Gigaset AGBocholtGigaset AG - Halbjahresfinanzbericht 2020HALBJAHRESFINANZBERICHTQ2 2020
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| EUR Mio | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 |
| Konzernumsatz | 75,8 | 107,1 |
| Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) | -8,0 | 6,7 |
| Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) | -15,7 | -0,3 |
| Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag | -11,3 | 0,5 |
| Free Cashflow | -7,4 | -6,8 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert in EUR) | -0,09 | 0,00 |
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| Bilanzsumme | 188,2 | 222,6 |
| Konzerneigenkapital | 5,1 | 18,5 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 2,7 | 8,3 |
| Mitarbeiterzahl | 888 | 895 |
| Q2 2020 | Q2 2019 | |
| Schlusskurs | 0,26 | 0,40 |
| Höchstkurs der Periode in EUR | 0,34 | 0,53 |
| Tiefstkurs der Periode in EUR | 0,26 | 0,27 |
| Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien (Periodenende) | 132.455.896 | 132.455.896 |
| Marktkapitalisierung (Periodenende) in EUR Mio | 34,4 | 53,0 |
"Von den negativen wirtschaftlichen Folgen der
Corona-Pandemie war im ersten Halbjahr 2020 jeder
Geschäftsbereich der Gigaset betroffen. Vor allem im
europäischen Ausland dauerten die Einschränkungen
des öffentlichen Lebens, wie die
Geschäftsschließungen und Lockdowns teilweise
bis weit in den Juni hinein an.
Wir erwarten jedoch für die zweite
Jahreshälfte eine Normalisierung der
Geschäftstätigkeiten sowie zusätzliche
Nachholeffekte aus Q1 und Q2.Wir rechnen vor allem mit
einem starken vierten Quartal 2020. Das
Weihnachtsgeschäft ist traditionsgemäß der
größte Umsatzträger des Jahres. "
Thomas Schuchardt, CFO der Gigaset AG
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Konzernumsatz und Ergebniskennzahlen in allen Geschäftsbereichen negativ beeinflusst von den staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie |
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Zahlreiche Liquiditätsmaßnahmen sichern einen Finanzmittelbestand auf Vorjahresniveau |
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Ausblick für Geschäftsjahr 2020 aufgrund anhaltender Corona-Krise nicht verlässlich möglich: Rückgang relevanter Kennzahlen gegenüber Vorjahr erwartet |
Die Gigaset AG ist ein international agierendes
Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie. Der
Stammsitz des Unternehmens ist in Bocholt, Deutschland.
Hier findet zugleich auch die hochautomatisierte Fertigung
des Unternehmens statt. Weitere Niederlassungen sind in
München, Deutschland, Wroclaw, Polen sowie in elf
weiteren Ländern. Zum Stichtag 30. Juni 2020
beschäftigte das Unternehmen 888 Mitarbeiter und
unterhielt Vertriebsaktivitäten in 51 Ländern.
Gigaset ist in den Bereichen Phones, Smartphones, Smart
Home und Professional tätig. Regional betrachtet
operiert das Unternehmen in Deutschland, Europa (ohne
Deutschland) und dem Rest der Welt. Die
umsatzstärksten und bedeutendsten Märkte für
Gigaset bilden dabei neben Deutschland die
europäischen Märkte Frankreich, Italien und die
Niederlande (EU4).
Der Produktbereich Phones beschäftigt sich mit der
Herstellung und dem Vertrieb von DECT-Schnurlostelefonen
und DECT/CAT-iq-Mobilteilen (Gigaset HX-Portfolio). DECT
ist der erfolgreichste Telekommunikationsstandard für
Schnurlostelefone und weltweit in über 100
Ländern verbreitet
1. Die Herstellung nahezu aller DECT-Produkte
für den Produktbereich Phones erfolgt in der eigenen
Fertigung in Bocholt, weshalb das Unternehmen mit dem Label
"Made in Germany" werben kann. Gigaset bietet seinen Kunden
ein breites Produktportfolio auf verschiedenen
Preispunkten. Besonderes Potential wird dem
Mobilteil-Portfolio rund um HX-Mobilteile, die an
verschiedenen Routern betrieben werden können, sowie
dem Segment der "Easy Use" Telefone, die unter dem Begriff
Gigaset life series subsumiert werden, zugemessen. Diese
Produkte adressieren den demografischen Wandel in
westlichen Gesellschaften und richten sich an ältere
Menschen oder Personen mit besonderen körperlichen
Anforderungen.
Im Bereich Smartphones operiert das Unternehmen seit
2016 im niedrigen bis mittleren Segment mit Preisen bis zu
EUR 300. Strategisches Ziel ist es die Bekanntheit und den
Marktanteil in diesem Segment weiter zu steigern. Die
aktuelle, vierte Smartphone-Generation wurde in 2019
gelaunched. In der zweiten Jahreshälfte 2020 plant
Gigaset die Vorstellung der fünften Generation.
Das zentrale Alleinstellungsmerkmal verschiedener
Gigaset Smartphones ist das Label "Made in Germany". Mit
dem 2018 eingeführten Modell GS185 brachte Gigaset
erstmals die Smartphone-Produktion nach Deustchland und
Europa. Neben der Differenzierung vom internationalen
Wettbewerb ist Gigaset durch die hochautomatisierte
Fertigung in Deutschland in der Lage Kunden hochgradig
individualisierte Produkte auch in sehr geringen
Losgrößen anzubieten. Der hohe
Flexibilisierungsgrad ermöglicht es dem Unternehmen
zudem zunehmend B2B-Kunden zu adressieren und ihnen
Produkte anzubieten, die passgenau auf ihre
Bedürfnisse abgestimmt sind.
1 DECT (2020) - DECT Technology
Seit 2012 ist Gigaset im Bereich Smart Home aktiv. Zum
heutigen Zeitpunkt bietet das Unternehmen Produkte und
Lösungen in den Bereichen Sicherheit, Komfort, Energie
und Pflege zur Unterstützung von älteren und
hilfsbedürftigen Personen an. Das Portfolio richtet
sich dabei primär an Anwender im privaten Bereich.
Von Beginn an setzte Gigaset auf ein modulares,
sensorbasiertes System, dass es dem Nutzer ermöglicht
die Produkte auf seine individuellen Bedürfnisse
abgestimmt anzuwenden. Der Softwarebasierte Cloud-Ansatz
ermöglicht es den Kunden konstant Verbindung zum
Zuhause zu halten und über verschiedene Ereignisse und
Events informiert zu werden. Gigaset bietet mit seinem
ganzheitlichen Ansatz eine facettenreiche und
maßgeschneiderte Komplettlösungen an. Sensoren
und Aktoren sowie Cloud und App sind voll integriert und
aufeinander abgestimmt. Das System wird permanent
weiterentwickelt, so dass Sicherheit, neue Anwendungen und
die Kooperation mit Dritten, wie z. B. Amazon, Philips oder
Google, sichergestellt sind.
Professional ist der zweitgrößte
Umsatzträger des Unternehmens. Die Produkte in diesem
Bereich reichen von Single- und Multizellen-Systemen
über DECT-basierten Schnurlostelefonen bis hin zu
nicht-proprietären IP-Tischtelefonen.
Die Produktsäulen ermöglichen es Gigaset vom
anhaltenden Wandel von analoger Telefonie hin zu All-IP und
hybriden Lösungen zu profitieren
2. Der Trend, der sich u.a. durch die
Verbreitung von Cloud-basierten Systemen seit einigen
Jahren etabliert hat
3, wird durch die Abschaltung analoger
Verbindungen seitens der großen Netzbetreiber, wie
z.B. der Deutschen Telekom
4, weiter verstärkt.
In 2019 hat Gigaset neue Varianten seiner Single- und
Multizellen (N670 IP PRO und N870 IP PRO) präsentiert.
Diese ermöglichen erstmals eine Skalierung auf bis zu
20.000 Endgeräte. Damit ist das Unternehmen in der
Lage den Enterprise-Bereich zu adressieren und neue
Projekte zu erschließen.
2 MZA Consultants (2019) - Business Phones
Competitive Environment 2019 - Western Europe - Market
Analysis
3 MZA Consultants (2019) - Hosted-Cloud Business
Telephony 2019 - Executive Summary
4 Handelsblatt (3.09.2019) - Kündigung der
Telekom
Laut einer Studie des Internationalen Währungsfonds
(IWF) vom Juni 2020 wird für die weltweite
Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 mit einem Rückgang
von 4,9 % gerechnet.
5 Die wirtschaftlichen Auswirkungen der
anhaltenden Corona-Pandemie sind nach Einschätzung der
Experten teilweise gravierender als in der letzten Studie
vom April 2020 angenommen. Lockdowns in nahezu allen
Volkswirtschaften der Welt führen zu einer deutlich
geringeren Nachfrage, sowie einem Rückgang von
Konsumentennachfrage und Produktivität bei deutlich
steigender Arbeitslosigkeit. Für die Industrienationen
geht der IWF für das Jahr 2020 von einem Rückgang
der Wirtschaftsleistung von 8 % aus, für die
Euro-Staaten sogar von einem Minus von 10,2 %. In den
für Gigaset wichtigsten europäischen Märkten
rechnet der IWF für Deutschland mit einem Minus der
Wirtschaftsleistung von 7,8 %, für Frankreich mit
-12,5 % und für Italien mit -12,8 %. Die Wirtschaft
der Niederlande wird im Jahr 2020 laut Statista um 7,5 %
schrumpfen.
6
Der Markt für Schnurlostelefone in Deutschland ist
- bezogen auf Einheiten - im ersten Halbjahr 2020 um 4,3 %
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 zurückgegangen.
Bezogen auf den Umsatz beträgt der Marktrückgang
5,6 % gegenüber dem letzten Vergleichshalbjahr.
Gigaset hat sich in diesem Markt gut behauptet und konnte
seinen Marktanteil um 1,2 % auf nun 48,3 % in Einheiten
steigern. Bezogen auf Umsatz konnte der Marktanteil um 0,4
% auf nun 43,8 % gesteigert werden.
7
Der Markt für Schnurlostelefone in Frankreich ist -
bezogen auf Umsatz - im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich
zum ersten Halbjahr 2019 um 14,4 % zurückgegangen.
Gigaset konnte sich in diesem schwierigen Umfeld ebenfalls
behaupten und seinen Marktanteil - bezogen auf Einheiten -
im ersten Halbjahr 2020 um 0,4 % auf nun 35,8 %
gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 steigern. Bezogen
auf Umsatz musste Gigaset einen leichten Rückgang um
0,3 % auf nun 41 % gegenüber dem Vergleichszeitraum
des ersten Halbjahres 2019 hinnehmen.
8
Der Markt für Schnurlostelefone in den wichtigsten,
von Gigaset beobachteten Märkten in Europa
(Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien,
Spanien und den Niederlanden) ist im ersten Halbjahr 2020
um 8,2 % - bezogen auf Umsatz - im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2019 geschrumpft. Insgesamt konnte Gigaset seinen
Marktanteil in Einheiten und Umsatz jedoch erfolgreich
verteidigen und bleibt mit 37 % (+/- 0 %) bzw. 36 % (-1 %)
weiter europäischer Marktführer.
9
Nach wie vor von besonderer Bedeutung sind für
Gigaset die Adressierung demographischer Themen (z. B.
Altern der Gesellschaft) durch ein entsprechendes Portfolio
(Gigaset life series) für Menschen in der zweiten
Lebenshälfte sowie der Ausbau und die kontinuierliche
Produktpflege des Universalmobilteil-Portfolios (Gigaset
HX). Mit frischen, neuen Designs und Farben setzt Gigaset
mit der Produktreihe Gigaset CL390 neue erfolgversprechende
Akzente im Markt für Design-Geräte.
5 IWF (2020) - Economic Outlook 2020
6 Statista (2020) - Niederlande 2021
7 GfK (2020) - Hitlist, Hitrate and Country
Charts for Germany (Q2 2020)
8 GfK (2020) - Hitlist, Hitrate and Country
Charts for France (Q2 2020)
9 GfK (2020) - Country Report HUB EU6 Q2 2020
Laut aktueller Zahlen des US-amerikanischen
Marktforschungsinstitutes Gartner sind die
Smartphone-Verkaufszahlen im ersten Quartal um 20,2 %
eingebrochen. Zwischen Januar und März wurden demnach
weltweit 299,1 Mio Geräte verkauft, im
Vorjahreszeitraum waren es noch 374,9 Mio. Gartner zufolge
stellt dies einen noch nie dagewesenen Rückgang dar.
Als Hauptgrund gilt die Corona-Krise und die damit
einhergehenden Einschränkungen, von denen die
Hersteller und der Verkauf gleichermaßen betroffen
waren.
10 Auch die vorübergehenden
Schließungen von Fabriken und die generellen
Ausgabenkürzungen der Konsumenten spielen hierbei eine
Rolle. Branchenexperten erwarten gegenüber 2019 einen
Rückgang der Verkaufszahlen um ca. 15 %. Das
entspräche 1,3 Mrd verkauften Handys nach fast 1,55
Mrd im Jahr 2019. Für das zweite Halbjahr 2020 rechnen
Marktforscher jedoch bereits mit einer leichten Erholung,
ehe 2021 und 2022 ein Wachstum von jeweils zwei bis drei
Prozent zu erwarten ist.
11 Gigaset konnte, nach einem spürbaren,
ebenfalls durch Corona-bedingten Einbruch im Q1 2020, im
zweiten Quartal des Jahres Fahrt aufnehmen und das Quartal
des Vorjahres um 60,4 % übertreffen.
Der Umsatz im globalen Smart Home Markt betrug 2018 EUR
50,9 Mrd und 2019 EUR 65,3 Mrd. Laut Statista-Prognose
steigen die Umsätze im laufenden Jahr auf EUR 75 Mrd
und erreichen 2023 ein Marktvolumen von knapp EUR 124 Mrd.
12 Die Prognose wurde um die erwarteten,
negativen Auswirkungen von SARS CoV 2 bereinigt. Das
entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 17,4 %
(CAGR 2019-2023). Die Penetrationsrate lag 2019 bei 7,7 %
und erreicht im Jahr 2023 voraussichtlich 18,1 %. Der
durchschnittliche Erlös pro bestehendem Smart Home
beträgt derzeit EUR 110,87. Im weltweiten Vergleich
zeigt sich, dass am meisten Umsatz in den USA generiert
wird (ca. EUR 25 Mrd im Jahr 2019).
13
Die professionelle Telefonie im
Geschäftskundenbereich ist durch einen anhaltenden
Trend zu Gunsten IP-basierter Technologie geprägt.
Gleichzeitig nimmt der Anteil Cloud-basierter
Kommunikationssysteme konstant zu. Mittelfristig wird
erwartet, dass bis zum Jahr 2024 eine vollständige
Verdrängung der traditionellen
Übertragungstechnologie stattgefunden haben wird.
Davon werden rund 444 Mio Nutzer
14 weltweit im geschäftlichen Bereich
betroffen sein.
Der oben beschriebene Trend wird durch die
Corona-Pandemie, die dazu führt, dass das Homeoffice
stärker in den Fokus rückt und Telekonferenzen,
UCC Lösungen und virtuelle Meetings intensivierte
Kommunikationsinstrumente werden, zusätzlich befeuert.
Diese weltweite und wahrscheinlich anhaltende Entwicklung
zum Homeoffice
15 und die daraus resultierende steigende
Nachfrage an Telekommunikationsgeräte, die die
flexible Zusammenarbeit erst ermöglichen, bietet
Chancen und neue Einsatzmöglichkeiten für Gigaset
im professionellen Kundensegment.
10 Dein Handy (2020) - Smartphone Verkaufszahlen
11 Inside Digital (2020) - Corona-Krise
12 Statista (2020) - Smart Home
13 Statista (2020) - Prognose Smart Home Umsatz
2024
14 MZA Consultants (2019) - Hosted-Cloud
Business Telephony 2019, Seite 3
15
https://www.dw.com/de/das-homeoffice-bleibt-uns-erhalten/a-54517688
Die sich im März und April 2020 weltweit
verschärfende Corona-Pandemie führte zu einer
deutlichen Korrektur an den internationalen
Aktienmärkten. Darauf folgende, stützende
Maßnahmen der Notenbanken und Regierungen weltweit
zeigten deutliche Wirkung und führten zu einer starken
Gegenbewegung am Aktienmarkt.
Der deutsche Leitindex DAX verlor bis Mitte März
2020 37 % auf 8.442 Punkte, erholte sich jedoch bis Ende
des ersten Halbjahres 2020 wieder auf 12.311 Punkte - in
Summe ein Minus von 7 % seit Jahresbeginn. Der SDAX verlor
in der Spitze 36 % und lag zum Halbjahr noch 8 % unter dem
Jahreseröffnungskurs.
Mit einem Eröffnungskurs von EUR 0,34 in das
Geschäftsjahr 2020 gestartet, notierte die
Gigaset-Aktie zum Ende des ersten Halbjahres bei EUR 0,26
und verlor somit 24 % an Wert. Der Kurs der Gigaset Aktie
war dabei sehr volatil. Die Notierung im Pennystock rief
zudem zahlreiche Spekulanten auf den Plan, die mehr an
kurzfristigen Gewinnmitnahmen bei starken Schwankungen
interessiert waren, als an einem nachhaltigen Investment in
das Papier. Allgemein ist die Gigaset Aktie aufgrund des
geringen Streubesitzes bereits bei kleineren Transaktionen
größeren Kursschwankungen ausgesetzt. Die
Marktkapitalisierung betrug zum Stichtag 30. Juni 2020
entsprechend EUR 34,4 Mio.
16
16 Deutsche Börse (2020) - DAX und SDAX H1
Der Gigaset Konzern hat im Berichtszeitraum des ersten
Halbjahres 2020 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe
von EUR 75,8 Mio (Vj. EUR 107,1 Mio) erzielt. Der
Umsatzrückgang in Höhe von -29,2 % zum Vorjahr
ist insbesondere durch die Corona-Pandemie in 2020
beeinflusst worden. Darüberhinaus unterliegen die
Umsatzerlöse den im Konsumentengeschäft
üblichen saisonalen Schwankungen.
Für den Bereich Phones reduzierten sich die
Umsatzerlöse zum Vorjahreszeitraum in Summe um 25,8 %
bzw. EUR 19,7 Mio auf ein Umsatzvolumen von EUR 56,7 Mio im
ersten Halbjahr 2020. Bis Mitte März 2020 lag der
Absatz an DECT-Telefonen trotz des weiterhin
herausfordernden Marktumfeldes voll im Plan, wurde aber
anschließend durch die europaweiten Lockdowns
deutlich negativ beeinflusst.
Im Geschäftsbereich Smartphones sind die
Umsatzerlöse für den Zeitraum Januar - Juni 2020
mit einem Umsatz von EUR 0,2 Mio im Vergleich zum Vorjahr
um EUR 4,0 Mio geringer ausgefallen (Vj. EUR 4,2 Mio). Der
Umsatzeinbruch des Smartphone Geschäfts im ersten
Quartal resultiert auf Rückgaben von Geräten
seitens der Distributoren infolge der Schließung des
stationären Einzelhandels während der Hochphase
der Corona-Pandemie in Europa. Im zweiten Quartal konnten
aufgrund von Aufholeffekten bereits sehr positive
Entwicklungen bei den Absätzen an Smartphones
verzeichnet werden.
Im Bereich Smart Home wurde im ersten Halbjahr 2020 ein
Umsatz von EUR 1,3 Mio (Vj. EUR 1,6 Mio) realisiert. Die
sehr gute Entwicklung im ersten Quartal aufgrund der
strategischen Partnerschaft mit einem führenden
europäischen Telekommunikationsunternehmen konnte im
zweiten Quartal, ebenfalls bedingt durch die Pandemie
Auswirkungen, nicht fortgesetzt werden, sodass in Summe der
Umsatz unter Vorjahresniveau bleibt.
Das Geschäftsfeld Professional entwickelt sich im
Berichtszeitraum mit einem Umsatz von EUR 17,6 Mio
gegenüber einem Vorjahresumsatz von EUR 24,9 Mio
ebenfalls negativ. Bedingt durch die Corona-Situation
wurden Projekte und Aufträge im Professional Bereich
vielfach zunächst verschoben oder pausiert.
Zusammenfassend stellen sich die Umsatzerlöse nach
Produktbereichen wie folgt dar:
| Umsatzerlöse in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 | Veränderung in % |
| Phones | 56,7 | 76,4 | -25,8 |
| Smartphones | 0,2 | 4,2 | -95,2 |
| Smart Home | 1,3 | 1,6 | -18,8 |
| Professional | 17,6 | 24,9 | -29,3 |
| Gigaset Total | 75,8 | 107,1 | -29,2 |
Die Umsatzerlöse nach Ländern werden im Rahmen
der internen Segmentberichterstattung sowohl nach
empfangenden Einheiten als auch nach dem Sitz der
jeweiligen Gesellschaften ("Sitzland") berichtet.
Weiterführende Informationen zur
Segmentberichterstattung werden im Kapitel 13
Segmentberichterstattung des Konzernanhangs erläutert.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend der Angaben im
Kapitel Segmentberichterstattung aufgrund des Brexit zu
Vergleichszwecken angepasst.
Die Umsatzerlöse nach empfangenden Einheiten
stellen sich für die einzelnen Regionen wie folgt dar:
| Umsatzerlöse in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 1 | Veränderung in % |
| Deutschland | 32,6 | 48,9 | -33,3 |
| EU (ohne Deutschland) | 30,7 | 41,3 | -25,7 |
| Rest der Welt | 12,5 | 16,9 | -26,0 |
| Gigaset Total | 75,8 | 107,1 | -29,2 |
Die Umsatzerlöse nach dem Sitzland stellen sich
für die einzelnen Regionen wie folgt dar:
| Umsatzerlöse in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 1 | Veränderung in % |
| Deutschland | 40,3 | 55,9 | -27,9 |
| EU (ohne Deutschland) | 26,0 | 38,5 | -32,5 |
| Rest der Welt | 9,5 | 12,7 | -25,2 |
| Gigaset Total | 75,8 | 107,1 | -29,2 |
Die Veränderung des Bestandes an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen belief sich zum 30. Juni 2020 auf
EUR -1,7 Mio (Vj. EUR -3,0 Mio). Die Veränderungen
resultieren im Wesentlichen aus dem Abbau von fertigen
Erzeugnissen zum Stichtag.
Der Materialaufwand für Rohstoffe, Waren,
Fertigerzeugnisse und bezogene Leistungen liegt bei EUR
37,8 Mio und hat sich gegenüber dem Vorjahreswert von
EUR 50,0 Mio um EUR 12,2 Mio verringert. Die
Materialeinsatzquote
17 ist unter Einbeziehung der
Bestandsveränderung mit 51,0 % verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum leicht angestiegen (Vj. 48,1 %).
In der Berichtsperiode ist das Rohergebnis bestehend aus
den Umsatzerlösen abzüglich der
Materialaufwendungen und unter Berücksichtigung der
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen um 32,8 % auf EUR 36,3 Mio gesunken. Die
Rohergebnismarge
18 ist mit 49,0 % gegenüber dem
Vorjahrswert von 51,9 % rückläufig.
Die anderen aktivierten Eigenleistungen erhöhen
sich von EUR 3,3 Mio im Vorjahreszeitraum auf EUR 4,1 Mio
im ersten Halbjahr 2020, was im Zusammenhang mit den Kosten
für die Entwicklung neuer Produkte steht.
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit EUR
6,0 Mio im ersten Halbjahr 2020 unter dem
Vorjahresvergleichswert in Höhe von EUR 9,3 Mio. Im
Vorjahr wurde ein sonstiger betrieblicher Ertrag über
EUR 3,3 Mio aus dem Rechtsstreit zum Kartellverfahren SKW
erzielt. Für weitere Details wird auf die
Ausführungen im Konzernanhang Kapitel 9 Sonstige
betriebliche Erträge verwiesen.
Der Personalaufwand für Löhne, Gehälter,
Sozialabgaben und Altersversorgung beträgt EUR 29,5
Mio und ist im Vergleich zum Vorjahr um EUR 0,2 Mio
gestiegen. Der Anstieg ist maßgeblich durch
Aufwendungen im Zusammenhang mit den
Pensionsverpflichtungen begründet. Die Aufwendungen
für Löhne, Gehälter und Sozialabgaben wurden
durch die Kurzarbeit ab April 2020 reduziert. Die
Personalkostenquote
19 liegt bei 39,8 % (Vj. 28,1 %).
17 Die Kennzahl ergibt sich als Quotient aus dem
Materialaufwand und der Summe aus Umsatzerlösen und
der Veränderung des Bestands an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
18 Die Ermittlung der Rohergebnismarge wurde
bezogen auf das Vorjahr geändert. Gegenüber dem
Vorjahr werden ab 2020 die Bestandsveränderungen zu
den Umsatzerlösen hinzugerechnet. Somit ergibt sich
die Rohergebnismarge nunmehr aus dem Rohertrag, dividiert
durch Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen.
19 Die Ermittlung der Personalkostenquote wurde
bezogen auf das Vorjahr geändert. Gegenüber dem
Vorjahr werden ab 2020 die Bestandsveränderungen zu
den Umsatzerlösen hinzugerechnet. Somit ergibt sich
die Personalkostenquote nunmehr aus dem Personalaufwand,
dividiert durch Umsatzerlöse zzgl.
Bestandsveränderungen.
In der Berichtsperiode sind die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen mit EUR 25,0 Mio gegenüberdem Vorjahr
deutlich reduziert worden (Vj. EUR 30,7 Mio). Für
weitere Details wird auf die Ausführungen im
Konzernanhang Kapitel 11 Sonstige betriebliche Aufwendungen
verwiesen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen
und Wertminderungen (EBITDA) beträgt damit EUR -8,0
Mio (Vj. EUR 6,7 Mio). Unter Berücksichtigung der
planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen
in Höhe von EUR 7,7 Mio (Vj. EUR 7,0 Mio) ergibt sich
ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) in
Höhe von EUR -15,7 Mio (Vj. EUR -0,3 Mio).
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses in
Höhe von EUR -0,4 Mio (Vj. EUR 0,6 Mio) ergibt sich
ein Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR -16,2 Mio
(Vj. EUR 0,3 Mio).
Der Konzernjahresfehlbetrag beläuft sich für
den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 auf EUR -11,3
Mio (Vj. Konzernjahresüberschuss EUR 0,5 Mio).
Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie in Höhe
von EUR -0,09 (unverwässert/verwässert) (Vj. EUR
0,00 (unverwässert/verwässert)).
Der Cashflow stellt sich wie folgt dar:
| Cashflow in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -1,9 | -0,2 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -5,4 | -6,6 |
| Free Cashflow | -7,3 | -6,8 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -0,1 | -1,3 |
Im abgelaufenen ersten Halbjahr 2020 hat der Gigaset
Konzern einen Mittelabfluss aus laufender
Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR -1,9 Mio
(Vj. EUR -0,2 Mio) zu verzeichnen. Dies resultiert vor
allem aus der Bezahlung von Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen, sonstigen Rückstellungen
sowie sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 28,5
Mio, denen Zahlungsmittelzuflüsse aus Einzahlungen von
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige
Forderungen und sonstigen Vermögenswerten mit EUR 32,1
Mio gegenüberstehen. Der im ersten Halbjahr
übliche Mittelabfluss ist durch das saisonale
Geschäft bedingt. Im zweiten Halbjahr werden im
Weihnachtsgeschäft traditionell die
Zahlungsmittelüberschüsse erwirtschaftet.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
beträgt EUR -5,4 Mio, nach EUR -6,6 Mio im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der überwiegende
Teil der Investitionen betrifft sowohl für das
laufende als auch vorangegangene Jahr die aktivierten
Eigenleistungen für die Entwicklung neuer Produkte und
Lösungen.
Der Free Cashflow ist mit EUR -7,3 Mio für das
erste Halbjahr 2020 deutlich negativ, fällt aber in
Anbetracht der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie
und der daraus resultierenden Umsatz- und
Ertragseinbrüche gegenüber dem Vorjahr von EUR
-6,8 Mio vergleichsweise positiv aus. Dies konnte durch
vielfältige Liquiditätssicherungsmaßnahmen
im ersten Halbjahr 2020 erreicht werden, wie beispielsweise
Kurzarbeit, Steuer- und Sozialversicherungsstundungen,
Pausierung von Darlehenstilgungen sowie Kosteneinsparungen
genereller Art.
Im Berichtszeitraum gibt es einen Mittelabfluss aus
Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR -0,1 Mio
(Vj. EUR -1,3 Mio). Der Mittelabfluss resultiert
überwiegend aus der Tilgung und Zinsverpflichtung, der
in 2018 eingegangenen Kreditfazilität. Im ersten
Halbjahr 2020 ist ein Zahlungsmittelzufluss in Höhe
von EUR 2,0 Mio durch die Aufnahme eines Darlehens in der
französischen Landesgesellschaft infolge der
Corona-Maßnahmen generiert worden.
Für eine detaillierte Entwicklung der
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verweisen
wir auf die Kapitalflussrechnung. Im Cashflow sind
Wechselkursveränderungen in Höhe von EUR -0,2 Mio
(Vj. EUR 0,0 Mio) enthalten. Die Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente belaufen sich am 30. Juni
2020 auf EUR 28,9 Mio (Vj. EUR 28,9 Mio).
Die Bilanzsumme des Gigaset Konzerns beträgt zum
30. Juni 2020 EUR 188,2 Mio und hat sich damit zum 31.
Dezember 2019 signifikant reduziert (EUR 222,6 Mio).
Die langfristigen Vermögenswerte sind
gegenüber dem 31. Dezember 2019 mit EUR 84,2 Mio um
EUR 5,7 Mio gestiegen. Der Anstieg kommt vornehmlich aus
der Zuführung der latenten Steueransprüche zum
30. Juni 2020 aufgrund von temporären Differenzen. Des
Weiteren führt ein Anstieg bei den aktivierten
Eigenleistungen zu einer Erhöhung der immateriellen
Vermögenswerte um EUR 1,9 Mio. Hingegen verminderten
sich die Sachanlagen (EUR 1,1 Mio) und die bilanzierten
Nutzungsrechte (EUR 0,9 Mio) seit dem 31. Dezember 2019, da
die planmäßigen Abschreibungen und die
Abgänge die Investitionen in Summe zum 30. Juni 2020
übersteigen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte stellen 55,3 % des
Gesamtvermögens dar. Diese sind im Vergleich zum
Vorjahr um EUR 40,1 Mio gesunken und belaufen sich auf EUR
104,1 Mio. Größter Treiber für die
signifikante Reduzierung bilden mit EUR 20,4 Mio die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, welche zum
Stichtag traditionell auf einem deutlich geringeren Stand
sind mit EUR 25,0 Mio, da die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen zum 31. Dezember 2019 mit EUR 45,4 Mio
maßgeblich durch das Weihnachtsgeschäft
erhöht waren. Die sonstigen Vermögenswerte sind
mit EUR 14,9 Mio um EUR 11,8 Mio ebenfalls deutlich
gesunken, was vornehmlich auf geringere Forderungen aus
Factoring sowie Umsatzsteuern zurückzuführen ist.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten ist um EUR 7,6 Mio
gegenüber dem 31. Dezember 2019 gesunken. Für die
detaillierte Entwicklung der liquiden Mittel verweisen wir
auf die Kapitalflussrechnung.
Das Eigenkapital des Gigaset Konzerns beträgt zum
30. Juni 2020 EUR 5,1 Mio und ist damit um EUR 13,5 Mio
niedriger als zu Jahresbeginn. Dies entspricht einer
Eigenkapitalquote in Höhe von 2,7 % gegenüber 8,3
% zum 31. Dezember 2019. Der im ersten Halbjahr erzielte
Fehlbetrag in Höhe von EUR -11,3 Mio führt zu
einem deutlichen Rückgang des Eigenkapitals. Hinzu
kommt ein negativer Effekt aus Wechselkursen über EUR
0,4 Mio und versicherungsmathematische Verluste bei der
Bewertung der bilanzierten Pensionsverpflichtungen von EUR
1,8 Mio. Diese sind das Ergebnis der Veränderung des
Diskontierungszinssatzes von 1,05 % zum 31. Dezember 2019
auf 0,96 % zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020.
Eigenkapitalerhöhend wirkt die Fair-Value-Bewertung
der gehaltenen Finanzinstrumente im Gigaset Konzern mit EUR
0,1 Mio.
Die Gesamtschulden betragen EUR 183,1 Mio (31. Dezember
2019 EUR 204,1 Mio) und sind zu 36,9 % kurzfristiger Natur.
Die langfristigen Schulden umfassen im Wesentlichen die
Pensionsverpflichtungen und die Finanzverbindlichkeiten und
betragen zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 EUR 115,6 Mio
(31. Dezember 2019: EUR 109,2 Mio). Die Zunahme resultiert
hauptsächlich zum einen aus dem Anstieg der
Pensionsverpflichtungen von EUR 5,3 Mio auf EUR 97,8 Mio,
was hauptsächlich auf den reduzierten
Diskontierungszinssatz zum Bilanzstichtag sowie die
Bewertung des Deckungsvermögens im ersten Halbjahr
2020 zurückzuführen ist. Die langfristigen
Finanzverbindlichkeiten sind aufgrund veränderter
Tilgungsvereinbarungen in Höhe von EUR 2,1 Mio
angestiegen.
Die kurzfristigen Schulden sind mit EUR 67,5 Mio rund
28,8 % geringer als noch zum 31. Dezember 2019. Der
Rückgang resultiert dabei im Wesentlichen aus der
Verringerung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen von EUR 51,2 Mio auf EUR 33,4 Mio zum 30. Juni
2020 durch die Begleichung hoher Außenstände
aufgrund des Weihnachtsgeschäfts zu Beginn des Jahres.
Die Reduzierung der kurzfristigen Rückstellungen um
EUR 4,7 Mio konnte primär durch geringere
Zuführungen für Kundenbonus- und
Lizenzkostenrückstellungen erreicht werden. Die
sonstigen Verbindlichkeiten betragen zum 30. Juni 2020 EUR
12,9 Mio und sind um EUR 3,7 Mio niedriger als zum
Geschäftsjahresbeginn. Sie umfassen im Wesentlichen
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten, Umsatzsteuer- sowie
übrige Verbindlichkeiten.
Risiken sind grundsätzlich Bestandteil jeder
unternehmerischen Geschäftstätigkeit. Diese
beinhalten die Gefahr, dass durch externe oder interne
Ereignisse sowie durch Handlungen und Entscheidungen
Unternehmensziele nicht erreicht werden oder im Extremfall
der Fortbestand eines Unternehmens gefährdet ist. Die
Risikopolitik der Gigaset besteht darin, vorhandene Chancen
zu nutzen und das damit verbundene Risiko unter Einsatz
angemessener Instrumente zu begrenzen.
Die Risikobewertung erfolgt quantitativ für die
Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und
Schadensausmaß. Aus der Multiplikation dieser
Faktoren resultiert ein Erwartungswert.
| Mögliche Ergebniswirkung auf Basis der Erwartungswerte | Risikobewertung |
| ≤ EUR 1,0 Mio | * |
| > EUR 1,0 Mio ≤ EUR 5,0 Mio | ** |
| > EUR 5,0 Mio | *** |
Die mögliche kurzfristige Ergebnisauswirkung stellt
sich für den Gigaset Konzern in den einzelnen
Risikokategorien wie folgt dar:
| Kategorie / Sub-Kategorie | Risikobewertung |
| Markt- und Branchenrisiken | |
| Konjunktur | Branche | Wettbewerb | *** |
| Produkte | Patente | Zertifikate | * |
| Gesetzliche Rahmenbedingungen | * |
| Kunden | * |
| Unternehmens- und Prozessrisiken | |
| Informationstechnik | * |
| Personal | * |
| Finanzrisiken | |
| Liquidität | *** |
| Fremdwährung | * |
| Eigenkapital | ** |
| Steuern | ** |
| Haftungsrisiken | |
| Garantien | Eventualverbindlichkeiten | * |
| Rechtsstreitigkeiten | * |
Detaillierte Angaben zu den Chancen und Risiken der
Gigaset sind im Geschäftsbericht 2019 der Gigaset
dargestellt. Im ersten Halbjahr 2020 haben sich dazu
aufgrund der von den Regierungen Europas eingeleiteten
Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie die
im folgenden Absatz dargestellten Veränderungen in der
Risikosituation ergeben.
So haben die dadurch bedingten erheblichen
Einschränkungen des öffentlichen Lebens voll in
den stationären Handel durchgeschlagen und im ersten
Halbjahr 2020 zu einem Einbruch der Absatz- und
Umsatzzahlen geführt. Gigaset hat darauf rasch
reagiert und Maßnahmen wie z.B. Kurzarbeit und
Homeoffice ergriffen. Dem vorübergehenden Ausfall des
stationären Handels ist Gigaset mit einem
verstärkten Onlinehandel begegnet, von dessen weiterem
Ausbau sich Gigaset wachsende Chancen verspricht.
Angesichts der fortbestehenden Abhängigkeit von
Gigaset von externen, nicht selbst beeinflussbaren
Faktoren, wie der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie
und diesbezüglicher Entscheidungen von Regierungen
bestehen erhöhte Absatzmarktrisiken. Die aus dem im
April 2018 abgeschlossenen Darlehensvertrag resultierenden
Liquiditätsrisiken haben sich erhöht. Eine
Nichteinhaltung von mit dem Darlehensgeber vereinbarten
Finanzkennzahlen, berechtigen diesen eine
außerordentliche Kündigung des
Darlehensvertrages auszusprechen und die Darlehenssumme
fällig zu stellen, was einen ungedeckten
Liquiditätsbedarf zur Folge hätte. Die
Wahrscheinlichkeit, dass vereinbarte Finanzkennzahlen nicht
eingehalten werden, hat sich durch die Auswirkungen der
Corona-Pandemie erhöht.
Das zum Geschäftsjahresende 2019 mit der saisonalen
Umsatzspitze einhergegangene erhöhte Risiko von
Forderungsausfällen gegenüber unseren Kunden hat
sich im ersten Halbjahr 2020 verringert.
Das Verfahren des konzernweiten, systematischen
Risikomanagementsystems ist im zusammengefassten
Lagebericht des Geschäftsberichts 2019 der Gigaset
ausführlich beschrieben.
Der spanischen Tochtergesellschaft Gigaset
Communications Iberia S.L. mit Sitz in Madrid wurde ein
Bußgeldbescheid über EUR 2 Mio zugestellt. Dem
liegt zu Grunde, dass die spanische Finanzverwaltung eine
steuerrechtliche Bewertung beanstandet hat. Die spanische
Tochtergesellschaft wurde bei der beanstandeten
steuerrechtlichen Bewertung von einer namhaften
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beraten und es wird
mit dieser unverändert davon ausgegangen, dass die
Bewertung keinen berechtigten Anlass zur Beanstandung gibt,
der zudem die Verhängung eines Bußgeldes
rechtfertigen könnte. Dem entsprechend hat die
spanische Tochtergesellschaft den Rechtsweg gegen den
Bescheid beschritten und beantragt die Aufhebung des
Bescheids. Der spanischen Tochtergesellschaft wurde
konzernintern ein Darlehen gewährt mit dem das
Bußgeld zunächst bezahlt wurde. Sowohl die
Darlehensgewährung als auch die Zahlung des
Bußgeldes sind im August abgewickelt worden. Die
Gesellschaft hält es in Übereinstimmung mit der
Einschätzung des Prozessbevollmächtigten der
spanischen Tochtergesellschaft für überwiegend
wahrscheinlich, dass es zu der beantragten Aufhebung des
Bescheides und damit auch zu der Rückzahlung des
Bußgeldes kommen wird.
Mit Änderung der Satzung auf der Hauptversammlung
im Juni 2020 und anschließender Anmeldung im
Handelsregister wurde die Verlegung des rechtlichen Sitzes
der Gigaset AG von München nach Bocholt mit Eintragung
vom 20. Juli 2020 bekannt gemacht. Damit ist fortan der
Sitz der Gigaset AG in Bocholt. Dort wird fast
ausschließlich das operative Geschäft der
Gesellschaft ausgeführt.
Ebenfalls wurde auf der Hauptversammlung im Juni die
Änderung der Satzung bezüglich der
Ermächtigung des Vorstands zur Vornahme von
Kapitalmaßnahmen beschlossen und mit Eintragung im
Handelsregister vom 20. Juli 2020 bekannt gemacht. Dabei
wurden die in der Vergangenheit eröffneten
Möglichkeiten des Genehmigten Kapitals 2016 und
Bedingtes Kapital 2016 sowie Genehmigtes Kapital 2019 und
Bedingtes Kapital 2019 ersatzlos aufgehoben. Durch
Beschluss der Hauptversammlung vom 04. Juni 2020 ist der
Vorstand nun ermächtigt (mit Zustimmung des
Aufsichtsrates), das Grundkapital bis zum 03. Juni 2025 um
EUR 66,2 Mio zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020)
sowie das Grundkapital bedingt zu erhöhen um EUR 64,7
Mio (Bedingtes Kapital 2020).
Gigaset hat im Juli 2020 die Entscheidung getroffen, die
Gesellschaft Gigaset Communications Sweden AB, Stockholm,
Schweden, aus strategischen Gründen zu
schließen. Die Vertriebsaktivitäten in den
skandinavischen Ländern werden zukünftig
über die deutsche Muttergesellschaft Gigaset
Communications GmbH, Bocholt, fortgeführt.
Der spanischen Tochtergesellschaft Gigaset
Communications Iberia S.L. mit Sitz in Madrid wurde ein
Bußgeldbescheid über EUR 2 Mio zugestellt. Dem
liegt zu Grunde, dass die spanische Finanzverwaltung eine
steuerrechtliche Bewertung beanstandet hat. Die spanische
Tochtergesellschaft wurde bei der beanstandeten
steuerrechtlichen Bewertung von einer namhaften
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beraten und es wird
mit dieser unverändert davon ausgegangen, dass die
Bewertung keinen berechtigten Anlass zur Beanstandung gibt,
der zudem die Verhängung eines Bußgeldes
rechtfertigen könnte. Dem entsprechend hat die
spanische Tochtergesellschaft den Rechtsweg gegen den
Bescheid beschritten und beantragt die Aufhebung des
Bescheids. Der spanischen Tochtergesellschaft wurde
konzernintern ein Darlehen gewährt mit dem das
Bußgeld zunächst bezahlt wurde. Sowohl die
Darlehensgewährung als auch die Zahlung des
Bußgeldes sind im August abgewickelt worden. Die
Gesellschaft hält es in Übereinstimmung mit der
Einschätzung des Prozessbevollmächtigten der
spanischen Tochtergesellschaft für überwiegend
wahrscheinlich, dass es zu der beantragten Aufhebung des
Bescheides und damit auch zu der Rückzahlung des
Bußgeldes kommen wird.
Im August 2020 wurde das CEO-Mandat von Herrn
Weßing durch den Aufsichtsrat vorzeitig bis Mitte
2022 verlängert.
Aufgrund der Corona-Pandemie geht Gigaset davon aus,
dass die im Darlehensvertrag vereinbarten Covenants
für das Geschäftsjahr 2020 nicht eingehalten
werden können. Die finanzierenden Banken haben daher
im September 2020 schriftlich bestätigt, dass im Falle
der Unterschreitung der im Kreditvertrag vereinbarten
Covenants das begründete Kündigungsrecht einmalig
nicht ausgeübt wird. Die Folgen der Corona-Pandemie
für 2020 können weiterhin nicht detailliert
prognostiziert werden. Bis zum 31.12.2020 wird eine
Anpassung von Covenants neu verhandelt.
Das erste Halbjahr 2020 hat gezeigt wie massiv die
Verwerfungen durch die Corona-Pandemie waren. Weiterhin
wurde deutlich, dass nahezu kein Unternehmen auf eine Krise
dieses Umfangs vorbereitet war. Ferner war der
Handlungsspielraum, der Unternehmen im Kontext von
Grenzschließungen und Ausgangssperren blieb,
verschwindend gering. Die nicht selbst beeinflussbaren
Faktoren von Pandemieverlauf über
Regierungsentscheidungen bis hin zur Gewährung von
Krediten und Soforthilfen - entschieden maßgeblich
über das Wohl und Wehe von Unternehmen.
Da zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts nicht
ersichtlich war, ob sich die Situation im zweiten Halbjahr
2020 substantiell entspannen oder verändern wird,
bleibt das Unternehmen bei seiner Aussage keine
detaillierte Prognose für 2020 abzugeben, da dies auf
Grund der Einzigartigkeit der Situation nicht
verlässlich möglich ist. Als Konsequenz der Krise
wird unverändert von einer allgemeinen Reduktion
relevanter Kennzahlen gegenüber dem Vorjahr
ausgegangen.
Die aktualisierte Wirtschaftsprognose der
Europäischen Kommission vom Sommer 2020 geht
inzwischen von einer noch tieferen und uneinheitlicheren
Rezession für die Euro-Zone aus, als noch im ersten
Quartal 2020 angenommen. Demnach wird die EU-Wirtschaft in
diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie trotz der raschen
und umfassenden politischen Reaktion sowohl auf EU- als
auch auf nationaler Ebene eine tiefe Rezession durchleben.
Die hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass die
Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie
langsamer gelockert wurden als in der
Frühjahrsprognose angenommen. Entsprechend sind die
Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2020
stärker als initial erwartet.
20
In der Sommerprognose 2020 wird nun davon ausgegangen,
dass die Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets 2020 um
8,7 % schrumpfen und 2021 dann um 6,1 % wachsen wird. Die
Wirtschaft der EU insgesamt dürfte 2020 um 8,3 %
schrumpfen und 2021 um 5,8 % wachsen. Der für 2020
prognostizierte Abschwung könnte also deutlich
ausgeprägter sein als noch im Frühjahr
vorhergesehen: Damals lagen die Prognosen bei minus 7,7 %
für das Euro-Währungsgebiet und minus 7,4 %
für die EU insgesamt. Gleiches gilt für die
Erholung im kommenden Jahr, die der Sommerprognose zufolge
etwas schwächer ausfallen dürfte als im
Frühjahr angenommen.
21
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befand sich
die Dynamik der Corona-Pandemie an einem erneuten
Wendepunkt. Nachdem sich die Situation in den Monaten Mai
und Juni entspannt hat und eine Rückkehr zu
"normaleren" Verhaltensweisen möglich war, zeichnete
sich im August 2020 bereits der Beginn einer zweiten Welle
ab.
22 Unabhängig von einer medizinischen
Beurteilung der Situation stellt sich in der zweiten
Jahreshälfte für Wirtschaftsunternehmen vor allem
die Frage, ob es erneute Lockdowns in gleichem oder
größerem Umfang als zu Beginn des Jahres geben
wird, oder ob es gelingen wird sogenannte "Hot Spots", also
Ausbruchsherde, lokal zu begrenzen und das öffentliche
Leben damit weitestgehend unverändert
fortzuführen.
Das Unternehmen geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt
davon aus, dass weitere, flächendeckende Lockdowns
nicht in Kraft treten werden. Das hat zwei Gründe: zum
einen wurden im Kampf gegen das Virus wichtige Fortschritte
gemacht; Mundschutz, Hygienemaßnahmen und Distanz
halten haben sich als deutlich wirksam erwiesen. Zum
anderen können sich die Volkswirtschaften einen
zweiten Lockdown wirtschaftlich kaum noch leisten, weshalb
alternative Maßnahmen zum Umgang mit der Krise
gefunden werden müssen. Kurzarbeit und drohende
Insolvenzen belasten schon jetzt das Konsumverhalten der
Bürger. Dieser Prozess darf aus einer reinen
Wirtschaftslogik heraus nicht weiter befeuert werden.
20 Europäische Komission (2020) -
Sommerprognose 2020
21 Europäische Komission (2020) -
Sommerprognose 2020
22 Spiegel.de (2020) - Die zweite Welle ist
schon da
Bezugnehmend auf die Gesamtaussage des Vorstands zu 2020
sowie der eben beschriebenen Annahmen und Unbekannten,
blickt das Unternehmen daher dennoch zuversichtlich in die
zweite Jahreshälfte. Ein versöhnlicher Ausgang
des Jahres 2020 wäre möglich sofern massive
Lockdowns oder eine erneute Beschränkung des
öffentlichen Lebens in Deutschland und Europa
vermieden werden können. Abhängig davon wird sich
die Konsumstimmung weiter normalisieren oder deutlich
verschlechtern.
Die Prognose der Wirtschaftsleistung für das Jahr
2021 ist aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie mit
deutlichen Unsicherheiten behaftet. Laut einer Studie des
Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Juni 2020 soll
die Weltwirtschaft im Jahr 2021 wieder um 5,4 %, die
Wirtschaft in den Industrienationen um 4,8 % wachsen.
Für die Euro-Staaten geht der IWF von einem Wachstum
von 6,0 % aus. In den für Gigaset wichtigsten
europäischen Märkten soll sich die Wirtschaft
folgendermaßen entwickeln: Deutschland +5,4 %,
Frankreich +7,3 % und Italien +6,3 %. Für die
Niederlande erwartet Statista ein Wachstum von 3 %.
23
23 IWF (2020) - Economic Outlook 2020
24
https://www.funkschau.de/office-kommunikation/festnetz-erlebt-auferstehung.176121.html
Unabhängig von den Auswirkungen der
Corona-Pandemie, geht das Unternehmen davon aus, dass sich
der weltweite Markt für DECT-Schnurlostelefone
weiterhin rückläufig entwickeln wird. Das
Preisniveau wird sich ebenfalls weiter senken. Grund
hierfür sind ein gesättigter Markt, starker
Wettbewerb und eine immer größer werdende Menge
alternativer Kommunikationstechnologien. Ein gewisses
Potential könnte jedoch durch die Corona-Pandemie
ausgelöst werden. Bereits während der
Lockdown-Phase zu Beginn des Jahres 2020 wurde ein Anstieg
der Nutzung von Festnetzgeräten festgestellt.
24 Ob sich dies zu einem langfristigen Trend
entwickeln wird, kann aktuell noch nicht verlässlich
beurteilt werden.
Im Kontext der Corona-Krise brach der Umsatz für
Smartphones im ersten Quartal 2020 weltweit um rund 20 %
ein.
25 Grund hierfür war jedoch nicht eine
verringerte Nachfrage, sondern das Fehlen von
Produktionsmöglichkeiten aufgrund logistischer
Probleme während der Schließungen von Grenzen
und Betrieben. Perspektivisch erwartet Gigaset daher einen
sich erholenden und weiter ansteigenden Absatz der Produkte
in diesem Bereich. Dies lässt sich auch aus einer
aktuellen Statista-Studie zu den erwarteten
Smartphone-Absätzen bis 2024 ableiten.
26
25 t3n.de - Smartphone Umsatz 2020
26 Statista (2020) - Prognose Umsatz Smartphones
2024
Gigaset erwartet, dass sich Smart Home-Anwendungen auch
in absehbarer Zukunft zurückhaltender als
prognostiziert entwickeln werden. Eine aktuelle Prognose
von Statista zeigt die erwartete Umsatzentwicklung im Smart
Home-Segment Gebäudesicherheit in Deutschland bis zum
Jahr 2023. Danach wird der Umsatz in diesem Segment, das
einen Großteil des Smart Home-Portfolios der Gigaset
abbildet, in Deutschland im Jahr 2020 bei rund EUR 4 Mrd
liegen und bis 2023 auf knapp EUR 7 Mrd ansteigen.
27Auch hier könnten die langfristigen
Auswirkungen der Corona-Pandemie jedoch zu einer
Entwicklung über den Erwartungen führen. Grund
hierfür sind verlagerte Investitionen der Kunden. Wenn
das Zuhause zum neuen Lebensmittelpunkt wird, in dem
zukünftig ein Großteil der Arbeit stattfindet
und eventuell (gerade bei Haus- und
Grundstücksbesitzern) ein Großteil der Freizeit,
werden Investitionen, die bislang in die
Tourismus-Industrie oder das tägliche Pendeln zum
Arbeitsort flossen, in das Zuhause umgeleitet werden, um
es, z.B. durch smarte Technologie zu verbessern. Diese
Annahme konnte in der Kürze der Zeit jedoch noch nicht
statistisch belegt werden.
Gigaset erwartet für den Bereich der
Geschäftskundentelefonie einen weiteren
Bedeutungszuwachs der IP- und Cloud-basierten Telefonie. In
Europa wird, bezogen auf die Basis installierter
Telefoniesysteme, der Anteil von IP-Anschlüssen stetig
wachsen und die traditionelle Übertragungstechnik
weiter verdrängen. Traditionelle (TDM-basierte)
Lizenzen werden im Jahr 2023 voraussichtlich nur noch etwa
25 % ausmachen.
28 Ein deutliches Wachstum in der installierten
Basis verzeichnen neben den stationären IP-Systemen
insbesondere auch die Cloud-basierten
Telekommunikationslösungen. Die Prognosen zeigen ein
stetiges Wachstum dieser Telekommunikationslösungen in
Europa. Im Jahr 2023 beläuft sich die installierte
Basis auf geschätzte 46,9 Mio IP-Anschlüsse.
29
Gigaset operiert damit weiterhin in einem
herausfordernden Marktumfeld. Der Kernmarkt für Phones
unterliegt weiterer Erosion. Die neuen
Geschäftsbereiche müssen weiter ausgebaut werden,
bis sie auf Augenhöhe mit dem Kerngeschäft sind
und so eine vollständige Kompensation des
Umsatzrückgangs erfolgen kann.
Die mittelfristigen Ziele des Unternehmens, die im
Rahmen der Agenda 2025 festgesetzt wurden, werden auch
weiterhin verfolgt: Intermediäres Ziel der Agenda ist
es somit das Geschäft mit Schnurlostelefonen für
Gigaset zu stabilisieren und auch über die
nächsten Jahre als stabile Umsatzquelle zu sichern.
Gleichzeitig sollen die neuen Geschäftsbereiche
Professional, Smart Home und Smartphones weiter ausgebaut
und durch Investitionen gestärkt werden, um so
langfristig den Umsatzverlust zu kompensieren. Insgesamt
soll das Unternehmen durch das breitere Portfolio
diversifizierter aufgestellt und so gleichzeitig auch das
strategische Risiko minimiert werden.
Die unerwartete Corona-Pandemie tangierte das
Unternehmen in seiner Zielsetzung und seinen Entwicklungen
negativ. Wichtigstes Ziel für 2020 ist es daher das
Geschäftsjahr bestmöglich abzuschließen und
sich so in eine gute Positon für 2021 zu bewegen.
Gigaset hat den wesentlichen Teil des US-Dollar Risikos
für 2020 abgesichert. Die Prognose basiert
darüber hinaus auf einem Wechselkurs von USD 1,13 pro
Euro, der im bisherigen Geschäftsjahr realisiert
werden konnte. Basierend auf dem aktuellen Kurs erwarten
wir auf Jahressicht weiterhin eine erfolgreiche Sicherung
des Wechselkursrisikos.
Die Strategie der Gesellschaft zur Sicherung der
finanziellen Stabilität ist generell konservativ
gestaltet. Das Unternehmen finanziert sich auch weiterhin
im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft.
Die in 2018 abgeschlossene Kreditfazilität
über EUR 20 Mio Gesamtengagement hat das Ziel
notwendiger Investitionen in den Auf- und Ausbau neuer
Produkte. Da das Darlehen nicht vollständig
benötigt wird, wurde das Kreditvolumen bei EUR 15,9
Mio eingefroren und gleichzeitig die Laufzeit um zwei Jahre
verlängert, um die Liquidität der Gigaset zu
entlasten. Ab Januar 2020 wurde planmäßig mit
der Tilgung des Darlehens begonnen, jedoch im Zuge der
Corona-Pandemie ab März zunächst nach
Vereinbarung mit den Kreditinstituten pausiert. Durch die
Tilgungsaussetzung von März bis August 2020 soll die
Liquidität des Gigaset Konzerns stabilisiert werden.
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 beträgt der Stand des
Darlehens EUR 15,4 Mio. Für weitere Details wird auf
das Kapitel Finanzschulden im Konzernanhang verwiesen.
27 Statista 2019 - Digital Market Outlook:
Prognose zum Umsatz im Segment Smart Home in Deutschland in
den Jahren 2019 bis 2023 (in EUR Mio)
(https://de.statista.com/outlook/279/137/smart-home/deutschland)
28 MZA Hosted-Cloud Business Telephony - Total
Europe 2018 - Powerpoint (Seite 39)
29 Hosted-Cloud Business Telephony 2018 - Europe
- Excel (Table 2)
Die Liquidität des Konzerns konnte im ersten
Halbjahr trotz der Umsatzeinbrüche infolge der
Corona-Krise stabil gehalten werden mit frei
verfügbaren Finanzmittelbeständen zum 30. Juni
2020 von EUR 27,4 Mio (30. Juni 2019: EUR 26,4 Mio).
Zahlreiche Liquiditätssicherungsmaßnahmen haben
die Finanzmittelausstattung während der Hochphase der
Pandemie gesichert. In der zweiten
Geschäftsjahreshälfte wird der Cashflow
insbesondere durch die gestundeten Beträge des ersten
Halbjahres, die Wiedereinsetzung der Tilgung des Darlehens,
die Vorfinanzierung des Weihnachtsgeschäftes sowie
durch Investitionen beeinflusst. Entsprechend wird sich
dies ebenfalls auf den Zahlungsmittelbestand zum
Geschäftsjahresende auswirken. Gigaset erwartet jedoch
weiterhin, dass auch unter Berücksichtigung aller
offenen Zahlungsverpflichtungen zum Jahresende ein deutlich
positiver Zahlungsmittelbestand vorhanden sein wird.
Angesichts der unmittelbaren Auswirkungen der
Corona-Pandemie sowie der Abhängigkeit der Gigaset von
externen, nicht selbst beeinflussbaren Faktoren - sprich:
Entscheidungen von Regierungen bezüglich
Ausgangssperren, Geschäfts- und
Grenzschließungen sowie Dauer und weitere Entwicklung
der Pandemie selbst - wird das Unternehmen für 2020
keine detaillierte Prognose abgeben, da dies aufgrund der
Einzigartigkeit der Situation nicht verlässlich
möglich ist.
Als Konsequenz der Krise wird jedoch von einer
allgemeinen Reduktion relevanter Kennzahlen gegenüber
dem Vorjahr ausgegangen.
Bocholt, den 24. September 2020
Der Vorstand der Gigaset AG
| Klaus Weßing, CEO | Thomas Schuchardt, CFO |
| Q2 2020 | Q2 2019 | 1. HJ 2020 | 1. HJ 2019 | |
| TEUR | 01.04.-30.06.2020 | 01.04.-30.06.2019 | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 |
| Umsatzerlöse | 43.458 | 61.252 | 75.846 | 107.068 |
| Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -4.080 | -1.160 | -1.684 | -3.000 |
| Materialaufwand | -19.278 | -29.099 | -37.837 | -50.026 |
| Rohergebnis | 20.100 | 30.993 | 36.325 | 54.042 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.924 | 1.842 | 4.142 | 3.339 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 2.904 | 6.437 | 6.013 | 9.290 |
| Personalaufwand | -13.596 | -14.422 | -29.486 | -29.268 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -11.882 | -16.317 | -24.981 | -30.742 |
| EBITDA | -550 | 8.533 | -7.987 | 6.661 |
| Planmäßige Abschreibungen | -3.702 | -3.482 | -7.725 | -6.984 |
| EBIT | -4.252 | 5.051 | -15.712 | -323 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 8 | 1.290 | 190 | 1.297 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -279 | -348 | -637 | -705 |
| Finanzergebnis | -271 | 942 | -447 | 592 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -4.523 | 5.993 | -16.159 | 269 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 1.290 | -1.441 | 4.863 | 198 |
| Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag | -3.233 | 4.552 | -11.296 | 467 |
| Ergebnis je Stammaktie | ||||
| - Unverwässert in EUR | -0,03 | 0,03 | -0,09 | 0,00 |
| - Verwässert in EUR | -0,03 | 0,03 | -0,09 | 0,00 |
30 Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung
enthält Kennzahlen, die nicht in den IFRS definiert
sind.
| Q2 2020 | Q2 2019 | 1. HJ 2020 | 1. HJ 2019 | |
| TEUR | 01.04.-30.06.2020 | 01.04.- 30.06.2019 | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.- 30.06.2019 |
| Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag | -3.233 | 4.552 | -11.296 | 467 |
| Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | ||||
| Währungsveränderungen | -97 | -65 | -437 | -65 |
| Cashflow Hedges | -566 | -944 | -53 | -541 |
| Erfasste Ertragsteuern für diese Positionen | 180 | 300 | 17 | 172 |
| Posten, die anschließend nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | ||||
| Neubewertungseffekt Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen vor Ertragsteuern | -2.617 | -5.876 | -2.617 | -12.945 |
| Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (FVOCI) | -100 | -900 | 100 | -700 |
| Erfasste Ertragsteuern für diese Position | 832 | 1.869 | 832 | 4.117 |
| Summe ergebnisneutrale Veränderungen | -2.368 | -5.616 | -2.158 | -9.962 |
| Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen | -5.601 | -1.064 | -13.454 | -9.495 |
| TEUR | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 35.661 | 33.757 |
| Sachanlagen | 22.135 | 23.284 |
| Nutzungsrechte | 3.406 | 4.331 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 7.786 | 7.686 |
| Latente Steueransprüche | 15.170 | 9.374 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 84.158 | 78.432 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorratsvermögen | 34.854 | 35.246 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistungen | 25.016 | 45.417 |
| Sonstige Vermögenswerte | 14.877 | 26.670 |
| Steuererstattungsansprüche | 392 | 293 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 28.920 | 36.557 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 104.059 | 144.183 |
| Bilanzsumme | 188.217 | 222.615 |
| TEUR | 30.06.2020 | 31.12.2019 |
| Eigenkapital | ||
| Gezeichnetes Kapital | 132.456 | 132.456 |
| Kapitalrücklage | 86.076 | 86.076 |
| Gewinnrücklagen | 68.979 | 68.979 |
| Übriges kumuliertes Eigenkapital | -282.422 | -268.968 |
| Summe Eigenkapital | 5.089 | 18.543 |
| Langfristige Schulden | ||
| Pensionsverpflichtungen | 97.780 | 92.501 |
| Rückstellungen | 2.571 | 2.983 |
| Finanzverbindlichkeiten | 12.280 | 10.176 |
| Leasingverbindlichkeiten | 2.112 | 2.827 |
| Latente Steuerschulden | 898 | 760 |
| Summe langfristige Schulden | 115.641 | 109.247 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Rückstellungen | 10.114 | 14.770 |
| Finanzverbindlichkeiten | 5.022 | 5.724 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.572 | 1.563 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 33.410 | 51.247 |
| Steuerverbindlichkeiten | 4.471 | 4.945 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 12.898 | 16.576 |
| Summe kurzfristige Schulden | 67.487 | 94.825 |
| Bilanzsumme | 188.217 | 222.615 |
| TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Gewinnrücklage | Übriges kumuliertes Eigenkapital | Konzerneigenkapital | |
| 31. Dezember 2018 | 132.456 | 86.076 | 68.979 | -262.490 | 25.021 | |
| 1 | Konzernjahresüberschuss 2019 | 0 | 0 | 0 | 467 | 467 |
| 2 | Währungsveränderungen | 0 | 0 | 0 | -65 | -65 |
| 3 | Cashflow Hedges | 0 | 0 | 0 | -369 | -369 |
| 4 | Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral (FVOCI) | 0 | 0 | 0 | -700 | -700 |
| 5 | Neubewertungseffekte Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | 0 | 0 | 0 | -8.828 | -8.828 |
| 6 | Summe ergebnisneutrale Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -9.962 | -9.962 |
| 7 | Summe Nettoeinkommen (1+6) | 0 | 0 | 0 | -9.495 | -9.495 |
| 30. Juni 2019 | 132.456 | 86.076 | 68.979 | -271.985 | 15.526 | |
| 31. Dezember 2019 | 132.456 | 86.076 | 68.979 | -268.968 | 18.543 | |
| 1 | Konzernjahresfehlbetrag 2020 | 0 | 0 | 0 | -11.296 | -11.296 |
| 2 | Währungsveränderungen | 0 | 0 | 0 | -437 | -437 |
| 3 | Cashflow Hedges | 0 | 0 | 0 | -36 | -36 |
| 4 | Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral (FVOCI) | 0 | 0 | 0 | 100 | 100 |
| 5 | Neubewertungseffekte Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | 0 | 0 | 0 | -1.785 | -1.785 |
| 6 | Summe ergebnisneutrale Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -2.158 | -2.158 |
| 7 | Summe Nettoeinkommen (1+6) | 0 | 0 | 0 | -13.454 | -13.454 |
| 30. Juni 2020 | 132.456 | 86.076 | 68.979 | -282.422 | 5.089 |
| TEUR | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -16.159 | 269 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 7.725 | 6.984 |
| Zu- (+) / Abnahme (-) der Pensionsrückstellungen | 2.662 | -89 |
| Gewinn (-) / Verlust (+) aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten | -37 | -9 |
| Gewinn (-) / Verlust (+) aus der Währungsumrechnung | 751 | -377 |
| Zinsergebnis | 447 | -592 |
| Erhaltene Zinsen | 183 | 1.263 |
| Gezahlte Ertragsteuern | -495 | -6.574 |
| Zu- (-) / Abnahme (+) der Vorräte | 392 | -381 |
| Zu- (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 32.141 | 13.285 |
| Zu- (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen | -28.510 | -14.192 |
| Zu- (+) / Abnahme (-) der sonstigen Bilanzpositionen | -1.010 | 242 |
| Mittelzu- (+) /-abfluss (-) aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) | -1.910 | -171 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen | 18 | 9 |
| Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens | -5.458 | -6.592 |
| Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Investitionstätigkeit | -5.440 | -6.583 |
| Free Cashflow | -7.350 | -6.754 |
| Zahlungen aus der Aufnahme (+)/ Rückzahlung (-) von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten | -548 | 71 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 1.950 | 0 |
| Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten | -897 | -648 |
| Gezahlte Zinsen | -604 | -721 |
| Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Finanzierungstätigkeit | -99 | -1.298 |
| Finanzmittelfonds am Beginn der Periode | 34.015 | 33.870 |
| Veränderungen durch Wechselkursänderungen | -188 | 28 |
| Finanzmittelfonds am Beginn der Periode bewertet zum Stichtagskurs des Vorjahres | 34.203 | 33.842 |
| Zu-(-)/ Abnahme (+) der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit | 791 | 617 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | -7.449 | -8.052 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 27.357 | 26.435 |
| Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit | 1.563 | 2.480 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gemäß Bilanz | 28.920 | 28.915 |
Die Erstellung des Konzernabschlusses der Gigaset AG zum
30. Juni 2020 und die Angabe der Vorjahreszahlen erfolgt in
Übereinstimmung mit den vom International Accounting
Standards Board (IASB) verabschiedeten und
veröffentlichten International Accounting Standards
(IAS) bzw. den International Financial Reporting Standards
(IFRS) und deren Auslegung durch das Standard
Interpretations Committee (SIC) bzw. des International
Financial Reporting Standards Interpretations Committee
(IFRS IC), wie sie in der EU anzuwenden sind.
Dementsprechend wurde der vorliegende, ungeprüfte und
keiner prüferischen Durchsicht unterzogene
Zwischenbericht zum 30. Juni 2020 in Übereinstimmung
mit IAS 34 aufgestellt. Die angewendeten
Rechnungslegungsstandards entsprechen den Standards, die
bereits im Konzernabschluss 2019 angewendet wurden.
Darüber hinaus werden die folgenden neuen und
überarbeiteten Standards für den
Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 im Gigaset
Konzern angewendet, welche jedoch keinen wesentlichen
Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns haben und ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln:
| ― |
Änderungen am Rahmenkonzept zur Rechnungslegung |
| ― |
IFRS 3: Änderung der Definition eines Geschäftsbetriebs |
| ― |
IAS 1/ IAS 8: Definition von Wesentlichkeit |
| ― |
IFRS 9 / IAS 39 / IFRS 7: IBOR-Reform |
Im zweiten Quartal 2020 hat das IASB eine Änderung
an IFRS 16 im Zusammenhang mit SARS-CoV bedingten
Änderungen im Bereich von Miet- und
Leasingverhältnissen veröffentlicht. Diese
Erleichterungen für Leasingnehmer im Hinblick auf die
Berücksichtigung von Mietzugeständnissen, welche
infolge der Corona-Pandemie gewährt wurden, sind bis
zur Veröffentlichung dieses Zwischenberichts noch
nicht in europäisches Recht übernommen worden und
daher nicht anzuwenden.
Die Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses
2019 gelten insbesondere im Hinblick auf die wesentlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend. Der
Konzernabschluss wird unter der Prämisse der
Unternehmensfortführung aufgestellt.
Durch die Corona-Pandemie und die seitens der
Regierungen und seitens des Konzerns getroffenen
Maßnahmen ergeben sich folgende Auswirkungen auf die
Rechnungslegung zum vorliegenden Konzernabschluss per 30.
Juni 2020:
Die Corona-Pandemie hat den Absatz der Produkte für
Gigaset temporär stark eingeschränkt, jedoch wird
mit einer zeitnahen Erholung der Konsumnachfrage gerechnet.
Die Liquiditätslage des Konzerns zeigt sich trotz der
pandemischen Auswirkungen sehr stabil. Trotz der deutlich
negativen Ergebnissituation verfügt Gigaset zum
Bilanzstichtag über ausreichende und freie
Liquidität in Höhe von EUR 27,4 Mio (Vj. EUR 26,4
Mio). Auch die Kapitalflussrechnung zeigt, dass trotz der
Corona-Situation der Free Cashflow mit EUR -7,4 Mio fast
auf Vorjahresniveau liegt (Vj. EUR -6,8 Mio). Saisonal
bedingt ist die Kennzahl zum Halbjahr
erfahrungsgemäß regelmäßig negativ.
Auf Basis der Konsumerholung und sich damit positiv
entwickelnder Umsätze als auch der
Liquiditätsausstattung hat der Gigaset Konzern den
Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 unter der Prämisse
der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Mit den Kreditinstituten wurde zur
Liquiditätssicherung eine Aussetzung der Tilgung von
sechs Monaten vereinbart, welche sich von März bis
August erstreckt. Für weitergehende Details wird auf
das Kapitel 7 Finanzschulden verwiesen.
Gigaset geht derzeit davon aus, die im Darlehen
vereinbarten Covenants aufgrund der Auswirkungen durch die
Corona-Pandemie für das laufende Geschäftsjahr
nicht halten zu können. In dem Zusammenhang hat der
Vorstand mit den finanzierenden Banken eine einmalige
Aussetzung der durch die Unterschreitung der vereinbarten
Covenants einhergehenden Kündigungsoption, seitens der
Kreditinstitute, erwirkt. Bis zum Ende des laufenden
Geschäftsjahres wird über eine Anpassung der
Covenants verhandelt.
Im laufenden Geschäftsjahr haben sich bisher keine
nennenswerten Ausfallrisiken aus Kundeninsolvenzen für
den Gigaset Konzern ergeben. Aufgrund des Factorings
können prinzipiell bereits im großem Umfang
Ausfallrisiken vermieden werden. Für wesentliche
Landesgesellschaften ohne Factoring wird nach IFRS 9 zum
30. Juni 2020 zusätzliche Risikovorsorge gebildet, um
dass wegen der Corona-Pandemie erhöhte Kreditrisiko
infolge zunehmender Kundeninsolvenzen zu
berücksichtigen. Hierzu wurde bei der Bewertung der
Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of default) eine
Anpassung an makroökonomische Erwartungen zu den
historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten vorgenommen.
Gemäß IAS 36 ist zu jedem Abschlussstichtag
für sämtliche nichtfinanzielle
Vermögenswerte, die unter den Anwendungsbereich
fallen, zu prüfen, ob Anhaltspunkte für eine
Wertminderung vorliegen. Durch die zu Beginn des Kapitels
beschriebenen weggebrochenen Umsätze- und Absätze
liegen zweifelsfrei solche Anhaltspunkte vor, da die bisher
unterstellte Unternehmensplanung zur Ermittlung des
erzielbaren Betrags nicht mehr zutreffend ist.
Auf Basis einer um Corona-Effekte angepassten
Unternehmensplanung hat Gigaset die Werthaltigkeit der
Vermögenswerte zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020
überprüft. Gigaset betrachtet dabei zunächst
die Corona-Krise in 2020 als einmalige Schock-Situation,
sodass sich die Wirtschaft und der Konsum
anschließend ohne bleibende Auswirkungen wieder davon
erholen wird. Der Vorstand der Gigaset AG erwartet, dass
dieses Ereignis die Geschäftsentwicklung und das
geplante Wachstum um ein bis zwei Jahre verschieben wird.
Es ergeben sich jedoch auch neue positive Signale aufgrund
wieder ansteigender Nutzung der Festnetztelefonie,
Ausweitung und Akzeptanz von Homeoffice etc. auf die
Unternehmensplanung.
Die Kapitalkosten und die Ableitung des WACC (Weighted
Average Cost of Capital) wurden coronabedingt aktualisiert.
Die Aktualisierung des WACC zeigt keine wesentlichen
Auswirkungen auf die Höhe des Kapitalkostensatzes
gegenüber dem 31. Dezember 2019. Lediglich
verschiedene Parameter zeigen unterschiedliche
Entwicklungen auf, jedoch in Summe ohne Effekte.
Die nach IAS 38 bilanzierten selbst erstellten
immateriellen Vermögenswerte als aktivierte
Eigenleistungen wurden ebenfalls im Rahmen einer
Überprüfung auf Wertminderungen getestet. Dabei
wurden die einzelnen Projekte auf ihre Wirtschaftlichkeit
anhand der jeweiligen Business Cases bewertet.
Im Ergebnis können auf Basis der aktualisierten
Werthaltigkeitsprüfungen zum 30. Juni für
sämtliche wesentliche Vermögenswerte die
Buchwerte weiterhin bestätigt werden, sodass keine
zusätzlichen Wertberichtigungen gebucht wurden.
Aufgrund der aktuell schwierigen Prognosen und
Schätzungen wurden für die jeweiligen
Vermögenswerte weitere Szenarien mit negativen
Auswirkungen berechnet. So wurde alternativ in weiteren
Szenarien mit Abschlägen auf die jährlich
geplanten Cashflows gerechnet. Auch hieraus ergibt sich
kein Wertberichtigungsbedarf für die
Vermögenswerte.
Gigaset hat umgehend auf die Ladenschließungen im
März und den damit verbundenen Nachfrageeinbruch mit
Kurzarbeit für alle Mitarbeiter in Deutschland
reagiert. Insbesondere in der Produktion und der Logistik
wurden die Kapazitäten temporär heruntergefahren.
Auch in den Landesgesellschaften Österreich und
Italien wird Kurzarbeit eingesetzt, um die Personalkosten
während der Pandemie anzupassen.
Durch die Kurzarbeitsregelungen hat der Gigaset Konzern
im ersten Halbjahr 2020 Personalkosteneinsparungen in
Höhe von EUR 0,9 Mio verzeichnet. Der Anspruch auf
Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge wird nach
IAS 20.3 als erfolgsbezogenene Zuwendung in Rahmen des
Nettoausweises als Verrechnung mit den Aufwendungen (IAS
20.29) dargestellt. Für diesen Anspruch als auch das
vorausgelegte Kurzarbeitergeld für die Mitarbeiter
wurde entsprechend eine Forderung gegenüber der
Bundesagentur für Arbeit aktiviert.
Im Juni 2020 wurde der französischen
Landesgesellschaft der Gigaset ein Darlehen über EUR
2,0 Mio gewährt. Zur Überbrückung der
Coronabedingten wirtschaftlich schwierigen Situation stellt
der französische Staat das Darlehen zinsfrei zur
Verfügung. Es ist nach 12 Monaten in einer Summe
zurückzuzahlen. Die Zugangsbewertung wurde
gemäß IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert
durchgeführt und als kurzfristige
Finanzverbindlichkeit bilanziert. Die Folgebewertung wird
zu fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Verschiedene Landesgesellschaften erhielten im Zuge der
Corona-Maßnahmen der Regierungen Zuschüsse als
Soforthilfe von geringem Umfang, welche
liquiditätswirksam als sonstiger betrieblicher Ertrag
gemäß IAS 20.29 verbucht wurden.
Zum Bilanzstichtag wurden die aktiven latenten
Steueransprüche ebenfalls auf ihre Werthaltigkeit
getestet. In dem Zusammenhang hat Gigaset die
Wahrscheinlichkeit der Nutzung steuerlicher
Verlustvorträge mittels der aktualisierten
Unternehmensplanung in zukünftige Perioden
geprüft. Die temporär gebildeten Steuerlatenzen
sind demnach vollumfänglich für künftige
Gewinne nutzbar, sodass sich hieraus keine Wertberichtigung
der gebildeten latenten Steuern zum 30. Juni 2020 ergeben.
Die zu verwendenden Steuersätze haben sich zum 30.
Juni 2020 gegenüber dem letzten
Geschäftsjahresende nicht verändert und sind
weiterhin anzuwenden.
Als Reaktion auf die Corona-Pandemie gewähren
Behörden und öffentliche Institutionen
Stundungsmaßnahmen und Fristverlängerungen. Von
diesen Maßnahmen hat auch der Gigaset Konzern
Gebrauch gemacht. Im überwiegenden Maße betrifft
dies Ertrags-, Umsatz-, Einfuhrumsatz- und Lohnsteuern
sowie Sozialversicherungsbeiträge. Diese
Maßnahmen werden auch größtenteils in den
Landesgesellschaften genutzt, um die Liquidität zu
sichern.
Zusammenfassend haben sich die Wertberichtigungen auf
den Vorratsbestand zum Bilanzstichtag nicht wesentlich
erhöht. Sie sind mit EUR 6,2 Mio per 30. Juni 2020
lediglich um EUR 0,2 Mio im laufenden Geschäftsjahr
angestiegen. Allerdings gibt es gegenläufige
Entwicklungen in den Produktbereichen.
Für die Bereiche Phones, Smart Home und
Professional hat sich der Vorratsbestand zum 30. Juni 2020
gegenüber dem 31. Dezember 2019 signifikant reduziert.
Infolge der Kurzarbeit in der Produktion konnte die
Nachfrage weiterhin über den Vorratsbestand bedient
werden, sodass verbunden mit dem Abbau des Lagerbestands
folglich auch die zuvor darauf gebildeten Risiken erloschen
sind. Mit EUR 3,9 Mio sind die gebildeten
Wertberichtigungen um EUR 1,2 Mio geringer als noch zum 31.
Dezember 2019.
Im Bereich Smartphones gestaltet sich die Situation
anders. Hier wurden die Risiken zum 30. Juni 2020 mit EUR
2,2 Mio bewertet und sind damit um EUR 1,5 Mio
gegenüber dem 31. Dezember 2019 angestiegen. Grund
hierfür sind die zahlreichen Rückgaben seitens
der Distributoren im laufenden Geschäftsjahr. Durch
die allgemeine Verunsicherung und den Kaufeinbruch infolge
des Lockdowns wurden bereits an die Kunden ausgelieferte
Smartphones zurückgenommen und wieder dem
Vorratsbestand zugeführt. Durch die gesunkene
Abverkaufschance und niedrigerer Verkaufspreise hat Gigaset
entsprechend die gebildeten Wertberichtigungen in diesem
Bereich erhöht.
Sämtliche der zuvor beschriebenen Auswirkungen auf
die Rechnungslegung wurden basierend auf dem aktuell
bestmöglichen Kenntnisstand des Vorstands der Gigaset
AG bewertet. Bedingt durch die Corona-Krise werden jedoch
zur umgehenden Bekämpfung des Virus seitens der
Regierungen kurzfristig und einschlägige
Maßnahmen verhängt, die enorme Auswirkungen auf
die Geschäftstätigkeit des Konzerns, des
Unternehmensumfelds sowie insbesondere das Kaufverhalten
der Konsumenten haben können. Eine verlässliche
Planbarkeit insbesondere des Absatzes von Produkten ist
daher derzeit sehr schwer möglich und mit großen
Risiken behaftet.
Der Vorstand des Gigaset Konzerns hat die Prämissen
und Schätzungen ohne Berücksichtigung einer
zweiten "Pandemie Welle" aufgestellt. Ein nochmaliger
Lockdown, beispielsweise im Herbst oder Winter, würde
sämtliche Annahmen der Unternehmensplanung verwerfen.
All diese Annahmen sind daher mit hohen Unsicherheiten
behaftet und können sich jederzeit durch neue
Entwicklungen in der Pandemie-Situation ändern.
Zusammenfassend können neue Erkenntnisse sich schnell,
oft und umfassend ergeben, sodass dies erhebliche
Auswirkungen insbesondere auf folgende Vermögenswerte
haben kann:
| ― |
Nichtfinanzielle Vermögenswerte (Impairmenttest) |
| ― |
Aktive latente Steuern (Werthaltigkeitsprüfung) |
| ― |
Risiken bei der Vorratsbewertung |
| ― |
Kreditrisiken bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Damit verbunden wären entsprechend auch Effekte auf
die gesamte Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
Konzerns.
Das Kerngeschäft des Gigaset Konzerns unterliegt
einer ausgeprägten Saisonalität aufgrund
regelmäßig unterschiedlichen Kaufverhaltens der
Endkunden innerhalb eines Kalenderjahres. Die höchsten
Umsätze werden im Weihnachtsgeschäft erzielt,
weshalb das vierte Quartal traditionell sehr stark ist. Das
erste Quartal hingegen dient zum Auffüllen der
Läger nach dem Weihnachtsgeschäft und bewegt sich
erfahrungsgemäß in der Größenordnung
des dritten Quartals. Im dritten Quartal läuft bereits
der Verkauf für das Weihnachtsgeschäft in die
Läger der Distributoren und Retailer an, jedoch
zählen der Juli und August zu den schwachen
Sommermonaten mit eher geringer Kauflust der Endkunden. Vor
diesem Hintergrund verläuft das dritte Quartal in der
Regel schwächer als das vierte Quartal. Im zweiten
Quartal besteht bereits saisonale Kaufzurückhaltung
der Kunden in den Frühsommermonaten Mai und Juni,
zugleich stellen sich Distributoren und Retailer in der
Lagerhaltung auf die schwachen Sommermonate ein. Daher ist
das zweite Quartal traditionell das umsatzschwächste
Quartal des gesamten Geschäftsjahres. Neben den
traditionellen allgemeinen saisonalen Schwankungen gibt es
länder- und regionenbezogene Saisonalitäten wie
z.B. Verkaufsaktionen im Zusammenhang mit spezifischen
Messen
31 (z.B. CEBIT, IFA), Back-to-School
Aktivitäten oder Chinese New Year.
Der vorliegende Berichtszeitraum ist aufgrund der
weltweit aufgetretenen Corona-Pandemie in 2020 sehr stark
durch staatliche Anti-Corona-Maßnahmen beeinflusst.
Durch die in den wichtigsten Märkten für Gigaset
verhängten Lockdowns und die damit
zusammenhängenden Ladenschließungen seit
März sowie die nur sehr langsam von den Behörden
stattgegebenen Lockerungen ab Mai war es quasi
unmöglich, Produkte am Markt zu platzieren und
abzusetzen. Infolgedessen brach das Kaufverhalten abrupt
ein, sodass zeitweise lediglich über den E-Commerce
Umsatzerlöse erzielt werden konnten. Insofern ist der
übliche saisonale Verlauf in 2020 zusätzlich
durch die zuvor so noch nie dagewesenen staatlichen
Maßnahmen geprägt.
Die Übersicht der finanziellen Vermögenswerte
und Schulden mit Zusatzinformationen zum Buchwert sowie dem
beizulegenden Zeitwert wird nachfolgend analog der
Darstellung im Konzernabschluss für den 31. Dezember
2019 dargestellt.
31 Aufgrund der Corona-Pandemie haben im
Berichtszeitraum für 2020 keine Messen stattgefunden.
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Bewertungskategorien nach IFRS 9 | Buchwert 30.06.2020 | Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 | Fortgeführte Anschaffungskosten | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral ohne nachträgliche Umklassifzierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
| Aktiva | ||||||
| Langfristige Vermögenswerte | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 7.786 | 7.786 | 0 | 7.786 | 0 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 6.010 | 6.010 | 6.010 | 0 | 0 |
| FVPL | 19.006 | 19.006 | 0 | 0 | 19.006 | |
| Sonstige Vermögenswerte | AC, FVPL | 9.642 | 9.642 | 9.569 | 0 | 0 |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente | AC | 28.920 | 28.920 | 28.920 | 0 | 0 |
| Passiva | ||||||
| Langfristige Schulden | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | AC | 12.280 | 12.002 | 12.280 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | Leasing | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Schulden | ||||||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | AC | 5.022 | 5.452 | 5.022 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | Leasing | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 33.410 | 33.410 | 33.410 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | AC, FVPL | 560 | 560 | 138 | 0 | 169 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Hedge Accounting | Wertansatz Bilanz IFRS 16 |
| Aktiva | ||
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 0 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 |
| 0 | 0 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 73 | 0 |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 |
| Passiva | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Finanzverbindlichkeiten | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 0 | 2.112 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 0 | 0 |
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 0 | 1.572 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 253 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Bewertungskategorien nach IFRS 9 | Buchwert 30.06.2020 | Beizulegender Zeitwert 30.06.2020 | Fortgeführte Anschaffungskosten | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral ohne nachträgliche Umklassifzierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 44.499 | 44.499 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (FVOCI) | 7.786 | 7.786 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 19.006 | 19.006 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Vermögenswerte (Hedging) | 73 | 73 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 50.850 | 51.002 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 169 | 169 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Verbindlichkeit (Hedging) | 253 | 253 | 0 | 0 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Hedge Accounting | Wertansatz Bilanz IFRS 16 |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (FVOCI) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 0 | 0 |
| Finanzielle Vermögenswerte (Hedging) | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeit (Hedging) | 0 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Bewertungskategorien nach IFRS 9 | Buchwert 31.12.2019 | Beizulegender Zeitwert
31.12.2019 |
Fortgeführte Anschaffungskosten | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral ohne nachträgliche Umklassifzierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
| Aktiva | ||||||
| Langfristige Vermögenswerte | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 7.686 | 7.686 | 0 | 7.686 | 0 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 21.944 | 21.944 | 21.944 | 0 | 0 |
| FVPL | 23.473 | 23.473 | 0 | 0 | 23.473 | |
| Sonstige Vermögenswerte | AC, FVPL | 15.394 | 15.394 | 15.394 | 0 | 0 |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente | AC | 36.557 | 36.557 | 36.557 | 0 | 0 |
| Passiva | ||||||
| Langfristige Schulden | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | AC | 10.176 | 10.126 | 10.176 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | Leasing | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Schulden | ||||||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | AC | 5.724 | 6.170 | 5.724 | 0 | 0 |
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | Leasing | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 51.247 | 51.247 | 51.247 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | AC, FVPL | 249 | 249 | 121 | 0 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Hedge Accounting | Wertansatz Bilanz IFRS 16 |
| Aktiva | ||
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | 0 | 0 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 |
| 0 | 0 | |
| Sonstige Vermögenswerte | 0 | 0 |
| Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 |
| Passiva | ||
| Langfristige Schulden | ||
| Finanzverbindlichkeiten | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 0 | 2.827 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 0 | 0 |
| Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten | 0 | 1.563 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 128 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Bewertungskategorien nach IFRS 9 | Buchwert 31.12.2019 | Beizulegender Zeitwert 31.12.2019 | Fortgeführte Anschaffungskosten | Beizulegender Zeitwert erfolgsneutral ohne nachträgliche Umklassifzierung in die Gewinn- und Verlustrechnung | Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 73.895 | 73.895 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (FVOCI) | 7.686 | 7.686 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 23.473 | 23.473 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Vermögenswerte (Hedging) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 67.268 | 67.664 | 0 | 0 | 0 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Finanzielle Verbindlichkeit (Hedging) | 128 | 128 | 0 | 0 | 0 |
| Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien in TEUR | Hedge Accounting | Wertansatz Bilanz IFRS 16 |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis (FVOCI) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 0 | 0 |
| Finanzielle Vermögenswerte (Hedging) | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) | 0 | 0 |
| Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam (FVPL) | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeit (Hedging) | 0 | 0 |
Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen
Vermögenswerte und Schulden entsprechen zum 30. Juni
mit Ausnahme der langfristigen Finanzschulden im
Wesentlichen den Buchwerten. Im Vergleich zum 31. Dezember
des Vorjahres kam es zu Veränderungen bei den
kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und
kurzfristigen finanziellen Schulden auf Grund des
Auslaufens von Fremdwährungssicherungsgeschäften
als auch dem Abschluss neuer
Fremdwährungssicherungsgeschäfte sowie der
Änderung der Frisktigkeiten bei einem bestehenden
Darlehen und der Neuaufnahme eines kurzfristigen Darlehens.
Im Vergleich zum Jahresende kam es bei den zu diesem
Zeitpunkt bestehenden finanziellen Vermögenswerten und
Schulden hinsichtlich der Bewertung und der "Fair Value" -
Hierarchie zu keinen Änderungen.
Bezüglich der Entwicklungen und Veränderungen
hinsichtlich bereits bestehender Kreditfazilitäten zum
31. Dezember 2019 verweisen wir auf die Ausführungen
hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Pandemie in
Abschnitt 2.2 Externe Kreditfazilität sowie die
Ausführungen in Abschnitt 7 Finanzschulden.
Am Bilanzstichtag sind die Fremdwährungsderivate
mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 73
unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten und
mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 422
unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten
ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2019 waren die
Fremdwährungsderivate mit einem beizulegenden Zeitwert
in Höhe von TEUR 0 unter den sonstigen kurzfristigen
Vermögenswerten und mit einem beizulegenden Zeitwert
in Höhe von TEUR 128 unter den sonstigen kurzfristigen
Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Wie im Konzernabschluss 2019 erläutert, wendet
Gigaset die Regelungen des Hedge Accounting für die
Absicherung zukünftiger Wareneinkäufe an. Die
bestehenden Devisenterminkontrakte für die das Hedge
Accounting angewendet wurde, erfüllen die
Voraussetzungen des IFRS 9 für Cashflow-Hedges. Die
Risikomanagementstrategien und die Sicherungsdokumentation
sind auf die Vorschriften des IFRS 9 abgestimmt. Die
Effektivitätsbeurteilung erfolgte im Zeitpunkt der
Designation der Sicherungsbeziehungen auf Basis eines
prospektiven Effektivitätstests. Dieser führte
zum Ergebnis, dass die definierten Sicherungsbeziehungen
als effektiv anzusehen sind.
In der laufenden Periode wurde im Eigenkapital unter
Berücksichtigung von latenten Steuern ein Betrag in
Höhe von TEUR 36 (Vj. TEUR -369) erfasst.
Zum Bilanzstichtag bestehen 37 (31. Dezember 2019: 36)
Fremdwährungsderivate zur Absicherung des US Dollar
Kurses gegenüber dem Euro über ein Nominalvolumen
von USD 49,3 Mio (31. Dezember 2019: USD 27,0 Mio) mit
einer Laufzeit bis Dezember 2021.29
USD-Fremdwährungsderivate sind als "Plain
Vanilla"-Devisentermingeschäfte ausgestaltet. 7 USD
Fremdwährungsderivate sind als Devisen
Optionsgeschäfte und 1 USD-Fremdwährungsderivat
ist als Automatic Rolling EUR-USD-Collar ausgestaltet. Die
Regelungen des Hedge Accounting wurden für 36
USD-Fremdwährungsderivate angewendet.
Für kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
und Schulden ist gemäß IFRS 7.29 die Angabe des
beizulegenden Zeitwertes nicht erforderlich, sofern der
Buchwert einen angemessenen Näherungswert darstellt.
Gigaset stellt die beizulegenden Zeitwerte in den
vorangegangenen Übersichten der Vollständigkeit
halber für ein besseres Verständnis der
Abschlussadressaten dar, führt jedoch keine gesonderte
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte durch, da die
Buchwerte als angemessene Näherungswerte herangezogen
werden. Daher erfolgt für diese Positionen auch keine
gesonderte Darstellung in der nachfolgenden Tabelle, welche
die ermittelten beizulegenden Zeitwerte für die
finanziellen Vermögenswerte und Schulden nach
Hierarchiestufen für das erste Halbjahr 2020
ergänzend aufgliedert:
| 30.06.2020 | Hierarchiestufe | ||||
| TEUR | Kategorie | 1 | 2 | 3 | Summe |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 0 | 0 | 7.786 | 7.786 |
| Derivative Finanzinstrumente | Hedging | 0 | 73 | 0 | 73 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Lang- und kurfristige Finanzverbindlichkeiten | AC | 0 | 17.454 | 0 | 17.454 |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL/ Hedging | 0 | 422 | 0 | 422 |
| 31.12.2019 | Hierarchiestufe | ||||
| TEUR | Kategorie | 1 | 2 | 3 | Summe |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | FVOCI | 0 | 0 | 7.686 | 7.686 |
| Derivative Finanzinstrumente | Hedging | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | AC | 0 | 16.296 | 0 | 16.296 |
| Derivative Finanzinstrumente | FVPL/ Hedging | 0 | 128 | 0 | 128 |
Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen
Finanzinstrumente wurden mit Barwert- und
Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter
für diese Modelle wurden soweit wie möglich die
am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und
Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen
Quellen bezogen wurden. Die Ermittlung der beizulegenden
Zeitwerte ist gemäß IFRS 13 der Hierarchiestufe
2 ("Level 2") der Bewertungskategorien für die
Ermittlung beizulegender Zeitwerte zuzuordnen.
Verpflichtungen aus Leasing fallen nicht in den
Anwendungsbereich von IFRS 9 und sind daher gesondert
ausgewiesen.
Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte
beinhalten den Wertansatz für den Anteil an der
Gigaset Mobile Pte. Ltd., Singapur, welcher der Kategorie
"Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis
(FVOCI)" zugeordnet wurde. Da es sich bei den Anteilen an
der Gigaset Mobile Pte. Ltd. um Eigenkapitalinstrumente
handelt, hat Gigaset vom Wahlrecht gemäß IFRS
9.5.7.5 Gebrauch gemacht und diesen finanziellen
Vermögenswert unwiderruflich der Kategorie "Zum
beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis
(FVOCI)" zugeordnet. Aufgrund der verfügbaren
Informationen für die Bewertung wurde zum
Übergangsstichtag 1. Januar 2018 ein Multiple-Ansatz
verwendet. Da für die Gigaset Mobile Pte. Ltd. keine
gesonderte Peer Group vorliegt bzw. definiert werden
konnte, wurde die Peer Group von Gigaset herangezogen. Der
Marktwert des 14,98 %- Anteils der Gigaset wurde auf Basis
eines Umsatzmultiples von 0,33 und dem durchschnittlichen
Umsatz der Jahre 2014 bis 2017 ermittelt. Der Umsatz 2017
basiert hierbei nicht auf den Ist-Zahlen der Gesellschaft,
sondern auf den zuletzt verfügbaren Werten der
Planungsrechnung der Gigaset Mobile Pte. Ltd. Die
Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts war gemäß
IFRS 13 der Hierarchiestufe 3 ("Level 3") der
Bewertungskategorien für die Ermittlung beizulegender
Zeitwerte zuzuordnen. In den Geschäftsjahren 2018 und
2019 waren neue Informationen der Gigaset Mobile Pte. Ltd.
verfügbar. Da keine aktuellen Planungen bereitgestellt
wurden, hat sich Gigaset dazu entschlossen den
beizulegenden Zeitwert auf Basis des letzten geprüften
Jahresabschlusses der Gesellschaft und dem daraus
abgeleiteten Anspruch auf das anteilige Eigenkapital zu
bewerten. Aufgrund des Umstandes, dass es sich um eine
Fremdwährungsgesellschaft handelt, waren
unterjährig in weiterer Folge auch die Effekte aus
veränderten Wechselkursen zu berücksichtigen. In
2020 waren keine neuen Informationen verfügbar. Daher
wurden für das erste Halbjahr lediglich die Effekte
aus Wechselkursen berücksichtigt, welche aufgrund der
Klassifizierung als FVOCI direkt im sonstigen Ergebnis
erfasst wurde. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts
ist gemäß IFRS 13 der Hierarchiestufe 3 ("Level
3") der Bewertungskategorien für die Ermittlung
beizulegender Zeitwerte zuzuordnen. Würde sich das
Eigenkapital der Gigaset Mobile Pte. Ltd. um 10 %
ändern, dann würde sich auch der daraus
abzuleitende Anspruch auf das anteilige Eigenkapital der
Gigaset um 10 % ändern. Die Entwicklung der
langfristigen finanziellen Vermögenswerte stellt sich
wie folgt dar:
| TEUR | 2020 | 2019 |
| Wert zum 01.01 | 7.686 | 8.686 |
| Wertminderung (erfolgsneutral) | 0 | -1.159 |
| Fremdwährungseffekte (erfolgsneutral) | 100 | 159 |
| Wert zum 30.06.20 bzw. 31.12.19 | 7.786 | 7.686 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben kurze
Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum
Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden
Zeitwert.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sind in voller
Höhe innerhalb eines Jahres fällig. Daher
entspricht der Nennbetrag bzw. Rückzahlungsbetrag
näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit
Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den
Barwerten der mit den Vermögenswerten und Schulden
verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der
jeweils aktuellen Zinsparameter, welche währungs-,
zins- und partnerbezogene Veränderungen der
Konditionen widerspiegeln. Die Ermittlung der beizulegenden
Zeitwerte ist gemäß IFRS 13 der Hierarchiestufe
2 ("Level 2") der Bewertungskategorien für die
Ermittlung beizulegender Zeitwerte zuzuordnen.
Die Pensionsverpflichtungen haben sich zum
Bilanzstichtag per 30. Juni 2020 um EUR 5,3 Mio auf EUR
97,8 Mio erhöht. Die Verpflichtungen aus Pensionen
wurden auf der Grundlage des aktuell relevanten Zinsniveaus
zum 30. Juni 2020 auf Basis eines Näherungsverfahrens
angepasst. Auf Grund eines Rückgangs des relevanten
Zinsniveaus von 1,05 % zum 31. Dezember 2019 auf 0,96 % zum
30. Juni 2020 kam es zu einer Erhöhung der
Pensionsverpflichtungen aus diesem Effekt in Höhe von
EUR 2,6 Mio und einer damit verbundenen Erhöhung der
aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 0,8 Mio. Aus
der Veränderung des Deckungsvermögens für
die Pensionsverpflichtungen ergibt sich im Berichtszeitraum
eine Erhöhung in Höhe von EUR 2,7 Mio.
Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich im
Vergleich zum 31. Dezember 2019 von EUR 14,8 Mio auf EUR
10,1 Mio verringert, was im Wesentlichen auf den
Rückgang der Rückstellungen für Kundenboni
in Höhe von EUR 2,4 Mio, sowie den Rückgang von
Rückstellungen für Lizenzkosten in Höhe von
EUR 1,2 Mio zurückzuführen ist. Die langfristigen
Rückstellungen haben sich mit EUR 2,6 Mio um EUR 0,4
Mio reduziert, was im Wesentlichen durch die
Altersteilzeitrückstellung getrieben ist.
In 2018 hat der Konzern eine Kreditfazilität in
Höhe von bis zu EUR 20,0 Mio abgeschlossen. Das
aufgenommene Darlehen valutierte zum 31. Dezember 2019 mit
EUR 15,9 Mio. Da sich die Steuerverbindlichkeiten kleiner
als ursprünglich geplant erwiesen haben, war Gigaset
nicht gezwungen das Darlehen vollständig abzurufen.
Das maximale Kreditvolumen von ursprünglich bis zu EUR
20,0 Mio wurde auf EUR 15,9 Mio eingefroren, gleichzeitig
wurde jedoch die Laufzeit des Darlehens um zwei Jahre
verlängert, um die Liquidität der Gigaset zu
entlasten.
Ab Januar 2020 ist zunächst mit der Tilgung des
Darlehens begonnen worden, jedoch wurde aufgrund der
Corona-Situation eine Tilgungsaussetzung von März bis
einschließlich August 2020 vereinbart, um die
Liquidität des Gigaset Konzerns während der
Pandemie zu sichern. Die Darlehenslaufzeit wurde im Rahmen
der Änderung der Tilgungsvereinbarung unverändert
bis Oktober 2024 in monatlichen Raten belassen. Dadurch
erhöht sich die Tilgungsrate für die Perioden ab
September 2020 entsprechend.
Der Darlehensstand per 30. Juni 2020 beträgt EUR
15,4 Mio und gliedert sich in eine Fristigkeit kleiner ein
Jahr in Höhe von EUR 3,1 Mio und eine Fristigkeit von
größer ein Jahr und weniger als fünf Jahren
in Höhe von EUR 12,3 Mio. Der Kredit lautet auf Euro
und ist festverzinslich mit einem effektiven Jahreszinssatz
in Höhe von 3,98 % und wird zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
Dementsprechend hat er keine Auswirkung auf die Position
des Konzerns im Hinblick auf Fremdwährungs- und
Zinsänderungsrisiken.
Im Zuge der staatlichen Maßnahmen zur
Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der
Corona-Auswirkungen hat die französische
Landesgesellschaft im Juni 2020 ein zinsfreies Darlehen zur
Liquiditätssicherung über EUR 2,0 Mio für
eine Laufzeit von 12 Monaten erhalten. Dieses ist im
Anschluss vollständig zurückzuzahlen. Die
Zugangsbewertung wurde gemäß IFRS 9 zum
beizulegenden Zeitwert durchgeführt und als
kurzfristige Finanzverbindlichkeit bilanziert. Die
Folgebewertung wird zu fortgeführten
Anschaffungskosten vorgenommen.
Die Umsatzerlöse werden mit Aktivitäten in den
vier Geschäftsbereichen: Phones, Professional, Smart
Home und Smartphones generiert. Das Kerngeschäft ist
im Bereich Phones angesiedelt und fokussiert sich auf
DECT-Schnurlostelefone. Der Geschäftsbereich
Professional beinhaltet das Geschäftskundensegment mit
einem umfangreichen Angebot an schnurgebundenen
Tischtelefonen und Mobilteilen. Kunden sind kleine und
mittlere Unternehmen, sogenannte KMUs. Diese gewerblichen
Produkte werden ausschließlich über
Systemhäuser (Value-Added-Reseller, VAR) vertrieben.
Das Segment Smart Home vertreibt Sicherheits- und
Alarmierungslösungen für private Haushalte, die
es dem Nutzer ermöglichen, Cloud-gestützt und via
Smartphone eine konstante Verbindung zu seinem Zuhause zu
halten. Der Geschäftsbereich für mobile
Endgeräte (Smartphones) umfasst ein Produktportfolio
vom Einstiegssegment bis hin zu umfangreich ausgestatteten
Smartphones. Global betrachtet werden die Umsatzerlöse
nach geografischen Segmenten unterteilt, die der
Segmentberichterstattung entnommen werden können. Die
Umsatzerlöse werden üblicherweise kurzfristig
realisiert und die Leistungsverpflichtungen sind auf Basis
des gegenwärtigen Geschäftsmodells
zeitpunktbezogen.
Die Entwicklung der Umsatzerlöse zeigt sich wie
folgt:
| Umsatzerlöse in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 | Veränderung in % |
| Phones | 56,7 | 76,4 | -25,8 |
| Smartphones | 0,2 | 4,2 | -95,2 |
| Smart Home | 1,3 | 1,6 | -18,8 |
| Professional | 17,6 | 24,9 | -29,3 |
| Gigaset Total | 75,8 | 107,1 | -29,2 |
Für weiterführende Informationen zu den
einzelnen Produktbereichen verweisen wir auf die
Ausführungen im Konzernlagebericht.
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich
im Berichtszeitraum auf EUR 6,0 Mio nach EUR 9,3 Mio im
Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Erträge
beinhalten im Wesentlichen realisierte und unrealisierte
Fremdwährungsgewinne in Höhe EUR 1,8 Mio (Vj. EUR
1,6 Mio), Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen in Höhe von EUR 1,0 Mio (Vj. EUR
1,0 Mio), Erträge aus der Auflösung von
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen über EUR 0,8 Mio (Vj. EUR 0,0 Mio) sowie in
2019 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von
EUR 3,3 Mio in Folge des positiv verlaufenen Rechtsstreits
gegen die SKW.
Der Personalaufwand ist im ersten Halbjahr 2020 um EUR
0,2 Mio auf EUR 29,5 Mio gestiegen, was im Wesentlichen auf
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Bewertung des
Deckungsvermögens für die Pensionen in den ersten
sechs Monaten 2020 mit EUR 1,2 Mio (Vj. Ertrag von EUR 1,6
Mio) zurückzuführen ist. Die Aufwendungen
für Löhne und Gehälter sind im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um EUR 2,1 Mio auf EUR 22,1 Mio gesunken.
Maßgeblich hierfür war die Einführung von
Kurzarbeit ab April 2020 als Konsequenz des Konsumeinbruchs
infolge der Corona-Pandemie.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich
im Berichtszeitraum 2020 auf EUR 25,0 Mio nach EUR 30,7 Mio
im Vorjahr. Die Reduzierung der Aufwendungen resultiert
insbesondere durch Kostenreduzierungen für
Marketingaufwendungen in Höhe von EUR 4,1 Mio,
Aufwendungen für Grundstücke und Gebäude EUR
0,7 Mio, Lizenzkosten EUR 0,6 Mio, Aufwendungen aus der
Arbeitnehmerüberlassung EUR 0,5 Mio sowie Reisekosten
von EUR 0,5 Mio. Dem stehen überwiegend höhere
Aufwendungen aus Währungskursverlusten in Höhe
von EUR 0,9 Mio gegenüber.
Das Zinsergebnis setzt sich zusammen aus den sonstigen
Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von
EUR 0,2 Mio (Vj. EUR 1,3 Mio) und Zinsen und ähnlichen
Aufwendungen von EUR 0,6 Mio (Vj. EUR 0,7 Mio).
Die Zinserträge beinhalten in 2019 einen
außerordentlichen Zinsertrag durch den gewonnenen
Rechtsstreit mit der SKW in Höhe von EUR 1,3 Mio.
Die Zinsaufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus den
gezahlten Zinsen im Rahmen der in 2018 aufgenommenen
Kreditfazilität in Höhe von EUR 0,4 Mio (Vj. EUR
0,3 Mio) sowie Zinsen im Zusammenhang mit Factoring
über EUR 0,2 Mio (Vj. EUR 0,2 Mio) zusammen.
Die Darstellung der Segmentberichterstattung folgt,
entsprechend der internen Berichterstattung, geographischen
Segmenten. Die Darstellung der Holding erfolgt getrennt von
den operativen Tätigkeiten der Gigaset. Innerhalb der
operativen Tätigkeiten wird bei den geographischen
Bereichen zwischen den Regionen "Deutschland", "EU" und
"Rest der Welt" unterschieden. Das berichtspflichtige
Segment "EU" enthält mehrere geographische Bereiche,
darunter auch den geographischen Bereich "Frankreich" als
operatives Segment, welche zu diesem Segment aggregiert
wurden. Die Aggregation der einzelnen Segmente im Segment
"EU" wurde durchgeführt, da die vertriebenen Produkte
und Dienstleistungen, die Kundenstrukturen, die
Vertriebsstrukturen sowie die regulatorischen
Rahmenbedingungen vergleichbar sind. Hinsichtlich der
wirtschaftlichen Kriterien erfolgte die Aggregation
insbesondere aufgrund vergleichbarer Rohmargen in den
einzelnen geographischen Bereichen.
Aufgrund des Brexit zum 31. Januar 2020 wird die
Tochtergesellschaft Gigaset Communications UK Ltd. ab
Februar 2020 dem Segment "Rest der Welt" zugeordnet. Bis
einschließlich Januar 2020 gehörte sie dem
Segment "Europa (EU)" an aufgrund der Zugehörigkeit
zur Europäischen Union. Zu Vergleichszwecken wurden
die Zahlen des Vorjahres entsprechend angepasst.
Die geographischen Bereiche der Gigaset, deren
Hauptaktivität im Bereich Kommunikationstechnologie
liegt, umfassen die folgenden Bereiche:
Der geographische Bereich "Deutschland" umfasst die
operativen Tätigkeiten in Deutschland.
Der geographische Bereich "EU" (Europäische Union)
umfasst die operativen Tätigkeiten in Polen,
Österreich, Frankreich, Italien, den Niederlanden,
Spanien, Schweden und Großbritannien (bis Januar
2020).
Der geographische Bereich "Rest der Welt" umfasst die
operativen Tätigkeiten in Großbritannien (ab
Februar 2020), der Schweiz, Türkei, Russland und
China.
Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten
entsprechen den Preisen, die auch mit Dritten erzielt
werden. Verwaltungsleistungen werden als Kostenumlagen
weiterberechnet.
Das relevante Segmentergebnis ist das EBITDA.
Die Umsatzerlöse nach Ländern werden im Rahmen
der internen Segmentberichterstattung sowohl nach
empfangenden Einheiten als auch nach dem Sitz der
jeweiligen Gesellschaften ("Sitzland") berichtet.
Die Umsatzerlöse in der nachfolgenden Tabelle
werden nach den Regionen der empfangenden Einheiten i.S.d.
IFRS 8.33 a) gegliedert und stellen sich für das
Geschäftsjahr 2020 und die Vergleichsperiode wie folgt
dar:
| Umsatzerlöse in EUR Mio | Q1 - Q2 2020 | Q1 - Q2 2019 1 |
| Deutschland | 32,6 | 48,9 |
| Frankreich | 10,5 | 17,5 |
| Europa (ohne Deutschland und Frankreich) | 26,8 | 32,0 |
| Rest der Welt | 5,9 | 8,7 |
| Gesamt | 75,8 | 107,1 |
Die Umsatzerlöse unterteilen sich im Wesentlichen
in Umsatzerlöse aus dem Geschäftsbereich Phones
in Höhe von EUR 56,7 Mio (Vj. EUR 76,4 Mio), dem
Geschäftsbereich Smartphones in Höhe von EUR 0,2
Mio (Vj. EUR 4,2 Mio) sowie dem Geschäftsbereich Smart
Home in Höhe von EUR 1,3 Mio (Vj. EUR 1,6 Mio) und dem
Geschäftsbereich Professional in Höhe von EUR
17,6 Mio (Vj. EUR 24,9 Mio).
Die Zurechnung zu den einzelnen geographischen Bereichen
erfolgt für die laufende Segmentberichterstattung im
Konzern zusätzlich noch nach dem Sitzland der
jeweiligen legalen Einheit. Die nachfolgenden Tabellen
stellen den Umsatz auf Basis des Sitzlandes dar.
Sowohl im laufenden Jahr als auch im Vorjahr gab es
keine wesentlichen Einzelkunden, deren Umsatzanteil einen
Anteil von 10 % am Gesamtumsatz erreichte oder
überstiegen hat.
| 1. Januar - 30. Juni 2020 in EUR Mio | Deutschland | EU | Rest der Welt | Gigaset TOTAL | Holding | Konzern |
| Umsatzerlöse | 40,3 | 26,0 | 9,5 | 75,8 | 0,0 | 75,8 |
| Segmentergebnis / EBITDA | -6,3 | -0,1 | -0,1 | -6,5 | -1,5 | -8,0 |
| Planmäßige Abschreibungen | -7,1 | -0,5 | -0,1 | -7,7 | 0,0 | -7,7 |
| EBIT | -13,4 | -0,6 | -0,2 | -14,2 | -1,5 | -15,7 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 0,2 | |||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -0,6 | |||||
| Finanzergebnis | -0,4 | |||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | -16,2 | |||||
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 4,9 | |||||
| Konzernjahresüberschuss (+)/ -fehlbetrag (-) | -11,3 |
| 1. Januar - 30. Juni 2019 in EUR Mio | Deutschland | EU 2 | Rest der Welt 2 | Gigaset TOTAL | Holding | Konzern |
| Umsatzerlöse | 55,9 | 38,5 | 12,7 | 107,1 | 0,0 | 107,1 |
| Segmentergebnis / EBITDA | 3,1 | 0,9 | 0,5 | 4,5 | 2,1 | 6,7 |
| Planmäßige Abschreibungen | -6,5 | -0,4 | -0,1 | -7,0 | 0,0 | -7,0 |
| EBIT | -3,4 | 0,5 | 0,4 | -2,5 | 2,1 | -0,3 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1,3 | |||||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -0,7 | |||||
| Finanzergebnis | 0,6 | |||||
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 0,3 | |||||
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 0,2 | |||||
| Konzernjahresüberschuss (+)/ -fehlbetrag | 0,5 |
Ergebniseffekte aus Entkonsolidierungen sind, soweit
vorhanden, den jeweiligen Segmenten zugeordnet.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
hat sich mit EUR -1,9 Mio gegenüber dem
Vorjahreszeitraum mit EUR -0,2 Mio leicht negativ
entwickelt. Wohingegen die Einzahlungen aus Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und
sonstigen Vermögenswerten deutlich um EUR 18,9 Mio auf
EUR 32,1 Mio gesteigert werden konnten, verminderten die
gestiegenen Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten
sowie sonstigen Rückstellungen um EUR -14,3 Mio auf
EUR -28,5 Mio den operativen Cashflow. Das negative
operative Ergebnis trug ebenfalls zu einer Minderung des
Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit bei.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit hat sich
gegenüber dem Vorjahr mit EUR 1,1 Mio auf EUR -5,4 Mio
verbessert, was primär auf geringere Auszahlungen
für Investitionen des Anlagevermögens
zurückzuführen ist.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich
mit EUR -0,1 Mio gegenüber dem Vorjahr mit EUR -1,3
Mio besser entwickelt. Wesentlicher Treiber stellt hier die
Einzahlung aus der Aufnahme des Darlehens in der
französischen Landesgesellschaft in Höhe von EUR
2,0 Mio dar. Dem stehen jedoch höhere Auszahlungen
aufgrund der in 2020 begonnenen Tilgung der in 2018
aufgenommenen Kreditfazilität gegenüber.
Die im Geschäftsbericht 2019 auf Seite 158 ff.
dargestellten Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
Personen bestanden im Wesentlichen unverändert fort.
Lediglich die Gigaset Mobile Europe GmbH hat mit
Bekanntmachung im Handelsregister vom 03. März 2020
mitgeteilt, dass sich die Gesellschaft in der
Liquidationsphase befindet.
Mit den übrigen nahestehenden Unternehmen wurden im
Berichtszeitraum Januar bis Juni 2020 keine weiteren
Transaktionen getätigt, auch die Salden bestehen
unverändert fort. Zwischen dem Konzern und anderen
nahestehenden Personen und Unternehmen wurden keine
Geschäftsvorfälle im ersten Halbjahr 2020
abgeschlossen.
Bezüglich der Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
wird auf die Ausführungen im Konzernlagebericht
verwiesen.
"Wir versichern nach bestem Wissen, dass
gemäß den anzuwendenden
Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der
Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so
dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,
sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der
voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben
sind."
Bocholt, den 24. September 2020
Der Vorstand der Gigaset AG
| Klaus Weßing, CEO | Thomas Schuchardt, CFO |
| 26. November 2020 | Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2020 |
Der Zwischenbericht ist nicht testiert. Er enthält
Aussagen und Informationen der Gigaset AG, die sich auf in
der Zukunft liegende Zeiträume beziehen. Diese
zukunftsgerichteten Aussagen stellen Einschätzungen
dar, die auf der Basis aller zum Zeitpunkt der Erstellung
des Zwischenberichts zur Verfügung stehenden
Informationen getroffen wurden. Sollten die den Prognosen
zugrunde gelegten Annahmen nicht zutreffend sein,
können die tatsächlichen Entwicklungen und
Ergebnisse von den derzeitigen Erwartungen abweichen. Die
Gesellschaft übernimmt außerhalb der gesetzlich
vorgesehenen Veröffentlichungsvorschriften keine
Verpflichtung, die in diesem Zwischenbericht enthaltenen
Aussagen zu aktualisieren.
Die Beträge und Prozentangaben in diesem
Zwischenbericht sind kaufmännisch gerundet, sodass
sich hierdurch geringfügige Rundungsdifferenzen
ergeben können.
Dieser Zwischenbericht der Gigaset AG liegt auch in
englischer Sprache vor und kann ebenso wie der deutsche
Bericht auf der Homepage der Gigaset AG
(http://www.gigaset.ag) eingesehen und heruntergeladen
werden. Bei inhaltlichen Unterschieden sowie abweichenden
Zahlenangaben ist im Zweifelsfall die deutsche Version
maßgebend.
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