HanseYachts AGGreifswaldKonzern - Halbjahresfinanzbericht zum 31.12.2021Konzern - Zwischenlagebericht Konzern - Bilanz Konzern - Gesamtergebnisrechnung Konzern - Kapitalflussrechnung Konzern - Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang zum verkürzten Zwischenabschluss Versicherung der gesetzlichen Vertreter Impressum Konzern-Zwischenlagebericht für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2021KEY FACTS scrollen
1. MARKT UND MARKTUMFELD Die HanseYachts AG (kurz: "HanseYachts" oder "Konzern") ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Segelyachten mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 74 ft (= 10 - 22 m). Im Motorbootsegment mit einer Rumpflänge von ca. 30 bis 55 ft (= 10 - 16 m) gehört das Unternehmen zu den Top 10 weltweit. Die Segel- und Motorkatamarane (ca. 50 bis 70 ft = 15-21 m) sind als luxuriöse, hochseetaugliche Katamaran-Yachten am Markt etabliert. Die meisten Boote werden an Kunden in Europa und den USA ausgeliefert. Die Exportquote liegt bei ca. 80 %. Die wichtigsten Absatzmärkte der HanseYachts AG sind Deutschland, die USA, Frankreich, Türkei, Niederlande und England. Das globale maritime Marktumfeld ist für HanseYachts im allgemeinen langfristigen Trend leicht wachsend; aktuell im kurzfristigen Trend, welcher im Frühsommer 2020 nach Ausbruch der Corona-Pandemie eingesetzt hat, ist die Nachfrage nach Freizeitbooten sogar stark steigend. Die HanseYachts AG präsentiert ihre Produktpalette über das weltweite Händlernetz und über digitale Medien. Kontinuierliche Innovationen greifen die Kundenwünsche nach Individualisierung auf und sorgen für einen nachhaltigen Verkaufserfolg. Die von HanseYachts hergestellten Boote unterteilen sich im Bereich Segeln auf die Marken Hanse, Dehler und Moody, bei den Motoryachten in Fjord, Sealine und Ryck sowie bei den Katamaranen auf die Marke Privilege. Mit 45 verschiedenen Modellen ist der Konzern in vielen wichtigen Marktsegmenten vertreten. Einen großen Anteil am Umsatzerfolg des ersten Halbjahres hat unverändert die Kernmarke Hanse. Alle Segelyachten der Marke Hanse konnten ein interessiertes Publikum finden, wobei insbesondere die Yachten der Modelle 348, 388, 418 und 458 sich einer hohen Nachfrage erfreuen. Dehler Segelyachten sind vor allem bei sportlich ambitionierten Seglern stark nachgefragt. Auch die insbesondere für Langfahrten konstruierten Yachten der Marke Moody liegen bei Auftragseingängen deutlich über den Erwartungen, was u. a. der neuen Moody 41 Decksalon zu verdanken ist. Im Motoryachtsegment profitiert die Werft vom anhaltenden Erfolg der Fjord-Reihe, der breiten Produktpalette der Marke Sealine sowie dem neuen Motorboot der Marke Ryck. Der Umsatzanteil der Katamarane der Marke Privilege am Gesamtumsatz ist derzeit noch relativ gering. Diverse Auszeichnungen der Segel- und Motorboote der HanseYachts AG durch die Fachpresse bestätigen die Strategie der Gesellschaft, in die Entwicklung von innovativen, werthaltigen und zuverlässigen Yachten zu investieren. Besonders erfreulich ist die jüngste Auszeichnung der Hanse 460 in der Kategorie Family Cruiser als European Yacht of the Year 2022. Der sehr hohe Kunden-Auftragsbestand an bestellten Segel- und Motor-Yachten sowie Katamaranen zum Stichtag 31. Dezember 2021 in Höhe von insgesamt 313,8 Mio. Euro (31. Dezember 2020: 153,6 Mio. Euro) zeigt, dass die Schiffe die hohen Anforderungen und Wünsche von Seglern und Motorbootfahrern erfüllen. Auch wird in der derzeitigen Corona-Pandemie die eigene Yacht als schwimmende sichere Ferienwohnung entdeckt, auf der man einen luxuriösen und sicheren Urlaub in Distanz zu Gebieten mit hohen Corona- Inzidenzen erleben kann. Mit dem hohen Auftragsbestand ist die Werft für die nächsten zwei Geschäftsjahre nahezu ausverkauft und hat zudem ein Auftragsbuch, das bei einigen Modellen bis in das Jahr 2024 reicht. 2. AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE Derzeit gibt es mittelbare und unmittelbare Auswirkungen durch die weltweite Covid-19-Pandemie auf die HanseYachts AG. Während weltweit gestörte Lieferketten zu verzögerten Anlieferungen von Rohmaterialien und Zubehörteilen führen, was die effiziente Produktion der Yachten und Katamarane behindert und sich negativ auf die Ertragslage auswirkt, liegen die Auftragseingänge bei HanseYachts deutlich über den Werten der Vorjahre auf dem höchsten Niveau der Unternehmensgeschichte. Die Digitalisierung von Vertriebsaktivitäten, die geringere Anzahl an Bootsmessen und Reduzierungen von Reisetätigkeiten haben positive Wirkungen auf die Vertriebskostensituation von HanseYachts. Fehlende und verzögerte Zulieferteile durch erschwerte Belieferung aus dem Ausland und Mitarbeiter in Quarantäne bzw. durch häusliche Kinderbetreuung verhinderte Mitarbeiter haben dagegen negative Auswirkungen auf die Kosten- und Produktionssituation. 3. ERLÄUTERUNGEN ZUR UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG Das Geschäftsjahr der HanseYachts AG beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni des Folgejahres. Der hier zu berichtende Halbjahres-Zwischenabschluss im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 beinhaltet den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2021. Die vergleichbare Vorjahresperiode (kurz "Vj.") betrifft den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2020. Die Geschäftstätigkeit der HanseYachts ist traditionell von einer ausgeprägten Saisonalität gekennzeichnet. In den Monaten Juli bis Dezember fallen regelmäßig hohe Aufwendungen für Modellpflege und Produktionseinführungen neuer Produkte an. Im ersten Halbjahr werden üblicherweise nicht alle produzierten Schiffe fertiggestellt und ausgeliefert. Der Großteil der Umsatzerlöse und Margen werden zeitlich erst später in den Monaten Februar bis Juni, also im zweiten Berichtshalbjahr von HanseYachts, mit Auslieferung der Boote erzielt. Die Material- und Personalkosten sind infolgedessen im ersten Halbjahr traditionell in Relation zur erzielten Leistung höher. Die Aussagefähigkeit der Kosten im ersten Halbjahr ist daher eingeschränkt und nicht repräsentativ für das gesamte Geschäftsjahr. Das erste Halbjahr im Geschäftsjahr 2021/2022 startete im Gegensatz zu den Vorjahren mit einem derart hohen Auftragsbestand, dass die Produktion bereits zu diesem Zeitpunkt für das gesamte Geschäftsjahr bis 30. Juni 2022 ausgelastet war. Das erste Halbjahr 2021/2022 war wie bereits der entsprechende Vorjahreszeitraum von der Corona- Pandemie betroffen, jedoch mit unterschiedlich geprägten Auswirkungen. In der aktuellen Berichtsperiode Juli 2021 bis Dezember 2021 führten gestörte Lieferketten zu Beeinträchtigungen in der Produktion und somit zu geringeren Umsätzen im Vergleich zur ursprünglichen Planung. In der vergleichbaren Vorjahresperiode hatte hingegen ein Einbruch der Auftragseingänge, bedingt durch den ersten Corona-Pandemie bedingten Lockdown im Frühjahr 2020, Kurzarbeit bei einem Großteil der HanseYachts-Mitarbeiter in den Monaten Juli und August 2020 zur Folge. Trotz verzögerter Lieferungen von Fertigungsmaterial konnte die HanseYachts AG im ersten Halbjahr 2021/2022 einen Umsatz von 61,6 Mio. Euro erzielen (Vj.: 48,2 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 27,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die Betriebsleistung beträgt unter Berücksichtigung der deutlichen Bestandserhöhung in Höhe von 10,2 Mio. Euro (Vj.: Verringerung um 5,7 Mio. Euro) von im vergangenen Geschäftsjahr begonnenen, aber aufgrund der gestörten Lieferketten nicht ausgelieferten Yachten und den aktivierten Eigenleistungen 72,9 Mio. Euro (Vj.: 43,4 Mio. Euro, +67,8%). Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 0,8 Mio. Euro (Vj.: 0,9 Mio. Euro) und beinhalten das Ersatzteilgeschäft, Erlöse aus gewonnen Rechtsverfahren, Versicherungsentschädigungen und Weiterbelastungen für Werbungen an Händler. Der Materialaufwand beträgt 40,7 Mio. Euro (Vj.: 23,2 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ist die Materialaufwandsquote um 2,3 Prozentpunkte auf 55,8% gestiegen (Vj.: 53,5%). Wesentlich verantwortlich für diesen Effekt sind Preiserhöhungen bei Lieferanten. Der Rohertrag (Gesamtleistung abzüglich Materialaufwand zuzüglich sonstiger betrieblicher Erträge) beträgt 32,2 Mio. Euro (Vj.: 20,2 Mio. Euro). Bezogen auf die Gesamtleistung ergibt sich eine Rohmarge von 44,2%, die sich gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte verringert hat, was insbesondere den Preiserhöhungen bei Lieferanten geschuldet ist. Die Personalaufwendungen von 23,7 Mio. Euro liegen absolut um 6,6 Mio. Euro über der vergleichbaren Vorjahresperiode, wobei im Vorjahr aufgrund von erhaltenen Kurzarbeitergeldern der absolute Aufwand reduziert und hierdurch die gut ausgebildeten Mitarbeiter durchgehend im Unternehmen gehalten wurden. Bezogen auf die stark gestiegene Gesamtleistung ist die Personalaufwandsquote um 6,7 Prozentpunkte auf 32,6% gesunken (Vj.: 39,3%). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 3,7 Mio. Euro auf 12,3 Mio. Euro gestiegen (Vj.: 8,6 Mio. Euro). Die Aufwendungen für Vertrieb und Werbungen machen hier mit 3,2 Mio. Euro (Vj.: 2,2 Mio. Euro) den größten Anteil aus, gefolgt von Beratungsleistungen (1,5 Mio. Euro), Frachtkosten (1,4 Mio. Euro), Instandhaltungskosten (0,9 Mio. Euro) und Energiekosten (0,8 Mio. Euro). Die Abschreibungen betragen 3,3 Mio. Euro und beinhalten im Wesentlichen die Abschreibungen auf die Produktionsformen der neueren Yachtmodelle. Das Finanzergebnis von -0,4 Mio. Euro (Vj.: -0,8 Mio. Euro) enthält den planmäßigen Zinsdienst für die finanziellen Verbindlichkeiten. Das Halbjahresergebnis ist aufgrund der Saisonalität sowie der gestörten Lieferketten und der damit verbundenen verzögerten Auslieferung von fast fertigen Booten mit -6,9 Mio. Euro negativ (Vj. -8,5 Mio. Euro). Der im ersten Halbjahr 2021/2022 erwirtschaftete Verlust ist grundsätzlich typisch für den saisonalen Verlauf der Geschäftstätigkeit der HanseYachts AG: Der Zeitraum Juli bis Dezember ist durch hohe Aufwendungen für die Entwicklung und Bewerbung neuer Produkte bei relativ geringen Umsätzen und Erträgen gekennzeichnet. Zusätzlich belasteten in diesem Jahr die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im zweiten Halbjahr wird mit der verstärkten Produktion und der Auslieferung der Yachten die Realisierungen der wesentlichen Deckungsbeiträge erfolgen. Der Vorstand rechnet mit einem besseren Gesamtjahresergebnis 2021/2022 im Vergleich zum Vorjahr. 4. INVESTITIONEN UND FINANZIERUNG Das erste Halbjahr 2021/2022 weist einen positiven Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von +1,3 Mio. Euro (Vj.: +8,6 Mio. Euro) aus (siehe die Kapitalflussrechnung auf Seite 9). Ursächlich hierfür waren die hohen Auftragseingänge mit ihren jeweils vertraglich vereinbarten Anzahlungen auf bestellte Yachten. Einen gegenläufigen Effekt hatte die Bindung von liquiden Mitteln in den Vorräten, die einerseits aus dem Aufbau von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen resultierten, der aus Vorsichtsgründen erfolgte. Hintergrund ist die deutlich früher als üblich erfolgt Bestellung des für die Produktion benötigten Materials, um einen Sicherheitsbestand an Material aufzubauen, mit dem Ziel den Auswirkungen von gestörten Lieferketten entgegenzuwirken. Andererseits bewirkten nicht absehbare Lieferungsverzögerungen von Material, dass in Produktion befindliche Yachten nicht fristgerecht fertiggestellt werden konnten und die unfertigen Erzeugnisse gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode sich um 13,0 Mio. Euro erhöht haben und so temporär Liquidität gebunden haben. Die Investitionen lagen im ersten Halbjahr mit 5,3 Mio. Euro über Vorjahresniveau (Vj.: 3,9 Mio. Euro ) und betreffen in der Berichtsperiode im Wesentlichen die Entwicklung neuer Schiffstypen sowie die Herstellung und den Erwerb von Produktionsformen und die Errichtung eines Showrooms für Yachten in Greifswald. Wesentliche Investitionen in Produktionsanlagen sind nicht erforderlich, da die Fertigungsstraßen zur Herstellung der Yachten in den Fließfertigungen regelmäßig gewartet und instandgehalten werden. Der negative Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 0,7 Mio. Euro resultierte aus der planmäßigen Tilgung von langfristigen Liquiditätsdarlehen der Hausbanken. Zum Abschlussstichtag bestanden Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 11,4 Mio. Euro (Vj.: 21,8 Mio. Euro). Die liquiden Mittel sind in Höhe von 0,3 Mio. Euro verfügungsbeschränkt. Die Kontokorrentlinien in Höhe von 10,1 Mio. Euro wurden in Höhe von 3,3 Mio. Euro in Anspruch genommen (Vj.: 4,0 Mio. Euro). 5. CHANCEN UND RISIKEN DER UNTERNEHMENSENWICKLUNG IM VERBLEIBENDEN BERICHTSZEITRAUM Die Segel- und Motoryachten sowie die Katamarane der HanseYachts AG konnten in einem Marktumfeld mit einer intensiven Wettbewerbssituation sehr gute Verkaufserfolge erzielen. Die Yacht als sicheres Refugium auf dem Wasser hat in der Zeit der Corona- Pandemie den Kaufanreiz für die Produkte der HanseYachts unterstützt. Mit einer klar positionierten Mehrmarkenstrategie, einer breiten Modellpalette und der industriellen Serienfertigung ist die HanseYachts gegenüber dem Wettbewerb sehr gut aufgestellt. Dennoch besteht für das restliche Geschäftsjahr das Risiko, dass eigene Mitarbeiter an Corona erkranken und es zu einer vermehrten Quarantäne oder einer Schließung von ganzen Abteilungen oder sogar eines der vier Werke des HanseYachts-Konzerns kommen könnte. Weiterhin könnten der Materialzufluss weiter länger als geplant oder noch extensiver verzögert werden sowie ein Corona-Ausbruch bei Lieferanten ganze Materialarten zu Fehlteilen machen. In Vorjahren hat die Verfehlung der geplanten Geschäftsentwicklung von Privilàge zu signifikanten Auswirkungen auf bilanzierte Vermögenswerte und das Konzernergebnis geführt, insofern sind bestehende Vermögenswerte im Zusammenhang mit Privilege und das Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr von der weiteren Entwicklung von Privilege beeinflusst und insofern mit Risiken verbunden. Weitere Informationen zur Chancen- und Risikosituation der HanseYachts enthält der Geschäftsbericht 2020/2021. 6. AUSBLICK Die Produktion der HanseYachts AG ist angesichts des hohen Auftragsbestands für das gesamte Geschäftsjahr bis 30. Juni 2022 ausgelastet. Dennoch ist der Ausblick aufgrund der Corona-Pandemie und deren Folgewirkungen weiterhin mit hohen Risiken behaftet. Insbesondere die Probleme in den Versorgungsketten führen zu gravierenden Beeinträchtigungen im Produktionsablauf, in deren Folge die Produktion laufend an die Verfügbarkeit von Zukaufteilen angepasst und gegebenenfalls die Fertigstellung von bereits in Produktion befindlichen Yachten hinausgezögert werden muss, bis die fehlenden Teile von den Zulieferbetrieben angeliefert und von HanseYachts eingebaut werden können. Unter Berücksichtigung der positiven Ausblicke, aber auch unter Beachtung der möglichen negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft der HanseYachts rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Umsatz, EBITDA und Jahresergebnis leicht über dem Geschäftsjahr 2020/2021. Die Anzahl der im Geschäftsjahr 2021/2022 fakturierten und produzierten Yachten wird ebenfalls über Vorjahr erwartet. Bei der Prognose ist der Vorstand von den Annahmen ausgegangen, dass es zu keinem erneuten Corona- bedingten flächendeckenden Herunterfahren von wirtschaftlichen und privaten Aktivitäten kommen wird und die weltweiten Probleme in den Lieferketten im zweiten Geschäftshalbjahr überwiegend gelöst sein werden.
Greifswald, den 28. Februar 2022 Der Vorstand Hanjo Runde Sven Göbel Stefan Zimmermann KONZERN - BILANZ (IFRS)AKTIVA scrollen
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Anhang zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss 31. Dezember 20211. ALLGEMEINE ANGABEN Die HanseYachts AG mit Sitz in Greifswald, Deutschland, ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft und oberste Muttergesellschaft des HanseYachts-Konzerns. Die Aktien der Gesellschaft werden seit 9. März 2007 am Regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (Aktie ISIN: DE000A0KF6M8 / WKN: A0KF6M). Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen des HanseYachts-Konzerns umfasst im Wesentlichen die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Segelyachten unter den Markennamen HANSE, MOODY, DEHLER sowie von Motorbooten unter den Markennamen FJORD, SEALINE, RYCK und Segel- und Motorkatamarane der Marke PRIVILEGE. Der Konzern entfaltet seine Geschäftsaktivitäten im Wesentlichen an den Produktionsstandorten in Greifswald, Polen und Frankreich sowie durch zwei operative Vertriebsgesellschaften in Greifswald und in den USA. Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der HanseYachts AG wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge gerundet in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Abweichungen von bis zu einer Einheit (TEUR, %) handelt es sich um rechentechnisch begründete Rundungsdifferenzen. Der Konzern hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr: vom 1. Juli bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahres. Damit wird dem saisonalen Geschäftszyklus Rechnung getragen. Die HanseYachts AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stralsund unter HRB 7035 eingetragen. Die Anschrift der Gesellschaft ist Ladebower Chaussee 11, 17493 Greifswald. 2. RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE Der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung" aufgestellt. Der Konzern-Zwischenabschluss enthält nicht alle für einen vollständigen Konzernabschluss erforderliche Informationen und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 30. Juni 2021 - der in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wurde - zu lesen. Der Zwischenabschluss enthält nach Auffassung des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Ertragslage in der Berichtsperiode erforderlich sind. Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Die im Zwischenabschluss angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen denjenigen, die auch im letzten Konzernabschluss zum 30. Juni 2021 zugrunde liegen. 3. KONSOLIDIERUNGSKREIS Oberste Konzerngesellschaft ist die HanseYachts AG. In den Konzernabschluss sind neben der HanseYachts AG sieben (Vorjahr 30.06.2021: sieben) Gesellschaften mit Sitz im Inland sowie fünf (Vorjahr: fünf) Gesellschaften mit Sitz im Ausland einbezogen: scrollen
4. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG IFRS 8 schreibt für börsennotierte Aktiengesellschaften die Erstellung einer Segmentberichterstattung vor, um die Ertragskraft und die Erfolgsaussichten sowie die Chancen und Risiken der verschiedenartigen Geschäftsfelder eines Konzerns transparent zu machen. Die Segmentierung soll dabei der internen Berichtsstruktur entsprechen, d.h. die Bewertung der Performance von Segmenten und die Zuordnung von Ressourcen auf die Segmente sollen den Informationen entsprechen, die intern vom Management als Entscheidungsgrundlage verwendet werden. Der HanseYachts-Konzern nimmt intern eine Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktlinien vor. Insgesamt entfallen ca. 74 % (Vorjahr: ca. 62 %) der Umsatzerlöse auf die Herstellung und den Vertrieb von Segelyachten, auf Motorboote 21 % (Vorjahr ca. 25 %) sowie auf Umsatzerlöse mit Katamaranen 2 % (Vorjahr ca. 10 %). scrollen
Eine Angabe der übrigen nach IFRS 8 erforderlichen Angaben für die definierten Segmente erfolgt mangels direkter Zuordnung und verlässlicher Schlüsselgrößen nicht. So können die Größen Ergebnis, Vermögen, Schulden, Abschreibungen und Investitionen des HanseYachts-Konzerns nicht verlässlich auf die Produktlinien Segelyachten, Motoryachten und Übrige aufgeteilt werden, da Segelyachten und Motorboote in einer Fertigungslinie produziert werden. Eine Schlüsselung auf Basis der Umsatzerlöse oder Anzahl produzierter Boote wäre willkürlich und liefert keine entscheidungsnützlichen Informationen. Eine direkte Zuordnung ist ebenfalls nicht möglich. Eine Aufteilung in die Geschäftssegmente Segelyachten, Motorboote, Katamarane und Übrige wird auch intern nicht als Steuerungsgröße an das Management kommuniziert bzw. verwendet. 5. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Die Bilanzsumme am 31. Dezember 2021 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 10,0 Mio. Euro auf 120,8 Mio. Euro (im Vorjahr zum 30.06.2021, kurz "Vj": 110,8 Mio. Euro). Der Anteil des langfristig gebundenen Vermögens an der Bilanzsumme beträgt zum Bilanzstichtag insgesamt 41,5 % (Vorjahr 44,4 %). Im ersten Halbjahr 2021/2022 hat der Konzern 5,3 Mio. Euro in das Anlagevermögen investiert, davon im Wesentlichen in Produktionsformen für neue und laufende Yacht-Modelle und in die Anschaffung von Nutzungsrechten gemäß IFRS 16. Die Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betrugen 3,3 Mio. Euro im ersten Halbjahr. 6. LIQUIDITÄT UND FINANZSCHULDEN Grundsatz der Geschäftsführung ist es, eine stabile Kapitalbasis aufrecht zu erhalten. Finanzierungen zur Abwendung von durch die Corona-Pandemie verursachte potenzielle Liquiditätsrisiken Die HanseYachts AG hat unmittelbar nach Ausbruch der Corona Pandemie in Deutschland Anfang April 2020 die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die kurz- bis langfristige Liquiditätssituation analysiert und dann bei den in- und ausländischen Hausbanken Kreditanträge gestellt, die sämtlich in Höhe von insgesamt 16,1 Mio. Euro im Vorjahr ausbezahlt wurden. Die Kredite wurden aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 30. Juni 2022 tilgungsfrei gestellt und wurden zu marktüblichen Konditionen über eine Laufzeit von bis zu 72 Monaten gewährt. Die ausgezahlten Bankdarlehen und auch die hohen Anzahlungen aufgrund des hohen Auftragseingangs für bestellte Yachten gewährleisten für die HanseYachts AG die Stabilisierung des Geschäftsbetriebs, der durch temporäre Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen oder indirekte Effekte wie gestörte Lieferketten lokal aber auch international potenziell beeinträchtigt werden kann. Liquiditätsplanung Zur Steuerung und Kontrolle der Liquidität verfügt der HanseYachts-Konzern über eine kurz-bis mittelfristige Finanzplanung. Mit Unterstützung dieses Instrumentariums kann auf Basis des operativen Cashflows, der durch die Banken zur Verfügung gestellten Kontokorrentlinien und Finanzmittelbestände, die kurzfristige Liquidität jederzeit gewährleistet werden. Die flüssigen Mittel in Höhe von TEUR 11.426 (Vj: TEUR 21.852) bestehen aus jederzeit fälligen Sichteinlagen. In Höhe von TEUR 300 (Vj: TEUR 300) unterliegen die flüssigen Mittel einer Verfügungsbeschränkung durch Kreditinstitute. Die Bankguthaben bestehen bei bonitätsstarken Banken. Unter den Finanzschulden werden die zu verzinsenden Verpflichtungen ausgewiesen, die zum Bilanzstichtag bestanden. Sie bestehen im Wesentlichen gegenüber Kreditinstituten aus fest- und variabel verzinslichen Darlehen. 7. WESENTLICHE GESCHÄFTSVORFÄLLE MIT NAHE STEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN Als nahe stehende Personen oder Unternehmen gelten Personen beziehungsweise Unternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können, beziehungsweise die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Als nahe stehende Personen kommen grundsätzlich die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates der HanseYachts AG in Betracht. Darüber hinaus kommen als nahe stehende Personen auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA, Grünwald, in Betracht, in deren Konzernabschluss die HanseYachts AG seit dem Erwerb der Aktienmehrheit am 4. November 2011 einbezogen wird. Nahe stehende Unternehmen sind seit diesem Zeitpunkt insbesondere die Unternehmen des Konzernkreises der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA. Die Festlegung der Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze und Leistungen erfolgt marktorientiert. Die HanseYachts AG hat nach den Umständen, die im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhalten. Folgende wesentliche Leistungsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 bestehen: Gegenüber den Unternehmen der Aurelius-Unternehmensgruppe entstanden Aufwendungen durch Lieferungen, Beratungsleistungen und Lizenzgebühren von TEUR 359. Aus laufenden Liefer- und Leistungsbeziehungen bestehen zum 31. Dezember 2021 keine Verbindlichkeiten. Die Mitglieder des Vorstands besitzen zum Stichtag zusammen 208.892 Stück Aktien der HanseYachts AG. 8. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN 8.1. Eventualverbindlichkeiten Mit einer unabhängigen Absatzfinanzierungsgesellschaft besteht ein Finanzierungsprogramm über die Händler den Erwerb ihrer Schiffe von der HanseYachts AG finanzieren können. Das Finanzierungsprogramm wurde zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 896 (Vorjahr: TEUR 1.414) in Anspruch genommen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht eine Rückkaufverpflichtung durch die HanseYachts AG für die mittels des Finanzierungsprogramms finanzierten Schiffe, sofern die teilnehmenden Händler ihren Verpflichtungen gegenüber der Absatzfinanzierungsgesellschaft nicht nachkommen. Da der Vertrag mit der Absatzfinanzierungsgesellschaft zunächst eine Verwertungsphase der von den Händlern zur Sicherheit an die Absatzfinanzierungsgesellschaft übereigneten Schiffe vorsieht, wird von einem geringen Risiko der Inanspruchnahme aus möglichen Rückkaufverpflichtungen ausgegangen. Aus weiteren Bürgschaftsverhältnissen haftet die HanseYachts AG in Höhe von TEUR 15 (Vorjahr TEUR 15). Weitere Haftungsverhältnisse und sonstige Eventualverbindlichkeiten gegenüber Dritten bestehen nicht. 8.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Es bestehen finanzielle Verpflichtungen, vornehmlich aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Geschäftsbericht 2020/2021. Wesentliche Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben bestehen zum Stichtag nicht. 8.3. Rechtsstreitigkeiten Die HanseYachts AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, aus denen über die zurückgestellten Beträge hinausgehende Ergebnisauswirkungen zu erwarten sind. Weitere Informationen enthält hierzu der Geschäftsbericht 2020/2021. 9. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Geschäftsvorfälle ereignet mit einem wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Greifswald, 28. Februar 2022 Der Vorstand Hanjo Runde Sven Göbel Stefan Zimmermann Versicherung der Gesetzlichen Vertreter Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Greifswald, 28. Februar 2022 Der Vorstand Hanjo Runde Sven Göbel Stefan Zimmermann Impressum Herausgeber HANSEYACHTS AG Ladebower Chaussee 11 17493 Greifswald www.hanseyachtsag.com Ansprechpartner Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung: Investor Relations Herr Hanjo Runde Telefon: +49 (0) 3834 5792 200 Fax: +49 (0) 3834 5792 810 ir@hanseyachtsag.com Communications: Morten Strauch Telefon: +49 (0) 3834 5792 512 Fax: +49 (0) 3834 5792 830 mstrauch@hanseyachtsag.com Hausanschrift HANSEYACHTS AG Ladebower Chaussee 11 17493 Greifswald www.hanseyachtsag.com |
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