Ahlers AG

Herford

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.12.2019 bis zum 30.11.2020

Jahresabschluss 2019/​20
1. Dezember 2019 bis 30. November 2020

HINWEIS ZUM ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Der Lagebericht der Ahlers AG und der Konzernlagebericht sind nach § 315 Abs. 3 HGB zusammengefasst und im Geschäftsbericht 2019/​20 veröffentlicht.

Der Jahresabschluss und der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasste Lagebericht der Ahlers AG für das Geschäftsjahr 2019/​20 werden beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Jahresabschluss der Ahlers AG sowie der Geschäftsbericht über das Geschäftsjahr 2019/​20 stehen auch im Internet unter www.ahlers-ag.com zur Verfügung.

BILANZ

DER AHLERS AG

AKTIVA

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EUR 30.11.2020 30.11.2019
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 325,00 1.625,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 0,00 0,00
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 48.292,00 102.615,00
48.292,00 102.615,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 61.510.478,92 63.507.798,98
2. Beteiligungen 210.650,00 210.650,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 23.241,10 23.510,15
4. Sonstige Finanzanlagen 9.378.416,86 10.457.386,50
71.122.786,88 74.199.345,63
71.171.403,88 74.303.585,63
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.273.703,89 7.065.096,30
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 27.269.868,26 18.541.532,50
30.543.572,15 25.606.628,80
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.797.049,16 2.760.345,53
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 11.747.993,65 12.207.080,68
3. Sonstige Vermögensgegenstände 789.098,47 1.232.824,63
15.334.141,28 16.200.250,84
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 237.437,41 5.243.845,54
46.115.150,84 47.050.725,18
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 957.888,09 504.975,93
D. AKTIVE LATENTE STEUERN 0,00 1.650.900,00
Summe Aktiva 118.244.442,81 123.510.186,74

PASSIVA

EUR 30.11.2020 30.11.2019
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
Stammaktien 43.200.000,00 43.200.000,00
II. Kapitalrücklage 15.575.841,00 15.575.841,00
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 25.281.526,96 26.281.526,96
IV. Bilanzgewinn/​Verlust -16.323.531,79 867.804,08
67.733.836,17 84.925.172,04
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 187.168,00 208.901,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.611.020,00 2.405.424,00
1.798.188,00 2.614.325,00
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.744.674,89 20.626.081,82
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.583.103,80 5.344.021,70
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9.976.798,76 9.510.541,08
4. Sonstige Verbindlichkeiten 407.841,19 490.045,10
48.712.418,64 35.970.689,70
Summe Passiva 118.244.442,81 123.510.186,74

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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EUR 2019/​20 2018/​19
1. Umsatzerlöse 57.909.142,66 75.102.183,18
2. Verminderung/​Erhöhung des Bestands an fertigen Erzeugnissen 2.762.658,76 -3.189.934,06
3. Sonstige betriebliche Erträge 1.106.090,05 1.961.144,57
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -32.646.517,83 -33.688.098,43
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -9.487.102,24 -13.968.990,99
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -1.031.084,21 -1.373.594,83
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -25.175,96 -45.764,25
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -42.265,71 -92.168,72
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -29.574.201,16 -33.461.400,17
8. Erträge aus Beteiligungen 2.147.324,14 5.461.971,10
9. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- und Teilgewinnabführungsverträgen 2.058.574,67 4.567.070,93
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15.039,48 16.845,54
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 524.462,95 549.765,90
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -2.637.005,05 -450.793,85
13. Aufwendungen aus Verlustübernahmen -5.140.514,86 -1.302.963,95
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.501.054,88 -755.401,49
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -15.561.629,19 -670.129,52
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.627.907,79 65.431,35
17. Sonstige Steuern -1.798,89 -68.604,08
18. Jahresergebnis -17.191.335,87 -673.302,25
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 867.804,08 541.106,33
20. Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 1.000.000,00
21. Bilanzgewinn /​-verlust -16.323.531,79 867.804,08

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2019/​20

DER AHLERS AG

1. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM UNTERNEHMEN

Die Ahlers AG - im Folgenden auch "Ahlers" genannt - mit Sitz in Herford ist im Handelsregister beim Amtsgericht Bad Oeynhausen unter der Nr. HRB 6541 eingetragen.

II. ALLGEMEINE ANGABEN ZU INHALT UND GLIEDERUNG DES JAHRESABSCHLUSSES

Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird gemäß den Vorschriften der §§ 238 ff. HGB und den besonderen Vorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 264 ff. HGB sowie den Vorschriften der §§ 150 ff. AktG aufgestellt.

Im Interesse der Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzugebenden Vermerke ebenso wie solche, die wahlweise in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzugeben sind, im Anhang aufgeführt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung stellen wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf.

III. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Allgemein

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert. Die Bewertung erfolgt nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften. Der Abschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Ermittlung der Wertansätze von Vermögenswerten und Schulden erfolgte dementsprechend auf Basis von Fortführungswerten. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung besteht aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung sowie der daraus resultierenden angespannten Liquiditätslage eine erhebliche Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Weitere Details hierzu können dem Abschnitt "Risiko- und Chancenbericht" im zusammengefassten Lagebericht entnommen werden.

2. Währungsumrechnung

Die laufend entstehenden liquiden Mittel, Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr sind zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umzurechnen. Bei Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr ist das Imparitäts- und Realisationsprinzip des § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB und des § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB anzuwenden.

3. Immaterielle Vermögensgegenstände

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten zzgl. Anschaffungsnebenkosten aktiviert und linear über 3 bis 15 Jahre abgeschrieben.

4. Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten zzgl. Anschaffungsnebenkosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden linear vorgenommen. Die Nutzungsdauern werden dabei unter Zuhilfenahme der amtlichen AfA-Tabellen ermittelt.

Die Abschreibungen auf den Bestand zum Geschäftsjahresbeginn werden nach den in den Vorjahren angewandten Grundsätzen und Methoden planmäßig weitergeführt.

Für Zugänge bei den Sachanlagen werden die Abschreibungen im Zugangsjahr pro rata temporis ermittelt. Für im Geschäftsjahr angeschaffte abnutzbare, bewegliche, selbstständig nutzbare Anlagegüter, deren Anschaffungskosten zwischen 250,00 EUR und 1.000,00 EUR liegen, wird ein Sammelposten gebildet und über 5 Jahre linear abgeschrieben.

5. Finanzanlagen

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Die niedrigeren beizulegenden Werte ermitteln wir grundsätzlich mit Hilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens. Zuschreibungen bis maximal zu den Anschaffungskosten werden ebenfalls nach diesem Verfahren ermittelt.

Kunstgegenstände wurden zu Anschaffungskosten aktiviert und werden regelmäßig auf Wertminderungen überprüft. Bei dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

6. Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten gemäß § 253 Absatz 4 HGB bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die Materialkosten, die Fertigungslöhne und angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit er durch die Fertigung veranlasst ist. Zinsen für Fremdkapital werden nicht angesetzt. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihren Nominalwerten oder den niedrigeren beizulegenden Werten gemäß § 253 Absatz 4 HGB angesetzt. Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Für das allgemeine Kreditrisiko in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht eine pauschal ermittelte Wertberichtigung.

Ahlers hat per 30. November 2018 eine Factoring-Vereinbarung mit einem Forderungskäufer abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung ist der Forderungskäufer verpflichtet, kurzfristig fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen anzukaufen. Der Ankauf erfolgt monatlich revolvierend mit wöchentlichen Abstimmungen und deckt ein vertraglich festgelegtes Volumen zwischen 9 und 28 Mio. EUR ab. Ahlers hat das Recht, die Ausnutzung dieses Volumens zu bestimmen. Es werden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen. Die relevanten Risiken sind dabei das Kreditrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungseingänge. Dem Kreditrisiko wird über eine zusätzliche Warenkreditversicherung zur Spitzenabdeckung begegnet. Das Volumen der verkauften Forderungen betrug am Bilanzstichtag 3,4 Mio. EUR. Das verbleibende bei Ahlers liegende Restrisiko für Zahlungsausfälle beträgt 3,05 %.

8. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks bestehen im Wesentlichen in Euro und sind zu den Nominalwerten aktiviert worden.

9. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten wurden lt. § 250 Abs. 1 HGB auf der Aktivseite nur Ausgaben vor dem Abschlussstichtag bilanziert, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

10. Aktive latente Steuern

Bei der Berechnung der latenten Steuern wurden auf die körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge Prozentsätze von 15,8 Prozent bzw. 15,0 Prozent angewandt. Die Ermittlung der latenten Steuern auf Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz erfolgt mit einem durchschnittlichen Steuersatz von 30,8 Prozent.

11. Rückstellungen

Bei den Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen angemessen berücksichtigt. Die Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Dabei wurden die Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

12. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

IV. ANGABEN ZU POSTEN DER BILANZ UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Anlagevermögen

Die Entwicklung der kumulierten Anschaffungskosten und der kumulierten Abschreibungen je Anlageposten im Geschäftsjahr 2019/​20 ist im Anlagenspiegel für die Ahlers AG in einer Anlage zum Anhang dargestellt. Als Anschaffungskosten sind bei immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagen und Finanzanlagen grundsätzlich die historischen Werte angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen - wie im Vorjahr - den Lieferungs- und Leistungsverkehr mit sowie kurzfristige Ausleihungen an in- und ausländische Konzerngesellschaften. Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr 3,6 Mio. EUR) Forderungen ausgewiesen, die aus dem Lieferungs- und Leistungsbereich resultieren sowie sonstige Forderungen in Höhe von 7,4 Mio. EUR (Vorjahr 8,6 Mio. EUR).

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Aktive latente Steuern

Zum Abschlussstichtag erfolgte eine Wertberichtigung der auf Verlustvorträge gebildeten latenten Steuern.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungen enthalten eine einmalige Verwaltungsgebühr von 0,9 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR), resultierend aus den in den Geschäftsjahren 2018/​2019 und 2019/​2020 gewährten sowie geänderten Konsortialkrediten, die über die Laufzeit der Verträge bis Ende 2025 aufgelöst wird.

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt weiterhin Euro 43.200.000,00 und ist eingeteilt in einheitlich 13.681.520 auf den Namen lautende Stammstückaktien. Jede Stückaktie ist am Grundkapital der Gesellschaft mit demselben Anteil beteiligt und verkörpert 1 Stimmrecht.

Frau Dr. Stella A. Ahlers hat am 29. Juni 2018 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG, Herford, am 29. Juni 2018 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30% und 50% überschritten hat und zu diesem Tag 52,54% (entsprechend 7.188.512 Stimmen) beträgt. Davon sind Frau Dr. Stella A. Ahlers 52,34% (entsprechend 7.233.112 Stimmen) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von Frau Dr. Stella A. Ahlers kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG jeweils 3% oder mehr beträgt, gehalten:

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Adolf Ahlers Familienstiftung, Schweiz

Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG

WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH.

Zum Bilanzstichtag besaßen außer Frau Dr. Ahlers keine anderen Organmitglieder Aktien der Gesellschaft.

Genehmigtes Kapital

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss vom 24. April 2018 über die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien unter gleichzeitiger Aufhebung der Vorzugsaktien sowie der Vinkulierung der bisherigen Namensaktien und deren Entsendungsrecht wurde die Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/​ oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, jedoch insgesamt höchstens um 21.600 TEUR zu erhöhen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre unter bestimmten Bedingungen auszuschließen.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage betrug unverändert 15,6 Mio. EUR; davon entfielen 12,8 Mio. EUR auf das Agio aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage anlässlich des Gangs an die Börse und 1,6 Mio. EUR aus der Begebung von Vorzugsaktien.

Gewinnrücklagen

Im Geschäftsjahr wurden keine Gewinnrücklagen entnommen und in den Bilanzgewinn übertragen. Am 30. November 2020 werden damit unverändert 25,3 Mio. EUR ausgewiesen.

Bilanzgewinn/​-verlust

Im Bilanzgewinn/​-verlust enthalten ist ein Gewinnvortrag in Höhe von 867.804,08 EUR.

Rückstellungen für Pensionen

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach der projected unit credit method berechnet. Dabei wird der Zinssatz gemäß der Tabelle der Deutschen Bundesbank für eine Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Die Pensionsrückstellungen entsprechen den Barwerten der erdienten Ansprüche, die unter Anwendung des 10-Jahres-Durchschnittszinses von 2,38 Prozent sowie eines Rententrends von 2 Prozent auf der Grundlage der Richttafeln Heubeck 2018 G passiviert werden. Ein Gehaltstrend wurde nicht angesetzt, da es sich um Zusagen mit festen Beträgen handelt.

Bei der Anwendung des 7-Jahres-Durchschnittszinses von 1,68 Prozent hätte sich zum 30. November 2020 eine niedrigere Pensionsrückstellung ergeben.

Der einer Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB beträgt zum 30. November 2020 94.486,00 EUR (Vorjahr: 113.302,00 EUR)

Sonstige Rückstellungen

Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltenen Beträge setzen sich im Wesentlichen zusammen aus 0,3 Mio. EUR für Boni, 0,2 Mio. EUR für Tantiemen, 0,5 Mio. EUR für Warenrücksendungen und Preisnachlässe sowie 0,2 Mio. EUR für ausstehende Rechnungen. Darüber hinaus wurden ausreichende Rückstellungen für Prüfungskosten, Aufsichtsratsvergütung, Archivierungskosten und alle anderen erkennbaren Risiken und Verpflichtungen gebildet.

Verbindlichkeitenspiegel (in Mio. EUR)

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Restlaufzeiten
Mio. EUR bis 1 Jahr >1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 30.11.2020 4,5 21,0 11,2 36,7
30.11.2019 5,7 14,9 - 20,6
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.11.2020 1,6 - - 1,6
30.11.2019 5,4 - - 5,4
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 30.11.2020 5,8 0,3 3,9 10,0
30.11.2019 6,2 0,3 3,0 9,5
4. Sonstige Verbindlichkeiten 30.11.2020 0,4 - - 0,4
30.11.2019 0,5 - - 0,5
- davon aus Steuern 30.11.2020 0,1 - - 0,1
30.11.2019 0,1 - - 0,1
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 30.11.2020 - - - -
30.11.2019 - - - -
Summe 30.11.2020 12,3 21,3 15,1 48,7
30.11.2019 17,8 15,2 3,0 36,0

Alle Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch die Verpfändung von Grundbesitz, Kunstgegenständen, Vorräten und nicht übertragenen Forderungen besichert.

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden in Höhe von 3,1 Mio. EUR (Vorjahr 2,0 Mio. EUR) Verbindlichkeiten ausgewiesen, die aus dem Lieferungs- und Leistungsbereich resultieren sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 5,9 Mio. EUR (Vorjahr 7,5 Mio. EUR) und ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1,0 Mio. EUR (Vorjahr - Mio. EUR).

Erläuterungen einzelner Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Bei einer Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung ist zu beachten, dass Produktion, Einkauf, Vertrieb sowie Verwaltungs- und Dienstleistungsarbeiten aufgrund von Geschäftsbesorgungsverträgen von Tochtergesellschaften wahrgenommen werden.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geografisch bestimmten Märkten wie folgt auf:

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2019/​20 2018/​19
Mio. EUR % Mio. EUR %
Inland 44,4 76,7 56,8 75,6
Ausland 13,5 23,3 18,3 24,4
57,9 100,0 75,1 100,0

Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich durch den Vertrieb von Bekleidung erzielt. Die Auslandsumsätze wurden im Wesentlichen in Europa erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen sind 316 TEUR (Vorjahr 355 TEUR) periodenfremd. Dies sind u.a. Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie Erstattungen frühere Jahre betreffend. Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 131 TEUR (Vorjahr 173 TEUR).

Aufwendungen für Altersversorgung

Im Personalaufwand des Berichtsjahres sind für Altersversorgung der ehemaligen Belegschaft 3 TEUR (Vorjahr 14 TEUR) enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 337 TEUR (Vorjahr 168 TEUR), 1 TEUR (Vorjahr 4 TEUR) der Aufwendungen sind periodenfremd.

Erträge aus Beteiligungen

Die Beteiligungserträge beinhalten ausschließlich Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen. Die Beteiligungserträge betreffen die Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford, mit 1,6 Mio. EUR und der Ahlers Austria GmbH in Österreich mit 0,5 Mio. EUR.

Erträge/​Aufwendungen aufgrund von Gewinnabführungsverträgen

Hierbei handelt es sich um die im Geschäftsjahr 2019/​20 aufgrund diverser Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge vereinnahmten Erträge in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 4,6 Mio. EUR) und die übernommenen Verluste in Höhe von 5,1 Mio. EUR (Vorjahr 1,3 Mio. EUR).

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

In diesem Posten sind Zinsen von verbundenen Unternehmen in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR) und Zinserträge aus Steuererstattungen mit 31 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) ausgewiesen.

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

In diesem Posten sind Abschreibungen auf die Wertpapiere des Anlagevermögens und planmäßige Abschreibungen auf Kunstgegenstände mit zusammen 1 TEUR enthalten. Außergewöhnliche Aufwendungen i.S.d. § 285 Nr. 31 HGB ergaben sich durch außerordentliche Abschreibungen in Höhe von 636 TEUR auf den Kunstbestand sowie eine Teilwertabschlreibung auf die Beteiligung an der Ahlers Poland Spolka z o.o., PL-Opole in Höhe von 2.000 TEUR.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Aufwendungen enthalten 158 TEUR (Vorjahr 138 TEUR) Zinsen an verbundene Unternehmen sowie 124 EUR (Vorjahr 0 EUR) Zinsen auf Steuernachzahlungen. Auf Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung entfallen 5 TEUR (Vorjahr 7 TEUR).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In diesem Posten werden die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag, die Gewerbesteuer, ausländische Steuern vom Einkommen sowie latente Steuern erfasst. Bei dem ausgewiesenen Aufwand handelt es sich um die Abwertung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge aus Vorjahren.

V. SONSTIGE ANGABEN

Ausschüttungsgesperrte Beträge

Aus dem Bilanzgewinn einschließlich der Gewinnrücklagen in Höhe von zusammen 8.958 TEUR darf der im Zusammenhang mit den Pensionsrückstellungen nach § 253 Abs. 6 HGB zu ermittelnde Betrag in Höhe von 94 TEUR nicht ausgeschüttet werden.

Haftungsverhältnisse

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TEUR 30.11.2020 30.11.2019
aus Wechselobligo 0 0
aus Bürgschaften 55 60
55 60

Die Haftungsverhältnisse beziehen sich im Wesentlichen auf Bürgschaften für Bankverbindlichkeiten diverser Tochtergesellschaften. Es ist nicht davon auszugehen, aus diesen Bürgschaften in Anspruch genommen zu werden, da die Tochtergesellschaften den Verpflichtungen aus der laufenden operativen Tätigkeit nachkommen können.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen resultieren aus Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen und setzen sich wie folgt zusammen:

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Fälligkeit
(TEUR)
30.11.2020 30.11.2019
im Folgejahr 167 1.252
davon gegenüber verbundenen Unternehmen (163) (826)
im 2. bis 4. Jahr 0 48
davon gegenüber verbundenen Unternehmen (0) (0)
ab 5. Jahr 0 0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen (0) (0)
Gesamt 167 1.300
davon gegenüber verbundenen Unternehmen (163) (828)

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente setzen wir in Form von Devisentermingeschäften zur Sicherung von Währungskursrisiken aus dem operativen Geschäft ein. Das Kontraktvolumen der Devisentermingeschäfte beläuft sich am Bilanzstichtag auf 9,6 Mio. EUR (Vorjahr 9,8 Mio. EUR).

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Kontraktvolumen
Währung in Tausend Währungseinheiten in TEUR beizulegender positiver Zeitwert
TEUR
beizulegender negativer Zeitwert
TEUR
Käufe USD 10.800 9.158 0 134
Verkäufe CHF 500 486 8 0
Gesamt 9.626 8 134

Zur Absicherung von Währungsrisiken setzt die Gesellschaft Devisentermingeschäfte ein. Auf der Basis von mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Einkäufen bzw. Verkäufen in Fremdwährung werden Devisentermingeschäfte für einen Anteil der sich jeweils ergebenden offenen Positionen in Fremdwährung abgeschlossen. Gemäß § 254 HGB liegt eine Bewertungseinheit in Form eines antizipativen Hedges vor, da offene Posten aus antizipativen Grundgeschäften in Fremdwährung fristenkongruent mit Devisentermingeschäften gesichert werden. Die Devisentermingeschäfte sichern einen Wechselkurs, um mögliche Wechselkursänderungsrisiken, die sich aus den operativen Transaktionen der Gesellschaft ergeben, abzusichern. Die erwarteten Transaktionen betreffen Einkäufe sowie Verkäufe in Fremdwährung innerhalb der nächsten zwölf Monate. Die Effektivität wird durch einen Critical Term Match sichergestellt. Der Marktwert der Devisentermingeschäfte zum Stichtag belief sich auf -126 TEUR. Über die gesamte Laufzeit der Devisentermingeschäfte ergibt sich kein Währungsrisiko; die Geschäfte waren in Bewertungsportfolios zusammengefasst und wurden bilanziell nicht erfasst.

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Die Ahlers AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2019/​20 im Jahresdurchschnitt wie schon im Vorjahr keine Mitarbeiter.

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Aufsichtsrat

Alexander Gedat (seit 17. April 2019)

Betriebswirt, Rosenheim (Vorsitzender)

Armin Fichtel (seit 17. April 2019)

Kaufmann, Mönchengladbach (stellvertretender Vorsitzender)

Heidrun Baumgart (seit 28. Juni 1993)

Industriekauffrau, Bielefeld (Arbeitnehmervertreterin), Ahlers Zentralverwaltung GmbH

Vorstand

Dr. Stella A. Ahlers (seit 1. Juni 2005)

Herford, Vorstandsvorsitzende

Simon Tabler (seit 1. Dezember 2020)

Herford, Vorstand Finanzen, IT, Personal, Revision/​Compliance und Auslandsbetriebe

Dr. Karsten Kölsch (bis 30. November 2020)

Herford, Vorstand Finanzen, IT, Personal, Logistik und Auslandsbetriebe

Weitere Angaben zu den Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern

Die Aufsichtsräte/​Vorstände unserer Gesellschaft sind zum 30. November 2020 gleichzeitig Mitglieder eines Organs folgender Gesellschaften:

Alexander Gedat

- Beiratsvorsitzender bei der Fynch - Hatton GmbH, Mönchengladbach

- Beirat der Sportalm GmbH, Kitzbühel, Österreich

- Vorstandsvorsitzender (interimistisch) - Gerry Weber International AG, Halle (Westf.) (seit 20. Februar 2020), davor seit 19. Dezember 2019 Aufsichtsratsvorsitzender

Armin Fichtel

- Beiratsvorsitzender bei der Mustang Jeans GmbH, Künzelsau

- Beiratsvorsitzender bei der van Laack GmbH in Mönchengladbach

- Beirat bei der Fynch - Hatton GmbH, Mönchengladbach

- Chairman of the Advisory Board bei AppelrathCüpper (bis 28. Februar 2020)

Dr. Stella A. Ahlers

- Präsidentin des Verwaltungsrats der Adolf Ahlers AG, Zug, Schweiz

Nicht genannte Aufsichtsrats-/​Vorstandsmitglieder haben keine Mandate bei anderen Gesellschaften.

Aktienbesitz

Die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, besitzt eine mehrheitliche Beteiligung am stimmberechtigten Aktienkapital der Ahlers AG, die sie zum Großteil über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft WTW Beteiligungsgesellschaft mbH, Herford, hält. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG, Herford, als größten Kreis von Unternehmen, und in den Konzernabschluss der Ahlers AG, Herford, als kleinsten Kreis von Unternehmen gemäß § 285 Nr. 14 HGB, einbezogen. Die Konzernabschlüsse der Ahlers AG sowie der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG werden im Bundesanzeiger offen gelegt.

Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstandes sind im Vergütungsbericht aufgeführt.

Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019/​20 betrugen 90 TEUR (Vorjahr 99 TEUR), davon erfolgsunabhängig 90 TEUR (Vorjahr 99 TEUR).

Die Gesamtbezüge des Vorstands der Ahlers AG im Berichtsjahr betrugen 982 TEUR (Vorjahr 1.333 TEUR), davon erfolgsunabhängig 855 TEUR (Vorjahr 1.077 TEUR) und erfolgsabhängig 127 TEUR (Vorjahr 256 TEUR).

Ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten 16 TEUR (Vorjahr 16 TEUR). Für diese Personengruppe bestanden am 30. November 2020 Rückstellungen für laufende Pensionen von 96 TEUR (Vorjahr 100 TEUR).

Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Eine Auflistung der Unternehmen, an den die Ahlers AG zum 30. November 2020 mindestens 20 Prozent der Anteile sowie zusätzlich 5 Prozent an großen Kapitalgesellschaften hält sind in einer Anlage zum Anhang dargestellt.

Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die Ahlers AG hat für das Jahr 2020 die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und den Aktionären auf den Internet-Seiten der Ahlers AG (www.ahlers-ag.com) dauerhaft zugänglich gemacht.

Honorar des Abschlussprüfers

Die Angabe des Abschlussprüferhonorars erfolgt im Konzernabschluss.

Nachtragsbericht

Der Jahresabschluss ist auf der Grundlage der Verhältnisse aufzustellen, wie sie am Bilanzstichtag bestehen.

Die Ausbreitung des Coronavirus sowie die Maßnahmen zu deren Eindämmung sind zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag vorangeschritten, an dem der Abschluss zur Veröffentlichung genehmigt wurde. Dies gilt insbesondere für die Verlängerung des Lockdowns ab Mitte Dezember 2020. Die aus der Schließung des Einzelhandels und anderer Maßnahmen resultierenden erheblichen Umsatzrückgänge haben weitreichende Folgen für das Ergebnis des Ahlers-Konzerns sowie die Liquiditätssituation. Auf Basis eines Sanierungsgutachtens gemäß IDW S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer ist mit den finanzierenden Banken und der Hauptaktionärin das bestehende Finanzierungskonzept derart erweitert worden, dass der Liquiditätsbedarf mittelfristig abdeckt wird. Wir verweisen hierzu auf die weitergehenden Erläuterungen im Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts.

Konzernabschluss

Die Ahlers AG ist als Mutterunternehmen von der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches befreit, da das Unternehmen alternativ einen Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) bereitstellt (§ 315 e HGB). Es wurden alle zum 30. November 2020 gültigen Standards und Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) berücksichtigt, wie sie in der EU anzuwenden sind. Zum Konsolidierungskreis gehören alle mittelbar und unmittelbar verbundenen Unternehmen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

 

Herford, den 1. März 2021

Ahlers AG

Der Vorstand

Dr. Stella A. Ahlers

Simon Tabler

ANLAGENSPIEGEL für das Geschäftsjahr 2019/​20

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Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten
TEUR 1.12.2019 Zugänge Abgänge 30.11.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 752 0 0 752
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 107 0 0 107
Technische Anlagen und Maschinen 28 0 0 28
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.625 1 332 1.294
1.760 1 332 1.429
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 106.566 2 3.109 103.459
Beteiligungen 211 0 0 211
Wertpapiere des Anlagevermögens 34 0 0 34
Sonstige Finanzanlagen 10.987 0 442 10.545
117.798 2 3.551 114.249
120.310 3 3.883 116.430
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Kumulierte Abschreibungen
TEUR 1.12.2019 Abschreibungen Zuschreibungen Abgänge 30.11.2020
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 750 1 0 0 751
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 107 0 0 0 107
Technische Anlagen und Maschinen 28 0 0 0 28
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.522 41 0 317 1.246
1.657 41 0 317 1.381
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 43.058 2.000 0 3.109 41.949
Beteiligungen 0 0 0 0 0
Wertpapiere des Anlagevermögens 11 0 0 0 11
Sonstige Finanzanlagen 530 637 0 0 1.167
43.599 2.637 0 3.109 43.127
46.006 2.679 0 3.426 45.259
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Buchwerte
TEUR 30.11.2020 30.11.2019
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1 2
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 0 0
Technische Anlagen und Maschinen 0 0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 48 103
48 103
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 61.510 63.508
Beteiligungen 211 211
Wertpapiere des Anlagevermögens 23 23
Sonstige Finanzanlagen 9.378 10.457
71.122 74.199
71.171 74.304

ANTEILSBESITZ DER AHLERS AG

(unmittelbar bzw. mittelbar gehalten)

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davon mittelbar
Firma Anteil am Kapital
(in %)
% über Eigenkapital 1)
TEUR
Jahresüberschuss/​ -fehlbetrag 2) 2019/​20
TEUR
1. Ahlers P.C. GmbH, Herford 100,00 20.999 3)
2. Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford 80,00 5.452 1.974
3. Ahlers Vertrieb GmbH, Herford 100,00 27 3)
4. Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford 100,00 4.441 3)
5. Baldessarini GmbH, Herford 100,00 2.199 3)
6. Ahlers Retail GmbH, Herford 100,00 59 3)
7. HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Herford, Pullach im Isartal 94,00 94,00 2. 4.174 185
8. Jupiter Bekleidung GmbH, Herford 100,00 124 3)
9. Otto Kern GmbH, Herford 100,00 7.987 3)
10. PIONEER Jeans-Bekleidung GmbH, Herford 100,00 53 3)
11. Pionier Berufskleidung GmbH, Herford 100,00 29 3)
12. Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford 100,00 33 3)
13. Adolf Ahlers AG, CH-Zug 100,00 4.340 -101
14. Ahlers Austria GmbH, A-Mariasdorf 100,00 858 -295
15. Ahlers Herford (España) S.L., E-Madrid 100,00 209 -168
16. Ahlers Herford (Italia) S.R.L., I-Torino 100,00 398 -10
17. Ahlers Premium France S.A.S., F-Horbourg-Wihr 100,00 1.499 -269
18. "Ahlers-Poland" Spolka z o.o., PL-Opole 100,00 10.267 -650
19. OOO Ahlers RUS, RUS-Moskwa 90,00 378 -287
20. SIA Ahlers LV, LV-Riga 99,33 99,33 25. -154 -108
21. Dial Textile Industries Ltd., CL-Katunayake 100,00 2.385 168
22. Ahlers Danmark A/​S, DK-Haderslev 100,00 234 -18
23. "LUBINEX"-Spolka z o.o., PL-Lubin 62,85 62,85 18. 961 -503
24. Otto Kern Austria GmbH, A-Mariasdorf 100,00 100,00 9. 440 79
25. UAB Ahlers LT, LT-Vilnius 99,33 99,33 1. -498 -387
26. TEXART Bratislava, s r.o., SK-Bratislava 100,00 100,00 14. 90 -6
27. TEXART d.o.o., HR-Strmec Samoborski 100,00 100,00 14. 44 13
28. TEXART d.o.o., SLO-Ljubljana 100,00 100,00 14. 87 21
29. TEXART Magyarorszag Kft., H-Budapest 100,00 100,00 14. 25 -43
30. TEXART spol. s r.o., CZ-Prag 100,00 100,00 14. -94 -260
31. Texart UK Ltd., GB-London 100,00 100,00 14. 102 4

1) Fremdwährungsbeträge sind mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

2) Fremdwährungsbeträge Jahresüberschuss/​-fehlbetrag sind mit dem Geschäftsjahresdurchschnittskurs umgerechnet.

3) Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag

Bei der Gesellschaft Texart UK Ltd., GB-London, wurde von einer landesrechtlichen Prüfung aufgrund von Wesentlichkeitsaspekten abgesehen. Die Ahlers AG bürgt für deren Verbindlichkeiten gemäß § 479A UK Companies Act 2006.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Herford, den 1. März 2021

Dr. Stella A. Ahlers

Simon Tabler

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Ahlers AG, Herford

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Ahlers AG - bestehend aus der Bilanz zum 30. November 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der Ahlers AG für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. November 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammenfassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (zugleich besonders wichtiger Prüfungssachverhalt)

Sachverhalt und Problemstellung

Wir verweisen zunächst auf die Angaben im Anhang im Abschnitt "Nachtragsbericht" sowie im Abschnitt "Risikobericht" des zusammengefassten Lageberichts unter "Bestandsgefährdende Risiken", in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass sich insbesondere aufgrund der im Zuge der Corona-Pandemie behördlich angeordneten Schließungen des Einzelhandels und anderer Maßnahmen ab Frühjahr 2020 sowie insbesondere ab Dezember 2020 und der dadurch bedingten stark rückläufigen Umsätze erhebliche Belastungen des Ahlers-Konzerns und der Ahlers AG für das Ergebnis sowie die Liquiditätssituation ergeben haben. Die zur Sicherung der mittelfristigen Finanzierung erforderlichen Finanzmittel sind auf Basis eines daraufhin extern erstellten Sanierungsgutachtens zugesagt worden. Wie in den vorgenannten Abschnitten von Anhang und Lagebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten zusammen mit den anderen dort aufgeführten Sachverhalten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Der Jahresabschluss der Ahlers AG ist unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt worden. Wie im vorangegangenen Abschnitt erläutert, liegen Umstände vor, die den Bestand des Ahlers-Konzerns und der Ahlers AG gefährden können. Aufgrund der Bedeutung für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht sowie aufgrund der bestehenden Unsicherheit über das Eintreten der Annahmen und Bedingungen, die der mittelfristigen Unternehmensplanung zugrunde liegen, war die Beurteilung der Angemessenheit der unterstellten Prämisse der Unternehmensfortführung

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben auf Basis der vorgelegten mittelfristigen Ertrags- und Liquiditätsplanung beurteilt, ob die vom Vorstand getroffene Einschätzung der Fähigkeit der Ahlers AG zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen ist. Hierzu haben wir zunächst die Planungen auf formale Konsistenz (rechnerische Richtigkeit, korrekte Umsetzung der zugrunde gelegten Prämissen) überprüft. Außerdem haben wir die Ertragsplanungen (insbesondere die Angemessenheit der Umsatzprognose) mit den branchenspezifischen Prognosen abgeglichen und ebenso sowie die Planungen der wesentlichen Kostenarten plausibilisiert. Bei unseren Prüfungshandlungen haben wir darüber hinaus die wesentlichen Annahmen und Aussagen des Sanierungsgutachtens analysiert und bewertet. Nach dem Ergebnis unserer Prüfung halten wir die von den gesetzlichen Vertretern zu Grunde gelegte Prämisse der Unternehmensfortführung für angemessen.

Weitere besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Dezember 2019 bis zum 30. November 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Zusätzlich zu dem im Abschnitt "Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" beschriebenen Sachverhalt waren aus unserer Sicht folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

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Bewertung der Vorräte

Umsatzrealisation aus dem Vertrieb von Bekleidung

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

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1.

Sachverhalt und Problemstellung

2.

Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

3.

Verweis auf weitere Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

Bewertung der Vorräte

1. Sachverhalt und Problemstellung

Im Jahresabschluss der Ahlers AG werden nach Berücksichtigung von Wertminderungen in Höhe von EUR 5,2 Mio. (Vorjahr EUR 3,2 Mio.) Vorräte mit einem Wert von EUR 30,5 Mio. (Vorjahr EUR 25,6 Mio.) ausgewiesen. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und beizulegendem Zeitwert. Die Ermittlung des niedrigeren beizulegenden Zeitwerts erfordert in hohem Maße Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der zukünftigen Verkaufsmengen und -preise. Es besteht das Risiko, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausreichend angenommen werden und produzierte Ware nicht zum Verkauf gelangt. Insbesondere haben sich durch die Corona-Pandemie Überbestände ergeben.

Aufgrund des mit der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verbundenen Ermessens und der betragsmäßigen Höhe des Bilanzpostens war die Bewertung der Vorräte für uns im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Sachverhalt.

2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Wir haben die Ordnungsmäßigkeit der IT-gestützten Prozesse im Rahmen der Vorratsbewertung unter Einsatz eigener IT-Spezialisten geprüft. Darüber hinaus haben wir bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Vorräte die Reichweitenanalysen der gesetzlichen Vertreter nachvollzogen und die im Berichtsjahr verwendeten Bewertungsabschläge für Vorratsrisiken mit den Abschlägen aus Vorjahren verglichen und auf Plausibilität geprüft. Dabei haben wir die Erwartungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich zukünftiger Verkaufsmengen und -preise kritisch hinterfragt und die von der Gesellschaft ermittelten Bewertungsabschläge und durchgeführten Niederstwerttests nachvollzogen.

Insgesamt konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Einschätzungen und Annahmen in Bezug auf die Werthaltigkeit der Vorräte angemessen sind.

3. Verweis auf weitere Informationen

Die Angaben der Gesellschaft zu Vorräten sind in Abschnitt "6. Vorräte" des Anhangs enthalten.

Umsatzrealisation aus dem Vertrieb von Bekleidung

1. Sachverhalt und Problemstellung

Im Berichtsjahr weist die Ahlers AG Umsatzerlöse aus dem Vertrieb von Bekleidung in Höhe von EUR 57,9 Mio. (Vorjahr EUR 75,1 Mio.) aus. Aufgrund der unterschiedlichen Vertriebswege und des damit verbundenen Einsatzes verschiedener IT-Systeme sowie der Möglichkeit der Warenretoure besteht ein Risiko bezüglich der zutreffenden Erfassung und Periodenabgrenzung der Umsatzerlöse. Dieser Sachverhalt war aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung, da die Höhe der Umsatzerlöse im Rahmen der Kapitalmarktkommunikation und Kennzahlenberechnung (EBITDA-Marge, EBIT-Marge, Umsatzrendite) eine zentrale Größe ist.

2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung der Erlösrealisation haben wir unter anderem die zutreffende Erfassung der Umsätze durch den Abgleich mit den vertraglichen Grundlagen geprüft sowie von uns ausgewählte Transaktionen des Berichtsjahres von Kunden der Ahlers AG bestätigen lassen. Wir haben die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Höhe der Retouren nachvollzogen und u. a. anhand von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit plausibilisiert. Darüber hinaus haben wir mit Hilfe unserer eigenen IT-Spezialisten die IT-gestützten Prozesse im Verkauf in Bezug auf eine zutreffende und periodengerechte Erfassung der Umsätze gewürdigt.

Insgesamt konnten wir uns von der Angemessenheit der Erlösrealisation im Berichtsjahr überzeugen.

3. Verweis auf weitere Informationen

Die Angaben der Gesellschaft zu den im Berichtsjahr realisierten Erlösen sind in dem Abschnitt "Umsatzerlöse" des Anhangs enthalten. Vertriebswege werden in dem Abschnitt "Ziele und Strategie - Strategie - die Geschäftsfelder" des zusammengefassten Lageberichts skizziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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die im Abschnitt Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung

die übrigen Teile des Geschäftsberichts ("1. An unsere Aktionäre" sowie "2. Nachhaltigkeitsbericht"), mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie, ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 16. Juni 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2018/​2019 als Abschlussprüfer der Ahlers AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Thomas Gloth.

 

Düsseldorf, den 2. März 2021

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Düsseldorf)

Ralf Gröning, Wirtschaftsprüfer

Thomas Gloth, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/​20 stand im Zeichen der weltweiten Corona-Pandemie, die für die internationale Wirtschaft wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit darstellt. Die Bekleidungsindustrie und der Bekleidungseinzelhandel befanden sich schon vorher in einer schwierigen Umbruchphase mit den Trends der Digitalisierung und der Casualisierung. Durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung hat sich die Situation für beide Branchen kurzfristig verschärft und die Trends zur Digitalisierung und Casualisierung massiv beschleunigt. Infolge der aufkommenden Fragen und zu treffenden Entscheidungen haben wir unsere Aufsichtsratsarbeit im letzten Jahr deutlich intensiviert. Wir setzten uns mit dem Vorstand noch enger zur wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens sowie seiner strategischen Ausrichtung auseinander. Dabei hat der Aufsichtsrat alle Aufgaben wahrgenommen, die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und guter Corporate Governance obliegen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand kontinuierlich beraten und die Erweiterung der Finanzierung sowie die Umsetzung der kurz- und mittelfristigen Reorganisationsmaßnahmen eng begleitet. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens überwacht und dabei auf deren Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit geachtet. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich über die Lage des Konzerns unterrichtet. Ausführlich berichtete der Vorstand über die Unternehmensstrategie und -planung, die aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ertrags- und Finanzlage, die Personalsituation, die Risikolage, die Risikoentwicklung und Fragen der Compliance. Die Berichte enthielten auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäftsverlaufs von der Planung. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung frühzeitig und unmittelbar eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung für den Vorstand erforderlich war, hat der Aufsichtsrat zu einzelnen Geschäftsvorgängen seine Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat machte sich seinerseits eigenständig ein Bild über die Lage des Unternehmens und stand dazu auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand sowie den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.

Schwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen

Der Aufsichtsrat ist im Verlauf des Geschäftsjahres 2019/​20 zu acht Sitzungen zusammengekommen und das stets vollzählig. Zwei Sitzungen davon wurden als Telefonkonferenz durchgeführt.

In der Aufsichtsratssitzung am 17. Dezember 2019 standen die Planung für das Geschäftsjahr 2019/​20 sowie die Mittelfristplanung des Konzerns als Hauptpunkte auf der Agenda. Detaillierte Planungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden besprochen und genehmigt. Die Vertriebsgeschäftsführer von Pierre Cardin und Baldessarini präsentierten persönlich ihr jeweiliges Markenkonzept, das zum Teil mit Berater-Unterstützung entwickelt worden war. Der Aufsichtsrat verabschiedete die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Bericht des Compliance Beauftragten ist ein weiterer regelmäßiger Agendapunkt der Sitzung im Dezember. Darüber hinaus diskutierten die Sitzungsteilnehmer intensiv die steigenden Herausforderungen durch Cyberrisiken. In einem zweiten Teil der Sitzung berieten sich die Aufsichtsratsmitglieder ohne Beisein des Vorstands unter anderem zu Themen, die die Vorstandsmitglieder selbst und die Arbeit des Aufsichtsrats betrafen.

In einer die Bilanzsitzung im Februar vorbereitenden Telefonkonferenz am 31. Januar 2020 präsentierte der Vorstand den Jahresabschluss sowie die Berichte zur Lage von Konzern und Gesellschaft. Der Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand vorgelegten Geschäftsberichtsentwurf 2018/​19.

In der Sitzung vom 12. Februar 2020 beschäftigte sich der Aufsichtsrat erneut ausführlich mit dem Jahresabschluss 2018/​19. Der Wirtschaftsprüfer berichtete über die Prüfung des Konzernabschlusses und der Einzelabschlüsse und deren Ergebnisse und stand dem Aufsichtsrat Rede und Antwort. Im Anschluss daran stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2018/​19 fest und billigte den vom Vorstand vorgeschlagenen Gewinnverwendungsbeschluss. Die Einladung zur Hauptversammlung wurde besprochen und genehmigt. Die Sitzungsteilnehmer diskutierten die im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unveränderte Risikosituation des vierten Quartals 2018/​19, woraufhin der Aufsichtsrat den Risikobericht zum 30. November 2019 verabschiedete. Der Vorstand erläuterte die Prüfungsschwerpunkte der internen Revision im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2019/​20.

Am 20. März 2020 kam der Aufsichtsrat zu einer Telefonkonferenz zusammen, um sich nach der europaweiten Schließung des Bekleidungseinzelhandels über die zu erwartende Geschäftsentwicklung und die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Liquiditätssicherung zu informieren. Der Aufsichtsrat autorisierte den Vorstand einstimmig zur Erweiterung der Unternehmensfinanzierung und stimmte der Verschiebung der für April geplanten Hauptversammlung 2020 zu.

In seiner Sitzung am 22. April 2020 diskutierte der Aufsichtsrat die vom Vorstand präsentierte aktuelle Geschäftslage, den Forecast für das Geschäftsjahr 2019/​20 im Zeichen der Corona-Pandemie und die Auftragslage für Herbst/​Winter 2020. Detailliert besprachen die Gremienmitglieder die Möglichkeiten der Verringerung des Kapitalbedarfs, der kurzfristigen Kostensenkung und allgemein der Ergebnisverbesserung.

Ein Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzung am 29. Juni 2020 war die Erweiterung der Finanzierung. Der Abschluss der Verträge, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, bedurfte der Zustimmung des Aufsichtsrats, die die Gremienmitglieder nach eingehender Diskussion der vorgestellten Unterlagen einstimmig erteilten. Darüber hinaus nahm in dieser Sitzung der erste Planungsentwurf für das Geschäftsjahr 2020/​21 sowie die Diskussion unterschiedlicher Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung großen Raum ein.

Am 9. September 2020 präsentierte der Vorstand erneut die aktuelle Geschäftslage, die Vorausschau für das laufende Geschäftsjahr und die Auftragslage der Frühjahr-/​Sommersaison 2021. Viel Zeit nahmen sich die Sitzungsteilnehmer für die Besprechung der strategischen Planungen des eCommerce-Geschäfts sowie des Preview Budgets 2021. Um die Kostensituation der niedrigeren Umsatzerwartung anzupassen, beschlossen Aufsichtsrat und Vorstand umfangreiche Reorganisationsmaßnahmen. Dazu zählen neben einigen Einzelmaßnahmen insbesondere die Verlagerung von Logistikleistungen sowie der Pionier Workwear Modellabteilung vom Standort Herford nach Polen.

Im Mittelpunkt der Aufsichtsratssitzung am 15. Oktober 2020 standen die Planung für das Geschäftsjahr 2020/​21 sowie die Mittelfristplanung des Konzerns. Das Budget 2020/​21 einschließlich detaillierter Planungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden eingehend diskutiert. Im direkten Zusammenhang zum Budget ließ sich der Aufsichtsrat zudem über den Zwischenstand eines Beratungsprojekts informieren, das das Ziel verfolgt, die kurz-, mittel- und langfristigen Potenziale des Konzerns zu heben. Unter der Voraussetzung der Einarbeitung weiterer kurzfristiger Projektergebnisse gab der Aufsichtsrat das Budget frei.

Beratende Ausschuss-Tätigkeit im Rahmen der Finanzierungserweiterung

Im Zuge der Erweiterung der Unternehmensfinanzierung hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, aus seiner Mitte einen beratenden Ausschuss befristet für die Begleitung dieser Maßnahme zu bilden. Dem Ausschuss gehörten Herr Fichtel und der Aufsichtsratsvorsitzende an. Im Laufe des Mai 2020 trat der Ausschuss zu insgesamt vier Telefonkonferenzen mit dem Vorstand zusammen. Die Sitzungsteilnehmer erörterten die jeweils aktuelle Liquiditätssituation des Unternehmens und die kurzfristigen Maßnahmen zu ihrer Sicherung. Darüber hinaus berichtete der Vorstand zum Stand der Finanzierungsverhandlungen und beriet mit den Ausschussmitgliedern das weitere Vorgehen. Der Ausschussvorsitzende Herr Gedat berichtete in der Aufsichtsratssitzung am 29. Juni 2020 über die Inhalte der Ausschusssitzungen.

Veränderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat

Im Aufsichtsrat gab es im Berichtsjahr keine personelle Veränderung. Auch die Zusammensetzung des Vorstands hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht geändert. Im August 2020 hat der Aufsichtsrat beschlossen, Herrn Simon Tabler mit Wirkung zum 1. Dezember 2020 zum Vorstandsmitglied der Ahlers AG zu bestellen. Zu diesem Zeitpunkt war Herr Tabler bereits seit über einem Jahr als Geschäftsführer der Ahlers Zentralverwaltung GmbH und als kaufmännischer Geschäftsführer der Ahlers P.C. GmbH im Unternehmen tätig. Neben seiner Funktion als Finanzvorstand (CFO) hat Simon Tabler im Vorstand die Aufgabenbereiche IT, Personal, Revision, Compliance und die kaufmännische Betreuung der Auslandsbetriebe übernommen. Er folgt damit planmäßig auf Dr. Karsten Kölsch, der mit Abschluss seines 60. Lebensjahres die Ahlers AG auf eigenen Wunsch nach über 13 Jahren Vorstandstätigkeit Ende November 2020 verlassen hat. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers leitet fortan die Ressorts Strategie, Marken, Vertrieb, Retail/​eCommerce sowie Beschaffung und Logistik. Herrn Dr. Kölsch gebührt unser besonderer Dank für sein Engagement und die langjährige gute Zusammenarbeit.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat befasste sich im vergangenen Geschäftsjahr wiederum mit der Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance Regelungen im Unternehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten 16 ff. Die Unternehmenspraxis vor dem Hintergrund des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner neuen Fassung vom 16. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat besprochen. In der Sitzung am 15. Dezember 2020 wurde die Entsprechenserklärung erörtert und verabschiedet. Interessenkonflikte einzelner Aufsichtsratsmitglieder gab es nicht.

Jahresabschlussprüfung

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly GmbH & Co. KG mit Sitz in Düsseldorf wurde von der Hauptversammlung 2020 zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/​20 bestellt. Der Abschlussprüfer hat schriftlich erklärt, dass keine Beziehungen oder Umstände vorliegen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass ihn dieser unverzüglich über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zu seiner Kenntnis gelangen. Darüber hinaus soll ihn dieser informieren und im Prüfungsbericht vermerken, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben. Dies war nicht der Fall. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat sich regelmäßig ein eigenes Bild von der Qualität der Abschlussprüfung gemacht. Der Abschlussprüfer versah den Jahres- und den Konzernjahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts nach der Prüfung mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Ahlers AG und der auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjahresabschluss sowie die Prüfungsberichte von Baker Tilly lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig im Vorfeld der Aufsichtsrats-Bilanzsitzung am 2. März 2021 vor. Der Prüfungsbericht und die Prüfungsschwerpunkte sowie der Prüfungsbericht zum Abhängigkeitsbericht wurden von den Abschlussprüfern eingehend erläutert. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis der Baker Tilly GmbH & Co. KG nach ausführlicher Diskussion zustimmend zur Kenntnis und schloss sich diesem nach eigener detaillierter Prüfung des Jahresabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Konzernjahresabschlusses an. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernjahresabschluss wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands an, das Bilanzergebnis vollständig auf künftige Perioden vorzutragen. Der Aufsichtsrat hat auch den für das Geschäftsjahr 2019/​20 aufgestellten nichtfinanziellen Bericht der Ahlers AG und den nichtfinanziellen Konzernbericht (als Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts) geprüft und keine Beanstandungen erhoben.

Ebenso hat der Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Hierzu wurde vom Abschlussprüfer folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

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1.

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat unverzüglich vorgelegt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers nach eigener Überprüfung auf Vollständigkeit und Richtigkeit an. Einwände gegen die Erklärung des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen waren nicht zu erheben.

Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und das hohe persönliche Engagement im vergangenen Geschäftsjahr.

 

Herford, den 2. März 2021

Der Aufsichtsrat

Alexander Gedat, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019/​20

für die Ahlers AG und den Konzern

GRUNDLAGENINFORMATIONEN ZUM KONZERN

GESCHÄFTSMODELL

Konzernstruktur und -organisation

Die Ahlers AG mit Sitz in Herford fungiert als Muttergesellschaft des Ahlers Konzerns. Darunter bestehen aktuell 31 (Vorjahr 32) eigenständige Gesellschaften. Im Geschäftsjahr 2019/​20 wurde die Ahlers Europe Ltd. liquidiert. Darüber hinaus befindet sich das Jeans-Produktionswerk "LUBINEX"-Spolka z o.o. nach der Einstellung seiner Produktionstätigkeit im August 2020 seit November 2020 in Liquidation. Jede Marke ist in einer selbstständigen Gesellschaft organisiert. Des Weiteren bestehen in den wichtigsten Auslandsmärkten eigene Vertriebsgesellschaften, die meist zu 100 Prozent zum Konzern gehören. Gegenwärtig sind wir in 16 Ländern mit unserem Vertrieb vor Ort vertreten. An der 2010 aus dem Konzern ausgegliederten Jupiter Shirt GmbH besitzt die Ahlers AG 49,0 Prozent. Die Jupiter Shirt GmbH entwickelt und vertreibt Hemden unter der Marke Jupiter in ganz Europa. Seit Schließung des Produktionswerks Lubinex in Polen 2020 betreibt Ahlers noch eine Produktionsstätte in Sri Lanka. Eine Übersicht über die Tochtergesellschaften des Ahlers Konzern findet sich auf der Seite 19 "Anteilsbesitz".

Im März 2018 wurde die OOO Ahlers RUS mit einem langjährigen Partner in Russland gegründet und in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die Ahlers AG hält 90 Prozent und ein russischer Partner 10 Prozent an dem Unternehmen. Zielsetzung der Unternehmung ist es, die Russland-Aktivitäten von Pierre Cardin und Pioneer Authentic Jeans zu stärken. Die Gesellschaft betreibt acht Pierre Cardin Stores und zwei Outlets sowie das Wholesalegeschäft mit Einzelhändlern. In Litauen und Lettland hat Ahlers je eine Vertriebsgesellschaft, die Pierre Cardin Stores und Outlets betreiben. Der Anteilsbesitz an beiden Gesellschaften beträgt unverändert jeweils 99,3 Prozent.

Alle Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge (EAV) der Ahlers AG mit ihren Tochtergesellschaften blieben unverändert (vgl. Tabelle Anteilsbesitz, Seite 19).

Ahlers ist in Form einer Funktionsmatrix organisiert. Die Geschäftsführer jeder Marken-Vertriebsgesellschaft sind eigenständig für Produktentwicklung und Vertrieb der Marke verantwortlich. Zentrale Aufgaben wie IT, Rechnungswesen, Produktion, Logistik, Marketing und Controlling/​Recht sind in der Ahlers Zentralverwaltung GmbH und weiteren Konzerngesellschaften angesiedelt. Die Zentralabteilungen unterstützen die einzelnen Gesellschaften mit ihrem übergreifenden Know-how und realisieren Synergien im Konzern durch Bündelung gleichartiger Aufgaben und gemeinsames Sourcing. Das Retail- und Outlet-Management einschließlich der deutschen Mehrmarkenstores sind in einer eigenständigen Gesellschaft, der Ahlers Retail GmbH, zusammengefasst. Von der Ahlers Vertrieb GmbH wird das eCommerce Geschäft zentral für die Marken des Unternehmens gesteuert. Outlets und Stores einzelner Marken werden von der jeweiligen Markengesellschaft betrieben.

Konzern-Profil

Der Ahlers-Konzern bietet mit fünf Bekleidungsmarken maßgeschneiderte Kollektionen für unterschiedliche Zielgruppen und Preissegmente. Der Anspruch an Qualität und Modegrad ist dabei besonders hoch. Entsprechend ihrer modischen Aussage und preislichen Positionierung sind die Marken in die zwei Segmente "Premium Brands" und "Jeans & Workwear" gegliedert.

ZIELE UND STRATEGIE

Die Ahlers AG ist einer der führenden Hersteller für modische Herrenbekleidung in Deutschland und Europa, einschließlich Russland. Ahlers macht Männermode unter vier klar voneinander abgegrenzten Marken im mittleren und gehobenen Preissegment, die modern, funktional, hochwertig und nachhaltig ist. Das Geschäft soll gestärkt und systematisch ausgebaut werden. Der Ausbau des E-Commerce-Geschäfts steht dabei im Mittelpunkt. Daneben wird unter Pionier Workwear Profi-Berufsbekleidung angeboten. Alle Marken sollen in Zukunft noch klarer positioniert, effizient und profitabel geführt werden. Solides und nachhaltiges Wachstum ist das Ziel der mittelfristigen Unternehmensentwicklung. Dies soll mit den folgenden strategischen Maßnahmen erreicht werden:

Strategie - die Geschäftsfelder

Marken

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preislich gestaffelte, attraktive Marken im Qualitätssegment des Bekleidungsmarktes

Baldessarini

Pierre Cardin

Otto Kern

Pioneer Jeans

sowie qualitativ hochwertige Berufskleidung unter der Marke

Pionier Workwear

Absatzkanäle

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Wholesale mit dem stationären Einzelhandel, Filialisten und Warenhäusern

eCommerce mit eigenen Online Shops, Mehrmarkenplattformen und Online Shops von Wholesale-Partnern

Monomarken-Stores in einigen ausgewählten Märkten, besonders in Osteuropa

Outlets

Märkte

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DACH

Europa

ausgewählte Übersee-Märkte wie z.B. Kanada

Produkt

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Innovative, modische und qualitativ hochwertige Männer- und Berufsbekleidung

Die Wachstumsstrategie

"New Tomorrow" - das größte Performance-Programm der Unternehmensgeschichte

Die Modeindustrie verändert sich seit einigen Jahren und das Tempo des Wandels hat sich durch die Corona Einflüsse noch einmal beschleunigt. Um das Unternehmen präzise auf die neuen Trends einzustellen und die Strukturen auf die Markterfordernisse auszurichten, hat Ahlers das umfangreichste strategische Performance-Programm seiner Unternehmensgeschichte aufgelegt. Unter dem Titel "New Tomorrow" soll die strategische Ausrichtung jeder unserer Marken individuell neu justiert werden, um die Markenaussage, die Kundenorientierung und -ansprache sowie die Vertriebskanäle zu optimieren. Ein wesentlicher Baustein der Strategie ist der professionelle Ausbau des E-Commerce-Geschäfts und eine aus den Marken gesteuerte innovative Markenkommunikation. Die Begehrlichkeit unserer Marken und Produkte soll weiter gesteigert und der Endverbraucher direkt erreicht werden. Für die Service-Bereiche des Unternehmens wird neben einer allgemeinen Kostensenkung vor allem eine kostengünstigere Beschaffung angestrebt, selbstverständlich unter Einhaltung unserer strengen Corporate Social Responsibility-Grundsätze. Zur Steigerung der internen und externen Transparenz werden effiziente IT-Tools implementiert.

Männermode mit Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer - hochwertige Berufskleidung mit Pionier Workwear

Ahlers fokussiert sich auf Männermode mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer. Über zwei Drittel unserer Umsätze erzielen wir im attraktiven Premium-Segment des Modemarktes. Mit den Marken Baldessarini und Pierre Cardin wollen wir national und international wachsen. Der Pierre Cardin-Markenauftritt wird unter Verwendung der einzigartigen Brand-Heritage der französischen Designermarke geschärft. Modern, angezogen und fortschrittlich soll Pierre Cardin im kommerziellen Premium-Segment als Designer Brand wahrgenommen werden. Über hochfunktionelle, innovative und nachhaltige Produkte wollen wir uns differenzieren und eine Alleinstellung erarbeiten. Die Vertriebsorganisation unserer russischen Tochtergesellschaft intensiviert für Pierre Cardin bestehende Kundenbeziehungen, akquiriert neue Kunden und optimiert die bestehenden Stores in Russland. Den Ausbau der sonstigen ost- sowie der westeuropäischen Märkte einschließlich des europaweiten Flächenausbaus wollen wir weiter forcieren. Baldessarini deckt mit Casual- und Business-Sortimenten den gehobenen Premium Markt ab. Die Ausrichtung vor allem auf das Upper Premium Casual Segment wird konsequent verfolgt. Die gute Marktpositionierung soll in den europäischen Kernmärkten weiter ausgebaut werden. Kompetenz-Warengruppen wie Jeans, Herrenartikel und Konfektion sind dabei von großer Bedeutung. Lizenzprodukte verbreitern das Produktspektrum und stärken die Markenbekanntheit. Auch für Otto Kern steht die Gewinnung weiterer Lizenznehmer im Fokus. Das Jeans- und Hosengeschäft soll insbesondere mit Großkunden forciert werden.

Im Jeans- & Workwear-Segment bauen wir die Marken- und Konsumentenkommunikation der Marke Pioneer Authentic Jeans als führender Jeans- und Hosenspezialist in konsumigen Preislagen stringent aus. Durch Oberteile wird die Wahrnehmung vom Jeansanbieter verbreitert und zu einer ganzheitlichen Lifestyle-Marke weiterentwickelt. National und international wollen wir im Wholesale wachsen und zusätzliche Shop-in-Shop-Flächen dazugewinnen. Dafür entwickeln wir unsere Partnerschaftsmodelle und Flächenkonzepte kontinuierlich weiter. Der Online-Vertrieb soll vor allem auf Marktplätzen und Multimarken-Formaten ausgebaut werden. Durch die speziell für die verschiedenen Exportmärkte gestärkte Kollektion soll das internationale Geschäft zulegen. Bei Pionier Workwear wollen wir uns mit einer optimierten Marken- und Angebotskommunikation auf unsere Stärken im Bereich Corporate Wear und Leasing konzentrieren.

Wachstum im Wholesale

Für Männerbekleidung wird der stationäre Facheinzelhandel trotz rückläufiger Marktentwicklung nach wie vor ein wichtiger Absatzkanal bleiben. Umsatzzuwächse wollen wir durch die Vermarktung unserer Produkte auf Markenflächen, den sogenannten Shop-in-Shops, erzielen, was auch für die Markendarstellung sehr wichtig ist. Zudem legen wir besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Flächenproduktivität. Dazu entwickeln wir intern die Prozesse der Warenversorgung und des Visual Merchandisings für die Markenflächen konsequent weiter. Die Partnerschaftsprogramme, Kooperationskonzepte und die Service-Qualität werden fortlaufend analysiert und optimiert. Neben dem stationären Facheinzelhandel haben wir auch den Online-Handel unserer Kunden im Fokus.

Wachstum im eCommerce

Der eCommerce hat als stark wachsender Absatzkanal strategisch ein hohes Gewicht. Wir investieren viel personelle Kapazität und Finanzmittel in die prozessuale Stärkung dieses Wachstumsfelds. Priorität haben dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschäft sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen. Wir konzentrieren uns dabei sowohl auf die eCommerce Spezialisten als auch die eCommerce Aktivitäten unserer Wholesale-Partner. Darüber hinaus steht die Gewinnung von zusätzlichen Onlinehändlern in Europa und die weitere Internationalisierung des Marktplatzgeschäfts im Mittelpunkt. Zusätzlich betreibt Ahlers drei eigene Online Shops mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini und Pionier Workwear. Die eigenen Online Stores sind gleichzeitig Schaufenster der Marke und wichtiger Verkaufskanal. Sowohl im eCommerce Wholesale-Vertrieb, dem Marktplatzgeschäft und den eigenen Online Stores wollen wir in diesem wichtigen Absatzkanal für Bekleidung weiter stark wachsen. Die differenzierte Sortimentssteuerung, die prominente Markenplatzierung, die Optimierung der Value Proposition und effiziente IT-Strukturen und -Tools sollen diesen Ausbau unterstützen.

Wachstum im eigenen Retail

Wir werden die bestehenden Store-Konzepte im eigenen Einzelhandel weiterentwickeln und möglicherweise weitere Partner-Stores punktuell eröffnen. Ahlers setzt dabei strategisch auf Monomarken-Stores der Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini, die wir selbst oder mit Partnern vornehmlich in Osteuropa betreiben.

Steigerung des internationalen Geschäfts

Ahlers ist mit einem internationalen Anteil von 43 Prozent am Gesamtumsatz ein erfolgreicher "European Player". Ziel für die Zukunft ist es, durch systematischen Ausbau der lokalen Vertriebsorganisationen die Umsätze in Europa weiter zu entwickeln. Dabei soll das Geschäft vor allem mit dem Einzelhandel aber auch punktuell mit eigenen Stores und Partnerstores wachsen. Außerhalb Europas wollen wir mittelfristig mit unserer Marke Baldessarini expandieren.

Kostenführerschaft in der Beschaffung und in den logistischen Prozessen

Die Optimierung von Beschaffung und Logistik ist eine dauerhafte Herausforderung in der Bekleidungsindustrie. Ahlers arbeitet fortwährend an der Lieferantenauswahl und den Logistikprozessen mit dem Ziel Qualität, Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Beschaffungskosten zu optimieren. Ständig prüfen wir bestehende und neue Standorte und Lieferanten, um eine verlässliche und kostengünstige Produktion zu sichern, die unseren Qualitäts- und Sozialstandards genügt. Sukzessive hat Ahlers zunächst die Jeansbeschaffung auf Vollgeschäft umgestellt und wird künftig auch die Anzugbeschaffung darauf umstellen. Wie schon in den Vorjahren haben wir unsere Beschaffung im günstig gelegenen, südlichen Mittelmeerraum intensiviert und dafür unsere eigene Fertigung in Polen Mitte 2020 eingestellt. Die gesamte Rohwarenlogistik und zunehmende Anteile der Fertigwarenlogistik des Konzerns erfolgen seit 2019 von Polen aus. Die Einhaltung von Sozialstandards ist immer wesentliche Grundbedingung für die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistungspartnern.

Laufende Digitalisierungsprojekte zur Unterstützung des B2B-Geschäfts

Ahlers nutzt die technologischen Fortschritte und die damit einhergehenden digitalen Trends. Kundenbedürfnisse zu analysieren und daraus bedarfsorientierte Produkte und Services zu entwickeln, ist eine große Chance. Zur zukunftsorientierten Geschäftsentwicklung hat Ahlers verschiedene Digitalisierungsprojekte aufgesetzt. Unter anderem erweitern wir kontinuierlich die automatische Generierung von Nachverkaufsangeboten für Einzelhandelskunden, deren Bestände wir elektronisch einsehen können (EDI) und schaffen virtuelle Regalverlängerungen für den Einzelhandel. Seit August 2020 sind wir mit den Marken Pierre Cardin und Pioneer mit einer cloudbasierten B2B-Order Area eines in der Branche renommierten Dienstleisters präsent. Über dieses Portal können unsere Händler digital Nachbestellungen aus den aktuellen Saisons tätigen. Pierre Cardin, Baldessarini und Pioneer stellen ihren Kunden zudem Produktdaten und Bildmaterial cloudbasiert zur Verfügung.

Regionale Produktionsanteile (Vorjahr):

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Sri Lanka 31,4% (27,7%)
Polen 5,6% (7,4%)
Andere EU/​Naher Osten 41,3% (37,8%)
China/​HKG 7,0% (9,8%)
Andere Fernost 14,7% (17,3%)

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Forschungs- und Entwicklungsstellen der Mode sind die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien. Für jede Saison entwickeln diese Abteilungen neue Kollektionen, die auf ihre Zielkunden ausgerichtet sind. Das Design steht dabei im Mittelpunkt und die Funktionalität der Bekleidung ist wichtige Nebenbedingung. Die einzelnen Produktgruppen jeder Marke haben in der Regel eigene Produktmanagement-Teams. Die Modellabteilungen und die Musternähereien sind meist übergreifend nach Warengruppen organisiert und arbeiten für mehrere Marken, haben aber benannte Spezialisten innerhalb der Organisation für ihre jeweilige Marke.

Die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien hatten zum 30. November 2020 58 Mitarbeiter (Vorjahr 68). Durch die geringere Anzahl von Mitarbeitern entstanden für diese Abteilungen im Geschäftsjahr 2019/​20 deutlich niedrigere Aufwendungen vor Sondereffekten in Höhe von 4.252 TEUR (Vorjahr 5.219 TEUR). Vor allem die Effizienzmaßnahmen des Vorjahres, die weitere Umstellung auf Vollkauf sowie kurzfristig eingeleitete Umstrukturierungsmaßnahmen führten zu dem Rückgang von Mitarbeitern und Aufwendungen. Durch die Maßnahmen bedingt fielen Sondereffekte in Höhe von -384 TEUR an (Vorjahr -39 TEUR). Der Großteil der Aufwendungen sind Personalkosten. Der Sachaufwand besteht vor allem aus Beratungskosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten machten 2,8 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 2,5 Prozent) aus. Grundsätzlich erfolgt keine Aktivierung von Entwicklungskosten, weil die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind.

STEUERUNGSSYSTEM

Der Vorstand der Ahlers AG steuert die Vertriebs- und Service-Gesellschaften des Konzerns. Der Vorstand gibt die strategische Entwicklung vor, trifft wichtige Entscheidungen mit den Geschäftsführungen und überwacht die Zielerreichung der Tochtergesellschaften.

Im Konzern wird eine Mittelfristplanung über drei Geschäftsjahre erstellt, die jährlich rollierend fortgeschrieben wird. Die jährliche Einzelplanung erfolgt bottom-up durch die von den einzelnen Geschäftsführern mit dem Vorstand erarbeiteten Planungen je Konzerngesellschaft. Für die einzelnen Vertriebs- und Servicegesellschaften werden dabei Detailziele hinsichtlich vordefinierter Steuerungsgrößen und Kennzahlen formuliert. In diese Einzelplanungen finden bereits die Einschätzungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Planungsjahr Eingang. Im Berichtsjahr wurde der Planungsprozess erstmalig um einige Monate vorverlegt, so dass der Vorstand unter Normalbedingungen ohne Corona-Einfluss nun bereits Mitte des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat eine detaillierte Konzern-Jahresplanung für das neue Geschäftsjahr vorlegt.

Im Rahmen des zentralen monatlichen Reportings erfolgt die laufende Erfolgskontrolle der Budgetgrößen. Die Geschäftsführer der Tochterunternehmen berichten monatlich direkt an die Konzernleitung in einem vorstrukturierten Finanzbericht über quantitative und qualitative Entwicklungen im Berichtsmonat. In regelmäßigen Treffen informiert sich der Vorstand über die Marktsituation und nimmt mit den Geschäftsführern Weichenstellungen vor. Zentrale Reporting-Datenbanken erleichtern die Soll-/​Ist-Kontrolle und die Erstellung täglicher, wöchentlicher und monatlicher EDV-Berichte. Zweimal im Jahr wird eine umfassende Überarbeitung der Jahresplanung vorgenommen.

Steuerungsgrößen und Kennzahlen

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inkl. IFRS 16 2019/​20 vor IFRS 16 2019/​20 2018/​19
Umsatzerlöse Mio. EUR 151,6 151,6 207,0
Rohertragsmarge in % 47,3 47,3 48,2
EBITDA * Mio. EUR -3,1 -7,8 2,1
EBITDA-Marge * in % -2,0 -5,1 1,0
EBIT * Mio. EUR -12,4 -12,6 -2,4
EBIT-Marge * in % -8,2 -8,3 -1,2
Sondereffekte Mio. EUR -2,9 -2,9 0,0
Konzernergebnis Mio. EUR -18,5 -18,4 -3,7
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR -14,8 -19,3 10,7
Brutto-Investitionen Mio. EUR 1,6 1,6 3,6
Umsatzrendite vor Steuer in % -11,4 -11,3 -1,5
Umsatzrendite nach Steuer in % -12,2 -12,1 -1,8
Ergebnis je Aktie EUR -1,36 -1,35 -0,28
Net Working Capital ** Mio. EUR 73,8 73,8 64,7
Return On Investment in % -12,2 -12,5 -2,3

* vor Sondereffekten (Erläuterung der Sondereffekte s. S. 41)

** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Wesentliche Steuerungsgrößen im Ahlers Konzern sind der Umsatz, das EBIT vor Sondereffekten * , das Konzernergebnis, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, das Net Working Capital und die Brutto-Investitionen. Darüber hinaus werden die zu erzielende Kalkulations- und Ist-Marge, das Umsatzwachstum, die Kostenquoten, die EBIT-Marge sowie der durchschnittliche Forderungsbestand in Monaten als Kennzahlen ermittelt. Bei den Produktionsentscheidungen des Vertriebsmanagements nimmt die Lagerreichweite einen besonderen Stellenwert ein, die maßgeblich die Höhe des Net Working Capitals beeinflusst. Alle Segmente werden nach den gleichen Kennzahlen gesteuert. Die Steuerung der Einheiten hat sich im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert. Die Geschäftsführer berichten an den Vorstand und die Kennzahlen wurden gleich berechnet. In der Ahlers AG sind die wesentlichen Steuerungsgrößen der Umsatz und das EBIT vor Sondereffekten * .

* Das EBIT vor Sondereffekten entspricht dem Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, abzüglich der Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie zuzüglich der Sondereffekte, die auf Seite 41 des Geschäftsberichts dargestellt werden.

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER

Mitarbeiterstruktur im Konzern zum Stichtag (Vorjahr)

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Deutschland 483 (501)
Polen 189 (361)
Sri Lanka 793 (801)
Osteuropa/​ Sonstige 221 (227)
Österreich 38 (39)
Gesamt 1.724 (1.929)

Personalkennzahlen

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2019/​20 2018/​19 Veränderung
Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter 1.812 1.985 -8,7%
Personalaufwand bereinigt * Mio. EUR 38,4 46,9 -18,1%
Personalaufwand je Mitarbeiter bereinigt * TEUR 21,2 23,6 -10,2%
Zahl Auszubildender 20 18 11,1%
Frauenanteil im Führungskreis in % in % 43 45 -2 PP

* um Sondereffekte

Ahlers beschäftigte im Geschäftsjahr 2019/​20 durchschnittlich 1.812 Mitarbeiter und damit 173 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Am 30. November 2020 hatte Ahlers 205 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch den Beschäftigungsabbau im Zuge der kurzfristig eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen hatte Ahlers in Deutschland am Stichtag 483 Mitarbeiter und damit 18 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch Beendigung der eigenen Produktion in Polen reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 160. Im eigenen Retail beschäftigte Ahlers im Ausland 15 Mitarbeiter weniger als am Vorjahresstichtag. Die Kapazitäten des eigenen Produktionsstandorts in Sri Lanka lagen etwa auf Vorjahresniveau (-8 Mitarbeiter).

Wirtschaftsbericht

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENSPEZIFISCHE LAGE

Weltwirtschaft schrumpft durch Auswirkungen der Corona-Pandemie

Zu Beginn des Jahres 2020 gingen die meisten volkswirtschaftlichen Institute davon aus, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft mit 3,1 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres fortsetzen würde (2019: 3,0 Prozent, Commerzbank Research Januar 2020, alle weiteren Werte dieses Kapitels Commerzbank Research Dezember 2020). Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung führten jedoch zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaftslage und einer deutlichen Prognosekorrektur. Letztlich ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 3,5 Prozent geschrumpft. Als eine der wenigen Volkswirtschaften wuchs die chinesische noch um 1,7 Prozent (Vorjahr 6,2 Prozent). Im Vergleich der drei großen Wirtschaftsgebiete China, USA und der Eurozone fiel dieser Rückgang mit 4,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr am wenigsten gravierend aus. Das BIP der USA sank 2020 um 3,5 Prozent und lag damit 5,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von +2,2 Prozent. Das BIP der Eurozone wurde durch die Corona-Pandemie am stärksten getroffen. Hier ging die Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 7,3 Prozent zurück und fiel damit um 8,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (+1,3 Prozent). Die Wirtschaftsleistung unter den vier großen Euroländer schrumpfte besonders stark in Spanien um 11,5 Prozent (2019: +2,0 Prozent Wirtschaftswachstum) und sank auch in Frankreich und Italien deutlich um 9,2 Prozent bzw. 9,1 Prozent (2019: +1,5 bzw. +0,3 Prozent). In Deutschland fiel die Rezession mit -5,2 Prozent noch vergleichsweise niedrig aus (2019: +0,5 Prozent). Um die Wirtschaft zu stützen, haben die Industriestaaten kreditfinanzierte Hilfsprogramme in erheblichem Umfang aufgelegt. In Reaktion auf die deutlich steigenden öffentlichen Schulden und zur Unterstützung der Wirtschaft setzten die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik fort und hielten damit das Zinsniveau niedrig. Weitere Einflussfaktoren auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung wie der im Januar 2021 vollzogene Ausstieg Großbritanniens aus der europäischen Union, der schwelende amerikanisch-chinesische Handelsstreit und die Wahl eines neuen US-Präsidenten spielten im Jahr 2020 eher eine untergeordnete Rolle.

Neben der Wirtschaftskraft und der Konjunkturerwartung haben auch die Arbeitsmarktlage und die Einkommensentwicklung großen Einfluss auf den privaten Konsum. Instrumente wie staatliche Kredite und Kurzarbeit dämpften den Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkungsvoll. Dennoch sind im vergangenen Jahr 2020 einige Arbeitsplätze Corona-bedingt verloren gegangen und die Arbeitslosenquote im Euroraum stieg moderat von 7,6 Prozent auf 8,0 Prozent. Eng verknüpft mit der wellenförmigen Entwicklung der Infektionszahlen haben sich die Unsicherheiten über die Konjunktur und die Arbeitsmarktlage im Jahresverlauf negativ auf die Verbraucherstimmung ausgewirkt. Nach einem ersten Einbruch des Konsumklimas im Frühjahr 2020 hatte sich die Verbraucherstimmung in Deutschland über die Sommermonate zunächst erholt. Im Zuge der neuerlich gestiegenen Infektionszahlen und damit einhergehender Eindämmungsmaßnahmen im Herbst 2020 fiel der GfK-Konsumklimaindex im Dezember 2020 auf den Wert von -6,7 Punkten (Vorjahr +9,6 Punkte, GfK Konsumklima, 22. Dezember 2020). Stützend dürften dagegen die Maßnahmenpakete zur Mobilisierung des privaten Konsums wie z.B. die zeitweise Mehrwertsteuersenkung gewirkt haben. Zudem wurde die Kaufkraft der Bevölkerung im Euroraum durch den sehr geringen Anstieg der Verbraucherpreise gestärkt (Inflationsrate 2020: 0,3 Prozent, Vorjahr 1,2 Prozent). Der private Verbrauch sank dennoch im Jahr 2020 in Deutschland ähnlich wie das BIP um 5,6 Prozent. Angesichts schlechterer Konjunkturwerte sowie z.T. deutlich schärferer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren die Rückgänge im europäischen Ausland größer und die Konsumausgaben privater Haushalte fiel in der Eurozone um 7,9 Prozent.

Branchenspezifische Entwicklung

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden im Frühjahr europaweit Einzelhandelsschließungen für Bekleidung verfügt. Der bis dahin leicht rückläufige Umsatztrend des stationären Modehandels verschlechterte sich dadurch drastisch und fiel je nach Land für vier bis acht Wochen auf Null. In Deutschland und vielen europäischen Ländern durfte der Einzelhandel ab Mitte Mai wieder vollständig öffnen. Über die Sommermonate stabilisierte sich das Kaufverhalten wegen verschiedener Restriktionen und vor allem der Maskenpflicht auf deutlich niedrigerem Niveau. Die stark steigenden Fallzahlen im Herbst 2020 sorgten in vielen Ländern erneut für weitreichende Beschränkungen und Lockdowns, die vor allem im vierten Kalenderquartal 2020 den stationären Einzelhandel wieder erheblich beeinträchtigten. So gingen die Umsätze in Deutschland von Dezember 2019 bis November 2020 um deutliche 22 Prozent zurück (Vorjahr -1,3 Prozent, Textilwirtschaft 49_​2020). Für das Kalenderjahr 2020 lag das Umsatzminus bei 30 Prozent, da das wichtige Weihnachtsgeschäft nahezu vollständig entfiel. Auch wenn die Corona-Krise das wachsende Online-Geschäft mit Mode zusätzlich forciert, werden die Umsatzrückgänge des stationären Handels bei weitem nicht ausgeglichen. Im europäischen Vergleich hat sich Deutschland im Jahr 2020 robust durch die Corona-Krise bewegt. Vielfach waren die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weniger weitreichend oder kürzer befristet. In den für Ahlers relevanten europäischen Märkten dürfte der Modehandel daher hinter den Entwicklungen auf dem Heimatmarkt zurückgeblieben und in vielen Fällen noch stärker rückläufig gewesen sein.

GESCHÄFTSVERLAUF

Entwicklung des Geschäftsjahres 2019/​20

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Viertes Quartal 2020 durch stabile Umsätze in den Monaten September und Oktober "nur" mit 10 Prozent Minus

Rückläufige Umsatzentwicklung 2019/​20 (-26,8 Prozent) maßgeblich verursacht durch Corona-bedingte Belastungen sowie planmäßig beendete Aktivitäten

Erhebliche Einsparungen bei betrieblichen Aufwendungen von -18,0 Mio. EUR bzw. -17,6 Prozent (vor Anwendung von IFRS 16: -17,8 Mio. EUR bzw. -17,4 Prozent)

Konzernergebnis fällt umsatzbedingt um 14,8 Mio. EUR auf -18,5 Mio. EUR (vor Anwendung von IFRS 16: um 14,7 Mio. EUR auf -18,4 Mio. EUR)

Cashflow maßbeglich beeinflusst durch das rückläufige Konzernergebnis

Weiterhin solide Bilanzstruktur mit 46 Prozent Eigenkapitalquote (vor Anwendung von IFRS 16: 49 Prozent; Vorjahr 57 Prozent)

Umsatz nach Segmenten

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Mio. EUR 2019/​20 2018/​19 Veränderung
in %
Premium Brands * 106,6 143,7 -25,8
Jeans & Workwear 45,0 63,3 -28,9
Summe 151,6 207,0 -26,8

* inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR)

Umsatz nach Regionen

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Mio. EUR 2019/​20 2018/​19 Veränderung
in %
Deutschland 87,1 112,1 -22,3
Westeuropa 39,2 54,5 -28,1
Mittel-/​ Osteuropa/​ Sonstiges 25,3 40,4 -37,4
Summe 151,6 207,0 -26,8

Umsatz nach Quartalen

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Mio. EUR 2019/​20 2018/​19 Veränderung
in %
1. Quartal 51,2 59,0 -13,2
2. Quartal 19,5 46,3 -57,9
3. Quartal 38,2 54,3 -29,7
4. Quartal 42,7 47,4 -9,9
Summe 151,6 207,0 -26,8

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Vorbemerkungen zur Bilanzierung nach IFRS 16

Im Berichtsjahr wurden im Rahmen der erstmaligen Anwendung für Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung des IFRS 16 (Leasingstandard) große Teile der bisherigen Mietaufwendungen entlastet und Abschreibungen und Finanzierungskosten entsprechend belastet. Dadurch hat sich das EBITDA im Geschäftsjahr 2019/​20 um 4,7 Mio. EUR erhöht. Auf Ebene des Ergebnisses vor Steuern war die Anwendung des Standards nahezu ergebnisneutral, da sich Abschreibungen und Finanzierungskosten um etwa 4,8 Mio. EUR erhöhten. Durch die Verpflichtung zur Aktivierung der abgezinsten zukünftigen Mietzahlungen hat sich die Bilanz 2019/​20 um 9,3 Mio. EUR verlängert. Auf der Aktivseite erhöhte sich das Anlagevermögen aufgrund der Nutzungsrechte am Mietobjekt um diesen Wert. Auf der Passivseite stiegen die lang- und kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus zukünftigen Mietzahlungen in fast gleichem Umfang um 5,8 bzw. 3,6 Mio. EUR. Das Eigenkapital sank geringfügig um 0,1 Mio. EUR. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, zeigen wir innerhalb des Kapitels Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage jeweils separat den Sondereinfluss durch die Anwendung des IFRS 16 sowie die Werte vor Anwendung des IFRS 16 - Leasingbilanzierung. Weitere Informationen zur Anwendung des IFRS 16 finden Sie auf Seite 98 bzw. Seite 109.

Ertragslage

Rückläufiger Konzernumsatz 2019/​20 durch europaweite Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie

Der Konzernumsatz sank im Geschäftsjahr 2019/​20 um 55,4 Mio. EUR bzw. 26,8 Prozent auf 151,6 Mio. EUR, hauptsächlich verursacht durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der coronabedingte Umsatzrückgang betrug 23,8 Prozent und lag damit im Rahmen des Markttrends in Deutschland (-22 Prozent). Im internationalen Vergleich lag das Umsatzminus des Unternehmens eher leicht besser aufgrund meist noch höherer Rückgänge im europäischen Ausland. Der Rückgang betraf fast alle Warengruppen gleichermaßen mit Ausnahme der Anzüge und Sakkos, deren Umsatz sich nahezu halbierte, da Kaufanlässe für formellere Bekleidung wie Konfirmationen, Hochzeiten und Feiern im Jahr 2020 kaum stattfanden und auch die zunehmende Arbeit im Home-Office die Nachfrage nach Business-Bekleidung reduzierte. Darüber hinaus führte die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken sowie mit Pierre Cardin- und Pioneer-Damenhosen zu einem planmäßigen Umsatzrückgang von insgesamt 8,4 Mio. EUR bzw. 3,0 Prozent.

Die Auswirkungen der Pandemie trafen Ahlers als Wholesale-Unternehmen und Bekleidungsproduzent im zeitlichen Verlauf anders als den Bekleidungseinzelhandel, in der Summe und im Ausmaß aber ähnlich. Im ersten Quartal 2019/​20 von Dezember 2019 bis Februar 2020 gab es nur wenige lokale Lockdowns, z.B. in Italien. Für Bekleidungsunternehmen waren aber schon Störungen in der Lieferkette spürbar und entsprechend stockten die Auslieferungen der Frühjahr-/​Sommersaison. Der Umsatz ging deshalb im ersten Quartal 2019/​20 um 13,2 Prozent zurück. Mitte März wurden dann fast europaweit für vier bis acht Wochen Lockdowns verhängt, so dass Auslieferungen der Frühjahrssaison nur teilweise möglich waren und Nachverkäufe fast völlig ausblieben. Entsprechend sanken die Umsätze im zweiten Quartal 2020 (März bis Mai 2020) um 57,9 Prozent. Etwas Entspannung trat dann nach Öffnung des Bekleidungseinzelhandels im dritten Quartal 2020 (Juni bis August) ein. Zwar lagen die Nachverkäufe immer noch auf sehr geringem Niveau, aber viele, durch gestörte Lieferketten eher verspätete Aufträge wurden für Herbst/​Winter ausgeliefert. Der Umsatz reduzierte sich im Q3 2019/​20 um 29,7 Prozent. Das "beste" Quartal des "Corona-Jahres" 2019/​20 war das Vierte mit -9,9 Prozent Umsatzrückgang. Hier wurden die Herbst-/​Winterprodukte - etwas später als im Vorjahr - ausgeliefert und auch die Nachverkäufe erholten sich in den Monaten September und Oktober wieder etwas. Mit den ersten Lockdowns im November ging dann der bis dahin stabile Umsatztrend dieses Quartals wieder ins Minus. In der Presse wurde in Deutschland für diesen Zeitraum der Begriff "Lockdown-Light" verwendet.

Abweichend von dieser allgemeinen Schilderung des Jahresverlaufs gab es regional einige Besonderheiten. Italien hatte einen sehr frühen ersten Lockdown, während Russland erst spät Einzelhandelsschließungen verfügte. Der zweite Lockdown kam in einigen Ländern wie z.B. Österreich, Frankreich, Tschechien früher als in Deutschland. Auch waren die Schließungsphasen im europäischen Ausland meist länger und oft von Ausgangssperren begleitet. Die Umsatzentwicklung nach Regionen stützt diese Einschätzung, denn in Deutschland waren die Umsatzrückgänge mit 22,3 Prozent am geringsten. Das westeuropäische Ausland lag mit -28,1 Prozent leicht unter dem Konzerntrend. Am härtesten traf es aber die Umsätze in Osteuropa, die um 37,4 Prozent zurückgingen.

eCommerce-Geschäft mit zweistelligem Umsatzplus

Das eCommerce Geschäft hat bei Ahlers eine hohe strategische Priorität. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Digitalisierung weiter beschleunigt und den Online-Handel noch stärker in den Fokus unseres unternehmerischen Handelns gerückt. Im Geschäftsjahr 2019/​20 hat der eCommerce ein Umsatzplus von 13,2 Prozent erzielt. Zu dieser Entwicklung trugen sowohl die Umsatzzuwächse auf den Marktplätzen als auch in unseren eigenen Online-Shops bei.

Spürbarer Umsatzrückgang im eigenen Einzelhandel

Ahlers führte zum Bilanzstichtag 28 Stores in Eigenregie (Vorjahr 29), davon unverändert vier im Inland und 24 im Ausland (Vorjahr 25). Die eigenen Stores befinden sich überwiegend im Baltikum und in Polen. Außerdem führen wir mit der Ahlers RUS acht Stores und zwei Outlets in Russland. Im Laufe des Jahres 2020 hat Ahlers einen unrentablen Store in Litauen geschlossen. Die eigenen Stores, die sich überwiegend in Osteuropa befinden, litten sehr unter den Folgen und Einflüssen der Corona-Pandemie. Das lag vor allem an langen Lockdown Phasen in Polen und dem Baltikum. Ahlers betreibt zudem 26 Outlets (Vorjahr 25). Die Outlet-Stores liegen meist an Autobahnen und oft in Grenznähe. Diese Standortfaktoren waren im Corona-Jahr 2020 negativ, weil die Mobilität stark zurückging und der Grenzverkehr eingeschränkt war. Auch das Geschäft unserer Outlets im europäischen Ausland war von lokalen Lockdown-Maßnahmen massiv betroffen. So ging der Umsatz des eigenen Retail zusammengenommen um 30,4 Prozent noch stärker zurück als der Konzernumsatz. Der Umsatzanteil des eigenen Retails am Gesamtumsatz ging von 15,4 Prozent auf 14,6 Prozent zurück. Flächenbereinigt sanken die Umsätze um 29,9 Prozent.

Unsere Partner betrieben am 30. November 2020 insgesamt 93 Stores und damit 2 mehr als im Vorjahr. In Polen lag die Zahl der Partnerstores wie im Vorjahr bei 37. Im Ländervergleich hat Polen damit die größte Anzahl Stores in einem Land. In Russland und der Ukraine lag die Anzahl der Partnerstores zusammengenommen bei 41 (Vorjahr 41). Die übrigen Stores befinden sich in weiteren Ländern Osteuropas, wie z. B. in Tschechien und im Baltikum. Außerdem führte ein Partner einen Pierre Cardin-Store in den Niederlanden..

Ertragslage

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inkl. IFRS 16 2019/​20
Mio. EUR
vor IFRS 16 2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
vor IFRS 16 Veränderung
in % in %
Umsatzerlöse 151,6 151,6 207,0 -26,8
Rohertrag 71,7 71,7 99,7 -28,1
in % vom Umsatz 47,3 47,3 48,2
Personalaufwand * -38,4 -38,4 -46,9 18,1
Saldo Sonstiger Aufwand/​Ertrag -36,4 -41,1 -50,7 18,9
EBITDA * -3,1 -7,8 2,1 n.a.
Abschreibungen * -9,3 -4,8 -4,5 -6,7
EBIT * -12,4 -12,4 -2,4 <-100,0
Sondereffekte * -2,9 -2,9 0,0
Finanzergebnis -1,9 -1,6 -0,6 <-100,0
Ergebnis vor Ertragsteuern -17,2 -17,1 -3,0 <-100,0
Ertragsteuern -1,3 -1,3 -0,7 -85,7
Konzernergebnis -18,5 -18,4 -3,7 <-100,0

* vor Sondereffekten

Effizienzmaßnahmen des Vorjahres und kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen führen zu deutlich gesunkenen betrieblichen Aufwendungen

Die Rohertragsmarge ging im Geschäftsjahr 2019/​20 wegen höherer Abschriften auf Vorräte um 0,9 Prozentpunkte auf 47,3 Prozent zurück und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert von 48,2 Prozent. Maßgeblich für den deutlichen Rohertragsrückgang um 28,0 Mio. EUR auf 71,7 Mio. EUR (Vorjahr 99,7 Mio. EUR) waren aber vor allem die spürbar niedrigeren Umsatzerlöse.

Sowohl die Effizienzprogramme des Vorjahres, die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung als auch die Corona-bedingt niedrigeren Umsätze führten im Berichtsjahr zu deutlich geringeren betrieblichen Aufwendungen bestehend aus Personalaufwand, dem 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' und den Abschreibungen. So fiel der Personalaufwand von 46,9 Mio. EUR um 18,1 Prozent auf 38,4 Mio. EUR vor allem durch die im Vorjahr eingeleitete Beendigung von Aktivitäten, kurzfristig durchgeführte Umstrukturierungen in der Verwaltung in Herford, die Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie die Schließung unseres polnischen Produktionswerks. Noch stärker ging der 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' um 28,2 Prozent von 50,7 Mio. EUR auf 36,4 Mio. EUR zurück (darin enthalten -4,7 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 18,9 Prozent auf 41,1 Mio. EUR). Maßgebliche Gründe dafür waren Einsparungen bei Store-Mieten, umsatzbedingt deutlich gesunkene Kosten für Frachten und Kommissionierung, niedrigere vertriebsabhängige Kosten, geringere Marketingausgaben und der geringere Einsatz von Leiharbeitern. Die Abschreibungen stiegen um 4,8 Mio. EUR auf 9,3 Mio. EUR (darin enthalten 4,5 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Anstieg um 0,3 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR; Vorjahr 4,5 Mio. EUR). Zusammengenommen sanken die betrieblichen Aufwendungen damit um 17,6 Prozent bzw. 18,0 Mio. EUR von 102,1 Mio. EUR auf 84,1 Mio. EUR (darin enthalten 0,2 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 17,4 Prozent bzw. 17,8 Mio. EUR auf 84,3 Mio. EUR).

Hohe Sonderaufwendungen durch neues Kostensenkungsprogramm

Im Berichtszeitraum des Vorjahres hatten sich Sonderaufwendungen und Sondererträge vollständig ausgeglichen, so dass die Sondereffekte per Saldo Null betrugen. Im Geschäftsjahr 2019/​20 gab es Sondereffekte in Höhe von -2,9 Mio. EUR. Den größten Anteil daran hatten die Rückstellungen und Zahlungen von Mitarbeiterabfindungen aufgrund der kurzfristig eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen von 2,6 Mio. EUR. Sonderaufwand entstand auch durch die außerplanmäßige Wertberichtigung weniger Kundenforderungen sowie aus nicht abgesicherten Kursdifferenzen aufgrund der Abwertung des russischen Rubels. In Folge der regelmäßigen Impairment Tests auf einzelne Kunstwerke wurden zudem Abwertungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2019/​20 erzielte das Unternehmen 1,3 Mio. EUR Sondererträge durch den Verkauf zweier nicht betriebsnotwendiger Immobilien am Standort Herford sowie eines Gebäudes in Warschau, Polen (Vorjahr 2,5 Mio. EUR).

Sondereffekte

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2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
Sonstige betriebliche Erträge 1,3 2,5
Personalaufwendungen -2,6 -1,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1,0 -0,6
Abschreibungen -0,6 -0,7
Summe -2,9 0,0

Das Finanzergebnis sank um 1,3 Mio. EUR vor allem durch die zusätzliche Kreditaufnahme, gestiegene Zinssätze sowie die Anpassung der At-Equity-Beteiligung von -0,6 Mio. EUR auf -1,9 Mio. EUR (darin enthalten -0,3 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 1,0 Mio. EUR auf -1,6 Mio. EUR). Trotz negativer Vorsteuerergebnisse hat Ahlers im Berichtsjahr Steueraufwendungen von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,7 Mio. EUR). Sie entstanden aus den Sondererträgen der Immobilienverkäufe, für Gewinne von Tochtergesellschaften im Ausland und der rein steuerlichen, regelmäßigen Abschreibung eines Markenrechts (nähere Erläuterungen s. Anhang (8) auf S. 63). Darüber hinaus wurden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 1,0 Mio. EUR wertberichtigt, da deren Nutzung innerhalb von fünf Jahren nicht mehr als hoch wahrscheinlich bewertet wurde.

Deutlich gesunkene Ergebnisse durch Corona-bedingten Umsatzrückgang und Sonderaufwendungen für Umstrukturierungsmaßnahmen

Die Einsparungen bei Personalkosten und betrieblichen Aufwendungen von 18,0 Mio. EUR dämpften den Umsatzeffekt auf den Rohertrag von 28,0 Mio. EUR, konnten diesen jedoch nicht ausgleichen. Daher ging das EBIT vor Sondereffekten um -10,0 Mio. EUR auf -12,4 Mio. EUR zurück (darin enthalten +0,2 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang um 10,2 Mio. EUR auf -12,6 Mio. EUR, Vorjahr -2,4 Mio. EUR). Höhere Sonderaufwendungen, das niedrigere Finanzergebnis und die Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern belasteten das Ergebnis zusätzlich. Das Konzernergebnis nach Steuern fiel im Geschäftsjahr 2019/​20 daher auf -18,5 Mio. EUR (darin enthalten -0,1 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang auf -18,4 Mio. EUR, Vorjahr -3,7 Mio. EUR).

Vermögenslage

Bilanzstruktur

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inkl. IFRS 16 30.11.2020 vor IFRS 16 30.11.2020 30.11.2019
Aktiva Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in %
Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Nutzungsrechte 44,0 29,3 34,7 24,6 39,0 25,4
Sonstige langfristige Vermögenswerte 10,4 6,9 10,4 7,4 11,9 7,7
Latente Steueransprüche 0,5 0,3 0,5 0,4 1,0 0,7
Langfristige Vermögenswerte 54,9 36,5 45,6 32,4 51,9 33,8
Vorräte 71,8 47,8 71,8 50,9 66,3 43,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12,3 8,2 12,3 8,7 15,1 9,8
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 6,7 4,4 6,7 4,7 8,9 5,8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4,6 3,1 4,6 3,3 11,4 7,4
Kurzfristige Vermögenswerte 95,4 63,5 95,4 67,6 101,7 66,2
Summe Aktiva 150,3 100,0 141,0 100,0 153,6 100,0

Passiva

inkl. IFRS 16 30.11.2020 vor IFRS 16 30.11.2020 30.11.2019
Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in %
Eigenkapital 68,4 45,5 68,5 48,6 88,3 57,4
Pensionsrückstellungen 3,2 2,1 3,2 2,3 3,4 2,2
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 41,1 27,5 35,4 25,1 17,0 11,1
Latente Steuerverbindlichkeiten 1,5 1,0 1,5 1,1 1,0 0,7
Langfristige Schulden 45,9 30,6 40,1 28,5 21,4 14,0
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 0,5 0,3 0,5 0,3 0,7 0,5
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 35,5 23,6 31,9 22,6 43,2 28,1
Kurzfristige Schulden 36,0 23,9 32,4 22,9 43,9 28,6
Schulden 81,9 54,5 72,5 51,4 65,3 42,6
Summe Passiva 150,3 100,0 141,0 100,0 153,6 100,0

Solide Bilanzstruktur mit Corona-bedingt gestiegenem Net Working Capital

Am 30. November 2020 lag die Bilanzsumme mit 150,3 Mio. EUR leicht unter dem Wert am Vorjahresstichtag (darin enthalten 9,3 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: deutlich kompaktere Bilanzsumme von 141,0 Mio. EUR, -12,6 Mio. EUR gegenüber Vorjahreswert von 153,6 Mio. EUR). Die wesentlichen Veränderungen vor Anwendung des IFRS 16 waren der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um 6,3 Mio. EUR und die Normalisierung der Zahlungsmittelposition um -6,8 Mio. EUR, die im Vorjahr nach Abschluss eines Konsortialkreditvertrags kurzfristig erhöht war.

Nach Anwendung des IFRS 16 lagen die langfristigen Vermögenswerte mit 54,9 Mio. EUR um 3,0 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von 51,9 Mio. EUR. Ohne den Sondereinfluss von 9,3 Mio. EUR durch die Anwendung des IFRS 16 sanken die langfristigen Vermögenswerte zusammengenommen von 51,9 Mio. EUR um 6,3 Mio. EUR auf 45,6 Mio. EUR. Maßgeblich für den Rückgang der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte von 4,3 Mio. EUR waren die Abschreibungen, denen im Jahr 2019/​20 nur geringe Investitionen gegenüberstanden. Daneben hat der Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Gebäuden am Hauptsitz in Herford und in Warschau, Polen, das Anlagevermögen reduziert. Der Verkauf von Kunst im Anschaffungswert von 0,4 Mio. EUR sowie Korrekturen am Wert des Kunstbestands und der At-Equity-Beteiligung führten zum Rückgang der sonstigen langfristigen Vermögenswerte um 1,5 Mio. EUR auf 10,4 Mio. EUR. Nach der Wertberichtigung hatten die aktiven latenten Steueransprüche am Berichtsstichtag einen Wert von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,0 Mio. EUR).

Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen von 101,7 Mio. EUR um 6,3 Mio. EUR auf 95,4 Mio. EUR zurück und trugen daher in noch etwas stärkerem Maße zu der Bilanzverkürzung bei. Zum Bilanzstichtag des Vorjahres war der Zahlungsmittelbestand mit 11,4 Mio. EUR nach Abschluss und Auszahlung eines Konsortialkreditvertrags kurzfristig erhöht. Am 30. November 2020 verfügte das Unternehmen mit 4,6 Mio. EUR über einen normalisierten Zahlungsmittelbestand auf dem Niveau der Vorjahre (-6,8 Mio. EUR gegenüber Vorjahr). Die Umstellung auf Vollkauf sowie kurzfristig reduzierte Bestellungen führten zu niedrigeren Rohwarenbeständen. Dagegen stiegen die Fertigwarenbestände durch die Corona-Einflüsse wie Umsatzausfall und nicht auslieferbare Aufträge spürbar an und sorgten so zu einem Wachstum der Vorräte um 5,5 Mio. EUR auf 71,8 Mio. EUR (Vorjahr 66,3 Mio. EUR). Durch den Umsatzausfall insbesondere im November 2020 sanken aber die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 2,8 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR. Das geringere Einkaufsvolumen führte zu niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-6,4 Mio. EUR). Zusammengenommen stieg das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) damit um 9,1 Mio. EUR bzw. 14,1 Prozent von 64,7 Mio. EUR auf 73,8 Mio. EUR.

Eigenkapitalquote von 46 Prozent trotz bilanzieller Belastungen

Der Corona-bedingte Verlust und die erhöhten Vorräte führten zu einer um 20,8 Mio. EUR höheren Nettofinanzverschuldung von 33,3 Mio. EUR (Vorjahr 12,5 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung setzte sich zusammen aus gestiegenen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 32,5 Mio. EUR (Vorjahr 15,2 Mio. EUR), aus reduzierten kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 5,4 Mio. EUR (Vorjahr 8,7 Mio. EUR) und den Zahlungsmitteln von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr 11,4 Mio. EUR). Corona-bedingt stieg der Liquiditätsbedarf in sehr kurzer Zeit stark an. Um den Liquiditätsbedarf zu decken und den finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten, hat das Unternehmen bei seinen Hausbanken einen zusätzlichen Kredit aufgenommen. Der Kredit in Höhe von 14,0 Mio. EUR wurde unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW sowie mit einer zusätzlichen Bürgschaft in Höhe von 1,0 Mio. EUR der Mehrheitsaktionärin Frau Dr. Stella Ahlers. Darüber hinaus gewährte die Mehrheitsaktionärin ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 1,0 Mio. EUR. Beide Kredite wurden zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünf-Jahresvertrag bis 2025 eingebunden.

Das negative Konzerngesamtergebnis führte zu einem Rückgang des Eigenkapitals um 19,9 Mio. EUR auf 68,4 Mio. EUR (darin enthalten -0,1 Mio. EUR Sondereinfluss durch Anwendung des IFRS 16; vor Anwendung von IFRS 16: Rückgang auf 68,5 Mio. EUR Vorjahr 88,3 Mio. EUR), was die Eigenkapitalquote mindert. Der Rückgang der Bilanzsumme schwächte diesen Effekt ab. Am 30. November 2020 lag die Eigenkapitalquote deshalb bei weiterhin soliden 45,5 Prozent (vor Anwendung von IFRS 16: 48,6 Prozent, Vorjahr 57,4 Prozent).

Finanzkennzahlen

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inkl. IFRS 16 2019/​20 vor IFRS 16 2019/​20 2018/​19
Eigenkapital Mio. EUR 68,4 68,5 88,3
Nettofinanzverschuldung Mio. EUR 42,7 33,3 12,5
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. EUR 1,6 1,6 3,6
Bilanzsumme Mio. EUR 150,3 141,0 153,6
Eigenkapitalquote in % 45,5 48,6 57,4
Verschuldungsgrad * in % 117,6 103,8 72,9
Zinsdeckungsgrad ** in % <1,0 <1,0 <1,0
Eigenkapitalrentabilität in % -27,0 -26,9 -4,2

* ohne latente Steuern

** vor Sondereffekten

Finanzlage

Cashflow-Entwicklung belastet durch Auswirkungen der Corona-Krise

Der Free Cashflow entstand im Geschäftsjahr 2019/​20 hauptsächlich durch den Corona-bedingten Verlust. Daneben war im Net Working Capital mehr Kapital gebunden als im Vorjahr. Das konnte aber durch deutlich reduzierte Netto-Investitionen von nur 0,8 Mio. EUR (Vorjahr 6,4 Mio. EUR) weitgehend ausgeglichen werden. Aufgrund von zahlungsunwirksamen Wertkorrekturen auf den Kunstbestand und die At-Equity-Beteiligung sowie höhere regelmäßige Abschreibungen stieg der Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen gegenüber dem Vorjahreswert um 5,1 Mio. EUR auf 10,3 Mio. EUR. Ebenfalls Cashflow-entlastend wirkten die sonstigen Veränderungen von +3,1 Mio. EUR (Vorjahr -2,9 Mio. EUR) durch Steuererstattungen, den Abbau von Umsatzsteuern und latenten Steuern sowie niedrigere Bonusansprüche. Zusammengenommen betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -14,8 Mio. EUR (Vorjahr 10,7 Mio. EUR). Der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit lag bei -14,8 Mio. EUR. Damit wurden durch die Corona-Einflüsse die Entschuldungsmaßnahmen des Vorjahres, die zu einem Mittelzufluss von +16,7 Mio. EUR geführt hatten, fast wieder aufgebraucht und die Verschuldung am Geschäftsjahresende 2020 entsprach etwa der von 2018.

Finanzlage

Free Cashflow

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Mio. EUR 2019/​20 2018/​19 Veränderung
in %
Konzernergebnis -18,5 -3,7 <-100,0
Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen 10,3 5,2 98,1
Veränderungen Net Working Capital -9,1 12,8 n.a.
Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen -0,6 -0,7 +14,3
Sonstige Veränderungen * 3,1 -2,9 n.a.
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -14,8 10,7 n.a.
Netto-Investitionen 0,8 6,4 -87,5
Auswirkung durch Veränderung der Wechselkurse -0,8 -0,4 -100,0
Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit -14,8 16,7 n.a.
Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten 7,2 -6,8 n.a.
Free Cashflow -7,6 9,9 n.a.
Flüssige Mittel 30. November ** 1,0 8,6 -88,4

* Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 3,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR)

Veränderung der langfristigen Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten -0,3 Mio. EUR (Vorjahr -0,8 Mio. EUR)

** Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite

Gesamtaussage des Vorstands zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2020 zu außerordentlichen Belastungen für den europäischen Bekleidungsmarkt. Zu Beginn des Jahres 2021 treffen die neuerlichen, langen Schließungen des Bekleidungseinzelhandels die Markteilnehmer erneut hart. Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung haben die Geschäfte der Bekleidungsbranche spürbar beeinträchtigt und die großen Markttrends nochmals deutlich beschleunigt. Die ursprüngliche Planung, im Geschäftsjahr 2019/​20 in die operative Gewinnzone zurückzukehren und das Unternehmen weitgehend zu entschulden, musste der Vorstand im ersten Halbjahr mit Verkündung der Lockdowns des Einzelhandels aufgeben. Ahlers musste im abgelaufenen Geschäftsjahr erhebliche Umsatzeinbußen verkraften. Das Management hat über die Effizienzmaßnahmen des Vorjahres hinaus umfangreiche liquiditätssichernde Maßnahmen ergriffen und alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung ausgeschöpft. Dennoch führte der Umsatzeffekt zu deutlichen Ergebnisrückgängen und einem spürbar negativen Konzernergebnis. In dieser schwierigen Situation ist dem Unternehmen seine solide Bilanzstruktur mit hoher Eigenkapitalquote zu Gute gekommen. Die Erweiterung der Finanzierung und die Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Anlagegüter haben den Cashflow gestützt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinterließen aber auch in der Vermögens- und Finanzlage sichtbare Spuren mit rückläufigem Eigenkapital und stark gestiegener Finanzverschuldung. Für die Vorgänge von wesentlicher Bedeutung, die nach dem Berichtsstichtag bis zur Veröffentlichung eingetreten sind, verweisen wir auf den Risikobericht ab Seite 56.

SEGMENTBERICHT

Umsatz nach Segmenten

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2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
Veränderung
in %
Premium Brands * 106,6 143,7 -25,8
Jeans & Workwear 45,0 63,3 -28,9
Gesamt 151,6 207,0 -26,8

* inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR)

EBIT vor Sondereffekten nach Segmenten

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2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
Veränderung
in %
Premium Brands -10,1 -2,2 <-100,0
Jeans & Workwear -2,5 -0,2 <-100,0
Gesamt vor IFRS 16 -12,6 -2,4 <-100,0
Überleitung IFRS 0,2
EBIT gem. Ertragslage inkl. IFRS 16 -12,4

Umsätze von Pierre Cardin und Baldessarini Corona-bedingt rückläufig

Die Umsatzentwicklung der zwei Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini wurde durch die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie stark getroffen. Generell war das international geprägte Geschäft durch die Schließung des stationären Einzelhandels sowie den Auflagen zum Gesundheitsschutz und Reisebeschränkungen insgesamt beeinträchtigt. Da beide Marken auch einen wesentlichen Anteil des Umsatzes mit Anzügen und Sakkos machen, führten fehlende Anlässe wie Hochzeiten und Feste und die zunehmende Arbeit im Home-Office zu überproportional hohen Umsatzeinbußen von nahezu 50 Prozent in diesen Produktgruppen. Der planmäßige Umsatzrückgang durch die Beendigung von Pierre Cardin Woman spielte gegenüber dem Corona-Sondereinfluss eine untergeordnete Rolle. Aufgrund des großen Anteils von Distanzhandelskunden konnte die dritte im Premiumsegment enthaltene Marke Otto Kern ihre Umsätze im Berichtsjahr sogar steigern. Zusammengenommen ging der Segmentumsatz aber im Geschäftsjahr 2019/​20 um 37,1 Mio. EUR bzw. 25,8 Prozent auf 106,6 Mio. EUR zurück (Vorjahr 143,7 Mio. EUR). Der Anteil des Premiumsegments am Gesamtumsatz stieg leicht auf 70 Prozent (Vorjahr 69 Prozent).

Vor allem Abschriften auf Fertigwarenbestände sorgten im Berichtsjahr für einen Rückgang der Rohertragsmarge um 2,3 Prozentpunkte auf 48,2 Prozent (Vorjahr 50,5 Prozent). Maßgeblicher für das Rohertragsminus von 21,2 Mio. EUR war der deutlich niedrigere Umsatz. Durch die Effizienzprogramme des Vorjahres und die kurzfristig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen gingen die betrieblichen Aufwendungen der drei Premiummarken einschließlich der vertriebsvariablen Kosten um kräftige 17,5 Prozent zurück. Der Umsatzeffekt auf den Rohertrag wurde dadurch gedämpft, jedoch nicht ausgeglichen. Zusammen mit den `sonstigen´ Erträgen auf Vorjahresniveau sank das EBIT vor Sondereffekten um -7,9 Mio. EUR auf -10,1 Mio. EUR (Vorjahr -2,2 Mio. EUR).

Rückläufige Jeans & Workwear-Umsätze durch Auswirkungen der Corona-Pandemie und beendete Aktivitäten

Die Umsätze der im Jeans & Workwear Segment enthaltenen Marken Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear sanken im Geschäftsjahr 2019/​20 um 18,3 Mio. EUR bzw. 28,9 Prozent auf 45,0 Mio. EUR (Vorjahr 63,3 Mio. EUR). Dabei dämpften die Verkäufe von Mund-Nasen-Masken den rückläufigen Trend etwas. Rund zwei Drittel dieses Umsatzminus (-11,3 Mio. EUR bzw. -17,8 Prozent) wurden durch die Corona-Einflüsse verursacht. Die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken sowie Pioneer-Damenhosen führte zu einem planmäßigen Umsatzrückgang von insgesamt 7,0 Mio. EUR bzw. 11,0 Prozent. Der Anteil des Jeans & Workwear Segments am Gesamtumsatz ging im Berichtsjahr leicht auf 30 Prozent zurück (Vorjahr 31 Prozent). Vor allem durch das Geschäft mit Gesichtsmasken stieg die Rohertragsmarge der im Segment enthaltenen Marken von 42,7 Prozent um 2,0 Prozentpunkte auf 44,7 Prozent. Der spürbar niedrigere Umsatz führte im Geschäftsjahr 2019/​20 zu einem Rohertragsminus von 6,9 Mio. EUR. Die Kostenstruktur des Jeans & Workwear-Segments sank durch Umstrukturierungs- und Einsparungsmaßnahmen um deutliche 20,2 Prozent. Dennoch konnte der spürbare Rohertragsrückgang nicht ausgeglichen werden. Das Ergebnis des Jeans & Workwear Segments fiel daher im Berichtszeitraum um -2,3 Mio. EUR auf -2,5 Mio. EUR (Vorjahr -0,2 Mio. EUR).

BERICHT

DER AHLERS AG

Erläuterungen auf Basis HGB (Handelsgesetzbuch)

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Funktionen der Ahlers AG

Die Ahlers AG mit Sitz in Herford ist das Mutterunternehmen des Ahlers Konzerns. Deren zentrale Funktion ist die operative und strategische Steuerung des Konzerns durch den Vorstand. Die Ahlers AG ist aber keine reine Holding, sondern hat mit einigen Tochtergesellschaften Geschäftsbesorgungsverträge abgeschlossen. Aufgrund dieser Verträge übernehmen die Vertragspartner (die Kommissionäre) die Beschaffung aller benötigten Oberstoffe, Zutaten und Zubehör sowie Handelsware, lassen diese Materialien im Auftrag der Ahlers AG verarbeiten und übernehmen anschließend im eigenen Namen, aber für Rechnung der Ahlers AG den Vertrieb sowie darüber hinaus Verwaltungs- und Dienstleistungsarbeiten. Verträge dieser Art sind mit folgenden Gesellschaften abgeschlossen: Baldessarini GmbH, Pionier Berufskleidung GmbH, Jupiter Bekleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH und der Otto Kern GmbH. Für die oben aufgeführten Tätigkeiten erhalten diese Gesellschaften einen kompletten Aufwandsersatz, eine Kapitalverzinsung sowie eine angemessene Vergütung. Mit allen vorgenannten Gesellschaften bestanden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Darüber hinaus werden in- und ausländische Beteiligungserträge sowie Erträge und Aufwendungen aus mit anderen inländischen Konzerngesellschaften bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen in der Ahlers AG vereinnahmt.

Ertragslage

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2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
Veränderung
in %
Umsatzerlöse 57,9 75,1 -22,9
Rohertrag 18,5 24,3 -23,9
in % vom Umsatz 32,0 32,4
Personalaufwand * -1,1 -1,2 8,3
Saldo Sonstiger Aufwand/​Ertrag * -28,3 -31,8 11,0
Abschreibungen 0,0 -0,1 n.a.
Beteiligungsergebnis * 1,6 8,7 -841,6
EBIT * -9,3 -0,1 <-100,0
Sondereffekte -5,3 -0,4 <-100,0
Finanzergebnis -1,0 -0,2 <-100,0
Ergebnis vor Ertragsteuern -15,6 -0,7 <-100,0
Ertragsteuern -1,6 0,0 n.a.
Nettoergebnis -17,2 -0,7 <-100,0

* vor Sondereffekten

Umsatzrückgang durch europaweite Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie

Die Umsatzentwicklung der Ahlers AG wurde im Geschäftsjahr 2019/​20 wie im Konzern durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark beeinträchtigt. Der Corona-bedingte Umsatzrückgang betrug 14,0 Prozent oder 10,5 Mio. EUR. Darüber hinaus führte die Beendigung des Geschäfts mit Jupiter-Jacken und mit Pioneer Damenhosen zu einem Umsatzminus von 8,9 Prozent oder 6,7 Mio. EUR. Zusammengenommen sank der Umsatz der Ahlers AG im Geschäftsjahr 2019/​20 von 75,1 Mio. EUR um 22,9 Prozent auf 57,9 Mio. EUR. Der Exportanteil der Umsätze lag mit 23,4 Prozent leicht unterhalb des Vorjahreswerts (24,4 Prozent).

Spürbarer Rückgang der betrieblichen Aufwendungen

Aufgrund höherer Vorratsabschriften ging die Rohertragsmarge im Berichtsjahr um 0,4 Prozentpunkte leicht auf 32,0 Prozent zurück. Vor allem der deutlich niedrigere Umsatz führte daher zum Rohertragsminus von 5,8 Mio. EUR auf 18,5 Mio. EUR (Vorjahr 24,3 Mio. EUR). Der Personalaufwand lag mit 1,1 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahresniveau (1,2 Mio. EUR, s. dazu Vergütungsbericht auf S. 63). Der Saldo aus sonstigem Aufwand und Ertrag fiel dagegen um kräftige 3,5 Mio. EUR bzw. 11,0 Prozent auf 28,3 Mio. EUR. Neben den Effizienzprogrammen des Vorjahres führten auch die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung sowie die Corona-bedingt niedrigeren Umsätze im Geschäftsjahr 2019/​20 zu spürbar niedrigeren betrieblichen Aufwendungen bei den Kommissionärsunternehmen. Sowohl die Personalkosten als auch Store-Mieten, Fracht- und Kommissionierungskosten, vertriebsabhängige Aufwendungen, Marketingausgaben und die Leiharbeitskosten gingen hier deutlich zurück.

Stark gesunkenes Beteiligungsergebnis und EBIT vor Sondereffekten

Im Geschäftsjahr 2019/​20 sanken die Erträge aus Beteiligungen an den Inlands- und Auslandsgesellschaften von 5,4 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR. Auch der Saldo aus Erträgen aus Ergebnisabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen der deutschen Kommissionäre ging vor Sondereffekten um deutliche 3,8 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR zurück. Maßgeblicher Grund dafür waren die umsatzbedingt niedrigeren Ergebnisse der Kommissonärsunternehmen und Auslandsgesellschaften im Corona-Jahr 2020. Zusammengenommen fiel das Beteiligungsergebnis vor Sondereffekten daher von 8,7 Mio. EUR um 7,1 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR. Das EBIT vor Sondereffekten sank im Berichtsjahr von -0,1 Mio. EUR auf -9,3 Mio. EUR.

Hohe Sondereffekte und gesunkenes Finanzergebnis

Mit -5,3 Mio. EUR lagen die Sondereffekte im Geschäftsjahr 2019/​20 deutlich unter dem Vorjahreswert von -0,4 Mio. EUR. Sowohl niedrigere Sondererträge als auch höhere Sonderaufwendungen für die kurzfristig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen trugen zu dieser Entwicklung bei. Sonderaufwendungen entstanden durch die Rückstellung und Zahlung von Mitarbeiterabfindungen aufgrund der kurzfristig eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen sowie eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an Ahlers Poland. Im Rahmen der regelmäßigen Impairment Tests des Kunstbestands wurden zudem Abwertungen vorgenommen. Das Finanzergebnis sank vor allem durch die höhere Kreditinanspruchnahme, gestiegene Zinssätze und die Wertberichtigung der At-Equity-Beteiligung von -0,2 Mio. EUR auf -1,0 Mio. EUR.

Sondereffekte

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2019/​20
Mio. EUR
2018/​19
Mio. EUR
Sonstige betriebliche Erträge 0,1 1,1
Personalaufwendungen -2,6 -0,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen -0,2 -0,2
Abschreibungen -2,6 -0,6
Summe -5,3 -0,4

Rückläufige Ergebnisse durch Umsatzrückgang und hohe Sonderaufwendungen

Das Ergebnis vor Ertragsteuern fiel im Geschäftsjahr 2019/​20 um 14,9 Mio. EUR auf -15,6 Mio. EUR. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wurden vollständig wertberichtigt, da deren Nutzung innerhalb von fünf Jahren nicht mehr als hoch wahrscheinlich bewertet wurde. Das Jahresergebnis der Ahlers AG lag mit -17,2 Mio. EUR daher deutlich unter dem Vorjahreswert (Jahresfehlbetrag 0,7 Mio. EUR).

Vermögenslage

Bilanzstruktur

Aktiva

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30.11.2020 30.11.2019
Mio. EUR in % Mio. EUR in %
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 0,0 0,0 0,1 0,1
Sonstige langfristige Vermögenswerte 71,1 60,2 74,2 60,1
Anlagevermögen 71,1 60,2 74,3 60,2
Vorräte 30,5 25,8 25,6 20,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2,8 2,4 2,8 2,2
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 12,6 10,6 13,4 10,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 0,2 0,2 5,2 4,2
Umlaufvermögen 46,1 39,0 47,0 38,0
Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern 1,0 0,8 2,2 1,8
Summe Aktiva 118,2 100,0 123,5 100,0
scrollen
30.11.2020 30.11.2019
Passiva Mio. EUR in % Mio. EUR in %
Eigenkapital 67,7 57,3 84,9 68,8
Pensionsrückstellungen 0,2 0,2 0,2 0,2
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 36,4 30,8 18,2 14,7
Übrige Rückstellungen 1,6 1,3 2,4 1,9
Übrige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 12,3 10,4 17,8 14,4
Fremdkapital 50,5 42,7 38,6 31,2
Summe Passiva 118,2 100,0 123,5 100,0

Solide Bilanzstruktur mit Eigenkapitalquote von 57 Prozent

Die Bilanzsumme der Ahlers AG lag am 30. November 2020 mit 118,2 Mio. EUR leicht unter der Summe des Vorjahresstichtags (123,5 Mio. EUR). Drei Einflüsse veränderten die Aktivseite der Bilanz. Den größten, bilanzverkürzenden Einfluss hatte die normalisierte Zahlungsmittelposition von 0,2 Mio. EUR am Geschäftsjahresende 2020, der ein Vorjahreswert von 5,2 Mio. EUR gegenüberstand. Hier war nach Abschluss und Auszahlung eines Konsortialkreditvertrags der Kontostand kurzfristig erhöht, bevor die Liquidität im Konzern zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten verwendet werden konnte. Den zweiten, bilanzverkürzenden Einfluss hatte das um 3,2 Mio. EUR reduzierte Anlagevermögen, das durch Wertberichtigungen auf die Beteiligung Ahlers Poland, auf den Kunstbestand, auf die At-Equity-Beteiligung sowie den Verkauf von Kunstwerken auf 71,1 Mio. EUR (Vorjahr 74,3 Mio. EUR) sank.

Gegenläufig und bilanzverlängernd war die dritte Veränderung: die Corona-bedingten Umsatzrückgänge führten zu deutlich höheren Fertigwarenbeständen und einem Anstieg der Vorräte um 4,9 Mio. EUR von 25,6 Mio. EUR auf 30,5 Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen mit 2,8 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen durch reduzierte Einkäufe um 3,7 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR zurück (Vorjahr 5,3 Mio. EUR). Das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) wuchs im Berichtsjahr um 8,8 Mio. EUR bzw. 38,3 Prozent von 23,0 Mio. EUR auf 31,8 Mio. EUR. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte gingen im Wesentlichen durch erstattete Ertragsteuern und geringere Forderungen an verbundenen Unternehmen von 13,4 Mio. EUR um 0,8 Mio. EUR auf 12,6 Mio. EUR zurück. Zusammengenommen sank das Umlaufvermögen um 0,9 Mio. EUR auf 46,1 Mio. EUR.

Die Belastungen der Corona-Pandemie machten eine Erweiterung der Finanzierung notwendig, die maßgeblich zur Erhöhung der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten von 18,2 Mio. EUR um 18,2 Mio. EUR auf 36,4 Mio. EUR führte. Vor allem aufgrund der niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken die übrigen Verbindlichkeiten um 5,5 Mio. EUR auf 12,3 Mio. EUR (Vorjahr 17,8 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung im Geschäftsjahr 2019/​20 stieg um 21,1 Mio. EUR auf 36,5 Mio. EUR (Vorjahr 15,4 Mio. EUR). Durch den Jahresfehlbetrag verringerte sich das Eigenkapital und lag am 30. November 2020 mit 67,7 Mio. EUR um 17,2 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahresstichtags (84,9 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote ging deshalb zurück, blieb aber auf weiterhin sehr soliden 57,3 Prozent (Vorjahr 68,8 Prozent).

Finanzlage

Free Cashflow

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Mio. EUR 2019/​20 2018/​19 Veränderung
in %
Nettoergebnis -17,2 -0,7 <-100,0
Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen 2,7 0,5 >100,0
Gewinne/​Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -0,1 -0,4 75,0
Veränderungen Net Working Capital -8,8 7,8 n.a.
Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen -0,8 0,2 n.a.
Sonstige Veränderungen 2,7 -1,1 n.a.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -21,5 6,3 n.a.
Einzahlungen/​Auszahlungen zu immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen 0,4 7,2 -94,4
Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit -21,1 13,5 n.a.
Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten 13,1 -8,7 n.a.
Free Cashflow -8,0 4,8 n.a.
Flüssige Mittel 30. November * -2,8 5,2 n.a.

* Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite

Finanzlage

Negativer Free Cashflow im Berichtsjahr

Vor allem der Jahresfehlbetrag (-17,2 Mio. EUR) und die Zunahme des Net Working Capital von 8,8 Mio. EUR führten im Geschäftsjahr 2019/​20 zu einem Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit von -21,1 Mio. EUR. Die weiteren Einflüsse waren eher gering und hoben sich weitgehend auf. Im Vorjahr hatte der starke Abbau von Net Working Capital (7,8 Mio. EUR) und der Zufluss von Verkaufserlösen (7,2 Mio. EUR) bei einem ausgeglichenen Ergebnis für einen Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit von +13,5 Mio. EUR geführt. Die Erweiterung und Verlängerung der Unternehmensfinanzierung auf fünf Jahre sorgte für den Zugang langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 13,1 Mio. EUR (Vorjahr Rückgang von 8,7 Mio. EUR). Zusammengenommen lag der Free Cashflow bei -8,0 Mio. EUR (Vorjahr 4,8 Mio. EUR).

Abschluss und Anhang der Ahlers AG im Internet

Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang der Ahlers AG finden interessierte Leser im Internet auf der Homepage www.ahlers-ag.com in der Rubrik Investor Relations.

Risiko- und Chancenbericht der Ahlers AG

Im Ahlers Konzern wird ein durchgängiges Risikomanagement für alle Konzerneinheiten angewendet. Dieses Risikomanagement-System gilt auch für die Muttergesellschaft, die Ahlers AG. Wir verweisen deshalb auf den Risiko- und Chancenbericht des Konzerns ab Seite 56. Die darin gemachten Aussagen gelten in den meisten Risiken direkt für die Ahlers AG, da diese selbst operatives Geschäft betreibt. Es betrifft sie aber auch indirekt, wenn nämlich Risiken zu Schäden bei Tochtergesellschaften führen und diese Ausschüttungen mindern, Nachfinanzierungen erfordern oder Ähnliches.

Prognose 2020/​21 für die Ahlers AG

Die Ertragsprognose für die Ahlers AG hängt maßgeblich von der Entwicklung der Tochtergesellschaften und damit der Konzernentwicklung ab. Deshalb verweisen wir auf den Prognose- und den Nachtragsbericht des Konzerns auf den Folgeseiten. Wie auch für den Konzern dürfte das Geschäftsjahr 2020/​21 für die Ahlers AG ein weiteres Transformationsjahr werden, das noch spürbar durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sein wird. Mit dem Performance-Projekt "New Tomorrow" wurden wichtige Weichenstellungen gesetzt, deren positive Effekte ihre Wirksamkeit aber erst in den Folgejahren entfalten werden.

Der Umsatz der Ahlers AG dürfte im ersten Halbjahr 2020/​21 noch sehr stark von den Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie beeinflusst werden. Der Vorstand erwartet die Wiedereröffnung des Bekleidungseinzelhandels in der ersten Hälfte des März 2021. Wenn dieses Szenario eintritt, dürften die Umsätze im zweiten Quartal sprunghaft steigen. Dennoch dürfte der Halbjahresumsatz unter dem Vergleichswert des Vorjahres liegen. Im Zuge weiterer Maßnahmenlockerungen und zunehmender Immunisierung der Bevölkerung durch die internationalen Impfkampagnen dürften die Umsätze des zweiten Geschäftshalbjahres oberhalb der Vorjahreswerte liegen. Zusammengenommen erwartet der Vorstand für die Ahlers AG einen Umsatz leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Die betriebliche Kostenstruktur der Ahlers AG und seiner Kommissionärsunternehmen dürfte durch die eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen leicht rückläufig sein. Das EBIT vor Sondereffekten dürfte im gerade begonnenen Geschäftsjahr damit etwa auf Vorjahresniveau liegen. Im Gegensatz zum Vorjahr, das durch Sondereffekte von -5,3 Mio. EUR belastet war, sollten sich die Sonderaufwendungen und Sondererträge 2020/​21 weitgehend ausgleichen und so zu einer Ergebnisverbesserung vor und nach Steuern führen. Die Ahlers AG dürfte auch im Jahr 2020/​21 kein eigenes Personal beschäftigen. Für weitere Entwicklungen verweisen wir erneut auf den nachfolgenden Prognosebericht des Konzerns.

Im Vorjahresbericht hatte der Vorstand der Ahlers AG für das Jahr 2019/​20 einen Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich und ein leicht oberhalb der Gewinnschwelle liegendes EBIT vor Sondereffekten prognostiziert. Der Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa und die daraus resultierenden deutlichen Belastungen für die Umsatz und Ergebnisentwicklung führten zur Rücknahme der Prognose. Aufgrund der nicht einzuschätzenden Pandemie-Entwicklung wurde für das Geschäftsjahr 2019/​20 nach den verfügten Lockdowns keine neue Prognose aufgestellt.

NACHTRAGSBERICHT

Für die Vorgänge von wesentlicher Bedeutung, die nach dem Berichtsstichtag bis zur Veröffentlichung eingetreten sind, verweisen wir auf den Risikobericht ab Seite 56.

PROGNOSEBERICHT

Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Die Corona-Pandemie dürfte auch im laufenden Jahr 2021 das bestimmende Thema bleiben und die weltweite Wirtschaftsentwicklung spürbar beeinflussen. Im Herbst 2020 wurde die Wirtschaft im Euroraum durch die verschärften Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie erneut in eine Rezession gestürzt, die sich, wenn auch milder als im Frühjahr 2020, durch das gesamte Winterhalbjahr 2020/​21 fortsetzen dürfte (alle Prognosen Commerzbank Research Januar 2021). Die meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten einen nachhaltigen Infektionsrückgang in den westlichen Industrieländern erst mit dem einsetzenden Frühjahr, wenn sich die Menschen mit steigenden Temperaturen wieder mehr draußen aufhalten und die gerade anlaufenden Impfkampagnen zu einer flächendeckenden Immunisierung führen. Als Reaktion darauf dürften die Corona-Beschränkungen deutlich gelockert werden und damit die wirtschaftliche Aktivität wieder spürbar steigen. Diese Erholung sollte sich im zweiten Halbjahr 2021 mit wachsender Immunisierung der Bevölkerung beschleunigen. Ende des Jahres 2021 sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht haben. Im Jahresdurchschnitt wird für die vier großen Euro-Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien sowie für die gesamte Eurozone ein Wirtschaftswachstum von rund 5 Prozent erwartet (Euroraum Vorjahr: -7,3 Prozent). Auch die russische Wirtschaft dürfte nach einer Rezession im Vorjahr (-4,0 Prozent) im Jahr 2021 wieder um 2,3 Prozent wachsen.

Trotz der Erwartung einer sich erholenden Wirtschaft dürften im Euroraum Corona-bedingt noch Arbeitsplätze verloren gehen. Die Arbeitslosenquote dürfte daher im Jahr 2021 um 0,9 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent steigen. Arbeitsplatzunsicherheit und durch Kurzarbeit verringerte Einkommen dürften die Erholung der Binnennachfrage belasten. Dagegen dürften die Verbraucher einen Teil der Ersparnisse ausgeben, die sie durch die Einschränkungen zur Pandemie-Bekämpfung gebildet haben und so dem privaten Konsum einen deutlichen Schub geben. Zusätzlich gestützt wird diese Entwicklung durch die fortgesetzt expansive Finanzpolitik der europäischen Zentralbank, die das Zinsniveau niedrig und die Verschuldungsbereitschaft der privaten Haushalte hochhält sowie auch durch die krisenbedingt aufgelegten Unterstützungsprogramme. Die Kaufkraft der Privathaushalte sollte durch die sehr geringe Steigerung der Verbraucherpreise (0,9 Prozent im Euroraum) kaum geschmälert werden. Es wird erwartet, dass der private Verbrauch innerhalb der Eurozone im Jahr 2021 auf Höhe des BIP-Wachstums um 5,2 Prozent zulegt. In Deutschland sollte sich ein ähnliches Bild zeigen (Privatkonsum und BIP jeweils +4,5 Prozent). Damit dürfte im Jahr 2021 der Privatkonsum einen wichtigen Beitrag zur europäischen Konjunkturentwicklung leisten.

Branchenausblick

Der stationäre Bekleidungseinzelhandel und die Bekleidungsanbieter mussten durch die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie im Jahr 2020 massive Umsatzeinbußen hinnehmen und infolgedessen Liquiditätsbelastungen durch hohe Verluste verkraften. Angesichts der weiterhin unklaren Entwicklung des Infektionsgeschehens, fehlender Prognosen der Wiedereröffnung des Einzelhandels und der langsam anlaufenden Impfkampagne wird das Marktumfeld für Bekleidung in Europa auch im Geschäftsjahr 2020/​21 sehr anspruchsvoll bleiben. Die zunehmenden Umsätze im Onlinehandel mildern die Rückgänge im stationären Einzelhandel zwar ab, gleichen sie aber nicht aus, da Impulse zum Kleidungskauf fehlen. Zu Beginn des Jahres 2021 gelten in fast allen Ländern Europas erneut weitreichende Lock-Down-Maßnahmen, die in den meisten Ländern den Bekleidungseinzelhandel einschließen. Wir rechnen damit, dass der stationäre Einzelhandel wie im Vorjahr spätestens im Laufe des zweiten Quartals 2021 wieder sukzessive öffnen darf. Die zunehmenden Lockerungen dürften auch durch die dann beschleunigten und verbreiterten Impfungen ermöglicht werden. Abhängig vom Zeitpunkt der Wiedereröffnung und den sonstigen Lockerungen wie z.B. der Maskenpflicht, der Genehmigung von Veranstaltungen und Feiern sollten sich die Branchenumsätze im Laufe des Jahres erholen und die Umsatzeinbußen der ersten Monate vor allem im zweiten Halbjahr teilweise ausgleichen. Aktuell erwarten wir, dass sich die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels im Jahr 2021 sowohl in Deutschland als auch in den für uns relevanten europäischen Auslandsmärkten etwa auf dem niedrigen Vorjahresniveau bewegen, verweisen aber auch auf die hohe Unsicherheit dieser Prognose, sowohl in positive als auch negative Richtung.

Operative Ziele für das Geschäftsjahr 2019/​20

Um bestehende Marktchancen konsequent zu nutzen, Krisenursachen zu beseitigen, die Marktpositionierung zu schärfen und betriebliche Leistungsprozesse zu optimieren, hat der Vorstand das strategische Performance-Projekt "New Tomorrow" auf den Weg gebracht. Die folgenden Maßnahmen wurden zur Zielerreichung definiert und eingeleitet. Weitere Werttreiber zur Ergebnisoptimierungen werden rollierend identifiziert.

Premium Brands

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Pierre Cardin:

Schärfung des Markenauftritts mit klarer Positionierung der Kollektion und zielgerichteten Produktinnovationen.

Überprüfung der Marktpositionierung aller Produktgruppen und des Angebotsumfangs.

Nutzung des Casual-Trends mit zielgerichteter Marketing- und Kommunikationsstrategie.

Weiterentwicklung und Umsetzung eines Lifestyle Flächenkonzepts.

Optimierung der Wareneinsteuerung mit Unterstützung von Predictive Analytics Tools (s.u.).

Ausbau des eigenen eCommerce, des Drittkanalgeschäfts sowie Unterstützung der Expansion des Online-Geschäfts bestehender Handelskunden.

Baldessarini:

Ausbau der Markenpositionierung im Upper Premium Casual Segment.

Ausbau des medialen Contents mit umfassender Offline- und Online-Darstellung der Marke.

Erhöhung der Visibilität der Marke im Markt.

Umsetzung neuer Shop-Konzepte und Pop-Ups.

Optimierung der Vertriebsführung und Reduzierung der Vertriebskomplexität.

Wachstum im E-Commerce über innovative Markenkommunikation.

Otto Kern:

Stärkung des Jeans- und Lizenzgeschäftes.

Ausbau des Großkundengeschäfts.

Jeans & Workwear

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Pioneer Authentic Jeans:

Aufbau einer umfassenden Marketing- und Kommunikationsstrategie mit modernisierter Online Kommunikation.

Aktives Flächenmanagement und optimierte Warensteuerung.

Ausbau und Modernisierung von Shop-in-Shops und Pop-Up Flächen.

Erhöhung der B2B-Aktivitäten u.a. durch Intensivierung der FashionCloud. Angestrebtes Wachstum im Export.

Pionier Workwear:

Schärfung der Marke zu einem Mehrkanal Funktionsanbieter.

Ausbau des Leasing- und Projektgeschäfts.

Wachstum im eCommerce vor allem auf Marktplätzen.

Optimierung der Sortiments- und Kollektionsausrichtung.

Weitere übergreifende Maßnahmen zur Zielerreichung

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eCommerce:

Weiterer personeller Ausbau des E-Commerce Bereichs.

Investition in neue Technologien.

Implementierung einer neuen Online-Shopsoftware sowie neue Tools für ein endkundengerechtes Shoppingerlebnis.

Ausbau der technischen Infrastruktur.

Ausbau des Marktplatzgeschäft mit differenzierter Sortimentssteuerung.

Internationalisierung /​ Expansion innerhalb der EU.

Umfassende Weiterentwicklung des Merchandise Managements & Controllings.

Digitalisierungsprojekte zur Unterstützung des Wholesale-Geschäfts:

Automatische Generierung von Nachverkaufsangeboten für EDI-Kunden mit künstlicher Intelligenz (Predictive Analytics Tools).

Cloudbasierte Bereitstellung von Bildmaterial/​Produktdaten für den Fachhandel.

Virtuelle Regalverlängerung im Einzelhandel.

Ausbau des konzernweiten Produktinformations-Managementsystems (PIM).

Retail:

Fortlaufende Überprüfung der Ertragskraft der eigenen Retail-Standorte und verbesserte Kostenstrukturen durch Flächenverkleinerung.

Optimierung der Sortimentsstrukturen und der Warenversorgung.

Überarbeitung und Verbesserung der Outlet-Konzepte.

Möglicherweise punktuelle Eröffnung weiterer Pierre Cardin und Baldessarini Partner-Stores, vornehmlich im Ausland.

Beschaffung und Logistik

Harmonisierung der Prozesse für Produktentwicklung, Beschaffung, Produktion und Logistik.

Weiterentwicklung des Lieferanten-Managements und Senkung der Beschaffungskosten.

Weitere Umstellung auf Vollgeschäft bei Anzügen/​Konfektion.

Erhöhung der Transparenz für alle Schnittstellen und Performanceverbesserung.

Aufbau einer innovativen Costcenter-Struktur.

Reduzierung des Net Working Capitals durch konsequenten Abbau von Überhängen, optimierte Wareneinsteuerung und zunehmendem Anteil von Vollgeschäft.

Umsatz im zweiten 'Corona-Jahr' leicht unterhalb des Vorjahres erwartet

Auf Basis der Annahme, dass der Bekleidungseinzelhandel in der ersten Hälfte des März 2021 wieder in weiten Teilen Europas öffnen kann und kein weiterer Lockdown im Laufe des Geschäftsjahres 2020/​21 notwendig wird, erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz leicht unterhalb des Vorjahreswerts (2019/​20: 151,6 Mio. EUR). Während die Auswirkungen der Corona-Pandemie im ersten Quartal des Vorjahres nur in geringem Ausmaß zu spüren waren, dürfte das erste Quartal 2020/​21 das am stärksten durch Corona geprägte werden. Die Lockdown-bedingten Umsatzeinbußen der ersten drei Monate 2020/​21 sollten dann im weiteren Geschäftsjahresverlauf annähernd ausgeglichen werden. Dabei dürfte der Umsatz des ersten Halbjahrs 2020/​21 noch unterhalb der Umsätze der ersten sechs Monate des Vorjahreszeitraums liegen. Die Umsätze des zweiten Halbjahrs sollten dann ins Positive drehen und über den Vergleichswerten des Vorjahres liegen. Sowohl die drei Marken des Premiumsegments Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern als auch die beiden Marken im Jeans & Casual Segment Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear dürften gleichermaßen mit etwa stabilen Umsätzen zu dieser Konzernumsatzentwicklung beitragen. Der Umsatzanteil der beiden Segmente am Gesamtumsatz sollte daher unverändert bleiben. Für den eigenen Retail und den eCommerce erwarten wir zusammengenommen leicht wachsende Umsätze, für das eCommerce-Geschäft allein betrachtet einen Zuwachs im mittleren zweistelligen Prozentbereich.

Wegen niedrigerer Sondereffekte verbessertes, aber erneut deutlich negatives Konzernergebnis 2020/​21

Das gerade begonnene Geschäftsjahr 2020/​21 wird noch stark von den Corona-Einflüssen geprägt sein. Das Performance Programm "New Tomorrow" sollte vor allem im Folgejahr 2021/​22 zusammen mit einer Normalisierung der Marktbedingungen seine Wirkung entfalten und im Geschäftsjahr 2022/​23 wieder zu positiven Ergebnissen auf den Ergebnisebenen vor und nach Sondereffekten führen.

Im laufenden Geschäftsjahr 2020/​21 sollte die Rohertragsmarge auf dem Niveau des Vorjahres liegen (47,3 Prozent). Die Personalkosten sollten aufgrund bereits eingeleiteter Umstrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen sowie der Inanspruchnahme von Kurzarbeit weiter sinken und den Kostenzuwachs im Saldo aus betrieblichem Aufwand und Ertrag mehr als ausgleichen. Maßgeblich für die betriebliche Kostensteigerung dürften höhere Beratungskosten in Folge der Corona-Krise sowie das anlaufende Outsourcing von Logistikdienstleistungen sein. Die Abschreibungen sollten gegenüber dem Vorjahreswert wegen geringer Investitionen im Vorjahr und dem aktuellen Jahr sinken. Zusammengenommen dürften die betrieblichen Aufwendungen bestehend aus Personalaufwand, dem 'Saldo Sonstiger Aufwand und Ertrag' sowie Abschreibungen leicht zurückgehen. Das EBIT vor Sondereffekten des Geschäftsjahres 2020/​21 sollte daher etwa auf Vorjahresniveau liegen. Sonderaufwendungen und Sondererträge dürften sich weitgehend ausgleichen. Bei einem leicht niedrigeren Finanzergebnis dürfte vor allem der Wegfall von Sondereffekten zu einem verbesserten Ergebnis vor Ertragsteuern und Konzernergebnis beitragen.

Leicht sinkende Beschäftigungszahl 2020/​21

Die Gesamtzahl der Konzernmitarbeiter dürfte im Geschäftsjahr 2020/​21 aufgrund bereits eingeleiteter Umstrukturierungsmaßnahmen leicht sinken. In Deutschland soll die eCommerce-Abteilung gestärkt werden. Insgesamt dürfte die Beschäftigtenzahl in Deutschland aber weiter moderat zurückgehen (30. November 2020: 483 Mitarbeiter). Im eigenen Retail sollte die Zahl der Mitarbeiter etwa stabil sein.

Steigende Investitionen unterhalb der Abschreibungen

Im Geschäftsjahr 2020/​21 dürften sich die Brutto-Investitionen gegenüber dem Vorjahreswert (1,6 Mio. EUR) nahezu verdoppeln. Sie sollten aber wie schon im Vorjahr unter den Abschreibungen liegen. Unter anderem sind höhere Ausgaben für die Einrichtungen der eigenen Stores und Shop-Systeme bei unseren Kunden geplant. Ebenso liegen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte durch neue Software-Lösungen in den Bereichen B2B, eCommerce und IT-Sicherheit über den Werten des Vorjahres. Wir investieren zudem mehr in die technischen Anlagen unserer Produktionsstätte in Sri Lanka.

Positiver Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit und verkürzte Bilanzsumme erwartet

Nach dem Corona-bedingten Aufbau der Vorräte im Jahr 2019/​20 ist die Reduzierung des Net Working Capital ein wichtiges Ziel, das im neuen Geschäftsjahr vor allem durch den konsequenten Abverkauf von Altware verfolgt werden soll. Da auch das neue Jahr durch hohe Warenüberhänge im Handel geprägt sein wird, dürfte eine vollständige Normalisierung des Vorratsniveaus erst im Jahr 2022 möglich sein. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sollte im Geschäftsjahr 2020/​21 durch ein zwar verbessertes, aber nach wie vor negatives Konzernergebnis beeinflusst werden. Diesen Effekt dürften ein rückläufiges Net Working Capital sowie die Abschreibungen weitestgehend ausgleichen. Um weitere Liquidität zu generieren, veräußert das Management einige nicht betriebsnotwendige langfristige Vermögenswerte. Verkauft werden sollen Kunstwerke und eine durch die Verlagerung der Logistik nach Polen nicht mehr benötigte Immobilie in Herford. Werden beide Projekte planmäßig abgeschlossen, dürfte zusammen ein großer einstelliger Millionenwert erzielt werden. Da der Erlös deutlich über den Bruttoinvestitionen liegen sollte, wird aus den Netto-Investitionen weitere Liquidität zufließen. Dies dürfte im gerade begonnenen Geschäftsjahr zu einem positiven Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit (Vorjahr -14,8 Mio. EUR) führen.

Vor allem die Veräußerung von Kunst und Immobilie, die unter den Abschreibungen liegenden Brutto-Investitionen und die erwarteten niedrigeren Vorräte dürften zu einer spürbaren Verkürzung der Bilanzsumme führen (Vorjahr 150,3 Mio. EUR). Auf der Passivseite der Bilanz sollte das Eigenkapital durch das erwartete Konzernergebnis abnehmen. Dennoch erwarten wir, dass auch die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten getilgt werden können und zurückgehen.

Beurteilung der Prognosen für das Jahr 2019/​20

Im Geschäftsbericht 2018/​19 hatte der Vorstand für das Folgejahr einen bestenfalls stabilen, eher aber leicht rückläufigen Konzernumsatz prognostiziert. Die steigenden Umsätze der fortgeführten Marken sollten den erwarteten Umsatzrückgang durch beendete Aktivitäten weitgehend ausgleichen. Das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2019/​20 sollte sich im Vergleich zu den beiden Vorjahreswerten weiter deutlich verbessern.

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat der Vorstand diese Prognose für das Geschäftsjahr 2019/​20 mit der Ad-hoc-Meldung vom 23. März 2020 zurückgenommen. Da sich das Ausmaß und die Dauer der Pandemie sowie der Erlass weiterer Eindämmungsmaßnahmen zu diesem und auch späteren Zeitpunkten im Geschäftsjahresverlauf nicht vorhersagen ließen, wurde für das Geschäftsjahr 2019/​20 keine neue Prognose aufgestellt. Die im Halbjahresbericht veröffentlichte Erwartung einer rückläufigen Umsatzentwicklung zwischen -25 Prozent bis -33 Prozent mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das Konzernergebnis sowie die Vorrats- und Finanzposition haben sich als zutreffend erwiesen.

Prognose 2020/​21 - Veränderungen zum Vorjahr

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Trend 2020/​21 Ist 2019/​20
Umsatzentwicklung Premium Brands - 106,6
Jeans & Workwear - 45,0
Gesamt - 151,6
Ergebnis EBIT nach Sondereffekten ++ -15,3
Konzernergebnis ++ -18,5
Investitionen ++ 1,6

+ positive Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz

+ + positive Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz (oder Vorzeichenwechsel)

- negative Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz

- - negative Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz

-/​+ stabile Prognose

Prognose im Rahmen eines Stress Case Szenarios

Im Rahmen eines Sanierungsgutachtens gemäß IDW S6 (für nähere Informationen s. Risikobericht ab S. 56) wurde die oben dargestellte und vom Vorstand als realistisch eingeschätzte Basis-Prognose mit weiteren Abschlägen versehen und schlechteren Annahmen für die Entwicklung der Rahmenbedingungen unterworfen. Dieser "Stress Case" soll eine zeitlich verzögerte Entwicklung auf Normalniveau durch exogene, nicht beeinflussbare Faktoren simulieren. So wurde für das Geschäftsjahr 2020/​21 ein bis in den April hinein verlängerter Lockdown einschließlich der Schließung des stationären Bekleidungseinzelhandels angenommen.

Unter diesen Annahmen dürften die Konzernumsätze im Geschäftsjahr 2020/​21 im hohen einstelligen Prozentbereich unter denen des Vorjahres liegen (151,6 Mio. EUR). Die umsatzbedingte Reduzierung der Kostenstruktur würde den Umsatzeffekt auf den Rohertrag zwar dämpfen, aber nicht ausgleichen. In diesem Stress-Szenario wären 2020/​21 Ergebnisse vor und nach Steuern etwa auf Höhe des Vorjahres zu erwarten. Trotz einer verkürzten Bilanzsumme dürfte die Eigenkapitalquote vor allem durch das negative Konzernergebnis sinken. Der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit würde sich zwar deutlich verbessern (Vorjahr -14,8 Mio. EUR), wäre aber erneut negativ.

Auch unter diesen Stress-Case-Annahmen wurde der Ahlers AG mit überwiegender Wahrscheinlichkeit die Sanierungsfähigkeit und die - wenn auch um ein Jahr verzögerte - Rückkehr zur Profitabilität attestiert.

Risiko- und Chancenbericht

einschließlich Finanzinstrumenten

Risiko- und Chancenbericht

Gute Unternehmensführung bedeutet einerseits, die Unternehmenszukunft durch systematische und konsequente Realisierung von Chancen im Markt abzusichern. Andererseits muss ein aktives Risiko-Management das Unternehmen gegen auftretende Gefahren aller Art schützen. Risiken sollen dabei frühzeitig identifiziert und möglichst quantifiziert werden, so dass ihre Dimensionen erkannt werden können. Sobald Risiken erkannt wurden, sollten durch angemessene Maßnahmen Schäden vermieden oder zumindest reduziert werden.

Der Vorstand hat ein Risikomanagementsystem installiert, das den Anforderungen des Mehrmarkenunternehmens mit einer dezentralen, regional verteilten Organisation entspricht. Das revolvierende, überwiegend monatliche Berichtsmanagement liefert sowohl Daten für die operative Führung als auch für die Risikoquantifizierung. Die Angemessenheit, die Wirksamkeit und die Inhalte der laufenden Risiko-Berichterstattung werden regelmäßig vom Vorstand und vom Risikomanager geprüft. Die Konzernrevision ist in das Risikomanagement durch die fortlaufende Überwachung der Konzernvorschriften und Prozesse eingebunden.

Grundzüge des Risikomanagementsystems

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Risikobewertung

Der Aufsichtsrat erhält zur Unterstützung der eigenen Arbeit einen vierteljährlich erstellten Risikobericht. Alle Risiken werden darin in Abhängigkeit von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe in klein, mittel oder groß eingestuft. Dann wird anhand von Kennzahlen die Veränderungsrichtung und die Größe der Gefahr ermittelt. Bei der Ahlers AG und im Konzern werden die Risiken in solche unterteilt, die zentral überwacht und gesteuert werden, und solche, die in den operativen Einheiten erfasst und in die Zentrale gemeldet werden.

Bewertungskriterien und Risikoeinstufung

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Schadenshöhe sehr hoch mittel groß groß groß groß
(Ergebnisrisiko gemessen an Nettoumsatzerlösen) hoch mittel mittel groß groß groß
moderat klein mittel mittel groß groß
gering klein klein mittel mittel mittel
unbedeutend klein klein klein klein mittel
sehr unwahrscheinlich unwahrscheinlich möglich wahrscheinlich sehr wahrscheinlich
Eintrittswahrscheinlichkeit

Risikoprofil im Überblick

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Zentral überwachte operativ/​strategische Risiken Eintrittswahrscheinlichkeit Schadenshöhe Risikoeinstufung Veränderung zum Vorjahr
Profitabilität der Geschäftsbereiche sehr wahrscheinlich sehr hoch groß
Lizenzen unwahrscheinlich moderat mittel
Betriebsunterbrechung und Haftung möglich gering mittel
Beschaffung möglich moderat mittel
Recht sehr unwahrscheinlich unbedeutend klein
IT möglich hoch groß
Zentral überwachte finanzielle Risiken
Finanzrisiken wahrscheinlich sehr hoch groß
Währung unwahrscheinlich gering klein
Wertentwicklung Kunst möglich gering mittel
Forderungsausfall wahrscheinlich moderat groß
In den Geschäftsbereichen überwachte operativ/​strategische Risiken
Kollektion wahrscheinlich hoch groß
Lagerbestände wahrscheinlich sehr hoch groß
Kundenabhängigkeit wahrscheinlich moderat groß
Risiko ist: ↑ gestiegen ↓ gesunken → gleichbleibend

Zentral überwachte operativ/​strategische Risiken

Bestandsgefährdendes Risiko

Durch die Corona-Pandemie sind viele Risikoarten unmittelbar oder mittelbar gestiegen. So haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Lockdown, Maskenpflicht und Schließung der Gastronomie die Umsätze unserer Gesellschaft unmittelbar deutlich reduziert. Trotz Kostensenkungsmaßnahmen hat das zu hohen Verlusten geführt, die das Eigenkapital reduzierten und die Verschuldung erhöhten. Mittelbar wurden aber auch die Mehrzahl der Marktteilnehmer auf allen Wertschöpfungsstufen ähnlich finanziell geschwächt. Das betrifft besonders unsere Kunden, den Einzelhandel, und erhöht damit die Gefahr von weiteren Umsatz- und Forderungsausfällen. Es gilt aber auch für unsere Lieferanten, die Bekleidungsbetriebe weltweit, und gefährdet unsere Lieferfähigkeit. Durch die insgesamt geschwächte Leistungskette sind Finanzakteure wie Banken, Kreditversicherer und Geldanleger der Bekleidungsindustrie deutlich kritischer gegenüber eingestellt.

Nach dem Bilanzstichtag am 30. November 2020 wurden in vielen Ländern Europas bereits bestehende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter verschärft und verlängert. Deutschland befindet sich seit Mitte November 2020 in einem Lockdown "Light" und seit Mitte Dezember in einem weitgehenden Lockdown. Damit wird nahezu ein Drittel des Geschäftsjahres 2020/​21 durch exogene Restriktionen massiv belastet. Wie im Frühjahr 2020 führte dies zu Schließungen des stationären Bekleidungseinzelhandels und damit sehr deutlichen Belastungen für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Ahlers AG. Zur Absicherung der mittelfristigen Finanzierung hat das Unternehmen im Januar 2021 ein renommiertes Wirtschaftsprüfungsunternehmen mit der Erstellung eines Sanierungsgutachten gemäß IDW S6 des Instituts der Wirtschaftsprüfer beauftragt. Die Wirtschaftsprüfer bestätigen in diesem Gutachten, dass das Geschäftsmodell der Ahlers AG zukunftsfähig ist und bescheinigen dem Unternehmen eine positive Fortführungsprognose. So heißt es im Gutachten, dass die Ahlers AG mit erfolgreicher Umsetzung des vom Vorstand entwickelten und bereits eingeleiteten umfassenden Performanceprogramms `New Tomorrow` ihre Wettbewerbs- und Renditefähigkeit mit überwiegender Wahrscheinlichkeit wieder vollständig herstellen wird. Auf Basis des Abschlussberichts hat die Ahlers AG mit seinen Finanzierungspartnern - Banken und Hauptaktionärin - die mittelfristige Finanzierung zum Teil neu aufgestellt und in die bereits bestehenden Finanzierungsverträge eingebunden. Kernpunkte waren einerseits die liquiditätsschaffenden Verkäufe nicht betriebsnotwendiger Sachwerte und andererseits die Erweiterung des durch das Land NRW verbürgten Kreditrahmens. Die kurz- bis mittelfristige Liquidität des Unternehmens ist sichergestellt, sofern die Maßnahmen im Profitabilitätsprojekt "New Tomorrow" - welches auf die Stärkung der Marktpositionierung sowie die Optimierung der betriebswirtschaftlichen Leistungsprozesse abzielt - sowie die Einhaltung des Kreditrahmens und des damit verbundenen Finanzierungskonzeptes innerhalb des Planungszeitraums umgesetzt werden.

Da sich die Pandemie im gerade begonnenen Geschäftsjahr fortsetzt und die Erholung der Märkte auf ein "Vor-Corona-Niveau" abzuwarten bleibt, ergibt sich daher zusammen mit dem Erfolg der noch umzusetzenden Maßnahmen des Programms "New Tomorrow" für den Ahlers-Konzern ein bestandsgefährdendes Risiko.

Profitabilität der Geschäftsbereiche

Dem wichtigen operativen Risiko der nachlassenden Profitabilität der Geschäftsbereiche begegnet Ahlers mit der permanenten Überwachung aller relevanten Kennzahlen der Marken und Geschäftsbereiche, wie z.B. der Kalkulations- oder der erzielten Rohertragsmarge sowie der Einhaltung der Kostenbudgets. Sobald erste Anzeichen für eine Planabweichung und eine damit einhergehende sinkende Profitabilität bestehen, werden vom Management unter Einbeziehung der Bereichsmitarbeiter die Ursachen gesucht, die Probleme analysiert und ein Maßnahmenplan entwickelt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im abgelaufenen Geschäftsjahr zu erheblichen Belastungen der Profitabilität geführt und stellen grundsätzlich eine Gefährdung für den Fortbestand des Unternehmens dar. Das Risiko ist daher im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen.

Lizenzen

Strategische Risiken bestehen in der Beendigung der Lizenzverträge oder der Übertragung von Markenrechten an Dritte. Ahlers wirkt diesen Risiken mit Vertragsverlängerungen mit langen Laufzeiten entgegen und überwacht permanent die nationale und internationale Registrierung ihrer Marken und die Einhaltung von Lizenzverträgen mit Dritten. Insgesamt dürften die Risiken aus Lizenzen gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sein, weil Lizenzgeber und -nehmer in dieser schwierigen Zeit enger zusammenarbeiten.

Betriebsunterbrechung und Haftung

Ein umfassender Versicherungsschutz sichert unter anderem die Risiken durch Betriebsunterbrechung, Verlust von Waren sowie Schadensersatzansprüche ab. Jährlich wird die Versicherungssituation gemeinsam mit dem betreuenden unabhängigen Versicherungsmakler geprüft und die Policen gegebenenfalls angepasst. Dabei werden einerseits Verbesserungsmöglichkeiten im Versicherungsschutz und andererseits Prämienreduzierungen geprüft und realisiert. Die Risikoeinstufung ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wesentliche Gefahren werden unverändert versichert.

Beschaffung

Beschaffungsrisiken sind aufgrund der qualitativen und quantitativen Anforderungen für Modeunternehmen eine ständige Herausforderung. Das Modeunternehmen befindet sich dabei in einem Spannungsfeld von Kosten und Zuverlässigkeit, wobei sowohl Stillstand als auch zu schnelles Verlagern von Beschaffungsorten die Gesellschaft gefährden können. Ahlers verringert diese Risiken durch eine sorgfältige und frühzeitige Auswahl qualifizierter Lieferanten und gründliche Qualitätskontrollen. Die Auswahl der Fertigungsbetriebe geschieht sowohl unter Risiko- als auch Chancenaspekten. Letztere können in günstigeren regionalen Produktionskosten oder Währungsänderungen liegen. Corona-bedingt haben sich im Geschäftsjahr 2019/​20 sowohl die Risiken von Terminverzögerungen als auch der Ausfall bedeutsamer Lieferanten im Bereich der Beschaffung erhöht, was zu einem Anstieg in der Beurteilung geführt hat.

Die Geschäftstätigkeit von Ahlers als Bekleidungsunternehmen bringt relevante Risiken für Umwelt-, Sozial- und Arbeit nehmerbelange sowie für die Achtung der Menschenrechte und der Bekämpfung von Korruption ausschließlich im Bereich der Beschaffung mit sich. Dies betrifft die Nicht-Einhaltung von ökologischen, sozialen und Corporate Governance-Standards innerhalb der Lieferkette. Um diese nichtfinanziellen Risiken zu vermeiden, verfolgt Ahlers einen präventiven Ansatz und beugt ihnen mit konzernweit verankerten klaren Vereinbarungen und Maßnahmen vor (s. dazu die nichtfinanzielle Konzernerklärung ab Seite 23).

Recht

Alle wesentlichen Rechtsfälle werden gemäß Anweisungen in die Konzernzentrale gemeldet und dort von den zuständigen Rechtsexperten, beratenden Rechtsanwälten und dem Vorstand betreut. Für laufende Rechtsverfahren sind im Jahresabschluss angemessene Rückstellungen gebildet worden. Soweit möglich und sinnvoll werden Versicherungen gegen Haftungsrisiken abgeschlossen. Rechtsstreitigkeiten, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten, bestehen derzeit nicht. Die Risikoeinstufung blieb daher gegenüber dem Vorjahr unverändert.

IT: Verfügbarkeit und Datenschutz

IT-Risiken entstehen durch die wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit ihrer ständigen Verfügbarkeit. Rechnersysteme und Netzwerke können ausfallen, was zu einer massiven Störung des Betriebsablaufs führen könnte. Darüber hinaus sind unberechtigter Datenzugriff bzw. -missbrauch eine wachsende Bedrohung. Durch Computerviren oder erpresserische Hackerangriffe könnte die Funktionsfähigkeit der IT-Systeme sehr deutlich beeinträchtigt oder lahmgelegt werden. Diesen Risiken wird mit dem Einsatz moderner Hard- und Software auf aktuellstem Sicherheitsstandard begegnet. Außerdem wird nach Möglichkeit vermieden, Softwareprodukte einzusetzen, die als bevorzugte Ziele von Computerkriminalität bekannt sind. Qualifizierte interne und externe Experten sorgen permanent für den Schutz und die Optimierung der Ahlers IT-Systeme. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Software, Virenscanner, Firewallsysteme sowie Zugangs- und Zugriffskontrollen. Die IT-Infrastruktur der Ahlers AG wurde als Zeichen für ihre Sicherheit mit dem TÜV-Prüfzeichen "Trusted Site Infrastructure" ausgezeichnet. Zudem wurde zur Absicherung möglicher Schadensfälle im August 2020 zusätzlich eine Cyber-Risk-Versicherung abgeschlossen. Im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung kooperieren die IT-Verantwortlichen und der Datenschutzbeauftragte eng miteinander. Zur Unterstützung des Datenschutzmanagements und der Erfüllung der damit verbundenen Dokumentationspflichten verwendet Ahlers eine Spezialsoftware. Zusammenfassend betrachtet bleibt die Risikoeinstufung gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Zentral überwachte finanzielle Risiken

Finanzrisiken

Finanzrisiken können aus der Kapitalstruktur, der mangelnden Liquidität wegen ungeplantem Mittelbedarf und durch Veränderungen der Marktzinsen entstehen.

Der Ahlers Konzern verfügt über eine solide Eigenkapitalquote, die ihm im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/​20 zu Gute kam. Extern beeinflusste und schwer kalkulierbare Bilanzpositionen wie z.B. Pensionsrückstellungen haben eher einen kleinen, sinkenden Anteil an der Bilanzsumme. Aus der Kapitalstruktur bestehen daher keine erwähnenswerten Risiken.

Das Liquiditätsrisiko und Risiko von Zahlungsstromschwankungen wird kontinuierlich überwacht. Im Zuge der Corona-bedingten Belastungen hat Ahlers zusammen mit den Hausbanken einen zusätzlichen Kredit, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, aufgenommen und zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünfjahresvertrag eingebunden. Die Liquidität ist daher vorbehaltlich außerplanmäßiger Entwicklungen mit hinreichend großen Kreditlinien sichergestellt, um auch saisonale Spitzen abzudecken. Aufgrund der weiterhin unklaren Pandemieentwicklung und der nun wieder höheren Verschuldung ist die Einstufung des Risikos gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Insbesondere solange die europaweite Corona-Pandemie nicht nachhaltig unter Kontrolle gebracht wurde, kann das Liquiditätsrisiko bestandsgefährdende Ausmaße annehmen und ist daher zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Zur weiteren Stärkung der Kreditlinien hat Ahlers eine Factoring-Vereinbarung über regelmäßig revolvierende Verkäufe von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschlossen. Saisonale Schwankungen im Finanzbereich entstehen überwiegend in den Forderungen und werden deshalb zu einem großen Teil über das Factoring abgefangen. Zum Berichtsstichtag hat Ahlers das insgesamt zur Verfügung stehende Kreditvolumen zu 67 Prozent ausgenutzt (Vorjahr 54 Prozent). Eine regelmäßige und intensive Kommunikation mit den kreditgebenden Banken sowie mittelfristige Laufzeiten für den Grundbedarf sichern die für das Unternehmen wichtige Liquidität. Die Zahlungsströme des eigentlichen Geschäfts sind über die Saison meist gut kalkulierbar. Hierbei wird der Cashflow vor allem durch die Profitabilität und die Schwankungen des Net Working Capitals beeinflusst. Zur Reduzierung der Verschuldung hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/​20 nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude verkauft. Der Verkauf weiterer nicht betriebsnotwendiger Anlagegegenstände ist für das Geschäftsjahr 2020/​21 geplant, um die Verschuldung zu reduzieren.

Zinsrisiken entstehen im Falle der Fremdfinanzierung durch Veränderungen der Marktzinsen. Das Risiko steigender Fremdkapitalbeschaffungskosten tritt bei variabel verzinslichen Darlehen sowie bei notwendig werdenden Anschlussfinanzierungen ein. Ahlers überwacht die Entwicklung der Marktzinsen. Es können bei wesentlichen Fremdfinanzierungen zusätzlich Absicherungen gegen das Zinsänderungsrisiko durch den Abschluss von Zinsswaps vorgenommen werden, soweit das die Markterwartungen geboten erscheinen lassen. Aktuell sind keine Zinsswaps abgeschlossen. Zusammengenommen stuft Ahlers die Bedeutung von Finanzrisiken als groß ein.

Währung

Währungsrisiken sind für international tätige Unternehmen sehr bedeutsam, gerade wenn der Beschaffungsmarkt wie bei Modeunternehmen üblich überwiegend in einer Währung abgewickelt wird, der Verkauf jedoch in einer anderen. Deshalb erfolgt die Sicherung des US-Dollars für die Warenbeschaffung aus Asien jede Saison auf der Basis einer mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Richtlinie. In dieser sind die für den Saisonzyklus notwendigen Fremdwährungsbeträge mit Mindest- und Höchstquoten abzusichern. Diese Absicherung von einzelnen Saisons wird regelmäßig und zeitnah mit dem Bedarf an diesen Finanzinstrumenten abgeglichen. Dem Risiko einer langfristig auftretenden Euroschwäche, die Importe aus Asien über den Absicherungszeitraum hinaus verteuert, ist Ahlers wie seine Mitbewerber natürlich ausgesetzt. In diesem Fall wird man zur Sicherung der Rohertragsmarge moderate Preiserhöhungen und Rückverlagerungen von Produktionsaufträgen nach Osteuropa erwägen. Gerade in den letzten Jahren haben wir wegen der Verteuerung des Asieneinkaufs durch den starken US-Dollar Beschaffungsquellen in Europa und im südlichen Mittelmeerraum verstärkt genutzt und damit die Abhängigkeit vom US-Dollar deutlich reduziert. In der zweiten Jahreshälfte hat der Euro zunehmend an Stärke gewonnen und damit Einkäufe in Asien günstiger gemacht. Das Risiko ist damit weitgehend stabil oder eher gesunken.

Risiken und Chancen im Kunstvermögen

Chancen und Risiken im Kunstvermögen der Ahlers AG ergeben sich aus langfristigen Wertentwicklungen im Kunstmarkt. Das Management des Unternehmens prüft regelmäßig, ob die zugrunde gelegten Buchwerte der Kunstwerke angemessen sind. Dauerhafte Rückgänge des Marktwerts würden zu Abschreibungen führen. Im Jahresabschlussprozess wurde der Wert ausgewählter Kunstwerke anhand von Auktionsergebnissen und Marktrecherchen geprüft. Daraufhin wurde im Berichtsjahr der Kunstbestand um 0,6 Mio. EUR abgewertet. In der Vergangenheit hat das Unternehmen keine wesentlichen Abschreibungen auf Kunstwerke vornehmen müssen. Die mittlere Risikoeinstufung hat sich im Berichtsjahr nicht verändert.

Forderungsausfall

Eine strenge Bonitätsprüfung und eine Versicherung gegen Zahlungsausfälle reduzieren die grundsätzlich wichtigen Forderungsrisiken der Ahlers AG. Eine Auslieferung ohne Deckung der Kreditversicherung erfolgt nur nach kritischer Überprüfung und soweit vorhanden der Analyse der bisherigen Kundenbeziehung. Forderungsrisiken, die nicht versicherbar sind, müssen vom Vorstand freigegeben werden. Der Vorstand überprüft diese Entscheidungen regelmäßig alle sechs Monate. Zum Geschäftsjahresende lagen die unversicherten Forderungen spürbar unter denen des Vorjahres. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen schätzt der Vorstand die Risikoposition dennoch als groß ein.

In den Geschäftsbereichen überwachte operativ/​strategische Risiken

Kollektion

Das Kollektionsrisiko besteht in der Modebranche jede Saison darin, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausreichend angenommen werden und dadurch Umsatzeinbußen entstehen. Sie sind für das Unternehmen deshalb sehr bedeutsam. Die Kollektionen werden anhand von Rahmenplänen erstellt, die den Umfang und die Preissituation im Vorwege festlegen. Zeitnahe Berichte über Vorverkäufe und monatliche Reports der Geschäftsbereiche über die Marktlage informieren den Vorstand über die Marktstärke unserer Produkte. Die Integration von Abverkaufsinformationen aus dem Handel und den eigenen Geschäften fördern die Gestaltung verkaufsstarker Produkte, auf die mit kurzfristigen Produktionsausweitungen reagiert werden kann. Wie im Vorjahr wird das Risiko als groß eingeschätzt.

Lagerbestände

Die Beherrschung des Lagerrisikos stellt eine wichtige Aufgabe in der Modeindustrie dar. Für eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Handel ist die Lieferfähigkeit von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss jedoch der Lagerbestand am Ende der Saison verkauft sein, um die Liquidität des Unternehmens zu entlasten. Ahlers minimiert das Risiko, indem die Lagerbestände mittels systematischer Dispositions- und Verkaufsprinzipien und durch regelmäßige Bestandskontrollen überwacht und auf dem richtigen Niveau gehalten werden. Durch die Umstellung auf Vollkauf sind die Rohwarenbestände im Berichtszeitraum zurückgegangen. Die Fertigwarenbestände sind dagegen Corona-bedingt spürbar gestiegen. Insgesamt sind die Risiken aus Lagerbeständen deshalb gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

Kundenabhängigkeit

Das Risiko der Kundenabhängigkeit verstärkt sich durch die Entwicklung, dass zunehmend große Filialisten den klassischen Facheinzelhandel verdrängen, wodurch der Umsatzanteil von Großkunden steigt. Größere Anbieter, die den Handel mit qualitativ hochwertiger Ware professionell bedienen, profitieren von dieser Entwicklung. Ahlers tritt mit Kunden auf allen Ebenen in den Dialog, um die Marktbedürfnisse und Probleme frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören auch zunehmend eCommerce-Kunden, da das Internet als Absatzkanal für Bekleidung immer wichtiger wird. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung verschärft und der stationäre Einzelhandel hat Marktanteile an den Online-Handel verloren. Der eCommerce-Handel wird von relativ wenigen Anbietern dominiert. Insgesamt steigen durch diese Einflüsse die Kundenabhängigkeit und die Risiken aus der Kundenstruktur. Die Einstufung ist gegenüber dem Vorjahr daher von mittel auf groß gestiegen. Die Gesellschaft hat ein Berichtssystem implementiert, welches eine ständige und zeitnahe Überwachung von Auslieferungsquoten, termingerechten Auslieferungen, Auftragsbeständen und Umsätzen sicherstellt, um alle Kunden gut zu bedienen und die Kundenbeziehungen zu festigen. Die Mehrmarkenstrategie des Ahlers Konzerns mindert das Risiko der Kundenabhängigkeit dadurch, dass die unterschiedlich positionierten Marken jeweils andere Kunden und Einzelhandelsformate bedienen.

Externe Risiken

Als international agierendes Unternehmen im Konsumgüterbereich ist Ahlers Risiken unterworfen, die sich sowohl aus der weltwirtschaftlichen Entwicklung als auch den konjunkturellen Veränderungen in einzelnen Ländern ergeben. Wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Rahmenbedingungen beeinflussen das Kaufverhalten der Verbraucher und damit den Umsatz und die Ertragslage des Unternehmens. Die Corona-Pandemie und die Folgen der Eindämmungsmaßnahmen machen diese Tatsache sehr deutlich. Die bereits länger stattfindende Marktverschiebung zum eCommerce und der intensive Wettbewerb um Marktanteile, Markenpräsenz und Personal im internationalen Modemarkt wurden durch die Auswirkungen der Pandemie nochmals beschleunigt. Der stationäre Handel als auch der eCommerce-Handel sind einem stetigen Wandel ausgesetzt. Diese externen Entwicklungen und die damit verbundenen Risiken werden vom Vorstand überwacht und fortlaufend mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Ahlers begegnet den externen Risiken auch mit der Strategie der Internationalisierung und der Schärfung seiner Markenprofile, um neue Märkte und Nachfragepotenziale zu erschließen. Besonders in das Wachstumsfeld eCommerce investiert Ahlers viel personelle Kapazität und Finanzmittel. Priorität haben dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschäft sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen.

Chancen

Die dargestellten Risiken bergen auch Chancen. So werden insbesondere aus der laufenden Überwachung der Profitabilität der Geschäftsbereiche auch Chancen zur Erkennung neuer Entwicklungen abgeleitet. Besonders aus den Berichten über Bereichsrisiken werden wichtige Erkenntnisse über Chancen am Markt gewonnen. Wenn z.B. in Reportings Nachfrageänderungen von Kunden in bestimmten Märkten beschrieben werden, kann die frühzeitige Reaktion darauf Chancen bringen. Ähnlich stellt sich das auf der Beschaffungsseite dar. Hier garantiert die parallele Beobachtung der wichtigsten Märkte eine rechtzeitige Verlagerung in Länder mit konkurrenzfähigen Preisen und zuverlässiger Qualität.

Gesamtaussage zum Risikobericht

Wie im Vorjahr deckt sich der Wirkungsbereich des Risikoberichts mit dem Konsolidierungskreis. Wesentliche Änderungen des Risikomanagementsystems gegenüber dem Vorjahr ergaben sich nicht.

Das Gesamtrisiko der Ahlers AG und des Konzerns hat sich vor allem aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2019/​20 erhöht. Die Corona-Krise schwächt alle Marktpartner, die Lieferanten und den Einzelhandel stark. Risiken aus der Beschaffung und der Kundenbonität nehmen zu. In diesem Umfeld kommt unserem Unternehmen seine solide Finanzposition zu Gute. Aufgrund der schwierig einzuschätzenden Weiterentwicklung der Corona-Pandemie, möglicher weiterer Maßnahmen zu ihrer Eindämmung sowie ihrer Folgewirkungen in der Zukunft ist die Risikosituation zum Zeitpunkt der Berichtsveröffentlichung insgesamt als hoch einzustufen. Abgesehen von Corona-bedingten Einflüssen lassen sich vom heutigen Standpunkt aus keine Risiken erkennen, die allein oder in Kombination mit anderen Risiken, den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Ahlers beschafft seine Waren zu einem wesentlichen Teil in Asien. Die dort übliche Währung ist der US-Dollar. Um nicht durch kurzfristige Währungsschwankungen Verluste zu erleiden, werden die Beschaffungsvorgänge saisonweise auf Basis eines quantitativen Beschaffungsplans mit einem Horizont von bis zu zwölf Monaten abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch Devisentermingeschäfte. In geringem Umfang könnten auch Optionen eingesetzt werden. In deutlich geringerem Maße werden auch Vertriebsaktivitäten in Fremdwährung wie z.B. dem Schweizer Franken abgesichert.

Die Unternehmensfinanzierung erfolgt seit Ende des Geschäftsjahres 2018/​19 über einen Konsortialkreditvertrag, den Ahlers mit vier Banken zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren bis November 2022 geschlossen hatte. Im Berichtsjahr hat Ahlers einen zusätzlichen Kredit bei den Konsortialbanken, unterlegt mit einer Bürgschaft des Landes NRW, aufgenommen und zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in einen Fünfjahresvertrag bis November 2025 eingebunden. Darüber hinaus wurde ein Gesellschafterdarlehen gewährt und es besteht ein bilaterales Tilgungsdarlehen, das bis zum 30. November 2024 vollständig getilgt wird. Der Finanzierungsrahmen des Konsortialkreditvertrags beinhaltet flexibel ausnutzbare Kreditlinien, die über den gesamten Zeitraum bestehen, und Darlehenslinien, die im Zeitraum teilweise getilgt werden. Der Konsortialkreditvertrag und das Tilgungsdarlehen wurden mit Sicherheiten unterlegt. Die Zinshöhe richtet sich grundsätzlich nach quartalsweise ermittelten Finanzkennzahlen. Die Aufwendungen für den Abschluss des Vertrags wurden aktiviert und werden über dessen Laufzeit abgeschrieben.

INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Zwei wesentliche Komponenten sichern die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken im Unternehmen ab: ein System von Anweisungen und Geschäftsordnungen auf der einen Seite und ein der Kontrolle und Information dienendes Reporting auf der anderen Seite.

Geschäftsordnungen regeln für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäftsführer aller Konzerngesellschaften Handlungsspielräume und die Einbeziehung verschiedener Hierarchieebenen im Entscheidungsprozess. Einzelanweisungen, die für alle Mitarbeiter gelten, sind im Intranet des Ahlers Konzerns abrufbar. Dort findet sich insbesondere auch die Grundwerteerklärung des Konzerns. Die Grundwerteerklärung wurde im Jahr 2015 an alle Mitarbeiter ausgehändigt. Neuen Mitarbeitern wird die Erklärung stets bei Einstellung gegeben.

Kontrollierende Berichte zur Risikosituation werden allen Verantwortlichen in verschiedenen Detaillierungsgraden in festgelegten angemessenen Frequenzen, meist monatlich, zugeleitet. Der Aufsichtsrat erhält monatlich einen umfassenden Finanzbericht und wird quartalsweise mit einem Risikobericht über die Zentralrisiken und die Bereichsrisiken informiert.

Internes Kontrollsystem im Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozess

Zielsetzung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozesses ist es, Fehlerquellen zu minimieren und Fehler schnell zu erkennen. Hierzu sind die Buchhaltungsabteilungen des Konzerns pro Land zentral, in einigen Fällen länderübergreifend organisiert. Die Mitwirkung externer Dienstleister am Abschlussprozess beschränkt sich normalerweise auf punktuelle Dienstleistungen, wie z.B. die Ermittlung der Pensionsrückstellungen. In kleineren Ausnahmefällen werden Abschlüsse auch extern erstellt.

Systemtechnisches Rückgrat der Buchhaltung ist das SAP-System, auf das regional aktiv sowie zentral kontrollierend zugegriffen werden kann. Die SAP-Stammdatenpflege und -Systembetreuung erfolgt zentral.

Das Konzern-Rechnungslegungs-Handbuch sorgt für die bilanzielle Gleichbehandlung aller wiederkehrenden Sachverhalte. Neue Sachverhalte werden mit der Konzernzentrale abgestimmt. Änderungen in der Konzern-Rechnungslegung werden unmittelbar an alle beteiligten Mitarbeiter und betroffenen externen Dienstleister kommuniziert. Das Reporting der Tochtergesellschaften erfolgt mittels einheitlicher Formulare, die zu jedem Monats-, Quartals- und Jahresabschluss von den jeweiligen Buchhaltungsabteilungen ausgefüllt werden. Hierzu gehören u.a. der landesrechtliche und der IFRS-Abschluss sowie eine Abstimmung der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften. Alle Angaben fließen in der zentralen Konsolidierungsabteilung zusammen. Dort erfolgen sämtliche konzerninternen Abstimmungen, Konsolidierungen, die Überwachung von Berichtsfristen und die Qualitätskontrolle der Berichtsdaten. Hier werden auch alle Einzelabschlüsse zum Konzernabschluss unter Anwendung einer Konsolidierungssoftware zentral verarbeitet. Die Kontrolle im Bereich der Konsolidierung ergibt sich aus dem Konsolidierungsprozess. Abstimmungsdifferenzen in der Konsolidierung werden an die beteiligten Tochtergesellschaften kommuniziert und korrigiert. Generell gilt im Konzern das Vier-Augen-Prinzip. Wichtige Abschlussentscheidungen wie Vorrats- und Forderungsbewertungen werden vom Vorstand freigegeben. Flache Hierarchien, direkte Berichtswege und monatliche Zwischenabschlüsse ermöglichen die Erkennung von Risiken und die frühzeitige Aufdeckung von Fehlern.

Die Interne Revision ist regelmäßig auf abschlussrelevante Themen angesetzt und im Jahresabschlussprozess kontrollierend tätig. Ein Schwerpunkt ist dabei stets die Bestandsführung und -bewertung, die in der Bekleidungsbranche besonders anspruchsvoll und wichtig für das Ergebnis ist. Auch die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird regelmäßig durch die Konzernrevision überprüft.

Mit den eingerichteten Prozessen, Systemen und Kontrollen ist hinreichend gewährleistet, dass der Konzernrechnungslegungsprozess im Einklang mit den Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS), dem HGB sowie anderen rechnungslegungsrelevanten Regelungen und Gesetzen erfolgt und somit zulässig ist.

SONSTIGE ANGABEN

VERGÜTUNGSBERICHT

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaftliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vorstandmitglieds und zur wirtschaftlichen Lage der Ahlers AG.

Die beiden Vorstandsmitglieder hatten bis zum 30. November 2020 strukturell gleiche Anstellungsverträge. Mit dem Vorstandswechsel zum 1. Dezember 2020 hat Herr Tabler einen nach den neuen Vorgaben des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) aufgebauten Anstellungsvertrag erhalten. Frau Dr. Ahlers wird ihren bestehenden, nach älteren Richtlinien erstellten Vertrag bis zum Laufzeitende behalten. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf den Stand bis 30. November 2020 und beschreiben daher die Verträge von Frau Dr. Ahlers und Herrn Dr. Kölsch.

Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

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Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprüft wird.

Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist.

Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat festgelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad.

Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzernergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über mehrere Dreijahreszeiträume. Ein Dreijahreszeitraum lief von Dezember 2017 bis November 2020 mit Auszahlung im April 2021. Ein weiterer Dreijahreszeitraum läuft von Dezember 2019 bis November 2022 mit Auszahlung im April 2023. Die aktienkursbasierten Bestandteile der abgelaufenen Dreijahres-Tranche hatte zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 69 TEUR.

Sonstige Vergütungsbestandteile bestanden in der Bereitstellung eines Firmenwagens und eines Bekleidungskontingents für Herrn Dr. Kölsch und eines Firmenwagens für Frau Dr. Ahlers. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite.

Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitgliedern Höchstbeträge festgelegt.

Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine "Change of Control"-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhegeldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden.

Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich auf Aufwandsebene wie folgt zusammen:

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TEUR 2019/​20 2018/​19 **
Fixes Gehalt 822 1.044
Jahresbonus * /​ ** 127 256
Sonstiges 33 33
Gesamt 982 1.333

* bestehend aus ergebnisabhängiger, zielorientierter und langfristig orientierter Tantieme.

Für die langfristig orientierte Tantieme sind 0 TEUR enthalten (Vorjahr 20 TEUR).

** Inkl. drittes Vorstandsmitglied

Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr

(Aufwandsebene)

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Dr. Stella A. Ahlers Vorstandsvorsitzende Eintritt 06/​2005
TEUR 2019/​20 Min. Max. 2018/​19
Festvergütung 470 480 480 480
Nebenleistungen 19 19 19 19
Summe 489 499 499 499
Einjährige variable Vergütung 30 0 1.350 100
Mehrjährige variable Vergütung: Dez. 17 - Nov. 20 0 0 120 7
Dez. 19 - Nov. 22 0 0 120 0
Summe 519 499 2.089 606
Versorgungsaufwand - - - -
Gesamtvergütung 519 499 2.089 606
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Dr. Karsten Kölsch Finanzvorstand Eintritt 08/​2007
TEUR 2019/​20 Min. Max. 2018/​19
Festvergütung 352 360 360 360
Nebenleistungen 14 14 14 14
Summe 366 374 374 374
Einjährige variable Vergütung 97 0 650 100
Mehrjährige variable Vergütung: Dez. 17 - Nov. 20 0 0 120 7
Dez. 19 - Nov. 22 0 0 40 0
Summe 463 374 1.184 481
Versorgungsaufwand - - - -
Gesamtvergütung 463 374 1.184 481

Zufluss im Berichtsjahr

(Zahlungsebene)

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Dr. Stella A. Ahlers Vorstandsvorsitzende Eintritt 06/​2005 Dr. Karsten Kölsch Finanzvorstand Eintritt 08/​2007 Götz Borchert Vorstand Marketing/​Retail Eintritt 02/​2017
TEUR 2019/​20 2018/​19 2019/​20 2018/​19 2019/​20 2018/​19
Festvergütung 470 480 352 360 34 204
Nebenleistungen 19 19 14 14 0 0
Summe 489 499 366 374 34 204
Einjährige variable Vergütung 100 0 100 50 42 0
Mehrjährige variable Vergütung - - - - - -
Summe 589 499 466 424 76 204
Versorgungsaufwand 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 589 499 466 424 76 204

Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr 2019/​20 Bezüge von insgesamt 16 TEUR (Vorjahr 16 TEUR).

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Entlohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschaftlichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz wird dreifach und die Stellvertretung doppelt vergütet.

Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr

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TEUR 2019/​20 2018/​19
Feste Vergütung 90 99
Variable Vergütung 0 0
Gesamt 90 99

Individueller Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr

(Aufwandsebene)

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Alexander Gedat Aufsichtsratsvorsitzender seit 04/​2019
TEUR 2019/​20 Min. Max. 2018/​19 *
Festvergütung 45 45 45 30
Variable Vergütung 0 0 60 0
Gesamtvergütung 45 45 105 30
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Armin Fichtel stellv. Aufsichtsratsvorsitzender seit 04/​2019
TEUR 2019/​20 Min. Max. 2018/​19 *
Festvergütung 30 30 30 20
Variable Vergütung 0 0 40 0
Gesamtvergütung 30 30 70 20
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Heidrun Baumgart Arbeitnehmervertreterin seit 05/​1993
TEUR 2019/​20 Min. Max. 2018/​19 **
Festvergütung 15 15 15 12
Variable Vergütung 0 0 20 0
Gesamtvergütung 15 15 35 12

* Acht-Monatswerte

** Zwölf-Monatswerte

Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Im Berichtszeitraum bestanden keine vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG zu genehmigende Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern.

ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN UND ERLÄUTERNDER BERICHT NACH §§ 289A ABS. 1, 315A ABS. 1 HGB UND GEMÄß § 176 ABS. 1 SATZ 1 AKTG

Das Grundkapital der Ahlers AG beträgt zum 30. November 2020 43.200.000,00 EUR. Es ist eingeteilt in 13.681.520 Stück Namensaktien. Auf jede Namensaktie entfällt ein rechnerischer Anteil am Grundkapital von jeweils rund 3,16 EUR. Gemäß § 22 der Satzung gewährt jede Aktie der Gesellschaft eine Stimme auf der Hauptversammlung. Es existieren keine Stimmrechtskontrollen für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der Ahlers AG beteiligt sind.

Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers war am 30. November 2020 direkt und indirekt über die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiftung & Co. KG sowie die WTW-Beteiligungsgesellschaft mbH insgesamt mit einem Anteil von 53,0 Prozent am Grundkapital der Ahlers AG beteiligt.

Der Vorstand der Ahlers AG besteht gemäß § 8 der Satzung aus mindestens einem Mitglied. Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und kann einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden oder stellvertretenden Sprecher des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

Satzungsänderungen können gemäß der Regelungen der §§ 179ff. AktG mit der Zustimmung von mindestens drei Vierteln des bei der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist befugt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen, selbst vorzunehmen (§ 27 der Satzung).

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss vom 24. April 2018 über die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien unter gleichzeitiger Aufhebung der Vorzugsaktien sowie der Vinkulierung der bisherigen Namensaktien und deren Entsendungsrecht wurde die Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/​ oder Sacheinlagen um bis zu 21.600.000 Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital, § 4 Abs. 2 der Satzung).

Er kann dabei das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats in folgenden Fällen ausschließen:

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(i)

um Spitzenbeträge auszugleichen;

(ii)

wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen und/​oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen, ausgegeben werden; das Bezugsrecht aufgrund dieser Ermächtigung darf nur auf Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von bis zu 20 Prozent des Grundkapitals (also in Höhe von bis zu insgesamt 8.640.000,- Euro) ausgeschlossen werden;

(iii)

wenn die neuen Aktien der Gesellschaft gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabepreis je Aktie den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der Ausgabe der Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Der Bezugsrechtsausschluss kann in diesem Fall jedoch nur vorgenommen werden, wenn die Anzahl der in dieser Weise ausgegebenen Aktien zusammen mit der Anzahl eigener Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden, und der Anzahl der Aktien, die durch Ausübung von Options- und/​oder Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten aus Options- und/​oder Wandelschuldverschreibungen und/​oder Genussrechten entstehen können, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder - falls dieser Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung nicht übersteigt;

(iv)

soweit es erforderlich ist, um den Inhabern von Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts oder nach der Erfüllung der Wandlungspflicht als Aktionär zustehen würde;

und nur, soweit die während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf der Grundlage dieser Ermächtigung oder eines anderen genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- und/​oder Sacheinlage ausgegebenen Aktien insgesamt 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die vorstehend genannte 20 Prozent-Grenze werden angerechnet.

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eigene Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußert werden, sowie

neue Aktien, die aufgrund von während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts begebenen Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen und/​oder Genussrechten auszugeben sind.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss am 24. April 2018 ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Mai 2022 eigene Aktien der Gesellschaft bis zu insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 43.200.000,00 EUR gleich in welcher Form zu erwerben.

Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder von ihr abhängige oder in Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehende Unternehmen oder durch auf deren Rechnung oder auf Rechnung der Gesellschaft handelnde Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb kann entweder über die Börse oder über eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Kaufpreis darf den aktuellen Börsenpreis um nicht mehr als 10 Prozent über- oder unterschreiten.

Das öffentliche Kaufangebot bzw. die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten kann nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung weitere Bedingungen vorsehen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:

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(1)

Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.

(2)

Die Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder aufgrund eines Angebots an alle Aktionäre veräußert werden, wenn der bar zu zahlende Kaufpreis den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Die Anzahl der in dieser Weise unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerten Aktien darf 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die Höchstgrenze von 10 Prozent des Grundkapitals sind andere Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss in direkter oder entsprechender Anwendung des nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden. Ebenfalls anzurechnen sind Aktien, die zur Bedienung von Options- und/​oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten aus Options- und/​oder Wandelschuldverschreibungen und/​oder Genussrechten auszugeben sind, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Maßgeblich ist das Grundkapital zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über die vorliegende Ermächtigung oder - falls dies geringer ist - das zum Zeitpunkt der Ausnutzung der vorliegenden Ermächtigung bestehende Grundkapital.

(3)

Die Aktien können gegen Sachleistung veräußert werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen und/​oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen.

(4)

Die Aktien können zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend) verwendet werden, im Rahmen derer Aktien der Gesellschaft (auch teil- und wahlweise) zur Erfüllung von Dividendenansprüchen der Aktionäre eingesetzt werden.

(5)

Die Aktien können auch verwendet werden, um Bezugs- und Umtauschrechte zu erfüllen, die aufgrund der Ausübung von Wandlungs- und/​oder Optionsrechten oder der Erfüllung von Wandlungspflichten aus Wandel- und/​oder Optionsschuldverschreibungen entstehen, die von der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften, an denen die Ahlers AG unmittelbar oder mittelbar zu 100% beteiligt ist, ausgegeben werden.

Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien wird ausgeschlossen, soweit sie gemäß den vorstehenden Ermächtigungen unter (2), (3), (4) und (5) in anderer Weise als durch Veräußerung über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre verwendet werden. Darüber hinaus kann im Fall der Veräußerung der eigenen Aktien über ein Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden.

Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft für den Fall eines Kontrollwechsels. Ebenso existieren keine Entschädigungsvereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die nach § 289f, 315d HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung befindet sich auf den Seiten 16ff. dieses Geschäftsberichts. Sie steht auch im Internet unter www.ahlers-ag.com zur Verfügung.

ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN

Wir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.

BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Absatz 3 AktG wie folgt: "Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroffen oder unterlassen worden."

 

Herford, den 1. März 2021

Ahlers AG

Dr. Stella A. Ahlers

Simon Tabler

Konzern-Abschluss

KONZERNBILANZ zum 30. November 2020

AKTIVA

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TEUR Anhang 30.11.2020 30.11.2019
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Sachanlagen (11)
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 10.868 11.843
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.477 1.763
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.067 6.994
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 51 5
17.463 20.605
II. Immaterielle Vermögenswerte (12)
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 17.145 14.091
2. Geleistete Anzahlungen 78 4.250
17.223 18.341
III. Nutzungsrechte an Leasingobjekten (13) 9.333 -
IV. At-Equity Beteiligungen (14) 211 571
V. Sonstige langfristige Vermögenswerte (15)
1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 754 875
2. Sonstige Vermögenswerte 9.384 10.463
10.138 11.338
VI. Latente Steueransprüche (8) 526 1.077
Summe langfristige Vermögenswerte 54.894 51.932
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte (16)
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.927 14.728
2. Unfertige Erzeugnisse 1.273 417
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 61.544 51.147
71.744 66.292
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17) 12.289 15.076
III. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (18)
1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 8 240
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 0 96
3. Laufende Ertragsteueransprüche 396 1.009
4. Sonstige Vermögenswerte 6.333 7.534
6.737 8.879
IV. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (19) 4.590 11.449
Summe kurzfristige Vermögenswerte 95.360 101.696
Summe Aktiva 150.254 153.628

PASSIVA

TEUR Anhang 30.11.2020 30.11.2019
A. Eigenkapital (20)
I. Gezeichnetes Kapital (21) 43.200 43.200
II. Kapitalrücklage (24) 15.024 15.024
III. Gewinnrücklagen (25) 11.909 30.533
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung (26) -2.692 -1.460
Summe Konzernanteile 67.441 87.297
V. Nicht beherrschende Anteile 908 970
Summe Eigenkapital 68.349 88.267
B. Langfristige Schulden
I. Rückstellungen für Pensionen (27) 3.215 3.368
II. Sonstige Rückstellungen (28) 581 450
III. Finanzielle Verbindlichkeiten (29)
1. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 32.462 15.236
2. Nicht beherrschende Anteile an Personengesellschaften 1.239 1.288
33.701 16.524
IV. Leasingverbindlichkeiten, langfristig (13) 5.833 -
V. Sonstige Verbindlichkeiten, langfristig
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.000 -
2. Sonstige Verbindlichkeiten 17 18
1.017 18
VI. Latente Steuerverbindlichkeiten (8) 1.500 1.033
Summe langfristige Schulden 45.847 21.393
C. Kurzfristige Schulden
I. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 471 675
II. Sonstige Rückstellungen * (30) 6.834 7.421
III. Finanzielle Verbindlichkeiten (29) 5.418 8.727
IV. Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig (13) 3.605 -
V. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.247 16.713
VI. Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristig (31)
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.020 3.012
2. Sonstige Verbindlichkeiten 7.463 7.420
9.483 10.432
Summe kurzfristige Schulden 36.058 43.968
Summe Schulden 81.905 65.361
Summe Passiva 150.254 153.628

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2019/​20

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TEUR Anhang 2019/​20 2018/​19
1. Umsatzerlöse (1) 151.584 207.004
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3.701 -6.068
3. Sonstige betriebliche Erträge (2) 4.578 5.717
4. Materialaufwand (3) -83.608 -101.194
5. Personalaufwand (4) -40.989 -48.070
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -40.657 -54.538
7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte (6) -9.938 -5.245
8. Gewinnanteile von At-Equity-Beteiligungen (7) 0 0
9. Zinsen und ähnliche Erträge (7) 187 73
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (7) -2.134 -692
11. Ergebnis vor Ertragsteuern -17.276 -3.013
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (8) -1.208 -711
13. Konzernergebnis -18.484 -3.724
14. davon entfallen auf:
- Anteilseigner der Ahlers AG -18.583 -3.763
- Nicht beherrschende Anteile (9) 99 39
Ergebnis je Aktie (EUR) unverwässert/​verwässert (10) -1,36 -0,28

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

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TEUR Anhang 2019/​20 2018/​19
13. Konzernergebnis -18.484 -3.724
Nicht in die GuV umzuklassifizieren
15. Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen (24) -39 -121
In die GuV umzuklassifizieren
16. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges (25) -253 -144
17. Währungsumrechnungsdifferenzen -979 38
18. Umgliederungen in Verbindlichkeiten -161 -282
19. Sonstiges Ergebnis nach Steuern -1.432 -509
20. Gesamtergebnis -19.916 -4.233
21. davon entfallen auf:
- Anteilseigner der Ahlers AG -19.584 -3.990
- Nicht beherrschende Anteile -62 -243

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2019/​20

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TEUR 2019/​20 2018/​19
Konzernergebnis -18.484 -3.724
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.208 711
Zinserträge /​ Zinsaufwendungen 1.587 620
Abschreibungen /​ Zuschreibungen auf Anlagevermögen (Saldo) 10.297 5.245
Verluste /​ Gewinne aus Anlageabgängen (Saldo) -1.084 -1.670
Abnahme /​ Zunahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte -1.247 18.568
Veränderung langfristiger Rückstellungen -58 -343
Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaften) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten 951 34
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen -587 -656
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten -7.662 -7.284
gezahlte Ertragsteuern -721 -969
erhaltene Ertragsteuern 1.033 213
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit -14.767 10.745
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1.935 3.357
Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten 345 7.154
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.153 -2.628
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -410 -1.019
Auszahlungen für den Erwerb von sonstigen langfristigen Vermögenswerten - -2
Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilen - -555
erhaltene Zinsen 123 57
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 840 6.364
Dividendenauszahlungen - -
Tilgung /​ Aufnahme von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 12.997 -6.084
Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten -4.417 -
gezahlte Zinsen -1.430 -762
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 7.150 -6.846
Veränderung des Finanzmittelbestands -6.777 10.263
Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse -864 -398
Finanzmittelbestand am 1.12. 8.638 -1.227
Finanzmittelbestand am 30.11. 997 8.638

Zur Zusammensetzung des Finanzmittelbestands verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernanhang, TZ (19)

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG für das Geschäftsjahr 2019/​20

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Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
TEUR Stammaktien Vorzugsaktien Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapitaldifferenz aus d. Währungsumrechnung Summe Konzernanteile
Anhang (21) (21) (24) (25) (26)
Stand am 30.11.2018 /​ 01.12.2018 43.200 0 15.024 34.864 -1.354 91.734
gesamtes Periodenergebnis -3.884 -106 -3.990
gezahlte Dividenden 0 0
Erwerb von Minderheiten -447 -447
Stand am 30.11.2019 /​ 01.12.2019 43.200 0 15.024 30.533 -1.460 87.297
gesamtes Periodenergebnis -18.621 -1.232 -19.853
gezahlte Dividenden 0 0
Erwerb von Minderheiten -3 -3
Stand am 30.11.2020 43.200 0 15.024 11.909 -2.692 67.441
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Nicht beherrschende Anteile
TEUR Minderheitenkapital Kumuliertes übriges Konzernergebnis Summe Minderheitenanteile Summe Eigenkapital
Anhang (9)
Stand am 30.11.2018 /​ 01.12.2018 717 690 1.407 93.141
gesamtes Periodenergebnis -243 -243 -4.233
gezahlte Dividenden 0 0
Erwerb von Minderheiten -194 -194 -641
Stand am 30.11.2019 /​ 01.12.2019 523 447 970 88.267
gesamtes Periodenergebnis -62 -62 -19.915
gezahlte Dividenden 0 0
Erwerb von Minderheiten 0 -3
Stand am 30.11.2020 523 385 908 68.349