Ahlers AGHerfordHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.12.2022 bis zum 31.05.2023Entwicklung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 H1 2022/23 scrollen
1. Geschäfts- und RahmenbedingungenDie Wirtschaft im Euroraum schrumpfte im Winterhalbjahr
leicht, hauptsächlich aufgrund der spürbaren
Zurückhaltung der privaten Haushalte beim Kauf von
Gütern. Auch die Exporte waren leicht
rückläufig. Im zweiten Quartal 2023 nahm die
wirtschaftliche Aktivität wieder deutlich zu,
insbesondere durch die Erholung des privaten Verbrauchs.
Die gesunkenen Energiepreise entschärften die zuvor
hohen, unkalkulierbaren Belastungen der privaten Haushalte
etwas und wirkten sich so positiv auf die
Ausgabenbereitschaft der Verbraucher aus. Einfluss hierauf
hat aber auch die immer noch hohe, wenn auch abnehmende
Inflation. Darüber hinaus steigen die Löhne zum
Teil kräftig an und die Beschäftigung nimmt zu.
Seit Mitte 2022 haben die Europäische Zentralbank und
andere westliche Zentralbanken die Zinsen massiv
erhöht, so dass die gestiegenen Finanzierungskosten
die Investitionen dämpfen. Allerdings verlieren die
Lieferengpässe an Bedeutung und die immer noch hohe
Auftragslage stützt die Wirtschaft. Dementsprechend
haben die meisten volkswirtschaftlichen Institute für
die Eurozone ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2023
von anfangs 0,0 Prozent auf 0,5 Prozent erhöht
(Commerzbank Research Juni 2023). In Deutschland
verzeichnete die Wirtschaft eine ähnliche Entwicklung.
Aufgrund der Inflation reduzierten die privaten Haushalte
zu Jahresbeginn vor allem ihren Warenkonsum. Die
Lieferkettenproblematik entspannt sich weiter. Dennoch
herrscht immer noch Materialmangel, wodurch das Wachstum
der deutschen Wirtschaft gedämpft wird. Derzeit liegt
das Bruttoinlandsprodukt bei -0,5 Prozent (Commerzbank
Research Juni 2023).
2 Quelle: ifo-Institut revidiert
Konjunkturprognose nach unten: Privater Konsum schrumpft
dieses Jahr um 1,7% (textilwirtschaft.de); abgerufen am
05.07.2023.
Die hieraus folgende unter der Planung liegende
Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten hatte
schwerwiegende Auswirkungen auf die Liquidität der
Ahlers AG und ihre inländischen Tochtergesellschaften.
Eine volatile Nachfrage, allgemeine Kaufzurückhaltung,
die Insolvenzen namhafter Kunden und immer engere
Zahlungsziele der Lieferanten führten zu der
Notwendigkeit, die Unternehmensfinanzierung mit den
kreditgebenden Banken neu zu verhandeln. Unter den
gegebenen Marktbedingungen konnte hier keine Einigung
gefunden werden. In der Folge war die Antragstellung zur
Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der
Ahlers AG und acht ihrer inländischen
Tochtergesellschaften unausweichlich.
2. Ertrags-, Finanz- und VermögenslageH1 2022/23: Nur 10 Prozent Umsatzplus aufgrund nachhaltiger Kaufzurückhaltung in Folge der unsicheren Rahmenbedingungen Vor allem die immer noch geringe Vorjahresvorlage führte im ersten Quartal (Dezember 2022 - Februar 2023) zu einer Umsatzsteigerung von 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (49,2 Mio. EUR, Q1 2021/22: 35,4 Mio. EUR). Das zweite Quartal 2022/23 (März - Mai 2023) verzeichnete einen Umsatzrückgang von -12,5 Prozent auf 39,3 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q2 2021/22: 44,9 Mio. EUR). Diese Entwicklung im zweiten Quartal 2023 ist geprägt von den ersten Reaktionen auf die Bekanntgabe der Insolvenzantragstellung. Viele Kunden waren zunächst verunsichert, ob und wie der Geschäftsbetrieb weitergeführt wird, zudem musste die Abstimmung mit den Spediteuren erst installiert werden. Daher fielen einige der Umsätze aufgrund der Saisonalität der Waren aus, einige konnten aber auf das nächste Quartal verschoben werden. Weiterhin wirkten sich die dämpfenden Effekte aus dem Krieg in der Ukraine, die getrübte Konsumstimmung sowie die starke Inflation in den ersten sechs Monaten des Ahlers Geschäftsjahres 2022/23 auf die Umsatzentwicklung aus. Daher fiel der Anstieg der Umsatzerlöse mit 8,2 Mio. EUR bzw. 10,2 Prozent auf 88,5 Mio. EUR (H1 2021/22: 80,3 Mio. EUR) deutlich geringer aus als geplant. Dabei lagen in Deutschland die Halbjahresumsätze mit +8,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres unter der Entwicklung im westeuropäischen Ausland (+15,3 Prozent). Die Umsätze in Osteuropa/Sonstige erhöhten sich um 9,3 Prozent. Eigener Retail verzeichnet Umsatzanstieg von 9 Prozent Im ersten Halbjahr hatte der eigene eCommerce Umsatzverluste von 11 Prozent zu verzeichnen, wobei die Entwicklung der eigenen Online-Shops mit +2 Prozent deutlich besser verlief als das Marktplatzgeschäft mit -17 Prozent. Zusammengenommen betrug der Anteil des eCommerce am Gesamtumsatz 6,9 Prozent. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (8,6 Prozent), aber ein spürbarer Zuwachs gegenüber der Vor-Coronazeit (Anteil H1 2019: 5,6 Prozent). Die flächenbereinigten Umsätze des gesamten eigenen Retail bewegten sich mit einem Umsatzanstieg von 14,6 Prozent erkennbar oberhalb der allgemeinen Geschäftsentwicklung und konnten folglich die fehlenden Online-Umsätze kompensieren. Insgesamt blieb der Anteil des eigenen Retail am Gesamtumsatz nahezu stabil bei 16,0 Prozent (Vorjahr 16,2 Prozent). ErtragslageUmsatzplus führt bei stabiler Rohertragsmarge zu deutlich verbessertem EBIT vor Sondereffekten Im ersten Halbjahr 2022/23 blieb die Rohertragsmarge mit
46,4 Prozent auf Vorjahresniveau (Vorjahr 46,6 Prozent).
Dabei hoben sich die Effekte aus dem konsequenten Abverkauf
von Altwaren durch Preisnachlässe und geringeren
Wertberichtigungen auf Saisonware gegenüber dem
Vorjahr auf. Somit führte vor allem der höhere
Umsatz zu einem Rohertragsanstieg um 3,7 Mio. EUR auf 41,1
Mio. EUR (9,9 Prozent, Vorjahr 37,4 Mio. EUR). Die
betrieblichen Aufwendungen, bestehend aus Personalkosten,
dem Saldo aus betrieblichen Aufwendungen und Erträgen
sowie den Abschreibungen, stiegen im Wesentlichen durch
umsatzabhängige Kosten insgesamt um 1,1 Mio. EUR bzw.
2,5 Prozent. Die Personalkosten stiegen nur
geringfügig um 0,2 Mio. EUR bzw. 1,1 Prozent auf -18,1
Mio. EUR. Die betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich
vor allem durch höhere Vertreterprovisionen und
Logistikkosten im Berichtszeitraum um 0,8 Mio. EUR auf 23,1
Mio. EUR. Die Abschreibungen blieben nahezu stabil (-3,6
Mio. EUR, Vorjahr -3,5 Mio. EUR).
Ertragslage scrollen
* vor Sondereffekten SegmentergebnissePremium Segment: BALDESSARINI und PIERRE CARDIN mit umsatzbedingtem Ergebnisplus Die Premiummarken BALDESSARINI und PIERRE CARDIN konnten
ihre Umsätze zwar merklich gegenüber dem
Vorjahreszeitraum steigern, blieben aber deutlich hinter
dem Plan zurück. Bei planmäßigen
Entwicklungen der Kostenpositionen führte diese
Umsatzentwicklung zu einem deutlich verbessertem EBIT vor
Sondereffekten. OTTO KERN hatte im Berichtszeitraum
Umsatzrückgänge in Folge der Neuausrichtung der
Vertriebswege zu verzeichnen, dennoch blieb das Ergebnis
hier planmäßig stabil. Zusammengenommen stiegen
die Umsätze der drei Premiummarken BALDESSARINI,
PIERRE CARDIN und OTTO KERN von 57,6 Mio. EUR um 12,0
Prozent auf 64,5 Mio. EUR. Der Anteil des Premium Segments
am Gesamtumsatz legte im Berichtszeitraum auf 73 Prozent
leicht zu (Vorjahr 72 Prozent).
Jeans & Workwear mit positiver Tendenz in Umsatz und Ergebnis Sowohl PIONEER Authentic Jeans als auch Pionier Workwear
konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr des laufenden
Geschäftsjahres moderat steigern. Wie bei den Premium
Brands führt auch hier der Umsatzzuwachs bei nahezu
stabiler Rohertragsmarge und etwa stabilen Kosten (+0,9
Prozent) zu einer Ergebnisverbesserung. Während aber
PIONEER Authentic Jeans hinter der Planung
zurückbleibt, kann Pionier Workwear die
Halbjahresziele leicht übertreffen. Zusammengenommen
erhöhten sich die Jeans & Workwear
Segmentumsätze um 1,3 Mio. EUR bzw. 5,7 Prozent auf
24,0 Mio. EUR. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz ging
leicht von 28 Prozent auf 27 Prozent zurück.
Umsatz nach Segmenten scrollen
* inkl. Sonstige 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR) EBIT vor Sondereffekten nach Segmenten scrollen
Finanz- und VermögenslageStark geschwächte Finanzposition mit deutlichem Rückgang der Eigenkapitalquote Die hohen Vorräte als Folge der nicht wie geplant
erfolgten Abrufe der Kundenaufträge bei gleichzeitig
stark angestiegenem Einkaufsvolumen führte zu einer
hohen finanziellen Belastung. Darüber hinaus wurde
seitens der Lieferanten Zahlungsziele weiter gekürzt,
wodurch der Bedarf an finanziellen Mitteln weiter zunahm.
Hierdurch bedingt stieg die Bilanzsumme zum 31. Mai 2023 um
26,1 Mio. EUR auf 147,8 Mio. EUR (Vorjahresstichtag 121,7
Mio. EUR). Die langfristigen Vermögenswerte stiegen
insgesamt um 1,2 Mio. EUR auf 39,7 Mio. EUR, da die
Wertaufholungen auf Markenrechten am letzten Bilanzstichtag
die Abschreibungen und Abgänge aus Kunstverkäufen
überkompensieren. Hauptgrund für die
Bilanzverlängerung ist aber der Aufbau der
Vorräte um 20,2 Mio. EUR auf 71,3 Mio. EUR. Die
Rohwarenvorräte stiegen dabei um 4,1 Mio. EUR, die
Fertigwarenbestände nahmen um 16,1 Mio. EUR zu. Die
kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 2,5
Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
lagen durch schleppende Zahlungseingänge auch als
Folge der vorläufigen Insolvenz um 1,4 Mio. EUR
über dem Vorjahreswert. Die vorinsolvenzliche
Situation auf Lieferantenseite führte zu einer
deutlichen Erhöhung der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen, die um 9,9 Mio. EUR stiegen.
Zusammengenommen erhöhte sich das Net Working Capital
(Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen) um 11,7 Mio. EUR auf 69,6
Mio. EUR (Vorjahr 57,9 Mio. EUR).
Steuerungsgrößen und Kennzahlen scrollen
* vor Sondereffekten
NachtragsberichtNach dem Ende des ersten Geschäftshalbjahres 2022/23 sind bis zur Veröffentlichung keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Ahlers Konzerns eingetreten. 4. RisikoberichtDie grundsätzlichen Aussagen, die im Risikobericht des Konzernabschlusses 2021/22 getroffen wurden, haben weiter Bestand. Allerdings haben sich die Finanzrisiken derart verschärft, dass eine Fortführung des Unternehmens mit eigenen finanziellen Mitteln oder mit Hilfe einer neu zu verhandelnder Unternehmensfinanzierung nicht mehr möglich war. Daher wurde am 24. April 2023 ein Antrag zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der Ahlers AG und sieben ihrer inländischen Tochtergesellschaften gestellt. Einen Monat später am 26. Mai 2023 folgte eine weitere Tochtergesellschaft mit einer Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Unter der Zustimmung und der Aufsicht der vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften vollumfänglich fortgeführt. 5. MitarbeiterAm 31. Mai 2023 beschäftigte Ahlers 1.643 Mitarbeiter und damit 147 weniger als vor einem Jahr (Vorjahr 1.790). Vor allem die Reduzierung der Produktionskapazität in Sri Lanka im Laufe des Jahres 2023 führten zu dieser Verringerung (-120 Mitarbeiter in Sri Lanka). Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland reduzierte sich durch die allgemeine Verschlankung von Strukturen und die Schließung unrentabler Stores um 8 auf 392 Mitarbeiter (Vorjahr 400 Mitarbeiter). In den Auslandsgesellschaften wurden vor allem im eigenen Retail weniger Mitarbeiter beschäftigt (zusammen -19 Mitarbeiter). 6. Entwicklung der Ahlers AktienWie die meisten deutschen Mode-Aktien hat auch die Ahlers-Aktie im Zeitraum der letzten Jahre spürbare Kursverluste hinnehmen müssen. Die Aktie notierte am 31. Mai 2022 bei 1,21 EUR und verlor bis zum Ende des letzten Geschäftsjahres am 30. November 2022 weiter an Wert (0,75 EUR). Auf die Bekanntgabe der Antragsstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am 24. April 2023 beim Amtsgericht Bielefeld reagierte die Aktie stark. Sie verlor fast 95 Prozent und lag am 31. Mai 2023 bei 0,08 EUR und damit 93,4 Prozent unter dem Kurs des Vorjahresstichtags. 7. PrognoseberichtDie meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten in den nächsten Monaten, dass die Wirtschaft im Euroraum leicht schrumpfen und im zweiten Halbjahr wieder in eine Rezession rutschen wird. So wird für das vierte Quartal 2023 nur noch ein marginales Wirtschaftswachstum prognostiziert und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im vierten Quartal um 0,1 Prozent zulegen (alle Prognosen Commerzbank Research Juni 2023). In der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte die hohe Inflationsrate wieder sinken. Darüber hinaus wird erwartet, dass die straffere Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte ihre volle Wirkung entfalten und die Konjunktur bremsen wird. Unter den vier großen Euroländern dürfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 dennoch leicht wachsen. Insbesondere in Spanien und Italien mit jeweils 1,0 Prozent. In Frankreich wird ein BIP-Plus von 0,5 Prozent prognostiziert. In Deutschland dürfte das BIP sich mit -0,5 Prozent negativ entwickeln. Die Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung dürften dementsprechend leichte Einbußen hinnehmen. Eine Erholung des Konsumklimas lässt demnach auf sich warten, erst ab dem zweiten Halbjahr wird von einer Besserung ausgegangen. Die Einkommenserwartung bleibt eine wichtige Stütze für eine einsetzende Erholung des Konsumklimas. Dennoch deutet das weiterhin sehr niedrige Niveau des Konsumklimas darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten dürfte. Eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in naher Zukunft unwahrscheinlich zu sein (GfK Konsumklima Mai 2023). So wird der private Verbrauch in Deutschland mit -1,9 Prozent prognostiziert. In der Eurozone wird eine Entwicklung von -0,3 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote im Euroraum dürfte trotz der eher schwächelnden Konjunkturaussicht bei 6,7 Prozent stagnieren (Vorjahr 6,7 Prozent). Das Marktumfeld für Bekleidung dürfte daher auch im zweiten Halbjahr 2022/23 in Deutschland und in Europa sehr anspruchsvoll bleiben. Gesamtjahresprognose für Umsatz und Ergebnis derzeit nicht belastbar möglich In Folge der Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat der vorläufige Insolvenzverwalter ein namhaftes Beratungshaus mit der Suche nach einem geeignetem Investor beauftragt. Aktuell ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Die Geschäfte laufen derweil unvermindert weiter. Dies betrifft sowohl die aktuelle Auslieferung als auch die anstehende Herbst-/ Winterauslieferung und die Kollektionserstellung der kommenden Frühjahr-/ Sommersaison. Vor dem Hintergrund der Insolvenzantragsstellung ist es zu einigen Umsatzausfällen gekommen, die nicht nachgeholt werden können. Zudem wurde der Einkauf auf die mit Kundenaufträgen gesicherten Bestellungen reduziert. Hierdurch wird es weitere Umsatzeinbußen geben, da das Freilagergeschäft entfällt. Allerdings sollte dadurch die Rohertragsmarge gestärkt werden, da Altwaren reduziert werden. Da die Geschäfte im zweiten Halbjahr aber von zu vielen Unbekannten abhängen, kann der Vorstand hier keine genaueren Prognosen zu Umsatz, Ergebnis und Finanzpositionen abgeben. Wir werden darüber informieren, sobald fundierte Aussagen hierzu möglich sind. Konzernbilanz zum 31. Mai 2023Aktiva scrollen
Passiva scrollen
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
|
TEUR |
H1 2022/23 |
H1 2021/22 |
1. Umsatzerlöse |
88.518 |
80.322 |
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
-952 |
-906 |
3. Sonstige betriebliche Erträge |
1.151 |
4.146 |
4. Materialaufwand |
-46.435 |
-41.994 |
5. Personalaufwand |
-18.239 |
-18.835 |
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-25.412 |
-24.433 |
7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte |
-3.585 |
-3.581 |
8. Zinsen und ähnliche Erträge |
11 |
57 |
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
-1.796 |
-897 |
10. Ergebnis vor Ertragsteuern |
-6.739 |
-6.121 |
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
-130 |
141 |
12. Konzernergebnis |
-6.869 |
-5.980 |
13. davon entfallen auf: |
||
- Anteilseigner der Ahlers AG |
-6.845 |
-6.002 |
- Nicht beherrschende Anteile |
-24 |
22 |
Ergebnis je Aktie (EUR) |
||
- Stammaktie |
-0,50 |
-0,44 |
TEUR |
H1 2022/23 |
H1 2021/22 |
12.Konzernergebnis |
-6.869 |
-5.980 |
Nicht in die GuV umzuklassifizieren |
||
14. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen |
- |
- |
In die GuV umzuklassifizieren |
||
15. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges |
43 |
34 |
16. Währungsumrechnungsdifferenzen |
-616 |
-664 |
17. Umgliederungen in Verbindlichkeiten |
-26 |
-5 |
18. Sonstiges Ergebnis nach Steuern |
-599 |
-635 |
19. Gesamtergebnis |
-7.468 |
-6.615 |
20. davon entfallen auf: |
||
- Anteilseigner der Ahlers AG |
-7.417 |
-6.632 |
- Nicht beherrschende Anteile |
-51 |
17 |
TEUR |
H1 2022/23 |
H1 2021/22 |
Konzernergebnis |
-6.869 |
-5.980 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
130 |
-141 |
Zinserträge / Zinsaufwendungen |
1.785 |
839 |
Abschreibungen auf Anlagevermögen |
3.585 |
3.581 |
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (Saldo) |
20 |
-63 |
Zunahme / Abnahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte |
2.257 |
1.566 |
Veränderung langfristiger Rückstellungen |
-224 |
-98 |
Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaften) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten |
25 |
13 |
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen |
-149 |
671 |
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten |
6.666 |
-477 |
gezahlte Ertragsteuern |
39 |
38 |
erhaltene Ertragsteuern |
41 |
44 |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit |
7.306 |
-7 |
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens |
35 |
38 |
Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten |
223 |
170 |
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen |
-861 |
-1.212 |
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte |
-343 |
-382 |
erhaltene Zinsen |
61 |
57 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
-885 |
-1.329 |
Dividendenauszahlungen |
0 |
0 |
Tilgung von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten |
-509 |
-1.013 |
Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten |
-1.873 |
-1.685 |
gezahlte Zinsen |
-1.474 |
-813 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
-3.856 |
-3.511 |
Veränderung des Finanzmittelbestands |
2.566 |
-4.847 |
Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse |
-266 |
-55 |
Finanzmittelbestand am 1.12. |
-14.927 |
5.412 |
Finanzmittelbestand am 31.05. |
-12.627 |
510 |
Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital |
||||||
Gezeichnetes Kapital |
||||||
TEUR |
Stamm-
|
Vorzugs-
|
Kapital-
|
Gewinn-
|
Eigenkapital-
|
Summe Konzern-
|
Stand am 01.12.2021 |
43.200 |
15.024 |
2.781 |
-2.978 |
58.027 |
|
gesamtes Periodenergebnis |
-6.002 |
-630 |
-6.632 |
|||
Sonstiges |
0 |
0 |
0 |
|||
Stand am 31.05.2022 |
43.200 |
0 |
15.024 |
-3.221 |
-3.608 |
51.395 |
Stand am 01.12.2022 |
43.200 |
15.024 |
-6.235 |
-3.933 |
48.056 |
|
gesamtes Periodenergebnis |
-6.845 |
-573 |
-7.418 |
|||
gezahlte Dividenden |
0 |
|||||
Sonstiges |
395 |
|||||
Stand am 31.05.2023 |
43.200 |
15.024 |
-12.685 |
-4.506 |
41.033 |
Nicht beherrschende Anteile |
||||
TEUR |
Minderheiten-
|
Kumuliertes übriges Konzernergebnis |
Summe Minderheiten-
|
Summe Eigenkapital |
Stand am 01.12.2021 |
525 |
245 |
770 |
58.797 |
gesamtes Periodenergebnis |
0 |
17 |
17 |
-6.615 |
Sonstiges |
0 |
0 |
0 |
0 |
Stand am 31.05.2022 |
525 |
262 |
787 |
52.182 |
Stand am 01.12.2022 |
523 |
337 |
860 |
48.916 |
gesamtes Periodenergebnis |
0 |
-50 |
-50 |
-7.468 |
gezahlte Dividenden |
0 |
|||
Sonstiges |
0 |
395 |
||
Stand am 31.05.2023 |
523 |
287 |
810 |
41.843 |
nach Unternehmensbereichen |
Premium Brands |
Jeans & Workwear |
||
TEUR |
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
Umsatzerlöse |
64.378 |
57.430 |
23.984 |
22.723 |
Intersegmenterlöse |
- |
- |
- |
- |
Segmentergebnis |
-4.993 |
-5.113 |
-1.720 |
-1.000 |
darin enthalten: |
||||
Abschreibungen |
1.282 |
1.402 |
414 |
490 |
andere nicht zahlungswirksame Posten |
4.386 |
1.704 |
549 |
702 |
Zinsertrag |
9 |
43 |
2 |
14 |
Zinsaufwand |
1.239 |
588 |
446 |
212 |
Vermögenswerte |
112.846 |
88.593 |
22.988 |
20.466 |
Investitionen in langfristiges Vermögen |
1.023 |
1.216 |
180 |
379 |
Schulden |
70.720 |
- |
21.822 |
15.635 |
nach Unternehmensbereichen |
Sonstiges |
Gesamt |
||
TEUR |
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
Umsatzerlöse |
156 |
169 |
88.518 |
80.322 |
Intersegmenterlöse |
- |
- |
- |
- |
Segmentergebnis |
-39 |
0 |
-6.752 |
-6.113 |
darin enthalten: |
||||
Abschreibungen |
7 |
7 |
1.703 |
1.899 |
andere nicht zahlungswirksame Posten |
- |
- |
4.935 |
2.406 |
Zinsertrag |
- |
- |
11 |
57 |
Zinsaufwand |
- |
- |
1.685 |
800 |
Vermögenswerte |
3.976 |
4.669 |
139.810 |
113.728 |
Investitionen in langfristiges Vermögen |
- |
- |
1.203 |
1.595 |
Schulden |
- |
- |
97.524 |
61.415 |
nach geografischen Regionen |
Premium Brands |
Jeans & Workwear |
||
TEUR |
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
Deutschland |
||||
Umsatzerlöse |
30.498 |
26.680 |
17.395 |
17.560 |
Vermögenswerte |
80.519 |
58.559 |
16.507 |
14.521 |
Westeuropa |
||||
Umsatzerlöse |
19.000 |
16.847 |
4.348 |
3.394 |
Vermögenswerte |
10.336 |
9.396 |
2.616 |
2.582 |
Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges |
||||
Umsatzerlöse |
14.880 |
13.903 |
2.242 |
1.769 |
Vermögenswerte |
21.992 |
20.638 |
3.864 |
3.363 |
nach geografischen Regionen |
Sonstiges |
Gesamt |
||
TEUR |
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
Deutschland |
||||
Umsatzerlöse |
156 |
169 |
48.049 |
44.409 |
Vermögenswerte |
3.976 |
4.669 |
101.002 |
77.749 |
Westeuropa |
||||
Umsatzerlöse |
- |
- |
23.348 |
20.241 |
Vermögenswerte |
- |
- |
12.952 |
11.978 |
Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges |
||||
Umsatzerlöse |
- |
- |
17.122 |
15.672 |
Vermögenswerte |
- |
- |
25.856 |
24.001 |
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der vorliegende Abschluss für die ersten sechs
Monate des Geschäftsjahres 2022/23 wurde in
Übereinstimmung mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting
Standards Board (IASB) einschließlich der
Interpretationen des International Financial Reporting
Interpretation Committee zu den IFRS (IFRIC) aufgestellt.
Er entspricht insbesondere den Regelungen des IAS 34 -
Zwischenberichterstattung.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die
Konsolidierungsgrundsätze entsprechen denen des
Konzernabschlusses per 30. November 2022. Insbesondere
erfolgte die Bilanzierung und Bewertung unter
going-concern-Annahmen, da aus derzeitiger Sicht von einer
Fortführung der Geschäftstätigkeit
auszugehen ist. Eine ausführliche Beschreibung dieser
Methoden ist im Anhang des Geschäftsberichts 2021/22
veröffentlicht.
Der Halbjahresbericht ist in Euro aufgestellt, alle
Angaben erfolgen in Tausend Euro (TEUR). Durch die
Erstellung des Abschlusses in TEUR kann es zu
Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der
Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren.
Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Weder zum 31. Mai 2023 noch zum 31. Mai 2022 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten.
Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten haben sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag per 30. November 2022 nicht wesentlich verändert.
Segmentberichterstattung
Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen
Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt
insbesondere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie
die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse
wider.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in
Premium Brands und Jeans & Workwear. Aufwendungen
für zentrale Funktionen werden über
verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den
Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen
Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen
Intersegmentumsatzerlösen. Vermögenswerte und
Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem
Segment nicht möglich ist, über sachgerechte
Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das
Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern
aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung
unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die
Vermögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und
Passivposten der latenten und laufenden Steuern. Somit
ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz
(147.811 TEUR) aus den Vermögenswerten laut
Segmentinformationen (139.810 TEUR) zuzüglich der
latenten Steueransprüche und der laufenden
Ertragsteueransprüche (953 TEUR) sowie der
Nutzungsrechte an Leasingobjekten (7.048 TEUR).
Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (105.968
TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (97.542
TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten
und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (1.172
TEUR) sowie der Leasingverbindlichkeiten (7.254 TEUR).
Die Konzern-Segmentinformationen nach geografischen
Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf
denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns
liegen.
Die Bewertungsmethoden für die
Segmentberichterstattung entsprechen denen des
Konzernabschlusses.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Herford, im Juli 2023
Der Vorstand
Prüferische Durchsicht gem. § 37w Abs. 5 WpHG
Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht wurden weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft.
Zukunftsbezogene Aussagen
Wir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
Halbjahresbericht 2022/23 |
13. Juli 2023 |
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wurde 1919 von Adolf Ahlers gegründet und ist seit 1987 eine börsennotierte Aktiengesellschaft |
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ist familiengeführt in der dritten Generation durch Dr. Stella A. Ahlers |
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ist eine der großen börsennotierten europäischen Menswear Hersteller |
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stellt unter fünf Marken Mens- und Workwear für verschiedene Zielgruppen her |
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erwirtschaftet rd. 70 Prozent der Umsätze mit Premium Brands |
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produziert rd. 6 Millionen Modeartikel im Jahr |
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bezieht rund ein Drittel des Produktionsvolumens aus dem eigenen Betrieb in Sri Lanka |
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beschäftigt rd. 1.700 Mitarbeiter |
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erwirtschaftet ihre Umsätze im Geschäft mit dem stationären Facheinzelhandel, im eCommerce und mit eigenen Retailaktivitäten |