![]() Ahlers AGHerfordKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.12.2019 bis zum 30.11.2020Geschäftsbericht 2019/201. Dezember 2019 bis 30. November 2020Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019/20für die Ahlers AG und den KonzernGRUNDLAGENINFORMATIONEN ZUM KONZERNGESCHÄFTSMODELLKonzernstruktur und -organisation Die Ahlers AG mit Sitz in Herford fungiert als Muttergesellschaft des Ahlers Konzerns. Darunter bestehen aktuell 31 (Vorjahr 32) eigenständige Gesellschaften. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde die Ahlers Europe Ltd. liquidiert. Darüber hinaus befindet sich das Jeans-Produktionswerk "LUBINEX"-Spolka z o.o. nach der Einstellung seiner Produktionstätigkeit im August 2020 seit November 2020 in Liquidation. Jede Marke ist in einer selbstständigen Gesellschaft organisiert. Des Weiteren bestehen in den wichtigsten Auslandsmärkten eigene Vertriebsgesellschaften, die meist zu 100 Prozent zum Konzern gehören. Gegenwärtig sind wir in 16 Ländern mit unserem Vertrieb vor Ort vertreten. An der 2010 aus dem Konzern ausgegliederten Jupiter Shirt GmbH besitzt die Ahlers AG 49,0 Prozent. Die Jupiter Shirt GmbH entwickelt und vertreibt Hemden unter der Marke Jupiter in ganz Europa. Seit Schließung des Produktionswerks Lubinex in Polen 2020 betreibt Ahlers noch eine Produktionsstätte in Sri Lanka. Eine Übersicht über die Tochtergesellschaften des Ahlers Konzern findet sich auf der Seite 49 "Anteilsbesitz". Im März 2018 wurde die OOO Ahlers RUS mit einem langjährigen Partner in Russland gegründet und in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die Ahlers AG hält 90 Prozent und ein russischer Partner 10 Prozent an dem Unternehmen. Zielsetzung der Unternehmung ist es, die Russland-Aktivitäten von Pierre Cardin und Pioneer Authentic Jeans zu stärken. Die Gesellschaft betreibt acht Pierre Cardin Stores und zwei Outlets sowie das Wholesalegeschäft mit Einzelhändlern. In Litauen und Lettland hat Ahlers je eine Vertriebsgesellschaft, die Pierre Cardin Stores und Outlets betreiben. Der Anteilsbesitz an beiden Gesellschaften beträgt unverändert jeweils 99,3 Prozent. Alle Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge (EAV) der Ahlers AG mit ihren Tochtergesellschaften blieben unverändert (vgl. Tabelle Anteilsbesitz, Seite 49). Ahlers ist in Form einer Funktionsmatrix organisiert. Die Geschäftsführer jeder Marken-Vertriebsgesellschaft sind eigenständig für Produktentwicklung und Vertrieb der Marke verantwortlich. Zentrale Aufgaben wie IT, Rechnungswesen, Produktion, Logistik, Marketing und Controlling/Recht sind in der Ahlers Zentralverwaltung GmbH und weiteren Konzerngesellschaften angesiedelt. Die Zentralabteilungen unterstützen die einzelnen Gesellschaften mit ihrem übergreifenden Know-how und realisieren Synergien im Konzern durch Bündelung gleichartiger Aufgaben und gemeinsames Sourcing. Das Retail- und Outlet-Management einschließlich der deutschen Mehrmarkenstores sind in einer eigenständigen Gesellschaft, der Ahlers Retail GmbH, zusammengefasst. Von der Ahlers Vertrieb GmbH wird das eCommerce Geschäft zentral für die Marken des Unternehmens gesteuert. Outlets und Stores einzelner Marken werden von der jeweiligen Markengesellschaft betrieben. Konzern-Profil Der Ahlers-Konzern bietet mit fünf Bekleidungsmarken maßgeschneiderte Kollektionen für unterschiedliche Zielgruppen und Preissegmente. Der Anspruch an Qualität und Modegrad ist dabei besonders hoch. Entsprechend ihrer modischen Aussage und preislichen Positionierung sind die Marken in die zwei Segmente "Premium Brands" und "Jeans & Workwear" gegliedert. ZIELE UND STRATEGIEDie Ahlers AG ist einer der führenden Hersteller für modische Herrenbekleidung in Deutschland und Europa, einschließlich Russland. Ahlers macht Männermode unter vier klar voneinander abgegrenzten Marken im mittleren und gehobenen Preissegment, die modern, funktional, hochwertig und nachhaltig ist. Das Geschäft soll gestärkt und systematisch ausgebaut werden. Der Ausbau des E-Commerce-Geschäfts steht dabei im Mittelpunkt. Daneben wird unter Pionier Workwear Profi-Berufsbekleidung angeboten. Alle Marken sollen in Zukunft noch klarer positioniert, effizient und profitabel geführt werden. Solides und nachhaltiges Wachstum ist das Ziel der mittelfristigen Unternehmensentwicklung. Dies soll mit den folgenden strategischen Maßnahmen erreicht werden: Strategie - die Geschäftsfelder Marken scrollen
Absatzkanäle scrollen
Märkte scrollen
Produkt scrollen
Die Wachstumsstrategie "New Tomorrow" - das größte Performance-Programm der Unternehmensgeschichte Die Modeindustrie verändert sich seit einigen Jahren und das Tempo des Wandels hat sich durch die Corona Einflüsse noch einmal beschleunigt. Um das Unternehmen präzise auf die neuen Trends einzustellen und die Strukturen auf die Markterfordernisse auszurichten, hat Ahlers das umfangreichste strategische Performance-Programm seiner Unternehmensgeschichte aufgelegt. Unter dem Titel "New Tomorrow" soll die strategische Ausrichtung jeder unserer Marken individuell neu justiert werden, um die Markenaussage, die Kundenorientierung und -ansprache sowie die Vertriebskanäle zu optimieren. Ein wesentlicher Baustein der Strategie ist der professionelle Ausbau des E-Commerce-Geschäfts und eine aus den Marken gesteuerte innovative Markenkommunikation. Die Begehrlichkeit unserer Marken und Produkte soll weiter gesteigert und der Endverbraucher direkt erreicht werden. Für die Service-Bereiche des Unternehmens wird neben einer allgemeinen Kostensenkung vor allem eine kostengünstigere Beschaffung angestrebt, selbstverständlich unter Einhaltung unserer strengen Corporate Social Responsibility-Grundsätze. Zur Steigerung der internen und externen Transparenz werden effiziente IT-Tools implementiert. Männermode mit Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer - hochwertige Berufskleidung mit Pionier Workwear Ahlers fokussiert sich auf Männermode mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer. Über zwei Drittel unserer Umsätze erzielen wir im attraktiven Premium-Segment des Modemarktes. Mit den Marken Baldessarini und Pierre Cardin wollen wir national und international wachsen. Der Pierre Cardin-Markenauftritt wird unter Verwendung der einzigartigen Brand-Heritage der französischen Designermarke geschärft. Modern, angezogen und fortschrittlich soll Pierre Cardin im kommerziellen Premium-Segment als Designer Brand wahrgenommen werden. Über hochfunktionelle, innovative und nachhaltige Produkte wollen wir uns differenzieren und eine Alleinstellung erarbeiten. Die Vertriebsorganisation unserer russischen Tochtergesellschaft intensiviert für Pierre Cardin bestehende Kundenbeziehungen, akquiriert neue Kunden und optimiert die bestehenden Stores in Russland. Den Ausbau der sonstigen ost- sowie der westeuropäischen Märkte einschließlich des europaweiten Flächenausbaus wollen wir weiter forcieren. Baldessarini deckt mit Casual- und Business-Sortimenten den gehobenen Premium Markt ab. Die Ausrichtung vor allem auf das Upper Premium Casual Segment wird konsequent verfolgt. Die gute Marktpositionierung soll in den europäischen Kernmärkten weiter ausgebaut werden. Kompetenz-Warengruppen wie Jeans, Herrenartikel und Konfektion sind dabei von großer Bedeutung. Lizenzprodukte verbreitern das Produktspektrum und stärken die Markenbekanntheit. Auch für Otto Kern steht die Gewinnung weiterer Lizenznehmer im Fokus. Das Jeans- und Hosengeschäft soll insbesondere mit Großkunden forciert werden. Im Jeans- & Workwear-Segment bauen wir die Marken- und Konsumentenkommunikation der Marke Pioneer Authentic Jeans als führender Jeans- und Hosenspezialist in konsumigen Preislagen stringent aus. Durch Oberteile wird die Wahrnehmung vom Jeansanbieter verbreitert und zu einer ganzheitlichen Lifestyle-Marke weiterentwickelt. National und international wollen wir im Wholesale wachsen und zusätzliche Shop-in-Shop-Flächen dazugewinnen. Dafür entwickeln wir unsere Partnerschaftsmodelle und Flächenkonzepte kontinuierlich weiter. Der Online-Vertrieb soll vor allem auf Marktplätzen und Multimarken-Formaten ausgebaut werden. Durch die speziell für die verschiedenen Exportmärkte gestärkte Kollektion soll das internationale Geschäft zulegen. Bei Pionier Workwear wollen wir uns mit einer optimierten Marken- und Angebotskommunikation auf unsere Stärken im Bereich Corporate Wear und Leasing konzentrieren. Wachstum im Wholesale Für Männerbekleidung wird der stationäre Facheinzelhandel trotz rückläufiger Marktentwicklung nach wie vor ein wichtiger Absatzkanal bleiben. Umsatzzuwächse wollen wir durch die Vermarktung unserer Produkte auf Markenflächen, den sogenannten Shop-in-Shops, erzielen, was auch für die Markendarstellung sehr wichtig ist. Zudem legen wir besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Flächenproduktivität. Dazu entwickeln wir intern die Prozesse der Warenversorgung und des Visual Merchandisings für die Markenflächen konsequent weiter. Die Partnerschaftsprogramme, Kooperationskonzepte und die Service-Qualität werden fortlaufend analysiert und optimiert. Neben dem stationären Facheinzelhandel haben wir auch den Online-Handel unserer Kunden im Fokus. Wachstum im eCommerce Der eCommerce hat als stark wachsender Absatzkanal strategisch ein hohes Gewicht. Wir investieren viel personelle Kapazität und Finanzmittel in die prozessuale Stärkung dieses Wachstumsfelds. Priorität haben dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschäft sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen. Wir konzentrieren uns dabei sowohl auf die eCommerce Spezialisten als auch die eCommerce Aktivitäten unserer Wholesale-Partner. Darüber hinaus steht die Gewinnung von zusätzlichen Onlinehändlern in Europa und die weitere Internationalisierung des Marktplatzgeschäfts im Mittelpunkt. Zusätzlich betreibt Ahlers drei eigene Online Shops mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini und Pionier Workwear. Die eigenen Online Stores sind gleichzeitig Schaufenster der Marke und wichtiger Verkaufskanal. Sowohl im eCommerce Wholesale-Vertrieb, dem Marktplatzgeschäft und den eigenen Online Stores wollen wir in diesem wichtigen Absatzkanal für Bekleidung weiter stark wachsen. Die differenzierte Sortimentssteuerung, die prominente Markenplatzierung, die Optimierung der Value Proposition und effiziente IT-Strukturen und -Tools sollen diesen Ausbau unterstützen. Wachstum im eigenen Retail Wir werden die bestehenden Store-Konzepte im eigenen Einzelhandel weiterentwickeln und möglicherweise weitere Partner-Stores punktuell eröffnen. Ahlers setzt dabei strategisch auf Monomarken-Stores der Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini, die wir selbst oder mit Partnern vornehmlich in Osteuropa betreiben. Steigerung des internationalen Geschäfts Ahlers ist mit einem internationalen Anteil von 43 Prozent am Gesamtumsatz ein erfolgreicher "European Player". Ziel für die Zukunft ist es, durch systematischen Ausbau der lokalen Vertriebsorganisationen die Umsätze in Europa weiter zu entwickeln. Dabei soll das Geschäft vor allem mit dem Einzelhandel aber auch punktuell mit eigenen Stores und Partnerstores wachsen. Außerhalb Europas wollen wir mittelfristig mit unserer Marke Baldessarini expandieren. Kostenführerschaft in der Beschaffung und in den logistischen Prozessen Die Optimierung von Beschaffung und Logistik ist eine dauerhafte Herausforderung in der Bekleidungsindustrie. Ahlers arbeitet fortwährend an der Lieferantenauswahl und den Logistikprozessen mit dem Ziel Qualität, Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Beschaffungskosten zu optimieren. Ständig prüfen wir bestehende und neue Standorte und Lieferanten, um eine verlässliche und kostengünstige Produktion zu sichern, die unseren Qualitäts- und Sozialstandards genügt. Sukzessive hat Ahlers zunächst die Jeansbeschaffung auf Vollgeschäft umgestellt und wird künftig auch die Anzugbeschaffung darauf umstellen. Wie schon in den Vorjahren haben wir unsere Beschaffung im günstig gelegenen, südlichen Mittelmeerraum intensiviert und dafür unsere eigene Fertigung in Polen Mitte 2020 eingestellt. Die gesamte Rohwarenlogistik und zunehmende Anteile der Fertigwarenlogistik des Konzerns erfolgen seit 2019 von Polen aus. Die Einhaltung von Sozialstandards ist immer wesentliche Grundbedingung für die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistungspartnern. Laufende Digitalisierungsprojekte zur Unterstützung des B2B-Geschäfts Ahlers nutzt die technologischen Fortschritte und die damit einhergehenden digitalen Trends. Kundenbedürfnisse zu analysieren und daraus bedarfsorientierte Produkte und Services zu entwickeln, ist eine große Chance. Zur zukunftsorientierten Geschäftsentwicklung hat Ahlers verschiedene Digitalisierungsprojekte aufgesetzt. Unter anderem erweitern wir kontinuierlich die automatische Generierung von Nachverkaufsangeboten für Einzelhandelskunden, deren Bestände wir elektronisch einsehen können (EDI) und schaffen virtuelle Regalverlängerungen für den Einzelhandel. Seit August 2020 sind wir mit den Marken Pierre Cardin und Pioneer mit einer cloudbasierten B2B-Order Area eines in der Branche renommierten Dienstleisters präsent. Über dieses Portal können unsere Händler digital Nachbestellungen aus den aktuellen Saisons tätigen. Pierre Cardin, Baldessarini und Pioneer stellen ihren Kunden zudem Produktdaten und Bildmaterial cloudbasiert zur Verfügung. Regionale Produktionsanteile (Vorjahr): scrollen
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGForschungs- und Entwicklungsstellen der Mode sind die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien. Für jede Saison entwickeln diese Abteilungen neue Kollektionen, die auf ihre Zielkunden ausgerichtet sind. Das Design steht dabei im Mittelpunkt und die Funktionalität der Bekleidung ist wichtige Nebenbedingung. Die einzelnen Produktgruppen jeder Marke haben in der Regel eigene Produktmanagement-Teams. Die Modellabteilungen und die Musternähereien sind meist übergreifend nach Warengruppen organisiert und arbeiten für mehrere Marken, haben aber benannte Spezialisten innerhalb der Organisation für ihre jeweilige Marke. Die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien hatten zum 30. November 2020 58 Mitarbeiter (Vorjahr 68). Durch die geringere Anzahl von Mitarbeitern entstanden für diese Abteilungen im Geschäftsjahr 2019/20 deutlich niedrigere Aufwendungen vor Sondereffekten in Höhe von 4.252 TEUR (Vorjahr 5.219 TEUR). Vor allem die Effizienzmaßnahmen des Vorjahres, die weitere Umstellung auf Vollkauf sowie kurzfristig eingeleitete Umstrukturierungsmaßnahmen führten zu dem Rückgang von Mitarbeitern und Aufwendungen. Durch die Maßnahmen bedingt fielen Sondereffekte in Höhe von -384 TEUR an (Vorjahr -39 TEUR). Der Großteil der Aufwendungen sind Personalkosten. Der Sachaufwand besteht vor allem aus Beratungskosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten machten 2,8 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 2,5 Prozent) aus. Grundsätzlich erfolgt keine Aktivierung von Entwicklungskosten, weil die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind. STEUERUNGSSYSTEMDer Vorstand der Ahlers AG steuert die Vertriebs- und Service-Gesellschaften des Konzerns. Der Vorstand gibt die strategische Entwicklung vor, trifft wichtige Entscheidungen mit den Geschäftsführungen und überwacht die Zielerreichung der Tochtergesellschaften. Im Konzern wird eine Mittelfristplanung über drei Geschäftsjahre erstellt, die jährlich rollierend fortgeschrieben wird. Die jährliche Einzelplanung erfolgt bottom-up durch die von den einzelnen Geschäftsführern mit dem Vorstand erarbeiteten Planungen je Konzerngesellschaft. Für die einzelnen Vertriebs- und Servicegesellschaften werden dabei Detailziele hinsichtlich vordefinierter Steuerungsgrößen und Kennzahlen formuliert. In diese Einzelplanungen finden bereits die Einschätzungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Planungsjahr Eingang. Im Berichtsjahr wurde der Planungsprozess erstmalig um einige Monate vorverlegt, so dass der Vorstand unter Normalbedingungen ohne Corona-Einfluss nun bereits Mitte des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat eine detaillierte Konzern-Jahresplanung für das neue Geschäftsjahr vorlegt. Im Rahmen des zentralen monatlichen Reportings erfolgt die laufende Erfolgskontrolle der Budgetgrößen. Die Geschäftsführer der Tochterunternehmen berichten monatlich direkt an die Konzernleitung in einem vorstrukturierten Finanzbericht über quantitative und qualitative Entwicklungen im Berichtsmonat. In regelmäßigen Treffen informiert sich der Vorstand über die Marktsituation und nimmt mit den Geschäftsführern Weichenstellungen vor. Zentrale Reporting-Datenbanken erleichtern die Soll-/Ist-Kontrolle und die Erstellung täglicher, wöchentlicher und monatlicher EDV-Berichte. Zweimal im Jahr wird eine umfassende Überarbeitung der Jahresplanung vorgenommen. Steuerungsgrößen und Kennzahlen scrollen
* vor Sondereffekten (Erläuterung der Sondereffekte s. S. 13) ** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Wesentliche Steuerungsgrößen im Ahlers Konzern sind der Umsatz, das EBIT vor Sondereffekten * , das Konzernergebnis, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, das Net Working Capital und die Brutto-Investitionen. Darüber hinaus werden die zu erzielende Kalkulations- und Ist-Marge, das Umsatzwachstum, die Kostenquoten, die EBIT-Marge sowie der durchschnittliche Forderungsbestand in Monaten als Kennzahlen ermittelt. Bei den Produktionsentscheidungen des Vertriebsmanagements nimmt die Lagerreichweite einen besonderen Stellenwert ein, die maßgeblich die Höhe des Net Working Capitals beeinflusst. Alle Segmente werden nach den gleichen Kennzahlen gesteuert. Die Steuerung der Einheiten hat sich im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert. Die Geschäftsführer berichten an den Vorstand und die Kennzahlen wurden gleich berechnet. In der Ahlers AG sind die wesentlichen Steuerungsgrößen der Umsatz und das EBIT vor Sondereffekten * . * Das EBIT vor Sondereffekten entspricht dem Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, abzüglich der Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie zuzüglich der Sondereffekte, die auf Seite 13 des Geschäftsberichts dargestellt werden. MITARBEITERINNEN UND MITARBEITERMitarbeiterstruktur im Konzern zum Stichtag (Vorjahr) scrollen
Personalkennzahlen scrollen
* um Sondereffekte Ahlers beschäftigte im Geschäftsjahr 2019/20 durchschnittlich 1.812 Mitarbeiter und damit 173 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Am 30. November 2020 hatte Ahlers 205 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch den Beschäftigungsabbau im Zuge der kurzfristig eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen hatte Ahlers in Deutschland am Stichtag 483 Mitarbeiter und damit 18 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch Beendigung der eigenen Produktion in Polen reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 160. Im eigenen Retail beschäftigte Ahlers im Ausland 15 Mitarbeiter weniger als am Vorjahresstichtag. Die Kapazitäten des eigenen Produktionsstandorts in Sri Lanka lagen etwa auf Vorjahresniveau (-8 Mitarbeiter). WirtschaftsberichtGESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENSPEZIFISCHE LAGEWeltwirtschaft schrumpft durch Auswirkungen der Corona-Pandemie Zu Beginn des Jahres 2020 gingen die meisten volkswirtschaftlichen Institute davon aus, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft mit 3,1 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres fortsetzen würde (2019: 3,0 Prozent, Commerzbank Research Januar 2020, alle weiteren Werte dieses Kapitels Commerzbank Research Dezember 2020). Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung führten jedoch zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaftslage und einer deutlichen Prognosekorrektur. Letztlich ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 3,5 Prozent geschrumpft. Als eine der wenigen Volkswirtschaften wuchs die chinesische noch um 1,7 Prozent (Vorjahr 6,2 Prozent). Im Vergleich der drei großen Wirtschaftsgebiete China, USA und der Eurozone fiel dieser Rückgang mit 4,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr am wenigsten gravierend aus. Das BIP der USA sank 2020 um 3,5 Prozent und lag damit 5,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von +2,2 Prozent. Das BIP der Eurozone wurde durch die Corona-Pandemie am stärksten getroffen. Hier ging die Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 7,3 Prozent zurück und fiel damit um 8,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (+1,3 Prozent). Die Wirtschaftsleistung unter den vier großen Euroländer schrumpfte besonders stark in Spanien um 11,5 Prozent (2019: +2,0 Prozent Wirtschaftswachstum) und sank auch in Frankreich und Italien deutlich um 9,2 Prozent bzw. 9,1 Prozent (2019: +1,5 bzw. +0,3 Prozent). In Deutschland fiel die Rezession mit -5,2 Prozent noch vergleichsweise niedrig aus (2019: +0,5 Prozent). Um die Wirtschaft zu stützen, haben die Industriestaaten kreditfinanzierte Hilfsprogramme in erheblichem Umfang aufgelegt. In Reaktion auf die deutlich steigenden öffentlichen Schulden und zur Unterstützung der Wirtschaft setzten die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik fort und hielten damit das Zinsniveau niedrig. Weitere Einflussfaktoren auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung wie der im Januar 2021 vollzogene Ausstieg Großbritanniens aus der europäischen Union, der schwelende amerikanisch-chinesische Handelsstreit und die Wahl eines neuen US-Präsidenten spielten im Jahr 2020 eher eine untergeordnete Rolle. Neben der Wirtschaftskraft und der Konjunkturerwartung haben auch die Arbeitsmarktlage und die Einkommensentwicklung großen Einfluss auf den privaten Konsum. Instrumente wie staatliche Kredite und Kurzarbeit dämpften den Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkungsvoll. Dennoch sind im vergangenen Jahr 2020 einige Arbeitsplätze Corona-bedingt verloren gegangen und die Arbeitslosenquote im Euroraum stieg moderat von 7,6 Prozent auf 8,0 Prozent. Eng verknüpft mit der wellenförmigen Entwicklung der Infektionszahlen haben sich die Unsicherheiten über die Konjunktur und die Arbeitsmarktlage im Jahresverlauf negativ auf die Verbraucherstimmung ausgewirkt. Nach einem ersten Einbruch des Konsumklimas im Frühjahr 2020 hatte sich die Verbraucherstimmung in Deutschland über die Sommermonate zunächst erholt. Im Zuge der neuerlich gestiegenen Infektionszahlen und damit einhergehender Eindämmungsmaßnahmen im Herbst 2020 fiel der GfK-Konsumklimaindex im Dezember 2020 auf den Wert von -6,7 Punkten (Vorjahr +9,6 Punkte, GfK Konsumklima, 22. Dezember 2020). Stützend dürften dagegen die Maßnahmenpakete zur Mobilisierung des privaten Konsums wie z.B. die zeitweise Mehrwertsteuersenkung gewirkt haben. Zudem wurde die Kaufkraft der Bevölkerung im Euroraum durch den sehr geringen Anstieg der Verbraucherpreise gestärkt (Inflationsrate 2020: 0,3 Prozent, Vorjahr 1,2 Prozent). Der private Verbrauch sank dennoch im Jahr 2020 in Deutschland ähnlich wie das BIP um 5,6 Prozent. Angesichts schlechterer Konjunkturwerte sowie z.T. deutlich schärferer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren die Rückgänge im europäischen Ausland größer und die Konsumausgaben privater Haushalte fiel in der Eurozone um 7,9 Prozent. Branchenspezifische Entwicklung Aufgrund der Corona-Pandemie wurden im Frühjahr europaweit Einzelhandelsschließungen für Bekleidung verfügt. Der bis dahin leicht rückläufige Umsatztrend des stationären Modehandels verschlechterte sich dadurch drastisch und fiel je nach Land für vier bis acht Wochen auf Null. In Deutschland und vielen europäischen Ländern durfte der Einzelhandel ab Mitte Mai wieder vollständig öffnen. Über die Sommermonate stabilisierte sich das Kaufverhalten wegen verschiedener Restriktionen und vor allem der Maskenpflicht auf deutlich niedrigerem Niveau. Die stark steigenden Fallzahlen im Herbst 2020 sorgten in vielen Ländern erneut für weitreichende Beschränkungen und Lockdowns, die vor allem im vierten Kalenderquartal 2020 den stationären Einzelhandel wieder erheblich beeinträchtigten. So gingen die Umsätze in Deutschland von Dezember 2019 bis November 2020 um deutliche 22 Prozent zurück (Vorjahr -1,3 Prozent, Textilwirtschaft 49_2020). Für das Kalenderjahr 2020 lag das Umsatzminus bei 30 Prozent, da das wichtige Weihnachtsgeschäft nahezu vollständig entfiel. Auch wenn die Corona-Krise das wachsende Online-Geschäft mit Mode zusätzlich forciert, werden die Umsatzrückgänge des stationären Handels bei weitem nicht ausgeglichen. Im europäischen Vergleich hat sich Deutschland im Jahr 2020 robust durch die Corona-Krise bewegt. Vielfach waren die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weniger weitreichend oder kürzer befristet. In den für Ahlers relevanten europäischen Märkten dürfte der Modehandel daher hinter den Entwicklungen auf dem Heimatmarkt zurückgeblieben und in vielen Fällen noch stärker rückläufig gewesen sein. GESCHÄFTSVERLAUFEntwicklung des Geschäftsjahres 2019/20 scrollen
Umsatz nach Segmenten scrollen
* inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) Umsatz nach Regionen scrollen
Umsatz nach Quartalen scrollen
ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGEVorbemerkungen zur Bilanzierung nach IFRS 16 Im Berichtsjahr wurden im Rahmen der erstmaligen Anwendung für Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung des IFRS 16 (Leasingstandard) große Teile der bisherigen Mietaufwendungen entlastet und Abschreibungen und Finanzierungskosten entsprechend belastet. Dadurch hat sich das EBITDA im Geschäftsjahr 2019/20 um 4,7 Mio. EUR erhöht. Auf Ebene des Ergebnisses vor Steuern war die Anwendung des Standards nahezu ergebnisneutral, da sich Abschreibungen und Finanzierungskosten um etwa 4,8 Mio. EUR erhöhten. Durch die Verpflichtung zur Aktivierung der abgezinsten zukünftigen Mietzahlungen hat sich die Bilanz 2019/20 um 9,3 Mio. EUR verlängert. Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen aufgrund der Nutzungsrechte am Mietobjekt um diesen Wert. Auf der Passivseite stiegen die lang- und kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus zukünftigen Mietzahlungen in fast gleichem Umfang um 5,8 bzw. 3,6 Mio. EUR. Das Eigenkapital sank geringfügig um 0,1 Mio. EUR. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, zeigen wir innerhalb des Kapitels Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage jeweils separat den Sondereinfluss durch die Anwendung des IFRS 16 sowie die Werte vor Anwendung des IFRS 16 - Leasingbilanzierung. Weitere Informationen zur Anwendung des IFRS 16 finden Sie auf Seite 51 bzw. Seite 62. Ertragslage Rückläufiger Konzernumsatz 2019/20 durch europaweite Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie Der Konzernumsatz sank im Geschäftsjahr 2019/20 um 55,4 Mio. EUR bzw. 26,8 Prozent auf 151,6 Mio. EUR, hauptsächlich verursacht durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der coronabedingte Umsatzrückgang betrug 23,8 Prozent und lag damit im Rahmen des Markttrends in Deutschland (-22 Prozent). Im internationalen Vergleich lag das Umsatzminus des Unternehmens eher leicht besser aufgrund meist noch höherer Rückgänge im europäischen Ausland. Der Rückgang betraf fast alle Warengruppen gleichermaßen mit Ausnahme der Anzüge und Sakkos, deren Umsatz sich nahezu halbierte, da Kaufanlässe für formellere Bekleidung wie Konfirmationen, Hochzeiten und Feiern im Jahr 2020 kaum stattfanden und auch die zunehmende Arbeit im Home-Office die Nachfrage nach Business-Bekleidung reduzierte. Darüber hinaus führte die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken sowie mit Pierre Cardin- und Pioneer-Damenhosen zu einem planmäßigen Umsatzrückgang von insgesamt 8,4 Mio. EUR bzw. 3,0 Prozent. Die Auswirkungen der Pandemie trafen Ahlers als Wholesale-Unternehmen und Bekleidungsproduzent im zeitlichen Verlauf anders als den Bekleidungseinzelhandel, in der Summe und im Ausmaß aber ähnlich. Im ersten Quartal 2019/20 von Dezember 2019 bis Februar 2020 gab es nur wenige lokale Lockdowns, z.B. in Italien. Für Bekleidungsunternehmen waren aber schon Störungen in der Lieferkette spürbar und entsprechend stockten die Auslieferungen der Frühjahr-/Sommersaison. Der Umsatz ging deshalb im ersten Quartal 2019/20 um 13,2 Prozent zurück. Mitte März wurden dann fast europaweit für vier bis acht Wochen Lockdowns verhängt, so dass Auslieferungen der Frühjahrssaison nur teilweise möglich waren und Nachverkäufe fast völlig ausblieben. Entsprechend sanken die Umsätze im zweiten Quartal 2020 (März bis Mai 2020) um 57,9 Prozent. Etwas Entspannung trat dann nach Öffnung des Bekleidungseinzelhandels im dritten Quartal 2020 (Juni bis August) ein. Zwar lagen die Nachverkäufe immer noch auf sehr geringem Niveau, aber viele, durch gestörte Lieferketten eher verspätete Aufträge wurden für Herbst/Winter ausgeliefert. Der Umsatz reduzierte sich im Q3 2019/20 um 29,7 Prozent. Das "beste" Quartal des "Corona-Jahres" 2019/20 war das Vierte mit -9,9 Prozent Umsatzrückgang. Hier wurden die Herbst-/Winterprodukte - etwas später als im Vorjahr - ausgeliefert und auch die Nachverkäufe erholten sich in den Monaten September und Oktober wieder etwas. Mit den ersten Lockdowns im November ging dann der bis dahin stabile Umsatztrend dieses Quartals wieder ins Minus. In der Presse wurde in Deutschland für diesen Zeitraum der Begriff "Lockdown-Light" verwendet. Abweichend von dieser allgemeinen Schilderung des Jahresverlaufs gab es regional einige Besonderheiten. Italien hatte einen sehr frühen ersten Lockdown, während Russland erst spät Einzelhandelsschließungen verfügte. Der zweite Lockdown kam in einigen Ländern wie z.B. Österreich, Frankreich, Tschechien früher als in Deutschland. Auch waren die Schließungsphasen im europäischen Ausland meist länger und oft von Ausgangssperren begleitet. Die Umsatzentwicklung nach Regionen stützt diese Einschätzung, denn in Deutschland waren die Umsatzrückgänge mit 22,3 Prozent am geringsten. Das westeuropäische Ausland lag mit -28,1 Prozent leicht unter dem Konzerntrend. Am härtesten traf es aber die Umsätze in Osteuropa, die um 37,4 Prozent zurückgingen. eCommerce-Geschäft mit zweistelligem Umsatzplus Das eCommerce Geschäft hat bei Ahlers eine hohe strategische Priorität. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Digitalisierung weiter beschleunigt und den Online-Handel noch stärker in den Fokus unseres unternehmerischen Handelns gerückt. Im Geschäftsjahr 2019/20 hat der eCommerce ein Umsatzplus von 13,2 Prozent erzielt. Zu dieser Entwicklung trugen sowohl die Umsatzzuwächse auf den Marktplätzen als auch in unseren eigenen Online-Shops bei. Spürbarer Umsatzrückgang im eigenen Einzelhandel Ahlers führte zum Bilanzstichtag 28 Stores in Eigenregie (Vorjahr 29), davon unverändert vier im Inland und 24 im Ausland (Vorjahr 25). Die eigenen Stores befinden sich überwiegend im Baltikum und in Polen. Außerdem führen wir mit der Ahlers RUS acht Stores und zwei Outlets in Russland. Im Laufe des Jahres 2020 hat Ahlers einen unrentablen Store in Litauen geschlossen. Die eigenen Stores, die sich überwiegend in Osteuropa befinden, litten sehr unter den Folgen und Einflüssen der Corona-Pandemie. Das lag vor allem an langen Lockdown Phasen in Polen und dem Baltikum. Ahlers betreibt zudem 26 Outlets (Vorjahr 25). Die Outlet-Stores liegen meist an Autobahnen und oft in Grenznähe. Diese Standortfaktoren waren im Corona-Jahr 2020 negativ, weil die Mobilität stark zurückging und der Grenzverkehr eingeschränkt war. Auch das Geschäft unserer Outlets im europäischen Ausland war von lokalen Lockdown-Maßnahmen massiv betroffen. So ging der Umsatz des eigenen Retail zusammengenommen um 30,4 Prozent noch stärker zurück als der Konzernumsatz. Der Umsatzanteil des eigenen Retails am Gesamtumsatz ging von 15,4 Prozent auf 14,6 Prozent zurück. Flächenbereinigt sanken die Umsätze um 29,9 Prozent. Unsere Partner betrieben am 30. November 2020 insgesamt 93 Stores und damit 2 mehr als im Vorjahr. In Polen lag die Zahl der Partnerstores wie im Vorjahr bei 37. Im Ländervergleich hat Polen damit die größte Anzahl Stores in einem Land. In Russland und der Ukraine lag die Anzahl der Partnerstores zusammengenommen bei 41 (Vorjahr 41). Die übrigen Stores befinden sich in weiteren Ländern Osteuropas, wie z. B. in Tschechien und im Baltikum. Außerdem führte ein Partner einen Pierre Cardin-Store in den Niederlanden.. Ertragslage scrollen
* vor Sondereffekten Effizienzmaßnahmen des Vorjahres und kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen führen zu deutlich gesunkenen betrieblichen Aufwendungen Die Rohertragsmarge ging im Geschäftsjahr 2019/20 wegen höherer Abschriften auf Vorräte um 0,9 Prozentpunkte auf 47,3 Prozent zurück und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert von 48,2 Prozent. Maßgeblich für den deutlichen Rohertragsrückgang um 28,0 Mio. EUR auf 71,7 Mio. EUR (Vorjahr 99,7 Mio. EUR) waren aber vor allem die spürbar niedrigeren Umsatzerlöse. Sowohl die Effizienzprogramme des Vorjahres, die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung als auch die Corona-bedingt niedrigeren Umsätze führten im Berichtsjahr zu deutlich geringeren betrieblichen Aufwendungen bestehend aus Personalaufwand, dem 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' und den Abschreibungen. So fiel der Personalaufwand von 46,9 Mio. EUR um 18,1 Prozent auf 38,4 Mio. EUR vor allem durch die im Vorjahr eingeleitete Beendigung von Aktivitäten, kurzfristig durchgeführte Umstrukturierungen in der Verwaltung in Herford, die Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie die Schließung unseres polnischen Produktionswerks. Noch stärker ging der 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' um 28,2 Prozent von 50,7 Mio. EUR auf 36,4 Mio. EUR zurück (darin enthalten -4,7 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 18,9 Prozent auf 41,1 Mio. EUR). Maßgebliche Gründe dafür waren Einsparungen bei Store-Mieten, umsatzbedingt deutlich gesunkene Kosten für Frachten und Kommissionierung, niedrigere vertriebsabhängige Kosten, geringere Marketingausgaben und der geringere Einsatz von Leiharbeitern. Die Abschreibungen stiegen um 4,8 Mio. EUR auf 9,3 Mio. EUR (darin enthalten 4,5 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Anstieg um 0,3 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR; Vorjahr 4,5 Mio. EUR). Zusammengenommen sanken die betrieblichen Aufwendungen damit um 17,6 Prozent bzw. 18,0 Mio. EUR von 102,1 Mio. EUR auf 84,1 Mio. EUR (darin enthalten 0,2 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 17,4 Prozent bzw. 17,8 Mio. EUR auf 84,3 Mio. EUR). Hohe Sonderaufwendungen durch neues Kostensenkungsprogramm Im Berichtszeitraum des Vorjahres hatten sich Sonderaufwendungen und Sondererträge vollständig ausgeglichen, so dass die Sondereffekte per Saldo Null betrugen. Im Geschäftsjahr 2019/20 gab es Sondereffekte in Höhe von -2,9 Mio. EUR. Den größten Anteil daran hatten die Rückstellungen und Zahlungen von Mitarbeiterabfindungen aufgrund der kurzfristig eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen von 2,6 Mio. EUR. Sonderaufwand entstand auch durch die außerplanmäßige Wertberichtigung weniger Kundenforderungen sowie aus nicht abgesicherten Kursdifferenzen aufgrund der Abwertung des russischen Rubels. In Folge der regelmäßigen Impairment Tests auf einzelne Kunstwerke wurden zudem Abwertungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte das Unternehmen 1,3 Mio. EUR Sondererträge durch den Verkauf zweier nicht betriebsnotwendiger Immobilien am Standort Herford sowie eines Gebäudes in Warschau, Polen (Vorjahr 2,5 Mio. EUR). Sondereffekte scrollen
Das Finanzergebnis sank um 1,3 Mio. EUR vor allem durch die zusätzliche Kreditaufnahme, gestiegene Zinssätze sowie die Anpassung der At-Equity-Beteiligung von -0,6 Mio. EUR auf -1,9 Mio. EUR (darin enthalten -0,3 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 1,0 Mio. EUR auf -1,6 Mio. EUR). Trotz negativer Vorsteuerergebnisse hat Ahlers im Berichtsjahr Steueraufwendungen von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,7 Mio. EUR). Sie entstanden aus den Sondererträgen der Immobilienverkäufe, für Gewinne von Tochtergesellschaften im Ausland und der rein steuerlichen, regelmäßigen Abschreibung eines Markenrechts (nähere Erläuterungen s. Anhang (8) auf S. 58). Darüber hinaus wurden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 1,0 Mio. EUR wertberichtigt, da deren Nutzung innerhalb von fünf Jahren nicht mehr als hoch wahrscheinlich bewertet wurde. Deutlich gesunkene Ergebnisse durch Corona-bedingten Umsatzrückgang und Sonderaufwendungen für Umstrukturierungsmaßnahmen Die Einsparungen bei Personalkosten und betrieblichen Aufwendungen von 18,0 Mio. EUR dämpften den Umsatzeffekt auf den Rohertrag von 28,0 Mio. EUR, konnten diesen jedoch nicht ausgleichen. Daher ging das EBIT vor Sondereffekten um -10,0 Mio. EUR auf -12,4 Mio. EUR zurück (darin enthalten +0,2 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 10,2 Mio. EUR auf -12,6 Mio. EUR, Vorjahr -2,4 Mio. EUR). Höhere Sonderaufwendungen, das niedrigere Finanzergebnis und die Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern belasteten das Ergebnis zusätzlich. Das Konzernergebnis nach Steuern fiel im Geschäftsjahr 2019/20 daher auf -18,5 Mio. EUR (darin enthalten -0,1 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang auf -18,4 Mio. EUR, Vorjahr -3,7 Mio. EUR). Vermögenslage Bilanzstruktur Aktiva scrollen
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Solide Bilanzstruktur mit Corona-bedingt gestiegenem Net Working Capital Am 30. November 2020 lag die Bilanzsumme mit 150,3 Mio. EUR leicht unter dem Wert am Vorjahresstichtag (darin enthalten 9,3 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: deutlich kompaktere Bilanzsumme von 141,0 Mio. EUR, -12,6 Mio. EUR gegenüber Vorjahreswert von 153,6 Mio. EUR). Die wesentlichen Veränderungen vor Anwendung des IFRS 16 waren der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um 6,3 Mio. EUR und die Normalisierung der Zahlungsmittelposition um -6,8 Mio. EUR, die im Vorjahr nach Abschluss eines Konsortialkreditvertrags kurzfristig erhöht war. Nach Anwendung des IFRS 16 lagen die langfristigen Vermögenswerte mit 54,9 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 51,9 Mio. EUR. Ohne den Sondereinfluss von 9,3 Mio. EUR durch die Anwendung des IFRS 16 sanken die langfristigen Vermögenswerte zusammengenommen von 51,9 Mio. EUR um 6,3 Mio. EUR auf 45,6 Mio. EUR. Maßgeblich für den Rückgang der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte von 4,3 Mio. EUR waren die Abschreibungen, denen im Jahr 2019/20 nur geringe Investitionen gegenüberstanden. Daneben hat der Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Gebäuden am Hauptsitz in Herford und in Warschau, Polen, das Anlagevermögen reduziert. Der Verkauf von Kunst im Anschaffungswert von 0,4 Mio. EUR sowie Korrekturen am Wert des Kunstbestands und der At-Equity-Beteiligung führten zum Rückgang der sonstigen langfristigen Vermögenswerte um 1,5 Mio. EUR auf 10,4 Mio. EUR. Nach der Wertberichtigung hatten die aktiven latenten Steueransprüche am Berichtsstichtag einen Wert von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,0 Mio. EUR). Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen von 101,7 Mio. EUR um 6,3 Mio. EUR auf 95,4 Mio. EUR zurück und trugen daher in noch etwas stärkerem Maße zu der Bilanzverkürzung bei. Zum Bilanzstichtag des Vorjahres war der Zahlungsmittelbestand mit 11,4 Mio. EUR nach Abschluss und Auszahlung eines Konsortialkreditvertrags kurzfristig erhöht. Am 30. November 2020 verfügte das Unternehmen mit 4,6 Mio. EUR über einen normalisierten Zahlungsmittelbestand auf dem Niveau der Vorjahre (-6,8 Mio. EUR gegenüber Vorjahr). Die Umstellung auf Vollkauf sowie kurzfristig reduzierte Bestellungen führten zu niedrigeren Rohwarenbeständen. Dagegen stiegen die Fertigwarenbestände durch die Corona-Einflüsse wie Umsatzausfall und nicht auslieferbare Aufträge spürbar an und sorgten so zu einem Wachstum der Vorräte um 5,5 Mio. EUR auf 71,8 Mio. EUR (Vorjahr 66,3 Mio. EUR). Durch den Umsatzausfall insbesondere im November 2020 sanken aber die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 2,8 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR. Das geringere Einkaufsvolumen führte zu niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-6,4 Mio. EUR). Zusammengenommen stieg das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) damit um 9,1 Mio. EUR bzw. 14,1 Prozent von 64,7 Mio. EUR auf 73,8 Mio. EUR. Eigenkapitalquote von 46 Prozent trotz bilanzieller Belastungen Der Corona-bedingte Verlust und die erhöhten Vorräte führten zu einer um 20,8 Mio. EUR höheren Nettofinanzverschuldung von 33,3 Mio. EUR (Vorjahr 12,5 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung setzte sich zusammen aus gestiegenen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 32,5 Mio. EUR (Vorjahr 15,2 Mio. EUR), aus reduzierten kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 5,4 Mio. EUR (Vorjahr 8,7 Mio. EUR) und den Zahlungsmitteln von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr 11,4 Mio. EUR). Corona-bedingt stieg der Liquiditätsbedarf in sehr kurzer Zeit stark an. Um den Liquiditätsbedarf zu decken und den finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten, hat das Unternehmen bei seinen Hausbanken einen zusätzlichen Kredit aufgenommen. Der Kredit in Höhe von 14,0 Mio. EUR wurde unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW sowie mit einer zusätzlichen Bürgschaft in Höhe von 1,0 Mio. EUR der Mehrheitsaktionärin Frau Dr. Stella Ahlers. Darüber hinaus gewährte die Mehrheitsaktionärin ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1,0 Mio. EUR. Beide Kredite wurden zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünf-Jahresvertrag bis 2025 eingebunden. Das negative Konzerngesamtergebnis führte zu einem Rückgang des Eigenkapitals um 19,9 Mio. EUR auf 68,4 Mio. EUR (darin enthalten -0,1 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang auf 68,5 Mio. EUR Vorjahr 88,3 Mio. EUR), was die Eigenkapitalquote mindert. Der Rückgang der Bilanzsumme schwächte diesen Effekt ab. Am 30. November 2020 lag die Eigenkapitalquote deshalb bei weiterhin soliden 45,5 Prozent (vor Anwendung von IFRS 16: 48,6 Prozent, Vorjahr 57,4 Prozent). Finanzkennzahlen scrollen
* ohne latente Steuern ** vor Sondereffekten Finanzlage Cashflow-Entwicklung belastet durch Auswirkungen der Corona-Krise Der Free Cashflow entstand im Geschäftsjahr 2019/20 hauptsächlich durch den Corona-bedingten Verlust. Daneben war im Net Working Capital mehr Kapital gebunden als im Vorjahr. Das konnte aber durch deutlich reduzierte Netto-Investitionen von nur 0,8 Mio. EUR (Vorjahr 6,4 Mio. EUR) weitgehend ausgeglichen werden. Aufgrund von zahlungsunwirksamen Wertkorrekturen auf den Kunstbestand und die At-Equity-Beteiligung sowie höhere regelmäßige Abschreibungen stieg der Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen gegenüber dem Vorjahreswert um 5,1 Mio. EUR auf 10,3 Mio. EUR. Ebenfalls Cashflow-entlastend wirkten die sonstigen Veränderungen von +3,1 Mio. EUR (Vorjahr -2,9 Mio. EUR) durch Steuererstattungen, den Abbau von Umsatzsteuern und latenten Steuern sowie niedrigere Bonusansprüche. Zusammengenommen betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -14,8 Mio. EUR (Vorjahr 10,7 Mio. EUR). Der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit lag bei -14,8 Mio. EUR. Damit wurden durch die Corona-Einflüsse die Entschuldungsmaßnahmen des Vorjahres, die zu einem Mittelzufluss von +16,7 Mio. EUR geführt hatten, fast wieder aufgebraucht und die Verschuldung am Geschäftsjahresende 2020 entsprach etwa der von 2018. Finanzlage Free Cashflow scrollen
* Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 3,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR) Veränderung der langfristigen Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten -0,3 Mio. EUR (Vorjahr -0,8 Mio. EUR) ** Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite Gesamtaussage des Vorstands zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2020 zu außerordentlichen Belastungen für den europäischen Bekleidungsmarkt. Zu Beginn des Jahres 2021 treffen die neuerlichen, langen Schließungen des Bekleidungseinzelhandels die Markteilnehmer erneut hart. Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung haben die Geschäfte der Bekleidungsbranche spürbar beeinträchtigt und die großen Markttrends nochmals deutlich beschleunigt. Die ursprüngliche Planung, im Geschäftsjahr 2019/20 in die operative Gewinnzone zurückzukehren und das Unternehmen weitgehend zu entschulden, musste der Vorstand im ersten Halbjahr mit Verkündung der Lockdowns des Einzelhandels aufgeben. Ahlers musste im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Umsatzeinbußen verkraften. Das Management hat über die Effizienzmaßnahmen des Vorjahres hinaus umfangreiche liquiditätssichernde Maßnahmen ergriffen und alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung ausgeschöpft. Dennoch führte der Umsatzeffekt zu deutlichen Ergebnisrückgängen und einem spürbar negativen Konzernergebnis. In dieser schwierigen Situation ist dem Unternehmen seine solide Bilanzstruktur mit hoher Eigenkapitalquote zu Gute gekommen. Die Erweiterung der Finanzierung und die Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Anlagegüter haben den Cashflow gestützt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinterließen aber auch in der Vermögens- und Finanzlage sichtbare Spuren mit rückläufigem Eigenkapital und stark gestiegener Finanzverschuldung. Für die Vorgänge von wesentlicher Bedeutung, die nach dem Berichtsstichtag bis zur Veröffentlichung eingetreten sind, verweisen wir auf den Risikobericht ab Seite 28. SEGMENTBERICHTUmsatz nach Segmenten scrollen
* inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) EBIT vor Sondereffekten nach Segmenten scrollen
Umsätze von Pierre Cardin und Baldessarini Corona-bedingt rückläufig Die Umsatzentwicklung der zwei Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini wurde durch die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie stark getroffen. Generell war das international geprägte Geschäft durch die Schließung des stationären Einzelhandels sowie den Auflagen zum Gesundheitsschutz und Reisebeschränkungen insgesamt beeinträchtigt. Da beide Marken auch einen wesentlichen Anteil des Umsatzes mit Anzügen und Sakkos machen, führten fehlende Anlässe wie Hochzeiten und Feste und die zunehmende Arbeit im Home-Office zu überproportional hohen Umsatzeinbußen von nahezu 50 Prozent in diesen Produktgruppen. Der planmäßige Umsatzrückgang durch die Beendigung von Pierre Cardin Woman spielte gegenüber dem Corona-Sondereinfluss eine untergeordnete Rolle. Aufgrund des großen Anteils von Distanzhandelskunden konnte die dritte im Premiumsegment enthaltene Marke Otto Kern ihre Umsätze im Berichtsjahr sogar steigern. Zusammengenommen ging der Segmentumsatz aber im Geschäftsjahr 2019/20 um 37,1 Mio. EUR bzw. 25,8 Prozent auf 106,6 Mio. EUR zurück (Vorjahr 143,7 Mio. EUR). Der Anteil des Premiumsegments am Gesamtumsatz stieg leicht auf 70 Prozent (Vorjahr 69 Prozent). Vor allem Abschriften auf Fertigwarenbestände sorgten im Berichtsjahr für einen Rückgang der Rohertragsmarge um 2,3 Prozentpunkte auf 48,2 Prozent (Vorjahr 50,5 Prozent). Maßgeblicher für das Rohertragsminus von 21,2 Mio. EUR war der deutlich niedrigere Umsatz. Durch die Effizienzprogramme des Vorjahres und die kurzfristig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen gingen die betrieblichen Aufwendungen der drei Premiummarken einschließlich der vertriebsvariablen Kosten um kräftige 17,5 Prozent zurück. Der Umsatzeffekt auf den Rohertrag wurde dadurch gedämpft, jedoch nicht ausgeglichen. Zusammen mit den `sonstigen´ Erträgen auf Vorjahresniveau sank das EBIT vor Sondereffekten um -7,9 Mio. EUR auf -10,1 Mio. EUR (Vorjahr -2,2 Mio. EUR). Rückläufige Jeans & Workwear-Umsätze durch Auswirkungen der Corona-Pandemie und beendete Aktivitäten Die Umsätze der im Jeans & Workwear Segment enthaltenen Marken Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear sanken im Geschäftsjahr 2019/20 um 18,3 Mio. EUR bzw. 28,9 Prozent auf 45,0 Mio. EUR (Vorjahr 63,3 Mio. EUR). Dabei dämpften die Verkäufe von Mund-Nasen-Masken den rückläufigen Trend etwas. Rund zwei Drittel dieses Umsatzminus (-11,3 Mio. EUR bzw. -17,8 Prozent) wurden durch die Corona-Einflüsse verursacht. Die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken sowie Pioneer-Damenhosen führte zu einem planmäßigen Umsatzrückgang von insgesamt 7,0 Mio. EUR bzw. 11,0 Prozent. Der Anteil des Jeans & Workwear Segments am Gesamtumsatz ging im Berichtsjahr leicht auf 30 Prozent zurück (Vorjahr 31 Prozent). Vor allem durch das Geschäft mit Gesichtsmasken stieg die Rohertragsmarge der im Segment enthaltenen Marken von 42,7 Prozent um 2,0 Prozentpunkte auf 44,7 Prozent. Der spürbar niedrigere Umsatz führte im Geschäftsjahr 2019/20 zu einem Rohertragsminus von 6,9 Mio. EUR. Die Kostenstruktur des Jeans & Workwear-Segments sank durch Umstrukturierungs- und Einsparungsmaßnahmen um deutliche 20,2 Prozent. Dennoch konnte der spürbare Rohertragsrückgang nicht ausgeglichen werden. Das Ergebnis des Jeans & Workwear Segments fiel daher im Berichtszeitraum um -2,3 Mio. EUR auf -2,5 Mio. EUR (Vorjahr -0,2 Mio. EUR). BERICHT DER AHLERS AGErläuterungen auf Basis HGB (Handelsgesetzbuch)Ertrags-, Vermögens- und FinanzlageFunktionen der Ahlers AG Die Ahlers AG mit Sitz in Herford ist das Mutterunternehmen des Ahlers Konzerns. Deren zentrale Funktion ist die operative und strategische Steuerung des Konzerns durch den Vorstand. Die Ahlers AG ist aber keine reine Holding, sondern hat mit einigen Tochtergesellschaften Geschäftsbesorgungsverträge abgeschlossen. Aufgrund dieser Verträge übernehmen die Vertragspartner (die Kommissionäre) die Beschaffung aller benötigten Oberstoffe, Zutaten und Zubehör sowie Handelsware, lassen diese Materialien im Auftrag der Ahlers AG verarbeiten und übernehmen anschließend im eigenen Namen, aber für Rechnung der Ahlers AG den Vertrieb sowie darüber hinaus Verwaltungs- und Dienstleistungsarbeiten. Verträge dieser Art sind mit folgenden Gesellschaften abgeschlossen: Baldessarini GmbH, Pionier Berufskleidung GmbH, Jupiter Bekleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH und der Otto Kern GmbH. Für die oben aufgeführten Tätigkeiten erhalten diese Gesellschaften einen kompletten Aufwandsersatz, eine Kapitalverzinsung sowie eine angemessene Vergütung. Mit allen vorgenannten Gesellschaften bestanden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Darüber hinaus werden in- und ausländische Beteiligungserträge sowie Erträge und Aufwendungen aus mit anderen inländischen Konzerngesellschaften bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen in der Ahlers AG vereinnahmt. Ertragslage scrollen
* vor Sondereffekten Umsatzrückgang durch europaweite Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie Die Umsatzentwicklung der Ahlers AG wurde im Geschäftsjahr 2019/20 wie im Konzern durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark beeinträchtigt. Der Corona-bedingte Umsatzrückgang betrug 14,0 Prozent oder 10,5 Mio. EUR. Darüber hinaus führte die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken und mit Pioneer Damenhosen zu einem Umsatzminus von 8,9 Prozent oder 6,7 Mio. EUR. Zusammengenommen sank der Umsatz der Ahlers AG im Geschäftsjahr 2019/20 von 75,1 Mio. EUR um 22,9 Prozent auf 57,9 Mio. EUR. Der Exportanteil der Umsätze lag mit 23,4 Prozent leicht unterhalb des Vorjahreswerts (24,4 Prozent). Spürbarer Rückgang der betrieblichen Aufwendungen Aufgrund höherer Vorratsabschriften ging die Rohertragsmarge im Berichtsjahr um 0,4 Prozentpunkte leicht auf 32,0 Prozent zurück. Vor allem der deutlich niedrigere Umsatz führte daher zum Rohertragsminus von 5,8 Mio. EUR auf 18,5 Mio. EUR (Vorjahr 24,3 Mio. EUR). Der Personalaufwand lag mit 1,1 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahresniveau (1,2 Mio. EUR, s. dazu Vergütungsbericht auf S. 35). Der Saldo aus sonstigem Aufwand und Ertrag fiel dagegen um kräftige 3,5 Mio. EUR bzw. 11,0 Prozent auf 28,3 Mio. EUR. Neben den Effizienzprogrammen des Vorjahres führten auch die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung sowie die Corona-bedingt niedrigeren Umsätze im Geschäftsjahr 2019/20 zu spürbar niedrigeren betrieblichen Aufwendungen bei den Kommissionärsunternehmen. Sowohl die Personalkosten als auch Store-Mieten, Fracht- und Kommissionierungskosten, vertriebsabhängige Aufwendungen, Marketingausgaben und die Leiharbeitskosten gingen hier deutlich zurück. Stark gesunkenes Beteiligungsergebnis und EBIT vor Sondereffekten Im Geschäftsjahr 2019/20 sanken die Erträge aus Beteiligungen an den Inlands- und Auslandsgesellschaften von 5,4 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Auch der Saldo aus Erträgen aus Ergebnisabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen der deutschen Kommissionäre ging vor Sondereffekten um deutliche 3,8 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR zurück. Maßgeblicher Grund dafür waren die umsatzbedingt niedrigeren Ergebnisse der Kommissonärsunternehmen und Auslandsgesellschaften im Corona-Jahr 2020. Zusammengenommen fiel das Beteiligungsergebnis vor Sondereffekten daher von 8,7 Mio. EUR um 7,1 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR. Das EBIT vor Sondereffekten sank im Berichtsjahr von -0,1 Mio. EUR auf -9,3 Mio. EUR. Hohe Sondereffekte und gesunkenes Finanzergebnis Mit -5,3 Mio. EUR lagen die Sondereffekte im Geschäftsjahr 2019/20 deutlich unter dem Vorjahreswert von -0,4 Mio. EUR. Sowohl niedrigere Sondererträge als auch höhere Sonderaufwendungen für die kurzfristig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen trugen zu dieser Entwicklung bei. Sonderaufwendungen entstanden durch die Rückstellung und Zahlung von Mitarbeiterabfindungen aufgrund der kurzfristig eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen sowie eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an Ahlers Poland. Im Rahmen der regelmäßigen Impairment Tests des Kunstbestands wurden zudem Abwertungen vorgenommen. Das Finanzergebnis sank vor allem durch die höhere Kreditinanspruchnahme, gestiegene Zinssätze und die Wertberichtigung der At-Equity-Beteiligung von -0,2 Mio. EUR auf -1,0 Mio. EUR. Sondereffekte scrollen
Rückläufige Ergebnisse durch Umsatzrückgang und hohe Sonderaufwendungen Das Ergebnis vor Ertragsteuern fiel im Geschäftsjahr 2019/20 um 14,9 Mio. EUR auf -15,6 Mio. EUR. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wurden vollständig wertberichtigt, da deren Nutzung innerhalb von fünf Jahren nicht mehr als hoch wahrscheinlich bewertet wurde. Das Jahresergebnis der Ahlers AG lag mit -17,2 Mio. EUR daher deutlich unter dem Vorjahreswert (Jahresfehlbetrag 0,7 Mio. EUR). Vermögenslage Bilanzstruktur Aktiva scrollen
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Solide Bilanzstruktur mit Eigenkapitalquote von 57 Prozent Die Bilanzsumme der Ahlers AG lag am 30. November 2020 mit 118,2 Mio. EUR leicht unter der Summe des Vorjahresstichtags (123,5 Mio. EUR). Drei Einflüsse veränderten die Aktivseite der Bilanz. Den größten, bilanzverkürzenden Einfluss hatte die normalisierte Zahlungsmittelposition von 0,2 Mio. EUR am Geschäftsjahresende 2020, der ein Vorjahreswert von 5,2 Mio. EUR gegenüberstand. Hier war nach Abschluss und Auszahlung eines Konsortialkreditvertrags der Kontostand kurzfristig erhöht, bevor die Liquidität im Konzern zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten verwendet werden konnte. Den zweiten, bilanzverkürzenden Einfluss hatte das um 3,2 Mio. EUR reduzierte Anlagevermögen, das durch Wertberichtigungen auf die Beteiligung Ahlers Poland, auf den Kunstbestand, auf die At-Equity-Beteiligung sowie den Verkauf von Kunstwerken auf 71,1 Mio. EUR (Vorjahr 74,3 Mio. EUR) sank. Gegenläufig und bilanzverlängernd war die dritte Veränderung: die Corona-bedingten Umsatzrückgänge führten zu deutlich höheren Fertigwarenbeständen und einem Anstieg der Vorräte um 4,9 Mio. EUR von 25,6 Mio. EUR auf 30,5 Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 2,8 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen durch reduzierte Einkäufe um 3,7 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR zurück (Vorjahr 5,3 Mio. EUR). Das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) wuchs im Berichtsjahr um 8,8 Mio. EUR bzw. 38,3 Prozent von 23,0 Mio. EUR auf 31,8 Mio. EUR. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte gingen im Wesentlichen durch erstattete Ertragsteuern und geringere Forderungen an verbundenen Unternehmen von 13,4 Mio. EUR um 0,8 Mio. EUR auf 12,6 Mio. EUR zurück. Zusammengenommen sank das Umlaufvermögen um 0,9 Mio. EUR auf 46,1 Mio. EUR. Die Belastungen der Corona-Pandemie machten eine Erweiterung der Finanzierung notwendig, die maßgeblich zur Erhöhung der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten von 18,2 Mio. EUR um 18,2 Mio. EUR auf 36,4 Mio. EUR führte. Vor allem aufgrund der niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken die übrigen Verbindlichkeiten um 5,5 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR (Vorjahr 17,8 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung im Geschäftsjahr 2019/20 stieg um 21,1 Mio. EUR auf 36,5 Mio. EUR (Vorjahr 15,4 Mio. EUR). Durch den Jahresfehlbetrag verringerte sich das Eigenkapital und lag am 30. November 2020 mit 67,7 Mio. EUR um 17,2 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahresstichtags (84,9 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote ging deshalb zurück, blieb aber auf weiterhin sehr soliden 57,3 Prozent (Vorjahr 68,8 Prozent). Finanzlage Free Cashflow scrollen
* Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite Finanzlage Negativer Free Cashflow im Berichtsjahr Vor allem der Jahresfehlbetrag (-17,2 Mio. EUR) und die Zunahme des Net Working Capital von 8,8 Mio. EUR führten im Geschäftsjahr 2019/20 zu einem Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit von -21,1 Mio. EUR. Die weiteren Einflüsse waren eher gering und hoben sich weitgehend auf. Im Vorjahr hatte der starke Abbau von Net Working Capital (7,8 Mio. EUR) und der Zufluss von Verkaufserlösen (7,2 Mio. EUR) bei einem ausgeglichenen Ergebnis für einen Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit von +13,5 Mio. EUR geführt. Die Erweiterung und Verlängerung der Unternehmensfinanzierung auf fünf Jahre sorgte für den Zugang langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 13,1 Mio. EUR (Vorjahr Rückgang von 8,7 Mio. EUR). Zusammengenommen lag der Free Cashflow bei -8,0 Mio. EUR (Vorjahr 4,8 Mio. EUR). Abschluss und Anhang der Ahlers AG im Internet Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang der Ahlers AG finden interessierte Leser im Internet auf der Homepage www.ahlers-ag.com in der Rubrik Investor Relations. Risiko- und Chancenbericht der Ahlers AG Im Ahlers Konzern wird ein durchgängiges Risikomanagement für alle Konzerneinheiten angewendet. Dieses Risikomanagement-System gilt auch für die Muttergesellschaft, die Ahlers AG. Wir verweisen deshalb auf den Risiko- und Chancenbericht des Konzerns ab Seite 28. Die darin gemachten Aussagen gelten in den meisten Risiken direkt für die Ahlers AG, da diese selbst operatives Geschäft betreibt. Es betrifft sie aber auch indirekt, wenn nämlich Risiken zu Schäden bei Tochtergesellschaften führen und diese Ausschüttungen mindern, Nachfinanzierungen erfordern oder Ähnliches. Prognose 2020/21 für die Ahlers AG Die Ertragsprognose für die Ahlers AG hängt maßgeblich von der Entwicklung der Tochtergesellschaften und damit der Konzernentwicklung ab. Deshalb verweisen wir auf den Prognose- und den Nachtragsbericht des Konzerns auf den Folgeseiten. Wie auch für den Konzern dürfte das Geschäftsjahr 2020/21 für die Ahlers AG ein weiteres Transformationsjahr werden, das noch spürbar durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sein wird. Mit dem Performance-Projekt "New Tomorrow" wurden wichtige Weichenstellungen gesetzt, deren positive Effekte ihre Wirksamkeit aber erst in den Folgejahren entfalten werden. Der Umsatz der Ahlers AG dürfte im ersten Halbjahr 2020/21 noch sehr stark von den Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie beeinflusst werden. Der Vorstand erwartet die Wiedereröffnung des Bekleidungseinzelhandels in der ersten Hälfte des März 2021. Wenn dieses Szenario eintritt, dürften die Umsätze im zweiten Quartal sprunghaft steigen. Dennoch dürfte der Halbjahresumsatz unter dem Vergleichswert des Vorjahres liegen. Im Zuge weiterer Maßnahmenlockerungen und zunehmender Immunisierung der Bevölkerung durch die internationalen Impfkampagnen dürften die Umsätze des zweiten Geschäftshalbjahres oberhalb der Vorjahreswerte liegen. Zusammengenommen erwartet der Vorstand für die Ahlers AG einen Umsatz leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Die betriebliche Kostenstruktur der Ahlers AG und seiner Kommissionärsunternehmen dürfte durch die eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen leicht rückläufig sein. Das EBIT vor Sondereffekten dürfte im gerade begonnenen Geschäftsjahr damit etwa auf Vorjahresniveau liegen. Im Gegensatz zum Vorjahr, das durch Sondereffekte von -5,3 Mio. EUR belastet war, sollten sich die Sonderaufwendungen und Sondererträge 2020/21 weitgehend ausgleichen und so zu einer Ergebnisverbesserung vor und nach Steuern führen. Die Ahlers AG dürfte auch im Jahr 2020/21 kein eigenes Personal beschäftigen. Für weitere Entwicklungen verweisen wir erneut auf den nachfolgenden Prognosebericht des Konzerns. Im Vorjahresbericht hatte der Vorstand der Ahlers AG für das Jahr 2019/20 einen Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich und ein leicht oberhalb der Gewinnschwelle liegendes EBIT vor Sondereffekten prognostiziert. Der Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa und die daraus resultierenden deutlichen Belastungen für die Umsatz und Ergebnisentwicklung führten zur Rücknahme der Prognose. Aufgrund der nicht einzuschätzenden Pandemie-Entwicklung wurde für das Geschäftsjahr 2019/20 nach den verfügten Lockdowns keine neue Prognose aufgestellt. NACHTRAGSBERICHTFür die Vorgänge von wesentlicher Bedeutung, die nach dem Berichtsstichtag bis zur Veröffentlichung eingetreten sind, verweisen wir auf den Risikobericht ab Seite 28. PROGNOSEBERICHTGesamtwirtschaftlicher Ausblick Die Corona-Pandemie dürfte auch im laufenden Jahr 2021 das bestimmende Thema bleiben und die weltweite Wirtschaftsentwicklung spürbar beeinflussen. Im Herbst 2020 wurde die Wirtschaft im Euroraum durch die verschärften Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie erneut in eine Rezession gestürzt, die sich, wenn auch milder als im Frühjahr 2020, durch das gesamte Winterhalbjahr 2020/21 fortsetzen dürfte (alle Prognosen Commerzbank Research Januar 2021). Die meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten einen nachhaltigen Infektionsrückgang in den westlichen Industrieländern erst mit dem einsetzenden Frühjahr, wenn sich die Menschen mit steigenden Temperaturen wieder mehr draußen aufhalten und die gerade anlaufenden Impfkampagnen zu einer flächendeckenden Immunisierung führen. Als Reaktion darauf dürften die Corona-Beschränkungen deutlich gelockert werden und damit die wirtschaftliche Aktivität wieder spürbar steigen. Diese Erholung sollte sich im zweiten Halbjahr 2021 mit wachsender Immunisierung der Bevölkerung beschleunigen. Ende des Jahres 2021 sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht haben. Im Jahresdurchschnitt wird für die vier großen Euro-Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien sowie für die gesamte Eurozone ein Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent erwartet (Euroraum Vorjahr: -7,3 Prozent). Auch die russische Wirtschaft dürfte nach einer Rezession im Vorjahr (-4,0 Prozent) im Jahr 2021 wieder um 2,3 Prozent wachsen. Trotz der Erwartung einer sich erholenden Wirtschaft dürften im Euroraum Corona-bedingt noch Arbeitsplätze verloren gehen. Die Arbeitslosenquote dürfte daher im Jahr 2021 um 0,9 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent steigen. Arbeitsplatzunsicherheit und durch Kurzarbeit verringerte Einkommen dürften die Erholung der Binnennachfrage belasten. Dagegen dürften die Verbraucher einen Teil der Ersparnisse ausgeben, die sie durch die Einschränkungen zur Pandemie-Bekämpfung gebildet haben und so dem privaten Konsum einen deutlichen Schub geben. Zusätzlich gestützt wird diese Entwicklung durch die fortgesetzt expansive Finanzpolitik der europäischen Zentralbank, die das Zinsniveau niedrig und die Verschuldungsbereitschaft der privaten Haushalte hochhält sowie auch durch die krisenbedingt aufgelegten Unterstützungsprogramme. Die Kaufkraft der Privathaushalte sollte durch die sehr geringe Steigerung der Verbraucherpreise (0,9 Prozent im Euroraum) kaum geschmälert werden. Es wird erwartet, dass der private Verbrauch innerhalb der Eurozone im Jahr 2021 auf Höhe des BIP-Wachstums um 5,2 Prozent zulegt. In Deutschland sollte sich ein ähnliches Bild zeigen (Privatkonsum und BIP jeweils +4,5 Prozent). Damit dürfte im Jahr 2021 der Privatkonsum einen wichtigen Beitrag zur europäischen Konjunkturentwicklung leisten. Branchenausblick Der stationäre Bekleidungseinzelhandel und die Bekleidungsanbieter mussten durch die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie im Jahr 2020 massive Umsatzeinbußen hinnehmen und infolgedessen Liquiditätsbelastungen durch hohe Verluste verkraften. Angesichts der weiterhin unklaren Entwicklung des Infektionsgeschehens, fehlender Prognosen der Wiedereröffnung des Einzelhandels und der langsam anlaufenden Impfkampagne wird das Marktumfeld für Bekleidung in Europa auch im Geschäftsjahr 2020/21 sehr anspruchsvoll bleiben. Die zunehmenden Umsätze im Onlinehandel mildern die Rückgänge im stationären Einzelhandel zwar ab, gleichen sie aber nicht aus, da Impulse zum Kleidungskauf fehlen. Zu Beginn des Jahres 2021 gelten in fast allen Ländern Europas erneut weitreichende Lock-Down-Maßnahmen, die in den meisten Ländern den Bekleidungseinzelhandel einschließen. Wir rechnen damit, dass der stationäre Einzelhandel wie im Vorjahr spätestens im Laufe des zweiten Quartals 2021 wieder sukzessive öffnen darf. Die zunehmenden Lockerungen dürften auch durch die dann beschleunigten und verbreiterten Impfungen ermöglicht werden. Abhängig vom Zeitpunkt der Wiedereröffnung und den sonstigen Lockerungen wie z.B. der Maskenpflicht, der Genehmigung von Veranstaltungen und Feiern sollten sich die Branchenumsätze im Laufe des Jahres erholen und die Umsatzeinbußen der ersten Monate vor allem im zweiten Halbjahr teilweise ausgleichen. Aktuell erwarten wir, dass sich die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels im Jahr 2021 sowohl in Deutschland als auch in den für uns relevanten europäischen Auslandsmärkten etwa auf dem niedrigen Vorjahresniveau bewegen, verweisen aber auch auf die hohe Unsicherheit dieser Prognose, sowohl in positive als auch negative Richtung. Operative Ziele für das Geschäftsjahr 2019/20 Um bestehende Marktchancen konsequent zu nutzen, Krisenursachen zu beseitigen, die Marktpositionierung zu schärfen und betriebliche Leistungsprozesse zu optimieren, hat der Vorstand das strategische Performance-Projekt "New Tomorrow" auf den Weg gebracht. Die folgenden Maßnahmen wurden zur Zielerreichung definiert und eingeleitet. Weitere Werttreiber zur Ergebnisoptimierungen werden rollierend identifiziert. Premium Brands scrollen
Jeans & Workwear scrollen
Weitere übergreifende Maßnahmen zur Zielerreichung scrollen
Umsatz im zweiten 'Corona-Jahr' leicht unterhalb des Vorjahres erwartet Auf Basis der Annahme, dass der Bekleidungseinzelhandel in der ersten Hälfte des März 2021 wieder in weiten Teilen Europas öffnen kann und kein weiterer Lockdown im Laufe des Geschäftsjahres 2020/21 notwendig wird, erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz leicht unterhalb des Vorjahreswerts (2019/20: 151,6 Mio. EUR). Während die Auswirkungen der Corona-Pandemie im ersten Quartal des Vorjahres nur in geringem Ausmaß zu spüren waren, dürfte das erste Quartal 2020/21 das am stärksten durch Corona geprägte werden. Die Lockdown-bedingten Umsatzeinbußen der ersten drei Monate 2020/21 sollten dann im weiteren Geschäftsjahresverlauf annähernd ausgeglichen werden. Dabei dürfte der Umsatz des ersten Halbjahrs 2020/21 noch unterhalb der Umsätze der ersten sechs Monate des Vorjahreszeitraums liegen. Die Umsätze des zweiten Halbjahrs sollten dann ins Positive drehen und über den Vergleichswerten des Vorjahres liegen. Sowohl die drei Marken des Premiumsegments Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern als auch die beiden Marken im Jeans & Casual Segment Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear dürften gleichermaßen mit etwa stabilen Umsätzen zu dieser Konzernumsatzentwicklung beitragen. Der Umsatzanteil der beiden Segmente am Gesamtumsatz sollte daher unverändert bleiben. Für den eigenen Retail und den eCommerce erwarten wir zusammengenommen leicht wachsende Umsätze, für das eCommerce-Geschäft allein betrachtet einen Zuwachs im mittleren zweistelligen Prozentbereich. Wegen niedrigerer Sondereffekte verbessertes, aber erneut deutlich negatives Konzernergebnis 2020/21 Das gerade begonnene Geschäftsjahr 2020/21 wird noch stark von den Corona-Einflüssen geprägt sein. Das Performance Programm "New Tomorrow" sollte vor allem im Folgejahr 2021/22 zusammen mit einer Normalisierung der Marktbedingungen seine Wirkung entfalten und im Geschäftsjahr 2022/23 wieder zu positiven Ergebnissen auf den Ergebnisebenen vor und nach Sondereffekten führen. Im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 sollte die Rohertragsmarge auf dem Niveau des Vorjahres liegen (47,3 Prozent). Die Personalkosten sollten aufgrund bereits eingeleiteter Umstrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen sowie der Inanspruchnahme von Kurzarbeit weiter sinken und den Kostenzuwachs im Saldo aus betrieblichem Aufwand und Ertrag mehr als ausgleichen. Maßgeblich für die betriebliche Kostensteigerung dürften höhere Beratungskosten in Folge der Corona-Krise sowie das anlaufende Outsourcing von Logistikdienstleistungen sein. Die Abschreibungen sollten gegenüber dem Vorjahreswert wegen geringer Investitionen im Vorjahr und dem aktuellen Jahr sinken. Zusammengenommen dürften die betrieblichen Aufwendungen bestehend aus Personalaufwand, dem 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' sowie Abschreibungen leicht zurückgehen. Das EBIT vor Sondereffekten des Geschäftsjahres 2020/21 sollte daher etwa auf Vorjahresniveau liegen. Sonderaufwendungen und Sondererträge dürften sich weitgehend ausgleichen. Bei einem leicht niedrigeren Finanzergebnis dürfte vor allem der Wegfall von Sondereffekten zu einem verbesserten Ergebnis vor Ertragsteuern und Konzernergebnis beitragen. Leicht sinkende Beschäftigungszahl 2020/21 Die Gesamtzahl der Konzernmitarbeiter dürfte im Geschäftsjahr 2020/21 aufgrund bereits eingeleiteter Umstrukturierungsmaßnahmen leicht sinken. In Deutschland soll die eCommerce-Abteilung gestärkt werden. Insgesamt dürfte die Beschäftigtenzahl in Deutschland aber weiter moderat zurückgehen (30. November 2020: 483 Mitarbeiter). Im eigenen Retail sollte die Zahl der Mitarbeiter etwa stabil sein. Steigende Investitionen unterhalb der Abschreibungen Im Geschäftsjahr 2020/21 dürften sich die Brutto-Investitionen gegenüber dem Vorjahreswert (1,6 Mio. EUR) nahezu verdoppeln. Sie sollten aber wie schon im Vorjahr unter den Abschreibungen liegen. Unter anderem sind höhere Ausgaben für die Einrichtungen der eigenen Stores und Shop-Systeme bei unseren Kunden geplant. Ebenso liegen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte durch neue Software-Lösungen in den Bereichen B2B, eCommerce und IT-Sicherheit über den Werten des Vorjahres. Wir investieren zudem mehr in die technischen Anlagen unserer Produktionsstätte in Sri Lanka. Positiver Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit und verkürzte Bilanzsumme erwartet Nach dem Corona-bedingten Aufbau der Vorräte im Jahr 2019/20 ist die Reduzierung des Net Working Capital ein wichtiges Ziel, das im neuen Geschäftsjahr vor allem durch den konsequenten Abverkauf von Altware verfolgt werden soll. Da auch das neue Jahr durch hohe Warenüberhänge im Handel geprägt sein wird, dürfte eine vollständige Normalisierung des Vorratsniveaus erst im Jahr 2022 möglich sein. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sollte im Geschäftsjahr 2020/21 durch ein zwar verbessertes, aber nach wie vor negatives Konzernergebnis beeinflusst werden. Diesen Effekt dürften ein rückläufiges Net Working Capital sowie die Abschreibungen weitestgehend ausgleichen. Um weitere Liquidität zu generieren, veräußert das Management einige nicht betriebsnotwendige langfristige Vermögenswerte. Verkauft werden sollen Kunstwerke und eine durch die Verlagerung der Logistik nach Polen nicht mehr benötigte Immobilie in Herford. Werden beide Projekte planmäßig abgeschlossen, dürfte zusammen ein großer einstelliger Millionenwert erzielt werden. Da der Erlös deutlich über den Bruttoinvestitionen liegen sollte, wird aus den Netto-Investitionen weitere Liquidität zufließen. Dies dürfte im gerade begonnenen Geschäftsjahr zu einem positiven Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit (Vorjahr -14,8 Mio. EUR) führen. Vor allem die Veräußerung von Kunst und Immobilie, die unter den Abschreibungen liegenden Brutto-Investitionen und die erwarteten niedrigeren Vorräte dürften zu einer spürbaren Verkürzung der Bilanzsumme führen (Vorjahr 150,3 Mio. EUR). Auf der Passivseite der Bilanz sollte das Eigenkapital durch das erwartete Konzernergebnis abnehmen. Dennoch erwarten wir, dass auch die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten getilgt werden können und zurückgehen. Beurteilung der Prognosen für das Jahr 2019/20 Im Geschäftsbericht 2018/19 hatte der Vorstand für das Folgejahr einen bestenfalls stabilen, eher aber leicht rückläufigen Konzernumsatz prognostiziert. Die steigenden Umsätze der fortgeführten Marken sollten den erwarteten Umsatzrückgang durch beendete Aktivitäten weitgehend ausgleichen. Das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2019/20 sollte sich im Vergleich zu den beiden Vorjahreswerten weiter deutlich verbessern. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat der Vorstand diese Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 mit der Ad-hoc-Meldung vom 23. März 2020 zurückgenommen. Da sich das Ausmaß und die Dauer der Pandemie sowie der Erlass weiterer Eindämmungsmaßnahmen zu diesem und auch späteren Zeitpunkten im Geschäftsjahresverlauf nicht vorhersagen ließen, wurde für das Geschäftsjahr 2019/20 keine neue Prognose aufgestellt. Die im Halbjahresbericht veröffentlichte Erwartung einer rückläufigen Umsatzentwicklung zwischen -25 Prozent bis -33 Prozent mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das Konzernergebnis sowie die Vorrats- und Finanzposition haben sich als zutreffend erwiesen. Prognose 2020/21 - Veränderungen zum Vorjahr scrollen
+ positive Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz + + positive Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz (oder Vorzeichenwechsel) - negative Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz - - negative Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz -/+ stabile Prognose Prognose im Rahmen eines Stress Case Szenarios Im Rahmen eines Sanierungsgutachtens gemäß IDW S6 (für nähere Informationen s. Risikobericht ab S. 28) wurde die oben dargestellte und vom Vorstand als realistisch eingeschätzte Basis-Prognose mit weiteren Abschlägen versehen und schlechteren Annahmen für die Entwicklung der Rahmenbedingungen unterworfen. Dieser "Stress Case" soll eine zeitlich verzögerte Entwicklung auf Normalniveau durch exogene, nicht beeinflussbare Faktoren simulieren. So wurde für das Geschäftsjahr 2020/21 ein bis in den April hinein verlängerter Lockdown einschließlich der Schließung des stationären Bekleidungseinzelhandels angenommen. Unter diesen Annahmen dürften die Konzernumsätze im Geschäftsjahr 2020/21 im hohen einstelligen Prozentbereich unter denen des Vorjahres liegen (151,6 Mio. EUR). Die umsatzbedingte Reduzierung der Kostenstruktur würde den Umsatzeffekt auf den Rohertrag zwar dämpfen, aber nicht ausgleichen. In diesem Stress-Szenario wären 2020/21 Ergebnisse vor und nach Steuern etwa auf Höhe des Vorjahres zu erwarten. Trotz einer verkürzten Bilanzsumme dürfte die Eigenkapitalquote vor allem durch das negative Konzernergebnis sinken. Der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit würde sich zwar deutlich verbessern (Vorjahr -14,8 Mio. EUR), wäre aber erneut negativ. Auch unter diesen Stress-Case-Annahmen wurde der Ahlers AG mit überwiegender Wahrscheinlichkeit die Sanierungsfähigkeit und die - wenn auch um ein Jahr verzögerte - Rückkehr zur Profitabilität attestiert. Risiko- und Chancenberichteinschließlich FinanzinstrumentenRisiko- und Chancenbericht Gute Unternehmensführung bedeutet einerseits, die Unternehmenszukunft durch systematische und konsequente Realisierung von Chancen im Markt abzusichern. Andererseits muss ein aktives Risiko-Management das Unternehmen gegen auftretende Gefahren aller Art schützen. Risiken sollen dabei frühzeitig identifiziert und möglichst quantifiziert werden, so dass ihre Dimensionen erkannt werden können. Sobald Risiken erkannt wurden, sollten durch angemessene Maßnahmen Schäden vermieden oder zumindest reduziert werden. Der Vorstand hat ein Risikomanagementsystem installiert, das den Anforderungen des Mehrmarkenunternehmens mit einer dezentralen, regional verteilten Organisation entspricht. Das revolvierende, überwiegend monatliche Berichtsmanagement liefert sowohl Daten für die operative Führung als auch für die Risikoquantifizierung. Die Angemessenheit, die Wirksamkeit und die Inhalte der laufenden Risiko-Berichterstattung werden regelmäßig vom Vorstand und vom Risikomanager geprüft. Die Konzernrevision ist in das Risikomanagement durch die fortlaufende Überwachung der Konzernvorschriften und Prozesse eingebunden. Grundzüge des Risikomanagementsystems ![]() Risikobewertung Der Aufsichtsrat erhält zur Unterstützung der eigenen Arbeit einen vierteljährlich erstellten Risikobericht. Alle Risiken werden darin in Abhängigkeit von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe in klein, mittel oder groß eingestuft. Dann wird anhand von Kennzahlen die Veränderungsrichtung und die Größe der Gefahr ermittelt. Bei der Ahlers AG und im Konzern werden die Risiken in solche unterteilt, die zentral überwacht und gesteuert werden, und solche, die in den operativen Einheiten erfasst und in die Zentrale gemeldet werden. Bewertungskriterien und Risikoeinstufung scrollen
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Zentral überwachte operativ/strategische Risiken Bestandsgefährdendes Risiko Durch die Corona-Pandemie sind viele Risikoarten unmittelbar oder mittelbar gestiegen. So haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Lockdown, Maskenpflicht und Schließung der Gastronomie die Umsätze unserer Gesellschaft unmittelbar deutlich reduziert. Trotz Kostensenkungsmaßnahmen hat das zu hohen Verlusten geführt, die das Eigenkapital reduzierten und die Verschuldung erhöhten. Mittelbar wurden aber auch die Mehrzahl der Marktteilnehmer auf allen Wertschöpfungsstufen ähnlich finanziell geschwächt. Das betrifft besonders unsere Kunden, den Einzelhandel, und erhöht damit die Gefahr von weiteren Umsatz- und Forderungsausfällen. Es gilt aber auch für unsere Lieferanten, die Bekleidungsbetriebe weltweit, und gefährdet unsere Lieferfähigkeit. Durch die insgesamt geschwächte Leistungskette sind Finanzakteure wie Banken, Kreditversicherer und Geldanleger der Bekleidungsindustrie deutlich kritischer gegenüber eingestellt. Nach dem Bilanzstichtag am 30. November 2020 wurden in vielen Ländern Europas bereits bestehende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter verschärft und verlängert. Deutschland befindet sich seit Mitte November 2020 in einem Lockdown "Light" und seit Mitte Dezember in einem weitgehenden Lockdown. Damit wird nahezu ein Drittel des Geschäftsjahres 2020/21 durch exogene Restriktionen massiv belastet. Wie im Frühjahr 2020 führte dies zu Schließungen des stationären Bekleidungseinzelhandels und damit sehr deutlichen Belastungen für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Ahlers AG. Zur Absicherung der mittelfristigen Finanzierung hat das Unternehmen im Januar 2021 ein renommiertes Wirtschaftsprüfungsunternehmen mit der Erstellung eines Sanierungsgutachten gemäß IDW S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer beauftragt. Die Wirtschaftsprüfer bestätigen in diesem Gutachten, dass das Geschäftsmodell der Ahlers AG zukunftsfähig ist und bescheinigen dem Unternehmen eine positive Fortführungsprognose. So heißt es im Gutachten, dass die Ahlers AG mit erfolgreicher Umsetzung des vom Vorstand entwickelten und bereits eingeleiteten umfassenden Performanceprogramms `New Tomorrow` ihre Wettbewerbs- und Renditefähigkeit mit überwiegender Wahrscheinlichkeit wieder vollständig herstellen wird. Auf Basis des Abschlussberichts hat die Ahlers AG mit seinen Finanzierungspartnern - Banken und Hauptaktionärin - die mittelfristige Finanzierung zum Teil neu aufgestellt und in die bereits bestehenden Finanzierungsverträge eingebunden. Kernpunkte waren einerseits die liquiditätsschaffenden Verkäufe nicht betriebsnotwendiger Sachwerte und andererseits die Erweiterung des durch das Land NRW verbürgten Kreditrahmens. Die kurz- bis mittelfristige Liquidität des Unternehmens ist sichergestellt, sofern die Maßnahmen im Profitabilitätsprojekt "New Tomorrow" - welches auf die Stärkung der Marktpositionierung sowie die Optimierung der betriebswirtschaftlichen Leistungsprozesse abzielt - sowie die Einhaltung des Kreditrahmens und des damit verbundenen Finanzierungskonzeptes innerhalb des Planungszeitraums umgesetzt werden. Da sich die Pandemie im gerade begonnenen Geschäftsjahr fortsetzt und die Erholung der Märkte auf ein "Vor-Corona-Niveau" abzuwarten bleibt, ergibt sich daher zusammen mit dem Erfolg der noch umzusetzenden Maßnahmen des Programms "New Tomorrow" für den Ahlers-Konzern ein bestandsgefährdendes Risiko. Profitabilität der Geschäftsbereiche Dem wichtigen operativen Risiko der nachlassenden Profitabilität der Geschäftsbereiche begegnet Ahlers mit der permanenten Überwachung aller relevanten Kennzahlen der Marken und Geschäftsbereiche, wie z.B. der Kalkulations- oder der erzielten Rohertragsmarge sowie der Einhaltung der Kostenbudgets. Sobald erste Anzeichen für eine Planabweichung und eine damit einhergehende sinkende Profitabilität bestehen, werden vom Management unter Einbeziehung der Bereichsmitarbeiter die Ursachen gesucht, die Probleme analysiert und ein Maßnahmenplan entwickelt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im abgelaufenen Geschäftsjahr zu erheblichen Belastungen der Profitabilität geführt und stellen grundsätzlich eine Gefährdung für den Fortbestand des Unternehmens dar. Das Risiko ist daher im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Lizenzen Strategische Risiken bestehen in der Beendigung der Lizenzverträge oder der Übertragung von Markenrechten an Dritte. Ahlers wirkt diesen Risiken mit Vertragsverlängerungen mit langen Laufzeiten entgegen und überwacht permanent die nationale und internationale Registrierung ihrer Marken und die Einhaltung von Lizenzverträgen mit Dritten. Insgesamt dürften die Risiken aus Lizenzen gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sein, weil Lizenzgeber und -nehmer in dieser schwierigen Zeit enger zusammenarbeiten. Betriebsunterbrechung und Haftung Ein umfassender Versicherungsschutz sichert unter anderem die Risiken durch Betriebsunterbrechung, Verlust von Waren sowie Schadensersatzansprüche ab. Jährlich wird die Versicherungssituation gemeinsam mit dem betreuenden unabhängigen Versicherungsmakler geprüft und die Policen gegebenenfalls angepasst. Dabei werden einerseits Verbesserungsmöglichkeiten im Versicherungsschutz und andererseits Prämienreduzierungen geprüft und realisiert. Die Risikoeinstufung ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wesentliche Gefahren werden unverändert versichert. Beschaffung Beschaffungsrisiken sind aufgrund der qualitativen und quantitativen Anforderungen für Modeunternehmen eine ständige Herausforderung. Das Modeunternehmen befindet sich dabei in einem Spannungsfeld von Kosten und Zuverlässigkeit, wobei sowohl Stillstand als auch zu schnelles Verlagern von Beschaffungsorten die Gesellschaft gefährden können. Ahlers verringert diese Risiken durch eine sorgfältige und frühzeitige Auswahl qualifizierter Lieferanten und gründliche Qualitätskontrollen. Die Auswahl der Fertigungsbetriebe geschieht sowohl unter Risiko- als auch Chancenaspekten. Letztere können in günstigeren regionalen Produktionskosten oder Währungsänderungen liegen. Corona-bedingt haben sich im Geschäftsjahr 2019/20 sowohl die Risiken von Terminverzögerungen als auch der Ausfall bedeutsamer Lieferanten im Bereich der Beschaffung erhöht, was zu einem Anstieg in der Beurteilung geführt hat. Die Geschäftstätigkeit von Ahlers als Bekleidungsunternehmen bringt relevante Risiken für Umwelt-, Sozial- und Arbeit nehmerbelange sowie für die Achtung der Menschenrechte und der Bekämpfung von Korruption ausschließlich im Bereich der Beschaffung mit sich. Dies betrifft die Nicht-Einhaltung von ökologischen, sozialen und Corporate Governance-Standards innerhalb der Lieferkette. Um diese nichtfinanziellen Risiken zu vermeiden, verfolgt Ahlers einen präventiven Ansatz und beugt ihnen mit konzernweit verankerten klaren Vereinbarungen und Maßnahmen vor (s. dazu die nichtfinanzielle Konzernerklärung ab Seite 102). Recht Alle wesentlichen Rechtsfälle werden gemäß Anweisungen in die Konzernzentrale gemeldet und dort von den zuständigen Rechtsexperten, beratenden Rechtsanwälten und dem Vorstand betreut. Für laufende Rechtsverfahren sind im Jahresabschluss angemessene Rückstellungen gebildet worden. Soweit möglich und sinnvoll werden Versicherungen gegen Haftungsrisiken abgeschlossen. Rechtsstreitigkeiten, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten, bestehen derzeit nicht. Die Risikoeinstufung blieb daher gegenüber dem Vorjahr unverändert. IT: Verfügbarkeit und Datenschutz IT-Risiken entstehen durch die wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit ihrer ständigen Verfügbarkeit. Rechnersysteme und Netzwerke können ausfallen, was zu einer massiven Störung des Betriebsablaufs führen könnte. Darüber hinaus sind unberechtigter Datenzugriff bzw. -missbrauch eine wachsende Bedrohung. Durch Computerviren oder erpresserische Hackerangriffe könnte die Funktionsfähigkeit der IT-Systeme sehr deutlich beeinträchtigt oder lahmgelegt werden. Diesen Risiken wird mit dem Einsatz moderner Hard- und Software auf aktuellstem Sicherheitsstandard begegnet. Außerdem wird nach Möglichkeit vermieden, Softwareprodukte einzusetzen, die als bevorzugte Ziele von Computerkriminalität bekannt sind. Qualifizierte interne und externe Experten sorgen permanent für den Schutz und die Optimierung der Ahlers IT-Systeme. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software, Virenscanner, Firewallsysteme sowie Zugangs- und Zugriffskontrollen. Die IT-Infrastruktur der Ahlers AG wurde als Zeichen für ihre Sicherheit mit dem TÜV-Prüfzeichen "Trusted Site Infrastructure" ausgezeichnet. Zudem wurde zur Absicherung möglicher Schadensfälle im August 2020 zusätzlich eine Cyber-Risk-Versicherung abgeschlossen. Im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung kooperieren die IT-Verantwortlichen und der Datenschutzbeauftragte eng miteinander. Zur Unterstützung des Datenschutzmanagements und der Erfüllung der damit verbundenen Dokumentationspflichten verwendet Ahlers eine Spezialsoftware. Zusammenfassend betrachtet bleibt die Risikoeinstufung gegenüber dem Vorjahr unverändert. Zentral überwachte finanzielle Risiken Finanzrisiken Finanzrisiken können aus der Kapitalstruktur, der mangelnden Liquidität wegen ungeplantem Mittelbedarf und durch Veränderungen der Marktzinsen entstehen. Der Ahlers Konzern verfügt über eine solide Eigenkapitalquote, die ihm im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 zu Gute kam. Extern beeinflusste und schwer kalkulierbare Bilanzpositionen wie z.B. Pensionsrückstellungen haben eher einen kleinen, sinkenden Anteil an der Bilanzsumme. Aus der Kapitalstruktur bestehen daher keine erwähnenswerten Risiken. Das Liquiditätsrisiko und Risiko von Zahlungsstromschwankungen wird kontinuierlich überwacht. Im Zuge der Corona-bedingten Belastungen hat Ahlers zusammen mit den Hausbanken einen zusätzlichen Kredit, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, aufgenommen und zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünfjahresvertrag eingebunden. Die Liquidität ist daher vorbehaltlich außerplanmäßiger Entwicklungen mit hinreichend großen Kreditlinien sichergestellt, um auch saisonale Spitzen abzudecken. Aufgrund der weiterhin unklaren Pandemieentwicklung und der nun wieder höheren Verschuldung ist die Einstufung des Risikos gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Insbesondere solange die europaweite Corona-Pandemie nicht nachhaltig unter Kontrolle gebracht wurde, kann das Liquiditätsrisiko bestandsgefährdende Ausmaße annehmen und ist daher zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Zur weiteren Stärkung der Kreditlinien hat Ahlers eine Factoring-Vereinbarung über regelmäßig revolvierende Verkäufe von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschlossen. Saisonale Schwankungen im Finanzbereich entstehen überwiegend in den Forderungen und werden deshalb zu einem großen Teil über das Factoring abgefangen. Zum Berichtsstichtag hat Ahlers das insgesamt zur Verfügung stehende Kreditvolumen zu 67 Prozent ausgenutzt (Vorjahr 54 Prozent). Eine regelmäßige und intensive Kommunikation mit den kreditgebenden Banken sowie mittelfristige Laufzeiten für den Grundbedarf sichern die für das Unternehmen wichtige Liquidität. Die Zahlungsströme des eigentlichen Geschäfts sind über die Saison meist gut kalkulierbar. Hierbei wird der Cashflow vor allem durch die Profitabilität und die Schwankungen des Net Working Capitals beeinflusst. Zur Reduzierung der Verschuldung hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude verkauft. Der Verkauf weiterer nicht betriebsnotwendiger Anlagegegenstände ist für das Geschäftsjahr 2020/21 geplant, um die Verschuldung zu reduzieren. Zinsrisiken entstehen im Falle der Fremdfinanzierung durch Veränderungen der Marktzinsen. Das Risiko steigender Fremdkapitalbeschaffungskosten tritt bei variabel verzinslichen Darlehen sowie bei notwendig werdenden Anschlussfinanzierungen ein. Ahlers überwacht die Entwicklung der Marktzinsen. Es können bei wesentlichen Fremdfinanzierungen zusätzlich Absicherungen gegen das Zinsänderungsrisiko durch den Abschluss von Zinsswaps vorgenommen werden, soweit das die Markterwartungen geboten erscheinen lassen. Aktuell sind keine Zinsswaps abgeschlossen. Zusammengenommen stuft Ahlers die Bedeutung von Finanzrisiken als groß ein. Währung Währungsrisiken sind für international tätige Unternehmen sehr bedeutsam, gerade wenn der Beschaffungsmarkt wie bei Modeunternehmen üblich überwiegend in einer Währung abgewickelt wird, der Verkauf jedoch in einer anderen. Deshalb erfolgt die Sicherung des US-Dollars für die Warenbeschaffung aus Asien jede Saison auf der Basis einer mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Richtlinie. In dieser sind die für den Saisonzyklus notwendigen Fremdwährungsbeträge mit Mindest- und Höchstquoten abzusichern. Diese Absicherung von einzelnen Saisons wird regelmäßig und zeitnah mit dem Bedarf an diesen Finanzinstrumenten abgeglichen. Dem Risiko einer langfristig auftretenden Euroschwäche, die Importe aus Asien über den Absicherungszeitraum hinaus verteuert, ist Ahlers wie seine Mitbewerber natürlich ausgesetzt. In diesem Fall wird man zur Sicherung der Rohertragsmarge moderate Preiserhöhungen und Rückverlagerungen von Produktionsaufträgen nach Osteuropa erwägen. Gerade in den letzten Jahren haben wir wegen der Verteuerung des Asieneinkaufs durch den starken US-Dollar Beschaffungsquellen in Europa und im südlichen Mittelmeerraum verstärkt genutzt und damit die Abhängigkeit vom US-Dollar deutlich reduziert. In der zweiten Jahreshälfte hat der Euro zunehmend an Stärke gewonnen und damit Einkäufe in Asien günstiger gemacht. Das Risiko ist damit weitgehend stabil oder eher gesunken. Risiken und Chancen im Kunstvermögen Chancen und Risiken im Kunstvermögen der Ahlers AG ergeben sich aus langfristigen Wertentwicklungen im Kunstmarkt. Das Management des Unternehmens prüft regelmäßig, ob die zugrunde gelegten Buchwerte der Kunstwerke angemessen sind. Dauerhafte Rückgänge des Marktwerts würden zu Abschreibungen führen. Im Jahresabschlussprozess wurde der Wert ausgewählter Kunstwerke anhand von Auktionsergebnissen und Marktrecherchen geprüft. Daraufhin wurde im Berichtsjahr der Kunstbestand um 0,6 Mio. EUR abgewertet. In der Vergangenheit hat das Unternehmen keine wesentlichen Abschreibungen auf Kunstwerke vornehmen müssen. Die mittlere Risikoeinstufung hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Forderungsausfall Eine strenge Bonitätsprüfung und eine Versicherung gegen Zahlungsausfälle reduzieren die grundsätzlich wichtigen Forderungsrisiken der Ahlers AG. Eine Auslieferung ohne Deckung der Kreditversicherung erfolgt nur nach kritischer Überprüfung und soweit vorhanden der Analyse der bisherigen Kundenbeziehung. Forderungsrisiken, die nicht versicherbar sind, müssen vom Vorstand freigegeben werden. Der Vorstand überprüft diese Entscheidungen regelmäßig alle sechs Monate. Zum Geschäftsjahresende lagen die unversicherten Forderungen spürbar unter denen des Vorjahres. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen schätzt der Vorstand die Risikoposition dennoch als groß ein. In den Geschäftsbereichen überwachte operativ/strategische Risiken Kollektion Das Kollektionsrisiko besteht in der Modebranche jede Saison darin, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausreichend angenommen werden und dadurch Umsatzeinbußen entstehen. Sie sind für das Unternehmen deshalb sehr bedeutsam. Die Kollektionen werden anhand von Rahmenplänen erstellt, die den Umfang und die Preissituation im Vorwege festlegen. Zeitnahe Berichte über Vorverkäufe und monatliche Reports der Geschäftsbereiche über die Marktlage informieren den Vorstand über die Marktstärke unserer Produkte. Die Integration von Abverkaufsinformationen aus dem Handel und den eigenen Geschäften fördern die Gestaltung verkaufsstarker Produkte, auf die mit kurzfristigen Produktionsausweitungen reagiert werden kann. Wie im Vorjahr wird das Risiko als groß eingeschätzt. Lagerbestände Die Beherrschung des Lagerrisikos stellt eine wichtige Aufgabe in der Modeindustrie dar. Für eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Handel ist die Lieferfähigkeit von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss jedoch der Lagerbestand am Ende der Saison verkauft sein, um die Liquidität des Unternehmens zu entlasten. Ahlers minimiert das Risiko, indem die Lagerbestände mittels systematischer Dispositions- und Verkaufsprinzipien und durch regelmäßige Bestandskontrollen überwacht und auf dem richtigen Niveau gehalten werden. Durch die Umstellung auf Vollkauf sind die Rohwarenbestände im Berichtszeitraum zurückgegangen. Die Fertigwarenbestände sind dagegen Corona-bedingt spürbar gestiegen. Insgesamt sind die Risiken aus Lagerbeständen deshalb gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Kundenabhängigkeit Das Risiko der Kundenabhängigkeit verstärkt sich durch die Entwicklung, dass zunehmend große Filialisten den klassischen Facheinzelhandel verdrängen, wodurch der Umsatzanteil von Großkunden steigt. Größere Anbieter, die den Handel mit qualitativ hochwertiger Ware professionell bedienen, profitieren von dieser Entwicklung. Ahlers tritt mit Kunden auf allen Ebenen in den Dialog, um die Marktbedürfnisse und Probleme frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören auch zunehmend eCommerce-Kunden, da das Internet als Absatzkanal für Bekleidung immer wichtiger wird. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung verschärft und der stationäre Einzelhandel hat Marktanteile an den Online-Handel verloren. Der eCommerce-Handel wird von relativ wenigen Anbietern dominiert. Insgesamt steigen durch diese Einflüsse die Kundenabhängigkeit und die Risiken aus der Kundenstruktur. Die Einstufung ist gegenüber dem Vorjahr daher von mittel auf groß gestiegen. Die Gesellschaft hat ein Berichtssystem implementiert, welches eine ständige und zeitnahe Überwachung von Auslieferungsquoten, termingerechten Auslieferungen, Auftragsbeständen und Umsätzen sicherstellt, um alle Kunden gut zu bedienen und die Kundenbeziehungen zu festigen. Die Mehrmarkenstrategie des Ahlers Konzerns mindert das Risiko der Kundenabhängigkeit dadurch, dass die unterschiedlich positionierten Marken jeweils andere Kunden und Einzelhandelsformate bedienen. Externe Risiken Als international agierendes Unternehmen im Konsumgüterbereich ist Ahlers Risiken unterworfen, die sich sowohl aus der weltwirtschaftlichen Entwicklung als auch den konjunkturellen Veränderungen in einzelnen Ländern ergeben. Wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Rahmenbedingungen beeinflussen das Kaufverhalten der Verbraucher und damit den Umsatz und die Ertragslage des Unternehmens. Die Corona-Pandemie und die Folgen der Eindämmungsmaßnahmen machen diese Tatsache sehr deutlich. Die bereits länger stattfindende Marktverschiebung zum eCommerce und der intensive Wettbewerb um Marktanteile, Markenpräsenz und Personal im internationalen Modemarkt wurden durch die Auswirkungen der Pandemie nochmals beschleunigt. Der stationäre Handel als auch der eCommerce-Handel sind einem stetigen Wandel ausgesetzt. Diese externen Entwicklungen und die damit verbundenen Risiken werden vom Vorstand überwacht und fortlaufend mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Ahlers begegnet den externen Risiken auch mit der Strategie der Internationalisierung und der Schärfung seiner Markenprofile, um neue Märkte und Nachfragepotenziale zu erschließen. Besonders in das Wachstumsfeld eCommerce investiert Ahlers viel personelle Kapazität und Finanzmittel. Priorität haben dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschäft sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen. Chancen Die dargestellten Risiken bergen auch Chancen. So werden insbesondere aus der laufenden Überwachung der Profitabilität der Geschäftsbereiche auch Chancen zur Erkennung neuer Entwicklungen abgeleitet. Besonders aus den Berichten über Bereichsrisiken werden wichtige Erkenntnisse über Chancen am Markt gewonnen. Wenn z.B. in Reportings Nachfrageänderungen von Kunden in bestimmten Märkten beschrieben werden, kann die frühzeitige Reaktion darauf Chancen bringen. Ähnlich stellt sich das auf der Beschaffungsseite dar. Hier garantiert die parallele Beobachtung der wichtigsten Märkte eine rechtzeitige Verlagerung in Länder mit konkurrenzfähigen Preisen und zuverlässiger Qualität. Gesamtaussage zum Risikobericht Wie im Vorjahr deckt sich der Wirkungsbereich des Risikoberichts mit dem Konsolidierungskreis. Wesentliche Änderungen des Risikomanagementsystems gegenüber dem Vorjahr ergaben sich nicht. Das Gesamtrisiko der Ahlers AG und des Konzerns hat sich vor allem aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2019/20 erhöht. Die Corona-Krise schwächt alle Marktpartner, die Lieferanten und den Einzelhandel stark. Risiken aus der Beschaffung und der Kundenbonität nehmen zu. In diesem Umfeld kommt unserem Unternehmen seine solide Finanzposition zu Gute. Aufgrund der schwierig einzuschätzenden Weiterentwicklung der Corona-Pandemie, möglicher weiterer Maßnahmen zu ihrer Eindämmung sowie ihrer Folgewirkungen in der Zukunft ist die Risikosituation zum Zeitpunkt der Berichtsveröffentlichung insgesamt als hoch einzustufen. Abgesehen von Corona-bedingten Einflüssen lassen sich vom heutigen Standpunkt aus keine Risiken erkennen, die allein oder in Kombination mit anderen Risiken, den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten Ahlers beschafft seine Waren zu einem wesentlichen Teil in Asien. Die dort übliche Währung ist der US-Dollar. Um nicht durch kurzfristige Währungsschwankungen Verluste zu erleiden, werden die Beschaffungsvorgänge saisonweise auf Basis eines quantitativen Beschaffungsplans mit einem Horizont von bis zu zwölf Monaten abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch Devisentermingeschäfte. In geringem Umfang könnten auch Optionen eingesetzt werden. In deutlich geringerem Maße werden auch Vertriebsaktivitäten in Fremdwährung wie z.B. dem Schweizer Franken abgesichert. Die Unternehmensfinanzierung erfolgt seit Ende des Geschäftsjahres 2018/19 über einen Konsortialkreditvertrag, den Ahlers mit vier Banken zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren bis November 2022 geschlossen hatte. Im Berichtsjahr hat Ahlers einen zusätzlichen Kredit bei den Konsortialbanken, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, aufgenommen und zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünfjahresvertrag bis November 2025 eingebunden. Darüber hinaus wurde ein Gesellschafterdarlehen gewährt und es besteht ein bilaterales Tilgungsdarlehen, das bis zum 30. November 2024 vollständig getilgt wird. Der Finanzierungsrahmen des Konsortialkreditvertrags beinhaltet flexibel ausnutzbare Kreditlinien, die über den gesamten Zeitraum bestehen, und Darlehenslinien, die im Zeitraum teilweise getilgt werden. Der Konsortialkreditvertrag und das Tilgungsdarlehen wurden mit Sicherheiten unterlegt. Die Zinshöhe richtet sich grundsätzlich nach quartalsweise ermittelten Finanzkennzahlen. Die Aufwendungen für den Abschluss des Vertrags wurden aktiviert und werden über dessen Laufzeit abgeschrieben. INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEMnach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB im Hinblick auf den RechnungslegungsprozessZwei wesentliche Komponenten sichern die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken im Unternehmen ab: ein System von Anweisungen und Geschäftsordnungen auf der einen Seite und ein der Kontrolle und Information dienendes Reporting auf der anderen Seite. Geschäftsordnungen regeln für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäftsführer aller Konzerngesellschaften Handlungsspielräume und die Einbeziehung verschiedener Hierarchieebenen im Entscheidungsprozess. Einzelanweisungen, die für alle Mitarbeiter gelten, sind im Intranet des Ahlers Konzerns abrufbar. Dort findet sich insbesondere auch die Grundwerteerklärung des Konzerns. Die Grundwerteerklärung wurde im Jahr 2015 an alle Mitarbeiter ausgehändigt. Neuen Mitarbeitern wird die Erklärung stets bei Einstellung gegeben. Kontrollierende Berichte zur Risikosituation werden allen Verantwortlichen in verschiedenen Detaillierungsgraden in festgelegten angemessenen Frequenzen, meist monatlich, zugeleitet. Der Aufsichtsrat erhält monatlich einen umfassenden Finanzbericht und wird quartalsweise mit einem Risikobericht über die Zentralrisiken und die Bereichsrisiken informiert. Internes Kontrollsystem im Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozess Zielsetzung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozesses ist es, Fehlerquellen zu minimieren und Fehler schnell zu erkennen. Hierzu sind die Buchhaltungsabteilungen des Konzerns pro Land zentral, in einigen Fällen länderübergreifend organisiert. Die Mitwirkung externer Dienstleister am Abschlussprozess beschränkt sich normalerweise auf punktuelle Dienstleistungen, wie z.B. die Ermittlung der Pensionsrückstellungen. In kleineren Ausnahmefällen werden Abschlüsse auch extern erstellt. Systemtechnisches Rückgrat der Buchhaltung ist das SAP-System, auf das regional aktiv sowie zentral kontrollierend zugegriffen werden kann. Die SAP-Stammdatenpflege und -Systembetreuung erfolgt zentral. Das Konzern-Rechnungslegungs-Handbuch sorgt für die bilanzielle Gleichbehandlung aller wiederkehrenden Sachverhalte. Neue Sachverhalte werden mit der Konzernzentrale abgestimmt. Änderungen in der Konzern-Rechnungslegung werden unmittelbar an alle beteiligten Mitarbeiter und betroffenen externen Dienstleister kommuniziert. Das Reporting der Tochtergesellschaften erfolgt mittels einheitlicher Formulare, die zu jedem Monats-, Quartals- und Jahresabschluss von den jeweiligen Buchhaltungsabteilungen ausgefüllt werden. Hierzu gehören u.a. der landesrechtliche und der IFRS-Abschluss sowie eine Abstimmung der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften. Alle Angaben fließen in der zentralen Konsolidierungsabteilung zusammen. Dort erfolgen sämtliche konzerninternen Abstimmungen, Konsolidierungen, die Überwachung von Berichtsfristen und die Qualitätskontrolle der Berichtsdaten. Hier werden auch alle Einzelabschlüsse zum Konzernabschluss unter Anwendung einer Konsolidierungssoftware zentral verarbeitet. Die Kontrolle im Bereich der Konsolidierung ergibt sich aus dem Konsolidierungsprozess. Abstimmungsdifferenzen in der Konsolidierung werden an die beteiligten Tochtergesellschaften kommuniziert und korrigiert. Generell gilt im Konzern das Vier-Augen-Prinzip. Wichtige Abschlussentscheidungen wie Vorrats- und Forderungsbewertungen werden vom Vorstand freigegeben. Flache Hierarchien, direkte Berichtswege und monatliche Zwischenabschlüsse ermöglichen die Erkennung von Risiken und die frühzeitige Aufdeckung von Fehlern. Die Interne Revision ist regelmäßig auf abschlussrelevante Themen angesetzt und im Jahresabschlussprozess kontrollierend tätig. Ein Schwerpunkt ist dabei stets die Bestandsführung und -bewertung, die in der Bekleidungsbranche besonders anspruchsvoll und wichtig für das Ergebnis ist. Auch die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird regelmäßig durch die Konzernrevision überprüft. Mit den eingerichteten Prozessen, Systemen und Kontrollen ist hinreichend gewährleistet, dass der Konzernrechnungslegungsprozess im Einklang mit den Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS), dem HGB sowie anderen rechnungslegungsrelevanten Regelungen und Gesetzen erfolgt und somit zulässig ist. SONSTIGE ANGABENVERGÜTUNGSBERICHTDie Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaftliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der Ahlers AG. Die beiden Vorstandsmitglieder hatten bis zum 30. November 2020 strukturell gleiche Anstellungsverträge. Mit dem Vorstandswechsel zum 1. Dezember 2020 hat Herr Tabler einen nach den neuen Vorgaben des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) aufgebauten Anstellungsvertrag erhalten. Frau Dr. Ahlers wird ihren bestehenden, nach älteren Richtlinien erstellten Vertrag bis zum Laufzeitende behalten. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf den Stand bis 30. November 2020 und beschreiben daher die Verträge von Frau Dr. Ahlers und Herrn Dr. Kölsch. Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: scrollen
Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine "Change of Control"-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhegeldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden. Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich auf Aufwandsebene wie folgt zusammen: scrollen
* bestehend aus ergebnisabhängiger, zielorientierter und langfristig orientierter Tantieme. Für die langfristig orientierte Tantieme sind 0 TEUR enthalten (Vorjahr 20 TEUR). ** Inkl. drittes Vorstandsmitglied Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr (Aufwandsebene) scrollen
scrollen
Zufluss im Berichtsjahr (Zahlungsebene) scrollen
Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr 2019/20 Bezüge von insgesamt 16 TEUR (Vorjahr 16 TEUR). Vergütung des Aufsichtsrats Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Entlohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschaftlichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz wird dreifach und die Stellvertretung doppelt vergütet. Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr scrollen
Individueller Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr (Aufwandsebene) scrollen
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* Acht-Monatswerte ** Zwölf-Monatswerte Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Im Berichtszeitraum bestanden keine vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG zu genehmigende Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern. ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN UND ERLÄUTERNDER BERICHT NACH §§ 289A ABS. 1, 315A ABS. 1 HGB UND GEMÄß § 176 ABS. 1 SATZ 1 AKTGDas Grundkapital der Ahlers AG beträgt zum 30. November 2020 43.200.000,00 EUR. Es ist eingeteilt in 13.681.520 Stück Namensaktien. Auf jede Namensaktie entfällt ein rechnerischer Anteil am Grundkapital von jeweils rund 3,16 EUR. Gemäß § 22 der Satzung gewährt jede Aktie der Gesellschaft eine Stimme auf der Hauptversammlung. Es existieren keine Stimmrechtskontrollen für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der Ahlers AG beteiligt sind. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers war am 30. November 2020 direkt und indirekt über die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG sowie die WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH insgesamt mit einem Anteil von 53,0 Prozent am Grundkapital der Ahlers AG beteiligt. Der Vorstand der Ahlers AG besteht gemäß § 8 der Satzung aus mindestens einem Mitglied. Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und kann einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden oder stellvertretenden Sprecher des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Satzungsänderungen können gemäß der Regelungen der §§ 179ff. AktG mit der Zustimmung von mindestens drei Vierteln des bei der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist befugt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, selbst vorzunehmen (§ 27 der Satzung). Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss vom 24. April 2018 über die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien unter gleichzeitiger Aufhebung der Vorzugsaktien sowie der Vinkulierung der bisherigen Namensaktien und deren Entsendungsrecht wurde die Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu 21.600.000 Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital, § 4 Abs. 2 der Satzung). Er kann dabei das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats in folgenden Fällen ausschließen: scrollen
und nur, soweit die während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf der Grundlage dieser Ermächtigung oder eines anderen genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- und/oder Sacheinlage ausgegebenen Aktien insgesamt 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die vorstehend genannte 20 Prozent-Grenze werden angerechnet. scrollen
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss am 24. April 2018 ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Mai 2022 eigene Aktien der Gesellschaft bis zu insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 43.200.000,00 EUR gleich in welcher Form zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder von ihr abhängige oder in Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder durch auf deren Rechnung oder auf Rechnung der Gesellschaft handelnde Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb kann entweder über die Börse oder über eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Kaufpreis darf den aktuellen Börsenpreis um nicht mehr als 10 Prozent über- oder unterschreiten. Das öffentliche Kaufangebot bzw. die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten kann nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung weitere Bedingungen vorsehen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden: scrollen
Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien wird ausgeschlossen, soweit sie gemäß den vorstehenden Ermächtigungen unter (2), (3), (4) und (5) in anderer Weise als durch Veräußerung über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre verwendet werden. Darüber hinaus kann im Fall der Veräußerung der eigenen Aktien über ein Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden. Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft für den Fall eines Kontrollwechsels. Ebenso existieren keine Entschädigungsvereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNGDie nach § 289f, 315d HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung befindet sich auf den Seiten 96ff. dieses Geschäftsberichts. Sie steht auch im Internet unter www.ahlers-ag.com zur Verfügung. ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGENWir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen. BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMENDer Vorstand erklärt gemäß § 312 Absatz 3 AktG wie folgt: "Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroffen oder unterlassen worden."
Herford, den 1. März 2021 Ahlers AG Dr. Stella A. Ahlers Simon Tabler Konzern-AbschlussKONZERNBILANZ zum 30. November 2020AKTIVA scrollen
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2019/20scrollen
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNGscrollen
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2019/20scrollen
Zur Zusammensetzung des Finanzmittelbestands verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernanhang, TZ (19) KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNGfür das Geschäftsjahr 2019/20scrollen
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ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020DER AHLERS AG1. ALLGEMEINE ANGABENDie Ahlers AG ist einer der großen börsennotierten Mode-Hersteller mit Schwerpunkt Männermode in Europa. Sie geht zurück auf eine im Jahre 1919 von Adolf Ahlers im friesischen Jever gegründete Tuchgroßhandlung. Im Jahre 1932 wurde der Sitz der Gesellschaft von Oldenburg nach Herford verlegt, der Börsengang erfolgte im Jahre 1987. Die Ahlers AG hat ihren Firmensitz in der Elverdisser Straße 313 in Herford, Deutschland, und ist beim Handelsregister des Amtsgerichts Bad Oeynhausen (HRB 6541) eingetragen. Die Aktien der Ahlers AG werden im amtlichen Handel an der Börse Frankfurt am Main und Düsseldorf sowie im Freiverkehr an anderen deutschen Börsen und Tradegate gehandelt. Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Dezember und endet am 30. November des Folgejahres. Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, die Angaben erfolgen weitestgehend in Tausend Euro (TEUR). Durch die Darstellung des Konzernabschlusses in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren. Um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten werden im Konzernanhang detaillierter ausgewiesen und erläutert. Der Konzernabschluss wurde am 1. März 2021 vom Vorstand der Ahlers AG aufgestellt und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Dieser hat die Möglichkeit, den Konzernabschluss nach Freigabe durch den Vorstand zu ändern. Der Konzernabschluss gilt mit der Billigung des Aufsichtsrats als festgestellt, wenn sich nicht der Vorstand und der Aufsichtsrat für die Feststellung durch die Hauptversammlung entscheiden. 2. GRUNDLAGEN DER BILANZIERUNGDer Konzernabschluss der Ahlers AG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee zu den IFRS (IFRIC) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum 30. November 2020 von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Herausgegebene, noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen werden nicht vorzeitig angewandt. Der Abschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Ermittlung der Wertansätze von Vermögenswerten und Schulden erfolgte dementsprechend auf Basis von Fortführungswerten. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung besteht aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Corona Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung sowie der daraus resultierenden angespannten Liquiditätslage eine erhebliche Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Weitere Details hierzu können dem Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" im zusammengefassten Lagebericht entnommen werden. Der Konzernabschluss wurde grundsätzlich auf Grundlage historischer Anschaffungskosten aufgestellt. Eine Ausnahme hiervon ergibt sich lediglich bei derivativen Finanzinstrumenten, die zu Marktwerten bewertet wurden, sofern die Marktwerte zuverlässig bestimmt werden konnten. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Zu allen Posten des Jahresabschlusses werden Vergleichszahlen des Vorjahres angegeben. Unsicherheiten und Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Verlautbarungen des IASB erfordert bei einigen Positionen, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf die Höhe und den Ausweis bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Annahmen und Schätzungen beziehen sich insbesondere auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Bestimmung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen sowie die Festlegung von Cashflows, Wachstumsraten und Diskontierungsfaktoren im Zusammenhang mit Wertminderungsprüfungen und der Bewertung von Marken. Die tatsächlichen Werte können von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Auswirkungen von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Darüber hinaus hat der Konzern die folgenden neuen bzw. überarbeiteten und für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen angewandt, die im Geschäftsjahr 2019/20 erstmalig verbindlich anzuwenden waren: scrollen
Die Anwendung der geänderten Standards und Verlautbarungen hatte mit Ausnahme von der Darstellung und zusätzlichen Anhangangaben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. scrollen
Mit der für den Ahlers Konzern ab dem 1. Dezember 2019 erstmalig verpflichtenden Anwendung des neuen Leasing-Standards IFRS 16 ging eine Bilanzerweiterung in Höhe von 9,3 Mio. EUR einher. Aktiviert wurden Nutzungsrechte an Leasingobjekten in Form von Retailflächen, Büros und Fuhrpark. Die Umstellung erfolgte zur modifizierten retrospektiven Methode, also ohne die Anpassung von Vergleichsinformationen. Von der Möglichkeit der Nichtanwendung des Standards auf kurzfristige Leasingverhältnisse und solche mit geringem Wert wurde Gebrauch gemacht. Folgende für die Geschäftstätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen sind zum 30. November 2020 veröffentlicht, aber zu diesem Stichtag noch nicht verpflichtend anzuwenden (jeweils unter Angabe des Geschäftsjahresbeginns ihrer erstmaligen verpflichtenden Anwendung): scrollen
Die Umsetzung erfolgt im Jahr der erstmalig verpflichtenden Anwendung. Von den Möglichkeiten vorzeitiger Anwendung wurde kein Gebrauch gemacht. Mit der Ausnahme zusätzlicher bzw. modifizierter Anhangangaben werden bei der erstmaligen Anwendung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. 3. KONSOLIDIERUNGKonsolidierungskreis In den Konzernabschluss 2019/20 sind neben der Ahlers AG als Mutterunternehmen alle 12 inländischen und 19 ausländischen Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, die die Ahlers AG direkt oder indirekt beherrscht. Im Geschäftsjahr wurde die Ahlers Europe Ltd. liquidiert. Darüber hinaus befindet sich die "LUBINEX"-Spolka z o.o. seit November 2020 in Liquidation. Eine Übersicht zu den Tochtergesellschaften und Beteiligungen befindet sich auf der Seite 49. Konsolidierungsgrundsätze Alle konsolidierten Abschlüsse im Ahlers Konzern werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die Einbeziehung in den Konzern beginnt mit der Erlangung der Mehrheit der Stimmrechte. Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert. At Equity Beteiligungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, da keine Beherrschung in Form von Stimmrechtsmehrheit besteht. Der Konzernabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, die auch das oberste beherrschende Mutterunternehmen darstellt, einbezogen. Der Konzernabschluss der Westfälischen Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
ANTEILSBESITZ DER AHLERS AG
|
davon mittelbar | |||||
Firma |
Anteil am Kapital
(in %) |
% | über |
Eigenkapital
1)
TEUR |
Jahresüberschuss / -fehlbetrag
2) 2019/20
TEUR |
1. Ahlers P.C. GmbH, Herford | 100,00 | 20.999 | 3) | ||
2. Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford | 80,00 | 5.452 | 1.974 | ||
3. Ahlers Vertrieb GmbH, Herford | 100,00 | 27 | 3) | ||
4. Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford | 100,00 | 4.441 | 3) | ||
5. Baldessarini GmbH, Herford | 100,00 | 2.199 | 3) | ||
6. Ahlers Retail GmbH, Herford | 100,00 | 59 | 3) | ||
7. HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal | 94,00 | 94,00 | 2. | 4.174 | 185 |
8. Jupiter Bekleidung GmbH, Herford | 100,00 | 124 | 3) | ||
9. Otto Kern GmbH, Herford | 100,00 | 7.987 | 3) | ||
10. PIONEER Jeans-Bekleidung GmbH, Herford | 100,00 | 53 | 3) | ||
11. Pionier Berufskleidung GmbH, Herford | 100,00 | 29 | 3) | ||
12. Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford | 100,00 | 33 | 3) | ||
13. Adolf Ahlers AG, CH-Zug | 100,00 | 4.340 | -101 | ||
14. Ahlers Austria GmbH, A-Mariasdorf | 100,00 | 858 | -295 | ||
15. Ahlers Herford (España) S.L., E-Madrid | 100,00 | 209 | -168 | ||
16. Ahlers Herford (Italia) S.R.L., I-Torino | 100,00 | 398 | -10 | ||
17. Ahlers Premium France S.A.S., F-Horbourg-Wihr | 100,00 | 1.499 | -269 | ||
18. "Ahlers-Poland" Spolka z o.o., PL-Opole | 100,00 | 10.267 | -650 | ||
19. OOO Ahlers RUS, RUS-Moskwa | 90,00 | 378 | -287 | ||
20. SIA Ahlers LV, LV-Riga | 99,33 | 99,33 | 25. | -154 | -108 |
21. Dial Textile Industries Ltd., CL-Katunayake | 100,00 | 2.385 | 168 | ||
22. Ahlers Danmark A/S, DK-Haderslev | 100,00 | 234 | -18 | ||
23. "LUBINEX"-Spolka z o.o. i. L., PL-Lubin | 62,85 | 62,85 | 18. | 961 | -503 |
24. Otto Kern Austria GmbH, A-Mariasdorf | 100,00 | 100,00 | 9. | 440 | 79 |
25. UAB Ahlers LT, LT-Vilnius | 99,33 | 99,33 | 1. | -498 | -387 |
26. TEXART Bratislava, s r.o., SK-Bratislava | 100,00 | 100,00 | 14. | 90 | -6 |
27. TEXART d.o.o., HR-Strmec Samoborski | 100,00 | 100,00 | 14. | 44 | 13 |
28. TEXART d.o.o., SLO-Ljubljana | 100,00 | 100,00 | 14. | 87 | 21 |
29. TEXART Magyarorszag Kft., H-Budapest | 100,00 | 100,00 | 14. | 25 | -143 |
30. TEXART spol. s r.o., CZ-Prag | 100,00 | 100,00 | 14. | -94 | -260 |
31. Texart UK Ltd., GB-London | 100,00 | 100,00 | 14 | 102 | 4 |
1) Fremdwährungsbeträge sind mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.
2) Fremdwährungsbeträge Jahresüberschuss/-fehlbetrag sind mit dem Geschäftsjahresdurchschnittskurs umgerechnet.
3) Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag
Bei der Gesellschaft Texart UK Ltd., GB-London, wurde von einer landesrechtlichen Prüfung aufgrund von Wesentlichkeitsaspekten abgesehen. Die Ahlers AG bürgt für deren Verbindlichkeiten gemäß § 479A UK Companies Act 2006.
Konsolidierungsstichtag
Der Bilanzstichtag der einbezogenen Gesellschaften entspricht dem der Muttergesellschaft, außer bei der HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal, und der OOO Ahlers RUS, RUS-Moskau. Diese Gesellschaften haben als Bilanzstichtag den 31. Dezember und deshalb zum 30. November 2020 einen Zwischenabschluss erstellt.
Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Alle übrigen Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Durchschnittskurs. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam.
Bei der Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens und der Rückstellungen werden der Stand zu Beginn des Geschäftsjahres und der Stand am Ende des Geschäftsjahres zu den jeweiligen Stichtagskursen, die Bewegungen innerhalb des Geschäftsjahres zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die hierdurch entstehenden Umrechnungsdifferenzen sind als Währungsdifferenzen in einer gesonderten Spalte ausgewiesen.
Die Wechselkurse wichtiger Währungen entwickelten sich wie folgt:
Währung | Durchschnittskurs | Stichtagskurs | |||
Land | 1 EUR = | 2019/20 | 2018/19 | 2020 | 2019 |
Polen | PLN | 4,43 | 4,30 | 4,47 | 4,32 |
Schweiz | CHF | 1,07 | 1,12 | 1,08 | 1,10 |
Sri Lanka | LKR | 209,43 | 200,40 | 222,71 | 198,95 |
USA | USD | 1,13 | 1,12 | 1,20 | 1,10 |
Sachanlagen
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter fallweiser Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern im Konzern.
Den planmäßigen linearen Abschreibungen für wesentliche Anlagegüter liegen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zu Grunde:
― |
Gebäude 15 bis 50 Jahre |
― |
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 Jahre |
― |
Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3 bis 30 Jahre |
Die Nutzungsdauern, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen werden periodisch überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethoden und die Abschreibungszeiträume mit den jeweiligen erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverläufen aus den Gegenständen des Sachanlagevermögens im Einklang stehen.
Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter oder unbestimmter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden planmäßig über drei bis acht Jahre linear abgeschrieben. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern sie werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit untersucht und sofern notwendig auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird in jeder Berichtsperiode überprüft, ob für diese Vermögenswerte weiterhin die Ereignisse und Umstände die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer rechtfertigen. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, wird eine Wertaufholung auf diese Vermögenswerte vorgenommen. Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden werden mindestens an jedem Geschäftsjahresende überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen als Änderungen von Schätzungen bilanziert.
Der Bilanzausweis von Goodwills erfolgt unten den immateriellen Vermögenswerten.
Leasingverhältnisse
Soweit der Ahlers Konzern vertraglich dazu berechtigt ist, die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, werden am Bereitstellungsdatum ein Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine zugehörige Verbindlichkeit erfasst. Der erstmalige Ansatz des Nutzungsrechts erfolgt zu Anschaffungskosten, welche den Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, alle anfänglichen direkten Kosten, die schätzten Kosten aus Demontage und Rückbau sowie abzüglich aller erhaltenen Leasinganreize umfassen. Die erstmalige Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen. Als Abzinsungssatz wird der Grenzfremdkapitalzinssatz von Ahlers herangezogen, sofern sich nicht explizit ein Zinssatz aus dem Leasingverhältnis bestimmen lässt. Die Folgebewertung des Nutzungsrechts erfolgt nach dem Anschaffungskostenmodell. Die Leasingverbindlichkeiten werden in der Folge gemindert um geleistete Leasingzahlungen und erhöht um den Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeiten.
Vom Wahlrecht, kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr und solche mit einem geringen zugrundeliegenden Vermögenswert von unter 5 TEUR nicht in der Bilanz anzusetzen, wird Gebrauch gemacht. Diesbezügliche Mietaufwendungen werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zudem bleiben Servicekomponenten bei der Aktivierung der Nutzungsrechte unberücksichtigt.
At-Equity Beteiligungen
Anteile an assoziierten Unternehmen werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Folgebewertung erfolgt - beginnend nach Abschluss des ersten vollständigen Geschäftsjahres - in Höhe der anteiligen Veränderung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss/-fehlbetrag und Kapitalerhöhung/-herabsetzung gemindert um vereinnahmte Dividenden. Bei vom Ahlers Konzern abweichendem Wirtschaftsjahr wird für die Bewertung der Beteiligung ein Zwischenabschluss auf den 30. November erstellt.
Kunstgegenstände
Kunstgegenstände werden gemäß IAS 16, Sachanlagen, bewertet. Die Bilanzierung erfolgt danach zu fortgeführten Anschaffungskosten. Kunstgegenstände mit einem Anschaffungswert über 1.500 EUR wurden nicht abgeschrieben. Für diese Kunstgegenstände wird von Wertbeständigkeit ausgegangen und keine planmäßige Abschreibung vorgenommen. Das heißt, dass der Wert den Anschaffungskosten entspricht. Sollten Anzeichen für eine Wertminderung einzelner Kunstgegenstände vorliegen, wird dieser auf seine Werthaltigkeit untersucht und sofern notwendig auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Entfallen die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderungen, wird eine Wertaufholung auf diese Kunstgegenstand vorgenommen Kunstgegenstände mit einem Anschaffungswert von unter 1.500 EUR werden planmäßig abgeschrieben. Nach IFRS existiert kein Standard, der ausdrücklich auf Kunstgegenstände zutrifft, da diese weder Vorräte, noch Sachanlagen, noch immaterielle Vermögenswerte, noch finanzielle Vermögenswerte darstellen. IAS 8 schreibt in diesen Fällen vor, dass Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzuwenden sind, die für die Bedürfnisse der wirtschaftlichen Entscheidungsfindung der Adressaten von Bedeutung sind und zuverlässige Informationen ergeben. Dafür sind Anforderungen und Anwendungsleitlinien in Standards und Interpretationen anzuwenden, die ähnliche und verwandte Fragen behandeln. In diesem Fall ist der IAS 16, Sachanlagen, die angemessene Grundlage.
Finanzinstrumente und sonstige finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 und IFRS 9 bilanziert. Dementsprechend werden finanzielle Vermögenswerte, soweit für den Ahlers Konzern zutreffend, nach diesen Folgebewertungs-Kategorien klassifiziert:
• |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortised costs) |
• |
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (fair value through OCI) |
• |
Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (fair value through profit and loss). |
Die Klassifizierung "zu fortgeführten Anschaffungskosten" erfolgt, wenn der finanzielle Vermögenswert einem Geschäftsmodell dient mit dem Ziel, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen zu halten und dies auch zu festgelegten Zeitpunkten zu Zins- und Tilgungszahlungen führt. Wird eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, erfolgt die Bilanzierung zum beizulegendem Zeitwert. Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung nach der Methode der Bilanzierung zum Handelstag. Die erstmalige Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt an dem Tag, an dem der Ahlers Konzern Vertragspartner geworden ist. Finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert ihrer Gegenleistung bewertet, Transaktionskosten werden bei Forderungen und Krediten mit einbezogen.
Die Bewertung zum beizulegendem Zeitwert orientiert sich an der Nähe der relevanten Bewertungsfaktoren zu einem aktiven Markt. Hierbei findet ein Drei-Stufen-Modell Anwendung: direkt von aktiven Märkten übernommene Preisfeststellungen (Marktpreise), Inputdaten ohne direkt am Markt notierte Preise mit einer Berechnung des beizulegenden Zeitwerts unter Anwendung anerkannte Modelle sowie Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam ausgewiesen.
Bei Forderungen und Krediten erfolgt die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen. In Folge des Vertrags zum revolvierenden Verkauf von Forderungen ergab sich keine abweichende Klassifizierung. Der Effekt aus dem Einbezug zukunftsgerichteter Marktinformationen ist von untergeordneter Bedeutung, da die Festlegung des Default-Ereignisses unverändert bleibt. Ein Rating pro nicht einzelwertberichtigten Kunden erfolgt aus Kosten-Nutzen-Abwägungen nicht. Ein daraus entstehendes Risiko wird durch pauschalierte Einzelwertberichtigungen abgedeckt.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn deren Veräußerung vertraglich vereinbart wird, Kredite und Forderungen bei Bezahlung.
Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäfte
Der Ansatz der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum Zeitwert. Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten bzw. unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Bilanzierung von Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente hängt davon ab, ob diese Instrumente als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden und die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 erfüllen. Sind diese Voraussetzungen trotz Vorliegens eines wirtschaftlichen Sicherungszusammenhangs nicht gegeben, werden die Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente unmittelbar erfolgswirksam erfasst, anderenfalls erfolgt eine erfolgsneutrale Verbuchung direkt über das Eigenkapital.
Der Ahlers Konzern verwendet ausschließlich Devisenterminkontrakte als derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von gegenwärtigen und zukünftigen Währungsrisiken. Darüber hinaus können fallweise Zinsswaps zur Zinssicherung abgeschlossen werden.
Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
Wertminderung von Vermögenswerten
Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen, Kunstgegenstände und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethoden, die Nutzungsdauern und die Restwerte mit den jeweiligen tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzenverläufen übereinstimmen.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte erfolgt dabei auf Basis einzelner Vermögenswerte, denen Cashflows direkt zugeordnet werden können. Diese einzelnen Vermögenswerte sind wiederrum maßgeblich für den Wert der zugehörigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Im Ahlers Konzern handelt es sich bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten um einzelne Unternehmensbereiche bzw. Marken.
Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor oder ist eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit eines Vermögenswertes erforderlich, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages des jeweiligen Vermögenswertes vor. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem Betrag, der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbar ist, abzüglich seiner Veräußerungskosten. Der Nutzungswert wird grundsätzlich auf Basis der geschätzten künftigen Cashflows aus der Nutzung und dem Abgang eines Vermögenswerts mit Hilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt. Die Cashflows werden aus vom Management genehmigten Finanzplänen mit einem Planungshorizont von fünf Jahren abgeleitet, aktuelle Entwicklungen werden berücksichtigt. Wesentliche Annahmen, die den Cashflow-Prognosen zugrunde liegen, sind die vermögensspezifischen Lizenzeinnahmen und die damit einhergehenden Kostenentwicklungen. Neuere Erkenntnisse werden bei der Erstellung der Prognosen rollierend eingearbeitet und können zu Korrekturen der bestehenden Pläne führen. Die Cashflows werden unter Anwendung risikoäquivalenter Kapitalisierungszinssätze auf den Zeitpunkt der Überprüfung der Werthaltigkeit abgezinst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert als wertgemindert betrachtet und auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.
Ergibt die Überprüfung, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages vor. Soweit die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen sind, wird der Buchwert des Vermögenswertes auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine solche Wertaufholung wird sofort im Periodenergebnis erfasst. Einmal erfasste Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht wieder aufgeholt.
Finanzielle Vermögenswerte werden zu jedem Bilanzstichtag auf Werthaltigkeit geprüft. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes geringer als sein Buchwert, wird der Buchwert auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Diese Abschreibung stellt einen Wertminderungsaufwand dar. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wertminderung wird ertragswirksam korrigiert, soweit neu aufgetretene Sachverhalte dies erfordern, jedoch maximal bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten.
Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Kosten, die angefallen sind, um Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen, werden wie folgt bilanziert:
Rohstoffe
• |
First-in-First-out-Verfahren (Fifo) |
Fertige und unfertige Erzeugnisse bzw. Leistungen
• |
Material- und Lohneinzelkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung, Materialgemeinkosten sowie angemessene Teile der Fertigungsgemeinkosten basierend auf der tatsächlichen Produktion des Geschäftsjahres ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten. |
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich gegebenenfalls notwendiger Wertberichtigungen angesetzt. Eine Wertberichtigung wird vorgenommen, wenn ein objektiver substantieller Hinweis vorliegt, dass die Gesellschaft nicht in der Lage sein wird, die Forderungen einzuziehen. Forderungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind oder verkauft wurden.
Für den überwiegenden Teil der Forderungen besteht eine Warenkreditversicherung. Der mit der Warenkreditversicherung vereinbarte Selbstbehalt beträgt 10 Prozent. Forderungen, die mittels einer Warenkreditversicherung abgesichert sind, werden, sofern notwendig, nur in Höhe des vertraglich vereinbarten Selbstbehalts wertberichtigt.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel in der Bilanz umfassen den Kassenbestand und Bankguthaben.
Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten Zahlungsmittel sowie liquide Anlagen, wie sonstige Wertpapiere, die jederzeit in bestimmte Zahlungsmittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Ferner werden für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung Kontokorrentkredite als integraler Bestandteil des Cash-Managements in Abzug gebracht.
Verzinsliche Darlehen
Bei der erstmaligen Erfassung von Darlehen werden diese mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen anschließend unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und des Versorgungsaufwands bei leistungsorientierten Plänen erfolgt mit Hilfe des Anwartschaftsbarwertverfahrens. Die Bewertung richtet sich nach den landesspezifischen Bedingungen. Es handelt sich im Ahlers Konzern ausschließlich um geschlossene Pensionspläne, bei denen nur bereits bestehende Rentner und unverfallbare Anwartschaften bewertet werden müssen. Es werden jährlich versicherungsmathematische Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Rentensteigerungen berücksichtigt.
Die Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld, hier im Wesentlichen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Anpassungen und Änderungen von versicherungsmathematischen Annahmen, werden gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfasst. Der als Schuld aus den Pensionsplänen erfasste Betrag entspricht somit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung.
Altersteilzeitvereinbarungen basieren auf dem so genannten Blockmodell. In diesem Zusammenhang entstehen zwei Arten von Verpflichtungen, nämlich Erfüllungsbetrag und Aufstockungsbetrag, die jeweils in Übereinstimmung mit versicherungsmathematischen Grundsätzen mit ihrem Barwert bilanziert werden.
Aktienbasierte Vergütung
Den Mitgliedern des Vorstands wurden als ein Bestandteil der langfristig orientierten Tantieme Wertsteigerungsrechte gewährt, die nur in bar ausgeglichen werden können.
Erhält das Unternehmen im Gegenzug Dienstleistungen, die einzeln oder insgesamt nicht identifiziert werden können, so werden diese nicht identifizierbaren Dienstleistungen mit dem Unterschiedsbetrag aus dem beizulegenden Zeitwert der aktienbasierten Vergütung und dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen identifizierbaren Dienstleistungen zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Dieser wird dann entsprechend aktiviert oder als Aufwand verbucht.
Der beizulegende Zeitwert wird über den Zeitraum bis zum Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit erfolgswirksam unter Erfassung einer korrespondierenden Schuld verteilt. Die Schuld wird zu jedem Bilanzstichtag und am Erfüllungstag neu bemessen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst.
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige gesetzliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses gegenüber Dritten besteht, die wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Für Restrukturierungsmaßnahmen werden Rückstellungen gebildet, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan besteht und bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ist die Wirkung des Zinseffekts wesentlich, werden Rückstellungen mit dem Barwert bewertet. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Zinsaufwand erfasst.
Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaliger Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden zum Nennwert oder zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Ertragserfassung
Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen an die Gesellschaft fließen wird und deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Der Ausweis erfolgt unter Abzug von Skonti, Rabatten sowie Umsatzsteuer oder anderen Abgaben. Darüber hinaus müssen zur Realisation der Erträge die folgenden Ansatzkriterien erfüllt sein:
• |
Erlöse mit Kunden werden erfasst, wenn die mit dem Eigentum an den verkauften Waren und Erzeugnissen verbundenen maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. |
• |
Zinserträge werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional erfasst. |
• |
Lizenzerträge und sonstige Erträge werden periodengerecht mit der Entstehung des Rechtsanspruches der Gesellschaft und in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Verträgen erfasst. |
Steuern
Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für das laufende Geschäftsjahr und für frühere Geschäftsjahre sind mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden oder eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird.
Aktive und passive latente Steuern werden auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und den Wertansätzen im Konzernabschluss nach IFRS sowie auf bestimmte Konsolidierungsvorgänge gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünftige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind.
Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Aktive und passive latente Steuern werden in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen, sofern ein einklagbares Recht besteht, tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen und die latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen.
(1) Umsatzerlöse
2019/20 | 2018/19 | |||
TEUR | % | TEUR | % | |
Inland | 87.135 | 57,5 | 112.130 | 54,2 |
Ausland | 64.449 | 42,5 | 94.874 | 45,8 |
151.584 | 100,0 | 207.004 | 100,0 |
Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich durch den Verkauf von Bekleidung erzielt; darüber hinaus sind Lizenzerträge der Otto Kern GmbH, Herford, in Höhe von 1.127 TEUR (Vorjahr 991 TEUR), der Baldessarini GmbH, Herford, in Höhe von 187 TEUR (Vorjahr 243 TEUR) und der Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, in Höhe von 85 TEUR (Vorjahr 53 TEUR) enthalten. Die Auslandsumsätze werden im Wesentlichen in Europa erzielt.
(2) Sonstige betriebliche Erträge
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Erträge Anlagenabgang | 1.378 | 1.883 |
Erträge Auflösung Rückstellungen / übrige Verbindlichkeiten | 658 | 1.299 |
Kursgewinne | 592 | 493 |
Erträge private Kfz-Nutzung | 447 | 506 |
Erträge Auflösung Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 306 | 303 |
Mieterträge | 269 | 319 |
Erträge Versicherungen | 221 | 64 |
Erträge Weiterberechnungen und Umlagen | 178 | 316 |
Periodenfremde Erträge | 41 | 48 |
Erträge Schadensfälle | 39 | 54 |
Übrige | 449 | 432 |
4.578 | 5.717 |
Im Geschäftsjahr 2019/20 entstanden sonstige betriebliche Erträge im Wesentlichen durch den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Firmengebäuden und die Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen. Im Vorjahr waren der Ertrag aus dem Verkauf eines nicht betriebsnotwendigen Firmengrundstücks und Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen die größten Einzelpositionen.
(3) Materialaufwand
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 70.991 | 81.463 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen | 12.617 | 19.731 |
83.608 | 101.194 |
Der Materialaufwand zuzüglich der Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von -3.701 TEUR (Vorjahr 6.068 TEUR) entwickelte sich aufgrund höherer Abschriften auf Vorräte überproportional zum Umsatz.
(4) Personalaufwand
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Löhne und Gehälter | 34.964 | 40.767 |
Soziale Abgaben | 5.894 | 7.177 |
Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 131 | 126 |
40.989 | 48.070 |
Die sozialen Abgaben beinhalten Arbeitgeberanteile aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 2.637 TEUR (Vorjahr 3.169 TEUR). Darüber hinaus sind hier Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von 383 TEUR (Vorjahr - TEUR) enthalten.
Die geringeren Personalaufwendungen resultieren aus in der Folge der Corona-Pandemie notwendiger Kurzarbeit, Personalabfindungen im Vorjahr und den daraus resultierenden Personalkosteneinsparungen im Berichtsjahr sowie dem Effekt aus der schrittweisen Stilllegung unseres Produktionsbetriebs in Polen.
(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Vertriebsaufwand | 20.037 | 27.440 |
Verwaltungsaufwand | 6.041 | 11.553 |
Werbeaufwand | 3.321 | 4.079 |
Instandhaltung | 2.258 | 2.243 |
Kursdifferenzen | 1.474 | 364 |
Versicherungsaufwand | 984 | 1.042 |
Kosten Geldverkehr | 565 | 598 |
Wertberichtigungen | 457 | 498 |
Sonstige Steuern | 357 | 454 |
Gebühren | 285 | 305 |
Forderungsausfall | 270 | 249 |
Übrige | 4.608 | 5.713 |
40.657 | 54.538 |
Der Vertriebsaufwand setzt sich im Wesentlichen aus umsatzvariablen Kosten (Provisionen, Reisekosten, Lizenzen, Frachten und Auslagerungen) zusammen. Der Verwaltungsaufwand enthält Rechts- und Beratungskosten, EDV-Kosten sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung. Kosten für Messen, Marketing inkl. Handelsmarketing bilden den Werbeaufwand.
Durch die Erstanwendung des Leasing-Standards IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019/20 entfallen große Teile der Mietaufwendungen, wodurch die Verwaltungskosten hier stark zurückgehen (vgl. hierzu Abschnitte (6) und (7) des Anhangs).
Die langfristigen Verbindlichkeiten mit unbestimmter Laufzeit gegenüber der Adolf Ahlers AG, CH-Zug, stellen monetäre Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach IAS 21.15 dar. Dadurch werden die hieraus entstehenden Umrechnungsdifferenzen nach IAS 21.32f. zunächst nicht in den betrieblichen Aufwendungen gezeigt, sondern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Sie werden erst bei Realisierung erfolgswirksam.
(6) Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte / Wertminderungsaufwendungen
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Sachanlagen | ||
Grundstücke und Bauten | 442 | 477 |
Technische Anlagen und Maschinen | 331 | 345 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.455 | 2.948 |
Immaterielle Vermögenswerte | ||
Gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte | 1.518 | 1.025 |
Geschäfts- oder Firmenwerte | - | - |
Nutzungsrechte an Leasingobjekten | 4.555 | - |
Sonstige langfristige Vermögenswerte | ||
Sonstige Vermögenswerte | 636 | 450 |
9.937 | 5.245 | |
davon Wertminderungsaufwendungen | ||
Markenrechte | - | - |
Die Abschreibungen erhöhen sich durch die Erstanwendung des Leasing-Standards IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019/20 (vgl. hierzu Abschnitt (5) des Anhangs).
(7) Finanzergebnis
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 187 | 73 |
Zinsaufwendungen | -1.774 | -693 |
Abschreibung At-Equity-Beteiligung | -360 | - |
-1.947 | -620 |
Die Abschreibung auf die At-Equity-Beteiligung erfolgt gemäß der Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals. Weitere Ausführungen hierzu befinden sich im Abschnitt (13) des Anhangs.
Die Zinsaufwendungen enthalten Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten in Höhe von -289 TEUR (Vorjahr - TEUR, vgl. hierzu Abschnitt (5) des Anhangs).
(8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Tatsächlicher Steueraufwand | ||
Deutschland | 132 | 146 |
Ausland | -31 | 308 |
101 | 454 | |
Latente Steuern | ||
Deutschland | 1.470 | 218 |
Ausland | -363 | 39 |
1.107 | 257 | |
1.208 | 711 |
Von den latenten Steuern entfallen auf das Entstehen bzw. die Auflösung temporärer Differenzen 297 TEUR Aufwand (Vorjahr 287 TEUR Aufwand).
Für die Ahlers AG ermittelt sich ein inländischer Ertragsteuersatz für latente Steuern von 30,88 Prozent (Vorjahr 30,88 Prozent). Dieser errechnet sich aus der Körperschaftsteuer mit einem Steuersatz von 15,00 Prozent und dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 Prozent auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, sowie der Gewerbeertragsteuer von 15,05 Prozent bei einem Durchschnittshebesatz von 430 Prozent. Die Steuersätze im Ausland liegen zwischen 12,00 Prozent und 28,00 Prozent (Vorjahr zwischen 14,00 Prozent und 33,33 Prozent).
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung eines Ertragsteuersatzes von 30,88 Prozent (Vorjahr 30,88 Prozent) auf Konzernebene ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand im Konzern.
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Konzernergebnis vor Ertragsteuern | -17.276 | -3.013 |
Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 30,88% (2018/19: 30,88%) | -5.335 | -930 |
Steuersatzdifferenzen zum lokalen Steuersatz | 305 | -246 |
Steuersatzänderungseffekte | 0 | 18 |
Nicht abziehbare Betriebsausgaben | 510 | 142 |
Steuern für Vorjahre | 19 | 20 |
Ansatzkorrekturen latenter Steuern und sonstige permanente Differenzen | 5.715 | 1.700 |
Steuerfreie Erträge | -19 | -11 |
Sonstige Abweichungen | 13 | 19 |
Summe der Anpassungen | 6.543 | 1.642 |
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand | 1.208 | 712 |
Zum 30. November 2020 werden für im Konzern bestehende steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 28.819 TEUR (Vorjahr 12.948 TEUR) keine latenten Steuern angesetzt, da der Vorstand deren Nutzung in den nächsten fünf Jahren nicht als hinreichend wahrscheinlich genug einstuft. Hiervon verfallen 539 TEUR sukzessive innerhalb der nächsten 10 Jahre. Zudem wurden aktive latente Steuern in Höhe von 439 TEUR (Vorjahr 280 TEUR) bilanziert, deren Realisierung von künftigen steuerpflichtigen Ergebnissen abhängt, die die Ergebniseffekte aus der Auflösung bestehender zu versteuernder temporärer Differenzen übersteigen. Deren Realisierung ist gewährleistet, da künftige zu versteuernde Gewinne in ausreichender Höhe erwartet werden. Diese Erwartungen basieren auf den Unternehmensplanungen der betreffenden Konzernunternehmen. Kernstück der Konzernstrategie, die den Ansatz rechtfertigen, sind die geplanten Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen sowie die weitere Durchdringung des Marktes.
Die Steuerabgrenzungen sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen:
30.11.2020 | 30.11.2019 | |||
TEUR | aktive latente Steuern | passive latente Steuern | aktive latente Steuern | passive latente Steuern |
Sachanlagen | 39 | 1.433 | 28 | 1.515 |
Immaterielle Vermögenswerte | 69 | 2.873 | 38 | 2.575 |
Langfristige finanzielle Vermögenswerte | - | 57 | - | 57 |
Vorräte | 692 | - | 757 | - |
Forderungen und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 114 | 48 | 98 | 2 |
Pensionsrückstellungen | 409 | - | 414 | - |
Übrige Rückstellungen | 201 | 44 | 194 | 85 |
Finanzielle Verbindlichkeiten | 146 | 6 | 163 | 74 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 67 | - | 102 | - |
1.737 | 4.461 | 1.794 | 4.308 | |
Verlustvorträge | 1.750 | - | 2.558 | - |
3.487 | 4.461 | 4.352 | 4.308 | |
Saldierung | -2.961 | -2.961 | -3.275 | -3.275 |
526 | 1.500 | 1.077 | 1.033 |
Zum Bilanzstichtag bestehen steuerpflichtige temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 170 TEUR (Vorjahr 259 TEUR), für welche keine latenten Steuern passiviert wurden, da weder Veräußerungen noch Gewinnausschüttungen geplant sind.
Neben den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Steueraufwendungen wurden latente Steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung der Devisentermingeschäfte, der Umrechnungsdifferenzen nach IAS 21.32f sowie der Behandlung der Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von +124 TEUR (Vorjahr +147 TEUR) direkt im Eigenkapital erfasst. Die Steuereffekte in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind im Einzelnen:
2019/20 | 2018/19 | |||
TEUR | vor Steuern | latente Steuern | vor Steuern | latente Steuern |
Nicht in die GuV umzuklassifizieren | ||||
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen | -37 | -2 | -168 | 47 |
In die GuV umzuklassifizieren | ||||
Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges | -366 | 113 | -207 | 64 |
Währungsumrechungsdifferenzen nach IAS 21.32f | -43 | 13 | -118 | 36 |
Sonstige Währungsumrechungsdifferenzen im Eigenkapital | -949 | - | 120 | - |
Umgliederungen in Verbindlichkeiten | -161 | - | -282 | - |
-1.556 | 124 | -655 | 147 | |
Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -1.432 | -508 |
(9) Ergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteile
In den Konzernabschluss wurden Gesellschaften einbezogen, an denen die Ahlers AG zu weniger als 100 Prozent beteiligt ist. Die entsprechenden Minderheitenanteile werden in der Konzernbilanz innerhalb des Eigenkapitals getrennt vom auf die Aktionäre der Ahlers AG entfallenden Eigenkapital ausgewiesen. Ebenso werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung nicht beherrschende Anteile am Konzernergebnis bzw. Gesamtergebnis gesondert ausgewiesen.
(10) Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Im Geschäftsjahr befanden sich durchschnittlich 13.681.520 nennwertlose Stückaktien im Umlauf (Vorjahr 13.681.520). Weder zum 30. November 2020 noch zum 30. November 2019 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallende Konzernergebnis beträgt -18.583 TEUR (Vorjahr -3.763 TEUR). Dieser Betrag wird zu gleichen Teilen auf alle Aktien verteilt. Im Geschäftsjahr 2019/20 ergibt sich so ein Ergebnis je Aktie von -1,36 EUR (Vorjahr -0,28 EUR).
Die Veränderungen der einzelnen Posten der langfristigen Vermögenswerte in den Geschäftsjahren 2018/19 und 2019/20 sind in der Entwicklung des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögenswerte in den Anlagen zum Konzernanhang dargestellt.
(11) Sachanlagen
Das Investitionsvolumen in Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte lag im Geschäftsjahr 2019/20 unter den planmäßigen Abschreibungen. Grund war ein umfassender Investitionsstopp als eine Gegenmaßnahme zur Eindämmung der Folgen der Corona-Pandemie. Die Zugänge bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 663 TEUR beinhalten im Wesentlichen Shopsysteme sowie Ersatzinvestitionen
(12) Immaterielle Vermögenswerte
Die alleinige Nutzung der dem Unternehmen gehörenden Marken Baldessarini und Otto Kern ist durch langfristige und verlängerbare Schutzrechte gewährleistet, so dass jeweils eine unbestimmte Nutzungsdauer vorliegt.
Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer setzt sich zusammen aus den Buchwerten der Markenrechte Otto Kern in Höhe von 5.600 TEUR (Vorjahr 5.600 TEUR) und Baldessarini in Höhe von 4.270 TEUR (Vorjahr 4.270 TEUR). Beide Bereiche bilden je eine zahlungsmittelgenerierende Einheit.
Ein Firmenwert wurde im Rahmen der Übernahme der Stesa-Gruppe in Litauen (jetzt Ahlers LT) in Vorjahren gebildet und in Höhe von 328 TEUR (Vorjahr 328 TEUR) angesetzt. Mit der Erstkonsolidierung der Ahlers RUS wurde ein Goodwill in Höhe von 704 TEUR aktiviert. Die Überprüfung auf Werthaltigkeit ergab zum Bilanzstichtag einen auf 117 TEUR reduzierten Wert (Vorjahr 352 TEUR).
Entwicklungskosten werden nicht aktiviert, da die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind. Im Geschäftsjahr wurden Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 4.636 TEUR (Vorjahr 5.258 TEUR) als Aufwand erfasst.
Überprüfung auf Wertminderungsbedarf nach IAS 36
Zum Bilanzstichtag nahm der Konzern eine Überprüfung der erzielbaren Beträge bzw. der Werthaltigkeit der Sachanlagegegenstände, der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte vor. Die immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind als zahlungsmittelgenerierende Einheiten den Geschäftsbereichen Otto Kern bzw. Baldessarini und damit dem Premium Segment zugeordnet. Die erzielbaren Beträge der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde liegenden Vermögenswerten wurden jeweils anhand der Nutzungswerte ermittelt. Die dabei den Cashflow-Prognosen zugrunde liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen im mittleren einstelligen Bereich und folgen damit den Entwicklungen der letzten Jahre in diesem Segment. Der verwendete Abzinsungssatz der Cashflow-Prognosen beträgt für jeden den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde liegenden Vermögenswert im Mittel 7,05 Prozent. Im Geschäftsjahr ergaben sich keine Wertaufholung oder Wertminderung auf Markenrechte.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Stesa-Gruppe, Litauen (jetzt Ahlers LT), bzw. der Ahlers RUS, Russland, zugeordnet und damit beide dem Segment Premium Brands. Zur Bestimmung des erzielbaren Beträge der Stesa Gruppe und von Ahlers RUS wurden ebenfalls die Nutzungswerte mittels diskontierter Cashflow-Prognosen ermittelt. Die zugrunde liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen im mittleren einstelligen Bereich und folgen damit ebenfalls den Entwicklungen der letzten Jahre des entsprechenden Segments. Der verwendete Abzinsungssatz der Cashflow-Prognosen beträgt für diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Mittel jeweils 7,05 Prozent.
Das Management ist der Auffassung, dass die getroffenen Annahmen und Schätzungen für die Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten angemessen sind. Dennoch können sich künftige Änderungen von Rahmenbedingungen auf die Parameter der Bestimmung des erzielbaren Betrags auswirken. Diese können dazu führen, dass in Zukunft der erzielbare Betrag vom zugehörigen Buchwert abweicht.
(13) Leasingverhältnisse
Mit der für den Ahlers Konzern ab dem 1. Dezember 2019 erstmalig verpflichtenden Anwendung des neuen Leasing-Standards IFRS 16 ging eine Bilanzerweiterung in Höhe von 9,3 Mio. EUR einher. Aktiviert wurden Nutzungsrechte an Leasingobjekten in Form von Retailflächen, Büros und Fuhrpark. Die Restlaufzeiten dieser Verträge betragen zwischen einem und neun Jahren. Verträge zu Retailflächen und Büros enthalten größtenteils Verlängerungsoptionen und Preisanpassungsklauseln. Verträge mit einer Gesamtlaufzeit von unter einem Jahr werden nicht bilanziert und der Aufwand wird entsprechend sofort erfasst.
Die Buchwerte der Nutzungsrechte setzen sich zusammen aus:
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Retailflächen/ Büros | 8.941 | - |
Fuhrpark | 392 | - |
Finanzierungsleasing Hardware | 334 | 526 |
9.667 | 526 |
In der Bilanz wird das auslaufene Finanzierungsleasing Hardware unter Betriebs- und Geschäftsausstattung ausgewiesen.
Dem stehen folgende Barwerte der Leasingverbindlichkeiten gegenüber:
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Leasingverbindlichkeiten, langfristig | 5.979 | 339 |
Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig | 3.797 | 187 |
9.776 | 526 |
Ertragswirksam wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Abschreibungen auf Nutzungsrechte | -4.555 | - |
kurzfristige Leasingverhältnisse | -2.040 | - |
Zinsaufwand | -297 | -19 |
-6.892 | -19 |
Die gesamten Leasingzahlungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf 6.879 TEUR (Vorjahr 8.039 TEUR). Diese Zahlungen beinhalten bedingte Mietzahlungen in Höhe von 315 TEUR (Vorjahr 491 TEUR), die im Mietaufwand erfasst sind. Bei den bedingten Mietzahlungen handelt es sich um umsatzabhängige Mieten.
Im Geschäftsjahr 2019/20 gingen Nutzungsrechte an Leasingobjekten in Höhe von 1.690 TEUR zu. Ausgehend vom Erstansatz per 1. Dezember 2019 in Höhe von 12.198 TEUR und unter Abzug der Abschreibungen auf Nutzungsrechte in Höhe von 4.555 TEUR ergibt sich so per 30. November 2020 der ausgewiesene Buchwert von 9.333 TEUR.
(14) At-Equity Beteiligung
Es besteht eine 49-prozentige Beteiligung der Ahlers AG an der 2010 gegründeten Jupiter Shirt GmbH, Tirschenreuth. Der Abschlussstichtag der Gesellschaft ist der 31. Dezember. Deshalb wurde ein Zwischenabschluss auf den 30. November 2020 erstellt. Das Unternehmen entwickelte sich im Geschäftsjahr 2019/20 in Folge der Corona-Pandemie außerplanmäßig, es erfolgte aber keine Kapitalerhöhung oder -minderung. In Folge dessen wurde der Beteiligungsansatz im Rahmen der Fortschreibung des Equity-Wertes gegenüber dem Vorjahr um 360 TEUR abgewertet und der Wert im Finanzergebnis ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte keine Anpassung der At-Equity-Beteiligung. Im Geschäftsjahr hat die Jupiter Shirt keine Dividende ausgeschüttet.
Im Geschäftsjahr 2019 erzielte das At-Equity bilanzierte Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 8.765 TEUR sowie ein Ergebnis vor Steuern von -209 TEUR. Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2019 5.907 TEUR.
(15) Sonstige langfristige Vermögenswerte
In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 754 TEUR (Vorjahr 875 TEUR) sind sonstige langfristige verzinsliche und unverzinsliche Ausleihungen, Rückkaufswerte für Lebensversicherungen und hinterlegte Mietkautionen enthalten.
Unter den sonstigen Vermögenswerten werden insbesondere Kunstgegenstände ausgewiesen. Es handelt sich überwiegend um Werke von bekannten Künstlern zeitgenössischer Kunst und der Klassischen Moderne. Im Geschäftsjahr haben sich die Buchwerte durch Verkäufe, Wertkorrekturen und geringfügige, planmäßige Abschreibungen um 1.080 TEUR verringert. Die Verkäufe erzielten Erlöse in Höhe von 345 TEUR mit einem Netto-Verlust in Höhe von 97 TEUR. Verluste aus der Veräußerung von einzelnen Kunstgegenständen sind kein Indikator für ähnliche Wertentwicklungen bei anderen Kunstgegenständen. Wie im Vorjahr wurden im Geschäftsjahr 2019/20 keine Kunstwerke gekauft.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Zeitgenössische Kunst | 3.999 | 4.439 |
Klassische Moderne | 4.619 | 5.259 |
Sonstige Kunstgegenstände | 766 | 766 |
9.384 | 10.464 |
Zur Klassischen Moderne zählt die Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, während die zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Kunstsammlung der Ahlers AG umfasst im Bereich der Klassischen Moderne u.a. Werke von Alexej von Jawlensky, Emil Nolde und August Macke sowie bei der zeitgenössischen Kunst u. a. Werke von Yves Klein und Andy Warhol.
(16) Vorräte
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 8.926 | 14.728 |
Unfertige Erzeugnisse | 1.273 | 417 |
Fertigerzeugnisse und Waren | 61.544 | 51.147 |
71.743 | 66.292 |
Der Betrag der in der Vorratsbewertung berücksichtigten Wertminderungen beläuft sich auf 12.738 TEUR (Vorjahr 10.269 TEUR). Der Buchwert der Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert angesetzt sind, beträgt 23.040 TEUR (Vorjahr 19.797 TEUR).
Die Rohstoffbestände konnten durch die weitere Umstellung von Lohnveredelung auf Vollgeschäft und auch durch verkürzte Beschaffungswege reduziert werden. Ersteres führte auch zum Aufbau der unfertigen Erzeugnisse. Als Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stieg das Vorratsvermögen an Fertigerzeugnissen und Waren insbesondere bei den NOS-, der aktuellen Saison- und den Altwaren deutlich an.
(17) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel nicht verzinslich und haben eine durchschnittliche Laufzeit von 57 Tagen (Vorjahr 49 Tagen).
Die in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen erforderlichen Wertminderungen entwickelten sich wie folgt:
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Stand am 1.12. | 1.670 | 1.613 |
Inanspruchnahme | -201 | -110 |
Auflösung | -216 | -321 |
Zuführungen | 492 | 488 |
Umrechnungsdifferenzen | -20 | 0 |
Stand am 30.11. | 1.725 | 1.670 |
Sämtliche Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen verbucht.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 30. November 2020:
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Buchwert am 30. November | 12.289 | 15.076 |
davon weder überfällig noch wertgemindert | 7.787 | 9.092 |
davon überfällig, aber nicht wertgemindert | 2.203 | 3.612 |
< 90 Tage | 1.113 | 3.239 |
> 90 Tage bis 180 Tage | 38 | 42 |
> 180 Tage bis 270 Tage | 646 | 52 |
> 270 Tage bis 360 Tage | 269 | 72 |
> 360 Tage | 137 | 207 |
Hierin enthalten sind Forderungen an einen ausländischen Großkunden in Höhe von 811 TEUR (Vorjahr 886 TEUR). Von diesen Forderungen sind 700 TEUR (Vorjahr 886 TEUR) durch eine Bürgschaft abgesichert.
Bei den überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen keine Indikatoren vor, die darauf hinweisen, dass die Schuldner ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen. Darüber hinaus sind diese Posten über Bürgschaften, eine kundenseitige Warenkreditversicherung oder Möglichkeiten der Verrechnung abgesichert. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Insolvenz eines Großkunden. Diese Forderungen waren abgesichert und sind nach dem Bilanzstichtag ausgeglichen worden.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist Folge des geringeren Umsatzes insbesondere im letzten Monat des Geschäftsjahres. Dieser war durch die beginnenden erneuten Lock Downs in einigen Exportländern sowie starke Einschränkungen des Einzelhandels im Inland durch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geprägt. Die per 30. November 2018 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung führte zum Bilanzstichtag zu einer Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7.913 TEUR (Vorjahr 9.728 TEUR). Weitere Ausführungen zum Factoring befinden sich im Abschnitt Notes (34) - Finanzrisikomanagement.
(18) Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen den positiven Wert aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte zum Zeitwert. Diese betragen zum Bilanzstichtag 8 TEUR (Vorjahr 240 TEUR).
Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrafen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr 97 TEUR) den Lieferungs- und Leistungsverkehr mit diesen Unternehmen.
Die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 6.333 TEUR (Vorjahr 7.534 TEUR) beinhalten im Wesentlichen die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren in Höhe der Bilanzwerte der Produkte bei Auslieferung unter Abzug der Kosten der Rücknahme. Darüber hinaus finden sich hier Umsatzsteuern, abgegrenzte Lizenzentgelte, Bonusansprüche sowie Forderungen an Lieferanten und Versicherungsgesellschaften.
(19) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Kasse | 152 | 215 |
Guthaben bei Kreditinstituten | 4.438 | 11.234 |
4.590 | 11.449 |
Guthaben bei Kreditinstituten umfassen kurzfristig disponierbare Zahlungsmittel sowie angelegte Tagesgelder. Sie werden marktüblich verzinst.
Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel beträgt 4.590 TEUR (Vorjahr 11.449 TEUR).
Für Zwecke der Kapitalflussrechnung setzt sich der Finanzmittelbestand wie folgt zusammen:
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Kasse | 152 | 215 |
Guthaben bei Kreditinstituten | 4.438 | 11.234 |
Kontokorrentkredite | -3.593 | -2.811 |
997 | 8.638 |
(20) Eigenkapital
Das Eigenkapital und seine einzelnen Komponenten werden in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.
(21) Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital besteht aus insgesamt 13.681.520 nennwertlosen Stückaktien. Es handelt sich wie im Vorjahr um auf den Namen lautende Stammaktien.
Zum 30. November 2020 befanden sich unverändert zum Vorjahr insgesamt 13.681.520 Aktien im Umlauf.
(22) Genehmigtes Kapital
Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss vom 24. April 2018 über die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien unter gleichzeitiger Aufhebung der Vorzugsaktien sowie der Vinkulierung der bisherigen Namensaktien und deren Entsendungsrecht wurde die Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, jedoch insgesamt höchstens um 21.600 TEUR zu erhöhen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre unter bestimmten Bedingungen auszuschließen (vgl. Kapitel 'Übernahmerechtliche Angaben und erläuternder Bericht', Seite 37 oder www.ahlers-ag.com, Rubrik 'Investor Relations').
(23) Eigene Anteile
Zum 30. November 2020 hielt die Gesellschaft keine eigenen Aktien.
(24) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage beträgt 15.024 TEUR, davon entfallen 12.782 TEUR auf das Agio aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage anlässlich des Börsengangs und 1.610 TEUR aus der Begebung von Vorzugsaktien. Die Kapitalrücklage im IFRS-Konzernabschluss wurde um Eigenkapitalbeschaffungskosten, die im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft angefallen sind, vermindert.
(25) Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen in Höhe von 11.909 TEUR setzen sich zusammen aus den Gewinnvorträgen (27.380 TEUR), dem auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Jahresfehlbetrag (-18.583 TEUR), den Gewinnrücklagen aus der IFRS-Erstanwendung (7.293 TEUR) und übrigen Gewinnrücklagen (-4.181 TEUR). Letztere enthalten die direkt im Eigenkapital verbuchten Effekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von -941 TEUR vor Steuern und -685 TEUR nach Steuern.
Aus dem handelsrechtlichen Bilanzgewinn einschließlich der handelsrechtlichen Gewinnrücklagen der Ahlers AG in Höhe von zusammen 8.958 TEUR darf der Unterschiedsbetrag aus der Berechnung der Pensionsrückstellungen zu den unterschiedlichen Abzinsungssätzen gemäß § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von 94 TEUR nicht ausgeschüttet werden.
(26) Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung
Die Eigenkapitaldifferenz aus der Fremdwährungsumrechnung beinhaltet alle Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften in Euro, Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb nach Steuern entsprechend IAS 21.32f sowie der erfolgsneutralen Bewertung der nach IAS 39 gesicherten Devisentermingeschäfte nach Steuern. Der Anteil der erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern hieraus beträgt insgesamt 468 TEUR (Vorjahr 342 TEUR).
Rückstellungsspiegel 2019/20
TEUR | 1.12.2019 | Inanspruchnahme | Auflösung | Zuführung |
langfristige Rückstellungen | ||||
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 3.368 | 288 | 87 | 200 |
sonstige Jubiläen | 327 | 23 | 11 | 49 |
Altersteilzeit | 123 | 0 | 15 | 141 |
Zwischensumme | 450 | 23 | 26 | 190 |
kurzfristige Rückstellungen | ||||
Retouren/Preisnachlässe | 5.984 | 2.360 | 0 | 27 |
Abfindungen | 1.038 | 459 | 344 | 2.569 |
Sonstige | 399 | 207 | 8 | 238 |
Zwischensumme | 7.421 | 3.026 | 352 | 2.834 |
11.239 | 3.337 | 465 | 3.224 |
TEUR | Aufzinsung | Umrechnungsdifferenz | 30.11.2020 |
langfristige Rückstellungen | |||
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 65 | -43 | 3.215 |
sonstige Jubiläen | 0 | -10 | 332 |
Altersteilzeit | 0 | - | 249 |
Zwischensumme | 0 | -10 | 581 |
kurzfristige Rückstellungen | |||
Retouren/Preisnachlässe | - | -12 | 3.639 |
Abfindungen | - | -11 | 2.793 |
Sonstige | - | -20 | 402 |
Zwischensumme | - | -43 | 6.834 |
65 | -96 | 10.630 |
(27) Rückstellungen für Pensionen
Die Pensionsverpflichtungen innerhalb des Ahlers Konzerns werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Einrechnung dynamischer Entwicklungen nach versicherungsmathematischen Verfahren berechnet.
Der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Annahmen zu Grunde gelegt:
Parameter | 2019/20 | 2018/19 |
Rechnungszins | 0,62% | 0,78% |
Rententrend | 2,00% | 2,00% |
Die Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt dabei gemäß IAS 19.120ff. im sonstigen Ergebnis. Die Pensionsaufwendungen beinhalten neben dem Personalaufwand auch den Zinsaufwand.
Auf die Berücksichtigung der Gehaltstrends wurde verzichtet, da sich die Pensionsrückstellungen fast ausschließlich auf bereits ausgeschiedene Mitarbeiter beziehen und zukünftig keine neuen Pensionsverpflichtungen abgeschlossen werden. In der Bilanz werden die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen angesetzt.
Die Entwicklung der Brutto-Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich folgendermaßen dar:
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 1. Dezember | 2.879 | 2.935 |
+ Laufender Dienstzeitaufwand der Periode | 94 | 70 |
+ Zinsaufwand (Diskontierungseffekt) | 50 | 78 |
- Gezahlte Leistungen | -269 | -314 |
+/- Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 37 | 168 |
- Plankürzungen/Abgeltungen | 0 | -65 |
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 30. November | 2.791 | 2.872 |
Kurseffekt | -42 | 7 |
2.749 | 2.879 |
Die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen betrugen zum 30. November 2018 2.935, zum 30. November 2017 3.441 und zum 30. November 2016 3.654.
Zu Angaben der in der Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Ergebnis erfassten Beträgen wird auf die Abschnitte (4) Personalaufwand und (8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verwiesen.
Die Pensionsrückstellungen betreffen weitestgehend Ansprüche von ehemaligen Arbeitnehmern in Deutschland. Weiterhin umfasst die Rückstellung Ansprüche von im Ausland beschäftigten Mitarbeitern aus den gesetzlich vorgeschriebenen Abfertigungen (Leistungen bei Ausscheiden) in Höhe von 466 TEUR (Vorjahr 489 TEUR).
Aufgrund der sehr geringen und weiter rückläufigen Anzahl aktiver Anwärter bergen die leistungsorientierten Versorgungspläne kein Risiko für künftige Zahlungsströme.
(28) Sonstige langfristige Rückstellungen
Den in den sonstigen langfristigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zu Grunde, bei deren Berechnung die am Bilanzstichtag gültigen, aktuellen Annahmen und Trends herangezogen wurden.
Darüber hinaus sind Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 272 TEUR (Vorjahr 146 TEUR) bilanziert. Diesen Altersteilzeitrückstellungen stehen zur Insolvenzsicherung verpfändete Wertpapiere mit einem Zeitwert in Höhe von 23 TEUR (Vorjahr 23 TEUR) gegenüber. Die Wertpapiere werden mit den Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert, da die Wertpapiere als Planvermögen zu qualifizieren sind. Die Erträge aus den Wertpapieren in Höhe von 0,2 TEUR (Vorjahr 0,3 TEUR) sind ergebniswirksam erfasst worden.
(29) Finanzielle Verbindlichkeiten
Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden verzinst und haben in der Regel eine mittelfristige Laufzeit. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die "associated liability" aus der Factoring-Vereinbarung in Höhe von 389 TEUR (Vorjahr 482 TEUR) enthalten. Zu weiteren Ausführungen zum Factoring wird auf Abschnitt (34) der Notes verwiesen.
Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich neben den Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen gem. IFRS 16 um Finance Lease Verbindlichkeiten in Höhe von 339 TEUR (Vorjahr 526 TEUR) sowie negative Marktwerte aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte in Höhe von 134 TEUR (Vorjahr - TEUR). Aufgrund der variablen Verzinsung der finanziellen Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert dem entsprechenden Buchwert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restlaufzeiten und die durchschnittlichen Zinssätze der finanziellen Verbindlichkeiten zum jeweiligen Bilanzstichtag:
Restlaufzeiten | |||||
TEUR | Jahr | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | |
Verbindlichkeiten | 2020 | Buchwert | 5.092 | 21.109 | 11.206 |
gegenüber | Zinssatz | 3,26% | 3,15% | 3,50% | |
Kreditinstituten | 2019 | Buchwert | 8.540 | 14.897 | - |
Zinssatz | 1,51% | 2,46% | - | ||
Verbindlichkeiten | 2020 | Buchwert | 10.247 | - | - |
aus Lieferungen | Zinssatz | - | - | - | |
und Leistungen | 2019 | Buchwert | 16.713 | - | - |
Zinssatz | - | - | - | ||
Verbindlichkeiten ggü. | 2020 | Buchwert | - | - | 1.000 |
verbundenen | Zinssatz | - | - | 4,00% | |
Unternehmen | 2019 | Buchwert | - | - | - |
Zinssatz | - | - | - | ||
Sonstige | 2020 | Buchwert | 3.931 | 5.979 | - |
Finanzver- | Zinssatz | 2,64% | 2,64% | - | |
bindlichkeiten | 2019 | Buchwert | 187 | 339 | - |
Zinssatz | 2,10% | 2,64% | - | ||
Summe | 2020 | 19.270 | 27.088 | 12.206 | |
Buchwerte | 2019 | 25.440 | 15.236 | - |
TEUR | Jahr | Summe langfristig | Gesamt | |
Verbindlichkeiten | 2020 | Buchwert | 32.315 | 37.407 |
gegenüber | Zinssatz | |||
Kreditinstituten | 2019 | Buchwert | 14.897 | 23.437 |
Zinssatz | ||||
Verbindlichkeiten | 2020 | Buchwert | - | 10.247 |
aus Lieferungen | Zinssatz | |||
und Leistungen | 2019 | Buchwert | - | 16.713 |
Zinssatz | ||||
Verbindlichkeiten ggü. | 2020 | Buchwert | 1.000 | 1.000 |
verbundenen | Zinssatz | |||
Unternehmen | 2019 | Buchwert | - | - |
Zinssatz | - | |||
Sonstige | 2020 | Buchwert | 5.979 | 9.910 |
Finanzver- | Zinssatz | |||
bindlichkeiten | 2019 | Buchwert | 339 | 526 |
Zinssatz | ||||
Summe | 2020 | 39.294 | 58.564 | |
Buchwerte | 2019 | 15.236 | 40.676 |
Bei den finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um ein Gesellschafterdarlehen der WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH, Herford, mit Endfälligkeit am 31. März 2026. Sämtliche übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind innerhalb eines Jahres fällig. Diese beinhaltet auch Verbindlichkeiten, die den Lieferungs- und Leistungsbereich betreffen.
(30) Sonstige kurzfristige Rückstellungen
In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Retouren und Preisnachlässe enthalten. Ausgewiesen werden hier die erwarteten Erstattungsbeträge. Diese werden aus den Vorjahreswerten unter Einbezug der aktuellen Umsatzentwicklung ermittelt.
Zudem beinhaltet dieser Posten Rückstellungen für Abfindungen an Mitarbeiter und Vertreter. Die Zuführung im Geschäftsjahr erfolgte im Wesentlichen im Rahmen der Aufgabe und Verlagerung von Dienstleistungsbereichen im Inland.
(31) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 2.020 | 3.012 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 7.463 | 7.419 |
davon | ||
aus Lohn und Gehalt | 2.569 | 3.096 |
aus Steuern | 1.790 | 1.288 |
im Rahmen der sozialen Sicherheit | 633 | 433 |
Übrige | 2.471 | 2.602 |
9.483 | 10.431 |
In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten für Boni und Zoll sowie kreditorische Debitoren enthalten.
(32) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag folgende Buch- und Zeitwerte:
30.11.2020 | 30.11.2019 | ||||
TEUR | Bewertungs-Kategorie nach IFRS 9 | Buchwert | beizulegender Zeitwert | Buchwert | beizulegender Zeitwert |
Aktiva | |||||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | AC | 4.590 | 4.590 | 11.449 | 11.449 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 12.289 | 12.289 | 15.076 | 15.076 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 762 | 762 | 1.115 | 1.115 | |
davon: | |||||
- Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | AC | 754 | 754 | 875 | 875 |
- Derivate mit Hedge-Beziehungen | n.a. | 8 | 8 | 240 | 240 |
- Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | FVtPL | - | - | - | - |
Passiva | |||||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | 37.407 | 37.407 | 23.437 | 23.437 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 10.247 | 10.247 | 16.713 | 16.713 |
Verbindlichkeiten ggü. Verbundenen Unternehmen (Gesellschafterdarlehen) | AC | 1.000 | 1.000 | - | - |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 9.910 | 9.910 | 526 | 526 | |
davon: | |||||
- Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen | n.a. | 9.776 | 9.776 | 526 | 526 |
- Derivate mit Hedge-Beziehungen | n.a. | 134 | 134 | - | - |
Der beizulegende Zeitwert gibt den Betrag an, zu dem ein jeder der obigen Posten zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwischen Vertragspartnern ausgetauscht werden könnte. Folgende Annahmen liegen den angegebenen Werten zugrunde:
Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen liegen aufgrund der kurzen Laufzeit keine Abweichungen zwischen fortgeführten Anschaffungskosten und den jeweiligen Fair Values vor.
Bei den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten liegt dem beizulegenden Zeitwert ein an einem aktiven Markt ermittelter Börsenkurs zugrunde.
Die langfristigen Finanzinstrumente und die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden variabel verzinst, so dass die abgezinsten künftigen Cashflows den Buchwerten entsprechen.
Derivaten mit Hedge-Beziehung liegen Devisentermingeschäfte zugrunde, deren Bewertung auf Devisenterminkursen basieren. Alle relevanten Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar (Level 2 der Bewertungskategorien nach IFRS 7).
Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.31 betreffen auch Financial Covenants (als schriftlich fixierte Nebenbedingungen zu Finanzinstrumenten, insbesondere zu Kreditverträgen mit entsprechenden Rechtsfolgeklauseln bei Nichterfüllung von vorher festgesetzten Finanzkennzahlen). Die Ahlers Gruppe hat mit ihren Kreditinstituten die Einhaltung von Financial Covenants im Rahmen des Abschlusses von Kreditvereinbarungen festgelegt. Diese betreffen das EBITDA, die Net Working Capital-Quote, die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad des Ahlers Konzerns. Mit Ausnahme der Eigenkapitalquote wurden alle Covenants in Folge der Auswirkungen aus den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Ahlers Konzerns ausgesetzt. Die Financial Covenants werden im Rahmen des Risikomanagementsystems dennoch ständig überwacht. Die Berichterstattung an die Banken erfolgt regelmäßig. Es liegen keine Hinweise vor, dass die Einhaltung des vereinbarten, aktiven Financial Covenants "Eigenkapitalquote" nicht möglich ist.
Die Veränderung der Verbindlichkeiten durch Finanzierungsaktivitäten sind in voller Höhe zahlungswirksam.
Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:
Folgebewertung | ||||||
TEUR | aus Zinsen | zum Fair Value | Währungsumrechnung | Wertberichtigung | aus Abgang | |
Financial Assets Measured at Amortised Cost | AC | 131 | - | 10 | -276 | -109 |
Derivates | FVtPL | - | 0 | - | - | - |
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost | AC | -1.228 | - | -40 | - | - |
Nettoergebnis | ||
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Financial Assets Measured at Amortised Cost | -244 | -311 |
Derivates | 0 | 0 |
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost | -1.268 | -627 |
Sämtliche Zinsen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Devisenterminkontrakte ohne Hedge-Beziehungen werden im Materialaufwand verbucht. Die Effekte aus der Folgebewertung und aus dem Abgang der übrigen Posten werden im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. Ertrag ausgewiesen.
(33) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Eventualverbindlichkeiten bestehen in Form von Bürgschaften zum Bilanzstichtag in Höhe von 841 TEUR (Vorjahr 892 TEUR). Für verbundene Unternehmen wurden keine Bürgschaften übernommen.
Im Rahmen der Neustrukturierung der Finanzierung des Ahlers Konzerns im letzten Berichtsjahr wurden alle Verbindlichkeiten der Ahlers AG gegenüber Kreditinstituten durch die Verpfändung von Grundbesitz in Deutschland, Kunstgegenständen, Vorräten und nicht übertragenen Forderungen besichert. Die Verträge und damit die Besicherung haben eine mittelfristige Laufzeit.
Zum 30. November 2020 gibt es vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 13 TEUR (Vorjahr - TEUR). Dieser Betrag resultiert aus dem Bestellobligo für den Austausch technischer Anlagen in einem Produktionsbetrieb. Der Mittelabfluss erfolgt innerhalb der ersten Monate des folgenden Geschäftsjahres. Eine Möglichkeit der Erstattung auch von Teilbeträgen besteht nicht.
(34) Finanzrisikomanagement
Der Ahlers Konzern bedient sich zur Finanzierung seiner Geschäftstätigkeit im Wesentlichen finanzieller Verbindlichkeiten in Form von verzinslichen Darlehen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten. Dem gegenüber stehen Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus schließt der Ahlers Konzern derivative Finanzgeschäfte ab.
Der Ahlers Konzern ist auf internationaler Ebene tätig, wodurch der Konzern grundsätzlich verschiedenen Risiken wie Währungs-, Ausfall- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt ist.
Der Ahlers Konzern schließt zur Absicherung des Risikos aus Währungskursänderungen Devisentermingeschäfte ab. Die Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen Instrumenten durchgeführt. Abgesichert werden hiermit zukünftige Währungskursschwankungen des US-Dollar und des Schweizer Franken jeweils gegenüber dem Euro. Währungskursschwankungen des US-Dollar betreffen den Ahlers Konzern bei der Beschaffung von Rohstoffen, Fertigprodukten und Fertigungsleistungen auf internationalen Märkten, während die Währungskursschwankungen des Schweizer Franken den Ahlers Konzern auf Seite des Verkaufs von Waren in der Schweiz betreffen (Cashflow-Hedge).
Die folgende Tabelle zeigt die Volumina und Marktwerte der Devisentermingeschäfte zum jeweiligen Bilanzstichtag:
30.11.2020 | 30.11.2019 | |||||
Nominalwert | Marktwert | Nominalwert | Marktwert | |||
Art / Währung | in Tausend Währungseinheiten | TEUR | TEUR | in Tausend Währungseinheiten | TEUR | TEUR |
Käufe / USD | 10.800 | 9.158 | -134 | 7.500 | 6.601 | 192 |
Verkäufe / CHF | 500 | 468 | 8 | 3.500 | 3.216 | 48 |
Zum 30. November 2020 bestanden somit Devisentermingeschäfte mit einem positiven Marktwert von 8 TEUR (Vorjahr 240 TEUR) und Devisentermingeschäfte mit einem negativen Marktwert von 134 TEUR (Vorjahr - TEUR). Erstere werden unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen, Devisentermingeschäfte mit einem negativen Marktwert werden unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle operativen Devisentermingeschäfte im Ahlers Konzern haben eine Restlaufzeit von einem Tag bis neun Monaten und werden in Chargen zwischen 0,2 Mio. EUR und 0,9 Mio. EUR mit saisonalen Schwerpunkten über diesen Zeitraum verteilt realisiert. Bei allen hier angeführten Devisentermingeschäften sind sämtliche Vertragsparameter fix. Es existieren somit keine Bandbreitenvereinbarungen und die Verträge sind nicht vorzeitig ablösbar. Die vertraglich fixierten USD-Kurse zum Euro liegen zwischen 1,1354 und 1,1974. Sicherheiten wurden nicht geleistet. Die Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Cashflows der erwarteten künftigen Käufe und Verkäufe wurden auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie als hoch wirksam eingestuft. Daher sind die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39 erfüllt, so dass zum Bilanzstichtag nach Abzug latenter Steuern 87 TEUR an negativen Effekten (Vorjahr 166 TEUR positive Effekte) aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte zu Marktwerten ergebnisneutral in das Eigenkapital eingestellt wurden.
Die folgende Tabelle stellt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderung realisierter Kursdifferenzen) und des Eigenkapitals (aufgrund der Änderung des beizulegenden Zeitwertes der Devisentermingeschäfte sowie der Nachsteuer-Ergebnisse des oben genannten Vorsteuer-Effektes) gegenüber möglicher und realistischer Wechselkursänderungen des US-Dollar, des Schweizer Franken und des Polnischen Zloty vor Schuldenkonsolidierung dar:
Kursentwicklung | Auswirkung auf das Vorsteuer-Ergebnis | Auswirkung auf das Eigenkapital | ||||
2020 | 2019 |
2020
TEUR |
2019
TEUR |
2020
TEUR |
2019
TEUR |
|
USD | +3% | +3% | 235 | 100 | 162 | 69 |
-2% | -1% | -156 | -33 | -108 | -23 | |
CHF | +2% | +2% | -49 | -70 | -34 | -48 |
-1% | -2% | 25 | 70 | 17 | 48 | |
PLN | +1% | +1% | 9 | 4 | 6 | 3 |
-2% | -1% | -18 | -4 | -12 | -3 |
Um eine Risikokonzentration zu minimieren und finanzielle Verluste durch den Ausfall eines Geschäftspartners so gering wie möglich zu halten, werden Kreditrahmen festgelegt. Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswertes ersichtlich. Im Bereich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind diese Risiken zum Teil durch entsprechende Versicherungen abgedeckt (vgl. Abschnitt (17) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Das maximale Ausfallrisiko in diesem Bereich setzt sich demnach aus den nicht versicherten Forderungen und dem Selbstbehalt aus der Warenkreditversicherung zusammen und lag zum Bilanzstichtag bei 3,6 Mio. EUR (Vorjahr 4,8 Mio. EUR).
Die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals gegenüber einer möglichen und realistischen Änderung der variablen Zinssätze bei variabel verzinsten langfristigen Verbindlichkeiten unter der Annahme einer gleich bleibenden Zinsspanne zeigt folgende Tabelle:
Erhöhung / Verringerung in Basispunkten | Auswirkungen auf das Vorsteuer-Ergebnis
(TEUR) |
Auswirkungen auf das Eigenkapital
(TEUR) |
||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |
-20 | +10 | -43 | -23 | -30 | -16 | |
-20 | -10 | 43 | 23 | 30 | 16 |
Das Zinsänderungsrisiko auf die abgezinsten Barwerte der Pensionsrückstellungen sowie der Leasingverbindlichkeiten wir als sehr gering eingestuft. Das Zinsniveau des Abzinsungssatzes der Pensionsverpflichtungen ist bereits sehr gering und eine Erhöhung wird nicht erwartet. Hinsichtlich der Leasingverbindlichkeiten ist die Volatilität des hier zur Anwendung kommenden Grenzfremdkapitalzinssatz von Ahlers stabil.
Übertragung von finanziellen Vermögenswerten
Ahlers hat per 30. November 2018 eine Factoring-Vereinbarung mit einem Forderungskäufer abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung ist der Forderungskäufer verpflichtet, kurzfristig fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen anzukaufen. Der Ankauf erfolgt monatlich revolvierend mit wöchentlichen Abstimmungen und deckt ein vertraglich festgelegtes Volumen bis 28 Mio. EUR ab. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. November 2025. Ahlers hat das Recht, die Ausnutzung dieses Volumens zu bestimmen. Es werden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen. Die relevanten Risiken sind dabei das Kreditrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungseingänge. Dem Kreditrisiko wird über eine zusätzliche Warenkreditversicherung zur Spitzenabdeckung begegnet. Das verbleibende bei Ahlers liegende Restrisiko für Zahlungsausfälle beträgt 3,05 Prozent (Vorjahr 2,50 Prozent). Der hieraus erwartete Verlust wurde aufwandswirksam erfasst und ist in den finanziellen Verbindlichkeiten enthalten. Dieser erwartete Verlust repräsentiert das "continuing involvement" und beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 0,4 Mio. EUR. Das Volumen der verkauften Forderungen lag im Geschäftsjahr zwischen 6,7 Mio. EUR und 11,8 Mio. EUR (Vorjahr zwischen 7,2 Mio. EUR und 16,0 Mio. EUR). Das Risiko verspäteter Zahlungen trägt Ahlers.
Zum Bilanzstichtag beträgt der Nominalbetrag der im Rahmen des Factoring verkauften und noch nicht bezahlten Forderungen 8,3 Mio. EUR (Vorjahr 10,2 Mio. EUR).
Ahlers führt für die verkauften Forderungen unverändert das Forderungsmanagement durch (Servicing), behält also die Verfügungsmacht über die verkauften Forderungen. Allerdings darf Ahlers nur im Rahmen der Servicefunktion über die verkauften Forderungen verfügen. Letztere werden in Höhe des "continuing involvement" bilanziert, also in Höhe des Maximalbetrags der Haftung für das die verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffende Risiko für Zahlungsausfälle. Korrespondierend wird eine Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten eingebucht. Bei Reduzierung dieses Risikos durch Zahlungseingang - und damit des "continuing involvement" - werden diese Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechend ausgebucht.
Ahlers erfasst die vom Forderungskäufer erhaltenen Kaufpreiszahlungen im operativen Cashflow.
Im Bereich der Liquiditätssicherung ist das Ziel des Ahlers Konzerns, seine Flexibilität durch Nutzung von Kontokorrentkrediten, langfristigen Bankkrediten, Übertragung von finanziellen Vermögenswerten und Leasing-Verträgen zu wahren. Im Rahmen des Budgetierungsprozesses wird eine Cashflow-Planung verbunden mit einer saisonalen Spitzenberechnung durchgeführt und gegen die bestehende Finanzausstattung einschließlich der bestehenden Kreditlinien verprobt. Darüber hinaus erfolgt eine rollierende, kurzfristige Liquiditätsplanung. Damit wird das Risiko eines Liquiditätsengpasses regelmäßig überwacht.
Kapitalsteuerung
Das Kapitalmanagement des Ahlers Konzerns ist vorrangig darauf ausgerichtet, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen, eine gute Eigenkapitalquote beizubehalten sowie finanzielle Sicherheit und Flexibilität zu schaffen.
Bei der Steuerung der Kapitalstruktur findet insbesondere der Wandel der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Berücksichtigung. Die Steuerung kann über Anpassung der Dividendenzahlungen, Ausgabe neuer Aktien oder den Rückkauf bzw. die Einziehung eigener Anteile erfolgen. In diesem Zusammenhang gefasste Depot-Beschlüsse sind im Kapitel 'Übernahmerechtliche Angaben' im zusammengefassten Lagebericht dargelegt. Zum 30. November 2020 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien oder Verfahren vorgenommen.
Die Geschäftstätigkeit des Ahlers Konzerns schlägt sich vorrangig im kurzfristigen Bereich nieder, so dass die adäquate Größe zur Überwachung des Kapitals das Net Working Capital darstellt. Das Net Working Capital setzt sich zusammen aus den Vorräten, den kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Vorräte | 71.743 | 66.292 |
kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 12.289 | 15.076 |
kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -10.247 | -16.713 |
Net Working Capital | 73.785 | 64.655 |
Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt insbesondere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse wider.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in Premium Brands und Jeans & Workwear. Aufwendungen für zentrale Funktionen werden über verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen Intersegmentumsatzerlösen. Vermögenswerte und Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem Segment nicht möglich ist, über sachgerechte Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die Vermögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und Passivposten der latenten und laufenden Steuern.
Somit ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz (150.254 TEUR) aus den Vermögenswerten laut Segmentinformationen (139.999 TEUR) zuzüglich der latenten Steueransprüche und der laufenden Ertragsteueransprüche (922 TEUR) sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten (9.333 TEUR). Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (81.905 TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (70.158 TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (1.971 TEUR) sowie der Leasingverbindlichkeiten (9.776 TEUR).
Die Konzern-Segmentinformationen nach geographischen Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns liegen.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Konzern-Segmentinformationen entsprechen denen des Konzernabschlusses.
Folgende Unternehmensbereiche bilden die berichtspflichtigen Segmente:
Premium Brands
Dieses Geschäftsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb der hochwertigen Markenbekleidung des Ahlers Konzerns. Hierzu gehören die Marken Pierre Cardin, Otto Kern und Baldessarini.
Jeans & Workwear
Dieses Geschäftsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb von Jeans, Freizeitbekleidung sowie Berufskleidung, soweit es sich nicht um Premium Brands handelt. In diesem Segment sind die Marken Pionier Workwear und Pioneer Authentic Jeans vertreten.
Sonstiges
Da in Einzelfällen eine Verteilung auf die einzelnen Geschäftsfelder nicht angebracht war, erfolgte der Ausweis an dieser Stelle. Insbesondere werden hierunter die Kunstgegenstände ausgewiesen.
Informationen über geografische Regionen
"Westeuropa" umfasst folgende Länder: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien. "Mittel-/Osteuropa/Sonstiges" umfasst alle übrigen Länder.
Erläuterungen zu den Segmentdaten
Die Beträge der Konzern-Segmentinformationen werden nach Konsolidierung ermittelt, da die Verknüpfungen zwischen den Segmenten von untergeordneter Bedeutung sind.
Als "Segmentergebnis" ist das Ergebnis vor Ertragsteuern definiert. Unter "Vermögenswerte" wird die Summe der Aktiva abzüglich der aktiven latenten und der laufenden Steueransprüche sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten verstanden. Unter "Schulden" wird die Summe der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten abzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten, der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie der Leasingverbindlichkeiten verstanden. Unter der Position "andere nicht zahlungswirksame Posten" sind die Netto-Zuführungen zu Rückstellungen erfasst.
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaftliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der Ahlers AG. Der Aufsichtsrat kümmert sich direkt um Entscheidungen zum Vorstandspersonal, zur Vergütung und zum Vergütungssystem und überprüfte dieses regelmäßig. Auch bereitet er den Abschluss und die Änderung oder Beendigung der Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder direkt vor. Die beiden Vorstandsmitglieder hatten bis zum 30. November 2020 strukturell gleiche Anstellungsverträge. Mit dem Vorstandswechsel zum 1. Dezember 2020 hat Herr Tabler einen nach den neuen Vorgaben des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) aufgebauten Anstellungsvertrag. Frau Dr. Ahlers wird ihren bestehenden, nach älteren Richtlinien erstellten Vertrag bis zum Laufzeitende behalten. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf den Stand bis 30. November 2020 und beschreiben daher die Verträge von Frau Dr. Ahlers und Herrn Dr. Kölsch.
Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
― |
Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprüft wird. |
― |
Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist. |
― |
Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat festgelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad. |
― |
Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzernergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über mehrere Dreijahreszeiträume. Ein Dreijahreszeitraum lief von Dezember 2017 bis November 2020 mit Auszahlung im April 2021. Ein weiterer Dreijahreszeitraum läuft von Dezember 2019 bis November 2022 mit Auszahlung im April 2023. Die aktienkursbasierten Bestandteile der abgelaufenen Dreijahres-Tranche hatte zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 69 TEUR. |
― |
Sonstige Vergütungsbestandteile bestanden in der Bereitstellung eines Firmenwagens und eines Bekleidungskontingents für Herrn Dr. Kölsch und eines Firmenwagens für Frau Dr. Ahlers. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite. |
― |
Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitgliedern Höchstbeträge festgelegt. |
Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine "Change of Control"-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhegeldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden.
Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich auf Aufwandsebene wie folgt zusammen:
TEUR | 2019/20 | 2018/19 ** |
Fixes Gehalt | 822 | 1.044 |
Jahresbonus * / ** | 127 | 256 |
Sonstiges | 33 | 33 |
Gesamt | 982 | 1.333 |
* bestehend aus ergebnisabhängiger, zielorientierter und langfristig orientierter Tantieme.
Für die langfristig orientierte Tantieme sind 0 TEUR enthalten (Vorjahr 20 TEUR).
** inkl. drittes Vorstandsmitglied
Die individualisierte Offenlegung der Vorstandsbezüge erfolgt im zusammengefassten Lagebericht.
Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr 2019/20 Bezüge von insgesamt 16 TEUR (Vorjahr 16 TEUR).
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Entlohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschaftlichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz wird dreifach und die Stellvertretung doppelt vergütet.
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Feste Vergütung | 90 | 99 |
Variable Vergütung | 0 | 0 |
Gesamt | 90 | 99 |
Die individualisierte Offenlegung der Aufsichtsratsbezüge erfolgt im zusammengefassten Lagebericht.
Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Im Berichtszeitraum bestanden keine vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG zu genehmigende Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern.
Aktienbesitz
Die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, besitzt eine mehrheitliche Beteiligung am stimmberechtigten Aktienkapital der Ahlers AG, die sie zum Großteil über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH, Herford, hält. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, einbezogen.
Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG
Frau Dr. Stella A. Ahlers hat am 29. Juni 2018 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG, Herford, am 29. Juni 2018 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30% und 50% überschritten hat und zu diesem Tag 52,54% (entsprechend 7.188.512 Stimmen) beträgt. Davon sind Frau Dr. Stella A. Ahlers 52,34 % (entsprechend 7.161.244 Stimmen) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von Frau Dr. Stella A. Ahlers kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG jeweils 3% oder mehr beträgt, gehalten:
― |
Adolf Ahlers Familienstiftung, Schweiz |
― |
Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG |
― |
WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH. |
Zum Bilanzstichtag besaßen außer Frau Dr. Ahlers keine anderen Organmitglieder Aktien der Gesellschaft.
Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Die zum Geschäftsjahresende offenen Posten sind - bis auf die Warenlieferungen, die branchenüblich unter Eigentumsvorbehalt geliefert werden - nicht besichert und werden durch Barzahlung oder Verrechnung beglichen. Für Forderungen oder Schulden gegen nahestehende Unternehmen und Personen bestehen keinerlei Garantien. Für das Berichtsjahr hat der Ahlers Konzern wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegen nahestehende Unternehmen oder Personen gebildet. Die Notwendigkeit des Ansatzes einer Wertberichtigung wird jährlich überprüft, indem die Finanzlage des nahestehenden Unternehmens oder der nahestehenden Person überprüft werden. Im Nachfolgenden werden die wesentlichen Geschäftsbeziehungen erläutert:
Im Geschäftsjahr 2019/20 erfolgten
• |
Lieferungen und Leistungen an die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 1,9 Mio. EUR (Vorjahr 2,6 Mio. EUR), davon nur an die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG 1,8 Mio. EUR (Vorjahr 2,5 Mio. EUR) und |
• |
Leistungen von der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 7,5 Mio. EUR (Vorjahr 10,8 Mio. EUR), davon nur von der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG 6,4 Mio. EUR (Vorjahr 9,7 Mio. EUR). |
Aus den Geschäftsbeziehungen zwischen der Ahlers AG und deren Tochtergesellschaften mit nahestehenden Unternehmen und Personen resultieren zum 30. November 2020 im Saldo Verbindlichkeiten in Höhe von 3,0 Mio. EUR (Vorjahr 2,9 Mio. EUR).
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
2019/20 | 2018/19 | |
Gewerbliche Arbeitnehmer | 1.068 | 1.187 |
Angestellte | 744 | 798 |
Gesamt | 1.812 | 1.985 |
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG haben die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Jahr 2020 nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf den Internet-Seiten der Ahlers AG (www.ahlers-ag.com) dauerhaft zugänglich gemacht.
Befreiung gemäß § 264 Absatz 3 HGB/§ 264b HGB
Die nachstehend bezeichneten Tochterunternehmen werden von der Befreiungsmöglichkeit des § 264 Absatz 3 HGB/§ 264b HGB für den Jahresabschluss zum 30. November 2020 Gebrauch machen:
Baldessarini GmbH, Herford, Otto Kern GmbH, Herford, Ahlers Retail GmbH, Herford, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford, Ahlers Vertrieb GmbH, Herford, Jupiter Bekleidung GmbH, Herford, Pionier Berufskleidung GmbH, Herford, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, und Ahlers P.C. GmbH, Herford, sowie Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford. Zudem wird die Hemina Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford KG, Pullach im Isartal, die Befreiung nach § 264b HGB für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 in Anspruch nehmen.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Konzernabschluss ist auf der Grundlage der Verhältnisse aufzustellen, wie sie am Bilanzstichtag bestehen. Nach IAS 10.7 endet der Wertaufhellungszeitraum mit der Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung. Die Freigabe des Konzernabschlusses zum 30. November 2020 durch den Vorstand und die Weitergabe an den Aufsichtsrat zur Unterzeichnung erfolgte am 1. März 2021. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten sämtliche Informationen über die Verhältnisse des Bilanzstichtages berücksichtigt werden.
Die Ausbreitung des Coronavirus sowie die Maßnahmen zu deren Eindämmung sind zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag vorangeschritten, an dem der Abschluss zur Veröffentlichung genehmigt wurde. Dies gilt insbesondere für die Verlängerung des Lockdowns ab Mitte Dezember 2020. Die aus der Schließung des Einzelhandels und anderer Maßnahmen resultierenden erheblichen Umsatzrückgänge haben weitreichende Folgen für das Ergebnis des Ahlers-Konzerns sowie die Liquiditätssituation. Auf Basis eines Sanierungsgutachtens gemäß IDW S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer ist mit den finanzierenden Banken und der Hauptaktionärin das bestehende Finanzierungskonzept derart erweitert worden, dass der Liquiditätsbedarf mittelfristig abdeckt wird. Wir verweisen hierzu auf die weitergehenden Erläuterungen im Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts.
Honorar Abschlussprüfer
Das im Geschäftsjahr 2019/20 und dem Vorjahr als Aufwand erfasste Honorar unseres Abschlussprüfers umfasste folgende Leistungen:
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Abschlussprüfungsleistungen | 137 | 137 |
Andere Bestätigungsleistungen | - | - |
Steuerberatungsleistungen | - | - |
Sonstige Leistungen | - | - |
137 | 137 |
Ausschüttung des Bilanzgewinns der Ahlers AG
Im Geschäftsjahr 2019/20 zahlte die Ahlers AG keine Dividende für das Geschäftsjahr 2018/19.
Aufsichtsrat
Alexander Gedat (seit 17. April 2019)
Betriebswirt, Rosenheim (Vorsitzender)
Armin Fichtel (seit 17. April 2019)
Kaufmann, Mönchengladbach (stellvertretender Vorsitzender)
Heidrun Baumgart (seit 28. Juni 1993)
Industriekauffrau, Bielefeld (Arbeitnehmervertreterin), Ahlers Zentralverwaltung GmbH
Vorstand
Dr. Stella A. Ahlers (seit 1. Juni 2005)
Herford, Vorstandsvorsitzende
Simon Tabler (seit 1. Dezember 2020)
Herford, Vorstand Finanzen, IT, Personal, Revision/Compliance und Auslandsbetriebe
Dr. Karsten Kölsch (bis 30. November 2020)
Herford, Vorstand Finanzen, IT, Personal, Logistik und Auslandsbetriebe
Weitere Angaben zu den Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern
Die Aufsichtsräte/Vorstände unserer Gesellschaft sind zum 30. November 2020 gleichzeitig Mitglieder eines Organs folgender Gesellschaften:
Alexander Gedat
― |
Beiratsvorsitzender bei der Fynch - Hatton GmbH, Mönchengladbach |
― |
Beirat der Sportalm GmbH, Kitzbühel, Österreich |
― |
Vorstandsvorsitzender (interimistisch) - Gerry Weber International AG, Halle (Westf.) (seit 20. Februar 2020), davor seit 19. Dezember 2019 Aufsichtsratsvorsitzender |
Armin Fichtel
― |
Beiratsvorsitzender bei der Mustang Jeans GmbH, Künzelsau |
― |
Beiratsvorsitzender bei der van Laack GmbH in Mönchengladbach |
― |
Beirat bei der Fynch - Hatton GmbH, Mönchengladbach |
― |
Chairman of the Advisory Board bei AppelrathCüpper (bis 28. Februar 2020) |
Dr. Stella A. Ahlers
― |
Präsidentin des Verwaltungsrats der Adolf Ahlers AG, Zug, Schweiz |
Nicht genannte Aufsichtsrats-/Vorstandsmitglieder haben keine Mandate bei anderen Gesellschaften.
für das Geschäftsjahr 2019/20
Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
TEUR | 1.12.2019 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2020 |
Sachanlagen | ||||||
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 32.299 | 61 | 1.725 | -216 | 30.419 | |
Technische Anlagen und Maschinen | 10.187 | 377 | 1.082 | -702 | 8.780 | |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 45.105 | 663 | 948 | -178 | 44.642 | |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 5 | 54 | 4 | -4 | 51 | |
87.596 | 1.155 | 3.759 | 0 | -1.100 | 83.892 | |
Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 33.734 | 4.575 | 2 | -12 | 38.295 | |
Geschäfts- oder Firmenwerte | 427 | -3 | 424 | |||
Geleistete Anzahlungen | 4.250 | 44 | 4.209 | -7 | 78 | |
38.411 | 4.619 | 4.211 | 0 | -22 | 38.797 | |
126.007 | 5.774 | 7.970 | 0 | -1.122 | 122.689 |
Kumulierte Abschreibungen | ||||||
TEUR | 1.12.2019 | Zuführungen | Auflösungen | Zuschreibungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2020 |
Sachanlagen | ||||||
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 20.456 | 442 | 1.214 | -133 | 19.551 | |
Technische Anlagen und Maschinen | 8.424 | 331 | 918 | -534 | 7.303 | |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 38.111 | 2.455 | 872 | -119 | 39.575 | |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | - | ||||
66.991 | 3.228 | 3.004 | 0 | -786 | 66.429 | |
Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 19.971 | 1.518 | 2 | -9 | 21.478 | |
Geschäfts- oder Firmenwerte | 99 | -3 | 96 | |||
Geleistete Anzahlungen | - | - | ||||
20.070 | 1.518 | 2 | 0 | -12 | 21.574 | |
87.061 | 4.746 | 3.006 | 0 | -798 | 88.003 |
Buchwerte | ||
TEUR | 30.11.2020 | 30.11.2019 |
Sachanlagen | ||
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 10.868 | 11.843 |
Technische Anlagen und Maschinen | 1.477 | 1.763 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 5.067 | 6.994 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 51 | 5 |
17.463 | 20.605 | |
Immaterielle Vermögenswerte | ||
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 16.817 | 13.763 |
Geschäfts- oder Firmenwerte | 328 | 328 |
Geleistete Anzahlungen | 78 | 4.250 |
17.223 | 18.341 | |
34.686 | 38.946 |
für das Geschäftsjahr 2018/19
Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
TEUR | 1.12.2018 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2019 |
Sachanlagen | ||||||
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 33.989 | 132 | 1.809 | -13 | 32.299 | |
Technische Anlagen und Maschinen | 9.838 | 398 | 145 | 96 | 10.187 | |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 44.929 | 2.098 | 1.936 | 14 | 45.105 | |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 5 | 5 | ||||
88.761 | 2.628 | 3.890 | 0 | 97 | 87.596 | |
Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 32.888 | 324 | 33 | 555 | 33.734 | |
Geschäfts- oder Firmenwerte | 427 | 427 | ||||
Geleistete Anzahlungen | 4.110 | 696 | 0 | -555 | -1 | 4.250 |
37.425 | 1.020 | 33 | 0 | -1 | 38.411 | |
126.186 | 3.648 | 3.923 | 0 | 96 | 126.007 |
Kumulierte Abschreibungen | ||||||
TEUR | 1.12.2018 | Zuführungen | Auflösungen | Zuschreibungen | Währungsdifferenzen | 30.11.2019 |
Sachanlagen | 19.984 | 477 | 0 | -5 | 20.456 | |
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 8.154 | 345 | 145 | 70 | 8.424 | |
Technische Anlagen und Maschinen | 36.852 | 2.948 | 1.690 | 1 | 38.111 | |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | - | - | ||||
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 64.990 | 3.770 | 1.835 | 0 | 66 | 66.991 |
18.980 | 1.024 | 33 | 19.971 | |||
Immaterielle Vermögenswerte | 99 | 99 | ||||
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | - | - | ||||
Geschäfts- oder Firmenwerte | 19.079 | 1.024 | 33 | 0 | 0 | 20.070 |
Geleistete Anzahlungen | 84.069 | 4.794 | 1.868 | 0 | 66 | 87.061 |
Buchwerte | ||
TEUR | 30.11.2019 | 30.11.2018 |
Sachanlagen | 11.843 | 14.005 |
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 1.763 | 1.684 |
Technische Anlagen und Maschinen | 6.994 | 8.077 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 5 | 5 |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 20.605 | 23.771 |
13.763 | 13.908 | |
Immaterielle Vermögenswerte | 328 | 328 |
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | 4.250 | 4.110 |
Geschäfts- oder Firmenwerte | 18.341 | 18.346 |
Geleistete Anzahlungen | 38.946 | 42.117 |
nach Unternehmensbereichen | Premium Brands | Jeans & Workwear | Sonstiges | |||
TEUR | 2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 |
Umsatzerlöse | 106.208 | 143.406 | 45.038 | 63.274 | 338 | 324 |
Intersegmenterlöse | - | - | - | - | - | - |
Segmentergebnis | -13.089 | -3.175 | -3.382 | 252 | -700 | -90 |
darin enthalten Abschreibungen | 3.406 | 3.461 | 1.325 | 1.318 | 652 | 466 |
Wertminderungen nach IAS 36 | - | - | - | - | - | - |
andere nicht zahlungswirksame Posten | 1.159 | 1.253 | 886 | 283 | 0 | 0 |
Zinsertrag | 131 | 58 | 55 | 15 | 0 | 0 |
Zinsaufwand | 1.304 | 469 | 541 | 221 | 0 | 2 |
Vermögenswerte | 104.338 | 110.837 | 25.496 | 29.778 | 10.165 | 10.927 |
Investitionen in langfristiges Vermögen | 1.129 | 2.684 | 434 | 964 | 0 | 0 |
Schulden | 50.179 | 46.564 | 19.979 | 16.510 | 0 | 53 |
nach Unternehmensbereichen | Gesamt | |
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Umsatzerlöse | 151.584 | 207.004 |
Intersegmenterlöse | - | - |
Segmentergebnis | -17.171 | -3.013 |
darin enthalten Abschreibungen | 5.383 | 5.245 |
Wertminderungen nach IAS 36 | - | - |
andere nicht zahlungswirksame Posten | 2.045 | 1.536 |
Zinsertrag | 186 | 73 |
Zinsaufwand | 1.845 | 692 |
Vermögenswerte | 139.999 | 151.542 |
Investitionen in langfristiges Vermögen | 1.563 | 3.648 |
Schulden | 70.158 | 63.127 |
nach geografischen Regionen | Premium Brands | Jeans & Workwear | Sonstiges | |||
TEUR | 2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 |
Deutschland | ||||||
Umsatzerlöse | 52.275 | 67.223 | 34.522 | 44.583 | 338 | 324 |
Vermögenswerte | 75.575 | 79.310 | 17.551 | 22.021 | 10.165 | 10.912 |
Westeuropa | ||||||
Umsatzerlöse | 31.368 | 41.184 | 7.799 | 13.335 | - | - |
Vermögenswerte | 7.602 | 7.999 | 2.611 | 3.224 | - | - |
Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||||||
Umsatzerlöse | 22.565 | 34.999 | 2.717 | 5.356 | - | - |
Vermögenswerte | 21.161 | 23.527 | 5.334 | 4.533 | - | 16 |
nach geografischen Regionen | Gesamt | |
TEUR | 2019/20 | 2018/19 |
Deutschland | ||
Umsatzerlöse | 87.135 | 112.130 |
Vermögenswerte | 103.291 | 112.243 |
Westeuropa | ||
Umsatzerlöse | 39.167 | 54.519 |
Vermögenswerte | 10.213 | 11.223 |
Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||
Umsatzerlöse | 25.282 | 40.355 |
Vermögenswerte | 26.495 | 28.076 |
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust des Geschäftsjahres 2019/20 in Höhe von 16.323.531,79 Euro auf künftige Perioden vorzutragen.
Herford, den 1. März 2021
Dr. Stella A. Ahlers
Simon Tabler
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Herford, den 1. März 2021
Dr. Stella A. Ahlers
Simon Tabler
An die Ahlers AG, Herford:
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der Ahlers AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. November 2020, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 sowie den Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der Ahlers AG für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
• |
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. November 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 und |
• |
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (zugleich besonders wichtiger Prüfungssachverhalt)
Sachverhalt und Problemstellung
Wir verweisen zunächst auf die Angaben im Anhang im Abschnitt "Nachtragsbericht" sowie im Abschnitt "Risikobericht" des zusammengefassten Lageberichts unter "Bestandsgefährdende Risiken", in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass sich insbesondere aufgrund der im Zuge der Corona-Pandemie behördlich angeordneten Schließungen des Einzelhandels und anderer Maßnahmen ab Frühjahr 2020 sowie insbesondere ab Dezember 2020 und der dadurch bedingten stark rückläufigen Umsätze erhebliche Belastungen des Ahlers-Konzerns für das Ergebnis sowie die Liquiditätssituation ergeben haben. Die zur Sicherung der mittelfristigen Finanzierung erforderlichen Finanzmittel sind auf Basis eines daraufhin extern erstellten Sanierungsgutachtens zugesagt worden. Wie in den vorgenannten Abschnitten von Anhang und Lagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten zusammen mit den anderen dort aufgeführten Sachverhalten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.
Der Konzernabschluss der Ahlers AG ist unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt worden. Wie im vorangegangenen Abschnitt erläutert, liegen Umstände vor, die den Bestand des Ahlers-Konzerns gefährden können. Aufgrund der Bedeutung für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht sowie aufgrund der bestehenden Unsicherheit über das Eintreten der Annahmen und Bedingungen, die der mittelfristigen Unternehmensplanung zugrunde liegen, war die Beurteilung der Angemessenheit der unterstellten Prämisse der Unternehmensfortführung für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.
Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Wir haben auf Basis der vorgelegten mittelfristigen Ertrags- und Liquiditätsplanung beurteilt, ob die vom Vorstand getroffene Einschätzung der Fähigkeit des Ahlers - Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen ist. Hierzu haben wir zunächst die Planungen auf formale Konsistenz (rechnerische Richtigkeit, korrekte Umsetzung der zugrunde gelegten Prämissen) überprüft. Außerdem haben wir die Ertragsplanungen (insbesondere die Angemessenheit der Umsatzprognose) mit den branchenspezifischen Prognosen abgeglichen und ebenso sowie die Planungen der wesentlichen Kostenarten plausibilisiert. Bei unseren Prüfungshandlungen haben wir darüber hinaus die wesentlichen Annahmen und Aussagen des Sanierungsgutachtens analysiert und bewertet. Nach dem Ergebnis unserer Prüfung halten wir die von den gesetzlichen Vertretern zu Grunde gelegte Prämisse der Unternehmensfortführung für angemessen.
Weitere besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Zusätzlich zu dem im Abschnitt "Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" beschriebenen Sachverhalt waren aus unserer Sicht folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
• |
Bewertung der Vorräte |
• |
Umsatzrealisation aus dem Vertrieb von Bekleidung |
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
1. |
Sachverhalt und Problemstellung |
2. |
Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse |
3. |
Verweis auf weitere Informationen |
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Bewertung der Vorräte
1. Sachverhalt und Problemstellung
Im Konzernabschluss der Ahlers AG werden nach Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe von EUR 12,7 Mio. (Vorjahr EUR 10,3 Mio.) Vorräte mit einem Wert von EUR 71,7 Mio. (Vorjahr EUR 66,3 Mio.) ausgewiesen. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und beizulegendem Zeitwert. Die Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Zeitwerts erfordert in hohem Maße Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der zukünftigen Verkaufsmengen und -preise. Es besteht das Risiko, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausreichend angenommen werden und produzierte Ware nicht zum Verkauf gelangt. Insbesondere haben sich durch die Corona-Pandemie Überbestände ergeben.
Aufgrund des mit der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verbundenen Ermessens und der betragsmäßigen Höhe des Bilanzpostens war die Bewertung der Vorräte für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Sachverhalt.
2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Wir haben die Ordnungsmäßigkeit der IT-gestützten Prozesse im Rahmen der Vorratsbewertung unter Einsatz eigener IT-Spezialisten geprüft. Darüber hinaus haben wir bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Vorräte die Reichweitenanalysen der gesetzlichen Vertreter nachvollzogen und die im Berichtsjahr verwendeten Bewertungsabschläge für Vorratsrisiken mit den Abschlägen aus Vorjahren verglichen und auf Plausibilität geprüft. Dabei haben wir die Erwartungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich zukünftiger Verkaufsmengen und -preise kritisch hinterfragt und die von der Gesellschaft ermittelten Bewertungsabschläge und durchgeführten Niederstwerttests nachvollzogen.
Insgesamt konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Einschätzungen und Annahmen in Bezug auf die Werthaltigkeit der Vorräte angemessen sind.
3. Verweis auf weitere Informationen
Die Angaben der Gesellschaft zu Vorräten sind in dem Abschnitt "Vorräte" des Anhangs zum Konzernabschluss enthalten.
Umsatzrealisation aus dem Vertrieb von Bekleidung
1. Sachverhalt und Problemstellung
Im Berichtsjahr weist die Ahlers AG Umsatzerlöse aus dem Vertrieb von Bekleidung in Höhe von EUR 151,6 Mio. (Vorjahr EUR 207,0 Mio.) aus. Aufgrund der unterschiedlichen Vertriebswege und des damit verbundenen Einsatzes verschiedener IT-Systeme sowie der Möglichkeit der Warenretoure besteht ein Risiko bezüglich der zutreffenden Erfassung und Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse. Dieser Sachverhalt war aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung, da die Höhe der Umsatzerlöse im Rahmen der Kapitalmarktkommunikation und Kennzahlenberechnung (EBITDA-Marge, EBIT-Marge, Umsatzrendite) eine zentrale Größe ist.
2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Im Rahmen unserer Prüfung der Erlösrealisation haben wir unter anderem die zutreffende Erfassung der Umsätze durch den Abgleich mit den vertraglichen Grundlagen geprüft sowie von uns ausgewählte Transaktionen des Berichtsjahres von Kunden der Ahlers AG bestätigen lassen. Wir haben die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Höhe der Retouren nachvollzogen und u. a. anhand von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit plausibilisiert. Darüber hinaus haben wir mit Hilfe unserer eigenen IT-Spezialisten die IT-gestützten Prozesse im Verkauf in Bezug auf eine zutreffende und periodengerechte Erfassung der Umsätze gewürdigt.
Insgesamt konnten wir uns von der Angemessenheit der Erlösrealisation im Berichtsjahr überzeugen.
3. Verweis auf weitere Informationen
Die Angaben der Gesellschaft zu den im Berichtsjahr realisierten Erlösen sind in dem Abschnitt "(1) Umsatzerlöse" des Anhangs zum Konzernabschluss enthalten. Vertriebswege werden in dem Abschnitt "Ziele und Strategie - Strategie - die Geschäftsfelder" des zusammengefassten Lageberichts skizziert.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
• |
die im Abschnitt Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung |
• |
die übrigen Teile des Geschäftsberichts ("1. An unsere Aktionäre" sowie "2. Nachhaltigkeitsbericht"), mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. |
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
• |
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
• |
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefassten Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
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beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
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ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie, ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
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holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
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beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Juni 2020 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2018/2019 als Konzernabschlussprüfer der Ahlers AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Thomas Gloth.
Düsseldorf, den 2. März 2021
Baker
Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Düsseldorf)
Ralf Gröning, Wirtschaftsprüfer
Thomas Gloth, Wirtschaftsprüfer
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN.
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/20 stand im Zeichen der weltweiten Corona-Pandemie, die für die internationale Wirtschaft wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit darstellt. Die Bekleidungsindustrie und der Bekleidungseinzelhandel befanden sich schon vorher in einer schwierigen Umbruchphase mit den Trends der Digitalisierung und der Casualisierung. Durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung hat sich die Situation für beide Branchen kurzfristig verschärft und die Trends zur Digitalisierung und Casualisierung massiv beschleunigt. Infolge der aufkommenden Fragen und zu treffenden Entscheidungen haben wir unsere Aufsichtsratsarbeit im letzten Jahr deutlich intensiviert. Wir setzten uns mit dem Vorstand noch enger zur wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens sowie seiner strategischen Ausrichtung auseinander. Dabei hat der Aufsichtsrat alle Aufgaben wahrgenommen, die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und guter Corporate Governance obliegen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand kontinuierlich beraten und die Erweiterung der Finanzierung sowie die Umsetzung der kurz- und mittelfristigen Reorganisationsmaßnahmen eng begleitet. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens überwacht und dabei auf deren Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit geachtet. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich über die Lage des Konzerns unterrichtet. Ausführlich berichtete der Vorstand über die Unternehmensstrategie und -planung, die aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ertrags- und Finanzlage, die Personalsituation, die Risikolage, die Risikoentwicklung und Fragen der Compliance. Die Berichte enthielten auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung frühzeitig und unmittelbar eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung für den Vorstand erforderlich war, hat der Aufsichtsrat zu einzelnen Geschäftsvorgängen seine Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat machte sich seinerseits eigenständig ein Bild über die Lage des Unternehmens und stand dazu auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand sowie den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.
Schwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen
Der Aufsichtsrat ist im Verlauf des Geschäftsjahres 2019/20 zu acht Sitzungen zusammengekommen und das stets vollzählig. Zwei Sitzungen davon wurden als Telefonkonferenz durchgeführt.
In der Aufsichtsratssitzung am 17. Dezember 2019 standen die Planung für das Geschäftsjahr 2019/20 sowie die Mittelfristplanung des Konzerns als Hauptpunkte auf der Agenda. Detaillierte Planungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden besprochen und genehmigt. Die Vertriebsgeschäftsführer von Pierre Cardin und Baldessarini präsentierten persönlich ihr jeweiliges Markenkonzept, das zum Teil mit Berater-Unterstützung entwickelt worden war. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Bericht des Compliance Beauftragten ist ein weiterer regelmäßiger Agendapunkt der Sitzung im Dezember. Darüber hinaus diskutierten die Sitzungsteilnehmer intensiv die steigenden Herausforderungen durch Cyberrisiken. In einem zweiten Teil der Sitzung berieten sich die Aufsichtsratsmitglieder ohne Beisein des Vorstands unter anderem zu Themen, die die Vorstandsmitglieder selbst und die Arbeit des Aufsichtsrats betrafen.
In einer die Bilanzsitzung im Februar vorbereitenden Telefonkonferenz am 31. Januar 2020 präsentierte der Vorstand den Jahresabschluss sowie die Berichte zur Lage von Konzern und Gesellschaft. Der Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand vorgelegten Geschäftsberichtsentwurf 2018/19.
In der Sitzung vom 12. Februar 2020 beschäftigte sich der Aufsichtsrat erneut ausführlich mit dem Jahresabschluss 2018/19. Der Wirtschaftsprüfer berichtete über die Prüfung des Konzernabschlusses und der Einzelabschlüsse und deren Ergebnisse und stand dem Aufsichtsrat Rede und Antwort. Im Anschluss daran stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2018/19 fest und billigte den vom Vorstand vorgeschlagenen Gewinnverwendungsbeschluss. Die Einladung zur Hauptversammlung wurde besprochen und genehmigt. Die Sitzungsteilnehmer diskutierten die im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unveränderte Risikosituation des vierten Quartals 2018/19, woraufhin der Aufsichtsrat den Risikobericht zum 30. November 2019 verabschiedete. Der Vorstand erläuterte die Prüfungsschwerpunkte der internen Revision im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2019/20.
Am 20. März 2020 kam der Aufsichtsrat zu einer Telefonkonferenz zusammen, um sich nach der europaweiten Schließung des Bekleidungseinzelhandels über die zu erwartende Geschäftsentwicklung und die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Liquiditätssicherung zu informieren. Der Aufsichtsrat autorisierte den Vorstand einstimmig zur Erweiterung der Unternehmensfinanzierung und stimmte der Verschiebung der für April geplanten Hauptversammlung 2020 zu.
In seiner Sitzung am 22. April 2020 diskutierte der Aufsichtsrat die vom Vorstand präsentierte aktuelle Geschäftslage, den Forecast für das Geschäftsjahr 2019/20 im Zeichen der Corona-Pandemie und die Auftragslage für Herbst/Winter 2020. Detailliert besprachen die Gremienmitglieder die Möglichkeiten der Verringerung des Kapitalbedarfs, der kurzfristigen Kostensenkung und allgemein der Ergebnisverbesserung.
Ein Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzung am 29. Juni 2020 war die Erweiterung der Finanzierung. Der Abschluss der Verträge, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, bedurfte der Zustimmung des Aufsichtsrats, die die Gremienmitglieder nach eingehender Diskussion der vorgestellten Unterlagen einstimmig erteilten. Darüber hinaus nahm in dieser Sitzung der erste Planungsentwurf für das Geschäftsjahr 2020/21 sowie die Diskussion unterschiedlicher Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung großen Raum ein.
Am 9. September 2020 präsentierte der Vorstand erneut die aktuelle Geschäftslage, die Vorausschau für das laufende Geschäftsjahr und die Auftragslage der Frühjahr-/Sommersaison 2021. Viel Zeit nahmen sich die Sitzungsteilnehmer für die Besprechung der strategischen Planungen des eCommerce-Geschäfts sowie des Preview Budgets 2021. Um die Kostensituation der niedrigeren Umsatzerwartung anzupassen, beschlossen Aufsichtsrat und Vorstand umfangreiche Reorganisationsmaßnahmen. Dazu zählen neben einigen Einzelmaßnahmen insbesondere die Verlagerung von Logistikleistungen sowie der Pionier Workwear Modellabteilung vom Standort Herford nach Polen.
Im Mittelpunkt der Aufsichtsratssitzung am 15. Oktober 2020 standen die Planung für das Geschäftsjahr 2020/21 sowie die Mittelfristplanung des Konzerns. Das Budget 2020/21 einschließlich detaillierter Planungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden eingehend diskutiert. Im direkten Zusammenhang zum Budget ließ sich der Aufsichtsrat zudem über den Zwischenstand eines Beratungsprojekts informieren, das das Ziel verfolgt, die kurz-, mittel- und langfristigen Potenziale des Konzerns zu heben. Unter der Voraussetzung der Einarbeitung weiterer kurzfristiger Projektergebnisse gab der Aufsichtsrat das Budget frei.
Beratende Ausschuss-Tätigkeit im Rahmen der Finanzierungserweiterung
Im Zuge der Erweiterung der Unternehmensfinanzierung hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, aus seiner Mitte einen beratenden Ausschuss befristet für die Begleitung dieser Maßnahme zu bilden. Dem Ausschuss gehörten Herr Fichtel und der Aufsichtsratsvorsitzende an. Im Laufe des Mai 2020 trat der Ausschuss zu insgesamt vier Telefonkonferenzen mit dem Vorstand zusammen. Die Sitzungsteilnehmer erörterten die jeweils aktuelle Liquiditätssituation des Unternehmens und die kurzfristigen Maßnahmen zu ihrer Sicherung. Darüber hinaus berichtete der Vorstand zum Stand der Finanzierungsverhandlungen und beriet mit den Ausschussmitgliedern das weitere Vorgehen. Der Ausschussvorsitzende Herr Gedat berichtete in der Aufsichtsratssitzung am 29. Juni 2020 über die Inhalte der Ausschusssitzungen.
Veränderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat
Im Aufsichtsrat gab es im Berichtsjahr keine personelle Veränderung. Auch die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht geändert. Im August 2020 hat der Aufsichtsrat beschlossen, Herrn Simon Tabler mit Wirkung zum 1. Dezember 2020 zum Vorstandsmitglied der Ahlers AG zu bestellen. Zu diesem Zeitpunkt war Herr Tabler bereits seit über einem Jahr als Geschäftsführer der Ahlers Zentralverwaltung GmbH und als kaufmännischer Geschäftsführer der Ahlers P.C. GmbH im Unternehmen tätig. Neben seiner Funktion als Finanzvorstand (CFO) hat Simon Tabler im Vorstand die Aufgabenbereiche IT, Personal, Revision, Compliance und die kaufmännische Betreuung der Auslandsbetriebe übernommen. Er folgt damit planmäßig auf Dr. Karsten Kölsch, der mit Abschluss seines 60. Lebensjahres die Ahlers AG auf eigenen Wunsch nach über 13 Jahren Vorstandstätigkeit Ende November 2020 verlassen hat. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers leitet fortan die Ressorts Strategie, Marken, Vertrieb, Retail/eCommerce sowie Beschaffung und Logistik. Herrn Dr. Kölsch gebührt unser besonderer Dank für sein Engagement und die langjährige gute Zusammenarbeit.
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat befasste sich im vergangenen Geschäftsjahr wiederum mit der Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance Regelungen im Unternehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten 96 ff. Die Unternehmenspraxis vor dem Hintergrund des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner neuen Fassung vom 16. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat besprochen. In der Sitzung am 15. Dezember 2020 wurde die Entsprechenserklärung erörtert und verabschiedet. Interessenkonflikte einzelner Aufsichtsratsmitglieder gab es nicht.
Jahresabschlussprüfung
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly GmbH & Co. KG mit Sitz in Düsseldorf wurde von der Hauptversammlung 2020 zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/20 bestellt. Der Abschlussprüfer hat schriftlich erklärt, dass keine Beziehungen oder Umstände vorliegen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass ihn dieser unverzüglich über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zu seiner Kenntnis gelangen. Darüber hinaus soll ihn dieser informieren und im Prüfungsbericht vermerken, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben. Dies war nicht der Fall. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat sich regelmäßig ein eigenes Bild von der Qualität der Abschlussprüfung gemacht. Der Abschlussprüfer versah den Jahres- und den Konzernjahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts nach der Prüfung mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Ahlers AG und der auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjahresabschluss sowie die Prüfungsberichte von Baker Tilly lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig im Vorfeld der Aufsichtsrats-Bilanzsitzung am 2. März 2021 vor. Der Prüfungsbericht und die Prüfungsschwerpunkte sowie der Prüfungsbericht zum Abhängigkeitsbericht wurden von den Abschlussprüfern eingehend erläutert. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis der Baker Tilly GmbH & Co. KG nach ausführlicher Diskussion zustimmend zur Kenntnis und schloss sich diesem nach eigener detaillierter Prüfung des Jahresabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Konzernjahresabschlusses an. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernjahresabschluss wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands an, das Bilanzergebnis vollständig auf künftige Perioden vorzutragen. Der Aufsichtsrat hat auch den für das Geschäftsjahr 2019/20 aufgestellten nichtfinanziellen Bericht der Ahlers AG und den nichtfinanziellen Konzernbericht (als Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts) geprüft und keine Beanstandungen erhoben.
Ebenso hat der Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Hierzu wurde vom Abschlussprüfer folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
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die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, |
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bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." |
Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat unverzüglich vorgelegt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers nach eigener Überprüfung auf Vollständigkeit und Richtigkeit an. Einwände gegen die Erklärung des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen waren nicht zu erheben.
Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und das hohe persönliche Engagement im vergangenen Geschäftsjahr.
Herford, den 2. März 2021
Der Aufsichtsrat
Alexander Gedat, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften auf und enthält national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Auch Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG legen ihrer Arbeit diese Grundsätze zugrunde, um durch transparente und nachvollziehbare Aktivitäten sowie eine ordnungsgemäße Rechnungslegung das Vertrauen der Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden in eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufzubauen und zu erhalten. 1
Der Vorstand gibt nachfolgend - zugleich für den Aufsichtsrat - als Bestandteil des Lageberichts die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 298f, 315d HGB über die Corporate Governance bei der Ahlers AG ab. Dieser Bericht enthält letztmalig den Vergütungsbericht nach Ziffer 4.2.5 Deutscher Corporate Governance Kodex (in der Fassung vom Februar 2017) zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Die Ahlers AG entspricht den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 16. Dezember 2019 weitestgehend. Aufgrund von unternehmensspezifischen Gegebenheiten hat die Ahlers AG die Empfehlungen in einigen Punkten nicht umgesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 1 S. 1 AktG am 15. Dezember 2020 gemeinsam abgegeben. Diese ist durch Veröffentlichung auf der Homepage www.ahlers-ag.com dauerhaft allen Interessierten zugänglich gemacht worden. Die Entsprechenserklärung lautet wie folgt:
"Die Ahlers AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("DCGK") in der Fassung vom 7. Februar 2017 seit der letzten Entsprechenserklärung vom 17. Dezember 2019 mit den dort genannten Abweichungen entsprochen. In Zukunft wird die Ahlers AG den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 mit Ausnahme der nachstehenden Empfehlungen entsprechen:
Abschnitt D.II.2 - Ausschüsse des Aufsichtsrats (Empfehlungen D.2 - D.5)
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht seit der Satzungsänderung vom 17. April 2019 satzungsgemäß nur aus drei Mitgliedern. Ausschüsse, insbesondere Prüfungsausschuss und Nominierungsausschuss, werden seitdem nicht mehr gebildet. Eine Ausschussbildung ist angesichts der geringen Größe des Aufsichtsrats nicht sinnvoll.
Herford, den 15. Dezember 2020
Ahlers AG
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat"
1 Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen / Männer / Divers.
Angaben zu Unternehmensführungspraktiken
Standards guter und verantwortungsbewusster Unternehmensführung
Corporate Governance hat in der Ahlers AG einen sehr hohen Stellenwert und ist wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung. Wichtige Grundlagen sind dabei die Regelungen des Aktiengesetzes und der Deutsche Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat und der Vorstand leiten und kontrollieren das Unternehmen verantwortungsbewusst. Sie stellen dabei auf eine nachhaltige Wertschöpfung ab. Hierzu gehören das Risikomanagement und der weitsichtige Umgang mit Risiken (vgl. dazu die Ausführungen zum Risikomanagement innerhalb des Konzernlageberichts). Der Vorstand und Aufsichtsrat haben sich zur Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und der Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex nach Maßgabe der jährlichen Entsprechenserklärung verpflichtet. Unternehmensinterne Kontroll-, Berichts- und Compliance-Strukturen werden kontinuierlich überprüft, weiterentwickelt und veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Über die für alle Unternehmensangehörigen verbindliche Grundwerteerklärung sind die Compliance- und Corporate Governance Grundsätze unternehmensweit verankert. Die Grundwerteerklärung ist im Internet unter www.ahlers-ag.com für alle Interessierten öffentlich verfügbar.
Grundlagen der Unternehmensverfassung
Als börsennotiertes Unternehmen, das dem deutschen Aktienrecht unterliegt, verfügt die Ahlers AG über eine duale Führungsstruktur, bestehend aus dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Der Vorstand ist für die Leitung der Gesellschaft und des Konzerns zuständig. Dem Aufsichtsrat obliegt die Überwachung und Beratung des Vorstands.
Der Vorstand der Ahlers AG leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und kontrolliert die Konzerngesellschaften. Die Leitungsaufgabe, bestehend insbesondere aus der Festlegung der Unternehmensziele, der strategischen Ausrichtung des Konzerns und dessen Steuerung und Überwachung sowie Unternehmensplanung und Konzernfinanzierung, wird dabei vom Vorstand als Kollegialorgan wahrgenommen. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Ungeachtet dieser Gesamtverantwortung führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands die ihnen durch die Geschäftsordnung des Vorstands zugewiesenen Ressorts in eigener Verantwortung. Die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands wird ebenfalls durch die Geschäftsordnung des Vorstands bestimmt.
Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und legt die Informations- und Berichtspflichten fest. Bei definierten Maßnahmen von grundlegender Bedeutung in der Gesellschaft oder im Konzern, wie beispielsweise wesentlichen Investitionen und Rechtsgeschäften, ist die Zustimmung des Aufsichtsrats notwendig. Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben, die allen Interessierten auf der Homepage www.ahlers-ag.com dauerhaft zugänglich ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Eine Zusammenfassung der Art und des Umfangs der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2019/20 enthält der Bericht des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat überprüft im Rahmen einer Selbstbeurteilung einmal jährlich die Effizienz seiner Tätigkeit. Die Aufsichtsratsmitglieder füllen hierzu Fragebögen aus, die an die aktuellen Anforderungen der Gesetze und des DCGK angepasst sind und Fragen zu allen Aspekten der Aufsichtsratstätigkeit enthalten. Die Effizienzprüfung wurde zuletzt im Dezember 2020 durchgeführt und im Gremium besprochen. Etwaige Erkenntnisse sind integraler Bestandteil der Arbeit des Aufsichtsrats. Bei Bedarf werden Verbesserungsmaßnahmen festgelegt.
Hauptversammlung
Das wesentliche Instrument zur Ausübung von Aktionärsrechten ist die Hauptversammlung. Über die Hauptversammlung sind die Aktionäre an wichtigen Unternehmensentscheidungen wie Satzungsänderungen, der Verwendung des Bilanzgewinns und wesentlichen Strukturveränderungen, die die Grundlagen des Unternehmens berühren, beteiligt. So wählen die Aktionäre über dieses Organ die Aufsichtsratsmitglieder, soweit diese nicht von den Arbeitnehmern gewählt werden, und beschließen über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Vergütung des Aufsichtsrats. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen und Fragen an den Vorstand und den Aufsichtsrat zu stellen. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Regelmäßige Informationen über das Unternehmen können alle Aktionäre über die Homepage www.ahlers-ag.com erhalten, um sich ein aktuelles Bild über das Unternehmen zu machen. Vor der Hauptversammlung werden den Aktionären die Tagesordnung und weitere notwendige Unterlagen frühzeitig übersandt und/oder auf der Internetseite des Unternehmens bekannt gemacht. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht auf der Hauptversammlung auch über einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben lassen. Um den Aktionären die Stimmabgabe zu erleichtern, stellt die Ahlers AG Stimmrechtsvertreter zur Verfügung, die weisungsgebunden während der Hauptversammlung die übertragenen Stimmrechte ausüben. Nach der Hauptversammlung können sich die Aktionäre auf der Unternehmenshomepage über die Abstimmungsergebnisse auf der Hauptversammlung sowie die Rede der Vorstandsvorsitzenden informieren.
Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat
Im Berichtsjahr arbeiteten Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG erneut sehr eng zusammen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance. Abweichungen des Geschäftsverlaufes von den aufgestellten Plänen werden vom Vorstand erläutert. Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die strategische Ausrichtung des Unternehmens ab. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung muss der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats einholen. Neben den turnusgemäßen Informationen zu den Aufsichtsratssitzungen erfolgt ein ständiger Informationsaustausch zwischen Vorstand und Aufsichtsrat über die Lage des Unternehmens. Die Zusammenarbeit ist durch ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis geprägt. Der Aufsichtsrat begleitet die Unternehmensführung auf einer optimalen Informationsgrundlage mit Empfehlungen und Ratschlägen. Im Geschäftsjahr 2019/20 fanden acht Aufsichtsratssitzungen im Beisein des Vorstands statt, davon zwei im Wege einer Telefonkonferenz. Eine Teilsitzung führte das Kontrollgremium ohne den Vorstand durch. Grundsätzlich finden Aufsichtsratssitzungen ohne Beteiligung des Vorstands statt, soweit sie Veränderungen der Vorstandsverträge, die Bemessung von Tantiemen oder die Berufung bzw. Abberufung eines Vorstands betrafen.
Vorstand
Bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern strebt der Aufsichtsrat eine für die Gesellschaft bestmögliche, vielfältige und sich gegenseitig ergänzende Zusammensetzung an. Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zu diesem Zweck befasst sich der Aufsichtsrat frühzeitig vor regulärem Ablauf bestehender Vorstandsverträge mit hochqualifizierten potenziellen Kandidaten, die für Vorstandspositionen in Betracht kommen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 12. Dezember 2018 für die Zusammensetzung des Vorstands folgendes Diversitätskonzept (§ 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB) festgelegt:
Bei der Zusammensetzung des Vorstands als Gesamtgremium berücksichtigt der Aufsichtsrat sowohl unternehmensspezifische Anforderungen, die persönliche und fachliche Eignung der Kandidaten als auch den Aspekt der Vielfalt (Diversity). Darunter versteht der Aufsichtsrat insbesondere unterschiedliche, sich ergänzende fachliche Profile, Berufs- und Lebenserfahrungen und eine angemessene Vertretung beider Geschlechter. Der Aufsichtsrat beachtet dabei auch folgende Gesichtspunkte:
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Vorstandsmitglieder sollen über langjährige Führungserfahrung verfügen. |
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Vorstandsmitglieder sollen - wenn möglich - Erfahrungen aus unterschiedlichen Ausbildungen und Berufen mitbringen. |
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Vorstandsmitglieder sollen über die persönlichen und fachlichen Kompetenzen verfügen, die für eine qualifizierte und verantwortungsgerechte Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich sind. |
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Bei gleicher Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz sollen möglichst sowohl weibliche als auch männliche Persönlichkeiten im Vorstand vertreten sein. Zudem sollte eine hinreichende Altersmischung vorhanden sein. |
In seiner Sitzung am 17. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat zudem Altersgrenzen für die Mitglieder des Vorstands festgelegt. Danach sollen Mitglieder des Vorstands mit Ablauf des Monats, in dem sie das 65. Lebensjahr erreichen, aus dem Amt ausscheiden
Der Vorstand der Ahlers AG setzte sich im Berichtsjahr aus zwei Mitgliedern zusammen. Dr. Stella A. Ahlers (Vorsitzende des Vorstands) war für Strategie, Marken, Vertrieb, Compliance, Revision und Beschaffung zuständig. Dr. Karsten Kölsch (CFO) leitete bis zum 30. November 2020 die Bereiche Finanzen, IT, Personal sowie Logistik und Auslandsbetriebe. Mit seinem Ausscheiden hat sich der Geschäftsverteilungsplan des Vorstands leicht geändert. Sein Nachfolger Simon Tabler hat neben seiner Funktion als Finanzvorstand (CFO) die Aufgabenbereiche IT, Personal, Revision, Compliance und die kaufmännische Betreuung der Auslandsbetriebe übernommen. Frau Dr. Ahlers leitet seit dem 1. Dezember 2020 die Ressorts Strategie, Marken, Vertrieb, Retail/eCommerce sowie Beschaffung und Logistik. Die Vorstandsmitglieder führen das Unternehmen in eigener Verantwortung und sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Eventuelle Interessenskonflikte eines Vorstandsmitglieds müssen unverzüglich dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt werden. Dies war im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht notwendig. Etwaigen Nebentätigkeiten, wie der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats durch ein Vorstandsmitglied, soll der Aufsichtsrat zustimmen.
Aufsichtsrat
Dem Aufsichtsrat der Ahlers AG gehören gemäß Satzung drei Mitglieder an, von denen zwei Mitglieder durch die Hauptversammlung gewählt werden und ein Mitglied durch die Arbeitnehmer. Im Berichtsjahr gab es keine personellen Veränderungen im Aufsichtsrat. Alle drei amtierenden Aufsichtsräte wurden für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2021/22 beschließt, gewählt.
Der Aufsichtsrat kann aus seiner Mitte einen oder mehrere Ausschüsse mit vorbereitenden oder ausführenden Aufgaben bestellen. Angesichts der Größe des Aufsichtsrats wurde auf die Bildung permanenter Ausschüsse verzichtet. Im Frühjahr 2020 hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, aus seiner Mitte einen beratenden Ausschuss zu bilden. Diesem Ausschuss gehörten die Aufsichtsräte Armin Fichtel und Alexander Gedat an. Die Tätigkeit war zeitlich begrenzt auf den Zeitraum der Verhandlungen zur Erweiterung der Unternehmensfinanzierung. Als unabhängiger Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG fungiert Herr Alexander Gedat, der zugleich den Vorsitz des Aufsichtsrats innehat. Darüber hinaus ist Herr Armin Fichtel unabhängig im Sinne von Abschnitt C.II.C6 (2) und C7 (1) Satz 2 DCGK.
Der Aufsichtsrat hat gemäß Abschnitt C.I.C1 der Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 16. Dezember 2019 seine Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats benannt und ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium verabschiedet. Die Besetzungsziele und das Kompetenzprofil wurden zuletzt im Februar 2021 angepasst und beschreiben zugleich das Konzept, mit dem eine Diversität entsprechend § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB angestrebt wird. Wir geben die seitdem geltenden Ziele nachstehend mit vollem Wortlaut wieder:
"Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Ahlers AG
Vor dem Hintergrund
• |
seiner eigenen Größe (drei Mitglieder, davon zwei Vertreter der Anteilseigner und ein Vertreter der Arbeitnehmer), |
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des Geschäftsfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist, |
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der Größe und des Zuschnitts der Gesellschaft, |
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des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft sowie |
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der Börsennotierung der Gesellschaft und |
• |
ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur |
hat der Aufsichtsrat der Ahlers AG am 25. Februar 2021 beschlossen, für seine Zusammensetzung folgende konkrete Ziele anzustreben:
(1) |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen
insgesamt über die zur
ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben
erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und
fachlichen Erfahrungen verfügen. Zu den als
wesentlich erachteten Kompetenzen für das
Gesamtgremium gehören
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(2) |
Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein Mitglied angehören, das im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG unabhängig ist und über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt. |
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(3) |
Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein weiteres Mitglied angehören, das im Sinne von Abschnitt C.II.C6 (2) und C7 (1) Satz 2 DCGK unabhängig ist, d.h. in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, ihren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenskonflikt begründen kann. |
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(4) |
Dem Aufsichtsrat soll kein Mitglied angehören, das eine Organfunktion oder Beratungsfunktion bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft oder des Konzerns ausübt. |
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(5) |
Dem Aufsichtsrat soll nicht mehr als ein ehemaliges Mitglied des Vorstands angehören. |
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(6) |
Dem Aufsichtsrat soll in der Regel mindestens ein Mitglied angehören, das im Hinblick auf die internationalen Aktivitäten der Gesellschaft in besonderem Maße qualifiziert ist. |
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(7) |
Dem Aufsichtsrat soll in der Regel mindestens ein weibliches Mitglied angehören. |
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(8) |
Zur Wahl in das Aufsichtsratsamt sollen in der Regel nur Kandidaten vorgeschlagen werden, die jünger als 70 Jahre sind |
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(9) |
Der Wahlvorschlag für die Bestellung von Mitgliedern des Aufsichtsrats soll eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat von drei vollen Amtszeiten (bzw. max. 12 Jahren) berücksichtigen. |
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(10) |
Bei der Vorbereitung und Verabschiedung von Kandidatenvorschlägen an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird sich der Aufsichtsrat jeweils vom besten Unternehmensinteresse leiten lassen. Die Ziele zu Ziffern (6) bis (9) stehen daher unter dem Vorbehalt, dass die Ziele zu Ziffern (1) bis (5) stets gewährleistet sein müssen und entsprechend qualifizierte Kandidaten für das Aufsichtsratsamt im Bedarfszeitpunkt zur Verfügung stehen. |
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(11) |
Der Aufsichtsrat überprüft diese Ziele regelmäßig. Er veröffentlicht seine Zielsetzung und den Stand ihrer Umsetzung jährlich in der Erklärung zur Unternehmensführung." |
Die in den Ziffern (1) bis (9) formulierten Ziele sieht der Aufsichtsrat derzeit als erfüllt an. Die Ziffern (10) und (11) werden anlassbezogen berücksichtigt.
Wesentliche Interessenskonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds, über die der Hauptversammlung zu berichten gewesen wäre, traten im vergangenen Geschäftsjahr nicht auf. Wir verweisen auf Details im Aufsichtsrats- und Vergütungsbericht.
Frauenanteil
Nach § 76 Abs. 4 S. 1 AktG legt der Vorstand von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest. Der Vorstand hatte erstmals am 18. September 2015 als Zielgröße für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent festgelegt. Am 3. Mai 2017 hat der Vorstand die fristgerechte Zielerreichung zum 30. Juni 2017 festgestellt und beschlossen, die Zielgrößen in den genannten Führungsebenen bei jeweils 30 Prozent zu belassen. Zum Berichtsstichtag 2019/20 waren in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands konzernweit 126 Mitarbeiter tätig (Vorjahr 130 Mitarbeiter). Der Frauenanteil betrug 43 Prozent gegenüber 45 Prozent am Vorjahresstichtag. Der Stichtag zur Erreichung bzw. Überprüfung der neu festgelegten Zielgrößen ist der 30. Juni 2022.
Nach § 111 Abs. 5 S. 1 und 5 AktG legt der Aufsichtsrat von Gesellschaften, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat Zielgrößen fest. In der Aufsichtsratssitzung vom 18. September 2015 wurden erstmals Zielgrößen von jeweils 30 Prozent festgelegt. Die Zielgrößen waren am Tag ihrer Festlegung mit einem Frauenanteil von jeweils 50 Prozent überschritten. In seiner Sitzung am 3. Mai 2017 hat der Aufsichtsrat die fristgerechte Zielerreichung zum 30. Juni 2017 festgestellt und beschlossen, die Zielgrößen in den beiden Gremien bei jeweils 30 Prozent zu belassen. Zum 30. November 2020 betrug der Frauenanteil im Vorstand 50 Prozent (Vorjahr 50 Prozent) und im Aufsichtsrat 33 Prozent (Vorjahr 33 Prozent). Die Frist zur Erreichung bzw. Überprüfung dieser Zielgrößen läuft ebenfalls bis zum 30. Juni 2022.
Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte und Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat
Gemäß Art. 19 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 des europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. April 2014 (Marktmissbrauchsverordnung - MAR) haben Führungskräfte des Unternehmens oder die mit ihnen in enger Beziehung stehenden Personen den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Ahlers AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente offen zu legen, wenn sie den Betrag von 20.000 EUR im Kalenderjahr mindestens erreichen (Director´s Dealings, bis zum 31. Dezember 2019 galt die Meldeschwelle von 5.000 EUR). Diese im vergangenen Geschäftsjahr durchgeführten Directors' Dealings sowie die Entwicklung des Aktienbesitzes von Frau Dr. Stella A. Ahlers sind auf Seite 12 im Kapitel "Die Aktie" im Einzelnen dargestellt. Der gesetzlichen Veröffentlichungspflicht der Directors´ Dealings ist die Ahlers AG nachgekommen und hat die entsprechenden Informationen auch auf der Unternehmens-Homepage veröffentlicht. Einzelheiten zu den Angaben nach §160 Abs. 1 Nr. 8 AktG finden Sie auf Seite 76.
Transparenz
Die Ahlers AG verfolgt das Ziel einer zeitnahen und gleichberechtigten Informationsversorgung aller interessierten Aktionäre und Anleger. Daher erfolgt die Bekanntmachung aller wichtigen Informationen zeitgleich in deutscher und englischer Sprache. Auf der Unternehmenshomepage www.ahlers-ag.com sind alle wesentlichen Veröffentlichungen zu Geschäfts- und Quartalsberichten bzw. -mitteilungen, Ad-hoc- und Pressemitteilungen sowie Unternehmenspräsentationen zu finden. Der dort ebenfalls einsehbare Finanzkalender informiert frühzeitig über die regelmäßigen Veröffentlichungstermine sowie über anstehende Kapitalmarktevents. Auch über den Erwerb bzw. Verkauf von Ahlers Aktien durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder (Directors' Dealings), die nach Art. 19 MAR zeitnah bekannt gegeben werden müssen, wird auf der Internetseite berichtet.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Dem Konzernabschluss und den Zwischenberichten der Ahlers AG liegen die internationalen Rechnungslegungsgrundsätze IFRS zugrunde. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Abschluss des Gesamtjahres wird vom Vorstand aufgestellt und vom Aufsichtsrat geprüft, ebenso wie der Halbjahresfinanzbericht und die Quartalsmitteilungen zum ersten und dritten Quartal. Der Aufsichtsrat schlägt den Abschlussprüfer vor, der von der Hauptversammlung gewählt wird. Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/20 wurde die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf von der Hauptversammlung gewählt. Zuvor erklärte der Abschlussprüfer gegenüber dem Aufsichtsrat seine Unabhängigkeit. Die Baker Tilly GmbH & Co. KG prüft den Abschluss der Gesellschaft zum zweiten Mal. Der Aufsichtsrat erteilte den Prüfungsauftrag und legte die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest.
Vergütungsbericht
Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Ahlers AG und wird im Abschnitt Vergütungsbericht auf den Seiten 35ff. dargelegt.
Ahlers bietet Männern ansprechende, funktionale und innovative Mode und strebt damit solides und profitables Wachstum an. Nachhaltigkeit gehört dabei fest zur Unternehmens-DNA. Verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Menschen, der Umwelt und dem gesellschaftlichen Umfeld ist für Ahlers ein wichtiger Orientierungsmaßstab. In einer global operierenden Industrie sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessengruppen bewusst. Nachhaltigkeit stellt für Ahlers eine Leitidee dar, die wir in einem fortlaufenden Prozess möglichst umfassend erreichen wollen, an der wir unser unternehmerisches Handeln ausrichten und dessen Zielerreichung wir fortlaufend überprüfen.
Seit dem Geschäftsjahr 2014/15 berichtet die Ahlers AG in einem eigenen Kapitel innerhalb des Geschäftsberichts zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem hier vorliegenden Nachhaltigkeitskapitel 2019/20 erfüllt die Gesellschaft auch die gesetzlichen Anforderungen zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung. Wir berichten über die für uns wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen und wie wir diese durch unser Compliance-Management positiv weiterentwickeln. Entlang der vier strategischen Handlungsfelder Mitarbeiter, Produkt, Umwelt und Gesellschaft informieren wir Sie über unseren Weg zu einer nachhaltigen Wertschöpfung:
Mitarbeiter: Für Ahlers spielen gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine zentrale Rolle bei der Erreichung unserer anspruchsvollen operativen und strategischen Ziele. Wir wollen unsere Attraktivität als Arbeitgeber ausbauen und fördern Chancengleichheit im Unternehmen.
Produkt: Wir wollen unsere Produkte effizient und ressourcenschonend herstellen. Dabei werden wir unserer Verantwortung in der Lieferkette unbedingt gerecht und überwachen die Einhaltung von Sozialstandards im Beschaffungsprozess. Wir sorgen mit unserem Qualitätsmanagement für sichere und langlebige Produkte sowie eine hohe Kundenzufriedenheit.
Umwelt: Die nachhaltige Weiterentwicklung unserer Produkte nach ökologischen Richtlinien und unter strikter Einhaltung von Grenzwerten steht im Fokus unserer täglichen Arbeit. Wir prüfen die Umweltverträglichkeit des Produktionsprozesses und arbeiten an der Verbesserung unserer Energie- und Ressourcenbilanz.
Gesellschaft: Der Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements liegt im Bereich der bildenden Kunst. Schon seit Jahrzehnten unterstützen wir mit Leihgaben aus der ahlers collection Ausstellungen renommierter Museen im In- und Ausland. In Herford kooperieren wir mit dem Museum Marta und der Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH. Zudem engagiert sich Ahlers für unterschiedliche soziale Projekte in der Region.
Zu diesem Kapitel
Das vorliegende Nachhaltigkeitskapitel 2019/20 wurde in Orientierung an die GRI Standards: Core Option erstellt, bezieht sich auf das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis 30. November 2020 und erfüllt die Anforderungen zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung im Sinne von §§ 289b, 289c und §§ 315b, 315c HGB. Der Aufsichtsrat hat die Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit der nichtfinanziellen Erklärung geprüft.
Die nichtfinanzielle Konzernerklärung wird jährlich innerhalb des Geschäftsberichts veröffentlicht. Sie wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist auf der Homepage der Ahlers AG unter Investor Relations/Finanzberichte als Teil des Geschäftsberichts sowie in der Rubrik Unternehmen/Unternehmensprofil/Nachhaltigkeit verfügbar. Um Doppelungen zu vermeiden, enthält das Kapitel Verweise auf weitere Inhalte des vorliegenden Geschäftsberichts.
Geschäftsmodell, Strategie, Organisations- und Eigentümerstruktur
Die oberste Verantwortung für nachhaltiges Handeln liegt beim Vorstand. Er gibt die strategische Ausrichtung des Unternehmens vor. Eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe beschäftigt sich regelmäßig mit Themen der nichtfinanziellen Berichterstattung und Corporate Social Responsibility. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitarbeitern der Bereiche Personal, Compliance, Beschaffung und Investor Relations und berichtet direkt an den Vorstand.
Informationen zu unserem Geschäftsmodell, unserer Strategie, unseren Marken und Produkten sowie unserer Organisation und Struktur finden Sie im zusammengefassten Lagebericht ab Seite 2 und dort enthaltenen Querverweisen. Die Gremien der Gesellschaft sehen Sie auf Seite 10f. Die Eigentümerstruktur der Ahlers AG wird im Aktien-Kapitel ab Seite 12ff. erläutert.
Austausch mit unseren Stakeholdern
Ahlers steht in regelmäßigem Kontakt zu unterschiedlichen Interessengruppen. Dazu gehören unsere Mitarbeiter, Geschäftspartner, Kapitalmarktakteure sowie der Staat und die Gesellschaft. Der Austausch fördert das Verständnis für die Anforderungen und Bedürfnisse aller Gruppen. Die Intensität und Häufigkeit der Kommunikation hängt vom Einfluss des Stakeholders auf das Unternehmen und seinen Erfolg bzw. vom Einfluss der Unternehmensentscheidungen auf den Stakeholder ab. Ahlers adressiert die Anspruchsgruppen über unterschiedliche Kommunikations- und Dialogangebote:
Stakeholder | Kommunikations- und Dialogangebot |
Mitarbeiter | |
Mitarbeiter und Management | Regelmäßige Informationen über das Intranet, kooperative Führungsphilosophie und individuelle Gespräche zwischen Mitarbeitern und Management, Betriebsräte, Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsfragen |
Geschäftspartner | |
Kunden und Lieferanten | Kundenbesuche und -service, Kollektionsübergaben und Workshops, Partnerschaftsmodelle, Präsenz auf Messen, tägliche Interaktion |
Kapitalmarktakteure | |
Aktionäre, Investoren, Intermediäre, Banken und Analysten | Jahreshauptversammlung, Finanzberichterstattung, Analysten- und Investorenkonferenzen, individuelle Gespräche |
Gesellschaft und Staat | |
Nachbarn, Politiker, Journalisten, Abschlussprüfer, Aufsichtsbehörden und Verbände | Bilanzpressekonferenz, regelmäßige Berichtserstattung zu unternehmensrelevanten Themen, Meldewesen und Reporting, individuelle Gespräche |
Ahlers ist auch über die Mitgliedschaft in Verbänden und Vereinigungen sehr gut vernetzt und steht in regelmäßigem Kontakt zu unterschiedlichen Interessengruppen. Wir sind u.a. Mitglied im Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, im GermanFashion Modeverband Deutschland e.V., im Industrie-Club e.V., Düsseldorf, im Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe e.V., in der German-Polish Chamber of Industry and Commerce, im German Business Council und Joint Apparel Association Forum, Sri Lanka und in der Association WRAP - Worldwide Responsible Accredited Production.
Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen
Innerhalb unserer vier strategischen Handlungsfelder im Bereich der Nachhaltigkeit haben wir im Rahmen einer 2017 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse fünf nichtfinanzielle Themen identifiziert, die besonders relevant für das Unternehmen und unsere Stakeholder sind. Die Ergebnisse dieser Wesentlichkeitsanalyse wurden durch die Mitglieder der CSR-Arbeitsgruppe zuletzt im Herbst 2020 überprüft. Diese Überprüfung hat keine bedeutsamen Änderungen der Themen und Aspekte aufgeworfen. Die nichtfinanziellen Themen wurden einerseits auf die angenommene Erwartungshaltung der Anspruchsgruppen und andererseits auf die Managementeinschätzung für den Unternehmenserfolg hin bewertet. Die fünf wichtigsten Themen sind das nachhaltige Personalmanagement, die Einhaltung von Sozialstandards innerhalb unserer Lieferkette, die ökologische Unbedenklichkeit unserer Bekleidung und die ressourcenschonende Produktion. Übergeordnete Geltung für alle strategischen Handlungsfelder hat weiterhin das Thema Compliance.
Strategisches Handlungsfeld | Wesentliche Themen | Ausgewählte Aspekte * |
Compliance (übergreifend) | Grundwerteerklärung, Anonymes Meldewesen, Korruptionsbekämpfung | |
Mitarbeiter | Nachhaltiges Personalmanagement | Ausbildung Qualifizierung Diversität Gleichstellung |
Produkt | Einhaltung von Sozialstandards in unserer Lieferkette | Überwachung und Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit, Prüfung der Zulieferer auf Sozialstandards |
Unbedenklichkeit unserer Produkte | Qualitätssicherung, Kennzeichnungspflicht | |
Umwelt | Ressourcenschonende Produktion | Energieverbrauch, CO 2-Emissionen |
Gesellschaft | gesellschaftliches Engagement, Kooperationen |
* Darüber hinaus beinhaltet die nichtfinanzielle Konzernerklärung Informationen zu weiteren Aspekten innerhalb der strategischen Handlungsfelder.
Vorsorgeprinzip der Gesellschaft
Das von der Gesellschaft verfolgte Vorsorgeprinzip wird im Risikobericht ab Seite 28 dargestellt. Im Rahmen unseres Risikocontrollings wurden keine wesentlichen Risiken identifiziert, die sich aus der Geschäftstätigkeit, unseren Geschäftsbeziehungen, Produkten und Dienstleistungen ergeben und sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die für Ahlers wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte haben.
Compliance-Management
Die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien erstreckt sich für Ahlers auf alle Geschäftstätigkeiten und Prozesse. Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG richten ihre Arbeit am Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) aus. Wesentliche Grundlage für die unternehmensweite Compliance-Kultur ist unsere Grundwerteerklärung, auf die wir die gesamte Belegschaft verpflichten. Die aktuelle Fassung ist im Intranet in vier Sprachen und im Internet in zwei Sprachen öffentlich zugänglich. Dieser Verhaltenskodex regelt verbindlich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen der Ahlers Gruppe das Verhalten im Rahmen der Erledigung der Geschäfte im In- und Ausland. Die Ahlers AG schreibt legale Geschäftspraktiken unter Beachtung von lauterem Wettbewerb, gewerblicher Schutzrechte Dritter sowie kartell- und wettbewerbsrechtlicher Regelungen vor. Sämtliche Formen von Korruption und Bestechung sind untersagt. Verträge sind einzuhalten und allgemein gültige ethische Werte und Prinzipien zu respektieren. Weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr gab es im Konzern bestätigte Korruptionsvorfälle.
Die Unternehmen der Ahlers AG halten sich an die rechtlichen Vorgaben aller Länder, in denen sie wirtschaftlich tätig sind. Sie weisen auch ihre Vertragspartner dazu an. Sie respektieren und akzeptieren die unterschiedlichen rechtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Hintergründe der Länder entlang ihrer Wertschöpfungskette und erkennen deren Strukturen, Gebräuche und Traditionen an. Falls diese nicht mit den in der Grundwerteerklärung niedergelegten Grundsätzen übereinstimmen, werden im Dialog mit den Vertragspartnern gemeinsame Lösungen erarbeitet. Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, Verstöße gegen den Verhaltenskodex unmittelbar zu melden. Zu diesem Zweck wurde ein anonymes Meldeformular eingerichtet, das auf elektronischem Wege an einen beauftragten Rechtsanwalt versandt wird. Mögliche Verstöße werden gemeinsam mit unserem Compliance Officer aufgearbeitet und beseitigt. Zudem werden Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Verstöße ergriffen. Der Compliance Officer informiert den Aufsichtsrat in einem jährlichen Bericht über seine Tätigkeit und die Einhaltung der Compliance Richtlinien. Weitere umfangreiche Informationen zur Compliance, unsere Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex, die Erläuterung unserer Unternehmensführungspraktiken sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat finden Sie in unserer Erklärung zur Unternehmensführung ab Seite 96.
Mitarbeiter
Ahlers ist ein familiengeführtes Unternehmen mit langjähriger Tradition am Firmensitz in Herford. Das Unternehmen betreibt eine eigene Produktionsstätte in Sri Lanka. Vom polnischen Opole aus steuert Ahlers seine Logistikaktivitäten für ganz Europa und die Vertriebsaktivitäten für einen Teil Osteuropas. Daneben werden Mitarbeiter in vielen europäischen Ländern in Retailstores und Vertriebsbüros beschäftigt.
Führungsphilosophie
Die vielseitigen Fähigkeiten und der persönliche Einsatz aller Mitarbeiter tragen maßgeblich zum Erfolg von Ahlers bei, die in einer dynamischen, zunehmend digitalen Welt mit schnellen Veränderungen sich ständig weiterentwickeln. Unsere Führungskräfte sind dafür verantwortlich, diese Zielsetzungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern zu ermöglichen und zu unterstützen. So können wir gemeinsam kontinuierlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Im Rahmen unserer Unternehmenskultur fördern wir täglich gelebte Kooperation, ein starkes Wir-Gefühl im Unternehmen, einen konstruktiven Umgang mit Fehlern sowie die Möglichkeit eigene Ideen im Team voranzutreiben und umzusetzen. Zusätzlich nehmen wir unsere soziale Verantwortung wahr.
Vielfalt und Inklusion in der Unternehmensgruppe
Vielfalt ist ein wesentlicher Unternehmensgrundsatz und wir fordern und fördern Chancengleichheit und eine Kultur der Wertschätzung. Frauen üben wichtige Funktionen auf allen Hierarchiestufen innerhalb der Ahlers AG aus. Von den 1.724 Mitarbeitern am Stichtag im Konzern sind 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer. In Deutschland sind von insgesamt 483 Mitarbeitern 301 Frauen (62 Prozent, Vorjahr 63 Prozent) beschäftigt.
Seit 2005 steht das Unternehmen unter der Leitung von Dr. Stella A. Ahlers als Vorstandsvorsitzende. Der Vorstand ist aktuell paritätisch jeweils zur Hälfte weiblich und männlich besetzt. Dem Aufsichtsrat gehören zwei Männer und eine Frau an (Heidrun Baumgart als Arbeitnehmervertreterin). Im gesamten Führungskreis aller Konzerngesellschaften sind 126 Mitarbeiter tätig (Vorjahr 130). Der Frauenanteil beträgt hier mit 54 Mitarbeiterinnen 43 Prozent (Vorjahr 59 Frauen, 45 Prozent). In Deutschland umfasst der Führungskreis 40 Mitarbeiter (Vorjahr 39), wovon wie im Vorjahr 6 Frauen sind (jeweils 15 Prozent). Die von Ahlers festgelegten Zielgrößen für den Frauenanteil in den Führungsgremien sowie den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands werden in unserer Erklärung zur Unternehmensführung auf Seite 40 dargestellt.
Personal in Zahlen
Ahlers - Gesamt * | ||||
2019/20 | % | Vorjahr | % | |
Gesamtzahl der Beschäftigten (Berichtsstichtag) | 1.724 | 100,0 | 1.929 | 100,0 |
davon | ||||
Männer | 514 | 29,8 | 535 | 27,7 |
Frauen | 1.210 | 70,2 | 1.394 | 72,3 |
Vollzeit | 1.494 | 86,7 | 1.737 | 90,0 |
Teilzeit | 230 | 13,3 | 192 | 10,0 |
von einer Kollektivvereinbarung erfasst | 549 | 31,8 | 564 | 29,2 |
Beschäftigte nach Funktionsbereich | ||||
Produktmanagement und Vertrieb | 285 | 16,5 | 302 | 15,7 |
Verwaltung | 127 | 7,4 | 128 | 6,6 |
Retail | 365 | 21,2 | 382 | 19,8 |
Produktion/Beschaffung | 947 | 54,9 | 1.117 | 57,9 |
Beschäftigte in Managementpositionen | 126 | 7,3 | 130 | 6,7 |
davon Männer | 72 | 57,1 | 71 | 54,6 |
davon Frauen | 54 | 42,9 | 59 | 45,4 |
Durchschnittsalter Männer in Managementpositionen | 49 | 49 | ||
Durchschnittsalter Frauen in Managementpositionen | 43 | 44 | ||
Durchschnittsalter Beschäftigte Gesamt | 40 | 43 | ||
Neueinstellungen | 757 | 739 | ||
davon Männer | 142 | 18,8 | 128 | 17,3 |
davon Frauen | 615 | 81,2 | 611 | 82,7 |
Austritte | 962 | 955 | ||
davon Männer | 163 | 16,9 | 159 | 16,6 |
davon Frauen | 799 | 83,1 | 796 | 83,4 |
Ahlers - Deutschland | ||||
2019/20 | % | Vorjahr | % | |
Gesamtzahl der Beschäftigten (Berichtsstichtag) | 483 | 100,0 | 501 | 100,0 |
davon | ||||
Männer | 182 | 37,7 | 187 | 37,3 |
Frauen | 301 | 62,3 | 314 | 62,7 |
Vollzeit | 352 | 72,9 | 392 | 78,2 |
Teilzeit | 131 | 27,1 | 109 | 21,8 |
von einer Kollektivvereinbarung erfasst | 444 | 91,9 | 462 | 92,2 |
Beschäftigte nach Funktionsbereich | ||||
Produktmanagement und Vertrieb | 205 | 42,4 | 221 | 44,1 |
Verwaltung | 89 | 18,4 | 87 | 17,4 |
Retail | 115 | 23,8 | 118 | 23,6 |
Produktion/Beschaffung | 74 | 15,3 | 75 | 15,0 |
Beschäftigte in Managementpositionen | 40 | 8,3 | 39 | 7,8 |
davon Männer | 34 | 85,0 | 33 | 84,6 |
davon Frauen | 6 | 15,0 | 6 | 15,4 |
Durchschnittsalter Männer in Managementpositionen | 52 | 53 | ||
Durchschnittsalter Frauen in Managementpositionen | 51 | 51 | ||
Durchschnittsalter Beschäftigte Gesamt | 47 | 47 | ||
Neueinstellungen | 27 | 39 | ||
davon Männer | 17 | 63,0 | 14 | 35,9 |
davon Frauen | 10 | 37,0 | 25 | 64,1 |
Austritte | 45 | 127 | ||
davon Männer | 22 | 48,9 | 44 | 34,6 |
davon Frauen | 23 | 51,1 | 83 | 65,4 |
* Ahlers weltweit inkl. Produktions- und Vertriebsstandorte
Unternehmenszugehörigkeit und Personalgewinnung
Viele Mitarbeiter sind dem Unternehmen lange treu und die Fluktuation im Konzern ist gering. Die durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter bei Ahlers in Deutschland beträgt 13 Jahre. Die Fluktuationsquote lag auf Basis der Schröder-Formel * in Deutschland bei 9 Prozent (Vorjahr 8 Prozent). Ahlers entwickelt seine Marken und seine Unternehmensstrukturen laufend weiter. Vor allem für das Wachstumsfeld eCommerce aber auch für andere Unternehmensbereiche wie z.B. Vertrieb und Marketing sucht das Unternehmen wiederkehrend ambitionierte und talentierte Mitarbeiter, die ihre Professionalität und ihr Engagement in ein führendes Modeunternehmen einbringen möchten. Der Nachwuchs ist die Zukunft des Unternehmens. Daher ist ein weiterer Fokus der Personalgewinnung die Suche nach Auszubildenden und Studienabsolventen für die Schwerpunkte Marketing, Human Resources, Vertrieb, Retail, Produktmanagement und Rechnungswesen/Controlling. Für Studienabsolventen bietet Ahlers als Berufseinstieg ein Traineeprogramm an.
* (nicht betrieblich initiierte Abgänge / Personalbestand zu Beginn des Berichtszeitraums + Neueinstellungen) x 100
Ausbildung und Nachwuchsförderung
Die Ausbildung junger Menschen hat bei Ahlers eine lange Tradition. Dabei legt das Unternehmen besonderen Wert auf eine hochwertige Anleitung und Betreuung. Ahlers setzt auf qualifizierte Talente, die lange im Unternehmen bleiben und aktiv den Erfolg der Gruppe mitgestalten. So werden die Auszubildenden schnell in die Abteilungsabläufe eingebunden und erhalten die Chance, nach einer ausführlichen Einarbeitungsphase frühzeitig in ihrer Karriere Verantwortung zu übernehmen. Insgesamt absolvieren aktuell 20 Nachwuchskräfte (Vorjahr 18) ihre Ausbildung im Unternehmen. Die Auszubildenden werden nach sorgfältig entwickelten Ausbildungsplänen durch das Unternehmen geleitet und dabei eng betreut. Die kaufmännischen Auszubildenden lernen im Rahmen ihrer Ausbildung zudem bei Auslandseinsätzen eigene Produktions- und Zulieferbetriebe kennen. Am Standort Herford werden folgende Ausbildungsberufe angeboten:
― |
Industriekaufmann/-frau |
― |
Informatikkaufmann/-frau |
― |
Einzelhandelskaufmann/-frau |
― |
Kaufmann/frau für Bürokommunikation |
― |
Mediengestalter/in |
Für Abiturienten bieten wir regelmäßig ein duales Studium z.B. in Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Ahlers übernimmt traditionell einen hohen Anteil seiner Auszubildenden und Absolventen in weiterführende Beschäftigungsverhältnisse, um so einen kontinuierlichen Talentpool zu gewährleisten.
Qualifizierung und Personalentwicklung
Leidenschaftliche und engagierte Mitarbeiter sind das Kernkapital unseres Unternehmens. Die Ahlers AG fördert ihre Mitarbeiter, zeigt ihnen im Laufe ihrer Tätigkeit im Unternehmen Entwicklungsperspektiven auf und bietet individuelle Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an. Regelmäßig erhalten begabte Nachwuchstalente die Möglichkeit, sich in dualen Studiengängen weiter als Führungsnachwuchs zu qualifizieren. Auch im Jahr 2020 wurden mehrere Mitarbeiter in Wirtschafts- und Informatikstudiengängen gefördert.
Unternehmensweit wurden Pandemie-bedingt nur rund 1.000 Tage für Weiterbildung aufgewendet (Vorjahr rund 2.000 Tage). Die Themen reichten von abteilungsspezifischen Schwerpunkten bis zum Onboarding neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie bereichsübergreifenden Inhalten wie Compliance, allgemeine Unternehmensabläufe, Führungsverhalten und -kompetenz sowie die IT-Sicherheit. Die umfangreich stattfindenden Compliance-Schulungen mussten aufgrund der Pandemie ausgesetzt werden. Zusätzlich zu diesen Fortbildungsmöglichkeiten können die Fachabteilungen individuelle Schulungsmaßnahmen durchführen. Diese werden über die Fachabteilungen direkt organisiert und nicht zentral erfasst. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde zudem in mehreren aufeinanderaufbauenden Workshops intensiv an der Weiterentwicklung der Leitkultur des Unternehmens sowie der Marken gearbeitet.
Zusammenarbeit mit Hochschulen
Im Jahr 2020 haben wir die Zusammenarbeit mit den Hochschulen fortgeführt, um Talente frühzeitig für den Konzern zu begeistern. Beispielhaft sei hier die Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld im Rahmen des BU2BU Programms "Best Undergraduates to Bielefeld University" genannt. Ahlers ermöglicht zahlreichen Praktikanten erste Berufserfahrungen und Einblicke in den Berufsalltag, wie z.B. im eCommerce. Wir beschäftigen zudem talentierte Abiturienten, die ein duales Studium zur internationalen Betriebswirtschaft (International Business Administration) bei uns absolvieren. In diesem Rahmen arbeitet Ahlers auch mit der LDT Nagold (Akademie für Modemanagement), der AMD (Akademie Mode & Design) sowie der Fachhochschule Bielefeld zusammen.
Arbeitssicherheit
Ahlers erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und Standards, um Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz zu vermeiden. Jeder Mitarbeiter am Hauptsitz in Herford wird einmal im Jahr zur allgemeinen Unfallverhütung, zum Brandschutz und zu Gesundheitsregeln für die Bildschirmarbeit geschult. Darüber hinaus werden Brandschutzhelfer und Ersthelfer aus- und fortgebildet sowie für relevante Abteilungen Gefährdungsbeurteilungen erstellt und überprüft. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 8 Betriebs- und Wegeunfälle (Vorjahr 2) gemeldet, die zu 139 (Vorjahr 7) Ausfallmanntagen führten. Arbeitsbedingte Todesfälle gab es keine.
Diskriminierung
Ahlers legt großen Wert auf die Gleichbehandlung seiner Mitarbeiter und versucht diskriminierendem Verhalten proaktiv vorzubeugen. Diskriminierung, Belästigung und Beleidigung werden nicht hingenommen. Die verbindlich geltende Grundwerteerklärung verpflichtet alle Mitarbeiter darauf, anständig und vertrauenswürdig miteinander umzugehen. Niemand darf wegen seines Geschlechts, Alters, einer Behinderung, seiner Nationalität, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung oder sexuellen Orientierung benachteiligt werden. Von allen Mitarbeitern wird erwartet, dass sie in ihrem Arbeitsumfeld die Würde, die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen respektieren. Bei Ahlers gab es im Berichtszeitraum eine Beschwerde aufgrund von unangemessenem Verhalten gegenüber Kolleginnen sowie einen Vorwurf der persönlichen Bereicherung (Vorjahr: kein Fall). Im Zuge der weiteren Überprüfung stellten sich beide Vorwürfe als haltlos heraus.
Dank an die Mitarbeiter
Ahlers beschäftigt seit nahezu 90 Jahren am Unternehmensstandort in Herford/Elverdissen und in den Niederlassungen viele Menschen, die ihre Arbeit mit Leidenschaft und Loyalität erbringen. Seit seiner Gründung im Jahr 1919 kann sich der Bekleidungshersteller auf die Treue seiner Mitarbeiter verlassen. Im Berichtsjahr hat Ahlers 27 Mitarbeiter geehrt, die seit zehn, 25 oder gar 40 Jahren erfolgreich für das Unternehmen tätig sind. Der Vorstand und die Geschäftsführer danken allen Mitarbeitern für ihr großes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Produkt
Zentrale Compliance-Abteilung
Mitte 2015 haben wir die zentrale Konzernabteilung "Corporate Compliance Production and Procurement" gegründet. Die Mitarbeiter dieser unabhängigen Abteilung überwachen die Einhaltung der Sozial- und Produktstandards und setzen die eigenen Regelungen zum Lieferantenmanagement in der Ahlers Gruppe um. Sie übernehmen das Schadstoffmanagement und die Beratung der einzelnen Produktgruppen. Die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stellte auch die etablierten Schulungsabläufe bei Ahlers vor große Herausforderungen. Während im Vorjahr 107 Mitarbeiter (Produktmanager, Einkäufer und Disponenten aller Produktgruppen, Mitarbeiter in der technischen Arbeitsvorbereitung, in den Export- und Retailabteilungen) unter anderem zum Lieferantenmanagement, zu Lieferantenaufnahmen, zur europäischen Textilkennzeichnungsverordnung und zum deutschen Textilkennzeichnungsgesetz geschult wurden, konnten die als Präsenzveranstaltung geplanten Schulungen des Jahres 2020 unter den neuen Gegebenheiten nicht durchgeführt werden. Unsere internen Schulungen in diesen Bereichen sollen sobald wie möglich wieder aufgenommen werden, sei es digital oder bevorzugt als Präsenzveranstaltung. Durch die Mitarbeiter der Compliance-Abteilung werden unternehmensweite Vorgaben einheitlich definiert, koordiniert und durchgesetzt. Seit Beginn des Jahres 2016 werden unsere Lieferanten und Fertigungsbetriebe lückenlos mit Zertifizierungen und Social Compliance Dokumentation nach einem definierten Aufnahmeverfahren erfasst. Das Lieferantenportfolio wird kontinuierlich auf Aktualität geprüft und optimiert. Ahlers bündelt ähnliche Warenbezüge seiner Marken und verfolgt das Ziel einer sukzessiven Lieferantenkonzentration. Dieses systematische, datenbankbasierte Lieferantenmanagement erhöht zusätzlich die Durchsetzbarkeit der eigenen Standards sowie die Qualität und Transparenz der Überwachung.
Ahlers verfügt über eine eigene, chemische und bedenkliche Substanzen betreffende Restricted Substances List (RSL), die die Abteilung in Zusammenarbeit mit dem Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. entwickelt hat und mit dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. stetig weiterentwickelt. Die Standards beim Chemikalieneinsatz und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf Gefahrstoffe werden zentral für alle Unternehmen der Ahlers Gruppe kontrolliert. Die operative Einheit beauftragt auf Basis einer eigens entwickelten Risikomatrix fortlaufend stichprobenartige Laborprüfungen von Vormaterialien und Fertigprodukten aller Marken sowie die teilweise permanente Untersuchung von Waren einzelner Produktgruppen. Im In- und Ausland kooperieren wir ausschließlich mit akkreditierten Laboren. Für den Fall von Positivtests ist Vorsorge getroffen, dass sich Produktreihen umgehend eingrenzen und lokalisieren lassen. Dabei bereitet sich das Unternehmen regelmäßig auf mögliche Risiken im Rahmen der Produktion vor und steckt Handlungsszenarien ab.
Der Beschaffungsprozess
Die textile Lieferkette lässt sich schematisch in fünf Schritte unterteilen. In dieser Darstellung ist Ahlers mit seinem Geschäftsmodell Teil der Konfektion und des Handels:
Mitte des Jahres 2020 hat Ahlers die Produktion im eigenen Werk in Polen beendet. Seitdem setzt sich die Beschaffung bei Ahlers zusammen aus der Produktion im verbleibenden eigenen Fertigungswerk in Sri Lanka, aus der Lohnveredelung sowie dem Vollkauf von Waren. Die Produkte der Ahlers AG werden vorwiegend in Osteuropa und in Asien hergestellt:
Beschaffung nach Ländern und Fertigungsart - Stand 2020, Basis Stückzahl (Vorjahresperiode)
Sozialstandards im Beschaffungsprozess
Die Ahlers AG und ihre Marken sind sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und legen Wert auf ethisch korrektes Handeln. Unsere Unternehmen halten sich an die internationalen Standards der Social Accountability, die in einem "Code of Conduct" (Regelwerk) festgelegt sind. Die dort festgeschriebenen Grundsätze und Standards berücksichtigen die Abkommen und Normen der International Labour Organisation (ILO), die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes.
Bis Mitte des Berichtsjahres unterhielt Ahlers ein eigenes Produktionswerk in Polen. Den größten Teil der Hosenproduktion fertigt Ahlers seit Jahrzenten in einem eigenen Fertigungsbetrieb in Sri Lanka. Dabei schafft das Unternehmen nicht nur höchstmögliche Transparenz für einen entscheidenden Produktionsanteil, sondern feilt kontinuierlich an seiner Expertise und seinem hohen Maß an Qualität. Der eigene Betrieb erfüllt sämtliche Anforderungen des Social-Compliance-Standards. Seit dem Jahr 2014 wird die Produktionsstätte Sri Lanka in einem aufwendigen und detaillierten Prozess von der Organisation WRAP (= Worldwide Responsible Accredited Production) auditiert und seitdem mit dem Gold Certificate ausgezeichnet. Das jüngste turnusmäßige Audit hat im dritten Quartal 2020 stattgefunden. Gegenstand der Prüfung ist stets ein Grundsatzprogramm, das u.a. rechtliche und soziale Compliance, Umweltverträglichkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze beinhaltet. Die dort festgeschriebenen Standards werden unverändert eingehalten.
Ahlers arbeitet auch mit unabhängigen Lieferanten zusammen. Diese werden sorgfältig nach strengen Kriterien ausgewählt und laufend überwacht. Es werden sowohl die politischen Verhältnisse im Land bewertet als auch die Anbindung an internationale Verkehrswege und die vorhandenen Ressourcen am Produktionsstandort berücksichtigt. Bei der Auswahl wird beachtet, dass die Betriebe zum Beispiel nach BSCI (Business Social Compliance Initiative) oder SA 8000 (internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern) zertifiziert sind und gute Referenzen vorweisen. Dabei setzt das Unternehmen auf langjährige Partnerschaften. Als Grundlage für die Zusammenarbeit muss sich jeder Lieferant schriftlich dazu verpflichten, den Verhaltenskodex des Unternehmens zu befolgen und internationale Sozialstandards einzuhalten.
Zum Berichtsstichtag hatten 97 Prozent (Vorjahr 96 Prozent) der Fertig- und Rohwaren-Lieferanten die Ahlers Policies (Ahlers Verhaltenskodex, Restricted Substances List, Corporate Social Responsibility-Bestätigung) schriftlich bestätigt und sich zur Einhaltung verpflichtet. Seit vier Jahren ist die vollständige CSR-Dokumentation für die Neuaufnahme eines Lieferanten in den Lieferantenpool zwingend erforderlich. Wie in den Vorjahren durchliefen daher im Berichtsjahr alle neuen Lieferanten ausnahmslos einen mehrstufigen Onboarding-Prozess, bevor sie für die Einkaufsabteilung "freigeschaltet" wurden. Neben der Selbstverpflichtung sind regelmäßig durchgeführte externe Sozial-Audits ein wirksames Mittel, um Sozialstandards durchzusetzen. Für die Frühjahr-/Sommersaison 2021 verfügen über 70 Prozent der beauftragten Produktionsstätten in Risikoländern über einen externen Sozial-Audit-Nachweis. Ergänzend zu den externen Audits überprüfen unsere Beschaffungsteams schwerpunktmäßig die in Risikoländern liegenden Produktionsstätten der vorgelagerten Lieferkette (Einstufung nach amfori BSCI). Mögliche notwendige Veränderungen werden mit den Leitungen der Produktionsstätten gemeinsam besprochen und umgesetzt. Ahlers beabsichtigt, die eigene Überprüfung der vorgelagerten textilen Lieferkette weiter auszubauen. An unseren eigenen Geschäfts- und Produktionsstandorten besteht kein Risiko für Zwangs- und Kinderarbeit bzw. gefährliche Arbeitsbedingungen für Jungarbeiter. Auch bei unseren Lieferanten wird durch die Vielzahl von Maßnahmen im Hinblick auf die Einhaltung von Sozialstandards im Beschaffungsprozess das Risiko weitestgehend minimiert.
Qualitätsmanagement
Als Hersteller von Premiumprodukten ist Ahlers besonders auf eine exzellente Produktqualität bedacht. Ausgewählte Materialien müssen in der Produktion behutsam und qualitätsgerecht verarbeitet werden. Im Rahmen des Qualitätsmanagements unterliegen daher alle Produktionsabläufe - von der Planung über die Produktion bis hin zur Auslieferung - einer detaillierten Qualitätskontrolle.
Unbedenklichkeit der Bekleidung
Gemäß dem hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens und seiner Kunden sind alle Erzeugnisse der Ahlers AG unter dem Grundsatz hergestellt, ethisch und gesundheitlich unbedenklich zu sein. Jeans von Ahlers werden ausschließlich mit getesteten und unbedenklichen Hilfsmitteln behandelt und nach zulässigen Produktionsmethoden gefertigt. Der Vermeidung von Gesundheitsgefahren im Produktionsprozess misst Ahlers einen hohen Stellenwert bei. Vorgeschriebene gesetzliche Grenzwerte werden eingehalten und möglichst unterschritten. Alle Lieferanten sind dazu verpflichtet, bei der Herstellung der Materialien auf die Verwendung von Gefahrstoffen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu verzichten. Zur Sicherstellung hat Ahlers eindeutige Standards für seine Geschäftspartner festgelegt und verpflichtet diese zum selbstständigen Prüfen der Einhaltung. Zusätzlich beauftragt das Unternehmen kontinuierlich externe, unabhängige Prüflabore, die die Schadstofffreiheit der Produkte testen. Mit Hilfe unserer Risikomatrix werden textile und nicht-textile Zutaten je nach Zusammensetzung hinsichtlich ihres chemischen Risikos bewertet. Auf Basis dieser Risikobewertung veranlasste Ahlers im Geschäftsjahr 2019/20 1.405 chemische Schadstoffprüfungen (Vorjahr 1.777, Rückgang aufgrund niedrigerer Fertigungsmengen) mit folgenden Prüfschwerpunkten:
Selbstveranlasste chemische Schadstoffprüfungen 2019/20
Aufgrund der Sorgfalt entlang der Beschaffungskette sind Unregelmäßigkeiten in den Produkten weitestgehend ausgeschlossen. Zusätzlich sind die fortlaufende Kontrolle und Inaugenscheinnahme der Produktionsprozesse durch Besuche unserer Mitarbeiter in den Produktionsbetrieben vor Ort gewährleistet. Zum Teil werden Betriebe unangekündigt besucht, bei anderen Unternehmen findet eine ganzjährige Betreuung vor Ort statt. Sollten dennoch Unregelmäßigkeiten auftreten oder Prüfungen zu einem Befund führen, werden sie anhand festgelegter Ablaufpläne umgehend eingegrenzt und behoben. Ahlers erfüllt bei der Kennzeichnung seiner Produkte alle gesetzlichen Anforderungen. Unsere Produkte fallen in den Anwendungsbereich der europäischen Textilkennzeichnungsverordnung (EUTextilKVO). Die Verordnung dient dem Schutz des Verbrauchers, der sich vor dem Kauf eines textilen Produktes insbesondere über Faser- und Materialzusammensetzung informieren können soll. Alle Produkte werden mit Angaben zur Materialzusammensetzung, Pflegehinweisen sowie der Produktnummer und Herstellerangaben versehen. Wir befolgen das deutsche Produktsicherheitsgesetz, wonach Produkte nur auf dem Markt bereitgestellt werden dürfen, wenn sie die einschlägigen Normen und Anforderungen erfüllen und bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und Gesundheit von Personen nicht gefährden. Wie im Vorjahr kam es im Berichtsjahr zu keinen Kundenbeschwerden oder Strafen aufgrund fehlerhafter Kennzeichnungen.
Allgemeine Einkaufsbedingungen
Die Ahlers Einkaufsbedingungen gelten für aktive Lieferanten, von denen das Unternehmen Waren oder Dienstleistungen bezieht. Die Bedingungen enthalten einen eigenen Abschnitt mit besonderen Zusicherungen des Lieferanten. Alle Lieferanten werden auf die Einhaltung der Ahlers Policies (Ahlers Verhaltenskodex, Restricted Substances List, Corporate Social Responsibility-Bestätigung) sowie der jeweils gültigen gesetzlichen Vorschriften der Europäischen Union, insbesondere der REACH Verordnung und der gesetzlichen Vorschriften der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet. Die Einhaltung dieser Zusicherungen ist für das Vertragsverhältnis von größter Wichtigkeit. Jede Zuwiderhandlung stellt eine wesentliche Vertragsverletzung dar und kann eine Schadensersatzpflicht des Vertragspartners auslösen.
Fortführung des Nachhaltigkeitsprojekts mit der ZDHC-MRSL
Ahlers hat im Rahmen eines fortlaufenden Nachhaltigkeitsprojekts in Zusammenarbeit mit dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. die Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) der Zero Discharge of Hazardous Chemicals-Initiative (ZDHC) an seine größten Rohwarenlieferanten kommuniziert, die mit Nassprozessen arbeiten. Die MRSL beschränkt die Verwendung problematischer Chemikalien in der textilen Wertschöpfungskette. Ahlers deckt mit diesem Schritt etwa 71 Prozent (Vorjahr 77 Prozent) seines Einkaufsvolumens (in Euro) von Rohwaren ab, die bei der Herstellung Nassprozessen unterliegen. Nach Rückmeldung der Lieferanten wurden im Geschäftsjahr 2019/20 rund 96 Prozent (Vorjahr 90 Prozent) dieses Einkaufsvolumens entsprechend der MRSL-Vorgaben produziert. Ziel ist es, die Umsetzung der ZDHC-MRSL Standards bei allen unseren Lieferanten weiterhin zu forcieren. Die Zero Discharge of Hazardous Chemicals-Initiative (ZDHC) verfolgt das Ziel, schädliche Einflüsse auf Mensch und Umwelt durch die Verwendung problematischer Chemikalien zu reduzieren. Zum Schutz von Verbrauchern, Arbeitern und Natur wird die flächendeckende Verwendung unbedenklicher Substanzen und die Umsetzung von Best Practice-Leitlinien im Chemikalienmanagement gefördert.
Umwelt
Umweltschutz durch Jeans Wäschereien mit Kläranlagen und Verbot umweltgefährdender Mittel
Für uns ist der ökonomische Umgang mit knappen Ressourcen und die Reduzierung von Umweltbelastungen von hoher Wichtigkeit. Die größten Einflussmöglichkeiten bieten sich in der Produktion von Rohwaren, der Konfektion und der Logistik. Sparsamer Energieeinsatz, die bestmögliche Verwendung von Rohstoffen sowie die Vermeidung von Abfällen, Luft- und Wasserverschmutzung sind für das Unternehmen selbstverständlich. Ahlers setzt in der Produktion umweltverträgliche Technologien ein und sorgt für einen effizienten Umgang mit Rohstoffen, Energie und Wasser. Die eigene Jeans-Wäscherei verfügt über eine Kläranlage zum Abscheiden der Farbstoffe. Dadurch wird die Gewässerbelastung durch die Waschvorgänge minimiert. Ein hoher Automatisierungsgrad sorgt für energieeffiziente Produktionsabläufe. Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzten wir die Befragung unter den von uns beauftragten Jeans Wäschereien fort, um Verbesserungspotentiale im Bereich der Inventarisierung von Zusatzstoffen, Good Housekeeping, Abwasser und Umweltmanagement zu identifizieren. Ahlers deckt damit den Umfang von 98 Prozent der insgesamt pro Jahr mittels Waschbehandlungen bearbeiteten Jeans ab (Vorjahr 94 Prozent). Die Ergebnisse unserer Umfrage führen zu weiteren Maßnahmen und Empfehlungen an die Wäschereien, die wir mit dem Fachreferat Schadstoffmanagement & Ökologie des GermanFashion Modeverbandes Deutschland e.V. erarbeiten. In dieser Produktionsstufe stehen insbesondere der sparsame Einsatz von Ressourcen und Chemikalien, die Abwasservorbehandlung und die weitere Sensibilisierung unserer Geschäftspartner zu umweltschonenden Maßnahmen im Fokus. Die Premium-Qualität der Ahlers Produkte erhöht ihre Langlebigkeit. Umwelt und Ressourcen werden durch die längere Lebensdauer der Modeartikel geschont. Ahlers verzichtet bereits seit Jahren vollständig auf die Verwendung von Echtpelz und seit der Frühjahr-/Sommer-Saison 2019 auch auf Mohair. Zur Saison HW 2021 wurde ein Großteil des NOS-Programms von PIONEER auf Organic Cotton umgestellt. Organic/Bio-Baumwolle wird ohne synthetische Pestizide und mit einem geringeren Wasserverbrauch umwelt- und ressourcenschonend hergestellt.
Ahlers erwartet auch von seinen Geschäftspartnern die Einhaltung der gültigen Bestimmungen zum Umweltschutz, den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und schreibt umweltbewusstes Handeln im Rahmen der Produktionskette vor. Wie im Vorjahr haben sich alle im Geschäftsjahr 2019/20 neu aufgenommenen Lieferanten im Zuge der Bestätigung unseres Code of Conduct zur Einhaltung der Grundsätze der Rio-Deklaration verpflichtet. Im Berichtsjahr mussten im Konzern weder Bußgelder noch nicht-monetäre Strafen wegen der Nichteinhaltung von Umweltgesetzen und -vorschriften entrichtet werden (Vorjahr: -).
Verbrauchsdaten der Ahlers AG - Energieverbrauch um 14 Prozent gesunken
Verbrauchsdaten für Energie, CO 2-Emissionen sowie Wasserentnahme und Abwasser ermittelt Ahlers zurzeit bei den wesentlichen Verwaltungs- und Produktionsstandorten des Konzerns in Herford, Deutschland, Opole und Lubin, Polen und Katunayake, Sri Lanka.
Energieverbrauch innerhalb der Organisation
MWh/a * | 2019/20 | 2018/19 |
Elektrischer Strom ** | 4.166 | 4.953 |
Kraftstoff | 3.016 | 3.287 |
Heizenergie | 4.531 | 6.277 |
Biomasse *** | 12.838 | 14.188 |
Gesamter Energieverbrauch | 24.551 | 28.705 |
* Umrechnungsfaktoren der Einheiten in MWh lt. EnergieAgentur.NRW
** Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien hängt vom Strommix unserer Energielieferanten ab.
Für Deutschland lag der Anteil im Jahr 2019/20 bei etwa 60 Prozent.
Für die Erhebung greifen wir auf die Verbrauchsabrechnungen der Versorgungsunternehmen zurück.
*** Verbrennung schnell nachwachsender Rohstoffe zur Erzeugung von Wasserdampf
CO 2 Emission
Seit dem Geschäftsjahr 2017/18 erhebt Ahlers die CO 2-Emissionen anhand des Energieverbrauchs der Organisation. Berücksichtigt wurden Basisdaten der Logistik-, Produktions- und Verwaltungsstandorte in Deutschland, Polen und Sri Lanka, die von Ahlers verantwortet und kontrolliert werden. Die Ermittlung erfolgte mit freundlicher Unterstützung unabhängiger Fachleute der EnergieAgentur.NRW. Die Emissionsfaktoren der einzelnen Energieträger beziehen wir dabei aus wissenschaftlich anerkannten Quellen, wie der aktuellen Version der GEMIS-Datenbank des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien, DEFRA 2020 und dem Umweltbundesamt.
Gesamt | Deutschland | |||
2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 | |
CO 2-Emission (t/a) ** | 4.657 | 6.167 | 1.634 | 2.092 |
Spez. CO 2-Emission t/MWh *** / **** | 0,17 | 0,22 | 0,27 | 0,29 |
Polen | Sri Lanka * | |||
2019/20 | 2018/19 | 2019/20 | 2018/19 | |
CO 2-Emission (t/a) ** | 728 | 1.615 | 2.295 | 2.460 |
Spez. CO 2-Emission t/MWh *** / **** | 0,18 | 0,39 | 0,14 | 0,14 |
* lt. EnergieAgentur.NRW wurde von der Sri Lanka Sustainable Energy Authority der CO 2-Emissionsfaktor für den Bereich Stromverbrauch im Berichtsjahr veröffentlicht. Für die Vergleichbarkeit der historischen Verbrauchsangaben wurden die Werte für Sri Lanka im Geschäftsjahr 2018/19 angepasst.
** Verbrauch (kWh/a) * Emissionsfaktor
*** CO 2-Emission (t/a)/Gesamtsumme Energieverbrauch
**** Das Ergebnis zeigt einen durchschnittlichen Wert für Deutschland, aufgrund des hohen Anteils fossiler Brennstoffe einen relativ hohen Wert für Polen sowie aufgrund des großen Biomasseanteils einen niedrigen Wert für Sri Lanka
Gesamtwasserentnahme sowie Abwassereinleitung
m 3 | 2019/20 | 2018/19 |
Gesamtwasserentnahme | 121.910 | 110.737 |
Abwassereinleitung | 99.075 | 90.494 |
Für die Erhebung greift Ahlers auf die Verbrauchsabrechnungen der Versorgungsunternehmen zurück. Die Wasserentnahme erfolgt durch kommunale oder andere Wasserversorger sowie z.T. aus dem Grundwasser. Ahlers leitet seine Abwässer größtenteils in die öffentliche Kanalisation. Im abgelaufenen Geschäftsjahr nutzten die Produktionsstandorte in Polen und auf Sri Lanka rund 19 Prozent des entnommenen Wassers zur Dampfumwandlung für die Bügelei, etc. (Vorjahr rund 20 Prozent). Abhängig vom Grad der Beanspruchung wird am Produktionsstandort auf Sri Lanka das Abwasser vor Einleitung in die öffentliche Kanalisation in einer eigenen chemischen Aufbereitungsanlage (77 Prozent) und einer biologischen Aufbereitungsanlage (23 Prozent) vorgeklärt.
Gesamtgewicht der Materialien zur Herstellung der wichtigsten Produkte
Im Berichtszeitraum hat Ahlers den Anteil der erneuerbaren und nicht erneuerbaren Materialien an seinen Produkten ermittelt. Grundlage der Erhebung sind die im Berichtszeitraum von Lieferanten bezogenen Vormaterialien und zugekaufte Fertigprodukte mit anschließender Hochrechnung auf zugekaufte Fertigprodukte. Es wurden nur fortgeführte Produktgruppen berücksichtigt. Der Anteil an erneuerbaren Materialien, die für Ahlers Produkte verwendet werden, beträgt 76 Prozent (Vorjahr 76 Prozent) im Berichtsjahr.
2019/20 | 2018/19 | |||
erneuerbar | 2.324 t | 76% | 2.941 t | 76% |
nicht erneuerbar | 716 t | 24% | 914 t | 24% |
Gesamt | 3.040 t | 100% | 3.856 t | 100% |
Energie-Audit nach DIN EN 16247-1
Der Verwaltungs-Hauptsitz der Ahlers AG in Herford, Elverdisser Straße 313, wurde zuletzt 2017 einem Energieaudit unterzogen. Mit dem Ziel Energieeinsparpotentiale zu lokalisieren und entsprechende Energiesparmaßnahmen abzuleiten, wurden die Verbräuche von Heizöl, Erdgas und Strom untersucht und bewertet. Zur Ermittlung der Energieflüsse wurden die einzelnen Verbraucher und Stromlastgänge analysiert. Im Bereich des Wärmeschutzes und der Wärmeerzeugung wurden die Daten erfasst und bewertet.
Aus dem Audit resultieren sieben Energiesparmaßnahmen, die Ahlers im Rahmen der Investitionsplanungen sukzessive umsetzt und weitere Unternehmensstandorte dazu prüft:
Maßnahmen | Umsetzungs-Status 2019/20 |
Optimierung der Heizungsregelung | 70 Prozent |
(Vorjahr 60 Prozent) | |
Austausch alter Beleuchtungsanlagen - Umstellung auf LED Beleuchtung | 45 Prozent |
(Vorjahr 35 Prozent) | |
Austausch der alten ungeregelten Heizungspumpen | 60 Prozent |
(Vorjahr 50 Prozent) | |
Durchführung des hydraulischen Abgleichs | - |
Verbesserung des Wärmeschutzes der älteren Dächer | Unverändert 50 Prozent |
Verbesserung des Wärmeschutzes der nicht gedämmten Außenwände | - |
Erneuerung der älteren Heizkessel | Unverändert 80 Prozent |
Logistik
Im Bereich Warenlogistik vermeidet Ahlers durch weitgehende Zentralisierung der Lager und eine optimale Frachtraumnutzung überflüssige Transporte. Ahlers bemüht sich fortlaufend um die Konzentration von Lieferanten und Fertigungsbetrieben, mit dem Ziel die CO 2-Emissionen durch weniger Warenbewegungen zu verringern. Ahlers achtet bei der Auswahl seiner Logistikpartner darauf, dass diese einen möglichst umweltschonenden Transportweg sicherstellen können. Lieferungen aus Fernost erfolgen sofern möglich auf dem Seeweg oder über die Schiene, um die CO 2-Bilanz nicht unnötig durch Lufttransporte zu belasten. Ab dem Frühjahr 2018 haben wir durch Konsolidierung des Rohwarenlagers in Polen die Frachtwege von Rohware deutlich reduziert und dadurch zusätzlich Emissionen vermieden. Zudem verwenden wir unsere Kartonverpackungen mehrfach wieder, bevor sie endgültig recycelt werden.
Gesellschaft
ahlers collection
Die ahlers collection, zu der auch die Kunstbestände der Ahlers AG gehören, umfasst heute über 2.000 Werke von rund 500 Künstlern. Ihr Schwerpunkt liegt auf Werken des Expressionismus sowie auf Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Kunst- und Kultursponsoring als Teil der Unternehmensphilosophie
Das Engagement für Kunst hat bei Ahlers eine lange Tradition. Schon seit Jahrzehnten werden die Bestände der Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung gestellt, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen. Die Qualität der ahlers collection wird durch Leihgesuche renommierter Museen aus dem In- und Ausland bestätigt. Wenngleich einige wichtige Ausstellungen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben oder abgesagt werden mussten, so waren auch im Jahr 2020 Werke aus der Sammlung in wichtigen Häusern zu Gast, beispielsweise im Museum Wiesbaden, im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld, im Buchheim Museum in Bernried, in der Kunsthalle Tübingen, im Clemens Sels Museum Neuss und im Kunstmuseum Lindau. Gerade in einer Zeit der Krise, in der das Kunst- und Kulturleben in ganz besonderer Weise leidet, möchte Ahlers seinen Beitrag dazu leisten, zumindest eine 'Grundversorgung' der Menschen mit Kunst sicherzustellen und die beteiligten Institutionen in ihren Bemühungen nicht allein zu lassen.
Die Ahlers AG arbeitet seit vielen Jahren mit der Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH zusammen und unterstützt deren Ausstellungen, die von den Medien überregional wahrgenommen werden, mit bedeutenden Leihgaben. Für das Jahr 2020, in dem die Stiftung ihr 25-jähriges Bestehen feiern wollte, waren unter anderem eine Vortragsreihe zum Thema "Kunst und Natur" (März bis Mai) sowie die Ausstellung "Konstruktive Welten: Anfänge einer neuen Universalsprache der Kunst" geplant. Pandemiebedingt mussten diese Projekte aber auf das Jahr 2021 verschoben werden.
Größere Teile der ahlers collection befinden sich als Dauerleihgaben in renommierten Museen, mit denen es bereits langjährige Kooperationen gibt. Die Sammlung zum deutschen Expressionismus wird im Franz Marc Museum in Kochel am See gezeigt, und die umfangreiche Sammlung zur Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkten auf dem Nouveau Réalisme und Dieter Roth, im Sprengel Museum Hannover.
Auch im Jahr 2021 wird die ahlers collection möglichst viele Kunstprojekte als Leihgeber unterstützen. In Planung befinden sich beispielsweise die Ausstellungen "wildschön. Tiere in der Kunst" in der Kunsthalle Emden, "Familienbande - Conrad Felixmüller. In Arrode" im Museum Peter August Böckstiegel in Werther (Westf.) und "Hinter Glas Gemalt. Facetten einer geheimnisvollen Technik" im Museum Penzberg.
Bildende Kunst spiegelt, ebenso wie Mode, die Kultur und die Lebenswelt ihrer jeweiligen Entstehung. In Beiden manifestiert sich der Wandel des Zeitgeistes, der politisch-sozialen Rahmenbedingungen und der technischen Möglichkeiten. Basierend auf dem Grundgedanken, dass Kunst und Mode gleichermaßen in Kreativität wurzeln, diese ihrerseits aber auch stimulieren, ist die Kunstsammlung für die Ahlers AG ein wichtiger Baustein der Unternehmens- und Markenkommunikation, der nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirkt: Durch die Platzierung ausgewählter Werke in den Geschäftsräumen integriert Ahlers Kunst in die Arbeitswelt und bietet so für Mitarbeiter und Gäste ein inspirierendes Ambiente. In diesen Kontext gehört auch die Mitgliedschaft im Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft: Seit dem Jahr 2010 engagiert sich Ahlers darin als aktives Mitglied in den Arbeitskreisen "Kulturförderung" (AKF) und "Corporate Collecting" (ACC). In regelmäßigen Tagungen treffen sich die Kulturbeauftragten und Sammlungskuratoren von deutschen Großkonzernen und Unternehmen des Mittelstands, um Fragen, Probleme und neue Konzepte im Bereich der Kunst- und Kulturförderung zu erörtern. Im Jahr 2020 gewann die Stiftung Ahlers Pro Arte mit ihrer Ausstellung " DepictingWomen - Frauenbilder in der Kunst" den AKF-Award 2020, der für besonders innovative Kulturförderprojekte vergeben wird.
Eine Auswahl von Ausstellungen, die im Geschäftsjahr 2019/20 durch Leihgaben aus der ahlers collection unterstützt wurden, finden Sie auf der nächsten Seite.
Weiteres soziales Engagement
Ahlers engagiert sich mit Sach- und Geldspenden für unterschiedliche soziale Projekte, Vereine und kulturelle Einrichtungen. Wir sind dabei dem Standort Herford und den hiesigen Initiativen eng verbunden. Ahlers wird sein soziales Engagement auch in Zukunft pflegen und beibehalten.