HanseYachts AG

Greifswald

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.08.2011 bis zum 30.06.2012

Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012

der HANSEYACHTS AG, Greifswald

1.
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1.1.

Gesamtwirtschaftliche Lage

1.2.

Branchenentwicklung und Marktposition

1.3.

Unternehmensportrait

1.4.

Organisation und Konsolidierungskreis

1.5.

Geschäftsverlauf

2.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns
2.1.

Ertragslage

2.2.

Finanzlage

2.3.

Vermögenslage

2.4.

Investitionen und Abschreibungen

3.

Forschung und Entwicklung

4.

Personal

5.

Qualitätssicherung und Service

6.

Angabepflichten gemäß § 315 Abs. 4 HGB

7.
Risikobericht
7.1.

Risikomanagement

7.2.

Internes Kontrollsystem

7.3.

Risikofelder

8.

Vergütungsbericht

9.

Nachtragsbericht

10.

Prognosebericht

1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Der Hauptabsatzmarkt der HanseGroup ist vor allem der Europäische Wirtschaftsraum. Hier ist die wirtschaftliche Lage nicht einheitlich. In Nordeuropa ist unverändert eine relativ gute Wirtschaftslage zu verzeichnen, wohingegen die Staatsschuldenkrise in Südeuropa zu einer Rezession geführt hat. Die deutsche Industrie befürchtet hierdurch eine wachsende Beeinträchtigung und hat aus diesem Grunde ihre Erwartungen für das zweite Halbjahr 2012 zurückgenommen und rechnet nun mit weniger Exportgeschäft.1

1.2 Branchenentwicklung und Marktposition

Die HanseGroup produziert und vertreibt Segelyachten der Marken „Hanse", „Moody" und „Dehler" mit „Varianta" und Motoryachten der Marke „Fjord".

Die Konzentration in unserer Branche ist im Berichtsjahr weiter fortgeschritten, so dass der Markt zunehmend von wenigen großen Herstellern dominiert wird. Innerhalb der Branche besteht eine ausgeprägte Konkurrenz, die sich insbesondere in einem Wettbewerb um das beste Preis-Leistungsverhältnis niederschlägt.

Die Anforderungen der Kunden entwickeln sich weiter in Richtung Individualität und Variantenvielfalt. Die Kundenwünsche sind vielfältig und regional sehr unterschiedlich. Nur mit einer modularen Fertigung, die eine solche Variantenvielfalt abbilden kann und mit einer klar positionierten Markenwelt wird sich ein Hersteller nachhaltig und erfolgreich am Markt positionieren können.

Die Möglichkeiten, unterschiedliche Produkte unter einer einzigen Marke zu positionieren, sind limitiert. In einer Mehr-Marken-Strategie können Abgrenzungen zwischen den Marken vorgenommen, die Produkte klar positioniert und ihnen innerhalb der Marke eine starke Identität gegeben werden. Durch unsere Mehr-Marken-Strategie erwarten wir eine bessere Auslastung der Kapazitäten und ein höheres Anpassungspotenzial auf sich ändernde Marktbedingungen und Kundennachfragen. Wir decken mit unseren Marken sowohl die breite Kundenschicht als auch die wesentlichen Nischen ab.

Im Segelbootbereich bieten wir mit der Marke „Hanse" komfortable Familienyachten, mit der Marke „Moody" luxuriöse Decksalon- und Classic-Yachten und mit der Marke „Dehler" hochwertige Performance Cruiser an. Unter der Marke „Varianta" ist das Erlebnis „Segeln" in seiner ursprünglichsten Form zu erfahren.

1 Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Pressemitteilung im Juni 2012

Im Motorbootbereich konzentrieren wir uns mit dem kühlen und minimalistischen Design der Marke „Fjord" bewusst auf eine besondere Marktnische.

Für die Produkte der wesentlichen Marken bieten wir ein umfangreiches Portfolio an Einrichtungsvarianten und Kabinenlayouts, Farbgebungen, Stoffen, verschiedenen Hölzern und Oberflächendesigns sowie Ausstattungspaketen.

Nach den vom Bundesverband der Wassersportwirtschaft veröffentlichten Informationen hat die Bootsproduktion im ersten Halbjahr 2012 vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheit in Europa wieder abgenommen.2 Insgesamt geht der Bundesverband der Wassersportwirtschaft bei wertstabilen Motor- und Segelyachten der gehobenen Klasse von einer stabilen Nachfrage aus, während ein ruhigeres Geschäft bei kleinen und mittleren Segelyachten erwartet wird.

Die HanseGroup konnte in diesem Umfeld ihren Marktanteil im Jahr 2011/12 zumindest behaupten. Dabei sind wie im Vorjahr positive Impulse vor allem in Nord- und Zentraleuropa, in Südosteuropa (vor allem der Türkei) sowie in Australien und in den USA festzustellen. In Südeuropa ist der Absatz marktbedingt zurückgegangen.

Unsere Produkte gehören zu den Freizeit- und Luxusgütern. Die Nachfrage nach solchen Produkten reagiert sensibel auf konjunkturelle Veränderungen. Sie ist in der aktuellen Marktlage wie in den Vorjahren durch eine hohe Preissensibilität geprägt.

1.3 Unternehmensportrait

Die HanseGroup gehört zu den weltweit größten Herstellern von hochseetüchtigen Segelyachten. Die Geschäftstätigkeit der HanseGroup AG gliedert sich in die Hauptgeschäftsfelder Herstellung und Vertrieb von „Segelyachten" und „Motoryachten", wobei der wesentliche Umsatz mit Segelyachten realisiert wird. Im Geschäftsfeld „Segelyachten" stellt HanseGroup verschiedene Typen von Segelyachten her, die über Vertragshändler und in Deutschland und den USA teilweise selbst vertrieben werden. Die Yachten werden weit überwiegend auf Endkundenbestellung, die die Vertriebshändler an die HanseGroup weiterleiten, gefertigt. Im Geschäftsfeld ,, Motoryachten" stellt die Gesellschaft in geringerer Stückzahl Motoryachten der Marke „Fjord" her. Zudem betreibt die HanseGroup einen an ihr Betriebsgelände in Greifswald angeschlossenen Sportboothafen, eine so genannte Marina.

2 Pressemitteilung des Bundesverbands der Wassersportwirtschaft, Sommer 2012

Das Konzept der Werft ist es, technologisch anspruchsvolle Eigneryachten mit einer einfachen Bedienbarkeit, gepaart mit einem innovativen Design-Konzept, zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Durch den Einsatz von variabel kombinierbaren Modulen für den Innenausbau, die Farbgebung und eine breite Vielfalt von Zusatzausrüstung wird dem Endkunden die Möglichkeit geboten, die Yacht seinen jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Unsere Fertigungstiefe reicht von der Herstellung von glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen und der Möbelfertigung bis zur Endmontage der Schiffe.

Am Produktionsstandort in Greifswald wird auch die Forschung und Entwicklung sowie die zentrale Marketingkoordination inklusive der Media- und Messeplanung vorgenommen. Auch der wesentliche Einkauf für die HanseGroup sowie die Gesamtvertriebssteuerung erfolgen hier. Ein weiterer Produktionsstandort befindet sich in Goleniow, Polen. Die Schließung der Produktionsstätte in Meschede-Freienohl für die Dehler-Yachten zum Ende des Jahres 2012 ist zum Ende des Geschäftsjahres in die Wege geleitet worden.

Vertriebsgesellschaften befinden sich in Deutschland, den USA, in Norwegen und Schweden sowie ein Auslieferungs- und Servicecenter in Frankreich.

1.4 Organisation und Konsolidierungskreis

Die HanseYachts AG ist die Muttergesellschaft der HanseGroup. Sie nimmt zentrale Holdingaufgaben wahr und betreibt einen Großteil des operativen Geschäfts der HanseGroup. An allen Tochtergesellschaften ist die HanseYachts AG unmittelbar oder mittelbar zu 100 % beteiligt. Die Tochtergesellschaften sind die Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG mit ihrer Komplementärin, der Verwaltung Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH, die Dehler Yachts GmbH, die Hanse Yachts US, LLC, USA, die Technologie Tworzyw Sztucznych Sp.z o.o., Polen (kurz „TTS"), die HanseYachts TVH GmbH, die HanseYachts Technologie und Vermögensverwaltungs GmbH sowie die Yachtzentrum Greifswald Beteiligungs-GmbH mit ihren Tochtergesellschaften Fjord Boats AS, Norwegen, und Mediterranean Yacht Service Center SARL, Frankreich.

Mit Wirkung zum 4. November 2011 hat der ehemalige Mehrheitsaktionär Herr Michael Schmidt seine unmittelbar und mittelbar gehaltenen Aktien der HanseYachts AG an die AU-RELIUS-Unternehmensgruppe, Grünwald, veräußert. Die HanseYachts AG und ihre Tochterunternehmen werden seit diesem Zeitpunkt in den Konzernabschluss der AURELIUS AG, Grünwald, einbezogen.

Die HanseYachts AG ist im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

1.5 Geschäftsverlauf

In einem nach wie vor sehr anspruchsvollen Marktumfeld konnten wir unsere Umsatzerlöse im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 11-Monatsbasis leicht um 1,5 % auf 73,3 Mio. Euro steigern. Die Verstärkung unseres Händlernetzes und die umfassende Präsentation neuer Modelle und Facelifts haben ihre beabsichtigte Wirkung entfaltet.

Nach wie vor waren zur Sicherung des Absatzes und als Reaktion auf Preisvorgaben anderer Marktteilnehmer erhebliche Vertriebsanstrengungen erforderlich, die sich insbesondere in finanziellen Kaufanreizen wie Preisnachlässen, der Inzahlungnahme von Gebrauchtbooten oder verbesserter Ausstattung der Schiffe, niedergeschlagen haben. Hierdurch und durch niedrigere Auftragseingänge insbesondere im ersten Halbjahr 2012 wurden die ursprünglich gesetzten Absatz- und Umsatzziele für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 insgesamt verfehlt.

Mit der finanzwirtschaftlichen Entwicklung der HanseGroup im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 ist der Vorstand insgesamt nicht zufrieden. Die bei dem derzeitigen Umsatzniveau zu geringe Auslastung der bestehenden Produktionskapazitäten machte die Einleitung weitreichender Restrukturierungsmaßnahmen notwendig. Im Inland ist die Schließung des Produktionsstandortes für die Dehler-Yachten in Meschede-Freienohl bis zum Jahresende 2012 und die Verlagerung der Produktion an die Standorte Greifswald und Goleniow, Polen, beschlossen. Im Ausland ist die Schließung der Tochtergesellschaften in Frankreich und Norwegen eingeleitet worden. Durch diese Maßnahmen werden insgesamt substanzielle Einsparungen in der Zukunft erwartet.

Wir haben an allen relevanten Messen in nahezu ungekürztem Umfang teilgenommen und unsere Produktpalette erfolgreich präsentiert.

Im gesamten Geschäftsjahr haben wir wiederum erheblich in die Entwicklung neuer Modelle investiert. Mit der Hanse 575 und der Hanse 415 wurde die neue Designlinie konsequent weiter entwickelt. Die neuen Modelle bieten ein noch großzügigeres Raumangebot bei gewohnt guten Segeleigenschaften und modernen Designs im Hanse-typischen Loft-Style. Darüber hinaus setzen diese Modelle die technologischen Standards für wesentliche strukturelle und fertigungstechnische Lösungen.

Weitere Neuentwicklungen für das kommende Geschäftsjahr sind für alle Marken der HanseGroup in Vorbereitung.

Die Präsentation einer vollständigen und modernen Modellpalette auf allen wichtigen Herbstmessen ist ein wesentlicher Grundstein für den Vertriebserfolg der kommenden Saison. Daher haben wir in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres unseren Fokus auf die pünktliche Fertigstellung der Messeboote gelegt.

2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns

2.1 Ertragslage

Das Geschäftsjahr der HanseGroup wurde zur besseren Abstimmung mit dem Konzernabschluss des neuen Mehrheitsaktionärs auf den Berichtszeitraum 1. Juli bis 30. Juni umgestellt. Das hier zu berichtende Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 beinhaltet demnach nur 11 Monate, wohingegen das vorherige Geschäftsjahr mit dem Zeitraum 1. August 2010 bis 31. Juli 2011 einen vollen 12-Monatszeitraum abdeckte.

Daher haben wir die Werte des Rumpfgeschäftsjahres neben den Vergleichszahlen des Geschäftsjahres 2010/11 insbesondere mit dem entsprechenden 11-Monats-Vorjahreszeitraum verglichen.

scroll
in TEUR Vergleich mit Vorjahresperiode Vorjahr 01.08.2010 - bis 31.07.2011
01.08.2011 - bis 30.06.2012 01.08.2010 - bis 30.06.2011 Abweichung
absolut in %
Umsatz 73.275 72.200 1.075 1,5 % 86.009
Erhöhung / Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 5.047 3.958 1.089 27,5 % - 723
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.472 782 690 88,2 % 1.308
Gesamtleistung 79.794 76.940 2.854 3,7 % 86.594
Sonstige betriebliche Erträge 2.082 1.738 344 19,8 % 2.371
Materialaufwand - 52.615 - 48.571 - 4.044 8,3 % - 54.929
Personalaufwand - 19.093 - 17.825 - 1.268 7,1 % - 19.719
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 16.881 - 13.930 - 2.951 21,2 % - 15.158
EBITDA - 6.713 - 1.648 - 5.065 307,3 % - 841
Abschreibungen - 4.650 - 3.794 - 856 22,6 % - 4.140
EBIT - 11.363 - 5.442 - 5.921 108,8 % - 4.981
Finanzergebnis - 981 - 682 - 299 43,8 % - 815
Ergebnis vor Ertragsteuern - 12.344 - 6.124 - 6.220 101,6 % - 5.796
Ertragsteuern 13 40 - 27 - 67,5 % - 784
Konzernergebnis - 12.331 - 6.084 - 6.247 102,7 % - 6.580

Durch die Akzeptanz der Neuentwicklungen und einen etwas größeren Anteil höherwertiger Schiffe ist der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der Staatsschuldenkrise in der Eurozone auf 73,3 Mio. Euro gestiegen (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 72,2 Mio. Euro). Die Gesamtleistung stieg infolge der Bestandserhöhung um 3,7 % von 76,9 Mio. Euro auf 79,8 Mio. Euro. Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr 2010/2011 (Gesamtleistung 86,6 Mio. Euro) fehlt im aktuellen Geschäftsjahr 2011/12 aufgrund des verkürzten Rumpfgeschäftsjahres der Umsatz im umsatzstarken Monat Juli.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 2,1 Mio. Euro beinhalten mit 0,7 Mio. Euro den Ertrag aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Immobilien und liegen durch diesen Sondereffekt über dem Vorjahresniveau.

Bei einem Materialaufwand von 52,6 Mio. Euro liegt die Materialaufwandsquote (65,9 %) im Verhältnis zur Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderung, andere aktivierte Eigenleistungen) um 2,8 %-Punkte über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Hier machen sich gewährte Rabatte, die deutliche Bestandserhöhung sowie Ergebnisbelastungen im Zusammenhang mit Gebrauchtbooten bemerkbar. Wertberichtigungen für Verwertungsrisiken im Gebrauchtbootbestand (siehe auch Kapitel 7.3.4 Finanzrisiken) sowie bereits realisierte Verluste bei der Vermarktung der in Zahlung genommenen gebrauchten Yachten führten im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 zu einer signifikanten - in ihrer Größenordnung aber als einmalig zu klassifizierenden - Belastung der Ertragslage des Konzerns in einer Größenordnung von rund 1,9 Mio. Euro.

Die Personalaufwendungen in Höhe von 19,1 Mio. Euro sind gegenüber dem vergleichbaren Vorjahr um 7,1 % gestiegen. In Relation zur Gesamtleistung haben sich die Personalaufwendungen um 0,7 %-Punkte auf 23,9 % erhöht. Belastet wurde der Personalaufwand unter anderem durch Abfindungen an ehemalige Vorstandsmitglieder sowie an Mitarbeiter im Zusammenhang mit eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen. Außerdem war ein Wachstum der Mitarbeiterzahl des Konzerns von durchschnittlich 711 auf 756 Personen zu verzeichnen.

Der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen an der Gesamtleistung liegt mit 21,2 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahres von 18,1 %. Absolut liegen sie mit 16,9 Mio. Euro um 3,0 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 13,9 Mio. Euro. Ursächlich für die deutliche Steigerung sind erhöhte Aufwendungen für Gewährleistungen (+ 0,3 Mio. Euro), gestiegene Beratungsaufwendungen (+1,2 Mio. Euro) sowie einmalige Aufwendungen (+0,7 Mio. Euro), die im Zusammenhang mit der beschlossenen Schließung und Verlagerung der Produktionsstätte der Dehler-Yachten in Meschede-Freienohl sowie der Schließung der Vertriebsgesellschaften in Frankreich und Norwegen stehen.

Die Abschreibungen des Berichtsjahres auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betragen 4,7 Mio. Euro und liegen um ca. 0,9 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahr. Für diese Erhöhung ursächlich sind gestiegene außerplanmäßige Abschreibungen auf Produktionsformen (0,4 Mio. Euro) und eine außerplanmäßige Abschreibung im Zusammenhang mit der Schließung der französischen Tochtergesellschaft (0,3 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis beträgt - 1,0 Mio. Euro. Es enthält vor allem den planmäßigen Zinsdienst für die finanziellen Verbindlichkeiten.

Vor allem durch die verschlechterte Materialaufwandsquote, die Risikovorsorge für Gebrauchtboote, die berücksichtigten Aufwendungen für die Standortschließungen und die deutlich gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich das Konzernergebnis deutlich verschlechtert und beträgt - 12,3 Mio. Euro (vergleichbares Vorjahr: - 6,1 Mio. Euro; vorheriges Geschäftsjahr 2010/11: - 6,6 Mio. Euro).

2.2 Finanzlage

Der operative Cashflow beträgt - 2,1 Mio. Euro (Vorjahr = Geschäftsjahr 2010/11 - 1,2 Mio. Euro). Infolge höherer erhaltener Anzahlungen und den noch nicht liquiditätswirksamen Ergebnisbelastungen aus gestiegenen Rückstellungen und Verbindlichkeiten hat sich der operative Mittelabfluss in geringerem Umfang erhöht als der Jahresfehlbetrag.

Die Investitionen von 2,9 Mio. Euro in immaterielle Vermögensgegenstände und in Sachanlagevermögen betreffen hauptsächlich Yachten-Neuentwicklungen sowie neue Produktionsformen für Yachten.

Die HanseYachts AG hat unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals das Grundkapital von 6,4 Mio. Euro um 0,6 Mio. Euro auf 7,0 Mio. Euro erhöht. Der Bezugspreis je neuer Aktie wurde auf 3,00 Euro festgelegt. Das Aufgeld in Höhe von 1,2 Mio. Euro wurde in die Kapitalrücklage gestellt, so dass insgesamt zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 1,8 Mio. Euro zugeführt wurde. Langfristige Bankdarlehen wurden in Höhe von 1,2 Mio. Euro planmäßig getilgt.

Zum Abschlussstichtag bestanden Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 2,3 Mio. Euro, die sich im Vergleich zum Vorjahresbestand von 6,8 Mio. Euro um 4,5 Mio. Euro verringert haben. Von den liquiden Mitteln dienen 0,7 Mio. EUR zur Besicherung von Avallinien. Zusätzlich bestehen Kontokorrentlinien in Höhe von 5,1 Mio. Euro, die in Höhe von 4,0 Mio. Euro durch eine Landesbürgschaft abgesichert sind. Diese Linien wurden zum Stichtag durch Avalkredite und Euro-Barvorschüsse in Höhe von 2,9 Mio. Euro in Anspruch genommen (Inanspruchnahme im Vorjahr: 3,4 Mio. Euro).

Die darüber hinausgehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen ausschließlich mittel- bis langfristig laufende Investitionsdarlehen. Im Berichtsjahr wurden keine weiteren Investitionsfinanzierungen aufgenommen. Das Zinsniveau wurde auf Basis der zum Abschlusszeitpunkt der Darlehensverträge geltenden Konditionen über die Laufzeit der Darlehen abgesichert.

Zur Unterstützung unserer Vertragshändler besteht ein Rahmenvertrag mit einer unabhängigen institutionellen Absatzfinanzierungsgesellschaft. Damit wird den Händlern ermöglicht - bei entsprechender eigener Bonität - sowohl von Kunden bestellte Schiffe, als auch Ausstellungs- und Messeboote zu finanzieren.

Die zum Bilanzstichtag vorhandene Liquidität und die noch nicht in Anspruch genommenen Kontokorrentlinien werden den in den nächsten Monaten auftretenden Liquiditätsbedarf voraussichtlich nicht decken können. Aus diesem Grunde wird die HanseYachts AG in Abstimmung mit dem Mehrheitsgesellschafter zusätzliche Finanzmittel beschaffen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken).

2.3 Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme betrug zum Stichtag 59,6 Mio. Euro (Vorjahr 31. Juli 2011: 64,1 Mio. Euro).

Die langfristigen Vermögenswerte sind mit 32,1 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (36,5 Mio. Euro) um 4,4 Mio. Euro gesunken. Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens an der Bilanzsumme betrug zum Bilanzstichtag insgesamt 53,8 % (Vorjahr: 57,0 %).

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und im Sachanlagevermögen standen Abschreibungen von 4,7 Mio. Euro Neu-Investitionen von 2,9 Mio. Euro gegenüber. Durch Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sind zudem Buchwerte in Höhe von 0,3 Mio. Euro abgegangen. Außerdem wurden zum Verkauf bestimmte zuvor langfristige Vermögenswerte in Höhe von 2,2 Mio. Euro in die kurzfristigen Vermögenswerte umgegliedert.

Das Vorratsvermögen ist gegenüber dem Vorjahr mit 20,0 Mio. Euro (Vorjahr: 15,1 Mio. Euro) um 4,9 Mio. Euro gestiegen. Aufgrund des vorgezogenen Bilanzstichtags waren im größeren Umfang als im Vorjahr Schiffe noch nicht vollständig fertig gestellt bzw. Schiffe konnten noch nicht an Händler übergeben werden. Entsprechend ist ein Bestandsaufbau bei den unfertigen und fertigen Erzeugnissen zu verzeichnen. Neben den Neuentwicklungen, die als Messeschiffe auf den anstehenden Herbstmessen gezeigt werden, sind darüber hinaus Gebrauchtboote aus Inzahlungnahmen im Bestand enthalten. Den Verwertungsrisiken im Gebrauchtbootbestand wurde im Berichtsjahr durch substanzielle Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Entgegen der Vorgehensweise im Vorjahr werden erhaltene Anzahlungen nicht mehr von den Vorräten aktivisch abgesetzt, sondern passivisch ausgewiesen. Die Vorjahresvergleichszahlen wurden rückwirkend angepasst.

Zum Bilanzstichtag betragen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - bedingt durch eine geringere Anzahl an Auslieferungen im Monat Juni - nur 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro).

Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte werden erstmalig ausgewiesen und beinhalten Immobilien und darauf befindliche bewegliche Anlagegüter, die kurzfristig veräußert werden sollen. Die zu veräußernden Vermögenswerte werden zu Buchwerten bzw. mit dem geschätzten niedrigeren Veräußerungswert ausgewiesen und befinden sich am Standort Greifswald sowie in Frankreich.

Trotz der Kapitalerhöhung im Gesamtbetrag von 1,8 Mio. Euro ist das Eigenkapital im abgelaufenen Geschäftsjahr durch den erneuten Jahresfehlbetrag um 10,4 Mio. Euro auf 22,3 Mio. Euro gesunken. Die Eigenkapitalquote beträgt 37,4 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 51,1 %).

Mit Banken abgeschlossene langfristige Darlehensverträge sehen die Einhaltung bestimmter finanzwirtschaftlicher Kennzahlen (Covenants) vor, die wir anhand unserer Jahresabschlüsse nachzuweisen haben. Im Berichtsjahr konnten diese Covenants für alle Kredite, für die eine Kreditbedingung existiert, nicht eingehalten werden (siehe auch 7.3.4 Finanzrisiken). Eine Verletzung dieser Finanzkennzahlen würde ein außerordentliches Kündigungsrecht der Kreditgeber auslösen, die in diesem Fall zur sofortigen Fälligstellung des Kredits berechtigt wären. Entsprechend der IFRS-Bilanzierungsregeln sind die betroffenen Finanzverbindlichkeiten in der Konzernbilanz zum 30. Juni 2012 als kurzfristig auszuweisen.

Diese Umklassifizierung der ursprünglich langfristigen Bankdarlehen als kurzfristig führte zu einer Erhöhung der kurzfristigen Finanzschulden um 4,6 Mio. Euro, während die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten insgesamt durch planmäßige Tilgung um 1,4 Mio. Euro reduziert wurden.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 2,0 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus zu erwartenden Miet- und Abfindungsaufwendungen aufgrund der bis Ende Dezember 2012 geplanten Schließung der Dehler-Produktionsstätte sowie der Liquidation der Vertriebstochtergesellschaften in Frankreich und Norwegen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr insbesondere durch Ausnutzung und Gewährung von Zahlungszielen sowie in Folge des höheren Bestands an fertigen und unfertigen Schiffen um 1,3 Mio. Euro angestiegen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen betreffen vor allem die Darlehensgewährung sowie Stundungen von Leistungsrechnungen durch den Mehrheitsaktionär.

2.4 Investitionen und Abschreibungen

Aufgrund der umfangreichen Investitionen in der Vergangenheit waren im Berichtsjahr keine signifikanten Investitionen in Produktionsanlagen erforderlich. Daher konzentrierten sich die Investitionen im Wesentlichen auf die Herstellung und den Erwerb von Produktionsformen für unsere neuen Modelle. Kosten für die Entwicklung neuer Yachten wurden in Höhe von 0,4 Mio. Euro aktiviert (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Außerplanmäßige Abschreibungen auf Formen, die vor dem Ende der kalkulierten Nutzungsdauer stillgelegt wurden, belaufen sich auf 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio. Euro).

3 Forschung und Entwicklung

Unsere Entwicklungsarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung neuer, innovativer Yachten unter der Verwendung modernster Werkstoffe und Fertigungsverfahren. In diese Entwicklung fließen die im Rahmen der laufenden Prozessoptimierung gewonnenen Erkenntnisse ein, die durch gemeinsame Projekte mit Hochschulen ergänzt werden. Die umfangreichen Erfahrungen der eigenen Mitarbeiter werden dabei durch die Zusammenarbeit mit international anerkannten Konstruktionsbüros und Yachtdesignern erweitert.

Der Einsatz der Konstruktionssoftware Catia V5 ermöglicht uns, den gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozess vom ersten Design bis zur Ansteuerung von Produktionsmaschinen abzubilden. Neben Hard- und Softwarekosten fallen dabei erhebliche Aufwendungen für die Schulung unserer Mitarbeiter und den Einsatz externer Spezialisten an.

Der Schwerpunkt unserer Entwicklungstätigkeit lag im Berichtsjahr in der Entwicklung neuer Modelle für die Marken Dehler, Hanse und Moody. Dabei handelt es sich neben der Weiterentwicklung des Außen- und Innenlayouts für bestehende Modelle insbesondere um die Entwicklung neuer Designs und Konzepte sowie die Festlegung von Konstruktions- und Produktionsstandards.

Die für den Bereich Forschung und Entwicklung insgesamt angefallenen Aufwendungen belaufen sich im Berichtsjahr auf 2,6 Mio. Euro, wovon ein Teilbetrag in Höhe von 0,4 Mio. Euro aktiviert wurde.

4 Personal

Die Sicherung der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Dabei geht es uns nicht nur darum, ihre fachliche Expertise für die Werft zu erhalten, sondern auch als einer der größten privaten Arbeitgeber am Standort Greifswald sich unserer sozialen Verantwortung zu stellen.

Im März 2012 wurde ein Betriebsrat gegründet. Ein faires Miteinander von Arbeitnehmervertretung, Unternehmensleitung und Mitarbeitern spielt eine wichtige Rolle bei der HanseYachts AG. Die Zusammenarbeit beinhaltet die zeitgerechte gegenseitige Information sowie einen offenen Dialog zwischen allen Beteiligten.

Zum Bilanzstichtag beschäftigen wir 766 (Vorjahr: 781) Mitarbeiter, davon 18 (Vorjahr: 21) Auszubildende.

5 Qualitätssicherung und Service

Wir haben im Berichtsjahr unser Engagement hinsichtlich der internen Qualitätssicherung und des Services gegenüber unseren Händlern und deren Kunden weiter erheblich verstärkt. Die Qualitätssicherung im Verlauf des Fertigungsprozesses wurde weiter vorangetrieben. Das Vergütungssystem der Mitarbeiter in der Qualitätssicherung und in den Produktionsbereichen wurde um eine qualitätsabhängige Komponente ergänzt.

Die hohen Produktionszahlen der vergangenen Jahre führen zu einem entsprechenden Bestand an Schiffen im Markt, die betreut werden. Die entstehenden Kosten werden gemäß den zwischen der HanseYachts AG und den Händlern geschlossenen vertraglichen Regelungen teils von den Händlern und teils durch die HanseYachts AG getragen.

6 Angabepflichten gemäß § 315 Abs. 4 HGB

Die Gesellschaft hat am 16. Dezember 2011 beschlossen, unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals das Grundkapital von 6.400.000 Euro um 600.000 Euro auf 7.000.000 Euro zu erhöhen. Der Bezugspreis je neuer Aktie wurde auf 3,00 Euro festgelegt. Das gezeichnete Kapital in Höhe von 7.000.000 Euro ist eingeteilt in 7.000.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Es wurden ausnahmslos gleichberechtigte Stammaktien ausgegeben, wobei jede Aktie eine Stimme gewährt.

Am 30. Juli 2011 haben die früheren Mehrheitsaktionäre der HanseYachts AG, Herr Michael Schmidt und die Michael Schmidt Beteiligungs-GbR, ihre Aktien unter anderem an die HY Beteiligungs GmbH, Grünwald, (vormals: Aurelius Development Invest GmbH) aufschiebend bedingt verkauft. Der dingliche Übergang der Aktien erfolgte im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 nach Erfüllung der im Kaufvertrag genannten Bedingungen mit Wirkung zum 4. November 2011.

Am Grundkapital bestehen zum Bilanzstichtag, einschließlich der bis zum Abschluss der Erstellung dieses Lageberichts zugegangenen Mitteilungen und Informationen, folgende Beteiligungen über 10 % des Grundkapitals: Die HY Beteiligungs GmbH hält nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung ca. 72 % der Anteile der HanseYachts AG.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands ist in den §§ 84, 85 AktG sowie in § 7 der Satzung in der Fassung vom 31. Januar 2012 geregelt. Gemäß § 7 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person, im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder. Die Änderung der Satzung erfolgt nach den §§ 179, 133 AktG sowie § 23 der Satzung in der Fassung vom 31. Januar 2012; nach letzterer Vorschrift ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, soweit diese nur die Fassung betreffen.

Der Vorstand der HanseYachts AG ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 2. Februar 2011 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 3.200.000 Euro durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2011). Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingung der Aktienausgabe festzulegen. Außerdem wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Aus dem genehmigten Kapital wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 600.000 Aktien mit einem Nennwert von EUR 1,00 je Aktie ausgegeben. Das verbleibende genehmigte Kapital beträgt zum 30. Juni 2012 somit EUR 2.600.000.

Die Gesellschaft wurde in der Hauptversammlung am 2. Februar 2010 gem. § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung gilt bis zum 1. Februar 2015.

Den betreuenden Kreditinstituten stehen zum Teil Kündigungsrechte für die langfristigen Darlehen für den Fall eines Kontrollwechsels zu. Die Kreditinstitute haben dem im Geschäftsjahr erfolgtem Gesellschafterwechsel zugestimmt.

7 Risikobericht

7.1 Risikomanagement

Grundsätzlich verfolgt der Vorstand der HanseYachts AG das Ziel, Risiken möglichst zu vermeiden oder wo möglich entsprechend abzusichern. Die allgemeinen Risiken, wie der Untergang von Produktionsstätten z. B. durch Feuer, sind durch entsprechende Versicherungen mit risikoadäquaten Deckungssummen abgedeckt.

Das interne Risikofrüherkennungssystem ist auf entwicklungsbeeinträchtigende und bestandsgefährdende Risiken fokussiert. Wesentliche Risiken werden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der Bedeutung für das Unternehmen beurteilt. Die systematische Darstellung und Beschreibung der Risikogruppen, Schadenszenarien und etwaiger Gegenmaßnahmen, die relevanten Kontrollmechanismen und die Kommunikationswege durch die Risikoverantwortlichen an das Risikomanagement sind in einem Risikohandbuch geregelt.

Darin sind auch die risikopolitischen Grundsätze, die Struktur des Risikomanagements und die Risikokommunikation festgeschrieben. Die relevanten Risikopositionen werden aus den jeweiligen Geschäftsbereichen direkt an den Vorstand kommuniziert.

Zum Risikomanagement gehört neben der regelmäßigen internen Berichterstattung über den Geschäftsverlauf auch ein gruppeneinheitlicher Planungs- und Budgetierungsprozess. In einer Kurz- und Mittelfristplanung sind die Vorgaben für die HanseYachts AG und die Unternehmensgruppe aggregiert. Dies sind neben den modellbezogenen Absatzerwartungen im Wesentlichen die kritischen erfolgsbestimmenden Faktoren wie die Materialaufwandsquote, die Personaleinsatzquote sowie das Marketing- und Vertriebsbudget. Investitionen und Liquidität werden ebenfalls geplant. Über ein regelmäßiges Reporting wird sichergestellt, dass die Planvorgaben eingehalten werden. Abweichungen werden analysiert sowie Maßnahmen festgelegt und eingeleitet.

7.2 Internes Kontrollsystem

Der Vorstand hat für die vielfältigen organisatorischen, technischen und kaufmännischen Abläufe im Unternehmen ein internes Kontrollsystem eingerichtet. Wesentlicher Bestandteil ist das Prinzip der Funktionstrennung, das gewährleisten soll, dass vollziehende (z. B. die Abwicklung von Einkäufen), verbuchende (z. B. Finanzbuchhaltung) und verwaltende (z. B. Lagerverwaltung) Tätigkeiten, die innerhalb eines Unternehmensprozesses vorgenommen werden, nicht in einer Hand vereint sind. Dies wird durch die ERP-Software pro Alpha unter Berücksichtigung eines Berechtigungskonzepts unterstützt. Mitarbeiter haben nur auf solche Prozesse und Daten Zugriff, die sie für ihre Arbeit benötigen. Durch das Vier-Augen-Prinzip wird gewährleistet, dass kein wesentlicher Vorgang ohne Kontrolle bleibt. Für unterschiedliche Prozesse im Unternehmen existieren Sollkonzepte und Anweisungen, wodurch beurteilt werden kann, ob Mitarbeiter konform zu diesem Sollkonzept arbeiten. Die Mitarbeiter des Rechnungswesens der HanseYachts AG sind überwiegend bereits langjährig im Unternehmen tätig und daher sehr sicher und erfahren im Umgang mit den Routinegeschäftsvorfällen und Transaktionen, welche die Geschäftstätigkeit des HanseYachts Konzerns mit sich bringt.

Das Risikomanagement-System stellt sicher, dass kritische Informationen und Daten direkt an die Geschäftsleitung gegeben werden. Zur Sicherstellung der bilanziell richtigen Erfassung und Würdigung von unternehmerischen Sachverhalten finden regelmäßige enge Abstimmungen zwischen Vorstand und kaufmännischer Leitung statt. Hinsichtlich gesetzlicher Neuregelungen und neuartiger oder ungewöhnlicher Geschäftsvorfälle besteht auch unterjährig ein enger Kontakt mit unserem Abschlussprüfer. Problemfälle werden im Vorwege analysiert, diskutiert und mit dem Abschlussprüfer einer kritischen Würdigung unterzogen. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt mittels der zertifizierten Konsolidierungssoftware LucaNet zentral durch eigene Mitarbeiter der HanseYachts AG mit langjähriger Erfahrung und spezieller Expertise für Konsolidierungsfragen und die IFRS-Rechnungslegung. Für die Berichterstattung der wesentlichen ausländischen Tochtergesellschaft TTS an die Muttergesellschaft verwenden wir ein standardisiertes Reporting-Package, das alle Angaben für einen vollständigen IFRS-Konzernabschluss enthält.

7.3 Risikofelder

7.3.1 Gesamtwirtschaft und Branche

Die HanseGroup ist in einem internationalen Marktumfeld tätig und dabei intensivem Wettbewerb ausgesetzt. Bei unseren Produkten handelt es sich um Luxusgüter, deren Nachfrage stark von der gesamtwirtschaftlichen Situation und der damit einhergehenden Konsumfreudigkeit der Kunden in unterschiedlichen Märkten abhängt. Veränderte gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen in wesentlichen Absatzmärkten können trotz der breiten regionalen Streuung des internationalen Händlernetzes nur zum Teil abgefedert werden.

Der im Geschäftsjahr 2011/12 in Südeuropa durch die Staatsschuldenkrise hervorgerufene Absatzrückgang konnte nur zum Teil durch eine höhere Marktdurchdringung in anderen Absatzregionen kompensiert werden.

Es besteht ein generelles Absatzrisiko durch vergleichbare Konkurrenzprodukte, die preisaggressiv von Wettbewerbern vermarktet werden. Dem begegnet das Unternehmen insbesondere durch kurze Entwicklungszyklen, innovative Produkte aber teilweise ebenfalls mit Preisnachlässen oder verbesserten Ausstattungen.

7.3.2 Operative Geschäftsrisiken

Das Vertriebskonzept und die Wachstumsperspektiven der HanseGroup beruhen ganz maßgeblich auf einem Netz von unabhängigen Vertragshändlern und sind von deren Anzahl, Leistungsfähigkeit und Qualität abhängig. Der Wegfall von Vertragshändlern oder eine Verschlechterung ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit hätte in dem jeweiligen Marktgebiet eine lückenhafte Vermarktung unserer Produkte zur Folge.

Änderungen des Kundengeschmacks oder die Entwicklung neuer Typen, welche den Kundengeschmack nicht treffen, könnten erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den Absatz unserer Yachten haben.

Ferner besteht, neben den Chancen neue Marktgebiete zu erreichen, ein generelles Risiko, dass neu entwickelte Modelle nicht vom Markt angenommen werden und sich die Entwicklungskosten nicht amortisieren.

Produkthaftpflichtfälle und Unfälle mit Yachten, die von der HanseGroup hergestellt wurden, sowie Rückrufaktionen wegen Produktrisiken können zu erheblichen finanziellen Belastungen und Reputationsverlust führen. Selbst wenn die HanseGroup rechtlich keine Verantwortung für Schäden treffen sollte, kann durch solche Vorgänge eine erhebliche Rufschädigung eintreten und dies zu erheblichen Umsatzeinbußen führen.

7.3.3 Beschaffungs- und Einkaufsrisiken

Die Absicherung von Einkaufspreisrisiken wird im Wesentlichen dadurch gewährleistet, dass mit den Lieferanten möglichst Rahmenvereinbarungen geschlossen werden, die insbesondere den Bezugspreis der Waren jeweils für das Produktionsjahr festschreiben. Erfolgskritische Komponenten werden vorzugsweise bei größeren, international agierenden Lieferanten bezogen.

Dem Einkaufsrisiko, z. B. durch Wegfall einzelner Lieferanten oder Lieferverzögerungen, wird dadurch begegnet, dass für Kaufteile möglichst alternative Lieferanten zur Verfügung stehen.

Schwankungen in den Rohstoffpreisen können zu Preisveränderungen in wesentlichen Zulieferteilen führen. Dieses Risiko lässt sich nur zum Teil durch längerfristige Preisvereinbarungen abmildern.

7.3.4 Finanzrisiken

Durch die Tatsache, dass für die Yachten bis zum Beginn der Endmontage Anzahlungen zu leisten sind, wird das Risiko eines Ausfalls des Kunden oder Endkunden reduziert. Die geleisteten Anzahlungen reichen aus, um das Vermarktungsrisiko zu decken. Darüber hinaus wird eine Yacht nur an den Kunden bzw. seinen Frachtführer übergeben, wenn sie vollständig bezahlt wurde, bzw. eine verbindliche Zusage der Absatzfinanzierung vorliegt. Daher besteht nur ein geringes Ausfallrisiko hinsichtlich der Forderungen aus Yachtverkäufen.

Aus dem mit einer institutionellen Absatzfinanzierungsgesellschaft geschlossenen Rahmenvertrag besteht für den Fall des Ausfalls eines Händlers eine Vermarktungsverpflichtung und im Extremfall eine Rückkaufverpflichtung des betreffenden Schiffes durch die HanseYachts AG. Für diese Schiffe werden von der HanseYachts AG Anzahlungen vereinnahmt und von den Händlern gegenüber der Finanzierungsgesellschaft laufende Tilgungen geleistet, die das Verwertungsrisiko minimieren.

Dem Währungsrisiko wird dadurch begegnet, dass möglichst weitgehend in Euro fakturiert wird. Ansonsten werden Verkäufe in Fremdwährungen durch Devisenterminverkäufe gesichert, wenn aus Kursentwicklungen wesentliche Ergebniseinflüsse erwartet werden.

Der HanseGroup wurden öffentliche Zuwendungen unter bestimmten Nebenbestimmungen gewährt. Bei Verstoß gegen diese Nebenbestimmungen kann es zu Rückforderungen der gezahlten Mittel kommen. Zudem kann es im Fall von Verstößen gegen europäisches Beihilferecht zu Rückforderungen kommen.

Zinsänderungsrisiken bei bestehenden Euribor-Krediten sind durch entsprechende Swap-Geschäfte gesichert.

Die langfristigen Darlehensverträge mit den Hausbanken sehen vor, dass bestimmte Finanzkennzahlen, wie Verschuldungsgrad und Eigenkapitalquote, eingehalten werden. Eine Verletzung der Finanzkennzahlen würde ein außerordentliches Kündigungsrecht der Kreditgeber auslösen, die in diesem Fall zur sofortigen Fälligstellung des Kredits berechtigt wären. Dies hätte möglicherweise zur Folge, dass sich die Finanzierung verteuert oder eine bestandsgefährdende Finanzierungslücke auftritt. Im Berichtsjahr konnten diese Covenants für alle Kredite, für die eine Kreditbedingung existiert, nicht eingehalten werden. Die Kreditgeber wurden frühzeitig anhand von Planungsrechnungen über die Nichteinhaltung der Finanzkennzahlen informiert.

Die finanzierenden Geschäftsbanken der HanseYachts AG haben bis zum Aufstellungszeitpunkt erklärt, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen wie in den Vorjahren aus der Nichteinhaltung einiger Finanzkennzahlen keine Kündigungsrechte geltend machen werden. Der Vorstand geht darüber hinaus davon aus, dass auch ein im Ausland ansässiges Kreditinstitut nach dem Bilanzstichtag eine entsprechende Erklärung abgeben wird.

Liquiditätssituation

Entsprechend der Saisonalität unserer Geschäftstätigkeit besteht über das Geschäftsjahr hinweg eine sehr unterschiedliche Mittelbindung bezüglich des Working Capitals. Daher besteht in den Wintermonaten ein höherer Liquiditätsbedarf als in den Sommermonaten. Zur Deckung dieses Bedarfes stehen uns Kontokorrentlinien zur Verfügung, die überwiegend durch eine Bürgschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern besichert sind. Unsere Unternehmensplanung sieht eine vollständige Ausnutzung der aktuell eingeräumten Kreditlinien vor.

Die zum Bilanzstichtag verfügbare Liquidität unter Berücksichtigung der noch nicht genutzten Kontokorrentlinien wird den in den nächsten Monaten auftretenden Liquiditätsbedarf voraussichtlich nicht decken können. Aus diesem Grunde wird die Gesellschaft in Abstimmung mit dem Mehrheitsgesellschafter zusätzliche Finanzmittel beschaffen. Bestandteile des abgestimmten Finanzierungskonzepts sind vor allem die geplante Veräußerung von nichtbetriebsnotwendigem Vermögen, die Stundung von Verbindlichkeiten durch den Mehrheitsgesellschafter, die weitere Inanspruchnahme von Zahlungszielen sowie unterschiedliche Finanzierungslösungen mit externen Partnern für bestimmte Vermögenswerte. Darüber hinaus ist als wesentliches Element die Durchführung einer Kapitalerhöhung im Januar 2013 mit einem Volumen von mindestens 5,0 Mio. Euro vorgesehen.

Die HanseYachts AG hat mit der Umsetzung der vorstehend skizzierten Finanzierungsmaßnahmen begonnen. In diesem Zusammenhang hat der Mehrheitsgesellschafter bereits signalisiert, die Kapitalerhöhung entsprechend seiner Beteiligungsquote voraussichtlich zu zeichnen. Der Vorstand geht davon aus, dass durch die Umsetzung des Finanzierungskonzepts die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt werden kann.

Die aufgeführten Finanzierungsmaßnahmen sind an den Erwartungen der Unternehmensplanung ausgerichtet und unterliegen damit einem Planungsrisiko insbesondere in Hinblick auf Absatz- und Umsatzerwartungen, der Realisierung von Kosteneinsparungspotenzialen sowie dem zeitlichen Anfall von Ein- und Auszahlungen. Sollten aufgrund der derzeitigen Unsicherheit bezüglich der Marktentwicklung erhebliche Planverfehlungen eintreten bzw. die vorstehend genannten Finanzierungsmaßnahmen nicht oder nicht zeitgerecht erfolgreich umgesetzt werden und sich Ein- bzw. Auszahlungen zum Nachteil der Gesellschaft verschieben, so könnten sich möglicherweise bestandsgefährdende Liquiditätsengpässe für die HanseGroup ergeben, sofern in so einem Szenario keine zusätzliche Unterstützung durch den Mehrheitsgesellschafter erfolgen würde.

7.3.5 Umweltrisiken

Die Herstellung von Glasfaserverstärkten Kunststoffen (GfK) führt u. a. zur Emission von Aceton und Styrol, für die umweltrechtlich zulässige Grenzwerte einzuhalten sind. Wir achten auf die Einhaltung dieser Grenzwerte. Einschränkungen in der Verwendung von Styrol und Aceton in unserer Fertigung könnten zu Produktionsausfällen führen.

7.3.6 Personelle Risiken

Der Erfolg der HanseGroup ist wie bei anderen mittelständischen Unternehmen wesentlich von einigen wenigen Führungskräften abhängig. In den Bereichen Finanzen und Vertrieb wurde der Vorstand personell neu aufgestellt und es wurde ein neues Ressort für die Qualitätssicherung und Produktivitätssteigerung geschaffen.

Falls die HanseYachts AG nicht in der Lage sein sollte, grundlegende Geschäftsprozesse (z. B. Steuerung des Vertriebs, produktionswirtschaftliche Geschäftsprozesse) effektiv zu organisieren und zu kontrollieren oder die notwendigen strukturellen Anpassungen an ein anhaltend verschlechtertes Marktumfeld umzusetzen, könnte dies negative Auswirkungen auf die Umsätze der HanseGroup, ihre Profitabilität und ihre Zukunftsaussichten haben.

Wir beschäftigen im Konzern Mitarbeiter verschiedener Nationalitäten, die teilweise für verschiedene Konzernunternehmen Aufgaben ausüben. Darüber hinaus sind eine Reihe selbständiger Unternehmer für uns tätig. Eine vollständige Freizügigkeit ist auch innerhalb Europas noch nicht gegeben. Ein Verstoß gegen sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen oder Vorschriften des deutschen Entsendegesetzes könnte zu einer vom aktuellen Status abweichenden Einstufung und zu entsprechenden Belastungen mit Sozialabgaben führen.

8 Vergütungsbericht

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 31. Januar 2012 beschlossen, dass die Vergütung der Vorstandsmitglieder für die nächsten fünf Jahre nicht individualisiert offen gelegt wird.

Im Berichtsjahr gab es keine Veränderungen im Vergütungssystem der Organe.

Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt durch den Aufsichtsrat, der die Angemessenheit der Vergütung regelmäßig überprüft. Die Vergütung umfasst fixe und variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile sind leistungsorientiert gestaltet. Erfolgsparameter sind die absolute Höhe des Gewinns vor Steuern sowie die Umsatzrendite (Ergebnis vor Steuern/Umsatzerlöse) bzw. bei im Berichtsjahr neu abgeschlossenen Verträgen das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) und die Umsatzerlöse. Die Höhe der variablen Bestandteile ist nach oben begrenzt. Die Auszahlung des variablen Vergütungsanteils erfolgt einmal jährlich in Abhängigkeit von den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres und nach Maßgabe der jeweils vereinbarten Zielerreichung. Sofern langfristige Performance-Bedingungen vereinbart sind („Vertrag mit langfristiger Anreizwirkung") erfolgt die Auszahlung bei Eintritt der entsprechenden Bedingungen. Pensionsregelungen bestehen nicht. Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der Vorstand, wie auch bereits in den Vorjahren, keine variablen Vergütungsbestandteile erhalten.

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wird durch die Hauptversammlung festgelegt und ist in § 14 der Satzung der HanseYachts AG geregelt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen zunächst eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von jährlich 6.000,00 Euro. Daneben erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine variable Vergütung in Höhe von 50 Euro für jeden Cent, um den der Konzernüberschuss je Aktie den Betrag von 1,30 Euro übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Vertreter und Vorsitzende von Ausschüssen das Zweifache der festen und variablen Vergütung. Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat, wie auch bereits in den Vorjahren, keine variablen Vergütungsbestandteile erhalten.

9 Nachtragsbericht

Mit Wirkung ab dem 11. Juli 2012 wurde Herr Sven Göbel zum Vorstand der Gesellschaft bestellt. Herr Göbel ist bereits seit Mai 2012 als Berater für die HanseYachts AG tätig.

Am 20. September 2012 wurde die Organisationsstruktur des Vorstands geändert: Herr Göbel verantwortet die Bereiche Finanzen und Controlling, Personal, EDV, Einkauf, Produktion, Logistik sowie die Tochtergesellschaft Technologie Tworzyw Sztucznych Sp. Z o. o., Polen. Herr Dr. Gerhardt verantwortet die Bereiche Marketing, Vertrieb, Brand Management und Technische Entwicklung. Herr Dr. Barth verantwortet die Produktion der Dehler-Yachten in Meschede-Freienohl. Herr Stüpfert verantwortet die Bereiche Qualität und Aftersales.

Hinsichtlich der nach dem Stichtag eingeleiteten Maßnahmen zur Umsetzung eines Finanzierungskonzepts verweisen wir auf unsere Ausführungen in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken).

10 Prognosebericht

Aktuelle Marktstudien lassen für das kommende Jahr keine wesentliche Belebung des Wassersportmarktes erwarten. So erwarten wir keine schnelle Erholung in Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und Griechenland. Wir sehen aber in der Türkei, den östlichen Adria-Anrainerländern, in Asien, den USA sowie in Südamerika positive Marktchancen. In Nordeuropa erwarten wir auf dem aktuellen niedrigen Niveau eine weitere Stabilisierung.

Inwieweit die Instabilität der südeuropäischen Staaten weitere negative Auswirkungen auf den Wassersportmarkt haben wird, ist derzeit nicht abzuschätzen. Nach unserer Einschätzung befinden sich diese Märkte bereits auf einem sehr niedrigen Niveau, so dass ein weiterer drastischer Markteinbruch nicht mehr wahrscheinlich erscheint. Durch Verstärkung unseres Vertriebsnetzes insbesondere in Frankreich, wo wir bis dato unterrepräsentiert waren, versuchen wir unseren Marktanteil dort aber zu verbessern.

Mit unserer klar positionierten Mehr-Marken-Strategie und einer breiten und trendsetzenden Modellpalette sind wir gegenüber dem internationalen Wettbewerb sehr gut positioniert. Die umfangreiche Präsentation unserer Modellpalette auf allen wichtigen Bootsmessen sowie weitere Neuentwicklungen werden den Grundstein für unseren Vertriebserfolg der kommenden Saison bilden mit einem geplanten deutlichen Umsatzwachstum. Wir rechnen aber wie im abgelaufenen Geschäftsjahre mit einem preissensiblen Marktumfeld.

Durch ein externes Projektteam zur Steigerung der Produktionseffizienz und die optimierte Produktentwicklung erwarten wir für das kommende Geschäftsjahr 2012/13 deutliche Ergebnisverbesserungen und ein positives operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA). Wir erwarten eine Fortsetzung dieses positiven Trends auch im Geschäftsjahr 2013/14.

Neben Investitionen in die laufende Neuentwicklung von Modellen sind für das kommende Geschäftsjahr Investitionen in die zuvor genannte Verbesserung der Produktivität geplant.

Aus dem weiterhin kurzfristigen Käuferverhalten und den komplexeren Refinanzierungsmöglichkeiten unserer Vertragshändler sowie deren Endkunden resultiert eine verstärkte Saisonalität der Nachfrage. Diese Saisonalität führt insbesondere in den Wintermonaten zu einem Anstieg des Nettoumlaufvermögens und damit zu einem erhöhten Finanzierungsbedarf. Wir begegnen diesem Effekt durch unser Absatzfinanzierungskonzept über eine unabhängige international tätige institutionelle Absatzfinanzierungsgesellschaft. Die Ausdehnung des Programms auf weitere Händler und weitere Länder sowie die Erhöhung der gewährten Finanzierungslinien bei einzelnen Händlern soll die Marktpräsenz verbessern und die Händler-Refinanzierung erleichtern.

Unsere Erwartungen basieren auf Annahmen und Schätzungen, die wesentlich von der Entwicklung des wirtschaftlichen Umfeldes, der Produkt- und Preispolitik des Wettbewerbs sowie der Entwicklung des internationalen Arbeitsmarktes und der Wechselkurse abhängen. Aufgrund unvorhersehbarer Entwicklungen kann der tatsächliche Geschäftsverlauf von unseren Erwartungen abweichen.

 

Greifswald, 26. Oktober 2012

Der Vorstand

Thomas Stüpfert

Dr. Jens Gerhardt

Dr. Peter Barth

Sven Göbel

KONZERN - BILANZ (IFRS) ZUM 30. JUNI 2012

AKTIVA

scroll
Anhang 30.06.2012
EUR
31.07.2011
EUR
01.08.2010
TEUR
Langfristige Vermögenswerte 32.087.836,25 36.511.740,35 38.703
Immaterielle Vermögenswerte 6.1. 4.469.501,80 4.174.798,44 3.813
Sachanlagevermögen 6.2. 27.273.292,07 31.581.492,43 33.501
Anteile an assoziierten Unternehmen 0,00 0,00 0
Aktive latente Steuern 6.3. 345.042,38 755.449,48 1.389
Kurzfristige Vermögenswerte 27.513.180,99 27.570.305,48 26.295
Vorräte 6.4. 19.998.740,71 15.133.289,69 *) 15.277 *)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.5. 2.125.805,59 4.061.585,03 2.080
Sonstige Vermögenswerte 6.6. 951.736,06 1.560.778,70 1.933
Ertragsteuererstattungsansprüche 7.848,37 4.156,46 4
Flüssige Mittel 6.7. 2.277.104,53 6.810.495,60 7.001
Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte 6.8. 2.151.945,73 0,00 0
59.601.017,24 64.082.045,83 64.998

PASSIVA

Anhang 30.06.2012
EUR
31.07.2011
EUR
01.08.2010
TEUR
Eigenkapital 6.9 22.288.055,15 32.724.675,38 39.303
Gezeichnetes Kapital 7.000.000,00 6.400.000,00 6.400
Kapitalrücklage 15.188.925,09 22.807.795,74 31.367
Rücklage für Fremdwährungsumrechnung 182.668,91 87.957,01 86
Bilanzverlust/-gewinn (83.538,85) 3.428.922,63 1.450
Langfristige Verbindlichkeiten 278.782,49 6.880.216,78 8.215
Passive latente Steuern 6.3. 114.134,10 444.595,67 533
Langfristige Finanzschulden 6.11. 27.507,38 6.311.844,65 7.682
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing 6.11. 137.141,01 123.776,46 0
Kurzfristige Verbindlichkeiten 37.034.179,60 24.477.153,67 17.480
Sonstige Rückstellungen 6.10. 3.457.106,32 1.505.243,33 1.783
Kurzfristige Finanzschulden 6.11. 9.303.741,78 4.402.236,18 2.281
Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing 6.11. 51.007,99 35.618,99 0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 6.11. 6.512.091,40 2.315.716,36 *) 2.165 *)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.11. 11.777.290,47 10.481.544,12 7.468
Verbindlichkeiten Ertragsteuern 6.3. 245.266,61 309.551,90 941
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen 6.11. 2.950.361,09 2.180.367,26 1
Sonstige Verbindlichkeiten 6.11. 2.737.313,94 3.246.875,53 **) 2.841 **)
59.601.017,24 64.082.045,83 64.998

*) Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen wurden in den Vorjahren mit den Vorräten saldiert ausgewiesen. Der Ausweis wurde rückwirkend angepasst.
**) Der in Vorjahren nicht mit den Vorräten saldierte Anteil der erhaltenen Anzahlungen wurde in den sonstigen Verbindlickeiten ausgewiesen. Es erfolgt nun ebenfalls ein Ausweis in der Zeile "Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen". Der Ausweis wurde rückwirkend angepasst.

GuV

KONZERN - GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS) FÜR DAS RUMPFGESCHÄFTSJAHR VOM 01. AUGUST 2011 BIS ZUM 30. JUNI 2012

scroll
Anhang 01.08.2011 - bis 30.07.2012
in EUR
01.08.2010 - bis 31.07.2011
in EUR
Umsatz 5.1. 73.275.214,09 86.009.103,03
Erhöhung / Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 5.1. 5.046.885,84 (722.685,92)
Andere aktivierte Eigenleistungen 5.1. 1.472.286,12 1.308.294,88
Sonstige betriebliche Erträge 5.2. 2.082.041,53 2.370.592,36
Materialaufwand 5.3. (52.614.651,96) (54.928.502,43)
Personalaufwand 5.4. (19.093.408,69) (19.719.538,07)
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.5. (16.881.296,69) (15.157.967,29)
EBITDA (6.712.929,76) (840.703,44)
Abschreibungen 5.6. (4.649.593,23) (4.140.258,80)
EBIT (11.362.522,99) (4.980.962,24)
Finanzergebnis 5.7. (981.499,79) (815.157,70)
Ergebnis vor Ertragsteuern (12.344.022,78) (5.796.119,94)
Ertragsteuern 5.8. 12.690,62 (784.340,79)
Konzernergebnis (12.331.332,16) (6.580.460,73)
Ergebnis je Aktie (unverwässert / verwässert) 5.9. (1,85) (1,03)
Konzernergebnis (12.331.332,16) (6.580.460,73)
Übriges Ergebnis
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 94.711,92 1.912,44
Gesamtergebnis (12.236.620,24) (6.578.548,29)

KONZERN - KAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS) FÜR DAS RUMPFGESCHÄFTSJAHR VOM 01. AUGUST 2011 BIS ZUM 30. JUNI 2012

scroll
in EUR Anhang 01.08.2011 bis 30.07.2012 01.08.2010 bis 31.07.2011
Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (11.362.522,99) (4.980.962,24)
Abschreibungen 4.649.593,23 4.140.258,80
Zinszahlungen (saldiert) 7. (843.845,80) (947.160,33)
Gezahlte Ertragsteuern (saldiert) 7. (4.023,06) (839.502,69)
Gewinne aus Anlagenabgängen (395.216,33) (68.518,67)
Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (2.749.495,85) (1.033.283,56)
Veränderung der Schulden, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 8.654.587,86 2.572.392,32
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (2.050.922,94) (1.156.776,37)
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen 0,00 3.000,00
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 7. 124.757,68 156.382,61
Investitionen in
immaterielle Vermögenswerte 7. (496.176,13) (497.115,24)
Sachanlagen 7. (2.382.976,68) (2.154.753,22)
Zuwendungen der öffentlichen Hand 7. 0,00 486.369,75
Cashflow aus Investitionstätigkeit (2.754.395,13) (2.006.116,10)
Tilgung Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (53.034,19) (56.586,67)
Einzahlungen aus Sale und Leaseback 0,00 194.638,17
Aufnahme von Finanzschulden 0,00 2.000.000,00
Tilgung von Finanzschulden 7. (1.182.229,04) (1.428.363,05)
Einzahlung aus Kapitalerhöhung 7. 1.800.000,00 0,00
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 564.736,77 709.688,45
Veränderung des Finanzmittelfonds (4.240.581,30) (2.453.204,02)
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds (13.682,65) 4.799,16
Finanzmittelfonds zu Periodenbeginn 4.175.476,35 6.623.881,21
Finanzmittelfonds zum Periodenende (78.787,60) 4.175.476,35
Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
Bankguthaben 2.267.539,06 6.794.127,10
Kassenbestand 9.565,47 16.368,50
Kontokorrentverbindlichkeiten (2.355.892,13) (2.635.019,25)
(78.787,60) 4.175.476,35

KONZERN - EIGENKAPITALSPIEGEL (IFRS) FÜR DAS RUMPFGESCHÄFTSJAHR VOM 01. AUGUST 2011 BIS ZUM 30. JUNI 2012

scroll
Anzahl Stückaktien Gezeichnetes Kapital
EUR
Kapitalrücklage
EUR
Bilanzgewinn/-verlust
EUR
Rücklage für Fremdwährungs-
umrechnung
EUR
Konzerneigenkapital *)
EUR
31. Juli 2010 / 1. August 2010 6.400.000 6.400.000,00 31.366.683,75 1.450.495,33 86.044,59 39.303.223,67
Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 (6.580.460,73) 0,00 (6.580.460,73)
Übriges Ergebnis 0,00 0,00 0,00 1.912,44 1.912,44
1) Gesamtergebnis 0,00 0,00 (6.580.460,73) 1.912,44 (6.578.548,29)
2) Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 (8.558.888,01) 8.558.888,01 0,00 0,00
3) Sonstige 0,00 0,00 0,02 (0,02) 0,00
31. Juli 2011 / 1. August 2011 6.400.000 6.400.000,00 22.807.795,74 3.428.922,63 87.957,01 32.724.675,38
Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 (12.331.332,16) 0,00 (12.331.332,16)
Übriges Ergebnis 0,00 0,00 0,00 94.711,92 94.711,92
1) Gesamtergebnis 0,00 0,00 (12.331.332,16) 94.711,92 (12.236.620,24)
2) Barkapitalerhöhung 600.000 600.000,00 1.200.000,00 0,00 0,00 1.800.000,00
3) Entnahme aus der Kapitalrücklage 0,00 (8.818.870,65) 8.818.870,65 0,00 0,00
4) Sonstige 0,00 0,00 0,03 (0,02) 0,01
30. Juni 2012 7.000.000 7.000.000,00 15.188.925,09 (83.538,85) 182.668,91 22.288.055,15

*) Minderheitenanteile bestehen nicht. Das gesamte Eigenkapital ist den Aktionären der HanseYachts AG zuzurechnen.

KONZERN - ANHANG (IFRS) FÜR DAS RUMPFGESCHÄFTSJAHR VOM 01. AUGUST 2011 BIS 30. JUNI 2012

1.

ALLGEMEINE ANGABEN

2.

RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

3.
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
3.1.

Konsolidierungskreis

3.2.

Konsolidierungsmethoden

3.3.

Währungsumrechnung

4.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
4.1.

Allgemeine Grundsätze

4.2.

Ausweisänderung bezüglich der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen

4.3.

Umsatzrealisierung

4.4.

Produktbezogene Aufwendungen

4.5.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

4.6.

Sicherungsgeschäfte

4.7.

Finanzergebnis

4.8.

Ertragsteuern

4.9.

Kosten der Eigenkapitalbeschaffung

4.10.

Immaterielle Vermögenswerte

4.11.

Geschäfts- oder Firmenwert

4.12.

Wertminderung von Vermögenswerten

4.13.

Sachanlagen

4.14.

Finanzierungsleasing

4.15.

Vorräte

4.16.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

4.17.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

4.18.

Übrige Verbindlichkeiten

4.19.

Rückstellungen

4.20.

Latente Steuern

4.21.

Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

4.22.

Annahmen und Schätzungen

4.23.

Währungsumrechnung

4.24.

Konzernkapitalflussrechnung

4.25.

Segmentberichterstattung

4.26.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte

5.
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
5.1.

Umsatzerlöse, Bestandsveränderung und aktivierte Eigenleistungen

5.2.

Sonstige betriebliche Erträge

5.3.

Materialaufwand

5.4.

Personalaufwand

5.5.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

5.6.

Abschreibungen

5.7.

Finanzergebnis

5.8.

Ertragsteuern

5.9.

Ergebnis je Aktie

6.
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
6.1.

Immaterielle Vermögenswerte

6.2.

Sachanlagevermögen

6.3.

Latente Steuern und Ertragsteuern

6.4.

Vorräte

6.5.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

6.6.

Sonstige Vermögenswerte

6.7.

Flüssige Mittel

6.8.

Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte

6.9.

Eigenkapital

6.10.

Sonstige Rückstellungen

6.11.

Verbindlichkeiten

7.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

8.

ERLÄUTERUNGEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

9.
MANAGEMENT DER FINANZWIRTSCHAFTLICHEN RISIKEN
9.1.

Ausfall- und Kreditrisiken

9.2.

Liquiditätsrisiko

9.3.

Zinsänderungsrisiko

9.4.

Währungsrisiko

9.5.

Beizulegende Zeitwerte

9.6.

Kapitalmanagement

9.7.

Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten

10.
HAFTUNGSVERHÄLTNISSE, EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN
10.1.

Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

10.2.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

10.3.

Rechtsstreitigkeiten

11.

BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

12.

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

13.

HONORAR FÜR DEN ABSCHLUSSPRÜFER (ANGABE GEMÄSS § 314 ABS. 1 NR. 9 HGB)

14.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

15.

FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG

1. ALLGEMEINE ANGABEN

Die HanseYachts AG mit Sitz in Greifswald/Deutschland ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft und oberste Muttergesellschaft des HanseYachts-Konzerns. Die Erstnotiz am Geregelten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgte am 9. März 2007.

Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen des HanseYachts-Konzerns umfasst im Wesentlichen die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Segelyachten unter den Markennamen HANSE, MOODY und DEHLER mit VARIANTA sowie von Motorbooten unter dem Markennamen FJORD. Der Konzern entfaltete seine Geschäftsaktivitäten im Jahr 2011/12 an vier Produktionsstandorten in Greifswald, Meschede-Freienohl und Polen sowie durch vier Vertriebsgesellschaften in Greifswald, in den USA, in Norwegen und in Frankreich.

Der Konzernabschluss der HanseYachts AG wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge gerundet in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Abweichungen von bis zu einer Einheit (TEUR, %) handelt es sich um rechentechnisch begründete Rundungsdifferenzen.

Der Konzern hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahres. Damit wird dem Geschäftszyklus Rechnung getragen. Auf der Hauptversammlung am 31. Januar 2012 wurde beschlossen, dass das Geschäftsjahr künftig am 1. Juli beginnt und am 30. Juni des Folgejahres endet. Das Geschäftsjahr 2011/12 ist daher ein nur elf Monate umfassendes Rumpfgeschäftsjahr. Aufgrund des nur elf Monate umfassenden Berichtszeitraums ist die Vergleichbarkeit mit dem zwölfmonatigen Vorjahreszeitraum vom 1. August 2010 bis zum 31. Juli 2011 nur bedingt gegeben. Die Umstellung des Geschäftsjahres erfolgte vor dem Hintergrund des Erwerbs der Aktienmehrheit durch die Aurelius AG, Grünwald, die auf den Stichtag 31. Dezember einen Konzernabschluss aufstellt, in den die HanseYachts AG einbezogen wird.

Die HanseYachts AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stralsund unter HRB 7035 eingetragen. Die Anschrift der Gesellschaft ist Salinenstraße 22, 17489 Greifswald.

2. RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

Der Konzernabschluss 2011/12 steht im Einklang mit den am Abschlussstichtag gültigen Standards und Interpretationen des IASB, London, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a HGB anzuwendenden Vorschriften. Dabei wurden alle bis zum 30. Juni 2012 verabschiedeten und verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen beachtet.

Im Geschäftsjahr 2011/12 waren die folgenden geänderten oder neuen Standards und Interpretationen zu beachten:

Änderung IAS 24 * (Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen; ab 1. Januar 2011)

Änderung IAS 32 * (Finanzinstrumente: Darstellung; ab 1. Januar 2011)

IFRS 7 * (Finanzinstrumente: Angaben; ab 1. Juli 2011)

IFRS 8 * (Geschäftssegmente, geändert im Zusammenhang mit IAS 24; ab 1. Januar 2011)

IFRIC 14 * (Vorauszahlung einer Mindestdotierungsverpflichtung, ab 1. Januar 2011)

Jährliche Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2010 (soweit nicht anders angegeben anzuwenden ab 1. Januar 2011)

* Amendments (Änderungen an bestehenden Standards)

Die geänderten oder neuen Standards und Interpretationen haben keinen Einfluss bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns.

Folgende Standards und Interpretationen sind vom IASB bzw. vom IFRIC verabschiedet, jedoch nicht im Konzernabschluss zum 30. Juni 2012 angewendet, da diese erst in den folgenden Geschäftsjahren anzuwenden sind bzw. das Endorsement durch die Europäische Kommission noch nicht erfolgt ist:

IAS 1 * (Darstellung des Abschlusses; ab 1. Juli 2012)

IAS 12 * (Latente Steuern: Realisierung des Buchwerts eines spezifischen Vermögenswerts; ab 1. Januar 2012)

IAS 19 * (Leistungen an Arbeitnehmer; ab 1. Januar 2013)

IAS 27 * (Konzern- und separate Abschlüsse; ab 1. Januar 2013)

IAS 28 * (Anteile an assoziierten Unternehmen; ab 1. Januar 2013)

Änderung IAS 32 * (Finanzinstrumente: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden; ab 1. Januar 2014)

IFRS 1 * (Erstmalige Anwendung der IFRS: ausgeprägte Hochinflation; ab 1. Juli 2011)

Änderung IFRS 7 * (Finanzinstrumente - Angaben: Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden; ab 1. Januar 2013)

IFRS 7 * und IFRS 9 * (Finanzinstrumente - Angaben: Zeitlicher Anwendungsbereich und Übergangsbestimmungen; 1. Januar 2015)

IFRIC 20 (Kosten der Abraumbeseitigung während des Abbaubetriebs im Tagebau; ab 1. Januar 2013)

IFRS 1 * (Öffentliche Darlehen, ab 1. Januar 2013)

IFRS 9 (Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung) (ab 1. Januar 2015)

IFRS 10 (Konzernabschluss) (ab 1. Januar 2013)

IFRS 11 (Gemeinsame Vereinbarungen) (ab 1. Januar 2013)

IFRS 12 (Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen) (ab 1. Januar 2013)

IFRS 13 (Bemessung des beizulegenden Zeitwerts) (ab 1. Januar 2013)

Jährliche Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2011 (soweit nicht anders angegeben anzuwenden ab 1. Januar 2013)

*) Amendments (Änderungen an bestehenden Standards)

Von der künftigen Anwendung der noch nicht in Kraft getretenen Standards und Interpretationen sind nach derzeitiger Einschätzung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der HanseYachts AG zu erwarten.

Dieser nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss hat befreiende Wirkung für die Aufstellung eines Konzernabschlusses nach HGB, da die Voraussetzungen des § 315a HGB erfüllt sind. Der Konzernabschluss wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers, der Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Köln, eingereicht und von diesem Unternehmen im Bundesanzeiger elektronisch bekannt gemacht.

3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

3.1. Konsolidierungskreis

Oberste Konzerngesellschaft ist die HanseYachts AG. In den Konzernabschluss sind neben der HanseYachts AG sechs (Vorjahr: fünf) Gesellschaften mit Sitz im Inland sowie vier (Vorjahr: vier) Gesellschaften mit Sitz im Ausland einbezogen.

scroll
Bezeichnung Anteil
unmittelbar:
1. Dehler Yachts GmbH Meschede-Freienohl 100,0 % (Vj. 100,0 %)
2. Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG Greifswald 100,0 % (Vj. 100,0 %)
3. Verwaltung Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH Greifswald 100,0 % (Vj. 100,0 %)
4. Yachtzentrum Greifswald Beteiligungs-GmbH Greifswald 100,0 % (Vj. 100,0 %)
5. HanseYachts US, LLC (Hanse US) Savannah / USA 100,0 % (Vj. 100,0 %)
6. Technologie Tworzyw Sztucznych Sp. z o.o. (TTS) Goleniów / Polen 100,0 % (Vj. 100,0 %)
7. HanseYachts TVH GmbH (HYTVH) Greifswald 100,0 % (Vj. 0,0 %)
mittelbar:
über Nr. 4
8. Fjord Boats AS (Fjord Boats) Vettre / Norwegen 100,0 % (Vj. 100,0 %)
über Nr. 4
9. Mediterranean Yacht Service Center SARL (MYSC) Canet en Roussillon / Frankreich 100,0 % (Vj. 100,0 %)
über Nr. 7
10. HanseYachts Technologie und Vermögensverwaltungs GmbH (HYTV) Greifswald 100,0 % (Vj. 100,0 %)

Die HYTVH wurde im Rumpfgeschäftsjahr gegründet.

Befreiungsvorschriften für Konzerngesellschaften

Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der HanseYachts AG nimmt die Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG unter den weiteren Voraussetzungen des § 264b HGB die Offenlegungserleichterungen in Anspruch.

Die Dehler Yachts GmbH, Verwaltung Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH, HanseYachts Technologie und Vermögensverwaltungs GmbH, HanseYachts TVH GmbH, sowie die Yachtzentrum Greifswald Beteiligungs-GmbH beabsichtigen zukünftig unter den weiteren Voraussetzungen des § 264 Abs. 3 HGB die Offenlegungserleichterungen in Anspruch zu nehmen.

Einbeziehung in einen übergeordneten Konzernabschluss

Mit Wirkung zum 4. November 2011 hatte der ehemalige Mehrheitsaktionär Herr Michael Schmidt seine unmittelbar und mittelbar gehaltenen Aktien der HanseYachts AG an die Aurelius-Unternehmensgruppe veräußert.

Die HanseYachts AG und ihre unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften werden in den Konzernabschluss der Aurelius AG, Grünwald, einbezogen, der bei dem Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und über die Internetseite des elektronischen Unternehmensregisters veröffentlicht wird.

3.2. Konsolidierungsmethoden

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften stellen einen Jahres- bzw. Zwischenabschluss auf den Stichtag des Einzelabschlusses der HanseYachts AG auf, der der Stichtag des Konzernabschlusses ist. Der Konzernabschluss wurde auf Basis einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß den IFRS aufgestellt. Sofern erforderlich werden die Abschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern angewandten anzugleichen.

Die Erstkonsolidierung erfolgt nach IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit den im Zeitpunkt des Erwerbs neu bewerteten anteiligen Vermögenswerten sowie Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen. Ein nach einer Kaufpreisallokation verbleibender positiver Unterschiedsbetrag wird entsprechend IFRS 3 unter den immateriellen Vermögenswerten als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge sind erfolgswirksam in der Gesamtergebnisrechnung zu erfassen.

Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen werden eliminiert.

Zwischenergebnisse im Anlagevermögen und im Vorratsvermögen aus konzerninternen Lieferungen werden eliminiert.

Bürgschaften und Garantien, die die HanseYachts AG zu Gunsten konsolidierter Tochtergesellschaften übernimmt, werden eliminiert, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten im Konzernabschluss passiviert sind.

3.3. Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse).

Die Abschlüsse der als selbständige wirtschaftliche Einheiten anzusehenden Tochtergesellschaften Hanse US und Fjord Boats wurden gemäß IAS 21 nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro umgerechnet. Funktionale Währung ist der US-Dollar bzw. die Norwegische Krone. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag; die Posten der Gesamtergebnisrechnung werden monatlich mit dem jeweiligen Durchschnittskurs umgerechnet. Die entstehenden Differenzen aus der Anwendung der unterschiedlichen Fremdwährungskurse in Bilanz und Gesamtergebnisrechnung werden erfolgsneutral behandelt und unter der Rücklage aus Fremdwährungsumrechnung gesondert ausgewiesen.

Funktionale Währung der TTS ist der Euro, da der Liefer- und Leistungsverkehr im Wesentlichen mit der HanseYachts AG in Euro abgewickelt wird. Währungsdifferenzen sind entsprechend erfolgswirksam im Konzernabschluss zu behandeln. Da bei der TTS die wesentlichen Investitionen und die Refinanzierung abgeschlossen sind, werden dem Konzept der funktionalen Währung folgend die nichtmonetären Posten des Abschlusses der TTS zu den historischen Umrechnungskursen bewertet.

Hinsichtlich der verwendeten Umrechnungskurse verweisen wir auf unsere Ausführungen unter 4.23.

4. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

4.1. Allgemeine Grundsätze

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses zum 30. Juni 2012 wurde die Fortführung der Unternehmenstätigkeit unterstellt. Zu unserer Berichterstattung bezüglich der möglicherweise bestandsgefährdenden Liquiditätsrisiken verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernlagebericht in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken).

Der Konzernabschluss wurde auf Basis des historischen Anschaffungskostenprinzips erstellt, mit Ausnahme von bestimmten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten derivativen Finanzinstrumenten. Die zu Veräußerungszwecken gehaltenen Vermögenswerte werden nach IFRS 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche) mit ihrem Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, sofern dieser niedriger ist.

Die Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

4.2. Ausweisänderung bezüglich der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen

In den Bilanzen der Vorjahre wurden die erhaltenen Anzahlungen auf fertige und unfertige Erzeugnisse von den Vorräten bis zu der Höhe abgesetzt, in der den Anzahlungen aktivierte Beträge in den unfertigen und fertigen Erzeugnissen gegenüberstanden. Die zum 31. Juli 2011 bzw. 1. August 2010 offen von den Vorräten abgesetzten Anzahlungen betrugen TEUR 1.482 bzw. TEUR 1.304.

Aufgrund der in aktuellen Bilanzkommentaren vertretenen Auffassung werden die erhaltenen Anzahlungen abweichend zum Vorjahr nicht mehr offen von den Vorräten abgesetzt, sondern ausschließlich unter den Verbindlichkeiten separat als „Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen" ausgewiesen. Die zum 31. Juli 2011 bzw. 1. August 2010 in den „Sonstigen Verbindlichkeiten" enthaltenen Anzahlungen von TEUR 834 bzw. TEUR 861 werden ebenfalls in die Zeile „Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen" einbezogen und nicht mehr in den „Sonstigen Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Die Aufgliederungen in Kapitel 6.4. (Vorräte), 6.11 (Verbindlichkeiten - Übrige Verbindlichkeiten) und 8. (Segmentberichterstattung) wurden ebenfalls entsprechend angepasst.

Die Ausweisanpassungen in der Bilanz haben jeweils keine Ergebnisauswirkungen bzw. keine Auswirkungen auf die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Cashflows. Die Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung der Ausweisänderungen zum 31. Juli 2011 bzw. 1. August 2010 beträgt 51,1 % bzw. 60,5 % (zuvor berichtet: 52,3 % bzw. 61,7 %).

4.3. Umsatzrealisierung

Die Umsatzerlöse stammen überwiegend aus dem Verkauf von Segelyachten und Motorbooten. Diese Umsatzerlöse werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang auf den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen.

4.4. Produktbezogene Aufwendungen

Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls erfolgswirksam erfasst. Rückstellungen für mögliche Inanspruchnahmen aus geschäftsüblichen Gewährleistungsverpflichtungen für bereits verkaufte Produkte werden auf der Grundlage von Erfahrungswerten sowie unter Berücksichtigung gesetzlicher und vertraglicher Fristen gebildet. Darüber hinaus werden für identifizierte Einzelfälle zusätzlich Rückstellungen gebildet.

4.5. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Entwicklungskosten werden in der Bilanz aktiviert, wenn sämtliche Kriterien erfüllt werden, die zu einem Ansatz von selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten führen.

Die Herstellungskosten der selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten der vom Management genehmigten und budgetierten Entwicklungsprojekte (Segel- oder Motoryachttypen). Die Abschreibungen werden wie im Vorjahr linear zeitanteilig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren vorgenommen.

Soweit die Entwicklungskosten zu aktivierungspflichtigen Vermögenswerten des Sachanlagevermögens führen, werden diese im Sachanlagevermögen aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungszeit linear abgeschrieben. Hierbei werden insbesondere selbst erstellte Produktionsformen mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und wie im Vorjahr über eine voraussichtliche Nutzungsdauer zwischen drei bis fünf Jahren linear abgeschrieben.

Forschungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam behandelt.

4.6. Sicherungsgeschäfte

Derivative Finanzinstrumente werden im HanseYachts-Konzern nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungs- und Zinsrisiken aus dem operativen Geschäft bzw. die daraus resultierenden Finanzierungserfordernisse zu reduzieren. Nach IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente, wie z. B. Zinsswaps, zum Marktwert bilanziert. Alle Derivate, die im HanseYachts-Konzern nach betriebswirtschaftlichen Kriterien der Zins- oder Währungssicherung dienen, erfüllen die strengen Kriterien des Hedge Accounting gemäß IAS 39 nicht. Sie werden in die Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Schulden eingeordnet und dementsprechend behandelt.

4.7. Finanzergebnis

Im Finanzergebnis werden Zinserträge aus Geldanlagen und Zinsaufwendungen aus Krediten ausgewiesen sowie Aufwendungen und Erträge aus etwaigen Zinsabsicherungen. Sie werden zum Zeitpunkt der Entstehung erfasst. Darüber hinaus werden finanzierungsbedingte Fremdwährungsgewinne und -verluste, die mit den von der TTS getätigten Investitionen sowie mit deren Refinanzierung in Zusammenhang stehen, im Finanzergebnis erfasst.

4.8. Ertragsteuern

Unter den Ertragsteuern werden zum einen die aufgrund steuerlicher Ergebnisse entstehenden Zahlungsverpflichtungen ausgewiesen. Zum anderen werden nach IAS 12 (Ertragsteuern) aktive und passive latente Steuern für alle temporären Unterschiede zwischen Konzern- und den jeweiligen Steuerbilanzwerten gebildet. Siehe auch 4.20 und 4.21.

4.9. Kosten der Eigenkapitalbeschaffung

Die mit der Ausgabe von Eigenkapital direkt verbundenen Kosten sind gemäß IAS 32.37 nicht als Aufwand zu berücksichtigen, sondern unmittelbar vom zugegangenen Eigenkapital unter Berücksichtigung der steuerlichen Abzugsfähigkeit zu kürzen. Der HanseYachts-Konzern hat die direkt mit dem Börsengang in Zusammenhang stehenden Rechts- und Beratungskosten sowie die Emissionsgebühren des betreuenden Bankhauses nach IAS 32.37 behandelt.

4.10. Immaterielle Vermögenswerte

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nach erstmaligem Ansatz werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, abzüglich kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, sofern die Aktivierungsvoraussetzungen erfüllt sind. Die übrigen Kosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Für die immateriellen Vermögenswerte ist zunächst festzustellen, ob sie eine begrenzte oder unbestimmte Nutzungsdauer haben. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear und zeitanteilig abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung untersucht, wann immer es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsperiode und die Abschreibungsmethode werden für einen immateriellen Vermögenswert mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Hat sich die erwartete Nutzungsdauer des Vermögenswerts oder der erwartete Abschreibungsverlauf des Vermögenswerts geändert, wird ein anderer Abschreibungszeitraum oder eine andere Abschreibungsmethode gewählt. Derartige Änderungen werden als Änderungen einer Schätzung behandelt.

Die Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte mit begrenzten Nutzungsdauern betragen zwischen drei und acht Jahren.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der kleinsten Zahlungsmittel generierenden Einheit ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbestimmten Nutzungsdauer zur begrenzten Nutzungsdauer auf prospektiver Basis vorgenommen.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind unverändert zum Vorjahr die ausgewiesenen Firmenwerte (Restbuchwert EUR 2,0 Mio.) und die Markenrechte (Restbuchwert EUR 1,6 Mio.).

4.11. Geschäfts- oder Firmenwert

Ein Geschäfts- oder Firmenwert ist der aktivische Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Zeitwert von erworbenen Vermögenswerten und Schulden im Rahmen eines Unternehmenserwerbes. Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung, vielmehr erfolgt mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) zur Bestimmung eines möglichen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarfs.

4.12. Wertminderung von Vermögenswerten

Der HanseYachts-Konzern überprüft die Werthaltigkeit immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen, sobald Hinweise auf eine mögliche Wertminderung bekannt werden. Die Werthaltigkeit wird durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag beurteilt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Werte aus dem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und dem Barwert der zurechenbaren künftigen Cashflows durch die fortgeführte Nutzung des Vermögenswertes. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert um die sich ergebende Differenz außerplanmäßig abgeschrieben. Sofern die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Der jährliche Werthaltigkeitstest für den Geschäfts- oder Firmenwert aus der Erstkonsolidierung und der Markenrechte erfolgt auf Ebene der für den Test relevanten Zahlungsmittel generierenden Einheit (Cash Generating Unit). Die Werthaltigkeit wird durch Gegenüberstellung des Buchwerts der Cash Generating Unit einschließlich des zuzurechnenden Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. der Markenrechte und des erzielbaren Betrags für die Cash Generating Unit bestimmt. Der erzielbare Betrag für diese Betrachtung ist der auf der Basis der diskontierten Zahlungsmittelüberschüsse vor Steuern ermittelte Nutzungswert. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag des Geschäftsbereichs, liegt in Höhe der Differenz eine erfolgswirksam zu erfassende Wertminderung vor.

Ein außerplanmäßig abgeschriebener Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht wieder durch Zuschreibungen berichtigt.

Der erwartete Zahlungsmittelüberschuss der Cash Generating Unit wird aus der Mittelfristplanung des HanseYachts-Konzerns abgeleitet. Hinsichtlich der Geschäftsbereiche des HanseYachts-Konzerns verweisen wir auf unsere Ausführungen unter 4.25. (Segmentberichterstattung). Demgemäß entsprechen die Cash Generating Units den Legaleinheiten bzw. Kombinationen von Legaleinheiten im Konzern, da auf dieser Basis an das oberste Führungsgremium intern berichtet wird und unternehmerische Dispositionen getroffen werden. Die Planung umfasst einen Zeithorizont von zwei Jahren (Vorjahr: drei Jahre). Für die sich daran anschließenden Zeiträume wurde der Zahlungsmittelüberschuss unter Berücksichtigung der jeweils erwarteten Wachstumsrate extrapoliert. Diese durchschnittlich angewendete Wachstumsrate für die ewige Rente lag wie im Vorjahr bei 1 %. Der Planung liegen insbesondere Annahmen hinsichtlich der Entwicklung der Umsatzerlöse, der Materialeinsatzquote sowie der geplanten Investitionen zugrunde. Die im Geschäftsjahr 2011/12 für die Diskontierung der Zahlungsmittelüberschüsse verwendeten Vorsteuerzinssätze betragen zwischen 10 % und 11 % (Vorjahr: 10 % bis 11 %). Der verwendete Beta-Faktor betrug 1,5 (Vorjahr: 1,3 bis 1,5). Dem Werthaltigkeitstest wurden Firmenwerte von EUR 2,0 Mio. (Vorjahr: EUR 2,0 Mio.) und nicht der planmäßigen Abschreibung unterliegende Marken von EUR 1,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1,6 Mio.) unterzogen.

4.13. Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten gemäß IAS 16 abzüglich planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Reparaturen und Instandhaltungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand gebucht. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert. Finanzierungskosten werden nicht als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, sondern als Aufwand erfasst, sofern die betreffenden Anlagegüter vor dem Geschäftsjahr 2009/2010 zugegangen sind. Seit dem Geschäftsjahr 2009/2010 werden Finanzierungskosten aktiviert, soweit die Voraussetzungen des IAS 23 vorliegen.

Die Nutzungsdauern der Gegenstände des Sachanlagevermögens werden nach der voraussichtlichen Nutzbarkeit für das Unternehmen definiert. Erhaltene Investitionszuschüsse und Investitionszulagen mindern die Anschaffungskosten der relevanten Vermögenswerte. Die Abschreibungen erfolgen wie im Vorjahr linear und pro rata temporis im Wesentlichen aufgrund folgender geschätzter wirtschaftlicher Nutzungsdauern:

scroll
Jahre
Gebäude und Außenanlagen 5 - 40
Technische Anlagen und Maschinen 2 - 20
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 - 14

Sobald Indikationen dafür vorliegen, dass der Buchwert einer Sachanlage seinen erzielbaren Betrag übersteigt, erfolgt ein Wertminderungstest.

4.14. Finanzierungsleasing

Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen ist in Übereinstimmung mit IAS 17 (Leasingverhältnisse) dem Leasingnehmer zuzurechnen, wenn dieser alle wesentlichen mit dem Gegenstand verbundenen Chancen und Risiken trägt (Finanzierungsleasing). Alle Leasinggegenstände, die betragsmäßig wesentlich sind und die als Finanzierungsleasing zu qualifizieren sind, werden mit ihrem Marktwert bzw. mit dem niedrigeren Barwert der Leasingraten aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig über die Nutzungsdauer bzw. über die Laufzeit des Leasingvertrages.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden unter den Verbindlichkeiten gesondert ausgewiesen und mit dem beizulegenden Zeitwert des Leasingobjektes oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, passiviert. Die Leasingzahlungen werden so in ihre Bestandteile Finanzierungsaufwendungen und Tilgung der Leasingschuld aufgeteilt, dass der verbleibende Restbuchwert der Leasingschuld mit einem konstanten Zinssatz verzinst wird. Entsprechend der Laufzeit des Leasingvertrages erfolgt die Aufteilung in kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten.

4.15. Vorräte

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder den niedrigeren Zeitwerten. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten, höchstens jedoch zu ihren voraussichtlichen Veräußerungserlösen, abzüglich noch anfallender Kosten, bewertet. Grundlage für die Bewertung sind die aus dem betrieblichen Rechnungswesen übernommenen auftragsbezogenen Einzelkosten. Diese Einzelkosten betreffen Fertigungslöhne und Materialaufwendungen. Über die Gemeinkosten im Material- und Fertigungsbereich hinaus wurden angemessene anteilige produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten in die Herstellungskosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert, da die Vorräte aufgrund ihres kurzen Fertigungszeitraums keine qualifizierten Vermögenswerte darstellen.

Eine Teilgewinnrealisierung gemäß der Percentage-of-Completion-Methode wird für die unfertigen und fertigen Erzeugnisse nicht vorgenommen, da die hierfür notwendigen Voraussetzungen aufgrund der Serienfertigung der Segelyachten und Motorboote nicht vorliegen. Handelswaren werden zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.

4.16. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

Originäre Finanzinstrumente

Originäre Finanzinstrumente umfassen im HanseYachts-Konzern Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Originäre Finanzinstrumente werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet; bei finanziellen Vermögenswerten zuzüglich und bei finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten.

Forderungen werden im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Möglichen Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Einzelwertberichtigungen erfolgen, falls Hinweise auf Wertminderungen wie Zahlungsverzug oder Informationen über erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Vertragspartners vorliegen und der Barwert der noch erwarteten künftigen Zahlungen zuzüglich etwaiger Einzahlungen aus der Verwertung von Sicherheiten oder sonstiger ausfallrisikomindernder Vereinbarungen unter dem Buchwert liegt. Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Im Rahmen der Folgebewertung werden finanzielle Verbindlichkeiten gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei der Zinsaufwand entsprechend dem Effektivzinssatz erfasst wird. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Rückzahlungen und der Amortisation eines Disagios.

In den kurzfristigen Finanzschulden ist regelmäßig auch jener Anteil an langfristigen Darlehen enthalten, dessen Restlaufzeit höchstens ein Jahr beträgt. Finanzschulden werden nur dann als langfristig ausgewiesen, wenn der Konzern das uneingeschränkte Recht hat, die Erfüllung der Verpflichtung um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben.

Im HanseYachts-Konzern sind keine originären Finanzinstrumente als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende Instrumente klassifiziert worden.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Risikopositionen aus Währungs- und Zinsschwankungen werden auch derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Zinsswaps eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte decken Finanzrisiken aus gebuchten Grundgeschäften und bei Währungsrisiken darüber hinaus auch Risiken aus schwebenden Liefer- und Leistungsgeschäften ab.

Nach IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) werden alle derivativen Finanzinstrumente bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch für die Folgebewertungen relevant. Der beizulegende Zeitwert gehandelter derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Marktwert. Dieser Wert kann positiv oder negativ sein. Liegen keine Marktwerte vor, müssen die Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet werden. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Barwert der geschätzten zukünftigen Zahlungsströme (Cashflows). Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes von Devisentermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt. Da die Voraussetzungen für die Designierung als Sicherungsinstrument im Rahmen des Hedge Accounting nicht erfüllt sind, werden die derivativen Finanzinstrumente des HanseYachts-Konzerns in die Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" eingestuft, so dass Wertänderungen der derivativen Finanzinstrumente unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.

4.17. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen, auf die ein Rechtsanspruch besteht, werden aktiviert, wenn am Abschlussstichtag feststeht, dass die an die Gewährung geknüpften Bedingungen mit angemessener Sicherheit erfüllt werden bzw. diese bereits erfüllt wurden und die Zuwendungen bei der gewährenden Institution bis zur Abschlussaufstellung beantragt wurden bzw. sichergestellt ist, dass der Antrag gestellt wird. Zuwendungen, auf die kein Rechtsanspruch besteht, d. h. deren Gewährung von Ermessensausübungen einer Behörde abhängt, werden als Forderung aktiviert, wenn der Bewilligungsbescheid der gewährenden Behörde vorliegt und am Bilanzstichtag mit angemessener Sicherheit feststeht, dass die an die Zuwendung geknüpften Bedingungen erfüllt werden.

Die erhaltenen Zuwendungen werden als Minderung der Anschaffungs- und Herstellungskosten für die erworbenen Vermögenswerte gebucht, sofern die bezuschussten Vermögenswerte am Bilanzstichtag bereits betrieblich genutzt werden. Im Berichtsjahr wurden keine Zuwendungen (Vorjahr: TEUR 14) von den Anschaffungs- und Herstellungskosten erworbener Vermögenswerte abgesetzt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste oder zur sofortigen finanziellen Unterstützung ohne künftig damit verbundenen Aufwand gezahlt werden, werden im Gewinn oder Verlust in der Periode erfasst, in der der entsprechende Anspruch entsteht. Im Jahr 2011/12 sind keine Zuwendungen sofort ergebniswirksam vereinnahmt worden (Vorjahr: TEUR 120).

Erhaltene Zuwendungen, die an die Erfüllung bestimmter Bedingungen gebunden sind, werden als Rückstellung ausgewiesen, wenn die Nichteinhaltung der Förderbedingungen am Bilanzstichtag wahrscheinlich ist.

4.18. Übrige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag bzw. zum Barwert angesetzt worden.

4.19. Rückstellungen

Eine Rückstellung wird gebildet, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten entstanden ist, es darüber hinaus wahrscheinlich ist (d.h. mehr dafür als dagegen spricht), dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen erforderlich ist, und der Abfluss zuverlässig schätzbar ist.

Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des wahrscheinlichen Erfüllungsbetrages bewertet und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden mit einem risikoadäquaten Marktzins abgezinst.

Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung des bisherigen bzw. des geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet. Gewährleistungsrückstellungen werden in Höhe der geschätzten Kosten zum Zeitpunkt des Verkaufs des jeweiligen Produktes bzw. bei Kenntniserlangung über einen konkreten Schadensfall gebildet.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, soweit ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt wurde.

Soweit die Möglichkeit eines Mittelabflusses nicht überwiegend wahrscheinlich, jedoch auch nicht unwahrscheinlich ist (Eventualschulden), erfolgt statt eines bilanziellen Ausweises unter den Rückstellungen eine Beschreibung im Konzernanhang.

4.20. Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode auf temporäre Differenzen zwischen den IFRS-Bilanzansätzen und den steuerlichen Wertansätzen unter Verwendung der Steuersätze gebildet, die zum Zeitpunkt ihrer Umkehrung wahrscheinlich gelten.

Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge und Steuergutschriften in Folgejahren ergeben. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erwartet werden.

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, wenn eine hinreichende Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die daraus resultierenden Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich eintreten werden. Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

4.21. Tatsächliche Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Der Berechnung der Beträge werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.

4.22. Annahmen und Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwandt worden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben.

Insbesondere werden Annahmen und Schätzungen beim Werthaltigkeitstest für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und aktive latente Steuern, bei der konzerneinheitlichen Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, der Einschätzung von Verwertungsrisiken im Vorratsvermögen (insbesondere bei den Gebrauchtbooten) sowie der Beurteilung der Einbringlichkeit von Forderungen und bei der Bewertung von Rückstellungen verwendet. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden zu Grunde liegenden Ermessensentscheidungen und Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, so dass im folgenden Geschäftsjahr nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden auszugehen ist.

Der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit liegen die vom Vorstand erstellte Unternehmensplanung und die im Konzernlagebericht (Kapitel 7.3.4 Finanzrisiken) näher bezeichneten Finanzierungsmaßnahmen zu Grunde. In diesem Zusammenhang wurden Annahmen und Schätzungen in Hinblick auf Absatz- und Umsatzerwartungen, die Realisierung von Kosteneinsparungspotenzialen sowie den zeitlichen Anfall von Ein- und Auszahlungen unterstellt.

Obwohl die vorgenannten Annahmen und Schätzungen nach bestem Wissen des Managements basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen und Maßnahmen erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen.

4.23. Währungsumrechnung

Die Währungsumrechnung für ausländische Tochtergesellschaften im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses ist unter den Konsolidierungsgrundsätzen (3.3.) erläutert.

In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit dem Umrechnungskurs am Bilanzstichtag bewertet. Gewinne und Verluste, die sich aus der Umrechnung ergeben, werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen erfasst.

Die bedeutenden Fremdwährungen für HanseYachts sind der US-Dollar, der polnische Zloty und die norwegische Krone. Für die Währungsumrechnung werden die Euro-Referenzkurse der Europäischen Zentralbank verwendet. Die Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt:

scroll
1,00 Euro EUR Referenzkurs der EZB Durchschnittskurs für
30.06.2012 31.07.2011 Geschäftsjahr 2011/2012 Geschäftsjahr 2010/2011
USD 1,26 1,43 1,33 1,38
PLN 4,25 4,01 4,29 3,96
NOK 7,53 7,74 7,66 7,89

4.24. Konzernkapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Vorschriften von IAS 7 erstellt worden. Sie zeigt die Herkunft und Verwendung von Geldströmen. In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme in die Bereiche Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus Finanzierungstätigkeit aufgeteilt. Dabei werden die Folgen einer Veränderung des Konsolidierungskreises in den einzelnen Positionen eliminiert.

Der Finanzmittelfonds enthält die in der Bilanz ausgewiesenen Bankguthaben, den Kassenbestand sowie die Kontokorrentverbindlichkeiten.

Im Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen Aufwendungen und Erträge sowie das Ergebnis aus Anlageverkäufen eliminiert. Diesem Bereich sind die Zinseinnahmen, die Zinsausgaben und die gezahlten Ertragsteuern zugeordnet. Die Ermittlung des Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und in Sachanlagen einschließlich der im Geschäftsjahr erstmals konsolidierten Beteiligungen. Die Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen sind nicht identisch mit den bei der Entwicklung des Anlagevermögens gezeigten Zu- bzw. Abgängen, da Zuwendungen als Minderung der Anschaffungs- und Herstellungskosten für die erworbenen Vermögenswerte gebucht werden, sofern die bezuschussten Vermögenswerte im Zeitpunkt des Entstehens eines Anspruchs auf die Zuwendungen bereits betrieblich genutzt werden.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit setzt sich aus den Aufnahmen und Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten für das Finanzierungsleasing sowie aus Einzahlungen durch Kapitalerhöhungen zusammen.

4.25. Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem „Management Approach". Danach erfolgt die externe Segmentberichterstattung auf Basis der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium. Im HanseYachts-Konzern ist der Vorstand der HanseYachts AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs und gilt als oberstes Führungsgremium im Sinne des IFRS 8.

Der HanseYachts-Konzern nimmt intern lediglich eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktlinien vor. Insgesamt entfallen ca. 91 % (Vorjahr: ca. 91 %) der Umsatzerlöse auf die Herstellung und den Vertrieb von Segelyachten. Wir verweisen auf unsere Ausführungen unter 5.1.

Die weitere interne Berichterstattung erfolgt auf Basis von Legaleinheiten, die keine Segmente im Sinne des IFRS 8 darstellen. Eine Angabe der übrigen nach IFRS 8 geforderten Angaben zur Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen erfolgt mangels direkter Zuordnung und mangels verlässlicher Schlüsselgrößen nicht. So können die Größen Ergebnis, Vermögen, Schulden, Abschreibungen und Investitionen des HanseYachts-Konzerns nicht verlässlich auf die Produktlinien Segelyachten, Motorboote und Übrige aufgeteilt werden, da Segelyachten und Motorboote in einer Fertigungslinie produziert werden. Eine Schlüsselung auf Basis der Umsatzerlöse oder der Anzahl produzierter Boote wäre willkürlich und liefert keine entscheidungsnützlichen Informationen. Eine direkte Zuordnung ist ebenfalls nicht möglich. Eine Aufteilung in die Geschäftssegmente Segelyachten, Motorboote und Übrige wird auch intern nicht als Steuerungsgröße an das Management kommuniziert bzw. verwendet.

Hinsichtlich der Segmentierung nach geographischen Segmenten verweisen wir auf Punkt 8. Die Angaben beziehen sich auf Deutschland (Inland), EU-Länder und Drittland als die derzeit relevanten geografischen Märkte des Konzerns. Die Zuordnung der Außenumsätze sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen orientiert sich nach dem Standort der jeweiligen Kunden. Die Zuordnung der langfristigen Vermögenswerte und der Vorräte zu den Regionen wird nach dem Standort des betreffenden Vermögens vorgenommen. Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Grundsätze zu Grunde.

4.26. Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte werden als solche klassifiziert und gesondert in der Bilanz ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft innerhalb von zwölf Monaten und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden mit ihrem Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Wertminderungen werden erfolgswirksam vorgenommen, falls der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unterhalb des Buchwerts liegt. Etwaige Zuschreibungen aufgrund der Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten sind auf die für die jeweiligen Vermögenswerte zuvor erfassten Wertminderungen begrenzt.

5. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Zahlenangaben für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 betreffen nur elf Monate, so dass die Vergleichbarkeit mit dem ein volles Geschäftsjahr (zwölf Monate) umfassenden Vorjahreszeitraum nur eingeschränkt gegeben ist.

Dem operativen Geschäftsbetrieb zurechenbare Währungsgewinne und -verluste werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen.

Die einzelnen Positionen setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

5.1. Umsatzerlöse, Bestandsveränderung und aktivierte Eigenleistungen

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Umsatzerlöse
Segelyachten 66.994 78.524
Motorboote 4.479 5.299
Marina 383 386
Übrige 1.842 2.220
Erlösminderungen (423) (420)
73.275 86.009
Bestandsveränderung
unfertige Erzeugnisse 4.691 (864)
fertige Erzeugnisse 356 141
5.047 (723)
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.472 1.308
Gesamtleistung 79.794 86.595

Andere aktivierte Eigenleistungen betreffen durch den HanseYachts-Konzern selbst erstellte Produktionsformen für Segelyachten und Motorboote sowie selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte (Entwicklungskosten).

5.2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Erträge aus Weiterberechnungen im Wesentlichen an Händler (Gewährleistungen, Marketing, Messekosten, etc.) 748 578
Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagen 684 69
Kursgewinne aus Währungsumrechnung 218 581
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzter Schulden sowie der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen 270 684
Erträge aus Devisentermingeschäften 35 94
Erträge aus sofort vereinnahmten Zuwendungen 0 120
Übrige Erträge 127 245
2.082 2.371

Wechselkursgewinne und -verluste resultieren vor allem aus Umsatzgeschäften in Norwegischer Krone und der Umrechnung von US-Dollar und PLN-Beständen; die Erträge aus Devisentermingeschäften sind das Ergebnis aus der Absicherung gegen Dollarkursschwankungen. Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden Wechselkursverluste von TEUR 289 (Vorjahr: TEUR 369) und im Finanzergebnis ein Wechselkursverlust von TEUR 89 (Vorjahr: Wechselkursverlust TEUR 14) ausgewiesen. Das Gesamtergebnis aus Wechselkursdifferenzen beträgt unter Berücksichtigung der Erträge aus Devisentermingeschäften damit TEUR -125 (Vorjahr: TEUR 292 Wechselkursgewinn).

5.3. Materialaufwand

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 48.774 51.151
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.841 3.778
52.615 54.929

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Laminierarbeiten, Beratungsleistungen für Produktionsplanung und Produktionstaktung, Leistungen von Yachtausrüstern, Tischlereiarbeiten, Endreinigung sowie Lackier-, Polster- und Installationsarbeiten.

Hinsichtlich der im Materialaufwand erfassten Wertminderungen verweisen wir auf Abschnitt 6.4. (Vorräte).

5.4. Personalaufwand

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Löhne und Gehälter 15.724 16.170
Soziale Abgaben / Aufwendungen Altersversorgung 3.369 3.550
19.093 19.720

In der Position Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung sind Beiträge an Rentenversicherungsträger (beitragsorientierte Versorgungspläne) in Höhe von TEUR 1.359 (Vorjahr: TEUR 1.410) enthalten.

In der Position Löhne und Gehälter sind Abfindungen in Höhe von TEUR 492 enthalten, die aus dem Restrukturierungsprogramm resultieren. Weitergehende Erläuterungen hierzu finden sich in Abschnitt 6.10. (Sonstige Rückstellungen).

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte der Konzern 756 (Vorjahr: 711) Mitarbeiter.

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012 2010/2011
Anzahl Mitarbeiter (Durchschnitt) 756 711
- Angestellte 112 115
- Gewerbliche Arbeitnehmer 644 596

5.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Aufwendungen für Gewährleistungen, Frachten und Verpackungen 3.663 3.623
Aufwendungen für Vertrieb, Lizenzen, Werbung und Reisen 4.685 4.818
Aufwendungen für Mieten, Energie, Instandhaltung und Fahrzeuge 3.210 2.963
Aufwendungen für Rechtsberatung, Verwaltung, EDV, Versicherungen 3.211 2.227
Übrige Aufwendungen * 2.112 1.527
16.881 15.158
scroll
*) davon
aus Kursverlusten 289 369
Wertberichtigungen auf Forderungen und Forderungsverluste 426 221

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen in Höhe von TEUR 669 auf die Zuführung zur Restrukturierungsrückstellung. Weitergehende Erläuterungen hierzu finden sich in Abschnitt 6.10 Sonstige Rückstellungen.

5.6. Abschreibungen

Die Zusammensetzung der Abschreibungen ergibt sich aus der Entwicklung des Anlagevermögens und ist im Anlagenspiegel (vgl. 6.1. und 6.2.) ersichtlich:

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Planmäßige Abschreibungen
Immaterielle Vermögenswerte 209 128
Sachanlagen 3.717 3.893
3.926 4.021
Außerplanmäßige Abschreibungen
Immaterielle Vermögenswerte 0 8
Sachanlagen 723 111
4.649 4.140

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen betreffen Produktionsformen für ausgelaufene oder aktualisierte Schiffstypen sowie in Höhe von TEUR 280 (Vorjahr: TEUR 0) Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert der in Südfrankreich errichteten und zur Veräußerung vorgesehenen Ausstellungs- und Servicehalle.

Die Absetzung erhaltener Zuwendungen von den Anschaffungskosten für Gegenstände des Anlagevermögens führte in der Berichtsperiode zu einer Verminderung der Abschreibungen von TEUR 589 (Vorjahr: TEUR 650).

5.7. Finanzergebnis

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Zinserträge 13 66
Zinsaufwendungen (905) (867)
Wechselkursverlust Finanzierung TTS (89) (14)
(981) (815)

Die Zinserträge resultieren aus der kurzfristigen Anlage der liquiden Mittel. Die Zinsaufwendungen stammen vornehmlich aus dem Zinsdienst für die aufgenommenen Bankdarlehen und das Absatzfinanzierungsprogramm sowie aus Wertänderungen der derivativen Finanzinstrumente, die unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung mit ihren negativen Marktwerten erfasst werden.

Aus den erfolgswirksam im Konzernabschluss zu behandelnden Währungsdifferenzen aus der Währungsumrechnung der TTS resultiert im Geschäftsjahr 2011/2012 ein Wechselkursverlust in Höhe von TEUR 89 (Vorjahr: TEUR 14). Diese Differenz wurde dem Finanzergebnis zugewiesen, da sie im Wesentlichen finanzierungsbedingt und nicht der operativen Geschäftstätigkeit zuzurechnen ist.

5.8. Ertragsteuern

Zusammensetzung der Ertragsteuern:

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Laufender Steuerertrag / -aufwand 61 (241)
Latenter Steueraufwand (48) (543)
13 (784)

Der laufende Steuerertrag des Geschäftsjahres 2011/12 resultiert im Wesentlichen aus dem berücksichtigten steuerlichen Verlustrücktrag der HanseYachts AG.

Latente Steueraufwendungen resultierten im Wesentlichen aus unterschiedlichen steuerlichen und handelsrechtlichen Wertansätzen. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verluste wurden im Berichtszeitraum nur in Höhe eines bestehenden Passivüberhangs latenter Steuern (TEUR 208, Vorjahr: TEUR 0) gebildet.

Zum 30. Juni 2012 bestehen im Konzern körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von rund EUR 9,5 Mio. (Vorjahr: EUR 22,7 Mio.) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von rund EUR 9,4 Mio. (Vorjahr: EUR 21,0 Mio.). Die Verlustvorträge wurden in Höhe von rund EUR 9,2 Mio. (Körperschaftsteuer, Vorjahr: EUR 22,7 Mio.) bzw. rund EUR 9,1 Mio. (Gewerbesteuer, Vorjahr: EUR 21,0 Mio.) nicht für die Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge berücksichtigt, da die Voraussetzungen hierfür nicht vorliegen. Aufgrund des Anteilseignerwechsels im November 2011 können die inländischen Gesellschaften ihre steuerlichen Verlustvorträge bis zum Transaktionszeitpunkt nicht mehr nutzen. Verluste ausländischer Tochtergesellschaften, deren Geschäftsbetrieb eingestellt wird, sind in den vorgenannten Angaben nicht berücksichtigt, da mit einer Nutzung nicht mehr zu rechnen ist. Darüber hinaus bestehen temporäre Differenzen aus einer konzerninternen Übertragung von Anlagengütern im Vorjahr in Höhe von rund EUR 6,6 Mio. (Vorjahr: EUR 9,5 Mio.), für die ebenfalls mangels der notwendigen Voraussetzungen keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden.

Die polnische Tochtergesellschaft ist in einer Sonderwirtschaftszone tätig. Dort werden steuerliche Verluste nicht anerkannt. Im Gegenzug können Steuergutschriften, die ebenfalls zu einer Nichtbelastung des steuerlichen Gewinns mit Ertragsteuern führen, geltend gemacht werden. Aus der Bewertung dieser Vorteile sind latente Steuererträge von TEUR 64 (Vorjahr: Aufwand TEUR 115) in den Ertragsteuern enthalten. Der Vorteil aus zukünftigen Steuergutschriften in der Sonderwirtschaftszone beträgt insgesamt rund EUR 2,2 Mio. (Vorjahr: EUR 2,4 Mio.), von denen bisher etwa EUR 1,8 Mio. (Vorjahr: EUR 2,1 Mio.) nicht angesetzt wurden. Die steuerliche Förderung in Polen ist bis 2017 zeitlich begrenzt.

Der durchschnittlich für das Geschäftsjahr 2011/12 unterstellte Steuersatz beträgt unverändert 29,7 % (Vorjahr: 29,7 %). Der auf Basis des durchschnittlichen Steuersatzes erwartete Steueraufwand leitet sich wie folgt zum tatsächlichen Steueraufwand über:

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Ergebnis vor Steuern - 12.344 - 5.796
Durchschnittlicher Gesamtsteuersatz 29,7 % 29,7 %
Erwarteter Steuerertrag - 3.666 - 1.719
Steuersatzabweichungen - 169 - 22
Steuereffekte aufgrund einer steuerlich abweichenden Bemessungsgrundlage - 776 172
Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge und Bewertung von aktiven latenten Steuern - 18 712
Auf Vorperioden entfallende Ertragsteuern 299 0
Nichtansatz von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen bzw. erwirtschaftete Fehlbeträge 4.329 2.866
Minderung des Steueraufwands durch Nutzung von in Vorjahren nicht angesetzten latenten Steuern / Steuergutschriften 0 - 1.174
Sonstige Effekte - 12 - 51
Tatsächlicher Gesamtsteuerertrag / -aufwand - 13 784
Konzernsteuerquote 0,1 % - 13,5 %

Steuersatzabweichungen betreffen die Unterschiede aus den jeweils für die ausländischen Tochtergesellschaften anzuwendenden durchschnittlichen Steuersätzen.

Steuereffekte aufgrund einer steuerlich abweichenden Bemessungsgrundlage resultieren im Wesentlichen aus steuerlich nicht abzugsfähigen / nicht hinzuzurechnenden Beträgen, gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen und Kürzungen sowie aus vereinnahmten steuerfreien Zulagen.

Der Nichtansatz von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen bzw. die im Berichtsjahr angefallenen Fehlbeträge führen zu einer entsprechenden Erhöhung des Ertragsteueraufwands bzw. zu keiner Entlastung des Ertragsteueraufwands. Im Berichtsjahr wurden aufgrund der derzeitigen Verlustsituation nur bis zu der Höhe aktive latente Steuern auf die im Berichtsjahr angefallenen Fehlbeträge gebildet, bis zu der aufrechenbare passive latente Steuern bei den jeweiligen Gesellschaften bestehen.

5.9. Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie ist gemäß IAS 33 aus dem Ergebnisanteil der Aktionäre der HanseYachts AG und der Zahl der im Jahresdurchschnitt im Umlauf befindlichen Aktien ermittelt und stellt sich wie folgt dar:

scroll
Rumpfgeschäftsjahr 2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Konzernjahresfehlbetrag = Konzernanteil am Periodenergebnis (12.331) (6.580)
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der ausgegebenen Stammaktien 6.672.727 6.400.000
Ergebnis je Aktie in EUR (1,85) (1,03)

Verwässernde Aktien bestehen nicht, so dass das unverwässerte Ergebnis je Aktie mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie identisch ist.

6. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

6.1. Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:

scroll
in TEUR Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Firmenwert GESAMT
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 1. Aug. 2010 0 5.196 4.615 9.811
Zugänge 392 102 3 497
Abgänge 0 - 8 0 - 8
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31. Jul. 2011 392 5.290 4.618 10.300
Abschreibungen 1. Aug. 2010 0 3.391 2.607 5.998
Zugänge 0 133 3 136
Abgänge 0 - 8 0 - 8
Abschreibungen 31. Jul. 2011 0 3.516 2.610 6.126
Nettobuchwerte 1. Aug. 2010 0 1.805 2.008 3.813
Nettobuchwerte 31. Jul. 2011 392 1.774 2.008 4.175
scroll
in TEUR Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Firmenwert GESAMT
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 1. Aug. 2011 392 5.290 4.618 10.300
Währungsdifferenzen 0 3 0 3
Zugänge 439 57 0 496
Umgliederungen 0 1 0 1
Abgänge 0 0 0 0
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 30. Jun. 2012 831 5.351 4.618 10.800
Abschreibungen 1. Aug. 2011 0 3.516 2.610 6.126
Währungsdifferenzen 0 - 4 0 - 4
Zugänge 127 82 0 209
Abgänge 0 0 0 0
Abschreibungen 30. Jun. 2012 127 3.594 2.610 6.331
Nettobuchwerte 1. Aug. 2011 392 1.774 2.008 4.175
Nettobuchwerte 30. Jun. 2012 704 1.757 2.008 4.470

In dem Posten selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden die Herstellungskosten der vom Management genehmigten und budgetierten Entwicklungsprojekte (Segel- oder Motoryachttypen) ausgewiesen. Die Summe der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst worden ist, beträgt TEUR 2.137 (Vorjahr: TEUR 1.934).

In dem Posten „Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte" werden vor allem Lizenzen für die im Konzern in der Fertigung und in der Verwaltung eingesetzte Software sowie Markenwerte ausgewiesen.

Die Markenwerte (Fjord, Moody und Dehler) unterliegen einer unbestimmten Nutzungsdauer und werden daher nicht planmäßig abgeschrieben. Die Markenwerte Fjord, Dehler und Moody werden unverändert zum Vorjahr mit Ihren ursprünglichen bzw. fortgeführten Anschaffungskosten von TEUR 1.647 (Vorjahr: TEUR 1.647) ausgewiesen.

Die nach Abschreibungen in Vorjahren der Fjord als Zahlungsmittel generierende Einheit zugeordneten Buchwerte betragen unverändert für den Goodwill TEUR 0 und für den Markenwert TEUR 755.

Der der TTS zugeordnete Goodwill beträgt zum Bilanzstichtag unverändert TEUR 2.000.

Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen unter 4.10. bis 4.12.

6.2. Sachanlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Sachanlagevermögens ist im nachfolgenden Anlagenspiegel dargestellt.

scroll
in TEUR Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau GESAMT
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 1. Aug. 2010 30.225 15.228 2.420 1.010 48.882
Währungsdifferenzen 0 2 0 0 2
Zugänge 67 523 309 1.242 2.141
Umgliederungen 0 1.609 2 - 1.612 0
Abgänge 0 140 - 358 - 10 - 228
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31. Jul. 2011 30.292 17.502 2.372 631 50.796
Abschreibungen 1. Aug. 2010 5.542 8.322 1.517 0 15.381
Währungsdifferenzen - 12 1 0 - 11
Zugänge 1.274 2.318 365 47 4.004
Abgänge 0 5 - 164 0 - 159
Abschreibungen 31. Jul. 2011 6.805 10.645 1.718 47 19.215
Nettobuchwerte 1. Aug. 2010 24.683 6.906 902 1.010 33.501
Nettobuchwerte 31. Jul. 2011 23.487 6.857 654 584 31.581
scroll
in TEUR Grundstücke und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau GESAMT
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 1. Aug. 2011 30.292 17.502 2.372 631 50.796
Währungsdifferenzen 0 0 0 1 1
Zugänge 392 258 260 1.548 2.458
Umgliederungen 163 1.032 55 - 1.254 - 4
Umgliederung zu Veräußerungszwecken - 3.464 - 261 - 142 0 - 3.867
Abgänge - 370 - 261 - 159 - 42 - 832
Anschaffungs-/ Herstellungskosten 30. Jun. 2012 27.013 18.270 2.386 884 48.552
Abschreibungen 1. Aug. 2011 6.805 10.645 1.718 47 19.215
Währungsdifferenzen 22 - 5 - 1 - 49 - 33
Zugänge 1.517 2.610 313 0 4.440
Umgliederung zu Veräußerungszwecken - 1.663 - 83 - 107 0 - 1.853
Abgänge - 156 - 221 - 112 0 - 489
Abschreibungen 30. Jun. 2012 6.525 12.946 1.811 - 2 21.280
Nettobuchwerte 1. Aug. 2011 23.487 6.857 654 584 31.581
Nettobuchwerte 30. Jun. 2012 20.488 5.324 575 886 27.273

Hinsichtlich der „Umgliederung zu Veräußerungszwecken" verweisen wir auf unsere Ausführungen in Abschnitt 6.8.

Grundstücke und Bauten

Die Zugänge im Geschäftsjahr betreffen vor allem den Erwerb eines Betriebsgrundstücks in Südfrankreich. Im Berichtsjahr sind dem Konzern keine Zuwendungen zugeflossen, sodass von den Anschaffungskosten der im Berichtsjahr zugegangenen Vermögenswerte keine Beträge abgesetzt worden sind. Insgesamt mindern vereinnahmte Zuwendungen der Vorjahre den Restbuchwert der ausgewiesenen Gebäude zum 30. Juni 2012 in Höhe von TEUR 4.597 (Vorjahr: TEUR 5.053).

Die Abgänge betreffen u.a. zwei bebaute Betriebsgrundstücke in Greifswald, die als nicht betriebsnotwendiges Vermögen veräußert worden sind.

An den im Eigentum des Konzerns stehenden Grundstücken und Bauten bestehen übliche Sicherungsrechte, die den Kreditgebern der HanseGroup als Sicherheit für die eingeräumten Darlehen dienen. Der Buchwert der als Sicherheit dienenden Vermögenswerte beträgt TEUR 20.208 (Vorjahr: TEUR 21.755).

Technische Anlagen und Maschinen

Unter Berücksichtigung von Umgliederungen belaufen sich die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen auf insgesamt TEUR 1.290 (Vorjahr: TEUR 2.132). Sie entfallen im Wesentlichen auf Rumpf- und Deckformen für neue Schiffsmodelle.

In Vorjahren vereinnahmte Zuwendungen mindern den Restbuchwert der ausgewiesenen Technischen Anlagen und Maschinen zum 30. Juni 2012 insgesamt in Höhe von TEUR 755 (Vorjahr: TEUR 1.017).

Der Restbuchwert der durch Finance-Lease finanzierten Gegenstände des Sachanlagevermögens beträgt TEUR 247 (Vorjahr: TEUR 210).

An den technischen Anlagen und Maschinen bestehen ebenfalls übliche Sicherungsrechte für die eingeräumten Darlehen. Der Buchwert der als Sicherheit dienenden Vermögenswerte beträgt TEUR 1.997 (Vorjahr: TEUR 2.573).

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

Zugänge im Berichtsjahr betreffen übliche Investitionen in IT- und Geschäftsausstattung. Enthalten sind Anlagegüter mit Anschaffungskosten unter EUR 150,00, die im Berichtsjahr voll abgeschrieben wurden und für die ein Anlagenabgang im Berichtsjahr unterstellt wird, mit insgesamt TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 4).

In Vorjahren vereinnahmte Zuwendungen mindern den Restbuchwert der ausgewiesenen Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zum 30. Juni 2012 insgesamt in Höhe von TEUR 9 (Vorjahr: TEUR 24).

Anlagen im Bau

Anlagen im Bau betreffen überwiegend die noch nicht abgenommenen oder noch nicht im betriebsbereiten Zustand befindlichen Maschinen und Anlagen (Produktionsformen).

6.3. Latente Steuern und Ertragsteuern

Die bilanzierten latenten Steuern betreffen folgende Bilanzposten:

scroll
30.06.2012 31.07.2011
Aktiv
TEUR
Passiv
TEUR
Aktiv
TEUR
Passiv
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte 75 209 75 116
Sachanlagen 66 667 73 308
Forderungen 1 16 0 25
Fair Value-Bewertung Termingeschäfte 65 0 54 (4)
Vorräte 169 0 58 0
Verbindlichkeiten 153 3 142 0
Verlustvorträge 208 0 0 0
Steuerliche Fördermaßnahmen 418 0 354 0
Konsolidierungsmaßnahmen 0 29 0 0
1.155 924 755 445
Saldierung (810) (810) 0 0
345 114 755 445

Aktive latente Steuern auf immaterielle Vermögenswerte resultieren aus der unterschiedlichen Bewertung der Markenrechte in der Steuerbilanz und Handelsbilanz. Passive latente Steuern auf immaterielle Vermögenswerte entfallen ausschließlich auf die aktivierten Entwicklungskosten. Passive latente Steuern auf Sachanlagen betreffen vor allem eine nach wirtschaftlichen Grundsätzen abweichende Nutzungsdauereinschätzung sowie die Umrechnung des Anlagevermögens zu historischen Umrechnungskursen der als „integrierte Einheit" angesehenen polnischen Tochtergesellschaft.

Aktive latente Steuern auf steuerliche Fördermaßnahmen betreffen die Sonderwirtschaftszone in Polen. Latente Steuern für zukünftige Steuergutschriften wurden nur in der Höhe aktiviert, bis zu der passive latente Steuern angesetzt wurden bzw. bis zu der die zukünftige Nutzbarkeit hinreichend sicher erscheint. Der für die Beurteilung der Nutzbarkeit angewendete Planungszeitraum beträgt 3 Jahre (Vorjahr: 3 Jahre). Aktive latente Steuern auf angefallene Verluste des Geschäftsjahres wurden bei gesellschaftsbezogener Betrachtung ausschließlich in Höhe eines Überhangs passiver Latenzen gebildet.

Es wurde erstmals eine Saldierung von latenten Steueransprüchen und -verpflichtungen vorgenommen, die bei den einbezogenen Gesellschaften jeweils gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Da sich im Vorjahr kein nennenswerter Effekt ergab, wurde die Vergleichsangabe nicht angepasst bzw. der Ausweis des Vorjahres nicht geändert.

Für die auf kurzfristige Vermögenswerte (Forderungen, Termingeschäfte, Vorräte) und die auf Verbindlichkeiten entfallenden latenten Steuern wird mit einer Umkehrung der zugrunde liegenden temporären Differenzen innerhalb eines Jahres gerechnet.

Die unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen Verpflichtungen aus Ertragsteuern betreffen das Geschäftsjahr 2010/11 und haben eine Fristigkeit von unter einem Jahr.

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Ausländische Unternehmensteuern 4 6
Inländische Unternehmensteuern
Körperschaftsteuer 79 155
Solidaritätszuschlag 4 9
Gewerbesteuer 158 140
245 310

6.4. Vorräte

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5.663 5.868
Unfertige Erzeugnisse 8.453 3.762
Fertige Erzeugnisse und Waren 5.749 5.383
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 134 120
19.999 15.133

Unter den unfertigen Erzeugnissen werden in Produktion befindliche Schiffe sowie bereits auftragsbezogen bearbeitete Kunststoff- und Möbelteile ausgewiesen. Die fertigen Erzeugnisse und Waren betreffen Schiffe, die sich noch im Eigentum des Konzerns befinden. Sämtliche Schiffe sind auf Bestellung oder als Messeboote gefertigt. Die Waren betreffen Gebrauchtboote und nicht selbst hergestellte Motorboote. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Vorräte im üblichen Geschäftsgang innerhalb von 12 Monaten umschlagen.

Abwertungen auf die Nettoveräußerungswerte betreffen Gängigkeitsabschreibungen auf die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Abschreibungen auf unfertige Erzeugnisse und Gebrauchtboote, die in den Fertigen Erzeugnissen und Waren enthalten sind. Die Veränderungen der Wertberichtigungen im Berichtsjahr von insgesamt TEUR 2.136 (Aufwand) werden im Materialaufwand erfasst (Vorjahr: TEUR 90 Ertrag).

scroll
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse und Waren
2011/2012 2010/2011 2011/2012 2010/2011 2011/2012 2010/2011
Anschaffungs- und Herstellungskosten 6.075 5.998 8.703 3.762 7.589 5.619
Abwertungen - 412 - 130 - 250 0 - 1.840 - 236
Buchwert zum 30.06./31.07. 5.663 5.868 8.453 3.762 5.749 5.383
scroll
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte Gesamt
2011/2012 2010/2011 2011/2012 2010/2011
Anschaffungs- und Herstellungskosten 134 120 22.501 15.499
Abwertungen 0 0 - 2.502 - 366
Buchwert zum 30.06./31.07. 134 120 19.999 15.133

Die Wertberichtigungen entfallen vor allem auf den Gebrauchtbootbestand. Ein Großteil der erfassten Wertberichtigungen resultiert aus einem kurzfristig beabsichtigten „Paket-Verkauf" von Gebrauchtbooten im Zusammenhang mit den in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken) des Konzernlageberichts erläuterten Finanzierungsmaßnahmen.

Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten dienen, umfassen die zur Sicherheit übereigneten fertigen Schiffe anlässlich der mit einer Absatzfinanzierungsgesellschaft geschlossenen Factoring-Vereinbarung. Mit den Hausbanken und der Absatzfinanzierungsgesellschaft bestehen übliche Sicherungsvereinbarungen (z.B. Raumsicherungsübereignung, Sicherungsübereignung von Schiffen, etc.) hinsichtlich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der unfertigen und fertigen Erzeugnisse. Der Buchwert der als Sicherheit dienenden Vermögenswerte beträgt TEUR 18.660 (Vorjahr: TEUR 12.306).

6.5. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.612 4.319
abzüglich Wertberichtigungen - 486 - 257
2.126 4.062

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr sämtlich eine Restlaufzeit von unter einem Jahr und sind überwiegend durch Schiffe besichert, die bis zur vollständigen Kaufpreiszahlung nicht ausgeliefert werden. Der Buchwert der Forderungen entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert.

Aufwendungen für Forderungsverluste und Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich für die Berichtsperiode insgesamt auf TEUR 426 (Vorjahr: TEUR 221).

Diese Wertberichtigungen wurden aufgrund von Vergangenheitserfahrungen mit Zahlungsausfällen und der Altersstruktur des Forderungsbestands berechnet.

Die nicht wertgeminderten Forderungen setzen sich nach Zeitbändern wie folgt zusammen:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Weder überfällige noch einzelwertberichtigte Forderungen 602 755
Überfällige, aber nicht einzelwertberichtigte Forderungen weniger als 30 Tage 853 2.141
zwischen 31 und 60 Tagen 270 438
zwischen 61 und 90 Tagen 51 548
mehr als 90 Tage überfällig 247 153
Summe 2.023 4.035
Restbuchwert einzelwertberichtigte Forderungen 103 27
Bilanzausweis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.126 4.062

Die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

scroll
2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Stand am 1. August 257 427
Wertberichtigungen des Geschäftsjahres
- Zuführungen 347 81
- Verbrauch - 63 - 94
- Auflösungen - 55 - 157
Stand am 30. Juni / 31. Juli 486 257

Die eingeräumten Bankdarlehen sind durch eine Globalzession eines Teils des Forderungsbestands besichert. Der Buchwert der als Sicherheit dienenden Vermögenswerte beträgt TEUR 1.728 (Vorjahr: TEUR 2.568).

6.6. Sonstige Vermögenswerte

Die sonstigen Vermögenswerte haben wie im Vorjahr sämtlich eine Restlaufzeit von voraussichtlich unter einem Jahr.

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Sonstige Vermögenswerte
Umsatzsteuer 625 701
Rechnungsabgrenzung 165 349
Debitorische Kreditoren 35 175
Übrige 127 336
952 1.561

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält insbesondere Vorauszahlungen auf Messebeteiligungen, Versicherungen und Lizenzgebühren.

6.7. Flüssige Mittel

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Bankguthaben 2.267 6.794
Kassenbestand 10 16
2.277 6.810

Der Buchwert der flüssigen Mittel entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert. Sie bestehen aus jederzeit fälligen Sichteinlagen und Tagesgeldern. In Höhe von TEUR 740 (Vorjahr: TEUR 850) unterliegen die flüssigen Mittel einer Verfügungsbeschränkung durch finanzierende Kreditinstitute.

Mit TPLN 6 (TEUR 1), TNOK 135 (TEUR 18), TUSD 414 (TEUR 329) und TSEK 22 (TEUR 2) bestehen Bankguthaben in fremden Währungen.

6.8. Zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte

Im Rahmen der in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken) des Konzernlageberichts erläuterten Finanzierungsmaßnahmen ist die Veräußerung von nicht betriebsnotwendigem Vermögen vorgesehen. Aufgrund der beabsichtigten Schließung der französischen Tochtergesellschaft werden die Betriebsimmobilie und weitere Anlagegüter in Frankreich (TEUR 1.190) sowie zum Verkauf vorgesehene nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Bauten am Standort in Greifswald (TEUR 962) als „zur Veräußerung verfügbar" klassifiziert und in der Bilanz separat ausgewiesen. Die Bewertung dieser Vermögenswerte mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten führte zum Bilanzstichtag zu der Erfassung eines Wertminderungsaufwands von TEUR 280.

Es wird eine kurzfristige Veräußerung der betreffenden Anlagengüter innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet. Mit potenziellen Erwerbern werden bereits Verhandlungen geführt.

Die Umgliederung der zu Veräußerungszwecken gehaltenen langfristigen Vermögenswerte aus dem Sachanlagevermögen berücksichtigt neben den Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen der betreffenden Vermögenswerte (Netto-Buchwert: TEUR 2.152) auch den noch nicht amortisierten Anteil der in Vorjahren erhaltenen Zuwendungen, die von den Anschaffungskosten abgesetzt wurden (TEUR 138). Die Zuwendungen werden aufgrund einer möglichen Rückzahlungsverpflichtung in den Rückstellungen ausgewiesen.

6.9. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der HanseYachts AG beträgt zum 30. Juni 2012 TEUR 7.000 (Vorjahr: TEUR 6.400) und ist in 7.000.000 (Vorjahr: 6.400.000) nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je EUR 1,00 aufgeteilt. Sämtliche Aktien sind Inhaberaktien.

Die HanseYachts AG wurde in der Hauptversammlung am 2. Februar 2010 gem. § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10 % des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung gilt bis zum 1. Februar 2015. Zum 30. Juni 2012 hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung der HanseYachts AG vom 2. Februar 2011 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 31. Januar 2016 um bis zu nominal EUR 3.200.000,00 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oder Sacheinlagen mit Zustimmung des Aufsichtsrates einmalig oder mehrfach zu erhöhen.

Zur Festlegung des weiteren Inhalts der Aktienrechte und der Bedingungen der Aktienausgabe ist der Vorstand, unter Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates, ermächtigt. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrates auszuschließen.

Aus dem genehmigten Kapital wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 600.000 Aktien ausgegeben, das verbleibende genehmigte Kapital beträgt daher EUR 2.600.000,00. Das Grundkapital erhöhte sich entsprechend um TEUR 600.

Kapitalrücklage

Das im Rahmen der Kapitalerhöhung vereinnahmte Agio in Höhe von TEUR 1.200 wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

Die Kapitalrücklage der HanseYachts AG wurde im Geschäftsjahr 2011/2012 in Höhe von TEUR 8.819 (Vorjahr: TEUR 8.559) gem. § 150 Abs. 4 Nr. 1 AktG zum Ausgleich des laufenden Jahresfehlbetrags verwendet.

Die verbliebene Kapitalrücklage unterliegt den Restriktionen des § 150 AktG.

6.10. Sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

scroll
01.08.2011
TEUR
Verbrauch
TEUR
Auflösung
TEUR
Zuführung
TEUR
30.06.2012
TEUR
Händlerboni 53 50 3 214 214
Gewährleistungen 1.452 525 75 1.092 1.944
Restrukturierung 0 0 0 1.299 1.299
1.505 575 78 2.605 3.457
scroll
01.08.2010
TEUR
Verbrauch
TEUR
Auflösung
TEUR
Zuführung
TEUR
31.07.2011
TEUR
Händlerboni 0 0 0 53 53
Gewährleistungen 1.783 1.253 171 1.093 1.452
1.783 1.253 171 1.146 1.505

Die Rückstellungen für Händlerboni enthalten die voraussichtlichen Aufwendungen für die nachträgliche Vergütung von Händlern, die ihre Leistungsziele für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 erreicht oder übererfüllt haben.

Die Rückstellungen für Gewährleistungen enthalten die geschätzten Kosten für Gewährleistungsarbeiten an Schiffen, die im Gewährleistungszeitraum abgesetzt worden sind, sowie Prozesskosten im Zusammenhang mit Gewährleistungsfällen. Wir verweisen auf 4.4.

Die Rückstellungen für Restrukturierung enthält die geschätzten Kosten im Zusammenhang mit der Schließung und Liquidation der Konzerngesellschaften Fjord Boats AS in Norwegen und Mediterranean Yacht Service Center SARL in Südfrankreich sowie der Verlagerung der Produktion von Dehler-Yachten vom Standort Meschede-Freienohl nach Greifswald. Diese Kosten betreffen im Wesentlichen Abfindungen für Mitarbeiter (TEUR 492), Entschädigungen für die vorzeitige Beendigung von Miet- bzw. Pachtverhältnissen (TEUR 314), mögliche Rückzahlungsverpflichtungen für in Vorjahren erhaltene Zuwendungen, bei denen die Einhaltung der Förderbedingungen nicht mehr hinreichend sicher ist (TEUR 258) sowie darüber hinaus vor allem die geschätzten Kosten für die Standorträumung.

Sämtliche Verpflichtungen haben grundsätzlich eine voraussichtliche Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Aufgrund des kurzfristigen Charakters waren keine Kostensteigerungen bzw. Zinseffekte zu berücksichtigen. In der Spalte „Zuführung" der vorstehenden Rückstellungsspiegel sind jeweils in untergeordnetem Umfang auch Wechselkursdifferenzen enthalten.

6.11. Verbindlichkeiten

Finanzschulden

Unter den Finanzschulden werden die zu verzinsenden Verpflichtungen ausgewiesen, die zum Bilanzstichtag bestanden. Sie bestehen ausschließlich gegenüber Kreditinstituten und setzen sich wie folgt zusammen:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
bis 1 Jahr 9.304 4.402
1 bis 5 Jahre 27 5.292
Über 5 Jahre 0 1.020
9.331 10.714

Bankverbindlichkeiten resultieren weit überwiegend aus fest- und variabel verzinslichen Darlehen. Sie valutieren bis auf TPLN 1.207 (TEUR 284, Vorjahr: TPLN 1.172/TEUR 292 und TNOK 2.540/TEUR 328) in Euro.

Hinsichtlich der Zinssicherung verweisen wir auf Abschnitt 9.3., hinsichtlich der beizulegenden Zeitwerte verweisen wir auf Abschnitt 9.5. und hinsichtlich der Fristigkeit verweisen wir auf unsere Ausführungen in Abschnitt 9.6.

Neben den vorgenannten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird in der Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen" unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten wie im Vorjahr ein weiteres Darlehen von TEUR 2.000 ausgewiesen. Das Darlehen hat grundsätzlich eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Bezüglich der für Finanzschulden als Sicherheit dienenden Vermögenswerte verweisen wir auf die Ausführungen in den Abschnitten 6.2., 6.4., 6.5. und 6.7.

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der zukünftigen Leasingraten angesetzt. Leasinggegenstände sind Vermögenswerte des Sachanlagevermögens. Die Mindestleasingzahlungen leiten sich wie folgt aus dem Barwert ab:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Barwert Leasingraten
bis 1 Jahr 51 36
1 bis 5 Jahre 137 123
188 159
Zinsanteil
bis 1 Jahr 6 5
1 bis 5 Jahre 8 8
14 13
Mindestleasingraten
bis 1 Jahr 57 41
1 bis 5 Jahre 145 131
202 172

Übrige Verbindlichkeiten

Sämtliche nachfolgend aufgeführten Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 6.512 2.316
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.777 10.482
Verbindlichkeiten ggü. nahe stehenden Unternehmen/Personen 2.950 2.180
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten im Personalbereich 2.246 2.508
Kreditorische Debitoren 107 108
Umsatzsteuer 187 425
Übrige 197 206
2.737 3.247
23.976 18.225

Die erhaltenen Anzahlungen betreffen Vorauszahlungen auf bestellte Segelyachten und Motorboote. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen werden abweichend zum Vorjahr nicht mehr offen von den Vorräten abgesetzt, sondern ausschließlich unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten des Personalbereichs betreffen im Wesentlichen übliche Verpflichtungen für Lohn und Gehalt mit TEUR 702 (Vorjahr: TEUR 791) sowie ausstehende Urlaubsansprüche, Überstunden und Abfindungen mit TEUR 1.106 (Vorjahr: TEUR 1.236).

7. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die im operativen Cashflow saldiert ausgewiesenen Zinszahlungen enthalten Zinseinzahlungen aus der kurzfristigen Geldanlage von TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 66) sowie Zinsauszahlungen von TEUR 857 (Vorjahr: TEUR 1.013).

Die gezahlten Ertragsteuern sind ebenfalls saldiert ausgewiesen und enthalten Einzahlungen aus Steuererstattungen für Vorjahre in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 217) und Auszahlungen für Ertragsteuern von TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 1.057).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Im Berichtsjahr wurden keine Zuwendungen (Vorjahr: TEUR 14) von den Anschaffungs- und Herstellungskosten erworbener Vermögenswerte abgesetzt. Anlagenabgänge führten zu Einzahlungen in Höhe von TEUR 125 (Vorjahr: TEUR 156).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet vor allem die Tilgung bestehender Darlehen. Im Berichtsjahr wurde außerdem eine Kapitalerhöhung durchgeführt, durch die dem Konzern im Januar 2012 liquide Mittel in Höhe von TEUR 1.800 zugeflossen sind.

8. ERLÄUTERUNGEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Mit ca. 91 % (Vorjahr: 91 %) entfällt der weit überwiegende Anteil der Umsatzerlöse auf den Vertrieb von Segelyachten. Hinsichtlich der Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktbereichen verweisen wir auf unsere Darstellung unter 5.1. Eine weitere Segmentberichterstattung nach Geschäftsbereichen erfolgt unter Berücksichtigung der unter 4.25. genannten Gründe nicht.

Nachfolgend werden Aufgliederungen nach geographischen Gesichtspunkten vorgenommen. Für die Segmentinformationen nach Regionen werden die Umsatzerlöse nach dem Sitz der Kunden, die übrigen Angaben nach dem Sitz der Gesellschaften bestimmt.

scroll
2010/2011 Inland
TEUR
EU-Länder
TEUR
Drittland
TEUR
Konsolidierung
TEUR
Gesamt
TEUR
Umsatz 40.743 51.411 29.158 - 35.303 86.009
Segmentvermögen 63.475 11.970 2.595 - 13.958 64.082
Investitionen* 2.170 - 40 16 256 2.402

* abzüglich Abgänge

scroll
2011/2012 Inland
TEUR
EU-Länder
TEUR
Drittland
TEUR
Konsolidierung
TEUR
Gesamt
TEUR
Umsatz 45.263 33.520 24.155 - 29.663 73.275
Segmentvermögen 61.053 10.493 1.444 - 13.389 59.601
Investitionen* 1.569 483 - 13 83 2.122

* abzüglich Abgänge

Das Segmentvermögen im Inland entfällt in Höhe von TEUR 962 auf langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden. Das auf EU-Länder entfallende Segmentvermögen betrifft mit TEUR 1.190 zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte.

9. MANAGEMENT DER FINANZWIRTSCHAFTLICHEN RISIKEN

9.1. Ausfall- und Kreditrisiken

Unter dem Ausfall- bzw. Kreditrisiko versteht man das Risiko der Zahlungsunfähigkeit eines Vertragspartners sowie Kreditrisiken bei Geldanlagen oder derivativen Finanzinstrumenten. Der HanseYachts-Konzern unterliegt im Wesentlichen nur dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit von Händlern sowie deren Endkunden.

Zur Minimierung dieses Ausfallrisikos erhebt der Konzern grundsätzlich bis zur Fertigstellung einer bestellten Segel- oder Motoryacht von den Händlern bzw. deren Endkunden Abschlagszahlungen, die auf den vereinbarten Kaufpreis angerechnet werden. Die physische Auslieferung einer Yacht - unbenommen der zeitgleichen oder vorher erfolgten Umsatzrealisation - erfolgt erst nach dem vollständigen Eingang des Kaufpreises.

Die Bankguthaben bestehen bei bonitätsstarken Banken.

Bei derivativen Finanzinstrumenten ist der HanseYachts-Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt, das durch die Nichterfüllung der vertraglichen Vereinbarungen seitens der Vertragspartner entsteht. Dieses Kreditrisiko wird dadurch minimiert, dass Geschäfte nur mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität abgeschlossen werden.

Das maximale Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag entspricht wie im Vorjahr den in der Bilanz ausgewiesenen Buchwerten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögenswerte sowie der liquiden Mittel.

9.2. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit zu erfüllen. Zur Steuerung und Kontrolle der Liquidität verfügt der HanseYachts-Konzern über eine kurzfristige Finanzplanung. Mit Unterstützung dieses Instrumentariums konnte auf Basis des operativen Cashflows, der durch die Banken zur Verfügung gestellten Kontokorrentlinien und Finanzmittelbestände die kurzfristige Liquidität jederzeit gewährleistet werden. Über die kurzfristige Finanzplanung stellt der Konzern sicher, dass ausreichend Mittel auf Abruf bereitstehen, um die erwarteten Auszahlungen einschließlich der zur Bedienung der finanziellen Verpflichtungen benötigten Beträge zu decken. Die undiskontierten Brutto-Zahlungsmittelabflüsse (Zins- und Tilgungszahlungen) für die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

scroll
TEUR davon Restlaufzeit
bis 1 Jahr
TEUR
1 bis 5 Jahre
TEUR
über 5 Jahre
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.195 5.027 4.755 413
(Vorjahr) (11.927) (4.775) (6.053) (1.099)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 202 57 145 0
(Vorjahr) (172) (41) (131) 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.777 11.777 0 0
(Vorjahr) (10.482) (10.482) 0 0
Verbindlichkeiten ggü. nahe stehenden Unternehmen und Personen 2.950 2.950 0 0
(Vorjahr) (2.180) (2.180) 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 107 107 0 0
(Vorjahr) (189) (189) 0 0
25.231 19.918 4.900 413
(Vorjahr) (24.950) (17.667) (6.184) (1.099)

Wenn Zinszahlungen auf variablen Kenngrößen basieren, wurde der undiskontierte Betrag auf Basis der Zinsstrukturkurve am Ende der Berichtsperiode ermittelt.

Die erwarteten Auszahlungszeitpunkte für Zins- und Tilgungszahlungen in Zusammenhang mit den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Verbindlichkeiten entsprechen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten insgesamt den ursprünglich vereinbarten Tilgungsplänen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 9.6.

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen/Personen enthalten ein grundsätzlich kurzfristiges Darlehen (TEUR 2.000), das erst bei Vorliegen bestimmter Bedingungen zurückzuzahlen ist.

9.3. Zinsänderungsrisiko

Zur Finanzierung des Konzerns geht HanseYachts Kreditvereinbarungen mit teilweise variablen Zinssätzen ein. Dabei sollen Chancen zur Reduzierung der Finanzierungskosten im Falle sinkender Fremdkapitalzinsen genutzt werden. Der HanseYachts-Konzern unterliegt somit einem zinsbedingten Cashflow-Risiko.

Zur Absicherung von Risiken aus Zinsänderungen auf bestehende Darlehen existieren Zinssicherungsgeschäfte. Das Zinsänderungsrisiko wird fallweise abgesichert. Volumen und Laufzeiten der Sicherungsinstrumente entsprechen der Tilgungsstruktur der Darlehen.

Finanzinstrumente der Kategorien „Kredite und Forderungen", „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" und „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten/Vermögenswerte" führten in der Berichtsperiode insgesamt zu Zinsaufwendungen von TEUR 844 (Vorjahr: TEUR 919) und Zinserträgen von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0). In diesem Betrag nicht enthalten ist der Aufwand für die Marktbewertung der Zinsswapgeschäfte zum Bilanzstichtag von TEUR 43 (Vorjahr: Ertrag TEUR 147).

Zinssensitivitätsanalyse

Im Folgenden werden die Ergebnisse einer Sensitivitätsanalyse bezüglich des Zinsrisikos von derivativen und nicht derivativen Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag dargestellt. Finanzinstrumente mit einer festen Verzinsung werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen daher keiner Zinssensitivität im Sinne des IFRS 7. Für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten wird die Analyse unter der Annahme erstellt, dass der Betrag der ausstehenden Verbindlichkeit zum Bilanzstichtag für das gesamte Jahr ausstehend war. Im Rahmen der Abschätzung des Zinsänderungsrisikos wird ein Anstieg bzw. ein Absinken des Zinses von 100 Basispunkten unterstellt. Dies stellt die Einschätzung der Geschäftsleitung hinsichtlich einer begründeten, möglichen Änderung der Zinsen dar. Eine solche Erhöhung würde zu einem zusätzlichen Zinsertrag für den Konzern aus den bestehenden Grundgeschäften und den Zinsswapvereinbarungen von TEUR 17 p.a. (Vorjahr: TEUR 27 p.a.) führen. Eine Verminderung des Zinses um 100 Basispunkte würde zu einem Zinsaufwand von TEUR 17 p.a. (Vorjahr: TEUR 25 p.a.) führen. Da die Erträge und Aufwendungen aller in die Betrachtung einfließenden Finanzinstrumente in der Erfolgsrechnung erfasst werden, ergäbe sich für das Eigenkapital kein zusätzlicher Effekt.

Zinsswapverträge

Bei einem Zinsswap tauscht der Konzern fixe und variable Zinszahlungen, die auf Basis von vereinbarten Nominalbeträgen berechnet wurden. Solche Vereinbarungen ermöglichen dem Konzern, das Risiko sich ändernder Zinssätze auf den beizulegenden Zeitwert von fest verzinslichen Schuldinstrumenten und Zahlungsstromrisiken der variabel verzinslichen Schuldinstrumente zu vermindern. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps zum Stichtag wird durch Diskontierung künftiger Cashflows unter Verwendung der Zinsstrukturkurven zum Stichtag und der mit den Verträgen verbundenen Kreditrisiken nach der Mark-to-Market-Methode bestimmt (Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind (Stufe 2 i.S.d. IFRS 7.27a)). Dieser beizulegende Zeitwert wird zusammen mit dem Nominalbetrag in der folgenden Tabelle wiedergegeben. Der Durchschnittszinssatz basiert auf den ausstehenden Beständen zum Ende des Geschäftsjahres.

Die folgende Tabelle zeigt die Nominalbeträge und die Marktwerte der ausstehenden Zinsswaps am Stichtag:

scroll
Durchschnittliche Zinssätze 30.06.2012 31.07.2011
2011/2012
in %
2010/2011
in %
Marktwert
TEUR
Nominalwert
TEUR
Marktwert
TEUR
Nominalwert
TEUR
Zinsswaps 0,33-5,61 0,97-5,61 - 320 3.898 - 277 4.701

Die Zinsswaps werden halbjährlich ausgeglichen. Die ausgewiesenen Marktwerte entsprechen dem Preis, zu dem Dritte die Rechte oder Pflichten aus den Finanzinstrumenten übernehmen würden. Die Marktwerte sind die Tageswerte der derivativen Finanzinstrumente ohne Berücksichtigung gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften.

Die Bewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, da die strengen Anforderungen des Hedge-Accountings nach IAS 39 nicht erfüllt werden. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen. Die Anpassung an den Marktwert zum Stichtag wird im Finanzergebnis des Konzerns ausgewiesen.

9.4. Währungsrisiko

Unter Währungsrisiko wird das Risiko von wechselkursinduzierten Wertänderungen von Bilanzposten verstanden. Dieses Risiko besteht für den HanseYachts-Konzern insbesondere im Lieferungs- und Leistungsverkehr mit Händlern außerhalb des EURO-Raumes aus Zahlungsmittelzuflüssen in US-Dollar.

Auf Basis einer Planung über erwartete US-Dollar-Zuflüsse verkauft HanseYachts gezielt US-Dollar auf Termin zu den jeweils erwarteten Zuflusszeitpunkten, um etwaige negative Wechselkurseffekte abzusichern. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2012 bestanden folgende schwebende USD-Termingeschäfte:

scroll
Währung 30.06.2012 31.07.2011
Marktwert
TEUR
Nominalwert
TUSD
Marktwert
TEUR
Nominalwert
TUSD
US-Dollar - 6 1.020 14 1.200

Die ausgewiesenen Marktwerte entsprechen dem Preis, zu dem Dritte die Rechte oder Pflichten aus den Finanzinstrumenten übernehmen würden. Die Marktwerte sind die Tageswerte der derivativen Finanzinstrumente ohne Berücksichtigung gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften.

Die Bewertung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert, da die strengen Anforderungen des Hedge-Accountings nach IAS 39 nicht erfüllt werden. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente werden in der Bilanz unter den kurzfristigen Finanzschulden beziehungsweise kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Anpassung an den Marktwert zum Stichtag wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Bei einer Abwertung des Wechselkurses Euro zum US-Dollar (der US-Dollar wird gegenüber dem Euro schwächer) in Höhe von 10 % würde sich das Ergebnis aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte um TEUR 73 erhöhen (Vorjahr: TEUR 77). Bei einer Aufwertung des Wechselkurses Euro zum US-Dollar (der US-Dollar wird gegenüber dem Euro stärker) in Höhe von 10 % würde sich das Ergebnis aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte um TEUR 89 vermindern (Vorjahr: TEUR 94).

Die Fremdwährungsforderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum Bilanzstichtag TEUR 109 (Vorjahr: TEUR 870). Dies entspricht einem Anteil an den gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 5,1 % (Vorjahr: 21,5 %). Die Forderungen bestehen in den folgenden Währungen:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
USD 40 748
NOK 64 119
PLN 5 3
109 870

Eine 10 %ige Auf- bzw. Abwertung der Fremdwährungsforderungen gegenüber dem Euro zum Bilanzstichtag hätte eine Auswirkung auf den Konzernjahresüberschuss bzw. auf das Eigenkapital in Höhe von TEUR 12 (Vorjahr: TEUR 79) bzw. TEUR -10 (Vorjahr: TEUR -97) gehabt.

Darüber hinaus ist die polnische Tochtergesellschaft einem Währungsrisiko ausgesetzt, das aus den in Euro abgerechneten Geschäftsbeziehungen zur HanseYachts AG resultiert. Diese Währungsrisiken werden im Bedarfsfall über EUR/PLN-Termingeschäfte abgesichert. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2012 und zum Vorjahresbilanzstichtag bestanden keine schwebenden PLN-Termingeschäfte.

Hinsichtlich der Fremdwährungsverbindlichkeiten bestehen zum Bilanzstichtag folgende Verbindlichkeiten in folgenden Währungen:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
USD 2 0
NOK 167 290
PLN 511 583
681 873

Eine 10 %ige Auf- bzw. Abwertung der Fremdwährungsverbindlichkeiten gegenüber dem Euro zum Bilanzstichtag hätte eine Auswirkung auf den Konzernjahresüberschuss bzw. auf das Eigenkapital in Höhe von TEUR -73 (Vorjahr: TEUR -97) bzw. TEUR 64 (Vorjahr: TEUR 79) gehabt.

9.5. Beizulegende Zeitwerte

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der in der Konzernbilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt grundsätzlich unter Bezugnahme auf zur Verfügung stehenden Marktinformationen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Zinsswapkontrakten und Devisentermingeschäften erfolgt unter Anwendung anerkannter mathematischer Verfahren auf der Basis der zum Berechnungszeitpunkt vorliegenden Marktdaten.

Auf Grund der kurzen Laufzeiten entsprechen die Buchwerte der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden den Zeitwerten. Bei den langfristigen finanzielle Vermögenswerten und Schulden entsprechen die Zinssätze den marktüblichen Zinsen, sodass auch hier die Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

scroll
Kategorie nach IAS 39 30.06.2012
Buchwert
TEUR
beizulegender Zeitwert
TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lar 2.126 2.126
Sonstige Forderungen lar 48 48
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente lar 2.277 2.277
Summe finanzielle Vermögenswerte 4.451 4.451
Finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 165 165
Bankdarlehen flac 28 28
Finanzierungsleasing flac 137 137
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 24.189 24.189
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac 11.777 11.777
Bankkredite und Kontokorrentverbindlichkeiten flac 8.978 8.978
Zinssicherungsvereinbarungen und
Devisenabsicherung mit negativem Marktwert fvtpl 326 326
Finanzierungsleasing flac 51 51
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen flac 2.950 2.950
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten flac 107 107
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 24.354 24.354
scroll
31.07.2011
Buchwert
TEUR
beizulegender Zeitwert
TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.062 4.062
Sonstige Forderungen 199 199
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.810 6.810
Summe finanzielle Vermögenswerte 11.071 11.071
Finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 6.436 6.436
Bankdarlehen 6.312 6.312
Finanzierungsleasing 124 124
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 17.180 17.180
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.482 10.482
Bankkredite und Kontokorrentverbindlichkeiten 4.124 4.124
Zinssicherungsvereinbarungen und
Devisenabsicherung mit negativem Marktwert 277 277
Finanzierungsleasing 36 36
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen 2.180 2.180
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 81 81
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 23.616 23.616

lar = loans and receivables (Ausgereichte Kredite und Forderungen)

flac = financial liability at cost (Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)

fvtpl = fair value through profit and loss ( Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeit)

In aggregierter Form stellen sich die finanziellen Vermögenswerte und Schulden wie folgt dar:

scroll
30.06.2012
Buchwert
TEUR
beizulegender Zeitwert
TEUR
Aggregierter Ausweis nach Bewertungskategorien
Ausgereichte Kredite und Forderungen 4.451 4.451
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeit 326 326
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 24.028 24.028
scroll
31.07.2011
Buchwert
TEUR
beizulegender Zeitwert
TEUR
Aggregierter Ausweis nach Bewertungskategorien
Ausgereichte Kredite und Forderungen 11.071 11.071
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeit 277 277
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 23.339 23.339

Die in der Gesamtergebnisrechnung berücksichtigten Nettoergebnisse der finanziellen Vermögenswerte und Schulden setzen sich wie folgt zusammen:

scroll
30.06.2012 Bewertungskategorie
lar
TEUR
flac
TEUR
fvtpl
TEUR
Gesamt
TEUR
Wechselkursgew inne/-verluste - 36 - 89 0 - 125
Auflösung von Einzelwertberichtigungen 109 0 0 109
Wertminderungen und Forderungsverluste - 426 0 0 - 426
Bewertung von SWAP-/Devisentermingeschäften 0 0 - 48 - 48
- 353 - 89 - 48 - 490
scroll
31.07.2011 Bewertungskategorie
lar
TEUR
flac
TEUR
fvtpl
TEUR
Gesamt
TEUR
Wechselkursgew inne/-verluste 307 - 14 0 293
Auflösung von Einzelwertberichtigungen 157 0 0 157
Wertminderungen und Forderungsverluste - 221 0 0 - 221
Bewertung von SWAP-Geschäften 0 0 147 147
243 - 14 147 376

9.6. Kapitalmanagement

Grundsatz der Geschäftsführung ist es, eine stabile Kapitalbasis aufrecht zu erhalten, um nicht das Vertrauen der Gläubiger und des Marktes zu verlieren und um zukünftigen Geschäftsentwicklungen gewachsen zu sein. Im Hinblick auf die ausreichende Eigenkapitalsituation mit einer Eigenkapitalquote von ca. 37 % der Bilanzsumme (Vorjahr ca. 51 %) lag der Fokus der Aktivitäten im Berichtsjahr im Management der Liquidität. Wichtigste Kennzahl in diesem Zusammenhang ist das Net Working Capital (Umlaufvermögen abzüglich Lieferantenverbindlichkeiten).

Mit Banken abgeschlossene Darlehensverträge sehen die Einhaltung bestimmter finanzwirtschaftlicher Kennzahlen vor, die die HanseYachts AG und ihre Tochtergesellschaften anhand ihrer Jahresabschlüsse nachzuweisen haben. Als Kennzahlen stehen bei den Verträgen der dynamische und statische Verschuldungsgrad im Mittelpunkt, die somit Zielgrößen des Kapitalmanagements sind und regelmäßig beobachtet werden.

Eine Verletzung dieser Finanzkennzahlen würde ein außerordentliches Kündigungsrecht der Kreditgeber auslösen, die in diesem Fall zur sofortigen Fälligstellung des Kredits berechtigt wären. Dies hätte möglicherweise zur Folge, dass sich die Finanzierung verteuert oder ein nicht antizipierter Finanzierungsbedarf auftritt. Im Berichtsjahr konnten diese Covenants für alle Kredite, für die eine Kreditbedingung existiert, nicht eingehalten werden. Die betreffenden finanzierenden Kreditinstitute wurden frühzeitig anhand von Planungsrechnungen über die zu erwartende Nichteinhaltung der Kriterien informiert.

Die von der Covenant-Verletzung betroffenen ursprünglich langfristigen Bankdarlehen sind entsprechend IAS 1.69 (d) bzw. IAS 1.74 als kurzfristig auszuweisen, da der Konzern zum Bilanzstichtag kein uneingeschränktes Recht hat, die Erfüllung der Verpflichtungen um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben. Von der Umklassifizierung in den kurzfristigen Bereich waren zum 30. Juni 2012 Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.592 betroffen.

Die finanzierenden Geschäftsbanken der HanseYachts AG haben bis zum Aufstellungszeitpunkt erklärt, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen wie in den Vorjahren aus der Nichteinhaltung einiger Finanzkennzahlen keine Kündigungsrechte geltend machen werden. Der Vorstand geht darüber hinaus davon aus, dass auch ein im Ausland ansässiges Kreditinstitut nach dem Bilanzstichtag eine entsprechende Erklärung abgeben wird.

Zur Steuerung und Kontrolle der Liquidität verfügt der HanseYachts-Konzern über eine kurzfristige Finanzplanung. Über die kurzfristige Finanzplanung stellt der Konzern sicher, dass ausreichend Mittel auf Abruf bereitstehen, um die erwarteten Auszahlungen zu decken. Die zum Bilanzstichtag vorhandene Liquidität und die noch nicht in Anspruch genommenen Kontokorrentlinien werden den in den nächsten Monaten auftretenden Liquiditätsbedarf voraussichtlich nicht decken können. Aus diesem Grunde wird der HanseYachts-Konzern in Abstimmung mit dem Mehrheitsgesellschafter zusätzliche Finanzmittel beschaffen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 7.3.4 (Finanzrisiken) des Konzernlageberichts.

9.7. Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten

Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten entfallen ausschließlich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Es handelt sich jeweils um Einzelwertberichtigungen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen unter 6.5.

10. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE, EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN

10.1. Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Mit einer unabhängigen Absatzfinanzierungsgesellschaft besteht ein Finanzierungsprogramm, über das Händler den Erwerb ihrer Schiffe von der HanseYachts AG finanzieren können. Das Finanzierungsprogramm wurde zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 1.623 (Vorjahr: TEUR 1.320) in Anspruch genommen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht eine Rückkaufverpflichtung durch die HanseYachts AG für die mittels des Finanzierungsprogramms finanzierten Schiffe, sofern die teilnehmenden Händler ihren Verpflichtungen gegenüber der Absatzfinanzierungsgesellschaft nicht nachkommen. Zur Besicherung etwaiger Rückkaufverpflichtungen der HanseYachts AG wurden durch die Hausbanken Zahlungsgarantien in Höhe von TEUR 1.220 (Vorjahr: TEUR 1.150) bereitgestellt, die in Höhe von TEUR 740 (Vorjahr: TEUR 850) durch die Verpfändung liquider Mittel unterlegt sind. Da die Verträge mit der Absatzfinanzierungsgesellschaft zunächst eine Verwertungsphase der von den Händlern zur Sicherheit an die Absatzfinanzierungsgesellschaft übereigneten Schiffe vorsehen, wird von einem geringen Risiko der Inanspruchnahme aus möglichen Rückkaufverpflichtungen ausgegangen.

Sonstige Haftungsverhältnisse und sonstige Eventualverbindlichkeiten gegenüber Dritten bestehen nicht.

10.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen die folgenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vornehmlich aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen sowie Dienstleistungsverträgen:

scroll
30.06.2012
TEUR
31.07.2011
TEUR
Fällig innerhalb eines Jahres 380 438
Fällig nach einem Jahr 1.446 948
1.826 1.386

Neben den vorgenannten finanziellen Verpflichtungen bestehen kurzfristig kündbare Dienstleistungsverträge mit einzelnen Gesellschaften der AURELIUS-Unternehmensgruppe in München. Der in Zusammenhang mit den Dienstleistungsverträgen mit diesen verbundenen Unternehmen zu erwartende monatliche Aufwand beträgt bis zu TEUR 200. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt zu den Geschäften mit nahe stehenden Personen.

Die zukünftigen Einnahmen aus Untervermietungen, die mit den Mietverträgen in Zusammenhang stehen, belaufen sich ohne die weiterbelasteten Betriebskosten auf TEUR 176 (Vorjahr: TEUR 349).

Im Geschäftsjahr belief sich der Aufwand aus Operate-Lease-Kontrakten auf TEUR 49 (Vorjahr: TEUR 59).

10.3. Rechtsstreitigkeiten

Die HanseYachts AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, aus denen über die zurückgestellten Beträge hinausgehende Ergebnisauswirkungen zu erwarten sind.

11. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Als nahe stehende Personen oder Unternehmen gelten Personen beziehungsweise Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können.

Nach IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen maßgeblich beeinflusst werden bzw. die auf das Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss nehmen können, angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen wurden.

Als nahe stehende Personen des HanseYachts-Konzerns kommen grundsätzlich die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates in Betracht. Darüber hinaus kommen als nahe stehende Personen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Aurelius AG, Grünwald, in Betracht, in deren Konzernabschluss die HanseYachts AG seit dem Erwerb der Aktienmehrheit am 4. November 2011 einbezogen wird. Nahe stehende Unternehmen sind seit diesem Zeitpunkt insbesondere die Unternehmen des Konzernkreises der Aurelius AG.

Die Festlegung der Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze und Leistungen erfolgt marktorientiert. Die HanseYachts AG hat nach den Umständen, die im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhalten.

Wie im Vorjahr waren in der Berichtsperiode keine Forderungen gegen nahe stehende Personen zweifelhaft oder uneinbringlich.

VORSTAND

Mitglieder des Vorstands der HanseYachts AG waren im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12:

Thomas Stüpfert, Icking, Vorstand Finanzen ab 16. Dezember 2011

Dr. Peter Barth, Köln, Vorstand Technik

Dr. Jens Gerhardt, Hamburg, Vorstand Vertrieb ab 31. Januar 2012

Michael Schmidt, Hamburg, Vorstandsvorsitzender, bis 4. November 2011

Udo Potthast, Hamburg, Vorstand Finanzen, bis 31. Dezember 2011

Die Bezüge des Vorstands für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 belaufen sich auf TEUR 888 (Vorjahr: TEUR 591). Sie betreffen mit TEUR 498 (Vorjahr: TEUR 591) fixe Gehaltskomponenten und mit TEUR 390 Abfindungen an ehemalige Vorstandsmitglieder. Wie im Vorjahr wurden keine variablen Vergütungsbestandteile ausgezahlt. Von den auf ehemalige Vorstandsmitglieder entfallenden Bezügen ist ein Betrag von TEUR 100 bis zum Bilanzstichtag noch nicht zur Auszahlung gelangt; der Betrag ist innerhalb eines Jahres fällig.

Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 31. Januar 2012 wurde die Gesellschaft von der Pflicht zur individualisierten Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands und der Leistungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses befreit. Die Befreiung ist befristet auf fünf Jahre.

Mit Wirkung ab dem 11. Juli 2012 ist darüber hinaus Herr Sven Göbel, Naumburg, zum Vorstand der Gesellschaft bestellt worden.

AUFSICHTSRAT

Der Aufsichtsrat bestand aus den folgenden Mitgliedern mit folgenden Aufsichtsratsmandaten:

• Gert Purkert, München, Vorstand der Aurelius AG, Aufsichtsratsvorsitzender, ab 13. Dezember 2011

Weitere Mandate:

Aurelius Beteiligungsberatungs AG, München (stellvertretender Vorsitzender),

Aurelius Portfolio Management AG, München (Vorsitzender),

Aurelius Transaktionsberatungs AG, München,

Lotus AG, Grünwald,

ED Enterprises AG, Grünwald (Vorsitzender),

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (Vorsitzender).

• Dr. Frank Forster, München, Syndikusanwalt der Aurelius AG, stellvertretender Vorsitzender, ab 13. Dezember 2011

Weitere Mandate:

Aurelius Portfolio Management AG, München,

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne.

• Dr. Luzi Rageth, Zürich, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, ab 13. Dezember 2011

• Dr. Dirk Markus, Feldafing, Vorstandsvorsitzender der Aurelius AG, ab 13. Dezember 2011 bis 6. Februar 2012

Weitere Mandate im Zeitpunkt des Wahlvorschlags zur Hauptversammlung am 31. Januar 2012:

Aurelius Beteiligungsberatungs AG, München (Vorsitzender),

Compagnie de Gestion et des Prèts, Saran, Frankreich,

Lotus AG, Grünwald (Vorsitzender),

ED Enterprises AG, Grünwald (stellvertretender Vorsitzender),

SKW Stahl-Metallurgie Holding AG, Unterneukirchen,

SMT Scharf AG, Hamm (Vorsitzender),

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne.

• Alexander Herbst, Trassenheide, Tischler, ab 13. Dezember 2011 bis 31. Januar 2012

• Donatus Albrecht, München, Vorstand der Aurelius AG, ab 1. Februar 2012 bis 6. Februar 2012

Weitere Mandate im Zeitpunkt des Wahlvorschlags zur Hauptversammlung am 31. Januar 2012:

Aurelius Beteiligungsberatungs AG, München (Vorsitzender),

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne (stellvertretender Vorsitzender).

• Ulrich Radlmayr, Schondorf, Vorstand der Aurelius AG, ab 1. Februar 2012 bis 6. Februar 2012

Weitere Mandate im Zeitpunkt des Wahlvorschlags zur Hauptversammlung am 31. Januar 2012:

Aurelius Beteiligungsberatungs AG, München,

ED Enterprises AG, Grünwald,

Aurelius Portfolio Management AG, München (stellvertretender Vorsitzender),

Aurelius Transaktionsberatungs AG, München (stellvertretender Vorsitzender),

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, Haselünne.

• Dirk Borgwardt, Hamburg, Rechtsanwalt, Aufsichtsratsvorsitzender, bis 31. Oktober 2011

• Matthias Harmstorf, Hamburg, Unternehmer, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, bis 31. Oktober 2011

• Hans-Joachim Zwarg, Sierksdorf, Consultant, bis 31. Oktober 2011

• Rolf E. Vrolijk, Hamburg, Yachtdesigner, bis 7. Dezember 2011

• Francisca Schmidt, Hamburg, Diplom-Biologin, bis 31. Oktober 2011

• Bernd Anton Singelmann, Hamburg, Werbekaufmann, bis 7. Dezember 2011

Der Aufsichtsrat erhielt in der Berichtsperiode Bezüge in Höhe von TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 60).

GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Folgende wesentliche Leistungsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 bestanden im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12:

An ehemalige Vorstandsmitglieder der HanseYachts AG sind Abfindungen in Höhe von TEUR 390 aufwandswirksam erfasst worden, von denen bis zum 30. Juni 2012 TEUR 290 ausgezahlt worden sind.

Bis zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens wurden von ehemaligen Mitgliedern des Aufsichtsrates bzw. von ihnen nahe stehenden Unternehmen Kiele und Metallbauleistungen (TEUR 462) bezogen bzw. Entwicklungsleistungen bezogen und Lizenzgebühren abgerechnet (TEUR 135). Die wesentlichen Liefer- und Leistungsbeziehungen zu diesen ehemaligen nahe stehenden Unternehmen bzw. Personen bestanden auch nach ihrem Ausscheiden fort.

Der HanseYachts AG sind im Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 bis zum Zeitpunkt des Ausscheiden ihres ehemaligen Vorstandsvorsitzenden am 4. November 2011 Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 25 für das im Geschäftsjahr 2010/11 gewährte Darlehen in Höhe von TEUR 2.000 entstanden.

Neben den vorgenannten Transaktionen wurden mit ehemaligen nahe stehenden Unternehmen bzw. Personen sowie ihren Angehörigen bis zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens Geschäfte mit einem Gesamtvolumen von rund TEUR 106 getätigt. Diese haben bei der HanseYachts AG und der Dehler Yachts GmbH zu Aufwendungen in entsprechender Höhe geführt. Im Gegenzug wurden Erlöse in Höhe von TEUR 12 vereinnahmt. Zum Teil bestanden diese Liefer- und Leistungsbeziehungen auch nach Ausscheiden als nahe stehendes Unternehmen bzw. nahe stehende Person fort.

Die HanseYachts AG hat im Berichtsjahr Umsatzerlöse aus dem Verkauf eines Schiffes an ein Mitglied des Vorstands in Höhe von TEUR 135 erzielt.

Gegenüber den Unternehmen der Aurelius-Unternehmensgruppe entstanden der HanseYachts AG im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufwendungen durch Beratungsleistungen (TEUR 961) und weiterbelastete Reisekosten (TEUR 61). Aus diesen laufenden Liefer- und Leistungsbeziehungen bestehen zum 30. Juni 2012 Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 944.

Darüber hinaus bestehen zum 30. Juni 2012 Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.006 aus dem am 5. November 2010 von dem ehemaligen Mehrheitsaktionär und Vorstandsvorsitzenden der HanseYachts AG gewährten, verzinslichen Darlehen in Höhe von TEUR 2.000, in das die Aurelius-Unternehmensgruppe im Rahmen der Übernahme der Aktien eingetreten ist. Der HanseYachts AG sind im Geschäftsjahr 2011/12 Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 53 entstanden. Die Höhe der Darlehenszinsen richtet sich nach der Verzinsung der Kreditlinien der Banken. Das Darlehen ist durch Grundpfandrechte in Höhe von TEUR 3.052 besichert.

12. ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB den Aktionären durch Veröffentlichung auf unserer Homepage (www.hansegroup.com unter Corporate Governance) dauerhaft zugänglich gemacht worden.

13. HONORAR FÜR DEN ABSCHLUSSPRÜFER (ANGABE GEMÄSS § 314 ABS. 1 NR. 9 HGB)

Das Honorar für den Konzernabschlussprüfer setzt sich wie folgt zusammen:

scroll
2011/2012
TEUR
2010/2011
TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 67 57
Andere Bestätigungsleistungen 42 4
Steuerberatungsleistungen 0 0
Sonstige Leistungen 22 16
131 77

Die Abschlussprüfungsleistungen betreffen jeweils die Jahres- und Konzernabschlussprüfung der HanseYachts AG. Von dem für das Jahr 2011/12 ausgewiesenen Betrag entfallen TEUR 15 auf das Vorjahr. Andere Bestätigungsleistungen betreffen die Prüfung von Zwischenabschlüssen.

14. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Nach dem Bilanzstichtag bis zum 26. Oktober 2012 haben sich folgende Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des HanseYachts-Konzerns wesentlich sein können, ergeben:

Zur Sicherstellung der Liquiditätsversorgung und zur Stärkung der Kapitalbasis hat der Vorstand der HanseYachts AG mit dem Aufsichtsrat nach dem Bilanzstichtag ein umfangreiches Finanzierungskonzept abgestimmt. Hinsichtlich des Inhalts des Finanzierungskonzepts verweisen wir auf unsere Ausführungen in Kapitel 7.3.4 (Finanzrisiken) des Konzernlageberichts.

Zu weiteren Ereignissen nach dem Bilanzstichtag verweisen wir auf Kapitel 9 (Nachtragsbericht) des Konzernlageberichts.

15. FREIGABE ZUR VERÖFFENTLICHUNG

Der Vorstand der HanseYachts AG hat den Konzernabschluss am 26. Oktober 2012 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

 

Greifswald, 26. Oktober 2012

Der Vorstand

Thomas Stüpfert

Dr. Jens Gerhardt

Dr. Peter Barth

Sven Göbel

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Zu dem als Anlagen 1 bis 5 beigefügten Konzernabschluss zum 30. Juni 2012 sowie zum Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2011/12 (Anlage 6) erteilen wir folgenden Bestätigungsvermerk:

Wir haben den von der HanseYachts AG, Greifswald, aufgestellten Konzernabschluss zum 30. Juni 2012 - bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 01. August 2011 bis zum 30. Juni 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die vom Vorstand in Abschnitt 7.3.4. „Finanzrisiken" des Konzernlageberichts dargestellten Sachverhalte hin. Dort wird ausgeführt, dass der im folgenden Geschäftsjahr zu erwartende Liquiditätsbedarf durch die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel im Rahmen der Umsetzung eines mit dem Mehrheitsgesellschafter abgestimmten Finanzierungskonzepts gedeckt werden soll. Dieses Finanzierungskonzept sieht neben der Veräußerung von nicht betriebsnotwendigem Vermögen und den Stundungen von fälligen Verbindlichkeiten als wesentliches Element die Durchführung einer Kapitalerhöhung mit einem Volumen von mindestens EUR 5,0 Mio. vor. Diesbezüglich hat der Mehrheitsaktionär signalisiert, dass er seine Bezugsrechte voraussichtlich ausüben wird. Der Vorstand geht davon aus, dass durch die Umsetzung des Finanzierungskonzepts die Zahlungsfähigkeit der HanseYachts AG und des Konzerns sichergestellt werden kann. Falls aufgrund der derzeitigen Unsicherheit bezüglich der künftigen Marktentwicklung erhebliche Planverfehlungen eintreten bzw. die geplanten Finanzierungsmaßnahmen nicht oder nicht zeitgerecht umgesetzt werden können, könnten sich für die HanseYachts AG und den Konzern möglicherweise bestandsgefährdende Liquiditätsrisiken ergeben, sofern in einem solchen Szenario keine zusätzliche finanzielle Unterstützung durch den Mehrheitsgesellschafter erfolgen würde.

 

Hamburg, 26. Oktober 2012

Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Dirk Schützenmeister, Wirtschaftsprüfer

Andreas Wendland, Wirtschaftsprüfer

Versicherung der Gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

 

Greifswald, 26. Oktober 2012

HanseYachts AG

der Vorstand

Thomas Stüpfert

Dr. Jens Gerhardt

Dr. Peter Barth

Sven Göbel

Der Konzernabschluss zum 30. Juni 2012 wurde in der Aufsichtsratssitzung am 30. Oktober 2012 durch den Aufsichtsrat gebilligt.

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, der Aufsichtsrat hat sich im Berichtszeitraum vom 01. August 2011 bis zum 30. Juni 2012 regelmäßig und intensiv mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt und die ihm nach Gesetz und Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben und Befugnisse zur Beratung und Überwachung des Vorstands uneingeschränkt wahrgenommen. Hierzu gehören der regelmäßige Informationsaustausch mit dem Vorstand und die Überwachung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat ist durch einen sehr intensiven Informations- und Meinungsaustausch gekennzeichnet. Der Aufsichtsrat wurde in alle wesentlichen Entscheidungen des Vorstands einbezogen.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen regelmäßig in mündlichen und schriftlichen Berichten insbesondere über die Umsatz- und Ertragsentwicklung, die Finanzlage der Gesellschaft, die Risikolage und das Risikomanagement sowie die strategische Ausrichtung des Konzerns, die Marken- und Modellpolitik sowie über personelle Fragen. Diese Aspekte wurden mit dem Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen besprochen und diskutiert.

Im Geschäftsjahr 2011/12 fanden 11 Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt, nahezu alle unter Beteiligung des Vorstands. Auch zwischen den Sitzungen wurde der Aufsichtsrat über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Die Information des Aufsichtsrates über die laufende Geschäftsentwicklung erfolgte monatlich.

Schwerpunkte der Beratungen von Aufsichtsrat und Vorstand waren die Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftskrise auf die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung der HanseYachts AG sowie ihrer Tochtergesellschaften, die Finanzierungsstrategie, die Reaktionen der Gesellschaft auf die veränderte Marktsituation wie z.B. die Modellpolitik und die Entwicklungsprojekte, einschließlich der daraus abzuleitenden Entscheidungen und Maßnahmen, sowie die Unternehmensplanung einschließlich der Personalplanung. Plan-Ist-Abweichungen wurden dem Aufsichtsrat im Einzelnen erläutert und von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam analysiert.

Am 19. September 2011 und am 28. Oktober 2011 beriet der Aufsichtsrat über seine Stellungnahme zum öffentlichen Übernahmeangebot der Aurelius Development Invest GmbH an die Aktionäre der HanseYachts AG sowie die Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Codex. Schwerpunkte der Sitzung des Aufsichtsrates am 28. Oktober 2011 waren darüber hinaus die Beratungen über den Jahres- und Konzernabschluss der Gesellschaft sowie die Entwicklung bei einzelnen Tochtergesellschaften.

Am 16. Dezember 2011 konstituierte sich der durch gerichtliche Bestellung neu berufene Aufsichtsrat, wählte Herrn Gert Purkert zum Vorsitzenden und Herrn Dr. Frank Forster zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. In dieser Sitzung wurde zudem Herr Thomas Stüpfert zum Vorstandsmitglied bestellt und die Zustimmung zu einem Kapitalerhöhungsbeschluss aus dem Genehmigten Kapital 2011 erteilt.

Am 20. Dezember 2011 beriet und beschloss der Aufsichtsrat über die Einladung zur Hauptversammlung im Januar 2012. Zudem wurde in dieser Sitzung das Audit Committee konstituiert.

Am 09. Januar 2012 beschloss der Aufsichtsrat über die Anpassung der Satzungsformulierung im Hinblick auf die inzwischen durchgeführte Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital 2011 (Anpassung Grundkapitalziffer, Anpassung des noch verbleibenden Genehmigten Kapitals 2011).

Am 31. Januar 2012 führte der Aufsichtsrat nach seiner Neuwahl in der vorangegangenen Hauptversammlung die konstituierende Sitzung durch und wählte Herrn Gert Purkert zum Vorsitzenden und Herrn Dr. Frank Forster zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Zudem wurde das Audit Committee konstituiert und Herr Dr. Jens Gerhardt zum Vorstandsmitglied bestellt. Ferner behandelte der Aufsichtsrat operative Maßnahmen und beschloss insbesondere den Abschluss eines Beratervertrages mit dem ehemaligen Vorstand der Gesellschaft Herrn Schmidt.

Am 01. März 2012 führte der Aufsichtsrat nach der Eintragung der Verkleinerung des Aufsichtsrates auf nunmehr drei Mitglieder im Handelsregister erneut eine konstituierende Sitzung durch und wählte wie gehabt Herrn Gert Purkert zum Vorsitzenden und Herrn Dr. Frank Forster zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Zudem wurde das Audit Committee entsprechend erneut konstituiert und die Zustimmung zum vom Vorstand vorgeschlagenen Finanzkalender der Gesellschaft erteilt.

Auf der Sitzung vom 02. März 2012 und in der Sitzung vom 26. April 2012 standen Beratungen zur Unternehmensentwicklung und -planung sowie weitere Optimierung der Betriebsabläufe und die Beschlussfassung über / Zustimmung zu operativen Maßnahmen im Vordergrund. Hierbei wurde insbesondere die aktuelle Geschäftslage einschließlich der Finanzierungssituation der Gesellschaft besprochen. Ferner wurden Ansätze zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur beschlossen. Der Aufsichtsrat besprach ferner die laufende Analyse der Produktionsstandorte und der Produktionsabläufe und erbat vom Vorstand weitere Informationen hinsichtlich eines Verlagerungskonzeptes für die Dehler Produktion.

Am 21. Mai 2012 befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit der Verlagerung der Dehler Produktion nach Greifswald sowie weiteren operativen Maßnahmen.

Am 20. Juni 2012 befasste sich der Aufsichtsrat mit konzerninternen Umstrukturierungen und beriet über die damit verbundenen rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen.

Um möglichen Interessenskonflikten vorzubeugen, hat sich der Aufsichtsratsvorsitzende Gert Purkert im Rahmen der Beschlussfassung zu Beratungsprojekten mit der Aurelius Beteiligungsberatungs AG bei den Abstimmungen über die Beratungsprojekte der Stimme enthalten. Herr Purkert wies das Gremium darauf hin, dass er einer der Hauptanteilseigner der Aurelius AG sowie Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aurelius Beteiligungsberatungs AG ist.

Der Prüfungsausschuss (Audit Committee) tagte im Berichtszeitraum einmal. Gegenstand der Sitzung am 20. Dezember 2011 war die Beratung über die Ernennung des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011/12.

Dem Aufsichtsrat der HanseYachts AG gehörten im abgelaufenen Geschäftsjahr zunächst sechs, später drei Mitglieder an.

Die Aufsichtsratsmitglieder Dirk Borgwardt, Matthias Harmstorf, Franziska Schmidt und Hans-Joachim Zwarg haben ihre Ämter mit Wirkung zum 04. November 2011 und die Aufsichtsratsmitglieder Rolf Vrolijk und Bernd Singelmann mit Wirkung zum 07. Dezember 2011 niedergelegt.

Durch Beschluss des Amtsgerichts Greifswald vom 13. Dezember 2011 wurden die Herren Dr. Dirk Markus, Gert Purkert, Dr. Luzi Rageth, Dr. Frank Forster und Alexander Herbst zu Aufsichtsratsmitgliedern bestimmt.

Die Hauptversammlung am 31. Januar 2012 hat die Herren Gert Purkert, Dr. Luzi Rageth, Dr. Frank Forster, Donatus Albrecht, Dr. Dirk Markus, und Ulrich Radlmayr zu Aufsichtsratsmitgliedern gewählt und zugleich die Satzung dergestalt geändert, dass der Aufsichtsrat von sechs auf drei Mitglieder verkleinert werden soll. Mit Eintragung dieser Satzungsänderung im Handelsregister endete die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder Dr. Markus, Radlmayr und Albrecht so dass der Aufsichtsrat seit diesem Zeitpunkt aus den Mitgliedern Gert Purkert, Dr. Luzi Rageth und Dr. Frank Forster besteht. Herr Purkert ist Vorsitzender und Herr Dr. Forster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates. Vom 20. Dezember 2012 bis zum 31. Januar 2012 war Herr Dr. Frank Forster Vorsitzender des Prüfungsausschusses (Audit Committee). Herr Dr. Rageth wurde am 31. Januar 2012 zum Vorsitzenden des Prüfungsausschusses gewählt, dem darüber hinaus die Herren Purkert und Dr. Forster als weitere Mitglieder angehören. Dem Prüfungsausschuss obliegen die Vorprüfung des Jahresabschlusses sowie die Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrates zur Feststellung des Jahresabschlusses. Weitere Ausschüsse des Aufsichtsrates bestehen nicht.

Im Berichtszeitraum sind die Vorstandsmitglieder Michael Schmidt (04. November 2011) und Udo Potthast (31. Dezember 2011) ausgeschieden. Die Vorstände Thomas Stüpfert, Dr. Jens Gerhardt und Sven Göbel wurden zu neuen Vorstandsmitgliedern bestellt. Im Geschäftsjahr 2011/12 war Herr Dr. Barth Vorstand Technik, Herr Stüpfert verantwortete den Bereich Finanzen, Herr Dr. Gerhardt den Bereich Vertrieb. Herr Göbel übernahm ab dem 11. Juli 2012 den Bereich Finanzen und Herr Stüpfert den Bereich Qualität/Aftersales.

In der Hauptversammlung vom 31. Januar 2012 wurde die Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählt und anschließend durch den Aufsichtsrat beauftragt.

Der nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss der HanseYachts AG für den Zeitraum 1. August 2011 bis 30. Juni 2012 sowie der nach den Regeln des International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für den Zeitraum 1. August 2011 bis 30. Juni 2012 sowie die dazugehörigen Lageberichte wurden von der Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss haben sich in den Sitzungen vom 24. September 2012 und 30. Oktober 2012 die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung durch den Abschlussprüfer berichten lassen. Die Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte und die Vorbesprechung der Ergebnisse der Abschlussprüfung erfolgten stellvertretend für den Prüfungsausschuss durch den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und dem Abschlussprüfer.

Der Aufsichtsrat hat in Kenntnis der Prüfungsberichte der Ebner Stolz Mönning Bachem GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 30. Juni 2012 mit den jeweiligen Lageberichten geprüft und am 30. Oktober 2012 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Der Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2011/2012 wurde ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem uneingeschränkten Vermerk versehen, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war. Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands insbesondere auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung schließt sich der Aufsichtrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an. Gegen die im Bericht des Vorstandes über die Beziehungen zu verbunden Unternehmen enthaltene Schlusserklärung des Vorstands sind keine Einwendungen zu erheben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates danken den Mitgliedern des Vorstandes für die konstruktive Zusammenarbeit und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen. Der Aufsichtsrat spricht allen Beteiligten, insbesondere den Mitarbeitern, seinen Dank für das große Engagement und die geleistete Arbeit aus.

 

Greifswald, 30. Oktober 2012

Gert Purkert, Aufsichtsratsvorsitzender

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG DER HANSEYACHTS AG GEMÄSS § 2 8 9a HGB

Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält die Entsprechenserklärung, Angaben zu Unternehmensführungspraktiken und die Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat. Die HanseYachts AG verfolgt dabei das Ziel, die Darstellung der Unternehmensführung übersichtlich und prägnant zu halten.

Vorstand und Aufsichtsrat der HanseYachts AG bekennen sich zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und identifizieren sich mit den Zielen des Kodex, eine gute, verantwortungsvolle und am Nutzen der Anteilseigner, Mitarbeiter und Kunden orientierte Unternehmensführung zu fördern.

Dies kommt zum Ausdruck in einer verantwortungsvollen, am Maßstab der Wertschöpfung ausgerichteten Leitung und Überwachung des Unternehmens sowie in einer transparenten Darstellung der Grundsätze des Unternehmens und dessen geschäftlicher Entwicklung, um das Vertrauen der Kunden, Geschäftspartner und Investoren in das Unternehmen zu gewährleisten und zu stärken. Parameter der guten Unternehmensführung sind weiterhin eine enge und effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen, eine offene Unternehmenskommunikation, eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken.

Die HanseYachts AG versteht Corporate Governance als einen fortlaufenden Prozess und wird auch künftige Entwicklungen aufmerksam verfolgen und umsetzen.

ERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX (DCGK) NACH § 161 AKTG

Die HanseYachts AG hat im Berichtszeitraum seit der letzten Entsprechenserklärung am 6. Oktober 2011 den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 15. Mai 2012 mit Ausnahme der nachfolgenden Abweichungen entsprochen und wird dies mit Ausnahme der nachfolgenden Abweichung auch künftig tun:

Der Empfehlungen gemäß Ziffer 3.8 DCGK (Selbstbehalt in der D&O Versicherung auch für den Aufsichtsrat) wurde und wird nicht entsprochen. Für den Aufsichtsrat wurde kein Selbstbehalt vereinbart, da nach Auffassung der Gesellschaft eine Selbstbeteiligung nicht geeignet ist, Motivation und Verantwortung, mit der die Mitglieder des Aufsichtsrats ihre Aufgaben wahrnehmen, zu beeinflussen. Darüber hinaus wird ein Selbstbehalt aufgrund der geringen Höhe der Aufsichtsratsvergütungen als nicht angemessen angesehen.

Der Empfehlung nach Ziffer 4.2.1 DCGK (Wahl bzw. Benennung eines Vorstandsvorsitzenden oder Vorstandssprechers) wurde seit der Neubesetzung des Vorstands und wird zukünftig nicht gefolgt, da Vorstand und Aufsichtsrat der Auffassung sind, dass die Vorstandsmitglieder grundsätzlich gleichberechtigt sein sollen.

Den Empfehlungen gemäß Ziffer 5.1.2 Absatz 2 Satz 3 und Ziffer 5.4.1 Satz 2 DCGK wurde und wird insoweit nicht gefolgt, als eine Altersgrenze für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder festgelegt werden soll. Eine pauschalisierte Altersbegrenzung stellt aus Sicht der HanseYachts AG kein geeignetes Qualitätskriterium dar und schränkt die Suche nach besonders qualifizierten und erfahrenen Kandidaten unnötig ein. Darüber hinaus legt die derzeitige Altersstruktur der Organmitglieder die Festlegung einer Altersgrenze nicht nahe.

Der Empfehlungen gemäß Ziffer 5.3.3 DCGK (Bildung eines Nominierungsausschusses) wurde und wird nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hält es für vorzugswürdig, Wahlvorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern im Gesamtaufsichtsrat zu erarbeiten, um die im Aufsichtsrat bereits vorhandene Vielfalt (Diversity) auch in die Wahlvorschläge einfließen zu lassen. Zudem ist besteht der Aufsichtsrat der HanseYachts AG inzwischen nur noch aus drei Mitgliedern, so dass die Bildung von Ausschüssen im Regelfall keine Vorteile bringt.

Den Empfehlungen gemäß Ziffer 5.4.1 Sätze 2 bis 4 DCGK (Benennung konkreter Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates) wurde in der Vergangenheit und wird derzeit noch nicht gefolgt, da kein Beschluss über die Zielsetzungen gefasst wurde. Grund hierfür ist der Wechsel der Aufsichtsratsmitglieder in der jüngeren Vergangenheit, der eine entsprechende Meinungsfindung noch nicht zugelassen hat. Die Zielsetzungen wurden in der Vergangenheit dementsprechend auch noch nicht im Corporate Governance Bericht veröffentlicht und werden auch im nächsten Corporate Governance Bericht nicht enthalten sein. Der Aufsichtsrat beabsichtigt jedoch, in Zukunft entsprechende Ziele zu formulieren und im Anschluss auch in spätere Corporate Governance Berichte aufzunehmen. Ein Zeitplan hierfür steht jedoch noch nicht fest.

Der Empfehlung nach Ziffer 6.6, wonach über die gesetzlichen Pflichten zur Veröffentlichung von Geschäften in Aktien der Gesellschaft hinaus auch der Aktienbesitz von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern angegeben werden soll, wenn er direkt oder indirekt größer als 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien ist, wurde in der Vergangenheit nicht gefolgt, da zunächst davon ausgegangen wurde, dass die gesetzlichen Pflichtveröffentlichungen eine ausreichende Transparenz gewähren. Die Gesellschaft wird dieser Empfehlung jedoch zukünftig folgen.

Der Empfehlung nach Ziffer 7.1.2 DCGK, den Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich zu machen, wurde aufgrund von nicht abgeschlossenen Finanzierungsverhandlungen im Geschäftsjahr 2011/2012 erstmalig und einmalig nicht gefolgt. Die Gesellschaft wird dieser Empfehlung jedoch zukünftig- wie bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren- wieder folgen.

ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN

Die Gesellschaft wendet alle gesetzlich vorgeschriebenen Unternehmensführungspraktiken an. Weitere unternehmensweit gültige Standards wie ethische Standards, Arbeits- und Sozialstandards existieren nicht.

ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Vorstand und Aufsichtsrat der HanseYachts AG arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Alle relevanten Fragen der Geschäftslage und -entwicklung, der Finanzierung sowie der Strategie und Planung werden zwischen den beiden Führungsgremien besprochen.

Der Aufsichtsrat berät und kontrolliert den Vorstand bei der Führung des Unternehmens und prüft alle bedeutenden Geschäftsvorfälle durch Einsichtnahme in die betreffenden Unterlagen auf Grundlage des Aktiengesetzes und der Satzung. Der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung gewählt. Die Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat bestellt. Der Aufsichtsrat entscheidet hinsichtlich der Anzahl der Vorstandsmitglieder und des Vorsitzenden. In der Geschäftsordnung für den Vorstand legt der Aufsichtsrat einen Katalog zustimmungsbedürftiger Geschäfte sowie einen Geschäftsverteilungsplan fest. Der Aufsichtsrat agiert auf Basis einer eigenen Geschäftsordnung.

Der Aufsichtsrat stellt den Jahresabschluss fest und billigt den Konzernabschluss. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die Tätigkeiten des Aufsichtsrats in seinem Bericht an die Aktionäre und in der Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat der HanseYachts AG besteht aus drei Mitgliedern. Es besteht ein Prüfungsausschuss, der aus einem Mitglied des Aufsichtsrates gebildet wurde. Seine Aufgaben umfassen neben der Beratung über die Prüfung des Jahresabschlusses die Erörterung der Unternehmensplanung.

Der Vorstand besteht zurzeit aus vier Mitgliedern. Der Vorstand leitet das Unternehmen unter eigener Verantwortung. Die Zuständigkeitsbereiche ergeben sich aus dem Geschäftsverteilungsplan. Die Leiter der Geschäftsbereiche berichten über die Unternehmensbereiche an den Vorstand und tragen die Ergebnisverantwortung für ihren jeweiligen Bereich. Regelmäßig, zeitnah und umfassend berichtet der Vorstand schriftlich sowie in den turnusmäßigen Sitzungen über die Planung, die Geschäftsentwicklung sowie über die Lage des Konzerns einschließlich des Risikomanagements an den Aufsichtsrat. Der Vorstand nimmt an allen Sitzungen des Aufsichtsrats teil, berichtet schriftlich und mündlich zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und Beschlussvorlagen und beantwortet die Fragen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder.

Die Beschlussanträge werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats vor den jeweiligen Sitzungen schriftlich mitgeteilt. Von der Möglichkeit, Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren zu fassen, wird verhältnismäßig selten und nur in Fällen Gebrauch gemacht, die besonders eilbedürftig sind.

VORSTANDSVERGÜTUNG (VERGÜTUNGSBERICHT) GEMÄSS ZIFFER 4.2.5 DCGK

Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat in angemessener Höhe festgelegt. Kriterien für die Angemessenheit bilden sowohl die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt.

Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt durch den Aufsichtsrat, der die Angemessenheit der Vergütung regelmäßig überprüft. Die Vergütung umfasst fixe und variable Bestandteile. Die variablen Bestandteile sind leistungsorientiert gestaltet. Erfolgsparameter sind die absolute Höhe des Gewinns vor Steuern sowie die Umsatzrendite (Ergebnis vor Steuern/Umsatzerlöse) bzw. bei im Berichtsjahr neu abgeschlossenen Verträgen das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) und die Umsatzerlöse. Die Höhe der variablen Bestandteile ist nach oben begrenzt. Die Auszahlung des variablen Vergütungsanteils erfolgt einmal jährlich in Abhängigkeit von den Ergebnissen des abgelaufenen Geschäftsjahres und nach Maßgabe der jeweils vereinbarten Zielerreichung. Sofern langfristige Performance-Bedingungen vereinbart sind („Vertrag mit langfristiger Anreizwirkung") erfolgt die Auszahlung bei Eintritt der entsprechenden Bedingungen. Pensionsregelungen bestehen nicht.

Im vergangenen Geschäftsjahr endend zum 30. Juni 2012 belief sich der fixe Vergütungsbestandteil des Gesamtvorstands einschließlich der Überlassung von Dienstwagen und Versicherungsprämien auf TEUR 888 (Vorjahr: TEUR 591). Für das Berichtsjahr hat der Vorstand, wie bereits in den beiden Vorjahren keine variablen Vergütungsbestandteile erhalten.

Der Aufsichtsrat prüft in zweijährigem Abstand die jeweiligen Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder insbesondere unter Berücksichtigung der Ertragssituation der HanseYachts AG und der individuell erbrachten Leistungen und passt die Gesamtbezüge angemessen an.

Weiterhin hat die HanseYachts AG zugunsten der Vorstandsmitglieder eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung für Directors and Officers (D&O Versicherung) mit Selbstbeteiligung abgeschlossen.

Für den Fall des Widerrufs der Bestellung eines Vorstandsmitglieds oder der Niederlegung des Vorstandsmandats endet der Anstellungsvertrag und damit die Zahlung der Bezüge und die Gewährung sonstiger Leistungen durch die HanseYachts AG zwischen 6 und 18 Monate nach Ablauf des Kalendermonats, in dem der Widerruf oder die Niederlegung erfolgte. Erlischt bzw. entfällt das Amt als Vorstandsmitglied aufgrund oder infolge einer Umwandlungs- und/oder Umstrukturierungsmaßnahme, besteht für die HanseYachts oder eine Rechtsnachfolgerin u.a. das Wahlrecht, den Anstellungsvertrag der Vorstandsmitglieder mit einer Frist von 6 bzw. 18 Monaten zu kündigen. Kündigt ein Vorstandsmitglied in einem solchen Fall, ist eine Abfindungszahlung auf das Einkommen von 6 bzw. 12 Monaten beschränkt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats informiert die Hauptversammlung der HanseYachts AG zudem über die Grundzüge des Vergütungssystems und deren Veränderungen.

AUFSICHTSRATSVERGÜTUNG GEMÄSS ZIFFER 5.4.6 DCGK

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats wird durch die Hauptversammlung festgelegt und ist in § 14 der Satzung der HanseYachts AG geregelt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen zunächst eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von jährlich 6.000,00 Euro. Daneben erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine variable Vergütung in Höhe von 50 Euro für jeden Cent, um den der Konzernüberschuss je Aktie den Betrag von 1,30 Euro übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, sein Vertreter und Vorsitzende von Ausschüssen das Zweifache der festen und variablen Vergütung. Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat, wie auch bereits in den Vorjahren, keine variablen Vergütungsbestandteile erhalten.

AKTIENBESITZ VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT GEMÄSS ZIFFER 6.6 DCGK

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der HanseYachts AG halten mit einer Ausnahme keinen im Sinne von Ziffer 6.6 DCGK zu veröffentlichenden Aktienbesitz von über 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien; der Aufsichtsratsvorsitzende Gert Purkert hält 8,2 % der Anteile an der Aurelius AG, die wiederum 73,68 % an der HanseYachts AG hält.

Die HanseYachts AG informiert ausführlich über den Aktienbesitz und die Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat. Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte nach § 15a WpHG, die so genannten Directors' Dealings, werden stets ordnungsgemäß auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht.

WEITERE INFORMATIONEN ZUR CORPORATE GOVERNANCE

Transparenz und der Anspruch, die Aktionäre und die Öffentlichkeit schnell und umfassend zu informieren, haben für die HanseYachts AG eine hohe Priorität. Daher werden aktuelle Entwicklungen und wichtige Unternehmensinformationen zeitnah auf der Webseite der HanseYachts AG (http://www.hansegroup.com) zur Verfügung gestellt. Neben Erläuterungen zur Corporate Governance werden dort weitergehende Informationen zu Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung, die gesetzlich vorgesehenen Berichte des Unternehmens (Jahresabschluss, Halbjahresfinanzbericht sowie Zwischenmitteilungen der Geschäftsleitung), ein Finanzkalender zu allen wesentlichen Terminen sowie Ad-hoc-Meldungen und meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors' Dealings) veröffentlicht.

 

Greifswald, 26. Oktober 2012

HanseYachts AG

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand