Heidelberger Beteiligungsholding AG

Heidelberg

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022

Zwischenlagebericht der Heidelberger Beteiligungsholding AG für das
erste Geschäftshalbjahr 2022 (1. Januar 2022 - 30. Juni 2022)

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Welt hat nach der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr mit dem Ukrainekrieg eine weitere Krise erfahren. Der Krieg ist eine wesentliche Ursache für massive Folgewirkungen, beispielsweise stark steigende Energiepreise, welche die wirtschaftliche Entwicklung stark beeinträchtigen. So wird von Experten aktuell eine Rezession erwartet. Im 2. Quartal 2022 stagnierte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem 1. Quartal 2022, in dem es noch um 0,8% gestiegen war. Noch unterstützen die privaten und stattlichen Konsumausgaben die Wirtschaft, allerdings befindet sich die Konsumentenstimmung in den letzten Monaten auf sehr tiefem Niveau.

Im Euroraum hat sich das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2022 noch im positiven Bereich bewegt. Das BIP stieg nach Schätzungen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, im zweiten Quartal 2022 um 0,7 % nach einem Anstieg von 0,5 % im ersten Quartal 2022. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2022 im Euroraum um 4,0% gestiegen, nach einem Anstieg von 5,4% im Vorquartal. Nach Angaben des Bureau of Economic Analyses (Bea) ist das Bruttoinlandsprodukt der USA im zweiten Quartal 2022 annualisiert um 0,9 % gegenüber dem Vorquartal gefallen. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um annualisiert 1,6% geschrumpft.

Wichtige Zentralbanken der Welt, darunter die amerikanische Fed und die europäische EZB, haben aufgrund steigender Inflationsraten begonnen die Leitzinsen zu erhöhen. Die Erwartung steigender Zinsen hat im ersten Halbjahr bereits zu deutlich steigenden Kapitalmarktzinsen geführt. Während die Fed bereits mehrere Zinsschritte nach oben durchgeführt hat, folgte die EZB erst in ihrer Sitzung im Juli. Sie hob die Leitzinsen um 0,5% an. So stieg der Refinanzierungszinssatz der Europäischen Zentralbank für Banken, der seit März 2016 bei 0,00% lag, auf 0,5%. Der Einlagenzinssatz für Banken liegt nun bei 0% nach einem negativen Satz -0,50%. Damit haben die Zinsen größtenteils das negative Terrain verlassen. Es werden weitere Leitzinserhöhungen erwartet. Die Zinswende, d.h. der Übergang von Zinssenkungen zu Zinssteigerungen, ist damit vollzogen. Das absolute Zinsniveau bleibt allerdings im historischen Vergleich niedrig. Der kurzfristige 3-Monats-Euribor-Zinssatz ist im bisherigen Jahresverlauf von -0570% auf -0,176% zum Halbjahresstichtag gestiegen. Der Euribor gibt den Zinssatz an, zu dem sich Banken untereinander Geld ausleihen. Im April 2015 wurde der Refinanzierungszins erstmals mit einer negativen Rendite ermittelt und befindet sich immer noch im negativen Bereich.

Der Zielwert der EZB für die Inflationsrate von 2% ist im laufenden Kalenderjahr erheblich verfehlt worden. Im Juni lag die Inflationsrate bei +7,6% im Vergleich zum Vormonat. Wesentlichster Grund für die hohe Inflationsrate sind stark steigende Energiekosten, aber auch Lebensmittel und viele Güter haben sich deutlich verteuert. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Juni 2022 bei 8,6%. Hierbei stiegen die Energiepreise massiv um 42,0%. Aber auch die Preise für Lebensmittel legten um 8,9% zu.

Im Berichtszeitraum hat der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter deutlich an Wert verloren. Ausgehend von einem Wert von 1,1374 US-Dollar zum Beginn des Jahres fiel der Euro zum Ende des 1. Halbjahres auf 1,0482 US-Dollar.

Der deutsche Aktienindex DAX hat sich im ersten Halbjahr 2022 sehr schwach entwickelt. In den ersten Januartagen notierte der Index noch Nahe am Allzeithoch bei 16.285. Mit dem Beginn des Ukrainekriegs fielen die Aktien dann deutlich. Letztlich fiel der DAX im ersten Halbjahr 2022 von seinem Ultimowert 2021 bei 15.885 Punkten um 19,5% auf 12.784 Punkte. Der amerikanische Dow Jones Index entwickelte sich im Berichtszeitraum etwas besser. Ausgehend von einem Stand von 36.338 Punkten zum Ende des Jahres 2021 fiel der Index um rund 15,3% auf 30.775 Punkte zum Ende des Berichtszeitraums.

Ertragslage

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG generierte im ersten Halbjahr 2022 ein deutlich negatives Ergebnis. Dieses resultiert im Wesentlichen aus einer Abschreibung auf Finanzanlagen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Die Gewinn- und Verlustrechnung der Heidelberger Beteiligungsholding AG weist für den Zeitraum 1. Januar 2022 bis 30. Juni 2022 einen Bilanzverlust von rund 4.039 TEUR (Vj. Bilanzgewinn: 3.549 TEUR) aus. Der Jahresfehlbetrag von rund 3.751 TEUR liegt deutlich unter dem Vorjahr, indem ein Jahresüberschuss von rund 6.938 TEUR anfiel. Das Ergebnis vor Steuern erreichte im ersten Halbjahr rund - 3.680 TEUR (Vj. rund 6.958 TEUR). Die "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" von rund -71 TEUR (Vj. rund - 20 TEUR) resultieren ausschließlich aus dem laufenden Geschäftsjahr.

Das negative Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus "Abschreibungen auf Finanzanlagen" von rund 3.357 TEUR (Vj. rund 0 TEUR) sowie "Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens" von rund 1.629 TEUR (Vj. rund 1.365 TEUR).

Die "Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen" belaufen sich auf rund 325 TEUR (Vj. rund 8.109 TEUR). Im Vorjahr wurden größere Gewinnrealisierungen durch Aktienverkäufe getätigt. Diese wiederholten sich im laufenden Jahr nicht in dem hohen Ausmaß.

Die "Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens" von rund 266 TEUR (Vj. rund 3 TEUR) beinhalten im ersten Geschäftshalbjahr 2022 wie im Vorjahr ausschließlich Zuschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens.

"Abschreibungen auf Finanzanlagen" waren im ersten Halbjahr in Höhe von rund 3.357 TEUR zu berücksichtigen (Vj. keine). Die Abschreibung entfiel auf die Beteiligung an dem australischen Goldminenbetreiber Wiluna Mining Corporation.

In dem Posten "Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens" von rund 1.629 TEUR (Vj. rund 1.365 TEUR) sind im Wesentlichen Abschreibungen von rund 1.099 TEUR (Vj. rund 0 TEUR) auf Anteile an der CytoTools AG berücksichtigt sowie Abschreibungen von rund 204 TEUR (Vj. rund 194 TEUR) auf Anteile an der polnischen XTPL S.A.

Die "Sonstige betriebliche Erträge" von rund 26 TEUR (Vj. rund 387 TEUR) resultieren in Höhe von rund 17 TEUR aus einer Zahlung im Zusammenhang mit der Insolvenz der MIFA sowie der Auflösung von Rückstellungen.

Der Personalaufwand in Höhe von rund 93 TEUR liegt unter dem Vorjahr (Vj. rund 96 TEUR) und enthält ausschließlich die Vorstandsvergütung.

Die "Sonstige betriebliche Aufwendungen" von rund 106 TEUR liegen deutlich unter dem Vorjahreswert (Vj. rund 179 TEUR) bedingt durch die im Vorjahr angefallenen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit gegen die Biofrontera AG. Der Posten beinhalten ansonsten im Wesentlichen Kosten der Hauptversammlung, Abschluss - und Prüfungsaufwendungen, Raumkosten, Aufsichtsratsvergütungen sowie Kosten im Zusammenhang mit der Börsennotierung und Bankgebühren.

Aus den "Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens" resultiert ein Ergebnisbeitrag von rund 427 TEUR (Vj. rund 102 TEUR). Hierin enthalten sind die Dividendenerträge aus den einzelnen Aktienpositionen des Anlagevermögens.

"Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" wurden im ersten Halbjahr in Höhe von rund 461 TEUR erzielt (Vj. keine). Darin enthalten sind Dividenden des Umlaufvermögens in Höhe von rund 126 TEUR sowie Zinsen aus einer Anleihe und einer Barabfindung.

Die Zinsaufwendungen fielen aufgrund der Nichtinanspruchnahme von Bankkrediten nur in sehr geringer Höhe von 62 Euro an (Vj. rund 2 TEUR).

Die "Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" von rund - 71 TEUR (Vj. rund - 20 TEUR) resultieren im Wesentlichen aus den erhaltenen Dividenden und den Erträgen aus dem Abgang von Finanzanlagen.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen der Heidelberger Beteiligungsholding AG beläuft sich zum Ende des ersten Geschäftshalbjahres 2022 auf rund 4.209 TEUR (31. Dezember 2021 8.355 TEUR). Es besteht zum überwiegenden Teil aus Wertpapieren des Anlagevermögens von rund 4.203 TEUR (31. Dezember 2021 8.349 TEUR). Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus einer Abschreibung auf die Beteiligung an der Wiluna Mining Corporation. Weitere größere Beteiligungen im Anlagevermögen bestehen in Aktien der Einhell Germany AG VZ, GK Software AG und DocCheck AG.

Mit rund 18.998 TEUR ist das Umlaufvermögen zum 30. Juni 2022 im Berichtszeitraum leicht gestiegen (31. Dezember 2021 18.553 TEUR). Darin enthalten sind sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von rund 691 TEUR (31. Dezember 2021 2.862 TEUR). Diese beinhalten im Wesentlichen Zinsforderungen auf die Wandelschuldverschreibung der Arrow Ressources in Höhe von rund 536 TEUR (31. Dezember 2021 250 TEUR) sowie Steuerrückforderungen in Höhe von rund 152 TEUR (31. Dezember 2021 35 TEUR). Mit rund 12.914 TEUR (31. Dezember 2021 12.942 TEUR) macht der Wertpapierbestand den größten Teil des Umlaufvermögens aus. Der Posten besteht überwiegend aus Anleihen und kurzfristig gehaltenen Aktienpositionen. Große Positionen waren die Aktien der Cyto Tools AG, der Bayer AG sowie der XTPL S.A. Das Umlaufvermögen beinhaltet ebenfalls Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von rund 5.393 TEUR (31. Dezember 2021 2.749 TEUR). Die deutliche Erhöhung ist wesentlich auf die Verkäufe von Aktien zurückzuführen.

Das Eigenkapital wies zum 30. Juni 2022 einen Wert von rund 23.074 TEUR (31. Dezember 2021 26.825 TEUR) auf. Es ist damit aufgrund des negativen Periodenergebnisses um rund 14,0 % gesunken. Die Eigenkapitalquote beträgt bei einer Bilanzsumme von rund 23.207 TEUR zum 30. Juni 2022 rund 99,4 % (31. Dezember 2021 99,7 %).

Auf der Hauptversammlung am 28. Juni 2022 wurden bis auf die turnusmäßig geforderten Beschlüsse keine weiteren gefasst. Die RSM GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf wurde zum Abschlussprüfer des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2022 gewählt.

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals haben sich wie folgt entwickelt:

scrollen

Gezeichnetes Kapital
TEUR

Eigene
Anteile
TEUR

Gezeichnetes Kapital (netto)
TEUR

Kapital-
rücklage
TEUR

Stand 01.01.2021

274,4

-6,1

268,3

14.623,3

Jahresüberschuss 2021

0,0

0,0

0,0

0,0

Stand 31.12.2021

274,4

-6,1

268,3

14.623,3

Jahresfehlbetrag 2022

0,0

0,0

0,0

0,0

Stand 30.06.2022

274,4

-6,1

268,3

14.623,3

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erwirtschaftetes Eigenkapital

Gesetzliche Rücklage
TEUR

andere Gewinn-
rücklagen
TEUR

Bilanz-
verlust
TEUR

Gesamt-
eigenkapital
TEUR

Stand 01.01.2021

532,6

11.689,0

-3.388,6

23.724,6

Jahresüberschuss 2021

0,0

0,0

3.100,9

3.100,9

Stand 31.12.2021

532,6

11.689,0

-287,7

26.825,5

Jahresfehbetrag 2022

0,0

0,0

-3.751,2

-3.751,2

Stand 30.06.2022

532,6

11.689,0

-4.038,8

23.074,3

Der Bestand an eigenen Aktien ist zum 30. Juni 2022 mit 6.090 eigene Aktien im Vergleich zum 31. Dezember 2021 unverändert.

Die Rückstellungen in Höhe von rund 128 TEUR (31. Dezember 2021 77 TEUR) beinhalten neben Steuerrückstellungen in Höhe von rund 56 TEUR (31. Dezember 2021 5 TEUR) im Wesentlichen Rückstellungen für anteilige Aufsichtsratsvergütungen und Abschlussprüfung.

Die Bilanz zum 30. Juni 2022 weist Verbindlichkeiten von rund 5 TEUR (31. Dezember 2021 10 TEUR) aus Steuern aus. Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Bankverbindlichkeiten bestehen keine.

Die Heidelberger Beteiligungsholding bewertet und berechnet regelmäßig im Rahmen einer Vermögensaufstellung das Portfolio der Gesellschaft zu aktuellen Marktwerten. In diesem Zusammenhang wird auch der Nettovermögenswert bzw. Net Asset Value (NAV) berechnet und monatlich veröffentlicht.

Im ersten Halbjahr 2022 entwickelte sich der NAV je Aktie der Heidelberger Beteiligungsholding AG mit einem Rückgang um 16,4 % auf 108,47 EUR negativ. Am Jahresanfang 2022 betrug der NAV je Aktie 129,81 EUR. Die Berechnung erfolgte auf Basis der Anzahl der ausstehenden Aktien von 268.310 Stück. Hierzu wurden von der ausgegeben Aktienanzahl von 274.400 Stück die Anzahl der eigenen Aktien im Bestand von 6.090 Stück abgezogen.

Der NAV der Heidelberger Beteiligungsholding AG ist der Substanzwert der Gesellschaft. Er ist definiert als die Summe der wesentlichen Vermögensgegenstände zum Verkehrswert abzgl. der wesentlichen Verbindlichkeiten. Wichtigste Einzelposition des NAV bei der Heidelberger Beteiligungsholding AG ist der Börsenwert der Portfoliopositionen zum Stichtag. Der Börsenwert wird in der Regel mit den Schlusskursen an den umsatzstärksten Börsen ermittelt. Nicht börsengehandelte Wertpapiere werden, soweit werthaltig, zu Anschaffungskosten angesetzt. Nachbesserungsrechte, z.B. aus Spruchstellenverfahren oder Verträgen, und Rückstellungen werden in der Portfoliobewertung nicht berücksichtigt. Hinzuaddiert werden die Kontostände sämtlicher Bankkonten, d.h. Guthaben und Verbindlichkeiten werden miteinbezogen. Ebenso werden wesentliche Forderungen und die geschätzte Steuerposition zum Stichtag kalkuliert. Nach aktueller Steuergesetzgebung sind Gewinne und Verluste aus Wertänderungen von Beteiligungen größtenteils steuerneutral. Eigene Aktien im Bestand werden im NAV nicht berücksichtigt. Der NAV ist eine stichpunktbezogene Betrachtung und kann sich jederzeit ändern. Er kann aufgrund von Schätzungen und Annahmen nur näherungsweise berechnet werden und unterliegt Schwankungen, unter anderem weil börsennotierte Wertpapiere mit ihrem Stichtagskurs bei der Ermittlung des NAV zum Stichtag bewertet werden.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 04. Juli 2022 wurde ein Darlehensvertrag im Umfang von 5.000 TEUR zwischen der Heidelberger Beteiligungsholding AG als Darlehensgeberin und der Deutsche Balaton AG als Darlehensnehmerin abgeschlossen. Die Laufzeit endet am 15. Dezember 2022 bei einer Verzinsung von 2,50% p.a.

Das Unternehmen Wiluna Mining Corporation meldete nach Erstellung des Halbjahresabschlusses Insolvenz an. Der Buchwert der Beteiligung zum 30. Juni 2022 im Anlagevermögen der Heidelberger Beteiligungsholding AG betrug 1.139 TEUR. Voraussichtlich wird dieser Buchwert zum nächsten Abschlussstichtag, dem 31. Dezember 2022, vollständig wertberechtigt. In der Berechnung des NAV wird die Portfolioposition ab dem Zeitpunkt der Insolvenz mit einem Euro bewertet. Eine gewisse Wertaufholung ist allerdings auch nicht auszuschließen.

Ansonsten gab es bis zum Erstellungszeitpunkt keine wesentlichen Ereignisse, die auf den Geschäftsverlauf der Gesellschaft Einfluss haben.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, Haftungen, Treuhandverhältnisse

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2022 gab es keine wesentlichen "sonstige finanzielle Verpflichtungen". Die bestehenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind alle kurzfristig.

Im November 2021 hat die Heidelberger Beteiligungsholding AG einen Betrag von 200 TEuro als Sicherheitenstellung für einen Dispositionskredit an die CytoTools AG zu Gunsten der Sparkasse Darmstadt verpfändet. Diese Sicherheitenstellung wurde im März 2022 um 200 TEUR auf 400 TEUR erhöht. Im Juli 2022 wurde die Aufhebung der Verpfändung durch die Sparkasse Darmstadt bestätigt.

Weitergehende Haftungsverhältnisse und finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

Die außergewöhnlichen Geschäftsvorfälle des ersten Geschäftshalbjahres 2022 betreffen aufgrund ihrer Größenordnung:

scrollen

die Abschreibung auf Anteile an der Wiluna Resources Ltd. in Höhe von 3.357 TEUR

die Abschreibung auf Anteile an der Cyto Tools AG in Höhe von 1.099 TEUR

Prognosebericht

Die Kursrückgänge im ersten Halbjahr haben das Portfolio der Heidelberger Beteiligungsholding stark belastet. Zudem hat sich die Beteiligung im Goldsektor aufgrund von Kostenexplosionen im Mining sehr negativ entwickelt. Die australische Wiluna Mining Corporation konnte im ersten Halbjahr noch erhebliche Finanzmittel generieren. Allerdings stellte sich nach einem Managementwechsel heraus, dass diese Finanzmittel nicht ausreichten, um die Kosten zu decken. Wiluna wird nun im Rahmen eines Insolvenzverfahrens restrukturiert. Eine Wertaufholung ist möglich, kann aber nicht prognostiziert werden.

Im zweiten Halbjahr sind wieder deutlich schwankende Kurse zu erwarten. Es sind die unterschiedlichsten und gegensätzlichsten Zukunftszenarien denkbar. Beispielsweise ist ein Waffenstillstand in der Ukraine oder aber auch eine weitere Verschärfung des Ukrainekriegs denkbar. Der Ukrainekrieg hat auch aufgrund der unterschiedlichsten Dominoeffekte einen entscheidenden Einfluss auf die Weltwirtschaft und somit auf die Kapitalmärkte.

Das trotz der durch die Zentralbanken eingeleiteten Zinswende weiterhin sehr niedrige Zinsniveau dient grundsätzlich weiterhin als Antrieb für Aktieninvestments. Obwohl die Unternehmenszahlen größtenteils sehr positiv ausfallen, ist die Stimmung aufgrund der erwarteten Rezession sehr schlecht. Den wechselnden Bedingungen begegnet die Heidelberger Beteiligungsholding AG mit einer Streuung des Portfolios sowie einer Mischung aus Anleihen und Aktien.

Die Börsenentwicklung im zweiten Halbjahr und damit auch die Geschäftsentwicklung der Heidelberger Beteiligungsholding AG sind aufgrund der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren nicht zu prognostizieren. Die hohe Inflation, der Krieg in der Ukraine, das Lieferkettenproblem und die Energiekrise schaffen ein sehr schwieriges Umfeld. Da der Geschäftserfolg der Heidelberger Beteiligungsholding AG auch von der allgemeinen Entwicklung der Kapitalmärkte abhängt, ist eine konkrete Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht möglich. Die Einschätzung des Vorstands aus dem Jahresabschluss 2021 eines im Vergleich zum Vorjahr erheblich fallenden Jahresergebnisses wird mit dem Halbjahresergebnis unterstützt. Auch die Einschätzung einer erheblich sinkenden Eigenkapitalrendite ist unverändert. Hierzu verweisen wir auch auf die Ausführungen im Jahresabschluss 2021.

Die Erreichung des grundsätzlichen Ziels einer 10%igen Eigenkapitalrendite vor Steuern auf das zum Jahresanfang vorhandene Eigenkapital nach HGB hält der Vorstand im für das Gesamtjahr 2022 aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und den sehr unsicheren konjunkturellen Aussichten für die Weltwirtschaft für unwahrscheinlich. Die Erreichung hängt aber auch davon ab, in wie weit der Vorstand stille Reserven in vorhandenen Buchgewinnen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022 realisiert. Die Realisierung stiller Reserven wird vom Vorstand nach Einschätzung des einzelnen Investments vorgenommen, nicht nach Geschäftsjahren. Die Gewinnrealisierungen nach HGB können sich daher in zukünftige Geschäftsjahre verlagern.

Die Zielerreichung hängt zudem wesentlich von möglichen Abschreibungen bzw. Zuschreibungen auf einzelne Investments ab. Hierbei sind die - nicht prognostizierbaren - Börsenkurse zum Jahresende bestimmend.

Schließlich ist heute noch nicht absehbar, welche Investmentgelegenheiten sich im weiteren Jahresverlauf ergeben. So könnten kurzfristige erfolgreiche Investments das Jahresergebnis positiv beeinflussen. Es stehen aktuell Finanzmittel zur Nutzung von Opportunitäten zur Verfügung.

Chancen- und Risikobericht

Das Jahresergebnis ist für eine Beteiligungsgesellschaft wie die Heidelberger Beteiligungsholding AG aufgrund der Abhängigkeit von externeren Faktoren, insbesondere von der allgemeinen Börsenentwicklung, nur schwer plan- und vorhersehbar. Das Ergebnis in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wird wie in der Vergangenheit stark von der Entwicklung der Wertpapierkurse abhängen, da börsennotierte Beteiligungen und Wertpapiere für die Gesellschaft wesentlich sind.

Unter Chancen- und Risikogesichtspunkten sieht sich die Heidelberger Beteiligungsholding AG durch die breite Streuung ihres Portfolios für die zukünftigen Entwicklungen gut aufgestellt.

Im Übrigen wird bezüglich der Chancen und Risiken der Geschäftstätigkeit auf den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 verwiesen.

Angaben zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Personen

Es besteht ein Konzernumlagevertrag mit der Deutsche Balaton AG. Dieser wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Angaben nach § 115 Abs. 5 WpHG

Der vorliegende Halbjahresabschluss mit Lagebericht der Heidelberger Beteiligungsholding AG wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.

 

Heidelberg, im August 2022

Der Vorstand

Heidelberger Beteiligungsholding AG, Heidelberg
Bilanz zum 30. Juni 2022

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AKTIVA 30.06.2022
EUR
31.12.2021
EUR

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

1.274,50

1.387,00

II. Sachanlagen

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

4.282,04

5.071,00

III. Finanzanlagen

Wertpapiere des Anlagevermögens

4.203.415,11

8.348.575,22

4.208.971,65

8.355.033,22

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sonstige Vermögensgegenstände

691.057,05

2.862.190,13

II. Wertpapiere

Sonstige Wertpapiere

12.914.271,11

12.941.824,59

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

5.393.083,30

2.749.363,80

18.998.411,46

18.553.378,52

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

0,00

3.506,77

23.207.383,11

26.911.918,51

scrollen
PASSIVA 30.06.2022
EUR
31.12.2021
EUR

A. EIGENKAPITAL

Gezeichnetes Kapital

274.400,00

274.400,00

Nennbetrag eigener Anteile

-6.090,00

-6.090,00

I. Ausgegebenes Kapital

268.310,00

268.310,00

II. Kapitalrücklage

14.623.286,97

14.623.286,97

III. Gewinnrücklagen

1. Gesetzliche Rücklage

532.563,44

532.563,44

2. andere Gewinnrücklagen

11.688.969,04

11.688.969,04

IV. Bilanzverlust

-4.038.843,53

-287.660,60

23.074.285,92

26.825.468,85

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen

56.208,00

5.108,00

2. sonstige Rückstellungen

71.997,35

71.395,39

128.205,35

76.503,39

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)

0,00

0,00

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 0 (Vj.: TEUR 5)

0,00

5.130,00

3. Sonstige Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 5 (Vj.: TEUR 5)
davon aus Steuern TEUR 5 (Vj.: TEUR 5)

4.891,84

4.816,27

4.891,84

9.946,27

23.207.383,11

26.911.918,51

Heidelberger Beteiligungsholding AG, Heidelberg
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2022

scrollen
1.1.-30.06.2022 1.1.-30.06.2021
EUR EUR

1. Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen

325.164,10

8.108.897,96

2. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

266.305,45

3.280,00

3. Abschreibungen auf Finanzanlagen

3.356.953,71

0,00

4. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

1.629.241,68

1.365.036,98

5. Sonstige betriebliche Erträge

25.750,16

386.797,82

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter

92.500,00

96.071,43

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
davon Aufwendungen für Altersversorgung TEUR 0 (Vj.: TEUR 0)

26,24

99,81

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

901,46

901,46

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

105.957,77

179.064,73

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

427.297,69

101.613,40

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

460.867,89

0,00

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

62,00

1.898,38

12. Ergebnis vor Steuern

-3.680.257,57

6.957.516,39

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-70.925,36

-19.831,49

14. Ergebnis nach Steuern

-3.751.182,93

6.937.684,90

15. Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag

-3.751.182,93

6.937.684,90

16. Gewinnvortrag/​Verlustvortrag aus dem Vorjahr

-287.660,60

-3.388.557,05

17. Bilanzgewinn/​Bilanzverlust

-4.038.843,53

3.549.127,85

Anhang zum Halbjahresabschluss der Heidelberger Beteiligungsholding AG
für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022

Geschäftstätigkeit der Gesellschaft

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG ist eine börsennotierte Holdinggesellschaft mit Fokus auf Investments in börsennotierte Wertpapiere. Ziel ist es, einen langfristigen Vermögensaufbau und eine angemessene Kapitalverzinsung für die Aktionäre zu erwirtschaften. Die Erträge werden überwiegend durch Wertsteigerungen und Ausschüttungen in Form von Zinsen und Dividenden bei den Investments erzielt. Periodenvergleiche haben aus der für das Wertpapiergeschäft typischen Diskontinuität wenig Aussagekraft, da das Ergebnis im besonderen Maße von Wertpapierverkäufen und Kursschwankungen beeinflusst wird.

Grundlagen des Jahresabschlusses

Die Heidelberger Beteiligungsholding AG veröffentlicht ihren Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 in Übereinstimmung mit den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften nationalen Rechts (HGB). Darüber hinaus kommen ergänzende Vorschriften des deutschen Aktienrechts zur Anwendung. Für das Vorjahr werden, in Übereinstimmung mit den anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften, entsprechende Vergleichswerte angegeben.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Der Zwischenabschluss ist in Euro aufgestellt. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Gegenüber den zum 31. Dezember 2021 im Jahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben sich keine Unterschiede.

Ungewöhnliche Sachverhalte

Es haben sich keine wesentlichen Sachverhalte ereignet, die Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Periodenergebnis oder Cashflows beeinflussen und die auf Grund ihrer Art, ihres Ausmaßes oder ihrer Häufigkeit für das Geschäft der Heidelberger Beteiligungsholding AG ungewöhnlich sind.

Änderungen von Schätzungen

Wesentliche Änderungen zu den Schätzungen aus dem vorherigen Jahresabschluss haben sich nicht ergeben.

Angaben zu den Organen der Gesellschaft

Im Vorstand und Aufsichtsrat haben sich im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 keine Veränderungen ergeben.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es besteht ein Konzernumlagevertrag mit der Deutsche Balaton AG. Dieser wurde zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter der Heidelberger Beteiligungsholding AG zum 30. Juni 2022

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

 

Heidelberg, im August 2022

Der Vorstand

Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten Risiken

Der vorliegende Geschäftsbericht enthält verschiedene Aussagen, die die zukünftige Entwicklung der Heidelberger Beteiligungsholding AG betreffen. Diese Aussagen beruhen sowohl auf Annahmen als auch auf Schätzungen. Obwohl wir davon überzeugt sind, dass diese vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir hierfür nicht garantieren; denn unsere Annahmen bergen Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten abweichen. Gründe hierfür können unter anderem die Schwankungen der Kapitalmärkte, Wechselkurse und Zinsen oder grundsätzliche Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld sein. Vor dem Hintergrund dieser Ungewissheiten raten wir dem Leser davon ab, sich zu sehr auf derartige in die Zukunft gerichtete Aussagen zu verlassen. Wir übernehmen keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Heidelberger Beteiligungsholding AG
Ziegelhäuser Landstraße 1
69120 Heidelberg
Tel.+49 (0)6221 64924-30
Fax +49 (0)6221 64924-24

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Sitz der Gesellschaft: Heidelberg
Amtsgericht Mannheim HRB 338007