Ahlers AG

Herford

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.12.2022 bis zum 31.05.2023

Entwicklung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022/​23

H1 2022/​23

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Seit dem 24. April 2023 befindet sich die Ahlers AG und ein Großteil der inländischen Tochtergesellschaften im vorläufigen Insolvenzverfahren

Dennoch stieg der Umsatz um 10,2 Prozent auf 88,5 Mio. EUR (Vorjahr 80,3 Mio. EUR), blieb aber deutlich unter dem Plan

Steigerung EBIT vor Sondereffekten um 41,5 Prozent auf -3,7 Mio. EUR (Vorjahr -6,3 Mio. EUR)

Konzernergebnis liegt mit -6,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (-6,0 Mio. EUR)

Eigenkapitalquote auf 28,3 Prozent abgeschmolzen (Vorjahr 42,9 Prozent)

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die Wirtschaft im Euroraum schrumpfte im Winterhalbjahr leicht, hauptsächlich aufgrund der spürbaren Zurückhaltung der privaten Haushalte beim Kauf von Gütern. Auch die Exporte waren leicht rückläufig. Im zweiten Quartal 2023 nahm die wirtschaftliche Aktivität wieder deutlich zu, insbesondere durch die Erholung des privaten Verbrauchs. Die gesunkenen Energiepreise entschärften die zuvor hohen, unkalkulierbaren Belastungen der privaten Haushalte etwas und wirkten sich so positiv auf die Ausgabenbereitschaft der Verbraucher aus. Einfluss hierauf hat aber auch die immer noch hohe, wenn auch abnehmende Inflation. Darüber hinaus steigen die Löhne zum Teil kräftig an und die Beschäftigung nimmt zu. Seit Mitte 2022 haben die Europäische Zentralbank und andere westliche Zentralbanken die Zinsen massiv erhöht, so dass die gestiegenen Finanzierungskosten die Investitionen dämpfen. Allerdings verlieren die Lieferengpässe an Bedeutung und die immer noch hohe Auftragslage stützt die Wirtschaft. Dementsprechend haben die meisten volkswirtschaftlichen Institute für die Eurozone ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2023 von anfangs 0,0 Prozent auf 0,5 Prozent erhöht (Commerzbank Research Juni 2023). In Deutschland verzeichnete die Wirtschaft eine ähnliche Entwicklung. Aufgrund der Inflation reduzierten die privaten Haushalte zu Jahresbeginn vor allem ihren Warenkonsum. Die Lieferkettenproblematik entspannt sich weiter. Dennoch herrscht immer noch Materialmangel, wodurch das Wachstum der deutschen Wirtschaft gedämpft wird. Derzeit liegt das Bruttoinlandsprodukt bei -0,5 Prozent (Commerzbank Research Juni 2023).
Die anhaltende Unsicherheit und die getrübte Konsumstimmung der Verbraucher sowie die Belastung durch die hohe Inflation wirkt sich besonders auf den Modebereich aus, welcher überproportional von der Konsumzurückhaltung betroffen ist. Insbesondere im Bereich Bekleidung und Schuhe waren die Konsumausgaben im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent gesunken, da auch die Preisorientierung der Verbraucher zunimmt 1. Im Mai stiegen die Preise für Bekleidung im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent. Herrenanzüge und Herrenstoffhosen verteuerten sich um etwa 10 Prozent 2.
Die Schwierigkeiten im Einzelhandel bezüglich Lieferengpässen haben sich insgesamt verringert. Allerdings nahmen sie im Modehandel wieder leicht zu, was zu Nachschubproblemen bei den Bekleidungsherstellern führt. Eine Beruhigung der Rahmenbedingungen für eine normale bis positive Entwicklung in der Modebranche lässt sich derzeit nicht erkennen.

2 Quelle: ifo-Institut revidiert Konjunkturprognose nach unten: Privater Konsum schrumpft dieses Jahr um 1,7% (textilwirtschaft.de); abgerufen am 05.07.2023.
3 Quelle: Destatis: Inflationsrate schwächt sich im Mai weiter ab: Modepreise bleiben auf hohem Niveau (textilwirtschaft.de); abgerufen am 05.07.2023.

Die hieraus folgende unter der Planung liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Liquidität der Ahlers AG und ihre inländischen Tochtergesellschaften. Eine volatile Nachfrage, allgemeine Kaufzurückhaltung, die Insolvenzen namhafter Kunden und immer engere Zahlungsziele der Lieferanten führten zu der Notwendigkeit, die Unternehmensfinanzierung mit den kreditgebenden Banken neu zu verhandeln. Unter den gegebenen Marktbedingungen konnte hier keine Einigung gefunden werden. In der Folge war die Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der Ahlers AG und acht ihrer inländischen Tochtergesellschaften unausweichlich.
Unter der Zustimmung und der Aufsicht der vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften vollumfänglich fortgeführt. Dies betrifft nicht nur die aktuelle Auslieferung der Frühjahr-/​ Sommerware sondern auch die Beschaffung der Herbst-/​ Winterware für eine voraussichtlich termingerechte Auslieferung der kommenden Saison sowie die Kollektionserstellung der nächsten Frühjahr-/​ Sommer-Saison 2024.

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

H1 2022/​23: Nur 10 Prozent Umsatzplus aufgrund nachhaltiger Kaufzurückhaltung in Folge der unsicheren Rahmenbedingungen

Vor allem die immer noch geringe Vorjahresvorlage führte im ersten Quartal (Dezember 2022 - Februar 2023) zu einer Umsatzsteigerung von 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (49,2 Mio. EUR, Q1 2021/​22: 35,4 Mio. EUR). Das zweite Quartal 2022/​23 (März - Mai 2023) verzeichnete einen Umsatzrückgang von -12,5 Prozent auf 39,3 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q2 2021/​22: 44,9 Mio. EUR). Diese Entwicklung im zweiten Quartal 2023 ist geprägt von den ersten Reaktionen auf die Bekanntgabe der Insolvenzantragstellung. Viele Kunden waren zunächst verunsichert, ob und wie der Geschäftsbetrieb weitergeführt wird, zudem musste die Abstimmung mit den Spediteuren erst installiert werden. Daher fielen einige der Umsätze aufgrund der Saisonalität der Waren aus, einige konnten aber auf das nächste Quartal verschoben werden. Weiterhin wirkten sich die dämpfenden Effekte aus dem Krieg in der Ukraine, die getrübte Konsumstimmung sowie die starke Inflation in den ersten sechs Monaten des Ahlers Geschäftsjahres 2022/​23 auf die Umsatzentwicklung aus. Daher fiel der Anstieg der Umsatzerlöse mit 8,2 Mio. EUR bzw. 10,2 Prozent auf 88,5 Mio. EUR (H1 2021/​22: 80,3 Mio. EUR) deutlich geringer aus als geplant. Dabei lagen in Deutschland die Halbjahresumsätze mit +8,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres unter der Entwicklung im westeuropäischen Ausland (+15,3 Prozent). Die Umsätze in Osteuropa/​Sonstige erhöhten sich um 9,3 Prozent.

Eigener Retail verzeichnet Umsatzanstieg von 9 Prozent

Im ersten Halbjahr hatte der eigene eCommerce Umsatzverluste von 11 Prozent zu verzeichnen, wobei die Entwicklung der eigenen Online-Shops mit +2 Prozent deutlich besser verlief als das Marktplatzgeschäft mit -17 Prozent. Zusammengenommen betrug der Anteil des eCommerce am Gesamtumsatz 6,9 Prozent. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (8,6 Prozent), aber ein spürbarer Zuwachs gegenüber der Vor-Coronazeit (Anteil H1 2019: 5,6 Prozent). Die flächenbereinigten Umsätze des gesamten eigenen Retail bewegten sich mit einem Umsatzanstieg von 14,6 Prozent erkennbar oberhalb der allgemeinen Geschäftsentwicklung und konnten folglich die fehlenden Online-Umsätze kompensieren. Insgesamt blieb der Anteil des eigenen Retail am Gesamtumsatz nahezu stabil bei 16,0 Prozent (Vorjahr 16,2 Prozent).

Ertragslage

Umsatzplus führt bei stabiler Rohertragsmarge zu deutlich verbessertem EBIT vor Sondereffekten

Im ersten Halbjahr 2022/​23 blieb die Rohertragsmarge mit 46,4 Prozent auf Vorjahresniveau (Vorjahr 46,6 Prozent). Dabei hoben sich die Effekte aus dem konsequenten Abverkauf von Altwaren durch Preisnachlässe und geringeren Wertberichtigungen auf Saisonware gegenüber dem Vorjahr auf. Somit führte vor allem der höhere Umsatz zu einem Rohertragsanstieg um 3,7 Mio. EUR auf 41,1 Mio. EUR (9,9 Prozent, Vorjahr 37,4 Mio. EUR). Die betrieblichen Aufwendungen, bestehend aus Personalkosten, dem Saldo aus betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sowie den Abschreibungen, stiegen im Wesentlichen durch umsatzabhängige Kosten insgesamt um 1,1 Mio. EUR bzw. 2,5 Prozent. Die Personalkosten stiegen nur geringfügig um 0,2 Mio. EUR bzw. 1,1 Prozent auf -18,1 Mio. EUR. Die betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich vor allem durch höhere Vertreterprovisionen und Logistikkosten im Berichtszeitraum um 0,8 Mio. EUR auf 23,1 Mio. EUR. Die Abschreibungen blieben nahezu stabil (-3,6 Mio. EUR, Vorjahr -3,5 Mio. EUR).
Zusammengenommen verbesserte sich das EBIT vor Sondereffekten um 2,6 Mio. EUR oder 41,3 Prozent auf -3,7 Mio. EUR. Während im ersten Halbjahr des vorigen Geschäftsjahres noch im geringeren Umfang Sondererträge aus den staatlichen Überbrückungshilfen das Ergebnis positiv beeinflusst haben, ergaben sich im ersten Halbjahr des Berichtsjahres Sonderaufwendungen aus außerplanmäßigen Beratungskosten, Währungsumrechnungsdifferenzen und im geringen Maß Abfindungen an ehemalige Mitarbeiter. Im Saldo sank das Netto-Ergebnis aus Sondereffekten um 2,3 Mio. EUR, von +1,1 Mio. EUR auf -1,2 Mio. EUR. Des Weiteren stieg der Zinsaufwand durch höhere Kreditinanspruchnahmen und einem höheren Zinsniveau deutlich an. Diese beiden Einflussfaktoren (Sondereffekte und Finanzergebnis) führten dazu, dass das Ergebnis vor Ertragsteuern im ersten Geschäftshalbjahr 2022/​23 um 0,6 Mio. EUR auf -6,7 Mio. EUR fiel (Vorjahr -6,1 Mio. EUR). Es wurden im geringen Umfang Steuern auf Gewinne im Ausland gebucht. Insgesamt ging das Konzernergebnis im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 15,0 Prozent zurück und lag nach den ersten sechs Monaten 2022/​23 bei -6,9 Mio. EUR (Vorjahr -6,0 Mio. EUR).

Ertragslage

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H1 2022/​23
Mio. EUR

H1 2021/​22
Mio. EUR

Veränderung
in %

Umsatzerlöse

88,5

80,3

10,2

Rohertrag

41,1

37,4

9,9

in % vom Umsatz

46,4

46,6

Personalaufwand *

-18,1

-17,9

-1,1

Saldo sonstige betr. Aufwendungen/​Erträge *

-23,1

-22,3

-3,6

EBITDA *

-0,1

-2,8

96,4

Abschreibungen

-3,6

-3,5

-2,9

EBIT *

-3,7

-6,3

41,3

Sondereffekte

-1,2

1,1

Finanzergebnis

-1,8

-0,9

-100,0

Ergebnis vor Ertragsteuern

-6,7

-6,1

-9,8

Ertragsteuern

-0,2

0,1

n.a.

Konzernergebnis

-6,9

-6,0

-15,0

* vor Sondereffekten

Segmentergebnisse

Premium Segment: BALDESSARINI und PIERRE CARDIN mit umsatzbedingtem Ergebnisplus

Die Premiummarken BALDESSARINI und PIERRE CARDIN konnten ihre Umsätze zwar merklich gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, blieben aber deutlich hinter dem Plan zurück. Bei planmäßigen Entwicklungen der Kostenpositionen führte diese Umsatzentwicklung zu einem deutlich verbessertem EBIT vor Sondereffekten. OTTO KERN hatte im Berichtszeitraum Umsatzrückgänge in Folge der Neuausrichtung der Vertriebswege zu verzeichnen, dennoch blieb das Ergebnis hier planmäßig stabil. Zusammengenommen stiegen die Umsätze der drei Premiummarken BALDESSARINI, PIERRE CARDIN und OTTO KERN von 57,6 Mio. EUR um 12,0 Prozent auf 64,5 Mio. EUR. Der Anteil des Premium Segments am Gesamtumsatz legte im Berichtszeitraum auf 73 Prozent leicht zu (Vorjahr 72 Prozent).
Die Rohertragsmarge der drei Premiummarken BALDESSARINI, PIERRE CARDIN und OTTO KERN erhöhte sich nur leicht aufgrund von Off-Price-Verkäufen, die auch bereits im Vorjahr die Marge belastet hatten. In Folge des Umsatzanstiegs und im Wesentlichen inflationsbedingt stiegen die betrieblichen Aufwendungen der drei Premiummarken einschließlich vertriebsvariabler Kosten um 4,5 Prozent. Das Ergebnis vor Sondereffekten des Premiumsegments stieg daher umsatzbedingt um 2,4 Mio. EUR auf -2,7 Mio. EUR.

Jeans & Workwear mit positiver Tendenz in Umsatz und Ergebnis

Sowohl PIONEER Authentic Jeans als auch Pionier Workwear konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres moderat steigern. Wie bei den Premium Brands führt auch hier der Umsatzzuwachs bei nahezu stabiler Rohertragsmarge und etwa stabilen Kosten (+0,9 Prozent) zu einer Ergebnisverbesserung. Während aber PIONEER Authentic Jeans hinter der Planung zurückbleibt, kann Pionier Workwear die Halbjahresziele leicht übertreffen. Zusammengenommen erhöhten sich die Jeans & Workwear Segmentumsätze um 1,3 Mio. EUR bzw. 5,7 Prozent auf 24,0 Mio. EUR. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz ging leicht von 28 Prozent auf 27 Prozent zurück.
Insgesamt führte die Umsatz- und Kostenentwicklung im Jeans & Workwear Segment zu einer Verbesserung im EBIT vor Sondereffekten um 0,2 Mio. EUR auf -1,0 Mio. EUR.

Umsatz nach Segmenten

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H1 2022/​23
Mio. EUR

H1 2021/​22
Mio. EUR

Veränderung
in %

Premium Brands *

64,5

57,6

12,0

Jeans & Workwear

24,0

22,7

5,7

Gesamt

88,5

80,3

10,2

* inkl. Sonstige 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR)

EBIT vor Sondereffekten nach Segmenten

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H1 2022/​23
Mio. EUR

H1 2021/​22
Mio. EUR

Veränderung
in %

Premium Brands

-2,7

-5,1

47,1

Jeans & Workwear

-1,0

-1,2

16,7

Gesamt

-3,7

-6,3

41,3

Finanz- und Vermögenslage

Stark geschwächte Finanzposition mit deutlichem Rückgang der Eigenkapitalquote

Die hohen Vorräte als Folge der nicht wie geplant erfolgten Abrufe der Kundenaufträge bei gleichzeitig stark angestiegenem Einkaufsvolumen führte zu einer hohen finanziellen Belastung. Darüber hinaus wurde seitens der Lieferanten Zahlungsziele weiter gekürzt, wodurch der Bedarf an finanziellen Mitteln weiter zunahm. Hierdurch bedingt stieg die Bilanzsumme zum 31. Mai 2023 um 26,1 Mio. EUR auf 147,8 Mio. EUR (Vorjahresstichtag 121,7 Mio. EUR). Die langfristigen Vermögenswerte stiegen insgesamt um 1,2 Mio. EUR auf 39,7 Mio. EUR, da die Wertaufholungen auf Markenrechten am letzten Bilanzstichtag die Abschreibungen und Abgänge aus Kunstverkäufen überkompensieren. Hauptgrund für die Bilanzverlängerung ist aber der Aufbau der Vorräte um 20,2 Mio. EUR auf 71,3 Mio. EUR. Die Rohwarenvorräte stiegen dabei um 4,1 Mio. EUR, die Fertigwarenbestände nahmen um 16,1 Mio. EUR zu. Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 2,5 Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen durch schleppende Zahlungseingänge auch als Folge der vorläufigen Insolvenz um 1,4 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Die vorinsolvenzliche Situation auf Lieferantenseite führte zu einer deutlichen Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die um 9,9 Mio. EUR stiegen. Zusammengenommen erhöhte sich das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) um 11,7 Mio. EUR auf 69,6 Mio. EUR (Vorjahr 57,9 Mio. EUR).
Die Zahlungsmittel lagen am Berichtsstichtag mit 11,0 Mio. EUR über denen des Vorjahresstichtags (5,2 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung (Saldo aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten minus liquider Mittel) erhöhte sich dennoch durch die hohe Inanspruchnahme der Kreditlinien kurz vor Insolvenzantragsstellung deutlich und lag am Berichtsstichtag mit 44,5 Mio. EUR um 12,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (31,8 Mio. EUR). Das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres und das negative Halbjahreskonzernergebnis führten zu verminderten Gewinnrücklagen. Das Eigenkapital reduzierte sich daher um 10,3 Mio. EUR auf 41,8 Mio. EUR (Vorjahr 52,2 Mio. EUR). Durch die zudem höhere Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote am 31. Mai 2023 deutlich unter Vorjahresniveau bei 28,3 Prozent (Vorjahr 42,9 Prozent).

Steuerungsgrößen und Kennzahlen

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H1 2022/​23

H1 2021/​22

Umsatzerlöse

Mio. EUR

88,5

80,3

Rohertragsmarge

in %

46,4

46,6

EBITDA *

Mio. EUR

-0,1

-2,8

EBITDA-Marge *

in %

-0,1

-3,5

EBIT *

Mio. EUR

-3,7

-6,3

EBIT-Marge *

in %

-4,2

-7,8

Konzernergebnis

Mio. EUR

-6,9

-6,0

Umsatzrendite vor Steuern

in %

-7,6

-7,6

Umsatzrendite nach Steuern

in %

-7,8

-7,4

Ergebnis je Aktie

-0,5

-0,4

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

Mio. EUR

7,3

0,0

Net Working Capital **

Mio. EUR

69,6

57,9

Eigenkapitalquote

in %

28,3

42,9

Mitarbeiter zum Stichtag

1.643

1.790

* vor Sondereffekten
** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Nachtragsbericht

Nach dem Ende des ersten Geschäftshalbjahres 2022/​23 sind bis zur Veröffentlichung keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Ahlers Konzerns eingetreten.

4. Risikobericht

Die grundsätzlichen Aussagen, die im Risikobericht des Konzernabschlusses 2021/​22 getroffen wurden, haben weiter Bestand. Allerdings haben sich die Finanzrisiken derart verschärft, dass eine Fortführung des Unternehmens mit eigenen finanziellen Mitteln oder mit Hilfe einer neu zu verhandelnder Unternehmensfinanzierung nicht mehr möglich war. Daher wurde am 24. April 2023 ein Antrag zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der Ahlers AG und sieben ihrer inländischen Tochtergesellschaften gestellt. Einen Monat später am 26. Mai 2023 folgte eine weitere Tochtergesellschaft mit einer Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Unter der Zustimmung und der Aufsicht der vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften vollumfänglich fortgeführt.

5. Mitarbeiter

Am 31. Mai 2023 beschäftigte Ahlers 1.643 Mitarbeiter und damit 147 weniger als vor einem Jahr (Vorjahr 1.790). Vor allem die Reduzierung der Produktionskapazität in Sri Lanka im Laufe des Jahres 2023 führten zu dieser Verringerung (-120 Mitarbeiter in Sri Lanka). Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland reduzierte sich durch die allgemeine Verschlankung von Strukturen und die Schließung unrentabler Stores um 8 auf 392 Mitarbeiter (Vorjahr 400 Mitarbeiter). In den Auslandsgesellschaften wurden vor allem im eigenen Retail weniger Mitarbeiter beschäftigt (zusammen -19 Mitarbeiter).

6. Entwicklung der Ahlers Aktien

Wie die meisten deutschen Mode-Aktien hat auch die Ahlers-Aktie im Zeitraum der letzten Jahre spürbare Kursverluste hinnehmen müssen. Die Aktie notierte am 31. Mai 2022 bei 1,21 EUR und verlor bis zum Ende des letzten Geschäftsjahres am 30. November 2022 weiter an Wert (0,75 EUR). Auf die Bekanntgabe der Antragsstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am 24. April 2023 beim Amtsgericht Bielefeld reagierte die Aktie stark. Sie verlor fast 95 Prozent und lag am 31. Mai 2023 bei 0,08 EUR und damit 93,4 Prozent unter dem Kurs des Vorjahresstichtags.

7. Prognosebericht

Die meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten in den nächsten Monaten, dass die Wirtschaft im Euroraum leicht schrumpfen und im zweiten Halbjahr wieder in eine Rezession rutschen wird. So wird für das vierte Quartal 2023 nur noch ein marginales Wirtschaftswachstum prognostiziert und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im vierten Quartal um 0,1 Prozent zulegen (alle Prognosen Commerzbank Research Juni 2023). In der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte die hohe Inflationsrate wieder sinken. Darüber hinaus wird erwartet, dass die straffere Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte ihre volle Wirkung entfalten und die Konjunktur bremsen wird. Unter den vier großen Euroländern dürfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 dennoch leicht wachsen. Insbesondere in Spanien und Italien mit jeweils 1,0 Prozent. In Frankreich wird ein BIP-Plus von 0,5 Prozent prognostiziert. In Deutschland dürfte das BIP sich mit -0,5 Prozent negativ entwickeln. Die Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung dürften dementsprechend leichte Einbußen hinnehmen. Eine Erholung des Konsumklimas lässt demnach auf sich warten, erst ab dem zweiten Halbjahr wird von einer Besserung ausgegangen. Die Einkommenserwartung bleibt eine wichtige Stütze für eine einsetzende Erholung des Konsumklimas. Dennoch deutet das weiterhin sehr niedrige Niveau des Konsumklimas darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten dürfte. Eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in naher Zukunft unwahrscheinlich zu sein (GfK Konsumklima Mai 2023). So wird der private Verbrauch in Deutschland mit -1,9 Prozent prognostiziert. In der Eurozone wird eine Entwicklung von -0,3 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote im Euroraum dürfte trotz der eher schwächelnden Konjunkturaussicht bei 6,7 Prozent stagnieren (Vorjahr 6,7 Prozent). Das Marktumfeld für Bekleidung dürfte daher auch im zweiten Halbjahr 2022/​23 in Deutschland und in Europa sehr anspruchsvoll bleiben.

Gesamtjahresprognose für Umsatz und Ergebnis derzeit nicht belastbar möglich

In Folge der Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat der vorläufige Insolvenzverwalter ein namhaftes Beratungshaus mit der Suche nach einem geeignetem Investor beauftragt. Aktuell ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Die Geschäfte laufen derweil unvermindert weiter. Dies betrifft sowohl die aktuelle Auslieferung als auch die anstehende Herbst-/​ Winterauslieferung und die Kollektionserstellung der kommenden Frühjahr-/​ Sommersaison. Vor dem Hintergrund der Insolvenzantragsstellung ist es zu einigen Umsatzausfällen gekommen, die nicht nachgeholt werden können. Zudem wurde der Einkauf auf die mit Kundenaufträgen gesicherten Bestellungen reduziert. Hierdurch wird es weitere Umsatzeinbußen geben, da das Freilagergeschäft entfällt. Allerdings sollte dadurch die Rohertragsmarge gestärkt werden, da Altwaren reduziert werden. Da die Geschäfte im zweiten Halbjahr aber von zu vielen Unbekannten abhängen, kann der Vorstand hier keine genaueren Prognosen zu Umsatz, Ergebnis und Finanzpositionen abgeben. Wir werden darüber informieren, sobald fundierte Aussagen hierzu möglich sind.

Konzernbilanz zum 31. Mai 2023

Aktiva

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TEUR

31.05.2023

31.05.2022

30.11.2022

A. Langfristige Vermögenswerte

I. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

5.283

5.214

5.083

2. Technische Anlagen und Maschinen

912

886

1.033

3. Betriebs- und Geschäftsausstattung

3.656

3.371

3.758

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

0

273

215

9.851

9.744

10.089

II. Immaterielle Vermögenswerte

1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte

17.366

15.807

17.893

2. Geleistete Anzahlungen

10

13

13

17.376

15.820

17.906

III. Nutzungsrechte an Leasingobjekten

7.048

6.377

9.226

IV. At-Equity Beteiligungen

261

211

261

V. Sonstige langfristige Vermögenswerte

1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

634

1.004

863

2. Sonstige Vermögenswerte

3.790

4.253

3.823

4.424

5.257

4.686

VI. Latente Steueransprüche

723

1.042

595

Summe langfristige Vermögenswerte

39.683

38.451

42.763

B. Kurzfristige Vermögenswerte

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

11.168

8.179

12.167

2. Unfertige Erzeugnisse

1.982

903

1.038

3. Fertige Erzeugnisse und Waren

58.044

41.973

60.145

4. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte

66

0

1.270

71.260

51.055

74.620

II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

18.565

17.197

17.690

III. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

0

349

0

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

0

394

0

3. Laufende Ertragsteueransprüche

230

558

176

4. Sonstige Vermögenswerte

7.082

8.475

6.625

7.312

9.776

6.801

IV. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

10.991

5.227

3.607

Summe kurzfristige Vermögenswerte

108.128

83.255

102.718

Summe Aktiva

147.811

121.706

145.481

Passiva

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TEUR

31.05.2023

31.05.2022

30.11.2022

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital

43.200

43.200

43.200

II. Kapitalrücklage

15.024

15.024

15.024

III. Gewinnrücklagen

-12.685

-3.221

-6.235

IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung

-4.506

-3.608

-3.933

Summe Konzernanteile

41.033

51.395

48.056

V. Nicht beherrschende Anteile

810

787

860

Summe Eigenkapital

41.843

52.182

48.916

B. Langfristige Schulden

I. Rückstellungen für Pensionen

1.936

2.611

2.099

II. Sonstige Rückstellungen

637

850

698

III. Finanzielle Verbindlichkeiten

1. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

23.472

23.902

23.981

2. Nicht beherrschende Anteile an Personengesellschaften

1.114

1.103

1.089

24.586

25.005

25.070

IV. Leasingverbindlichkeiten, langfristig

4.475

3.862

5.821

V. Sonstige Verbindlichkeiten, langfristig

1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

1.600

1.600

1.600

2. Sonstige Verbindlichkeiten

15

16

15

1.615

1.616

1.615

VI. Latente Steuerverbindlichkeiten

300

716

299

Summe langfristige Schulden

33.549

34.660

35.602

C. Kurzfristige Schulden

I. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten

872

809

923

II. Sonstige Rückstellungen

4.932

6.577

5.081

III. Finanzielle Verbindlichkeiten

24.813

6.617

19.790

IV. Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig

2.778

2.673

3.624

V. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

20.246

10.392

20.151

VI. Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristig

1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

1.358

413

2.169

2. Sonstige Verbindlichkeiten

17.420

7.383

9.225

18.778

7.796

11.394

Summe kurzfristige Schulden

72.419

34.864

60.963

Summe Schulden

105.968

69.524

96.565

Summe Passiva

147.811

121.706

145.481

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für das erste Halbjahr 2022/​23

scrollen

TEUR

H1 2022/​23

H1 2021/​22

1. Umsatzerlöse

88.518

80.322

2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

-952

-906

3. Sonstige betriebliche Erträge

1.151

4.146

4. Materialaufwand

-46.435

-41.994

5. Personalaufwand

-18.239

-18.835

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

-25.412

-24.433

7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte

-3.585

-3.581

8. Zinsen und ähnliche Erträge

11

57

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-1.796

-897

10. Ergebnis vor Ertragsteuern

-6.739

-6.121

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-130

141

12. Konzernergebnis

-6.869

-5.980

13. davon entfallen auf:

- Anteilseigner der Ahlers AG

-6.845

-6.002

- Nicht beherrschende Anteile

-24

22

Ergebnis je Aktie (EUR)

- Stammaktie

-0,50

-0,44

Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für das erste Halbjahr 2022/​23

scrollen

TEUR

H1 2022/​23

H1 2021/​22

12.Konzernergebnis

-6.869

-5.980

Nicht in die GuV umzuklassifizieren

14. Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen

-

-

In die GuV umzuklassifizieren

15. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges

43

34

16. Währungsumrechnungsdifferenzen

-616

-664

17. Umgliederungen in Verbindlichkeiten

-26

-5

18. Sonstiges Ergebnis nach Steuern

-599

-635

19. Gesamtergebnis

-7.468

-6.615

20. davon entfallen auf:

- Anteilseigner der Ahlers AG

-7.417

-6.632

- Nicht beherrschende Anteile

-51

17

Konzern-Kapitalflussrechnung
für das erste Halbjahr 2022/​23

scrollen

TEUR

H1 2022/​23

H1 2021/​22

Konzernergebnis

-6.869

-5.980

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

130

-141

Zinserträge /​ Zinsaufwendungen

1.785

839

Abschreibungen auf Anlagevermögen

3.585

3.581

Gewinne /​ Verluste aus Anlagenabgängen (Saldo)

20

-63

Zunahme /​ Abnahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte

2.257

1.566

Veränderung langfristiger Rückstellungen

-224

-98

Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaften) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten

25

13

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen

-149

671

Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten

6.666

-477

gezahlte Ertragsteuern

39

38

erhaltene Ertragsteuern

41

44

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

7.306

-7

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens

35

38

Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten

223

170

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen

-861

-1.212

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

-343

-382

erhaltene Zinsen

61

57

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-885

-1.329

Dividendenauszahlungen

0

0

Tilgung von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten

-509

-1.013

Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten

-1.873

-1.685

gezahlte Zinsen

-1.474

-813

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

-3.856

-3.511

Veränderung des Finanzmittelbestands

2.566

-4.847

Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse

-266

-55

Finanzmittelbestand am 1.12.

-14.927

5.412

Finanzmittelbestand am 31.05.

-12.627

510

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
per 31. Mai 2023 (Vorjahr per 31. Mai 2022)

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Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

TEUR

Stamm-
aktien

Vorzugs-
aktien

Kapital-
rücklagen

Gewinn-
rücklagen

Eigenkapital-
differenz aus d. Währungs-
umrechnung

Summe Konzern-
anteile

Stand am 01.12.2021

43.200

15.024

2.781

-2.978

58.027

gesamtes Periodenergebnis

-6.002

-630

-6.632

Sonstiges

0

0

0

Stand am 31.05.2022

43.200

0

15.024

-3.221

-3.608

51.395

Stand am 01.12.2022

43.200

15.024

-6.235

-3.933

48.056

gesamtes Periodenergebnis

-6.845

-573

-7.418

gezahlte Dividenden

0

Sonstiges

395

Stand am 31.05.2023

43.200

15.024

-12.685

-4.506

41.033

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Nicht beherrschende Anteile

TEUR

Minderheiten-
kapital

Kumuliertes übriges Konzernergebnis

Summe Minderheiten-
anteile

Summe Eigenkapital

Stand am 01.12.2021

525

245

770

58.797

gesamtes Periodenergebnis

0

17

17

-6.615

Sonstiges

0

0

0

0

Stand am 31.05.2022

525

262

787

52.182

Stand am 01.12.2022

523

337

860

48.916

gesamtes Periodenergebnis

0

-50

-50

-7.468

gezahlte Dividenden

0

Sonstiges

0

395

Stand am 31.05.2023

523

287

810

41.843

Konzern-Segmentinformationen
per 31. Mai 2023 (Vorjahr per 31. Mai 2022)

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nach Unternehmensbereichen

Premium Brands

Jeans & Workwear

TEUR

2022/​23

2021/​22

2022/​23

2021/​22

Umsatzerlöse

64.378

57.430

23.984

22.723

Intersegmenterlöse

-

-

-

-

Segmentergebnis

-4.993

-5.113

-1.720

-1.000

darin enthalten:

Abschreibungen

1.282

1.402

414

490

andere nicht zahlungswirksame Posten

4.386

1.704

549

702

Zinsertrag

9

43

2

14

Zinsaufwand

1.239

588

446

212

Vermögenswerte

112.846

88.593

22.988

20.466

Investitionen in langfristiges Vermögen

1.023

1.216

180

379

Schulden

70.720

-

21.822

15.635

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nach Unternehmensbereichen

Sonstiges

Gesamt

TEUR

2022/​23

2021/​22

2022/​23

2021/​22

Umsatzerlöse

156

169

88.518

80.322

Intersegmenterlöse

-

-

-

-

Segmentergebnis

-39

0

-6.752

-6.113

darin enthalten:

Abschreibungen

7

7

1.703

1.899

andere nicht zahlungswirksame Posten

-

-

4.935

2.406

Zinsertrag

-

-

11

57

Zinsaufwand

-

-

1.685

800

Vermögenswerte

3.976

4.669

139.810

113.728

Investitionen in langfristiges Vermögen

-

-

1.203

1.595

Schulden

-

-

97.524

61.415

scrollen

nach geografischen Regionen

Premium Brands

Jeans & Workwear

TEUR

2022/​23

2021/​22

2022/​23

2021/​22

Deutschland

Umsatzerlöse

30.498

26.680

17.395

17.560

Vermögenswerte

80.519

58.559

16.507

14.521

Westeuropa

Umsatzerlöse

19.000

16.847

4.348

3.394

Vermögenswerte

10.336

9.396

2.616

2.582

Mittel-/​ Osteuropa/​ Sonstiges

Umsatzerlöse

14.880

13.903

2.242

1.769

Vermögenswerte

21.992

20.638

3.864

3.363

scrollen

nach geografischen Regionen

Sonstiges

Gesamt

TEUR

2022/​23

2021/​22

2022/​23

2021/​22

Deutschland

Umsatzerlöse

156

169

48.049

44.409

Vermögenswerte

3.976

4.669

101.002

77.749

Westeuropa

Umsatzerlöse

-

-

23.348

20.241

Vermögenswerte

-

-

12.952

11.978

Mittel-/​ Osteuropa/​ Sonstiges

Umsatzerlöse

-

-

17.122

15.672

Vermögenswerte

-

-

25.856

24.001

8. Erläuternde Anhangsangaben

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der vorliegende Abschluss für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2022/​23 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee zu den IFRS (IFRIC) aufgestellt. Er entspricht insbesondere den Regelungen des IAS 34 - Zwischenberichterstattung.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Konsolidierungsgrundsätze entsprechen denen des Konzernabschlusses per 30. November 2022. Insbesondere erfolgte die Bilanzierung und Bewertung unter going-concern-Annahmen, da aus derzeitiger Sicht von einer Fortführung der Geschäftstätigkeit auszugehen ist. Eine ausführliche Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Geschäftsberichts 2021/​22 veröffentlicht.
Der Halbjahresbericht ist in Euro aufgestellt, alle Angaben erfolgen in Tausend Euro (TEUR). Durch die Erstellung des Abschlusses in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren.

Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Weder zum 31. Mai 2023 noch zum 31. Mai 2022 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten.

Eventualverbindlichkeiten

Die Eventualverbindlichkeiten haben sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag per 30. November 2022 nicht wesentlich verändert.

Segmentberichterstattung

Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt insbesondere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse wider.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in Premium Brands und Jeans & Workwear. Aufwendungen für zentrale Funktionen werden über verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen Intersegmentumsatzerlösen. Vermögenswerte und Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem Segment nicht möglich ist, über sachgerechte Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die Vermögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und Passivposten der latenten und laufenden Steuern. Somit ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz (147.811 TEUR) aus den Vermögenswerten laut Segmentinformationen (139.810 TEUR) zuzüglich der latenten Steueransprüche und der laufenden Ertragsteueransprüche (953 TEUR) sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten (7.048 TEUR). Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (105.968 TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (97.542 TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (1.172 TEUR) sowie der Leasingverbindlichkeiten (7.254 TEUR).
Die Konzern-Segmentinformationen nach geografischen Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns liegen.
Die Bewertungsmethoden für die Segmentberichterstattung entsprechen denen des Konzernabschlusses.

9. Weitere Angaben

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Herford, im Juli 2023

Der Vorstand

Prüferische Durchsicht gem. § 37w Abs. 5 WpHG

Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht wurden weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft.

Zukunftsbezogene Aussagen

Wir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.

Finanzkalender 2023

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Halbjahresbericht 2022/​23

13. Juli 2023

Die Ahlers AG

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wurde 1919 von Adolf Ahlers gegründet und ist seit 1987 eine börsennotierte Aktiengesellschaft

ist familiengeführt in der dritten Generation durch Dr. Stella A. Ahlers

ist eine der großen börsennotierten europäischen Menswear Hersteller

stellt unter fünf Marken Mens- und Workwear für verschiedene Zielgruppen her

erwirtschaftet rd. 70 Prozent der Umsätze mit Premium Brands

produziert rd. 6 Millionen Modeartikel im Jahr

bezieht rund ein Drittel des Produktionsvolumens aus dem eigenen Betrieb in Sri Lanka

beschäftigt rd. 1.700 Mitarbeiter

erwirtschaftet ihre Umsätze im Geschäft mit dem stationären Facheinzelhandel, im eCommerce und mit eigenen Retailaktivitäten