Fraport AG Frankfurt Airport Services WorldwideFrankfurt am MainHalbjahresfinanzbericht 6M 2021Fraport-Halbjahresbericht Q2/6M 20213. August 2021
Konzern-ZwischenlageberichtAuswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Fraport-KonzernDie operative Entwicklung des Fraport-Konzerns war im
ersten Halbjahr 2021 weiterhin spürbar von den
Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betroffen. Somit
blieben die Passagier- und Bewegungszahlen in Frankfurt
weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2020 zurück
(-46,6 % beziehungsweise -23,8 %). Verglichen mit der
Verkehrsentwicklung in den ersten sechs Monaten 2019 war
dies ein signifikanter Rückgang von -80,7 %
beziehungsweise -64,1 %. Dagegen setzte der Cargo-Verkehr
in Frankfurt trotz fehlender Beiladekapazitäten in
Passagiermaschinen seinen Wachstumstrend fort und legte
nicht nur gegenüber dem Vorjahreszeitraum (+27,6 %)
deutlich zu, sondern überstieg sogar das Aufkommen aus
dem ersten Halbjahr 2019 mit 9,0 %. Mit einer Lockerung der
Reise- und Kontaktbeschränkungen ab dem zweiten
Quartal 2021 profitierten alle Konzern-Flughäfen von
einer positiven Verkehrsentwicklung im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.
Der Fraport AG wurde für die Offenhaltung des
Frankfurter Flughafens während des ersten Lockdowns im
Zeitraum vom 4. März bis 30. Juni 2020 von der
Bundesrepublik Deutschland und vom Land Hessen ein
Ausgleich in Höhe von insgesamt 159,8 Mio €
für die entstandenen ungedeckten Vorhaltekosten
gewährt. Der Betrag wirkte sich in voller Höhe
positiv auf das Konzern-EBITDA im zweiten Quartal 2021 aus.
Der für das zweite Halbjahr 2021 geplante
Mittelzufluss wird die Liquiditätssituation und
Netto-Finanzschulden positiv beeinflussen.
Ebenso hat das griechische Parlament eine Kompensation
für Fraport Greece für die im vergangenen Jahr
entstandenen operativen Verluste im Rahmen der
Coronavirus-Pandemie ratifiziert. Die Entschädigung
erfolgt in Abhängigkeit von der Passagierentwicklung
durch den Erlass von fixen Konzessionszahlungen und einen
späteren Beginn der ebenfalls zu leistenden variablen
Konzessionsgebühr. Aufgrund des Erlasses der fixen
Konzessionszahlungen der Jahre 2019, 2020 und 2021 ergab
sich im ersten Halbjahr 2021 ein positiver Effekt auf die
sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von
insgesamt 69,7 Mio €.
Infolge der anhaltenden Coronavirus-Pandemie werden von
einzelnen Konzern-Gesellschaften weitere Gespräche
über Kompensationen für 2021 geführt.
Auch mit ansteigendem Verkehrsvolumen am Standort
Frankfurt und der Wiederinbetriebnahme von land- und
luftseitigen Betriebsflächen konnte durch die
Fortführung von Kurzarbeit, den Abbau von
Beschäftigten, erste Maßnahmen aus dem
Notlagentarifvertrag sowie ein strenges Kostenmanagement
der operative Aufwand im ersten Halbjahr 2021 insgesamt um
rund 18 % gegenüber dem Vorjahr reduziert werden.
Verglichen mit dem korrespondierenden Zeitraum 2019
bedeutet das eine Reduktion von circa 34 %. Bei den
vollkonsolidierten internationalen Konzern-Gesellschaften
wurden im Berichtszeitraum Einsparungen beim operativen
Aufwand in einer Größenordnung von rund 17 %
erzielt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 entspricht
dies einem Rückgang von 47 %.
Um die Kosten am Standort Frankfurt nachhaltig zu
reduzieren und Fraport auch künftig auf das
veränderte Marktumfeld auszurichten, wurde das im Jahr
2020 initiierte strategische Programm "Zukunft FRA -
Relaunch 50" im ersten Halbjahr 2021 fortgesetzt. Bereits
im ersten Quartal wurde ein wesentlicher Fortschritt bei
der Umsetzung des geplanten Personalabbaus in Frankfurt
erzielt. Dieser wurde im zweiten Quartal fortgeführt,
wodurch zum 30. Juni 2021 im Fraport-Konzern am Standort
Frankfurt insgesamt 4.276 Mitarbeiter weniger
beschäftigt waren als zum 31. Dezember 2019.
Um die Konzern-Liquidität weiter auszubauen und
zusätzliche finanzielle Flexibilität zu schaffen,
wurden im ersten Halbjahr 2021 weitere
Fremdfinanzierungsmaßnahmen abgeschlossen. Neben
einer im ersten Quartal begebenen Unternehmensanleihe mit
zwei Tranchen und einem Gesamtvolumen in Höhe von 1,15
Mrd € erfolgte die Mittelbeschaffung insbesondere
durch die Aufnahme weiterer langfristiger Finanzschulden in
Form von Schuldverschreibungen und bilateralen
Kreditvereinbarungen. Im zweiten Quartal wurden weitere
Mittel in Höhe von rund 500 Mio € gesichert. In
Summe hat der Fraport-Konzern damit in den ersten sechs
Monaten unter Berücksichtigung von lang- und
kurzfristigen Finanzierungsinstrumenten sowie gesicherten
Kreditlinien neue Fremdkapitalmaßnahmen von über
rund 2,4 Mrd € neu abgeschlossen.
Hinweis zur BerichterstattungEine Übersicht zur Berechnung wesentlicher
Finanzkennzahlen sowie eine Beschreibung von Fachbegriffen
sind im Geschäftsbericht 2020 ab Seite 257 enthalten.
Wesentliche Kennzahlen
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Grundlagen des KonzernsVeränderungen im BerichtszeitraumDer Aufsichtsrat der Fraport AG hat in seiner Sitzung am
21. Juni 2021 beschlossen, den Vertrag mit dem Vorstand
Controlling und Finanzen Prof. Dr. Matthias Zieschang mit
Wirkung zum 1. April 2022 für weitere drei Jahre und
zehn Monate bis zum 31. Januar 2026 zu verlängern.
Im Berichtszeitraum haben sich neben den im Kapitel
"Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den
Fraport-Konzern" auf Seite 1f. beschriebenen Anpassungen
keine weiteren wesentlichen Veränderungen an den im
Konzern-Lagebericht 2020 dargestellten Grundlagen des
Fraport-Konzerns hinsichtlich Geschäftsmodell,
Struktur, Wettbewerbsposition, Strategie und Steuerung
ergeben (siehe Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Wirtschaftsbericht" ab Seite 74).
WirtschaftsberichtGesamtaussage des VorstandsDas erste Halbjahr 2021 war weiterhin durch die
Coronavirus-Pandemie spürbar negativ beeinflusst. Die
Passagierentwicklung in Frankfurt sowie an den
internationalen Konzern-Flughäfen verzeichnete jedoch
mit einer Lockerung der Reise- und
Kontaktbeschränkungen im zweiten Quartal 2021 einen
Aufwärtstrend. Insgesamt ergab sich am Frankfurter
Flughafen im ersten Halbjahr 2021 dennoch weiterhin ein
spürbarer Verkehrsrückgang von 46,6 % auf 6,5 Mio
Reisende.
Die Umsatzerlöse in Höhe von 810,9 Mio €
lagen in den ersten sechs Monaten 2021 um 99,7 Mio €
unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um die
Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im
Zusammenhang mit der Anwendung von IFRIC 12 beliefen sich
die Umsatzerlöse auf 722,8 Mio €.
Die sonstigen betrieblichen Erträge waren durch den
vom Bund und dem Land Hessen gewährten Ausgleich
für die im ersten Lockdown 2020 im Zeitraum vom 4.
März bis 30. Juni 2020 entstandenen Vorhaltekosten in
Höhe von 159,8 Mio € sowie die erzielte Einigung
von Fraport Greece zur Kompensation der Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie mit 69,7 Mio €, positiv
beeinflusst.
Der operative Aufwand (Material- und Personalaufwand
sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) konnte
insbesondere aufgrund von verkehrsmengenbedingt
rückläufigen variablen Konzessionsabgaben,
geringeren Aufwendungen für Fremdpersonal und der
Reduzierung des Personalbestands sowie der Fortführung
der Kurzarbeit um 17,4 % gesenkt werden. Bereinigt um IFRIC
12 nahmen die operativen Aufwendungen um 16,3 % ab.
Mit 335,3 Mio € lag das Konzern-EBITDA um 312,7 Mio
€ über dem Vorjahreswert (6M 2020: 22,6 Mio
€). Das EBIT lag bei 116,1 Mio € (6M 2020: -210,2
Mio €) und das Konzern-Ergebnis belief sich auf 15,4
Mio € (6M 2020: -231,4 Mio €).
Der infolge der deutlich rückläufigen
Umsatzerlöse sowie Abfindungsauszahlungen aus dem
Programm "Zukunft FRA - Relaunch 50" negative Operative
Cash Flow sowie die voranschreitenden
Investitionstätigkeiten im Wesentlichen am Standort
Frankfurt führten zu einem signifikant negativen Free
Cash Flow von -754,6 Mio €. Die Netto-Finanzschulden
erhöhten sich korrespondierend um 792,7 Mio € auf
6.326,2 Mio €.
Insgesamt bezeichnet der Vorstand die operative und in
der Folge finanzielle Entwicklung im Berichtszeitraum,
bedingt durch die anhaltenden Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie, weiterhin als negativ.
Gesamtwirtschaftliche, rechtliche und branchenspezifische RahmenbedingungenEntwicklung der gesamtwirtschaftlichen RahmenbedingungenDie Coronavirus-Pandemie bestimmte weiterhin
maßgeblich die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Insgesamt erholte sich die globale Wirtschaft vom Einbruch
des Vorjahres, allerdings gab es erhebliche Unterschiede
zwischen den einzelnen Ländern, die sich aus den
unterschiedlichen Zeitpunkten von erneuten
Virusausbrüchen, den verschieden stark eingesetzten
Infektionsschutzmaßnahmen und den
länderspezifischen Impffortschritten ergaben. Auch der
Welthandel wurde aufgrund steigender Nachfrage deutlich
belebt, war allerdings von Lieferengpässen bei
Produkten und angespannten Lieferketten
beeinträchtigt. Während China bereits seit dem
dritten Quartal 2020 sein Vorkrisenniveau erreicht
beziehungsweise überschritten hatte, gelang dies der
US-Wirtschaft im zweiten Quartal 2021. Neue
Infektionswellen belasteten die Wirtschaftsentwicklung,
wenn auch weniger stark als im Vorjahr, da
Eindämmungsmaßnahmen gezielter verhängt
wurden. Die Erholung der Weltwirtschaft führte zu
einer gestiegenen Ölnachfrage und in Verbindung mit
gedrosselten Fördermengen zu deutlich steigenden
Ölpreisen.
Der Euroraum blieb trotz Erholungstendenzen noch unter
dem Vorkrisenniveau. Durch die Lockdown-Maßnahmen
sank das BIP im ersten Quartal 2021 um -1,1% im Vergleich
zum Vorjahresquartal. Die vorgenommenen
Öffnungsschritte und Lockerungen sprechen für
eine Entspannung im zweiten Quartal des Jahres.
Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland war im Zuge
der dritten Pandemiewelle im ersten Quartal
rückläufig, zeigte aber für das zweite
Quartal eine Erholung. Die robuste Industriekonjunktur
wurde allerdings in einzelnen Bereichen durch die
Engpässe bei Produkten gedämpft. Im
Dienstleistungsbereich ließ sich im zweiten Quartal
aufgrund der zunehmenden Lockerungen ein Neustart
beobachten. Der zu Jahresbeginn gebremste private Konsum
erholte sich zunehmend und auch vom Arbeitsmarkt kamen
zuletzt positive Signale. Die Inflationsrate ist seit
Anfang 2021 insbesondere durch die Verteuerung der Import-
und Rohstoffpreise sowie die Einführung der CO
2-Bepreisung deutlich angestiegen. So lag die
Inflationsrate im Mai bei 2,5% und im Juni bei 2,3%.
Quelle: ifo Konjunkturprognose Sommer 2021 (Juli 2021),
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
Schlaglichter der Wirtschaftspolitik (Juni 2021), Deka Juni
2021, DB Research Juni 2021, Statistisches Bundesamt, BIP
1.Quartal 2021 (Mai 2021), Inflationsrate Mai und Juni
vorläufig (Juni 2021).
Entwicklung der rechtlichen RahmenbedingungenIm Berichtszeitraum haben sich keine Änderungen der
rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben, die wesentlichen
Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des
Fraport-Konzerns hatten.
Entwicklung der branchenspezifischen RahmenbedingungenFür den Zeitraum Januar bis Mai 2021 meldete der
Airports Council International (ACI) einen vorläufigen
weltweiten Passagierrückgang von 68,3 %. Das
Luftfrachtaufkommen stieg - vor allem aufgrund des
anhaltenden weltweiten Bedarfs an medizinischer
Ausrüstung - im Vorjahresvergleich um 22,3 %. Beim
Passagieraufkommen verzeichneten die europäischen
Flughäfen einen Verlust von 70,9 %. Bei der Luftfracht
entwickelten sich die Flughäfen in Europa mit 22,4 %
durchschnittlich. Das Passagieraufkommen an den deutschen
Verkehrsflughäfen sank bis einschließlich Mai
2021 um 72,5 %. Die Cargo-Tonnage (Luftfracht und -post)
entwickelte sich mit 21,7 % positiv.
Passagier- und Frachtentwicklung nach Regionenscrollen
Quelle: ACI Passenger Flash und Freight Flash (ACI, 27.
Juli 2021), ADV für Deutschland, dabei Cargo statt
Luftfracht (an und ab), (ADV, 30. Juni 2021).
GeschäftsverlaufEntwicklung am Standort FrankfurtIm ersten Halbjahr 2021 erreichte das Passagieraufkommen
am Flughafen Frankfurt einen Wert von knapp 6,5 Mio
Fluggästen. Während im Vorjahr erstmals im
März weltweite Reise- und Kontaktbeschränkungen
in Kraft getreten waren, wirkten sich diese nun bereits von
Jahresbeginn an voll auf das Passagieraufkommen aus und
bedingten einen Rückgang von 46,6 %. Insbesondere im
zweiten Quartal konnte mit rund 4 Mio Passagieren ein
massiver Aufwärtstrend im Vergleich zum
Vorjahresquartal verzeichnet werden. Im Inlandverkehr lag
der Fokus weiterhin auf den primären Verbindungen mit
Berlin, Hamburg und München. Die anhaltende
Verschärfung der Reiserichtlinien von Unternehmen
reduzierte die Geschäftsreisenachfrage. Der
Europaverkehr, im Wesentlichen der Urlaubsreiseverkehr nach
Süd- beziehungsweise Südosteuropa, profitierte
von der Öffnung der Märkte in der beginnenden
Sommersaison. Der Interkontinentalverkehr war weiterhin
signifikant rückläufig im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum trotz der Konzentration der wenigen
interkontinentalen Verkehre im deutschen Markt auf
Frankfurt.
Der Cargo-Verkehr in Frankfurt hingegen setzte trotz
fehlender Beiladekapazitäten in Passagiermaschinen
seinen Wachstumstrend fort. Das Cargo-Aufkommen lag mit
rund 1,14 Mio Tonnen um 27,6 % über dem Vorjahreswert.
Im Berichtszeitraum gingen die Flugbewegungen um 23,8 %
auf 90.467 Starts- und Landungen zurück. Der im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 wachsende Frachtverkehr
konnte nicht die im Vorjahreszeitraumvergleich
rückläufige Zahl der Passagierflüge
kompensieren. Die Höchststartgewichte lagen bei rund 7
Mio Tonnen und damit um 16,5 % unter dem Vorjahresniveau.
Entwicklung außerhalb des Standorts FrankfurtDer Flughafen Ljubljana zählte im ersten Halbjahr
2021 rund 70.000 Fluggäste (-64,5 %). Insbesondere
seit Mai 2021 ist ein leichter Erholungstrend zu
beobachten. Die anhaltend angespannte Infektionslage mit
verkündetem nationalem Lockdown, implementierten
Reisebeschränkungen und den damit verbundenen strikten
Quarantänevorschriften führte zu einem
reduzierten Flugangebot im ersten Halbjahr 2021.
Die Passagierzahl an den brasilianischen Flughäfen
Fortaleza und Porto Alegre lag in den ersten sechs Monaten
2021 bei 3,1 Mio (-16,6 %). Der auch vor der
Coronavirus-Pandemie deutlich überwiegende
inländische Passagierverkehr reduzierte sich in
geringerem Ausmaß (-12,1% in Fortaleza und -11,6 % in
Porto Alegre) und verzeichnete an beiden Standorten zu
Jahresbeginn in der lokalen Sommersaison zunächst eine
positive Entwicklung. Aufgrund der wieder stark gestiegenen
Infektionszahlen sank die Nachfrage jedoch im weiteren
Verlauf deutlich und erreichte im April 2021 einen
Tiefpunkt, worauf eine Erholung einsetzte.
Den Flughafen Lima nutzten im ersten Halbjahr 2021 gut
3,7 Mio Fluggäste und damit 26,2 % weniger als in der
Vorjahresvergleichsperiode, die noch den verkehrsstarken
und durch die Coronavirus-Pandemie nicht betroffenen
Zeitraum bis Mitte März 2020 beinhaltet. Der starke
Erholungstrend im Passagierverkehr innerhalb Perus, der
durch eine erneute Infektionswelle und lokale
Einschränkungen vorübergehend verlangsamt wurde,
setzte sich im Mai und Juni dieses Jahres fort. Die
Erholung des internationalen Passagierverkehrs wurde
hingegen durch die weiterhin sehr instabilen Reise- und
Quarantänebestimmungen stärker beeinflusst.
Die 14 von Fraport Greece betriebenen griechischen
Regionalflughäfen begrüßten im ersten
Halbjahr 2021 rund 2,4 Mio Passagiere, was einer Steigerung
von 37,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2020
entspricht. Mit rund 1,0 Mio Passagieren lag der
Inlandverkehr um 11,7 % unter dem Niveau von 2020, der
internationale Verkehr verdoppelte sich und erreichte
insgesamt 1,4 Mio Passagiere. An allen 14
Fraport-Flughäfen sind Anzeichen einer
Verkehrserholung erkennbar, die im Wesentlichen auf die
schrittweise Aufhebung der vorübergehenden
Beschränkungen seit Mitte Mai 2021
zurückzuführen sind.
An den bulgarischen Flughäfen Varna und Burgas
erhöhte sich das Passagieraufkommen in den ersten
sechs Monaten 2021 um 14,6 % auf knapp 290.000 Passagiere.
Positiv auf den internationalen Verkehr (+23,1 %) wirkte
sich die schrittweise Aufhebung der internationalen
Reisebeschränkungen sowie der Start des
Charterverkehrs aus, der im Vergleichszeitraum 2020 erst
Ende Juni wieder auf geringem Niveau aufgenommen werden
konnte. Der Inlandverkehr war leicht rückläufig
(-1,6 %), was vor allem durch den Lockdown Bulgariens im
ersten Quartal und damit zusammenhängende
Reisebeschränkungen zu begründen ist, die im
Vergleichszeitraum bis Mitte März 2020 noch nicht
bestanden.
Das Passagieraufkommen im ersten Halbjahr 2021 am
Flughafen Antalya betrug rund 4,2 Mio (+69,3 %). Die Zahl
internationaler Fluggäste erhöhte sich auf rund
2,6 Mio Passagiere. Im innertürkischen Verkehr stieg
die Passagierzahl um +12,3 % auf rund 1,6 Mio Reisende an.
Die wichtigsten internationalen Passagiergruppen waren die
Ukraine, Russland und Deutschland. Im Gegensatz zum ersten
Halbjahr 2020 fand 2021 am Flughafen Antalya durchgehend
Passagierverkehr statt, es bestand allerdings zwischen
Mitte April und Mitte Juni 2021 für die wichtige
Passagiergruppe aus Russland ein Verbot von
Charterflügen in die Türkei.
Im Berichtszeitraum stieg die Passagierzahl am Flughafen
St. Petersburg um 79,0 % auf 7,4 Mio Reisende trotz
weiterhin bestehender Reisebeschränkungen für
ausländische Fluggäste. Das reduzierte Angebot im
internationalen Verkehr resultierte in einem Rückgang
von -38,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das
überaus starke Wachstum im Inlandverkehr ist
insbesondere auf das erweiterte Low-Cost-Angebot regionaler
Destinationen sowie den mangels internationaler Ziele
gestiegenen Inlandstourismus zurückzuführen.
Der Flughafen Xi'an zählte im ersten Halbjahr 2021
rund 18,4 Mio Passagiere (+60,8 %). Der volumenstarke
Inlandverkehr lag dabei um +64,9 % über dem
Vorjahresniveau, insbesondere aufgrund einer niedrigen
Corona-Infektionslage in China. Der internationale
Passagierverkehr hingegen blieb mit -85,8% gravierend unter
dem Vorjahreswert zurück, da weiterhin eine
weitgehende Einreisesperre für ausländische
Reisende und entsprechende Restriktionen für die
Flugpläne chinesischer Airlines bestanden.
Verkehrsentwicklung an den Konzern-Standortenscrollen
scrollen
1) Nur gewerblicher Verkehr an + ab + Transit.
Verkehrsentwicklung an den Konzern-Standorten
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1) Nur gewerblicher Verkehr an + ab + Transit.
Ertragslage KonzernUmsatzDie Umsatzerlöse im Fraport-Konzern lagen im ersten
Halbjahr 2021 aufgrund der Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie mit 810,9 Mio € um 99,7 Mio
€ weiterhin deutlich unter dem Vorjahreswert.
Bereinigt um die Auftragserlöse aus Bau- und
Ausbauleistungen im Zusammenhang mit der Anwendung von
IFRIC 12 sanken die Umsatzerlöse um 70,7 Mio €
auf 722,8 Mio € (- 8,9 %). Während die weltweiten
Reise- und Kontaktbeschränkungen im Vorjahr erst Ende
des ersten Quartals in Kraft traten, wirkten sich diese im
laufenden Geschäftsjahr bereits von Jahresbeginn an
auf die Umsatzentwicklung aus. Demgegenüber hatte die
erzielte Einigung mit der Bundespolizei im Zusammenhang mit
verrechneten Luftsicherheitsleistungen der vergangenen
Jahre im ersten Quartal 2021 einen positiven Effekt in
Höhe von 57,8 Mio €. Dies konnte allerdings die
Einbußen aufgrund der negativen Verkehrsentwicklung
kaum kompensieren. Im zweiten Quartal 2021 konnten dagegen
erste Erholungstendenzen im Vergleich zum Vorjahr
verzeichnet werden. Unter isolierter Betrachtung des
abgelaufenen Quartals erhöhte sich der Umsatz von
249,5 Mio € auf 425,9 Mio € (+70,7 %).
Sonstige betriebliche ErträgeDer vom Bund und dem Land Hessen gleichermaßen
gewährte Ausgleich für die im ersten Lockdown
2020 im Zeitraum vom 4. März bis 30. Juni entstandenen
Vorhaltekosten in Höhe von insgesamt 159,8 Mio €
sowie die erzielte Einigung von Fraport Greece zur
Kompensation der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie mit
69,7 Mio € wirkten sich positiv auf die sonstigen
betrieblichen Erträge aus.
AufwandDer Sachaufwand (Material- und sonstiger betrieblicher
Aufwand) verringerte sich im Berichtszeitraum um 76,4 Mio
€ auf 358,9 Mio € (-17,6 %). Bereinigt um die
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Anwendung von IFRIC 12
lag der Rückgang bei 47,4 Mio € (-14,9 %). Dies
ist vor allem auf verkehrsmengenbedingt
rückläufige Konzessionsabgaben, geringere
Aufwendungen für Fremdpersonal sowie sonstige bezogene
Leistungen zurückzuführen. Zudem konnten die
Personalaufwendungen durch die Reduzierung des
Personalbestands sowie weitere personalwirtschaftliche
Gegensteuerungsmaßnahmen, insbesondere Kurzarbeit am
Standort Frankfurt, um 85,4 Mio € auf 411,8 Mio €
(-17,2 %) gesenkt werden.
EBITDA und EBITAufgrund der hohen sonstigen betrieblichen Erträge
lag das Konzern-EBITDA mit 335,3 Mio € (6M 2020: 22,6
Mio €) um 312,7 Mio € über dem
Vorjahreswert. Geringere Abschreibungen insbesondere
aufgrund von Anpassungen im Rahmen der
Nutzungsdauerüberprüfung führten in Summe zu
einem Konzern-EBIT von 116,1 Mio € (6M 2020: -210,2
Mio €).
FinanzergebnisDas Finanzergebnis erhöhte sich leicht um 2,5 Mio
€ auf -96,2 Mio € (6M 2020: -98,7 Mio €).
Einem um 35,0 Mio € verbesserten Ergebnis aus
at-Equity bewerteten Unternehmen, im Wesentlichen aufgrund
des besseren Ergebnisses der Konzern-Gesellschaft Antalya,
standen höheren Zinsaufwendungen (+37,0 Mio €)
angesichts gestiegener Finanzschulden sowie ein um 11,6 Mio
€ geringeres sonstiges Finanzergebnis gegenüber.
Darüber hinaus stiegen die Zinserträge um 16,1
Mio € aufgrund des geschlossenen Vergleichs mit der
Bundespolizei im ersten Quartal 2021 in Höhe von 17,5
Mio €.
EBT, Konzern-Ergebnis und Ergebnis je AktieDas EBT lag bei 19,9 Mio € (6M 2020: -308,9 Mio
€). Bei einem Ertragsteueraufwand von 4,5 Mio €
(6M 2020: Ertragsteuerentlastung von 77,5 Mio €)
konnte ein positives Konzern-Ergebnis in Höhe von 15,4
Mio € (6M 2020: -231,4 Mio €) erreicht werden.
Folglich ergab sich ein unverwässertes Ergebnis je
Aktie von 0,22 € (6M 2020: -2,29 €).
Ertragslage SegmenteDie Umsatzerlöse des Segments Aviation lagen im
ersten Halbjahr 2021 in etwa auf dem Vorjahresniveau bei
253,8 Mio € (+0,9 %). Grund dafür waren
höhere Erlöse aus Sicherheitsdienstleistungen
(+61,0 Mio €), die positiv von einer Einigung mit der
Bundespolizei im Zusammenhang mit verrechneten
Luftsicherheitsleistungen der vergangenen Jahre in
Höhe von 57,8 Mio € beeinflusst waren. Dem
gegenüber standen geringere Umsätze aus
Flughafenentgelten (-58,1 Mio €) aufgrund der weltweit
eingeführten Reise- und Kontaktbeschränkungen und
damit einhergehenden spürbar rückläufigen
Passagierzahlen. Die übrigen Erträge beinhalten
die vom Bund und Land Hessen gewährte
Ausgleichszahlung zur Deckung der im ersten Lockdown 2020
entstandenen Vorhaltekosten in Höhe von 159,8 Mio
€. Die Personalaufwendungen verringerten sich um 18,0
% auf 132,5 Mio €. Der Materialaufwand reduzierte sich
ebenfalls um rund 27,4 %. Somit stieg das Segment-EBITDA
massiv auf 140,4 Mio € an (6M 2020: -76,5 Mio €).
Bereinigt um die Einmaleffekte lag das Segment-EBITDA mit
-77,2 Mio € in etwa auf Vorjahresniveau. Um 5,1 Mio
€ geringere Abschreibungen führten zu einem
Segment-EBIT in Höhe von 73,3 Mio € (+222,0 Mio
€).
Aviationscrollen
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Der Umsatz im Segment Retail & Real Estate belief
sich im Berichtszeitraum auf 139,3 Mio € (-11,6 %).
Ursächlich für den deutlichen Rückgang waren
insbesondere aufgrund des spürbar
Passagierrückgangs am Flughafen Frankfurt geringere
Retail- und Parkierungserlöse (-48,4 % beziehungsweise
-24,6 %). Der Netto-Retail-Erlös je Passagier lag bei
4,55 € (6M 2020: 4,36 €). Bei gesunkenen
Material- und Personalaufwendungen (-5,2 % beziehungsweise
-6,3 %) resultierte ein Segment-EBITDA von 117,0 Mio €
(-5,5 %). Gesunkene Abschreibungen (-9,3 %) führten zu
einem Segment-EBIT von 75,0 Mio € (-3,2 %).
Retail & Real Estatescrollen
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In den ersten sechs Monaten 2021 lag der Umsatz im
Segment Ground Handling mit 151,9 Mio € um 16,6 %
unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der spürbare
Verkehrsrückgang am Flughafen Frankfurt führte zu
geringeren Infrastrukturentgelten (-32,4 %) sowie
niedrigeren Erlösen aus Bodenverkehrsdienstleistungen
(-8,3 %). Durch umfassende Gegensteuerungsmaßnahmen
reduzierte Material- und Personalaufwendungen (-29,0 %
beziehungsweise -19,9 %) führten zu einem deutlich
verbesserten Segment-EBITDA in Höhe von -49,8 Mio
€ (+10,5 Mio €). Das Segment-EBIT erhöhte
sich auf -68,8 Mio € (+12,8 Mio €).
Ground Handlingscrollen
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Die Umsatzerlöse im Segment International
Activities & Services lagen mit 265,9 Mio € um
53,5 Mio € unter dem Wert des
Vorjahresvergleichszeitraums (-16,8 %). Der
Umsatzrückgang bereinigt um die Erlöse im
Zusammenhang mit kapazitativen Investitionsmaßnahmen
aufgrund der Anwendung von IFRIC 12 belief sich auf 24,5
Mio € (-12,1 %). Die sonstigen betrieblichen
Erträge waren positiv vom Erlass der fixen
Konzessionszahlungen der Jahre 2019, 2020 und 2021 bei
Fraport Greece in Höhe von 69,7 Mio €
beeinflusst. Darüber hinaus hatte der Erlass fixer
Mindestleasingzahlungen bei Fraport USA in Höhe von
14,3 Mio € einen positiven Effekt auf die übrigen
Erträge des Segments. Der operative Aufwand sank um
77,8 Mio € auf 384,8 Mio € (-16,8 %). Bereinigt
um Aufwendungen im Zusammenhang mit der Anwendung von IFRC
12 verminderten sich die operativen Aufwendungen um 48,8
Mio € auf 296,7 Mio € (-14,1 %). Das
Segment-EBITDA erhöhte sich dadurch massiv auf 127,7
Mio € (6M 2020: 35,6 Mio €). Bei nahezu
unveränderten Abschreibungen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum erhöhte sich das Segment-EBIT auf
36,6 Mio € (6M 2020: -57,4 Mio €).
International Activities & Servicesscrollen
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Entwicklung der wesentlichen Konzern-Gesellschaften außerhalb von Frankfurt (IFRS-Werte vor Konsolidierung):Vollkonsolidierte Konzern-Gesellschaftenscrollen
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At-Equity-bewertete Konzern-Gesellschaftenscrollen
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Vollkonsolidierte Konzern-Gesellschaftenscrollen
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At-Equity-bewertete Konzern-Gesellschaftenscrollen
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1) Umsatz bereinigt um IFRIC 12: Fortaleza +
Porto Alegre 6M 2021: 18,5 Mio € (6M 2020: 23,5 Mio
€); Q2 2021: 8,8 Mio € (Q2 2020: 2,2 Mio €);
Aufgrund der Erholung des Passagieraufkommens im ersten
Halbjahr stiegen die Umsatzerlöse der
Konzern-Gesellschaft Fraport USA auf 24,9 Mio (6M 2020:
21,8 Mio €). Die übrigen Erträge wurden
positiv vom Erlass fixer Mindestleasingzahlungen in
Höhe von 13,9 Mio € beeinflusst. Der operative
Aufwand nahm im Wesentlichen aufgrund der erhöhten
variablen Konzessionsabgabe in Baltimore und New York um
4,2 Mio € zu. Das EBITDA lag mit 22,0 Mio € um
13,2 Mio € über dem Niveau des
Vorjahreszeitraums. Das EBIT belief sich auf 4,6 Mio €
(6M 2020: -13,8 Mio €), das Ergebnis lag bei 0,9 Mio
€ (6M 2020: -17,1 Mio €).
Die anhaltenden Folgen der Coronavirus-Pandemie in den
ersten sechs Monaten 2021 zeigten sich bei der
Konzern-Gesellschaft Fraport Slovenija in geringeren
Umsatzerlösen in Höhe von 7,4 Mio € (-21,3
%). Bei einem nahezu konstanten operativen Aufwand
führte dies zu einem EBITDA von -0,3 Mio € (6M
2020: 0,1 Mio €) und einem EBIT von -5,6 Mio €
(6M 2020: -6,1 Mio €). Das Ergebnis lag bei -4,5 Mio
€ (6M 2020: -5,6 Mio €).
Die Verkehrsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 bei den
brasilianischen Konzern-Gesellschaften Fortaleza und Porto
Alegre spiegelte sich in geringeren Umsatzerlösen in
Höhe von 34,3 Mio € (-38,1 %) wider. Bereinigt um
die Erlöse im Zusammenhang mit kapazitativen
Investitionsmaßnahmen aufgrund der Anwendung von
IFRIC 12 betrug der Umsatzrückgang -5,0 Mio €
(-21,2 %). Der Materialaufwand reduzierte sich um 19,6 Mio
€ auf 22,8 Mio €. Bereinigt um die Aufwendungen
im Zusammenhang mit kapazitativen
Investitionsmaßnahmen aufgrund der Anwendung von
IFRIC 12 betrug der Rückgang 3,5 Mio € (-33,5 %).
Das EBITDA blieb mit 4,6 Mio € unter dem
Vorjahresniveau (-5,7 %). Das EBIT belief sich auf -6,2 Mio
€ (6M 2020: -4,4 Mio €), das Ergebnis auf -16,4
Mio € (6M 2020: -8,6 Mio €).
Im ersten Halbjahr 2021 waren die Umsatzerlöse der
Konzern-Gesellschaft in Lima mit 120,2 Mio € (+2,1 %)
in etwa auf dem Vorjahresniveau. Bereinigt um die
Erlöse im Zusammenhang mit kapazitativen
Investitionsmaßnahmen aufgrund der Anwendung von
IFRIC 12 lagen die Umsatzerlöse bei 59,2 Mio €
(-28,7 %). Der Materialaufwand stieg im Vorjahresvergleich
aufgrund der voranschreitenden Ausbaumaßnahmen um
12,8 Mio € auf 91,8 Mio €. Bereinigt um die
Aufwendungen aus der Anwendung von IFRIC 12 reduzierten
sich die Materialaufwendungen um 30,4 % auf 30,9 Mio
€. Das EBITDA lag mit 20,1 Mio € spürbar
unter dem Vorjahresniveau (-32,3 %). Das EBIT belief sich
auf 13,1 Mio € (-41,0 %) und das Ergebnis auf 3,0 Mio
€ (-74,4 %).
Fraport Greece erzielte in den ersten sechs Monaten 2021
Umsatzerlöse in Höhe von 43,7 Mio €
(-44,3%). Bereinigt um die Auftragserlöse aus Bau- und
Ausbauleistungen aus der Anwendung von IFRIC 12
erhöhte sich der Umsatz um 15,9 % auf 32,4 Mio €.
Die sonstigen betrieblichen Erträge waren positiv
durch den Erlass der fixen Konzessionszahlungen der Jahre
2019, 2020 und 2021 in Höhe von 69,7 Mio €
beeinflusst. Die Materialaufwendungen reduzierten sich im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar aufgrund der
im Jahr 2020 abgeschlossenen Baumaßnahmen von 74,2
Mio € auf 34,2 Mio €. Bereinigt um die
Aufwendungen aus der Anwendung von IFRIC 12 reduzierten
sich die Materialaufwendungen nur leicht um 0,8 Mio €
auf 22,9 Mio €. Dies führte zu einem EBITDA von
60,1 Mio € (6M 2020: -15,0 Mio €) sowie einem
EBIT von 29,8 Mio € (6M 2020: -41,1 Mio €). Das
Ergebnis lag bei -9,5 Mio € (6M 2020: -67,4 Mio
€).
Im ersten Halbjahr 2021 war im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum eine Erholung der Verkehrsentwicklung bei
der Konzern-Gesellschaft Twin Star zu beobachten. Dies
führte zu gestiegenen Umsatzerlösen in Höhe
von 5,5 Mio € (+22,2 %). Der Personalaufwand
reduzierte sich spürbar auf 2,5 Mio € (-39,6 %).
Bei einem nahezu unveränderten Materialaufwand und
gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen lag das
EBITDA bei 0,1 Mio € (6M 2020: -3,3 Mio €). Das
EBIT belief sich auf -5,5 Mio € und das Ergebnis auf
-6,9 Mio €.
Die at-Equity bewertete Konzern-Gesellschaft Antalya
erzielte aufgrund der verbesserten Situation im
internationalen Luftverkehr einen Umsatzanstieg von 87,4 %
auf 47,4 Mio €. Der Materialaufwand erhöhte sich
im Zusammenhang mit der voranschreitenden
Terminalerweiterung signifikant auf 15,4 Mio €.
Bereinigt um die Aufwendungen aus der Anwendung von IFRIC
12 lagen die Materialaufwendungen in etwa auf
Vorjahresniveau bei 8,9 Mio €. Das EBITDA belief sich
auf 24,6 Mio € (6M 2020: 9,7 Mio €). Das EBIT lag
bei -30,5 Mio € (6M 2020: -47,0 Mio €), das
Ergebnis bei -35,8 Mio € (6M 2020: -68,9 Mio €).
Die Konzern-Gesellschaft Thalita/Northern Capital
Gateway verzeichnete im Berichtszeitraum einen
Umsatzzuwachs von 28,0 % auf 73,7 Mio €. Das EBITDA
nahm entsprechend um 20,1 Mio € auf 33,5 Mio €
zu. Das EBIT betrug 18,8 Mio € und das Ergebnis -14,9
Mio €.
Die Finanzzahlen bei der Konzern-Gesellschaft Xi'an
entwickelten sich ebenfalls positiv. Die Umsatzerlöse
erhöhten sich um 62,8 % auf 109,1 Mio €. Das
EBITDA lag bei 23,6 Mio €. Das EBIT und das Ergebnis
waren im positiven Bereich bei 1,2 Mio €
beziehungsweise 3,3 Mio €.
Vermögens- und FinanzlageVermögens- und KapitalstrukturDie Bilanzsumme lag zum 30. Juni 2021 mit 15.834,1 Mio
€ um 1.752,9 Mio € über dem Wert zum 31.
Dezember 2020 (+12,4 %). Die langfristigen
Vermögenswerte erhöhten sich um 644,5 Mio €
auf 12.382,5 Mio €. Dies ist im Wesentlichen auf den
Anstieg der anderen Finanzanlagen (+299,6 Mio €)
aufgrund von Wertpapierzugängen sowie der gestiegenen
Sachanlagen (+269,2 Mio €) insbesondere im
Zusammenhang mit dem Projekt Ausbau Süd am Flughafen
Frankfurt zurückzuführen. Darüber hinaus
erhöhten sich die Investments in
Flughafen-Betreiberprojekte um 111,7 Mio € auf 3.332,9
Mio € infolge der voranschreitenden Ausbauarbeiten bei
der Konzern-Gesellschaft Lima sowie währungsbedingt
aufgrund der Aufwertung des brasilianischen Real bei den
Konzern-Gesellschaften Fortaleza und Porto Alegre. Die
kurzfristigen Vermögenswerte stiegen im Vergleich zum
31. Dezember 2020 um 1.108,4 Mio € auf 3.451,6 Mio
€ angesichts eines erhöhten
Zahlungsmittelbestands (+879,1 Mio €) sowie
höherer sonstiger nichtfinanzieller Forderungen und
Vermögenswerte (+149,5 Mio €), insbesondere
aufgrund des erfassten Erstattungsanspruchs zur
Kompensation der im ersten Lockdown 2020 entstandenen
Vorhaltekosten.
Das Eigenkapital lag zum 30. Juni 2021 mit 3.794,3 Mio
€ um 35,6 Mio € über dem Wert zum
Bilanzstichtag 2020. Der Anstieg resultiert zum einen aus
dem leicht positiven Konzern-Ergebnis von 15,4 Mio €
sowie dem sonstigen Ergebnis von 20,2 Mio €. Die
Eigenkapitalquote reduzierte sich von 25,7 % zum 31.
Dezember 2020 auf 23,1 %. Die langfristigen Schulden
erhöhten sich um 2.097,4 Mio € auf 10.558,1 Mio
€ (+24,8 %) vor allem aufgrund der Anleiheemission im
ersten Quartal 2021 sowie der Aufnahme weiterer
langfristiger Finanzschulden zur Sicherung der
Liquidität. Die kurzfristigen Schulden reduzierten
sich im Berichtszeitraum um 380,1 Mio € auf 1.481,7
Mio € (-20,4 %). Gründe dafür waren im
Wesentlichen der Rückgang der sonstigen
Rückstellungen (-225,4 Mio €) infolge des
Verbrauchs eines Großteils der Rückstellung im
Zusammenhang mit dem Programm "Zukunft FRA - Relaunch 50"
sowie stichtagsbedingt gesunkene Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen (-96,4 Mio €). Darüber
hinaus reduzierten sich die sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten um 42,5 Mio € insbesondere aufgrund
des Erlasses von fixen Konzessionszahlungen zur
Kompensation der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bei
Fraport Greece.
Die Brutto-Finanzschulden zum 30. Juni 2021 lagen
aufgrund der genannten Finanzierungsmaßnahmen bei
9.792,8 Mio € und damit deutlich über dem Wert
zum 31. Dezember 2020 von 7.747,2 Mio €. Die
Liquidität nahm ebenfalls um 1.252,9 Mio € auf
3.466,6 Mio € zu. Die Netto-Finanzschulden stiegen
korrespondierend um 792,7 Mio € auf 6.326,2 Mio €
(31. Dezember 2020: 5.533,5 Mio €). Die Gearing Ratio
erreichte einen Wert von 173,0 % (31. Dezember 2020: 152,9
%).
Zugänge zum AnlagevermögenIn den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
2021 lagen die Zugänge zum Anlagevermögen des
Fraport-Konzerns bei 510,6 Mio € und damit um 40,3 Mio
€ unter dem Vorjahreswert von 550,9 Mio €. Grund
für den Rückgang waren im Wesentlichen geringere
Investitionen in "Flughafen-Betreiberprojekte" (-30,1 Mio
€) aufgrund der nahezu vollständig
abgeschlossenen Baumaßnahmen an den griechischen und
brasilianischen Flughäfen.
Die Zugänge zum Anlagevermögen betrafen mit
394,7 Mio € "Sachanlagen" (6M 2020: 390,6 Mio €),
105,5 Mio € "Flughafen-Betreiberprojekte" (6M 2020:
135,6 Mio €), 8,5 Mio € "Als Finanzinvestition
gehaltene Immobilien" (6M 2020: 18,9 Mio €) und 1,9
Mio € "Sonstige immaterielle Vermögenswerte" (6M
2020: 5,8 Mio €). Die Aktivierung von Bauzeitzinsen
belief sich auf 18,7 Mio € (6M 2020: 17,1 Mio €).
In Höhe von 375,9 Mio € entfiel der
Großteil der Zugänge in Sachanlagen auf die
Fraport AG (6M 2020: 376,1 Mio €). Schwerpunkte
bildeten dabei kapazitätsschaffende Investitionen in
das Projekt Ausbau Süd - im Wesentlichen im
Zusammenhang mit dem Terminal 3 - sowie Modernisierungs-
und Instandhaltungsmaßnahmen in den Bestand der
Infrastruktur am Flughafen Frankfurt.
KapitalflussrechnungIn den ersten sechs Monaten 2021 kam es trotz eines
leicht positiven Konzernergebnisses insbesondere aufgrund
der erfolgten Abfindungsauszahlungen aus dem Programm
"Zukunft FRA - Relaunch 50" zu einem Mittelabfluss aus
laufender Geschäftstätigkeit von 194,6 Mio €
(6M 2020: Mittelabfluss von 96,6 Mio €).
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ohne
Geld- und Wertpapieranlagen lag mit 544,3 Mio € nur
leicht über Vorjahr (6M 2020: 538,9 Mio €).
Höheren Mittelabflüssen für Ausbau- und
Erweiterungsmaßnahmen am Standort Frankfurt standen
geringere Investitionen in Flughafen-Betreiberprojekte
aufgrund der nahezu abgeschlossenen Bautätigkeiten bei
Fraport Greece und den Konzern-Gesellschaften Fortaleza
sowie Porto Alegre gegenüber.
Unter Berücksichtigung der Investitionen in und
Erlöse aus Wertpapieranlagen und Schuldscheindarlehen
sowie der Investitionen in Termingeldanlagen belief sich
der gesamte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
auf 1.803,8 Mio € (6M 2020: 1.072,5 Mio €).
Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit
erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere
aufgrund einer weiteren Anleiheemission sowie der Aufnahme
weiterer langfristiger Finanzschulden um 925,2 Mio €
auf 1.990,7 Mio € (6M 2020: 1.065,5 Mio €). Unter
Berücksichtigung währungsbedingter sowie
übriger Veränderungen wies der Fraport-Konzern
zum 30. Juni 2021 einen Finanzmittelbestand laut
Kapitalflussrechnung von 243,8 Mio € aus (6M 2020:
438,1 Mio €).
Der Free Cash Flow lag bei -754,6 Mio € (6M 2020:
-652,8 Mio €).
Überleitung zum Finanzmittelbestand in der Konzern-Bilanzscrollen
Wertorientierte SteuerungDie wertorientierte Steuerung wird planmäßig
einmal jährlich zum Ende des Geschäftsjahres
berichtet. Eine quartalsweise Erhebung wird nicht
vorgenommen.
Nichtfinanzielle LeistungsindikatorenNichtfinanzielle Leistungsindikatorenscrollen
1) Die Mitarbeiterzufriedenheit gemessen anhand
der Mitarbeiterbefragung Puls-Check.
Kundenzufriedenheit und ProduktqualitätGlobalzufriedenheit der PassagiereIm ersten Halbjahr 2021 stieg die Gesamtzufriedenheit
der Passagiere in Frankfurt auf 91 %, gemessen anhand der
Dauerfluggastbefragung im Rahmen des angepassten
Fraport-MONITOR (siehe auch Konzern-Lagebericht 2020 im
Kapitel "Steuerung" auf Seite 54). Dies entspricht einem
Zuwachs von 4 Prozentpunkten gegenüber dem
Vorjahreswert von 87 %. Der Wert lag im ersten Quartal 2021
bei 92 % (Q1 2020: 86 %) und im zweiten Quartal 2021 bei 89
% (Q2 2020: 90 %). Insbesondere der Gesundheits-
beziehungsweise Infektionsschutz am Flughafen sowie die
Gastfreundschaft des Flughafen-Personals wurden
ausgesprochen positiv bewertet.
Gepäck-KonnektivitätDie Gepäck-Konnektivität am Standort Frankfurt
lag im ersten Halbjahr 2021 bei 98,5 %. Dies entspricht dem
für das Jahr 2021 gesetzten Ziel und liegt in etwa auf
dem Vorjahresniveau (6M 2020: 98,6 %).
Attraktiver und verantwortungsvoller ArbeitgeberMitarbeiterzufriedenheitIm ersten Halbjahr wurde die Mitarbeiterbefragung anhand
der sogenannten Puls-Checks fortgeführt (siehe auch
Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel "Steuerung"). Die
Zufriedenheit der Belegschaft der Fraport AG mit dem Umgang
von Fraport mit der Krise infolge der Coronavirus-Pandemie
lag im Berichtszeitraum bei 83 %. Dieser Zufriedenheitswert
lag im Rahmen des ersten Puls-Checks im Sommer 2020 bei 81
% und im Dezember 2020 bei 83 %. Hervorzuheben ist, dass
die Mehrheit der Befragten von rund 71 % hinter den
personalwirtschaftlichen Maßnahmen steht, die Fraport
zur Bewältigung der Krise aufgelegt hat. Insgesamt
haben an der Befragung genau 1.000 Beschäftigte
teilgenommen.
Frauen in FührungspositionenZum 30. Juni 2021 lag der Anteil von Frauen in
Führungspositionen der ersten und zweiten Ebene
unterhalb des Fraport-Vorstands in Deutschland trotz der
personalwirtschaftlichen Maßnahmen im Zusammenhang
mit dem strategischen Programm "Zukunft FRA - Relaunch 50"
im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 26,2 % (6M
2020: 26,2 %).
Gesundheits- und ArbeitsschutzKrankenquoteIm Berichtszeitraum lag die Konzern-Krankenquote bei 6,4
% (6M 2020: 6,9 %). Gründe für den Rückgang
waren unter anderem die seit Ende März 2020 am
Standort Frankfurt aufgrund der Coronavirus-Pandemie
eingeführte Kurzarbeit, die verstärkte Nutzung
von Heimarbeitsmöglichkeiten sowie wirksame
Schutzmaßnahmen.
KlimaschutzCO2-EmissionIn den ersten sechs Monaten 2021 betrug die CO
2-Emission des Fraport-Konzerns 77.864 t. Davon
entfielen 59.549 t (etwa 77 %) auf die Aktivitäten der
Fraport AG, deren Emission sich im Vorjahresvergleich um 14
% reduzierte. Die Emissionsminderung ist maßgeblich
auf den Einfluss der Coronavirus-Pandemie
zurückzuführen, es wurden aber auch weiterhin
Effekte aus laufenden Energieeinsparprogrammen zur
Verbesserung der Energieeffizienz erzielt. Zudem hatte eine
Verbesserung der Emissionsfaktoren für Strom und
Fernkälte einen positiven Einfluss auf die CO
2-Emission. Da die konzernweite
Berichterstattung zum 30. Juni 2020 aufgrund der
Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt wurde, ist
ein Vorjahresvergleich der Konzern-CO
2-Emission nicht möglich.
BeschäftigteEntwicklung der BeschäftigtenDurchschnittliche Anzahl der Beschäftigtenscrollen
scrollen
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum verringerte sich
die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten (ohne
Auszubildende und Freigestellte) im Fraport-Konzern im
ersten Halbjahr 2021 deutlich auf 18.748 (6M 2020: 21.879).
Ursächlich für den geringeren Personalstand in
der Fraport AG (-1.213 Beschäftigte) sowie in der
Konzern-Gesellschaft FraGround (-1.179 Beschäftigte)
war im Wesentlichen das in 2020 initiierte
Freiwilligenprogramm unter der strategischen Initiative
"Zukunft FRA - Relaunch 50". Außerhalb Deutschlands
verringerte sich die Anzahl der Beschäftigten vor
allem bei der Konzern-Gesellschaft Fraport Slovenija (-98
Beschäftigte).
Entwicklung der GesamtbeschäftigtenEntwicklung der Beschäftigten zum Stichtagscrollen
Zum 30. Juni 2021 reduzierte sich die Zahl der
Beschäftigten (Beschäftigte inklusive Aushilfen,
Auszubildende und Freigestellte) im Fraport-Konzern auf
19.542 (30. Juni 2020: 22.528 Beschäftigte). Grund
dafür war im Wesentlichen das Freiwilligenprogramm am
Standort Frankfurt sowie ein geringerer Personaleinsatz
aufgrund der Coronavirus-Pandemie in den meisten
ausländischen Konzern-Gesellschaften. Gegenläufig
entwickelte sich der Personalbedarf der
Konzern-Gesellschaft Twin Star. Dieser stieg im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum, der stärker von den
Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betroffen war,
saisonbedingt an (+255 Beschäftigte).
Forschung und EntwicklungWie im Konzern-Lagebericht 2020 dargestellt, betreibt
Fraport als Dienstleistungskonzern keine Forschung und
Entwicklung im engeren Sinne, sodass nähere Angaben
nach DRS 20 entfallen (siehe auch Konzern-Lagebericht 2020
im Kapitel "Forschung und Entwicklung" auf Seite 119).
Unverändert beobachtet Fraport jedoch Märkte und
Technologien, um erfolgsversprechende Entwicklungen
schnellstmöglich zu erkennen. So ist beispielsweise im
ersten Halbjahr 2021 über die Digital Factory am
Standort Frankfurt eine neue Einfahrtssteuerung für
die CargoCity Süd entstanden. Eine automatische
Kennzeichenerkennung bei der Einfahrt ermöglicht den
Kunden, die sich im Voraus online registriert haben, eine
erhebliche Zeitersparnis. Zudem werden weiterhin gezielt
Verbesserungsvorschläge und Innovationen der
Beschäftigten zum Erhalt und Ausbau der
internationalen Wettbewerbsfähigkeit genutzt.
Wesentliche, den Geschäftsverlauf beeinflussende
Veränderungen der Innovationen und Ideen haben im
Berichtszeitraum nicht stattgefunden.
AktieEntwicklung der Fraport-Aktie im Vergleich zum Markt und den europäischen Wettbewerbern in 2021
AktienentwicklungNach deutlichen Kursrückgängen im ersten
Halbjahr 2020 infolge des Ausbruchs der
Coronavirus-Pandemie setzte sich die im Jahresverlauf 2020
begonnene Erholung der Aktienmärkte im
Berichtszeitraum fort. Mit 15.531 Punkten schloss der
deutsche Leitindex DAX um 13,2 % über dem Schlusskurs
des Geschäftsjahres 2020. Ähnlich robust
entwickelte sich der MDAX, der im ersten Halbjahr 2021 um
10,6 % zulegte und bei 34.050 Punkten schloss. Damit
stiegen die Kurse nach einem bereits positiven ersten
Quartal 2021 (+9,4 % beziehungsweise +3,0 %) auch im
zweiten Quartal des Geschäftsjahres.
Innerhalb dieses Umfelds stieg auch der Kurs der
Fraport-Aktie. In Höhe von 57,46 € notierte die
Aktie um 16,4 % über dem Jahresendkurs von 2020. Trotz
der relativ besseren Entwicklung im Vergleich zum DAX und
MDAX lag die Fraport-Aktie um 24,2 % und damit noch
deutlich unter dem Jahresschlusskurs von 2019, vor Ausbruch
der Coronavirus-Pandemie in Europa. Demgegenüber
notierten die Indizes DAX und MDAX bereits über dem
Niveau von Ende 2019 (DAX +17,2 % und MDAX +20,3 %). Hierin
spiegelten sich die im Vergleich zu 2019 anhaltend
niedrigen Verkehrszahlen sowie die weiter geringe
Visibilität auf die Markterholung wider. Letztere
hängt unverändert stark vom Impffortschritt sowie
den Infektionslagen in wesentlichen Quell- und
Zielmärkten ab.
Die Aktienkurse der weiteren börsengelisteten
europäischen Flughafenbetreiber zeigten im
Berichtszeitraum folgende Entwicklungen: Aéroports
de Paris +5,8 %, Flughafen Wien -4,3 %, Flughafen
Zürich -2,0 % und AENA -4,2 %.
Entwicklung der Fraport-Aktiescrollen
Entwicklung der AktionärsstrukturIm Berichtszeitraum wurden Fraport keine Änderungen
an der Aktionärsstruktur berichtet.
Aktionärsstruktur zum 30. Juni 2021 1)
Dividende für das Geschäftsjahr 2021Aufgrund des Jahresfehlbetrags im Geschäftsjahr
2020 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung
2021 keinen Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet.
Ereignisse nach dem BilanzstichtagNach dem Bilanzstichtag haben sich keine weiteren
wesentlichen Ereignisse für den Fraport-Konzern
ergeben.
Risiko- und ChancenberichtIm ersten Halbjahr 2021 haben sich im Vergleich zu den
im Risiko- und Chancenbericht im Geschäftsbericht 2020
ab Seite 134 aufgeführten Risiken und Chancen die
nachfolgend beschriebenen Veränderungen ergeben.
Die Anzahl der Coronavirus-Infektionsfälle
entwickelt sich von Staat zu Staat unterschiedlich. Nach
einer Entspannung der Infektionslage und einer positiven
Entwicklung der Passagierzahlen an den
Konzern-Flughäfen zeichnet sich ein erneuter Anstieg
der Infektionszahlen ab. Die weitere Entwicklung der
Passagierzahlen an den Konzern-Flughäfen kann daher
zum derzeitigen Zeitpunkt nur mit einer hohen Unsicherheit
prognostiziert werden, weil kurzfristig auferlegte
Reisebeschränkungen aufgrund von steigenden
Infektionszahlen oder die Beibehaltung von
Reisebeschränkungen im interkontinentalen Verkehr die
Passagiererholung dämpfen können. Außerdem
besteht das Risiko, dass es zu Beginn der kälteren
Jahreszeit zu weniger Flugreisen aufgrund eines
wesentlichen Infektionsanstiegs kommen könnte.
Zudem bestehen nach wie vor geopolitische Risiken und
Handelsstreitigkeiten, die die wirtschaftliche Entwicklung
zusätzlich empfindlich stören können. Auch
Lieferengpässe wichtiger Produkte, angespannte
internationale Lieferketten und die zunehmende Verschuldung
der Länder sowie Inflationsrisiken können sich
negativ auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken.
Aufgrund der Unsicherheiten besteht daher das Risiko,
dass die Verkehrserholung langsamer eintritt als im
Prognosebericht 2020 erwartet und die Preise für
Baumaterialien auf dem Weltmarkt weiter ansteigen. Dies
könnte sich "wesentlich" negativ auf den
Geschäftsverlauf, die Ertragslage und alle
finanziellen Kennzahlen im Fraport-Konzern auswirken.
PrognoseveränderungsberichtGesamtaussage des VorstandsFür das Jahr 2021 hält der Vorstand an der im
Geschäftsbericht 2020 gegebenen Prognose für die
Verkehrsentwicklung am Flughafen Frankfurt fest und
erwartet weiterhin ein Passagieraufkommen von unter 20 bis
25 Mio Fluggästen. Aufgrund der volatilen
Verkehrsentwicklung im Zusammenhang mit den Auswirkungen
der Coronavirus-Pandemie kann es bei den internationalen
Konzern-Flughäfen zu Abweichungen der gegebenen
Prognose kommen.
Der von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land
Hessen gewährte Ausgleich für die entstandenen
ungedeckten Vorhaltekosten in Höhe von 159,8 Mio
€ für die Offenhaltung des Frankfurter Flughafens
während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 wirkt sich
ergebnissteigernd aus. Daher erwartet der Vorstand ein
Konzern-EBITDA in Höhe von etwa 460 bis 610 Mio
€. Dementsprechend rechnet der Vorstand mit einem
Konzern-EBIT im positiven Bereich und einem leicht
negativen bis leicht positiven Konzern-Ergebnis. Für
das Segment Aviation wird mit einem positiven
Segment-EBITDA gerechnet.
Darüber hinaus hält der Vorstand nach
Abschluss des ersten Halbjahres 2021 an seinen Prognosen
für die Konzern-Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage und an dem Ausblick für die übrigen
Segmente im Gesamtjahr 2021 fest (siehe Konzern-Lagebericht
2020 im Kapitel "Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Die finanzielle Situation im Prognosezeitraum bewertet
der Vorstand auf Basis der getroffenen
Gegensteuerungsmaßnahmen und der umgesetzten
Finanzierungsaktivitäten als stabil.
GeschäftsausblickPrognostizierte Grundlagen des Konzerns 2021Die im Konzern-Lagebericht 2020 prognostizierten
Grundlagen des Konzerns 2021 hinsichtlich
Geschäftsmodell, Struktur, Wettbewerbsposition,
Strategie und Steuerung haben unverändert Bestand
(siehe Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Prognostizierte gesamtwirtschaftliche, rechtliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen 2021Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen RahmenbedingungenDie Wirtschaftsinstitute gehen von einer globalen
wirtschaftlichen Erholung für 2021 aus. Allerdings
hängt die zukünftige Entwicklung entscheidend vom
weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie ab. Der
schleppende Impffortschritt vor allem in den
Schwellenländern sowie weitere Infektionswellen
aufgrund neuer Virusmutationen bei gleichzeitiger Lockerung
der Infektionsschutzmaßnahmen können die
wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen. Die
vorliegenden Prognosen gehen von einem Plus von 5,5 % bis
6,7 % für die globale Wirtschaft aus. Für den
Welthandel wird ein Wachstum zwischen 4,6 % und 8,4%
erwartet.
Die weltweite Nachfrage nach Rohöl erholt sich
zunehmend während die Fördermengen nicht in
gleichem Maße steigen, deshalb wird auch im weiteren
Verlauf des Jahres mit einem Anstieg des Ölpreises
gerechnet.
Die Prognose für die US-Wirtschaft wurde wegen der
fiskalischen und geldpolitischen Stützung der
US-Regierung auf 7,0 % angehoben. Für Japan wird ein
Wachstum von 2,0 % bis 3,0 % erwartet. Für die
chinesische Wirtschaft liegen die Einschätzungen
zwischen 8,0 % und 9,0 %. Für die Schwellenländer
wird trotz der teilweise angespannten Infektionslage mit
einer Fortsetzung des Aufschwungs gerechnet, wobei die
Entwicklung innerhalb der Gruppe weiterhin uneinheitlich
gesehen wird. Für die Wirtschaft im Euroraum wird nach
aktuellen Prognosen der EU-Kommission ein Plus von 4,8 %
erwartet. Für die deutsche Wirtschaft rechnen
Ökonomen mit einem spürbaren Wachstum von 3,0 %
bis 4,0 %. Auch wenn Lieferengpässe etwa bei
Vorprodukten viele Industrieunternehmen bremsen
dürften, wird im Dienstleistungssektor eine starke
Belebung prognostiziert.
Für die Länder mit wesentlichen Beteiligungen
werden folgende Bruttoinlandsprodukt-Wachstumsraten
erwartet: Slowenien +3,7 %, Brasilien +3,7 %, Peru +8,5 %,
Griechenland +3,8 %, Bulgarien +4,4 %, Türkei +6,0 %,
Russland +3,8 % und China +8,4 %.
Quelle: IWF (April 2021), OECD (Mai 2021), EU-Kommission
(Juli 2021), Deutsche Bank Research (Juni 2021), Deka Bank
(Juni 2021), ifo Institut (Juni 2021).
Entwicklung der rechtlichen RahmenbedingungenDerzeit sind weiterhin keine Änderungen der
rechtlichen Rahmenbedingungen erkennbar, die wesentlichen
Einfluss auf die Geschäftsentwicklung von Fraport
hätten.
Entwicklung der branchenspezifischen RahmenbedingungenIATA erwartet in ihrem aktuellen Forecast aus dem April
für das Jahr 2021, dass die weltweit verkauften
Passagierkilometer (RPK) um 57 % unter dem Niveau von 2019
liegen werden. Aufgrund der aktuellen Erholungsphase wird
allerdings gegenüber 2020 ein Wachstum in Höhe
von 26 % prognostiziert. Mit Blick auf das Jahr 2021
erwartet die UNWTO bei einer Erholung ab Juli einen Anstieg
der internationalen Ankünfte um 66% oder ab September
um 22 %. ACI Europe erwartet, dass sich aufgrund
andauernder Reisebeschränkungen der interkontinentale
Reiseverkehr am langsamsten erholt und an den
europäischen ACI-Flughäfen das Niveau vor der
Coronavirus-Pandemie im Jahr 2025 wieder erreicht wird.
Dagegen sollte der Privatreiseverkehr zuerst und am
schnellsten innerhalb Europas zurückkommen.
Eine erneute Verschärfung der Coronavirus-Pandemie
und weitere Virusmutationen können insbesondere den
interkontinentalen Luftverkehr weiterhin belasten (siehe
auch Kapitel "Risiko- und Chancenbericht"). Die instabile
politische Lage in Nahost, Afghanistan und Teilen Afrikas
könnte die Erholung des Luftverkehrs zusätzlich
bremsen. Aufkeimende Handelskonflikte, die den Luftverkehr
beeinträchtigen können, sind ebenfalls nicht
auszuschließen.
Quelle: ACI Covid-19 Airports Traffic Forecast (21.
April 2021); IATA: Industry Statistics April 2021, WTO
Tourismusankünfte im Januar
Prognostizierter Geschäftsverlauf 2021In Folge der fortschreitenden Impfkampagne rechnet der
Vorstand mit einer Fortsetzung der aktuellen Erholungsphase
im Luftverkehr. Mit der Öffnung
außereuropäischer Reisemärkte im zweiten
Quartal 2021 kann auch im Interkontinentalverkehr eine
dynamischere Erholung einsetzen. Für das Jahr 2021
hält der Vorstand an der im Geschäftsbericht 2020
gegebenen Prognose für den Flughafen Frankfurt fest
und erwartet weiterhin ein Passagieraufkommen von unter 20
bis 25 Mio Fluggästen.
Die internationalen Konzern-Flughäfen sind
weiterhin durch eine volatile Verkehrsentwicklung im
Zusammenhang mit den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie
geprägt. Aufgrund von anhaltenden oder erneut
eingeführten Reisebeschränkungen kann es daher zu
Abweichungen von der im Geschäftsbericht 2020
gegebenen Prognose kommen.
Prognostizierte Ertragslage 2021Wie im Kapitel "Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie"
beschrieben, wird sich der von der Bundesrepublik
Deutschland und dem Land Hessen gewährte Ausgleich
für die entstandenen ungedeckten Vorhaltekosten
für die Offenhaltung des Frankfurter Flughafens
während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 in Höhe
von 159,8 Mio €, über die im
Geschäftsbericht 2020 gegebene Prognose von 300 bis
450 Mio € hinaus, ergebnissteigernd auswirken. Unter
Berücksichtigung dessen erwartet der Vorstand für
das Gesamtjahr 2021 ein Konzern-EBITDA von etwa 460 bis 610
Mio €. Auch das Konzern-EBIT wird von der Erstattung
der Vorhaltekosten erhöhend beeinflusst und damit im
positiven Bereich erwartet (Prognose Geschäftsbericht
2020: leicht negativ). Das Konzern-Ergebnis wird
entsprechend leicht negativ bis leicht positiv
prognostiziert (Prognose Geschäftsbericht 2020:
negativ).
Darüber hinaus hält der Vorstand an seinen
Prognosen für die Konzern-Ertragslage im Gesamtjahr
2021 fest (siehe auch Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Prognostizierte Segment-Entwicklung 2021Aufgrund des gewährten Ausgleichs für die
entstandenen Vorhaltekosten erwartet der Vorstand für
das Segment Aviation ein positives Segment-EBITDA für
das Jahr 2021 (Prognose Geschäftsbericht 2020:
negatives EBITDA).
Darüber hinaus hält der Vorstand an seinen
Prognosen für die Segment-Entwicklung im Gesamtjahr
2021 fest (siehe auch Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Prognostizierte Vermögens- und Finanzentwicklung 2021Die Konzern-Liquidität wird aufgrund der
abgeschlossenen Finanzierungsmaßnahmen deutlich
über dem Wert von 2020 liegen (Prognose
Geschäftsbericht 2020: leicht unter dem Niveau von
2020).
Darüber hinaus hält der Vorstand an seinen
Prognosen für die Vermögens- und
Finanzentwicklung im Gesamtjahr 2021 fest (siehe auch
Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Prognostizierte nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 2021Aufgrund bereits geplanter Besetzung von vakanten
Geschäftsführerpositionen mit Frauen wird eine
leichte Erhöhung der Quote von Frauen in
Führungspositionen bis zum 31. Dezember 2021 erwartet
(Prognose Geschäftsbericht 2020: Quote der Frauen in
Führungspositionen von 30 % wird weiterhin
angestrebt). Dennoch wird das Erreichen der
Zielgröße für den Anteil der Frauen in
Führungspositionen in Höhe von 30 % bis zum 31.
Dezember 2021 aufgrund der begrenzten Anzahl an zu
besetzenden Positionen voraussichtlich nicht erreicht.
Eine Durchführung des umfangreichen
Mitarbeiterzufriedenheitsbarometers zur Messung der
Kennzahl Mitarbeiterzufriedenheit ist für das
Geschäftsjahr 2021 nicht geplant. Die Art der Messung
der Kennzahl wird im zweiten Halbjahr 2021 neu definiert.
Darüber hinaus hält der Vorstand an seinen
Prognosen für die nichtfinanziellen
Leistungsindikatoren im Gesamtjahr 2021 fest (siehe auch
Konzern-Lagebericht 2020 im Kapitel
"Geschäftsausblick" ab Seite 141).
Soweit es sich nicht um historische Feststellungen,
sondern um zukunftsbezogene Aussagen handelt, basieren
diese Aussagen auf einer Reihe von Annahmen über
zukünftige Ereignisse und unterliegen einer Reihe von
Unwägbarkeiten und anderen Faktoren, von denen viele
außerhalb der Einflussmöglichkeiten der Fraport
AG Frankfurt Airport Services Worldwide liegen und die dazu
führen könnten, dass die tatsächlichen
Ergebnisse wesentlich von den Aussagen abweichen. Zu diesen
Faktoren gehören nicht ausschließlich, aber
unter anderem, die Wettbewerbskräfte in
liberalisierten Märkten, regulatorische
Änderungen, der Erfolg der
Geschäftstätigkeit sowie wesentlich
ungünstigere wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf den
Märkten, auf denen die Fraport AG Frankfurt Airport
Services Worldwide und ihre Konzern-Gesellschaften
tätig sind. Der Leser wird darauf hingewiesen, diesen
zukunftsbezogenen Aussagen keine unangemessen hohe
Zuverlässigkeit beizumessen.
Konzern-ZwischenabschlussKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung (nach IFRS)scrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnung (nach IFRS)scrollen
Konzern-Bilanz (nach IFRS)Aktivascrollen
Passivascrollen
Konzern-Kapitalflussrechnung (nach IFRS)scrollen
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (nach IFRS)scrollen
scrollen
Segment-Berichterstattung (nach IFRS)scrollen
scrollen
Ausgewählte AnhangangabenBilanzierungs- und BewertungsmethodenDer Konzern-Abschluss 2020 wurde in Übereinstimmung
mit den vom International Accounting Standards Board (IASB)
herausgegebenen International Financial Reporting Standards
(IFRS) und deren Interpretationen durch das International
Financial Reporting Interpretations Committee (IFRS IC),
wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind,
erstellt. Der vorliegende verkürzte Zwischenabschluss
zum 30. Juni 2021 für den Fraport-Konzern wurde in
Übereinstimmung mit IAS 34 erstellt. Alle ab dem 1.
Januar 2021 geltenden Verlautbarungen des IASB wurden,
soweit diese für den Fraport-Konzern von Bedeutung
sind, berücksichtigt. Der Zwischenbericht entspricht
gleichzeitig auch den Vorgaben des Deutschen
Rechnungslegungsstandards Nr. 16 (DRS 16) zur
Zwischenberichterstattung.
Hinsichtlich der im Rahmen der Konzern-Rechnungslegung
angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf
den Geschäftsbericht 2020 verwiesen (siehe
Geschäftsbericht 2020 ab Seite 165).
Der Zwischenabschluss wurde keiner prüferischen
Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.
Bedeutende Bilanzierungs- und Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Coronavirus-PandemieAngesichts des erheblichen Einflusses der
Coronavirus-Pandemie auf das operative Geschäft des
Fraport-Konzerns erfolgt seit Beginn der Krise eine
fortlaufende Analyse und Überwachung möglicher
bilanzieller Effekte und der Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Fraport-Konzerns. Nachfolgend werden die wesentlichen
Bilanzierungs- und Bewertungseffekte beschrieben, die sich
infolge der Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 ergaben.
Für eine ausführliche Erläuterung der
Effekte auf die operative Geschäftstätigkeit wird
auf die Darstellung im Konzern-Zwischenlagebericht
verwiesen.
Bedeutende Bilanzierungs- und Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemiescrollen
Angaben zu Wertminderungstests nach IAS 36Aufgrund der anhaltenden negativen Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie auf die Luftverkehrsbranche hat
Fraport die Werthaltigkeit von Vermögenswerten in
Übereinstimmung mit IAS 36.12 und IAS 36.13
geprüft.
Die Bestimmung des Nutzungswerts beruhte dabei
grundsätzlich auf Cash-Flow-Prognosen auf Basis der
vom Vorstand in 2020 genehmigten Planung der Jahre 2021 bis
2025 und der Langfristplanung bis 2030 oder bei Investments
in Flughafen-Betreiberprojekte sowie sonstigen Konzessions-
und Betreiberrechten über die jeweilige
Vertragslaufzeit. Die geplanten Cash Flows für 2021
wurden basierend auf den neuesten Erkenntnissen der
Verkehrs- und Geschäftsentwicklungen aktualisiert.
In der ewigen Rente wird weiterhin eine Wachstumsrate
von 1,0 % verwendet, die die langfristig erwartete Erholung
des Luftverkehrs widerspiegelt. Als Abzinsungsfaktor wurde
ein länderindividueller, gewichteter,
durchschnittlicher Kapitalkostensatz (WACC) nach Steuern
von 5,18 % bis 11,1 % verwendet.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit der
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten führte zum 30.
Juni 2021 zu keinem Wertminderungsbedarf der langfristigen
Vermögenswerte.
Angaben zu Buchwerten und beizulegenden ZeitwertenDie folgenden Tabellen stellen die Buchwerte sowie die
beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente zum 30. Juni
2021 beziehungsweise zum 31. Dezember 2020 dar:
Finanzinstrumente zum 30. Juni 2021scrollen
scrollen
Finanzinstrumente zum 31. Dezember 2020scrollen
scrollen
Aufgrund der kurzen Laufzeiten entsprechen die Buchwerte
der Zahlungsmittel, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie der kurzfristigen sonstigen finanziellen
Forderungen und Vermögenswerte zum Abschlussstichtag
dem beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte der börsennotierten
Wertpapiere entsprechen den Börsenkursen zum
Abschlussstichtag. Die Bewertung der nicht
börsennotierten Wertpapiere erfolgte zu Marktdaten des
Bewertungsstichtags unter Verwendung von zuverlässigen
und spezialisierten Quellen und Datenanbietern. Es werden
allgemein anerkannte Bewertungsmodelle zugrunde gelegt.
Die beizulegenden Zeitwerte von Ausleihungen an
Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sowie
die langfristigen sonstigen finanziellen
Vermögenswerte werden als Barwert der zukünftigen
Cash Flows ermittelt. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung
des zum Bilanzstichtag aktuellen, laufzeitadäquaten
Zinssatzes. Der beizulegende Zeitwert des Darlehens
einschließlich Zinsforderungen an die NCG wird im
Wesentlichen durch Cash-Flow-Prognosen sowie durch die
Zinssatzentwicklung beeinflusst.
Die Buchwerte der sonstigen Ausleihungen entsprechen
jeweils den beizulegenden Zeitwerten. Ein Teil der
sonstigen Ausleihungen unterliegt einer marktüblichen
Verzinsung, sodass hier der Buchwert eine verlässliche
Größe des beizulegenden Zeitwerts darstellt. In
den sonstigen Ausleihungen enthalten sind
Schuldscheindarlehen mit einer Restlaufzeit von weniger als
einem Jahr. Aufgrund eines fehlenden aktiven Markts liegen
keine Informationen zu Risikoprämien der jeweiligen
Emittenten vor. Da die Schuldscheindarlehen
überwiegend variabel verzinslich sind, wurde der
Buchwert als verlässlichste Größe für
den beizulegenden Zeitwert herangezogen.
Langfristige Verbindlichkeiten werden zum Barwert
angesetzt. Für die Ermittlung des beizulegenden
Zeitwerts werden die jeweiligen Zahlungsmittelabflüsse
mit dem fristenkongruenten Zinssatz und dem
Fraport-Kreditrisiko zum Stichtag diskontiert. Die
Buchwerte der kurzfristigen Verbindlichkeiten entsprechen
den beizulegenden Zeitwerten. Bei festverzinslichen
Darlehen, die zum Laufzeitende prolongiert werden, besteht
ein allgemeines Zinsänderungsrisiko.
Zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der
Finanzschulden werden die zukünftig erwarteten
Zahlungsströme auf Basis der zum Stichtag
gültigen Zinsstrukturkurve bestimmt und diskontiert.
Den Zahlungsströmen wird die zum Abschlussstichtag
marktgerechte und laufzeitadäquate Risikoprämie
des jeweiligen Darlehensnehmers hinzugerechnet.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich
um Zinssicherungsgeschäfte, wovon zwei Geschäfte
Floors enthalten. Die beizulegenden Zeitwerte dieser
Zinsswaps werden auf Basis abgezinster, zukünftig
erwarteter Cash Flows ermittelt, wobei
laufzeitadäquate Marktzinssätze verwendet werden.
Die Berechnung der Marktwerte der Floors basiert auf einem
marktgängigen Optionspreismodell.
Die der Stufe 3 zugeordneten sonstigen Beteiligungen
betreffen die Anteile an der Delhi International Airport
Private Ltd. Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis einer
Discounted-Cash-Flow-Bewertung ermittelt. Die
Eigenkapital-Option in Stufe 3 bezieht sich auf Anteile an
Fraport Greece A und Fraport Greece B. Fraport hat eine
Stillhalterposition. Ein Mitgesellschafter hat die
Möglichkeit, die Option auf Eigenkapitalanteile
einmalig in den nächsten drei Jahren auszuüben.
Bei den wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren,
sowohl für die Eigenkapital-Option als auch für
die Anteile an der Delhi International Airport Private Ltd,
handelt es sich für die Ermittlung des beizulegenden
Zeitwerts um die prognostizierten Cash Flows - die auf den
künftigen Einnahmen und den geplanten Investitionen
der Gesellschaft basieren - sowie den verwendeten
Abzinsungsfaktor. Als Abzinsungsfaktor diente der WACC, ein
länderindividueller, gewichteter, durchschnittlicher
Kapitalkostensatz nach Steuern.
Herleitung Fair Value Stufe 3 (durch Bewertungsmethoden ermittelt) (30. Juni 2021)scrollen
Zum 31. Dezember 2020 ergab sich folgende Herleitung der
Fair Values Stufe 3:
Herleitung Fair Value Stufe 3 (durch Bewertungsmethoden ermittelt) (31. Dezember 2020)scrollen
Bei Veränderungen der Annahmen würden sich
folgende beizulegende Zeitwerte ergeben:
Sensitivitäten (30. Juni 2021)scrollen
scrollen
Die Sensitivitäten der beizulegenden Zeitwerte
entwickelten sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt:
Sensitivitäten (31. Dezember 2020)scrollen
scrollen
Angaben zu UmsatzerlösenUmsatzerlösescrollen
Zur Erläuterung der Umsatzerlöse des Konzerns
beziehungsweise der Segmente wird auf den
Konzern-Zwischenlagebericht, Kapitel "Ertragslage Konzern"
verwiesen.
Die Umsatzerlöse des Segments International
Activities & Services gliedern sich in die Bereiche
Aviation und Non-Aviation sowie Auftragserlöse aus
Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit
Flughafen-Betreiberprojekten. Die Aviation-Erlöse
umfassen insbesondere die Umsätze aus
Flughafenentgelten sowie Sicherheitsdienstleistungen (65,6
Mio €; 6M 2020: 77,4 Mio €). Die
Umsatzerlöse im Bereich Non-Aviation resultieren in
Höhe von 59,9 Mio € (6M 2020: 70,8 Mio €)
aus Retail- und Real-Estate-Aktivitäten sowie
Parkierung. Darüber hinaus entfallen 22,5 Mio €
(6M 2020: 21,5 Mio €) auf Infrastrukturentgelte und
Bodenverkehrsdienste. Die Auftragserlöse aus Bau- und
Ausbauleistungen im Zusammenhang mit
Flughafen-Betreiberprojekten in Höhe von 88,1 Mio
€ (6M 2020: 117,1 Mio €) betreffen Lima (61,0 Mio
€; 6M 2020: 34,7 Mio €), Fortaleza und Porto
Alegre (15,8 Mio €; 6M 2020: 31,9 Mio €) sowie
Griechenland (11,3 Mio €; 6M 2020: 50,5 Mio €).
Die Umsatzerlöse in Höhe von 810,9 Mio €
(6M 2020: 910,6 Mio €) resultieren mit 551,5 Mio
€ (6M 2020: 592,3 Mio €) aus Verträgen mit
Kunden gemäß IFRS 15. Die weiteren
Umsatzerlöse betreffen insbesondere
Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen
gemäß IFRIC 12 sowie Erlöse aus Mieten und
sonstigen Leasingverhältnissen.
KonsolidierungskreisIm Berichtszeitraum haben sich keine Veränderungen
im Konsolidierungskreis ergeben. Der Konsolidierungskreis
des Fraport-Konzerns im weiteren Sinne umfasste zum 30.
Juni 2021 insgesamt 78 Gesellschaften.
Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und PersonenWesentliche Veränderungen hinsichtlich Art und
Umfang haben sich zum 30. Juni 2021 nicht ergeben.
Weiterhin bestehen, wie im Konzern-Anhang des
Geschäftsberichts 2020 unter Tz. 48 (siehe
Geschäftsbericht 2020 ab Seite 226) dargestellt,
zahlreiche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen, die unverändert zu
marktüblichen Bedingungen abgewickelt werden.
Angaben über die Vorgehensweise zur Ermittlung der ErtragsteuernDie Ertragsteuern werden in der Zwischenberichtsperiode
auf der Grundlage der besten Schätzung des gewichteten
durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes
erfasst, der für das Gesamtjahr erwartet wird.
Angaben zur Berechnung des Ergebnisses je AktieFür die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurden
folgende Parameter zugrunde gelegt:
Ergebnis je Aktiescrollen
scrollen
Angaben zur Entwicklung des EigenkapitalsDie Aufgliederung und Entwicklung des Eigenkapitals vom
1. Januar bis zum 30. Juni 2021 ist in der
Eigenkapitalveränderungsrechnung des
Konzern-Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2021 dargestellt.
Die Eigenkapitalveränderungsrechnung beinhaltet
ebenfalls eine Darstellung der Vorjahresentwicklung.
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle VerpflichtungenIm Vergleich zum 31. Dezember 2020 hat sich der Bestand
des Bestellobligos, bezogen auf die Investitionen in das
Anlagevermögen von 1.587,2 Mio €, um 98,4 Mio
€ auf 1.685,6 Mio € zum 30. Juni 2021
erhöht.
Aufgrund im ersten Halbjahr 2021 zusätzlich
ausgereichter Bankdarlehen an das Gemeinschaftsunternehmen
Fraport TAV Antalya Terminal, Isletmeciligi Anonim Sirketi,
Antalya, Türkei wurde die bereits bestehende
Gesellschaftergarantie gegenüber der
projektfinanzierenden AKbank T.A.S., Istanbul, Türkei
von 37,5 Mio € auf 75,0 Mio € erhöht.
Weiterhin haben sich die bestehenden
Vertragserfüllungsgarantien im Zusammenhang mit den
Bautätigkeiten in Griechenland um 22,0 Mio €
sowie die Vertragserfüllungsgarantien im Zusammenhang
mit dem Engagement in Porto Alegre und Fortaleza um 13,6
Mio € reduziert. Darüber hinaus haben sich bei
den Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen
Verpflichtungen währungskursbereinigt zum 30. Juni
2021 gegenüber dem 31. Dezember 2020 keine
wesentlichen Veränderungen ergeben.
Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss
ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt und im
Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die
Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 3. August 2021
Fraport AG
Frankfurt Airport Services Worldwide
Der Vorstand
scrollen
Weiterführende Informationen zu den verwendeten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden finden Sie im
aktuellen Geschäftsbericht unter
www.fraport.com/publikationen.
Finanzkalender 2021/2022
Mittwoch, 9. November 2021
Quartalsmitteilung Q3/9M 2021,
Online-Veröffentlichung, virtuelle
Bilanzpressekonferenz, Telefonkonferenz mit Analysten und
Investoren
Dienstag, 15. März 2022
Geschäftsbericht 2021,
Online-Veröffentlichung, Bilanzpressekonferenz,
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
Dienstag, 10. Mai 2022
Quartalsmitteilung Q1 2022,
Online-Veröffentlichung, Telefonkonferenz mit
Analysten und Investoren
Dienstag, 24. Mai 2022
Hauptversammlung 2022, Frankfurt am Main
Dienstag, 9. August 2022
Halbjahresbericht Q2/6M 2022,
Online-Veröffentlichung, Telefonkonferenz mit
Analysten und Investoren
Dienstag, 8. November 2022
Quartalsmitteilung Q3/9M 2022,
Online-Veröffentlichung, Bilanzpressekonferenz,
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
Verkehrskalender 2021/2022(Online-Veröffentlichung)
scrollen
ImpressumHerausgeberFraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide
60547 Frankfurt am Main
Deutschland www.fraport.com
Kontakt Investor RelationsFraport AG
Christoph Nanke
Finanzen & Investor Relations
Telefon: + 49 69 690-74840
Telefax: + 49 69 690-74843
E-Mail: investor.relations@fraport.de
www.meet-ir.de
LayoutDer Bericht wurde mit dem System SmartNotes erstellt
Redaktionsschluss2. August 2021
SprachgebrauchAus Gründen der besseren Lesbarkeit des Berichts
wird vorwiegend die männliche Sprachform verwendet.
Diese schließt die weibliche Sprachform ein.
RundungshinweisBei der Verwendung von gerundeten Beträgen und
Prozentangaben können aufgrund kaufmännischer
Rundung geringe Abweichungen auftreten.
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