Heidelberger Beteiligungsholding AG

Heidelberg

Halbjahresfinanzbericht der Heidelberger Beteiligungsholding AG zum 30. Juni 2020

Zwischenlagebericht der Heidelberger Beteiligungsholding AG
für das erste Geschäftshalbjahr 2020 (1. Januar 2020 - 30. Juni 2020)

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten bei der deutschen Wirtschaft zu einem historischen Rückgang. Im 2. Quartal 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem 1. Quartal 2020 um 10,1 % gesunken. Seit Beginn der quartalsweisen Berechnung des BIP im Jahr 1970 war dies der größte Rückgang. Die Importe und Exporte von Waren und Dienstleistungen sind im 2. Quartal 2020 massiv eingebrochen. Gleiches gilt für die privaten Konsumausgaben und Investitionen in Ausrüstungen. Die Konsumausgaben des Staates hingegen erhöhten sich.

Im Euroraum hat sich das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2020 extrem abgeschwächt. Das BIP sank nach Schätzungen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, im zweiten Quartal 2020 um 12,1 % nach einem Rückgang von 3,6 % im ersten Quartal 2020. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2020 im Euroraum um 15,0% gefallen, nach einem Rückgang von 3,1% im Vorquartal. Nach Angaben des Bureau of Economic Analyses (Bea) ist das Bruttoinlandsprodukt der USA im zweiten Quartal 2020 annualisiert um 32,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal gefallen. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um annualisiert 5,0% geschrumpft.

Der Leitzins der Europäischen Zentralbank beträgt seit März 2016 unverändert 0,00%. Der Leitzins gibt an, unter welchen Bedingungen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken Geld leihen können. Der Strafzins für Geschäftsbanken den die Institute zahlen müssen, wenn sie überschüssige Gelder über Nacht bei der Notenbank parken, liegt bei -0,50%. Der EZB-Rat hatte unlängst angekündigt die Ankäufe im Rahmen des Pandemie-Notfallankaufprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP) mit einem Umfang von insgesamt 1.350 Mrd. Euro fortzusetzen.

Die Inflation im Euroraum lag im Juni 2020 bei 0,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Deutschland ist die Inflationsrate mit 0,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5% höher als im Euroraum. Die Teuerung ist damit deutlich niedriger als der Wert von knapp unter 2 %, den die Europäische Zentralbank (EZB) auf mittlere Sicht als Zielwert anvisiert.

Der kurzfristige 3-Monats-Euribor-Zinssatz ist im bisherigen Jahresverlauf von -0,38% zum Jahresbeginn auf -0,42% zum Halbjahr geringfügig gefallen. Der Euribor gibt den Zinssatz an, zu dem sich Banken untereinander Geld ausleihen. Bereits im April 2015 wurde der Refinanzierungszins erstmals mit einer negativen Rendite ermittelt und befindet sich aktuell in der Nähe seines historischen Tiefstands.

Im Berichtszeitraum notierte der Euro gegenüber dem US-Dollar nahezu unverändert. Ausgehend von einem Wert von 1,122 US-Dollar zum Beginn des Jahres stieg der Euro zum Ende des 1. Halbjahres geringfügig auf 1,123 US-Dollar.

Das britische Pfund zeigte sich im aktuellen Berichtszeitraum gegenüber dem Euro schwächer. Der Euro stieg leicht von einem Wert von 0,847 GBP zum Jahresanfang auf 0,906 GBP zum Ende des Berichtszeitraums.

Der deutsche Aktienindex DAX hat sich im ersten Halbjahr 2020 negativ entwickelt. Ausgehend von einem Stand von 13.249 Punkten zum Ende des Jahres 2019 verzeichnete der DAX einen Rückgang von 7,1% und schloss zum Halbjahr 2020 bei 12.311 Punkten. Im Vergleich zum DAX war der Rückgang des Dow Jones Index im Berichtszeitraum etwas größer. Ausgehend von einem Stand von 28.538 Punkten zum Ende des Jahres 2019 fiel der amerikanische Index um 9,5% auf 25.813 Punkte zum Ende des ersten Halbjahres.

Ertragslage

Die Ergebnisrechnung des ersten Geschäftshalbjahres 2020 der Heidelberger Beteiligungsholding AG weist einen Verlust aus. Dieser resultiert im Wesentlichen aus den Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens. Im Berichtszeitraum wurden auf zehn Wertpapiere Abschreibungen berücksichtigt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung der Heidelberger Beteiligungsholding AG weist für den Zeitraum 1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020 einen Bilanzverlust von 533 TEUR (Vj. Bilanzverlust: 1.160 TEUR) aus. Der Jahresfehlbetrag von 509 TEUR liegt deutlich unter dem Vorjahreswert (Jahresüberschuss) von 511 TEUR. Das Ergebnis vor Steuern erreichte im ersten Halbjahr - 560 TEUR (Vj. 531 TEUR). Die „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ von 51 TEUR resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Steuerrückstellungen aus Vorjahren.

Das negative Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus „Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens“ von 1.418 TEUR (Vj. 84 TEUR) denen „Zuschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens“ von 976 TEUR (Vj. 473 TEUR) entgegenstehen.

Verkäufe von langfristig und kurzfristig gehaltenen Wertpapieren wurden im ersten Geschäftshalbjahr nicht getätigt.

Die „Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens“ von 976 TEUR (Vj. 571 TEUR) beinhalten im ersten Geschäftshalbjahr 2020 ausschließlich Zuschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens (Vj. 473 TEUR). Im Wesentlichen sind hier die Zuschreibungen auf die Anteile der Deutsche Bank AG in Höhe von 557 TEUR (Vj. 0 TEUR) sowie auf Anteile der Epigenomics AG in Höhe von 404 TEUR (Vj. 38 TEUR) zu nennen.

„Abschreibungen auf Finanzanlagen“ waren im ersten Halbjahr in Höhe von 693 TEUR zu berücksichtigen (Vj. 0 TEUR). Im Wesentlichen betrifft dies eine Abschreibung auf die Anteile der Prodware S.A. in Höhe von 662 TEUR (Vj 0 TEUR).

In dem Posten „Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens“ von 724 TEUR (Vj. 84 TEUR) sind im Wesentlichen Abschreibungen von 347 TEUR (Vj. 0 TEUR) auf Anteile der Ceconomy AG berücksichtigt sowie Abschreibungen von 332 TEUR (Vj. 0 TEUR) auf Anteile der Eyemaxx Real Estate AG.

Die „Sonstige betriebliche Erträge“ von 10 TEUR (Vj. 118 TEUR) resultieren ausschließlich aus Dienstleistungen für Konzerngesellschaften. Im Vorjahr waren hier im Wesentlichen noch „Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens“ mit 99 TEUR enthalten.

Der Personalaufwand in Höhe von 122 TEUR liegt leicht über Vorjahr (Vj. 120 TEUR).

Die „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ von 142 TEUR liegen deutlich über dem Vorjahreswert (Vj. 90 TEUR) u.a. bedingt durch das angekündigte Übernahmeangebot an die Aktionäre von Biofrontera Aktien. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) hat mit Bescheid vom 6. März 2020 der Heidelberger Beteiligungsholding AG die Veröffentlichung des am 28. Januar 2020 von der Heidelberger Beteiligungsholding AG angekündigten Übernahmeangebots an die Aktionäre der Biofrontera AG untersagt. Das Verfahren befindet sich noch in der Überprüfung. Der Posten beinhaltet ansonsten im Wesentlichen Kosten der Hauptversammlung, Abschluss und Prüfungsaufwendungen, Raumkosten, Aufsichtsratsvergütungen sowie Kosten im Zusammenhang mit der Börsennotierung und Bankgebühren.

Aus den „Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens“ resultiert ein Ergebnisbeitrag von 104 TEUR (Vj. 52 TEUR). Hierin enthalten sind die Dividendenerträge aus den einzelnen Aktienpositionen des Anlagevermögens.

In dem Posten „Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge“ von 46 TEUR (Vj. 123 TEUR) sind Zinseinnahmen aus Anleihen und Zinserträge aus Darlehensausreichungen an Verbundene Unternehmen in Höhe von 45 TEUR (Vj. 0 TEUR) enthalten.

Die Zinsaufwendungen von 10 TEUR (Vj. 36 TEUR) liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ von 51 TEUR resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Steuerrückstellungen, die bereits mit bestehenden Verlustvorträgen verrechnet worden sind und für die keine weiteren Zahlungen mehr zu erwarten sind.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen der Heidelberger Beteiligungsholding AG beläuft sich zum Ende des ersten Geschäftshalbjahres 2020 auf 8.570 TEUR (31. Dezember 2019 9.263 TEUR). Es besteht zum überwiegenden Teil aus Wertpapieren des Anlagevermögens von 8.558 TEUR (31. Dezember 2019 9.246 TEUR). Die Veränderung resultiert fast ausschließlich aus den zu berücksichtigenden Abschreibungen.

Mit 22.059 TEUR ist das Umlaufvermögen zum 30. Juni 2020 im Berichtszeitraum leicht gestiegen (31. Dezember 2019 20.174 TEUR). Darin enthalten sind auch „Forderungen gegen verbundene Unternehmen“ in Höhe von 5.033 TEUR (31. Dezember 2019 5.030 TEUR) und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 392 TEUR (31. Dezember 2019 280 TEUR). Diese beinhalten im Wesentlichen Steuerrückforderung in Höhe von 161 TEUR (31. Dezember 2019 280 TEUR). Mit 16.634 TEUR (31. Dezember 2019 14.846 TEUR) macht der Wertpapierbestand den größten Teil des Umlaufvermögens aus. Der Posten besteht überwiegend aus Anleihen und kurzfristig gehaltenen Aktienpositionen. Größte Positionen waren die Anteile an der Deutsche Bank AG, der Epigenomics AG sowie der XTPL S.A.

Das Eigenkapital wies zum 30. Juni 2020 einen Wert von 26.580 TEUR (31. Dezember 2019 27.089 TEUR) auf. Es ist damit um 1,9 % gesunken. Die Eigenkapitalquote beträgt bei einer Bilanzsumme von 30.629 TEUR zum 30. Juni 2020 86,8 % (31. Dezember 2019 92,0 %).

Auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2020 wurden unter anderem folgende Beschlüsse gefasst:

- den in der Bilanz zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von 1.861.193, 52 EUR vollständig in die anderen Gewinnrücklagen gemäß § 266 Abs. 3 A. III Nr. 4 HGB einzustellen.

- die RSM GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 zu beauftragen.

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals haben sich wie folgt entwickelt:

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Gezeichnetes Kapital
TEUR

Eigene
Anteile
TEUR

Gezeichnetes Kapital (netto)
TEUR

Kapital-
rücklage
TEUR

Stand 01.01.2019

1.372,0

-30,5

1.341,5

13.525,7

Einstellung in Rücklagen

0,0

0,0

0,0

0,0

Jahresüberschuss 2019

0,0

0,0

0,0

0,0

Stand 31.12.2019

1.372,0

-30,5

1.341,5

13.525,7

1. Kapitalherabsetzung

-1.097,6

24,4

-1.073,2

1.097,6

Einstellung in Rücklagen

0,0

0,0

0,0

0,0

Jahresüberschuss 2020

0,0

0,0

0,0

0,0

Stand 30.06.2020

274,4

-6,1

268,3

14.623,3

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erwirtschaftetes Eigenkapital

Gesetzliche Rücklage
TEUR

andere Gewinn-
rücklagen
TEUR

Bilanz-
gewinn
TEUR

Gesamt-
eigenkapital
TEUR

Stand 01.01.2019

532,6

7.966,6

-1.671,0

21.695,4

Einstellung in Rücklagen

0,0

1.861,2

-1.861,2

0,0

Jahresüberschuss 2019

0,0

0,0

5.393,4

5.393,4

Stand 31.12.2019

532,6

9.827,8

1.861,2

27.088,7

1. Kapitalherabsetzung

0,0

0,0

-24,4

0,0

Einstellung in Rücklagen

0,0

1.861,2

-1.861,2

0,0

Jahresüberschuss 2020

0,0

0,0

-509,1

-509,1

Stand 30.06.2020

532,6

11.689,0

-533,4

26.579,7

Die außerordentliche Hauptversammlung der Heidelberger Beteiligungsholding AG vom 11. Dezember 2019 hat beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft herabzusetzen. Das Amtsgericht Mannheim hat die Herabsetzung des Grundkapitals von EUR 1.372.000,00 um EUR 1.097.600,00 auf EUR 274.400,00 am 24. Januar 2020 in das Handelsregister eingetragen. Bei der Kapitalherabsetzung wurden jeweils fünf Stückaktien zu einer Stückaktie zusammengelegt. Die Anzahl der Aktien verringerte sich hierdurch von 1.372.000 auf 274.400.

Der Bestand an eigenen Aktien ist zum 30. Juni 2020 mit 6.090 Stück im Vergleich (unter Berücksichtigung der Kapitalherabsetzung) zum 31. Dezember 2019 unverändert.

Die Rückstellungen in Höhe von 64 TEUR (31. Dezember 2019 126 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für anteilige Aufsichtsratsvergütungen und Abschlussprüfung.

Die Bilanz zum 30. Juni 2020 weist Verbindlichkeiten von 3.985 TEUR (31. Dezember 2019 2.221 TEUR) aus.

Der Anstieg ist überwiegend auf eine höhere Inanspruchnahme der eingeräumten Kreditlinien bei Kreditinstituten zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 30. Juni 2020 in Höhe von 3.915 TEUR (31. Dezember 2019 2.215 TEUR) sind im Wesentlichen durch die Investitionen in sonstige Wertpapiere und zur Deckung der laufenden Aufwendungen gestiegen. Außerdem sind in dem Posten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und geringfügige sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern und sozialer Sicherheit enthalten. Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Der Nettovermögenswert bzw. Net Asset Value (NAV) der Heidelberger Beteiligungsholding wurde erstmalig im Halbjahresfinanzbericht 2018 der Heidelberger Beteiligungsholding AG veröffentlicht. Die Veröffentlichung des NAV erfolgt monatlich. Eine Berechnung des Portfolios zu Marktwerten erstellt die Heidelberger Beteiligungsholding AG regelmäßig im Rahmen einer Vermögensaufstellung, in der auch der jeweilige NAV berechnet wird.

Im ersten Halbjahr 2020 entwickelte sich der NAV je Aktie der Heidelberger Beteiligungsholding AG mit einem Rückgang um 6,6 % auf 118,67 EUR negativ. Am Jahresanfang betrug der NAV je Aktie 127,02 EUR (nach Berücksichtigung der Kapitalherabsetzung). Die Berechnung erfolgte auf Basis der Anzahl der ausstehenden Aktien von 268.310 Stück. Hierzu wurden von der ausgegeben Aktienanzahl von 274.400 Stück die Anzahl der eigenen Aktien im Bestand von 6.090 Stück abgezogen.

Der NAV der Heidelberger Beteiligungsholding AG ist der Substanzwert der Gesellschaft. Er ist definiert als die Summe der wesentlichen Vermögensgegenstände zum Verkehrswert abzgl. der wesentlichen Verbindlichkeiten. Wichtigste Einzelposition des NAV bei der Heidelberger Beteiligungsholding AG ist der Börsenwert der Portfoliopositionen zum Stichtag. Der Börsenwert wird in der Regel mit den Schlusskursen an den umsatzstärksten Börsen ermittelt. Nicht börsengehandelte Wertpapiere werden, soweit werthaltig, zu Anschaffungskosten angesetzt. Nachbesserungsrechte, z.B. aus Spruchstellenverfahren oder Verträgen, und Rückstellungen werden in der Portfoliobewertung nicht berücksichtigt. Hinzuaddiert werden die Kontostände sämtlicher Bankkonten, d.h. Guthaben und Verbindlichkeiten werden miteinbezogen. Ebenso werden wesentliche Forderungen und die geschätzte Steuerposition zum Stichtag kalkuliert. Nach aktueller Steuergesetzgebung sind Gewinne und Verluste aus Wertänderungen von Beteiligungen größtenteils steuerneutral. Eigene Aktien im Bestand werden im NAV nicht berücksichtigt. Der NAV ist eine stichpunktbezogene Betrachtung und kann sich jederzeit ändern. Er kann aufgrund von Schätzungen und Annahmen nur näherungsweise berechnet werden und unterliegt Schwankungen, unter anderem weil börsennotierte Wertpapiere mit ihrem Stichtagskurs bei der Ermittlung des NAV zum Stichtag bewertet werden.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zum Erstellungszeitpunkt gab es keine wesentlichen Ereignisse, die auf den Geschäftsverlauf der Gesellschaft Einfluss haben.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, Haftungen, Treuhandverhältnisse

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 gab es keine wesentlichen „sonstige finanzielle Verpflichtungen“. Die bestehenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind alle kurzfristig.

Außergewöhnliche Geschäftsvorfälle fanden im ersten Geschäftshalbjahr 2020 nicht statt.

Prognosebericht

Im ersten Halbjahr 2020 wurde Geschichte geschrieben. Aufgrund der Corona-Pandemie erlebte Deutschland und der Rest der Welt den größten Einbruch der Wirtschaftsleistung mindestens seit dem zweiten Weltkrieg. Auch die weltweiten Börsen brachen im Zuge des Lockdowns im März in extrem kurzer Zeit massiv ein. Anschließend erholten sich die Wirtschaftsleistung und auch die Börsenkurse wieder stark. Die zweite Jahreshälfte ist nun von großer Unsicherheit geprägt. Daraus kann gefolgert werden, dass die Börsenkurse starken Schwankungen ausgesetzt sein werden. Die anhaltende Corona-Pandemie könnte zu einem weiteren Lockdown führen. Andererseits könnte ein zur Verfügung stehender Impfstoff eine allgemeine Erleichterung und die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumspfad begründen.

Das weiterhin sehr niedrige Zinsniveau dient zunehmend als Antrieb für Aktieninvestments. Eine Zinswende ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Wir erwarten insbesondere aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Abschwächung im weiteren Jahresverlauf eine Konsolidierung der weltweiten Börsenkurse mit vereinzelt möglichen positiven Sondersituationen. Den wechselnden Bedingungen begegnet die Heidelberger Beteiligungsholding AG mit einer Streuung des Portfolios sowie einer Mischung aus Anleihen und Aktien.

Unter der Voraussetzung positiver Kursentwicklungen erwarten wir Zuflüsse aus Verkäufen von Wertpapieren. Diese können mit Gewinnrealisierungen verbunden sein. Die Kursentwicklungen an den Börsen und von einzelnen Aktien sind allerdings nicht prognostizierbar. Da der Geschäftserfolg der Heidelberger Beteiligungsholding AG auch von der allgemeinen Entwicklung der Kapitalmärkte abhängt, ist eine konkrete Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht möglich. Die Einschätzung des Vorstands aus dem Jahresabschluss 2019 eines im Vergleich zum Vorjahr erheblich fallenden Jahresergebnisses wird mit dem Halbjahresergebnis unterstützt. Hierzu verweisen wir auch auf die Ausführungen im Jahresabschluss 2019.

Das grundsätzliche Ziel einer 10%igen Eigenkapitalrendite vor Steuern auf das zum Jahresanfang vorhandene Eigenkapital nach HGB hält der Vorstand im Gesamtjahr 2020 für erreichbar. Die Erreichung hängt aber auch davon ab, in wie weit der Vorstand stille Reserven in vorhandenen Buchgewinnen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020 realisiert. Die Realisierung stiller Reserven wird vom Vorstand nach Einschätzung des einzelnen Investments vorgenommen, nicht nach Geschäftsjahren. Die Gewinnrealisierungen nach HGB können sich daher in zukünftige Geschäftsjahre verlagern.

Die Zielerreichung hängt zudem wesentlich von möglichen Abschreibungen bzw. Zuschreibungen auf einzelne Investments ab. Hierbei sind die - nicht prognostizierbaren - Börsenkurse zum Jahresende bestimmend.

Schließlich ist heute noch nicht absehbar, welche Investmentgelegenheiten sich im weiteren Jahresverlauf ergeben. So könnten kurzfristige erfolgreiche Investments das Jahresergebnis positiv beeinflussen.

Chancen- und Risikobericht

Das Jahresergebnis ist für eine Beteiligungsgesellschaft wie die Heidelberger Beteiligungsholding AG aufgrund der Abhängigkeit von externeren Faktoren, insbesondere von der allgemeinen Börsenentwicklung, nur schwer plan- und vorhersehbar. Das Ergebnis in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wird wie in der Vergangenheit stark von der Entwicklung der Wertpapierkurse abhängen, da börsennotierte Beteiligungen und Wertpapiere für die Gesellschaft wesentlich sind.

Unter Chancen- und Risikogesichtspunkten sieht sich die Heidelberger Beteiligungsholding AG durch die breite Streuung ihres Portfolios für die zukünftigen Entwicklungen gut aufgestellt.

Im Übrigen wird bezüglich der Chancen und Risiken der Geschäftstätigkeit auf den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 verwiesen.

Angaben zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Personen

Es besteht ein Konzernumlagevertrag mit der Deutsche Balaton AG. Dieser wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG hat einen Darlehensvertrag mit der Deutsche Balaton AG als Darlehensnehmer über 5.000 TEUR abgeschlossen. Das Darlehen wird marktüblich verzinst und hat eine Laufzeit bis auf weiteres mit einer Kündigungsmöglichkeit.

Das im Zusammenhang mit dem Verkauf der Position in exceet Group SE zum 31.12.2019 bestehende Käuferdarlehen an ein verbundenes Unternehmen über 5.030 TEUR wurde im ersten Geschäftshalbjahr 2020 vollständig an die Heidelberger Beteiligungsholding AG zurückgezahlt.

Angaben nach § 37w Absatz (5) WpHG

Der vorliegende Halbjahresabschluss mit Lagebericht der Heidelberger Beteiligungsholding AG wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.

 

Heidelberg, im August 2020

Der Vorstand

Heidelberger Beteiligungsholding AG, Heidelberg
Bilanz zum 30. Juni 2020

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AKTIVA 30.06.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen rechten und Werten 1.724,50 1.837,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.192,59 14.287,00
III. Finanzanlagen
Wertpapiere des Anlagevermögens 8.557.900,25 9.246.462,53
8.569.817,34 9.262.586,53
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.032.786,89 5.030.000,00
2. Sonstige Vermögensgegenstände 391.627,10 279.690,90
5.424.413,99 5.309.690,90
II. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere 16.633.961,10 14.845.867,70
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 627,85 17.951,35
22.059.002,94 20.173.509,95
30.628.820,28 29.436.096,48
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PASSIVA 30.06.2020
EUR
31.12.2019
EUR
A. EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital * 274.400,00 1.372.000,00
Nennbetrag eigener Anteile -6.090,00 -30.452,00
I. Ausgegebenes Kapital 268.310,00 1.341.548,00
II. Kapitalrücklage 14.623.267,47 13.525.686,97
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 532.563,44 532.563,44
2. andere Gewinnrücklagen 11.688.988,54 9.827.753,53
IV. Bilanzverlust -533.433,19 1.861.193,52
26.579.696,26 27.088.745,46
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 0,00 50.993,00
2. sonstige Rückstellungen 64.222,39 75.058,00
64.222,39 126.051,00
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.915.292,48 2.214.795,02
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 3.915 (Vj.: TEUR 2.215)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.736,53 0,00
3. Sonstige Verbindlichkeiten 14.872,62 6.505,00
davon aus Steuern TEUR 15 (Vj.: TEUR 7)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 6 (Vj.: TEUR 0)
3.984.901,63 2.221.300,02
30.628.820,28 29.436.096,48

* Bedingtes Kapital: 7.013.750,00 EUR

Heidelberger Beteiligungsholding AG, Heidelberg
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

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1.1.-30.06.2020 1.1.-30.06.2019
EUR EUR
1. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 975.529,54 570.900,52
2. Abschreibungen auf Finanzanlagen 693.312,28 0,00
3. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 724.332,03 83.751,56
4. Sonstige betriebliche Erträge 9.528,75 118.467,95
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 115.650,00 113.914,00
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 5.891,69 5.879,02
davon Aufwendungen für Altersversorgung TEUR 0 (i. Vj.: TEUR 0)
6. Abschreibungen auf Sachanlagen 4.206,91 4.229,95
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 141.832,46 89.998,67
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 104.000,00 52.000,00
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 46.286,38 123.486,44
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 10.286,10 36.376,46
11. Ergebnis vor Steuern -560.166,80 530.705,25
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 51.095,21 19.724,00
13. Ergebnis nach Steuern -509.071,59 510.981,25
14. Jahresfehlbetrag -509.071,59 510.981,25
15. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 1.671.007,93
16. Ertrag aus der Kapitalherabsetzung 1.097.600,00 0,00
17. Einstellung in die Kapitalrücklage 1.097.600,00 0,00
18. Aufwand aus der Verminderung des Nennwerts und der Zusammenlegung von eigenen Aktien 24.361,60 0,00
19. Bilanzverlust -533.433,19 -1.160.026,68

Anhang zum Halbjahresabschluss der Heidelberger Beteiligungsholding AG
für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020

Geschäftstätigkeit der Gesellschaft

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG ist eine börsennotierte Holdinggesellschaft mit Fokus auf Investments in börsennotierte Wertpapiere. Ziel ist es, einen langfristigen Vermögensaufbau und eine angemessene Kapitalverzinsung für die Aktionäre zu erwirtschaften. Die Erträge werden überwiegend durch Wertsteigerungen und Ausschüttungen in Form von Zinsen und Dividenden bei den Investments erzielt. Periodenvergleiche haben aus der für das Wertpapiergeschäft typischen Diskontinuität wenig Aussagekraft, da das Ergebnis im besonderen Maße von Wertpapierverkäufen und Kursschwankungen beeinflusst wird.

Grundlagen des Jahresabschlusses

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG veröffentlicht ihren Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften nationalen Rechts (HGB). Darüber hinaus kommen ergänzende Vorschriften des deutschen Aktienrechts zur Anwendung.

Für das Vorjahr werden, in Übereinstimmung mit den anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften, entsprechende Vergleichswerte angegeben.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Der Zwischenabschluss ist in Euro aufgestellt. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Gegenüber den zum 31. Dezember 2019 im Jahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben sich keine Unterschiede.

Ungewöhnliche Sachverhalte

Es haben sich keine wesentlichen Sachverhalte ereignet, die Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Periodenergebnis oder Cashflows beeinflussen und die auf Grund ihrer Art, ihres Ausmaßes oder ihrer Häufigkeit für das Geschäft der Heidelberger Beteiligungsholding AG ungewöhnlich sind.

Änderungen von Schätzungen

Wesentliche Änderungen zu den Schätzungen aus dem vorherigen Jahresabschluss haben sich nicht ergeben.

Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Im Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 keine Veränderungen ergeben.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es besteht ein Konzernumlagevertrag mit der Deutsche Balaton AG. Dieser wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG hat einen Darlehensvertrag mit der Deutsche Balaton AG als Darlehensnehmer über 5.000 TEUR abgeschlossen. Das Darlehen wird marktüblich verzinst und hat eine Laufzeit bis auf weiteres mit einer Kündigungsmöglichkeit.

Das im Zusammenhang mit dem Verkauf der Position in exceet Group SE zum 31.12.2019 bestehende Käuferdarlehen an ein verbundenes Unternehmen über 5.030 TEUR wurde im ersten Geschäftshalbjahr 2020 vollständig an die Heidelberger Beteiligungsholding AG zurückgezahlt.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter der Heidelberger Beteiligungsholding AG zum 30. Juni 2020

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Heidelberg, im August 2020

Der Vorstand

Heidelberger Beteiligungsholding AG
Ziegelhäuser Landstraße 1
69120 Heidelberg
Tel.+49 (0)6221 64924-30
Fax +49 (0)6221 64924-24

info@heidelberger-beteiligungsholding.de
http://www.heidelberger-beteiligungsholding.de

Sitz der Gesellschaft: Heidelberg
Amtsgericht Mannheim HRB 3380007