Hamburger Hafen und Logistik AGHamburgHHLA Quartalsmitteilung Januar bis März 2024Quartalsmitteilung 2024JANUAR BIS MÄRZHamburger Hafen und Logistik AktiengesellschaftKennzahlenHHLA-Konzernscrollen
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HHLA-Teilkonzernescrollen
1 Vor Konsolidierung zwischen den Teilkonzernen
VorwortSehr geehrte Damen und Herren,zum Jahresauftakt 2024 steuern wir die HHLA durch
tiefgreifende Veränderungen und ein Umfeld, das von
andauernden Krisen geprägt ist - Krieg in der Ukraine,
Eskalation der Gewalt in Nahost sowie weiter zunehmende
geopolitische Spannungen. Dies belastet die
weltwirtschaftliche Entwicklung in einem Maße wie
seit vielen Jahren nicht mehr. Dazu liegen Inflation und
Zinsen auf einem vergleichsweise hohen Niveau, was eine
Erholung der Wirtschaft weiter erschwert. Aktuelle
Wirtschaftsprognosen deuten zwar auf erste Anzeichen einer
Stabilisierung hin, jedoch profitieren nicht alle
Länder gleichermaßen. Für Deutschland wurde
die Wachstumsprognose für 2024 sogar mehrheitlich nach
unten korrigiert, was den Ausblick für das
verbleibende Jahr weiter eintrübt.
Während wir mit hohem Einsatz an unserem Beitrag
zur Verkehrs- und Energiewende arbeiten, mehr Güter
auf die umweltfreundliche Schiene verlagern und weiter in
die Modernisierung unserer Terminals investieren, haben
erneute Störungen der Lieferketten den Jahresbeginn
zusätzlich erschwert. So führte der
militärische Konflikt im Roten Meer zu deutlichen
Schiffsverspätungen und Ausfällen, da die Schiffe
mehrheitlich um die Südspitze Afrikas geleitet wurden
und damit später in den europäischen Häfen
eintrafen. Dies führte im Januar zu verspäteten
Anläufen an unseren Hamburger Terminals.
Nachholeffekte im Februar und März sorgten dafür,
dass der Containerumschlag im ersten Quartal im Vergleich
zum Vorjahr moderat angestiegen ist. Das Betriebsergebnis
im Segment Container entwickelte sich vor diesem
Hintergrund und aufgrund der temporär erhöhten
Lagerauslastung an den Containerterminals positiv. Bei den
Hinterlandverkehren der HHLA kam es infolge der
Störungen der Lieferketten beim Transportvolumen
hingegen zu einem deutlichen Rückgang im Vergleich zum
Vorjahr.
Auf diese volatilen Schwankungen galt es einmal mehr
flexibel zu reagieren. Die Resilienz der HHLA ist dabei ein
ebenso entscheidender Faktor wie der enge Austausch mit
unseren Kunden und Partnern, um die Verwerfungen in den
logistischen Abläufen bestmöglich zu
bewältigen.
Ein breites, unabhängiges Netzwerk zwischen
Seehafen- und Inlandterminals in ganz Europa gewinnt
zunehmend an Bedeutung. Diesen Wettbewerbsvorteil der HHLA
bauen wir kontinuierlich aus.
Angela Titzrath, Vorsitzende des Vorstands
Die Stärkung dieser Fähigkeiten haben wir im
ersten Quartal auch im Kontext des Übernahmeangebots
der Reederei MSC weiterentwickelt. Derzeit arbeitet die
HHLA gemeinsam mit MSC und der Stadt Hamburg an der
Finalisierung einer Zusammenschlussvereinbarung, des
sogenannten Business Combination Agreement. Zum Zeitpunkt
der Abgabe der begründeten Stellungnahme konnten in
einem Vorvertrag bereits wesentliche Zusagen erreicht
werden, wie zum Beispiel die Zuführung von
zusätzlichem Eigenkapital in Höhe von 450
Millionen Euro, maßgebliche Zusagen für die
Beschäftigten sowie die Sicherung und Fortführung
der Neutralität des Geschäftsmodells, der
Strategie und der Investitionsplanung. Vorbehaltlich
aufschiebender Bedingungen soll die Transaktion im Laufe
des Jahres 2024 abgeschlossen werden. Zum Zeitpunkt der
Erstellung dieses Berichts waren noch nicht alle
Bedingungen, wie u. a. die Zustimmung der Hamburger
Bürgerschaft zu den Plänen, erfüllt.
Ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen sowie der unsicheren Entwicklungen in der
Branche treibt die HHLA ihren zukunftsorientierten Wandel
weiter voran. So führt das Unternehmen das begonnene
Transformations- und Modernisierungsprogramm an den
Hamburger Containerterminals unvermindert fort. Der
Burchardkai wird derzeit auf automatisierten
Horizontaltransport umgerüstet. Durch diese
Maßnahme machen wir am größten
Containerterminal Deutschlands einen signifikanten Schritt
in Richtung Automatisierung und Klimaneutralität.
Zusätzlich wurde im Januar die von HHLA Next
entwickelte App passify erfolgreich eingeführt. Diese
sorgt für eine sichere und effizientere Zufahrt von
Lkws zu unseren Terminals. Darüber hinaus ergänzt
unser Tochterunternehmen HHLA Sky den bundesweit ersten
kommerziellen Linienflugbetrieb einer Transportdrohne durch
ihren innovativen Drohnenleitstand.
Im ersten Quartal hat unsere Bahntochter Metrans die
kroatische Adria Rail erfolgreich zu 100 Prozent
übernommen und bietet damit weitere
Schienenverbindungen in Richtung Südosteuropa an. Die
Geschäftsaktivitäten und die Wertschöpfung
der HHLA erstrecken sich mittlerweile über ein
umfassendes und unabhängiges Netzwerk zwischen unseren
Seehafen- und Inlandterminals in ganz Europa. Dies ist ein
entscheidender Wettbewerbsvorteil, den wir kontinuierlich
ausbauen.
In dieser internationalen Ausrichtung, in unseren
länderübergreifenden Investitionen liegen
wichtige Wachstums- und Ertragsperspektiven der HHLA. Denn
die Zukunft gehört nicht allein den größten
Häfen, gemessen an der Menge der umgeschlagenen
Container, sondern den Häfen mit dem stärksten
Netzwerk, den besten Anbindungen und der nachhaltigsten
Ausrichtung.
Ihre
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WirtschaftsberichtGeschäftsverlauf und wirtschaftliche LageWesentliche Kennzahlenscrollen
Wesentliche Ereignisse und GeschäfteIm ersten Quartal 2024 erfolgte die Aufnahme der am 17.
Januar 2024 gegründeten Gesellschaft heyport GmbH,
Hamburg, mit der Zuordnung zum Segment Logistik sowie der
im Geschäftsjahr 2022 gegründeten Gesellschaft
METRANS Rail Slovakia s.r.o. mit Sitz in Dunajska
Streda/Slowakei mit der Zuordnung zum Segment Intermodal in
den Konsolidierungskreis der HHLA als vollkonsolidierte
Gesellschaften.
Mit Rahmenvertrag hinsichtlich der indirekten
Beteiligung an der Roland Spedition GmbH,
Schwechat/Österreich (RS GmbH), vom 12. März 2024
erwarb die HHLA AG 100 % der Anteile an der Hera Logistics
Holding GmbH, Schwechat/Österreich, die wiederum 51,0
% der Anteile an der operativ tätigen RS GmbH
hält. Der Vollzug der Transaktion (entspricht dem
Erwerbszeitpunkt) ist an verschiedene Voraussetzungen
gebunden, die bis zur Aufstellung dieser ergänzenden
Finanzinformationen noch nicht erfüllt sind. Die
Aufnahme der Gesellschaft in den Konsolidierungskreis der
HHLA wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 erfolgen.
Die für die ersten drei Monate 2024 vorliegenden
wirtschaftlichen Indikatoren wie auch die eingetretene
wirtschaftliche Entwicklung der HHLA decken sich im
Teilkonzern Hafenlogistik und im Teilkonzern Immobilien im
Wesentlichen mit der im zusammengefassten Lagebericht 2023
erwarteten Entwicklung.
Darüber hinaus waren im Mitteilungszeitraum
grundsätzlich weder im Umfeld der HHLA noch innerhalb
des Konzerns besondere Ereignisse und Geschäfte mit
wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Vermögens-
und Finanzlage zu verzeichnen.
ErtragslageDer Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals
stieg in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber
dem Vergleichszeitraum um 3,3 % auf 1.464 Tsd. TEU (im
Vorjahr: 1.416 Tsd. TEU). An den Hamburger
Containerterminals wurde die positive Entwicklung im
Wesentlichen von einem Anstieg der Menge in den
Fahrtgebieten Süd-, Mittel- und Nordamerika getragen.
An den internationalen Containerterminals stieg die
Umschlagmenge in den ersten drei Monaten stark an. Ursache
hierfür war der starke Mengenzuwachs am
Multifunktionsterminal in Tallinn.
Der Containertransport verzeichnete hingegen einen
deutlichen Rückgang um 5,5 % auf 386 Tsd. TEU (im
Vorjahr: 408 Tsd. TEU). Einem starken Rückgang bei den
Straßentransporten stand ein moderater Rückgang
bei den Bahntransporten gegenüber, insbesondere in den
Verkehren mit Koper und polnischen Verkehren.
Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns reduzierten sich
im Mitteilungszeitraum um 0,3 % auf 363,6 Mio. € (im
Vorjahr: 364,7 Mio. €). Der Umsatzrückgang im
Segment Intermodal war im Wesentlichen auf die geringere
Transportmenge zurückzuführen. Gegenläufig
entwickelte sich mit einem deutlichen Anstieg das Segment
Container. Neben dem höheren Containerumschlag wirkte
sich hier eine temporäre Erhöhung der
Lagergelderlöse aufgrund gestiegener Verweildauern von
umzuschlagenden Containern an den Hamburger
Containerterminals aus. Ursächlich hierfür waren
die Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer, die zu
Schiffsverspätungen führten, da ein
Großteil der Schiffe seither zur Sicherheit um die
Südspitze Afrikas geleitet wurde.
Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik
verzeichnete im Berichtszeitraum einen geringfügigen
Umsatzrückgang auf 354,9 Mio. € (im Vorjahr:
355,1 Mio. €). Der Umsatz im nicht
börsennotierten Teilkonzern Immobilien belief sich auf
11,4 Mio. € (im Vorjahr: 11,6 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 43,7
% auf 10,0 Mio. € (im Vorjahr: 17,7 Mio. €)
zurück. Im Vorjahr waren Erträge aus der
Auflösung von sonstigen Schulden für
Schiffsverspätungen an den Hamburger
Containerterminals enthalten.
Die operativen Aufwendungen gingen um 0,6 % auf 360,2
Mio. € (im Vorjahr: 362,5 Mio. €) zurück.
Der Materialaufwand verzeichnete trotz gestiegener Kosten
im Stromeinkauf einen moderaten Rückgang.
Ursächlich hierfür war die rückläufige
Entwicklung der Leistungsdaten. Im Personalaufwand war ein
deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Im Segment Container war
dafür der Anstieg im Containerumschlag wesentlich,
während im Segment Intermodal Tariferhöhungen
sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren
ursächlich waren. Gegenläufig wurden die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgrund geringeren
Instandhaltungsaufwands an den Hamburger Containerterminals
deutlich reduziert. Bei den Abschreibungen gab es einen
geringfügigen Rückgang.
Im Betriebsergebnis (EBIT) war im Mitteilungszeitraum
ein Rückgang um 23,9 % auf 17,4 Mio. € (im
Vorjahr: 22,9 Mio. €) zu verzeichnen. Die EBIT-Marge
betrug 4,8 % (im Vorjahr: 6,3 %). Im Teilkonzern
Hafenlogistik ging das EBIT um 25,6 % auf 13,7 Mio. €
(im Vorjahr: 18,5 Mio. €) zurück, im Teilkonzern
Immobilien um 17,0 % auf 3,6 Mio. € (im Vorjahr: 4,3
Mio. €).
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte
sich um 2,5 Mio. € bzw. 26,5 % auf 11,8 Mio. €(im
Vorjahr: 9,3 Mio. €).
Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit
42,0 % unterhalb der des Vorjahres (im Vorjahr: 43,7 %).
Der Rückgang der Steuerquote resultiert unter anderem
aus dem überproportionalen Rückgang der
Steueraufwendungen im Vergleich zum Ergebnisrückgang
der Konzerngesellschaften.
Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich um 57,3 % von
7,6 Mio. € auf 3,3 Mio. €. Das Ergebnis nach
Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit -
1,1 Mio. € unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 2,8 Mio.
€). Das Ergebnis je Aktie betrug - 0,01 € (im
Vorjahr: 0,04 €). Das Ergebnis je Aktie im
börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik belief sich
auf - 0,05 € (im Vorjahr: 0,00 €). Im nicht
börsennotierten Teilkonzern Immobilien lag das
Ergebnis je Aktie mit 0,83 € unter dem Vorjahresniveau
(im Vorjahr: 0,90 €). Die Rendite auf das eingesetzte
Kapital (ROCE) erreichte einen Wert von 2,8 % (im Vorjahr:
4,0 %).
Finanz- und VermögenslageBilanzanalyseDie Bilanzsumme des HHLA-Konzerns erhöhte sich zum
31. März 2024 gegenüber dem Jahresende 2023 um
insgesamt 8,7 Mio. € auf 3.018,9 Mio. € (zum 31.
Dezember 2023: 3.010,2 Mio. €).
Bilanzstrukturscrollen
Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen die langfristigen
Vermögenswerte um 47,9 Mio. € auf 2.539,5 Mio.
€ (zum 31. Dezember 2023: 2.491,6 Mio. €). Die
Veränderung resultiert im Wesentlichen aus den
getätigten Investitionen in die Sachanlagen
abzüglich der planmäßigen Abschreibungen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen um 39,2 Mio.
€ auf 479,3 Mio. € ab (zum 31. Dezember 2023:
518,6 Mio. €). Die Veränderung resultiert im
Wesentlichen aus der Abnahme der Zahlungsmittel,
Zahlungsmitteläquivalente und kurzfristigen Einlagen
sowie der Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und
Personen. Gegenläufig wirkte der Anstieg der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Auf der Passivseite ist das Eigenkapital gegenüber
dem Jahresende 2023 um 4,3 Mio. € auf 811,6 Mio.
€ (zum 31. Dezember 2023: 807,3 Mio. €)
angestiegen. Erhöhend wirkte im Wesentlichen das
positive Gesamtergebnis der Berichtsperiode. Die
Eigenkapitalquote blieb nahezu unverändert bei 26,9 %
(zum 31. Dezember 2023: 26,8 %).
Die langfristigen Schulden nahmen um 58,4 Mio. €
auf 1.731,4 Mio. € ab (zum 31. Dezember 2023: 1.789,8
Mio. €). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen
aus der Reduzierung der langfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten. Damit ging eine Zunahme der
kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten einher und, im
Wesentlichen daraus resultierend, ein Anstieg der
kurzfristigen Schulden um 62,8 Mio. € auf 475,9 Mio.
€ (zum 31. Dezember 2023: 413,1 Mio. €).
InvestitionsanalyseDas Investitionsvolumen betrug im Mitteilungszeitraum
85,3 Mio. € und lag damit unter dem Vorjahreswert von
106,0 Mio. €. Der Vorjahreswert war aufgrund
Verschiebungen von Anlagezugängen aus dem Jahr 2022 in
das erste Quartal 2023 stark erhöht gewesen.
Ein Großteil der Investitionstätigkeit
konzentrierte sich in den ersten drei Monaten 2024 auf den
Erwerb von Lokomotiven und Containertragwagen. Des Weiteren
wurde in die Beschaffung von Großgeräten
für den Horizontaltransport und Lagerkränen auf
den HHLA-Containerterminals im Hamburger Hafen sowie die
Erweiterung der Hinterlandterminals der METRANS-Gruppe
investiert. Im Teilkonzern Immobilien lag der
Investitionsschwerpunkt auf der Entwicklung der Hamburger
Speicherstadt.
LiquiditätsanalyseLiquiditätsanalysescrollen
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 28,9
Mio. € (im Vorjahr: 77,5 Mio. €) setzte sich im
Berichtszeitraum im Wesentlichen aus dem Ergebnis vor
Zinsen und Steuern in Höhe von 17,4 Mio. € (im
Vorjahr: 22,9 Mio. €), den Ab- bzw. Zuschreibungen auf
nicht finanzielle Vermögenswerte mit 44,1 Mio. €
(im Vorjahr: 44,3 Mio. €) sowie der Zunahme der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Passiva mit 20,5 Mio. € (im Vorjahr: 11,0 Mio.
€) zusammen. Gegenläufig wirkten im Wesentlichen
die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und anderer Aktiva mit 33,9 Mio. € (im Vorjahr:
Abnahme mit 17,7 Mio. €) sowie niedrigere
Ertragsteuerzahlungen in Höhe von - 11,7 Mio. €
(im Vorjahr: - 14,6 Mio. €).
Aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein
Mittelabfluss in Höhe von 79,0 Mio. € (im
Vorjahr: 118,8 Mio. €). Dieser resultierte mit 74,6
Mio. € (im Vorjahr: 79,4 Mio. €) überwiegend
aus Auszahlungen für Investitionen in das
Sachanlagevermögen und als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien. Im ersten Quartal 2024 erfolgten
keine Auszahlungen für kurzfristige Einlagen (im
Vorjahr: 30,0 Mio. €).
Der Free Cashflow als Summe der Cashflows aus
betrieblicher Tätigkeit und Investitionstätigkeit
betrug - 50,1 Mio. € (im Vorjahr: - 41,3 Mio. €).
Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich ein
Mittelabfluss in Höhe von 26,2 Mio. € (im
Vorjahr: Mittelzufluss in Höhe von 61,1 Mio. €).
Dieser resultierte im Wesentlichen aus den Auszahlungen
für die Tilgung von (Finanz-)Krediten in Höhe von
47,0 Mio. € (im Vorjahr: 6,0 Mio. €) sowie der
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 12,0
Mio. € (im Vorjahr: 12,8 Mio. €).
Gegenläufig wirkten die Einzahlungen aus der Aufnahme
von Finanzkrediten in Höhe von 33,0 Mio. € (im
Vorjahr: 80,0 Mio. €).
Der HHLA-Konzern verfügte zum 31. März 2024
über ausreichend Liquidität. Bis zum
Bilanzstichtag traten keine Liquiditätsengpässe
auf. Der Finanzmittelfonds betrug zum Ende des ersten
Quartals insgesamt 166,1 Mio. € (zum 31. März
2023: 191,4 Mio. €) und entsprach der verfügbaren
Liquidität zum Bilanzstichtag (zum 31. März 2023:
241,4 Mio. €). Die verfügbare Liquidität zum
31. März 2024 bestand aus Cash-Pool-Forderungen
gegenüber der HGV Hamburger Gesellschaft für
Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH in Höhe
von 11,7 Mio. € (zum 31. März 2023: 61,4 Mio.
€) sowie aus Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten und kurzfristigen Einlagen
in Höhe von 154,5 Mio. € (zum 31. März 2023:
180,0 Mio. €).
SegmententwicklungSegment ContainerWesentliche Kennzahlenscrollen
Im ersten Quartal 2024 stieg der Containerumschlag an
den Containerterminals der HHLA im Vergleich zum sehr
schwachen Vorjahr um 3,3 % auf 1.464 Tsd. Standardcontainer
(TEU) (im Vorjahr: 1.416 Tsd. TEU).
Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals
lag dabei mit 1.400 Tsd. TEU um 2,9 % über dem
Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 1.360 Tsd. TEU).
Haupttreiber für die positive Entwicklung war der
Anstieg der Volumen für die Fahrtgebiete Süd-,
Mittel- und Nordamerika. Besonders die Ladungsmengen der
Vereinigten Staaten verzeichneten einen großen
Zuwachs. Die Umschlagmenge des Fahrgebiets Fernost ging
weiter zurück. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag
die Mengenentwicklung auf weiter schwachem Niveau, jedoch
deutlich über dem Vorjahr. Neben den gestiegenen
schwedischen und polnischen Verkehren verzeichnete
insbesondere der Containerumschlag aus Litauen einen
starken Anstieg. Negativ entwickelten sich hingegen die
finnischen und lettischen Mengen. Insgesamt betrug die
Feederquote am wasserseitigen Umschlag 18,8 % (im Vorjahr:
18,1 %).
Die internationalen Containerterminals verzeichneten
einen Anstieg im Umschlagvolumen von 12,7 % auf 63 Tsd. TEU
(im Vorjahr: 56 Tsd. TEU). Treiber hierfür war der
starke Anstieg am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia.
Die aufgrund von Schiffsumroutungen und Ausfällen
infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer
reduzierten Umschlagmengen bei HHLA PLT Italy in Triest
konnten dadurch mehr als ausgeglichen werden. Am Container
Terminal Odessa (CTO) blieben weiter Volumen aus, seit dort
Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des
russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung
eingestellt werden musste.
Die Umsatzerlöse des Segments stiegen im
Berichtszeitraum um 5,4 % auf 185,3 Mio. € (im
Vorjahr: 175,8 Mio. €). Grund hierfür war neben
dem Mengenanstieg auch die längere Verweildauer
umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die
sich steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt
hatten. Auch die im Geschäftsjahr 2023 in das Segment
Container verschobene HHLA-Personal-Service GmbH (HPSG)
verzeichnete höhere Umsatzerlöse und trug so zur
positiven Entwicklung bei.
Die im Betriebsergebnis berücksichtigten
betrieblichen Erträge und Aufwendungen, welche
insgesamt als EBIT-Kosten definiert werden, nahmen im
Betrachtungszeitraum im Saldo um 2,7 % zu. Dies resultierte
vor allem aus dem volumenbedingt erhöhten
Personalaufwand sowie geringeren sonstigen betrieblichen
Erträgen und einem mengenbedingten starken Anstieg des
Energieaufwands. Im Vorjahr wurden Rückzahlungen aus
Versicherungsaggregaten vereinnahmt sowie Verbindlichkeiten
für drohende Forderungen im Zusammenhang mit den
Schiffsverspätungen im Jahr 2022 an den Hamburger
Containerterminals aufgelöst. Die Kostensteigerungen
im ersten Quartal des laufenden Jahres konnten durch
rückläufige Aufwendungen für Fremdleistungen
für Instandhaltungen sowie für Beratungen,
Dienstleistungen und Versicherungen zu einem großen
Teil ausgeglichen werden. Wesentlicher Treiber dabei waren
die seit März des abgelaufenen Jahres
durchgeführten Maßnahmen zur Ergebnissicherung
an den Hamburger Containerterminals sowie weitere
Transformationsprozesse. Die EBIT-Kosten des Terminals in
Triest stiegen im Vergleich zum Vorjahr an.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich vor diesem
Hintergrund um 87,3 % auf 10,7 Mio. € (im Vorjahr: 5,7
Mio. €). Die EBIT-Marge stieg um 2,6 Prozentpunkte auf
5,8 % (im Vorjahr: 3,2 %).
Im Hinblick auf eine bessere Energie- und damit
perspektivisch auch Kosteneffizienz führt die HHLA im
aktuellen Geschäftsjahr ihre Investitionen in
klimafreundliche und weiterhin moderne Terminaltechnik
fort. Am Container Terminal Altenwerder (CTA) schritt im
ersten Quartal die Fertigung des ersten Lieferloses neuer
Containerbrücken voran. Mit den neuen
Containerbrücken soll das bereits hohe
Automatisierungsniveau weiter ausgebaut werden. Von
insgesamt 19 im Zulauf befindlichen Zugmaschinen wurde die
erste bereits ausgeliefert. Zudem erfolgte die Bestellung
eines hochautomatisierten Bahnkrans. Der Container Terminal
Burchardkai (CTB) trieb den Ausbau und die Inbetriebnahme
zusätzlicher Automatikblöcke weiter voran und
trug so ebenfalls zur Modernisierung und
Effizienzsteigerung bei.
Segment IntermodalWesentliche Kennzahlenscrollen
Im wettbewerbsintensiven Markt der Containerverkehre im
Seehafenhinterland verzeichneten die
HHLA-Transportgesellschaften im ersten Quartal 2024 einen
deutlichen Mengenrückgang. Der Containertransport
reduzierte sich insgesamt um 5,5 % auf 386 Tsd.
Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 408 Tsd. TEU).
Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum
Vorjahr um 3,2 % auf 329 Tsd. TEU (im Vorjahr: 340 Tsd.
TEU). Von dem Rückgang waren insbesondere die Verkehre
mit den adriatischen Seehäfen sowie die polnischen
Verkehre betroffen. Die Straßentransporte
verzeichneten einen starken Rückgang um 16,8 % auf 56
Tsd. TEU (im Vorjahr: 68 Tsd. TEU).
Die Umsatzerlöse lagen mit 151,8 Mio. € um 3,5
% unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 157,3 Mio. €)
und gingen damit weniger stark zurück als die
Transportmenge. Hintergrund hierfür war u. a. das
gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die
gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf angepasst werden
konnte. Zudem stieg der Bahnanteil an der Transportmenge
weiter auf 85,4 % (im Vorjahr: 83,4 %).
Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im
Mitteilungszeitraum auf 14,1 Mio. € (im Vorjahr: 21,4
Mio. €) und sank somit um 34,3 %. Die EBIT-Marge ging
um 4,3 Prozentpunkte auf 9,3 % zurück (im Vorjahr:
13,6 %). Ursächlich für die rückläufige
EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der
Transportmenge. Daneben wirkten sich Tariferhöhungen
sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren
belastend aus.
Segment LogistikWesentliche Kennzahlenscrollen
Die Umsatzerlöse der konsolidierten Gesellschaften
blieben in den ersten drei Monaten mit 19,2 Mio. € um
8,8 % unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 21,1 Mio.
€). Grund hierfür war im Wesentlichen ein starker
Umsatzrückgang in der Fahrzeuglogistik, der trotz
eines starken Umsatzanstiegs bei der Leasinggesellschaft
für den intermodalen Verkehr nur teilweise
ausgeglichen werden konnte.
Das Betriebsergebnis (EBIT) wies einen Verlust von 0,9
Mio. € aus (im Vorjahr: 0,4 Mio. €). Während
die Fahrzeuglogistik einen starken Rückgang
gegenüber dem außergewöhnlich ertragreichen
Vorjahr verzeichnete, erhöhte sich der Ergebnisbeitrag
der Leasinggesellschaft stark.
Das Equity-Beteiligungsergebnis des Segments Logistik
stieg im Wesentlichen durch den Massengutumschlag um 0,4
Mio. € auf 1,1 Mio. € (im Vorjahr: 0,7 Mio.
€).
Segment ImmobilienWesentliche Kennzahlenscrollen
Der Hamburger Markt für Büroflächen
verzeichnete laut dem aktuellen Marktbericht von Grossmann
& Berger mit 85.000 m
2 einen sehr geringen Flächenumsatz. Somit
wurde der niedrigste Wert für das erste Quartal seit
dem Jahr 2012 verzeichnet. Aufgrund des gegenüber dem
Vorjahr erhöhten Büroflächenangebots stieg
die Leerstandsquote zum Quartalsende auf 4,9 % (im Vorjahr:
4,0 %).
Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt
und auf dem Fischmarktareal wiesen in diesem schwachen
Marktumfeld dagegen auch im ersten Quartal des laufenden
Geschäftsjahres weiter eine stabile Entwicklung bei
annähernder Vollvermietung aus.
Die Umsatzerlöse sanken im Berichtszeitraum leicht
um 2,0 % auf 11,4 Mio. € (im Vorjahr: 11,6 Mio.
€). Bei konstanten Mieterlösen in der
Speicherstadt war dies im Wesentlichen auf den
projektvorbereitenden Abriss von Kühl- und Lagerhallen
am Fischmarktareal zurückzuführen.
Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) sank im
Berichtszeitraum stark um 17,0 % auf 3,6 Mio. € (im
Vorjahr: 4,3 Mio. €). Bei annähernd konstanten
Instandhaltungskosten resultierte der Rückgang
maßgeblich aus Aufwendungen, die im Zuge
erfolgreicher Anschlussvermietungen von Flächen in der
Speicherstadt angefallen waren.
NachtragsberichtNennenswerte Ereignisse von wesentlicher Bedeutung
traten nach dem Bilanzstichtag 31. März 2024 nicht
ein.
Risiko- und ChancenberichtHinsichtlich der Risiko- und Chancensituation des
HHLA-Konzerns gelten - soweit nicht anders in diesem
Bericht dargestellt - die im zusammengefassten Lagebericht
2023 getroffenen Aussagen fort. Die identifizierten Risiken
haben unverändert keinen existenzbedrohenden
Charakter. Auch für die Zukunft sind aus heutiger
Sicht keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der
Gesellschaft gefährden.
Chancen und Risiken einer strategischen Beteiligung der
Mediterranean Shipping Company S.A. (MSC) werden zum
Berichtszeitpunkt noch evaluiert, so dass hierzu auch
aufgrund von laufenden Verhandlungen mit den
Gesellschaftern derzeit keine abschließende Bewertung
vorgenommen werden kann.
PrognoseberichtIm Mitteilungszeitraum sind grundsätzlich keine
neuen Ereignisse von wesentlicher Bedeutung eingetreten.
Die im Geschäftsbericht 2023 enthaltenen Angaben zum
erwarteten Geschäftsverlauf 2024 besitzen weiterhin
Gültigkeit.
Hamburg, den 2. Mai 2024
Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Der Vorstand
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Ergänzende FinanzinformationenGewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Gesamtergebnisrechnungscrollen
BilanzAKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
BilanzAKTIVAscrollen
PASSIVAscrollen
Kapitalflussrechnungscrollen
Kapitalflussrechnungscrollen
Finanzkalender21. März 2024Berichterstattung Gesamtjahr 2023,
Analysten-Telefonkonferenz
15. Mai 2024Quartalsmitteilung Januar - März 2024,
Analysten-Telefonkonferenz
13. Juni 2024Hauptversammlung
14. August 2024Halbjahresfinanzbericht Januar - Juni 2024,
Analysten-Telefonkonferenz
14. November 2024Quartalsmitteilung Januar - September 2024,
Analysten-Telefonkonferenz
ImpressumHerausgeberHamburger Hafen und Logistik AG, Bei St. Annen 1, 20457
Hamburg
Investor RelationsTelefon +49 40 3088 - 3100
UnternehmenskommunikationTelefon +49 40 3088 - 3520
Design und Umsetzungnexxar gmbh, Wien
FotografieThies Rätzke
Zukunftsgerichtete AussagenDieses Dokument enthält zukunftsbezogene Aussagen,
die auf den gegenwärtigen Annahmen und
Einschätzungen der Unternehmensleitung der Hamburger
Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) beruhen. Mit
der Verwendung von Wörtern wie erwarten,
beabsichtigen, planen, vorhersehen, davon ausgehen,
glauben, schätzen und ähnlichen Formulierungen
werden zukunftsgerichtete Aussagen gekennzeichnet. Diese
Aussagen sind nicht als Garantien dafür zu verstehen,
dass sich diese Erwartungen auch als richtig erweisen. Die
zukünftige Entwicklung sowie die von der HHLA und
ihren verbundenen Unternehmen tatsächlich erreichten
Ergebnisse sind abhängig von einer Reihe von Risiken
und Unsicherheiten und können daher wesentlich von den
zukunftsbezogenen Aussagen abweichen. Verschiedene dieser
Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs der
HHLA und können nicht präzise vorausgesagt
werden, wie z. B. das künftige wirtschaftliche Umfeld
sowie das Verhalten von Wettbewerbern und anderen
Marktteilnehmern. Eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen
Aussagen ist weder geplant, noch übernimmt die HHLA
hierzu eine gesonderte Verpflichtung.
Inklusive SpracheAusschließlich im Interesse der besseren
Lesbarkeit wird an vielen Stellen im Bericht auf
geschlechtsspezifische Doppelnennungen wie
"Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" verzichtet. Auch bei
Verwendung der männlichen Form sind jedoch
ausdrücklich alle Geschlechter gemeint.
Rundungen und AbweichungenDie im Dokument erfassten Kennzahlen sind
kaufmännisch gerundet. Rundungen können in
Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in
diesem Dokument nicht exakt zur angegebenen Summe
aufaddieren und Prozentangaben sich nicht aus den
dargestellten Werten ergeben.
VeröffentlichungDiese Quartalsmitteilung wurde am 15. Mai 2024
veröffentlicht. Sie ist auf Deutsch und Englisch
verfügbar. Im Falle von Abweichungen zwischen den
Versionen ist das deutsche Dokument maßgebend.
Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
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