für die Zeit ab dem 1. Januar 2015 hat die Gesellschaft am 10. April 2015 mit der First Sensor Microelectronic Packaging GmbH einen Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Darüber hinaus besteht seit dem Jahr 2006 ein Ergebnisabführungsvertrag mit der First Sensor Lewicki GmbH. Aus den Gewinnabführungsverträgen resultierte ein Ergebnis in Höhe von TEUR 5.717 (i.Vj. TEUR 2.701).

Aus der Ausschüttung eines Tochterunternehmens wurde darüber hinaus ein Beteiligungsertrag in Höhe von TEUR 1.500 (i.Vj. TEUR 1.350) generiert.

34. Außerordentliches Ergebnis

Im Berichtsjahr ist ein Verschmelzungsgewinn von TEUR 124 durch die Verschmelzung der First Sensor Technology GmbH auf die Gesellschaft entstanden. Ein außerordentliches Ergebnis ist im Vorjahr nicht zu verzeichnen gewesen.

35. Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss von TEUR 360 verbleibt im Bilanzgewinn.

WEITERE ANGABEN

Vorstand

Dr. Martin U. Schefter, Bonn (seit 17. Juni 2013)

Joachim Wimmers, Köln (bis 31. März 2015)

Dr. Mathias Gollwitzer, Karlsruhe (seit 10. August 2015)

Die gezahlten Vergütungen für die Mitglieder des Vorstands sind der folgenden Darstellung zu entnehmen:

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in TEUR Dr. Martin U. Schefter Dr. Mathias Gollwitzer Joachim Wimmers 2015 Dr. Martin U. Schefter Joachim Wimmers 2014
Feste jährliche Vergütung 300 118 55 473 300 216 516
Einjährige variable Vergütung 155 0 100 255 81 170 251
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0 0
Nebenleistungen 8 20 8 36 27 19 46
Share Matehing Scheme 0 0   0 157 41 198
Abfindung 0 0 400 400 0 0 0
Gesamt 463 138 563 1.164 565 446 1.011

Die folgende Tabelle zeigt die gewährten Vorstandsvergütungen:

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in TEUR Dr. Martin U. Schefter Dr. Mathias Gollwitzer Joachim Wimmers 2015 Dr. Martin U. Schefter Joachim Wimmers 2014
Feste jährliche Vergütung 300 118 55 473 300 216 516
Einjährige variable Vergütung 150 39 100 289 148 288 436
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0 0
Nebenleistungen 8 20 8 36 27 19 46
Share Matching Scheme 0 0 0 0 0 41 41
Aktienoptionen gewährt 44 0 0 44 108 33 141
(bewertet)              
Abfindung 0 0 400 400 0 0 0
Gesamt 502 177 563 1.242 583 597 1.180

Der Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Martin U. Schefter, beginnt am 17. Juni 2013 und ist für die Dauer von drei Jahren abgeschlossen. Er erhält vertragsgemäß eine feste jährliche Vergütung von TEUR 300 sowie eine variable Zielkomponente von TEUR 150.

Bei einem Kontrollwechsel erhält er einen maximal begrenzten Ausgleichsanspruch von TEUR 500, falls er innerhalb von einem Monat nach dem Kontrollwechsel kündigt. Für die Dauer von 24 Monaten nach dem Ende seines Dienstvertrags unterliegt er einem Wettbewerbsverbot für das er eine monatliche, nachträgliche Entschädigung von 50 Prozent eines Zwölftels seines dann gültigen Festgehalts erhält.

Weiterhin nimmt Dr. Schefter an einem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft teil, woraus ihm jährlich 65.000 Aktienoptionen mit einem Ausübungspreis von 15,00 Euro aus dem Aktienoptionsplan 2013 zustehen. Der Wert pro gewährte Option beträgt für das abgelaufene Geschäftsjahr 0,68 Euro.

Der Finanzvorstand, Joachim Wimmers, schied auf eigenen Wunsch zum 31. März 2015 aus dem Vorstand aus. Er erhielt eine vertragsgemäße Ausgleichszahlung in Höhe von TEUR 400. Für das Geschäftsjahr 2014 erhielt Herr Wimmers einen Bonus in Höhe von TEUR 100.

Mit Datum vom 10. August 2015 übernahm Dr. Mathias Gollwitzer die Position des Finanzvorstands. Er erhält eine feste jährliche Vergütung von TEUR 300 sowie eine variable Zielkomponente von TEUR 100. Für das Geschäftsjahr 2015 erhält Dr. Gollwitzer die variable Vergütung zeitanteilig.

Bei einem Kontrollwechsel hat er Anspruch auf eine Einmalzahlung von TEUR 700, falls er innerhalb von einem Monat nach dem Kontrollwechsel kündigt. Für die Dauer von 6 Monaten nach dem Ende seines Dienstvertrags unterliegt er einem Wettbewerbsverbot, für das er eine monatliche, nachträgliche Entschädigung von 50 Prozent eines Zwölftels seines dann gültigen Festgehalts erhält.

Die Nebenleistungen der Vorstandsverträge beinhalten geldwerte Vorteile für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen, den Arbeitgeberanteil zur Kranken- und Pflegeversicherung, Mietzuschüsse, Zuschüsse für Heimfahrten sowie Beiträge zur Altersvorsorge.

Die variablen Vergütungsbestandteile der Vorstandsverträge sind an die Erreichung von Unternehmenskennziffern gekoppelt. 70 Prozent des variablen Gehalts hängen von quantitativen Zielvorgaben (85 Prozent EBITDA und 15 Prozent Nettoverschuldung gemäß Budget) und 30 Prozent von qualitativen Zielen ab. Die qualitativen Ziele sind individuell mit jedem Vorstandsmitglied gemeinsam mit dem Aufsichtsrat vereinbart worden.

Im Berichtsjahr wurden variable Komponenten in Höhe von TEUR 255 (i.Vj. TEUR 251) zur Auszahlung gebracht, die bei den einjährigen variablen Vergütungen ausgewiesen sind. Mehrjährige Vergütungsbestandteile sind nicht vereinbart worden.

An ehemalige Mitglieder von Geschäftsführungen bzw. deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr keine Bezüge bezahlt.

Zum 31. Dezember 2015 bestehen keine Aktienoptionen an ehemalige Vorstandsmitglieder.

An ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr keine Bezüge bezahlt.

Aufsichtsrat

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Name/ Tätigkeitsbezeichnung Position im Aufsichtsrat Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien
Prof. Dr. Alfred Gossner      
Vorstand Finanzen, Controlling, Informationstechnik Fraunhofer-Gesellschaft, München Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11. September 2012 Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg, seit 2003 keine
Götz Gollan      
Vorstand der Privatbank Berlin von 1929AG, Berlin Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11. September 2012 Capitell Vermögens-Management AG, Frankfurt am Main, Mitglied des Aufsichtsrats keine
Marc de Jong      
Managing Director Innomarket Consultancy BV, Eindhoven, Niederlande CEO LM Wind Power A/S, Kolding, Dänemark Mitglied des Aufsichtsrats seit 23. Mai 2014 keine Technische Universität Eindhoven, Niederlande (Mitglied des Aufsichtsrats) Sioux BV, Niederlande (Mitglied des Aufsichtsrats)

Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch § 13 der Satzung geregelt sowie von der Hauptversammlung festgelegt. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des Geschäftsjahres eine Vergütung von TEUR 20 für jedes volle Jahr der Mitgliedschaft im Aufsichtsrat. Für den Vorsitzenden erhöht sich diese Vergütung auf TEUR 50, für seinen Stellvertreter erhöht sich die Vergütung auf TEUR 30. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein Selbstbehalt ist nicht vereinbart.

Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und nachgewiesenen Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallende Umsatzsteuer.

Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf TEUR 100 (i.Vj. TEUR 100). Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.

Sonstige Beziehungen zu den Organen

Im Berichtsjahr wurden keine weiteren Transaktionen mit sonstigen nahe stehenden Personen oder Unternehmen getätigt.

Haftungsverhältnisse sowie Vorschüsse oder Kredite zugunsten von Vorständen oder Aufsichtsratsmitgliedern bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Anzahl der, während des Geschäftsjahres, beschäftigten Mitarbeiter in vollzeitäquivalenter Anzahl (FTE):

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2015 2014
Angestellte 399 348
Auszubildende 13 11
Gesamt 412 359

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht in Übereinstimmung mit § 315a HGB nach IFRS (International Financial Reporting Standards).

Prüfungsgebühren

Die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers sind im Konzernabschluss enthalten.

Erklärung gem. § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG abgegeben und auf der Webseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Folgende zum Zeitpunkt der Erstellung des Anhangs relevanten Mitteilungen gem. § 21 Abs. 1 WpHG hat die First Sensor AG bis zum 31.12.2015 sowie bis zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts erhalten und gem. § 26 Abs. 1 WpHG veröffentlicht.

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Meldepflichtiger Name/Firma Wohnort/Sitz Datum der Mitteilung Datum der Schwellenberührung Datum der Veröffentlichung
NN Groep N.V. Amsterdam, Niederlande 06.11.2015 05.11.2015 09.11.2015
Sämtliche Stimmrechte sind der NN Groep N. V. zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von NN Groep N.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- NN Insurance Eurasia N.V.        
- Nationale Nederlanden Nederland B.V.        
- Nationale Nederlanden Levensverzekering Maatschappij N.V.        
- Parcom Capital B.V.        
- Parcom Deutschland I GmbH & Co KG        
- FS Technology Holding S.a.r.l.        
Des Weiteren sind die gleichen Stimmrechte den folgenden Gesellschaften zuzurechnen:        
DPE Deutsche Private Equity B.V., Schiphol Airport, Niederlande        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von der DPE Deutsche Private Equity B.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- DPE Deutsche Private Equity GmbH        
- Deutsche Private Equity Administration GmbH        
- Parcom Capital B.V.        
- Parcom Deutschland I GmbH & Co. KG        
- FS Technology Holding S.a.r.l.        
Bankhaus Lampe KG Bielefeld, Deutschland 09.11.2015 05.11.2015 10.11.2015
Sämtliche Stimmrechte waren der Bankhaus Lampe KG zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte wurden dabei über folgendes von ihr kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH.        
Daniel Hopp Deutschland 05.08.2015 03.08.2015 06.08.2015
    20.11.2015 19.11.2015 23.11.2015
Sämtliche Stimmrechte sind Herrn Daniel Hopp zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von Herrn Daniel Hopp kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- Hopp Verwaltungs GmbH,        
- Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG,        
- DAH Beteiligungs GmbH.        
Midlin N.V. Maarsbergen, Niederlande 16.09.2014 15.09.2014 16.09.2014
Grandeur Peak Global Advisors LLC Salt Lake City, Utah, Vereinigte Staaten von Amerika 04.11.2015 03.11.2015 09.11.2015
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Meldepflichtiger Name/Firma Schwellenwert erreicht bzw. über-/unterschritten Höhe des Stimmrechtsanteils zum Zeitpunkt der Mitteilung % Stimmrechte Höhe des Stimmrechtsanteils zum Zeitpunkt der Mitteilung % Stimmrechte Zurechnung gemäß
NN Groep N.V. 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25% und 30% überschritten 36,02 3.659.419 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Sämtliche Stimmrechte sind der NN Groep N. V. zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von NN Groep N.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- NN Insurance Eurasia N.V.        
- Nationale Nederlanden Nederland B.V.        
- Nationale Nederlanden Levensverzekering Maatschappij N.V.        
- Parcom Capital B.V.        
- Parcom Deutschland I GmbH & Co KG        
- FS Technology Holding S.a.r.l.        
Des Weiteren sind die gleichen Stimmrechte den folgenden Gesellschaften zuzurechnen:        
DPE Deutsche Private Equity B.V., Schiphol Airport, Niederlande        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von der DPE Deutsche Private Equity B.V. kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- DPE Deutsche Private Equity GmbH        
- Deutsche Private Equity Administration GmbH        
- Parcom Capital B.V.        
- Parcom Deutschland I GmbH & Co. KG        
- FS Technology Holding S.a.r.l.        
Bankhaus Lampe KG 3% und 5% unterschritten 0,00 0 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Sämtliche Stimmrechte waren der Bankhaus Lampe KG zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte wurden dabei über folgendes von ihr kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland, jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten: - Lampe Beteiligungsgesellschaft mbH.        
Daniel Hopp 15% unterschritten 14,97 1.519.983 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
  10% unterschritten 9,99 1.015.137 § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
Sämtliche Stimmrechte sind Herrn Daniel Hopp zuzurechnen:        
Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über folgende von Herrn Daniel Hopp kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der First Sensor AG, Berlin, Deutschland jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:        
- Hopp Verwaltungs GmbH,        
- Hopp Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG,        
- DAH Beteiligungs GmbH.        
Midlin N.V. 3% überschritten 3,49 352.134 § 21 Abs. 1 WpHG
Grandeur Peak Global Advisors LLC 3% überschritten 3,01 306.046 § 21 Abs. 1 WpHG

 

Berlin, 18. März 2016

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Dr. Mathias Gollwitzer, Finanzvorstand

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

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Anschaffungs-/ Herstellungskosten
in EUR
Stand 01.01.2015 Zugänge Abgänge Umbuchungen Verschmelzung FST Stand 31.12.2015
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.645.237 422.082 -4.965 20.586 369.170 7.452.110
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände 764.123 845.312 0 0 274.251 1.883.686
Geschäfts- oder Firmenwert 32.357.681 0 0 0 0 32.357.681
Geleistete Anzahlung auf immaterielle Vermögensgegenstände 130.744 356.186 0 -45.744 0 441.186
Grundstücke und Bauten 15.440.336 13.568 -81.966 22.574 7.306 15.401.818
Technische Anlagen, Maschinen 21.868.152 1.072.627 -33.588 985.690 1.133.233 25.026.114
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.295.189 478.081 -102.797 54.912 1.625.529 5.350.914
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.292.492 409.600 -71.665 -1.038.018 92.647 685.056
Anteile an verbundenen Unternehmen 36.825.707 20.000 0 0 -3.740.479 33.105.228
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.596.972 0 0 0 -784.736 5.812.236
Anschaffungs- und Herstellungskosten 125.216.633 3.617.456 -294.981 0 -1.023.079 127.516.029
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Kumulierte Abschreibungen
in EUR
Stand 01.01.2015 Zugänge Abgänge Verschmelzung FST Stand 31.12.2015
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.336.884 1.542.097 -2.085 332.981 5.209.877
Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände 144.018 157.883 0 29.572 331.473
Geschäfts- oder Firmenwert 5.665.801 2.157.179 0 0 7.822.980
Grundstücke und Bauten 2.569.158 534.888 0 610 3.104.656
Technische Anlagen, Maschinen 10.080.900 1.867.496 -33.586 909.953 12.824.763
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.162.697 520.777 -91.405 1.382.174 3.974.243
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 39.785 31.272 -17.743 0 53.314
Anteile an verbundenen Unternehmen 487.187 0 0 0 487.187
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.812.236 0 0 0 5.812.236
Kumulierte Abschreibungen 30.298.666 6.811.592 -144.819 2.655.290 39.620.729
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Buchwerte 2014 2015
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.308.353 2.242.233
Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände 620.105 1.552.213
Geschäfts- oder Firmenwert 26.691.880 24.534.701
Geleistete Anzahlung auf immaterielle Vermögensgegenstände 130.744 441.186
Grundstücke und Bauten 12.871.178 12.297.162
Technische Anlagen, Maschinen 11.787.252 12.201.351
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.132.492 1.376.671
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.252.707 631.742
Anteile an verbundenen Unternehmen 36.338.520 32.618.041
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 784.736 0
Buchwerte 94.917.967 87.895.300

BILANZEID

gemäß §§ 264 Abs. 2 S. 3, 289 Abs. 1 S. 5 HGB

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss und der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermitteln und im Lagebericht und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft und des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben sind.

 

Berlin, 21. März 2016

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Dr. Mathias Gollwitzer, Finanzvorstand

ERKLÄRUNG DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER FIRST SENSOR AG ZU DEN EMPFEHLUNGEN DER "REGIERUNGSKOMMISSION DEUTSCHER CORPORATE GOVERNANCE KODEX" GEMÄSS § 161 AKTIENGESETZ

Vorstand und Aufsichtsrat der First Sensor AG erklären, dass seit der letzten Entsprechenserklärung vom 25.03.2015 den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" -jeweils mit den folgenden Abweichungen -in der Fassung vom 24. Juni 2014 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 30. September 2014) entsprochen wurde und zukünftig in der Fassung vom 5. Mai 2015 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 12. Juni 2015) entsprochen wird:

Nach Ziffer 3.8 Abs. 3 des Kodex soll in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat ein den Vorgaben entsprechender Selbstbehalt vereinbart werden.

Für die Mitglieder des Aufsichtsrats ist kein Selbstbehalt vorgesehen, da nach Ansicht der Gesellschaft qualifizierte Mitglieder für den Aufsichtsrat leichter gewonnen werden können, wenn kein Selbstbehalt vereinbart wird.

Nach Ziffer 5.1.2 Abs. 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen.

Eine langfristige Nachfolgeplanung liegt bei der Gesellschaft derzeit nicht vor. Hierfür wurde bisher kein Bedarf gesehen. Für die Zukunft soll eine langfristige Nachfolgeplanung erarbeitet werden.

Nach Ziffer 5.3.1, 5.3.2 und 5.3.3 des Kodex soll der Aufsichtsrat entsprechende Ausschüsse bilden. Der Aufsichtsrat der First Sensor AG bildet keine Ausschüsse.

Aufgrund der Größe des Aufsichtsrates von drei Mitgliedern sieht die Gesellschaft in der Bildung von Ausschüssen keinen Vorteil.

Nach Ziffer 5.4.1 des Kodex soll der Aufsichtsrat eine Altersgrenze und eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer festlegen.

Eine fixe Altersgrenze und eine maximale Zugehörigkeitsdauer für Mitglieder des Aufsichtsrats erscheinen derzeit nicht zweckmäßig. Es wird im Einzelfall entschieden.

 

Berlin, den 21. März 2016

First Sensor AG

Dr. Martin U. Schefter, Vorstandsvorsitzender

Dr. Mathias Gollwitzer, Finanzvorstand

Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorsitzender des Aufsichtsrats

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Die First Sensor AG blickt auf ein solides Wachstumsjahr zurück. Anhand der Umsatzsteigerung lässt sich der Erfolg der Maßnahmen zur strategischen und organisatorischen Neuausrichtung der First Sensor AG bereits ablesen. Die neue Unternehmensstruktur ermöglicht es, stärker auf Kundenwünsche einzugehen, fokussiertere Marktansprachen durchzuführen, Branchen-Knowhow effizienter einzusetzen und Cross-Selling-Potenziale für die Gruppe zu nutzen. Hierfür musste First Sensor zum Teil auf externes Knowhow zurückgreifen, das im Laufe des Jahres durch eigene Fachkräfte jedoch ersetzt werden konnte. Die erforderlichen Effizienzsteigerungen durch die Straffung von Prozessen werden weiter verfolgt, um die notwendigen Kosteneinsparungen zu realisieren. Im Ergebnis hat sich dies im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht vollständig niedergeschlagen. Dennoch ist der Grundstein für weiteres Wachstum, sukzessive Margenverbesserungen und eine erfolgreiche Zukunft der Gruppe gelegt.

Die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben hat der Aufsichtsrat im Berichtszeitraum uneingeschränkt wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und dessen Tätigkeit laufend überprüft sowie überwacht. Zudem war er in allen Entscheidungen von strategischer und grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar eingebunden. Sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig über die aktuelle Geschäftslage, den Stand der Strategieumsetzung und die Umstrukturierung der Organisationsabläufe und Prozesse. Fragen der Risikoposition, des Risikomanagements und der Compliance wurden ebenfalls behandelt. Planabweichungen und Zieländerungen beim intern prognostizierten Geschäftsverlauf sowie daraus abgeleitete Maßnahmen wurden dem Aufsichtsrat als Überwachungsgremium übermittelt und von ihm mit dem Vorstand diskutiert. Sämtliche relevanten Informationen wurden dem Aufsichtsrat zeitnah und umfassend kommuniziert.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden sechs Präsenzsitzungen und zwei telefonische Sitzungen abgehalten sowie zwölf Umlaufbeschlüsse durchgeführt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben an allen Sitzungen vollzählig teilgenommen. In den Aufsichtsratssitzungen wurden insbesondere Themen wie die jeweils aktuelle Geschäftsentwicklung, die Unternehmensstrategie, die Neubesetzung der Position des Finanzvorstands, die Neuausrichtung der Konzernstrukturen und die daraus resultierenden Umsatz- und Renditepotenziale sowie Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerungen behandelt. Darüber hinaus gab es weitere Schwerpunkte in den Sitzungen:

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben in ihrer Sitzung vom 28. Januar 2015 das Budget 2015 und die Mittelfristplanung diskutiert und verabschiedet. Des Weiteren wurden mögliche Akquisitionsprojekte sowie die Ausarbeitung eines langfristig orientierten Mitarbeiterbeteiligungsprogramms erörtert. In einer vertraulichen Sitzung am selben Tag ohne die Vorstandsmitglieder wurde das Thema der langfristigen Vergütung in Bezug auf die Vorstandsmitglieder besprochen. Das Thema wurde in einer telefonischen Sitzung am 16. Februar 2015 fortgesetzt.

In der am 25. März 2015 stattgefundenen Aufsichtsratssitzung wurden der Einzel- und der Konzernjahresabschluss für das Geschäftsjahr 2014 intensiv besprochen. Der Abschlussprüfer hat in einer eigenen Präsentation seine Erkenntnisse aus der Prüfung vorgetragen. Im Anschluss wurde der Konzernjahresabschluss gebilligt sowie der Jahresabschluss der AG für das Geschäftsjahr 2014 festgestellt. Zudem wurde der Aufsichtsrat in der Sitzung über den Fortgang des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms, mögliche Akquisitionsprojekte, die Beschlussvorlagen zur Hauptversammlung sowie über den Status des Standortes Singapur informiert. Ebenso waren der Inhalt des Corporate Governance Kodex sowie die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG auf der Tagesordnung.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich in der telefonischen Sitzung am 9. April 2015 auf die anstehende Hauptversammlung vorbereitet und sich zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abgestimmt. Im Einzelnen wurde das Performance Share Programme als langfristiges Beteiligungsprogramm für ausgewählte Mitarbeiter befürwortet sowie der Hauptversammlung der Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrags mit der First Sensor Microelectronic Packaging GmbH, Dresden, vorgeschlagen. Weiterhin wurde in der Sitzung die Ausgestaltung der Vorstands-Bonusvereinbarung für das Geschäftsjahr 2015 und die erreichte Höhe für das abgelaufene Jahr beschlossen.

Am Vorabend der Hauptversammlung, am 27. Mai 2015, tagten die Mitglieder des Aufsichtsrats in einer ordentlichen Sitzung und stimmten sich über die kommende Hauptverssammlung inhaltlich und prozedural ab. Weiterhin wurde durch den Vorstand ein aktueller Überblick über die Situation in Singapur sowie über die möglichen Akquisitionsprojekte gegeben.

In einem Umlaufbeschluss vom 30. September 2015 wurde zugestimmt, die vorzeitige Ablösung des Schuldscheindarlehens über 19,0 Mio. Euro mit der Platzierung von weiteren Schuldscheindarlehen vorzunehmen, um die günstige Zinssituation auszunutzen.

Zu Beginn der ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 5. und 6. Oktober 2015 wurde Herr Dr. Gollwitzer als neuer Finanzvorstand begrüßt. Inhalte dieser Sitzung waren im Wesentlichen die Strategieausrichtung der First Sensor-Gruppe, vorgestellt durch die Leiter der Business Units, die Leiter der Competence Center Production sowie Research & Development und den Vertriebsleiter. Am folgenden Tag stellten die Fachbereiche Personal, IT und strategischer Einkauf ihre Fachbereichsstrategien vor.

Durch einen Umlaufbeschluss vom 19. November 2015 wurde die Platzierung der Schuldscheindarlehen beschlossen.

Die Aufsichtsratssitzung vom 1. Dezember 2015 war insbesondere von verschiedenen Strategiethemen und der Budgetplanung 2016 geprägt.

Zusätzlich zu den turnusgemäßen Sitzungen fanden eine Vielzahl von Besprechungen zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsratsvorsitzenden sowie anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Gesonderte Ausschüsse wurden nicht gebildet.

Eine Effizienzprüfung der Tätigkeit des Aufsichtsrats wurde mit Hilfe eines standardisierten Prozesses der Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, durchgeführt. Dies führte zu keinen Auffälligkeiten oder deutlichem Verbesserungsbedarf.

Der Abschlussprüfer Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, wurde entsprechend den gesetzlichen Vorschriften von der Hauptversammlung am 28. Mai 2015 gewählt und mit der Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2015 beauftragt. Vor der Unterbreitung des Wahlvorschlags wurde eine Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers vom Aufsichtsrat eingeholt.

Der vom Vorstand nach den Grundsätzen des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht der First Sensor AG sowie der nach den Rechnungslegungsvorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjahresabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015 sind unter Einbeziehung der Buchführung von der Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Während des gesamten Prüfungsprozesses hat der Aufsichtsrat eng mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer zusammengearbeitet. Alle Abschlussunterlagen der AG, des Konzerns sowie der Vorschlag des Vorstands für die Ergebnisverwendung und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat rechtzeitig ausgehändigt und lagen während der Aufsichtsratssitzung am 21. März 2016 vor. Die genannten Unterlagen wurden während dieser Aufsichtsratssitzung abschließend geprüft und -im Beisein des Abschlussprüfers -voll umfänglich besprochen. Nachfolgend hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass keinerlei Einwendungen zu erheben sind. Gemäß § 172 AktG gilt der Einzelabschluss der First Sensor AG dementsprechend als festgestellt und der Konzernabschluss als gebilligt.

Darüber hinaus wurde in derselben Aufsichtsratssitzung die aktuelle Entsprechenserklärung der First Sensor AG verabschiedet. Ausführliche Informationen zur Corporate Governance innerhalb der First Sensor Gruppe stehen im Geschäftsbericht im Corporate Governance Bericht in diesem Kapitel zur Verfügung. Zudem wurde die Entsprechenserklärung der interessierten Öffentlichkeit auf der Internetseite der Gesellschaft unter der Rubrik Investor Relations unter www.first-sensor.com dauerhaft zugänglich gemacht.

An dieser Stelle möchte ich mich - auch im Namen meiner Aufsichtsratskollegen - beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr tatkräftiges Engagement und ihre überdurchschnittlichen Leistungen im vergangenen Geschäftsjahr bedanken und ihnen für die zukünftig anstehenden Projekte und Herausforderungen viel Erfolg wünschen.

Insbesondere möchte sich der Aufsichtsrat beim ausgeschiedenen Finanzvorstand Joachim Wimmers für sein hohes persönliches Engagement und drei Jahre erfolgreicher und loyaler Zusammenarbeit bedanken.

Ebenso bedanken wir uns für das entgegengebrachte Vertrauen unserer Aktionärinnen und Aktionäre. Wir freuen uns, wenn Sie die First Sensor AG auf ihrem zukünftigen Weg weiter als Investor begleiten.

 

Berlin, den 21. März 2016

First Sensor AG

Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorsitzender des Aufsichtsrats