![]() Ahlers AGHerfordKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2014 bis 30. November 2015Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr
2014/15
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Andere EU/ Naher Osten | 33,0% | (37,1%) |
| Sri Lanka | 24,0% | (24,5%) |
| China/HKG | 14,0% | (13,4%) |
| Andere Fernost | 18,0% | (14,2%) |
| Polen | 11,0% | (10,8%) |
Die Ahlers-Strategie ist auf Wachstum ausgerichtet, das auch durch eine Akquisition unterstützt werden kann. Interessant könnte eine mittelgroße, internationale Männermode-Marke im Premiumbereich sein sowie eine Retailkette oder ein Online-Anbieter.
Forschungs- und Entwicklungsstellen der Mode sind die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien. Für jede Saison entwickeln diese Abteilungen neue Kollektionen, die auf ihre Zielkunden ausgerichtet sind. Die gestalterische Aufgabe steht dabei im Mittelpunkt und die Funktionalität der Bekleidung ist wichtige Nebenbedingung. Die einzelnen Produktgruppen jeder Marke haben in der Regel eigene Produktmanagement-Teams. Die Modellabteilungen und die Musternähereien sind meist übergreifend nach Warengruppen organisiert und arbeiten für mehrere Marken, haben aber benannte Spezialisten innerhalb der Organisation für ihre jeweilige Marke.
Die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien hatten zum 30. November 2015 99 Mitarbeiter (Vorjahr 100). Für diese Abteilungen entstanden im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich höhere Aufwendungen in Höhe von 7.845 TEUR (Vorjahr 6.788 TEUR), weil vor allem die Produktentwicklungsabteilungen von Pierre Cardin und Baldessarini weiter ausgebaut wurden. 433 TEUR davon sind Sonderaufwendungen (Vorjahr 445 TEUR). Der Großteil dieser Aufwendungen sind Personalkosten. Der Sachaufwand besteht vor allem aus Beratungskosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten machen 3,2 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 2,6 Prozent) aus. Grundsätzlich erfolgt keine Aktivierung von Entwicklungskosten, weil die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind.
Der Vorstand der Ahlers AG steuert die Vertriebs- und Service-Gesellschaften des Konzerns. Der Vorstand gibt die strategische Entwicklung vor, trifft wichtige Entscheidungen mit den Geschäftsführungen und überwacht die Zielerreichung der Tochtergesellschaften.
Im Konzern wird eine Mittelfristplanung über drei Geschäftsjahre erstellt, die jährlich rollierend fortgeschrieben wird. Die jährliche Einzelplanung erfolgt bottom-up durch die von den einzelnen Geschäftsführern mit dem Vorstand erarbeiteten Planungen je Konzerngesellschaft. Für die einzelnen Vertriebs- und Servicegesellschaften werden dabei Detailziele hinsichtlich vordefinierter Steuerungsgrößen und Kennzahlen formuliert. In diese Einzelplanungen finden bereits die Einschätzungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Planungsjahr Eingang.
Zu Beginn eines Geschäftsjahres legt dann der Vorstand dem Aufsichtsrat eine detaillierte Konzern-Jahresplanung für das neue Geschäftsjahr vor.
Im Rahmen des zentralen monatlichen Reportings erfolgt die laufende Erfolgskontrolle der Budgetgrößen. Die Geschäftsführer der Tochterunternehmen berichten monatlich direkt an die Konzernleitung in einem vorstrukturierten Finanzbericht über quantitative und qualitative Entwicklungen im Berichtsmonat. In regelmäßigen Treffen informiert sich der Vorstand über die Marktsituation und nimmt mit den Geschäftsführern Weichenstellungen vor. Zentrale Reporting-Datenbanken erleichtern die Soll-/Ist-Kontrolle und die Erstellung täglicher, wöchentlicher und monatlicher EDV-Berichte. Zweimal im Jahr wird eine umfassende Überarbeitung der Jahresplanung vorgenommen.
| 2014/15 | 2013/14 | ||
| Umsatzerlöse | Mio. EUR | 241,9 | 257,1 |
| Rohertragsmarge | in % | 49,2 | 49,9 |
| EBITDA* | Mio. EUR | 9,4 | 16,8 |
| EBIT* | Mio. EUR | 4,1 | 11,7 |
| EBIT-Marge* | in % | 1,7 | 4,6 |
| Konzernergebnis | Mio. EUR | 1,4 | 6,0 |
| Umsatzrendite vor Steuern | in % | 0,8 | 3,3 |
| Umsatzrendite nach Steuern | in % | 0,6 | 2,3 |
| Ergebnis je Aktie | |||
| Stammaktie | EUR | 0,06 | 0,40 |
| Vorzugsaktie | EUR | 0,11 | 0,45 |
| Net Working Capital** | Mio. EUR | 86,3 | 95,5 |
| Return On Investment | in % | 0,7 | 3,2 |
*
vor Sondereffekten
**
Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
Wesentliche Steuerungsgrößen sind der Umsatz, das EBIT, das Konzernergebnis und die Investitionen. Darüber hinaus werden die zu erzielende Kalkulations- und Ist-Marge, das Umsatzwachstum, die Kostenquoten, die EBIT-Marge sowie der durchschnittliche Forderungsbestand in Monaten als Kennzahlen ermittelt. Bei den Produktionsentscheidungen des Vertriebsmanagements nimmt die Lagerreichweite einen besonderen Stellenwert ein. Alle Segmente werden nach den gleichen Kennzahlen gesteuert. Das eingesetzte Steuerungssystem wurde im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert und die Kennzahlen wurden gleich berechnet.

| Deutschland | 614 | (643) |
| Polen | 536 | (540) |
| Sri Lanka | 710 | (867) |
| Osteuropa/ Sonstige | 131 | (142) |
| Österreich | 51 | (58) |
| Gesamt | 2.042 | (2.250) |
| 2014/15 | 2013/14 | Veränderung | ||
| Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter | 2.093 | 2.226 | -6,0 % | |
| Personalaufwand bereinigt* | Mio. EUR | 53,1 | 53,2 | -0,2 % |
| Personalaufwand je Mitarbeiter bereinigt* | TEUR | 25,4 | 23,9 | -6,3 % |
| Zahl Auszubildender | 21 | 23 | -8,7 % | |
| Frauenanteil im Führungskreis | in % | 37 | 34 | 3 PP |
Ahlers beschäftigte im Geschäftsjahr 2014/15 durchschnittlich 2.093 Mitarbeiter und damit 133 weniger als im Vorjahr. Am Bilanzstichtag wurden mit 2.042 Mitarbeitern 208 Personen weniger als vor einem Jahr beschäftigt. Die Verringerung erklärt sich im Wesentlichen aus der Kapazitätsreduzierung in unseren Fertigungsstätten in Sri Lanka (-157 Mitarbeiter) sowie in Polen (-13 Mitarbeiter) und aus der Einstellung des Bekleidungsgeschäfts von Gin Tonic (-36 Mitarbeiter). Für den planmäßigen Aufbau des eigenen Einzelhandels vornehmlich in Deutschland und in Polen wurden 14 Mitarbeiter mehr beschäftigt. Abgesehen davon war die Beschäftigungssituation weitgehend unverändert. In Deutschland hatte Ahlers am Stichtag 614 Mitarbeiter und damit 29 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Die größten Veränderungen bestanden in der bereits erwähnten Reduzierung bei Gin Tonic und dem Aufbau von Beschäftigten im Retailbereich.
Als einer der größten börsennotierten Mode-Hersteller mit Schwerpunkt Männermode in Europa legt Ahlers großen Wert auf eine nachhaltige Wertschöpfung. In einer global operierenden Industrie sind wir unserer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessengruppen bewusst und richten unser unternehmerisches Handeln darauf aus. Solides, nachhaltiges und gleichermaßen profitables Wachstum ist das Ziel für unsere mittelfristige Unternehmensentwicklung. Dabei beachten wir die Auswirkungen der geschäftlichen Tätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt und berücksichtigen ökonomische, soziale und ökologische Aspekte bei unseren Handlungen. Unsere Strategie im Bereich der Nachhaltigkeit umfasst die vier Handlungsfelder Mitarbeiter, Produkt, Umwelt und Gesellschaft. Alle vier Bereiche unterliegen einem stetigen Überwachungs- und Optimierungsprozess.
Ahlers ist ein familiengeführtes Unternehmen mit langjähriger Tradition am Unternehmensstandort in Herford. Neben dem Hauptsitz in Herford hat Ahlers in Deutschland noch einen Standort in München (Baldessarini). Das Unternehmen betreibt zwei eigene Produktionsstätten in Polen und auf Sri Lanka. Von Opole (Polen) aus steuert Ahlers seine Vertriebs- und Logistikaktivitäten für einen Teil Osteuropas. Daneben werden Mitarbeiter über ganz Europa verteilt in Retailstores und Vertriebsbüros beschäftigt.
Sehr viele Mitarbeiter sind dem Unternehmen lange treu und die Fluktuation im Konzern ist gering. In den vergangenen Jahren haben neue Marktfelder wie eCommerce sowie der Ausbau der Retail-Aktivitäten dazu geführt, dass eine Vielzahl an neuen Mitarbeitern in das Unternehmen gekommen ist.
Frauen üben wichtige Funktionen auf allen Hierarchiestufen innerhalb der Ahlers AG aus. Von 2.042 Mitarbeitern im Konzern sind 72 Prozent Frauen und 28 Prozent Männer. In Deutschland beschäftigen wir 614 Mitarbeitern, davon sind 376 Frauen (61 Prozent).
Das Unternehmen steht seit 2005 unter der Leitung von Dr. Stella A. Ahlers als Vorstandsvorsitzende. Dem Aufsichtsrat gehören drei Frauen an: Prof. Dr. Julia von Ah als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und Vorsitzende des Audit Committees sowie Heidrun Baumgart und Roswitha Galle als Arbeitnehmervertreterinnen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat sind mit der gleichen Anzahl von Frauen und Männern besetzt. Im gesamten Führungskreis aller Konzerngesellschaften sind 152 Mitarbeiter tätig (Vorjahr 153). Der Frauenanteil beträgt hier mit 56 Mitarbeitern 37 Prozent (Vorjahr 52 Frauen, 34 Prozent). In Deutschland umfasst der Führungskreis 63 Mitarbeiter (Vorjahr 62), wovon 15 Mitarbeiter Frauen sind (24 Prozent; Vorjahr 13 Frauen und 21 Prozent).
Ahlers entwickelt sowohl seine Marken als auch seine Unternehmensstrukturen konsequent weiter. So wurden in den vergangenen Jahren zum Beispiel die Abteilungen eCommerce und Retail ausgebaut. Für diese Wachstumsfelder aber auch andere Unternehmensbereiche sucht das Unternehmen kontinuierlich ambitionierte und talentierte Mitarbeiter, die ihre Leidenschaft und ihr Engagement in ein führendes Modeunternehmen einbringen möchten. Ein weiterer Fokus der Personalgewinnung ist die Suche nach Auszubildenden und Studienabsolventen für die Schwerpunkte Vertrieb, Retail, Produktmanagement und Rechnungswesen/ Controlling.
Die Ausbildung junger Menschen für den Beruf hat bei Ahlers eine lange Tradition. Dabei legt das Unternehmen besonderen Wert auf eine hochwertige Anleitung und Betreuung. Ahlers setzt auf qualifizierte Nachwuchskräfte, die lange im Unternehmen bleiben und aktiv den Erfolg der Gruppe mitgestalten. So werden die Auszubildenden schnell in die Abteilungsabläufe eingebunden und erhalten die Chance, nach einer ausführlichen Einarbeitungsphase frühzeitig in ihrer Karriere Verantwortung zu übernehmen. Insgesamt absolvieren aktuell 21 Nachwuchskräfte (Vorjahr 23) ihre Ausbildung im Unternehmen. Die Auszubildenden werden nach sorgfältig entwickelten Plänen durch das Unternehmen geleitet und dabei eng betreut. Die kaufmännischen Auszubildenden lernen im Rahmen ihrer Ausbildung zudem bei Auslandseinsätzen eigene Produktions- und Zulieferbetriebe kennen. Am Standort Herford werden folgende Ausbildungsberufe angeboten:
| ― |
Industriekaufmann/-frau |
| ― |
EU-Industriekaufmann/-frau |
| ― |
Informatikkaufmann/-frau |
| ― |
Einzelhandelskaufmann/-frau |
Außerdem wird seit seiner Einführung der verlängerte und anspruchsvolle Ausbildungsgang EU-Industriekaufmann/-frau angeboten, welcher der zunehmenden Internationalisierung des Unternehmens durch die Einbindung von Fremdsprachen Rechnung trägt. Ahlers übernimmt traditionell einen hohen Anteil seiner Auszubildenden in weiterführende Beschäftigungsverhältnisse.
Kompetente und engagierte Mitarbeiter sind das Kernkapital unseres Unternehmens. Die Ahlers AG fördert ihre Mitarbeiter, zeigt ihnen im Laufe ihrer Tätigkeit im Unternehmen Entwicklungsperspektiven auf und bietet unterschiedliche Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an. Seit fünf Jahren erhalten begabte Nachwuchstalente die Möglichkeit, sich in dualen Studiengängen weiter als Führungsnachwuchs zu qualifizieren. Zurzeit werden mehrere Mitarbeiter in dualen Wirtschafts- und Informatikstudiengängen gefördert.
Die Zusammenarbeit mit Hochschulen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um Talente frühzeitig für den Konzern zu begeistern. Ahlers ermöglicht zahlreichen Praktikanten erste Berufserfahrungen und Einblicke in den Berufsalltag. Wir beschäftigen zudem talentierte Abiturienten, die ein duales Studium zur internationalen Betriebswirtschaft (International Business Administration) bei uns absolvieren. In diesem Rahmen arbeitet Ahlers auch mit der LDT Nagold (Akademie für Modemanagement) zusammen.
Ahlers prägt seit über 80 Jahren die Region um den Unternehmensstandort in Herford/ Elverdissen sowie die Menschen, die im Unternehmen arbeiten und ihre Leistung mit Leidenschaft und Loyalität einbringen. Seit seiner Gründung vor 96 Jahren kann sich der Bekleidungshersteller auf die Treue seiner Mitarbeiter verlassen. Im Berichtsjahr hat Ahlers 43 Mitarbeiter geehrt, die seit zehn, 25 oder gar 40 Jahren erfolgreich für das Unternehmen tätig sind. Der Vorstand und die Geschäftsführer danken allen Mitarbeitern für ihr großes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Die Ahlers AG und ihre Marken sind sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und legen Wert auf ethisch korrektes Handeln. Unsere Unternehmen halten sich an die internationalen Standards der Social Accountability, die in einem "Code of Conduct" (Regelwerk) festgelegt sind. Die dort festgeschriebenen Grundsätze und Standards berücksichtigen die Abkommen und Normen der International Labour Organisation (ILO), die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes.
Die Produkte der Ahlers AG werden vorwiegend in Osteuropa und in Asien hergestellt. Seit Jahrzehnten zählen zwei eigene Produktionsbetriebe in Polen sowie auf Sri Lanka zum Unternehmen. Einen Großteil des Volumens der Produktion im Hosensegment fertigt Ahlers in eigenen Produktionsstätten. Dabei schafft das Unternehmen nicht nur höchstmögliche Transparenz für einen entscheidenden Produktionsanteil, sondern feilt kontinuierlich an seiner Expertise und seinem hohen Maß an Qualität. Die eigenen Betriebe erfüllen sämtliche Anforderungen des Social-Compliance-Standards. Im Jahr 2014 wurde die Produktionsstätte in Sri Lanka in einem aufwendigen und detaillierten Prozess von der Organisation WRAP (= Worldwide Responsible Accredited Production) auditiert und im Dezember 2014 mit dem Gold Certificate ausgezeichnet. Gegenstand der Prüfung ist ein Grundsatzprogramm, das u.a. rechtliche und soziale Compliance, Umweltverträglichkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze beinhaltet. Die dort festgeschriebenen Standards werden seitdem unverändert eingehalten.
Ahlers arbeitet auch mit unabhängigen Lieferanten zusammen. Diese werden sorgfältig und nach strengen Kriterien ausgewählt und laufend überwacht. Es werden sowohl die politischen Verhältnisse im Land bewertet als auch die Anbindung an internationale Verkehrswege und die vorhandenen Ressourcen am Produktionsstandort berücksichtigt. Bei der Auswahl wird beachtet, dass die Betriebe zum Beispiel nach BSCI (Business Social Compliance Initiative) oder SA 8000 (internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern) zertifiziert sind und gute Referenzen vorweisen. Dabei setzt das Unternehmen auf langjährige Partnerschaften. Als Grundlage für die Zusammenarbeit muss sich jeder Lieferant schriftlich dazu verpflichten, den Verhaltenskodex des Unternehmens zu befolgen und internationale Sozialstandards einzuhalten. Die Einhaltung des Verhaltenskodex wird von den Ahlers Beschaffungsteams mindestens zweimal im Jahr nach einem vordefinierten Richtlinienkatalog überprüft und nachgehalten. Mögliche notwendige Veränderungen werden mit der Leitung der Produktionsstätten gemeinsam besprochen und umgesetzt.
Ahlers ist seit Mitte des Jahres 2015 Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Das Bündnis wurde mit dem Ziel gegründet, soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette zu erreichen. Mitglieder der Initiative sind Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Standardorganisationen und Gewerkschaften. Das Textilbündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Rahmenbedingungen in den Produktionsländern zu verbessern und Synergien in gemeinsamen Projekten vor Ort zu nutzen. Für die Zielverfolgung werden konkrete Umsetzungsanforderungen aufgestellt und mit ambitionierten Zeitzielen unterlegt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Ahlers seine Grundwerteerklärung überarbeitet. Dieser aktualisierte Verhaltenskodex ist seit Oktober 2015 im Intra- und Internet öffentlich zugänglich. Er regelt verbindlich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen der Ahlers Gruppe das Verhalten im Rahmen der Erledigung der Geschäfte im In- und Ausland. Die Ahlers AG schreibt legale Geschäftspraktiken unter Beachtung von lauterem Wettbewerb, gewerblicher Schutzrechte Dritter sowie kartell- und wettbewerbsrechtlicher Regelungen vor. Sämtliche Formen von Korruption und Bestechung sind untersagt. Verträge sind einzuhalten und allgemein gültige ethische Werte und Prinzipien zu respektieren.
Die Unternehmen der Ahlers AG halten sich an Recht und Gesetz aller Länder, in denen sie wirtschaftlich tätig sind. Sie weisen auch ihre Vertragspartner dazu an. Sie respektieren und akzeptieren die unterschiedlichen rechtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Hintergründe der Länder entlang ihrer Wertschöpfungskette und erkennen deren Strukturen, Gebräuche und Traditionen an. Falls diese nicht mit den in der Grundwerteerklärung niedergelegten Grundsätzen übereinstimmen, werden im Dialog mit den Vertragspartnern gemeinsame Lösungen erarbeitet. Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, Verstöße gegen den Verhaltenskodex unmittelbar zu melden. Zu diesem Zweck wurde ein anonymes Meldeformular eingerichtet, das auf elektronischem Wege an einen beauftragten Rechtsanwalt versandt wird. Gemeinsam mit unserem Compliance Officer erfolgt die Aufarbeitung und Beseitigung aufgetretener Verstöße. Zudem werden Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Verstöße ergriffen.
Gemäß dem hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens und seiner Kunden sind alle Erzeugnisse der Ahlers AG unter dem Grundsatz hergestellt, ethisch und gesundheitlich unbedenklich zu sein. Vorgeschriebene gesetzliche Grenzwerte werden eingehalten und möglichst unterschritten. Alle Lieferanten sind dazu verpflichtet, bei der Herstellung der Materialien auf die Verwendung von Gefahrstoffen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu verzichten. Zur Sicherstellung hat Ahlers eindeutige Standards für seine Geschäftspartner festgelegt und verpflichtet diese zum selbstständigen Prüfen der Einhaltung. Zusätzlich beauftragt das Unternehmen kontinuierlich externe, unabhängige Prüflabore, die die Zusammensetzung und Schadstofffreiheit der Produkte testen. Jeans von Ahlers werden ausschließlich mit getesteten und unbedenklichen Hilfsmitteln behandelt und nach zulässigen Produktionsmethoden gefertigt. Der Vermeidung von Gesundheitsgefahren im Produktionsprozess misst Ahlers einen hohen Stellenwert bei. So wird zum Beispiel die Sandstrahltechnik für die Jeansproduktion nicht angewendet. Das Unternehmen hat sich dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsaspekte durch den Einkauf verstärkt zu berücksichtigen und die systematische Lieferantenbewertung stetig weiter zu entwickeln.
Aufgrund der Sorgfalt entlang der Ahlers Beschaffungskette sind Unregelmäßigkeiten in den Produkten weitestgehend ausgeschlossen. Im Zuge der Besuche unserer Mitarbeiter in den Produktionsbetrieben vor Ort ist die fortlaufende Kontrolle und Inaugenscheinnahme der Produktionsprozesse gewährleistet. Zum Teil werden Betriebe unangekündigt besucht, bei anderen Unternehmen findet eine ganzjährige Betreuung vor Ort statt. Sollten dennoch Unregelmäßigkeiten auftreten, werden sie anhand festgelegter Ablaufpläne umgehend eingegrenzt und behoben.
Als Hersteller von Premiumprodukten ist Ahlers besonders auf eine exzellente Produktqualität bedacht. Ausgewählte Materialien müssen in der Produktion behutsam und qualitätsgerecht verarbeitet werden. Im Rahmen des Ahlers Qualitätsmanagements unterliegen daher alle Produktionsabläufe -von der Planung über die Produktion bis hin zur Auslieferung -einer detaillierten Qualitätskontrolle.
Für den Ahlers Konzern ist der ökonomische Umgang mit knappen Ressourcen und die Reduzierung von Umweltbelastungen von hoher Wichtigkeit. Die größten Einflussmöglichkeiten bieten sich in der Produktion und der Logistik. Sparsamer Energieeinsatz, die bestmögliche Verwendung von Rohstoffen und die Vermeidung von Abfällen sind für das Unternehmen selbstverständlich. Ahlers setzt in der Produktion umweltverträgliche Technologien ein und sorgt für einen effizienten Umgang mit Rohstoffen, Energie und Wasser. Die eigenen sowie beauftragten Jeans-Wäschereien verfügen über Kläranlagen zum Abscheiden der Farbstoffe. Dadurch wird die Gewässerbelastung durch die Waschvorgänge minimiert. Ein hoher Automatisierungsgrad sorgt für energieeffiziente Produktionsabläufe. Die Premium-Qualität der Ahlers Produkte erhöht ihre Langlebigkeit. Umwelt und Ressourcen werden durch den längeren Lebenszyklus der Modeartikel geschont.
Ahlers erwartet auch von seinen Geschäftspartnern die Einhaltung der gültigen Bestimmungen zum Umweltschutz, den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und schreibt umweltbewusstes Handeln im Rahmen der Produktionskette vor.
Mitte des Jahres 2015 haben wir die zentrale Konzernabteilung "Corporate Compliance Production and Procurement" gegründet.
Die Mitarbeiter dieser unabhängigen Abteilung überwachen die Einhaltung der Sozial- und Produktstandards. Sie übernehmen das Schadstoffmanagement und die Beratung der einzelnen Produktgruppen. Dadurch werden unternehmensweite Vorgaben einheitlich koordiniert und durchgesetzt. Seit Beginn des Jahres 2016 werden unsere Lieferanten und Fertigungsbetriebe lückenlos mit Zertifizierungen und Social Compliance Dokumentation in einer Datenbank erfasst. Die Qualität und Transparenz der Überwachung wurde damit zusätzlich erhöht.
Ahlers verfügt über eine eigene Restricted Substance List (RSL), die die Abteilung in Zusammenarbeit mit dem Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. weiterentwickelt. Die Standards beim Chemikalieneinsatz und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf Gefahrstoffe werden zentral kontrolliert. Die operative Einheit beauftragt fortlaufend stichprobenartige Laborprüfungen von Vormaterialien und Fertigprodukten aller Marken sowie die teilweise permanente Untersuchung von Waren einzelner Produktgruppen. Im In- und Ausland kooperieren wir ausschließlich mit akkreditierten Laboren. Für den Fall von Positivtests ist Vorsorge getroffen, dass sich Produktreihen umgehend eingrenzen und lokalisieren lassen. Dabei bereitet sich das Unternehmen regelmäßig auf mögliche Risiken im Rahmen der Produktion vor und steckt Handlungsszenarien ab.
Im Bereich Warenlogistik vermeidet Ahlers durch weitgehende Zentralisierung der Lager und eine optimale Frachtraumnutzung überflüssige Transporte. Ahlers bemüht sich fortlaufend um die Konzentration von Lieferanten und Fertigungsbetrieben, mit dem Ziel die CO2 -Emissionen durch weniger Warenbewegungen zu verringern. Lieferungen aus Fernost erfolgen sofern möglich auf dem Seeweg, um die CO2 -Bilanz nicht unnötig durch Lufttransporte zu belasten.
Die ahlers collection, zu der auch die Bestände der Ahlers AG gehören, umfasst heute rund 3.000 Werke von 500 Künstlern. Ihr Schwerpunkt liegt auf Werken des Expressionismus sowie auf zeitgenössischer Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das Engagement für Kunst und Künstler hat bei Ahlers eine lange Tradition. Schon seit Jahrzehnten werden die Bestände der Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung gestellt, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen. Die Qualität wird durch Leihgesuche renommierter Museen aus dem In- und Ausland bestätigt. Im Jahr 2015 waren Leihgaben u.a. im MARTa Herford, im Martin-Gropius-Bau und im Hamburger Bahnhof in Berlin, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Tokyo Art Center in Japan zu Gast. Auch die finanzielle Förderung von Ausstellungen und wissenschaftlichen Buchprojekten, beispielsweise Künstlermonographien, gehört in diesen Kontext. So unterstützte Ahlers 2012 ein Künstlerprojekt auf der documenta 12 in Kassel, und 2015 trug sie zum Zustandekommen der Berliner ZERO-Schau im Martin-Gropius-Bau bei.
Die Ahlers AG arbeitet mit der Stiftung Ahlers Pro Arte seit Jahren zusammen und unterstützt deren Ausstellungen, die von den Medien bundesweit wahrgenommen werden. Zu den Höhepunkten im Jahr 2015 zählten die Ausstellungen Richard Lindner - Großstadtzirkus (Februar bis Juni) und Kontur, Farbe, Licht: Das Wesentliche zeigen - Gabriele Münter 1877-1962 (September 2015 bis Januar 2016). Seit Ende Februar 2016 zeigt die Stiftung Ahlers Pro Arte in Kooperation mit der Düsseldorfer ZERO foundation die Ausstellung ZERO und Nouveau Realisme: Die Befragung der Wirklichkeit in den 1950er- und 60er- Jahren. Die ahlers collection steuert hierzu rund die Hälfte aller Exponate bei.
Auch im Jahr 2016 wird sich die ahlers collection an zahlreichen Ausstellungen als Leihgeber beteiligen. Hervorzuheben ist eine Werkschau zu Georg Baselitz mit Stationen in Frankfurt (Städel Museum), Stockholm, Rom und Bilbao sowie vor allem die ambitionierte, vom ZKM in Karlsruhe organisierte Wanderausstellung Europe 1945-1968: Trauma and Revival, die 2016/17 in Brüssel, Karlsruhe sowie Moskau präsentiert wird und in der die ahlers collection mit rund zwanzig Leihgaben prominent vertreten sein wird.
Bildende Kunst spiegelt, ebenso wie Mode, die Kultur und die Lebenswelt ihrer jeweiligen Entstehung. In beiden manifestiert sich der Wandel des Zeitgeistes, der politisch-sozialen Rahmenbedingungen und der technischen Möglichkeiten. Basierend auf dem Grundgedanken, dass Kunst und Mode gleichermaßen in Kreativität wurzeln, diese ihrerseits aber auch stimulieren, ist die Kunstsammlung für die Ahlers AG ein wichtiger Baustein der Unternehmens- und Markenkommunikation, der nach außen, aber auch nach innen Wirkung entfaltet. Durch die Platzierung ausgewählter Werke in den Geschäftsräumen integriert Ahlers Kunst auch in die Arbeitswelt.
Weitere Informationen zu Ausstellungen im Geschäftsjahr 2014/15 finden Sie ab Seite 130.
Ahlers engagiert sich mit Sach- und Geldspenden für unterschiedliche soziale Projekte, Vereine und kulturelle Einrichtungen. Wir sind dabei dem Standort Herford und den hiesigen Initiativen eng verbunden, unterstützen aber auch Projekte andernorts. Ahlers wird sein soziales Engagement auch in Zukunft pflegen und beibehalten.
Im Jahr 2015 verlangsamte sich die Entwicklung der Weltwirtschaft. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Weltwirtschaft sank von 3,1 Prozent im Vorjahr auf geschätzte 2,9 Prozent im Jahr 2015 (alle Werte dieses Kapitels Commerzbank Economic Research Januar 2016). Die konjunkturelle Entwicklung unterschied sich dabei deutlich zwischen einzelnen Ländern und Regionen. So war insbesondere das erste Halbjahr 2015 von einer Eintrübung der Konjunktur der Schwellenländer gekennzeichnet. Die chinesische Wirtschaft büßte weiter an Dynamik ein. Die Wirtschaft der USA entwickelte sich mit einer Zuwachsrate von 2,5 Prozent stabil. Die Konjunktur im Euroraum wuchs trotz des wachstumsfördernden niedrigen Ölpreises und des schwachen Euros mit 1,5 Prozent wie im Vorjahr langsam. Das BIP der Eurozone hat damit noch immer nicht das Niveau erreicht, das es vor der Finanzmarktkrise 2008 hatte. Die starke Abwertung des Euros pufferte die schwächere globale Nachfrage dabei sogar noch ab und führte dazu, dass die Probleme der Schwellenländer im Euroraum nicht bereits stärker spürbar waren. Die großen Euroländer Frankreich und Italien haben zwar in die Wachstumsspur zurückgefunden, weisen jedoch nur eine Steigerung des BIP von 1,1 bzw. 0,7 Prozent auf. Deutschland liegt mit einem Plus von 1,7 Prozent leicht oberhalb des Durchschnitts des Euroraums. Im Vergleich zu den anderen Euroländern ist die deutsche Wirtschaft in den letzten zehn Jahren deutlich stärker gewachsen, wobei ihre hohe preisliche Wettbewerbsfähigkeit zuletzt immer mehr abgenommen hat. Die von der Finanz- und Wirtschaftskrise stark getroffenen Länder Irland und Spanien führen die Reformländer der Eurozone an und steigerten ihr Bruttoinlandsprodukt dank ihrer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit spürbar um 6,9 bzw. 3,2 Prozent.
Die russische Wirtschaft steckt dagegen in einer tiefen Rezession und schrumpfte im Jahr 2015 um 3,6 Prozent. Vor allem die Abhängigkeit vom Öl- und Gasexport bei deutlich gesunkenen Energiepreisen sowie die Sanktionen des Westens beeinträchtigen weiterhin die Entwicklung der wenig diversifizierten russischen Wirtschaft.
Neben der Wirtschaftskraft und der Konjunkturerwartung wird der private Konsum auch durch die Entwicklung der privaten Einkommen und der Arbeitsmärkte beeinflusst. Im Euroraum hat sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr leicht verringert, blieb aber mit 10,7 Prozent weiterhin zweistellig. Deutschland konnte im Jahr 2015 seine niedrige Arbeitslosigkeit im Vergleich der Euroländer nochmals leicht auf nunmehr 4,5 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent) verringern (eurostat 1. Dezember 2015). Die gute Arbeitsmarktlage, der niedrige Ölpreis und die damit verbundenen Zuwächse des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte bei zugleich niedriger Inflation unterstützten die Konjunktur und vor allem die Konsumstimmung und den Konsum in Deutschland. Der GfK-Konsumklima-Index stieg zur Jahresmitte 2015 auf den höchsten Wert seit Oktober 2001 und bewegte sich wie auch der ifo-Geschäftsklimaindex bis zum Jahresende auf einem bemerkenswert hohen Niveau. (GfK Konsumklima 22. Dezember 2015 und ifo Geschäftsklima 17. Dezember 2015). Die binnenwirtschaftliche Nachfrage war daher der maßgebliche Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr. Der private Konsum stieg um 1,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2014 (de.statista 18. Januar 2016). Profitiert haben von diesem Trend vor allem Hersteller hochpreisiger Konsumgüter wie Elektronik, Reisen und Möbel.
Von diesen günstigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat der deutsche Bekleidungseinzelhandel nicht profitiert. Im Zeitraum des Ahlers Geschäftsjahres von Dezember 2014 bis November 2015 erzielte der deutsche Modehandel trotz schwacher Vorlage ein Umsatzminus von 1,5 Prozent (Quelle: Textilwirtschaft 50_2015). Erst Mitte 2015 konnte er zum ersten Mal seit September 2014 mit zwei positiven Monatsergebnissen gegenüber dem Vorjahr abschließen. Dagegen brachte schon der August-Umsatz wieder ein Minus von 16 Prozent mit sich. Die letzten drei Monate von September bis November lieferten insgesamt ein positives Ergebnis. Die geringe Frequenz in den Innenstädten und das zunehmend internetorientierte Konsumverhalten der Verbraucher werden als Gründe für die schwachen Modeumsätze genannt.
Der Bekleidungseinzelhandel dürfte in den gering wachsenden, großen westeuropäischen Märkten ebenfalls mindestens leicht geschrumpft sein. Russlands schwächelnde Wirtschaft schlägt sich in Rubel gemessen in stagnierenden bis rückläufigen Einzelhandelsumsätzen nieder. Der Verfall der Kaufkraft des Rubels um fast 50 Prozent führte zu deutlich reduzierten Bekleidungsimporten gemessen in Euro. Lediglich in Spanien und einigen osteuropäischen Ländern, insbesondere Polen, dürfte der Bekleidungseinzelhandel wachsen. Zusammengenommen dürfte der für Ahlers relevante europäische Markt spürbar rückläufig gewesen sein.
| ― |
Umsatzminus von 5,9 Prozent durch starke Einbußen im Russlandgeschäft, verminderte Umsätze mit dem letzten großen Private Label Kunden und Gin Tonic |
| ― |
Premium Segment nun mit 66 Prozent Umsatzanteil (Vorjahr 64 Prozent) |
| ― |
Solide Entwicklung in Westeuropa sowie Polen |
| ― |
6 Prozent Umsatzplus im eigenen Einzelhandel |
| ― |
EBIT und Konzernergebnis umsatzbedingt stark gesunken |
| ― |
Unverändert solide Finanzsituation mit 58 Prozent Eigenkapitalquote und gestiegenem Cashflow |
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Premium Brands* | 158,7 | 165,3 | -4,0 |
| Jeans & Workwear | 63,6 | 69,4 | -8,4 |
| Men's & Sportswear | 19,6 | 22,4 | -12,5 |
| Summe | 241,9 | 257,1 | -5,9 |
*
inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio.
EUR)
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Deutschland | 133,3 | 140,9 | -5,4 |
| Westeuropa | 63,9 | 63,0 | 1,4 |
| Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | 44,7 | 53,2 | -16,0 |
| Summe | 241,9 | 257,1 | -5,9 |
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| 1. Quartal | 67,7 | 73,0 | -7,3 |
| 2. Quartal | 50,3 | 50,9 | -1,2 |
| 3. Quartal | 69,4 | 74,0 | -6,2 |
| 4. Quartal | 54,5 | 59,2 | -7,9 |
| Summe | 241,9 | 257,1 | -5,9 |
Der Konzernumsatz wurde im Berichtsjahr durch drei große Sondereffekte beeinflusst. Die größte Wirkung von insgesamt 9,0 Mio. EUR hatten die krisenbedingten Umsatzrückgänge in Russland und der Ukraine. In der Berichtsperiode reduzierten sich die Verkäufe in diesen beiden Ländern zusammengenommen um 45 Prozent. Vor allem das Premiumsegment war mit den Marken Baldessarini und Pierre Cardin von der Entwicklung in diesen Märkten stark betroffen. Die reduzierte Warenabnahme des letzten großen Private Label Kunden stellte mit einem Umsatzrückgang von 4,2 Mio. EUR den zweitgrößten Effekt dar. Und drittens erzielte Gin Tonic 2,1 Mio. EUR weniger Umsatz als im Vorjahr. Insgesamt machten die drei Einflussfaktoren 15,3 Mio. EUR aus und erklären damit das Gesamtminus. Der Ahlers Gesamtumsatz lag im Geschäftsjahr 2014/15 bei 241,9 Mio. EUR und damit 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 257,1 Mio. EUR.
Abgesehen von diesen drei Trends hat sich Ahlers in einem rückläufigen europäischen Bekleidungsmarkt solide entwickelt. In Deutschland lag der Umsatz ohne die beiden oben genannten Effekte im leicht rückläufigen Markttrend. Unter den schwierigen Bedingungen des deutschen Markts zeigten sich die Premiummarken Baldessarini und Pierre Cardin sehr robust und vor allem die Jeansmarke Pioneer Authentic Jeans entwickelte sich positiv. In wichtigen Märkten Westeuropas aber auch in Teilen Osteuropas wurden Umsatzsteigerungen erzielt und damit Marktanteile hinzugewonnen. In Frankreich, Belgien und Spanien steigerte Ahlers seinen Umsatz im Geschäftsjahr um 20 Prozent, auch aufgrund der im Jahr 2014 hinzugewonnenen Pierre Cardin Produktlizenzen. In den Niederlanden und Italien erzielten wir ein Umsatzplus von 8,4 Prozent. In Polen und dem Baltikum stieg der Umsatz ebenfalls. Im übrigen Osteuropa ohne Russland und Polen gingen die Verkäufe leicht zurück, weil dort die gesunkene Reisetätigkeit der russischen Bevölkerung die Bekleidungsumsätze in den Großstädten reduzierte.
Eröffnungen von Stores in Deutschland und Osteuropa führten 2014/15 zu einem kräftigen Umsatzplus im eigenen Einzelhandel von 5,7 Prozent. Der Umsatzanteil des eigenen Retail am Gesamtumsatz stieg deshalb von 10,5 Prozent auf 11,8 Prozent. Trotz der schwierigen Marktentwicklungen stiegen die Verkäufe auch auf vergleichbarer Fläche um 1,7 Prozent.
Von insgesamt 145 Stores führte Ahlers zum Geschäftsjahresende 31 Stores in Eigenregie (Vorjahr 28), davon 10 im Inland und 21 vorwiegend im osteuropäischen Ausland mit Schwerpunkt in Polen und dem Baltikum. Im Geschäftsjahr 2014/15 hat Ahlers in Deutschland zwei Elsbach Denim Library Stores in Potsdam und Oldenburg neu eröffnet. In Warschau, Polen, wurde ein Pierre Cardin Store eröffnet.
Unsere Partner betrieben am 30. November 2015 insgesamt 114 Stores und damit 21 weniger als im Vorjahr. Ganz überwiegend resultiert der Rückgang aus der Schließung von Pierre Cardin Stores in Russland. Hier wurden am Bilanzstichtag 18 Stores weniger als im Vorjahr betrieben. Damit rutschte Russland mit verbliebenen 26 Stores (30. November 2014: 44) auf Platz drei, hinter die Ukraine, die zum Ende des Jahres 2015 wirtschaftlich langsam wieder Boden gewann, mit 31 Stores (30. November 2014: 22) und Polen mit 35 Stores (30. November 2014: 40). Die übrigen 22 Partner Stores befinden sich ebenfalls überwiegend in Osteuropa. Drei Baldessarini Stores werden in den Vereinigten Arabischen Emiraten betrieben.
Das eCommerce Geschäft hat bei Ahlers hohe strategische Priorität und wir investieren viel personelle Kapazität und Finanzmittel in dieses Wachstumsfeld. Im Geschäftsjahr 2014/15 hat der eCommerce ein kräftiges Plus von 26 Prozent erwirtschaftet. Zu dieser Entwicklung trugen sowohl die Umsätze der eigenen eStores Baldessarini, Otto Kern und Pionier Workwear als auch die Umsätze auf Marktplätzen bei. Erstmals wurde auch ein positives Ergebnis erzielt.
| 2014/15 Mio. EUR |
2013/14 Mio. EUR |
Veränderung in % |
|
| Umsatzerlöse | 241,9 | 257,1 | -5,9 |
| Rohertrag | 119,0 | 128,3 | -7,2 |
| in % vom Umsatz | 49,2 | 49,9 | |
| Personalaufwand* | -53,1 | -53,2 | 0,2 |
| Saldo Sonstiger Aufwand/Ertrag* | -56,4 | -58,3 | 3,3 |
| EBITDA* | 9,5 | 16,8 | -43,5 |
| Abschreibungen* | -5,4 | -5,1 | -5,9 |
| EBIT* | 4,1 | 11,7 | -65,0 |
| Sondereffekte | -1,7 | -2,6 | 34,6 |
| Finanzergebnis | -0,5 | -0,7 | 28,6 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1,9 | 8,4 | -77,4 |
| Ertragsteuern | -0,5 | -2,4 | 79,2 |
| Konzernergebnis | 1,4 | 6,0 | -76,7 |
Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2014/15 lagen um 5,9 Prozent unter dem Vorjahr, was auch den Rohertrag entsprechend verringerte. Zudem war die Rohertragsmarge mit 49,2 Prozent (Vorjahr 49,9 Prozent) leicht rückläufig, weil im 4. Quartal 2015 die Überbestände der Wintersaison 2014 konsequent abverkauft wurden. Bis zum Q3 2015 lag die Rohertragsmarge noch auf Vorjahresniveau. Zusammen verringerte sich der Rohertrag um 9,3 Mio. EUR oder 7,2 Prozent.
Die Gesamtaufwendungen, bestehend aus Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie Abschreibungen, konnten im Geschäftsjahr 2014/15 um 1,7 Mio. EUR (1,5 Prozent) reduziert werden. Das lag maßgeblich an den Kostensenkungen durch die Reorganisation bei Gin Tonic und generellen Sparmaßnahmen. Gegenläufig waren Aufwendungen für den Aufbau des eCommerce-Geschäfts, des eigenen Einzelhandels und für den Aufbau des wachsenden Geschäfts in Frankreich.
Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden zwei Kunstwerke für 0,5 Mio. EUR verkauft. Die beiden Bilder hatten einen Buchwert von 32 TEUR. Damit wurden aufgerundet 0,5 Mio. EUR Buchgewinn (Vorjahr 0,5 Mio. EUR) erzielt. Im Jahr 2014/15 wurden keine Kunstwerke gekauft (Vorjahr 0,3 Mio. EUR Kunstkäufe).
Im Vorjahr hatte das Ahlers Management beschlossen, Gin Tonic in die Zentrale in Herford zu integrieren und den Standort Sindelfingen zu schließen. Das führte neben anderen Abfindungsrückstellungen zu Sonderaufwendungen von 2,6 Mio. EUR. Im Berichtsjahr wurde die Einstellung des Geschäftsbetriebs nach Ende der Frühjahr/ Sommer-Saison 2016 beschlossen, was 0,9 Mio. EUR einmaligen Aufwand hauptsächlich für Abschreibungen von Firmenwerten und Shopsystemen verursachte. Daneben entstanden weitere 0,8 Mio. EUR Sonderaufwendungen für Abfindungen und Auslaufgehältern zur Beendigung von Arbeits- und Handelsvertreterverträgen. Die Sondereffekte lagen damit 0,9 Mio. EUR unter denen des Vorjahres. Die Beendigung eines internationalen steuerlichen Verständigungsverfahrens hat sowohl die Finanzaufwendungen um 0,1 Mio. EUR als auch die Ertragsteuern um 0,2 Mio. EUR reduziert. Davon abgesehen wurden das Finanzergebnis (2014/15: -0,5 Mio. EUR, 2013/14: -0,7 Mio. EUR) und der Ertragsteueraufwand 2014/15 wie auch die Vorjahreswerte nicht von weiteren einmaligen Effekten beeinflusst.
Der Einfluss des niedrigeren Umsatzes auf den Rohertrag hat sich trotz spürbarer Einsparungen von Personal-, Sach-, Finanz- und Steueraufwendungen stark ausgewirkt. Das EBITDA vor Sondereffekten ging deshalb um 44 Prozent von 16,8 Mio. EUR auf 9,5 Mio. EUR zurück. Das Konzernergebnis schrumpfte sogar um 77 Prozent von 6,0 Mio. EUR auf 1,4 Mio. EUR.
Aktiva
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 40,7 | 22,5 | 40,1 | 21,1 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 20,3 | 11,3 | 19,2 | 10,1 |
| Latente Steueransprüche | 1,1 | 0,6 | 1,4 | 0,7 |
| Langfristige Vermögenswerte | 62,1 | 34,4 | 60,7 | 31,9 |
| Vorräte | 73,5 | 40,7 | 79,4 | 41,7 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 33,5 | 18,5 | 36,6 | 19,2 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 6,3 | 3,5 | 7,4 | 3,9 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 5,2 | 2,9 | 6,3 | 3,3 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 118,5 | 65,6 | 129,7 | 68,1 |
| Summe Aktiva | 180,6 | 100,0 | 190,4 | 100,0 |
Passiva
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | |
| Eigenkapital | 105,3 | 58,3 | 110,3 | 57,9 |
| Pensionsrückstellungen | 4,6 | 2,6 | 4,9 | 2,6 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | ||||
| und Rückstellungen | 25,7 | 14,2 | 24,7 | 13,0 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 2,6 | 1,4 | 3,2 | 1,7 |
| Langfristige Schulden | 32,9 | 18,2 | 32,8 | 17,3 |
| Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten | 0,8 | 0,5 | 0,6 | 0,3 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | ||||
| und Rückstellungen | 41,6 | 23,0 | 46,7 | 24,5 |
| Kurzfristige Schulden | 42,4 | 23,5 | 47,3 | 24,8 |
| Schulden | 75,3 | 41,7 | 80,1 | 42,1 |
| Summe Passiva | 180,6 | 100,0 | 190,4 | 100,0 |
Das Ahlers Management hat im schwierigen Geschäftsjahr 2014/15 den Fokus neben dem Kostenmanagement besonders auf die Verbesserung der Finanzlage gelegt. Die Wintersaison des Vorjahrs 2014 war besonders schwierig und hat beim Einzelhandel und den Produzenten für hohe Überbestände gesorgt. Das Management hat im zweiten Halbjahr 2015 die daraus resultierenden Überbestände konsequent wieder abgebaut, was zwar die Ertragslage beeinträchtigte, aber die Liquiditätslage verbesserte. Zudem haben wir die NOS-(Never-out-of-Stock)-Bestände reduziert, ohne die Lieferfähigkeit zu beeinträchtigen. Zusammen lagen die Vorräte 5,9 Mio. EUR (-7,4 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen mit 8,5 Prozent spürbar zurück und setzten dadurch weitere 3,1 Mio. EUR Liquidität frei.
Der Rückgang der Vorräte und Forderungen von zusammen 9,0 Mio. EUR ließ auch die Bilanzsumme von 190,4 Mio. EUR auf 180,6 Mio. EUR schrumpfen.
Dadurch, dass das Jahresergebnis 2014/15 unter dem Wert der im Mai 2015 ausgezahlten Dividende lag, sank das Eigenkapital von 110,3 Mio. EUR auf 105,3 Mio. EUR. Da aber die Bilanzsumme prozentual stärker zurückging, lag die Eigenkapitalquote am 30. November 2015 mit 58,3 Prozent über dem Vorjahreswert von 57,9 Prozent. Die Bruttoverschuldung sank zwischen den beiden Bilanzstichtagen um 2,1 Mio. EUR von 31,9 Mio. EUR auf 29,8 Mio. EUR und die Nettoverschuldung um 1,0 Mio. EUR von 25,6 Mio. EUR auf 24,6 Mio. EUR. Die Qualität der Ahlers Bilanzstruktur wurde damit in dem schwierigem Geschäftsjahr 2014/15 sogar weiter gestärkt.
Neben den oben erwähnten größeren Einflüssen des Net Working Capitals gab es im Geschäftsjahr 2014/15 weitere Veränderungen in der Bilanz. Schon seit dem Vorjahr wird bei Ahlers an der Einführung eines modernen ERP-Systems (Enterprise Resource Planning) gearbeitet. Das hat im Geschäftsjahr 2013/14 zu Investitionen von 1,5 Mio. EUR geführt. Im Berichtsjahr wurden weitere 1,9 Mio. EUR investiert, die den immateriellen Teil des Anlagevermögens erhöhten.
Im Bereich der langfristigen Ausleihungen hat die Jupiter Shirt GmbH, an der die Ahlers AG mit 49 Prozent beteiligt ist, ihr letztes Darlehen von 500 TEUR im Mai 2015 zurückgezahlt. Damit besteht keine Fremdfinanzierung durch die Ahlers AG mehr für die Gesellschaft. Das erfreuliche Ergebnis von Jupiter Shirt für das Jahr 2015, das auf unseren Anteil entfällt, haben wir dem Beteiligungsansatz zugeschrieben. Einem strategisch wichtigen Kunden haben wir ein dreijähriges Darlehen mit ratierlicher Tilgung in Höhe von 1,4 Mio. EUR gewährt. Zusammen mit der Tilgung des Jupiter Darlehens erklärt das den Anstieg der sonstigen langfristigen Vermögenswerte von 19,2 Mio. EUR auf 20,3 Mio. EUR.
| 2014/15 | 2013/14 | ||
| Eigenkapitalquote | in % | 58,3 | 57,9 |
| Verschuldungsgrad* | in % | 69,1 | 69,8 |
| Zinsdeckungsgrad** | in % | 485,1 | 1.177,8 |
| Eigenkapitalrentabilität | in % | 1,3 | 5,5 |
| Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | Mio. EUR | 7,1 | 6,2 |
| Bilanzsumme | Mio. EUR | 180,6 | 190,4 |
*
ohne latente Steuern
**
vor Sondereffekten
Der starke Abbau von Net Working Capital im Geschäftsjahr 2014/15 in Höhe von 9,2 Mio. EUR hat den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit trotz des niedrigeren Konzernergebnisses steigen lassen. Im Geschäftsjahr 2014/15 lag er mit 12,6 Mio. EUR 15,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 10,9 Mio. EUR. In den "Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen" und den "sonstigen Veränderungen" im Cashflow Statement sind u. a. Zahlungen der Sozialplan-Rückstellungen aus dem Vorjahr im Berichtsjahr enthalten sowie das zeitliche Auseinanderfallen von Ertragsteuerzahlungen abgebildet. In den beiden Vergleichsjahren lagen die Brutto-Investitionen auf sehr ähnlichem Niveau (2014/15: 7,1 Mio. EUR, 2013/14: 6,5 Mio. EUR). Allerdings hatte Ahlers in der Vorperiode Kunstwerke im Buchwert von 2,1 Mio. EUR verkauft, während es im Berichtsjahr keine nennenswerte Buchwertabgänge gab. Folglich lagen die Netto-Investitionen 2014/15 mit 5,7 Mio. EUR deutlich über denen des Vorjahrs von 3,7 Mio. EUR. Das führte dazu, dass der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit und Dividende leicht unter dem des Vorjahrs lag.
Nach der etwas erhöhten Aufnahme von langfristigem Kapital und einer leicht reduzierten Dividende war der Free Cashflow 2014/15 mit 2,8 Mio. EUR klar positiv. In beiden Jahren 2014/15 und 2013/14 hat Ahlers damit zusammengenommen seine Dividendenzahlungen im operativen Geschäft erwirtschaftet.
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Konzernergebnis | 1,4 | 6,0 | -76,7 |
| Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen | 6,3 | 5,4 | 16,7 |
| Veränderungen Net Working Capital | 9,2 | -3,9 | n.a. |
| Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen | -0,9 | 0,9 | n.a. |
| Sonstige Veränderungen* | -3,4 | 2,5 | n.a. |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 12,6 | 10,9 | 15,6 |
| Netto-Investitionen | -5,7 | -3,7 | -54,1 |
| Auswirkung durch Veränderung der Wechselkurse | -0,2 | 0,0 | n.a. |
| Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit | 6,7 | 7,2 | -6,9 |
| Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten | 1,9 | -1,8 | n.a. |
| Dividendenzahlungen | -5,8 | -6,5 | 10,8 |
| Free Cashflow | 2,8 | -1,1 | n.a. |
| Flüssige Mittel 30. November ** | 4,4 | 1,6 | 175,0 |
*
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und
Erträge -0,6 Mio. EUR (Vorjahr 2,7 Mio. EUR)Veränderung der langfristigen
Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten -1,5 Mio. EUR (Vorjahr
0,7 Mio. EUR)
**
Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite
Das Geschäftsjahr 2014/15 war ein eher schwieriges Jahr für die Ahlers AG und den Konzern. Der anspruchsvolle Heimatmarkt und der stark schrumpfende russische Markt haben die Ertragskraft trotz sofort eingeleiteter Gegenmaßnahmen spürbar beeinflusst. Für 2015/16 sehen wir eine verhaltene Besserung. Trotz widriger Umstände haben wir die Finanzposition von Konzern und Ahlers AG verbessern können. Finanz- und Vermögenslage sind damit zum Geschäftsjahresende gewohnt solide und die Bilanz ist mit hohem Eigenkapital unterlegt. Im Geschäftsjahr 2014/15 haben wir verschiedene Maßnahmen eingeleitet, die die Ertragskraft des Unternehmens in Zukunft stärken. Der Vorstand sieht das Unternehmen damit gut für die Zukunft gerüstet.

Die Umsätze des Premiumsegments mit den Marken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin gingen im Geschäftsjahr 2014/15 um 4,0 Prozent oder 6,6 Mio. EUR auf 158,7 Mio. EUR zurück (Vorjahr 165,3 Mio. EUR). Der Rückgang lag alleine an den Umsatzverlusten in Russland und der Ukraine, die zusammen 7,9 Mio. EUR ausmachten. Ohne diesen Sondereinfluss wäre das Geschäft leicht gewachsen. Der Anteil des Premiumsegments am Gesamtumsatz stieg im Geschäftsjahr 2014/15 von 64 auf 66 Prozent.
Pierre Cardin konnte in Frankreich, Belgien und Spanien mit 21 Prozent kräftig zulegen, weil wir dort seit Jahresbeginn 2015 über alle für uns relevanten Produkt-Lizenzen verfügen. Aber auch in den Niederlanden haben wir gute Zuwächse erzielt. In Deutschland lagen die Umsätze im Markttrend, also leicht im Minus. Gleiches gilt für Otto Kern und die Baldessarini Umsätze in Deutschland. Der Wegfall der profitablen Umsätze in Russland verbunden mit den Margeneinflüssen von Auftragsstornos für Russland und Retouren aus der Wintersaison waren der Hauptgrund für den starken Rückgang des Ergebnisses von 9,9 Mio. EUR auf 2,6 Mio. EUR. Daneben belastete auch der Aufbau der Vertriebsorganisation in Frankreich das Segmentergebnis zusätzlich, allerdings in deutlich geringerem Maße.
Auch im Jeans & Workwear Segment waren Umsatzrückgänge in Russland zu verzeichnen. Der Einfluss war allerdings mit einem Minus von 0,8 Mio. EUR verglichen mit dem des Premium Segments eher gering. Die Halbierung des Geschäfts mit dem letzten großen Private Label Kunden verringerte den Umsatz um 4,2 Mio. EUR. Es war damit wesentlicher Grund für den Umsatzrückgang im Jeans & Workwear Segment von insgesamt 5,8 Mio. EUR (-8,4 Prozent) auf 63,6 Mio. EUR (Vorjahr 69,4 Mio. EUR). Von Russland und Private Label Geschäft abgesehen waren die Geschäfte im Jeans & Workwear Segment stabil. Pioneer Authentic Jeans erzielte ein respektables Plus, Pionier Workwear hatte stabile Umsätze und Pioner Jeans & Casuals ein leichtes Minus. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz sank in der Berichtsperiode leicht von 27 Prozent auf 26 Prozent. Trotz des recht großen Umsatzrückgangs blieb das Segmentergebnis des Jeans & Workwear Segments mit 4,1 Mio. EUR (Vorjahr 4,9 Mio. EUR) auf befriedigendem Niveau. Das lag daran, dass der entfallende Private Label Umsatz nur geringe Deckungsbeiträge beinhaltete und der Ergebnisrückgang überwiegend aus der sonstigen Umsatzentwicklung resultierte.
Die operativen Kosten wurden im Geschäftsjahr 2014/15 durch die Verlegung von Gin Tonic nach Herford planmäßig um 2 Mio. EUR gesenkt. Die Kostenreduzierungen waren maßgeblich für das verbesserte Segmentergebnis von Men's & Sportswear. Durch die schwierige Marktentwicklung sanken allerdings die Gin Tonic-Umsätze weiter. Die entfallenden Roherträge minderten den Ergebniseffekt aus den Einsparungen spürbar. Auch Jupiter konnte sich dem Markttrend, der besonders für Outerwear-Produkte durch das warme Wetter verstärkt wurde, nicht entziehen und verlor etwas an Umsatz und Ergebnis. Insgesamt sanken die Umsätze im Men's & Sportswear Segment um 2,8 Mio. EUR (-12,5 Prozent). Der Umsatzanteil am gesamten Konzerngeschäft ging deshalb von 9 Prozent auf 8 Prozent zurück. Das Segmentergebnis verbesserte sich durch die Kostenreduzierungen und trotz niedrigerer Roherträge um 0,5 Mio. EUR (16,1 Prozent) auf -2,6 Mio. EUR.
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Premium Brands* | 158,7 | 165,3 | -4,0 |
| Jeans & Workwear | 63,6 | 69,4 | -8,4 |
| Men's & Sportswear | 19,6 | 22,4 | -12,5 |
| Gesamt | 241,9 | 257,1 | -5,9 |
*
inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio.
EUR)
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Premium Brands* | 2,6 | 9,9 | -73,7 |
| Jeans & Workwear | 4,1 | 4,9 | -16,3 |
| Men's & Sportswear | -2,6 | -3,1 | 16,1 |
| Gesamt | 4,1 | 11,7 | -65,0 |
*
inkl. Erträge Anlageverkäufe Sonstige 0,5
Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR)
Die Ahlers AG mit Sitz in Herford ist das Mutterunternehmen des Ahlers Konzerns. Deren zentrale Funktion ist die operative und strategische Steuerung des Konzerns durch den Vorstand. Die Ahlers AG ist aber keine reine Holding, sondern hat mit einigen Tochtergesellschaften so genannte Geschäftsbesorgungsverträge abgeschlossen. Aufgrund dieser Verträge übernehmen die Vertragspartner (die Kommissionäre) die Beschaffung aller benötigten Oberstoffe, Zutaten und Zubehör sowie Handelsware, lassen diese Materialien im Auftrag der Ahlers AG verarbeiten und übernehmen anschließend im eigenen Namen, aber für Rechnung der Ahlers AG den Vertrieb sowie darüber hinaus Verwaltungs- und Dienstleistungsarbeiten. Verträge dieser Art sind mit folgenden Gesellschaften abgeschlossen: Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford, Baldessarini GmbH, München, Pionier Berufskleidung GmbH, Herford, Jupiter Bekleidung GmbH, Herford, PIONEER Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, sowie Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford. Im Geschäftsjahr 2014/15 sind ab 1. Juni 2015 zusätzlich für die Otto Kern GmbH, Herford, und die GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH, Herford, Geschäftsbesorgungsverträge wirksam geworden. Für die vorstehenden Tätigkeiten erhalten diese Gesellschaften einen kompletten Aufwandsersatz, eine Kapitalverzinsung sowie eine angemessene Vergütung. Mit den vorgenannten Gesellschaften bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Darüber hinaus werden in- und ausländische Beteiligungserträge sowie Erträge und Aufwendungen aus mit anderen Konzerngesellschaften bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen in der Ahlers AG vereinnahmt.
| 2014/15 Mio. EUR |
2013/14 Mio. EUR |
Veränderung in % |
|
| Umsatzerlöse | 90,2 | 91,0 | -0,9 |
| Rohertrag | 33,5 | 34,8 | -3,7 |
| in % vom Umsatz | 37,1 | 38,2 | |
| Personalaufwand | -2,1 | -2,7 | 22,2 |
| Saldo Sonstiger Aufwand/Ertrag* | -35,8 | -31,7 | -12,9 |
| Abschreibungen | -0,1 | -0,1 | 0,0 |
| Beteiligungsergebnis* | 8,0 | 6,6 | 21,2 |
| EBIT* | 3,5 | 6,9 | -49,3 |
| Sondereffekte | -0,7 | -2,3 | 69,6 |
| Finanzergebnis | 0,1 | -0,2 | n.a. |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 2,9 | 4,4 | -34,1 |
| Ertragsteuern | 0,5 | -1,3 | n.a. |
| Jahresüberschuss | 3,4 | 3,1 | 9,7 |
Der Umsatz der Ahlers AG war im Geschäftsjahr 2014/15 mit 90,2 Mio. EUR weitgehend stabil (Vorjahr 91,0 Mio. EUR, Veränderung -0,9 Prozent). Wie auch im Konzern beeinflussten die Russlandkrise und die schwierige Marktlage in Deutschland die Umsätze der Kommissionärsunternehmen negativ. Weitgehend ausgeglichen wurden diese Rückgänge durch die Eingliederung der Umsätze von Otto Kern und Gin Tonic.
Durch die strukturellen Einflüsse wuchsen die Inlandsumsätze leicht (0,4 Prozent), während die Auslandsumsätze zurückgingen (-4,7 Prozent). Der Exportanteil der Ahlers AG Umsätze fiel durch diesen Einfluss leicht von 25,7 Prozent auf 24,7 Prozent.
Durch höhere Rabatte für den Abverkauf von Altware sank die Rohertragsmarge leicht von 38,2 Prozent auf 37,1 Prozent. Das führte dazu, dass der Rohertrag mit 3,7 Prozent stärker als der Umsatz (-0,9 Prozent) zurückging.
Der Personalaufwand sank in der Berichtsperiode von 2,7 Mio EUR auf 2,1 Mio. EUR, weil die variablen Vergütungsbestandteile durch das niedrigere Konzernergebnis 2014/15 geringer ausfielen. Zudem schied ein leitender Mitarbeiter zur Mitte des Jahres 2015 aus, was die Personalkosten weiter reduzierte.
Der sonstige betriebliche Aufwand wuchs dagegen kräftig von 31,7 Mio. EUR auf 35,8 Mio. EUR (12,9 Prozent), was überwiegend an den Mitte des Jahres 2015 abgeschlossenen Geschäftsbesorgungsverträgen mit den Gesellschaften Otto Kern GmbH und GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH lag. Geringfügig stiegen auch die Aufwendungen bei den bestehenden Kommissionärsunternehmen.
Im Geschäftsjahr 2014/15 lagen die Ausschüttungen und Beteiligungsergebnisse der Tochtergesellschaften auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Nach Abschluss der gesellschaftsrechtlichen Umgestaltung der Beteiligungen in Österreich wurde von der ehemals beteiligten schweizerischen Tochtergesellschaft eine Ausschüttung in Höhe von 1,6 Mio. EUR vorgenommen, die das gesamte Beteiligungsergebnis von 6,6 Mio. EUR im Vorjahr auf 8,0 Mio. EUR erhöhte.
Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2014/15 wurden die Beteiligungsansätze der Ahlers AG an drei Tochtergesellschaften verändert. Mit der nahenden Aufgabe des Geschäftsbetriebs der GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH wurde der Beteiligungsansatz um 2,0 Mio. EUR reduziert. Die verbesserte Ertragslage der beiden Tochtergesellschaften Ahlers Premium France und Ahlers Poland hat zu Wertaufholungen von 0,5 Mio. EUR bzw. 1,5 Mio. EUR geführt. Zusammengenommen haben die Veränderungen der Beteiligungsansätze die Ertragslage im Geschäftsjahr 2014/15 nicht beeinflusst. Die Veränderungen der Beteiligungsansätze bezogen sich alleine auf den Abschluss der Einzelgesellschaft nicht aber auf den des Konzerns.
Im Geschäftsjahr 2014/15 wurde, wie schon im Konzernkapitel auf S. 52 erläutert, mit dem Verkauf von Kunstwerken ein Netto-Ertrag von 0,5 Mio. EUR erzielt (Vorjahr 0,5 Mio. EUR).
Im Geschäftsjahr 2014/15 lagen die Sonderaufwendungen mit 0,7 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,3 Mio. EUR und entlasteten das Ergebnis spürbar. Der Aufwand in der Berichtsperiode entstand hauptsächlich aus Abfindungen für Personal und Handelsvertreter und war nur zu einem geringen Anteil der Gin Tonic Geschäftsaufgabe zuzurechnen. Im Vorjahr entstand dagegen der größere Teil der Sonderaufwendungen durch die Gin Tonic Restrukturierungsentscheidung (1,3 Mio. EUR) und die übrigen 1,0 Mio. EUR in den anderen Kommissionärsunternehmen.
Auch das Finanzergebnis verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014/15 von -0,2 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR. Zum einen sanken die Aufwendungen durch das niedrigere Zinsniveau. Zum anderen führte der Abschluss eines steuerlichen Verständigungsverfahrens zu einmaligen Zinseinnahmen.
Um 34 Prozent, von 4,4 Mio. EUR auf 2,9 Mio. EUR, sank das Ergebnis vor Ertragsteuern im Geschäftsjahr 2014/15. Dabei überwogen die Einflüsse des sinkenden Rohertrags und die gestiegenen Aufwendungen den Einfluss des höheren Beteiligungsergebnisses.
Das Ergebnis der Einzelgesellschaft Ahlers AG besteht zum Teil aus Beteiligungserträgen, die nicht oder nur geringfügig besteuert werden. Daneben besteht das operative Geschäft, das zu versteuerndes Ergebnis und Steueraufwand erzeugt. Dieses operative Ergebnis war in der Berichtsperiode negativ und erzeugte deshalb Steuerrückforderungen bzw. steuerliche Verlustvorträge, während das gewachsene Beteiligungsergebnis weitgehend steuerneutral war. Zusammengenommen überwogen in der Berichtsperiode die Guthaben des operativen Ergebnisses und es gab zusammen einen Ertrag von 0,5 Mio. EUR. Im Vorjahr entstand dagegen - überwiegend aus dem operativen Geschäft -ein Aufwand von insgesamt 1,3 Mio. EUR.
Die positiven Steuereinflüsse überlagerten also das rückläufige Vorsteuerergebnis und führten zu einem gewachsenen Jahresüberschuss von 3,4 Mio. EUR, der um 0,3 Mio. EUR oder 9,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 3,1 Mio. EUR lag.
Aktiva
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,1 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 80,2 | 55,2 | 80,8 | 54,2 |
| Anlagevermögen | 80,4 | 55,4 | 81,0 | 54,3 |
| Vorräte | 31,7 | 21,8 | 31,9 | 21,4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 10,3 | 7,1 | 9,4 | 6,3 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 21,2 | 14,6 | 25,1 | 16,8 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1,0 | 0,7 | 1,1 | 0,8 |
| Umlaufvermögen | 64,2 | 44,2 | 67,5 | 45,3 |
| Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern | 0,6 | 0,4 | 0,5 | 0,3 |
| Summe Aktiva | 145,2 | 100,0 | 149,0 | 100,0 |
Passiva
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| Mio. EUR | in % | Mio. EUR | in % | |
| Eigenkapital | 97,8 | 67,4 | 100,1 | 67,2 |
| Pensionsrückstellungen | 0,4 | 0,3 | 0,5 | 0,3 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 20,7 | 14,2 | 21,9 | 14,7 |
| Übrige Rückstellungen | 3,2 | 2,2 | 3,6 | 2,4 |
| Übrige Verbindlichkeiten und | ||||
| Rechnungsabgrenzungsposten | 23,1 | 15,9 | 22,9 | 15,4 |
| Fremdkapital | 47,4 | 32,6 | 48,9 | 32,8 |
| Summe Passiva | 145,2 | 100,0 | 149,0 | 100,0 |
Am 30. November 2015 war die Bilanz der Ahlers AG wie auch die Konzernbilanz etwas "kompakter" als zum Vergleichszeitpunkt und hatte ähnlich solide Kennzahlen wie am Vorjahresstichtag. Im Konzern gingen Vorräte und Forderungen spürbar zurück. In der Ahlers AG Bilanz taten sie das auf vergleichbarer Basis auch. Durch die Einbeziehung zwei weiterer Kommissionäre blieben die Vorräte allerdings "nur" stabil und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen leicht. Dagegen sanken aber die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die Teil der "sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte" sind, um 6,7 Mio. EUR. Sie überlagerten damit den Effekt der gestiegenen Forderungen gegen Kunden. Die Bilanzsumme sank deshalb um 2,6 Prozent von 149,0 Mio. EUR auf 145,2 Mio. EUR. Das Eigenkapital ging um ähnliche 2,3 Prozent zurück, weshalb die Eigenkapitalquote stabil bei überaus soliden 67 Prozent lag.
| Mio. EUR | 2014/15 | 2013/14 | Veränderung in % |
| Jahresüberschuss | 3,4 | 3,1 | 9,7 |
| Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen | 0,0 | 0,1 | -100,0 |
| Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | -0,5 | -0,5 | 0,0 |
| Veränderungen Net Working Capital | 0,4 | 0,8 | -50,0 |
| Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen | -0,4 | 0,3 | n.a. |
| Sonstige Veränderungen | 2,9 | -1,5 | n.a. |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 5,8 | 2,3 | >100 |
| Einzahlungen/Auszahlungen zu immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen | 1,1 | 5,5 | -80,0 |
| Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit | 6,9 | 7,8 | -11,5 |
| Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten | -1,2 | -1,2 | 0,0 |
| Dividendenzahlungen | -5,8 | -6,5 | -10,8 |
| Free Cashflow | -0,1 | 0,1 | n.a. |
| Flüssige Mittel 30. November* | 1,0 | 1,1 | -9,1 |
*
Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite
In beiden Geschäftsjahren 2013/14 und 2014/15 hatten wir ähnlich große Jahresüberschüsse von 3,1 Mio. EUR und 3,4 Mio. EUR sowie eine reduzierte Mittelbindung im operativen Geschäft. Deshalb waren die Free Cashflows beider Perioden trotz hoher Dividendenzahlungen jeweils mit 0,1 Mio. EUR (2013/14) und -0,1 Mio. EUR (2014/15) ausgeglichen und die Finanzposition unverändert.
Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang der Ahlers AG finden interessierte Leser im Internet auf der Homepage www.ahlers-ag.com im Kapitel Investor Relations.
Im Ahlers Konzern wird ein durchgängiges Risikomanagement für alle Konzerneinheiten angewendet. Dieses Risikomanagement-System gilt auch für die Muttergesellschaft, die Ahlers AG. Wir verweisen deshalb auf den Risiko- und Chancenbericht des Konzerns ab Seite 67. Die darin gemachten Aussagen gelten in den meisten Risiken direkt für die Ahlers AG, da diese auch selbst operatives Geschäft betreibt. Es betrifft sie aber auch indirekt, wenn nämlich Risiken zu Schäden bei Tochtergesellschaften führen und diese Ausschüttungen mindern, Nachfinanzierungen erfordern oder Ähnliches.
Die Ertragsprognose für die Ahlers AG hängt maßgeblich von der Entwicklung der Tochtergesellschaften und damit der Konzernentwicklung ab. Deshalb verweisen wir auf den Prognose- und den Nachtragsbericht des Konzerns auf den Folgeseiten. Wie auch für den Konzern sind wir für die Entwicklung der Ahlers AG im Geschäftsjahr 2015/16 verhalten optimistisch. Wir erwarten, dass sich die Ahlers AG in schwierigem Geschäftsumfeld positiv entwickeln wird. Der Umsatz sollte etwa auf Vorjahresniveau liegen, vielleicht auch leicht steigen.
Da die aktuellen Ergebnisse (EBIT und Jahresüberschuss) durch die Sonderausschüttung einer Tochtergesellschaft über den jeweiligen Ergebnissen des Konzerns liegen, erwarten wir für das gerade begonnene Jahr nur etwa gleich große Werte, obwohl die Ergebnisse des Konzerns steigen sollten.
Im Vorjahresbericht hatte der Vorstand der Ahlers AG für das Jahr 2014/15 stabile Umsätze und einen leicht steigenden Jahresüberschuss prognostiziert. Beide Prognosen sind eingetroffen. Mit -0,9 Prozent waren die Umsätze der Ahlers AG weitgehend stabil und der Jahresüberschuss ist um 9,7 Prozent gestiegen.
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung aufgetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.
Die meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten für das Jahr 2016 regional sehr unterschiedliche Entwicklungen und für die gesamte Weltwirtschaft eine etwa stabile Wachstumsrate um 3 Prozent (Vorjahresschätzung 2,9 Prozent). Die Risiken einer Verlangsamung wachsen jedoch (Commerzbank Economic Research Januar 2016). Insbesondere die relative Schwäche der chinesischen Wirtschaft pflanzt sich möglicherweise in andere Märkte fort. Darüber hinaus werden die erdölexportierenden und meist westliche Produkte nachfragenden Länder noch einige Zeit unter dem niedrigen Ölpreis leiden. Dagegen stehen die zwei weiteren weltwirtschaftlichen Säulen, die USA und der Euroraum, recht stabil dar. Für die Wirtschaft der USA wird trotz der erwarteten Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank und der damit einhergehenden Stärke des US-Dollars eine robuste Seitwärtsbewegung des BIP von 2,5 Prozent prognostiziert. Vor allem aufgrund des weniger dem globalen Umfeld ausgesetzten wichtigen Dienstleistungssektors sollte die US-Wirtschaft ordentlich weiter wachsen. Auch die Wirtschaft des Euroraums dürfte im Jahr 2016 mit 1,3 Prozent BIP-Plus weiter verhalten expandieren (2015: 1,5 Prozent).
Die schwächere globale Nachfrage wird vor allem exportorientierte Volkswirtschaften wie die deutsche zunehmend belasten. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft dürfte von den Problemen der Emerging Markets gebremst werden, wohingegen der schwächere Euro und die konsumstützende Wirkung des niedrigen Ölpreises zunächst noch förderlich wirken. In Erwartung steigender Reallöhne aufgrund niedriger Energiepreise und geringer Inflation sowie zusätzlicher Ausgaben des Staates, unter anderem wegen der starken Zuwanderung, dürfte sich die deutsche Konjunktur mit einem moderaten BIP-Plus von 1,3 Prozent im Mittel der Eurozone halten (Deutschland 2015 1,7 Prozent). Vor allem die Binnennachfrage wird eine wichtige Stütze für die deutsche Wirtschaftsleistung bleiben. Auch für Frankreich und Italien wird im Jahr 2016 kein höheres Wachstum erwartet (jeweils 1,0 Prozent gegenüber Vorjahr). Weiter zulegen dürfte im Euroraum die Wirtschaftsleistung der von Spanien angeführten Reformländer. Für die von Energieexporten abhängige russische Wirtschaft wird nach deutlicher Rezession in 2015 immerhin ein geringes Plus von 0,3 Prozent prognostiziert. Dennoch wird erwartet, dass die russische Wirtschaft allgemein, die Investitionen und die Einzelhandelsumsätze schwach bleiben.
Im Jahr 2016 dürfte das verhaltene Wachstum innerhalb Europas die Arbeitslosenquoten nur gering positiv beeinflussen. Die Arbeitslosenquote wird im Euroraum zweistellig bleiben. Neben der Arbeitsmarktentwicklung wird für das private Konsumklima im Euroraum wichtig sein, wie deutlich sich die Wirtschaft der Euroländer von der Weltwirtschaft abkoppeln kann. Die weitere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, eine Verschärfung der Konfliktherde in der Ukraine sowie im Nahen Osten, die damit verbundenen Migrationsbewegungen sowie ein möglicher Ausstieg Großbritanniens aus der europäischen Union könnten die europäische einschließlich der deutschen Konjunktur erheblich beeinträchtigen.
Die Stimmung der deutschen Verbraucher liegt auf einem konstant hohen Niveau. Die gute Arbeitsmarktlage sorgt bei den deutschen Konsumenten für Planungssicherheit und steigende Einkommenserwartungen in den kommenden Monaten. Tariferhöhungen steigern das reale Einkommen fast ungemindert, weil die niedrigen Energiepreise die Inflation fast bei null halten. Die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hält die Zinsen niedrig und macht Sparen unattraktiv, so dass die Verbraucher zum Geldausgeben tendieren. Die Binnennachfrage dürfte auch deshalb im Jahr 2016 einen wichtigen Beitrag zur deutschen Konjunktur leisten und zu wachsenden Umsätzen im Einzelhandel führen (GfK Konsumklima, 22. Dezember 2015). Schwer zu prognostizieren bleibt dabei, ob der deutsche Bekleidungseinzelhandel von dieser Entwicklung profitieren wird. Auch im Jahr 2015 lagen bereits grundsätzlich positive Rahmenbedingungen vor, ohne dass der Modehandel am wachsenden privaten Konsum partizipierte. Wir rechnen mit stabilen bis leicht verbesserten Umsätzen der Bekleidungsbranche gegenüber dem Vorjahr. Dies gilt für Deutschland aber auch für das westeuropäische Ausland. In Polen rechnen wir nicht mit schwierigeren Marktbedingungen für unser Geschäft auf diesem wichtigen Markt. Die Lage in Russland und der Ukraine bleibt schwierig zu beurteilen, wobei sich nach unserer Einschätzung für die Bekleidungsindustrie eine leichte Verbesserung der Situation einstellen dürfte.
Das Marktumfeld für Bekleidung in Europa wird also auch 2016 anspruchsvoll bleiben. Umso mehr ist es wichtig, Marktchancen konsequent zu nutzen und das Unternehmen auf seine Zielkunden und Absatzwege auszurichten. Um das zu erreichen, hat der Vorstand unter anderem diese Maßnahmen eingeleitet, die die Umsätze und das Ergebnis steigern sollen:
| ― |
Pierre Cardin: Weitere Erschließung der seit 2015 vollständig
belieferbaren Märkte Frankreich, Belgien und Spanien. |
| ― |
Baldessarini: Forcierung des Vertriebs vor allem auf internationaler Ebene. Erweiterung des Baldessarini eStores auf Österreich. |
| ― |
Pioneer: Erweiterung des Oberteilprogramms zur Gewinnung von Flächenfähigkeit und Ausbau des Pioneer Markenimages. |
| ― |
Retail: Eröffnung weiterer Elsbach Denim Library- und Pierre Cardin Stores. Beides vornehmlich im Ausland. Vereinzelte Übernahme auch von Partner Stores. Zusammen wollen wir die Zahl unserer Stores um drei bis sechs erhöhen. |
| ― |
eCommerce: Wechsel des Dienstleistungsunternehmens zum Herbst 2016. Eröffnung eines neuen eStores für Pierre Cardin. Internationalisierung des bestehenden eStores von Baldessarini und Otto Kern. |
| ― |
ERP-Projekt: Produktivsetzung der ersten Anwendung bei Jupiter und Vorbereitung des Rollouts für die anderen Ahlers Marken. |
| ― |
Reduzierung der Lieferantenzahl im Rahmen eines verschärften Auditierungsprozesses und Fokussierung auf leistungsstarke Anbieter. |
Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2015/16 erwartet das Ahlers Management spürbar steigende Umsätze im Premium Segment mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini und Otto Kern. Auch die Pioneer Umsätze sollten wachsen. Die Auftragslage für die Frühjahr-/Sommersaison 2016 stützt diese Annahme.
Dagegen wird der Umsatz mit Gin Tonic wegen der Einstellung der Vertriebstätigkeit nach der Sommersaison 2016 entfallen. Auch der Umsatz mit dem letzten Private Label Kunden wird sich von kleinerer Basis nochmals halbieren. Zusammen verringert sich der Konzernumsatz durch diese beiden Einflüsse um etwa 8 Mio. EUR (3,3 Prozent vom Gesamtumsatz).
Bei gutem Geschäftsverlauf ist es möglich, diesen Rückgang durch Wachstum im Kerngeschäft vollständig zu kompensieren oder bei sehr gutem Verlauf auch leicht zu übertreffen. Aus heutiger Sicht rechnen wir aber mit einem sehr moderaten Minus im Gesamtumsatz.
Eine wichtige Prognoseunsicherheit betrifft den russischen Markt, der sich in der zweiten Jahreshälfte 2015 auf niedrigem Niveau stabilisierte und der zu Jahresbeginn von den erneut sinkenden Rohölpreisen negativ beeinflusst wurde. Wir haben in unseren Annahmen leicht steigende Umsätze unterstellt, die hauptsächlich darauf beruhen, dass 2015 alte Bestände abgebaut wurden und 2016 wieder ersetzt werden müssen.
Aus heutiger Sicht erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2015/16 eine verbesserte Ertragslage gegenüber den Vorjahreswerten.
Auf den Rohertrag werden verschiedene positive und ausgleichende hemmende Einflüsse wirken. Mit dem rückläufigen Gin Tonic- und Private Label-Geschäft entfallen eher margenschwache Umsätze. Zudem war das vergangene Jahr durch hohe Retouren hauptsächlich aus der Wintersaison 2014 belastet, deren Folgen im Jahr 2014/15 vollständig gelöst wurden. Wir erwarten deshalb, dass die Preisnachlässe aus der Altwarenvermarktung sich 2015/16 wieder normalisieren und die Rohertragsmarge entlasten. Belasten werden aber die Euroschwäche und der damit teurere Einkauf in Asien. Zusammengenommen dürfte die Rohertragsmarge im Geschäftsjahr 2015/16 leicht sinken.
Mehr als ausgeglichen werden sollte dieser Effekt aber durch sinkende betriebliche Aufwendungen. Durch die Einstellung des Geschäftsbetriebs bei Gin Tonic aber auch durch weitere kostensenkende Maßnahmen in anderen Bereichen des Unternehmens dürften die Aufwendungen zurückgehen. Das Gleiche gilt auch für die Sondereffekte, die 2014/15 durch Gin Tonic erhöht waren (2014/15 zusammen 1,7 Mio. EUR).
Insgesamt sollten die Ergebnisse im Geschäftsjahr 2015/16 auf den Ergebnisebenen EBIT nach Sondereffekten und Konzernergebnis nach Steuern damit über den Werten des Vorjahres liegen.
Aufgrund der derzeit schwer einzuschätzenden konjunkturellen Situation besonders auch des Bekleidungseinzelhandels verweisen wir aber auf eine hohe Prognoseunsicherheit.
Ausgehend von der Beschäftigtenzahl am 30. November 2015 von 2.042 erwarten wir nur geringe Veränderungen im Jahr 2016. Dies gilt auch für den im Konzern beschäftigten Anteil weiblicher Mitarbeiter. In der am Bilanzstichtag 2015 gemeldeten Zahl waren die Reduzierungen der Gin Tonic Belegschaft sowie die Kapazitätsanpassungen in den Werken bereits weitgehend umgesetzt. Im gerade begonnenen Geschäftsjahr werden sich dann die letzten Anpassungen mit dem weiteren Aufbau im eigenen Einzelhandels- und im eCommerce-Bereich ausgleichen. Das gilt auch für die Ahlers-Belegschaft in Deutschland, die weiterhin nahe bei den am 30. November 2015 gemeldeten 614 Mitarbeitern liegen dürfte.
Die Mitarbeiterzahl in den Produktmanagement- und Modellabteilungen wird sich trotz der Einstellung von Gin Tonic nur sehr moderat reduzieren, weil wir die Aktivitäten in anderen Bereichen verstärken. Die Forschung & Entwicklung bleibt damit hoch priorisiert mit Aufwendungen etwa auf Vorjahresniveau (2014/15: 7,8 Mio. EUR).
Im Geschäftsjahr 2015/16 bleiben die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit inhaltlich und der Größenordnung nach ähnlich. Für Store- und Shop-in-Shop-Einrichtungen sowie in Ersatzmaschinen für die Fabriken werden wir in vergleichbarem Umfang wie im Vorjahr investieren. Das gilt auch für die Investments für das ERP-Projekt, die auf Vorjahresniveau weiter fortlaufen werden. Im Jahr 2014/15 haben wir ehemalige Lagerflächen in Büros umgewandelt und dafür 0,8 Mio. EUR aufgewendet. Dieses Projekt ist im Vorjahr abgeschlossen worden. Größere Bauprojekte stehen im Jahr 2016 nicht an. Deshalb dürfte das Investitionsvolumen leicht unter Vorjahresniveau liegen.
Im gerade begonnenen Geschäftsjahr wollen wir weiter intensiv an der Reduzierung des Net Working Capitals arbeiten. Das dürfte zu einem guten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit führen. Angestrebt ist wiederum ein positiver Free Cashflow. Die Bilanzstruktur sollte ihre sehr solide Struktur deshalb kaum verändern und sich eher verbessern.
Im Geschäftsbericht 2013/14 hatten wir für das Folgejahr stabile Umsätze und leicht rückläufige Jahresergebnisse prognostiziert. Mit unserer Adhoc-Meldung im Juni 2015 haben wir diese Vorhersage korrigiert, weil sich die Bedingungen auf dem deutschen und dem russischen Markt deutlich verschlechtert hatten. Danach galt eine Prognose von einem Umsatzrückgang von mindestens 5 Prozent und einem sehr starken Rückgang des Jahresergebnisses. Diese korrigierte Vorhersage wurde dann von den Ist-Zahlen bestätigt.
Die ursprünglichen Prognosen für das Investitionsniveau wurden unterschritten und die Vorhersage eines ausgeglichenen Free Cashflows durch einen positiven Zahlungszufluss übererfüllt.
| Trend 2015/16 | Ist 2014/15 | ||
| Umsatzentwicklung | Premium Brands | + | 158,7 |
| Jeans, Casual & Workwear | - - | 83,2 | |
| Insgesamt | - | 241,9 | |
| Ergebnis | EBIT nach Sondereffekten | + + | 2,4 |
| Konzernergebnis | + + | 1,4 | |
| Investitionen | - | 7,1 |
+ positive Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz
+ + positive Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz
- negative Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz
-- negative Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz
-/+ stabile Prognose
Gute Unternehmensführung bedeutet einerseits, die Unternehmenszukunft durch systematische und konsequente Realisierung von Chancen im Markt abzusichern. Andererseits muss ein aktives Risiko-Management das Unternehmen gegen auftretende Gefahren aller Art schützen. Risiken sollen dabei frühzeitig erkannt und möglichst quantifiziert werden, so dass ihre Dimensionen erkannt werden können. Sobald Risiken erkannt wurden, sollten durch angemessene Maßnahmen Schäden vermieden oder zumindest reduziert werden.
Der Vorstand hat ein Risikomanagementsystem installiert, das den Anforderungen des Mehrmarkenunternehmens mit einer dezentralen, regional verteilten Organisation entspricht. Das revolvierende, überwiegend monatliche Berichtsmanagement liefert deshalb nicht nur Daten für die operative Führung, sondern auch die für die Risikoquantifizierung. Das Audit Committee des Aufsichtsrats erhält zur Unterstützung der eigenen Arbeit einen vierteljährlich erstellten Risikobericht. Alle Risiken werden darin in Abhängigkeit von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe in hoch, mittel oder gering eingestuft. Dann wird anhand von Kennzahlen die Veränderungsrichtung und die Größe der Gefahr ermittelt. Die Angemessenheit, die Wirksamkeit und die Inhalte der laufenden Risiko-Berichterstattung werden regelmäßig vom Vorstand und vom Risikomanager geprüft. Die Konzernrevision ist in das Risikomanagement durch die fortlaufende Prüfung und Überwachung der Konzernvorschriften und Prozesse eingebunden. Bei der Ahlers AG und im Konzern werden die Risiken unterteilt in solche, die zentral überwacht und gesteuert werden, und solche, die in den operativen Einheiten erfasst und in die Zentrale gemeldet werden.
Die Zentralrisiken sind:
| ― |
Profitabilität der Geschäftsbereiche |
| ― |
Risiken aus der Beschaffung |
| ― |
Forderungsausfallrisiken |
| ― |
Lizenzrisiken |
| ― |
Rechtliche Risiken |
| ― |
Liquiditätsrisiko |
| ― |
Risiken aus der Kapitalstruktur |
| ― |
Währungsrisiken |
| ― |
Zinsrisiken |
| ― |
IT-Risiken: Verfügbarkeit und Datenschutz |
| ― |
Versicherungen für Betriebsunterbrechungen, Verlust von Waren und Schadensersatzansprüche Dritter |
| ― |
Risiken und Chancen im Kunstvermögen. |
Dem wichtigen Risiko der nachlassenden Profitabilität der Geschäftsbereiche begegnet Ahlers mit der permanenten Überwachung aller relevanten Kennzahlen der Marken und Geschäftsbereiche, wie z.B. der Kalkulations- oder der erzielten Rohertragsmarge sowie der Einhaltung der Kostenbudgets. Sobald erste Anzeichen für eine Planabweichung und eine damit einhergehende sinkende Profitabilität bestehen, werden vom Management unter Einbeziehung der Bereichsmitarbeiter die Ursachen gesucht, die Probleme analysiert und ein Maßnahmenplan entwickelt.
Beschaffungsrisiken sind aufgrund der qualitativen und quantitativen Anforderungen für Modeunternehmen eine ständige Herausforderung. Das Modeunternehmen befindet sich dabei in einem Spannungsfeld von Kosten und Zuverlässigkeit, wobei sowohl Stillstand als auch zu schnelles Verlagern von Beschaffungsorten die Gesellschaft gefährden können. Ahlers verringert diese Risiken durch eine sorgfältige und frühzeitige Auswahl qualifizierter Lieferanten und gründliche Qualitätskontrollen. Die Auswahl der Fertigungsbetriebe geschieht sowohl unter Risiko- als auch Chancenaspekten. Letztere können in günstigeren regionalen Produktionskosten oder Währungsänderungen liegen. Zunehmend entstehen auch Risiken aus der Nichteinhaltung von Sozialstandards. Diesen Gefahren wird mit klaren Vereinbarungen sowie regelmäßigen Kontrollen der Lieferanten entgegengetreten.
Eine strenge Bonitätsprüfung und eine Versicherung gegen Zahlungsausfälle reduzieren die grundsätzlich wichtigen Forderungsrisiken der Ahlers AG. Eine Auslieferung ohne Deckung der Kreditversicherung erfolgt nur nach kritischer Überprüfung und soweit vorhanden der Analyse der bisherigen Kundenbeziehung. Forderungsrisiken, die nicht versicherbar sind, müssen vom Vorstand freigegeben werden. Der Vorstand überprüft diese Entscheidungen regelmäßig alle sechs Monate.
Lizenzrisiken bestehen in der Beendigung der Lizenzverträge oder der Übertragung von Markenrechten an Dritte. Ahlers wirkt diesen Risiken mit Vertragsverlängerungen mit langen Laufzeiten entgegen und überwacht permanent die nationale und internationale Registrierung ihrer Marken und die Einhaltung von Lizenzverträgen mit Dritten.
Wesentliche rechtliche Risiken aus Gerichts- oder ähnlichen Verfahren, die sich negativ auf die Ertragslage des Konzerns auswirken könnten, sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten. Eine Versicherung deckt Gewährleistungsansprüche aus der Produkthaftpflicht ab, die bisher jedoch in keinem nennenswerten Umfang gestellt worden sind.
Das Liquiditätsrisiko und Risiko von Zahlungsstromschwankungen wird kontinuierlich überwacht. Die Liquidität ist mit hinreichend großen Kreditlinien sichergestellt, die saisonale und auch unerwartete Liquiditätsbelastungen abdecken. Die Kreditlinien sind auf mehrere Kreditinstitute verteilt und waren zum Geschäftsjahresende zu weniger als 50 Prozent ausgenutzt. Eine regelmäßige Kommunikation mit den kreditgebenden Banken sowie lange Laufzeiten für den Grundbedarf sichern die für jedes Unternehmen wichtige Liquidität. Die Zahlungsströme des eigentlichen Geschäfts sind über die Saison meist gut kalkulierbar. Hierbei wird der Cashflow vor allem durch die Profitabilität und die Schwankungen des Net Working Capitals beeinflusst.
Es bestehen keine erwähnenswerten Risiken aus der Kapitalstruktur. Der Ahlers Konzern verfügt über eine hohe Eigenkapitalquote und hat eine geringe Nettoverschuldung. Extern beeinflusste und schwer kalkulierbare Bilanzpositionen wie z.B. Pensionsrückstellungen haben eher einen kleinen Anteil an der Bilanzsumme.
Währungsrisiken sind für international tätige Unternehmen sehr bedeutsam, gerade wenn der Beschaffungsmarkt wie bei Modeunternehmen üblich überwiegend in einer Währung abgewickelt wird, der Verkauf jedoch in einer anderen. Deshalb erfolgt die Sicherung des US-Dollars für die Warenbeschaffung aus Asien jede Saison mittels einer mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Richtlinie. In dieser sind die für den Saisonzyklus notwendigen Fremdwährungsbeträge mit Mindest- und Höchstquoten abzusichern. Diese Absicherung von einzelnen Saisons wird regelmäßig und zeitnah mit dem Bedarf an diesen Finanzinstrumenten abgeglichen. Dem Risiko einer langfristig auftretenden Euroschwäche, die Importe aus Asien über den Absicherungszeitraum hinaus verteuert, ist Ahlers wie seine Mitbewerber natürlich ausgesetzt. In diesem Fall wird man zur Sicherung der Rohertragsmarge moderate Preiserhöhungen und Rückverlagerungen von Produktionsaufträgen nach Osteuropa erwägen.
Zinsrisiken entstehen im Falle der Fremdfinanzierung durch Veränderungen der Marktzinsen. Das Risiko steigender Fremdkapitalbeschaffungskosten tritt bei variabel verzinslichen Darlehen sowie bei notwendig werdenden Anschlussfinanzierungen ein. Das Zinsrisiko ist bei Ahlers wegen der relativ niedrigen Fremdfinanzierung gering. Trotzdem wird die Entwicklung der Marktzinsen genau überwacht. Darlehen werden entweder zu festen Zinssätzen abgeschlossen oder es können bei wesentlichen Fremdfinanzierungen Absicherungen gegen das Zinsänderungsrisiko durch den Abschluss von Zinsswaps vorgenommen werden, soweit das die Markterwartungen geboten erscheinen lassen.
IT-Risiken entstehen durch die wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit ihrer ständigen Verfügbarkeit. Rechnersysteme und Netzwerke können ausfallen, was zu einer massiven Störung des Betriebsablaufs führen könnte. Darüber hinaus sind unberechtigter Datenzugriffbzw. -missbrauch eine wachsende Bedrohung. Diesen Risiken wird mit dem Einsatz moderner Hard- und Software auf aktuellstem Sicherheitsstandard begegnet. Qualifizierte interne und externe Experten sorgen permanent für den Schutz und die Optimierung der Ahlers IT-Systeme. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software, Virenscanner, Firewallsysteme sowie Zugangs- und Zugriffskontrollen. Die IT-Infrastruktur der Ahlers AG wurde als Zeichen für ihre Sicherheit mit dem TÜV-Prüfzeichen "Trusted Site Infrastructure" ausgezeichnet.
Ein umfassender Versicherungsschutz sichert unter anderem die Risiken durch Betriebsunterbrechung, Verlust von Waren sowie Schadensersatzansprüche ab. Durch die in den Vorjahren durchgeführte Überprüfung aller Versicherungspolicen konnten nicht nur Prämieneinsparungen erzielt, sondern auch der Versicherungsschutz optimiert werden. Jährlich wird die Versicherungssituation gemeinsam mit dem betreuenden unabhängigen Versicherungsmakler geprüft und die Policen gegebenenfalls angepasst.
Chancen und Risiken im Kunstvermögen der Ahlers AG ergeben sich aus langfristigen Wertentwicklungen im Kunstmarkt. Das Management des Unternehmens prüft regelmäßig, ob die zugrunde gelegten Buchwerte der Kunstwerke zu hoch sind. Dauerhafte Rückgänge des Marktwerts würden zu Abschreibungen führen. Im Vorjahr wurde der Kunstbestand stichprobenartig von einer vereidigten Gutachterin bewertet. Daraus ergab sich kein Wertminderungsbedarf. Auch bisher hat das Unternehmen hierauf keine wesentlichen Abschreibungen vornehmen müssen. Vielmehr gehen wir von stillen Reserven im Kunstvermögen aus, die aber moderat sein dürften und schwer zu beziffern sind. Ein größerer Teil der Kunstwerke wurde erst in jüngerer Zeit erworben, so dass der Zeitraum für Wertsteigerungen kurz war.
Die Bereichsrisiken bei der Ahlers AG und im Ahlers Konzern bestehen aus:
| ― |
Kollektionserfolg |
| ― |
Lagerbeständen |
| ― |
Kundenabhängigkeit |
Das Kollektionsrisiko besteht in der Modebranche jede Saison darin, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausreichend angenommen werden und dadurch Umsatzeinbußen entstehen. Sie sind für das Unternehmen deshalb sehr bedeutsam. Die Kollektionen werden anhand von Rahmenplänen erstellt, die den Umfang und die Preissituation im Vorwege festlegen. Zeitnahe Berichte über Vorverkäufe und monatliche Reports der Geschäftsbereiche über die Marktlage informieren den Vorstand über die Marktstärke unserer Produkte. Die Integration von Abverkaufsinformationen aus dem Handel und den eigenen Geschäften fördern die Gestaltung verkaufsstarker Produkte, auf die mit kurzfristigen Produktionsausweitungen reagiert werden kann.
Die Beherrschung des Lagerrisikos stellt eine wichtige Aufgabe in der Modeindustrie dar. Für eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Handel ist die Lieferfähigkeit von immenser Bedeutung. Gleichzeitig muss jedoch der Lagerbestand am Ende der Saison verkauft sein, um die Liquidität des Unternehmens zu entlasten. Ahlers minimiert das Risiko, indem die Lagerbestände mittels systematischer Dispositions- und Verkaufsprinzipien und durch regelmäßige Bestandskontrollen überwacht und auf dem richtigen Niveau gehalten werden.
Das Risiko der Kundenabhängigkeit verstärkt sich durch die Entwicklung, dass zunehmend große Filialisten den klassischen Facheinzelhandel verdrängen, wodurch der Umsatzanteil von Großkunden steigt. Größere Anbieter, die den Handel mit qualitativ hochwertiger Ware professionell bedienen, profitieren von dieser Entwicklung. Ahlers tritt mit Kunden auf allen Ebenen in den Dialog, um die Marktbedürfnisse und Probleme frühzeitig zu erkennen.
Ahlers verringert seine Kundenabhängigkeit auch durch die Internationalisierung und die Vertikalisierung mittels eigener Retailaktivitäten. Hierzu gehört auch der Ausbau eigener eCommerce-Aktivitäten, da das Internet als Absatzkanal für Bekleidung immer wichtiger wird. Die Gesellschaft hat darüber hinaus ein Berichtssystem implementiert, welches eine ständige und zeitnahe Überwachung von Auslieferungsquoten, termingerechten Auslieferungen, Auftragsbeständen und Umsätzen sicherstellt, um alle Kunden gut zu bedienen und die Kundenbeziehungen zu festigen. Die Mehrmarkenstrategie des Ahlers Konzerns mindert das Risiko der Kundenabhängigkeit dadurch, dass die unterschiedlich positionierten Marken jeweils andere Kunden und Einzelhandelsformate bedienen.
Die dargestellten Risiken bergen auch Chancen. So werden insbesondere aus der laufenden Überwachung der Profitabilität der Geschäftsbereiche auch Chancen zur Erkennung neuer Entwicklungen abgeleitet. Besonders aus den Berichten über Bereichsrisiken werden wichtige Erkenntnisse über Chancen am Markt gewonnen. Wenn z.B. in Reportings Nachfrageänderungen von Kunden in bestimmten Märkten beschrieben werden, kann daraus auch die frühzeitige Reaktion darauf Chancen bringen. Ähnlich stellt sich das auf der Beschaffungsseite dar. Hier garantiert die parallele Beobachtung der wichtigsten Märkte eine rechtzeitige Verlagerung in Länder mit konkurrenzfähigen Preisen und zuverlässiger Qualität.
Wie im Vorjahr deckt sich der Wirkungsbereich des Risikoberichts mit dem Konsolidierungskreis. Wesentliche Änderungen des Risikomanagementsystems gegenüber dem Vorjahr ergaben sich nicht.
Die Gesamtrisikosituation der Ahlers AG und des Konzerns ist aufgrund der soliden Finanzsituation als niedrig einzustufen. Vom heutigen Standpunkt aus lassen sich keine Risiken erkennen, die alleine oder in Kombination mit anderen Risiken, den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Ahlers beschafft seine Waren zu einem wesentlichen Teil in Asien. Die dort übliche Währung ist der amerikanische Dollar. Um nicht durch kurzfristige Währungsschwankungen Verluste zu erleiden, werden die Beschaffungsvorgänge saisonweise auf Basis eines quantitativen Beschaffungsplans mit einem Horizont von bis zu zwölf Monaten abgesichert. Die dabei eingesetzten Instrumente sind überwiegend Termingeschäfte. In beschränktem Umfang können auch Optionen eingesetzt werden. In deutlich geringerem Maße werden auch Vertriebsaktivitäten in Fremdwährung wie z.B. der Schweizer Franken abgesichert.
Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt zurzeit mit bilateralen Kreditverträgen mit verschiedenen Kreditinstituten. Dabei wird der Grundbedarf meist mit mittelfristigen Krediten mit einer Anfangslaufzeit von bis zu fünf Jahren bei verschiedenen Banken gedeckt. Ein Teil dieser mittelfristigen Kredite sind über Zinssicherungsgeschäfte für die Laufzeit der jeweiligen Tranche gesichert und festgeschrieben. Da die Zinssicherungsgeschäfte immer auf Kreditverträge bezogen sind, werden sie mit den Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst. Kurzfristige Kreditlinien sichern die Abdeckung von Saisonspitzen.
Zwei wesentliche Komponenten sichern die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken im Unternehmen ab: ein System von Anweisungen und Geschäftsordnungen auf der einen Seite und ein der Kontrolle und Information dienendes Reporting auf der anderen Seite.
Geschäftsordnungen regeln für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäftsführer aller Konzerngesellschaften Handlungsspielräume und die Einbeziehung verschiedener Hierarchieebenen im Entscheidungsprozess. Einzelanweisungen, die für alle Mitarbeiter gelten, sind im Intranet des Ahlers Konzerns abrufbar. Dort findet sich insbesondere auch die Grundwerteerklärung des Konzerns. Die Grundwerteerklärung wurde im Jahr 2015 an alle Mitarbeiter ausgehändigt. Neuen Mitarbeitern wird die Erklärung bei Einstellung gegeben.
Kontrollierende Berichte zur Risikosituation werden allen Verantwortlichen in verschiedenen Detaillierungsgraden in festgelegten angemessenen Frequenzen, meist monatlich, zugeleitet. Das Audit Committee des Aufsichtsrats wird quartalsweise mit einem Risikobericht über die Zentralrisiken und die Bereichsrisiken informiert.
Zielsetzung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozesses ist es, Fehlerquellen zu minimieren und Fehler schnell zu erkennen. Hierzu sind die Buchhaltungsabteilungen des Konzerns pro Land zentral, in einigen Fällen länderübergreifend organisiert. Die Mitwirkung externer Dienstleister am Abschlussprozess beschränkt sich normalerweise auf Steuerberechnungen. In kleineren Ausnahmefällen werden Abschlüsse auch extern erstellt.
Systemtechnisches Rückgrat der Buchhaltung ist das SAP-System, auf das regional aktiv sowie zentral kontrollierend zugegriffen werden kann. Die SAP-Stammdatenpflege und -Systembetreuung erfolgt zentral.
Das Konzern-Rechnungslegungs-Handbuch sorgt für die bilanzielle Gleichbehandlung aller wiederkehrenden Sachverhalte. Neue Sachverhalte werden mit der Konzernzentrale abgestimmt. Änderungen in der Konzern-Rechnungslegung werden unmittelbar an alle beteiligten Mitarbeiter und betroffenen externen Dienstleister kommuniziert. Das Reporting der Tochtergesellschaften erfolgt mittels einheitlicher Formulare, die zu jedem Monats-, Quartals- und Jahresabschluss von den jeweiligen Buchhaltungsabteilungen ausgefüllt werden.
Hierzu gehören u.a. der landesrechtliche und der IFRS-Abschluss sowie eine Abstimmung der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften. Alle Angaben fließen in der zentralen Konsolidierungsabteilung zusammen. Dort erfolgen sämtliche konzerninternen Abstimmungen, Konsolidierungen, die Überwachung von Berichtsfristen und die Qualitätskontrolle der Berichtsdaten. Hier werden auch alle Einzelabschlüsse zum Konzernabschluss unter Anwendung einer Konsolidierungssoftware zentral verarbeitet. Die Kontrolle im Bereich der Konsolidierung ergibt sich aus dem Konsolidierungsprozess. Abstimmungsdifferenzen in der Konsolidierung werden an die beteiligten Tochtergesellschaften kommuniziert und korrigiert.
Generell gilt im Konzern das Vier-Augen-Prinzip. Wichtige Abschlussentscheidungen wie Vorrats- und Forderungsbewertungen werden vom Vorstand freigegeben. Flache Hierarchien, direkte Berichtswege und monatliche Zwischenabschlüsse ermöglichen die Erkennung von Risiken und die frühzeitige Aufdeckung von Fehlern.
Die Interne Revision ist regelmäßig auf abschlussrelevante Themen angesetzt und im Jahresabschlussprozess kontrollierend tätig. Ein Schwerpunkt ist dabei stets die Bestandsführung und -bewertung, die in der Bekleidungsbranche besonders anspruchsvoll und wichtig für das Ergebnis ist. Auch die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird regelmäßig durch die Konzernrevision überprüft.
Mit den eingerichteten Prozessen, Systemen und Kontrollen ist hinreichend gewährleistet, dass der Konzernrechnungslegungsprozess im Einklang mit den Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS), dem HGB sowie anderen rechnungslegungsrelevanten Regelungen und Gesetzen erfolgt und somit zulässig ist.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaftliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der Ahlers AG. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Er unterbreitet dem Aufsichtsrat zur Beschlussfassung Vorschläge zur Vergütung, zum Vergütungssystem und seiner regelmäßigen Überprüfung sowie zum Abschluss, der Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder. Alle Vorstandsmitglieder haben strukturell gleiche Anstellungsverträge.
Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
| ― |
Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprüft wird. |
| ― |
Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist. |
| ― |
Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat festgelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad. |
| ― |
Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzernergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über zwei Dreijahreszeiträume. Die Dreijahreszeiträume laufen von Dezember 2012 bis November 2015 und von Dezember 2014 bis November 2017 für Frau Dr. Ahlers und Herrn Dr. Kölsch. Die Auszahlungen erfolgen im April 2016 und im April 2018. Für Herrn Hilger wurde der Betrachtungszeitraum von Mai 2014 auf den Zeitpunkt seines Ausscheidens Ende Oktober 2015 verkürzt. Der Betrag seiner langfristig orientierten Tantieme wurde zum 31. Oktober 2015 ermittelt und ausgezahlt. Die aktienkursbasierten Bestandteile aller Dreijahres-Tranchen hatten zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 166 TEUR. |
| ― |
Sonstige Vergütungsbestandteile bestehen in der Bereitstellung von Firmenwagen und Bekleidungskontingenten für Herrn Dr. Kölsch und für Herrn Hilger bis zu seinem Ausscheiden sowie für Frau Dr. Ahlers von einer Dienstwohnung am Firmensitz. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite. |
| ― |
Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitgliedern Höchstbeträge festgelegt. |
Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine sogenannten "Change of Control"-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhegeldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden.
Die Hauptversammlung 2011 hat festgelegt, dass die individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge für die Dauer von weiteren fünf Jahren unterbleibt.
Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Fixes Gehalt | 1.159 | 1.043 |
| Jahresbonus* | 324 | 664 |
| Sonstiges | 77 | 73 |
| Gesamt | 1.560 | 1.780 |
Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr 2014/15 Bezüge von insgesamt 69 TEUR (Vorjahr 77 TEUR).
Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Entlohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschaftlichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre unter Berücksichtigung eines Schwellenwertes und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz, die Stellvertretung sowie der Vorsitz in einem Ausschuss werden zusätzlich vergütet.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Feste Vergütung | 105 | 105 |
| Variable Vergütung | 11 | 45 |
| Gesamt | 116 | 150 |
Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Die Sozietät von Ah & Partner AG, Zürich (Schweiz), bei der Aufsichtsratsmitglied und Audit Committee Vorsitzende Prof. Dr. von Ah Partnerin ist, war im Geschäftsjahr 2014/15 steuerberatend für den Ahlers Konzern tätig und hat dafür 22 TEUR in Rechnung gestellt. Alle Leistungen wurden vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG genehmigt.
Das Grundkapital der Ahlers AG beträgt zum 30. November 2015 43.200.000,00 EUR. Es ist aufgeteilt in 7.600.314 Stück Stammaktien (55,6 Prozent) und 6.081.206 Stück Vorzugsaktien (44,4 Prozent). Die Stamm- und Vorzugsaktien verfügen über einen rechnerischen Betrag von je 3,16 EUR am Grundkapital. Gemäß § 22 der Satzung gewährt jede Stammaktie der Gesellschaft eine Stimme auf der Hauptversammlung. Dagegen sind die Vorzugsaktien gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung stimmrechtslos. Es existieren keine Stimmrechtskontrollen für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der Ahlers AG beteiligt sind.
500 Stück der Stammaktien sind vinkulierte Namensaktien, die mit einem Entsenderecht für ein Aufsichtsratsmandat ausgestattet sind. Inhaber dieser vinkulierten Namensaktien ist die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG. Die restlichen 13.681.020 Aktien sind Inhaberaktien.
Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers war am 30. November 2015 direkt und indirekt über die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG sowie die WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH insgesamt mit einem Anteil von 51,8 Prozent am Grundkapital der Ahlers AG beteiligt. Dabei hielt sie 76,6 Prozent der Stammaktien und 20,8 Prozent der Vorzugsaktien.
Der Vorstand der Ahlers AG besteht gemäß § 8 der Satzung aus mindestens einem Mitglied. Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und kann einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden oder stellvertretenden Sprecher des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.
Satzungsänderungen können gemäß der Regelungen der §§ 179 ff. AktG mit der Zustimmung von mindestens drei Vierteln des bei der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist befugt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, selbst vorzunehmen (§ 27 der Satzung).
Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 2 der Satzung ermächtigt, bis zum 2. Mai 2017 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stammaktien und/oder stimmrechtsloser Vorzugsaktien gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen um bis zu 21,6 Mio. EUR zu erhöhen (genehmigtes Kapital).
Er kann dabei das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats in folgenden Fällen ausschließen:
(i) um Spitzenbeträge auszugleichen;
(ii) wenn die Aktien gegen Sacheinlage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen, ausgegeben werden; das Bezugsrecht aufgrund dieser Ermächtigung darf nur auf Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von bis zu 20 Prozent des Grundkapitals (also in Höhe von bis zu insgesamt 8.640.000,- EUR) ausgeschlossen werden;
(iii) wenn die Aktien der Gesellschaft gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabepreis je Aktie den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der Ausgabe der Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Der Bezugsrechtsausschluss kann in diesem Fall jedoch nur vorgenommen werden, wenn die Anzahl der in dieser Weise ausgegebenen Aktien zusammen mit der Anzahl eigener Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden, und der Anzahl der Aktien, die durch Ausübung von Options- und/oder Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Genussrechten entstehen können, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, 10 Prozent des Grundkapitals weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder -falls dieser Wert geringer ist -zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung nicht übersteigt;
(iv) soweit es erforderlich ist, um den Inhabern von Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien in dem Umfang zu gewährleisten, wie es ihnen nach Ausübung des Options- oder Wandlungsrechts zustehen würde.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2012 zu Tagesordnungspunkt 7 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Mai 2017 eigene Aktien der Gesellschaft gleich welcher Gattung (Stamm- oder Vorzugsaktien) bis zu insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 43.200.000,00 EUR zu erwerben.
Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder von ihr abhängige oder in Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder durch auf deren Rechnung oder auf Rechnung der Gesellschaft handelnde Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb kann sich auf Aktien nur einer Gattung beschränken und kann entweder über die Börse oder über eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Kaufpreis darf den aktuellen Börsenpreis um nicht mehr als 10 Prozent über- oder unterschreiten.
Das öffentliche Kaufangebot bzw. die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten kann nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung weitere Bedingungen vorsehen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:
(1) Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf.
(2) Die Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder aufgrund eines Angebots an alle Aktionäre veräußert werden, wenn der bar zu zahlende Kaufpreis den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Die Anzahl der in dieser Weise veräußerten Aktien darf zusammen mit der Anzahl der neuen Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aus genehmigtem Kapital unter Bezugsrechtsausschluss nach §186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, und der Anzahl der Aktien, die durch Ausübung von Options- und/oder Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Genussrechten entstehen können, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Maßgeblich ist das Grundkapital zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über die vorliegende Ermächtigung oder -falls dies geringer ist -das zum Zeitpunkt der Ausnutzung der vorliegenden Ermächtigung bestehende Grundkapital.
(3) Die Aktien können gegen Sachleistung veräußert werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen.
Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien ist ausgeschlossen, soweit sie gemäß den vorstehenden Ermächtigungen unter (2) und (3) verwendet werden.
Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft für den Fall eines Kontrollwechsels. Ebenso existieren keine Entschädigungsvereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots.
Die nach § 289a HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung ist im Corporate Governance Bericht auf den Seiten 16 ff. dieses Geschäftsberichts enthalten. Sie steht auch im Internet unter www.ahlers-ag.com zur Verfügung.
Wir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Absatz 3 AktG wie folgt: "Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroffen oder unterlassen worden."
Herford, den 23. Februar 2016
Ahlers AG
Der Vorstand
AKTIVA
| TEUR | Anhang | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| A. Langfristige Vermögenswerte | |||
| I. Sachanlagen | (11) | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 15.101 | 15.424 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.273 | 1.231 | |
| 3. Betriebs- und Geschäftsausstattung | 10.581 | 10.747 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 6 | 26 | |
| 26.961 | 27.428 | ||
| II. Immaterielle Vermögenswerte | (12) | ||
| 1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 11.102 | 11.966 | |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 2.644 | 749 | |
| 13.746 | 12.715 | ||
| III. At-Equity Beteiligungen | (13) | 411 | 311 |
| IV. Sonstige langfristige Vermögenswerte | (14) | ||
| 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 2.030 | 1.028 | |
| 2. Sonstige Vermögenswerte | 17.792 | 17.826 | |
| 19.822 | 18.854 | ||
| V. Latente Steueransprüche | (8) | 1.133 | 1.395 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 62.073 | 60.703 | |
| B. Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| I. Vorräte | (15) | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 23.461 | 24.165 | |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 501 | 388 | |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 49.547 | 54.883 | |
| 73.509 | 79.436 | ||
| II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (16) | 33.466 | 36.548 |
| III. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | (17) | ||
| 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 1.091 | 1.980 | |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 0 | 0 | |
| 3. Laufende Ertragsteueransprüche | 1.324 | 624 | |
| 4. Sonstige Vermögenswerte | 3.963 | 4.803 | |
| 6.378 | 7.407 | ||
| IV. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (18) | 5.200 | 6.308 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 118.553 | 129.699 | |
| Summe Aktiva | 180.626 | 190.402 | |
|
PASSIVA |
|||
| TEUR | Anhang | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| A. Eigenkapital | (19) | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | (20) | 43.200 | 43.200 |
| II. Kapitalrücklage | (23) | 15.024 | 15.024 |
| III. Gewinnrücklagen | (24) | 44.765 | 49.409 |
| IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | (25) | -128 | 300 |
| Summe Konzernanteile | 102.861 | 107.933 | |
| V. Nicht beherrschende Anteile | 2.416 | 2.339 | |
| Summe Eigenkapital | 105.277 | 110.272 | |
| B. Langfristige Schulden | |||
| I. Rückstellungen für Pensionen | (26) | 4.560 | 4.890 |
| II. Sonstige Rückstellungen | (27) | 520 | 468 |
| III. Finanzielle Verbindlichkeiten | (28) | ||
| 1. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 23.912 | 22.963 | |
| 2. Nicht beherrschende Anteile an Personengesellschaften | 1.241 | 1.235 | |
| 25.153 | 24.198 | ||
| IV. Sonstige Verbindlichkeiten | 22 | 23 | |
| V. Latente Steuerverbindlichkeiten | (8) | 2.636 | 3.198 |
| Summe langfristige Schulden | 32.891 | 32.777 | |
| C. Kurzfristige Schulden | |||
| I. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten | 818 | 644 | |
| II. Sonstige Rückstellungen | (29) | 2.938 | 3.780 |
| III. Finanzielle Verbindlichkeiten | (28) | 5.875 | 8.946 |
| IV. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 20.628 | 20.478 | |
| V. Sonstige Verbindlichkeiten | (30) | ||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 2.093 | 2.492 | |
| 2. Sonstige Verbindlichkeiten | 10.106 | 11.013 | |
| 12.199 | 13.505 | ||
| Summe kurzfristige Schulden | 42.458 | 47.353 | |
| Summe Schulden | 75.349 | 80.130 | |
| Summe Passiva | 180.626 | 190.402 |
| TEUR | Anhang | 2014/15 | 2013/14 |
| 1. Umsatzerlöse | (1) | 241.912 | 257.109 |
| 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -3.504 | 2.919 | |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | (2) | 4.776 | 4.006 |
| 4. Materialaufwand | (3) | -119.452 | -131.710 |
| 5. Personalaufwand | (4) | -53.746 | -55.208 |
| 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen | (5) | -61.313 | -62.547 |
| 7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte | (6) | -6.254 | -5.409 |
| 8. Zinsen und ähnliche Erträge | (7) | 348 | 248 |
| 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (7) | -837 | -991 |
| 10. Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.930 | 8.417 | |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (8) | -567 | -2.385 |
| 12. Konzern-Jahresüberschuss | 1.363 | 6.032 | |
| 13. davon entfallen auf: | |||
| - Anteilseigner der Ahlers AG | 1.149 | 5.768 | |
| - Nicht beherrschende Anteile | (9) | 214 | 264 |
| Ergebnis je Aktie (EUR) unverwässert/verwässert | (10) | ||
| - Stammaktie | 0,06 | 0,40 | |
| - Vorzugsaktie | 0,11 | 0,45 |
| TEUR | Anhang | 2014/15 | 2013/14 |
| 12. Konzern-Jahresüberschuss | 1.363 | 6.032 | |
| Nicht in die GuV umzuklassifizieren | |||
| 14. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen | (24) | -17 | -329 |
| In die GuV umzuklassifizieren | |||
| 15. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges | (25) | -568 | 1.563 |
| 16. Währungsumrechnungsdifferenzen | 140 | 343 | |
| 17. Umgliederungen in Verbindlichkeiten | -95 | -175 | |
| 18. Sonstiges Ergebnis nach Steuern | (8) | -540 | 1.402 |
| 19. Gesamtergebnis | 823 | 7.434 | |
| 20. davon entfallen auf: | |||
| - Anteilseigner der Ahlers AG | 704 | 7.345 | |
| - Nicht beherrschende Anteile | 119 | 89 |
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Konzern-Jahresüberschuss | 1.363 | 6.032 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 567 | 2.385 |
| Zinserträge / Zinsaufwendungen | 489 | 842 |
| Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen (Saldo) | 6.254 | 5.409 |
| Verluste / Gewinne aus Anlageabgängen (Saldo) | -914 | -504 |
| Zunahme / Abnahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte | 8.725 | -6.822 |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | -298 | -103 |
| Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaften) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten | 4 | 5 |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | -842 | 879 |
| Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten | -1.024 | 3.319 |
| gezahlte Zinsen | -829 | -999 |
| erhaltene Zinsen | 119 | 204 |
| gezahlte Ertragsteuern | -1.781 | -2.134 |
| erhaltene Ertragsteuern | 816 | 2.429 |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 12.649 | 10.942 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 816 | 228 |
| Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten | 0 | 0 |
| Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten | 500 | 2.575 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -4.791 | -4.476 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -2.270 | -1.719 |
| Auszahlungen für den Erwerb von sonstigen langfristigen Vermögenswerten | 0 | -317 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -5.745 | -3.709 |
| Dividendenauszahlungen | -5.818 | -6.502 |
| Tilgung / Aufnahme von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten | 1.899 | -1.758 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -3.919 | -8.260 |
| Veränderung des Finanzmittelbestands | 2.985 | -1.027 |
| Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse | -212 | -11 |
| Finanzmittelbestand am 1.12. | 1.631 | 2.669 |
| Finanzmittelbestand am 30.11. | 4.404 | 1.631 |
Zur Zusammensetzung des Finanzmittelbestands verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernanhang, TZ (18)
| Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital | ||||||
| Gezeichnetes Kapital | ||||||
| TEUR | Stammaktien | Vorzugsaktien | Kapitalrücklagen | Gewinnrücklagen | Eigenkapitaldifferenz aus d. Währungsumrechnung | Summe Konzernanteile |
| Anhang | (20) | (20) | (23) | (24) | (25) | |
| Stand am 30.11.2013 / 01.12.2013 | 24.000 | 19.200 | 15.024 | 50.472 | -1.605 | 107.091 |
| gesamtes Periodenergebnis | 5.440 | 1.905 | 7.345 | |||
| gezahlte Dividenden | -6.502 | -6.502 | ||||
| Stand am 30.11.2014 / 01.12.2014 | 24.000 | 19.200 | 15.024 | 49.409 | 300 | 107.933 |
| gesamtes Periodenergebnis | 1.132 | -428 | 704 | |||
| gezahlte Dividenden | -5.776 | -5.776 | ||||
| Stand am 30.11.2015 | 24.000 | 19.200 | 15.024 | 44.765 | -128 | 102.861 |
| Nicht beherrschende Anteile | ||||
| TEUR | Minderheitenkapital | Kumuliertes übriges Konzernergebnis | Summe Minderheitenanteile | Summe Eigenkapital |
| Anhang | ||||
| Stand am 30.11.2013 / 01.12.2013 | 1.454 | 795 | 2.249 | 109.340 |
| gesamtes Periodenergebnis | 89 | 89 | 7.434 | |
| gezahlte Dividenden | -6.502 | |||
| Stand am 30.11.2014 / 01.12.2014 | 1.454 | 884 | 2.338 | 110.272 |
| gesamtes Periodenergebnis | 119 | 119 | 823 | |
| gezahlte Dividenden | -41 | -41 | -5.817 | |
| Stand am 30.11.2015 | 1.454 | 962 | 2.416 | 105.277 |
Die Ahlers AG zählt zu den führenden börsennotierten europäischen Herstellern für Männermode. Sie geht zurück auf eine im Jahre 1919 von Adolf Ahlers im friesischen Jever gegründete Tuchgroßhandlung. Im Jahre 1932 wurde der Sitz der Gesellschaft von Oldenburg nach Herford verlegt, der Börsengang erfolgte im Jahre 1987.
Die Ahlers AG hat ihren Firmensitz in der Elverdisser Straße 313 in Herford, Deutschland, und ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Bad Oeynhausen (HRB 6541) eingetragen.
Die Aktien der Ahlers AG werden im amtlichen Handel an der Börse Frankfurt am Main und Düsseldorf sowie im Freiverkehr an anderen deutschen Börsen gehandelt.
Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Dezember und endet am 30. November des Folgejahres. Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, die Angaben erfolgen weitestgehend in Tausend Euro (TEUR). Durch die Darstellung des Konzernabschlusses in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren. Um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten werden im Konzernanhang detaillierter ausgewiesen und erläutert.
Der Konzernabschluss wurde am 23. Februar 2016 vom Vorstand der Ahlers AG aufgestellt und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Dieser hat die Möglichkeit, den Konzernabschluss nach Freigabe durch den Vorstand zu ändern. Der Konzernabschluss gilt mit der Billigung des Aufsichtsrats als festgestellt, wenn sich nicht der Vorstand und der Aufsichtsrat für die Feststellung durch die Hauptversammlung entscheiden.
Der Konzernabschluss der Ahlers AG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee zu den IFRS (IFRIC) und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum 30. November 2015 von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Herausgegebene, noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen werden nicht vorzeitig angewandt.
Der Abschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Zu allen Posten des Jahresabschlusses werden Vergleichszahlen des Vorjahres angegeben.
Der Konzernabschluss wurde grundsätzlich auf Grundlage historischer Anschaffungskosten aufgestellt. Eine Ausnahme hiervon ergibt sich lediglich bei derivativen Finanzinstrumenten, die zu Marktwerten bewertet wurden, sofern die Marktwerte zuverlässig bestimmt werden konnten.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Verlautbarungen des IASB erfordert bei einigen Positionen, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf die Höhe und den Ausweis bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Annahmen und Schätzungen beziehen sich insbesondere auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Bestimmung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen sowie die Festlegung von Cashflows, Wachstumsraten und Diskontierungsfaktoren im Zusammenhang mit Wertminderungsprüfungen und der Bewertung von Marken. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis ergebniswirksam berücksichtigt.
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Darüber hinaus hat der Konzern die folgenden neuen bzw. überarbeiteten und für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen angewandt, die im Geschäftsjahr 2014/15 erstmalig verbindlich anzuwenden waren:
| ― |
Änderungen zu IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer" (11/2013), verpflichtend am/nach 1. Juli 2014 |
| ― |
Änderungen zu IAS 32 "Finanzinstrumente: Ausweis und Angaben" (12/2011), am/ nach 1. Januar 2014 |
| ― |
Änderungen zu IAS 36 "Wertminderung von Vermögenswerten" (05/2013), am/ nach 1. Januar 2014 |
| ― |
Änderungen zu IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" (06/2013), am/ nach 1. Januar 2014 |
| ― |
IFRIC 21 "Abgaben" (05/2013), am/nach 1. Januar 2014 |
| ― |
"Verbesserungen von IFRS" (2013) umfassen nicht dringende, aber notwendige kleinere Änderungen von insgesamt neun Standards, am/nach 1. Juli 2014 |
Die Anwendung dieser Verlautbarungen hatte mit Ausnahme von der Darstellung und zusätzlichen Anhangangaben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Folgende für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen sind zum 30. November 2015 veröffentlicht, aber zu diesem Stichtag noch nicht verpflichtend anzuwenden (jeweils unter Angabe des Geschäftsjahresbeginns ihrer erstmaligen verpflichtenden Anwendung):
| ― |
Änderungen zu IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" (12/2014), am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement 12/2015) |
| ― |
Änderungen zu IAS 16 "Sachanlagen" (05/2014), am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement 12/2015) |
| ― |
Änderungen zu IAS 27 "Separate Abschlüsse" (08/2014), am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement 12/2015) |
| ― |
Änderungen zu IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures" (09/2014), Zeitpunkt des Inkrafttretens offen |
| ― |
Änderungen zu IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures" (12/2014), am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement ausstehend) |
| ― |
Änderungen zu IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" (05/2014), am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement 12/2015) |
| ― |
Änderungen zu IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung" (11/2013), Zeitpunkt des Inkrafttretens offen |
| ― |
IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben" (12/2011), am/nach 1. Januar 2015 und (11/2013), Zeitpunkt des Inkrafttretens offen |
| ― |
IFRS 9 "Finanzinstrumente" (07/2014), am/nach 1. Januar 2018 (EU-Endorsement ausstehend) |
| ― |
IFRS 10 "Konzernabschlüsse" (09/2014), Zeitpunkt des Inkrafttretens offen und (12/2014) am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement ausstehend) |
| ― |
IFRS 11 "Gemeinschaftliche Vereinbarungen" (05/2014), am/nach 1. Januar 2016 |
| ― |
IFRS 12 "Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen" (05/2014), am/ nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement ausstehend) |
| ― |
IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" (05/2014 und 09/2015), am/nach 1. Januar 2018 (EU-Endorsement ausstehend) |
| ― |
"Verbesserungen von IFRS" (2014) umfassen nicht dringende, aber notwendige kleinere Änderungen von insgesamt vier Standards, am/nach 1. Januar 2016 (EU-Endorsement 12/2015) |
Die Umsetzung erfolgt im Jahr der erstmalig verpflichtenden Anwendung. Von den Möglichkeiten vorzeitiger Anwendung wurde kein Gebrauch gemacht. Mit der Ausnahme zusätzlicher bzw. modifizierter Anhangangaben werden bei der erstmaligen Anwendung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.
In den Konzernabschluss 2014/15 sind neben der Ahlers AG als Mutterunternehmen alle 15 inländischen und 20 ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, die die Ahlers AG direkt oder indirekt beherrscht. Eine Übersicht zu den Tochtergesellschaften und Beteiligungen befindet sich auf der Seite 84.
Alle konsolidierten Abschlüsse im Ahlers Konzern werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.
Der Konzernabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, die auch das oberste beherrschende Mutterunternehmen darstellt, einbezogen.
Im Geschäftsjahr wurden zur weiteren Vereinfachung der Konzernstruktur in Österreich die Fabriksverkauf Mariasdorf Ges.m.b.H., A-Mariasdorf, mit Wirkung vom 24. November 2015 und die B-Beteiligungs- und Verwaltungsges.m.b.H., A-Mariasdorf, mit Wirkung vom 25. November 2015 liquidiert. In Vorbereitung dieser Liquidation erwarb die Ahlers Austria GmbH, A-Mariasdorf, den 41,06 Prozent Anteil der B-Beteiligungs- und Verwaltungsges.m.b.H., A-Mariasdorf, an der Fabriksverkauf Mariasdorf Ges.m.b.H., A-Mariasdorf. Diese Übertragung erfolgte zum anteiligen Eigenkapital.
In Inland befinden sich die a-fashion.com GmbH, Herford, und die Verwaltungs- und Handelsgesellschaft ,Alconda' mbH, Herford, seit dem 1. September 2015 bzw. dem 11. November 2015 in Liquidation.
Der Firmensitz der Adolf Ahlers AG, CH-Zug, wurde von Cham nach Zug verlegt. Zudem wurde die ehemalige HBI Workwear A/S, DK-Haderslev, umfirmiert in Pionier Workwear Danmark A/S, DK-Haderslev.
Durch diese Änderungen im Konsolidierungskreis wird die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr nicht beeinträchtigt.
| Firma | Anteil am Kapital (in %) | davon mittelbar | Eigenkapital1)TEUR | Jahresüberschuss/ -fehlbetrag2) 2014/15 TEUR |
|
| % | über | ||||
| 1. Ahlers P.C. GmbH, Herford | 100,00 | 21.024 | 3) | ||
| 2. Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford | 80,00 | 5.574 | 419 | ||
| 3. Ahlers Vertrieb GmbH, Herford | 100,00 | 50 | 3) | ||
| 4. Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford | 100,00 | 2.467 | 3) | ||
| 5. a-fashion.com GmbH i.L., Herford | 100,00 | 25 | 3) | ||
| 6. Baldessarini GmbH, München | 100,00 | 2.087 | 3) | ||
| 7. Ahlers Retail GmbH, Herford | 100,00 | 76 | 3) | ||
| 8. GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH, Herford | 100,00 | 1.301 | 3) | ||
| 9. HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal | 94,00 | 94,00 | 2. | 3.248 | 160 |
| 10. Jupiter Bekleidung GmbH, Herford | 100,00 | 96 | 3) | ||
| 11. Otto Kern GmbH, Herford | 100,00 | 5.516 | 3) | ||
| 12. PIONEER Jeans-Bekleidung GmbH, Herford | 100,00 | 58 | 3) | ||
| 13. Pionier Berufskleidung GmbH, Herford | 100,00 | 29 | 3) | ||
| 14. Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford | 100,00 | 24 | 3) | ||
| 15. Verwaltungs- und Handelsgesellschaft "Alconda" mbH i.L., Herford | 81,30 | 74,80 | 2. | 4.348 | 284 |
| 16. Adolf Ahlers AG, CH-Zug | 100,00 | 4.287 | 673 | ||
| 17. Ahlers Austria GmbH, A-Mariasdorf | 100,00 | 4.815 | 3 | ||
| 18. Ahlers Europe Ltd., USA-New York | 100,00 | -323 | -14 | ||
| 19. Ahlers Herford (Espana) S.L., E-Madrid | 100,00 | 853 | 84 | ||
| 20. Ahlers Herford (Italia) S.R.L., I-Volpiano (To) | 100,00 | 356 | 34 | ||
| 21. Ahlers Premium France S.A.S., F-Horbourg-Wihr | 100,00 | 2.440 | 318 | ||
| 22. "Ahlers-Poland" Spolka z o.o., PL-Opole | 100,00 | 10.541 | 839 | ||
| 23. SIA Clasic, LV-Riga | 65,50 | 65,50 | 29. | 172 | -33 |
| 24. Dial Textile Industries Ltd., CL-Katunayake | 100,00 | 3.425 | 771 | ||
| 25. Pionier Workwear Danmark A/S, DK-Haderslev | 100,00 | 1.120 | 37 | ||
| 26. "LUBINEX"-Spolka z o.o., PL-Lubin | 62,85 | 62,85 | 22. | 2.858 | 102 |
| 27. Otto Kern Austria GmbH, A-Mariasdorf | 100,00 | 100,00 | 11. | 613 | -74 |
| 28. "ROMEO" Spolka z o.o. i.L., PL-Zbaszyn | 99,60 | 99,60 | 22. | -2 | -1 |
| 29. UAB Stesa Clasic, LT-Vilnius | 65,50 | 65,50 | 1. | 1.031 | 108 |
| 30. TEXART Bratislava, s r.o., SK-Bratislava | 100,00 | 100,00 | 274 | 36 | |
| 31. TEXART d.o.o., HR-Strmec Samoborski | 100,00 | 100,00 | 133 | 13 | |
| 32. TEXART d.o.o., SLO-Ljubljana | 100,00 | 100,00 | 84 | 28 | |
| 33. TEXART Magyarorszag Kft., H-Budapest | 100,00 | 100,00 | 501 | 119 | |
| 34. TEXART spol. s r.o., CZ-Prag | 100,00 | 100,00 | 633 | 92 | |
| 35. Texart UK Ltd., GB-London | 100,00 | 119 | 27 | ||
1)
Fremdwährungsbeträge sind mit dem Mittelkurs
zum Bilanzstichtag umgerechnet.
2)
Fremdwährungsbeträge Jahresüberschuss/-fehlbetrag
sind mit dem Geschäftsjahresdurchschnittskurs umgerechnet.
3)
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag
Bei der Gesellschaft Texart UK Ltd., GB-London, wurde von einer landesrechtlichen Prüfung aufgrund von Wesentlichkeitsaspekten abgesehen. Die Ahlers AG bürgt für deren Verbindlichkeiten gemäß § 479A UK Companies Act 2006.
Der Bilanzstichtag der einbezogenen Gesellschaften entspricht dem der Muttergesellschaft, außer bei der HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal. Diese Gesellschaft hat als Bilanzstichtag den 31. Dezember und deshalb zum 30. November 2015 einen Zwischenabschluss erstellt.
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Alle übrigen Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Durchschnittskurs. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam.
Bei der Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens und der Rückstellungen werden der Stand zu Beginn des Geschäftsjahres und der Stand am Ende des Geschäftsjahres zu den jeweiligen Stichtagskursen, die Bewegungen innerhalb des Geschäftsjahres zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die hierdurch entstehenden Umrechnungsdifferenzen sind als Währungsdifferenzen in einer gesonderten Spalte ausgewiesen.
Die Wechselkurse wichtiger Währungen entwickelten sich wie folgt:
| Währung | Durchschnittskurs | Stichtagskurs | |||
| Land | 1 EUR = | 2014/15 | 2013/14 | 2015 | 2014 |
| Polen | PLN | 4,18 | 4,18 | 4,27 | 4,18 |
| Schweiz | CHF | 1,08 | 1,22 | 1,09 | 1,20 |
| Sri Lanka | LKR | 150,77 | 174,42 | 151,08 | 163,46 |
| USA | USD | 1,12 | 1,34 | 1,06 | 1,25 |
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter fallweiser Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern im Konzern.
Den planmäßigen linearen Abschreibungen für wesentliche Anlagegüter liegen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zu Grunde:
| - Gebäude | 15 bis 50 Jahre |
| - Technische Anlagen und Maschinen | 5 bis 15 Jahre |
| - Betriebs- und Geschäftsausstattungen | 3 bis 30 Jahre |
Die Nutzungsdauern, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen werden periodisch überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethoden und die Abschreibungszeiträume mit den jeweiligen erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverläufen aus den Gegenständen des Sachanlagevermögens im Einklang stehen.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer oder unbestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden planmäßig über drei bis acht Jahre linear abgeschrieben. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern sie werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit untersucht und sofern notwendig auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer wird in jeder Berichtsperiode überprüft, ob für diese Vermögenswerte weiterhin die Ereignisse und Umstände die Einschätzung einer unbestimmbaren Nutzungsdauer rechtfertigen. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, wird eine Wertaufholung auf diese Vermögenswerte vorgenommen. Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden werden mindestens an jedem Geschäftsjahresende überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen als Änderungen von Schätzungen bilanziert.
Anteile an assoziierten Unternehmen werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Folgebewertung erfolgt -beginnend nach Abschluss des ersten vollständigen Geschäftsjahres -in Höhe der anteiligen Veränderung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss/-fehlbetrag und Kapitalerhöhung/-herabsetzung gemindert um vereinnahmte Dividenden. Bei vom Ahlers Konzern abweichendem Wirtschaftsjahr wird für die Bewertung der Beteiligung ein Zwischenabschluss auf den 30. November erstellt.
Kunstgegenstände werden gemäß IAS 16, Sachanlagen, bewertet. Die Bilanzierung erfolgt danach zu fortgeführten Anschaffungskosten. Bei der Mehrzahl der Kunstgegenstände sind wir von Wertbeständigkeit ausgegangen, das heißt, dass der Wert mindestens den Anschaffungskosten entspricht. Daher wird für diese Kunstgegenstände keine planmäßige Abschreibung vorgenommen. Nach IFRS existiert kein Standard, der ausdrücklich auf Kunstgegenstände zutrifft, da diese weder Vorräte, noch Sachanlagen, noch immaterielle Vermögenswerte, noch finanzielle Vermögenswerte darstellen. IAS 8 schreibt in diesen Fällen vor, dass Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzuwenden sind, die für die Bedürfnisse der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung der Adressaten von Bedeutung sind und zuverlässige Informationen ergeben. Dafür sind Anforderungen und Anwendungsleitlinien in Standards und Interpretationen anzuwenden, die ähnliche und verwandte Fragen behandeln. In diesem Fall ist der IAS 16, Sachanlagen, die angemessene Grundlage.
Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 bilanziert. Dementsprechend werden finanzielle Vermögenswerte, soweit für den Ahlers Konzern zutreffend, in folgende Kategorien klassifiziert:
| ― |
zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial Assets Held for Trading) |
| ― |
Kredite und Forderungen (Loans and Receivables) |
| ― |
Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. |
Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung nach der Methode der Bilanzierung zum Handelstag. Die erstmalige Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt an dem Tag, an dem der Ahlers Konzern Vertragspartner geworden ist. Finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert ihrer Gegenleistung bewertet, Transaktionskosten werden bei Forderungen und Krediten mit einbezogen.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam ausgewiesen.
Bei Forderungen und Krediten erfolgt die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn deren Veräußerung vertraglich vereinbart wird, Kredite und Forderungen bei Bezahlung.
Der Ansatz der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum Zeitwert. Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten bzw. unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Bilanzierung von Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente hängt davon ab, ob diese Instrumente als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden und die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 erfüllen. Sind diese Voraussetzungen trotz Vorliegens eines wirtschaftlichen Sicherungszusammenhangs nicht gegeben, werden die Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente unmittelbar erfolgswirksam erfasst, anderenfalls erfolgt eine erfolgsneutrale Verbuchung direkt über das Eigenkapital.
Der Ahlers Konzern verwendet ausschließlich Devisenterminkontrakte als derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von gegenwärtigen und zukünftigen Währungsrisiken. Darüber hinaus werden fallweise Zinsswaps zur Zinssicherung abgeschlossen.
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen, Kunstgegenstände und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethoden, die Nutzungsdauern und die Restwerte mit den jeweiligen tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzenverläufen übereinstimmen.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte erfolgt dabei auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der jeweilige Vermögenswert zugeordnet ist. Im Ahlers Konzern handelt es sich bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten um einzelne Unternehmensbereiche, denen Cashflows direkt zugeordnet werden können.
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor oder ist eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit eines Vermögenswertes erforderlich, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages des jeweiligen Vermögenswertes vor. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem Betrag, der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbar ist, abzüglich seiner Veräußerungskosten. Die Wertermittlung basiert dabei auf einem Discounted Cash-Flow-Modell. Der Nutzungswert wird grundsätzlich auf Basis der geschätzten künftigen Cashflows aus der Nutzung und dem Abgang eines Vermögenswerts mit Hilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt. Die Cashflows werden aus vom Management genehmigten Finanzplänen mit einem Planungshorizont von fünf Jahren abgeleitet, aktuelle Entwicklungen werden berücksichtigt. Wesentliche Annahmen, die den Cashflow-Prognosen zugrunde liegen, sind die vermögensspezifischen Lizenzeinnahmen und die damit einhergehenden Kostenentwicklungen. Es handelt sich hierbei um Inputfaktoren der Stufe 1. Neuere Erkenntnisse werden bei der Erstellung der Prognosen rollierend eingearbeitet und können zu Korrekturen der bestehenden Pläne führen. Die Cashflows werden unter Anwendung risikoäquivalenter Kapitalisierungszinssätze auf den Zeitpunkt der Überprüfung der Werthaltigkeit abgezinst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert als wertgemindert betrachtet und auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.
Ergibt die Überprüfung, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages vor. Soweit die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen sind, wird der Buchwert des Vermögenswertes auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine solche Wertaufholung wird sofort im Periodenergebnis erfasst. Einmal erfasste Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht wieder aufgeholt.
Finanzielle Vermögenswerte werden zu jedem Bilanzstichtag auf Werthaltigkeit geprüft. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes geringer als sein Buchwert, wird der Buchwert auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Diese Abschreibung stellt einen Wertminderungsaufwand dar. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wertminderung wird ertragswirksam korrigiert, soweit neu aufgetretene Sachverhalte dies erfordern, jedoch maximal bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten.
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Kosten, die angefallen sind, um Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen, werden wie folgt bilanziert:
| ― |
First-in-First-out-Verfahren (Fifo) |
| ― |
Material- und Lohneinzelkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung, Materialgemeinkosten sowie angemessene Teile der Fertigungsgemeinkosten basierend auf der tatsächlichen Produktion des Geschäftsjahres ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten. |
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich gegebenenfalls notwendiger Wertberichtigungen angesetzt. Eine Wertberichtigung wird vorgenommen, wenn ein objektiver substantieller Hinweis vorliegt, dass die Gesellschaft nicht in der Lage sein wird, die Forderungen einzuziehen. Forderungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind.
Für den überwiegenden Teil der Forderungen besteht eine Warenkreditversicherung. Der mit der Warenkreditversicherung vereinbarte Selbstbehalt beträgt zwischen 10 und 20 Prozent. Forderungen, die mittels einer Warenkreditversicherung abgesichert sind, werden, sofern notwendig, nur in Höhe des vertraglich vereinbarten Selbstbehalts wertberichtigt.
Zahlungsmittel in der Bilanz umfassen den Kassenbestand und Bankguthaben.
Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten Zahlungsmittel sowie liquide Anlagen, wie sonstige Wertpapiere, die jederzeit in bestimmte Zahlungsmittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Ferner werden für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung Kontokorrentkredite in Abzug gebracht.
Bei der erstmaligen Erfassung von Darlehen werden diese mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen anschließend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und des Versorgungsaufwands bei leistungsorientierten Plänen erfolgt mit Hilfe des Anwartschaftsbarwertverfahrens. Die Bewertung richtet sich nach den landesspezifischen Bedingungen. Es handelt sich im Ahlers Konzern ausschließlich um geschlossene Pensionspläne, bei denen nur bereits bestehende Rentner und unverfallbare Anwartschaften bewertet werden müssen. Es werden jährlich versicherungsmathematische Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Rentensteigerungen berücksichtigt.
Die Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld, hier im Wesentlichen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Anpassungen und Änderungen von versicherungsmathematischen Annahmen, werden gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfasst. Der als Schuld aus den Pensionsplänen erfasste Betrag entspricht somit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung.
Altersteilzeitvereinbarungen basieren auf dem so genannten Blockmodell. In diesem Zusammenhang entstehen zwei Arten von Verpflichtungen, nämlich Erfüllungsbetrag und Aufstockungsbetrag, die jeweils in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Grundsätzen mit ihrem Barwert bilanziert werden.
Den Mitgliedern des Vorstands wurden als ein Bestandteil der langfristig orientierten Tantieme Wertsteigerungsrechte gewährt, die nur in bar ausgeglichen werden können.
Erhält das Unternehmen im Gegenzug Dienstleistungen, die einzeln oder insgesamt nicht identifiziert werden können, so werden diese nicht identifizierbaren Dienstleistungen mit dem Unterschiedsbetrag aus dem beizulegenden Zeitwert der aktienbasierten Vergütung und dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen identifizierbaren Dienstleistungen zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Dieser wird dann entsprechend aktiviert oder als Aufwand verbucht.
Der beizulegende Zeitwert wird über den Zeitraum bis zum Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit erfolgswirksam unter Erfassung einer korrespondierenden Schuld verteilt. Die Schuld wird zu jedem Bilanzstichtag und am Erfüllungstag neu bemessen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige gesetzliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses gegenüber Dritten besteht, die wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Für Restrukturierungsmaßnahmen werden Rückstellungen gebildet, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan besteht und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ist die Wirkung des Zinseffekts wesentlich, werden Rückstellungen mit dem Barwert bewertet. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Zinsaufwand erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaliger Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden zum Nennwert oder zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Soweit der Ahlers Konzern im Rahmen von Leasingverträgen alle wesentlichen Chancen und Risiken trägt und somit als wirtschaftlicher Eigentümer anzusehen ist (Finanzierungsleasing), wird der Leasinggegenstand bei Vertragsabschluss mit dem Marktwert oder dem niedrigeren Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen aktiviert. Die aus dem Finanzierungsleasing resultierende Zahlungsverpflichtung wird in gleicher Höhe unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeiten wird über die Laufzeit der Leasingperiode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Ist der spätere Eigentumsübergang der geleasten Vermögensgegenstände hinreichend sicher, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Anderenfalls wird für die Abschreibungsdauer die Laufzeit des Leasingvertrages zu Grunde gelegt.
Neben den Finanzierungsleasing-Verträgen sind im Ahlers Konzern Mietverträge abgeschlossen worden, die als Operating-Lease-Verträge zu qualifizieren sind. Dies führt dazu, dass die Leasinggegenstände -wirtschaftlich gesehen -dem Vermieter zuzuordnen sind und die Leasingraten Aufwand der Periode darstellen. Die Summe der zukünftigen Leasingzahlungen während der unkündbaren Grundmietzeit ist unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen.
Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen an die Gesellschaft fließen wird und deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Der Ausweis erfolgt unter Abzug von Skonti, Rabatten sowie Umsatzsteuer oder anderen Abgaben. Darüber hinaus müssen zur Realisation der Erträge die folgenden Ansatzkriterien erfüllt sein:
| ― |
Erlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn die mit dem Eigentum an den verkauften Waren und Erzeugnissen verbundenen maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. |
| ― |
Zinserträge werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional erfasst. |
| ― |
Lizenzerträge und sonstige Erträge werden periodengerecht mit der Entstehung des Rechtsanspruches der Gesellschaft und in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Verträgen erfasst. |
Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für das laufende Geschäftsjahr und für frühere Geschäftsjahre sind mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden oder eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird.
Aktive und passive latente Steuern werden auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und den Wertansätzen im Konzernabschluss nach IFRS sowie auf bestimmte Konsolidierungsvorgänge gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.
Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Aktive und passive latente Steuern werden in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen, sofern ein einklagbares Recht besteht, tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen und die latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen.
| 2014/15 | 2013/14 | |||
| TEUR | % | TEUR | % | |
| Inland | 133.324 | 55,1 | 140.885 | 54,8 |
| Ausland | 108.588 | 44,9 | 116.224 | 45,2 |
| 241.912 | 100,0 | 257.109 | 100,0 | |
Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich durch den Verkauf von Bekleidung erzielt; darüber hinaus sind Lizenzerträge der Otto Kern GmbH, Herford, in Höhe von 760 TEUR (Vorjahr 817 TEUR), der Baldessarini GmbH, München, in Höhe von 187 TEUR (Vorjahr 398 TEUR), der GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH, Herford, in Höhe von 27 TEUR (Vorjahr 33 TEUR) und der Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, in Höhe von 39 TEUR (Vorjahr 34 TEUR) enthalten. Die Auslandsumsätze werden im Wesentlichen in Europa erzielt.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Erträge Anlagenabgang | 1.089 | 580 |
| Kursgewinne | 759 | 218 |
| Erträge private Kfz-Nutzung | 530 | 528 |
| Erträge Weiterberechnungen und Umlagen | 500 | 442 |
| Mieterträge | 390 | 420 |
| Erträge Auflösung Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 357 | 244 |
| Erträge Auflösung Rückstellungen / übrige Verbindlichkeiten | 308 | 387 |
| Periodenfremde Erträge | 256 | 139 |
| Erträge Versicherungen | 93 | 230 |
| Erträge Schadensfälle | 86 | 162 |
| Übrige | 408 | 656 |
| 4.776 | 4.006 |
Im Geschäftsjahr 2014/15 stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge um 770 TEUR. Begründet liegt dies vorrangig in der Position Erträge Anlagenabgänge. Bei den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich um eine Vielzahl von Einzelsachverhalten, die den Betrag von 100 TEUR nicht überschreiten.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 92.407 | 103.317 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 27.045 | 28.393 |
| 119.452 | 131.710 |
Der Materialaufwand zuzüglich der Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 3.504 TEUR (Vorjahr -2.919 TEUR) entwickelte sich wegen höherer Rabatte auf Altware und höherer Einstandspreise für Fernost-Ware leicht überproportional zum Umsatz.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Löhne und Gehälter | 45.748 | 47.328 |
| Soziale Abgaben | 7.852 | 7.694 |
| Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 146 | 186 |
| 53.746 | 55.208 |
Die sozialen Abgaben beinhalten Arbeitgeberanteile aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 3.415 TEUR (Vorjahr 3.387 TEUR).
Die gesunkenen Personalaufwendungen resultieren aus den im Vorjahr enthaltenen Sozialplanmaßnahmen bei Gin Tonic und in deren Folge geringeren laufenden Personalkosten im Berichtsjahr.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Vertriebsaufwand | 30.247 | 30.887 |
| Verwaltungsaufwand | 12.120 | 12.400 |
| Werbeaufwand | 5.353 | 6.474 |
| Instandhaltung | 2.235 | 2.279 |
| Kursdifferenzen | 1.152 | 467 |
| Versicherungsaufwand | 1.063 | 1.104 |
| Kosten Geldverkehr | 598 | 571 |
| Sonstige Steuern | 538 | 384 |
| Gebühren | 354 | 391 |
| Wertberichtigungen | 291 | 378 |
| Übrige | 7.362 | 7.212 |
| 61.313 | 62.547 |
Der Vertriebsaufwand setzt sich im Wesentlichen aus umsatzvariablen Kosten (Provisionen, Reisekosten, Lizenzen, Frachten und Auslagerungen) zusammen. Der Verwaltungsaufwand enthält Rechts- und Beratungskosten, EDV-Kosten sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung. Kosten für Messen, Marketing inkl. Handelsmarketing bilden den Werbeaufwand.
Die langfristigen Verbindlichkeiten mit unbestimmter Laufzeit gegenüber der Adolf Ahlers AG, CH-Zug, stellen monetäre Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21.15 dar. Dadurch werden die hieraus entstehenden Umrechnungsdifferenzen nach IAS 21.32 f. zunächst nicht in den betrieblichen Aufwendungen gezeigt, sondern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Sie werden erst bei Realisierung erfolgswirksam.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | 522 | 567 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 420 | 411 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4.006 | 3.688 |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte | 656 | 538 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 650 | 205 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | ||
| Sonstige Vermögenswerte | - | - |
| 6.254 | 5.409 | |
| davon Wertminderungsaufwendungen | ||
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 650 | 205 |
Der Wertminderungsaufwand betrifft in voller Höhe den Firmenwert für Gin Tonic, Schweiz. Die Wertminderung erfolgte aufgrund der geplanten Schließung des Bereichs.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Zuschreibung At-Equity-Beteiligung | 100 | 100 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 248 | 148 |
| Zinsaufwendungen | -837 | -991 |
| -489 | -743 |
Die Zuschreibung auf die At-Equity-Beteiligung erfolgte gemäß der Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals.
Weitere Ausführungen hierzu befinden sich im Abschnitt (13) des Anhangs.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Tatsächlicher Steueraufwand | ||
| Deutschland | -58 | 1.389 |
| Ausland | 537 | 757 |
| 479 | 2.146 | |
| Latente Steuern | ||
| Deutschland | 221 | 322 |
| Ausland | -133 | -83 |
| 88 | 239 | |
| 567 | 2.385 |
Für die Ahlers AG ermittelt sich ein inländischer Ertragsteuersatz für latente Steuern von 31,05 Prozent (Vorjahr 31,05 Prozent). Dieser errechnet sich wie im Vorjahr aus der Körperschaftsteuer mit einem Steuersatz von 15,00 Prozent und dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 Prozent auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, sowie der Gewerbeertragsteuer von 15,23 Prozent bei einem Durchschnittshebesatz von 435 Prozent.
Die Steuersätze im Ausland liegen zwischen 12,00 Prozent und 33,33 Prozent.
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung eines Ertragsteuersatzes von 31,05 Prozent (Vorjahr 31,05 Prozent) auf Konzernebene ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand im Konzern.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern | 1.930 | 8.417 |
| Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 31,05% (2013/14: 31,05%) | 599 | 2.613 |
| Steuersatzdifferenzen zum lokalen Steuersatz | -225 | -394 |
| Steuersatzänderungseffekte | 0 | -1 |
| Nicht abziehbare Betriebsausgaben | 300 | 221 |
| Steuern für Vorjahre | -75 | 17 |
| Ansatzkorrekturen latenter Steuern und sonstige permanente Differenzen | -8 | -33 |
| Steuerfreie Erträge | -31 | -30 |
| Sonstige Abweichungen | 7 | -8 |
| Summe der Anpassungen | -32 | -228 |
| Ausgewiesener Ertragsteueraufwand | 567 | 2.385 |
Zum 30. November 2015 werden für im Konzern bestehende steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 4.270 TEUR (Vorjahr 3.824 TEUR) keine latenten Steuern angesetzt, da der Konzern deren Nutzung als eher unwahrscheinlich einstuft. Hiervon verfallen 2.928 TEUR sukzessive innerhalb der nächsten 20 Jahre. Zudem wurden aktive latente Steuern in Höhe von 274 TEUR (Vorjahr 222 TEUR) bilanziert, deren Realisierung von künftigen steuerpflichtigen Ergebnissen abhängt, die die Ergebniseffekte aus der Auflösung bestehender zu versteuernder temporärer Differenzen übersteigen. Deren Realisierung ist gewährleistet, da künftige zu versteuernde Gewinne in ausreichender Höhe erwartet werden. Diese Erwartungen basieren auf den Unternehmensplanungen der betreffenden Konzernunternehmen. Kernstück der Konzernstrategie, die den Ansatz rechtfertigen, sind die geplanten Umsatzsteigerungen sowie die weitere Durchdringung des Marktes.
Die Steuerabgrenzungen sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen:
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| TEUR | aktive latente Steuern | passive latente Steuern | aktive latente Steuern | passive latente Steuern |
| Sachanlagen | 21 | 1.276 | 63 | 1.360 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 65 | 2.043 | 62 | 1.958 |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | 58 | - | 1 |
| Vorräte | 604 | - | 614 | - |
| Forderungen und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 254 | 355 | 281 | 630 |
| Pensionsrückstellungen | 482 | - | 486 | - |
| Übrige Rückstellungen | 159 | 81 | 152 | 81 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 56 | - | 156 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 211 | 19 | 194 | 19 |
| 1.852 | 3.832 | 2.008 | 4.049 | |
| Verlustvorträge | 477 | - | 238 | - |
| 2.329 | 3.832 | 2.246 | 4.049 | |
| Saldierung | -1.196 | -1.196 | -851 | -851 |
| 1.133 | 2.636 | 1.395 | 3.198 | |
Zum Bilanzstichtag bestehen steuerpflichtige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 366 TEUR (Vorjahr 513 TEUR), für welche keine latenten Steuern passiviert wurden, da weder Veräußerungen noch Gewinnausschüttungen geplant sind.
Neben den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Steueraufwendungen wurden latente Steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung der Devisentermingeschäfte, der Umrechnungsdifferenzen nach IAS 21.32 f. sowie der Behandlung der Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 406 TEUR (Vorjahr -543 TEUR) direkt im Eigenkapital erfasst. Die Steuereffekte in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind im Einzelnen:
| 2014/15 | 2013/14 | |||
| TEUR | vor Steuern | latente Steuern | vor Steuern | latente Steuern |
| Nicht in die GuV umzuklassifizieren | ||||
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen | -21 | 4 | -457 | 128 |
| In die GuV umzuklassifizieren | ||||
| Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges | -824 | 256 | 2.267 | -704 |
| Währungsumrechungsdifferenzen nach IAS 21.32f | -470 | 146 | -107 | 33 |
| Sonstige Währungsumrechungsdifferenzen im Eigenkapital | 464 | 417 | ||
| Umgliederungen in Verbindlichkeiten | -95 | - | -175 | - |
| -946 | 406 | 1.945 | -543 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -540 | 1.402 | ||
In den Konzernabschluss wurden Gesellschaften einbezogen, an denen die Ahlers AG zu weniger als 100 Prozent beteiligt ist. Die entsprechenden Minderheitenanteile werden in der Konzernbilanz innerhalb des Eigenkapitals getrennt vom auf die Aktionäre der Ahlers AG entfallenden Eigenkapital ausgewiesen. Ebenso werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung nicht beherrschende Anteile am Konzernergebnis bzw. Gesamtergebnis gesondert ausgewiesen.
Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Im Geschäftsjahr befanden sich durchschnittlich 13.681.520 nennwertlose Stückaktien im Umlauf (Vorjahr 13.681.520). Weder zum 30. November 2015 noch zum 30. November 2014 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten.
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen / zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Liquidation einer Gesellschaft in Polen liegen keine Sachverhalte vor, die zu einer Behandlung nach IFRS 5 führen würden.
Die Veränderungen der einzelnen Posten der langfristigen Vermögenswerte in den Geschäftsjahren 2013/14 und 2014/15 sind in der Entwicklung des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögenswerte in den Anlagen zum Konzernanhang dargestellt.
Das Investitionsvolumen in Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte lag im Geschäftsjahr 2014/15 aufgrund weiterer Zahlungen für das ERP-Projekt über den planmäßigen Abschreibungen. Die Zugänge bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 4.114 TEUR beinhalten im Wesentlichen Shopsysteme sowie Ersatzinvestitionen.
Die alleinige Nutzung der dem Unternehmen gehörenden Marken Baldessarini und Otto Kern ist durch langfristige und verlängerbare Schutzrechte gewährleistet, so dass jeweils eine unbestimmbare Nutzungsdauer vorliegt.
Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer setzt sich zusammen aus den Buchwerten der Markenrechte Otto Kern in Höhe von 3.600 TEUR (Vorjahr 3.600 TEUR) und Baldessarini in Höhe von 5.970 TEUR (Vorjahr 5.970 TEUR). Beide Bereiche bilden je eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, die zur Überprüfung der Werthaltigkeit dient.
Firmenwerte wurden im Rahmen der Akquisition des Bereichs Gin Tonic, Schweiz, und der Übernahme der Stesa-Gruppe in Litauen in Vorjahren gebildet und in Höhe von 328 TEUR (Vorjahr 910 TEUR) angesetzt. Ersterer wurde im Geschäftsjahr 2014/15 vollständig abgeschrieben.
Entwicklungskosten werden nicht aktiviert, da die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind. Im Geschäftsjahr wurden Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 7.845 TEUR (Vorjahr 6.788 TEUR) als Aufwand erfasst.
Zum Bilanzstichtag nahm der Konzern eine Überprüfung der erzielbaren Beträge bzw. der Werthaltigkeit der Sachanlagegegenstände, der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte vor. Die immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind als zahlungsmittelgenerierende Einheiten den Geschäftsbereichen Otto Kern bzw. Baldessarini und damit dem Premium Segment zugeordnet. Die erzielbaren Beträge wurden jeweils anhand der Nettoveräußerungswerte ermittelt. Die dabei den Cashflow-Prognosen zugrunde liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen im mittleren einstelligen Bereich und folgen damit den Entwicklungen der letzten Jahre in diesem Segment. Der verwendete Abzinsungssatz der Cashflow-Prognosen beträgt für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit im Mittel 7,8 Prozent. Im Geschäftsjahr wurden keine Wertminderungen auf Markenrechte vorgenommen.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Gin Tonic, Schweiz, bzw. der Stesa-Gruppe, Litauen, zugeordnet und damit den Segmenten Men's & Sportswear bzw. Premium Brands. Zur Bestimmung des erzielbaren Betrags der Stesa Gruppe wurde ebenfalls der Nettoveräußerungswert mittels diskontierter Cashflow-Prognosen ermittelt. Die zugrunde liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen im mittleren einstelligen Bereich und folgen damit ebenfalls den Entwicklungen der letzten Jahre des entsprechenden Segments. Der verwendete Abzinsungssatz der Cashflow-Prognosen beträgt für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit im Mittel 7,8 Prozent. Aufgrund der geplanten Schließung des Bereichs Gin Tonic, Schweiz, erfolgte die entsprechende volle Wertminderung in diesem Bereich, da ein erzielbarer Betrag basierend auf dem Nettover-äußerungswert nicht mehr vorliegt.
Bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen sich kein Impairment ergab, gelangt das Management zu der Auffassung, dass keine für möglich gehaltene Änderung von Parametern der Bestimmung des Nutzungswerts dazu führen könnte, dass der Buchwert den zugehörigen erzielbaren Betrag übersteigt.
Es besteht eine 49-prozentige Beteiligung der Ahlers AG an der in 2010 neu gegründeten Jupiter Shirt GmbH, Tirschenreuth. Der Abschlussstichtag der Gesellschaft ist der 31. Dezember. Deshalb wurde ein Zwischenabschluss auf den 30. November 2015 erstellt. Da das Unternehmen sich weiterhin positiv entwickelt und keine Kapitalerhöhung- oder minderung erfolgte, wurde der Beteiligungsansatz im Rahmen der Fortschreibung des equity-Wertes unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr erfolgten Dividenden-Ausschüttung gegenüber dem Vorjahr um 100 TEUR erhöht. Der Ertrag ist unter den Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2014 erzielte das At-Equity bilanzierte Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 8.208 TEUR sowie ein Ergebnis vor Steuern von 320 TEUR. Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2014 4.762 TEUR.
In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ist ein Darlehen der Ahlers AG an einen russischen Großkunden in Höhe von 1.363 TEUR enthalten. Es handelt sich hierbei um ursprüngliche Forderungen aus Warenlieferungen, die in einen verzinslichen Zahlungsplan mit dreijähriger Laufzeit umgewandelt wurden. Die Forderung ist durch eine persönliche Bürgschaft abgesichert.
Zudem wird hier der Restbetrag eines langfristigen, verzinslichen Darlehens der Ahlers AG an Herrn Otto Kern, Monte Carlo (Monaco), ausgewiesen, das ihm ursprünglich zur Finanzierung einer Kapitalerhöhung bei der Tochtergesellschaft Otto Kern GmbH, Herford, gewährt wurde. Die Tilgung ist vertraglich geregelt. Sicherheiten wurden nicht vereinbart.
Der im Vorjahr enthaltene Restbetrag des Darlehens der Ahlers AG an die Jupiter Shirt GmbH, Tirschenreuth, in Höhe von 500 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2014/15 zurückgeführt.
Des Weiteren sind in dieser Position sonstige langfristige verzinsliche und unverzinsliche Ausleihungen, Rückkaufswerte für Lebensversicherungen und hinterlegte Mietkautionen enthalten.
Unter den sonstigen Vermögenswerten werden insbesondere Kunstgegenstände ausgewiesen. Es handelt sich überwiegend um Werke von bekannten Künstlern zeitgenössischer Kunst und der Klassischen Moderne. Bei den Abgängen in Höhe von 32 TEUR handelt es sich ausschließlich um Kunstgegenstände. Zugänge gab es nicht.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Zeitgenössische Kunst | 11.254 | 11.286 |
| Klassische Moderne | 5.767 | 5.767 |
| Sonstige Kunstgegenstände | 771 | 772 |
| 17.792 | 17.825 |
Zur Klassischen Moderne zählt die Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, während die zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Kunstsammlung der Ahlers AG umfasst im Bereich der Klassischen Moderne u.a. Werke von Alexej von Jawlensky, Emil Nolde und August Macke sowie bei der zeitgenössischen Kunst vor allem Werke von Yves Klein.
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 23.461 | 24.165 |
| Unfertige Erzeugnisse | 501 | 388 |
| Fertigerzeugnisse und Waren | 49.547 | 54.883 |
| 73.509 | 79.436 |
Der Betrag der in der Vorratsbewertung berücksichtigten Wertminderungen beläuft sich auf 8.080 TEUR (Vorjahr 8.256 TEUR). Der Buchwert der Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert angesetzt sind, beträgt 14.809 TEUR (Vorjahr 15.672 TEUR).
Das Vorratsvermögen sank im Wesentlichen wegen reduzierten NOS-Vorräten (NOS = Never out of Stock) und Saisonwaren der aktuellen Wintersaison.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel nicht verzinslich und haben eine durchschnittliche Laufzeit von 54 Tagen (Vorjahr 51 Tagen).
Die in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen erforderlichen Wertminderungen entwickelten sich wie folgt:
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Stand am 1.12. | 1.995 | 2.435 |
| Inanspruchnahme | -175 | -575 |
| Auflösung | -310 | -237 |
| Zuführungen | 310 | 372 |
| Umrechnungsdifferenzen | -5 | 0 |
| Stand am 30.11. | 1.815 | 1.995 |
Sämtliche Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen verbucht.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 30. November 2015:
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Buchwert am 30. November | 33.466 | 36.548 |
| davon weder überfällig noch wertgemindert | 27.249 | 29.425 |
| davon überfällig, aber nicht wertgemindert | 5.449 | 6.610 |
| < 90 Tage | 5.063 | 5.567 |
| > 90 Tage bis 180 Tage | 82 | 413 |
| > 180 Tage bis 270 Tage | 47 | 429 |
| > 270 Tage bis 360 Tage | 37 | 26 |
| > 360 Tage | 220 | 175 |
Bei den überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen keine Indikatoren vor, die darauf hinweisen, dass die Schuldner ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen.
Der Rückgang der überfälligen, nicht wertgeminderten Posten liegt im Wesentlichen in den im Vorjahr enthaltenen nicht versicherten Forderungen an einen russischen Kunden begründet. Mit Wirkung ab November 2015 wurde dieser Forderungsbestand in einen mittelfristigen Zahlungsplan umgewandelt (vgl. (14) Sonstige langfristige Vermögenswerte).
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen den positiven Wert aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte zum Zeitwert in Höhe von 1.085 TEUR (Vorjahr 1.974 TEUR). Des Weiteren sind zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte in Deutschland mit Buchwerten von insgesamt 6 TEUR (Vorjahr 6 TEUR) enthalten. Zudem werden hier Wertminderungen zu sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen, die aber wie im Vorjahr am Bilanzstichtag nicht vorlagen.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrafen in Höhe von 0,1 TEUR (Vorjahr 0,1 TEUR) den Lieferungs- und Leistungsverkehr mit diesen Unternehmen.
Die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 3.963 TEUR (Vorjahr 4.803 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuern, abgegrenzte Lizenzentgelte, Bonusansprüche sowie Forderungen an Lieferanten und Versicherungsgesellschaften.
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Kasse | 201 | 231 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 4.999 | 6.077 |
| 5.200 | 6.308 |
Guthaben bei Kreditinstituten umfassen kurzfristig disponierbare Zahlungsmittel sowie angelegte Tagesgelder. Sie werden marktüblich verzinst.
Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel beträgt 5.200 TEUR (Vorjahr 6.308 TEUR).
Für Zwecke der Kapitalflussrechnung setzt sich der Finanzmittelbestand wie folgt zusammen:
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Kasse | 201 | 231 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 4.999 | 6.077 |
| Kontokorrentkredite | -796 | -4.678 |
| 4.404 | 1.630 |
Das Eigenkapital und seine einzelnen Komponenten werden in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.
Das gezeichnete Kapital besteht aus insgesamt 13.681.520 nennwertlosen Stückaktien. Es setzt sich zusammen aus 7.600.314 Stammaktien und 6.081.206 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Von den 7.600.314 Stammaktien entfallen 500 Stück auf vinkulierte Namensaktien. Diese sind mit einem Entsendungsrecht für ein Aufsichtsratsmandat ausgestattet. Die übrigen 13.681.020 Aktien sind Inhaberaktien.
Zum 30. November 2015 befanden sich unverändert zum Vorjahr insgesamt 13.681.520 Aktien im Umlauf.
Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 3. Mai 2012 ist der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, das Grundkapital bis zum 2. Mai 2017 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien und/ oder stimmrechtsloser Vorzugsaktien gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, jedoch insgesamt höchstens um 21.600 TEUR zu erhöhen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre unter bestimmten Bedingungen auszuschließen (vgl. Kapitel ,Übernahmerechtliche Angaben und erläuternder Bericht', S. 73 oder www.ahlers-ag.com, Rubrik ,Investor Relations').
Zum 30. November 2015 hielt die Gesellschaft keine eigenen Aktien.
Die Kapitalrücklage beträgt 15.024 TEUR, davon entfallen 12.782 TEUR auf das Agio aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage anlässlich des Börsengangs und 1.610 TEUR aus der Begebung von Vorzugsaktien. Die Kapitalrücklage im IFRS-Konzernabschluss wurde um Eigenkapitalbeschaffungskosten, die im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft angefallen sind, vermindert.
Die Gewinnrücklagen in Höhe von 44.765 TEUR setzen sich zusammen aus den Gewinnvorträgen (30.475 TEUR), dem auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Jahresüberschuss (1.149 TEUR), den Gewinnrücklagen aus der IFRS-Erstanwendung (7.293 TEUR) und übrigen Gewinnrücklagen (5.848 TEUR). Letztere enthalten die direkt im Eigenkapital verbuchten Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von -803 TEUR vor Steuern und -572 TEUR nach Steuern.
Aus dem handelsrechtlichen Bilanzgewinn einschließlich der handelsrechtlichen Gewinnrücklagen der Ahlers AG in Höhe von zusammen 38.977 TEUR darf der Betrag der handelsrechtlichen aktiven latenten Steuern in Höhe von 345 TEUR nicht ausgeschüttet werden.
Der Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung beinhaltet alle Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften in Euro, Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach Steuern entsprechend IAS 21.32 f. sowie der erfolgsneutralen Bewertung der nach IAS 39 gesicherten Devisentermingeschäfte nach Steuern. Der Anteil der erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern hieraus beträgt insgesamt 127 TEUR (Vorjahr -275 TEUR).
| TEUR | 1.12.2014 | Inanspruchnahme | Auflösung | Zuführung | Aufzinsung | Umrechnungsdifferenz | 30.11.2015 |
| langfristige Rückstellungen | |||||||
| Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 4.890 | 523 | 69 | 139 | 106 | 17 | 4.560 |
| sonstige Jubiläen | 460 | 38 | 0 | 70 | 12 | -10 | 494 |
| Altersteilzeit | 8 | 8 | 0 | 26 | - | - | 26 |
| Zwischensumme | 468 | 46 | 0 | 96 | 12 | -10 | 520 |
| kurzfristige Rückstellungen | |||||||
| Retouren | 1.646 | 1.646 | - | 1.479 | - | -2 | 1.477 |
| Abfindungen | 1.505 | 1.316 | 35 | 602 | - | 0 | 756 |
| Sonstige | 629 | 8 4 | 9 | 515 | - | 18 | 705 |
| Zwischensumme | 3.780 | 3.410 | 44 | 2.596 | - | 16 | 2.938 |
| 9.138 | 3.979 | 113 | 2.831 | 118 | 23 | 8.018 |
Die Pensionsverpflichtungen innerhalb des Ahlers Konzerns werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Einrechnung dynamischer Entwicklungen nach versicherungsmathematischen Verfahren berechnet.
Der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Annahmen zu Grunde gelegt:
| Parameter | 2014/15 | 2013/14 |
| Rechnungszins | 1,9% | 2,2% |
| Rententrend | 2,0% | 2,0% |
Die Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt dabei gemäß IAS 19.120 ff. im sonstigen Ergebnis. Die Pensionsaufwendungen beinhalten neben dem Personalaufwand auch den Zinsaufwand.
Auf die Berücksichtigung der Gehaltstrends wurde verzichtet, da sich die Pensionsrückstellungen fast ausschließlich auf bereits ausgeschiedene Mitarbeiter beziehen und zukünftig keine neuen Pensionsverpflichtungen abgeschlossen werden. In der Bilanz werden die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen angesetzt.
Die Entwicklung der Brutto-Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich folgendermaßen dar:
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 1. Dezember | 4.154 | 3.922 |
| + Laufender Dienstzeitaufwand der Periode | 39 | 29 |
| + Zinsaufwand (Diskontierungseffekt) | 106 | 143 |
| - Gezahlte Leistungen | -418 | -415 |
| +/- Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 20 | 457 |
| - Plankürzungen/Abgeltungen | - | - |
| Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 30. November | 3.901 | 4.136 |
| Kurseffekt | 16 | 18 |
| 3.917 | 4.154 |
Die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen betrugen zum 30. November 2013 3.922, zum 30. November 2012 4.446 TEUR und zum 30. November 2011 4.187 TEUR.
Zu Angaben der in der Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Ergebnis erfassten Beträgen wird auf die Abschnitte (4) Personalaufwand und (8) Steuern vom Einkommen und Ertrag verwiesen.
Die Pensionsrückstellungen betreffen weitestgehend Ansprüche von ehemaligen Arbeitnehmern in Deutschland. Weiterhin umfasst die Rückstellung Ansprüche von im Ausland beschäftigten Mitarbeitern aus den gesetzlich vorgeschriebenen Abfertigungen (Leistungen bei Ausscheiden) in Höhe von 643 TEUR (Vorjahr 736 TEUR).
Aufgrund der sehr geringen und weiter rückläufigen Anzahl aktiver Anwärter bergen die leistungsorientierten Versorgungspläne kein Risiko für künftige Zahlungsströme.
Den in den sonstigen langfristigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zu Grunde, bei deren Berechnung die am Bilanzstichtag gültigen, aktuellen Annahmen und Trends herangezogen wurden.
Darüber hinaus sind Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 44 TEUR (Vorjahr 27 TEUR) bilanziert. Diesen Altersteilzeitrückstellungen stehen zur Insolvenzsicherung verpfändete Wertpapiere mit einem Zeitwert in Höhe von 18 TEUR (Vorjahr 19 TEUR) gegenüber. Die Wertpapiere werden mit den Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert, da die Wertpapiere als Planvermögen zu qualifizieren sind. Die Erträge aus den Wertpapieren in Höhe von 0,2 TEUR (Vorjahr 1,6 TEUR) sind ergebniswirksam erfasst worden.
Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden verzinst und haben in der Regel eine Laufzeit zwischen zwei und fünf Jahren.
Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich um Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 211 TEUR (Vorjahr 436 TEUR). Zudem hier auszuweisende negative Marktwerte aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte lagen zum Bilanzstichtag nicht vor (Vorjahr 66 TEUR). Aufgrund der variablen Verzinsung der finanziellen Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert dem entsprechenden Buchwert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restlaufzeiten und die durchschnittlichen Zinssätze der finanziellen Verbindlichkeiten zum jeweiligen Bilanzstichtag:
| Restlaufzeiten | |||||||
| TEUR | Jahr | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Summe langfristig | Gesamt | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2015 | Buchwert | 5.697 | 23.879 | - | 23.879 | 29.576 |
| Zinssatz | 1,52% | 1,75% | - | ||||
| 2014 | Buchwert | 8.628 | 20.504 | 2.276 | 22.780 | 31.408 | |
| Zinssatz | 1,71% | 1,88% | 2,87% | ||||
| Verbindlichkeiten | 2015 | Buchwert | 20.628 | - | - | - | 20.628 |
| aus Lieferungen | Zinssatz | - | - | - | |||
| und Leistungen | 2014 | Buchwert | 20.477 | - | - | - | 20.477 |
| Zinssatz | - | - | - | ||||
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 2015 | Buchwert | 178 | 33 | - | 33 | 211 |
| Zinssatz | 2,30% | 2,30% | |||||
| 2014 | Buchwert | 319 | 183 | - | 183 | 502 | |
| Zinssatz | 2,30% | 2,30% | |||||
| Summe | 2015 | 26.503 | 23.912 | - | 23.912 | 50.415 | |
| Buchwerte | 2014 | 29.424 | 20.687 | 2.276 | 22.963 | 52.387 | |
Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind innerhalb eines Jahres fällig. Diese Position beinhaltet auch Verbindlichkeiten, die den Lieferungs- und Leistungsbereich betreffen. Aufgrund der Konzernsicht und laufender Verrechnungen ist eine Unterteilung auf die Bilanzposten aber nicht zweckdienlich.
Im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen wurde Betriebs- und Geschäftsausstattung geleast. Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen können wie folgt auf den Barwert übergeleitet werden:
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | |||
| TEUR | Mindestleasingzahlungen | Barwert der Mindestleasingzahlungen | Mindestleasingzahlungen | Barwert der Mindestleasingzahlungen |
| Fälligkeit | ||||
| innerhalb eines Jahres | 179 | 178 | 260 | 253 |
| 1 bis 5 Jahre | 34 | 33 | 184 | 183 |
| über 5 Jahre | - | - | - | - |
| Summe Mindestleasingzahlungen | 213 | 211 | 444 | 436 |
| abzüglich des Zinsanteils | -2 | -8 | ||
| Barwert der Mindesleasingzahlungen | 211 | 436 | ||
Den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing stehen unter den Sachanlagen ausgewiesene Vermögenswerte in Höhe von 211 TEUR (Vorjahr 429 TEUR) gegenüber.
Die Leasingzahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2014/15 auf 261 TEUR (Vorjahr 311 TEUR).
In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Retouren und Preisnachlässe enthalten.
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 2.093 | 2.492 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 10.106 | 11.013 |
| davon | ||
| aus Lohn und Gehalt | 4.280 | 5.102 |
| aus Steuern | 1.324 | 1.478 |
| im Rahmen der sozialen Sicherheit | 753 | 654 |
| Übrige | 3.749 | 3.779 |
| 12.199 | 13.505 |
In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten für Boni und Zoll enthalten.
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag folgende Buch- und Zeitwerte:
| 30.11.2015 | 30.11.2014 | ||||
| TEUR | Bewertungs-Kategorie nach IAS 39 | Buchwert | beizulegender Zeitwert | Buchwert | beizulegender Zeitwert |
| Aktiva | |||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | LaR | 5.200 | 5.200 | 6.308 | 6.308 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | LaR | 33.466 | 33.466 | 36.548 | 36.548 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.121 | 3.121 | 3.008 | 3.008 | |
| davon: | |||||
| - Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | LaR | 2.030 | 2.030 | 1.028 | 1.028 |
| - Derivate mit Hedge-Beziehungen | n.a. | 1.085 | 1.085 | 1.974 | 1.974 |
| - Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | FAHfT | 6 | 6 | 6 | 6 |
| Passiva | |||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | FLAC | 29.576 | 29.576 | 31.408 | 31.408 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | FLAC | 20.628 | 20.628 | 20.477 | 20.477 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 211 | 211 | 502 | 502 | |
| davon: | |||||
| - Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen | n.a. | 211 | 211 | 436 | 436 |
| - Derivate mit Hedge-Beziehungen | n.a. | - | - | 66 | 66 |
| Summe pro Bewertungskategorie nach IAS 39: | |||||
| Loans and Receivables | LaR | 40.696 | 40.696 | 43.884 | 43.884 |
| Financial Assets Held for Trading | FAHfT | 6 | 6 | 6 | 6 |
| Financial Liabilities Measured at Amortised Cost | FLAC | 50.204 | 50.204 | 51.885 | 51.885 |
Der beizulegende Zeitwert gibt den Betrag an, zu dem ein jeder der obigen Posten zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwischen Vertragspartnern ausgetauscht werden könnte. Folgende Annahmen liegen den angegebenen Werten zugrunde:
Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen liegen aufgrund der kurzen Laufzeit keine Abweichungen zwischen fortgeführten Anschaffungskosten und den jeweiligen Fair Values vor.
Bei den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten liegt dem beizulegenden Zeitwert ein an einem aktiven Markt ermittelter Börsenkurs zugrunde.
Die langfristigen Finanzinstrumente und die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden variabel verzinst, so dass die abgezinsten künftigen Cashflows den Buchwerten entsprechen.
Derivaten mit Hedge-Beziehung liegen Devisentermingeschäfte zugrunde, deren Bewertung auf Devisenterminkursen basieren.
Alle relevanten Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar (Level 2 der Bewertungskategorien nach IFRS 7).
Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.31 betreffen auch Financial Covenants (als schriftlich fixierte Nebenbedingungen zu Finanzinstrumenten, insbesondere zu Kreditverträgen mit entsprechenden Rechtsfolgeklauseln bei Nichterfüllung von vorher festgesetzten Finanzkennzahlen). Die Ahlers Gruppe hat mit ihren Kreditinstituten die Einhaltung von Financial Covenants im Rahmen des Abschlusses von Kreditvereinbarungen festgelegt. Diese betreffen bestimmte Eigenkapitalrelationen bzw. Kennziffern hinsichtlich des Verschuldungsgrades des Ahlers Konzerns. Die Financial Covenants werden im Rahmen des Risikomanagementsystems überwacht. Die Berichterstattung an die Banken erfolgt regelmäßig. Es liegen keine Hinweise vor, dass die Einhaltung der vereinbarten Financial Covenants nicht möglich ist.
Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:
| Folgebewertung | |||||
| TEUR | aus Zinsen | zum Fair Value | Währungsumrechnung | Wertberichtigung | |
| Loan and Receivables | LaR | 109 | -46 | ||
| Financial Assets Held for Trading | FAHfT | 0 | 0 | ||
| Financial Liabilities Measured at Amortised Cost | FLAC | -818 | -123 | ||
| Nettoergebnis | |||
| TEUR | aus Abgang | 2014/15 | 2013/14 |
| Loan and Receivables | -94 | -31 | -115 |
| Financial Assets Held for Trading | 0 | 2 | |
| Financial Liabilities Measured at Amortised Cost | -941 | -986 | |
Sämtliche Zinsen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Devisenterminkontrakte ohne Hedge-Beziehungen werden im Materialaufwand verbucht. Die Effekte aus der Folgebewertung und aus dem Abgang der übrigen Posten werden im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. Ertrag ausgewiesen.
Eventualverbindlichkeiten bestehen in Form von Bürgschaften zum Bilanzstichtag in Höhe von 989 TEUR (Vorjahr 884 TEUR). Für verbundene Unternehmen wurden keine Bürgschaften übernommen.
Darüber hinaus gibt es zum 30. November 2015 keine vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (Vorjahr 109 TEUR).
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende zukünftige Mindestleasing-Zahlungsverpflichtungen auf Grund von unkündbaren Operating-Leasing-Verhältnissen für Betriebs- und Geschäftsausstattung nach Fälligkeiten:
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Fälligkeit | ||
| innerhalb eines Jahres | 7.021 | 6.845 |
| 1 bis 5 Jahre | 17.379 | 15.329 |
| über 5 Jahre | 5.094 | 4.449 |
| 29.494 | 26.623 |
Die Leasingverträge beinhalten keine Verlängerungsoptionen. Dem Konzern wurden keine Beschränkungen durch die Leasingvereinbarungen auferlegt. Es wurden bedingte Mietzahlungen in Höhe von 303 TEUR (Vorjahr 317 TEUR) im Mietaufwand erfasst. Bei den bedingten Mietzahlungen handelt es sich um umsatzabhängige Mieten. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurden insgesamt Zahlungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen in Höhe von 7.611 TEUR (Vorjahr 7.284 TEUR) geleistet.
Der Ahlers Konzern bedient sich zur Finanzierung seiner Geschäftstätigkeit im Wesentlichen finanzieller Verbindlichkeiten in Form von verzinslichen Darlehen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Dem gegenüber stehen Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus schließt der Ahlers Konzern derivative Finanzgeschäfte ab.
Der Ahlers Konzern ist auf internationaler Ebene tätig, wodurch der Konzern grundsätzlich verschiedenen Risiken wie Währungs-, Ausfall- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt ist.
Der Ahlers Konzern schließt zur Absicherung des Risikos aus Währungskursänderungen Devisentermingeschäfte ab. Die Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen Instrumenten durchgeführt. Abgesichert werden hiermit zukünftige Währungskursschwankungen des US-Dollar und des Schweizer Franken jeweils gegenüber dem Euro. Währungskursschwankungen des US-Dollar betreffen den Ahlers Konzern bei der Beschaffung von Rohstoffen, Fertigprodukten und Fertigungsleistungen auf internationalen Märken, während die Währungskursschwankungen des Schweizer Franken den Ahlers Konzern auf Seite des Verkaufs von Waren in der Schweiz betreffen (Cash-flow-Hedge).
Die folgende Tabelle zeigt die Volumina und Marktwerte der Devisentermingeschäfte zum jeweiligen Bilanzstichtag:
| 30.11.2015 | ||||
| Nominalwert | Marktwert | |||
| Art | Währung | in Tausend Währungseinheiten | TEUR | TEUR |
| Käufe | USD | 21.000 | 18.783 | 1.062 |
| Verkäufe | CHF | 2.000 | 1.862 | 23 |
| 30.11.2014 | 30.11.2014 | ||
| Nominalwert | Marktwert | ||
| Art | in Tausend Währungseinheiten | TEUR | TEUR |
| Käufe | 27.000 | 19.721 | 1.974 |
| Verkäufe | 3.600 | 2.939 | -66 |
Zum 30. November 2015 bestanden somit Devisentermingeschäfte mit einem positiven Marktwert von 1.085 TEUR (Vorjahr 1.974 TEUR) und keine Devisentermingeschäfte mit einem negativen Marktwert (Vorjahr -66 TEUR). Erstere werden unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen, Devisentermingeschäfte mit einem negativen Marktwert werden unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle operativen Devisentermingeschäfte im Ahlers Konzern haben eine Restlaufzeit von einem Tag bis elf Monate und werden in Chargen zwischen 0,4 Mio. EUR und 0,9 Mio. EUR mit saisonalen Schwerpunkten über diesen Zeitraum verteilt realisiert. Bei allen hier angeführten Devisentermingeschäften sind sämtliche Vertragsparameter fix. Es existieren somit keine Bandbreitenvereinbarungen und die Verträge sind nicht vorzeitig ablösbar. Die vertraglich fixierten USD-Kurse zum Euro liegen zwischen 1,0613 und 1,1518. Sicherheiten wurden nicht geleistet. Die Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Cashflows der erwarteten künftigen Käufe und Verkäufe wurden als hoch wirksam eingestuft. Daher sind die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 erfüllt, so dass zum Bilanzstichtag nach Abzug latenter Steuern 748 TEUR an positiven Effekten (Vorjahr 1.316 TEUR positive Effekte) aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte zu Marktwerten ergebnisneutral in das Eigenkapital eingestellt wurden.
Die folgende Tabelle stellt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderung realisierter Kursdifferenzen) und des Eigenkapitals (aufgrund der Änderung des beizulegenden Zeitwertes der Devisentermingeschäfte sowie der Nachsteuer-Ergebnisse des oben genannten Vorsteuer-Effektes) gegenüber möglicher und realistischer Wechselkursänderungen des US-Dollar, des Schweizer Franken und des Polnischen Zloty vor Schuldenkonsolidierung dar:
| Kursentwicklung | Auswirkung auf das Vorsteuer-Ergebnis | Auswirkung auf das Eigenkapital | ||||
| 2015 | 2014 | 2015 TEUR |
2014 TEUR |
2015 TEUR |
2014 TEUR |
|
| USD | +3% | +2% | 38 | 5 | 26 | 3 |
| -2% | -3% | -26 | -7 | -18 | -5 | |
| CHF | +2% | +2% | -108 | -51 | -74 | -35 |
| -2% | -2% | 108 | 51 | 74 | 35 | |
| PLN | +2% | +2% | -23 | -27 | -16 | -19 |
| -1% | -1% | 11 | 13 | 8 | 9 | |
Um eine Risikokonzentration zu minimieren und finanzielle Verluste durch den Ausfall eines Geschäftspartners so gering wie möglich zu halten, werden Kreditrahmen festgelegt. Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswertes ersichtlich. Im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind diese Risiken zum Teil durch entsprechende Versicherungen abgedeckt (vgl. Abschnitt (16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Das maximale Ausfallrisiko in diesem Bereich setzt sich demnach aus den nicht versicherten Forderungen und dem Selbstbehalt aus der Warenkreditversicherung zusammen und lag zum Bilanzstichtag bei 7,8 Mio. EUR (Vorjahr 11,5 Mio. EUR).
Zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen Darlehen werden im Ahlers Konzern Zinssicherungsgeschäfte in Form von Zinsswaps abgeschlossen. Den Zinsswaps liegen Grundgeschäfte mit vergleichbaren, gegenläufigen Risiken (Mikro-Hedges) zugrunde. Das mit den aus den Grundgeschäften und den Sicherungsgeschäften gebildeten Bewertungseinheiten gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag 14.200 TEUR mit einem Marktwert von -125 TEUR.
Die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals gegenüber einer möglichen und realistischen Änderung der variablen Zinssätze bei variabel verzinsten langfristigen Verbindlichkeiten unter der Annahme einer gleich bleibenden Zinsspanne zeigt folgende Tabelle:
| Erhöhung / Verringerung in Basispunkten | Auswirkungen auf das Vorsteuer-Ergebnis (TEUR) | Auswirkungen auf das Eigenkapital (TEUR) | |||
| 2015 | 2014 | 2015 | 2014 | 2015 | 2014 |
| +20 | +15 | -48 | -34 | -33 | -23 |
| -5 | -5 | 12 | 11 | 8 | 8 |
Im Bereich der Liquiditätssicherung ist das Ziel des Ahlers Konzerns, seine Flexibilität durch Nutzung von Kontokorrentkrediten, Bankkrediten und Operate-Lease-Verträgen zu wahren. Im Rahmen des Budgetierungsprozesses wird eine Cashflow-Planung verbunden mit einer saisonalen Spitzenberechnung durchgeführt und gegen die bestehende Finanzausstattung einschließlich der bestehenden Kreditlinien verprobt. Damit wird das Risiko eines Liquiditätsengpasses regelmäßig überwacht.
Das Kapitalmanagement des Ahlers Konzerns ist vorrangig darauf ausgerichtet, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen, eine gute Eigenkapitalquote beizubehalten sowie finanzielle Sicherheit und Flexibilität zu schaffen.
Bei der Steuerung der Kapitalstruktur findet insbesondere der Wandel der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Berücksichtigung. Die Steuerung kann über Anpassung der Dividendenzahlungen, Ausgabe neuer Aktien oder den Rückkauf bzw. die Einziehung eigener Anteile erfolgen. In diesem Zusammenhang gefasste Depot-Beschlüsse sind im Kapitel ,Übernahmerechtliche Angaben' im zusammengefassten Lagebericht dargelegt. Zum 30. November 2015 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien oder Verfahren vorgenommen.
Die Geschäftstätigkeit des Ahlers Konzerns schlägt sich vorrangig im kurzfristigen Bereich nieder, so dass die adäquate Größe zur Überwachung des Kapitals das Net Working Capital darstellt. Das Net Working Capital setzt sich zusammen aus den Vorräten, den kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Vorräte | 73.509 | 79.436 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 33.466 | 36.548 |
| kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -20.628 | -20.477 |
| Net Working Capital | 86.347 | 95.507 |
Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt insbesondere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse wider.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in Premium Brands, Jeans & Workwear und Men's & Sportswear. Aufwendungen für zentrale Funktionen werden über verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen Intersegmentumsatzerlösen. Vermögenswerte und Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem Segment nicht möglich ist, über sachgerechte Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die Vermögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und Passivposten der latenten und laufenden Steuern.
Somit ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz (180.626 TEUR) aus den Vermögenswerten laut Segmentinformationen (178.169 TEUR) zuzüglich der latenten Steueransprüche und der laufenden Ertragsteueransprüche (2.457 TEUR).
Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (75.349 TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (71.685 TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (3.453 TEUR) sowie der Leasingverbindlichkeiten (211 TEUR).
Die Konzern-Segmentinformationen nach geographischen Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns liegen.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Konzern-Segmentinformationen entsprechen denen des Konzernabschlusses.
Folgende Unternehmensbereiche bilden die berichtspflichtigen Segmente:
Dieses Geschäftsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb der hochwertigen Markenbekleidung des Ahlers Konzerns. Hierzu gehören die Marken Pierre Cardin, Otto Kern und Baldessarini.
Dieses Geschäftsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb vor allem von Jeans und Freizeithosen aus Flachgewebe sowie Berufskleidung, soweit es sich nicht um Premium Brands handelt. In diesem Segment sind unter anderem die Marken Pionier Workwear, Pionier Jeans & Casuals und Pioneer Authentic Jeans vertreten.
Dieses Geschäftsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb von Sportswear, Freizeitbekleidung und Young Fashion, soweit es sich hier nicht um Premium Brands handelt. Dieses Segment umfasst die Marken Gin Tonic und Jupiter Sportswear.
Da in Einzelfällen eine Verteilung auf die einzelnen Geschäftsfelder nicht angebracht war, erfolgte der Ausweis an dieser Stelle. Insbesondere werden hierunter die Kunstgegenstände ausgewiesen.
"Westeuropa" umfasst folgende Länder: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien. "Mittel-/Osteuropa/Sonstiges" umfasst alle übrigen Länder.
Die Beträge der Konzern-Segmentinformationen werden nach Konsolidierung ermittelt, da die Verknüpfungen zwischen den Segmenten von untergeordneter Bedeutung sind.
Als "Segmentergebnis" ist das Ergebnis vor Ertragsteuern definiert. Unter "Vermögenswerte" wird die Summe der Aktiva abzüglich der aktiven latenten und der laufenden Steueransprüche verstanden. Unter "Schulden" wird die Summe der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten abzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten, der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie der Leasingverbindlichkeiten verstanden. Unter der Position "andere nicht zahlungswirksame Posten" sind die Netto-Zuführungen zu Rückstellungen erfasst.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaftliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der Ahlers AG. Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Er unterbreitet dem Aufsichtsrat zur Beschlussfassung Vorschläge zur Vergütung, zum Vergütungssystem und seiner regelmäßigen Überprüfung sowie zum Abschluss, der Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder.
Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
| ― |
Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprüft wird. |
| ― |
Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist. |
| ― |
Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat festgelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad. |
| ― |
Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzernergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über zwei Dreijahreszeiträume. Die Dreijahreszeiträume laufen von Dezember 2012 bis November 2015 und von Dezember 2014 bis November 2017 für Frau Dr. Ahlers und Herrn Dr. Kölsch. Die Auszahlungen erfolgen im April 2016 und im April 2018. Für Herrn Hilger wurde der Betrachtungszeitraum von Mai 2014 auf den Zeitpunkt seines Ausscheidens Ende Oktober 2015 verkürzt. Der Betrag seiner langfristig orientierten Tantieme wurde zum 31. Oktober 2015 ermittelt und ausgezahlt. Die aktienkursbasierten Bestandteile aller Dreijahres-Tranchen hatten zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 166 TEUR. |
| ― |
Sonstige Vergütungsbestandteile bestehen in der Bereitstellung von Firmenwagen und Bekleidungskontingenten für Herrn Dr. Kölsch und Herrn Hilger bis zu seinem Ausscheiden sowie für Frau Dr. Ahlers von einer Dienstwohnung am Firmensitz. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite. |
| ― |
Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitgliedern Höchstbeträge festgelegt. |
Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine sogenannten "Change of Control"-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhegeldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden.
Die Hauptversammlung 2011 hat festgelegt, dass die individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge für die Dauer von weiteren fünf Jahren unterbleibt. Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Fixes Gehalt | 1.159 | 1.043 |
| Jahresbonus* | 324 | 664 |
| Sonstiges | 77 | 73 |
| Gesamt | 1.560 | 1.780 |
Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr 2014/15 Bezüge von insgesamt 69 TEUR (Vorjahr 77 TEUR).
Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Entlohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschaftlichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre unter Berücksichtigung eines Schwellenwertes und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz, die Stellvertretung sowie der Vorsitz in einem Ausschuss werden zusätzlich vergütet.
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Feste Vergütung | 105 | 105 |
| Variable Vergütung | 11 | 45 |
| Gesamt | 116 | 150 |
Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Die Sozietät von Ah & Partner AG, Zürich (Schweiz), bei der Aufsichtsratsmitglied und Audit Committee Vorsitzende Prof. Dr. von Ah Partnerin ist, war im Geschäftsjahr 2014/15 steuerberatend für den Ahlers Konzern tätig und hat dafür 22 TEUR in Rechnung gestellt. Alle Leistungen wurden vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG genehmigt.
Die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, besitzt eine mehrheitliche Beteiligung am stimmberechtigten Aktienkapital der Ahlers AG, die sie zum Großteil über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH, Herford, hält. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, einbezogen.
Die Adolf Ahlers Familienstiftung, Speicher/ Appenzell Ausserrhoden, Schweiz, hat am 9. Januar 2014 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG, Herford, am 31. Dezember 2013 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30%, 50% und 75% überschritten hat und zu diesem Tag 76,6% (entsprechend 5.824.194 Stimmen) beträgt. Davon sind der Adolf Ahlers Familienstiftung 76,6 % (entsprechend 5.824.194 Stimmen) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von der Adolf Ahlers Familienstiftung kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG jeweils 3% oder mehr beträgt, gehalten:
| ― |
Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers KG |
| ― |
WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH. |
Frau Dr. Stella A. Ahlers, Deutschland, hat am 9. Januar 2014 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG, Herford, am 31. Dezember 2013 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30%, 50% und 75% überschritten hat und zu diesem Tag 76,6% (entsprechend 5.824.194 Stimmen) beträgt. Davon sind Frau Dr. Stella A. Ahlers 76,6 % (entsprechend 5.824.194 Stimmen) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von Frau Dr. Stella A. Ahlers kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG jeweils 3% oder mehr beträgt, gehalten:
| ― |
Adolf Ahlers Familienstiftung, Schweiz |
| ― |
Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers KG |
| ― |
WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH. |
Die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers KG wurde zwischenzeitlich umbenannt in Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG.
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Die zum Geschäftsjahresende offenen Posten sind - bis auf die Warenlieferungen, die branchenüblich unter Eigentumsvorbehalt geliefert werden -nicht besichert und werden durch Barzahlung oder Verrechnung beglichen. Für Forderungen oder Schulden gegen nahestehende Unternehmen und Personen bestehen keinerlei Garantien. Für das Berichtsjahr hat der Ahlers Konzern wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegen nahestehende Unternehmen oder Personen gebildet. Die Notwendigkeit des Ansatzes einer Wertberichtigung wird jährlich überprüft, indem die Finanzlage des nahestehenden Unternehmens oder der nahestehenden Person überprüft werden. Im Nachfolgenden werden die wesentlichen Geschäftsbeziehungen erläutert:
| ― |
Lieferungen und Leistungen an die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 3,4 Mio. EUR (Vorjahr 3,1 Mio. EUR) und |
| ― |
Leistungen von der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 14,1 Mio. EUR (Vorjahr 13,9 Mio. EUR). |
Aus den Geschäftsbeziehungen zwischen der Ahlers AG und deren Tochtergesellschaften mit nahestehenden Unternehmen und Personen resultieren zum 30. November 2015 im Saldo Verbindlichkeiten in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 2,5 Mio. EUR).
| 2014/15 | 2013/14 | |
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 1.252 | 1.371 |
| Angestellte | 841 | 855 |
| Gesamt | 2.093 | 2.226 |
Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG haben die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Jahr 2015 nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf den Internet-Seiten der Ahlers AG (www.ahlers-ag.com) dauerhaft zugänglich gemacht.
Die nachstehend bezeichneten Tochterunternehmen werden von der Befreiungsmöglichkeit des § 264 Absatz 3 HGB/§ 264b HGB für den Jahresabschluss zum 30. November 2015 Gebrauch machen:
Baldessarini GmbH, München, GIN TONIC SPECIAL Mode GmbH, Herford, Otto Kern GmbH, Herford, Ahlers Retail GmbH, Herford, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford, a fashion.com GmbH i.L., Herford, Ahlers Vertrieb GmbH, Herford, Jupiter Bekleidung GmbH, Herford, Pionier Berufskleidung GmbH, Herford, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, und Ahlers P.C. GmbH, Herford, sowie Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford. Zudem wird die Hemina Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal, die Befreiung nach § 264b HGB für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 in Anspruch nehmen.
Besondere Sachverhalte nach dem Bilanzstichtag mit wesentlicher Wirkung auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des Konzerns zum 30. November 2015 haben sich nicht ergeben.
Das im Geschäftsjahr 2014/15 und dem Vorjahr als Aufwand erfasste Honorar unseres Abschlussprüfers umfasste folgende Leistungen:
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 |
| Abschlussprüfungsleistungen | 237 | 234 |
| Andere Bestätigungsleistungen | ||
| Steuerberatungsleistungen | - | 7 |
| Sonstige Leistungen | - | 11 |
| 237 | 252 |
Im Geschäftsjahr 2014/15 zahlte die Ahlers AG eine Dividende in Höhe von 0,40 EUR je Stammaktie und 0,45 EUR je Vorzugsaktie. Insgesamt wurde eine Dividende in Höhe von 5.776.668,30 EUR ausgeschüttet.
Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2014/15 eine Dividende von 0,20 EUR je Stammaktie und von 0,25 EUR je Vorzugsaktie, insgesamt 3.040.364,30 EUR an die Aktionäre auszuzahlen.
Rechtsanwalt, Königstein (Vorsitzender), Sozietät Feddersen Heuer & Partner
Steuerberaterin, Feusisberg (Schweiz) (stellvertretende Vorsitzende), von Ah & Partner AG
Industriekauffrau, Bielefeld (Arbeitnehmervertreterin), Ahlers Zentralverwaltung GmbH
Industriekauffrau, Spenge (Arbeitnehmervertreterin), Ahlers Zentralverwaltung GmbH
Rechtsanwalt, Hannover,
Göhmann Rechtsanwälte und Notare
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Ravensburger AG, Reutlingen
Werbekaufmann, Bad Homburg
Feusisberg (Schweiz), Vorstandsvorsitzende
Herford, Finanzvorstand
Heidelberg, Vorstand Logistik/ Produktion/ Auslandsbetriebe
Die Aufsichtsräte/Vorstände unserer Gesellschaft sind zum 30. November 2015 gleichzeitig Mitglieder eines Organs folgender Gesellschaften:
| ― |
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der M.M. Warburg & CO KGaA, Hamburg |
| ― |
Präsidentin des Verwaltungsrats der Adolf Ahlers AG, Zug (Schweiz) |
| ― |
Mitglied des Beirats der Klein Pumpen GmbH, Frankenthal |
| ― |
Präsidentin des Verwaltungsrats der von Ah & Partner AG, Zürich, Schweiz |
Nicht genannte Aufsichtsrats-/Vorstandsmitglieder haben keine Mandate bei anderen Gesellschaften.
Herford, den 23. Februar 2016
Ahlers AG
Der Vorstand
Dr. Stella A. Ahlers
Dr. Karsten Kölsch
| Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
| TEUR | 1.12.2014 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2015 |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 35.269 | 257 | 1.698 | -2 | 33.826 | |
| Technische Anlagen und Maschinen | 9.944 | 381 | 529 | 19 | 369 | 10.184 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 45.663 | 4.114 | 1.859 | 39 | 52 | 48.009 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 26 | 38 | -58 | 6 | ||
| 90.902 | 4.790 | 4.086 | 0 | 419 | 92.025 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 27.018 | 341 | 11 | 33 | -4 | 27.377 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.530 | 110 | 1.640 | |||
| Geleistete Anzahlungen | 749 | 1.928 | -33 | 0 | 2.644 | |
| 29.297 | 2.269 | 11 | 0 | 106 | 31.661 | |
| 120.199 | 7.059 | 4.097 | 0 | 525 | 123.686 | |
| Kumulierte Abschreibungen | |||||
| TEUR | 1.12.2014 | Zuführungen | Auflösungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2015 |
| Sachanlagen | |||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 19.845 | 522 | 1.654 | 12 | 18.725 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 8.713 | 420 | 527 | 305 | 8.911 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 34.916 | 4.006 | 1.536 | 42 | 37.428 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | - | |||
| 63.474 | 4.948 | 3.717 | 359 | 65.064 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 15.962 | 656 | 11 | -4 | 16.603 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 620 | 650 | 42 | 1.312 | |
| Geleistete Anzahlungen | - | - | |||
| 16.582 | 1.306 | 11 | 38 | 17.915 | |
| 80.056 | 6.254 | 3.728 | 397 | 82.979 | |
| Buchwerte | Buchwerte | |
| TEUR | 30.11.2015 | 30.11.2014 |
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 15.101 | 15.424 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.273 | 1.231 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 10.581 | 10.747 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 6 | 26 |
| 26.961 | 27.428 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 10.774 | 11.056 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 328 | 910 |
| Geleistete Anzahlungen | 2.644 | 749 |
| 13.746 | 12.715 | |
| 40.707 | 40.143 |
| Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
| TEUR | 1.12.2013 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2014 |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 34.736 | 458 | 17 | 92 | 35.269 | |
| Technische Anlagen und Maschinen | 9.098 | 590 | 198 | 12 | 442 | 9.944 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 44.350 | 3.409 | 2.164 | 3 | 65 | 45.663 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 24 | 16 | -15 | 1 | 26 | |
| 88.208 | 4.473 | 2.379 | 0 | 600 | 90.902 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 26.390 | 969 | 343 | 2 | 27.018 | |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 1.504 | 26 | 1.530 | |||
| Geleistete Anzahlungen | - | 749 | 749 | |||
| 27.894 | 1.718 | 343 | 0 | 28 | 29.297 | |
| 116.102 | 6.191 | 2.722 | 0 | 628 | 120.199 | |
| Kumulierte Abschreibungen | |||||
| TEUR | 1.12.2013 | Zuführungen | Auflösungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2014 |
| Sachanlagen | |||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 19.229 | 567 | 2 | 51 | 19.845 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 8.129 | 411 | 198 | 371 | 8.713 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 33.166 | 3.687 | 1.986 | 49 | 34.916 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | - | |||
| 60.524 | 4.665 | 2.186 | 471 | 63.474 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 15.762 | 538 | 339 | 1 | 15.962 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 404 | 206 | 10 | 620 | |
| Geleistete Anzahlungen | - | - | |||
| 16.166 | 744 | 339 | 11 | 16.582 | |
| 76.690 | 5.409 | 2.525 | 482 | 80.056 | |
| Buchwerte | Buchwerte | |
| TEUR | 30.11.2014 | 30.11.2013 |
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 15.424 | 15.507 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.231 | 969 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 10.747 | 11.184 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 26 | 24 |
| 27.428 | 27.684 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 11.056 | 10.628 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 910 | 1.100 |
| Geleistete Anzahlungen | 749 | - |
| 12.715 | 11.728 | |
| 40.143 | 39.412 |
| Premium Brands | Jeans & Workwear | Men's & Sportswear | ||||
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 |
| Umsatzerlöse | 158.412 | 165.049 | 63.603 | 69.357 | 19.603 | 22.407 |
| Intersegmenterlöse | - | - | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | 1.110 | 8.244 | 3.862 | 4.327 | -3.505 | -4.626 |
| darin enthalten | ||||||
| Abschreibungen | 3.412 | 3.325 | 1.528 | 1.396 | 1.293 | 667 |
| Wertminderungen nach IAS 36 | 650 | 205 | ||||
| andere nicht zahlungswirksame Posten | 497 | 804 | 145 | 398 | 22 | 765 |
| Zinsertrag | 166 | 110 | 62 | 37 | 120 | 101 |
| Zinsaufwand | 529 | 620 | 240 | 286 | 67 | 85 |
| Vermögenswerte | 117.379 | 122.868 | 30.808 | 31.407 | 11.658 | 15.697 |
| Investitionen in langfristiges Vermögen | 4.477 | 4.258 | 2.095 | 1.461 | 488 | 477 |
| Schulden | 49.875 | 50.349 | 16.496 | 17.738 | 5.286 | 7.743 |
| Sonstiges | Gesamt | |||
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 |
| Umsatzerlöse | 294 | 296 | 241.912 | 257.109 |
| Intersegmenterlöse | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | 463 | 472 | 1.930 | 8.417 |
| darin enthalten | ||||
| Abschreibungen | 21 | 21 | 6.254 | 5.409 |
| Wertminderungen nach IAS 36 | 650 | 205 | ||
| andere nicht zahlungswirksame Posten | 664 | 1.967 | ||
| Zinsertrag | - | - | 348 | 248 |
| Zinsaufwand | 1 | 0 | 837 | 991 |
| Vermögenswerte | 18.324 | 18.411 | 178.169 | 188.383 |
| Investitionen in langfristiges Vermögen | 0 | 317 | 7.060 | 6.513 |
| Schulden | 28 | 22 | 71.685 | 75.852 |
| Premium Brands | Jeans & Workwear | Men's & Sportswear | ||||
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 |
| Deutschland | ||||||
| Umsatzerlöse | 77.333 | 78.605 | 47.386 | 51.440 | 8.311 | 10.544 |
| Vermögenswerte | 89.214 | 93.559 | 20.333 | 19.057 | 7.954 | 11.440 |
| Westeuropa | ||||||
| Umsatzerlöse | 44.046 | 42.035 | 11.865 | 12.803 | 7.960 | 8.159 |
| Vermögenswerte | 7.988 | 8.241 | 6.627 | 8.618 | 2.434 | 3.076 |
| Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||||||
| Umsatzerlöse | 37.033 | 44.409 | 4.352 | 5.114 | 3.332 | 3.704 |
| Vermögenswerte | 20.177 | 21.068 | 3.848 | 3.732 | 1.270 | 1.181 |
| Sonstiges | Gesamt | |||
| TEUR | 2014/15 | 2013/14 | 2014/15 | 2013/14 |
| Deutschland | ||||
| Umsatzerlöse | 294 | 296 | 133.324 | 140.885 |
| Vermögenswerte | 18.308 | 18.397 | 135.809 | 142.453 |
| Westeuropa | ||||
| Umsatzerlöse | - | - | 63.871 | 62.997 |
| Vermögenswerte | - | - | 17.049 | 19.935 |
| Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||||
| Umsatzerlöse | - | - | 44.717 | 53.227 |
| Vermögenswerte | 16 | 14 | 25.311 | 25.995 |
Wir haben dem Konzernabschluss und dem zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2014 bis zum 30. November 2015 der Ahlers AG, Herford, in den diesem Bericht als Anlagen I (Konzernabschluss) und II (Zusammengefasster Lagebericht) beigefügten Fassungen den am 24. Februar 2016 in Hannover unterzeichneten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk wie folgt erteilt:
"Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Ahlers AG, Herford, aufgestellten Konzernabschluss -bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang - sowie den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2014 bis zum 30. November 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Rechnungslegungsinformationen der in den Konzernabschluss einbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."
Hannover, 24. Februar 2016
BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Lilienblum, Wirtschaftsprüfer
gez. Heesch, Wirtschaftsprüfer
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Dr. Stella A. Ahlers
Dr. Karsten Kölsch
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2014/15 in Höhe von 4.695.162,59 Euro eine Dividende von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Stammaktie (ISIN DE0005009708 und DE0005009740) und von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Vorzugsaktie (ISIN DE0005009732), insgesamt 3.040.364,30 Euro, an die Aktionäre auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von 1.654.798,29 Euro auf neue Rechnung vorzutragen.
der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014/15 die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und guter Corporate Governance auferlegten Pflichten wahrgenommen und sich intensiv mit der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens sowie der strategischen Ausrichtung befasst. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens kontinuierlich beraten und dessen Geschäftsführung überwacht. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für den Ahlers Konzern wurden wir frühzeitig und unmittelbar eingebunden. Zustimmungspflichtige Geschäfte wurden vom Vorstand ausführlich und vollständig vorgestellt. Der Aufsichtsrat hat über diese nach eingehender Beratung entschieden.
Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und umfassend über die Lage des Konzerns. Ausführlich berichtet wurde vor allem über die Unternehmensplanung, die aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ertrags- und Finanzlage und die Personalsituation. Darüber hinaus informierte der Vorstand uns regelmäßig über die Risikolage sowie das Risikomanagement. Die strategische Ausrichtung der Ahlers AG hat er mit uns diskutiert und abgestimmt. Der Aufsichtsrat machte sich seinerseits eigenständig ein Bild über die Lage des Unternehmens und stand dazu auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand. Die ihm vorgelegten Unterlagen, Berichte und Beschlussvorlagen wurden geprüft und ausführlich erörtert. Gleichzeitig gab es einen regelmäßigen wöchentlichen Informations- und Gedankenaustausch zwischen der Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsratsvorsitzenden.
Der Aufsichtsrat ist im Verlauf des Geschäftsjahres 2014/15 zu fünf Sitzungen zusammen gekommen. Von einer entschuldigten Ausnahme und einer Zuschaltung per Telefon abgesehen, waren die Aufsichtsratsmitglieder bei den Sitzungen vollständig präsent.
In der Aufsichtsratssitzung am 3. Dezember 2014 standen die Planung für das Geschäftsjahr 2014/15 sowie die Mittelfristplanung des Konzerns als Hauptpunkte auf der Agenda. Detaillierte Planungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden diskutiert. Ein weiterer regelmäßiger Agendapunkt der Sitzung im Dezember ist die Abgabe der Entsprechenserklärung. Im Jahr 2014 wurde die Compliance Organisation des Konzerns von einem externen Berater analysiert. Die Ergebnisse der Analyse und empfohlene Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Compliance Systems wurden ebenfalls in der Dezember-Sitzung besprochen.
In der Sitzung vom 24. Februar 2015 beschäftigte sich der Aufsichtsrat vornehmlich mit dem Jahresabschluss 2013/14. Der Wirtschaftsprüfer und der Vorstand präsentierten ausführlich den Jahresabschluss und die Lage von Konzern und Gesellschaft und standen dem Aufsichtsrat für Fragen zur Verfügung. Im Anschluss an die Diskussion stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2013/14 fest und stimmte dem Dividendenvorschlag zu. Die Einladung zur Hauptversammlung einschließlich der Empfehlung des Nominierungsausschusses zur Wahl eines neuen Mitglieds des Aufsichtsrats wurde besprochen und genehmigt. Die Sitzungsteilnehmer diskutierten die solide und im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unveränderte Risikosituation des vierten Quartals 2013/14, woraufhin der Aufsichtsrat den Risikobericht zum 30. November 2014 verabschiedete. Anschließend präsentierte der Vorstand die bisherige Entwicklung des neuen Geschäftsjahres. Das Geschäftsjahr begann schwierig und die ersten Wochen waren von einem zähen Auslauf der Wintersaison 2014/15 mit schwachen Abverkäufen und steigenden Retouren gekennzeichnet.
In der Hauptversammlung am 7. Mai 2015 wurde auf Vorschlag der WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH, Herford, Herr Jörg-Viggo Müller in den Aufsichtsrat gewählt. Nach der Hauptversammlung findet stets eine Aufsichtsratssitzung statt. In dieser Mai-Sitzung besetzten wir die Ausschüsse neu und wählten ihre jeweiligen Vorsitzenden. Danach wurden die aktuelle Geschäftslage, die Auftragslage für Herbst/Winter 2015 und die Prognose für das Geschäftsjahr 2014/15 behandelt.
Am 17. Juni 2015 trat der Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zum Status von Gin Tonic zusammen. Der Vorstand und die Vorsitzende des Audit Committees berichteten über die planmäßig verlaufenen organisatorischen Restrukturierungsmaß-nahmen, aber auch die unter Plan liegenden Umsätze. Angesichts des schwierigen Marktumfelds fehlte die Perspektive einer Verbesserung der Umsätze und damit auch der Ertragslage. Auf dieser Grundlage wurde die Einstellung des Vertriebs von Gin Tonic diskutiert. Der finale Aufsichtsratsbeschluss zur Einstellung der Geschäftsaktivitäten von Gin Tonic erfolgte eine Woche später, nachdem der Vorstand weitere entscheidungsrelevante Informationen vorgelegt hatte.
In der Sitzung am 18. September 2015 stellte der Vorstand zunächst die Geschäftslage, die Vorausschau für das laufende Geschäftsjahr und die Auftragslage der Frühjahr/Sommersaison 2016 vor. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation nahm die Umsatz- und Maßnahmenplanung für das Jahr 2016 großen Raum ein. Im Zuge dieser Planung wurde jede Geschäftseinheit auf Wachstums- und Einsparpotentiale analysiert. Der Vorstand erläuterte darüber hinaus die Maßnahmen zur Reduzierung des Net Working Capitals sowie den Stand des ERP (Enterprise-Resource-Planning)-Projekts, bei dem die alte Software-Lösung durch ein modernes System ersetzt wird. Der Aufsichtsrat stimmte den vom Audit Committee vorgeschlagenen Prüfungsschwerpunkten für den Jahresabschluss 2014/15 zu.
Die Audit Committee- und Marketing-Ausschuss-Vorsitzenden berichteten ausführlich über die Arbeit ihrer Ausschüsse. Erstmals zum 30. September 2015 sahen die, durch das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst, geänderten §§ 76 Abs. 4 und 111 Abs. 5 AktG die Festlegung von Zielgrößen hinsichtlich des Frauenanteils in Führungsebenen vor. Der Aufsichtsrat und Vorstand kamen dieser Anforderung nach und beschlossen in der Sitzung die entsprechenden Zielgrößen. Lesen Sie dazu bitte mehr im Corporate Governance Bericht auf Seite 17.
Zur Sicherung einer effizienten Arbeit des Gremiums hat der Aufsichtsrat vier Ausschüsse gebildet: das Audit Committee, den Personalausschuss, den Marketingausschuss und den Nominierungsausschuss. In den Ausschüssen werden alle wesentlichen Themen der jeweiligen Bereiche erörtert und für die Gesamt-Aufsichtsratssitzungen vorbereitet. Das Audit Committee kam im vergangenen Geschäftsjahr zu fünf Sitzungen zusammen. Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktlage bildeten die strategische Ausrichtung unserer Geschäftsbereiche sowie die Geschäftslage des Unternehmens wichtige Schwerpunkte. Die Perspektiven von Gin Tonic und daraus resultierende Handlungsoptionen wurden intensiv analysiert. Die Optimierung der Compliance Organisation und der Lagerhaltung sowie die Maßnahmenplanung zur Verbesserung der Geschäftssituation stellten weitere Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2014/15 dar. Das Audit Committee bereitete darüber hinaus Beschlussfassungen für die Aufsichtsratssitzungen wie die Entsprechenserklärung, Personalentscheidungen auf Geschäftsführerebene, das Revisionsprogramm des neuen Geschäftsjahres und die Einladung der Hauptversammlung 2015 vor. Der Marketingausschuss hat im Geschäftsjahr 2014/15 zweimal getagt. Der Personalausschuss und der Nominierungsausschuss traten je einmal zusammen. Bei allen Ausschusssitzungen waren die Mitglieder vollzählig anwesend. Zu zwei Ausschusssitzungen des Audit Committees war ein Mitglied telefonisch zugeschaltet.
Die Ausschussvorsitzenden berichteten in den jeweiligen Aufsichtsratssitzungen ausführlich über die Arbeit in den Ausschüssen.
Im Aufsichtsrat gab es im Berichtsjahr eine personelle Veränderung. Herr Prof. Dr. Ulrich von Jeinsen hat sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats der Ahlers AG mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 7. Mai 2015 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Prof. Dr. von Jeinsen für seine engagierte und konstruktive Mitarbeit. Herr Jörg-Viggo Müller, ehemaliger Finanzvorstand der Ravensburger AG und der Hugo Boss AG, wurde am selben Tag von den Aktionären neu in den Aufsichtsrat gewählt.
Auch die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr geändert. Herr Jan Hilger, seit Mai 2014 Vorstand für die Bereiche Beschaffung, Logistik und Auslandsbetriebe, hat sein Amt niedergelegt und das Unternehmen aus familiären Gründen zum 31. Oktober 2015 verlassen. Er steht der Gesellschaft weiter in beratender Funktion zur Verfügung. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Hilger für die geleistete Arbeit und seinen Einsatz. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers leitet die Ressorts Marken, Vertrieb, Marketing, Compliance und Revision. Seit dem Ausscheiden von Herrn Hilger verantwortet sie zudem interimistisch den Bereich Beschaffung. Herr Dr. Karsten Kölsch führt die Bereiche Finanzen, IT und Personal sowie übergangsweise die Ressorts Logistik und Auslandsbetriebe.
Der Aufsichtsrat befasste sich im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit der Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance Regelungen im Unternehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie im Corporate Governance Bericht auf den Seiten 16 bis 21. Die Unternehmenspraxis vor dem Hintergrund des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner neuesten Fassung vom 5. Mai 2015 hat der Aufsichtsrat besprochen. In der Sitzung am 10. Dezember 2015 wurde die Entsprechenserklärung erörtert und verabschiedet. Interessenkonflikte einzelner Aufsichtsratsmitglieder gab es nicht. Beschlüsse des Aufsichtsrats über Dienstleistungsverträge der Gesellschaft mit einem Mitglied des Aufsichtsrats gemäß § 114 Abs. 1 AktG wurden unter Stimmenthaltung des hiervon betroffenen Mitglieds des Aufsichtsrats, Frau Prof. Dr. von Ah, gefasst.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg (Niederlassung Hannover) wurde von der Hauptversammlung 2015 zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014/15 bestellt. Der Abschlussprüfer hat schriftlich erklärt, dass keine Beziehungen oder Umstände vorliegen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Abschlussprüfer versah den Jahres- und den Konzernjahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts nach der Prüfung mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Ahlers AG und der auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjahresabschluss sowie die Prüfungsberichte von BDO lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig im Vorfeld der Sitzung des Audit Committees am 18. Februar 2016 und der Aufsichtsrats-Bilanzsitzung am 24. Februar 2016 vor. Der Prüfungsbericht und die Prüfungsschwerpunkte wurden von den Wirtschaftsprüfern eingehend erläutert. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis von BDO nach ausführlicher Diskussion zustimmend zur Kenntnis und schloss sich diesem nach eigener detaillierter Prüfung des Jahresabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Konzernjahresabschlusses an. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernjahresabschluss wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 0,20 EUR je Stammaktie und 0,25 EUR je Vorzugsaktie an.
Ebenso hat der Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Hierzu wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht wurden dem Aufsichtsrat unverzüglich vorgelegt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers nach eigener detaillierter Überprüfung auf Vollständigkeit und Richtigkeit an. Einwände gegen die Erklärung des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen waren somit nicht zu erheben.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit und das große persönliche Engagement im vergangenen Geschäftsjahr seinen Dank aus.
Herford, den 24. Februar 2016
Der Aufsichtsrat
Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Auch Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG legen ihrer Arbeit diese Grundsätze zugrunde, um durch transparente und nachvollziehbare Aktivitäten sowie eine ordnungsgemäße Rechnungslegung das Vertrauen der Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden in eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufzubauen und zu erhalten.1
Der Vorstand berichtet nachfolgend -zugleich für den Aufsichtsrat - über die Corporate Governance bei der Ahlers AG. Dieser Bericht enthält als Bestandteil des Lageberichts die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 298a HGB und den Vergütungsbericht nach Ziffer 4.2.5 Deutscher Corporate Governance Kodex zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Die Ahlers AG entspricht den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 5. Mai 2015 weitestgehend. Aufgrund von unternehmensspezifischen Gegebenheiten hat die Ahlers AG die Empfehlungen in einigen Punkten nicht umgesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 1 S. 1 AktG am 10. Dezember 2015 gemeinsam abgegeben. Diese ist durch Veröffentlichung auf der Homepage www.ahlers-ag.com dauerhaft allen Interessierten zugänglich gemacht worden. Die Entsprechenserklärung lautet wie folgt:
"Die Ahlers AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom 24. Juni 2014 bzw. ab deren Geltung in der Fassung vom 5. Mai 2015 seit der letzten Entsprechenserklärung vom 3. Dezember 2014 mit den dort genannten Abweichungen entsprochen. In Zukunft wird die Ahlers AG den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 mit Ausnahme der nachstehenden Empfehlungen entsprechen:
Die Ahlers AG deckt das D&O-Risiko durch eine angemessene Versicherung für ihre Organe und Leitungsverantwortlichen ab. Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG führen ihre Ämter verantwortungsbewusst und im Interesse des Unternehmens. Ein erheblicher Selbstbehalt, der wegen des zu beachtenden Gleichbehandlungsgrundsatzes nur einheitlich sein kann, würde die Aufsichtsratsmitglieder je nach ihren privaten Einkommens- und Vermögensverhältnissen sehr unterschiedlich treffen. Ein weniger vermögendes Mitglied könnte im Ernstfall in existentielle Schwierigkeiten kommen, was in Anbetracht gleicher Pflichten nicht als gerecht zu betrachten ist.
Eine Altersgrenze für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates besteht bei der Ahlers AG nicht, da für die Mitgliedschaft in den beiden Organen Qualifikation und Leistungsfähigkeit entscheidend sind. Beide lassen sich nicht mit standardisierten Altersgrenzen beurteilen. Eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer im Aufsichtsrat wurde ebenfalls nicht festgelegt. Nach Ansicht des Vorstands und des Aufsichtsrats nimmt die Qualität der Tätigkeit eines Aufsichtsrats mit steigender Zugehörigkeitsdauer eher zu. Daher ist ein Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat nach einer starren maximalen Verweildauer unserer Meinung nach nicht sinnvoll.
Die Satzung der Ahlers AG sah und sieht allerdings neben einer Vergütung für den Vorsitz in Ausschüssen des Aufsichtsrats keine Vergütung für die einfache Mitgliedschaft in Ausschüssen vor. Die Gesellschaft ist der Ansicht, dass diese Funktion von der allgemeinen Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder abgedeckt ist.
Von der Bekanntgabe der individualisierten Vergütung für die Aufsichtsratsmitglieder wird abgesehen. Die Vergütung des Aufsichtsrats wurde und wird in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt und veröffentlicht. Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG sind der Ansicht, dass diese Informationen ausreichend sind, um zu beurteilen, ob die Vergütung des Aufsichtsrats im Ganzen aber auch in ihren Bestandteilen, angemessen ist. Zusätzlich werden die vom Unternehmen an die Mitglieder des Aufsichtsrates gezahlten Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit stehen, gesondert individualisiert angegeben.
Die Ahlers AG verzichtet zurzeit aus organisatorischen Gründen darauf, den Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich zu machen. Der Konzernabschluss wird spätestens nach 120 Tagen veröffentlicht.
Herford, den 10. Dezember 2015
Ahlers AG
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance genießt in der Ahlers AG einen sehr hohen Stellenwert und ist wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Wichtige Grundlagen sind dabei die Regelungen des Aktiengesetzes und der Deutsche Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat und der Vorstand sehen sich in der Verantwortung, das Unternehmen verantwortungsbewusst zu leiten und zu kontrollieren. Sie stellen dabei auf eine nachhaltige Wertschöpfung ab. Hierzu gehören das Managen der Risiken und der weitsichtige Umgang mit ihnen (vgl. dazu die Ausführungen zum Risikomanagement innerhalb des Konzernlageberichts). Der Vorstand und Aufsichtsrat haben sich zur Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und der Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex nach Maßgabe der jährlichen Entsprechenserklärung verpflichtet. Unternehmensinterne Kontroll-, Berichts- und Compliance-Strukturen werden kontinuierlich überprüft, weiterentwickelt und veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Über die für alle Unternehmensangehörigen verbindliche Grundwerteerklärung sind die Compliance- und Corporate Governance Grundsätze unternehmensweit verankert. Die Grundwerteerklärung wurde im Geschäftsjahr 2014/15 überarbeitet und ist in der aktualisierten Fassung seit Oktober 2015 auch im Internet unter www.ahlers-ag.com für alle Interessierten öffentlich verfügbar.
Nach § 76 Abs. 4 S. 1 AktG legt der Vorstand von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest. Der Vorstand hat am 18. September 2015 als Zielgröße für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent festgelegt. In beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands waren konzernweit zum Berichtsstichtag 2014/15 152 Mitarbeiter tätig. Der Frauenanteil betrug 37 Prozent. Die Frist zur Erreichung der Zielgröße wurde nach § 76 Abs. 4 S. 3 AktG sowie nach § 25 Abs. 1 S. 2 EG AktG bis 30. Juni 2017 festgelegt. Nach § 111 Abs. 5 S. 1 und 5 AktG legt der Aufsichtsrat von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat Zielgrößen fest. In der Aufsichtsratssitzung vom 18. September 2015 wurden Zielgrößen von jeweils 30 Prozent festgelegt. Der Frauenanteil im Vorstand betrug zum Berichtsstichtag 2014/15 50 Prozent. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat betrug zum Berichtsstichtag 2014/15 ebenfalls 50 Prozent. Da die Zielgrößen bereits überschritten sind, wurde in entsprechender Anwendung des § 111 Abs. 5 S. 3 AktG sowie des § 25 Abs. 1 S. 2 EGAktG eine Frist zur Überprüfung der Zielgrößen bis zum 30. Juni 2017 festgelegt.
Als börsennotiertes Unternehmen, welches dem deutschen Aktienrecht unterliegt, verfügt die Ahlers AG über eine duale Führungsstruktur, bestehend aus dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Der Vorstand ist für die Leitung der Gesellschaft und des Konzerns zuständig. Dem Aufsichtsrat obliegt die Überwachung und Beratung des Vorstands.
Der Vorstand der Ahlers AG leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und kontrolliert die Konzerngesellschaften. Die Leitungsaufgabe, bestehend insbesondere aus der Festlegung der Unternehmensziele, der strategischen Ausrichtung des Konzerns und dessen Steuerung und Überwachung sowie die Unternehmensplanung und die Konzernfinanzierung, wird dabei vom Vorstand als Kollegialorgan wahrgenommen. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Ungeachtet dieser Gesamtverantwortung führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen durch die Geschäftsordnung des Vorstands zugewiesenen Ressorts in eigener Verantwortung. Die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands wird ebenfalls durch die Geschäftsordnung des Vorstands bestimmt.
Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und legt die Informations- und Berichtspflichten fest. Bei definierten Maßnahmen von grundlegender Bedeutung in der Gesellschaft oder im Konzern, wie beispielsweise wesentlichen Investitionen und Rechtsgeschäften, ist die Zustimmung des Aufsichtsrats notwendig. Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Eine Zusammenfassung der Art und des Umfangs der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2014/15 enthält der Bericht des Aufsichtsrats.
Den Aktionären steht mit der Hauptversammlung das wesentliche Instrument zur Ausübung ihrer Rechte zur Verfügung. Über die Hauptversammlung sind die Aktionäre an wichtigen Unternehmensentscheidungen wie Satzungsänderungen, der Verwendung des Bilanzgewinns und wesentlicher Strukturveränderungen, die die Grundlagen des Unternehmens berühren, beteiligt. So wählen die Aktionäre über dieses Organ die Aufsichtsratsmitglieder, soweit diese nicht von den Arbeitnehmern gewählt oder aufgrund des satzungsmäßigen Entsenderechts bestellt werden, und beschließen über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Vergütung des Aufsichtsrats. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen und Fragen an den Vorstand und den Aufsichtsrat zu stellen. Die Ahlers AG hat sowohl Stammaktien mit jeweils einem Stimmrecht pro Aktie als auch stimmrechtslose Vorzugsaktien emittiert. Jede Stammaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Die Vorzugsaktien gewähren vorbehaltlich zwingender gesetzlicher Vorschriften kein Stimmrecht. Sie sind gemäß § 25 der Satzung der Ahlers AG mit einem Dividendenvorzug ausgestattet. Regelmäßige Informationen über das Unternehmen können alle Aktionäre über die Homepage www.ahlers-ag.com erhalten, um sich ein aktuelles Bild über das Unternehmen zu machen. Vor der Hauptversammlung werden den Aktionären die Tagesordnung und weitere notwendige Unterlagen frühzeitig übersandt und/oder auf der Internetseite des Unternehmens bekannt gemacht. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht auf der Hauptversammlung auch über einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben lassen. Um den Aktionären die Stimmabgabe zu erleichtern, stellt die Ahlers AG Stimmrechtsvertreter zur Verfügung, die weisungsgebunden während der Hauptversammlung die übertragenen Stimmrechte ausüben. Nach der Hauptversammlung können sich die Aktionäre auf der Unternehmenshomepage über die Abstimmungsergebnisse auf der Hauptversammlung sowie die Rede der Vorstandsvorsitzenden informieren.
Im Berichtsjahr arbeiteten Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG erneut sehr eng zusammen. Der Aufsichtsrat wurde durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance informiert. Abweichungen des Geschäftsverlaufes von den aufgestellten Plänen werden vom Vorstand erläutert. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird zwischen Vorstand und Aufsichtsrat abgestimmt. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung muss die Zustimmung des Aufsichtsrats eingeholt werden. Neben den turnusgemäßen Informationen zu den Aufsichtsratssitzungen erfolgt ein ständiger Informationsaustausch zwischen Vorstand und Aufsichtsrat über die Lage des Unternehmens. Die Zusammenarbeit ist durch ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis geprägt. So begleitet der Aufsichtsrat die Unternehmensführung auf einer optimalen Informationsgrundlage mit Empfehlungen und Ratschlägen. Im Geschäftsjahr 2014/15 fanden alle fünf Aufsichtsratssitzungen im Beisein des Vorstands statt. Personalausschusssitzungen fanden ohne Beteiligung des Vorstands statt, soweit sie Veränderungen der Vorstandsverträge betrafen.
Der Vorstand der Ahlers AG setzte sich bis zum 31. Oktober 2015 aus drei Mitgliedern zusammen. Herr Jan Hilger ist zu diesem Zeitpunkt aus familiären Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden. Daher besteht der Vorstand seit dem 1. November 2015 wieder aus zwei Mitgliedern. Jan Hilger verantwortete die Bereiche Beschaffung, Logistik und Auslandsbetriebe. Dr. Stella A. Ahlers (Vorsitzende des Vorstands) ist für Marken, Vertrieb, Marketing, Compliance und Revision zuständig. Zusätzlich übernahm sie interimistisch von Herrn Hilger den Bereich Beschaffung. Dr. Karsten Kölsch (CFO) leitet die Bereiche Finanzen, IT und Personal und hat nach der Verkleinerung des Vorstands die Bereiche Logistik und Auslandsbetriebe vorerst mit übernommen. Die Vorstandsmitglieder leiten das Unternehmen in eigener Verantwortung und sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Eventuelle Interessenskonflikte eines Vorstandsmitglieds müssen unverzüglich dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt werden. Dies war im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht notwendig. Etwaigen Nebentätigkeiten, wie der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats durch ein Vorstandsmitglied, soll der Aufsichtsrat zustimmen.
Dem Aufsichtsrat der Ahlers AG gehören gemäß Satzung sechs Mitglieder an, von denen zwei Mitglieder durch die Arbeitnehmer gewählt werden. Drei Mitglieder werden durch die Hauptversammlung gewählt. Die Inhaberin der Namensaktien gemäß § 5 Abs. 1 der Satzung der Ahlers AG, die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, hat gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung Herrn Bernd A. Rauch am 1. Dezember 2012 als sechstes Mitglied in den Aufsichtsrat entsandt. Im Berichtsjahr gab es eine personelle Veränderung im Aufsichtsrat. Herr Prof. Dr. Ulrich von Jeinsen hat sein Amt mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 7. Mai 2015 niedergelegt. Herr Jörg-Viggo Müller, ehemaliges Mitglied des Vorstands der Ravensburger AG, wurde am selben Tag von den Anteilseignern neu in den Aufsichtsrat gewählt.
Der Aufsichtsrat soll abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens fachlich qualifizierte Ausschüsse bilden. Hierunter soll unter anderem ein Prüfungsausschuss sein, der nicht von dem Aufsichtsratsvorsitzenden geleitet werden soll. Die vom Aufsichtsrat der Ahlers AG gebildeten Ausschüsse sowie ihre personelle Zusammensetzung sind auf Seite 11 im Kapitel "Gremien der Gesellschaft" im Einzelnen dargestellt. Als unabhängiger Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG fungiert Prof. Dr. Julia von Ah, die zugleich den Vorsitz im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats innehat.
Im Dezember 2012 hat der Aufsichtsrat seine Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats zuletzt modifiziert und verabschiedet. Wir geben die seitdem geltenden Ziele nachstehend mit vollem Wortlaut wieder:
"Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Ahlers AG
Vor dem Hintergrund
| ― |
seiner eigenen Größe (sechs Mitglieder, davon vier Vertreter der Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer), |
| ― |
des Geschäftsfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist, |
| ― |
der Größe und des Zuschnitts der Gesellschaft, |
| ― |
des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft sowie |
| ― |
der Börsennotierung der Gesellschaft und |
| ― |
ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur |
hat der Aufsichtsrat der Ahlers AG am 9. Dezember 2010 beschlossen, für seine Zusammensetzung folgende konkrete Ziele anzustreben:
(1) Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dabei sollen sich die individuellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats untereinander so ergänzen, dass für die Aufsichtsratsarbeit als solche und jeden wesentlichen Unternehmensbereich zu jeder Zeit hinreichend spezielle fachliche Expertise vorhanden ist, um die professionelle und effiziente Überwachung und beratende Begleitung des Vorstands dauerhaft zu gewährleisten.
(2) Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein Mitglied angehören, das im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG unabhängig ist und über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt.
(3) Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein weiteres Mitglied angehören, das im Sinne von Ziffer 5.4.2 Satz 2 DCGK unabhängig ist, d.h. in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, ihren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenskonflikt begründen kann. Dabei sind nach Auffassung des Aufsichtsrats Vertreter der Arbeitnehmer nicht per se als abhängig zu betrachten. Maßgeblich sind die Umstände des Einzelfalls.
(4) Dem Aufsichtsrat soll kein Mitglied angehören, das eine Organfunktion oder Beratungsfunktion bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft oder des Konzerns ausübt.
(5) Dem Aufsichtsrat sollen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören.
(6) Dem Aufsichtsrat soll in der Regel mindestens ein Mitglied angehören, das im Hinblick auf die internationalen Aktivitäten der Gesellschaft in besonderem Maße qualifiziert ist.
(7) Dem Aufsichtsrat sollen in der Regel mindestens zwei weibliche Mitglieder angehören, davon in der Regel mindestens ein Anteilseignervertreter.
(8) Zur Wahl in das Aufsichtsratsamt sollen in der Regel nur Kandidaten vorgeschlagen werden, die jünger als 70 Jahre sind.
(9) Bei der Vorbereitung und Verabschiedung von Kandidatenvorschlägen an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird sich der Aufsichtsrat jeweils vom besten Unternehmensinteresse leiten lassen. Die Ziele zu Ziffern (6) bis (8) stehen daher unter dem Vorbehalt, dass die Ziele zu Ziffern (1) bis (5) stets gewährleistet sein müssen und entsprechend qualifizierte Kandidaten für das Aufsichtsratsamt im Bedarfszeitpunkt zur Verfügung stehen. Das Ziel (7) wird dergestalt angestrebt, dass mittelfristig, d.h. im Laufe der nächsten drei Jahre, zwei weibliche Mitglieder angestrebt sind. (10) Der Aufsichtsrat überprüft diese Ziele regelmäßig. Er veröffentlicht seine Zielsetzung und den Stand ihrer Umsetzung jährlich im Corporate Governance Bericht."
Die in den Ziffern (1) bis (8) formulierten Ziele sieht der Aufsichtsrat derzeit als erfüllt an. Die Ziffern (9) und (10) werden anlassbezogen berücksichtigt.
Wesentliche Interessenskonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds, über die der Hauptversammlung zu berichten gewesen wäre, traten im vergangenen Geschäftsjahr nicht auf. Wir verweisen auf Details im Aufsichtsrats- und Vergütungsbericht. In Übereinstimmung mit den von der DSW erarbeiteten Grundsätzen überprüft der Aufsichtsrat einmal jährlich die Effizienz seiner Tätigkeit. Im Geschäftsjahr 2014/15 wurde wie im Vorjahr hierzu eine Befragung durchgeführt und im Gremium besprochen. Etwaige Erkenntnisse sind integraler Bestandteil der Arbeit des Aufsichtsrats.
Gemäß § 15a Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) haben Führungspersonen des Unternehmens den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Ahlers AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente offen zu legen, wenn sie den Betrag von 5.000 EUR im Kalenderjahr mindestens erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 gab es keine meldepflichtigen Directors' Dealings. Die Entwicklung des Aktienbesitzes von Frau Dr. Stella A. Ahlers ist auf Seite 15 im Kapitel "Die Aktie" im Einzelnen dargestellt.
Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente ist zum Bilanzstichtag 30. November 2015 größer als ein Prozent der ausgegebenen Aktien. Einzelheiten sind im Kapitel "Sonstige Angaben" aufgeführt.
Die Ahlers AG verfolgt das Ziel einer zeitnahen und gleichberechtigten Informationsversorgung aller interessierten Aktionäre und Anleger. Daher erfolgt die Bekanntmachung aller wichtigen Informationen zeitgleich in deutscher und englischer Sprache. Auf der Unternehmenshomepage www.ahlers-ag.com sind alle wesentlichen Veröffentlichungen zu Geschäfts- und Quartalsberichten, Ad-hoc- und Pressemitteilungen sowie Unternehmenspräsentationen zu finden. Der dort ebenfalls einsehbare Finanzkalender informiert frühzeitig über die regelmäßigen Veröffentlichungstermine sowie über anstehende Kapitalmarktevents. Auch über den Erwerb bzw. Verkauf von Ahlers Aktien durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder (Directors' Dealings), die nach § 15a WpHG zeitnah bekannt gegeben werden müssen, wird auf der Internetseite berichtet.
Dem Konzernabschluss und den Zwischenberichten der Ahlers AG liegen die internationalen Rechnungslegungsgrundsätze IFRS zugrunde. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Abschluss des Gesamtjahres wird vom Vorstand aufgestellt und vom Aufsichtsrat geprüft, ebenso wie die Quartals- und Halbjahresfinanzberichte. Der Aufsichtsrat schlägt den Abschlussprüfer vor, der von der Hauptversammlung gewählt wird. Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014/15 wurde erneut die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von der Hauptversammlung gewählt. Zuvor erklärte der Abschlussprüfer gegenüber dem Aufsichtsrat seine Unabhängigkeit. Das Audit Committee des Aufsichtsrats erteilte den Prüfungsauftrag und legte die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest.
Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Ahlers AG und wird im Abschnitt Vergütungsbericht auf den Seiten 72 f. dargelegt.