HanseYachts AGGreifswaldHalbjahresfinanzbericht zum 31.12.2019Konzern - Zwischenlagebericht Konzern - Bilanz Konzern - Gesamtergebnisrechnung Konzern - Kapitalflussrechnung Konzern - Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang zum verkürzten Zwischenabschluss Versicherung der gesetzlichen Vertreter Impressum Konzern-Zwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2019KEY FACTS
1. MARKT UND MARKTUMFELD Die HanseYachts AG (kurz: „HanseYachts", „Konzern" oder „HanseGroup") ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Segelyachten mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 74 ft (= 10 - 22 m). Im Motorbootsegment mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 55 ft (= 10 -16 m) gehört die Werft zu den Top 10 weltweit. Die meisten Boote werden an Kunden in Europa und USA ausgeliefert. Die Exportquote liegt bei ca. 80 %. Stärkste Absätze erzielt HanseYachts in Deutschland, Spanien, Frankreich, USA und Italien. Bis auf England und Türkei sind alle Märkte derzeit auf hohem Niveau. Besonders erfreulich waren die Entwicklungen in Holland, Schweiz und Griechenland. Die HanseYachts AG präsentiert ihre Produktpalette über das weltweite Händlernetz, auf 79 internationalen Bootsmessen in 27 Ländern. Kontinuierliche Innovationen greifen die Kundenwünsche nach Individualisierung auf und sorgen für einen nachhaltigen Verkaufserfolg. Die von der HanseGroup hergestellten Boote unterteilen sich im Bereich Segeln auf die Marken Hanse, Moody und Dehler, bei den Motoryachten in Fjord und Sealine und bei den Katamaranen auf die Marke Privilege. Mit 40 verschiedenen Modellen ist der Konzern in vielen wichtigen Marktsegmenten vertreten. Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des ersten Halbjahres hat unverändert die Kernmarke Hanse. Alle Segelyachten der Marke Hanse konnten ein interessiertes Publikum finden, wobei insbesondere die Yachten der Modelle 388, 418 und 458 sich einer guten Nachfrage erfreuen. Dehler Segelyachten sind vor allem bei sportlich ambitionierten Seglern nachgefragt und die Blauwasser-Yachten der Marke Moody für Langfahrten. Im Motoryachtsegment profitiert die Werft von dem anhaltenden Erfolg der Fjord-Reihe sowie dem Ausbau der Produktpalette der Marke Sealine. Der Umsatzanteil der Katamarane der Marke Privilege am Gesamtumsatz ist noch relativ gering, da der Hersteller erst seit Juni 2019 dem HanseYachts Konzern verbunden ist. Diverse Auszeichnungen unserer Segel- und Motorboote durch die Fachpresse bestätigen unsere Strategie, in die Entwicklung von innovativen, werthaltigen und zuverlässigen Yachten zu investieren. Besonders erfreulich ist die Auszeichnung Boat of the Year Europa, die zum aller ersten Mal für Racer vergeben wurde und die Dehler 30 one design gleich gewonnen hat, ein Meilenstein auf dem Weg zur Olympischen Klasse 2022. Der hohe Kunden-Auftragsbestand am 31.12.2019 an bestellten Segel- und Motor-Yachten und den neu im Auftragsbestand vorhandenen Katamaranen in Höhe von insgesamt 93,5 Mio. Euro (Vj. 31.12.2018: 76,1 Mio. Euro) dokumentiert zudem, dass unsere Schiffe auch die hohen Anforderungen und Wünschen von Seglern und Motorbootfahrern treffen. 2. ERLÄUTERUNGEN ZUR UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG Das Geschäftsjahr der HanseGroup beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni des Folgejahres. Der hier zu berichtende Halbjahres-Zwischenabschluss im laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 beinhaltet demnach den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2019. Die vergleichbare Vorjahresperiode (kurz „Vj.") betrifft den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2018. Die Geschäftstätigkeit der HanseGroup ist von einer ausgeprägten Saisonalität gekennzeichnet. In den Monaten Juli bis Dezember fallen regelmäßig hohe Aufwendungen für den Bestandsaufbau, aber auch für Bootsmessen, Modellpflege und Produktionseinführungen neuer Produkte an. Im ersten Halbjahr werden nicht alle produzierten Schiffe fertig gestellt und ausgeliefert. Der Großteil der Umsatzerlöse und Margen werden dann zeitlich erst später in den Monaten Februar bis Juni mit Auslieferung der Boote, also im zweiten Berichtshalbjahr der HanseYachts AG erzielt. Die Material- und Personalkosten sind in Folge dessen im ersten Halbjahr traditionell in Relation zur erzielten Leistung höher. Die Aussagefähigkeit der Kosten im ersten Halbjahr ist daher traditionell eingeschränkt und nicht repräsentativ für das gesamte Wirtschaftsjahr. Im ersten Halbjahr 2019/2020 konnte HanseYachts AG einen Umsatz von 49,2 Mio. Euro erzielen (Vj.: 54,8 Mio. Euro). Die Betriebsleistung beträgt unter Berücksichtigung der deutlichen Bestandserhöhung in Höhe von 8,3 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018/2019: 10,4 Mio. Euro) von bestellten, aber noch nicht ausgelieferten Yachten und den aktivierten Eigenleistungen 59,0 Mio. Euro (1. Halbjahr 2018/2019: 66,1 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1,2 Mio. Euro (Vj.: 1,9 Mio. Euro) beinhalten unser Erstsatzteilgeschäft, Erlöse aus gewonnen Rechtsverfahren, Versicherungsentschädigungen und Weiterbelastungen für Werbungen an Händler. Das Vorjahr beinhaltet noch Erträge aus Kooperationsverträgen mit Privilege Marine SAS, die seit Juni 2019 dem HanseYachts Konzern unmittelbar verbunden ist. Der Materialaufwand beträgt 33,6 Mio. Euro (Vj.: 38,1 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ist die Materialaufwandsquote um 0,8% auf 56,9% gesunken (Vj.: 57,7%). Die wesentliche Ursache für diesen erneuten positiven Effekt liegen in der Umsetzung von Optimierungsprojekten in der Produktion. Der Rohertrag (Gesamtleistung abzüglich Materialaufwand zuzüglich sonstiger betrieblicher Erträge) beträgt 25,4 Mio. Euro (Vj.: 28,0 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ergibt sich eine Rohmarge von 43,1%, die sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8% verbessert hat. Die Personalaufwendungen von 19,8 Mio. Euro liegen absolut um 0,6 Mio Euro über der vergleichbaren Vorjahresperiode. Bezogen auf die Gesamtleistung ist die Personalaufwandsquote um 4,5% auf 33,5% gestiegen (Vj.: 29,0%). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises mit Privilege Marine SAS gegenüber der Vorjahrsperiode um 1,0 Mio. Euro auf 10,4 Mio. Euro gestiegen (Vj.: 9,4 Mio. Euro). Die Aufwendungen für Vertrieb, Messen und Werbungen machen hier mit 3,4 Mio. Euro (Vj.: 3,1 Mio. Euro) den größten Anteil aus, gefolgt von Frachtkosten (1,3 Mio. Euro), Beratungsleistungen (0,9 Mio. Euro), Energiekosten (0,7 Mio. Euro) und Lizenzgebühren (0,6 Mio. Euro). Die Abschreibungen betragen 3,2 Mio. Euro und beinhalten im Wesentlichen die Abschreibungen auf die Produktionsformen der neueren Yachtmodelle. Das Finanzergebnis beträgt -0,7 Mio. Euro (Vj.: -1,0 Mio. Euro). Es enthält den planmäßigen Zinsdienst für die finanziellen Verbindlichkeiten. Das Halbjahresergebnis ist plangemäß mit Verlust behaftet in Höhe von - 7,1 Mio. Euro. Die Anlaufverluste für die Integration des im Juni 2019 gekauften Katamaranhersteller haben erwartungsgemäß das erwirtschaftete Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verschlechtert (Vj.: -2,5 Mio. Euro). Der im ersten Halbjahr erwirtschaftete Verlust ist grundsätzlich typisch für den saisonalen Verlauf der Geschäftstätigkeit der HanseYachts AG: der Zeitraum Juli bis Dezember ist durch hohe Aufwendungen für Messen und Entwicklung neuer Produkte bei relativ geringen Umsätzen und Erträgen gekennzeichnet. Zusätzlich fallen in diesem Jahr die Restrukturierungskosten für Privilege an. Im zweiten Halbjahr wird mit der verstärkten Produktion und der Auslieferung der Yachten die Realisierungen der wesentlichen Deckungsbeiträge erfolgen. Wir rechnen mit einem Jahresüberschuss. 3. INVESTITIONEN UND FINANZIERUNG Das erste Halbjahr 2019/2020 weist wie im vergleichbaren Vorjahr einen negativen Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit aus (-2,0 Mio. Euro gegenüber -5,0 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2018/2019). Ursächlich hierfür ist insbesondere das negative operativen Ergebnis. Investitionen in der Berichtsperiode betreffen im Wesentlichen die Entwicklung neuer Schiffstypen sowie die Herstellung und den Erwerb von Produktionsformen (1,9 Mio. Euro). Wesentliche Investitionen in Produktionsanlagen sind nicht erforderlich, da die Fertigungsstraßen zur Herstellung der Yachten in den Fließfertigungen regelmäßig gewartet und instandgehalten werden. Für den Kauf der Privilege Marine SAS und deren Muttergesellschaft ist ein Kaufpreis von 0,5 Mio. Euro investiert worden. Der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit resultiert insbesondere aus der Aufnahme eines kurzfristigen Liquiditätsdarlehens in Höhe von 4,2 Mio. Euro im Oktober 2019. Im Vorjahr stammt der hohe negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von 9,4 Mio. Euro insbesondere aus der vorzeitigen Tilgung von Inhaberschuldverschreibungen. Die Refinanzierung erfolgte über Bankdarlehen im vergangenen Wirtschaftsjahr im Juni 2018, weswegen der Finanzmittelfonds zu Beginn der Vorjahresberichtsperiode so hoch ist (s.S.8 Kapitalflussrechnung). Zum Abschlussstichtag bestanden Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 3,6 Mio. Euro (Vj. 6,0 Mio. Euro). Die liquiden Mittel sind in Höhe von 0,5 Mio. EUR verfügungsbeschränkt. Die Kontokorrentlinien wurden in Höhe von 8,1 Mio. Euro in Anspruch genommen (Vj.: 8,5 Mio. Euro). 4. CHANCEN UND RISIKEN DER UNTERNEHMENSENWICKLUNG IM VERBLEIBENDEN BERICHTSZEITRAUM Die Segel- und Motoryachten sowie die Katamarane der HanseYachts AG konnten in einem Marktumfeld mit einer intensiven Wettbewerbssituation gute Verkaufserfolge erzielen. Mit einer klar positionierten Mehrmarkenstrategie, einer breiten Modellpalette und der industriellen Serienfertigung sind wir gegenüber dem Wettbewerb sehr gut aufgestellt. Dennoch besteht ein generelles Marktrisiko in Bezug auf den Absatz von Luxusgütern wie unseren Segel-, Motoryachten und Katamaranen. Einen signifikanten Einfluss auf unseren zukünftigen Absatz könnten eine weitere Schwäche im Welthandel, ungelöste Handelsgespräche zwischen den USA, Europa und China und schwächerer globaler Wachstumsaussichten haben. Weitere Informationen zur Chancen- und Risikosituation der HanseGroup enthält der Geschäftsbericht 2018/2019. 5. AUSBLICK Die aufgelaufenen geplanten Anlaufverluste bei der Integration des französischen Katamaranherstellers werden im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres nicht mehr wesentlich anwachsen. Wir gehen angesichts der vorliegenden Bestellungen für Yachten und der positiven Marktresonanz auf der jüngsten Bootsmesse in Düsseldorf unverändert von einem positiven erwirtschafteten Ergebnis im gesamten Geschäftsjahr 2019/2020 aus. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass das zweite Halbjahr aufgrund unseres saisonalen Geschäfts traditionell die umsatt- und damit margenstarken Monate aufweist, den Verbesserungen im operativen Geschäft und sonstigen Produktivitätssteigerungen. 6. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH ENDE DER ZWISCHENBERICHTSPERIODE Nach dem 31. Dezember 2019 haben sich keine Ereignisse ergeben, die sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ausgewirkt haben.
Greifswald, den 28. Februar 2020 Der Vorstand Dr. Jens Gerhardt Sven Göbel KONZERN - BILANZ (IFRS)scroll
KONZERN - GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS)scroll
KONZERN - KAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS)scroll
KONZERN - EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG (IFRS)
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| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Bilanzgewinn/-verlust | Rücklage für Fremdwährungs- umrechnung |
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| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| 1. Juli 2018 | 11.091.430,00 | 3.663.726,37 | (1.270.111,49) | 190.287,16 |
| 1) Periodenergebnis | (2.495.059,18) | |||
| 2) Gewinne/Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung | 4.161,44 | |||
| 3) Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | 2.495.059,18 | 4.161,44 |
| 4) Sonstige | ||||
| 31. Dezember 2018 | 11.091.430,00 | 3.663.726,37 | (3.765.170,67) | 194.448,60 |
| 1. Juli 2019 | 11.091.430,00 | 3.663.726,37 | 2.058.663,56 | 193.524,97 |
| 1) Barkapitalerhöhung | 130.335,00 | 561.339,90 | ||
| 2) Sachkapitalerhöhung | 933.162,00 | 4.625.706,87 | ||
| 3) Periodenergebnis | (7.115.137,23) | |||
| 4) Gewinne/Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung | 4.197,55 | |||
| 5) Gesamtergebnis | 0,00 | 0,00 | (7.115.137,23) | 4.197,55 |
| 6) Sonstige | ||||
| 31. Dezember 2019 | 12.154.927,00 | 8.850.773,14 | (5.056.473,67) | 197.722,52 |
| Anteile der Aktionäre der HanseYachts AG | Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | Konzern- eigenkapital *) |
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| EUR | EUR | EUR | |
| 1. Juli 2018 | 13.675.332,04 | 0,00 | 13.675.332,04 |
| 1) Periodenergebnis | (2.495.059,18) | (2.495.059,18) | |
| 2) Gewinne/Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung | 4.161,44 | 4.161,44 | |
| 3) Gesamtergebnis | 2.490.897,74 | 0,00 | 2.490.897,74 |
| 4) Sonstige | |||
| 31. Dezember 2018 | 11.184.434,30 | 0,00 | 11.184.434,30 |
| 1. Juli 2019 | 17.007.344,90 | (402.602,57) | 16.604.742,33 |
| 1) Barkapitalerhöhung | 691.674,90 | 691.674,90 | |
| 2) Sachkapitalerhöhung | 5.558.868,87 | 5.558.868,87 | |
| 3) Periodenergebnis | (7.115.137,23) | (82.580,09) | (7.197.717,32) |
| 4) Gewinne/Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung | 4.197,55 | 4.197,55 | |
| 5) Gesamtergebnis | (7.110.939,68) | (82.580,09) | (7.193.519,77) |
| 6) Sonstige | |||
| 31. Dezember 2019 | 16.146.948,99 | (485.182,66) | 15.661.766,33 |
1. ALLGEMEINE ANGABEN
Die HanseYachts AG mit Sitz in Greifswald/Deutschland ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft und oberste Muttergesellschaft des HanseYachts-Konzerns. Die Erstnotiz am Geregelten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgte am 9. März 2007.
Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen des HanseYachts-Konzerns umfasst die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Segelyachten unter den Markennamen HANSE, MOODY und DEHLER sowie von Motorbooten unter dem Markennamen FJORD und SEALINE. Zusätzlich zu den bisherigen Marken werden auch Segel- und Motorkatamarane der Marke PRIVILEGE über das weltweite Händlernetz verkauft. Der Konzern entfaltet seine operativen Geschäftsaktivitäten in Greifswald, Frankreich und Polen sowie durch eigene Vertriebsgesellschaften in Greifswald, Frankreich und in den USA. Darüber hinaus werden über ein Händlernetz die Produkte in mehr als 45 Länder weltweit vertrieben.
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der HanseYachts AG wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge gerundet in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Abweichungen von bis zu einer Einheit (TEUR, %) handelt es sich um rechentechnisch begründete Rundungsdifferenzen. Der Konzern hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr: vom 1. Juli bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahres. Damit wird dem saisonalen Geschäftszyklus Rechnung getragen.
Die HanseYachts AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stralsund unter HRB 7035 eingetragen. Die Anschrift der Gesellschaft ist Ladebower Chaussee 11, 17493 Greifswald.
2. RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE
Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 „Interim Financial Reporting" aufgestellt. Der Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen vollständigen Konzernabschluss erforderliche Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2019 - der in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wurde - zu lesen. Der Zwischenabschluss enthält nach Auffassung des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Ertragslage in der Berichtsperiode erforderlich sind.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.
Die im Zwischenabschluss angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen denjenigen, die auch im letzten Konzernabschluss zum 30. Juni 2019 zugrunde liegen.
3. KONSOLIDIERUNGSKREIS
Oberste Konzerngesellschaft ist die HanseYachts AG. In den Konzernabschluss sind neben der HanseYachts AG neun (Vorjahr: acht) Gesellschaften mit Sitz im Inland sowie vier (Vorjahr: drei) Gesellschaften mit Sitz im Ausland einbezogen.
| Bezeichnung | Sitz | Anteil | |
| unmittelbar: | |||
| 1. Dehler Yachts GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 2. Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 3. Verwaltung Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 4. Yachtzentrum Greifswald Beteiligungs-GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 5. Hanse Yachts US, LLC | Savannah, USA | 100% | (Vj. 100 %) |
| 6. Technologie Tworzyw Sztucznych Sp. Z o.o. | Goleniów, Polen | 100% | (Vj. 100 %) |
| 7. HanseYachts TVH GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 8. Moody Yachts GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 9. Sealine Yachts GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| 10. Privilege Marine Holding GmbH | Greifswald | 100% | (Vj. 100 %) |
| mittelbar: | |||
| 11. über Nr. 4. | |||
| Mediterranean Yacht Service Center SARL | Canet en Roussillon Frankreich |
100% |
(Vj. 100 %) |
| 12. über Nr. 7. | |||
| HanseYachts Technologie und Vermögensverwaltungs GmbH |
Greifswald |
100% |
(Vj. 100 %) |
| 13. über Nr. 10. | |||
| Privilege Marine SAS | Les Sables d'Olonne Frankreich |
97% |
(Vj. 100 %) |
4. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
IFRS 8 schreibt für börsennotierte Aktiengesellschaften die Erstellung einer Segmentberichterstattung vor, um die Ertragskraft und die Erfolgsaussichten sowie die Chancen und Risiken der verschiedenartigen Geschäftsfelder eines Konzerns transparent zu machen. Die Segmentierung soll dabei der internen Berichtsstruktur entsprechen, d.h. die Bewertung der Performance von Segmenten und die Zuordnung von Ressourcen auf die Segmente sollen den Informationen entsprechen, die intern vom Management als Entscheidungsgrundlage verwendet werden. Der HanseYachts-Konzern nimmt intern eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktlinien vor. Insgesamt entfallen ca. 59 % (Vorjahr: ca. 56 %) der Umsatzerlöse auf die Herstellung und den Vertrieb von Segelyachten sowie 33 % (Vorjahr ca. 41 %) der Umsatzerlöse auf Motorboote. Erstmalig wurden im laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 Umsatzerlöse mit Katamaranen der Marke „Privilege" im Umsatz ausgewiesen.
| 01.07.- 31.12.2019 | 01.07.- 31.12.2018 | |
| TEUR | TEUR | |
| Umsatzerlöse | ||
| Segelyachten | 29.015 | 30.726 |
| Motorboote | 16.385 | 22.614 |
| Katamarane | 2.752 | 0 |
| Übrige | 1.379 | 1.465 |
| Erlösminderungen | (370) | (30) |
| 49.161 | 54.775 |
Eine Angabe der übrigen nach IFRS 8 erforderlichen Angaben für die definierten Segmente erfolgt mangels direkter Zuordnung und verlässlicher Schlüsselgrößen nicht. So können die Größen Ergebnis, Vermögen, Schulden, Abschreibungen und Investitionen des HanseYachts-Konzerns nicht verlässlich auf die Produktlinien Segelyachten, Motoryachten und Übrige aufgeteilt werden, da Segelyachten und Motorboote in einer Fertigungslinie produziert werden. Eine Schlüsselung auf Basis der Umsatzerlöse oder Anzahl produzierter Boote wäre willkürlich und liefert keine entscheidungsnützlichen Informationen. Eine direkte Zuordnung ist ebenfalls nicht möglich. Eine Aufteilung in die Geschäftssegmente Segelyachten, Motorboote, Katamarane und Übrige wird auch intern nicht als Steuerungsgröße an das Management kommuniziert bzw. verwendet.
5. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Im ersten Halbjahr 2019/2020 hat der Konzern 2,5 Mio. Euro in das Anlagevermögen investiert, davon 1,9 Mio. Euro in Produktionsformen für neue und laufende Modelle investiert.
Die Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betrugen 3,2 Mio. Euro.
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte werden als solche klassifiziert und gesondert in der Bilanz ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft innerhalb von zwölf Monaten und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden mit ihrem Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet und nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Wertminderungen werden erfolgswirksam vorgenommen, falls der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unterhalb des Buchwerts liegt.
6. LIQUIDITÄT UND FINANZSCHULDEN
Grundsatz der Geschäftsführung ist es, eine stabile Kapitalbasis aufrecht zu erhalten. Der Vorstand der Gesellschaft hat im Juni 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einen Grundlagenbeschluss über die Durchführung einer Sachkapitalerhöhung gegen Einlage von Zahlungsansprüchen, im Wesentlichen aus Darlehen, sowie einer kompensierenden Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die Aktionäre gefasst. Auf der Grundlage dieses Beschlusses wurde das Grundkapital der Gesellschaft um EUR 933.162,00 gegen Ausgabe von 933.162 neuen Aktien durch Einbringung von Rückzahlungsansprüchen aus Darlehen mit einem Marktwert von insgesamt ca. EUR 5,4 Mio. erhöht. Die neuen Aktien aus der Barkapitalerhöhung wurden den Aktionären zu einem Bezugspreis von EUR 5,75 je neuer Aktie angeboten. Die neuen Aktien aus der Barkapitalerhöhung sowie aus der Sachkapitalerhöhung sind mit voller Gewinnanteilsberechtigung für das Geschäftsjahr 2018/2019 ausgegeben worden. In der Bezugsfrist 20. August bis 10. September 2019 wurden 130.335 neue Aktien zu einem Bezugspreis von EUR 5,75 je Aktie gezeichnet. Die im Rahmen der Sachkapitalerhöhung eingebrachten Zahlungsansprüche resultieren im Wesentlichen aus verschiedenen Darlehen, die die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA und die HY Beteiligungs GmbH der Privilége Marine Holding GmbH gewährt hatten und in die HanseYachts AG mit einer Erklärung am 1. Juli 2019 eingetreten ist. AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA und die HY Beteiligungs GmbH haben auf ihre Bezugsrechte aus der Barkapitalerhöhung verzichtet, so dass die Aktien aus der Barkapitalerhöhung von den übrigen Aktionären in einem Bezugsverhältnis von 1 neue (n) Aktie (n) für 9 alte Aktien bezogen werden konnten.
Das voll eingezahlte Grundkapital der HanseYachts AG beträgt zum 31.12.2019 EUR 12.154.927,00. Am Stichtag beträgt die Eigenkapitalquote ca. 15 % der Bilanzsumme (am 31.12.2018 ca. 13 %).
Zur Steuerung und Kontrolle der Liquidität verfügt der HanseYachts-Konzern über eine kurz- bis mittelfristige Finanzplanung. Mit Unterstützung dieses Instrumentariums kann auf Basis des operativen Cashflows, der durch die Banken zur Verfügung gestellten Kontokorrentlinien und Finanzmittelbestände, die kurzfristige Liquidität jederzeit gewährleistet werden.
Die flüssigen Mittel in Höhe von TEUR 3.895 bestehen aus jederzeit fälligen Sichteinlagen. In Höhe von TEUR 531 (im Vorjahr zum 30.06.2019, kurz im Folgenden „Vj": TEUR 643) unterliegen die flüssigen Mittel einer Verfügungsbeschränkung durch Kreditinstitute. Die Bankguthaben bestehen bei bonitätsstarken Banken.
Unter den Finanzschulden werden die zu verzinsenden Verpflichtungen ausgewiesen, die zum Bilanzstichtag bestanden. Sie bestehen im Wesentlichen gegenüber Kreditinstituten aus fest- und variabel verzinslichen Darlehen.
7. WESENTLICHE GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN
Als nahe stehende Personen oder Unternehmen gelten Personen beziehungsweise Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können.
Als nahe stehende Personen des HanseYachts-Konzerns kommen grundsätzlich die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates in Betracht. Darüber hinaus kommen als nahe stehende Personen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA, Grünwald, in Betracht, in deren Konzernabschluss die HanseYachts AG seit dem Erwerb der Aktienmehrheit am 4. November 2011 einbezogen wird. Nahe stehende Unternehmen sind seit diesem Zeitpunkt insbesondere die Unternehmen des Konzernkreises der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA.
Die Festlegung der Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze und Leistungen erfolgt marktorientiert. Die HanseYachts AG hat nach den Umständen, die im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhalten.
Folgende wesentliche Leistungsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 bestehen:
Gegenüber den Unternehmen der Aurelius-Unternehmensgruppe entstanden Aufwendungen durch Lieferungen, Beratungsleistungen und Lizenzgebühren von TEUR 147. Aus laufenden Liefer- und Leistungsbeziehungen bestehen zum 31. Dezember 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 722.
Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.693 gegenüber der HY Beteiligungs GmbH sowie gegenüber der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA TEUR 3.827. Mit Vertrag vom 14. Oktober 2019 gewährte Aurelius Finance Company Ltd., England der HanseYachts AG ein Darlehen in Höhe von EUR 4,2 Mio. Das Darlehen dient der saisonbedingten Finanzierung des Working Capital und hat eine feste Laufzeit bis zum 30. Juni 2020. Der HanseYachts AG sind im Berichtszeitraum Zinsaufwendungen gegenüber der Aurelius Gruppe in Höhe von TEUR 314 entstanden.
Die HanseYachts AG hat im ersten Halbjahr Schiffe an einen externen Händler verkauft und zudem Schiffe im Auftragsbestand von diesem externen Händler, der wiederum die Yachten an eine Gesellschaft verkauft, an der ein Vorstand mit einer Minderheitsbeteiligung von 10 % stiller Anteilseigner ist. Anschließend nimmt die Gesellschaft die Schiffe gegen eine Gebühr in die Vercharterung.
Die Mitglieder des Vorstands besitzen zum Stichtag zusammen 143.992 Stück Aktien der HanseYachts AG.
8. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN
8.1. Eventualverbindlichkeiten
Mit einer unabhängigen Absatzfinanzierungsgesellschaft besteht ein Finanzierungsprogramm über die Händler den Erwerb ihrer Schiffe von der HanseYachts AG finanzieren können. Das Finanzierungsprogramm wurde zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 4.921 (Vorjahr: TEUR 4.676) in Anspruch genommen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht eine Rückkaufverpflichtung durch die HanseYachts AG für die mittels des Finanzierungsprogramms finanzierten Schiffe, sofern die teilnehmenden Händler ihren Verpflichtungen gegenüber der Absatzfinanzierungsgesellschaft nicht nachkommen. Da der Vertrag mit der Absatzfinanzierungsgesellschaft zunächst eine Verwertungsphase der von den Händlern zur Sicherheit an die Absatzfinanzierungsgesellschaft übereigneten Schiffe vorsieht, wird von einem geringen Risiko der Inanspruchnahme aus möglichen Rückkaufverpflichtungen ausgegangen.
Aus weiteren Bürgschaftsverhältnissen haftet die HanseYachts AG in Höhe von TEUR 15 (Vorjahr TEUR 15).
Weitere Haftungsverhältnisse und sonstige Eventualverbindlichkeiten gegenüber Dritten bestehen nicht.
8.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen finanzielle Verpflichtungen, vornehmlich aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Geschäftsbericht 2018/2019. Wesentliche Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben bestehen zum Stichtag nicht.
8.3. Rechtsstreitigkeiten
Die HanseYachts AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, aus denen über die zurückgestellten Beträge hinausgehende Ergebnisauswirkungen zu erwarten sind. Weitere Informationen enthält hierzu der Geschäftsbericht 2018/2019.
9. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Nach dem Bilanzstichtag ereigneten sich keine Geschäftsvorfälle mit einem wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Greifswald, 28. Februar 2020
Der Vorstand
Dr. Jens Gerhardt
Sven Göbel
Versicherung der Gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Greifswald, 28. Februar 2020
Der Vorstand
Dr. Jens Gerhardt
Sven Göbel
Impressum
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Herausgeber HANSEYACHTS AG Ladebower Chaussee 11 17493 Greifswald www.hanseyachtsag.com |
Ansprechpartner Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung: Investor Relations Dr. Jens Gerhardt Telefon: +49 (0) 3834 5792 200 Fax: +49 (0) 3834 5792 810 ir@hanseyachtsag.com Communications: Morten Strauch Telefon: +49 (0) 3834 5792 512 Fax: +49 (0) 3834 5792 830 mstrauch@hanseyachtsag.com Hausanschrift HANSEYACHTS AG Ladebower Chaussee 11 17493 Greifswald www.hanseyachtsag.com |