Geratherm Medical AG

Geratal

Konzernjahresabschluss zum 31.12.2021

SOLUTIONS FOR A HEALTHY WORLD

Geschäftsbericht 2021

Konzernkennzahlen

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31.12.2021 31.12.2020 Veränderung
in %
Umsatzerlöse TEUR 23.940 27.466 - 12,8
davon Exportanteil TEUR 18.719 22.520 - 16,9
Exportrate % 78 82 - 4,9
Bruttoergebnis (EBITDA) TEUR 2.305 4.347 - 47,0
EBITDA-Marge % 9,6 15,8 - 39,2
Abschreibungen TEUR - 1.715 - 1.308 31,1
Betriebsergebnis (EBIT) TEUR 590 3.039 - 80,6
EBIT-Marge % 2,5 11,1 - 77,5
Finanzergebnis TEUR - 282 - 320 - 11,8
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit TEUR 308 2.719 - 88,7
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens TEUR 122 2.045 - 94,0
Langfristige Vermögenswerte TEUR 14.948 14.591 2,4
Kurzfristige Vermögenswerte TEUR 19.612 21.399 - 8,4
Bilanzsumme TEUR 34.560 35.990 - 4,0
Eigenkapital TEUR 18.631 19.925 - 6,5
Eigenkapitalrendite % 0,7 10,3 - 93,6
Eigenkapitalquote % 53,9 55,4 - 2,7
Liquide Mittel und Wertpapiere TEUR 6.470 10.262 - 37,0
Ergebnis pro Aktie nach IFRS (EPS) * EUR 0,02 0,41 - 95,1
Ergebnis pro Aktie nach DVFA * EUR 0,02 0,41 - 95,1
Mitarbeiterzahl (Jahresdurchschnitt) 226 228 - 6,1
Stückaktien 4.949.999 4.949.999 0,0
* bezogen auf Stückaktien im Umlauf 4.949.999 4.949.999 0,0

Kurz & knapp

2019

Der Umsatz der Geratherm Medical erniedrigt sich um - 7,0 % auf 19,9 Mio EUR, bei einer EBIT-Marge von 5,3 %.

Das Segment Wärmesysteme mit der LMT Medical und den OP-Wärmesystemen belasten das Konzernergebnis mit Umsatzrückgängen und Zulassungskosten.

Die neue Produktionsstätte der Geratherm Respiratory wurde zum Jahresende 2019 fertiggestellt.

Die Herausforderungen durch die neue Europäische Medical Device Regulation (MDR) werden angenommen, binden Kapazitäten und schmälern die ausgewiesenen Erträge.

2020

Bislang stärktes Wachstum der Geratherm Gruppe. Der Umsatz erhöht sich um +38,4 % auf 27,5 Mio EUR bei einem operativen Ergebnis (EBIT) von 3 Mio EUR.

Die Geratherm wird in der Corona-Pandemie systemrelevantes Unternehmen.

Alle Produktsegmente wachsen zweistellig. Die Respiratory startet die Produktion in einer neuen Produktionsstätte.

Die Umsetzung der neuen Europäischen Medical Device Regulation (MDR) bindet nach wie vor Kapazitäten und bremst die Dynamik von Medizintechnikunternehmen.

2021

Nach Hochpunkt der Pandemie ist der Umsatz um -12,8 % auf 23.940 TEUR zurückgegangen.

Das EBIT betrug 590 TEUR.

Die Wärmesysteme für den OP-Bereich und die damit verbundene Forschung/​Entwicklung wurde zum Jahresende eingestellt.

Die Geratherm Respiratory und apoplex medical haben sich sehr erfreulich entwickelt.

Die Umsetzung der MDR sowie Fachkräftemangel bleiben weiterhin eine große Herausforderung.

Für 2022 sind umfangreiche Investitionen in Automatisierung und Kapazitätserweiterung geplant.

UMSATZ

in Mio EUR

EBITDA

in Mio EUR

Geratherm Medical AG ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen mit den Geschäftsbereichen

Healthcare Diagnostic

Respiratory

Cardio/​Stroke

Medizinische Wärmesysteme

EBIT

in Mio EUR

MITARBEITER

Geratherm Medical AG exportiert

Produkte in über 60 Länder

Bericht des Aufsichtsrats

Dr. Gert Frank

Aufsichtsratsvorsitzender

Bericht des Aufsichtsrates

Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens,

der Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG nahm im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben ordnungsgemäß wahr. Der Vorstand wurde bei seiner Tätigkeit vom Aufsichtsrat überwacht und beraten.

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in alle Entscheidungen eingebunden, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat zeitnah und regelmäßig mündlich, telefonisch und schriftlich über alle unternehmensrelevanten Vorgänge.

Die Überwachung durch den Aufsichtsrat erfolgte, wie in den Vorjahren, auf Basis der Segmentberichte in den Unternehmensbereichen Healthcare Diagnostic, Respiratory, Medizinische Wärmesysteme und Cardio/​Stroke. Entsprechende Kennzahlen wurden turnusmäßig aufbereitet und dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt. Zudem stand der Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorstand in einen regelmäßigen Informationsaustausch. Der Aufsichtsrat konnte sich von der ordnungsgemäßen Geschäftsführung überzeugen.

Schwerpunktthemen der insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen waren insbesondere die aktuelle Lage des Unternehmens, die strategische Entwicklung, die Auswirkungen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation, MDR) und deren operative Umsetzung. Weiterhin wurden die Investitionsplanung für das Jahr 2021/​2022, die Auswirkungen der COVID-Pandemie auf das Unternehmen, die Personalsituation sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld besprochen.

Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war konstruktiv und vertrauensvoll. Der Vorstand ist seinen Informations- und Berichtspflichten stets vollumfänglich nachgekommen.

Der nach den handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Geratherm Medical AG, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss sowie die jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2021 sind vom gewählten Abschlussprüfer, der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Erfurt, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrates über den Jahres- und Konzernabschluss 2021 virtuell teilgenommen und hierbei über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet.

Der Abschlussprüfer hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und bestätigt, dass nach seiner pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung die Angaben dieses Berichtes zutreffend sind und dass die Leistungen der Gesellschaft angemessen waren. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwände gegen die Erklärungen des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung an.

Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich hätten offengelegt werden müssen, traten nicht auf.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nebst Lageberichten nach Vorlage der finalen Berichte geprüft und gemäß dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände erhoben. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Der Aufsichtsrat setzte sich in der Zeit von 01. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 aus den Aufsichtsratsmitgliedern Herrn Rudolf Bröcker (Vorsitzender bis zum 11. Juni 2021), Herrn Dr. Gert Frank (neuer Vorsitzender ab 11. Juni 2021) und Herrn Bruno Schoch (stellvertretender Vorsitzender) sowie Herrn Dirk Isenberg zusammen.

Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, eine Dividende von 12 Cent pro Stückaktie zu zahlen, haben wir zugestimmt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zur Geratherm-Gruppe gehörenden Unternehmen für ihr Engagement und ihre guten Leistungen und ihren Zusammenhalt während dem 2. "COVID-Jahr 2021".

 

Geratal, den 25. April 2022

Dr. Gert Frank, Aufsichtsratsvorsitzender

Bericht des Vorstands

Dipl.-Kfm. Christian Frick

Vorstand

2021 Konsolidierung nach dem Corona Hype

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2021 war ein schwieriges Jahr der Konsolidierung nach dem sehr erfolgreichen "Corona-Jahr" 2020. Intern haben wir sehr viel erreicht und uns gut für die Zukunft positioniert.

Das Jahr 2021 war geprägt von weltweiten Zuliefererproblemen und Engpässen bei der Materialverfügbarkeit, stark gestiegenen Kosten im Bereich Logistik und Personal sowie sich dynamisch ändernder Marktbedingungen.

Im Bereich der Medizinischen Diagnostik werden wir die Konsolidierung nutzen, um im Jahr 2022 ein größeres Investitions- und Modernisierungsprojekt hin zu einer weiter automatisierten, laser- und computergestützten Fertigung umzusetzen.

Die Geratherm Respiratory GmbH ist stark ins Jahr 2021 gestartet, mit einem Großauftrag des B.A.D (Betriebsärztlicherdienst -Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik) über 425.000 EUR. Gegen Ende 2021 kam ein weiterer Auftrag mit einem Neukunden aus China hinzu. Hier werden wir Ergospirometer für über 600.000 EUR im Jahr 2021 und 2022 als OEM Ausstatter liefern. Wir sehen die Geratherm Respiratory im Bereich höherwertige Medizinprodukte auf einem Wachstumspfad und haben daher auch in Q2 die Chance genutzt, unseren Anteil um weitere 2,31 % auf nun 67,58 % auszubauen.

Der Bereich Cardio/​Stroke mit der Tochtergesellschaft apoplex medical technologies GmbH konnte sich mit einem Umsatzzuwachs von 34,0 % ebenfalls überdurchschnittlich entwickeln und einen neuen Umsatzrekord erzielen. Die apoplex hat ihre strategische Beteiligung an der EVINIA Spain im 4. Quartal weiter ausgebaut und hält mittlerweile 57,57 % der Geschäftsanteile, so dass die Firma in "apoplex Spain" umfirmiert wurde. In Spanien erwarten wir schon in 2022 ein ähnlich starkes Neugeschäft wie in Deutschland. Insgesamt hat die apoplex im Jahr 2021 mehr als 100.000 Patienten mit ihren Diagnostic Algorithmus auf Vorhofflimmern untersucht. Auch bei apoplex werden wir eine Chance nutzen und unseren Anteil im Geschäftsjahr 2022 um 3,66 % auf 57,08 % weiter ausbauen.

Zu Beginn des Jahres 2022 wurde die Einstellung des Bereiches Wärmesysteme für den Operationsbereich beschlossen. Diese Entscheidung beendet eine kostenintensive Phase der Entwicklung, die leider nicht erfolgreich umgesetzt werden konnte. Durch die Maßnahme, die das Ergebnis 2021 mit einer Sonderabschreibung in Höhe von 927 TEUR belastet, werden im Gegenzug jährliche Kosten in Höhe von ca. 400 TEUR eingespart und wichtige Ressourcen wieder frei, damit wir neue Herausforderungen auf dem Weg zu einem diversifizierten Medizintechnikunternehmen annehmen können.

Herr Dr. Gert Frank ist mit Ablauf der Hauptversammlung am 11. Juni 2021 in den Aufsichtsrat gewechselt und hat dessen Vorsitz übernommen. Somit steht er mit seiner langjährigen Erfahrung der Geratherm-Gruppe auch weiterhin zur Verfügung. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter bei Herrn Dr. Frank für die herausragenden Leistungen für die Geratherm Medial AG in den letzten Jahren bedanken und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm.

Insgesamt ist die Geratherm-Gruppe mit ihren diversifizierten Geschäftsbereichen gut aufgestellt, um im Jahr 2022 ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Unsere innovativen Produkte treffen den Bedarf der Zeit.

 

Mit den besten Grüßen,

Dipl.-Kfm. Christian Frick, Vorstand

Die Geratherm-Aktie

Der Kapitalmarkt nahm im Jahr 2021 teils turbulente Verläufe. Trotz neuer Omikron-Variante des Coronavirus schlossen die meisten Indizes mit Gewinnen.

Der Dax konnte auf Jahressicht ein Plus von ca. 16 % erzielen und das 9. Jahr in den letzten zehn Jahren mit Gewinn abschließen. Der Markt war insbesondere von historisch niedrigen Zinsen und sehr hoher Liquidität beeinflusst.

Der Index für Europäische Standardwerte, Euro-Stoxx-50, konnte um ca. 21 % zulegen.

Der US-Kapitalmarkt verzeichnete erneut neue Höchststände. Der Dow Jones schloss in 2021 mit einem Plus von 19,7 %. Die Technologieaktien hatten erneut einen außerordentlich positiven Verlauf. Der Börsenindex Nasdaq-Composite erhöhte sich um +27,9 %. Dies war erneut eine eindrucksvolle Entwicklung im 2. COVID-Jahr.

Der MSCI World Index schloss gleichfalls mit einem deutlichen Plus von 20,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Aktien der Gesundheitsbranche in Europa und USA hatten einen gegensätzlichen Verlauf. Positiv war die Investorennachfrage nach Aktien des Gesundheitswesens in Europa. Der Euro Stoxx Healthcare konnte in 2021 einen Zuwachs von 16,5 % verzeichnen. Deutlich schwächer entwickelte sich der Nasdaq Biotec Index mit einem Minus von 0,4 %.

Die deutschen Pharma- und Healthcareaktien, die im Dax (Primestandard Pharma- und Healthcare abgebildet sind), reduzierten sich um 7,6 % gegenüber dem Endstand zum Vorjahr.

Der Kurs der Geratherm-Aktie erniedrigte sich im Verlauf des Jahres von 10,90 EUR auf 8,21 EUR, ein Minus von 24,7 %. Die Geratherm Aktie profitierte nicht von dem positiven Börsenumfeld.

Im Verlauf des Jahres 2021 betrug der höchste Börsenkurs der Geratherm-Aktie 12,60 EUR, der niedrigste Kurs lag bei 8,21 EUR.

Das Handelsvolumen der Geratherm-Aktie an den deutschen Börsen lag bei 897.693 Stück gehandelten Stück-Aktien (i. Vj. 1.517.064). Der überwiegende Teil der Transaktionen fand mit 801.217 Stück-Aktien (i. Vj. 1.328.596) über die elektronische Plattform XETRA statt.

Der mittlere Tagesumsatz lag bei 3.649 Stück (i. Vj. 6.192 Stück). Der höchste verzeichnete Tagesumsatz belief sich auf 46.737 Stück (i. Vj. 74.182 Stück) Geratherm-Aktien.

Die Aktien der Geratherm sind im sogenannten Prime Standard zugelassen, dem höchsten Qualitätssegment der Deutschen Börse. Weiterhin ist die Geratherm-Aktie im GEX -dem German Entrepreneurial Index - vertreten.

Der obige Chartverlauf zeigt die Geratherm-Aktie der letzten drei Jahre im Vergleich zum GEX und Prime Healthcare Index.

Das Unternehmen Geratherm Medical verfügt über eine stabile Aktionärsstruktur. Die ausgegebenen 4.949.999 Stück Aktien werden von ca. 2.918 (i. Vj. 2.968) Aktionären gehalten.

Die Entwicklung der Geratherm-Aktie

Zeitraum: 01.01.2019 bis 31.12.2021

Wesentlicher Aktionär im Jahr 2021 war die GMF Capital, Frankfurt, mit 41,84 %. Weitere Beteiligungen über 3 % sind dem Unternehmen nicht bekannt. Der Free-Float beträgt damit 58,16 %.

Die Geratherm Medical legt Wert auf eine aktuelle und transparente Finanzkommunikation.

Geratherm präsentierte sich auf der virtuellen Herbstinvestorenkonferenz des Equity Forum am 17. Mai 2021.

Neben dem kontinuierlichen Dialog mit potentiellen Investoren und den Besuch von Kapitalmarktkonferenzen erstellt die Gesellschaft einen ausführlichen Geschäftsbericht und veröffentlicht Informationen über den aktuellen Geschäftsverlauf im Rahmen der Quartalsberichterstattungen.

Healthcare Diagnostic

Sich normalisierende internationale Nachfrage nach Geratherm-Produkten

Im Bereich Healthcare Diagnostic produzieren wir vorwiegend Medizinprodukte für Endverbraucher, die über Apotheken und zum Teil an Kliniken international vermarktet werden. Hauptprodukte sind Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte und Produkte zur Frauengesundheit. Die Marke Geratherm hat international einen hohen Bekanntheitsgrad in diesem Produktsegment und steht vorwiegend für ökologisch und nachhaltige Produkte durch die Verwendung des quecksilberfreien Ersatzstoffes "Galinstan".

Fieberthermometer

Die Geratherm hat eine lange Tradition bei der Herstellung von Fieberthermometern. Seit über 25 Jahren produzieren wir quecksilberfreie Fieberthermometer am Standort in Geratal/​Thüringen. Der von Geratherm Medical entwickelte und patentierte Quecksilberersatzstoff kommt bei der Herstellung von analogen Fieberthermometern zum Einsatz. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Quecksilberbelastung in der Umwelt. Geratherm hat auf Basis dieser Innovation mittlerweile eine sehr gute internationale Marktposition.

Bei den analogen Fieberthermometern mit Galliumfüllung haben wir eine hohe Fertigungstiefe und kontrollieren den gesamten Fertigungsprozess vom Ausgangsrohstoff Sand - über die medizinische Kapillarproduktion - bis zum finalen Endprodukt Fieberthermometer. Der gesamte Wertschöpfungsprozess für diese Produktgruppe wird im eigenen Haus abgebildet.

Die Normalisierung der internationalen Nachfrage nach Fieberthermometern aufgrund einer Marktsättigung durch die hohe Nachfrage während der Pandemie führte zu einem Rückgang der Nachfrage auf ein Niveau vor der Pandemie.

Der Umsatzanteil des umweltfreundlichen analogen Fieberthermometers reduzierte sich auf 37,2 % (i. Vj. 40,9 %). Im Geschäftsjahr 2021 hatten wir einen Umsatzrückgang von 2,3 Mio EUR, ein Minus von 20,8 % zu verzeichnen.

Am Standort in Geratal produzieren wir u. a. medizinische Glaskapillaren und Glasdossiersysteme für Flüssigmedikamente für den klinischen Einsatz. Die Nachfrage nach speziellen Glastrinkhalmen für die Hotellerie war, wie im Vorjahr coronabedingt, von untergeordneter Bedeutung.

Neben den analogen Glasfieberthermometern vertreiben wir zur Abrundung der Produktgruppe auch digitale Fieberthermometer.

Der Umsatz hat sich nach einem starken Jahr 2021 auf 1,8 Mio EUR reduziert.

Umsatzstärkstes Digitalthermometer im Geschäftsjahr 2021 war das "non contact" mit einem Umsatz von 0,6 Mio EUR (i. Vj. 1,5 Mio EUR).

Die Produktgruppe Fieberthermometer reflektiert 44,8 % am Gesamtumsatz des Unternehmens (i. Vj. 55,0 %). Im Geschäftsjahr 2021 wurden von Geratherm insgesamt 4,9 Millionen Stück Fieberthermometer (i. Vj. 6,8 Millionen Stück) abgesetzt.

Blutdruckmessgeräte

Unter der Marke "Geratherm" bieten wir über den gleichen Vertriebsweg verschiedene Produkte zur Blutdruckmessung an. Der Hauptabsatz konzentriert sich auf Blutdruckmessgeräte für die Oberarmmessung. Das Absatzvolumen war mit insgesamt 99.678 Stück Blutdruckmessgeräte (i. Vj. 69.868) im Geschäftsjahr 2021 deutlich höher.

Blutdruckmessgeräte repräsentieren 10,7 % des Segmentes Healthcare Diagnostic und 6,2 % am Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe.

Women's Health

In der Produktgruppe "Women's Health" vermarkten wir diagnostische Selbsttests für Frauen.

Das Produktspektrum umfasst Schwangerschaftstests, diverse Produktlösungen zur Ovulationsmessung, Clamydientests, Harnwegsinfektions- und PH-Tests. Die Produkte werden international unter dem Markennamen "Geratherm" angeboten. Diese Invitro-Diagnostic-Produktgruppe unterliegt deutlich höheren Überwachungsanforderungen. Umsatzstärkstes Produkt ist der Schwangerschaftsfrühtest Early Detect, mit einem Anteil von 54,5 % (i. Vj. 53,5 %).

Über fast alle Produktbereiche musste das Segment Healthcare Diagnostic in 2021 eine Umsatzreduzierung von 4,5 Mio EUR hinnehmen, ein Minus von 24,3 %. Damit lagen wir immer noch um 6,1 % höher als vor der Corona-Pandemie.

Die Produkte der Geratherm Medical tragen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie bei.

Respiratory

Der Bereich Respiratory entwickelt und produziert Produkte für den Einsatz in der Lungen- und kardiopulmonalen Funktionsdiagnostik

Am Standort in Bad Kissingen werden Geratherm-Produkte für die kardiopulmonale Anwendung entwickelt, produziert und international vermarktet. Zusammen mit der firmeneigenen Softwareplattform "BLUE CHERRY" bieten wir eine leistungsfähige Systemlösung für die kardiopulmonale Funktionsdiagnostik an.

Spirometrie

Für die kleine Lungenfunktion, die z. B. in der Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizin oder Allergologie zum Einsatz kommt, kommt der USB-basierte "Spirostik" oder das BluetoothSpirometer "Spirostik Blue" zum Einsatz. Dabei verwenden die Geräte Einweg-Sensoren, die eine Kontamination zwischen Patienten verhindern. Zum Schutz vor Verbreitung von Aerosolen im Untersuchungsraum kann der "Spirostik Blue" zusätzlich mit Bakterien-/​Virenfilter verwendet werden.

PFT - Lungenfunktionsprüfung

Für die große Lungenfunktion in pneumologischen Praxen und Kliniken bietet Geratherm Respiratory mit dem "Bodystik" einen komfortablen Bodyplethysmographen an. Auch die Messung der Diffusionsfähigkeit der Lunge (Übergang von Sauerstoff aus der Lunge ins Blut) ist entweder als eigenständiges Produkt "Diffustik", oder als Erweiterung zum "Bodystik" erhältlich. Da durch eine Covid-19 Infektion das Lungenvolumen reduziert wird und sich die Diffusionskapazität verschlechtert, sind diese Geräte besonders geeignet für die Post-/​Long-Covid Diagnostik.

CPET- Cardiopulmonary Exercise Testing

Das Produktspektrum wird durch das Spiroergometer "Ergostik" abgerundet. Dieses wird zur Bestimmung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit in vielen Bereichen verwendet. Die Spiroergometrie liefert eine Vielzahl an Informationen über den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems. Das Einsatzspektrum reicht daher von präoperativer Beurteilung, über kardiologische und pulmologische Diagnostik bis hin zur Leistungsdiagnostik im Sportbereich.

Positiv war in 2021 ein Großauftrag über 500 Spirometer an den B.A.D (Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik), der erfolgreich installiert wurde. Ebenso ein Großauftrag aus China über 100 Spiroergometrie-Systeme, von denen 50 in 2021 geliefert und weitere 50 bis Mitte 2022 geliefert werden.

Viel Arbeit und Zeit sind auch 2021 in die Erfüllung der Anforderungen der europäischen Verordnung MDR geflossen. So wurden nicht nur neue Anforderungen an Prozesse und Organisation umgesetzt, auch die Dokumentation der Produkte wurde überarbeitet, um diese zum Ende ihrer Übergangsfrist Mitte 2023 unter MDR fortführen zu können. Diese Aufgabe wird sich auch 2022 weiter fortsetzen und weiterhin Ressourcen binden.

Unsere Entwicklungsabteilung arbeitet aktuell intensiv an den Geräten der zweiten Generation für unsere Produktpalette. Als erstes wird 2022 der "Ambistik CPET" eingeführt, der neben den für die Lungenfunktion wichtigen Umgebungsbedingungen Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchte auch den CO 2 -Gehalt misst. Dieser wird das erste Produkt im neuen Gehäusedesign sein, das zusätzlich unseren Anspruch an hochwertigen Geräten für den professionellen Markt unterstreicht. Ebenfalls wird 2022 der "Ergostik Blueflow" eingeführt, der für die Verwendung mit Einweg-Flusssensoren vorgesehen ist und damit ein herausragendes Hygienekonzept bietet.

Für 2022 sehen wir auf Grund der bestehenden Aufträge, sowohl aus dem Großauftrag aus China, als auch aus dem Lieferengpass an "Bodystik", im Zusammenspiel mit dem Abschluss der Registrierung für "Ergostik" in Russland und einer allgemein besseren Marktdurchdringung einen weiterhin kontinuierlich ansteigenden Umsatz. Dazu wird zusätzlich der erhöhte Bedarf durch Post-/​Long-Covid-Behandlung beitragen.

Medizinische Wärmesysteme

Geratherm fokussiert sich hier in dem Produktsegment über die Tochtergesellschaft LMT Medical auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von MRI-fähigen Inkubatoren für Früh- und Neugeborene

Die Geratherm Medical hat beschlossen, den Bereich Medizinische Wärmedecken für den OP und die zugehörige Forschung und Entwicklung einzustellen. Die aktuelle Marktlage und Marktaussichten für das Produkt spiegeln nicht die damit verbundenen Aufwendungen für eine Zertifizierung nach MDR wider.

Zum 31.12.2021 werden Sonder-Abschreibungen in einmaliger Höhe von 927 TEUR entstehen, denen jährliche Einsparungen, insbesondere für F&E Aufwendungen und Zertifizierungen in Höhe von ca. 400 TEUR gegenüberstehen. Nennenswerte Umsatzrückgänge sind in diesem Bereich aufgrund der seit drei Jahren andauernden Rezertifizierung nicht gegeben.

Mit dieser Maßnahme sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gestärkt aufgestellt.

Garantieleistungen und Servicefälle werden wir während der geschlossenen Vertragslaufzeiten abwickeln, um unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

LMT

Unter der Marke LMT werden am Standort in Lübeck Inkubatoren entwickelt und international vermarktet, die für den Einsatz im Magnetresonanz-Tomografen (MRT) geeignet sind. Mit dem LMT Produkt, Inkubator System nomag® IC, können Früh- und Neugeborene direkt in dem MRT untersucht werden, um eventuelle Gehirn- oder Organschäden zu diagnostizieren. Dies ist derzeit weltweit eine einzigartige Lösung.

Die Rezertifizierung der MR Spulen unter MDR ist erfolgreich durchgeführt worden und in England haben wir erste Systeme für die Tieruntersuchung im MRT installiert.

In 2021 haben wir 6 Systeme ausgeliefert, dabei auch das erste mit neuer Zulassung für Mexiko.

Das letzte Quartal 2021 und der Anfang des Jahres 2022 sind durch einen starken Auftragseingang aus Europa und den USA gekennzeichnet. Damit ist unsere Fertigung bereits über den Sommer hinaus ausgelastet.

Herausfordernd für das aktuelle Jahr bleiben dabei jedoch die Materialbeschaffung und die Verzögerungen bei der Belieferung. Die Lieferzeiten sind teilweise 6 - 12 Monate. Wir führen gerade ein neues ERP-System ein und verlagern die Fertigung auf externe Partner. Damit hoffen wir, im zweiten Quartal den Personalmangel abzufangen und effizienter in unseren Prozessen zu werden.

Aktuell haben wir einen Auftragsbestand von 10 Systemen mit ca. 2,4 Mio EUR. Die Markeinführung der zweiten Generation des nomag MR Diagnostik Inkubators vor zwei Jahren kann als erfolgreich bezeichnet werden. Wir sehen eine starke Nachfrage nach Ersatzbeschaffungen in den Kliniken und auch neue Kunden und erwarten ca. 5 bis 10 weitere Aufträge in diesem Jahr. Die verschiedenen teilweise neuen "Wettbewerbsprodukte" von Sree Medical USA, Aspekt Imaging Israel und Neoscan solutions Magdeburg haben unseren Geschäftsverlauf im letzten Jahr nicht beeinflusst.

Wir sind in Verhandlung mit Siemens für die aktuelle MRSchnittstelle, die es uns ermöglicht, neue hochkanalige Spulen für die Cardio-, Kopf- und Pädiatrie-Untersuchung zu entwickeln. Im zweiten Halbjahr 2022 werden wir die MR-Spulen für Früh- und Neugeborene um den Produktbereich Pädiatrische MR-Spulen erweitern.

Bislang sind über 100 Systeme der LMT Medical zur Diagnostik von Frühgeborenen in Pädiatrischen Kliniken weltweit im Einsatz.

Cardio/​Stroke

Die Zertifizierung nach DIN ISO 13485 wurde in 2021 erfolgreich erlangt Weitere Erhöhung der Beteiligung am Unternehmen EVINA Spain auf 57,57 % Deutliche Kundenzuwächse in 2022 erwartet

Die apoplex medical technologies hat einen Algorithmus entwickelt, der über die Auswertung von EKG-Aufzeichnungen Vorhofflimmern (VHF) mit einer hohen Genauigkeit erkennt. Das Produkt SRAclinic überzeugt mit einer Sensibilität von 97 % bei 100 %iger Spezifität im täglichen klinischen Einsatz. Die Sicherheit für die Schlaganfallpatienten wird dadurch deutlich erhöht und die Aufenthaltsdauer in der Stroke Unit kann deutlich verkürzt werden. Der Einsatz des apoplexProduktes SRAclinic unterstützt die Digitalisierungsstrategie in den Kliniken.

Der Algorithmus-basierten Analyse von EKG-Daten liegt ein mathematisches Verfahren zugrunde, das Veränderungen der Herzratendynamik interpretiert, die mit dem Einsetzen von Vorhofflimmern einhergehen.

Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 verlief sehr erfreulich und hat mit einem Umsatzzuwachs von 34,0 % insgesamt 2,5 Mio EUR, ein neues Umsatzhoch, für die apoplex medical technologies GmbH gebracht.

Die Pandemie hatte dennoch auch im Jahr 2021 noch belastende Auswirkungen für das Unternehmen: Vertriebsaktivitäten konnten nicht wie gewohnt umgesetzt werden und auch die Realisierung neuer Aufträge war gezeichnet durch erhebliche Hemmnisse und Verzögerungen.

Im Jahr 2021 konnten insgesamt 176 Krankenhäuser die Dienstleistungen der apoplex medical technologies in Anspruch nehmen. Die Anzahl der untersuchten Patienten konnte gegenüber dem Vorjahr um 27.430 Patienten auf insgesamt 104.800 Patienten im Jahr 2021 gesteigert werden.

Im Februar 2021 hat die apoplex medical technologies GmbH die Zertifizierung nach DIN ISO 13485 erfolgreich erlangt. Damit wurden die Voraussetzungen für Medizinprodukte, die nach der neuen MDR entwickelt werden müssen, erfüllt. Diese Zertifizierung war mit einem hohen personellen und finanziellen Aufwand verbunden, ist aber die Grundlage für die Zukunftssicherung des Unternehmens.

Im Mai 2021 wurde in Kooperation mit der Telekom unsere diagnoseunterstützende Dienstleistung als erste medizinische Anwendung der Telekom Healthcare Cloud in Betrieb genommen. Mit dieser Cloud-Lösung werden alle Anforderungen bezüglich des Datenschutzes, der Daten- und Ausfallsicherheit, die z. B. vom BSI gefordert werden, erfüllt. Aktuell werden alle Bestands- und Neukunden in die Cloud-Umgebung überführt. Das Unternehmen verspricht sich durch diesen Schritt eine noch höhere Kundenakzeptanz.

Im Oktober 2021 hat sich die apoplex medical technologies GmbH mehrheitlich am Unternehmen EVINA Spain beteiligt und hält aktuell 57,57 % der Geschäftsanteile. Dieses Unternehmen ist schon seit 2016 sehr eng mit der apoplex medical technologies GmbH verbunden und hat bis in das Jahr 2019 eine Studie mit der Dienstleistung SRA® an acht Krankenhäusern in Katalonien durchgeführt. Der erfolgreiche Abschluss dieser Studie bildet die Grundlage für die Kostenerstattung durch die Regierung. Zwischenzeitlich konnten für die Regionen Katalonien und Andalusien entsprechende Verträge realisiert werden. apoplex medical technologies GmbH erwartet in Spanien für das Jahr 2022 ca. 30 Neukunden im klinischen Bereich, die den SRA® Service nutzen werden.

Die Geratherm Medical hält einen Anteil von 5,79 % (i. Vj. 5,79 %) als Beteiligung an der Protembis GmbH Aachen, einem Unternehmen, das im Bereich Schlaganfall Lösungen anbietet, um Mikropartikel während Herzklappenoperationen zu filtern, damit diese nicht in das Gehirn weiterwandern und damit Schlaganfälle auslösen.

Seit der Gründung des Unternehmens, an der die Geratherm Medical mit beteiligt war, sind weitere große Finanzierungsrunden durchgeführt wurden, u. a. mit dem US-Cardiokonzern Abiomed. Das Unternehmen protembis entwickelt sich vielversprechend.

KONZERNLAGEBERICHT

A. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Der Konzern Geratherm Medical AG, im Folgenden Geratherm oder Geratherm Medical genannt, ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen mit den Geschäftsbereichen

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Healthcare Diagnostic,

Respiratory,

Cardio/​Stroke und

Medizinische Wärmesysteme.

Die einzelnen Geschäftsbereiche sind auf unterschiedlichen Märkten tätig und werden auch unabhängig voneinander an verschiedenen Standorten geführt.

Healthcare Diagnostic ist der derzeit größte Geschäftsbereich mit einem Umsatzanteil von 58,1 %. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Produkte zur medizinischen Temperaturmessung. Geratherm hat eine lange Tradition und ein breites Spektrum von Produkten zur Körpertemperaturmessung, die überwiegend Alleinstellungsmerkmale haben. Hauptprodukt dieses Segmentes mit einem Umsatzanteil von 37,1 % ist ein umweltfreundliches und quecksilberfreies Fieberthermometer, das am Standort in Geratal/​Thüringen produziert wird. Geratherm kontrolliert hierbei alle wesentlichen Bestandteile des Fertigungsprozesses. Das Kernprodukt des Unternehmens hat eine hohe Fertigungstiefe. Geratherm hat auf dem Markt für quecksilberfreie Glasfieberthermometer eine international führende Position.

Die Geratherm Respiratory entwickelt, produziert und vertreibt Produkte zu Lungenfunktionsmessung am Standort in Bad Kissingen.

Im Segment Cardio/​Stroke ist Geratherm im Bereich der Kardiologie über die Tochtergesellschaft apoplex medical technologies vertreten, die sich auf den vielversprechenden Markt von Herzrhythmusstörungen fokussiert. Das Produkt SRAclinic bietet Lösungen zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention an und ist derzeit in über 160 Kliniken im täglichen Einsatz.

Im Segment Medizinische Wärmesysteme bieten wir unseren Kunden MRI-fähige Inkubatoren für Frühgeborene an. Die Produktlösungen werden von unserer Tochtergesellschaft LMT Medical am Standort in Lübeck entwickelt, produziert und weltweit vertrieben. LMT nimmt in dem wachsenden Markt bei der Untersuchung von Frühgeborenen international eine führende Stellung ein.

Für alle Geschäftssegmente, in denen Geratherm tätig ist, bestehen langfristig Wachstumsaussichten. Die Exportquote ist über alle Geschäftsbereiche, verglichen mit Wettbewerbern, überdurchschnittlich hoch. Dies spricht für die Qualität und den Nutzen der von Geratherm hergestellten Medizinprodukte. 1

Das langfristige Ziel der Geratherm Medical ist die Ausrichtung auf hochwertige Medizinprodukte. Die Gesamtstrategie von Geratherm ist es, mit hochinnovativen Produkten, die mit komplexen Zulassungshürden verbunden sind, in Zukunft Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten, um sich mit deutlichen Produktvorteilen gegenüber dem Wettbewerb positionieren zu können.

Wesentliche Änderungen im Geschäftsmodell im Vergleich zum Vorjahr haben sich nur im Bereich der medizinischen Wärmesysteme für den OP ergeben. Dieser Geschäftsbereich wurde zum 31.12.2021 eingestellt. Aufgrund der laufenden Rezertifizierung sind hier aber keine nennenswerte Umsatzverluste zu erwarten.

1 https:/​/​www.bvmed.de/​de/​branche/​aussenwirtschaft/​export

2. Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind bei Geratherm mittel- bis langfristig ausgerichtet.

Den höchsten Aufwand für Entwicklungsleistungen haben derzeit die Segmente apoplex medical und Respiratory. Bei der apoplex medical sind dies im Wesentlichen Erweiterungen des Produktportfolios zur Früherkennung von Vorhofflimmern. Hierbei werden zunehmend Komponenten von Künstlichen Intelligenzsystemen (KI) integriert. Ein Großteil der Mitarbeiter bei der apoplex medical sind in Forschungs- und Entwicklungsleistungen integriert.

Bei der Geratherm Respiratory laufen derzeit verschiedene Studien und gemeinschaftliche Forschungsprojekte mit Universitäten zu verschiedenen Themen im Bereich der Vitaldatenfrüherkennung.

Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 1.370 TEUR (i. Vj. 1.753 TEUR). In 2021 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 563 TEUR (i. Vj. 909 TEUR) aktiviert. Die Aktivierungsquote betrug demnach 41,12 % (i. Vj. 51,86 %).

B. WIRTSCHAFTSBERICHT

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Absatzmärkte der Geratherm Medical sind überwiegend international, insofern haben gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen einen erheblichen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung. Aufgrund des Produktportfolios wurde die Geratherm zu einem "Systemrelevanten" Unternehmen innerhalb der Covid-Pandemie.

Weltweit kam es zu einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung, die auch noch im Jahr 2021 anhielt. Die Geratherm Medical konnte sich von diesen gesamtwirtschaftlichen negativen Rahmenbedingungen nicht ganz lösen. Zwar konnten wir gute Umsätze erzielen, die mit 20,6 % über dem Vergleichsjahr 2019 lagen, konnten damit aber nicht an das Ausnahmejahr 2020 anschließen.

Durch die teilweisen Lockdowns zur Begrenzung der COVID-Pandemie kam es zu einer deutlichen Reduzierung der wirtschaftlichen Aktivitäten weltweit. Die Wirtschaftsleistungen rund um den Globus sanken. Insbesondere gab es durch den Stillstand deutliche Ausfälle bei Teilprodukten der Zulieferer. Insbesondere die Lieferungen aus Asien kamen teilweise zum Erliegen und bis heute halten die langen Lieferzeiten an.

Die Absatzgebiete der Geratherm sind international, mit dem Fokus auf Schwellenländer, die einen großen Nachholbedarf an Medizintechnik haben. Im Jahr 2021 ließ die Nachfrage nach Fieberthermometern jeglicher Art deutlich nach. Erfreulicherweise konnte der Nachfragerückgang durch eine gute Steigerung der Nachfrage nach Blutdruckmessgeräten teilweise kompensiert werden. Wir haben uns gut vorbereitet und uns genug Ware gesichert, um aktuell alle Anfragen unserer Kunden weitgehend erfüllen zu können, ohne von den knappen Transportkapazitäten betroffen zu sein.

Die Geratherm Medical hat an den vier Standorten in Deutschland zum Teil unterschiedliche Rahmenbedingungen und ist gleichfalls auf unterschiedlichen Märkten aktiv. Allen Teilmärkten ist gemein, dass die Anforderungen an die Zulassung und Aufrechterhaltung von Medizinprodukten in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. Neben einem deutlich höheren Kostenniveau bedeutet dies, entsprechendes Fachpersonal für das Unternehmen zu gewinnen. Dies bleibt bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen eine Herausforderung, um die zunehmende Aufgabenkomplexität und das Unternehmenswachstum darstellen zu können.

Der Markt der Medizintechnik hat mittel- bis langfristige Zyklen und ist weniger von kurzfristigen Schwankungen wirtschaftlicher Rahmenbedingungen abhängig.

Ausblick:

Auf Basis der derzeitigen Rahmenbedingungen wird von einem deutlich gebremsten Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 ausgegangen. Impfstoffresistente COVID-Varianten, Unterbrechungen in den Lieferketten, steigende Inflation, langsameres Wachstum in China und geopolitische Spannungen sind die Schlagwörter. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweite angespannte Situation noch weiter. Die Inflation erreicht fast monatlich neue Höchststände. Die Energiepreise, ein wesentlicher Kostentreiber für Geratherm, steigen in ungeahnte Höhen. Die weitere Entwicklung lässt sich somit nicht annähernd verlässlich Vorhersagen, da zu viele externe Einflussfaktoren einwirken und die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen regelmäßig revidieren.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Markt für Medizintechnik ist ein international ausgerichteter Wachstumsmarkt mit hoher Innovationsgeschwindigkeit. Deutsche Unternehmen profitieren aufgrund ihrer innovativen Produkte und guten Reputation von einer anhaltend hohen Auslandsnachfrage.

Neben großen Medizintechnikkonzernen (zehn weltweit führende MedTec-Unternehmen generieren ca. 37 % am Gesamtumsatz der Branche) ist die Branche mittelständisch geprägt und weitestgehend konjunkturresistent.

In den letzten Jahren hat die Medizintechnikindustrie aufgrund der demografischen Entwicklung und dem Wachstum der Entwicklungsländer ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet.

In der Medizintechnik profitieren deutsche Unternehmen aufgrund ihrer innovativen Produkte und ihrer guten Reputation von einer anhaltend hohen Auslandsnachfrage.

Aufgrund der globalen Marktstruktur gibt es einen zunehmenden Wettbewerbs- und Kostendruck, verbunden mit komplexen logistischen Strukturen und verschärften regulatorischen Anforderungen, wie z.B. der MDR. Auch die zunehmende Digitalisierung in der Branche führt zu tiefgreifenden Veränderungsprozessen. Diese Entwicklungen beschleunigen den Konzentrationsprozess in der Medizintechnikbranche.

Für den weltweiten Markt für Medizintechnik wird weiterhin ein soliedes Wachstum prognostiziert. Bis zum Jahre 2024 soll dieses auf 595 Mrd. Dollar anwachsen.

Deutsche Mittelständler müssen sich mit innovativen, zumeist Nischenprodukten, im In- und Ausland mit großen Konglomeraten messen. Der Exportanteil deutscher Medizintechnik-Unternehmen liegt unverändert bei ca. 66 %.

Der größte Markt für Medizintechnik ist Nordamerika, mit einem Anteil von ca. 39 % des Weltmarktes. Der zweitgrößte Markt ist Europa mit einem Weltmarktanteil von ca. 27 %. Auf den asiatischen Markt entfallen ca. 26 %. Der deutsche Markt für Medizintechnik repräsentiert ca. 7 % des Weltmarktes.

Technik- und M&A-Trends im Markt der Medizintechnik sind künstliche Intelligenz, vor allem in der bildgebenden Diagnostic und Big Data, um Analysen zu beschleunigen und Entscheidungen zu unterstützen. Sensoren spielen in der Medizintechnik immer eine wichtige Rolle, um Vitaldaten zu generieren und medizinische Geräte noch leistungsfähiger und sicherer zu machen. Auf Basis patientenindividueller Daten werden zunehmend Medizinprodukte mit patientenspezifischer Anwendung entwickelt. E-Health bzw. telemedizinische Lösungen ermöglichen die Bereitstellung ärztlicher Versorgungen über digitale Wege.

Im Markt für Medizintechnik ist die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung ab 26. Mai 2021 verpflichtend anzuwenden. Alle derzeit verkehrsfähigen Medizinprodukte sind erneut zu zertifizieren. Dies stellt derzeit eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in der Medizintechnik dar.

Die Zertifizierung der Unternehmen und die Zulassung von Medizinprodukten werden deutlich umfangreicher und kostenintensiver als bisher. Allen Medizintechnikunternehmen wird ein enormer personeller, finanzieller und bürokratischer Aufwand zugemutet.

Das Produktspektrum wird dadurch zwingend verkleinert werden müssen. Der Zeitpunkt für eine erfolgreiche Markteinführung von Medizinprodukten wird sich deutlich verlängern. Eine kritische Unternehmensgröße und guter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten werden an Bedeutung zunehmen.

Die dargestellten branchenspezifischen Rahmenbedingungen gelten auch für die Geratherm Medical. Diese Herausforderungen müssen wir annehmen.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Geratherm nutzt verschiedene Kennzahlen zur Steuerung der Leistung im Hinblick auf Unternehmensziele. Im finanzbezogenen Bereich entsprechen die Kennzahlen denen zur Steuerung der Segmente. Die zentralen Ziele Wachstum und Profitabilität beziehen sich dabei auf die Kennzahlen Umsatz und das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Im nicht finanzbezogenen Bereich werden zudem die Kennzahlen Produktabsatz und Exportanteil verwendet. Weiterhin dienen die Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität dem Kapitalmanagement sowie die Gesamtkostenrentabilität der Mittelbindung in den einzelnen Geschäftsbereichen. Auf diese Leistungsindikatoren wird in den Abschnitten Geschäftsverlauf und Lage jeweils Bezug genommen.

3. Geschäftsverlauf

Allgemeiner Überblick

Die Geratherm hatte im Geschäftsjahr 2021 in Summe einen ordentlichen Geschäftsverlauf, der durch hohe Aufwendungen für die Zertifizierung und durch die Aufgabe des Geschäftsbereiches der klinischen Wärmesysteme im Ergebnis negativ beeinflusst wurde. Trotz einer gewissen Normalisierung der Nachfrage und Sättigung des Marktes konnte der Umsatz im Vergleich zum Vor-Corona Jahr 2019 um 20,6 % gesteigert werden.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit reduzierte sich aufgrund der Sondereffekte gegenüber dem Vorjahr auf 308 TEUR. Trotz anhaltenden Problemen bei der Möglichkeit Kliniken aufzusuchen, konnte die Respiratory den Umsatz um +15,6 % erhöhen. Das Segment Cardio/​Stroke konnte den Umsatz am stärksten um +34,0 % erhöhen. Der Bereich Medizinischen Wärmesysteme, im Wesentlichen die LMT Medical, hatte nach einem starken Vorjahr um 18,5 % geringere Umsätze.

Insgesamt haben wir im Geschäftsverlauf 2021 einen Rückgang des Konzernumsatzes von -12,8 % auf 23,9 Mio EUR zu verzeichnen, was unter den Erwartungen lag. Der Umsatz liegt aber immer noch klar über dem Umsatz aus 2019 mit rd. 19,9 Mio EUR. Das Stammgeschäft Diagnostics hatte einen Umsatzrückgang von -24,3% zu verzeichnen. Die Nachfrage insbesondere nach Fieberthermometern war sehr verhalten und konnte glücklicherweise durch Nachholbedarf bei Blutdruckmessgeräten etwas ausgeglichen werden. Eine gewisse Marktsättigung war spürbar. Die Tochtergesellschaften, insbesondere die apoplex medical, konnten dieses Jahr einen stabilisierenden Ergebnisbeitrag leisten. Die Sonderbelastungen bei den Wärmesystemen und für Zertifizierungen drückten aber das Ergebnis nach Steuern deutlich auf 122 TEUR (i. Vj. 2.045 TEUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2 Cent (Vj. 41 Cent).

Im Geschäftsjahr 2021 betrug die Bruttomarge vom Umsatz 68,7 % (i. Vj. 66,7 %).

Das Bruttoergebnis EBITDA auf Konzernbasis verminderte sich um -47,0 % auf 2.305 TEUR (i. Vj. 4.347 TEUR). Die EBITDA-Marge reduzierte sich auf +9,6 % (i. Vj. 15,8 %). Das Betriebsergebnis EBIT belief sich auf 590 TEUR (i. Vj. 3.039 TEUR) und lag damit unter den Planungen. Die EBIT-Marge betrug 2,5 % (i. Vj. 11,1 %) und lag damit unter unseren Erwartungen. Mit diesem Ergebnisausweis liegen wir unter unseren mittelfristigen Zielvorstellungen von 10 %. Ohne den Sondereffekt aus der Einstellung der Produktion der Wärmedecken für den OP in Höhe von 927 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) würde das Betriebsergebnis 1.517 TEUR (EBIT-Marge 6,3 %) betragen.

Ursachen für die Abweichungen sind neben der Ergebnisbelastung aus dem Segment Medizinische Wärmesysteme, hier insbesondere die Einstellung der medizinischen Wärmesysteme für den OP sowie Aufwendungen für regulatorische Anforderungen und überdurchschnittlich steigende Personalkosten in der Gruppe.

Um den Herausforderungen des Marktes auch in Zukunft gewachsen zu sein, werden wir in 2022 umfassend in eine Modernisierung und Automatisierung unserer Thermometer Produktion in Thüringen investieren, um die steigenden Kostenbelastungen kompensieren zu können.

Das Unternehmen Geratherm Medical ist finanziell stabil aufgestellt. Die Eigenkapitalquote an der Bilanzsumme beträgt 53,6 % (i. Vj. 55,4 %) und liegt damit innerhalb unserer Erwartungsbandbreite.

Die liquiden Mittel einschließlich der gehaltenen Wertpapiere belaufen sich auf 6.470 TEUR (i. Vj. 10.262 TEUR) und liegen innerhalb der Planwerte.

Für 2022 gehen wir nach dem derzeitigen Stand von einer weiteren stabilen Geschäftsentwicklung aus. Die Nachfrage nach Geratherm-Produkten ist nach wie vor gut. Die aktuellen Produktionskapazitäten für Fieberthermometer sind noch gut ausgelastet. Auch die Nachfrage nach Lungenfunktionsmessgeräten und anderen Produkten der Geratherm-Gruppe erfreuen sich einer starken Nachfrage.

UMSATZENTWICKLUNG NACH SEGMENTEN (in TEUR)

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2020 2021 Veränderung
Healthcare Diagnostic 18.369 13.911 -24,3 %
Respiratory 4.818 5.570 +15,6 %
Medizinische Wärmesysteme 2.427 1.978 -18,5 %
Cardio/​Stroke 1.852 2.481 +34,0 %
Gesamt 27.466 23.940 -12,8 %

Healthcare Diagnostic

Im Segment Healthcare Diagnostic vermarkten wir Medizinprodukte, wie Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte sowie Produkte zur Frauengesundheit, die sich vorwiegend an Endverbraucher richten und national sowie international über Apotheken/​Drugstores angeboten werden. Die Produkte des Segmentes werden am Standort in Geratal/​Thüringen produziert und vermarktet. Insgesamt sind in diesem Segment 148 Mitarbeiter (i. Vj. 147) beschäftigt. Das Segment reflektiert 58,1 % (i. Vj. 66,9 %) des Konzernumsatzes. Damit hat sich erneut die Abhängigkeit vom Thermometergeschäft reduziert und die Diversifizierung des Konzerns als richtig erwiesen.

Insgesamt hatten wir im Jahr 2021 im Bereich Healthcare Diagnostic ein Umsatzminus von 24,3 % zu verzeichnen. Der Umsatzrückgang ist in einer internationalen Marktsättigung an Fieberthermometern nach der extremen Nachfrage im Coronajahr 2020 begründet.

Umsatzstärkstes Produkt des Segmentes Healthcare Diagnostic ist ein analoges Glasfieberthermometer, dass nicht mit Quecksilber, sondern mit einer eigen entwickelten Metalllegierung auf Galliumbasis hergestellt wird. Der Anteil des Glasfieberthermometers auf Galliumbasis am Konzernumsatz beträgt 37,2 % (i. Vj. 40,9 %). Das Produkt hatte im Jahr 2021 ein Umsatzrückgang von -20,8 % zu verzeichnen. Auch bei den Infrarotthermometern, die in 2020 besonders nachgefragt waren, ergab sich ein Nachfragerückgang von -63,9 % sowie bei digitalen Thermometern von -43,5 %. Der Absatz von Blutdruckmessgeräten entwickelte sich gegenläufig und verzeichnete ein Umsatzwachstum von +27,5 %. Die Produktgruppe Woman Health verzeichnete einen Umsatzrückgang von -12,9 %.

Bei einem Umsatz von 13,9 Mio EUR (i. Vj. 18,4 Mio EUR) konnten wir ein Segmentergebnis auf EBIT-Basis vor Konsolidierung in Höhe von 1.043 TEUR (i. Vj. 2.841 TEUR) ausweisen. Die EBIT-Marge des Segmentes Healthcare Diagnostic belief sich auf 6,7 % (i. Vj. 14,1 %).

Für das Jahr 2022 gehen wir von einer stabilen Entwicklung des Geschäftssegmentes Healthcare Diagnostic aus.

Respiratory

Im Segment Respiratory befassen wir uns mit der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Produkten für die cardiopulmonale Funktionsdiagnostik. Die Aktivitäten sind am Standort in Bad Kissingen konzentriert. In der Segmentbetrachtung ist auch der Standort in Steinbach-Hallenberg integriert, der überwiegend Einmalprodukte für die Lungenfunktionsmessung produziert. Insgesamt werden in diesem Segment 40 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Umsatz von 5.570 TEUR erzielt (i. Vj. 4.818 TEUR). Der Zuwachs von +15,6 % entsprach unseren Planansätzen. Die Möglichkeit von Klinikbesuchen auf internationaler Ebene war weiterhin sehr eingeschränkt.

Das Segment Respiratory reflektiert einen Anteil von 23,3 % (i. Vj. 17,5 %) am Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe.

Das Betriebsergebnis (EBIT) für das Segment Geratherm Respiratory betrug vor Konsolidierung 356 TEUR (i. Vj. 121 TEUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 6,6 % (i. Vj. 2,6 %). Die Exportrate beträgt 78,1 %. Der höhere Ertragsausweis ist auf die erfolgreiche Durchsetzung von Preiserhöhungen und der Erzielung eines Großauftrages des Betriebsärtzlichen Dienstes sowie eines Neukunden aus China zurückzuführen.

Im Segment Respiratory sind derzeit vielversprechende Produktentwicklungen in der Pipeline. Produktzulassungen für größere Märkte, wie z. B. Russland wurden zu Beginn 2022 erlangt.

Für das Jahr 2022 gehen wir von einem weiteren Unternehmenswachstum aus.

Medizinische Wärmesysteme

Im Segment Medizinische Wärmesysteme bieten wir Produkte zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur an. In dem Segmentumsatz sind die Aktivitäten der Tochtergesellschaft LMT Medical, Lübeck, mit einbezogen. LMT Medical entwickelt, produziert und vermarktet international MRI-fähige Inkubatoren für Frühgeborene.

Die Geratherm Medical AG hat in Abstimmung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen, den Bereich Medizinische Wärmedecken für den OP und die zugehörige Forschung und Entwicklung einzustellen. Die aktuelle Marktlage und Marktaussichten für das Produkt spiegeln nicht die damit verbundenen Aufwendungen für eine Zertifizierung nach MDR wider.

Im Geschäftsjahr 2021 verzeichnete das Segment Medizinische Wärmesysteme, im Gegensatz zu dem Vorjahr, durch die außerplanmäßigen Abschreibungen einen deutlichen Einmalverlust, der auch durch einen guten Verlauf der Geschäftsentwicklung bei der LMT Medical nicht kompensiert werden konnte. Der Segmentumsatz reduzierte sich auf 1.978 TEUR (i. Vj. 2.427 TEUR).

Der Umsatz der LMT reduzierte sich auf 1.717 TEUR (i. Vj. 2.299 TEUR), bei einer EBIT-Marge von 12,8 %. Nach Zinsen und Steuern konnte ein konsolidiertes Ergebnis von 209 TEUR (i. Vj. 218 TEUR) erzielt werden.

Im Jahr 2021 konnten wir erstmals Systeme mit neuer Zulassung in Mexiko ausliefern. Ebenfalls konnte die Rezertifizierung der MR Spulen unter MDR erfolgreich durchgeführt werden. In England wurden erste Systeme für die Tieruntersuchung im MRT installiert. Ein guter Auftragseingang sichert uns bereits die Auslastung bis in die zweite Jahreshälfte 2022.

In dem Segment sind 20 Mitarbeiter beschäftigt. Die Exportrate beträgt 94,0 %.

Cardio/​Stroke

Im Segment Cardio/​Stroke bieten wir Produkte zur Detektion von Vorhofflimmern an. Die generierten Informationen/​ Daten sind von großer Bedeutung bei der Schlaganfallprävention. Das apoplex-Produkt SRAclinic (Schlaganfall-Risiko-Analyse) ist das erste praktikable Screeningverfahren für paroxysmales Vorhofflimmern. Die Produktlösung steht in Varianten für die als Stroke Units bezeichneten Schlaganfallspezialstationen und für den Einsatz in Arztpraxen zur Verfügung. Die Geschäftsaktivitäten des Segmentes Cardio/​Stroke sind am Standort in Pirmasens konzentriert, wo im Jahr 2021 neu gemietete Räume bezogen wurden, die weiteres Wachstum erlauben. Beschäftigt werden aktuell 21 Mitarbeiter.

Das Segment Cardio/​Stroke befindet sich weiterhin in einer Wachstumsphase. Auch das Jahr 2021 konnte mit einem Umsatzplus von 34,0 % abgeschlossen werden. Bei einem Umsatz von 2.481 TEUR wurde ein konsolidiertes EBIT von 319 TEUR (i. Vj. 310 TEUR) erreicht. Der Anteil am Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe beträgt 10,4 %.

Im Jahr 2021 konnten wir erfolgreich weitere Kliniken an das System der apoplex medical anschließen. Insgesamt vertrauen 176 Stroke Center auf das Analysesystem der apoplex medical. Unsere Internationalisierungsstrategie haben wir im Jahr 2021 weiter ausgebaut und an dem Unternehmen apoplex medical technologies Spain SL (ehem. EVINA Spain) unseren Anteil auf 57,57 % erhöht. Allein in Spanien erwarten wir im neuen Jahr mehr als 30 neue Kliniken als Kunden gewinnen zu können. Sehr erfreulich ist auch die im Mai 2021 eingegangene Kooperation der Telekom Healthcare Cloud.

Für 2022 gehen wir wiederum von einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum aus.

UMSATZENTWICKLUNG NACH REGIONEN (in TEUR)

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2020 2021 Veränderung
Europa 16.411 13.649 -16,8 %
Deutschland 4.946 5.221 +5,6 %
USA 2.163 1.401 -35,2 %
Mittlerer Osten 1.003 1.667 +66,2 %
Südamerika 1.003 621 -38,1 %
Sonstige 1.940 1.381 -28,8 %
Sonstige 27.466 23.940 -12,8 %

Die Geschäftsaktivitäten der Geratherm Medical sind international ausgerichtet. Die Produkte von Geratherm werden zu 78,2 % (i. Vj. 82,0 %) exportiert, was der Exportquote auf Basis der Vorjahreserwartungen entspricht. Der Absatz der Produkte erfolgt in über 60 Länder. Hauptmärkte außerhalb Deutschlands sind Europa, USA, Südamerika und Mittlerer Osten.

Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatz von 23,9 Mio EUR erzielt. Der hohe und stabile Exportanteil reflektiert die gute internationale Wettbewerbsfähigkeit der Geratherm-Produkte.

Der Euroraum außerhalb Deutschlands ist der größte Absatzmarkt von Geratherm, wobei hier der Italienische Markt dominiert. Der Markt in Europa reflektiert mit einem Umsatz von 13,6 Mio EUR insgesamt 57,0 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Der Absatz von Geratherm-Produkten in den europäischen Raum hatte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatzrückgang von -16,8 % zu verzeichnen, lag damit aber immer noch über dem Jahr vor der Pandemie.

Erfreulich verlief der Absatz von Geratherm-Produkten auf dem deutschen Markt. Insgesamt konnte hier der Umsatz um +5,6 % auf 5,2 Mio EUR ausgeweitet werden. Der Inlandsabsatz beträgt 21,8 % vom Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe.

Der Umsatz auf dem US-Markt entwickelte sich nach dem Pandemiejahr 2020 in 2021 ebenfalls rückläufig, liegt aber immer noch ca. 27,0 % über dem Jahr 2019. Der Umsatzanteil des US-Marktes beträgt 5,9 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Die Rahmenbedingungen auf dem Südamerikanischen Markt waren herausfordernd. Mit dem ausgewiesenen Umsatzrückgang von -38,1 % und einem Umsatz von 0,6 Mio EUR sind wir nicht zufrieden und werden mit neuen Strukturen in 2022 den Absatz stärken. Die Verkäufe in dieser Region reflektiert 2,6 % des Gesamtumsatzes der Geratherm-Gruppe.

Der Markt im Mittleren Osten entwickelte sich mit einem Umsatzwachstum von +66,2% deutlich positiv. Der Anstieg ist im Wesentlichen durch das teilweise zurückkehren der Touristen und der Pilger in den Absatzmärkten Dubai und Saudi-Arabien zurückzuführen. In diesen Märkten wurden überwiegend Blutdruckmessgeräte von Geratherm abgesetzt.

In der Gruppe der Sonstigen Länder sind im Wesentlichen die Märkte Afrika und Asien enthalten. In dieser Gruppe normalisierte sich im Geschäftsjahr 2021 der Umsatz wieder und reduzierte sich um -28,8 %.

4. Lage Ertragslage

Die Geratherm Medical AG konnte im Geschäftsjahr 2021 die Umsatzerlöse aus dem Ausnahmejahr 2020 leider nicht halten, liegt aber über den Zahlen des Jahres 2019. Der Konzernumsatz verminderte sich um -12,8 % auf 23,9 Mio EUR. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit reduzierte sich aufgrund der einmaligen Sonderthemen auf 0,3 Mio EUR.

Der niedrigere Umsatzausweis ist in 2021 auf die Corona-bedingte Marktsättigung und Normalisierung zurückzuführen. Der Ertragsrückgang auf die Zertifizierungsbedingten Sonderaufwände und die Einstellung des Geschäftsbereiches der Medizinischen Wärmesysteme. Positiv hervorzuheben sind die guten Umsatz- und Ertragszuwächse bei den Tochtergesellschaften, die stabilisierend wirkten.

Der Materialaufwand reduzierte sich um -0,9 %. Ohne den Aufwand aus der Einstellung des Geschäftsbereichs Wärmesysteme für den OP-Bereich würde der Rückgang -9,3 % betragen.

Die Bruttomarge, bezogen auf die Gesamtleistung, konnte mit 63,5 % (i. Vj. 66,1 %) konstant gehalten werden. Das Rohergebnis reduzierte sich um -10,3 % auf 16,4 Mio EUR.

Die Personalkosten auf Konzernebene erhöhten sich durchschnittlich um +3,8 %.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten leicht um -3,2 % auf 5.272 TEUR reduziert werden. Insbesondere waren hier erneut hohe zulassungsbedingte Kosten zu verkraften. Dies betrifft vor allem Kosten für Studien, Berater und Gutachten.

Das Bruttoergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag in etwa auf dem Niveau von 2019 und belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 2.305 TEUR mit einem Minus von 47,0 %. Die operative Marge, bezogen auf den Umsatz auf EBITDA-Ebene, betrug 9,6 % (i. Vj. 15,8 %).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen erhöhten sich aufgrund des Einmaleffekt aus der Einstellung des Geschäftsbereiches Medizinische Wärmesysteme um +31,1 % auf 1.715 TEUR (i. Vj. 1.308 TEUR).

Das Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 590 TEUR (i. Vj. 3.039 TEUR) verminderte sich gegenüber dem Leistungsausweis des Vorjahres entsprechend. Die EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen belief sich auf 2,5 % (i. Vj. 11,1 %). Damit haben wir unsere Zielgröße, einer 10%igen EBIT-Marge auf Konzernebene für das Geschäftsjahr 2021, nicht erreicht.

Die Ertragskraft des Gesamtkonzerns sehen wir um einiges höher an, diese wird aber derzeit durch hohe zulassungsbedingte Kosten aufgrund der neuen MDR-Verordnung für Medizinprodukte negativ beeinflusst. Zusätzlich entstanden nach wie vor Kosten für die Rezertifizierungen sowie Einmaleffekte. Mit den getroffenen Maßnahmen sieht sich das Unternehmen nun aber für die Zukunft gestärkt aufgestellt.

Die Geratherm Medical ist auf Konzernebene gut in das I. Quartal 2022 gestartet. Die hohe internationale Nachfrage nach Geratherm-Produkten, wird uns nach heutigem Stand für das Jahr 2022 erneut einen soliden Umsatz- und Ertragsausweis (siehe Prognosebericht) ermöglichen. Allerdings bleiben die Unsicherheiten der weiteren Entwicklung im Krieg Russlands in der Ukraine, die hohe Inflationsrate und stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Logistik. Hier lässt sich zum Zeitpunkt der Aufstellung noch keine verlässliche Aussage über die weiteren Entwicklungen treffen.

ERGEBNISENTWICKLUNG (in TEUR)

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2016 2017 2018 2019 2020 2021
Operatives Ergebnis (EBITDA) 3.710 1.548 2.676 2.354 4.347 2.304
Betriebsergebnis (EBIT) 2.539 407 1.862 1.049 3.039 590
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Veränderung
Operatives Ergebnis (EBITDA) -47,0 %
Betriebsergebnis (EBIT) -80,6 %

Das Geschäftssegment Medizinische Diagnostic am Standort in Thüringen entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr pandemiebedingt rückläufig. Der Umsatz reduzierte sich um -23,7% auf 13,3 Mio EUR. Das Ergebnis EBIT erniedrigte sich um -71,5 % auf 793 TEUR. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 5,9 % (i. Vj. 15,9 %).

Die Geratherm Medical AG hat in Abstimmung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen, den Bereich Medizinische Wärmedecken für den OP und die zugehörige Forschung und Entwicklung einzustellen. Die aktuelle Marktlage und Marktaussichten für das Produkt spiegeln nicht die damit verbundenen Aufwendungen für eine Zertifizierung nach MDR wider. Mit den getroffenen Maßnahmen sieht sich der Konzern nun aber für die Zukunft gestärkt aufgestellt.

Bedingt durch die Einstellung des Geschäftsbereiches sind einmalige Aufwendungen in Höhe von 927 TEUR entstanden. Davon betreffen 238 TEUR Abgänge /​ Abschreibungen auf das Anlagevermögen und 689 TEUR Wertminderungen auf Vorräte.

Die Produktumsätze der LMT Medical, die in dem Produktsegment Wärmesysteme mit integriert sind, hatten in 2021 einen guten Umsatz- und Ergebnisausweis. Der Umsatz der LMT Medical belief sich auf 1.717 TEUR, bei einem EBIT von 220 TEUR (i. Vj. -327 TEUR).

Die apoplex medical hatte trotz Corona-bedingter Einschränkungen einen sehr zufriedenstellenden Umsatzverlauf bei einer erneut deutlich höheren Ertragsqualität. Der Umsatz erhöhte sich um +32,0% auf 2.445 TEUR. Das Betriebsergebnis EBIT erhöhte sich auf 319 TEUR (i. Vj. 310 TEUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 13,0%.

Der Umsatz der Geratherm Respiratory in Bad Kissingen, erhöhte sich um erfreuliche +16,7 % auf 3.986 TEUR. Die Geratherm Respiratory erzielte eine Verzehnfachung des EBIT von 202 TEUR (i. Vj. 21 TEUR).

Das Finanzergebnis beläuft sich auf -282 TEUR (i. Vj. -320 TEUR). Erträge aus Dividenden und Wertpapiere sind in Höhe von 30 TEUR angefallen. Das Finanzergebnis ergibt sich im Wesentlichen aus Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, die mit den Investitionen in die neue Glaswanne bei der Capillary Solutions und mit dem Neubau der Geratherm Respiratory sowie den Zinsaufwendungen bei der Geratherm do Brasil (0 TEUR; i. Vj. 154 TEUR) verbunden sind. Die Wertänderung von gehaltenen Wertpapieren wurden im Eigenkapital abgebildet.

Unter Einbeziehung des Finanzergebnisses und des operativen Betriebsergebnisses konnte für das Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 308 TEUR (i. Vj. 2.719 TEUR) erwirtschaftet werden. Unter Eliminierung des Sondereffektes aus der Einstellung der Produktion von Wärmedecken für den OP hätte sich ein Betriebsergebnis von 1.517 TEUR ergeben. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf -25 TEUR (i. Vj. 816 TEUR) und setzten sich aus dem Aufwand für laufende Ertragssteuern in Höhe von 84 TEUR und die Veränderung der passiven Latenten Steuer in Höhe von -109 TEUR zusammen.

Ergebnisentwicklung (in TEUR)

Der Konzernjahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2021 reduzierte sich auf 333 TEUR (i. Vj. 1.903 TEUR).

Auf das Ergebnis der Minderheiten bzw. der nicht beherrschenden Anteilseigner entfielen 210 TEUR (i. Vj. -142 TEUR).

Das Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens nach Steuern (EAT) reduzierte sich um -1.923 TEUR auf 122 TEUR.

Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 2 Cent (i. Vj. 41 Cent).

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im August 2022 vorschlagen, eine Dividende von 0,12 EUR pro Aktie für das Geschäftsjahr 2021 auszuschütten.

Finanzlage, Investitionen und Liquidität

Im Geschäftsjahr 2021 verfügte die Geratherm Medical jederzeit über eine solide Finanzlage. Der Zahlungsmittelbestand inklusive Wertpapiere belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 6.470 TEUR (i. Vj. 10.262 TEUR). Die gehaltenen Wertpapiere in Höhe von 4.206 TEUR haben sich gegenüber dem Vorjahr, aufgrund der Veräußerung der Papiere der BAYER AG sowie der BIOGEN IDEC Inc. reduziert.

Die gute Liquiditätsausstattung ermöglichte es der Gesellschaft, die Chancen, die sich aus der stabilen Nachfrage nach Geratherm-Produkten im Geschäftsjahr 2021 ergeben haben, zu nutzen, ohne dass Fremdfinanzierungen erforderlich waren. Unabhängig davon haben wir die Möglichkeiten genutzt, 1,5 Mio EUR Fremdkapital zu sehr attraktiven langfristigen Konditionen für die Forschung und Entwicklung, sowie Produktzulassung am Standort Pirmasens aufzunehmen. Davon wurden bisher nur 0,4 Mio EUR abgerufen. Es bestehen freie Kontokorrentkreditlinien in Höhe von 800 TEUR. Auf dieser Basis geht der Konzern davon aus, die mittel- bis langfristigen Ziele, wie Produktentwicklung, Markteintritte zu finanzieren. Auch mögliche Akquisitionen können innerhalb des Finanzrahmens jederzeit kurzfristig umgesetzt werden.

Der Brutto-Cashflow belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 2.334 TEUR (i. Vj. 5.001 TEUR). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit belief sich auf 917 TEUR (i. Vj. 3.915 TEUR).

Aufgrund der erfolgten Wertpapierveräußerung konnte ein positiver Cashflow aus der Investitionstätigkeit mit 3 TEUR erzielt werden (i. Vj. -3.788 TEUR). In 2022 werden wir weiter Modernisierungs- und Rationalisierungsinvestitionen am Standort in Geratal/​Thüringen angehen. Auszahlungen von Investitionen in das Anlagevermögen beliefen sich auf 1.301 TEUR. Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen wurden keine getätigt.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -3.525 TEUR (i. Vj. 684 TEUR). Die ausgewiesene Position wurde durch die Dividendenausschüttung in Höhe von 1.980 TEUR und durch Auszahlung aus der Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 1.494 TEUR abgebildet.

Die Zahlungsmittel am Ende der Berichtsperiode beliefen sich auf 2.264 TEUR (i. Vj. 4.855 TEUR).

Die Geratherm Medical konnte im Geschäftsjahr 2021 ihre eingegangenen Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Wenn möglich wurden Skonti gezogen. Zahlungsziele unterliegen dem Risikomanagement und werden kunden- und länderspezifisch definiert. Einzelfälle werden per Vorstandsgenehmigung angepasst.

Geratherm verfügt über eine gute Finanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 53,7 % (i. Vj. 56,7 %) der Bilanzsumme. Situationen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, waren nicht zu erkennen.

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Geratherm Medical verfügt zum Ende des Geschäftsjahres 2021 über eine solide Vermögenssituation. Die Bilanzsumme des Unternehmens betrug zum Ende des Geschäftsjahres 34,6 Mio EUR und lag damit um -4,0 % niedriger als zum Stichtag des Vorjahres. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt 18,6 Mio EUR (i. Vj. 19,9 Mio EUR) bzw. 53,6 % (i. Vj. 56,4 %) der Bilanzsumme. Auf die einzelne Aktie bezogen, ergibt sich daraus ein Buchwert von 3,78 EUR (i. Vj. 4,03 EUR). Mit dem Eigenkapitalausweis ist es der Gesellschaft möglich, weitgehend unabhängig von jeglicher Fremdfinanzierung zu operieren und langfristige Unternehmensziele zu verfolgen.

Geratherm verfügt für die branchenspezifischen Rahmenbedingungen über eine risikoadäquate Kapitalausstattung.

Zum 31. Dezember 2021 setzt sich die Aktivseite der Bilanz aus langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 14.949 TEUR (i. Vj. 14.592 TEUR) zusammen. Die Erhöhung ist im Wesentlichen in den immateriellen Vermögenswerten für die apoplex medical am Standort in Pirmasens begründet. Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 19.612 TEUR (i. Vj. 21.399 TEUR).

Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich die immateriellen Vermögenswerte um +35,0 % auf 4.158 TEUR (i. Vj. 3.079 TEUR). Dies resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung von Entwicklungskosten für neue Softwarelösungen bei der apoplex medical sowie aus den im Rahmen der Erstkonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL identifizierten immatriellen Vermögenswerte (Lizenz sowie Kundenbeziehungen). Gegenläufig wirken sich planmäßige Abschreibungen aus.

Das Sachanlagevermögen verringerte sich um -3,2 % auf 8.807 TEUR (i. Vj. 9.101 TEUR). Investitionen in Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf 628 TEUR (i. Vj. 1.720 TEUR). Demgegenüber standen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 923 TEUR.

Die anderen Finanzanlagen reduzierten sich auf 1.370 TEUR (i. Vj. 1.420 TEUR). Die Position reflektiert die Beteiligung an der Protembis GmbH, Aachen, der Mindpeak GmbH, Hamburg, und der HALM Straws GmbH, Berlin. Die Geratherm Medical hat zum 31. Dezember 2021 die Beteiligung an der HALM Straws GmbH mit 50% (100 TEUR) der Anschaffungskosten wertberichtigt. Die Entscheidung zur Wertberichtigung beruht auf einem deutlichen Umsatzrückgang und den Aufbau von überdimensional hohen Beständen.

Die Geratherm Medical verfügt bei den Tochtergesellschaften noch über bestehende Verlustvorträge in Höhe von 4.484 TEUR (i. Vj. 4.375 TEUR) sowie vorläufige gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4.672 TEUR (i. Vj. 4.563 TEUR), die in 2021 nicht aktiviert worden sind. Die Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge betrifft die Tochterfirma apoplex medical, und LMT Medical.

Bei den kurzfristigen Vermögenswerten erhöhten sich die Vorräte um 16,9 % auf 8.540 TEUR (i. Vj. 7.305 TEUR). Die Erhöhung liegt in zwei Punkten begründet. Zum einen ist die Auslieferung zum Teil erschwert, da einzelne Bauteile aus Asien nicht lieferbar sind. Das betrifft insbesondere die Respiratory und apoplex medical. Zum anderen haben wir im Bereich Diagnostik uns mit ausreichenden Produkten eingedeckt, um unseren Kunden jederzeit ein verlässlicher Partner und Lieferant zu sein und die hohen Logistik Kosten zu umgehen.

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen verringerten sich um -7,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Bestand an unfertigen Erzeugnissen erhöhte sich um 5,4 % auf 1.223 TEUR. Der Bestand an Fertigerzeugnissen und Waren erhöhte sich gleichfalls um 33,9 % auf 5.307 TEUR.

Der Gesamtbestand an Forderungen erhöhte sich stichtagsbedingt um +20,1 % auf 4.601 TEUR (i. Vj. 3.831 TEUR). Hiervon entfielen 3.177 TEUR auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (-0,9 %).

Steuerforderungen stiegen stark an und erhöhten sich von 62 TEUR auf 759 TEUR. Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich um +37,7 % auf 518 TEUR und betrafen im Wesentlichen geleistete Anzahlungen.

Der bilanzielle Buchwert der von Geratherm gehaltenen Wertpapiere reduzierten sich durch den Verkauf auf 4.206 TEUR (i. Vj. 5.407 TEUR).

Die Zahlungsmittel beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 2.264 TEUR (i. Vj. 4.855 TEUR).

Die Passivseite reflektiert die starke Eigenkapitalbasis der Gesellschaft. Dem Eigenkapital in Höhe von 18.631 TEUR (i. Vj. 19.925 TEUR) stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 15.929 TEUR (i. Vj. 16.065 TEUR) gegenüber.

Die langfristigen Schulden reduzierten sich um -8,9 % auf 7.501 TEUR..

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten blieben mit 459 TEUR auf dem Niveau des Vorjahres. Die Position beinhaltet Verbindlichkeiten gegenüber anderen Minderheitsgesellschaftern.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um +7,7 % auf 8.428 TEUR (i. Vj. 7.827 TEUR). Hiervon sind kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2.845 TEUR (i. Vj. 3.200 TEUR) ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich stichtagsbedingt um -4,9 % auf 1.430 TEUR.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich leicht um +12,4 % auf 1.538 TEUR (i. Vj. 1.368 TEUR). Die Position beinhaltet abgegrenzte Verbindlichkeiten, insbesondere ausstehende Rechnungen aus ausgelösten Bestellungen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Blick auf das Jahr 2022 stimmt uns optimistisch, da man davon ausgehen kann, das internationale Belastungsfaktoren, die derzeit durch die COVID-Pandemie verursacht werden, in der Form nicht mehr auftreten.

Auf Basis der derzeitigen Rahmenbedingungen wird von einem deutlich gebremsten Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 ausgegangen. Impfstoffresistente COVID-Varianten, Unterbrechungen in den Lieferketten, steigende Inflation, langsameres Wachstum in China und geopolitische Spannungen sind die Schlagwörter.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweit angespannte Situation noch weiter. Die Inflation erreicht fast monatlich neue Höchststände. Die Energiepreise, ein wesentlicher Kostentreiber für Geratherm steigen in ungeahnte Höhen. Die weitere Entwicklung lässt sich somit nicht annähernd verlässlich Vorhersagen, da zu viele externe Einflussfaktoren einwirken und die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen regelmäßig revidieren.

Das verbundene Unternehmen Geratherm Medical do Brasil, Sao Paulo, Brasilien, befand sich zum 31.12.2021 unverändert in einem brasilianischen "Chapter 11" Verfahren. Für das 1. Halbjahr 2022 wird eine Entscheidung in der Gläubigerversammlung erwartet.

Mit Datum vom 13. April 2022 hat die Gesellschaft eine ad-hoc-Meldung über eine geplante Barkapitalerhöhung aus dem genemigten Kapital sowie ein geplantes Downlisting bekannt gegeben.

C. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. Prognosebericht

Für das Jahr 2022 folgen wir aktuell der Grundannahme eines Wirtschaftswachstums auf lokaler und globaler Ebene. Wir erwarten, dass wir das Vorkrisenniveau 2019 bzw. das Jahr 2021 erreichen bzw. übertreffen können.

Jedoch bestehen weiterhin ernstzunehmende Unsicherheiten für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie aufgrund möglicher neuer Virus-Mutationen, die Entwicklung bei den Impfquoten, den anhaltenden Lieferengpässen aus Fernost, die zunehmend das Wachstum bremsen können.

Hinzukommt die permanente Unsicherheit und schwer vorhersehbaren volatilen Schwankungen der Energie- und Rohstoffpreise sowie die Transportkosten als wichtige Kostentreiber für unsere Produkte.

Seit Ende Februar hat sich leider der geopolitische Konflikt in der Ukraine zu einem Krieg mit Russland entwickelt, dessen weitere Entwicklung und Langzeitfolgen heute noch nicht einzuschätzen sind. Die Geratherm hat aber nur wenige Lieferanten und geringe Umsätze in den derzeit betroffenen Regionen des Konfliktes.

Als Medizintechnikunternehmen ist Geratherm Medical mit einer Exportrate von 78 % auf internationalen Märkten aktiv, sodass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland nur bedingt Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Geratherm haben.

Die mittel- bis langfristigen Indikatoren für positives Marktwachstum im Bereich der Medizintechnik sind nach wie vor intakt. Größter Treiber sind die demografische Entwicklung und der Nachholbedarf von Schwellenländern. Insgesamt hat die Gesundheitsbranche auch in Zukunft gute Aussichten. 1

1 Nachfrage in Schwellenländern erschließen (medica.de)

Der Konzern Geratherm ist in vier voneinander unabhängigen Geschäftsbereichen aktiv. Die jüngeren Geschäftssegmente sind derzeit die Wachstumstreiber. Märkte in Schwellenländern sind für Geratherm von besonderer Bedeutung, da das Gesundheitssystem in diesen Ländern mit der potentiell zur Verfügung stehenden Medizintechnik noch unzureichend ausgestattet ist. Die stark wachsende Mittelschicht in diesen Ländern generiert eine hohe Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. 1

Der chinesische Markt gewinnt für die Geratherm zunehmend an Bedeutung, wobei die Chancen mit den Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen. Nach wie vor gibt es hier kaum Schutz des geistigen Eigentums. Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass Chinas Anteil am weltweiten Markt für Medizintechnik in den nächsten zehn Jahren deutlich steigen wird. Von staatlicher Seite wird aller Einfluss genutzt, um die Eigenversorgung mit Medizinprodukten sicherzustellen. 1, 2

Geratherm ist ein bedeutender Hersteller von quecksilberfreien Fieberthermometern. Quecksilberhaltige Produkte werden durch die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation "WHO" in den nächsten Jahren auf globaler Ebene verboten. Hierdurch dürfte sich eine stabile und wachsende Geschäftsausweitung ergeben. 3

Durch die getätigte Investition in eine neue Produktionsstätte für medizinische Kapillaren hat sich die Abhängigkeit der Geratherm von Dritten deutlich reduziert. Der Neubau der Produktionsstätte wurde in 2019 erfolgreich in Betrieb genommen, so dass sich damit ein deutlich besseres Risikoprofil auf der Zulieferseite ergeben hat.

In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres sehen wir eine stabile Nachfrage nach Fieberthermometern und anderen Produkten, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als während der Hochphase der Pandemie. Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass wir in dem vor uns liegenden Geschäftsjahr 2022 einen vergleichbaren Umsatz zu 2021 und einen leichten Anstieg des Ergebnisausweises (korrigiertes Ergebnis vor WSYS) erzielen können. Im Jahr 2022 werden wir verstärkt in den Anlagen- und Maschinenpark der Fieberthermometerproduktion investieren, um in Zukunft mit höherer Automatisierung und Qualität effizienter produzieren zu können. Daraus kann sich ein leichter Rückgang im Produktabsatz ergeben. Ziel ist es, diesen Rückgang durch höhere Umsatzzahlen in anderen Bereichen zu kompensieren. Wir erwarten die Erwirtschaftung einer positiven EBIT-Marge leicht über der des Vorjahres. Die Exportrate wird sich auf dem Vorjahresniveau bewegen.

Die EK Quote wird aufgrund der geplanten Investitionen vermutlich etwas niedriger liegen.

Die Neuausrichtung der Vertriebsgesellschaft Geratherm do Brasil, die sich seit 2019 in einem "Chapter 11 -Antrag" befindet, ist nach wie vor noch nicht final beendet. Das zuständige Gericht in Sao Paulo hat für Ende Mitte 2022 einen Termin zur Festlegung einer Vergleichsquote angesetzt. Der Ausgang ist offen. Wir planen, die Neuausrichtung in Q3 diesen Jahres beenden zu können.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von unseren Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen. Diesbezüglich sind insbesondere der planmäßige Nutzungsbeginn der Entwicklungsprojekte, das antizipierte Wachstum der Produktgruppe Galliumthermometer und die erfolgreiche Restrukturierung der Vertriebsgesellschaft Geratherm do Brasil und die Auswirkungen und die Dauer der Covid-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine zu nennen.

Sollten die vorgenannten Annahmen nicht eintreten, so erwarten wir negative Auswirkungen auf die geplante Umsatz- und Ertragsentwicklung. Die Umsatz- und Ertragsziele könnten damit verfehlt werden.

1 Nachfrage nach Medizintechnik wächst weltweit (medica.de)
2 Medizintechnik für China: Erfahrungen und Hürden (industrie.de)
3 EU-Quecksilberverordnung in Kraft (eurofins.de)

2. Risikobericht

Risikomanagement

Geratherm Medical ist international als Medizintechnikunternehmen in den Segmenten Healthcare Diagnostic, Lungenfunktionsmessung, Cardio/​Stroke und Medizinische Wärmesysteme aktiv. Der Markt für Medizintechnik ist durch ein hohes Innovationstempo und durch hohe Auflagen bezüglich Produktsicherheit gekennzeichnet, die in den letzten Jahren sukzessiv verschärft wurden. Die Produkte werden in Kliniken, aber auch als Medizinprodukte im Bereich bei Endverbrauchern, eingesetzt.

Die Auflagen bezüglich Produktsicherheit, aber auch regulatorische Anforderungen im Zulassungsverfahren, haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Zulassungen sind mit einem immer höheren Aufwand hinsichtlich Nutzennachweis, Dokumentation und Sicherheitsaspekten verbunden. Die Zeitachse zwischen dem fertigen Produkt und dem eigentlichen Vermarktungsbeginn wird immer länger. Dies führt zu einem höheren Risikoprofil für das Unternehmen.

Durch kurzfristige, unangekündigte Audits von Überwachungsbehörden können Auflagen erteilt werden, die neben zusätzlichen Kosten auch den Geschäftsverlauf des Unternehmens beeinträchtigen können.

Die Aufrechterhaltung von Produktzulassungen und Zertifizierungen sind für Geratherm und die Partner von Geratherm in den einzelnen Absatzmärkten von hoher Bedeutung. Produktzulassungen können nach durchgeführten Audits oder sonstigen wesentlichen Ereignissen wieder entzogen oder mit neuen Auflagen versehen werden. Geratherm versucht, sich frühzeitig in diese Prozesse zu integrieren bzw. alles zu tun, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, um möglichen Schaden für die Gesellschaft zu minimieren.

Bei der Anwendung von Medizinprodukten kann es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Schäden kommen. Wir haben hierfür entsprechende Versicherungen abgeschlossen. Es können aber Risiken vorhanden sein, die darüber hinaus zum Tragen kommen.

In das spezielle technologische Know-how sind meist wenige Zulieferer eingebunden. Dies kann unter Risikogesichtspunkten zu Engpässen führen.

Innovative Medizinprodukte sind oftmals patentrechtlich geschützt. Aufgrund der internationalen Absatzstruktur erfordert die Durchsetzung der Schutzrechte oft einen hohen finanziellen Aufwand und kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die erfolgreiche Durchsetzung von Patentansprüchen ist mit Unsicherheiten behaftet.

Risiken für das Unternehmen entstehen auch, wenn langjährige Know-how Träger, insbesondere auf Vorstands-, Geschäftsführer- und Werksleiterebene nicht mehr zur Verfügung stehen.

Eine der größten Herausforderung für die Geratherm Medical AG ist es, jüngeres qualifiziertes und leistungsbereites Fachpersonal zu finden. Dies bleibt bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen eine große Herausforderung, um die zunehmende Aufgabenkomplexität und das Unternehmenswachstum darstellen zu können.

Durch die erhöhten regulatorischen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Überwachung von Medizinprodukten werden hoch spezialisierte Fachkräfte benötigt. Da derzeit alle Medizinproduktehersteller mit den gleichen Anforderungen konfrontiert sind, kann es zu einem Engpass bei der Rekrutierung der erforderlichen Spezialisten kommen.

Aus den obigen Rahmenbedingungen resultieren Chancen und Risiken, deren Eintritt nachhaltige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Vorstand und Aufsichtsrat der Geratherm Medical haben im Rahmen eines konzernweiten Risikomanagements Ziele und Methoden festgelegt, sodass das Unternehmen kontrollierte Risiken dort eingeht, wo perspektivisch ein operatives ertragreiches Wachstum mit den notwendigen Finanzerträgen möglich erscheint.

Eine Risikominimierung wird dadurch erreicht, dass eine Diversifikation nach Märkten, Produkten und Ländern erfolgt. Gleichzeitig wird versucht, keine dominierenden Kundenrisiken einzugehen.

Die einzelnen Segmente von Geratherm werden operativ eigenständig geführt, sodass bei einem Managementwechsel die Risiken weitestgehend beherrschbar sind.

Bei der Entwicklung von neuen Produkten fallen zunächst erhebliche Aufwendungen an, bei denen nicht garantiert ist, ob sie entsprechende Erfolge nach sich ziehen werden. Der Markt für Medizintechnik honoriert jedoch erfolgreiche Produktentwicklungen. Bei erfolgreicher Markteinführung stehen dem vorangegangenen Risiko auch höhere Chancenprofile gegenüber.

Der Vorstand arbeitet innerhalb des spezifischen Risikoprofils für Medizinprodukte und steuert die finanziellen Belastungen so, dass bei Eintritt des maximalen Risikos die Sicherheit und Unabhängigkeit der Geratherm Medical nicht signifikant gefährdet wird.

Das Risikomanagement und Controlling der Geratherm umfasst operative und strategische Risiken. In monatlichen Berichtsystemen werden die Aktivitäten der Produktgruppen, Geschäftssegmente und Tochtergesellschaften beschrieben. Hierbei werden Informationen hinsichtlich Umsatzes und EBIT-Marge dargestellt. Das Management vertritt die Auffassung, dass die bei der Geratherm Medical etablierten internen Kontrollen und das Risikomanagementsystem in angemessener Weise den bestehenden Anforderungen genügen.

Eine wichtige Quelle zur Reduzierung des strategischen Risikos für das Unternehmen ist ein enger Kontakt zu Kunden und Anwendern. Das Management ist bei allen Gesprächen bei bedeutenden Abnehmern von Geratherm-Produkten involviert. Aus den Besuchen der wichtigsten einschlägigen internationalen Messen, ergeben sich wichtige Informationen bezüglich Trends und technologischer Entwicklung

Finanzmanagement

Ziel des Finanzmanagements ist es, die Geratherm Gruppe finanziell zu führen. Dies beinhaltet insbesondere die Finanzierung des betrieblichen Prozessablaufes, das Liquiditätsmanagement, der renditeorientierte Einsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals sowie alle am Kapitalmarkt relevanten Aktivitäten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist bei der Geratherm Medical gering. Der Vorstand sieht die Liquiditätsausstattung für die Unternehmensgröße und im Branchenvergleich als sehr gut an. Die kurzfristigen Schulden sind vollständig durch frei verfügbare Zahlungsmittel abgedeckt. Aufgrund der guten Bonität wäre es der Gesellschaft möglich, zusätzliche Fremd- oder Eigenkapitalquellen zu erschließen. Zudem verfügt die Gruppe noch über freie Kontokorrentlinien, die eine zusätzliche Liquiditätsreserve darstellen.

Marktpreisrisiko Zins

Zinsrisiken ist Geratherm im Wesentlichen nur auf der Anlageseite ausgesetzt. Das aufgenommene Fremdkapital ist mit festen Zinsen versehen und kann jederzeit aus der Liquiditätssituation des Unternehmens zurückgezahlt werden. Zum Bilanzstichtag bestehen Darlehen bei Kreditinstituten in Höhe von 8.338 TEUR. Davon bestehen für einen Teilbetrag von 4.392 TEUR Vereinbarungen in Bezug auf die Erfüllung von Finanzkennzahlen. Sollten diese nicht eingehalten werden, könnten sich Risiken aus Zinsaufschlägen oder Gebühren ergeben. Aktuell liegen dem Vorstand keine Anhaltspunkte vor, die gegen die Erfüllung der Kennzahlen sprechen.

Marktpreisrisiko Fremdwährung

Die Geratherm Medical ist international tätig und bezieht daher Einnahmen auf Dollarbasis. Das Währungsrisiko haben wir nicht abgesichert, da wir versuchen, Dollareinnahmen und -ausgaben miteinander abzustimmen. Das Vermögen in Dollar wird im Rahmen einer Währungsdiversifizierung gehalten. Bezüglich unserer Geschäftsaktivitäten in Brasilien sind wir Währungsrisiken in Bezug auf dem brasilianischen Real ausgesetzt.

Kredit- und Ausfallrisiko

Zur Minimierung von Forderungsausfällen ist im Konzern ein Prozess implementiert, der die Fälligkeiten überwacht und die zeitnahe Einleitung von Mahnverfahren steuert. Bei Neukunden werden überwiegend Vorauszahlungen und Akkreditive eingesetzt. Bei Bestandskunden werden kundenspezifische Zahlungsziele vereinbart. Wenn diese nicht eingehalten werden, wird auf Vorkasse umgestellt. Das Ausfallrisiko für Geratherm war in den letzten Jahren minimal. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum Bilanzstichtag netto 3.177 TEUR, wobei Forderungen von 66 TEUR wertberichtigt sind.

Marktpreisrisiko Rohstoffe

Für die Aufrechterhaltung der Produktion sind wir auf bestimmte Rohstoffe, wie Gallium und Halbleiterchips angewiesen. Das Beschaffungsrisiko besteht in der Verknappung bzw. Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe. Die Preisentwicklungen der für uns wichtigen Rohstoffe werden permanent überwacht. Dem Risiko von Marktpreisveränderungen kann man sich nur bedingt entziehen. Wir versuchen, mit unseren Zulieferern möglichst längerfristige Lieferkontakte zu Festpreisen zu vereinbaren und das Bezugsrisiko auf mehrere Lieferanten zu verteilen.

Marktpreisrisiko Wertpapiere

Ein Teil unserer Liquidität ist in Wertpapieren des Gesundheitswesens angelegt. Uns ist bewusst, dass durch Schwankungen am Kapitalmarkt die Bewertung der gehaltenen Wertpapiere negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kann. Temporäre Schwankungen von Vermögenswerten bei den von uns mittel- bis langfristig ausgerichteten Engagements sind Bestandteil des Investments.

Internetkriminalität

Internationale Bestell- und Bezahlvorgänge werden ausschließlich über Internet abgewickelt. Hier besteht das Risiko, dass sich nicht autorisierte Personen in die Systeme einschleusen und Geschäftsprozesse manipulieren können. Auch der Betrug mit falschen Identitäten stellt ein Risiko dar. Wir versuchen, die entsprechenden Mitarbeiter auf mögliche Risiken hin zu schulen und aktuelle Softwarelösungen und Technologien einzusetzen, die das Risiko minimieren.

Leistungswirtschaftliche Risiken und Absatzrisiken

Risiko IT-Sicherheit

Im IT-Bereich muss damit gerechnet werden, dass sich bisher noch nicht erkannte Probleme ergeben oder behobene Probleme erneut auftreten. Ebenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Störung im IT-Bereich trotz laufender Datensicherung zu Datenverlusten und damit zu erheblichen Schäden führen kann. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im IT-Bereich angewandt. Die Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an sich ändernde Anforderungen angepasst.

Risiko Patentschutz

Geratherm besitzt für bestimmte Produkte Patentschutz. Gewerbliche Schutzrechte und Marken können Ziele und Angriffe von Verletzungen werden. Die internationale Durchsetzung von Patentrechten ist nicht einfach und mit sehr hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Insbesondere bei Ländern ohne Rechtssicherheit ist die Durchsetzung der Schutzrechte kaum möglich. Geratherm versucht, unter Abwägung von verschiedenen Kriterien gegen Patentverletzungen vorzugehen, um Patentansprüche zu verteidigen. Die Prozesse sind meist langwierig und mit hohen Kosten verbunden.

Risiko Produktzulassung

Medizintechnikunternehmen stehen seit längerem im Fokus von erhöhten Auflagen hinsichtlich Überwachungsbehörden. Die Kriterien werden international zunehmend angehoben. Die Komplexität der Auflagen, Produktzulassungen und Produktüberwachungen bedeuten für mittelständische Medizintechnikhersteller eine große Herausforderung. Werden bestimmte Kriterien nicht erfüllt, droht ein Produktions- und Vermarktungsverbot. Dieses Risiko versuchen wir, mit einer Reduzierung der Produktkomplexität und einer Aufrüstung des internen Know-hows seitens des Qualitätsmanagements zu entsprechen.

Risiko neue Geschäftsbereiche

Die Geratherm verfügt über ein stabiles Stammgeschäft. Insgesamt ist die Geratherm in vier Geschäftssegmenten aktiv, die in unterschiedlichen Märkten agieren. Wir versuchen, die neuen Geschäftsbereiche so zu steuern, dass sich keine kumulierenden Risiken ergeben.

Der Kauf und die Integration von Unternehmen sind mit Risiken verbunden. Die ursprünglichen Zielsetzungen können nicht erreicht werden. Auch können sich Rechtsstreitigkeiten hieraus ergeben. Der Zeitpunkt und die Höhe für die geplante Gewinnerzielung können sich verschieben. Ein Totalverlust des Engagements ist nicht auszuschließen. Wir sind uns der Chancen- und Risikoprofile bewusst und steuern unsere Aktivitäten dementsprechend.

Die Geratherm do Brasil ist nach wie vor wichtig für den Absatz unserer Produkte auf dem südamerikanischen Markt. Da wir den Ausgang des Chapter 11 Verfahrens nicht kennen, bleibt das Risiko einer eventuellen Vollabschreibung dieses Tochterunternehmens bestehen.

Sonstige Risiken

Über die beschriebenen Risiken hinaus existieren Einflüsse, die nicht vorhersehbar und nur schwer durch uns zu kontrollieren sind. Treten diese Risiken ein, könnten sie unsere weitere Entwicklung beeinträchtigen. Zu diesen Risiken zählen wir auszugsweise politische Unruhen, Naturkatastrophen oder Epidemien. Diesen Risiken versuche wir u.a. durch Produkt- und Lieferantendiversifikation und Hygienemaßnahmen zu begegnen.

In Bezug auf Risiken aus der Ukraine Krise verweisen wir auf die bereits dargestellten Aussagen.

3. Chancenbericht

Management von Chancen

Die Medizinbranche ist, ähnlich wie die Pharmabranche, ein mittel- bis langfristiges ausgerichtetes Marktsegment. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer steigenden Nachfrage nach Produkten des Gesundheitswesens auch in den nächsten Jahren zu rechnen.

Die Medizinbranche ist in Anbetracht der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus eine erheblich wachsende Bedeutung zuteilgeworden. Chancen können sich für uns in einer nicht nur kurzfristigen Nachfrage nach unseren Kernprodukten ergeben.

Bei innovativen Produkten bestehen in der Medizintechnikbranche gute Chancen auf langfristig attraktive Geschäftsmodelle. Die hohen Zulassungshürden halten einen möglichen Wettbewerb in Grenzen.

Medizintechnik hat viel mit Vertrauen in die angebotenen Produkte zu tun. Chancen bestehen durch den Aufbau einer starken Marke, die die Markteinführung bei komplexen Rahmenbedingungen erleichtert.

Der Medizintechnikmarkt ist international ausgerichtet. Innerhalb einer Nischenpolitik können attraktive Produkte international abgesetzt werden.

4. Abschließende Zusammenfassung

Durch den mittel- bis langfristigen Charakter der Märkte, in denen Geratherm aktiv ist, sind kurzfristige Erfolge nur eingeschränkt möglich. Kurzfristige Risiken sind eher zu vernachlässigen. Eines der größten Risiken besteht darin, dass man auf lange Sicht die Erkenntnis gewinnt, mit einem unattraktiven Produkt auf dem falschen Markt tätig gewesen zu sein, oder dass man durch den unvorhergesehenen Entzug von Zulassungen in geschäftliche Schwierigkeiten gerät. Für ein ausgewogenes Chancen-/​Risikoprofil müssen die Produkte so attraktiv sein, dass eine gewisse Preisfestsetzungsmacht entsteht, die es ermöglicht, trotz stark steigender Kosten durch staatliche Vorgaben, adäquate Renditen zu erzielen. Geratherm hat in allen Segmenten das Potential, diese Stellung einzunehmen.

Eine Grundvoraussetzung, um im Markt der Medizintechnik erfolgreich zu sein, ist eine gute finanzielle Ausstattung. Die über die letzten Jahre vorgenommene Verbreiterung des Geschäftsmodells über verschiedene Märkte und Einkommensquellen entspricht nach unserer Auffassung einem ausgewogenen Chancen-Risikoprofil.

Insbesondere bei dem Hauptprodukt Galliumthermometer haben wir mittlerweile eine hohe Fertigungstiefe erreicht, um die Abhängigkeiten von Dritten, soweit wie möglich, zu reduzieren.

Seitens der Zulassungs- und Überwachungsbehörden steigen die Anforderungen gegenüber Medizintechnikunternehmen in den letzten Jahren permanent. Es besteht das Risiko, diesen Anforderungen temporär nicht zu entsprechen, da die Dynamik der Auflagen nicht immer transparent und nachvollziehbar ist.

5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem für den Rechnungslegungsprozess

Ziel des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess ist die Sicherstellung korrekter Finanzinformationen.

Die Geratherm Medical steht hierbei zum einen in der Pflicht zur Finanzberichterstattung im Rahmen eines Konzernabschlusses als auch eines Einzelabschlusses. Beide Abschlusserstellungsprozesse werden durch ein internes Kontrollsystem überwacht, welche wesentliche Risiken für die Abbildung von Geschäftsvorfällen identifiziert.

Als wesentliche Risiken werden hierbei die Bewertung der Wertpapiere, Finanzanlagen und aktivierte Entwicklungen sowie die korrekte Abgrenzung der Umsatzerlöse gesehen.

Wesentliche Regelungen und Instrumentarien des internen Kontrollsystems sind dabei: Richtlinien sowohl auf Konzernebene als auch in den Einzelgesellschaften, Aufgabentrennung und klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten, strukturiertes Reportingsystem für die Einzelgesellschaften, welches dem Konzernrechnungssystem auch einen Durchblick bis auf die Individualkostenebene ermöglicht.

Zur Überwachung des Kontrollsystems bzw. dessen Wirksamkeit werden im Konzerncontrolling monatliche Detailanalysen erstellt, welche auf Basis von Kennzahlen fungieren. Diese umfassen die monatliche Erstellung einer Deckungsbeitragsrechnung auf Produktebene inklusive der Überleitung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns und eine Darstellung der Entwicklung der Wertpapieranlagen. Damit ist es möglich, die Einzelgesellschaften und deren Entwicklung untereinander als auch im Monatsvergleich nachzuvollziehen.

Insbesondere die Implementierung eines internen Kontrollsystems für die zur Geratherm Medical AG gehörenden Tochterunternehmen befinden sich weiterhin in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

6. Sonstige Angaben

Konzernerklärung zur Unternehmensführung

Gemäß § 161 AktG in der Fassung des Transparenz- und Publizitätsgesetzes vom 19. Juli 2002 sind der Vorstand und der Aufsichtsrat verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.

Diese Erklärung wurde erstmals im Jahr 2002 abgegeben.

Die Geratherm Medical entsprach im Geschäftsjahr 2021 nicht den Verhaltensempfehlungen ("Soll"-Regelungen) der von der Deutschen Bundesregierung eingesetzten Kodex-Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung. Die Geratherm Medical beabsichtigt, unverändert auch im Geschäftsjahr 2022 den o. g. Verhaltensempfehlungen nicht zu entsprechen (in der Fassung vom 17. Dezember 2021).

Vorstand und Aufsichtsrat behalten sich Änderungen dieser Erklärung mit Wirkung für die Zukunft vor.

Stellungnahme:

Die Geratherm Medical ist am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Zulassung im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) notiert. Aufgrund dessen unterliegt die Gesellschaft bereits heute und auch zukünftig den höchsten gesetzlichen Pflichten sowie den zusätzlichen Anforderungen des Prime Standards.

Für ein Unternehmen in der Größenordnung der Geratherm Medical stellen die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex, die auf börsennotierte Konzerne weit größeren Umfangs ausgerichtet sind, in ihrer Gesamtheit eine erhebliche Zeit- und Kostenbelastung dar. Bei der Entscheidung über die Übernahme bzw. Ablehnung der Empfehlungen haben Vorstand und Aufsichtsrat daher den Gesichtspunkt der Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.

Nach unserer Auffassung führt eine Übernahme der Empfehlungen zu einem zeitlichen und finanziellen Mehraufwand für die Geratherm Medical, der zu dem dadurch erreichten Nutzen in keinem Verhältnis steht.

Wir übernehmen daher die Empfehlung des Corporate Governance Kodex nicht. Die Mitgliedschaft im "Prime Standard" beinhaltet bereits die Befolgung der höchsten Standards der Deutschen Börse.

Unternehmensführungspraktiken

Unternehmensführungspraktiken, die über die Anforderungen des deutschen Rechts hinausgehen, werden nicht befolgt. Darüberhinausgehende Unternehmensführungspraktiken werden nicht befolgt.

Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Anhang benannt. Der Aufsichtsrat hat aufgrund seiner Größe (drei Mitglieder) auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats bestimmt sich nach den gesetzlichen Erfordernissen des Aktiengesetzes sowie der Satzung.

Der Aufsichtsrat trifft sich zu regelmäßigen Sitzungen. Diese werden auch, wenn es opportun erscheint, über Videokonferenzen abgehalten. Unter Einhaltung einer Frist von vierzehn Tagen werden die Sitzungen schriftlich einberufen. In dringenden Fällen kann die Frist abgekürzt werden oder die Einberufung fernschriftlich, fernmündlich und per E-Mail erfolgen. Der Vorstand nimmt an den Sitzungen teil.

Beschlüsse werden nach sorgfältiger Prüfung aller Berichte und Beschlussvorlagen und Beratungen in Sitzungen, soweit dies nach gesetzlichen oder satzungsmäßigen Erfordernissen notwendig ist, gefasst. Auf Anordnung des Aufsichtsratsvorsitzenden können Beschlüsse auch schriftlich, fernmündlich oder per E-Mail gefasst werden, wenn kein Mitglied diesem Verfahren unverzüglich widerspricht. Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden den Ausschlag. Über die Sitzungen des Aufsichtsrates wird eine Niederschrift angefertigt.

Darüber hinaus unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden in regelmäßigen Abständen (mindestens monatlich) über die Lage der Gesellschaft. Dies betrifft dabei das operative Geschäft der Gesellschaft als auch das der Tochtergesellschaften sowie den Wertpapierbereich der Gesellschaft.

Die Geratherm hat keine festen Quoten, Zielgrößen und -fristen, Führungspositionen unterhalb des Vorstands, im Vorstand selber oder im Aufsichtsrat nach Geschlecht oder nach ethnischen Gesichtspunkten zu besetzen. Leitende Positionen und Organmitglieder bei Geratherm werden ausschließlich nach Erfahrung und Eignung besetzt. Daher streben wir eine bestimmte Quote, die unabhängig von den obigen Kriterien ist, nicht an.

Daraus abgeleitet ist die spezifische Frauenquote in Führungspositionen "0 %".

Der Vergütungsbericht erläutert im Wesentlichen die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes sowie die satzungsgemäße Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats der Geratherm Medical AG. Er orientiert sich insbesondere den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie des deutschen Aktiengesetzes (AktG). Weitere detaillierte Informationen zu den Vergütungssystemen für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Geratherm Medical AG sind auf der Internetseite der Gesellschaft dargestellt. 1

Im Bezug auf die Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand verweisen wir auf die Ausführungen im Vergütungsbericht. Dieser ist auf der Internetseite der Geratherm Medical AG dargestellt.

1 https:/​/​geratherm.com/​geratherm/​investor-relations/​verguetungssysteme/​

Weitere Angaben

Das gezeichnete Kapital zum 31. Dezember 2021 der Geratherm Medical AG beträgt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert einer Aktie beträgt 1,0 EUR.

Mit der Inhaberschaft an Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.

Satzungsänderungen können entsprechend den Regelungen des § 133 AktG beschlossen werden.

Der Vorstand wurde am 11. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10. Juni 2026 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt EUR 2.474.999 zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Grenzen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen.

Die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 06. Juni 2016 zur Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft wird mit Wirksamwerden des neuen Ermächtigungsbeschlusses aufgehoben.

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG:

Die Gesellschaft hat dem Vorstand das Recht auf den Erwerb von 120.000 Aktien der Geratherm Medical AG zum Bezugspreis von 10,50 € gewährt. Die Aktienoptionen können frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden. Das Recht zu einer Teilausübung besteht nach drei Jahren mit einer maximalen Quote von 25 %. Das Recht auf den Bezug der Aktien ist bis zum 31. Dezember 2025 begrenzt. Bei einer Verlängerung des Vorstandsvertrages über den 31. Dezember 2024 hinaus, verlängert sich die Bezugsfrist um die neue Laufzeit des Vorstandsvertrages.

Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 17. September 2025 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen.

Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutsche Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten fünf Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 17. September 2025 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 Abs. 3 AktG gesondert berichtet. Die Gesellschaft erhielt oder vergütete bei jedem der im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte eine angemessene Gegenleistung und ist nicht benachteiligt worden.

Die GMF Capital GmbH, Frankfurt, hält zum Stichtag eine direkte Beteiligung von 41,84 % an der Geratherm Medical AG.

Die Hauptversammlung der Geratherm Medical AG wurde am 11. Juni 2021 in Frankfurt durchgeführt. Die Präsenz zur Hauptversammlung betrug 44,99 % des Grundkapitals.

Die Aufwendungen im Rahmen der Börsennotierung beliefen sich für das Jahr 2021 auf 109 TEUR (i. Vj. 130 TEUR).

 

Geratal, 14. April 2022

Christian Frick, Vorstand

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

KONZERNBILANZ (IFRS) zum 31. Dezember 2021

Aktiva

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Anhang Nr. 31.12.2021
EUR
31.12.2020
EUR
A. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE - -
I. Immaterielle Vermögenswerte 1. - -
1. Entwicklungskosten 2.993.567 2.783.213
2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1.073.600 296.006
3. Firmenwert 90.433 1
4.157.600 3.079.220
II. Sachanlagen 2. - -
1. Grundstücke und Bauten 5.144.613 5.238.519
2. Technische Anlagen und Maschinen 3.049.051 3.161.023
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 303.545 330.048
4. Anlagen im Bau 310.182 371.672
8.807.391 9.101.262
III. Nutzungsrechte 3. 514.331 576.346
IV Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 4. 0 296.609
V. Andere Finanzanlagen 4. 1.370.151 1.420.401
VI. Sonstige Langfristige Forderungen 4. 99.216 117.838
14.948.688 14.591.676
B. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
I. Vorräte 6. - -
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.010.257 2.182.687
2. Unfertige Erzeugnisse 1.222.856 1.160.668
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 5.306.967 3.961.995
8.540.080 7.305.350
II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte - -
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7. 3.176.815 3.205.412
2. Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 8. 759.095 62.075
3. Forderungen aus sonstigen Steuern 8. 147.713 187.843
4. Sonstige Vermögenswerte 8. 517.850 376.021
4.601.473 3.831.351
III. Wertpapiere 9. 4.206.085 5.407.190
IV. Zahlungsmittel 10. 2.264.089 4.854.893
19.611.727 21.398.784
34.560.415 35.990.460

PASSIVA

Anhang Nr. 31.12.2021
EUR
31.12.2020
EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 11. 4.949.999 4.949.999
II. Kapitalrücklage 12. 12.203.077 12.174.192
III. Andere Rücklagen 13. 1.369.052 3.177.349
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzuordnen 18.522.128 20.301.540
Nicht beherrschende Anteilseigner 14. 109.228 -376.082
18.631.356 19.925.458
B. Langfristige Schulden - -
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15. 5.493.281 6.194.638
2. Abgegrenzte Investitionszuwendungen 16. 1.289.432 1.233.669
3. Langfristige Leasingverbindlichkeiten 3. 245.046 331.372
4. Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 17. 459.400 424.492
5. Latente Steuern 5. 14.033 53.401
7.501.192 8.237.572
C. Kurzfristige Schulden
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18. 2.844.914 3.200.202
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 19. 1.430.128 1.503.391
3. Kurzfristige Rückstellungen 20. 42.189 32.400
4. Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 3. 278.513 251.787
5. Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragssteuern 21. 51.672 84.576
6. Vertragsverbindlichkeiten 23. 1.759.206 888.279
7. Sonstige Steuerverbindlichkeiten 21. 483.503 499.268
8. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 22. 1.537.742 1.367.527
8.427.867 7.827.430
34.560.415 35.990.460

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

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Anhang Nr. 01.01.-31.12.2021
EUR
01.01.- 31.12.2020
EUR
Umsatzerlöse 23. 23.939.674 27.466.230
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 636.929 -1.143.572
Andere aktivierte Eigenleistungen 1. 475.265 655.270
Sonstige betriebliche Erträge 24. 816.999 723.561
25.868.867 27.701.489
Materialaufwand 25.
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -7.442.429 -8.201.421
Wertminderungsaufwand aus Abwertung Vorräte 6. -688.979 0
Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.298.684 -1.180.143
-9.430.092 -9.381.564
Rohergebnis 16.438.775 18.319.925
Personalaufwand 26.
Löhne und Gehälter -7.393.011 -7.138.642
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -1.433.338 -1.366.089
-8.826.349 -8.504.731
Werminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -35.798 -20.922
Sonstige betriebliche Aufwendungen 28. -5.272.206 -5.447.099
Bruttoergebnis (EBITDA) 2.304.422 4.347.173
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen 27. -1.714.694 -1.307.933
Betriebsergebnis 589.728 3.039.240
Erträge aus Dividenden 30.000 0
Aufwendungen aus Wertpapieren -37.263 -1.282
Gewinn- oder Verlustanteil von assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden -32.828 -53.391
Wertminderung Beteiligungen -100.000 0
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.165 1.135
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -143.164 -266.374
Finanzergebnis 29. -282.090 -319.912
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 307.638 2.719.328
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 30. 25.009 -815.738
Konzernjahresüberschuss 332.647 1.903.590
Ergebnis der nicht beherrschenden Anteilseigner 210.412 -141.738
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens 122.235 2.045.328
Ergebnis je Aktie unverwässert 31. 0,02 0,41
Ergebnis je Aktie verwässert 31. 0,02 0,41

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS) für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

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01.01.- 31.12.2021
EUR
01.01.- 31.12.2020
EUR
Konzernjahresüberschuss 332.647 1.903.590
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden:
Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren gem. IFRS 9 98.090 -757.819
98.090 -757.819
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die unter bestimmten Bedingungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden:
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -12.440 836.405
-12.440 836.405
Sonstiges Ergebnis 85.650 78.586
Gesamtergebnis 418.297 1.982.176
davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 200.987 270.554
davon den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen 217.310 1.711.622

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG (IFRS) zum 31. Dezember 2021

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Andere Rücklagen
Gezeichnetes Kapital 11.
EUR
Kapitalrücklage 12.
EUR
Marktbewertungsrücklage
EUR
Währungsumrechnungsrücklage 13.
EUR
Stand am 1. Januar 2020 4.949.999 12.174.192 1.929.289 313.599
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 0 0 0
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 0 0 0 0
Konzernjahresüberschusss 0 0 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 0 -757.819 0
Währungsumrechnung im Konzern 0 0 0 424.113
Gesamtergebnis 0 0 -757.819 424.113
Stand am 31. Dezember 2020 4.949.999 12.174.192 1.171.470 737.712
Stand am 1. Januar 2021 4.949.999 12.174.192 1.171.470 737.712
Erwerb eines Tochterunternehmens "apoplex medical technologies Spain SL" mit nicht beherrschenden Anteilen 0 0 0 0
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft Geratherm Respiratory GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel 0 0 0 0
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 0 28.885 0 0
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 0 0 0
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 0 28.885 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 0 98.090 0
Währungsumrechnung im Konzern 0 0 0 -3.015
Gesamtergebnis 0 0 98.090 -3.015
Stand am 31. Dezember 2021 4.949.999 12.203.077 1.269.560 734.697
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Andere Rücklagen
Kumulierte Gewinne
EUR
Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen
EUR
Stand am 1. Januar 2020 460.339 19.827.418
Dividendenzahlung an Aktionäre -1.237.500 -1.237.500
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären -1.237.500 -1.237.500
Konzernjahresüberschusss 2.045.328 2.045.328
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 -757.819
Währungsumrechnung im Konzern 0 424.113
Gesamtergebnis 2.045.328 1.711.622
Stand am 31. Dezember 2020 1.268.167 20.301.540
Stand am 1. Januar 2021 1.268.167 20.301.540
Erwerb eines Tochterunternehmens "apoplex medical technologies Spain SL" mit nicht beherrschenden Anteilen 0 0
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft Geratherm Respiratory GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel -45.608 -45.608
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 0 28.885
Dividendenzahlung an Aktionäre -1.979.999 -1.979.999
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären -2.025.607 -1.996.722
Konzernjahresüberschuss 122.235 122.235
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 98.090
Währungsumrechnung im Konzern 0 -3.015
Gesamtergebnis 122.235 217.310
Stand am 31. Dezember 2021 -635.205 18.522.128
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Nicht beherrschende Anteile 14.
EUR
Konzerneigenkapital
EUR
Stand am 1. Januar 2020 -646.636 19.180.782
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 -1.237.500
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 0 -1.237.500
Konzernjahresüberschusss -141.738 1.903.590
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 -757.819
Währungsumrechnung im Konzern 412.292 836.405
Gesamtergebnis 270.554 1.982.176
Stand am 31. Dezember 2020 -376.082 19.925.458
Stand am 1. Januar 2021 -376.082 19.925.458
Erwerb eines Tochterunternehmens "apoplex medical technologies Spain SL" mit nicht beherrschenden Anteilen 298.715 298.715
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft Geratherm Respiratory GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel -14.392 -60.000
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 0 28.885
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 -1.979.999
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 284.323 -1.712.399
Konzernjahresüberschuss 210.412 332.647
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Beteiligungen 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung von Wertpapieren 0 98.090
Währungsumrechnung im Konzern -9.425 -12.440
Gesamtergebnis 200.987 418.297
Stand am 31. Dezember 2021 109.228 18.631.356

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

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Anhang Nr. 01.01.- 31.12.21
TEUR
01.01.- 31.12.20
TEUR
Konzernjahresüberschuss 333 1.904
Zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge von Geratherm do Brasil Ltda. 8 -227
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 206 931
Zinserträge 29. -1 -1
Zinsaufwand 144 266
Ab-/​Zunahme der latenten Steuern -110 23
Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 84 793
Abschreibungen auf Anlagevermögen 1.387 1.013
Abschreibungen auf Nutzungsrechte 3. 328 295
Amortisation von Zulagen und Zuschüssen 16. -118 -114
Verlust aus Abgang Anlagevermögen 73 118
Brutto-Cashflow 33. 2.334 5.001
Zu-/​Abnahme der Vorräte -1.235 559
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und andere Aktiva -117 -752
Zu-/​Abnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten und andere Passiva 891 -344
Einzahlungen aus Zinsen 1 1
Auszahlungen von Zinsen -143 -112
Auszahlung von Steuern -814 -438
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 34. 917 3.915
Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen (ohne aktivierte Entwicklungskosten) und Sachanlagevermögen -738 -1.870
Zugänge aktivierter Entwicklungskosten -563 -909
Einzahlungen aus Fördermitteln für Investitionen 31 0
Veränderung Equity-Beteiligungen 4. -50 -247
Akquisition von Geschäftseinheiten abzgl. erhaltener Zahlungsmittel 24 0
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 9. 1.299 0
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 9. 0 -762
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 35. 3 -3.788
Auszahlung für Miet- und Leasingverbindlichkeiten 3. -326 -294
Anteilsübernahme von nicht beherrschenden Anteilseignern -60 0
Dividendenausschüttung 13. -1.980 -1.238
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehensverbindlichkeiten 15. 300 3.298
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten 15. -1.494 -1.096
Zunahme von langfristigen Verbindlichkeiten 17. 35 14
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 36. -3.525 684
Veränderung der verfügbaren Zahlungsmittel -2.605 811
Zahlungsmittel zu Beginn der Berichtsperiode 4.855 4.139
Wechselkursdifferenz 14 -95
Zahlungsmittel am Ende der Berichtsperiode 2.264 4.855

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

Anwendung der International Financial Reporting Standards

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG für das Jahr 2021 wurde in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations-Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, sowie den nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) anzuwendenden Vorschriften erstellt.

Die nachfolgenden Standards, Änderungen zu bestehenden Standards sowie Interpretationen gelten erstmals im Geschäftsjahr 2021 verbindlich und haben im Geschäftsjahr 2021 folgende Auswirkungen:

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Standard/​ Interpretation Titel des Standards/​ der Interpretation bzw. des Amendments Erstmalige Anwendung 1 Auswirkung auf die Geratherm
IAS 8.28
Standards verschiedene Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 01.01.2021 Keine wesentliche Auswirkung
IFRS 4 Änderungen an IFRS 4 Versicherungsverträge - Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9 01.01.2021 Keine wesentliche Auswirkung
IFRS 16 Änderung an IFRS 16: Covid-19-bezogene Mietkonzessionen 01.01.2021 Keine wesentlichen Auswirkungen

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant der Geratherm-Konzern keine frühzeitige Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, werden die Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG derzeit geprüft.

Die Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2021 erfolgt nach den verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Geratherm-Konzerns.

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Änderungen Veröffentlichung IASB Anzuwenden bei Geschäftsjahresbeginn ab Datum des Endorsement
Anwendung für Geschäftsjahre späterer Berichtsperioden
IFRS 17 Versicherungsverträge (inkl. Änderungen an IFRS 17 vom 25.06.2020) Mai 17 01.01.2023 19.11.2021
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig (inkl. Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig - Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens vom 15.07.2020) Jan 20 01.01.2023 noch offen
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept Mai 20 01.01.2022 Jun 21

1 Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.

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Änderungen Veröffentlichung IASB Anzuwenden bei Geschäftsjahresbeginn ab Datum des Endorsement
Anwendung für Geschäftsjahre späterer Berichtsperioden
Änderungen an IAS 16: Sachanlagen -Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung Mai 20 01.01.2022 Jun 21
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge -Kosten der Vertragserfüllung Mai 20 01.01.2022 Jun 21
Jährliche Verbesserungen der IFRS (AIP) -Zyklus 2018-2020 Mai 20 01.01.2022 Jun 21
Änderungen an IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statement 2: Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Feb 21 01.01.2023 noch offen
Änderungen an IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler: Definition von Schätzungen Feb 21 01.01.2023 noch offen
Änderung an IFRS 16: Covid-19-bezogene Mietkonzessionen über den 30. Juni 2021 hinaus Mär 21 01.04.2021 Aug 21
Änderungen an IAS 12 Ertragssteuern: Latente Steuern hinsichtlich Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus Einzeltransaktionen Mai 21 01.01.2023 noch offen
Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen Dez 21 01.01.2023 noch offen

Aus der Anwendung der vorstehend aufgeführten Standards und Interpretationen haben sich keine Auswirkungen auf die in Vorperioden erfassten Beträge ergeben.

Aus der Anwendung der oben genannten gemäß IAS 8.30 angegebenen sonstigen Standards und Interpretationen erwartet die Geratherm Medical AG keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der aktuellen bzw. zukünftigen Periode.

Gliederung und Aufstellung des Abschlusses

Die Bilanzgliederung ist unter Berücksichtigung des IAS 1 aufgestellt worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Dort, wo die IFRS andere Bewertungskonzepte vorschreiben, werden diese verwendet; in den folgenden Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen wird hierauf gesondert hingewiesen. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich zu ihren fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. soweit geboten zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Der Konzernabschluss wird in vollen EUR (funktionale und Berichtswährung) aufgestellt. Zur besseren Übersicht werden verschiedene Angaben im Anhang auf TEUR gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Das Mutterunternehmen ist die nach deutschem Recht gegründete Geratherm Medical AG mit dem Sitz in 99331 Geratal /​ OT Geschwenda. Die Anteile der Gesellschaft sind am amtlichen Markt zugelassen und im Börsensegment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Der Vorstand der Geratherm Medical AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss am 14. April 2022 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Rechtliche und wirtschaftliche Verhältnisse

Die Firma Geratherm Medical AG ist in Deutschland als juristische Person registriert und unter der Nummer HR B 111272 im Handelsregister B beim Amtsgericht Jena eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in 99331 Geratal, Fahrenheitstraße 1.

Gegenstand der Geratherm Medical AG ist gemäß § 2 der Satzung die "Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Medical Produkten, insbesondere im Bereich Temperaturmanagement und Vitaldaten sowie Investments im Healthcare Sektor".

Konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG werden die Abschlüsse aller Unternehmen einbezogen, die von der Geratherm Medical AG unmittelbar und mittelbar im Sinne des IFRS 10 beherrscht werden.

Nach IFRS 10 besteht ein Konzern aus einem Mutterunternehmen und seinen Tochterunternehmen, die von dem Mutterunternehmen bei gleichzeitiger Erfüllung der folgenden drei Kriterien beherrscht werden:

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Entscheidungsmacht des Mutterunternehmens über die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens,

Variable Rückflüsse aus dem Beteiligungsunternehmen gehen dem Mutterunternehmen zu sowie

Fähigkeit des Mutterunternehmens, sein Entscheidungsrecht zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse einsetzen zu können.

Diese Unternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, ab dem die Geratherm Medical AG die Möglichkeit der Beherrschung erhält. Die Einbeziehung endet mit dem Zeitpunkt der Aufgabe der Beherrschungsmöglichkeit.

Bei der Kapitalkonsolidierung wird der Wertansatz, der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Die beim Erwerb übertragene Gegenleistung sowie das erworbene identifizierte Nettovermögen werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Jeder entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich auf Wertminderung überprüft. Jeglicher Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert wird unmittelbar im Gewinn erfasst. Transaktionskosten werden sofort als Aufwand erfasst.

Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen werden beim Erwerb zunächst mit den Anschaffungskosten bewertet. Die Buchwerte dieser Gesellschaften werden jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden oder sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht beziehungsweise vermindert. Soweit Verluste eines assoziierten Unternehmens dessen Eigenkapital aufgezehrt haben, werden keine weitergehenden Verluste mehr berücksichtigt. Bei Vorliegen objektiver Hinweise und wenn der erzielbare Betrag der Beteiligung am Bilanzstichtag unter dem Buchwert liegt, wird eine ergebniswirksame Wertminderung vorgenommen. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Auswirkungen konzerninterner Transaktionen werden im Rahmen der Zwischengewinneliminierung und der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.

Nicht beherrschende Anteile

Bei einem Unternehmenszusammenschluss entscheidet sich der Konzern einheitlich für eine Bewertung etwaiger nicht beherrschender Anteile an dem erworbenen Unternehmen zu ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens, das im Allgemeinen zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion mit Eigentümern bilanziert, die in ihrer Eigenschaft als Eigentümer handeln. Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugerechnet, wenn diese zu einem negativen Saldo führen. Anpassungen der nicht beherrschenden Anteile basieren auf dem anteiligen Betrag des Nettovermögens des Tochterunternehmens.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis besteht aus der obersten Muttergesellschaft Geratherm Medical AG sowie den in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Gesellschaften. Diese stellt den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis dar. Der Bilanzstichtag der Jahresabschlüsse dieser Unternehmen entspricht dem Konzernbilanzstichtag. Im Einzelnen bestehen nachfolgende Beteiligungsquoten.

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Gesellschaft Beteiligungsquote 2021 Beteiligungsquote 2020
GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal /​ Deutschland 100,00 % 100,00 %
apoplex medical technologies GmbH, Pirmasens /​ Deutschland 53,42 % 53,42 %
Tochtergesellschaft: apoplex medical technologies Spain SL Barcelona/​Spanien 57,57 % 22,50 %
Geratherm Respiratory GmbH, Bad Kissingen /​ Deutschland 67,58 % 65,27 %
Geratherm Medical do Brasil Ltda., Sao Paulo /​ Brasilien 51,00 % 51,00 %
Sensor Systems GmbH, Steinbach-Hallenberg /​ Deutschland 100,00 % 100,00 %
Capillary Solutions GmbH, Geratal /​ Deutschland 100,00 % 100,00 %
LMT Medical Systems GmbH Lübeck /​ Deutschland 80,00 % 80,00 %
Tochtergesellschaft: LMT Medical Systems Inc. Ohio/​USA 100,00 % 100,00 %

Die Geratherm Medical AG übernahm mit notariellem Kaufvertrag, vom 19. Mai 2021, weitere Stammkapitalanteile von Minderheiten der Geratherm Respiratory GmbH zu einem Kaufpreis von 60 TEUR. Die Beteiligungsquote am Stammkapital der Geratherm Respiratory GmbH erhöhte sich dadurch um +2,31 % (14 TEUR). Die Kaufpreisdifferenz in Höhe von 46 TEUR wurde als Gewinnrücklage im Eigenkapital des Konzerns dargestellt.

Die Geratherm Medical do Brasil befindet sich seit dem 19. November 2019 in einem Gläubigerschutzverfahren nach brasilianischem Recht (Chapter 11-Antrag), welches nach wie vor noch nicht final beendet ist. Der Vorstand geht wie im Vorjahr weiterhin von der Beherrschung der Gesellschaft aus, da Geratherm einen wesentlichen Gläubiger der Gesellschaft darstellt.

Die Geratherm Medical AG hält mit 53,42 % die Mehrheit der Stimmrechte an der apoplex medical technologies GmbH und kann somit die Entscheidungen in der Gesellschafterversammlung treffen. Auch wenn der gegenwärtig nicht abrufbare Geschäftsführer dem Minderheitsgesellschafter zuzurechnen ist und keine Zustimmungspflicht der Gesellschafter zur Planung besteht, wird von einer Beherrschung der apoplex ausgegangen, da die Geratherm Medical AG frei über die Berufung weiterer Geschäftsführer und deren Geschäftsverteilung entscheiden kann.

Unternehmenszusammenschlüsse im Jahr 2021

Am 7. Oktober 2021 erwarb die apoplex medical technologies GmbH weitere Anteile und Stimmrechte an der apoplex medical technologies Spain SL (ehemals: EVINA Spain S.L.), die einen Geschäftsbetrieb Im Sinnes des IFRS 3 darstellt. Der Erwerb des Unternehmens hat den Marktzugang in Spanien für den Konzern ermöglicht und wird den Marktanteil erheblich erhöhen. Ausgehend von dem bisherigen Anteilsbesitz von 22,5% wurde die Beteiligungsquote auf 57,57 % erhöht. Der Kaufpreis wurde durch die Umwandlung von offenen Forderungen in Höhe von 287 TEUR in Eigenkapital sowie eine Bareilage von 15 TEUR erbracht. Die zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesene Minderheitsbeteiligung an der apoplex medical technologies Spain SL (22,5 %) wurde unter Bezugnahme auf den beizulegenden Zeitwert der Minderheitsbeteiligung bewertet und betrug 194 TEUR. Der Verlust aus der Neubewertung des Eigenkapitalanteils im Zuge des sukzessiven Unternehmenszusammenschlusses beträgt 70 TEUR und wird in dem Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen. Die aufgrund des Erwerbs bilanzierten Vermögenswerte und Schulden stellen sich wie folgt dar:

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TEUR
Immaterielle Vermögenswerte - Kundenbeziehung 302
Immaterielle Vermögenswerte - Lizenzen 455
Sachanlagevermögen 2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 87
Sonstige Vermögenswerte 0
Kasse und Bank 39
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten -111
Latente Steuerschulden -70
Erworbenes identifizierbares Reinvermögen 704
Abzüglich: nicht beherrschende Anteile -298
Zuzüglich: Geschäfts- oder Firmenwert 90
Erworbenes Reinvermögen 496

Die erstmalige Bilanzierung der apoplex medical technologies Spain SL wurde erst zum Ende der Berichtsperiode vorläufig festgelegt. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Konzernabschlusses waren die erforderlichen Marktbewertungen und sonstigen Berechnungen noch nicht vollständig abgeschlossen und wurden daher nur vorläufig auf der Grundlage der bestmöglichen Schätzung durch den Vorstand ermittelt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich aus dem Know-How der Belegschaft und der Rentabilität des erworbenen Unternehmens. Er ist steuerlich nicht abzugsfähig. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beläuft sich auf 87 TEUR. Der Bruttobetrag der fälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegt bei 87 TEUR. Wertminderungen wurden keine erfasst. Der Konzern bilanziert nicht beherrschende Anteile an einem erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder mit dem entsprechenden Anteil des nicht beherrschenden Anteils am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens. Die Entscheidung wird dabei für jeden Unternehmenserwerb einzeln getroffen. Bezüglich der nicht beherrschenden Anteile an der apoplex medical technologies Spain SL hat sich der Konzern dafür entschieden, diese in Höhe ihres Anteils am erworbenen identifizierbaren Nettovermögen zu bilanzieren. Die erwerbsbedingten Kosten betragen 3 TEUR und sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die apoplex medical technologies Spain SL trug mit 170 TEUR zum Umsatz und 75 TEUR zum Konzernergebnis für den Zeitraum zwischen Erwerb und dem Bilanzstichtag bei. Wäre der Erwerb der apoplex medical technologies Spain SL am ersten Tag des Geschäftsjahres abgeschlossen worden, hätte sich der Konzernumsatz des Jahres um 59 TEUR erhöht und der Konzerngewinn um 80 TEUR reduziert.

Fremdwährungsumrechnung

Bei der Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der Geratherm Medical do Brasil Ltda. sowie der LMT Medical Systems Inc. wird das Konzept der funktionalen Währung angewandt. Da diese Gesellschaften ihr Geschäft selbstständig betreiben, werden sie als eigenständige Einheit ("foreign entity") gemäß IAS 21 behandelt. Danach werden die Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens zum Stichtagskurs sowie die Aufwendungen und Erträge, als zulässige Vereinfachung nach IAS 21.40, zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit den historischen Kursen (Kurse am Tag der Zahlungen sowie jeweilige Durchschnittskurse der erwirtschafteten Ergebnisse) angesetzt. Der sich aus dieser Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird als gesonderter Posten im sonstigen Konzernergebnis ausgewiesen. Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der Geratherm Medical do Brasil wurde ein Stichtagskurs von 6,3101 BRL/​EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 6,3779 BRL/​EUR (GuV) zu Grunde gelegt. Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der LMT Medical Systems wurden ein Stichtagskurs von 1,1326 USD/​EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 1,1827 USD/​EUR (GuV) zu Grunde gelegt.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls erfasst. Die in den Bilanzen der Einzelabschlüsse enthaltenen monetären Posten (flüssige Mittel, Forderungen und Schulden) werden zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Alle Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden einheitlich angewendet.

Die Vermögens- und Schuldposten sind unter Beachtung der Vorschriften der International Financial Reporting Standards bewertet.

Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklungskosten werden gemäß IAS 38 als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn:

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der immaterielle Vermögenswert soweit technisch realisierbar ist, dass er genutzt oder verkauft werden kann;

die Geratherm beabsichtigt und fähig ist, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und diesen zu nutzen oder zu verkaufen;

der Nachweis erbracht wurde, dass der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird, oder, falls er intern genutzt werden soll, einen entsprechenden Nutzen generiert;

adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen verfügbar sind, dass der immaterielle Vermögenswert fertig entwickelt und im Anschluss genutzt oder verkauft werden kann; und

die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich bewertet werden können.

Dabei muss die immaterielle Komponente, wie beispielsweise wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse, Entwurf und Implementierung neuer Prozesse, Systeme oder Software, im Vordergrund des Entwicklungsprozesses stehen.

Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten den Aufwand für an Dritte vergebene Entwicklungsaufträge, die direkten Materialkosten, die zeitanteilig angefallenen Personalkosten derjenigen Mitarbeiter, die in der Entwicklung für die betreffenden Projekte tätig sind, einschließlich der gesetzlichen Sozialabgaben, die vom Arbeitgeber zu tragen sind sowie zurechenbare Fremdkapitalkosten.

Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt, in dem sie sich in einem nutzungsbereiten Zustand befinden, linear abgeschrieben. Für die fertiggestellten Entwicklungsprojekte wird eine Nutzungsdauer von 8-12 Jahren zu Grunde gelegt.

Die noch nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerte werden jährlich gem. den Anforderungen des IAS 36 auf Wertminderungen überprüft.

Die erworbenen immateriellen Vermögenswerte weisen eine begrenzte Nutzungsdauer auf. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger kumulierter linearer Abschreibungen nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte. Für Software und andere immaterielle Vermögenswerte wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren und für gewerbliche Schutzrechte von 10 Jahren zu Grunde gelegt.

Sachanlagen

Die Bilanzierung und Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten gemäß IAS 16.30. Alle Sachanlagen, wie Gebäude, Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten beinhalten auch Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte, sofern die Ansatzkriterien nach IAS 23 erfüllt sind.

Die Abschreibung für Gebäude erfolgt über eine Nutzungsdauer von 30-33 Jahren. Für technische Anlagen und Maschinen beträgt die Nutzungsdauer 5 bis 13 Jahre. Bei den anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 13 Jahren angesetzt.

Die Abgänge werden zu Restbuchwerten zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens ausgebucht.

Die für die Anschaffung von Sachanlagen erhaltenen öffentlichen Mittel in Form von Zulagen und Zuschüssen wurden in der Bilanz als abgegrenzte Investitionszuwendungen erfasst und werden entsprechend der Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst.

Wertminderungen bei nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Wenn ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass ein immaterieller Vermögenswert oder Sachanlagen wertgemindert sein könnten, ist der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert zu schätzen. In der Regel ist es nicht möglich, den erzielbaren Betrag für den einzelnen immateriellen Vermögenswert zu schätzen, sodass der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt wird, zu der der Vermögenswert gehört.

Bei nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzbaren immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 36 eine außerplanmäßige Abschreibung auf den höheren Betrag aus verbleibendem Nutzungswert oder den erzielbaren Veräußerungserlös des Vermögenswertes. Soweit Wertminderungen vorgenommen werden, werden diese bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gemäß dem IAS 36.104 ff. auf die einzelnen Vermögenswerte verteilt und für die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen unter den korrespondierenden Abschreibungen dargestellt.

Am 14. Januar 2022 hat der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat die Einstellung des Bereiches Medizinische Wärmedecken für den OP sowie die dazu gehörige Forschung und Entwicklung mit sofortiger Wirkung beschlossen. Die aktuelle Marktlage und Marktaussichten für das Produkt spiegeln nicht die damit verbundenen Aufwendungen für eine Zertifizierung nach MDR wider. Deshalb erfolgten zum Bilanzstichtag Wertminderung an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten aus dem Bereich medizinische Wärmesysteme in Höhe von 165 TEUR. Der Ausweis erfolgt in den Abschreibungen des Anlagevermögens. Zudem erfolgten Verschrottungen von 73 TEUR, deren Ausweis in den "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" erfolgt.

Nutzungsrechte

Die Bilanzierung und Bewertung von Leasingverhältnissen erfolgt gemäß IFRS 16. Dabei ist ein Leasingnehmer verpflichtet, für Leasingverträge mit einer Laufzeit von mehr als 12 Monaten, einen Vermögenswert (für das Nutzungsrecht) und korrespondierende Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz anzusetzen. Die Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum Barwert. Leasingzahlungen werden mit dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden impliziten Zinssatz abgezinst, sofern dieser bestimmbar ist. Anderenfalls erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers. Der Konzern hat Leasingverhältnisse als Leasingnehmer für angemietete Büroräume, Technische Anlagen und Maschinen sowie Leasingfahrzeuge und Büroausstattung.

Assoziierte Unternehmen /​ Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Abschnitt "Konsolidierungsgrundsätze".

Bei Vorliegen entsprechender Indikatoren wird ein Impairment-Test durchgeführt und bei Bedarf eine Wertminderung vorgenommen. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags folgt den Regelungen des IAS 36. Wertminderungen werden im Beteiligungsergebnis ausgewiesen.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

IFRS 9 Finanzinstrumente legt die Anforderungen für Ansatz und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten, finanziellen Schulden sowie einigen Verträgen zum Kauf oder Verkauf von nicht finanziellen Posten fest.

1. Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden zu dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, an dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen nach IFRS 9 richtet sich nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens und den Charakteristika der Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts oder der jeweiligen finanziellen Verbindlichkeit. Zum erstmaligen Ansatz wird der jeweilige finanzielle Vermögenswert entweder als "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung" (FVPL), als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" (at amortised cost) oder als "zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Sonstigen Ergebnis" (FVOCI) klassifiziert.

Die Anderen Finanzanlagen und Wertpapiere sind in der Kategorie "Halten und Verkaufen /​ FVOCI" klassifiziert. Hiermit sind alle Wertschwankungen -einschließlich Veräußerungsgewinne, -verluste bei Abgang- erfolgsneutral im Eigenkapital in der Position "Marktbewertungsrücklage" zu erfassen. Alle Wertpapiere (Aktien) sind mit dem Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet und marktgängig. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Form von Beteiligungen werden ebenfalls entsprechend ihrem Zeitwert zum Stichtag bewertet.

Die Forderungen, sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte und Zahlungsmittel zählen zur Kategorie "Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten". Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Zeitpunkt der Realisierung zum beizulegenden Zeitwert, der in der Regel den Anschaffungskosten entspricht, sowie entsprechend der Einschätzung hinsichtlich ihrer Realisierung ausgewiesen. Längerfristige Fälligkeiten (> 1 Jahr) sind durch marktübliche Abzinsungen berücksichtigt. Die Folgebewertung erfolgt mit fortgeführten Anschaffungskosten. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Fremdwährungsforderungen sind zum Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Zahlungsmittel sind Kassenbestände und sofort verfügbare Bankguthaben bei Kreditinstituten, die zum Nennwert bilanziert werden. Diese Wertansätze entsprechen den Marktwerten.

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten (Rückzahlungsbetrag) bewertet. Veränderungen des Rückzahlungsbetrages aufgrund der Wechselkurse zum Stichtag wurden ebenfalls berücksichtigt. Die in der Konzernbilanz angesetzten Werte entsprechen, soweit ermittelbar, im Wesentlichen den Marktwerten.

Geratherm bucht die finanziellen Vermögenswerte aus, wenn der Zahlungsmittelzufluss erfolgt ist oder wenn die Forderung uneinbringlich ist. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

2. Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten

Das nach IFRS 9 anzuwendende Modell der eingetretenen Verluste ist als zukunftsorientiertes Modell mit erheblichen Ermessensentscheidungen verbunden, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen bei den wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Bei der Festsetzung dieser Prozentzahlen berücksichtigt Geratherm Erfahrungen mit dem Einzug in der Vergangenheit und die aktuellen Tendenzen in der Wirtschaft. Das neue Wertminderungsmodell ist auf finanzielle Vermögenswerte anzuwenden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Falls die Daten, die das Unternehmen zur Berechnung der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen ansetzt, nicht die Fähigkeit widerspiegeln, die ausstehenden Forderungen in der Zukunft einbeziehen zu können, sind möglicherweise zusätzliche Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen nötig, wodurch die künftige Ertragslage der Gesellschaft wesentlich beeinflusst werden könnte.

Wertminderungen werden für einzelne Finanzinstrumente identifiziert, wenn es zu Zahlungsausfällen oder Vertragsbrüchen bei dem Kontrahenten kam oder aufgrund von Ratingverschlechterung und der allgemeinen Informationslage Wertminderungen erkennbar werden (loss event). Eine Wertminderung wird nach dem Auftreten eines loss events als Differenz zwischen dem Buchwert und dem diskontierten, noch erwarteten Zahlungsstrom berechnet. Als Diskontsatz dient der ursprüngliche Effektivzins. Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst und direkt mit dem Buchwert des Finanzinstruments saldiert. Zinserträge wertgeminderter Finanzinstrumente werden weiterhin erfasst. Soweit Anhaltspunkte für eine Verringerung der Wertminderung bestehen, wird diese erfolgswirksam dem Finanzinstrument bis maximal zu dem Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten, der sich ohne die Wertminderung ergeben hätte, zugeschrieben.

Laufende und Latente Steuern

Tatsächliche Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf das im Geschäftsjahr zu versteuernde Einkommen oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung von steuerlichen Unsicherheiten, sofern vorhanden, die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen. Tatsächliche Steueransprüche und -schulden werden nur unter bestimmten Bedingungen saldiert.

Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12. Für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften werden latente Steueransprüche in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass das zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können.

Zur Berechnung latenter Steuern werden die Steuersätze zukünftiger Jahre herangezogen, soweit das dem Steuersatz zu Grunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.

Aktive und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht und als aktive latente Steuer nur dann in entsprechender Höhe angesetzt, wie eine Realisierbarkeit dieser Steuervorteile wahrscheinlich ist.

Vorräte

Die unter den Vorräten ausgewiesenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren sind mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Abschlussstichtag bewertet.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse bei Fieberthermometern und Wärmesystemen und den Produkten der Spirometrie werden mit den Herstellungskosten in den einzelnen Stufen bewertet. Diese umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, die anteiligen Fertigungsgemeinkosten und produktionsbezogene Verwaltungskosten.

Bei den Handelswaren erfolgt die Bewertung zu den gleitenden Durchschnittspreisen.

Soweit Wertminderungen von Vorräten vorgenommen werden, werden diese als Materialaufwand oder Bestandsminderung in der laufenden Periode erfasst. Soweit Wertaufholungen bei Vorräten auftreten, werden diese als Verminderung des Materialaufwands oder der Bestandserhöhung in der Periode erfasst, in der die Wertaufholung eintritt.

Wertminderungen von Vorräten, welche auf die Einstellung eines Geschäftsbereiches zurückzuführen sind, werden unter der Position Wertminderungsaufwand aus Abwertung Vorräte in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Erfassung der Umsatzerlöse

IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. Voraussetzung für die Erfassung von Umsatzerlösen ist ein gültiger Vertrag mit identifizierbaren Leistungsverpflichtungen und festgelegten Zahlungsbedingungen und der Wahrscheinlichkeit, dass die vereinbarte Gegenleistung zufließen wird. Die Umsatzerlöse entsprechen dem Transaktionspreis, zu dem Geratherm laut Vertragsbedingungen berechtigt ist. Nennenswerte Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen gibt es nicht.

Die Bestimmung, ob die Verfügungsgewalt zeitpunkt- oder zeitraum bezogen übergeht, erfordert Ermessensentscheidungen.

1. Verkauf von Medizinprodukten

Der Konzern realisiert Umsätze, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die verkauften Medizinprodukte erlangt. Der Kunde erlangt die Verfügungsgewalt in der Regel mit Übergang von Eigentums- und Besitzrecht sowie der wesentlichen Chancen und Risiken. Maßgeblich hierfür sind regelmäßig die vereinbarten Incoterms. Umsatzerlöse werden zu diesem Zeitpunkt erfasst, sofern die Umsatzerlöse und Kosten verlässlich bewertet werden können, der Erhalt des Entgelts wahrscheinlich ist und es kein weiter bestehendes Verfügungsrecht über die Waren gibt.

Als Umsatz wird der Nettobetrag kostenträgerbezogen (Produktgruppen) unter Abzug von Skonti, Kundenboni und Rabatten getrennt nach Inlands- und Exporterlösen erfasst. Die aus dem Verkauf resultierenden Aufwendungen, wie Transportkosten, Versicherung bzw. Provisionen, werden als Vertriebsaufwendungen dargestellt.

Beim Verkauf von Inkubatoren durch das Tochterunternehmen LMT Medical Systems GmbH werden den Kunden Garantieverlängerungsoptionen angeboten. Gemäß IFRS 15 sind diese Optionen als selbstständige Leistungsbestandteile anzusehen. Die Umsatzrealisierung muss somit gesondert von den übrigen Leistungsbestandteilen erfolgen. Der Umsatz für die Garantieverlängerung ist demnach erst im vereinbarten Garantiezeitraum zu realisieren. Im Geschäftsjahr, in dem der Vertragsschluss erfolgte, ist die auf die Zusatzgarantie entfallende Gegenleistung hingegen noch nicht als Umsatz zu realisieren, sondern erfolgsneutral abzugrenzen. Die Aufteilung des Transaktionspreises erfolgte entsprechend der relativen Einzelveräußerungspreise der erbrachten Leistungen.

Die Geratherm hat zum Stichtag Vorräte in Konsignationslagern bilanziert. Unter Anwendung der allgemeinen Grundsätze und der besonderen Regelungen zu Kommissionsvereinbarungen erlangt der Endkunde die Verfügungsgewalt bei Erwerb der Medizinprodukte und somit bei Auslagerung, da Geratherm bis zum Verkauf an den Endkunden Eigentümer der Produkte und Träger der wesentlichen Chancen und Risiken bleibt.

2. Erbringung von Analysedienstleistungen

Der Konzern erbringt über sein Tochterunternehmen apoplex medical technologies GmbH Analysedienstleistungen. Die Umsatzrealisierung erfolgt zeitraumbezogen über die Laufzeit der zugrunde liegenden Verträge. Umsätze, die auf das Folgejahr entfallen werden zeitanteilig unter Berücksichtigung von Mehrinanspruchnahmen zum Bilanzstichtag abgegrenzt.

3. Leistungsverpflichtungen als Kombination aus IFRS 15 und IFRS 16

Der Konzern erbringt seit 2019 über sein Tochterunternehmen apoplex medical technologies GmbH eine Kombination aus Finanzierungsleasing für EKG-Geräte und Analysedienstleistungen inkl. erstmaliger Installationsleistungen. Hierbei handelt es sich aktuell um einen Vertrag mit einer Laufzeit von 2,5 Jahren. Im Rahmen der Vertragsbewertung wurden die einzelnen Leistungsverpflichtungen identifiziert und der entsprechende Transaktionspreis allokiert. Zum Stichtag waren Umsatzerlöse für die bereitgestellten Geräte sowie entsprechende Umsatzkosten und die bisher erbrachten Installationsleistungen erfasst. Weiterhin wurden die Analyseleistungen zeitanteilig realisiert. Die Aufteilung des Transaktionspreises erfolgte anhand der relativen Einzelveräußerungspreise der erbrachten Einzelleistungen.

Wenn der Konzern als Leasinggeber auftritt, stuft er bei Vertragsbeginn jedes Leasingverhältnis entweder als Finanzierungsleasing oder als Operating-Leasingverhältnis ein. Zur Einstufung jedes Leasingverhältnisses hat der Konzern eine Gesamteinschätzung vorgenommen, ob das Leasingverhältnis im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem zugrunde liegenden Vermögenswert verbunden sind, überträgt.

Geratherm weist als Leasinggeber am Tag der Übergabe eine Forderung aus dem Finanzierungsleasing aus. Der Umsatzerlös in Höhe des beizulegenden Zeitwerts wird am Bereitstellungsdatum erfasst. Die Umsatzkosten in Höhe des Buchwerts des zugrundeliegenden Vermögenswerts werden als Materialaufwand erfasst.

Zinsaufwendungen und -erträge

Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional, anfallende Zinsaufwendungen werden in Abhängigkeit von der vertraglichen Verpflichtung bzw. unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional erfasst.

Reform der Referenzzinssätze

Sofern sich die Basis der für die Ermittlung der vertraglichen Zahlungsströme eines finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit, der bzw. die jeweils zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, infolge der Reform der Referenzzinssätze geändert hat, hat der Konzern den Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit angepasst, um den durch die Reform notwendigen Änderungen Rechnung zu tragen.

Schätzungen und Annahmen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden beruht zum Teil auf Schätzungen bzw. Annahmen über künftige Entwicklungen. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und anderen Kenntnissen der zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle. So beruhen insbesondere die Beurteilung der Aktivierungsvoraussetzungen für die Entwicklungsprojekte (Buchwert 2.994 TEUR), die Festlegungen von wirtschaftlichen Nutzungsdauern für langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Buchwert 12.965 TEUR) auf Annahmen und Schätzungen. Daneben stützt sich auch die Beurteilung der Vermögenswerte des Geschäftsmodells "Halten und Verkaufen", die an keinem aktiven Markt gehandelt werden (Andere Finanzanlagen, Buchwert 1.370 TEUR sowie nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte 508 TEUR) auf die Unternehmensplanung, die naturgemäß mit Unsicherheiten einhergeht, sodass im Einzelfall die tatsächlichen Werte von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen können. Weiterhin bestehen Schätzungen und Annahmen hinsichtlich der Vertragslaufzeit bei den angemieteten Büro- und Lagerflächen der Tochtergesellschaften. Schätzungen und diesen zu Grunde liegende Annahmen werden regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung beurteilt. Zudem bestehen Schätzungen hinsichtlich der Darlehensverbindlichkeiten der brasilianischen Tochtergesellschaft, die sich aktuell in einem Gläubigerschutzverfahren nach brasilianischem Recht befindet. Schätzungen bestehen auch bei der Bewertung der Wertberichtigung aufgrund der erwarteten Kreditverluste bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten und dem Ansatz aktiver latenter Steuern in Bezug auf die Verfügbarkeit der künftig zu versteuernden Ergebnisse, gegen die abzugsfähige temporäre Differenzen und die steuerliche Verlustvorträge verwendet werden können.

Weiterhin ergaben sich Schätzungen in Bezug auf den Erwerb von Tochterunternehmen bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der übertragenen Gegenleistung (einschließlich bedingter Gegenleistungen) sowie der vorläufigen Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden. Die Kaufpreisallokation war zum Zeitpunkt der Aufstellung noch nicht final abgeschlossen.

In Bezug auf die Abgrenzung von Umsatzerlösen bei Analyseleistungen und die Klassifizierung von Leasing als Finance Lease im Konzern bestehen Ermessensspielräume. Wir verweisen auf die Ausführungen zu den Umsatzerlösen und den Bewertungsgrundlagen und zu den Leasingverhältnissen.

Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Einige Rechnungslegungsmethoden und Angaben verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Die Geratherm Medical AG hat einen Prozess hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört, dass die allgemeine Verantwortung für die Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert dem Vorstand obliegt.

Wenn Informationen von Dritten, beispielsweise Preisnotierungen von Brokern oder Kursinformationsdiensten, zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden, wird überprüft, ob die von den Dritten erlangten Nachweise für die Schlussfolgerung, dass derartige Bewertungen die Anforderungen der IFRS erfüllen, einschließlich der Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in der diese Bewertungen einzuordnen sind, sachgerecht sind.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld werden soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten hinzugezogen. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden.

Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen.

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Derzeit werden Zeitwerte innerhalb der Stufen 1 und 3 ermittelt.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

Die Geratherm Medical AG erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den Anhang Angaben 4, 9 und 12 enthalten.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Aktiva

1. Immaterielle Vermögenswerte

Zum 31. Dezember 2021 werden immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 4.158 TEUR (i. Vj. 3.079 TEUR) ausgewiesen. Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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Immaterielle Vermögenswerte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Firmenwert Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR
01.01.2020 4.034.861 1.086.638 90.000 5.211.499
Zugänge 909.188 150.216 0 1.059.404
Abgänge 0 38.502 0 38.502
Umbuchungen 0 0 0 0
31.12.2020 4.944.049 1.198.352 90.000 6.232.401
01.01.2021 4.944.049 1.198.352 90.000 6.232.401
Zugänge 563.453 203.745 0 767.198
Buchwerte
in EUR
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss 0 757.175 90.432 847.607
Abgänge 994.314 90.876 0 1.085.190
Umbuchungen 0 0 0 0
31.12.2021 4.513.188 2.068.396 180.432 6.762.016

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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Immaterielle Vermögenswerte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Firmenwert Gesamt
Abschreibungen
in EUR
01.01.2020 2.082.767 842.206 89.999 3.014.972
Zugänge 78.069 87.304 0 165.373
Abgänge 0 27.164 0 27.164
31.12.2020 2.160.836 902.346 89.999 3.153.181
01.01.2021 2.160.836 902.346 89.999 3.153.181
Zugänge 353.099 110.177 0 463.276
Abgänge 994.314 17.727 0 1.012.041
31.12.2021 1.519.621 994.796 89.999 2.604.416
Buchwerte
in EUR
01.01.2020 1.952.094 244.432 1 2.196.527
31.12.2020 2.783.213 296.006 1 3.079.220
01.01.2021 2.783.213 296.006 1 3.079.220
31.12.2021 2.993.567 1.073.600 90.433 4.157.600

Nachfolgende Fremdwährungseffekte entfallen ausschließlich auf sonstige immaterielle Vermögenswerte und wurden in den Zugängen berücksichtigt:

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
TEUR
Abschreibungen
TEUR
2020 -17 -12
2021 0 0

Im Geschäftsjahr 2021 sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 563 TEUR (i. Vj. 909 TEUR) aktiviert worden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um neue Softwarelösungen apoplex sowie Entwicklungen im Zusammenhang mit der Zertifizierung der Produkte bei der LMT.

Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten wurden von 807 TEUR (i. Vj. 844 TEUR) als Aufwand gebucht. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Lizenzen, Patente, Software sowie aktivierte Kundenbeziehungen aus der Gründung der apoplex medical technologies Spain SL. Die Abschreibungen auf die bereits in Nutzung befindlichen Entwicklungsprojekte sind in den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen enthalten.

Eigenleistungen wurden in Höhe von 475 TEUR aktiviert.

Goodwill sowie weitere immaterielle Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung

Die Erstkonsolidierung der Tochterfirma der apoplex - medical technologies Spain SL - führte zur Bildung eines Goodwills in Höhe von 90 TEUR. Der Goodwill wird der Zahlungsmittel generierenden Einheit in Form der legal entity "apoplex medical technologis Spain SL' (Erschließung des spanischen Marktes mit den Produkten der apoplex) zugeordnet.

Zudem wurden weitere immaterielle Vermögenswerte in Form von:

Immaterielle Vermögenswerte - Kundenbeziehung 302

Immaterielle Vermögenswerte - Lizenzen 455 erworben.

Die Abschreibung erfolgt über 3 bis 20 Jahre unter Berücksichtigung der erwarteten Dauer der Kundenbeziehungen sowie den Vorteilen im Zusammenhang mit der Lizenz.

Wertminderungen

Für den aufgegebenen Bereich der medizinischen Wärmesystemen für den OP ist im Anlagevermögen noch ein Goodwill (1 EUR) als Erinnerungswert enthalten, dieser wurde bereits im Geschäftsjahr 2019 aufgrund des Impairment Tests abgeschrieben.

Die Produktion und die dazugehörige Forschung und Entwicklung dieses Bereiches wurde ebenfalls eingestellt.

Die hier aktivierten Kosten für Entwicklungsprojekte (141 TEUR), bei denen bisher noch nicht der nutzungsbereite Zustand gegeben war, in Höhe von 141 TEUR wurden abgeschrieben. Der Aufwand wird unter dem Posten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen ausgewiesen.

Erzielbarkeit von Entwicklungskosten

Entwicklungskosten apoplex (1.776 TEUR - davon noch nicht nutzungsbereit 471 TEUR)

Als kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde die juristische Person apoplex identifiziert (Lösungen zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention). Im Bereich apoplex bestehen zum 31. Dezember 2021 aktivierte Entwicklungskosten von 1.776 TEUR, von denen 471 TEUR noch keiner Nutzung unterliegen. Dem jährlichen Werthaltigkeitstest werden dabei die erwarteten Cashflows der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit über einen Planungshorizont von 2022 bis 2026 zu Grunde gelegt. Der Bereich verfügt über ein Nettovermögen von 1.562 TEUR zum Bilanzstichtag. Der erzielbare Betrag, der im Rahmen des Werthaltigkeitstests der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegenüberzustellen ist, wird durch den Nutzungswert (value-in-use) bestimmt. Für die Bestimmung des Nutzungswerts wurden die aus der Planung abgeleiteten Cashflows mit einem risikoadjustierten, marktgerechten Zinssatz in Höhe von 18,84 % vor Steuern abgezinst. Die Planung sieht Umsatzzuwächse von 2022 auf 2023, 2023 auf 2024, 2024 auf 2025 und von 2025 auf 2026 von 55 %, 164 %, 32 % und 17 % vor.

Ab 2026 wird ein moderates jährliches Wachstum für die ewige Rente von 0,5 % erwartet. Die Aufwendungen steigen korrespondierend an. Auf dieser Basis ergab sich kein Wertberichtigungsbedarf im Geschäftsjahr 2021. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurde betrachtet, wie der Nutzungswert auf eine Zinssatzänderung reagiert. Bei einer Zinssatzänderung von +1 % ergibt sich eine Barwertveränderung von minus 2.677 TEUR, bei einer Zinssatzänderung von minus 1 % ergibt sich eine Barwertänderung von 7.028 TEUR.

Entwicklungskosten LMT (1.217 TEUR - davon noch nicht Nutzungsbereit 37 TEUR)

Als kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde die juristische Person LMT Medical identifiziert (Herstellung und Vertrieb von MRT-fähigen Inkubatoren für Frühgeborene) an. Im Bereich LMT bestehen zum 31. Dezember 2021 aktivierte Entwicklungskosten von 1.217 TEUR, von denen 37 TEUR noch keiner Nutzung unterliegen. Dem jährlichen Werthaltigkeitstest werden dabei die erwarteten Cashflows der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit über einen Planungshorizont von 2022 bis 2026 zu Grunde gelegt. Der Bereich verfügt über ein Nettovermögen von 839 TEUR zum Bilanzstichtag. Der erzielbare Betrag, der im Rahmen des Werthaltigkeitstests der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegenüberzustellen ist, wird durch den Nutzungswert (value-in-use) bestimmt.

Für die Bestimmung des Nutzungswerts wurden die aus der Planung abgeleiteten Cashflows mit einem risikoadjustierten, marktgerechten Zinssatz in Höhe von 19,86 % vor Steuern abgezinst. Die Planung sieht Umsatzzuwächse von 2022 auf 2023, 2023 auf 2024, 2024 auf 2025 und von 2025 auf 2026 von 18 %, 15 %, 13 % und 12 % vor.

Ab 2026 wird ein moderates jährliches Wachstum für die ewige Rente von 0,5 % erwartet. Die Aufwendungen steigen korrespondierend an. Auf dieser Basis ergab sich kein Wertberichtigungsbedarf im Geschäftsjahr 2021. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurde betrachtet, wie der Nutzungswert auf eine Zinssatzänderung reagiert. Bei einer Zinssatzänderung von +1 % ergibt sich eine Barwertveränderung von minus 340 TEUR, bei einer Zinssatzänderung von minus 1 % ergibt sich eine Barwertänderung von 357 TEUR.

2. Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.

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Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR
01.01.2020 5.225.285 11.040.761 1.286.371 1.323.247 18.875.664
Zugänge 806.316 267.016 275.010 371.672 1.720.014
Abgänge 0 3.644 133.438 0 137.082
Umbuchungen 1.193.549 129.698 0 -1.323.247 0
31.12.2020 7.225.150 11.433.831 1.427.943 371.672 20.458.596
01.01.2021 7.225.150 11.433.831 1.427.943 371.672 20.458.596
Zugänge 121.179 299.705 139.370 67.532 627.786
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss 0 0 1.824 0 1.824
Abgänge 0 1 161.327 0 161.328
Umbuchungen 0 129.022 0 -129.022 0
31.12.2021 7.346.329 11.862.557 1.407.810 310.182 20.926.878
Abschreibungen in EUR
01.01.2020 1.829.148 7.729.814 1.034.070 0 10.593.032
Zugänge 157.483 544.363 145.780 0 847.626
Abgänge 0 1.369 81.955 0 83.324
31.12.2020 1.986.631 8.272.808 1.097.895 0 11.357.334
01.01.2021 1.986.631 8.272.808 1.097.895 0 11.357.334
Zugänge 215.085 540.699 167.645 0 923.429
Abgänge 0 1 161.275 0 161.276
31.12.2021 2.201.716 8.813.506 1.104.265 0 12.119.487
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Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau Gesamt
Buchwerte
in EUR
01.01.2020 3.396.137 3.310.947 252.301 1.323.247 8.282.632
31.12.2020 5.238.519 3.161.023 330.048 371.672 9.101.262
01.01.2021 5.238.519 3.161.023 330.048 371.672 9.101.262
31.12.2021 5.144.613 3.049.051 303.545 310.182 8.807.391

Nachfolgende Fremdwährungseffekte entfallen ausschließlich auf Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung und wurden in den Zugängen berücksichtigt:

Geschäfts- und Betriebsausstattung:

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
TEUR
Abschreibungen
TEUR
2020 -31 -23
2021 1 0

Für den im Geschäftsjahr 2018 begonnenen Neubau einer Betriebsstätte der Geratherm Respiratory GmbH wurden im Geschäftsjahr weitere 112 TEUR (i. Vj. 793 TEUR) als Zugang in das Sachanlagevermögen aktiviert. Die Geratherm Medical AG startete im Geschäftsjahr 2019 ein Investitionsprogramm zur Erneuerung des Maschinenparks mit einem Gesamtvolumen von 2.000 TEUR. Davon wurden im Geschäftsjahr 335 TEUR (i. Vj. 539 TEUR) investiert. Ein weiterer Zugang zur Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 152 TEUR erfolgte durch die Erstkonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL. Weiteren Zugänge in Höhe von 180 TEUR betreffen die Ersatzbeschaffung für Maschinen, Anlagen und weiterer Betriebsausstattung im Konzern.

Im Geschäftsjahr 2021 erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 12 TEUR, welche die Einstellung des Bereiches Herstellung von medizinischen Wärmesystemen für den OP- und Rettungsbereich betrafen. Der Ausweis erfolgt unter den Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

In Bezug auf die Bestellung von Sicherheiten verweisen wir auf die Ausführungen zu den Darlehen. Die Anlagen im Bau betreffen maßgeblich das Investitionsprogramm Maschinenerneuerung der Geratherm. In den Anschaffungs und Herstellungskosten sind Fremdkapitalkosten von 24 TEUR (i.Vj. 24 TEUR) enthalten. Die Zinssätze belaufen sich auf 1,55 % bzw. 1,9 %.

Für Sachanlagen besteht zum Stichtag ein Bestellobligo von 1.425 TEUR.

3. Leasingverhältnisse

Die Aufteilung des Bilanzpostens Nutzungsrechte gem. IFRS 16.47 wird in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.

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Nutzungsrechte für Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- u. Geschäftsausstattung Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR
01.01.2020 185.679 68.290 201.876 455.845
Zugänge 400.267 237 124.933 525.437
Abgänge 175.569 237 11.755 187.561
31.12.2020 410.377 68.290 315.054 793.721
01.01.2021 410.377 68.290 315.054 793.721
Zugänge 129.477 20.646 131.937 282.060
Abgänge 116.728 11.868 149.070 277.666
31.12.2021 423.126 77.068 297.921 798.115
Abschreibungen
in EUR
01.01.2020 11.669 28.337 69.698 109.704
Zugänge 164.066 28.574 102.294 294.934
Abgänge 175.271 237 11.755 187.263
31.12.2020 464 56.674 160.237 217.375
01.01.2021 464 56.674 160.237 217.375
Zugänge 200.297 24.279 103.413 327.989
Abgänge 116.728 11.868 132.983 261.579
31.12.2021 84.033 69.085 130.667 283.785
Buchwerte
in EUR
01.01.2020 174.010 39.953 132.178 346.141
31.12.2020 409.913 11.616 154.817 576.346
01.01.2021 409.913 11.616 154.817 576.346
31.12.2021 339.093 7.983 167.254 514.330

Nachfolgende Fremdwährungseffekte entfallen ausschließlich auf Nutzungsrechte in Bezug auf Gebäude und wurden in den Zugängen berücksichtigt

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
TEUR
Abschreibungen
TEUR
2020 -15 -3
2021 1 0

Für Abschreibungen auf Leasingverhältnisse wurden 328 TEUR in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Abschreibungen erfasst. Zinsen für Leasingverbindlichkeiten wurden in Höhe von 7 TEUR erfasst.

Die Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betrugen 331 TEUR inklusive 9 TEUR Zinsen (i. Vj. 299 TEUR; Zinsen 5 TEUR). Im Geschäftsjahr erfolgten Zugänge in Höhe von 282 TEUR (i. Vj. 525 TEUR). Außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte waren nicht erforderlich.

Im Rahmen von Leasingverhältnissen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist, wurde ein Rohergebnis von TEUR -4 im Geschäftsjahr 2021 erzielt.

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingforderungen stellt sich wie folgt dar und zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu erhaltenden nicht diskontierten Leasingzahlungen.

Fälligkeitsanalyse in TEUR

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Gesamt < 12 Monate >12 Monate
31.12.2020 27 25 2
31.12.2021 2 2 0

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar und zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu zahlenden nicht diskontierten Leasingzahlungen:

Fälligkeitsanalyse in TEUR

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Gesamt < 1 Jahr 1-3 Jahre > 3 Jahre
31.12.2020 583 252 221 110
31.12.2021 523 278 243 2

Der Konzern nimmt die Wahlrechte für Leasing mit geringem Wert bzw. für kurzfristiges Leasing nicht in Anspruch.

4. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen, Andere Finanzanlagen und langfristige Forderungen

Der Konzern bilanziert assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode. Die apoplex hat im Geschäftsjahr 2018 eine 22,5%-Beteiligung an der Evina Spain SL, Barcelona/​Spanien, erworben. Die Anteile wurden bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten von 350 TEUR angesetzt. Auf Grundlage des Quartalsabschlusses erfolgte zum Stichtag 30. September 2021 eine Fortschreibung nach der Equity Methode um 33 TEUR. Der Buchwert der Beteiligung betrug am 30. September 2021 264 TEUR.

Am 07. Oktober 2021 erwarb die apoplex medical technologies GmbH weitere Anteil und Stimmrechte an der EVINA Spain S.L. (neu: apoplex medical technologies Spain SL). Die Beteiligungsquote erhöhte sich damit auf 57,6 %. Das Tochterunternehmen wurde ab 06. Oktober 2021 in die Konzernkonsolidierung einbezogen. Über die Erstkonsolidierung haben wir im Abschnitt Konsolidierung berichtet.

In diesem Zusammenhang erfolgte eine Neubewertung der bisher gehaltenen Anteile an der apoplex medical technologies Spain SL Daraus ergab sich eine Wertminderung von 70 TEUR. Der Ausweis des Aufwands erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Zu den Risiken in Bezug auf die Beteiligung verweisen wir auf die Ausführungen zu Marktpreisrisiken zu den Finanzinstrumenten.

Der Posten "Andere Finanzanlagen" beinhaltet die Beteiligung der Geratherm Medical AG an der Protembis GmbH, Aachen, in Höhe von 1.070 TEUR (i. Vj. 1.070 TEUR) sowie die im September 2019 erworbene Beteiligung an der MindPeak GmbH, Hamburg, in Höhe von 200 TEUR und die im Dezember 2019 erworbene Beteiligung an der HALM Straws GmbH, Berlin, in Höhe von 100 TEUR.

Typischerweise wird der beizulegende Zeitwert der unter den anderen Finanzanlagen ausgewiesenen Investitionen in GmbH Anteilen nach dem Ertragswertverfahren (discounted-cash-flow Verfahren) oder einem Marktvergleichsverfahren (idR ein Marktmultiplikatormodell) ermittelt. Dabei sind die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren die erwarteten Zahlungsströme, die risikoadjustierten Abzinsungssätze oder die Multiplikatoren. Aufgrund der Unsicherheit in der Bestimmung der annehmbaren Bandbreiten der Inputfaktoren, lässt sich auch der Zusammenhang, zwischen den nicht beobachtbaren Inputfaktoren und den beizulegenden Zeitwerten nicht verlässlich beschreiben. Wir halten den beizulegenden Zeitwert bei der Protembis aus 2019 nach wie vor für die beste Schätzung des beizulegenden Zeitwerts, da die notwendigen Annahmen für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes dieses Finanzinstruments nach derzeitigem Kenntnisstand nicht verlässlich bestimmt werden können und ebenso die wahrscheinlichen Bandbreiten dieser Annahmen nicht verlässlich beurteilt werden können. Die Bewertung im Vorjahr basierte auf einer Kapitalerhöhung, an der sich die Geratherm Medical AG nicht beteiligt hat. Der beizulegende Zeitwert wurde rechnerisch aus dem im Rahmen der Kapitalerhöhung ermittelten aktuellen Unternehmenswert (Grundlage Pre-Money Bewertung des gesamten Unternehmens von 18.492 TEUR) abgeleitet. Aufgrund der stichtagsnahen Erwerbe der Anteile an der MindPeak GmbH, Hamburg, in 2019 bis 2021 entsprechen die Anschaffungskosten eine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwertes.

Wertminderungen:

Die im Jahr 2019 angeschaffte Beteiligung HALM Straws GmbH, Berlin, in Höhe von 200 TEUR wurde auf Grund von pandemiebedingten Umsatzrückgängen und den daraus resultierenden Verlusten im Jahr 2021 um 50% abgewertet. Eine genaue Berechnung kann auf Grund fehlender Abschlüsse nicht vorgenommen werden. Der Ausweis der Wertminderung erfolgt unter der Position Wertminderung von Beteiligungen.

Die sonstigen langfristigen Forderungen betreffen in Höhe von 63 TEUR (i. Vj. 79 TEUR) Umsatzsteuerforderungen und Sozialabgaben sowie in Höhe von 36 TEUR (i.Vj. 39 TEUR) Ertragssteuerforderungen der brasilianischen Tochtergesellschaft Geratherm Medical do Brasil. Der Konzern geht auch aufgrund des "Chapter 11" Verfahrens von einer Realisierung erst nach einem Jahr aus.

5. Latente Steuern

Die in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern sind auf temporäre Differenzen zwischen dem Buchwert im IFRS-Konzernabschluss und den steuerlichen Buchwerten in den folgenden Vermögenswerten sowie auf steuerliche Verlustvorträge zurückzuführen.

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31.12.2021 aktive latente Steuern
TEUR
31.12.2020 aktive latente Steuern
TEUR
31.12.2021 passive latente Steuern
TEUR
31.12.2020 passive latente Steuern
TEUR
31.12.2021 Saldo latente Steuern
TEUR
31.12.2020 Saldo latente Steuern
TEUR
Aktivierte Entwicklungskosten/​Patente 0 0 959 880 -959 -880
Geschäfts- & Firmenwert 0 0 0 0 0 0
Anlagevermögen 7 7 64 0 -57 7
Vorräte 21 23 0 0 21 23
Verlustvorträge 985 793 0 0 985 793
Andere 0 4 3 0 -3 4
Summe 1.013 827 1027 880 -14 -53

Die Veränderung der in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

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Veränderung des Saldos der latenten Steuern 01.01.2021
TEUR
Ergebniswirksame Veränderung
TEUR
Ergebnisneutrale Veränderung
TEUR
31.12.2021
TEUR
Aktivierte Entwicklungskosten/​Patente -880 -79 0 -959
Geschäfts- und Firmenwert 0 0 0 0
Anlagevermögen 7 6 -70 -57
Vorräte 23 -2 0 21
Verlustvorträge 793 192 0 985
Andere 4 -7 0 -3
Summe -53 109 -70 -14
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Veränderung des Saldos der latenten Steuern 01.01.2020
TEUR
Ergebniswirksame Veränderung
TEUR
Ergebnisneutrale Veränderung
TEUR
31.12.2020
TEUR
Aktivierte Entwicklungskosten/​Patente -626 -254 0 -880
Geschäfts- und Firmenwert 0 0 0 0
Anlagevermögen 6 1 0 7
Vorräte 25 -2 0 23
Verlustvorträge 563 230 0 793
Andere 1 3 0 4
Summe -31 -22 0 -53

Für die Berechnung der latenten Steuerabgrenzung wurden Ertragssteuersätze zwischen 29,13 % und 31,58 % (i. Vj. zwischen 29,13 % und 31,58 %) zu Grunde gelegt. Umfasst ist neben der Körperschaftsteuer nebst Solidaritätszuschlag auch die Gewerbesteuer.

Die steuerlichen Verlustvorträge der Geratherm Medical AG und der Geratherm Respiratory GmbH wurden in 2016 bzw. in 2019 aufgebraucht. Im Geschäftsjahr 2021 haben wir bei der LMT Medical Systems GmbH und bei der apoplex medical technologies GmbH insoweit aktive latente Steuern auf Verlustvorträge angesetzt, als ausreichend zu versteuernde temporäre Differenzen vorhanden sind. Aufgrund der Verluste beider Gesellschaften in den vergangenen Jahren haben wir auf eine darüberhinausgehende Aktivierung verzichtet. Gleiches gilt für die Verlustvorträge der Capillary Solutions GmbH und der Geratherm Medical do Brasil Ltda., die wir zum Stichtag als nicht werthaltig einstufen. Zudem bestehen Verlustvorträge bei der erstmalig konsolidierten Apoplex medical technologies Spain SL, welche aufgrund Unsicherheit hinsichtlich der Nutzbarkeit bisher nicht angesetzt wurden.

Darstellung der aktiven Steuerabgrenzung für die steuerlichen Verlustvorträge ohne Berücksichtigung der Geratherm Medical do Brasil Ltda.

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2021
TEUR
2020
TEUR
Steuerlicher Verlustvortrag zum 31.12. Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 4.484 4.375
Steuerlicher Verlustvortrag zum 31.12. Gewerbesteuer 4.672 4.563
Davon werthaltig 3.288 2.642
Latente Steuerabgrenzung 985 793

6. Vorräte

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Vorräte 31.12.2021
EUR
31.12.2020
EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.010.257 2.182.687
Unfertige Erzeugnisse 1.222.856 1.160.668
Fertige Erzeugnisse 1.412.302 1.073.834
Waren 3.894.665 2.888.161
Gesamt 8.540.080 7.305.350

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen hauptsächlich Glasröhren, Kapillaren, Gehäuse, Steuereinheiten, chemische Stoffe und elektronische Bauteile.

Die unfertigen Erzeugnisse zum 31. Dezember 2021 betreffen hauptsächlich Fieberthermometer in diversen Produktionsstufen sowie Lungenfunktionstechnik und Inkubatoren.

In der Position Fertige Erzeugnisse sind zum 31. Dezember 2021 vorwiegend Thermometer, Lungenfunktionstechnik sowie Inkubatoren enthalten.

Die Waren umfassen im Wesentlichen die zum Verkauf bestimmten - in Auftragsfertigung hergestellten - digitalen Thermometer und Blutdruckmessgeräte.

Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2021 als Aufwand ausgewiesenen Vorräte beliefen sich auf 689 TEUR und betreffen die Einstellung der Produktion von Wärmesystemen. Der Ausweis der abgewerteten Bestände erfolgt unter der GuV-Position Wertminderungsaufwand aus Abwertung Vorräte.

Das Bestellobligo für die Vorräte beträgt zum Stichtag 618 TEUR.

7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich wie folgt:

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31.12.2021
EUR
31.12.2020
EUR
Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.243.300 3.256.206
Abwertungen -66.485 -50.794
Gesamt 3.176.815 3.205.412

Die ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig und resultieren überwiegend aus Produkt- und Warenlieferungen. Die Abwertungen betreffen Forderungen mit einem Zahlungsausfallrisiko und werden unter den Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (sonstiger betrieblicher Aufwand) der laufenden Periode erfolgswirksam erfasst.

In Bezug auf die Angaben zu den Kredit- und Marktrisiken verweisen wir auf die Ausführungen zu den "Finanzinstrumenten".

8. Steuerforderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die Steuerforderungen betreffen Forderung aus der Erstattung von Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 759 TEUR (i. Vj. 62 TEUR) sowie Umsatzsteuern in Höhe von 148 TEUR (i. Vj. 188 TEUR).

Die sonstigen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen geleistete Anzahlungen (179 TEUR; i. Vj. 138 TEUR), sonstige im voraus bezahlte Aufwendungen (97 TEUR; i. Vj. 124 TEUR) sowie Forderungen aus Fördermitteln (142 TEUR; i. Vj. 0 TEUR).

9. Wertpapiere

Die Wertpapierbestände setzen sich wie folgt zusammen:

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2021 Stück/​Nominal Buchwert zum 31.12.
EUR
Kurs zum 31.12.
EUR
Agfa-Gevaert N.V. 933.400 3.523.585 3,78
TEVA Pharmaceutical 100.000 682.500 6,83
Gesamt 4.206.085
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2020 Stück/​Nominal Buchwert zum 31.12.
EUR
Kurs zum 31.12.
EUR
Agfa-Gevaert N.V. 933.400 3.621.592 3,88
TEVA Pharmaceutical 100.000 768.479 7,68
BIOGEN IDEC Inc. 1.500 294.719 196,47
Bayer AG 15.000 722.400 48,16
Gesamt 5.407.190

Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte ein Abgang zum Bestand der Wertpapiere durch Verkauf in Höhe von 1.299 TEUR (i. Vj. Kauf 761 TEUR). Im Berichtszeitraum 2021 wurden keine Wertpapiere gekauft.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 betrug der Anteil der Marktbewertungsrücklage, welcher sich aus den Bewertungsverlusten/​-gewinnen aufgrund von Kursveränderungen ergibt, -184 TEUR (i. Vj. -758 TEUR). Die Ableitung der Bewertungen erfolgte auf Basis am Markt beobachtbaren Preise. Bewertet wurde zum Tiefstpreis am Marktplatz mit dem höchsten Umsatz am Stichtag.

In Bezug auf die Risiken verweisen wir auf den Abschnitt "Finanzinstrumente".

10. Zahlungsmittel

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31.12.2021
TEUR
31.12.2020
TEUR
Kassenbestand 16 33
Guthaben bei Kreditinstituten 2.248 4.822
Zahlungsmittel 2.264 4.855

Davon sind Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe 265 TEUR (i. Vj. 244 TEUR) zu marktüblichen Zinsen angelegt und täglich verfügbar.

Verfügungsbeschränkungen bestehen hinsichtlich Guthaben bei der Geratherm do Brasil in Höhe von TEUR 5.

PASSIVA

Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals ist aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ersichtlich.

11. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Geratherm Medical AG beträgt zum 31. Dezember 2021 insgesamt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Aktien haben einen Nennwert von 1 EUR.

Das gezeichnete Kapital ist voll eingezahlt. Zum Bilanzstichtag befanden sich keine eigenen Aktien im Besitz der Gesellschaft. Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien war in 2021 unverändert und belief sich auf 4.949.999 Stück. Mit der Inhaberschaft an Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde am 11. Juni 2021 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 10. Juni 2026 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt EUR 2.474.999 zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Grenzen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen.

Die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 06. Juni 2016 zur Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft wird mit Wirksamwerden des neuen Ermächtigungsbeschlusses aufgehoben.

Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG:

Die Gesellschaft hat dem Vorstand das Recht auf den Erwerb von 120.000 Aktien der Geratherm Medical AG zum Bezugspreis von 10,50 € gewährt. Die Aktienoptionen können frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden. Das Recht zu einer Teilausübung besteht nach drei Jahren mit einer maximalen Quote von 25 %. Das Recht auf den Bezug der Aktien ist bis zum 31. Dezember 2025 begrenzt. Bei einer Verlängerung des Vorstandsvertrages über den 31. Dezember 2024 hinaus, verlängert sich die Bezugsfrist um die neue Laufzeit des Vorstandsvertrages.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Die Gesellschaft wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. September 2020 ermächtigt, bis zum 17. September 2025 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten fünf Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 17. September 2025 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Der Vorstand ist zudem ermächtigt, die auf Grund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien der Gesellschaft, Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen, zum Erwerb anzubieten und auf sie zu übertragen sowie zur Bedienung von Aktienoptionsprogrammen einzusetzen. Sie können auch Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb angeboten und auf sie übertragen sowie zur Bedienung von Aktienoptionsprogrammen eingesetzt werden. Soweit Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft begünstigt sind, obliegt die Auswahl der Begünstigten und die Bestimmung des Umfangs der ihnen jeweils zu gewährenden Aktien zusätzlich dem Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.

12. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage zeigt den Betrag, der bei der Ausgabe der Anteile über den Nennbetrag hinaus erzielt wurde, abzüglich der Eigenkapitalbeschaffungskosten des Börsengangs. Sie ist betreffend die Muttergesellschaft nach deutschen gesellschaftsrechtlichen Regelungen hinsichtlich ihrer Verwendungsfähigkeit beschränkt. Die Kapitalrücklage enthält darüber hinaus die Differenz zwischen dem Wert der ausgegebenen Anteile und dem Zeitwert der Gegenleistung bei Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilseignern.

Anteilsbasierte Vergütungen

Das dem Vorstand eingeräumte Recht zum Erwerb von Aktien wurde zum 31. Dezember 2021 bewertet. Aus der Berechnung ergibt sich ein Buchwert in Höhe von 29 TEUR, welcher in den Personalaufwand gegen die Kapitalrücklage gebucht wurde. Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2021 12.203 TEUR (i. Vj. 12.174 TEUR). Während der Laufzeit dieser Option (vier Jahre) wird die Bewertung jährlich neu festgelegt.

Die Bewertung erfolgte auf Basis der Black-Scholes-Formel für europäische Optionen. Die erwartete Volatilität wurde mit 25,5 % auf ein Jahres-Basis bemessen. Im Bezug auf den den Ausübungspreis und die Modalitäten verweisen wir auf die Ausführungen unter "11 Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG". Die Bewertung erfolgt auf Basis eines Kurses von 8,12 EUR.

13. Andere Rücklagen

Die Entwicklung der Anderen Rücklagen ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Marktbewertungsrücklage

Entsprechend der Klassifizierung der Wertpapiere und anderen finanziellen Vermögenswerten zu Beginn des Geschäftsjahres in der Kategorie "Fair Value through OCI" wurden die ermittelten Bewertungsdifferenzen zum Bilanzstichtag nach den Regelungen des IFRS 9 in der im Eigenkapital ausgewiesenen Position Marktbewertungsrücklage erfasst. In dieser Position wurden ebenfalls gemäß IFRS 9 die Gewinne und Verluste aus der laufenden Neubewertung von Wertpapieren zum Kurswert erfasst. Zum 31. Dezember 2021 beträgt die Marktbewertungsrücklage 1.270 TEUR (i. Vj. 1.171 TEUR). Wesentliche Steuereffekte fallen auf Grund der körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Regelungen zu Beteiligungen an anderen Körperschaften und Personenvereinigungen nicht an.

Währungsumrechnungsrücklage

Die Währungsumrechnungsrücklage von 735 TEUR (i. Vj. 738 TEUR) ergibt sich aus der Konsolidierung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der Geratherm Medical do Brasil Ltda. und der LMT Medical Systems Inc.

Es wird auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

Kumulierte Gewinne

Die kumulierten Gewinne ermitteln sich aus dem Ergebnisvortrag zum Stichtag 31. Dezember 2021 (1.269 TEUR; i. Vj. 460 TEUR), dem laufenden Jahresergebnis, das den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (122 TEUR; i. Vj. 2.045 TEUR) und abzüglich der ausgeschütteten Dividende (1.980 TEUR; i. Vj. 1.238 TEUR - 0,25 EUR pro Aktie) sowie dem Effekt aus dem Kauf von Minderheitenanteilen bei der Geratherm Respiratory GmbH unter alleiniger Beteiligung der Geratherm Medical AG zum 19. Mai 2021 (45 TEUR; i. Vj. 0 TEUR).

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im August 2022 vorschlagen, eine Dividende von 0,12 EUR pro Aktie (594 TEUR) für das Geschäftsjahr 2021 auszuschütten. Die Dividende unterliegen der Kapitalertragssteuer, sofern sie nicht aus dem steuerlichen Einlagekonto erfolgt.

14. Nicht beherrschende Anteilseigner

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Gesamt
TEUR
Nicht beherrschende Anteile zum 01.01.2021 -376
Erwerb eines Tochterunternehmens "apoplex medical technologies Spain SL" mit nicht beherrschenden Anteilen 298
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft Geratherm Respiratory GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern ohne Kontrollwechsel -14
Währungsumrechnung im Konzern -9
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 210
Nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2021 109

An nicht beherrschende Anteile wurden keine Dividenden gezahlt.

Die nachstehenden Tabellen zeigen Informationen zu jeder Tochtergesellschaft des Konzerns mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen vor konzerninternen Eliminierungen zum 31. Dezember 2021 und 31. Dezember 2020:

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2021
in TEUR
LMT Medical Systems GmbH Lübeck LMT Medical Systems Inc. Ohio/​USA apoplex medical technologies GmbH Pirmasens apoplex medical technologies Spain SL Barcelona Geratherm Medical do Brasil Ltda. Sao Paulo/​ Brasilien Geratherm Respiratory GmbH Bad Kissingen
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile 20,00% 20,00% 46,58% 42,43% 49,00% 32,42%
Langfristiges Vermögen 1.326 55 2.435 719 144 2.475
Kurzfristiges Vermögen 1.258 606 1.278 281 435 1.393
Langfristige Verbindlichkeiten -831 0 -1.566 -102 -1.182 -2.357
Kurzfristige Verbindlichkeiten -1.093 -482 -1.017 -162 -1.956 -706
Nettovermögen 660 179 1.130 736 -2.559 805
Buchwert nicht beherrschender Anteile 132 36 526 312 -1.254 261
Umsatzerlöse 994 723 2.292 201 410 4.058
Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag) 146 63 187 76 -31 90
Nicht beherrschender Anteile zugeordneter Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag) 29 13 123 32 -15 29
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit 349 462 395 -40 24 316
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Investitionstätigkeit -160 0 -618 -719 0 -140
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit -126 -14 74 769 -35 -159
Nettozunahme/​(-abnahme) der liquiden Mittel 63 448 -149 10 -11 17
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2021
in TEUR
Kumulierte Effekte aus Änderung Beteiligungsquote Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Nettovermögen
Buchwert nicht beherrschender Anteile 95 109
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag)
Nicht beherrschender Anteile zugeordneter Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag) 211
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Investitionstätigkeit
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit
Nettozunahme/​(-abnahme) der liquiden Mittel
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2020 in TEUR Prozentsatz nicht beherrschender Anteile LMT Medical Systems GmbH Lübeck 20,00% LMT Medical Systems Inc. Ohio/​USA 20,00% apoplex medical technologies GmbH Pirmasens 46,58% Geratherm Medical do Brasil Ltda. Sao Paulo/​ Brasilien 49,00% Geratherm Respiratory GmbH Bad Kissingen 34,73% Kumulierte Effekte aus Änderung Beteiligungsquote
Langfristiges Vermögen 1.320 51 2.190 183 2.459
Kurzfristiges Vermögen 923 148 1.263 353 1.419
Langfristige Verbindlichkeiten -852 -14 -716 -1.175 -2.474
Kurzfristige Verbindlichkeiten -876 -81 -1.433 -1.865 -689
Nettovermögen 515 104 1.304 -2.504 715
Buchwert nicht beherrschender Anteile 103 21 607 -1.227 248 -129
Umsatzerlöse 1.763 536 1.857 748 3.466
Jahresüberschuss/​ (-fehlbetrag) 150 68 189 -548 -14
Nicht beherrschender Anteile zugeordneter Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag) 30 14 88 -269 -5
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit 563 2 375 36 98
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Investitionstätigkeit -288 0 -731 -1 -903
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit -109 14 661 -31 660
Nettozunahme/​(-abnahme) der liquiden Mittel 166 16 305 4 -145
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2020 in TEUR Prozentsatz nicht beherrschender Anteile Gesamt
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Nettovermögen
Buchwert nicht beherrschender Anteile -376
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss/​ (-fehlbetrag)
Nicht beherrschender Anteile zugeordneter Jahresüberschuss/​ (fehlbetrag) -142
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus betrieblicher Tätigkeit
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Investitionstätigkeit
Mittelzufluss/​(-abfluss) aus Finanzierungstätigkeit
Nettozunahme/​(-abnahme) der liquiden Mittel

15. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Konzerntochter Capillary Solutions GmbH erhielt zum 12. Juni /​ 03. Juli 2017 ein Ratentilgungsdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von 2.000 TEUR aus dem Förderprogramm ERP-Gründerkredit Universell KMU, welches über die Commerzbank AG gewährt wurde. Das Darlehen wird mit 1,00 % p. a. verzinst. Der Zinssatz wurde für die gesamte Laufzeit bis 30. Juni 2027 fest vereinbart. Die Tilgungsrate beträgt monatlich 21 TEUR. Tilgungsbeginn war der 31. Juli 2019. Das Darlehen ist in Höhe von 1.125 TEUR langfristig. Als Sicherheiten für das Ratentilgungsdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau dienen:

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2.000 TEUR Buchgrundschuld mit dinglicher und persönlicher Zwangsvollstreckungsklausel auf der neu zu errichtenden Betriebsimmobilie der Gesellschaft in Geratal

Ausfallbürgschaft in Höhe von 2.000 TEUR der Geratherm Medical AG.

In diesem Vertrag sind besondere Vereinbarungen hinsichtlich der Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen (Financial Covenants) vereinbart worden:

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Mindest-Eigenmittelquote beträgt während der Laufzeit des Vertrags zu jedem Zeitpunkt mindestens 30 %

Netto-Verschuldungsgrad ist während der Laufzeit des Vertrags zu jedem Zeitpunkt kleiner als das 3,0-fache.

Die Geratherm Respiratory GmbH erhielt am 23. November 2018 ein Ratentilgungsdarlehen der LfA Förderbank Bayern aus dem Förderprogramm Investkredit (IK6) in Höhe von 1.500 TEUR über die UniCredit Bank AG. Das Darlehen wird mit 1,55 % p. a. verzinst. Der Zinssatz gilt bis zum Ende der Laufzeit am 30. Dezember 2028. Die vierteljährliche Tilgungsrate in Höhe von 42 TEUR wurde erstmals zum 31. März 2020 fällig. Zur Sicherheit dient eine Buchgrundschuld in Höhe von 1.600 TEUR mit dinglicher und persönlicher Zwangsvollstreckungsklausel, eingetragen auf der neu errichteten Betriebsimmobilie der Gesellschaft in Bad Kissingen. Im Geschäftsjahr 2020 erhielt die Geratherm Respiratory zwei weitere Darlehen über die UniCredit Bank AG. Am 10. März 2020 wurde ein Investitionsdarlehen in Höhe von 200 TEUR für die Anschaffung neuer Betriebsmittel abgeschlossen. Das Darlehen wird mit 1,9 % p. a. verzinst und gilt bis zum Ende der Laufzeit am 30. Dezember 2029. Der Tilgungsbeginn war der 30. Juni 2020. Die vierteljährliche Tilgungsrate beträgt 20 TEUR. Als Sicherheit dient die bereits erwähnte Buchgrundschuld in Höhe von 1.600 TEUR. Außerdem erhielt die Respiratory am 02. Juni 2020 einen KfW-Schnellkredit in Höhe von 500 TEUR mit einem Zinssatz von 3,0 % p. a. welcher bis zum Ende der Laufzeit am 30. Juni 2030 bindend ist. Die vierteljährliche Tilgungsrate beträgt 14 TEUR ab dem 30. September 2021. Für dieses Darlehen wurden keine Sicherheiten bestellt. Die Darlehen sind in Höhe von 1.560 TEUR langfristig.

Die Geratherm Medical AG und die Commerzbank AG schlossen am 26. Juli 2019 ein Ratentilgungsdarlehen in Höhe von 3.000 TEUR. Das Darlehen wurde am 02. September 2019 voll ausgezahlt. Der Zinssatz beträgt 0,75 % p.a. Die Tilgung erfolgt seit dem 31. Dezember 2019 in vierteljährlichen Raten von 150 TEUR. Es wurden keine Sicherheiten bestellt. Während der Laufzeit des Vertrages ist die folgende finanzielle Kennzahl (Financial Covenants) einzuhalten: Der Netto-Verschuldungsgrad beträgt während der Laufzeit des Vertrags zu den Stichtagen maximal 3,0.

Im Geschäftsjahr 2020 nahm die Geratherm Medical AG ein weiteres Darlehen in Höhe von 1.600 TEUR auf, welches der Finanzierung neuer Maschinen und Anlagen im Wert von 2.000 TEUR dient. Das Darlehen wird mit 0,9 % p. a. bis zum Ende der Laufzeit am 31. Mai 2025 verzinst. Das Darlehen ist mit monatlich 33 TEUR ab dem 30. Juni 2021 zu tilgen. Als Sicherheit dienen die anzuschaffenden Maschinen und Anlagen. Die Darlehen sind in Höhe von 2.017 TEUR langfristig.

Die apoplex medical technologies GmbH hat in 2021 ein langfristiges Darlehen der VR-Bank Südwestpfalz in Höhe von 1.350 TEUR für Entwicklungs- und Zulassungskosten aufgenommen. Das Darlehen wird mit 1,03 % p.a. bis zum Ende der Laufzeit am 31. Dezember 2031 verzinst. In Geschäftsjahr 2021 hat die apoplex 300 TEUR aus dem bereitgestellten Darlehen abgerufen. Die Abruffrist endet am 05. Oktober 2022, wobei ab dem 05. April 2022 0,15 % pro Monat Bereitstellungszinsen erhoben werden. Die Tilgung erfolgt ab 31. März 2024 mit einer Tilgungsrate von 42 TEUR. Das Darlehen ist zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 300 TEUR langfristig.

Das Tochterunternehmen der apoplex, die apoplex medical technologies Spain SL, schloss einen Darlehensvertrag über 125 TEUR. Dieses Darlehen wird mit 3,75 % verzinst und betrifft die Teilfinanzierung des Wachstumsplans des Unternehmens. Das Darlehen ist mit vierteljährlich 8 TEUR ab den 31. März 2022 zu tilgen. Die Laufzeit endet am 31. Dezember 2025. Das Darlehen ist zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 102 TEUR langfristig.

Die Geratherm Medical do Brasil hat ein langfristiges Darlehen über 282 TEUR, mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2024. Dieses Darlehen ist fest verzinslich mit einem Zinssatz von 23,0 %. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2019 ein Gläubigerschutzverfahren nach brasilianischem Recht initiiert, welches auch 2021 nicht abgeschossen wurde. Bei der Klassifizierung nach lang- und kurzfristigen Darlehen haben wir uns an dem aktuell laufenden Verfahren orientiert und die Darlehen vollständig kurzfristig ausgewiesen.

Alle übrigen Darlehen haben zum Stichtag 31. Dezember 2021 eine Restlaufzeit von drei bis zehn Jahren.

16. Abgegrenzte Investitionszuwendungen

Der in der Bilanz ausgewiesene Posten in Höhe von 1.289 TEUR (i. Vj. 1.234 TEUR) betrifft alle erhaltenen Investitionszulagen und -Zuschüsse, die entsprechend der Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst werden. Dieser hat im Wesentlichen langfristigen Charakter. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Investitionszuschüsse in Höhe von 173 TEUR an die apoplex medical technologies GmbH ausgezahlt. Die Fördermittel wurden für das FuE-Vorhaben "Automatisierte und personalisierte Bestimmung des AF-Burden im Homecare-Bereich zur Verbesserung der Therapieeinleitung" aus dem Technologieförderungsprogramm Rheinland-Pfalz bereitgestellt. Der Zuwendungsbescheid hat ein Gesamtvolumen von 397 TEUR.

Die Gewährung der Investitionszulagen und -zuschüsse steht unter der auflösenden Bedingung, dass die damit erworbenen Sachanlagen innerhalb einer Bindefrist im Vermögen der Gesellschaft bzw. im Fördergebiet verbleiben.

Der Konzern hat zudem im Geschäftsjahr 2021 Zuwendungen in Höhe von 138 TEUR (i. Vj. 136 TEUR) erhalten, die nicht an eine Investitionsverpflichtung gebunden war. Die Zuwendungen wurden mit entstehen des Anspruchs im Gewinn in den sonstigen Erträgen erfasst.

17. Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Im Konzern werden hier im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus den endfälligen Gesellschafterdarlehen der Geschäftsführer der apoplex medical technologies GmbH in Höhe von 159 TEUR (i. Vj. 159 TEUR), der Geratherm Respiratory GmbH in Höhe von 193 TEUR (i. Vj. 144 TEUR) sowie der LMT Medical Systems GmbH 107 TEUR (i. Vj. 107 TEUR) ausgewiesen. Die Darlehen haben eine Laufzeit von mindestens einem Jahr und sindfest verzinslich mit Zinssätzen zwischen 2,5 % und 7,8 %.

18. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zum Bilanzstichtag bestehen im Konzern kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2.845 TEUR (i. Vj. 3.200 TEUR), welche den kurzfristigen Anteil der Darlehen der Capillary Solutions GmbH in Höhe von 250 TEUR (i. Vj. 250 TEUR), der Geratherm Respiratory GmbH in Höhe von 243 TEUR (i. Vj. 215 TEUR) sowie der Geratherm Medical AG in Höhe von 1.000 TEUR (i. Vj. 833 TEUR) betreffen. Weitere kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen bei der Tochterfirma Geratherm Medical do Brasil in Höhe von 976 TEUR (i. Vj. 968 TEUR) sowie aus Kontokorrentkrediten in Höhe von 356 TEUR (i. Vj. 934 TEUR).

19. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Für ausstehende Lieferungs- und Leistungsrechnungen sind zum jeweiligen Bilanzstichtag entsprechende abgegrenzte Verbindlichkeiten gebildet worden. Die Verbindlichkeiten haben Restlaufzeiten von nicht mehr als einem Jahr. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren.

20. Kurzfristige Rückstellungen

Der Konzern weist Gewährleistungs- und Garantieverpflichtungen aus. Die Rückstellung basiert auf den Schätzungen aufgrund historischer Gewährleistungsdaten ähnlicher Produkte und Dienstleistungen. Der Wert am 1. Januar 2021 betrug 32 TEUR, davon wurde ein Betrag von 6 TEUR aufgelöst. Die Zuführung für das Geschäftsjahr beträgt 16 TEUR, so dass zum 31. Dezember 42 TEUR in den Rückstellungen enthalten sind. Der Konzern erwartet, den überwiegenden Teil der Rückstellung im kommenden Jahr zu begleichen.

21. Steuerverbindlichkeiten

Die hier ausgewiesenen Steuerverbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern mit 52 TEUR (i. Vj. 85 TEUR), aus Lohnsteuern 131 TEUR (i. Vj. 126 TEUR) und Umsatzsteuern 352 TEUR (i. Vj. 373 TEUR).

22. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

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31.12.2021
TEUR
31.12.2020
TEUR
Abgegrenzte Verbindlichkeiten 756 637
Sonstige Verbindlichkeiten 782 731
Sonstige Verbindlichkeiten 1.538 1.368

Die abgegrenzten Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen
31.12.2020
TEUR
Verbrauch
TEUR
Auflösung
TEUR
Zuführung
TEUR
31.12.2021
TEUR
Personalbezogen 273 -262 -3 364 371
Ausstehende Rechnungen 263 -251 -10 227 230
Sonstige 101 -94 -1 148 155
Gesamt 637 -606 -14 739 756

Die abgegrenzten Verbindlichkeiten für noch nicht genommenen Urlaub wurden auf Grundlage des Gehalts zzgl. Sozialabgaben bewertet.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lohnzahlungen in Höhe von 275 TEUR (i. Vj. 245 TEUR) und Verbindlichkeiten aus Sozialabgaben in Höhe von 393 TEUR (i. Vj. 372 TEUR).

Alle hier dargestellten sonstigen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

23. Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

Umsatzerlöse nach Produktbereichen:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Veränderung
in %
Healthcare Diagnostic 13.911 18.369 -24,3
Respiratory 5.570 4.818 15,6
Wärmesysteme 1.978 2.427 -18,5
Cardio/​Stroke 2.481 1.852 34,0
Gesamt 23.940 27.466 -12,8

Die Umsätze im Segment Cardio/​Stroke werden im Wesentlichen mit der Erbringung von Analysedienstleistungen erzielt. Die Umsätze in den anderen Segmenten stammen aus dem Verkauf von Medizinprodukten.

Es werden in geringem Umfang auch Umsätze erzielt, die außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 15 liegen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Abschnitt "Erfassung der Umsatzerlöse, Leistungsverpflichtungen als Kombination als IFRS 15 und IFRS 16". Die Umsätze nach IFRS 16 betragen im Berichtsjahr 23 TEUR (i.Vj.11 TEUR)

Umsatzerlöse nach Regionen:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Veränderung
in %
Europa 13.649 16.411 -16,8
Südamerika 621 1.003 -38,1
Deutschland 5.221 4.946 5,6
Mittlerer Osten 1.667 1.003 66,2
USA 1.401 2.163 -35,2
Asien 1.041 1.511 -31,1
Afrika 63 171 -63,2
Sonstige 277 258 7,4
Gesamt 23.940 27.466 -12,8

Vertragssalden:

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden.

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31.12.2021
TEUR
31.12.2020
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.177 3.205
Vertragsverbindlichkeiten 1.759 888

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die von Kunden erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen (1.190 TEUR; i. Vj. 425 TEUR) sowie durch den Konzern aus Analysedienstleistungen zu erbringenden Tätigkeiten (486 TEUR; i. Vj. 339 TEUR).

Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2021 oder zum 31. Dezember 2020 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben.

Die üblichen Zahlungsziele im Geratherm Konzern liegen zwischen 14 und 60 Tagen.

24. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Wesentlichen Amortisationen von passivierten Zuschüssen und Zulagen in Höhe von 118 TEUR (i. Vj. 114 TEUR), Erträge aus der Auflösung von in den Vorjahren abgegrenzten Verbindlichkeiten von 34 TEUR (i. Vj. 23 TEUR), periodenfremde Erträge von 30 TEUR (i. Vj. 43 TEUR) und ein Ertrag aus Versicherungsentschädigung von 14 TEUR (i. Vj. 6 TEUR) enthalten.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Kursdifferenzen in Höhe von 339 TEUR (i. Vj. 296 TEUR).

25. Materialaufwand

Der Materialaufwand betrifft im Wesentlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Handelsware, Heiz- und Energiekosten sowie Fremdleistungen. Des weiteren werden Abwertungen auf Vorräte infolge der Einstellung des Geschäftsbereichs Wärmesysteme für den OP-Bereich mit 689 TEUR in dieser Position ausgewiesen.

26. Personalaufwand

Der Personalaufwand beträgt im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 8.826 TEUR (i. Vj. 8.505 TEUR). Im Geschäftsjahr wurden 551 TEUR (i. Vj. 537 TEUR) an Aufwand des Arbeitgebers für die gesetzliche Rentenversicherung erfasst. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung handelt es sich um einen beitragsorientierten Versorgungsplan im Sinne von IAS 19.

Zu den Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer verweisen wir auf die Angaben zu den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten.

In Bezug auf die Angaben zur anteilsbasierten Vergütung verweisen wir auf die Pos. 12 Kapitalrücklage.

27. Abschreibungen

Die Abschreibungen blieben mit 1.715 TEUR auf Grund der Investitionstätigkeit in neue Sachanlagen. Außerdem ist eine Sonderabschreibung in Höhe von 165 TEUR enthalten, welche auf die Einstellung der Produktion der Wärmesysteme zurückzuführen ist.

28. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, welche sich im Geschäftsjahr 2021 um 3,2 % verringerten, beinhalten im Wesentlichen Kosten für Vertrieb/​Werbung/​Marketing (1.427 TEUR; i. Vj. 1.719 TEUR) und Verwaltungsaufwendungen (3.437 TEUR; i. Vj. 2.850 TEUR). Die Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung erniedrigten sich im Geschäftsjahr auf 240 TEUR (i. Vj. 814 TEUR).

29. Finanzergebnis

Im Berichtsjahr betrug das Finanzergebnis -282 TEUR (i. Vj.-320 TEUR). Darin enthalten sind Aufwendungen im Zusammenhang mit den Wertpapieren (37 TEUR; i. Vj. 1 TEUR), Zinserträge (1 TEUR; i. Vj. 1 TEUR), Verlustanteile an Unternehmen die nach der Equity Methode bilanziert wurden (33 TEUR; i. Vj, 53 TEUR), Abwertung von im Anlagevermögen gezeigten Beteiligungen sowie Zinsaufwendungen (143 TEUR; i. Vj. 267 TEUR).

30. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Aufwand aus Steuern umfasst sowohl die tatsächlich zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch die latenten Steuern und gliedert sich wie folgt auf:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Tatsächliche Steuern -84 -793
Latente Steuern 109 -23
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag nach IFRS 25 -816

Als anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung wird der im abgelaufenen Geschäftsjahr gültige Nominalsteuersatz des Mutterunternehmens Geratherm Medical AG von 29,83 % (i. Vj. 29,83 %) herangezogen. Der für die Inlandsgesellschaften im abgelaufenen Geschäftsjahr relevante Steuersatz bewegte sich je nach Standort in einer Bandbreite von 29,13 % bis 31,58 %. Gegenüber dem Vorjahr waren die Steuersätze unverändert.

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2021
TEUR
2020
TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern 308 2.719
Zu erwartender Steueraufwand -92 -811
Steuerfreie Erträge, nicht abzugsfähige Aufwendungen und permanente Abweichungen -6 -24
Effekte aus dem Nichtansatz von latenten Steuern bzw. Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen 143 112
Steuersatzdifferenzen -21 -91
Sonstige 0 -2
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag nach IFRS 25 -816

31. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich aus dem Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (EAT) dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien.

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2021 2020
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (TEUR) 122 2.045
gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien (Tsd Stück) 4.950 4.950
unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,02 0,41
verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,02 0,41
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2021 T Stück 2020 T Stück
Stammkapital in Stückaktien 4.950 4.950
gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 4.950 4.950

Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Beziehungen zu "related parties" im Sinne von IAS 24 bestehen gegenüber der GMF Capital GmbH, Frankfurt (GMF). Die GMF hält zum 31. Dezember 2021 eine Beteiligung von 41,84 % an der Geratherm Medical AG. Gesellschafter der GMF und damit ultimate Controlling party i. S. d. IAS 24.13 ist der Vorstand (bis 11. Juni 2021) /​ AR Vorsitzender (ab 11. Juni 2021) Herr Dr. Frank. Für im Geschäftsjahr 2021 vom Vorstand, Herrn Dr. Frank, erbrachte Leistungen wurden Aufwendungen in Höhe von 79 TEUR (i. Vj. 89 TEUR) gegenüber der GMF erfasst. Die Beträge sind angemessen und setzen sich aus Vorstandsbezügen (43 TEUR; i. Vj. 86 TEUR) und einem Erfolgsbonus aus dem Verkauf von Wertpapieren (36 TEUR; i. Vj. 0 TEUR) zusammen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 sind keine Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegen die GMF ausgewiesen.

Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu Bedingungen wie unter Dritten abgeschlossen und durchgeführt worden.

Gegenüber den Aufsichtsratsmitgliedern bestehen zum Bilanzstichtag, wie im Vorjahr, keine Forderungen. Die Aufsichtsratsvergütung ist in den Sonstigen Angaben erläutert. In Bezug auf Darlehen der Minderheitgesellschafter verweisen wir auf die Angaben unter 17. "Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten."

Für das aktuelle Geschäftsjahr wurden der Gesellschaft keine Änderung der Beteiligungsstruktur mitgeteilt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Per 31. Dezember 2021 Gesamt < 1 Jahr 1- 5 Jahre > 5 Jahre
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus anderen Verträgen TEUR 92 79 13 0
Finanzielle Verpflichtungen aus Bestellungen von Maschinen und technischen Anlagen 1.425 579 846 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen Bestellobligo TEUR 618 618 0 0
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Per 31. Dezember 2020 Gesamt < 1 Jahr 1- 5 Jahre > 5 Jahre
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus anderen Verträgen TEUR 115 88 27 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen Bestellobligo TEUR 2.435 2.435 0 0

Für die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Leasingverträgen verweisen wir auf den Abschnitt "Leasingverhältnisse".

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren im hauptsächlich aus Wartungsverträgen für Software.

Die sonstigen Abnahmeverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Aufträge für den Bezug von Handelswaren.

Honorar für den Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2021 wurden 81 TEUR (i. Vj. 71 TEUR) für Abschlussprüfungsleistungen und 8 TEUR (i. Vj. 11 TEUR) als Aufwand für Steuerberatungsleistungen erfasst.

32. Segmentberichterstattung

Im vorliegenden Abschluss werden die Geschäftssegmente entsprechend dem IFRS 8 dargestellt. Die Geschäftssegmente werden auf Basis der internen Konzernberichterstattung an die Hauptentscheidungsträger abgegrenzt. Es werden folgende berichtspflichtigen Segmente des Konzerns identifiziert:

Healthcare Diagnostic

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Analoge und Digitale Produkte zur Körpertemperaturmessung

Blutdruckmessgeräte

sonstige Produkte zur Temperaturmessung und Zubehör

Women's Health

Medizinische Wärmesysteme

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Produkte zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur im OP- oder Rettungsbereich

MR Diagnostik Inkubatorsystem für Frühgeborene

Cardio/​Stroke

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Technologieprodukte für die Schlaganfallprävention

Respiratory

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Produkte der Lungenfunktionsdiagnostik

In der vorliegenden Segmentberichterstattung werden der Segmentumsatz, das Betriebsergebnis (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sowie die Abschreibungen als für die Geratherm relevanten Steuerungsgrößen dargestellt. Die Rechnungslegungsgrundsätze für die in den Segmentinformationen angegebenen Werte entsprechen im Wesentlichen grundsätzlich denen, die auf den Konzernabschluss Anwendung finden. Jedoch werden Erträge, Aufwendungen, Vermögen und Schulden zwischen den Segmenten vor Konsolidierung dargestellt. Die zur Überleitung auf die Konzernwerte erforderliche Konsolidierung betrifft im Wesentlichen das Segment Respiratory und das Segment Healthcare Diagnostic und resultiert aus den internen Erlösen mit unseren Tochterunternehmen in Brasilien sowie der Capillary Solutions mit der Geratherm Medical AG und der Sensor Systems GmbH mit der Geratherm Respiratory GmbH. Dabei werden die Umsätze wie auch bei fremden Dritten abgerechnet. Die Überleitung stellt die Erträge und Aufwendungen bzw. das Vermögen dar, welche den Segmenten nicht direkt zugeordnet werden können. Das Segmentvermögen und die Segmentschulden sind nicht Bestandteil unseres internen Berichtswesens. Die Werte wurden den Segmenten direkt zugeordnet bzw. auf Basis des Umsatzes verteilt.

Die Segmentierung nach Regionen wurde wie im Vorjahr beibehalten und orientiert sich nach den Absatzmärkten des Konzerns. Die geographischen Informationen werden für Deutschland, Europa, USA, Südamerika und Sonstige angegeben. Interne Umsätze werden im Segmentumsatz ausgewiesen.

Im Segment Südamerika erfolgten die wesentlichen Umsätze mit Brasilien in Höhe von 471 TEUR (i. Vj. 754 TEUR) und im Segment Europa erfolgten die wesentlichen Umsätze mit Italien in Höhe von 5.664 TEUR (i. Vj. 5.956 TEUR).

Latente Steuern sind keinem Segment zugeordnet, da diese in der internen Berichterstattung nicht dargestellt werden. Latente Steuern sind deshalb in der Summe des Segmentvermögens nicht enthalten.

Die Überleitung des Segmentvermögens in der Segmentberichterstattung nach Produktbereichen setzt sich aus den nachfolgenden Zahlungsmitteln, Wertpapierbeständen und Beteiligungen der Geratherm Medical AG zusammen, welche keinem Segment zugeordnet werden. Sie setzten sich wie folgt zusammen:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Finanzanlagen der Geratherm Medical AG 1.270 1.420
Wertpapiere der Geratherm Medical AG 4.206 5.407
Zahlungsmittel der Geratherm Medical AG 1.135 3.700
Gesamt 6.611 10.527

Konzern-Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

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Nach Produktbereichen 2021 Healthcare Diagnostic Januar bis Dezember
TEUR
Respiratory Januar bis Dezember
TEUR
Medizinische Wärmesysteme Januar bis Dezember
TEUR
Cardio/​ Stroke Januar bis Dezember
TEUR
Konsolidierung Januar bis Dezember
TEUR
Überleitung Januar bis Dezember
TEUR
Segmentumsatz 15.521 5.419 2.513 2.615 -1.998 -130
Betriebsergebnis 1.043 356 -892 632 -564 15
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte u. Sachanlagen 754 172 302 163 289 35
Zinsaufwand -46 -60 -10 -26 0 0
Steueraufwand 31 53 0 0 0 0
Segmentvermögen 15.516 4.278 3.549 4.606 0 6.611
davon langfristige Vermögenswerte 6.750 2.504 1.355 3.069 0 1.270
Segmentschulden 9.259 2.729 1.536 2.391 0 0
Nachrichtlich
Segmentumsatz 15.521 5.419 2.513 2.615 -1.998 -130
Eliminierung/​ Konzerninterner Umsatz/​ Überleitung -1.610 151 -535 -134 -1.998 130
Umsatzerlöse an Dritte 13.911 5.570 1.978 2.481 0 0
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Nach Produktbereichen 2021 Gesamt Januar bis Dezember
TEUR
Segmentumsatz 23.940
Betriebsergebnis 590
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte u. Sachanlagen 1.715
Zinsaufwand -142
Steueraufwand 84
Segmentvermögen 34.560
davon langfristige Vermögenswerte 14.948
Segmentschulden 15.915
Nachrichtlich
Segmentumsatz 23.940
Eliminierung/​ Konzerninterner Umsatz/​ Überleitung 0
Umsatzerlöse an Dritte 23.940
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Nach Produktbereichen 2020 Healthcare Diagnostic Januar bis Dezember
TEUR
Respiratory Januar bis Dezember
TEUR
Medizinische Wärmesysteme Januar bis Dezember
TEUR
Cardio/​ Stroke Januar bis Dezember
TEUR
Januar bis Dezember
TEUR
Überleitung Januar bis Dezember
TEUR
Segmentumsatz 20.184 4.585 2.437 1.948 -1.597 -91
Betriebsergebnis 2.841 121 -178 388 48 -181
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte u. Sachanlagen 634 153 204 104 118 95
Zinsergebnis -207 -29 -10 -19 0 0
Steueraufwand 759 16 18 0 0 0
Segmentvermögen 13.515 4.900 3.658 3.390 0 10.527
davon langfristige Vermögenswerte 6.890 2.563 1.590 2.128 0 1.420
Segmentschulden 11.180 2.866 913 1.106 0 0
Nachrichtlich
Segmentumsatz 20.184 4.585 2.437 1.948 -1.597 -91
Eliminierung/​ Konzerninterner Umsatz/​ Überleitung -1.815 233 -10 -96 1.597 91
Umsatzerlöse an Dritte 18.369 4.818 2.427 1.852 0 0
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Nach Produktbereichen 2020 Januar bis Dezember
TEUR
Segmentumsatz 27.466
Betriebsergebnis 3.039
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte u. Sachanlagen 1.308
Zinsergebnis -265
Steueraufwand 793
Segmentvermögen 35.990
davon langfristige Vermögenswerte 14.591
Segmentschulden 16.065
Nachrichtlich
Segmentumsatz 27.466
Eliminierung/​ Konzerninterner Umsatz/​ Überleitung 0
Umsatzerlöse an Dritte 27.466

Konzern-Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

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Nach Regionen 2021 Europa Januar bis Dezember
TEUR
Südamerika Januar bis Dezember
TEUR
Deutschland Januar bis Dezember
TEUR
Mittl. Osten Januar bis Dezember
TEUR
USA Januar bis Dezember
TEUR
Sonstige Januar bis Dezember
TEUR
Umsatzerlöse 13.716 725 6.682 1.667 1.887 1.381
Eliminierung konzerninterner Umsatz -67 -104 -1.461 0 -496 0
Umsatzerlöse an Dritte 13.649 621 5.221 1.667 1.401 1.381
Rohergebnis 9.568 465 3.976 1.169 982 968
Betriebsergebnis 318 36 132 39 33 32
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 964 36 401 118 99 97
Amortisation von Zuschüssen und Zulagen 69 0 27 8 7 7
Zinsergebnis -2 1 -141 0 0 0
Anschaffungskosten Anlagevermögen der Periode 833 0 1.475 0 0 0
Segmentvermögen 1.260 525 32.209 0 630 0
davon langfristige Vermögenswerte 984 144 13.884 0 0 0
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Nach Regionen 2021 Gesamt Januar bis Dezember
TEUR
Umsatzerlöse 26.068
Eliminierung konzerninterner Umsatz -2.128
Umsatzerlöse an Dritte 23.940
Rohergebnis 17.128
Betriebsergebnis 590
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1.715
Amortisation von Zuschüssen und Zulagen 118
Zinsergebnis -142
Anschaffungskosten Anlagevermögen der Periode 2.308
Segmentvermögen 34.624
davon langfristige Vermögenswerte 15.012
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Nach Regionen 2020 Europa Januar bis Dezember
TEUR
Südamerika Januar bis Dezember
TEUR
Deutschland Januar bis Dezember
TEUR
Mittl. Osten Januar bis Dezember
TEUR
USA Januar bis Dezember
TEUR
Sonstige Januar bis Dezember
TEUR
Umsatzerlöse 16.411 1.061 6.485 1.003 2.163 1.940
Eliminierung konzerninterner Umsatz 0 -58 -1.539 0 0 0
Umsatzerlöse an Dritte 16.411 1.003 4.946 1.003 2.163 1.940
Rohergebnis 10.733 575 3.673 656 1.414 1.269
Betriebsergebnis 1.954 -191 669 119 257 231
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 772 32 264 47 102 91
Amortisation von Zuschüssen und Zulagen 71 0 21 4 9 9
Zinsergebnis 0 -153 -112 0 0 0
Anschaffungskosten Anlagevermögen der Periode 0 1 1.012 0 0 0
Segmentvermögen 0 782 35.081 0 127 0
davon langfristige 0 361 14.230 0 0 0
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Nach Regionen 2020 Gesamt Januar bis Dezember
TEUR
Umsatzerlöse 29.063
Eliminierung konzerninterner Umsatz -1.597
Umsatzerlöse an Dritte 27.466
Rohergebnis 18.320
Betriebsergebnis 3.039
davon: Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 1.308
Amortisation von Zuschüssen und Zulagen 114
Zinsergebnis -265
Anschaffungskosten Anlagevermögen der Periode 1.013
Segmentvermögen 35.990
davon langfristige 14.591

Aus der letztmaligen Bilanzierung der at equity Beteiligung (EVINA Spain S.L.) ist im Segment Cardio Stroke ein Ergebnis in Höhe von -33 TEUR (i. Vj. -53 TEUR) enthalten. Im Oktober erwarb die apoplex medical technologies weitere Anteile und Stimmrechte der apoplex medical technologies Spain SL (ehemals EVINA Spain S.L.) und erhöhte damit die Beteiligungsquote auf 57,57 %. Das Geschäft des erstmals konsolidierten Tochterunternehmen apoplex medical technologies Spain SL wurde dem Segment Cardio/​Stroke zugeordnet, da die Geschäftstätigkeit maßgeblich der Vertrieb der Produkte der apoplex auf dem spanischen Markt beinhaltet. Sie ist mit einem Umsatz von 170 TEUR und einem Betriebsergebnis von 75 TEUR im Segment Cardio Stroke enthalten.

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

33. Brutto-Cashflow, Zahlungsmittel

Der Brutto-Cashflow wird nach der indirekten Methode ermittelt. Er errechnet sich aus dem Konzernergebnis vor Zinsen und erhaltenen Dividenden zuzüglich Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, abzüglich Gewinne (Verluste) aus Wertpapierverkäufen, Abschreibungen auf Wertpapiere, Amortisation der passivierten Zuschüsse und Zulagen und der Veränderung langfristiger Abgrenzungen.

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

Effekte aus Fremdwährungseffekten ergaben sich in Höhe von 14 TEUR (-95 TEUR).

Aus dem Erwerb der apoplex medical technologies Spain SL wurden Zahlungsmittel von 39 TEUR übernommen. Das gezahlte Entgeld beträgt 15 TEUR. Zu den Angaben zu den übernommenen Vermögenswerten und Schulden verweisen wir auf die Aussagen zum Konsolidierungskreis.

34. Cashflow aus der Betriebstätigkeit

Dem Cashflow vor jeglicher Veränderung der Mittelbindung in Höhe von 2.334 TEUR (i. Vj. 5.001 TEUR) stehen die Veränderungen bei den Umlaufmitteln gegenüber.

Insgesamt ergibt sich aus dem Konzernjahresergebnis und der Mittelbindung in kurzfristigen Vermögenswerten ein Mittelzufluss aus Betriebstätigkeit in Höhe von 917 TEUR (i. Vj. 3.915 TEUR).

In der Kapitalflussrechnung 2021 wurden die Zahlungseingänge aus Zinsen (1 TEUR; i. Vj. 1 TEUR), die Zahlungsausgänge von Zinsen (143 TEUR; i. Vj. 112 TEUR) sowie die Zahlungen für Steuern (Auszahlung 814 TEUR; i. Vj. 438 TEUR) gesondert ausgewiesen.

Durch die Bilanzierung von Leasingvertragen gemäß IFRS 16 werden bisher im operativen Cashflow ausgewiesene operative Leasingzahlungen im Geschäftsjahr als Tilgung beziehungsweise Zinszahlung innerhalb der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr ergab sich hierdurch ein Effekt von 328 TEUR im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und korrespondierend dazu ein negativer Effekt im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit.

35. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Aus dem Erwerb von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten resultieren Ausgaben in Höhe von 738 TEUR (i. Vj. 1.870 TEUR). Davon betreffen 111 TEUR die immateriellen Vermögenswerte und 627 TEUR die Sachanlagen. Die Zugänge im Bereich der Sachanlagen betreffen hauptsächlich weitere geleistete Zahlungen von 112 TEUR für die neue Betriebsstätte der Geratherm Respiratory GmbH sowie für die neuen Maschinen/​Anlagen der Geratherm Medical AG 335 TEUR. Entwicklungskosten wurden in Höhe von 563 TEUR (i. Vj. 909 TEUR) aktiviert.

Ein- und Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen sind unter Punkt 4 und 9 dieses Anhangs erläutert.

36. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen einen Zahlungsmittelabfluss aus Dividendenzahlungen von 1.980 TEUR (i. Vj. 1.238 TEUR), die Aufnahme von Darlehen in Höhe von 300 TEUR (i.Vj. 3.298 TEUR) sowie die Tilgung von Darlehen in Höhe von -1.494 TEUR (i. Vj. -1.096 TEUR).

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten entfällt wie folgt auf zahlungswirksame und nicht zahlungswirksame Veränderungen:

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TEUR 31.12.2020 Zahlungswirksame Veränderung Nicht zahlungswirksame Veränderung 31.12.2021
Tilgung und Zinsen Aufnahme
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.195 0 300 -1.001 5.494
Langfristige Leasingverbindlichkeiten 331 0 0 -86 245
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 424 -14 49 0 459
Summe 6.950 -14 349 -1.087 6.198
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.200 -1.494 0 1.139 2.845
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 252 -331 0 357 278
Summe 3.452 -1.826 0 1.497 3.123
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 10.402 -1.840 349 410 9.321

Es wurden Zinszahlungen in Höhe von 114 TEUR für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, in Höhe von 6 TEUR für sonstige langfristige Verbindlichkeiten und 5 TEUR für Leasingverbindlichkeiten geleistet.

Kapitalmanagement

Primäre Zielsetzung der Gesellschaft ist die nachhaltige Sicherung des finanziellen Gleichgewichts, bei gleichzeitig effizienter Allokation der dem Konzern zur Verfügung stehenden Kapitalressourcen (Eigenkapital) auf die Geschäftsbereiche. Hierbei findet ein interner Kapitalverrechnungssatz Anwendung, der es ermöglicht, die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bereiche zu überwachen. Die Finanzierung erfolgt weitgehend aus eigenen Mitteln. Die finanzielle Sicherheit wird dabei hauptsächlich mit den Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität gemessen. Das operative wie auch das strategische Management des Kapitals ist integraler Bestandteil des internen Unternehmensreportings. Das Kapital setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, der Kapitalrücklage und anderen Rücklagen. Das Kapital der Anteilseigner der Muttergesellschaft beträgt zum Stichtag 18.522 TEUR (i. Vj. 20.302 TEUR), sodass sich daraus eine Eigenkapitalquote bezogen auf das gesamte Kapital des Konzerns von 53,7 % (i. Vj. 56,4 %) ableiten lässt.

Finanzinstrumente

Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten erfolgt seit dem 1. Januar 2018 gemäß IFRS 9.

a) Finanzinstrumente in der Bilanz

Die im Konzern zum Einsatz kommenden Finanzinstrumente lassen sich wie folgt untergliedern:

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Geschäftsmodell IFRS 9 Bewertungskategorie Buchwert 31.12.2021
TEUR
Buchwert 31.12.2020
TEUR
I. Halten und Verkaufen FVOCI 5.576 6.827
Beteiligungen 1.370 1.420
Wertpapiere 4.206 5.407
II. Halten amortized cost 5.959 8.436
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.177 3.205
2. Sonstige Vermögenswerte 518 376
3. Bankguthaben und Kasse 2.264 4.855
III. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten amortized cost -12.605 -12.902
1. Sonstige langfristige Schulden -459 -424
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -8.338 -9.395
3. Leasingverbindlichkeiten -524 -583
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.430 -1.503
5. Vertragsverbindlichkeiten -1.759 -888
6. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nur Finanzinstrumente) -95 -109

Sicherungsgeschäfte im Sinne von IFRS 9 wurden wie in den Vorjahren nicht getätigt.

Für die Beteiligungen und Wertpapiere wurde aufgrund der Anlagestrategie des Unternehmens das Wahlrecht ausgeübt, diese in der Kategorie FVOCI auszuweisen. Dividenden sind im Geschäftsjahr nicht erfasst worden. Umgliederungen von kumulierten Gewinnen und Verlusten haben nicht stattgefunden.

Die finanziellen Vermögenswerte dienen weder zur Besicherung von Verbindlichkeiten noch zur Besicherung von Eventualverbindlichkeiten. Wertminderungen werden - sofern solche vorzunehmen sind - direkt in der jeweiligen Bilanzposition erfasst.

Da der Buchwert der Kredite und Forderungen sowie der nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Schulden im Sinne des IFRS 7.29 (a) grundsätzlich eine vernünftige Annäherung an den beizulegenden Zeitwert darstellt, erfolgt keine Angabe zum beizulegenden Zeitwert. Der Buchwert der Darlehensverbindlichkeiten für den Bau der Kapillarglaswanne (1.375 TEUR), die Investitionen bei der Respiratory für den Neubau einer Betriebsstätte und Beschaffung von Betriebsmitteln (1.803 TEUR), für Zulassungskosten und Betriebsmittel bei der apoplex (1.011) und der Darlehensverbindlichkeit der Geratherm (3.017 TEUR) entspricht annährend dem beizulegenden Zeitwert, da die Refinanzierungsmaßnahmen erst im Geschäftsjahr 2020 bzw. in 2019 erfolgt sind und der gewährte Zinssatz in etwa in Höhe des Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns liegt. Der beizulegende Zeitwert der gegenüber der Geratherm Medical do Brasil Ltda. bestehenden Verbindlichkeiten von aktuell 976 TEUR ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft sowie den laufenden Verhandlungen mit der Bank über eine Ablösung (sog. "Haircut") wahrscheinlich geringer als der Buchwert und wird auf Basis des Angebots an die Bank (Haircut von 80 % auf ursprünglichen Darlehensbetrag von 3.025 TBRL) mit 96 TEUR zum Stichtag ermittelt.

Die vorgenommene Bewertung der unter "Halten und Verkaufen" klassifizierten Wertpapiere von börsennotierten Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert erfolgte gemäß Stufe 1 (IFRS 13.93). Die Beteiligungen an der Protembis GmbH, an der MindPeak GmbH und an der HALM Straws GmbH werden gemäß Stufe 3 klassifiziert. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird unter "Aktiva 4." erläutert.

Die Bewertung der Protembis GmbH basiert auf dem in Vorjahren abgeleiteten Unternehmenswert (Grundlage Pre-Money Bewertung des gesamten Unternehmens von 18.492 TEUR). Die Geratherm Medical AG hatte sich an der Kapitalerhöhung nicht beteiligt und hält seitdem 5,79 % der Anteile. Wir halten den beizulegenden Zeitwert bei der Protembis aus 2019 für die beste Schätzung des beizulegenden Zeitwerts. Die Anteile an der MindPeak GmbH sind aufgrund des Erwerbs in 2019 - 2021 zu Anschaffungskosten bewertet. Für die Beteiligung an der HALM Straws GmbH wurde zum Stichtag ein Buchwert von 100 TEUR angesetzt. Die Abwertung erfolgte aufgrund von voraussichtlichen Verlusten, welche noch nicht verlässlich beziffert werden können.

b) Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten

Die Gewinne und Verluste, die im Zusammenhang mit finanziellen Vermögenswerten/​Schulden entstanden sind, setzen sich wie folgt zusammen:

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Fair Value through OCI (FVOCI) Fair Value through OCI (FVOCI) fortgeführte Anschaffungskosten Nicht zum Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
2021
TEUR
2020
TEUR
2021
TEUR
2020
TEUR
2021
TEUR
2020
TEUR
Zinserträge 1 1 0 0
Ertrag aus Herabsetzung von Zinsverbindlichkeiten aus Vorjahren 0 0
Zinsaufwendungen -143 -266 0 0
Zinsergebnis -142 -265 0 0
Kursgewinne 339 296 0 0
Kursverluste -240 -814 0 0
Ergebnis Währungsdifferenzen 99 -518 0 0
Kursgewinn aus Wertpapierverkauf 0 0
Kursverlust aus Wertpapierverkauf 0 0
Wertminderung von Wertpapieren 0 0
Erträge aus Dividenden 30 0
Aufwendungen aus Wertpapieren -1 -1
Ergebnis aus Wertpapieren 29 -1
Wertberichtigung auf Forderungen -31 -21
Verlust aus Forderungsausfall 5 0
Erfolgswirksam erfasste Nettogewinne und Verluste 29 -1 -79 -804 0 0
Veränderung der Marktbewertungsrücklage durch Verkauf 282 0
Veränderung der Marktbewertungsrücklage durch Änderung des beizulegenden Zeitwerts bis zum Verkauf -184 -758
Gesamtveränderung der Marktbewertungsrücklage 98 -758
Gesamtergebnis der Finanzinstrumente 127 -759 -79 -804 0 0

Treuhänderische Tätigkeiten werden in Bezug auf finanzielle Vermögenswerte nicht durchgeführt.

Der Verkauf der Wertpapiere erfolgte in Ausnutzung der günstigen Marktlage. Der Buchwert betrug 1.017 TEUR und der Zeitwert im Veräußerungspunkt betrug 1.299 TEUR.

c) Art und Ausmaß von Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben

Die systematische Analyse und Überwachung der im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten stehenden Risikopotenziale ist ein wesentlicher Bestandteil des konzernweiten Risikomanagementprozesses. Risikoquellen mit Bezug zu den im Konzern vorhandenen Finanzinstrumenten bestehen in folgender Hinsicht:

Die als "Halten und Verkaufen" klassifizierten Finanzinstrumente sind im Wesentlichen Marktrisiken in Gestalt von Schwankungen des Börsenkurses ausgesetzt. Dementsprechend beinhaltet der hierauf ausgerichtete Teil des Risikomanagementsystems die tägliche Überwachung des Kursverlaufs, der sich im Portfolio befindlichen Wertpapiere sowie die Auswertung von kursrelevanten Marktinformationen und wird durch eine unternehmensspezifische Anlagestrategie, die unter anderem Höchstbeträge für Einzelwerte vorsieht, sowie Anlageschwerpunkte definiert, flankiert. Ein zeitnaher Informationsaustausch zwischen Vorstand und Überwachungsorgan stellt hierbei ein selbstverständliches Merkmal des Risikomanagements dar.

In Bezug auf die der Kategorie "Kredite und Forderungen" zugeordneten Finanzinstrumente sind Kreditrisiken sowie Fremdwährungsrisiken als potenzielle Risikoquellen zu nennen.

Kredit-/​Ausfallrisiko

Unter Kreditrisiko ist die Möglichkeit eines Zahlungsausfalls bzw. eines Zahlungsverzugs bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Sonstigen Vermögenswerten ohne Steuerforderungen und Anzahlungen zu verstehen, die aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert und daher maximal in der Höhe des positiv beizulegenden Zeitwerts der betreffenden Forderungen besteht. Der zur Minimierung des Kreditrisikos im Konzern implementierte Prozess umfasst insbesondere die tägliche Überwachung von Fälligkeiten sowie die gegebenenfalls erforderliche zeitnahe Einleitung eines Mahnverfahrens. Darüber hinaus werden bei Neukunden im Inland Vorauszahlungen und Anfragen bei Wirtschaftsauskunfteien sowie anlassbezogen kundenspezifische Kreditrahmen bzw. Akkreditive als Instrumente der Risikominimierung eingesetzt, sodass das Ausfallrisiko als gering betrachtet wird.

Das maximale Kreditrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Sonstige Vermögenswerte ohne Steuerforderungen und Anzahlungen entspricht dem Buchwert und teilt sich wie folgt auf:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Inland 1.077 385
Ausland 2.654 2.973
3.731 3.358

Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Sonstigen Vermögenswerten ohne Steuerforderungen, An- und Vorauszahlungen zum Stichtag stellt sich wie folgt dar:

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Verlustrate 2021 Brutto
TEUR
Wertberichtigung Beeinträchtigte Bonität
Nicht überfällig 0 % 2.269 0 Nein
0 - 30 Tage überfällig 0 % 749 0 Nein
31 - 60 Tage überfällig 0 % 265 0 Nein
Mehr als 60 Tage überfällig 30 % 448 66 Nein
3.731 66

Auch für die nicht überfälligen Forderungen wurden Wertberichtigungen berechnet. Die erwarteten Verluste werden mit 0 TEUR eingeschätzt.

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Verlustrate 2020 Brutto
TEUR
Wertberichtigung Beeinträchtigte Bonität
Nicht überfällig 0 % 2.853 0 Nein
0 - 30 Tage überfällig 0 % 130 0 Nein
31 - 60 Tage überfällig 0 % 46 0 Nein
Mehr als 60 Tage überfällig 30 % 329 51 Nein
3.358 51

Gemäß IFRS 9 werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Sonstigen Vermögenswerte ohne Steuerforderungen und Anzahlungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, angemessene Wertminderungen vorgenommen. Die Gesellschaft wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage zusammengefasst.

Das maximale Ausfallrisiko finanzieller Vermögenswerte entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten.

Die Wertberichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

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2021
TEUR
2020
TEUR
Stand zum 01. Januar 51 45
Zuführung 31 19
Inanspruchnahme -7 -7
Auflösung -9 -6
Stand zum 31. Dezember 66 51

Die Wertberichtigungen entfallen mit 34 TEUR (i.Vj. 38 TEUR) auf über die Laufzeit erwartete Verluste und mit 32 TEUR (i.Vj 13 TEUR) auf den erwarteten 12-Monats-Kreditverlust.

Der Konzern verlangt für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen keine Sicherheiten. Der Konzern hat keine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Vertragsvermögenswerte, für die keine Wertminderungen aufgrund von Sicherheiten erfasst wurden.

Liquiditätsrisiko

Ein Aspekt des auf Finanzinstrumente ausgerichteten Teils des Risikomanagements umfasst die Überwachung und Steuerung des Liquiditätsrisikos, d. h. die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der Konzerngesellschaften sowohl im kurz- wie auch im mittel- bis langfristigen Zeithorizont.

Das zentrale Instrumentarium stellt dabei eine rollierende Liquiditätsplanung dar, die um liquiditätsbezogene Kennzahlen ergänzt wird. Die Liquiditätssituation zum Bilanzstichtag stellt sich wie folgt dar und zeigt auf, dass derzeit kein signifikantes Liquiditätsrisiko besteht.

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2021
TEUR
2020
TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -2.845 -3.200
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.430 -1.503
Steuerverbindlichkeiten -535 -584
Sonstige Verbindlichkeiten (ohne erhaltene Anzahlungen) -2.385 -2.083
Kurzfristiger Finanzmittelbedarf -7.195 -7.370
Flüssige Mittel 2.264 4.855
Liquidität 1 -4.931 -2.515
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.177 3.205
Steuerforderungen 907 250
Sonstige Vermögenswerte (ohne geleistete Anzahlungen) 338 238
Liquidität 2 -509 1.178
Wertpapiere 4.206 5.407
Liquidität 3 3.697 6.585

Es bestehen freie Kontokorrentkreditlinien in Höhe von 800 TEUR.

Nachfolgend stellen wir den Zahlungsmittelabfluss aus der Tilgung der finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich Zinsen dar:

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Buchwert Zahlungsmittelabfluss
TEUR bis 1 Jahr
TEUR
1- 5 Jahre
TEUR
über 5 Jahre
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2021 8.338 2.919 5.315 355
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2020 9.395 3.280 5.182 1.225
Leasingverbindlichkeiten 2021 523 278 245 0
Leasingverbindlichkeiten 2020 583 252 331 0
Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschafter 2021 459 0 473 0
Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschafter 2020 410 0 424 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2021 1.430 1.430 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2020 1.503 1.503 0 0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nur Finanzinstrumente) 2021 95 95 0 0
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nur Finanzinstrumente) 2020 109 109 0 0

Marktpreisrisiko - Fremdwährung

Fremdwährungsrisiken bestehen für den Konzern insoweit, als Lieferungen teilweise außerhalb des Euro-Raumes erbracht und auch bezogen werden. Die aus Konzernsicht wesentliche Fremdwährung, in der ein Leistungsaustausch erfolgt, ist der US-Dollar. Weiterhin bestehen Fremdwährungsrisiken im brasilianischen Real bezogen auf die Geratherm do Brazil Ltda., die aber im Vergleich zu US-Dollar Risiken von geringerer Bedeutung im Konzern sind.

So ist die Geratherm Medical zum Stichtag folgendem Währungsrisiko ausgesetzt.

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31.12.2021
TUSD
1 31.12.2021
TEUR
31.12.2020
TUSD
31.12.2020
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 317 280 687 560
Bankdarlehen/​-guthaben 583 515 1.187 967
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -146 -129 -218 -177
Bilanzposten 754 666 1.656 1.351
Auftragsbestand 85 75 1.038 846
Finanzielle Verpflichtungen 0 0 -153 -125
Bestellobligo -394 -348 -1.321 -1.077
Schwebende Geschäfte -309 -273 -436 -355
Nettoposition 445 393 1.220 995

Die folgenden Währungsumrechnungskurse kamen zur Anwendung:

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31.12.2021 31.12.2020 Durchschnitt 2020
US-Dollar 1,133 1,183 1,227 1,142

Zur Reduzierung hieraus resultierender Wertschwankungen besteht innerhalb des Konzerns die Bestrebung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten (natural hedge). Gleichwohl bestehen Risiken, die wir in der nachfolgenden Signifikanzanalyse anhand einer weiteren Abschwächung des US-Dollars um 10 % aufzeigen. Alle anderen Variablen, die auf die Finanzinstrumente einwirken können, werden dabei als konstant angesehen.

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31.12.2021 31.12.2020
Eigenkapital Ergebnis Eigenkapital Ergebnis
US-Dollar 0 -36 0 -91

Ein Anstieg des US-Dollars um 10 % gegenüber dem EURO zum Stichtag hätte einen ca. gleich hohen, aber gegenläufigen Effekt unter der Voraussetzung, dass alle anderen Variablen unverändert fortbestehen.

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31.12.2021 TBRL 31.12.2021
TEUR
31.12.2020 TBRL 31.12.2020
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 106 347 54
Sonstige Vermögenswerte 487 77 252 40
Bankdarlehen/​-guthaben 41 6 111 17
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -6.159 -976 -6.169 -968
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -940 -149 -911 -143
Sonstige Verbindlichkeiten -2.572 -408 -2.296 -360
Bilanzposten -8.476 -1.343 -8.666 -1.360
Nettoposition -8.476 -1.343 -8.666 -1.360

Wesentliche schwebende Geschäfte bestanden zum Stichtag wie im Vorjahr nicht.

Die folgenden Währungsumrechnungskurse kamen zur Anwendung:

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31.12.2021 2021 31.12.2020 Durchschnitt 2020
BRL 6,310 6,378 6,374 5,894

Bestehende Risiken zeigen wir in der nachfolgenden Signifikanzanalyse anhand einer Abschwächung des brasilianischen Reals um 10 % auf.

Alle anderen Variablen, die auf die Finanzinstrumente einwirken können, werden dabei als konstant angesehen.

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31.12.2021 31.12.2020
Eigenkapital Ergebnis Eigenkapital Ergebnis
BRL 233 122 228 124

Ein Anstieg des brasilianischen Reals um 10 % gegenüber dem EUR zum Stichtag hätte einen ca. gleich hohen, aber gegenläufigen Effekt auf die Währungsumrechnungsdifferenzen im Konzerneigenkapital unter der Voraussetzung, dass alle anderen Variablen unverändert fortbestehen.

Marktpreisrisiko - Zins

Zinsrisiken, d. h., mögliche Schwankungen des Werts eines Finanzinstruments auf Grund von Änderungen von Marktzinssätzen drohen vor allem bei langfristigen, festverzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Hier können sich Opportunitätseffekte dergestalt ergeben, dass Vor-/​Nachteile aus der Änderung von Marktzinssätzen nicht ausgenutzt werden können.

Soweit wir über freie Liquidität verfügen, sind wir bestrebt, diese Mittel zur Steigerung des Finanzergebnisses zu verwenden. In diesem Zusammenhang beobachten wir auch die Zinsentwicklung. Da die Anlage unserer freien Mittel jedoch kurzfristig erfolgt, sind wir hier keinem signifikanten Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.

Bezüglich der langfristigen Schulden (ohne abgegrenzte Investitionszuwendungen) in Höhe von 6.198 TEUR (i. Vj. 6.950 TEUR) können Opportunitätskosteneffekte entstehen, die wir jedoch nicht als signifikant ansehen.

Da weitere Aufnahmen von Fremdkapital nicht vorgesehen sind, erwarten wir keine negativen Ergebniseffekte aus einer Zinserhöhung.

Marktpreisrisiko - Aktienkurs

Sonstige Risiken bestehen für den Konzern insoweit, dass Änderungen an den Kapitalmärkten auch eine Ausstrahlungswirkung auf die gleichfalls an verschiedenen Kapitalmärkten dieser Welt gelisteten Wertpapieranlagen des Konzerns haben könnten. Wir haben in unseren Wertpapieranlagen jedoch ausschließlich fungible Wertpapiere, die nach derzeitigem Wissensstand jederzeit handelbar sind, sodass sich daraus keine langfristigen, signifikanten Risiken ableiten lassen. Nachfolgend stellen wir kurz die wesentlichen Wertpapieranlagen dar und zeigen kurz auf, worauf sich unsere Einschätzung für eine weitere positive Entwicklung des jeweiligen Engagements begründet. Als wesentlich betrachten wir dabei die Positionen, die zum Bilanzstichtag einen Buchwert oder Anschaffungskosten von über 500 TEUR haben. Bezüglich der Bewertung der einzelnen Positionen verweisen wir auf Punkt 9 in diesem Anhang.

Agfa-Gevaert N.V.

Die Agfa-Gevaert-Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt eine umfangreiche Palette von analogen und digitalen Imaging-Systemen und IT-Lösungen für diverse Anwendungen. Die operativen Aktivitäten sind in drei unabhängige Unternehmensgruppen, die Agfa Graphics, die Agfa HealthCare sowie die Agfa Specialty gegliedert. Die Agfa HealthCare Sparte ist ein international führender Anbieter auf den Gebieten bildgebende Diagnostik und Healthcare IT-Lösungen für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Klinik-IT ist ein langfristiger Wachstumsmarkt. Die Wertminderung zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurde in der Marktbewertungsrücklage erfasst.

TEVA Pharmaceutical Ind. Ltd.

Teva Pharmaceutical Industries Limited ist ein israelisches Pharmaunternehmen, das weltweit tätig ist. Es gehört zu den zehn führenden Herstellern von Arzneimitteln weltweit und gilt als Weltmarktführer bei Generika. Teva ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Arzneimitteln wie Spezialtherapeutika, Generika und rezeptfreie Medikamente (OTC-Arzneimittel) sowie von Arzneistoffen. Die Wertminderung zum Stichtag 31.12.2021 wurde in der Marktbewertungsrücklage erfasst.

Die nachfolgende Tabelle zeigt für die zum Geschäftsjahresende 2021 in dem Bilanzposten Wertpapiere enthaltenen Aktien die jeweiligen Höchst- und Tiefstkurse am deutschen Kapitalmarkt an.

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2021 2020
Höchstkurs
EUR
Tiefstkurs
EUR
Höchstkurs
EUR
Tiefstkurs
EUR
Agfa-Gevaert N.V. 4,78 2,90
TEVA Pharmaceutical Ind. LTD 11,10 6,93 12,36 6,19
BIOGEN IDEC Inc. - - 318,10 198,14
Bayer AG - - 78,50 40,64

Marktpreisrisiko - Rohstoffpreise

Für die kontinuierliche Versorgung unserer Produktion sind bestimmte Rohstoffe von Bedeutung. Die Beschaffungsmarktrisiken bestehen in der Verknappung oder Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe oder der in der Auftragsfertigung erworbenen Produkte. Die wesentlichen Positionen werden von uns permanent überwacht, so dass wir hier derzeit keine signifikanten Risiken sehen.

Marktrisiko - Neue Produkte

Geratherm treibt die Entwicklung und Vertriebsaktivitäten neuer Produkte in allen Segmenten voran. Die Technologiekompetenz wird weiterhin durch die Zusammenarbeit mit Technologiepartnern ausgebaut. Zum Teil befinden sich diese neuen Produkte noch in der Markteinführungsphase und werden bei Erreichen des erwarteten Markterfolges zu einem spürbaren Umsatzzuwachs beitragen. Insofern bestehen gewisse Risiken, aber auch deutliche Chancen.

Sonstige Angaben

Angaben über den Vorstand

Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde zur Hauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt:

Vorstand abberufen am 11. Juni 2021

Herr Dipl. Wirtschaftsingenieur Dr. Gert Frank, Frankfurt/​Main

Geschäftsführer der GMF Capital GmbH, Frankfurt

Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal (bis 25. Juni 2021)

Vorstandsvorsitzender der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Mecklenburgische Schweiz, Teterow

Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Bergisches Land GmbH

Geschäftsführer der Limes Schlossklinik Fürstenhof GmbH, Bad Brückenau

Geschäftsführer LIMES Klinik Tiergarten GmbH

Mitglied des Aufsichtsrates der Polski Bank Komorek Macierzystych S.A. Warzawa

Vorstand berufen am 01. Januar 2021

Herr Diplom Kaufmann Christian Frick, Heidenheim (ab 01. Januar 2021)

Verwaltungsrat der Tanda International AG, Herisau

Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal (ab 25. Juni 2021)

Geschäftsführer der Sensor Systems GmbH, Steinbach-Hallenberg (ab 01. Juli 2021)

Geschäftsführer der Capillary Solutions GmbH, Geratal (ab 01. Juli 2021)

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde für die Tätigkeit von Herrn Dr. Frank, als Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft bis zum 11. Juni 2021, eine Vergütung in Höhe von 79 TEUR als Aufwand gegenüber der GMF Capital GmbH gebucht. Für Herrn Frick ist entsprechend dem Anstellungsvertrag eine Vergütung in Höhe von 243 TEUR im Personalaufwand gebucht. Der Wert der Aktienoptionen wurde mit 29 TEUR ermittelt.

Angaben über den Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

Herr Rudolf Bröcker, Bensheim (Vorsitzender des Aufsichtsrates bis 11. Juni 2021) Dipl.-Kaufmann

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln (bis 11. Juni 2021)

Herr Dipl. Wirtschaftsingenieur Dr. Gert Frank, Frankfurt (Vorsitzender des Aufsichtsrates ab 11. Juni 2021)

Geschäftsführer der GMF Capital GmbH, Frankfurt

Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal (bis 25. Juni 2021)

Vorstandsvorsitzender der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Mecklenburgische Schweiz, Teterow

Geschäftsführer LIMES Schlossklinik Bergisches Land GmbH

Geschäftsführer der Limes Schlossklinik Fürstenhof GmbH, Bad Brückenau

Geschäftsführer LIMES Klinik Tiergarten GmbH

Mitglied des Aufsichtsrates der Polski Bank Komorek Macierzystych S.A. Warzawa

Herr Bruno Schoch, Suresnes, Frankreich

Präsident von UNIBEL SA, Paris

Mitglied des Vorstandes von Fromageries Bel SA, Paris

Mitglied des Vorstandes von SICOPA SA, Paris

Mitglied des Aufsichtsrates von Société des Domaines SAS, Wattwiller, France

Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Herr Dirk Isenberg, Usingen, Dipl. Kfm.

Vorstand MEDIQON Group AG, Königstein

Geschäftsführer der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH, Königstein

Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Für die Tätigkeit des Aufsichtsrates in 2021 ist eine Vergütung von 12 TEUR (i. Vj. 12 TEUR) in den Verbindlichkeiten und im Aufwand des Geschäftsjahres enthalten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hält unmittelbar und mittelbar zum Stichtag 2.071.071 Aktien. Die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrates halten 3.769 Aktien.

Mitarbeiterentwicklung

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Angestellte Gewerbliche Mitarbeiter Gesamt
Mitarbeiteranzahl (Jahresdurchschnitt) 2021 93 133 226
- ohne Vorstand und Geschäftsführer - 2020 91 137 228

Darüber hinaus wurden Auszubildende wie folgt beschäftigt: 2021 (1); 2020 (0)

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres sehen wir eine stabile Nachfrage nach Fieberthermometern und anderen Produkten, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als während der Hochphase der Pandemie. Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass wir in dem vor uns liegenden Geschäftsjahr 2022 einen vergleichbaren Umsatz und einen positiven Ergebnisausweis erzielen können. Im Jahr 2022 werden wir verstärkt in den Anlagen- und Maschinenpark der Fieberthermometerproduktion am Standort Thüringen investieren, um in Zukunft mit höherer Automatisierung und Qualität effizienter produzieren zu können Daraus kann sich ein leichter Rückgang im Produktabsatz ergeben. Ziel ist es, diesen Rückgang durch höhere Umsatzzahlen in anderen Bereichen zu kompensieren. Wir erwarten die Erwirtschaftung einer positiven EBIT-Marge. Die Exportrate wird sich auf dem Vorjahresniveau bewegen. Die erwartete Ergebnisentwicklung wird zu einer EK Quote und Liquidität auf Vorjahresniveau führen.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der Ende Februar 2022 begann, verstärkt die weltweit angespannte Situation noch weiter. Die Inflation erreicht fast monatlich neue Höchststände. Die Energiepreise, ein wesentlicher Kostentreiber für Geratherm, steigen in ungeahnte Höhen. Die weitere Entwicklung lässt sich somit nicht annähernd verlässlich Vorhersagen, da zu viele externe Einflussfaktoren einwirken und die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen regelmäßig revidieren. Am 14. Januar 2022 hat der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat die Einstellung der Produktion von Wärmesystemen sowie die dazu gehörige Forschung und Entwicklung mit sofortiger Wirkung beschlossen. Die aktuelle Marktlage und Marktaussichten für das Produkt spiegeln nicht die damit verbundenen Aufwendungen für eine Zertifizierung nach MDR wieder. Es wurden Abwertungen /​ Aufwendungen in Höhe von insgesamt 927 TEUR vorgenommen. Diese betrafen die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (-453 TEUR), Unfertige Erzeugnisse (-105 TEUR), Fertige Erzeugnisse (-131 TEUR) sowie Verlust aus Abgang immaterielles Anlagevermögen und außerplanmäßige Abschreibungen auf Anlagevermögen (-238 TEUR). Da sich dieser Bereich in den letzten Jahren in der Rezertifizierung befunden hat, sind keine nennenswerten Umsatzrückgänge darauf zu erwarten.

Das verbundene Unternehmen Geratherm Medical do Brasil, Sao Paulo, Brasilien, befand sich zum 31. Dezember 2020 unverändert in einem brasilianischen "Chapter 11" Verfahren. Für das 1. Halbjahr 2021 wird eine Entscheidung in der Gläubigerversammlung erwartet. Mit Datum vom 13. April 2022 hat die Gesellschaft eine ad hoc-Meldung über eine geplante Barkapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital sowie ein geplantes Downlisting bekannt gegeben.

Erklärung zum Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und dem Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG abgegeben und den Aktionären auf der Homepage der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht

https:/​/​geratherm.com/​geratherm/​investor-relations/​berichte/​corporate-governance/​ Geratherm Medical AG

 

Geratal, den 14. April 2022

Christian Frick, Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021

Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Geratherm Medical AG

 

Geratal, den 14. April 2022

Christian Frick, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Geratherm Medical AG, Geratal

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG, Geratal, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht (Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns) der Geratherm Medical AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Wir haben folgende Sachverhalte als besonders wichtige Prüfungssachverhalte identifiziert:

1. Ansatz und Bewertung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten

2. Realisierung und Periodenzuordnung der Umsatzerlöse

3. Bewertung der Vermögensgegenstände und Vollständigkeit der Schulden im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäftsbereich Wärmesysteme für den OP-Bereich (wsys)

4. Erstkonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL

Ansatz und Bewertung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten Sachverhalt

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG weist unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (Entwicklungskosten) in Höhe von TEUR 2.994 aus. Dies entspricht 16 % des Eigenkapitals sowie ca. 9 % der Bilanzsumme. Der Konzern betreibt Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die Weiterentwicklung medizinischer oder wissenschaftlicher Erkenntnisse in Prozessen, Systemen oder Softwareanwendungen. Die Gruppe unterscheidet dabei eine Forschungs und eine Entwicklungsphase. Bei den aktivierten Entwicklungskosten handelt es sich um Kosten, die nach Erfüllung aller Voraussetzungen des IAS 38.57 (a) bis (f) aktiviert wurden. Die Zugangsbewertung erfolgte mit den direkt zurechenbaren Herstellkosten, die notwendig sind, den immateriellen Vermögenswert in den Zustand zu versetzen, dass er den beabsichtigten wirtschaftlichen Nutzen stiftet. Die Folgebewertung wird nach dem Anschaffungskostenmodell entsprechend IAS 38.74 vorgenommen. Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt des nutzungsbereiten Zustands linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern der fertiggestellten Entwicklungsprojekte betragen zwischen acht und zwölf Jahren. Die Aktivierung von Entwicklungskosten basiert in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter und ist dadurch mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet, wodurch der Ansatz und die Bewertung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte für unsere Prüfung von besonderer Bedeutung waren.

Die Angaben zu dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" und "Immaterielle Vermögenswerte" des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die internen Prozesse und Kontrollen zur Erfassung von immateriellen Vermögenswerten beurteilt und ein Verständnis erlangt über die Auswahl und Anwendung der Methoden, bedeutsamen Annahmen und Daten, die die gesetzlichen Vertreter bei der Bewertung der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte zugrunde gelegt haben, und wie die Werte ermittelt wurden. Ferner haben wir die Voraussetzungen für die Aktivierbarkeit in Stichproben für einzelne Projekte anhand der Kriterien des IAS 38.57 gewürdigt. Die Höhe der aktivierten Entwicklungskosten und die Werthaltigkeit der angesetzten immateriellen Vermögenswerte haben wir anhand uns vorgelegter Nachweise beurteilt. Dazu haben wir Einsicht in die Aufstellungen zu angefallenen Arbeitszeiten interner Mitarbeiter, zu bezogenen Fremdleistungen von Dritten und zu den Aufwendungen aus eingesetztem Material genommen, deren Vollständigkeit und Richtigkeit beurteilt und die korrekte Ermittlung der Herstellungskosten nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen, Methoden und Daten auf Angemessenheit, konsistente Anwendung, Nachvollziehbarkeit und Übereinstimmung mit unseren im Rahmen der Prüfung erlangten Kenntnissen des Konzerns sowie die Daten hinsichtlich ihrer Relevanz und Verlässlichkeit beurteilt und die unternehmensinternen Prognosen über die zukünftige Verwertbarkeit nachvollzogen.

Auf Basis unserer Prüfung konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern bestimmten Ansätze sowie die bei der Bewertung genutzten Methoden und Bewertungsparameter nachvollziehbar sind und die Werte innerhalb einer vertretbaren Bandbreite liegen.

Realisierung und Periodenzuordnung der Umsatzerlöse

Sachverhalt

Im Konzernabschluss der Geratherm Medical AG werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 23.940 ausgewiesen. Der Konzern bilanziert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Medizinprodukten, aus der Erbringung von Analysedienstleistungen und Leistungsverpflichtungen, die in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen.

Für die Realisierung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Medizinprodukten ist der Übergang der Verfügungsgewalt auf den Kunden maßgeblich. Der Übergang der Verfügungsgewalt wird anhand verschiedener Indikatoren beurteilt, zu denen unter anderem der Übergang von Eigentums- und Besitzrecht sowie der Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken gehört.

Für erbrachte Analyseleistungen des Tochterunternehmens apoplex medical technologies GmbH erfolgt die Realisierung der Umsatzerlöse zeitraumbezogen. Umsätze, die auf das Folgejahr entfallen, werden zeitanteilig unter Berücksichtigung von Mehrinanspruchnahmen zum Bilanzstichtag abgegrenzt.

Angesichts der Komplexität der für die Realisation der Umsatzerlöse relevanten Kundenverträge unterliegt die auch betragsmäßig bedeutsame Position "Umsatzerlöse" einem besonderen Risiko. Die zutreffende Erlöserfassung und Erlösabgrenzung basiert in Teilen auf Einschätzungen, Annahmen und der Ermessensausübung der gesetzlichen Vertreter, sodass dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung war.

Die Angaben der Gesellschaft zur Umsatzrealisation sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze", "(23) Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden" des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die korrekte Abbildung der Umsatzerlöse im Bereich des Verkaufs von Medizinprodukten und im Bereich der Erbringung von Analyseleistungen im Konzernabschluss vor dem Hintergrund der einschlägigen IFRS, insbesondere des IFRS 15, gewürdigt. Dazu haben wir uns zunächst eine Übersicht über alle wesentlichen Vertragsarten im Konzern verschafft und gewürdigt, wie die gesetzlichen Vertreter die wesentlichen Leistungsverpflichtungen identifiziert haben. Zudem haben wir bewusst ausgewählte wesentliche Transaktionen sowie in Stichproben weitere Transaktionen im Detail hinsichtlich der Erlösrealisierung beurteilt. Die relevanten Kundenverträge haben wir durchgesehen, zudem die durch die gesetzlichen Vertreter erfolgte Identifizierung der Leistungsverpflichtungen nachvollzogen und gewürdigt, ob diese Leistungen über einen bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht und welche Transaktionspreise vereinnahmt wurden.

In diesem Zusammenhang haben wir ebenfalls die Annahmen der gesetzlichen Vertreter zur korrekten Abgrenzung der zeitraumbezogenen Umsatzerlöse die in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen, auf deren Angemessenheit und mathematische Richtigkeit beurteilt sowie deren Bilanzierung gewürdigt.

Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Realisierung und Periodenzuordnung der Umsatzerlöse nachvollziehbar sind und innerhalb einer vertretbaren Bandbreite liegen.

Bewertung der Vermögensgegenstände und Vollständigkeit der Schulden im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäftsbereichs Wärmesysteme für den OP-Bereich (WSYS)

Sachverhalt

Der Vorstand der Geratherm Medical AG hat die Einstellung des Geschäftsbereichs Medizinische Wärmedecken für den OP-Bereich (WSYS) und die zugehörige Forschung und Entwicklung beschlossen. Im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäftsbereichs wurden Aufwendungen in Höhe von ca. TEUR 927 im Konzernabschluss vorgenommen.

Im Rahmen der Einstellung des Geschäftsbereichs ergeben sich eine Vielzahl an bilanziellen Folgen für die betroffenen Vermögenswerte und Schulden. Die Beurteilung von etwaigen Wertminderungen und die Bestimmung von noch verbleibenden Restwerten der betroffenen Vermögenswerte und Schulden erfordert Einschätzungen und Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter. Grundlage der Bewertung sind dabei die zukünftigen Absichten in Bezug auf die Verwertung der verbliebenen Vermögenswerte des Geschäftsbereichs.

Auch ist im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäftsbereichs von dem gesetzlichen Vertreter einzuschätzen, welche Verpflichtungen aus den bisher abgeschlossenen Verträgen in welchem Umfang bestehen und inwiefern diese im Konzernabschluss berücksichtigt werden müssen. Die von dem Konzern vorgenommenen Abwertungen sind betragsmäßig wesentlich in Bezug auf den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG.

Aufgrund der mit Ermessensentscheidungen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter verbundenen Unsicherheit sowie der betragsmäßigen Relevanz der damit zusammenhängenden Aufwendungen war die Einstellung des Geschäftsbereichs im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Angaben des Konzerns zu den Auswirkungen aus der Einstellung des Geschäftsbereichs WSYS sind in Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", "Erläuterungen zur Bilanz", "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung" sowie "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag" im Konzernanhang der Geratherm Medical AG enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Wir haben uns ein Verständnis über den vom Konzern durchgeführten Prozess für die Identifizierung und Bewertung der von der Einstellung des Geschäftsbereichs betroffenen Vermögenswerte und Schulden verschafft.

Zur Beurteilung der bilanziellen Auswirkungen aus der Einstellung des Geschäftsbereichs haben wir die Vorgehensweise des Konzerns zur Ermittlung von Abwertungen sowie die Buchungsmethodik nachvollzogen.

Durch Prüfung der Inventarlisten für das Anlagevermögen und der Vorratsbestände haben wir uns von der vollständigen Erfassung der zum Geschäftsbereich zugehörigen Vermögenswerte und deren Bewertung überzeugt. Die Restwertermittlung haben wir uns durch geeignete Unterlagen nachweisen lassen und diese auf Basis von Plausibilitätsüberlegungen kritisch gewürdigt.

Über eine Einsichtnahme in vom Geschäftsbereich abgeschlossene Verträge sowie durch Interviews mit den für den Geschäftsbereich Verantwortlichen haben wir uns von der vollständigen Abbildung der für den Geschäftsbereich bestehenden Verpflichtungen überzeugt.

Durch unsere Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die durch die gesetzlichen Vertreter vorgenommene Bilanzierung der Einstellung des Geschäftsbereichs Wärmesysteme für den OP-Bereich (WSYS) im Einklang mit den angewandten Rechnungslegungsvorschriften erfolgte.

Erstkonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL Sachverhalt

Die apoplex medical technologies GmbH hat im Geschäftsjahr 2021 weitere Anteile an der apoplex medical technologies Spain SL (ehem. EVINA Spain SL) erworben. Die Gegenleistung für den Erwerb betrug TEUR 496. Im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation wurden anzusetzende immaterielle Vermögenswerte von TEUR 757 sowie ein Geschäfts- oder Firmenwert von TEUR 90 identifiziert. Die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen Schulden der apoplex medical technologies Spain SL waren zum Erwerbszeitpunkt mit ihren beizulegenden Zeitwerten anzusetzen.

Aufgrund der Vielzahl an erforderlichen Ermessensentscheidungen bei der Bewertung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie der insgesamt wesentlichen betragsmäßigen Auswirkungen des Unternehmenserwerbs auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns war die Erstkonsolidierung der apoplex medical technologies Spain SL ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Die Angaben der Geratherm Medical AG zu der Akquisition des Geschäftsjahres sind in dem Abschnitt "Konsolidierungskreis - Unternehmenszusammenschlüsse im Jahr 2021" des Konzernanhangs enthalten.

Prüferische Reaktion und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung der bilanziellen Abbildung der Akquisition haben wir zunächst die Kontrollerlangung durch die apoplex medical technologies GmbH sowie den Erwerbszeitpunkt nachvollzogen. Dazu haben wir insbesondere die vertraglichen Vereinbarungen des Erwerbs eingesehen und den gezahlten Kaufpreis mit den uns vorgelegten Nachweisen über geleistete Zahlungen bzw. gewandelte Darlehen abgestimmt.

Im Weiteren haben wir den Ansatz und die Bewertung der dem Unternehmenserwerb zugrundeliegenden Vermögenswerte und Schulden gewürdigt. Dies beinhaltete deren Identifizierung, die Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten zum Erstkonsolidierungszeitpunkt. Ergänzend haben wir nachvollzogen, dass im Rahmen der Kaufpreisallokation keine weiteren Vermögenswerte anzusetzen waren.

Wir haben uns von der Angemessenheit des Bewertungsverfahrens, der getroffenen Annahmen sowie der verwendeten Daten für die Ermittlung des Zeitwerts für die Identifizierten Vermögenswerte und Schulden überzeugt und erforderliche Annahmen auch im Gespräch mit den Sachverständigen des Managements plausibilisiert. Hierbei haben wir uns auch von fachlicher Qualifikation des Sachverständigen des Managements überzeugt.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 haben wir zudem beurteilt, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung gemäß IAS 36 als Ausgangspunkt für eine Werthaltigkeitsüberprüfung vorlagen. Die Würdigung der nach IFRS 3 geforderten Anhangangaben sowie die Darstellung im Rahmen der Segmentberichterstattung bildeten weitere Schwerpunkte unserer Prüfung.

Insgesamt konnten wir uns durch unsere Prüfungshandlungen davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen und die verwendeten Bewertungsparameter nachvollziehbar sind und der Unternehmenserwerb auf Basis der zum Aufstellungszeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen sachgerecht abgebildet wurde.

Sonstige Informatinen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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die in Abschnitt 6. Sonstige Angaben des Konzernlageberichts enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und das Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3B HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei "Name der ESEF-Datei" (SHA256-Hashwert: 2254913aed46307b26cb72acef9020ddcecd98a35ed3db804d23b 52981c6aff9) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher- beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.

beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 11. Juni 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 9. September 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2020 als Konzernabschlussprüfer der Geratherm Medical AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerk

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere sind der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortliche Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Thomas Hunold.

 

Erfurt, 25. April 2022

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Andreas Dirks, Wirtschaftsprüfer

Thomas Hunold, Wirtschaftsprüfer

Impressum

Herausgeber

Geratherm Medical AG

Fahrenheitstraße 1, 99331 Geratal

Telefon: +49 36205 980, Fax: +49 36205 98115

E-Mail: info@geratherm.com, Internet: www.geratherm.com

Verantwortlich

Christian Frick, Vorstände

Veröffentlichung

 

28. April 2022

Bildnachweis

Titel © Westend61 (Adobe Stock)

Seite 10 © Marcus Pfau

Seite 12 © Paul Träger

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Seite 25 © WavebreakMediaMicro (Adobe Stock)

Konzept, Gestaltung, Satz

Nicht Nur Werbe- und Handelsgesellschaft mbH, 98693 Ilmenau, www.nichtnur.de, info@nichtnur.de

© 2021

Geratherm Medical AG

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Unternehmenskalender 2022

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2022
Veröffentlichung Geschäftsbericht 2021 26. April
Virtuelle Hauptversammlung 26. August
3-Monatsbericht 25. Mai
6-Monatsbericht 24. August
9-Monatsbericht 23. November

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