HORNBACH Baumarkt AG

Bornheim/​Pfalz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.03.2021 bis zum 28.02.2022

JAHRESABSCHLUSS

Bilanz zum 28. Februar 2022

Aktiva

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Anhang 28.2.2022
T€
28.2.2021
T€
A. Anlagevermögen 1
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 13.557 11.688
2. Geleistete Anzahlungen 1.394 502
14.951 12.190
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 271.419 260.146
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 66.988 63.838
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.479 12.600
351.886 336.584
III. Finanzanlagen 3
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 148.898 148.898
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 104.478 102.365
- 253.376 251.263
620.213 600.037
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe 1.195 957
2. Unfertige Leistungen 1.023 693
3. Waren 733.726 600.307
4. Geleistete Anzahlungen 2.789 0
738.733 601.957
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.704 20.368
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4 134.061 43.136
3. Sonstige Vermögensgegenstände 5 42.340 50.452
196.105 113.956
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 209.941 243.072
1.144.779 958.985
C. Rechnungsabgrenzungsposten 6 9.425 7.092
D. Aktive latente Steuern 7 10.934 10.556
1.785.351 1.576.670

Passiva

Anhang 28.2.2022 28.2.2021
T€ T€ T€ T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 8 95.421 95.421
Eigene Anteile -1 -16
Ausgegebenes Kapital 95.420 95.405
II. Kapitalrücklage 9 142.602 142.602
III. Gewinnrücklagen 10 401.639 388.206
IV. Bilanzgewinn 30 179.262 41.714
818.923 667.927
B. Rückstellungen 11
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 0 259
2. Steuerrückstellungen 12.950 5.311
3. Sonstige Rückstellungen 108.434 107.848
121.384 113.418
C. Verbindlichkeiten 12
1. Anleihen 250.000 250.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 202.908 202.905
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 18.734 15.644
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 245.269 183.785
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 68.939 88.021
6. Sonstige Verbindlichkeiten 53.291 48.659
839.141 789.014
D. Rechnungsabgrenzungsposten 13 5.903 6.311
- 1.785.351 1.576.670

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2021 bis 28. Februar 2022

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Anhang 2021/​2022
T€
2020/​2021
T€
1. Umsatzerlöse 16 3.406.055 3.224.423
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 489 531
3. Sonstige betriebliche Erträge 17 18.932 16.109
3.425.476 3.241.063
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2.243.589 2.108.782
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 132.535 125.262
2.376.124 2.234.044
5. Rohergebnis 1.049.352 1.007.019
6. Personalaufwand 18
a) Löhne und Gehälter 427.758 414.490
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 92.393 87.182
520.151 501.672
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 19 34.263 35.671
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 20 408.032 405.634
9. Beteiligungsergebnis 21 129.602 48.526
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 22 2.737 2.013
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23 2.326 2.065
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 24 15.316 15.657
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 25 25.778 16.346
14. Ergebnis nach Steuern 180.477 84.643
15. Sonstige Steuern 26 1.220 1.215
16. Jahresüberschuss 179.257 83.428
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 5 0
18. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 10 0 41.714
19. Bilanzgewinn 30 179.262 41.714

ANHANG

Angaben zu dem Unternehmen

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau/​Pfalz ist beim Amtsgericht Landau/​Pfalz im Handelsregister unter der Nummer HRB 2311 eingetragen.

Anwendung des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist entsprechend den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Im Anhang werden die zu einzelnen Posten vorgeschriebenen Vermerksangaben angegeben.

Erklärung zum Corporate Governance Kodex:

Im Dezember 2021 gaben Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 161 des Aktiengesetzes die Entsprechenserklärung der Gesellschaft in Bezug auf den Deutschen Corporate Governance Kodex ab. Die Erklärung ist unter www.hornbach-holding.de, Rubrik Investor Relations, Menüpunkt "Corporate Governance" zugänglich.

Anteilsbesitzliste

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Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Eigenkapital 1) in Tsd. Landeswährung Ergebnis in Tsd. Landeswährung Landeswährung
Direkte Beteiligungen
HORNBACH International GmbH, Bornheim 100 106.019 0 2) EUR
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim 100 7.809 0 2) EUR
Indirekte Beteiligungen
AWV-Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, Bornheim 100 26 0 2) EUR
HB Reisedienst GmbH, Bornheim 100 7.281 0 2) EUR
BODENHAUS GmbH, Essingen 100 -788 0 2) EUR
HORNBACH Versicherungs-Service GmbH, Bornheim 100 708 683 EUR
HORNBACH Forst GmbH, Bornheim 100 -547 0 2) EUR
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 100 6) 3.489.096 1.006.081 CZK
HORNBACH Baumarkt GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 96.102 19.346 EUR
HL Immobilien Lambda GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 16.973 1.478 EUR
G.N.E. Global Grundstücksverwertung GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 2.621 467 EUR
HORNBACH Baumarkt Luxemburg SARL, Bertrange, Luxemburg 100 20.010 5.014 EUR
HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, Oberkirch, Schweiz 100 152.432 40.420 CHF
HORNBACH Byggmarknad AB, Göteborg, Schweden 100 220.421 119.413 SEK
HORNBACH Holding B.V., Amsterdam, Niederlande 100 227.718 35.176 3) EUR
HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V., Driebergen-Rijsenburg, Niederlande 100 30.055 30.037 °) EUR
HORNBACH Real Estate Apeldoorn B.V., Apeldoorn, Niederlande 100 90 152 °) EUR
HORNBACH Real Estate Enschede B.V., Enschede, Niederlande 100 -110 -103 °) EUR
HORNBACH Real Estate Breda B.V., Breda, Niederlande 100 1.922 1.902 °) EUR
HORNBACH Real Estate Best B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.366 1.346 °) EUR
HORNBACH Real Estate Amsterdam-Sloterdijk B.V., Amsterdam, Niederlande 100 1.178 1.158 °) EUR
HORNBACH Real Estate Den Haag B.V., Den Haag, Niederlande 100 1.810 1.790 °) EUR
HORNBACH Real Estate Zwolle B.V., Zwolle, Niederlande 100 1.067 1.047 °) EUR
HORNBACH Real Estate Almelo B.V., Almelo, Niederlande 100 11 25 °) EUR
HORNBACH Real Estate Duiven B.V., Duiven, Niederlande 100 -440 855 °) EUR
HORNBACH Real Estate Tilburg B.V., Tilburg, Niederlande 100 1.277 1.259 °) EUR
HORNBACH Real Estate Groningen B.V., Groningen, Niederlande 100 1.188 1.170 °) EUR
HORNBACH Real Estate Wateringen B.V., Wateringen, Niederlande 100 1.659 1.639 °) EUR
HORNBACH Real Estate Alblasserdam B.V., Alblasserdam, Niederlande 100 896 876 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwegein B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.942 1.922 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V., Nieuwerkerk, Niederlande 100 1.415 1.097 °) EUR
HORNBACH Real Estate Geleen B.V., Geleen, Niederlande 100 763 754 °) EUR
HORNBACH Reclame Activiteiten B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 -104 -14 °) EUR
HORNBACH Real Estate Rotterdam B.V., Rotterdam, Niederlande 100 18 -2 °) EUR
HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., Bratislava, Slowakei 100 34.414 7.378 EUR
HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien 100 4) 241.290 5) 50.9885) RON
HORNBACH Asia Ltd., Kowloon, Hongkong 100 15.864 5) 2.098 5) HKD

1) Einschließlich Jahresergebnis 2021/​2022
2) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
3) Ergebnis nach Fortschreibung des Equity-Wertes der mit ° ) gekennzeichneten Gesellschaften
4) Ferner hält die HBM direkt 1,6854 % der Anteile an der Hornbach Centrala SRL
5) Eigenkapital und Ergebnis nach IFRS zum 28.2.2022
6) Die HBM hält hiervon direkt 0,0033% der Anteile
°) At Equity in Ergebnis der Hornbach Holding B.V. einbezogen

Umrechnungstabelle (Devisenkurse) in EUR:

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Land Stichtagskurs Durchschnittskurs
28.2.2022 28.2.2021 2021/​22 2020/​21
RON Rumänien 4,9484 4,8750 4,93261 4,85331
SEK Schweden 10,6055 10,1388 10,20196 10,41061
CHF Schweiz 1,0336 1,0986 1,07489 1,07235
CZK Tschechien 24,9970 26,1950 25,39589 26,60207
USD USA 1,1199 1,2121 1,17009 1,16020
HKD Hongkong 8,7514 9,4010 9,10269 8,99454

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die bisherigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Wesentlichen beibehalten.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauer, bewertet. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 8 Jahren.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie Sonderkosten der Fertigung und angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Darüber hinaus wird der Werteverzehr des Anlagevermögens, sofern dieser durch die Fertigung veranlasst ist, in den Herstellungskosten erfasst. Zinsen auf Fremdkapital werden nicht aktiviert. Gebäude werden linear mit einer Nutzungsdauer von längstens 33 Jahren abgeschrieben. Ferner werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Wert vorgenommen, soweit es sich um dauernde Wertminderungen handelt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gem. § 6b EStG wurden gem. Art. 67 Abs. 4 EGHGB beibehalten.

Das bewegliche Sachanlagevermögen wird ausschließlich linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 15 Jahren. Bei Zugängen innerhalb des Geschäftsjahres erfolgt die Abschreibung pro rata temporis.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Darlehen werden zum Barwert angesetzt. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen; sollten die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den Anschaffungskosten vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Anschaffungskosten der Warenbestände werden auf Grund von gewogenen Durchschnittspreisen ermittelt. Ausgelistete Artikel werden auf den voraussichtlich erzielbaren Verkaufspreis abzüglich noch anfallender Verkaufskosten abgewertet. Die Herstellkosten der unfertigen Leistungen betreffen Kundenaufträge über Warenlieferungen inklusive Serviceleistungen mit den von HORNBACH beauftragten Handwerkern. Die unfertigen Leistungen umfassen im Wesentlichen direkt zurechenbare Materialkosten und abgerechnete Handwerkerleistungen. Aufgrund der überwiegend durch Wareneinsatz geprägten unfertigen Leistungen sowie aus Gründen der Wesentlichkeit werden die entsprechenden Bestandsveränderungen im Materialaufwand ausgewiesen.

Wertpapiere zur Deckung von Pensionsverpflichtungen (Deckungsvermögen) werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet. Eine Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 Satz 3 i.V.m. Satz 1 HGB greift gem. der IDW Stellungnahme HFA 30 (Rz 75) nicht, da im Fall wertpapiergebundener Versorgungszusagen bereits durch die Anpassung des Buchwerts der Verpflichtungen an den beizulegenden Zeitwert der korrespondierenden Wertpapiere eine Ausschüttungssperrwirkung erzielt wird.

Zeitwertkontenguthaben werden in eine Rückdeckungsversicherung eingebracht (Deckungsvermögen) und mit dem Aktivwert bewertet. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar. Das Deckungsvermögen wird mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt; Einzelrisiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko der Forderungen wird durch eine pauschale Wertberichtigung abgedeckt. Unverzinsliche Forderungen werden mit dem Barwert bilanziert. Für die Diskontierung wird ein fristenadäquater risikofreier Zinssatz verwendet.

Die im Rahmen des unechten Factoring veräußerten Forderungen werden weiterhin unter den Forderungen ausgewiesen, solange das wirtschaftliche Risiko bei der Gesellschaft verbleibt. Korrespondierend hierzu werden in gleicher Höhe sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen. In Höhe des geschätzten Ausfallrisikos werden Wertberichtigungen gebildet.

Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsforderungen werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Bankguthaben und Kassenbestände werden zu Nominalbeträgen bewertet.

Gemäß § 250 Abs. 3 HGB wird der Unterschiedsbetrag zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag einer Verbindlichkeit in den Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen. Der Unterschiedsbetrag wird auf die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt und in jährlich gleichbleibenden Beträgen getilgt.

Latente Steuern werden für temporär abweichende Wertansätze zwischen Handels- und Steuerbilanz und für Verlustvorträge angesetzt. Aktive und passive latente Steuern werden gemäß § 274 Abs. 1 HGB verrechnet.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Betrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist und unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz abgezinst. Die Aufzinsungsbeträge sowie die Effekte aus Zinssatzänderungen werden in den Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen bzw. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011/​2012 hat die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern eine einzelvertragliche Pensionszusage erteilt. Dieses Modell bietet die Chance zur Steigerung der Versorgungsansprüche, wobei die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern gleichzeitig eine Mindestverzinsung in Höhe von 2% p.a. garantiert. Die durch die Gesellschaft bzw. zusätzlich durch die Vorstandsmitglieder eingebrachten Vermögensmittel werden treuhänderisch durch die Allianz Treuhand GmbH, Frankfurt am Main, in Fonds angelegt. Die treuhänderisch verwalteten Fondsanteile erfüllen die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB als Deckungsvermögen und werden daher mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet. Das Deckungsvermögen ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Verpflichtungsumfang gegenüber den Versorgungsberechtigten wurde jeweils als Maximum des Fondsvermögens und des Barwerts der gezahlten Beiträge einschließlich der Garantieverzinsung angesetzt. Hierfür wurden die vom Arbeitgeber und Vorstand geleisteten Beiträge mit dem zugehörigen Fondsvermögen verglichen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 Satz 1 HGB unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt worden. Für die Sterblichkeitsrate wurden die Richttafeln 2018 G der Heubeck AG angewendet. Das verwendete Anwartschaftsbarwertverfahren entspricht der "Projected Unit Credit Method" gemäß IAS 19 (International Accounting Standards).

Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung des Gehaltstrends und des fristadäquaten Zinssatzes nach § 253 Abs. 2 HGB bewertet.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2021/​2022 wie folgt entwickelt:

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T€ Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.3.2021 Zugänge Abgänge Umbuchungen 28.2.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 90.004 5.703 18 288 95.977
Geleistete Anzahlungen 502 1.180 0 -288 1.394
90.506 6.883 18 0 97.371
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 535.095 18.095 2.466 3.266 553.990
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 418.511 22.581 16.239 3.825 428.678
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 12.600 7.970 0 -7.091 13.479
966.206 48.646 18.705 0 996.147
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 150.230 0 0 0 150.230
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 102.365 24.079 21.966 0 104.478
252.595 24.079 21.966 0 254.708
Gesamt 1.309.307 79.608 40.689 0 1.348.226
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T€ Abschreibungen
(kumuliert) 1.3.2021 Zugänge Abgänge Umbuchungen (Geschäftsjahr) (kumuliert) 28.2.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 78.316 4.121 17 0 82.420
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
78.316 4.121 17 0 82.420
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 274.949 7.658 36 0 282.571
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 354.673 22.484 15.467 0 361.690
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
629.622 30.142 15.503 0 644.261
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.332 0 0 0 1.332
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
1.332 0 0 0 1.332
Gesamt 709.270 34.263 15.520 0 728.013
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T€ Bilanzwert
28.2.2022 28.2.2021
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 13.557 11.688
Geleistete Anzahlungen 1.394 502
14.951 12.190
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 271.419 260.146
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 66.988 63.838
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.479 12.600
351.886 336.584
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 148.898 148.898
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 104.478 102.365
253.376 251.263
Gesamt 620.213 600.037

(2) Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände bestehen im Wesentlichen aus EDV-Programmen. Die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen im Geschäftsjahr 2021/​2022 betreffen externe und interne Programmierleistungen für in der Entwicklung befindliche Software sowie den Erwerb von Software-Lizenzen.

(3) Finanzanlagen

Die Finanzanlagen der HORNBACH Baumarkt AG sind bei den verbundenen Unternehmen und Beteiligungen auf Seite 3 aufgeführt.

Zum Bilanzstichtag bestehen fünf niedrig verzinsliche Darlehen (Vj. sieben niedrig verzinsliche bzw. zwei unverzinsliche) an drei niederländische (Vj. fünf), keine deutsche (Vj. zwei), eine rumänische (Vj. eine) sowie eine slowakische (Vj. eine) Konzerngesellschaft in Höhe von insgesamt nominal T€ 104.478 T€ (Vj. T€ 102.945). Unter Berücksichtigung von Abzinsungseffekten ergibt sich ein Buchwert in Höhe von T€ 104.478 (Vj. T€ 102.365).

Die in Vorjahren vorgenommenen Wertberichtigungen auf die Beteiligung an der HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien, in Höhe von T€ 1.332 bestehen fort. Der Beteiligungsbuchwert beträgt zum 28. Februar 2022 weiterhin T€ 0 (Vj. T€ 0).

(4) Forderungen

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 134.061 (Vj. T€ 43.136) sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Betrag von T€ 16.515 (Vj. T€ 15.132) enthalten.

Alle Forderungen sind wie im Vorjahr kurzfristig.

(5) Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Pfandgeldern, Forderungen aus Versicherungsfällen sowie Forderungen aus Steuererstattungsansprüchen. In den Steuerforderungen sind nach Saldierung Vorauszahlungen für Umsatzsteuer in Höhe von T€ 7.621 (Vj. T€ 19.710) enthalten.

Die Steuerforderungen vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von T€ 2.353 (Vj. T€ 1.660) beinhalten Forderungen aus Gewerbe-und Körperschaftsteuer.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 28 (Vj. T€ 28) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(6) Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Vorauszahlungen für Wartungsgebühren sowie ein Disagio im Zusammenhang mit der Aufnahme einer Anleihe (siehe Anmerkung (12)).

(7) Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

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28.2.2022 28.2.2021
aktivisch
T€
passivisch
T€
aktivisch
T€
passivisch
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 4.281 0 4.524 0
Vorräte 311 0 0 33
Übriges Vermögen 1.049 0 1.237 0
Rückstellungen 5.296 0 4.833 0
Verbindlichkeiten 0 3 0 5
10.937 3 10.594 38
Saldierung -3 -3 -38 -38
Gesamt 10.934 0 10.556 0

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 wurden aktive latente Steuern in Höhe von T€ 10.934 (Vj. T€ 10.556) angesetzt, da die Gesellschaft von deren zukünftiger Nutzung ausgeht.

Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30 % ermittelt.

(8) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt € 95.421.000,00. Es ist eingeteilt in 31.807.000 Stückaktien mit einem jeweiligen anteiligen Nennbetrag von € 3,00 je Aktie.

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 hält die Gesellschaft insgesamt 190 Stückaktien als eigene Aktien. Die Aktien wurden im August 2021 im Rahmen der Aktienkäufe für die Belegschaftsaktienaktion im November 2021 erworben. Der Nennbetrag der 190 Stückaktien beträgt insgesamt € 570,00. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 beträgt das ausgegebene Kapital nunmehr € 95.420.430,00.

Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 0,001% des Grundkapitals der Gesellschaft.

Die Hauptversammlung vom 7. Juli 2021 fasste den Beschluss, ein genehmigtes Kapital unter folgenden Bestimmungen zu schaffen:

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Der Vorstand wird ermächtigt, mit jeweiliger Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 6. Juli 2026 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien - stimmberechtigte Stammaktien oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht- um bis zu insgesamt € 45.000.000,00 gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2021). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann unter bestimmten Voraussetzungen ausgeschlossen werden.

Insgesamt besteht damit ein genehmigtes Kapital von € 45.000.000,00; dies entspricht - wie im Vorjahr - 47,16 % des gegenwärtigen Grundkapitals.

Mit Beschluss des Vorstands vom 6. September 2021 wurden den Arbeitnehmern der HORNBACH Baumarkt AG und deren ausländischen Tochtergesellschaften Belegschaftsaktien angeboten. Insgesamt wurden über die Börse 52.770 Stück Aktien erworben. Den Arbeitnehmern wurden 52.580 Stück Aktien überlassen. Die restlichen 190 Stück Aktien hält die Gesellschaft zum Bilanzstichtag als eigene Aktien. Die an die Mitarbeiter abgegebenen 52.580 Stück Aktien wurden zu einem durchschnittlichen Kurs von € 35,73 erworben und anschließend zu einem Preis von € 18,00 überlassen. Die Differenz zwischen Erwerbskurs und dem Börsenkurs zum Zeitpunkt der Übertragung an die Mitarbeiter in Höhe von T€ -167 wurde im Eigenkapital erfasst; die Differenz zwischen Börsenkurs zum Zeitpunkt der Übertragung und Abgabepreis an die Mitarbeiter wurde erfolgswirksam erfasst. An die Mitarbeiter der HORNBACH Baumarkt AG wurden insgesamt 40.410 Stück Aktien abgegeben, an die Mitarbeiter der Tochtergesellschaften 12.170 Stück.

Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Nachfolgende Meldungen zu den Stimmrechtsmitteilungen gemäß §§ 33 und 34 WpHG zu den Stimmrechtsverhältnissen liegen uns vor:

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Datum Stimmrechte
Meldepflichtiger Wohnsitz oder Ort Schwellenberührung Meldeschwelle Zurechnung in % absolut
HORNBACH Management AG 1 Annweiler am Trifels, Deutschland 09.10.2015 75% Überschreitung indirekt 2 90,86 28.898.761
HORNBACH Management AG Annweiler am Trifels, Deutschland 09.10.2015 75% Überschreitung indirekt 3 direkt 4 91,14 28.988.761

1) über HORNBACH Holding AG & Co. KGaA, Neustadt a. d. Weinstraße
2) nach §§ 33, 34 WpHG
3) nach § 38 Abs. 1 WpHG
4) 0,28% (entspricht 90.000 Stimmrechten) über (Finanz-/​sonstige) Instrumente

(9) Kapitalrücklage

Zum 28. Februar 2022 beträgt die Kapitalrücklage unverändert T€ 142.602.

(10) Gewinnrücklagen

Von den Gewinnrücklagen der HORNBACH Baumarkt AG sind unverändert T€ 1.023 gesetzliche Rücklagen.

Die anderen Gewinnrücklagen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021/​2022 um T€ 13.433 von T€ 387.183 auf nunmehr T€ 400.616. Es erfolgte eine Einstellung gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juli 2021 in Höhe von T€ 13.088. Von den im Geschäftsjahr 2021/​2022 für das Mitarbeiterprogramm gekauften Aktien weist die Gesellschaft zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 insgesamt 190 Stück (Vj. 5.240) als Bestand eigener Aktien aus (siehe Anmerkung (8)). Dies führte zu einer Verminderung der Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 7 (Vj. T€ 185).

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 sind in den anderen Gewinnrücklagen ausschüttungsgesperrte Rücklagen in Höhe von T€ 10.934 enthalten. Diese entfallen auf die Aktivierung von aktiven latenten Steuern.

(11) Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren von 1,82% (Vj. 2,23%) ermittelt worden. Der Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren in Höhe von 1,35% (Vj. 1,54%) hätte zu einem um T€ 436 (Vj. T€ 46) höheren Verpflichtungsumfang geführt. Es wurde wie im Vorjahr eine Gehaltssteigerung von 3% unterstellt.

Die Pensionsverpflichtungen wurden mit dem entsprechenden Deckungsvermögen aus Wertpapieren in Höhe von T€ 16.896 (Vj. T€ 14.685) verrechnet.

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T€ 28.2.2022 28.2.2021
Zeitwert des Deckungsvermögens 16.896 14.685
Pensionsverpflichtung 16.896 14.944
Saldo 0 -259
Historische Anschaffungskosten des Deckungsvermögens 16.058 13.728

Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wurde anhand von Marktpreisen auf einem aktiven Markt bestimmt.

Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet.

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T€ 2021/​2022 2020/​2021
Erträge
Wertentwicklung des Deckungsvermögens -999 -909
Verpflichtungsverminderung -259 -280
Aufwendungen
Anpassung der Verpflichtung an Wertentwicklung des Deckungsvermögens -999 -909
Verpflichtungsüberhang -259 0
Saldo 0 280

Die sonstigen Rückstellungen wurden in angemessenem Umfang für erkennbare Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Sie enthalten im Wesentlichen Personalkosten, den Bedarf für ausstehende Rechnungen sowie Instandhaltungsverpflichtungen.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten werden zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 5.687 (Vj. T€ 5.040) mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögen aus Rückdeckungsversicherungen verrechnet, der zugleich den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht.

(12) Verbindlichkeiten

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28.2.2022
T€
28.2.2021
T€
Anleihen 250.000 250.000
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 250.000 250.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 202.908 202.905
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.908 2.905
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 200.000 200.000
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 18.734 15.644
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 18.734 15.644
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 245.269 183.785
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 244.337 182.729
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 932 1.056
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 68.939 88.021
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 68.939 88.021
Sonstige Verbindlichkeiten 53.291 48.659
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 53.291 48.655
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 0 4
davon aus Steuern 6.089 5.540
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 292 361
839.141 789.014
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 250.000 250.000

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im üblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalt gesichert.

Die Gesellschaft hat am 25. Oktober 2019 eine siebenjährige Unternehmensanleihe über 250 Mio. € am Markt platziert. Bei einem Emissionskurs von 98,232% und einem Zinscoupon von 3,25% ergibt sich unter Berücksichtigung von insgesamt T€ 610 Kosten eine Rendite von 3,477% p.a. Die Anleihe ist an die Einhaltung bankenüblicher bindender Verpflichtungen (covenants) geknüpft, deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "pari passu"- und "negative pledge"-Erklärungen. Die HORNBACH International GmbH, Bornheim, garantiert mit ihrem Vermögen für die Rückzahlung.

Das im Zusammenhang mit der Aufnahme der Anleihe fällige Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe ratierlich verteilt. Es beträgt zum Bilanzstichtag T€ 1.276 (Vj. T€ 1.550).

Die Gesellschaft hat am 22. Februar 2019 zwei Schuldscheindarlehen über insgesamt 200 Mio. € aufgenommen. Die Laufzeit beträgt für einen Betrag von 126 Mio. € bis zum 22. Februar 2024 sowie für einen Betrag von 74 Mio. € bis zum 23. Februar 2026. Beide Schuldscheindarlehen sind mit einem fixem Zinscoupon ausgestattet.

Mit den Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus Konzernfinanzierung bestehen, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 9.643 (Vj. T€ 6.934) saldiert.

(13) Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Ausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Mietvertragsauflösungen oder -verlängerungen; die Auflösung des Postens erfolgt entsprechend der Restlaufzeit der betroffenen Verträge.

(14) Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen, Haftungsverhältnissen und nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

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28.2.2022
Mio. €
Haftungsverhältnisse aufgrund von Patronatserklärungen, Mithaftung und Bürgschaften 334,3
davon zugunsten verbundener Unternehmen 334,3
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen 62,6

1) Im Geschäftsjahr bestehen bei der HORNBACH Baumarkt AG zudem zweiundzwanzig (Vj. zweiundzwanzig) Patronatserklärungen zugunsten verbundener Unternehmen, bei denen der
Höchstbetrag einer möglichen Verpflichtung nicht quantifiziert ist.

Bei den Patronatserklärungen und Bürgschaften handelt es sich ausschließlich um Haftungsverhältnisse zugunsten von direkten und indirekten Tochterunternehmen der HORNBACH Baumarkt AG. Da die Tochtergesellschaften in der Regel stets mit ausreichend Eigenkapital und Liquidität ausgestattet werden, ist das Risiko einer Inanspruchnahme gering.

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in Mio. € Restlaufzeiten 28.2.2022
Kurzfristig bis 1 Jahr Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre Gesamt
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Erbbaurechts- und Leasingverträgen 112,2 382,9 307,9 803,0
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 45,7 149,6 95,2 290,5

Die Verpflichtungen aus Miet- und Pachtverträgen resultieren im Wesentlichen aus Sale & Leaseback-Transaktionen. Die betroffenen Objekte werden langfristig zurückgemietet.

Wesentliche Chance der Sale & Leaseback-Transaktionen ist die Beschaffung von Liquidität, die zur Finanzierung der Expansionstätigkeit eingesetzt wird. Dem steht das Risiko des Liquiditätsabflusses aufgrund der langfristigen Bindung über die Grundmietzeit der Leasingverträge gegenüber.

(15) Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Gemäß den Risiko-Grundsätzen der HORNBACH Baumarkt AG werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Die Devisentermingeschäfte dienen im Wesentlichen zur Absicherung von Währungsrisiken aus erwarteten Transaktionen in fremder Währung. Hier werden keine Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet. Die Marktwerte von Devisentermingeschäften werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt. Positive Marktwerte werden nicht bilanziert. Für negative Marktwerte wird eine Drohverlustrückstellung erfasst.

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente, die nicht in einer Bewertungseinheit enthalten sind:

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Art Bilanzposition Marktwert
T€
Buchwert
T€
28.2.2022 28.2.2021 28.2.2022 28.2.2021
Devisentermingeschäfte n.a. 603 85 0 0
Devisentermingeschäfte sonstige Rückstellungen 0 332 0 332

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(16) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der HORNBACH Baumarkt AG setzen sich wie folgt zusammen:

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2021/​2022
T€
2020/​2021
T€
Umsatzerlöse mit Dritten 2.780.324 2.660.282
Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen 625.731 564.141
3.406.055 3.224.423

Die Umsatzerlöse werden wie im Vorjahr zu 82% im Inland und zu 18% im europäischen Ausland erbracht.

(17) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 7.157 (Vj. T€ 7.563) enthalten. Die periodenfremden Erträge umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 3.759 (Vj. T€ 4.339) sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.808 (Vj. T€ 1.442).

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 187 (Vj. T€ 35).

(18) Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich in:

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2021/​2022
T€
2020/​2021
T€
Löhne und Gehälter 427.758 414.490
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 92.393 87.182
520.151 501.672

Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen T€ 4.233 (Vj. T€ 4.277).

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Durchschnittlicher Personalstand 2021/​2022 2020/​2021
Angestellte 10.679 10.104
Auszubildende 696 687
11.375 10.791
davon Teilzeitmitarbeiter 3.523 3.370

Im Jahresdurchschnitt und auf Vollzeit umgerechnet sowie um inaktive Mitarbeiter bereinigt wurden in der HORNBACH Baumarkt AG -mit Aushilfen und Leihkräften- 10.037 (Vj. 9.427) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

(19) Abschreibungen

Aufgrund der in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gemäß § 6b EStG hat sich im Berichtsjahr eine um T€ 1.667 (Vj. T€ 1.667) geringere planmäßige Abschreibung ergeben. Auch in den Folgejahren werden sich hierdurch geringere planmäßige Abschreibungen ergeben.

(20) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden im Wesentlichen Raumkosten, Vertriebs- und Werbeaufwendungen, allgemeine Verwaltungs- und Betriebskosten, Beratungskosten, sonstige Personalaufwendungen, Verluste aus Schadensfällen sowie Kraftfahrzeugkosten ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 591 (Vj. T€ 836), die im Wesentlichen aus Verlusten aus Anlagenabgängen sowie Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 24 (Vj. T€ 365).

(21) Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen und enthält im Geschäftsjahr 2021/​2022 Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der HORNBACH International GmbH, Bornheim, Aufwendungen aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim, Erträge aus Gewinnausschüttungen der HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien, sowie Erträge aus Gewinnausschüttungen der HORNBACH Centrala S.R.L., Domnesti, Rumänien.

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2021/​2022
T€
2020/​2021
T€
HORNBACH International GmbH, Bornheim 135.133 57.090
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim -5.550 -8.564
HORNBACH Centrala S.R.L., Domnesti, Rumänien 17 0
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 2 1
129.602 48.527

(22) Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betreffen wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen und resultieren aus fünf (Vj.sieben) Darlehen an drei (Vj. fünf) niederländische sowie je eine (Vj. eine) rumänische und eine (Vj. eine) slowakische Konzerngesellschaft.

(23) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultieren T€ 2.270 (Vj. T€ 1.923) aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen; davon im Rahmen der kurzfristigen Konzernfinanzierung in Höhe von T€ 757 (Vj. T€ 626).

Im Geschäftjahr sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 0 (Vj. T€ 9) enthalten. Diese resultierten im Vorjahr im Wesentlichen aus der Betriebsprüfung für das Veranlagungsjahr 2018.

(24) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren T€ 1.162 (Vj. T€ 1.162) aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und betreffen wie im Vorjahr Avalgebühren.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten T€ 342 (Vj. T€ 495) aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 0 (Vj. T€ 160) enthalten. Diese resultierten im Vorjahr aus der Betriebsprüfung für die Veranlagungsjahre 2017 bis 2018.

(25) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Ertragsteuern beinhalten im Geschäftsjahr 2021/​2022 periodenfremde Erträge von T€ 351 für Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der Betriebsprüfung für die Veranlagungsjahre 2017 bis 2018 sowie periodenfremde Aufwendungen von T€ 8, resultierend aus der Anpassung des Gewerbesteuerhebesatzes für den Erhebungszeitraum 2021. Die periodenfremden Aufwendungen im Vorjahr in Höhe von T€ 1.231 resultierten aus der Betriebsprüfung für die Veranlagungsjahre 2017 bis 2018 und betrafen Körperschaft- und Gewerbesteuer.

Der latente Steuerertrag beträgt im Geschäftsjahr 2021/​2022 T€ 378 (Vj. T€ 513 Aufwand). Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30% ermittelt.

(26) Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Grundsteuer und Kraftfahrzeugsteuer.

Sonstige Angaben

(27) Vorstand

Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2021/​2022:

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Erich Harsch Vorsitzender
Strategische Entwicklung; Operating Verkauf und Services, Expansion; seit 1. April 2021 CSR
Roland Pelka Stellvertretender Vorsitzender bis 31. März 2021
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Risikomanagement, Revision, Recht, Compliance, Investor Relations
Karin Dohm
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Risikomanagement, Revision, Recht, Compliance, Investor Relations
Susanne Jäger
Sortiment und sortimentsnahe Dienstleistungen, Eigenmarken, Einkauf, Qualitätssicherung, Store Development
Karsten Kühn
Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsentwicklung, Mitarbeiterinnen und Arbeitsdirektor
Ingo Leiner
Logistik, Bauwesen, Technischer Einkauf
Dr. Andreas Schobert
Technologie

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021/​2022 betragen T€ 9.703. Dabei entfallen T€ 3.094 auf die feste Vergütung, T€ 3.250 auf erfolgsbezogene Komponenten sowie T€ 3.359 auf Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung. Für aktive Mitglieder des Vorstands sind im Geschäftsjahr 2021/​2022 Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses (Dotierung Pensionsrückstellung) in Höhe von T€ 729 angefallen.

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2021/​22 insgesamt T€ 357 (Vj. T€ 0).

Die Pensionsrückstellungen der ehemaligen Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2021/​2022 insgesamt T€ 11.449 (Vj. T€ 4.768).

(28) Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2021/​2022:

Von Seiten der Anteilseigner

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Albrecht Hornbach Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands HORNBACH Management AG
Dr. John Feldmann Stellvertretender Vorsitzender
Ehem. Mitglied des Vorstands BASF SE
Georg Hornbach
Leiter Stabsabteilung Controlling und Leiter Ressort Finanzen und Beschaffung Universitätsklinikum Köln
Martin Hornbach
Geschäftsführender Gesellschafter Corivus Gruppe GmbH
Simona Scarpaleggia
Ehemalige globale CEO der EDGE Strategy AG (aktiv bis 31.Dezember 2021)
Vanessa Stützle
Chief Digital Officer und Mitglied der Geschäftsführung der Douglas Gruppe
Melanie Thomann-Bopp
Chief Financial Officer (CFO) Sonova Retail Deutschland GmbH (bis 14. April 2021) Kaufmännische Geschäftsführerin der Nolte Küchen GmbH & Co. KG und der Express Küchen GmbH & Co. KG (seit 15. April 2021)
Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg bis 31. Dezember 2021
Ordentlicher Professor für Fertigungstechnik Helmut-Schmidt-Universität/​Universität der Bundeswehr Hamburg
Steffen Hornbach seit 1. Januar 2022
Ehem. Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Baumarkt AG

Von Seiten der Arbeitnehmer

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Kay Strelow Stellvertretender Vorsitzender für die Gewerkschaften
Teilbereichsleiter Markt Berlin-Marzahn
Mohamed Elaouch für die Angestellten
Teilbereichsleiter Markt Mainz
Christian Garrecht für die Angestellten
Operativer Leiter Arbeitssicherheit und Brandschutz
Markus Laß für die leitenden Angestellten
Bezirksleiter
Jörg Manns für die Angestellten
Mitarbeiter im Verkauf Markt Wiesbaden
Anke Matrose für die Gewerkschaften
Kassiererin Markt Bremen
Brigitte Mauer für die Angestellten
Teilbereichsleiterin Markt Tübingen
Johannes Otto für die Angestellten
Marktleiter-Assistent Markt Schwetzingen

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2021/​2022 beläuft sich auf insgesamt T€ 515. Dabei entfallen T€ 390 auf die Grundvergütung und T€ 125 auf die Ausschusstätigkeit.

Die laufende Amtszeit sämtlicher Aufsichtsratsmitglieder endet mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022/​2023 beschließt.

(29) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 28. Februar 2022 bis zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der HORNBACH Baumarkt AG von wesentlicher Bedeutung sind.

Die durch die Corona-Pandemie und den andauernden Krieg in der Ukraine bedingten Engpässe und Verwerfungen in den internationalen Lieferketten setzten sich fort. Die Preise für Rohstoffe, Beschaffung, Transport und Energie bewegten sich weiterhin auf einem hohen Niveau, was sich auch auf die Verkaufspreise auswirkte. Es bestehen keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Öffnung von HORNBACH-Filialen in sämtlichen Regionen des Verbreitungsgebietes.

Sonstige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2021/​2022 wurde am 10. Mai 2022 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

(30) Bilanzgewinn

Im Geschäftsjahr 2021/​2022 ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von € 179.261.763,15. Darin enthalten ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von € 4.716,00.

Wir schlagen der Hauptversammlung folgende Gewinnverwendung vor:

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Dividende von je 0,90 € für 31.806.810 Aktien 28.626.129,00
Vortrag auf neue Rechnung 150.635.634,15
179.261.763,15

Die Gesellschaft erstellt für den kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss, der im Bundesanzeiger offengelegt wird. Mutterunternehmen der Gesellschaft ist die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA, Neustadt an der Weinstraße, die ebenfalls einen Konzernabschluss aufstellt, in den die Gesellschaft einbezogen wird. Dieser Konzernabschluss wird ebenfalls im Bundesanzeiger offengelegt. Ferner wird die HORNBACH Baumarkt AG in den Konzernabschluss der HORNBACH Management AG, Annweiler am Trifels (größter Kreis von Unternehmen), einbezogen. Der Konzernabschluss der HORNBACH Management AG wird im Bundesanzeiger offengelegt.

 

Bornheim bei Landau/​Pfalz, den 10. Mai 2022

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

1. Der Konzern im Überblick

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern (im Folgenden "HORNBACH") ist eines der führenden Do-it-yourself (DIY) Einzelhandelsunternehmen in Europa. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 betreibt der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG 165 großflächige Bau- und Gartenmärkte sowie HORNBACH-Onlineshops in neun europäischen Ländern. 96 Standorte befinden sich in Deutschland. 69 weitere Standorte liegen im übrigen Europa und verteilen sich auf die Länder Österreich (14), Niederlande (16), Luxemburg (1), Tschechien (10), Schweiz (8), Schweden (8), Slowakei (4) und Rumänien (8). Darüber hinaus betreibt HORNBACH in Deutschland unter dem Dach der BODENHAUS GmbH zwei Fachmärkte für Hartbodenbeläge sowie einen BODENHAUS-Onlineshop.

Im Geschäftsjahr 2021/​22 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) erzielte der HORNBACH Baumarkt AG Konzern einen Nettoumsatz von rund 5,5 Mrd. €. Damit ist HORNBACH der drittgrößte Handelskonzern der deutschen DIY-Branche und europaweit die Nummer fünf. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 beschäftigt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern europaweit 23.114 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (einschließlich passiver Beschäftigungsverhältnisse), davon 12.253 in Deutschland.

Die Grafik auf der folgenden Seite zeigt die aktuelle Konzernstruktur und gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der HORNBACH Baumarkt AG. Die vollständigen Details zum Konsolidierungskreis und den konsolidierten Beteiligungen werden im Konzernanhang dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2021/​22 erhöhte die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA ihre Beteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG im Rahmen eines Delisting-Erwerbsangebot an die Aktionäre der HORNBACH Baumarkt AG von 76,36% auf 90,86%. Innerhalb der Annahmefrist, vom 14. Januar 2022 bis 22. Februar 2022, wurden 4.011.904 HORNBACH Baumarkt-Aktien zu einem Preis von 47,50 € angedient und damit etwa 12,61 % der ausstehenden HORNBACH Baumarkt-Aktien. Parallel zum Delisting-Erwerbsangebot wurden über die Börse zusätzliche Aktien durch die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA erworben. Die Börsennotierung der HORNBACH Baumarkt AG am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse endete mit Ablauf des 28. Februar 2022.

2. Geschäftsmodell des Konzerns

2.1 Handelsaktivitäten

HORNBACH betreibt großflächige Bau- und Gartenmärkte - überwiegend mit Verkaufsflächen von mehr als 10.000 qm - in großen regionalen Einzugsgebieten. Durch das organisch gewachsene, homogene Standortportfolio im In- und Ausland profitiert HORNBACH von Größenvorteilen (Economies of Scale) im Betrieb und der konzeptionellen Weiterentwicklung der Märkte sowie in der Konzernlogistik. Bei einer Gesamtverkaufsfläche (BHB) von 1.977.921 qm zum 28. Februar 2022 beträgt die Durchschnittsgröße eines HORNBACH Bau- und Gartenmarktes mehr als 11.800 qm. HORNBACH verbindet sein stationäres Einzelhandelsgeschäft in allen Ländern des Geschäftsgebiets mit Onlineshops (E-Commerce) zum DIY-Mehrkanalhandel, den wir auch als Inter-connected Retail bezeichnen. Das umfangreiche virtuelle Angebot ermöglicht allen Kunden rund um die Uhr Auswahl, Kauf und Beratung. Durch die lückenlose Verzahnung des Online-Angebots mit dem stationären Handel können Kunden reibungslos zwischen den Kanälen wechseln. So wird jedem Kunden ein optimales und individuelles Einkaufserlebnis ermöglicht.

* zuzüglich weiterer Beteiligungsgesellschaften gemäß vollständiger Übersicht im Anhang. Stand: 28. Februar 2022

Projektkunde im Fokus

Bei HORNBACH stehen die Projektkunden im Mittelpunkt. Dies sind einerseits leidenschaftliche Heimwerker, die in Eigenregie umfangreiche Renovierungs- und Bauvorhaben im Haus, in der Wohnung oder im Garten verwirklichen (Do-it-yourself). Das sind andererseits gewerbliche Kunden und Handwerker, welche die komplette Abwicklung eines Projekts einschließlich aller Dienstleistungen als leistungsfähige Partner für ihre Kunden umsetzen (Do-it-for-me). Auf diese Zielgruppen sind alle stationären und Online-Aktivitäten des Unternehmens ausgerichtet. So bietet HORNBACH seinen Kunden insbesondere ein breites und tiefes Sortiment in ausreichend großen Mengen und anspruchsvoller Qualität, verlässliche und transparente Dauertiefpreise sowie professionelle Beratung und projektbezogene Services. Nicht zuletzt dank der innovativen Werbung hat sich HORNBACH bei den DIY-Kunden erfolgreich als Marke etabliert und erzielt in Verbraucherbefragungen regelmäßig Bestnoten in der Kundenzufriedenheit.

Die Produktpalette der HORNBACH-Filialen umfasst im Durchschnitt rund 50.000 stationär vorrätige Artikel sowie bis zu rund 250.000 online verfügbare Artikel aus den fünf Warenbereichen

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Eisenwaren /​ Elektro,

Farben /​ Tapeten /​ Bodenbeläge,

Baustoffe /​ Holz /​ Baufertigteile,

Sanitär /​ Fliesen sowie

Garten-Hartware und Pflanzen.

Das Fachhandelskonzept BODENHAUS richtet sich mit einer sehr breiten Auswahl an Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl und Terrassendielen vor allem an die Zielgruppe der Profi-Handwerker, aber auch an den privaten Endverbraucher, der den Boden selbst verlegt oder verlegen lässt. Anders als im klassischen Fachhandel sind fast alle Waren im BODENHAUS in großen Mengen direkt verfügbar oder können über den Onlineshop reserviert bzw. bestellt werden. Verschiedene Services wie die Zufuhr des Materials auf die Baustelle, ein eigenes Designcenter und Bauschuttentsorgung runden das Konzept ab.

2.2 Immobilienaktivitäten

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern verfügt über einen erheblichen Immobilienbesitz. Hierbei handelt es sich überwiegend um selbst genutzte Einzelhandelsimmobilien. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 standen 34 % der Verkaufsflächen im Eigentum des Konzerns. Die HORNBACH Immobilien AG und ihre Tochtergesellschaften halten weitere 26 % der DIY-Verkaufsflächen im Eigentum. Die übergeordnete Strategie ist es, mindestens die Hälfte der für betriebliche Zwecke genutzten Immobilien, gemessen an der Verkaufsfläche, im Eigentum des Gesamtkonzerns HORNBACH Holding AG & Co. KGaA zu halten.

2.3 Berichtssegmente

Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von Vorstand und Management des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens genutzt wird. Das Segment "Handel" umfasst die 165 (Vj. 161) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern zusammengefassten Bau- und Gartenmärkte, zwei Bodenhaus-Fachmärkte sowie die Onlineshops im gesamten HORNBACH-Geschäftsgebiet. Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel, das heißt im operativen Handelsgeschäft generiert. Das Segment "Immobilien" umfasst die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern gehaltenen sowie angemieteten Einzelhandelsimmobilien sowie Logistikzentren. In diesem Segment werden konzernintern kalkulatorische Mieten zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet. Die Erträge aus der kalkulatorischen Weiterverrechnung von Mieten werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. In den Überleitungsspalten "Zentralbereiche" und "Konsolidierung" sind die nicht den Segmenten zugeordneten Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen ausgewiesen.

3. Steuerungssystem

Die finanzielle Berichterstattung von HORNBACH wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Neben den finanziellen Kennzahlen nach IFRS verwenden wir zur Steuerung sowie in der externen Kommunikation und Berichterstattung alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach IFRS definiert sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich im Geschäftsjahr 2021/​22 keine Änderungen der verwendeten Kennzahlen ergeben. Die im Folgenden beschriebenen Steuerungskennzahlen werden sowohl für Zwecke der Steuerung des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns als auch der HORNBACH Baumarkt AG verwendet.

3.1 Prognoserelevante Steuerungskennzahlen

Umsatz

Der Umsatz ist die zentrale Steuerungsgröße des operativen Geschäfts und der wesentliche Indikator für unseren Erfolg beim Kunden. Die Umsatzentwicklung wird als Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Euro berichtet. Der im Berichtszeitraum in den Ländern des Geschäftsgebiets außerhalb des Euroraums erzielte Umsatz wird mit dem entsprechenden durchschnittlichen Wechselkurs umgerechnet. Der Umsatz ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

Bereinigtes EBIT

Das bereinigte EBIT, adjusted EBIT (Earnings before Interest and Taxes) oder operatives Betriebsergebnis, ist die zentrale Ertragskennzahl des Konzerns. Es ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte. Bei der Bereinigung werden nicht-operative Aufwendungen dem EBIT hinzugerechnet (Beispiele: außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte, Immobilien oder werbenahe Assets). Nicht-operative Erträge werden vom EBIT abgezogen (Beispiele: Erträge aus der Veräußerung von Immobilien, Erträge aus Zuschreibungen auf in Vorjahren wertberichtigte Vermögenswerte). Dadurch eignet sich das bereinigte EBIT besonders für Steuerungszwecke und den Vergleich der operativen Ertragsentwicklung im Zeitablauf sowie für Prognosen.

3.2 Weitere Leistungskennzahlen

3.2.1 Kennzahlen Ertragslage

Flächen- und Währungskursbereinigte Umsätze (Veränderung in %)

Die Veränderungsrate der flächen- und währungskursbereinigten Umsätze dient als Indikator für das organische Wachstum unserer Einzelhandelsaktivitäten (stationäre Filialen und Onlineshops).

Bei der Berechnung der flächenbereinigten Umsätze werden alle Bau- und Gartenmärkte zugrunde gelegt, die mindestens zwölf Monate in Betrieb sind, sowie die Umsätze aus dem Onlinegeschäft. Neueröffnungen, Schließungen und Märkte mit wesentlichen Umbaumaßnahmen in den zurückliegenden zwölf Monaten werden dagegen nicht berücksichtigt. Die flächenbereinigten Umsätze werden ohne Umsatzsteuer (netto) und auf Basis lokaler Währung für den zu vergleichenden Berichtszeitraum ermittelt (währungskursbereinigt). Auf Euro-Basis werden zusätzlich die flächenbereinigten Umsätze einschließlich der Währungskurseffekte in den Nicht-Euro-Ländern unseres europaweiten Geschäftsgebiets ermittelt.

Handelsspanne

Auskunft über den warenwirtschaftlichen Erfolg gibt die Entwicklung der Handelsspanne (Rohertragsmarge). Sie ist definiert als der warenwirtschaftliche Rohertrag (Saldo aus Umsatzerlösen und Kosten der umgesetzten Handelsware) in Prozent vom Nettoumsatz. Die Handelsspanne wird maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung der Einkaufs- und Verkaufspreise, von Veränderungen im Sortimentsmix sowie Währungskurseffekten im Zuge des internationalen Einkaufs.

Kostenquoten

Die Filialkostenquote ist der Quotient aus Filialkosten und Nettoumsatz. Die Filialkosten beinhalten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der stationären Bau- und Gartenmärkte sowie der Onlineshops stehen. Sie beinhalten im Wesentlichen Personal-, Raum- und Werbekosten sowie Abschreibungen und allgemeine Betriebskosten wie beispielsweise Transportkosten, Wartung und Instandhaltung.

Die Voreröffnungsquote ist der Quotient aus Voreröffnungskosten und Nettoumsatz. Als Voreröffnungskosten werden Kosten ausgewiesen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen stationären Bau- und Gartenmarktes bis zur Neueröffnung stehen. Die Voreröffnungskosten umfassen im Wesentlichen Personal- und Raumkosten sowie Verwaltungsaufwand.

Die Verwaltungskostenquote ist der Quotient aus Verwaltungskosten und Nettoumsatz. In den Verwaltungskosten werden sämtliche Kosten der Verwaltung ausgewiesen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb oder der Einrichtung von stationären Bau- und Gärtenmärkten sowie dem Aufbau und Betrieb des Onlinehandels (E-Business) stehen und diesen nicht direkt zugeordnet werden können. Sie beinhalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten, Abschreibungen, Raumkosten sowie IT-, Reise- und Kraftfahrzeugkosten. Neben den rein administrativen Verwaltungskosten sind darin auch projektbezogene Aufwendungen sowie insbesondere Kosten für Digitalisierung bzw. Interconnec-ted Retail enthalten.

EBITDA

Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen bzw. Wertaufholungen. Das EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei Sachanlagen, Nutzungsrechten und immateriellen Vermögenswerten. Dadurch werden ggf. verzerrende Effekte aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden und Bewertungsspielräumen neutralisiert.

EBIT

Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern und berechnet sich aus dem Rohertrag in Euro abzüglich der Kosten (Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten) zuzüglich sonstiges Ergebnis. Aufgrund der Unabhängigkeit von unterschiedlichen Finanzierungsformen sowie Steuersystemen wird das EBIT für den Vergleich mit anderen Unternehmen herangezogen.

EBT

Das EBT (Earnings before taxes) ist das Periodenergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. Es ist unabhängig von unterschiedlichen Steuerungssystemen, schließt aber Zinseffekte ein. Das EBT ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

Renditeprämie

HORNBACH strebt an, eine Renditeprämie - ausgedrückt durch den Return on Capital Employed (ROCE) abzüglich der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) - zu erzielen. Der ROCE errechnet sich aus dem Quotient von Betriebsergebnis abzüglich dem darauf entfallenden Steueranteil (Nopat = Net operating profit after tax) und dem eingesetzten Kapital, auch Capital Employed genannt. Das Capital Employed ist in diesem Falle als Eigenkapital zuzüglich der Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel definiert. Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) drückt die Höhe einer geforderten Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Berücksichtigung der Relation von Eigen- und Fremdkapital in Prozent aus. Dieser Kapitalkostensatz wird üblicherweise aus am Markt beobachtbaren Daten für vergleichbare Unternehmen (Peer Groups) und deren Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur ermittelt. Darüber hinaus werden länderspezifische Risikozuschläge berücksichtigt. Zur Messung der Zielerreichung wird ein durchschnittlicher WACC, der sich aus der Gewichtung des landesspezifischen WACCs und seinem jeweiligen Segmentanteil am Gesamtvermögen des Konzerns ableitet, ermittelt. Es wird angestrebt, eine möglichst marktgerechte Verzinsung zu erzielen. Die Renditeprämie ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der mehrjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

3.2.2 Kennzahlen Finanz- und Vermögenslage

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote ist der Quotient aus bilanziellem Eigenkapital und Gesamtkapital (Bilanzsumme). HORNBACH strebt zur Absicherung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit grundsätzlich eine dauerhaft stabile, im Branchenvergleich hohe bilanzielle Eigenkapitalquote an. Gegenüber einigen Fremdkapitalgebern bestehen Verpflichtungsvereinbarungen (Covenants), die unter anderem eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % fordern.

Nettofinanzschulden

Die Nettofinanzschulden errechnen sich aus der Summe der kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden (inklusive Leasingschulden) abzüglich der flüssigen Mittel und - soweit vorhanden - abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte (Finanzanlagen).

Investitionen und Free Cash Flow (FCF)

Die Steuerung der Finanz- und Vermögenslage des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns verfolgt das Ziel, die Liquidität des Konzerns jederzeit sicherzustellen sowie den Finanzierungsbedarf für das nachhaltige Wachstum des Konzerns möglichst kostengünstig zu decken. Zu den weiteren Steuerungsgrößen gehören vor diesem Hintergrund die zahlungswirksamen Investitionen in Grundstücke, Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung für neue und bestehende Bau- und Gartenmärkte sowie in immaterielle Vermögenswerte. Dabei streben wir an, die Investitionen möglichst aus dem operativen Cashflow zu finanzieren, so dass ein Free Cash Flow (FCF) generiert werden kann. Der FCF errechnet sich aus dem operativen Cashflow zuzüglich Einzahlungen aus Anlagenabgang und abzüglich Investitionen sowie gezahlter Dividenden. Die Berechnung des FCF wurde im Vergleich zum Vorjahr angepasst (zuvor: ohne Abzug der Dividende) und entspricht nun der FCF-Kennzahl, die für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder verwendet wird.

Lagerumschlagshäufigkeit

Für Handelsunternehmen ist die Lagerumschlagshäufigkeit ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Warenwirtschaft. Wir definieren den Lagerumschlag als Verhältnis von Kosten der umgesetzten Handelsware zu den durchschnittlichen Vorräten. Dabei entspricht der Durchschnittsbestand der Vorräte dem arithmetischen Mittel aus Periodenanfangs- und Periodenendbestand. Je höher der Lagerumschlag liegt, umso niedriger sind die Vorratsbestände und dadurch die Liquiditätsbindung.

Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1 Internationale Rahmenbedingungen

Die europäische Wirtschaft (EU 27) ist im Kalenderjahr 2021 nach Angaben des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) um 5,3 % gewachsen (Vj. minus 5,9 %). Nach dem pandemiebedingten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Vorjahr verzeichneten alle neun europäischen Länder des HORNBACH-Geschäftsgebiets eine positive Entwicklung. Der private Konsum in der EU27 wuchs um 3,8 % (Vj. minus 7,3 %).

Die Produktion im Baugewerbe stieg nach Schätzungen von Eurostat in der EU27 im Jahr 2021 um 4,8 % (Vj. minus 5,0 %) - jedoch mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen im HORNBACH-Geschäftsgebiet. Während das Baugewerbe in Deutschland, Rumänien und der Slowakei ein leichtes Minus verbuchte, waren die Zuwachsraten in allen anderen Ländern positiv.

Das Einzelhandelsvolumen im Nicht-Nahrungsmittelsektor (ohne Motorkraftstoffe) stieg im Jahr 2021 in der EU27 um 8,3 % (Vj. minus 1,2 %). Bezogen auf das HORNBACH-Geschäftsgebiet verzeichnete der Nicht-Nahrungsmittel-Einzelhandel mit Ausnahme von der Slowakei deutliche Zuwächse. Der Bruttoumsatz im Do-it-yourself-Einzelhandel (DIY) ging nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Kalenderjahr 2021 in Deutschland um 8,2 % zurück (Vj. plus 13,8 %) und in den Niederlanden um 16,6 % (Vj. plus 22,1 %). Beide Länder waren im Vergleich zum Vorjahr stärker von coronabedingten Verkaufsbeschränkungen im Einzelhandel betroffen. In Österreich wuchs der DIY-Bruttoumsatz um 2,5 % (Vj. plus 10,9 %), in der Tschechischen Republik um 11,1 % (Vj. minus 0,8 %) und in der Schweiz um 5,8 % (Vj. plus 10,2 %). Für die übrigen Länder des HORNBACH-Geschäftsgebiets lagen keine Daten vor.

Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Verbreitungsgebiet der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte

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Prozentuale BIP-Veränderung gegenüber dem Vorquartal Quelle: Eurostat (Angaben bezogen auf Kalenderjahr) 1. Quartal 2021 2. Quartal 2021 3. Quartal 2021 4. Quartal 2021 Kalenderjahr 2021 vs 2020
Deutschland -1,7 2,2 1,7 -0,3 2,9
Luxemburg 3,8 0,0 0,5 0,5 6,9
Niederlande -0,8 3,8 2,1 0,9 4,8
Österreich -0,4 4,1 3,4 -1,5 4,5
Rumänien 2,0 1,5 0,4 -0,1 5,9
Slowakei -1,4 1,9 0,4 0,3 3,0
Schweden 1,3 0,8 1,9 1,1 4,8
Schweiz -0,1 1,8 1,9 0,3 3,7
Tschechische Republik -0,3 1,4 1,6 0,9 3,3
EU27 0,1 2,1 2,2 0,4 5,3

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

1.2.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete dem Statistische Bundesamt (Destatis) zufolge im Jahr 2021 einen Anstieg des BIP um 2,9 % nach einem Rückgang im Vorjahr von 4,9 %. Der private Konsum war im ersten Quartal des Kalenderjahres aufgrund der Corona-bedingten Lockdownmaßnahmen deutlich rückläufig; im Gesamtjahr 2021 ergab sich preisbereinigt ein Anstieg um 0,1 % (Vj. minus 6,1 %).

1.1.1 Bautätigkeit und Baugewerbe

Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stieg das Wohnungsbauvolumen im Jahr 2021 nominal um 11,4 % (Vj. 4,9 %). Die für die Baumarktbranche relevanten Sanierungs-, Renovie-rungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wuchsen überproportional um 11,8% (Vj. 4,6 %). Allerdings ist ein Großteil des Wachstums auf Preisanstiege zurückzuführen. Laut dem statistischen Bundesamt verteuerten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2021 um 9,1 %.

Der Umsatz im Ausbaugewerbe ist dem statistischen Bundesamt zufolge im Jahr 2021 gegenüber 2020 real (preisbereinigt) um 3,2 % gesunken. Aufgrund der deutlich gestiegenen Baupreise ist der nominale Umsatz dagegen um 3,7 % gestiegen.

1.1.2 Einzelhandel und DIY

Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wuchs der Netto-Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel im Jahr 2021 um nominal 1,8 % auf 587,8 Mrd. € (Vj. 577,4 Mrd. €). Der Onlinehandel (E-Commerce) wuchs um 19,2% auf 86,7 Mrd. € (Vj. 72,8 Mrd. €). Damit hatten die Onlineumsätze im Jahr 2021 einen Anteil von 14,7 % (Vj. 12,6 %) am gesamten Einzelhandelsvolumen.

Der DIY-Branchenverband BHB und die GfK meldeten einen Rückgang der Bruttoumsätze der großflächigen Baumärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 1.000 qm im Kalenderjahr 2021 um nominal 8,2 % auf 20,33 Mrd. € (Vj. 22,14 Mrd. €). Flächenbereinigt - das heißt ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen, Schließungen oder wesentlichen Umbaumaßnahmen- verzeichnete die Branche ein Minus von 9,1 %. Die Bruttoumsätze der kleinflächigen Baumärkte (Baumarktshops, bis 1.000 qm Verkaufsfläche) sanken um 3,7 % auf 3,95 Mrd. € (Vj. 4,10 Mrd. €). Damit reduzierte sich das Marktvolumen aller Bau- und Heimwerkermärkte im Kalenderjahr 2021 um 7,5 % auf 24,28 Mrd. €.

Die E-Commerce-Umsätze mit Heimwerker-, Baustoff- und Gartensortimenten über die Onlineshops der stationären Händler, den Versandhandel und die reinen Onlinehändler in Deutschland stiegen im Kalenderjahr 2021 nach Angaben der Marktforscher von Teipel Research & Consulting um 15,7 % auf brutto 5,94 Mrd. € (Vj. 5,13 Mrd. €). Die stationär tätigen Baumarktunternehmen erhöhten ihre Onlineumsätze auf 1,46 Mrd. € und steigerten ihren Marktanteil an den E-Commerce-Umsätzen von 23,6 % im Vorjahr auf 24,6 %.

1.3 Russland-Ukraine-Konflikt

Durch den Konflikt in der Ukraine, der mit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 eskalierte, haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen für Deutschland und Europa grundlegend verändert. Außer durch ein stark angestiegenes Preisniveau, das in großen Teilen auf die Energiepreise zurückzuführen ist, sowie durch eine erhöhte Unsicherheit aufgrund von drohenden Lieferengpässen bei der Gasversorgung, wirkt sich der Krieg auch negativ auf die Corona-bedingt bereits sehr angespannten Lieferketten sowie die Warenverfügbarkeit aus.

2. Überblick über den Geschäftsverlauf 2021/​22

2.1 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns

2.1.1 Corona-Pandemie

Die Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2021/​22 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) war wie schon im Vorjahr erheblich von Verkaufsbeschränkungen beeinflusst. Hinzu kamen Verwerfungen in den internationalen Lieferketten sowie zum Teil deutliche Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Holz, Metallen und Kunststoffen.

Überblick der coronabedingten Verkaufsbeschränkungen (DIY) im Geschäftsjahr 2021/​22

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Land Zeiträume der Schließungen /​ Beschränkungen für Privatkunden Anzahl Märkte /​ Neueröffnungen
Deutschland 1.3.2021 bis 6.6.2021: Inzidenzbasierte Schließungen für private Kunden von durchschnittlich 50 % der Märkte; Gartenbereich offen 98
22.11.2021 bis 18.2.2022: in einigen Bundesländern Impfnachweis erforderlich
Übriges Europa 69
Luxemburg Keine wesentlichen Verkaufsbeschränkungen 1
1.3.2021 bis 27.4.2021: Geschlossen für private Kunden 15+1
Niederlande 19.12.2021 bis 14.1.2022: Geschlossen für private Kunden (13.10.2021)
31.3.2021 bis 2.5.2021: Inzidenzbasierte Schließungen für private Kunden (6 von 14 Märkten) 14
22.11.2021 bis 12.12.2021: Geschlossen für private Kunden
Österreich 15.11.2021 bis 11.2.2022: Impfnachweis erforderlich
7+1
Rumänien 25.10.2021 bis 28.2.2022: Impfnachweis erforderlich (14.7.2021)
7+1
Schweden Keine wesentlichen Verkaufsbeschränkungen (29.6.2021)
7+1
Schweiz Keine wesentlichen Verkaufsbeschränkungen (4.11.2021)
1.3.2021 bis 18.4.2021: Geschlossen für private Kunden, Gartenbereich offen 4
25.11.2021 bis 9.12.2021: Geschlossen für private Kunden, Gartenbereich offen
Slowakei 10.12.2021 bis 25.2.2022: Impfnachweis erforderlich
Tschechien 1.3.2021 bis 9.5.2021: Geschlossen für private Kunden, Gartenbereich offen 10
Konzern 167

Die ersten Monate des Geschäftsjahres 2021/​22 waren geprägt durch regional unterschiedliche und im Vergleich zum Vorjahr insgesamt weitreichendere Verkaufsbeschränkungen. Lediglich in Luxemburg, Rumänien, Schweden und der Schweiz gab es keine wesentlichen Restriktionen. In den übrigen Ländern unseres Geschäftsgebiets war der stationäre Verkauf an Privatkunden zeitweise nicht erlaubt bzw. nur eingeschränkt für bestimmte Sortimente - wie etwa in unseren Gartencentern - oder nach voriger Terminvereinbarung (Click & Meet) im kompletten Markt möglich. Im Vergleich zum Vorjahr waren insbesondere unsere größten Ländermärkte Deutschland und die Niederlande im Frühjahr von strengen Lockdowns betroffen. In der Schweiz, Österreich und der Slowakei ergaben sich im ersten Quartal dagegen positive Basiseffekte durch keine bzw. weniger restriktive Verkaufsbeschränkungen als im Vorjahreszeitraum. Erst am 7. Juni 2021 konnten in Deutschland alle HORNBACH-Märkte wieder uneingeschränkt öffnen. Im übrigen europäischen Ausland waren ab dem 10. Mai 2021 alle Märkte im Normalbetrieb.

In der zweiten Jahreshälfte wurden angesichts der stark steigenden Infektionszahlen in Europa ab Ende Oktober in einigen Ländern des HORNBACH-Geschäftsgebiets erneut Verkaufsbeschränkungen eingeführt. In einigen Regionen war der Zutritt zu den Märkten nur mit Impf- oder Genesenen-Nachweis erlaubt (Österreich, Rumänien, Deutschland: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen) oder zeitweise ausschließlich für gewerbliche Kunden möglich (Niederlande, Österreich, Slowakei). Reservieren und Abholen war flächendeckend für alle Kunden erlaubt.

Die Ausgabebereitschaft der Konsumenten für Heimwerker- und Renovierungsprojekte sowie Reparaturarbeiten blieb trotz der Preissteigerungen in einigen Sortimentsbereichen grundsätzlich hoch und verlagerte sich in den Lockdown-Perioden verstärkt auf die Onlineshops bzw. Click & Collect. Die Warenversorgung konnte durch die gezielte Einlistung neuer Lieferanten, die Wahl alternativer Transportwege, eine frühzeitige und umfangreiche Bevorratung sowie durch die Nutzung aller bestehenden und auch neuer Lagerkapazitäten größtenteils sichergestellt werden. Die Kapazitäten für die Endkundenbelieferung wurden bei Bedarf mit Hilfe zusätzlicher, unternehmenseigener Versandzentren flexibel erweitert.

2.1.2 Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konfilkts

Die HORNBACH Baumarkt AG ist nicht mit Standorten in Russland, Belarus oder der Ukraine vertreten. Zudem haben wir keine Direktlieferanten aus diesen drei Ländern. Einige unserer Lieferanten beziehen jedoch VorProdukte, Komponenten oder Rohstoffe - beispielsweise Getreide für die Tierfutterproduktion - aus diesen Regionen.

Die Beeinträchtigung der Transportwege durch die Kriegshandlungen, wie der Schienengüterverkehr mit der Transsibirischen Eisenbahn oder die Binnenschifffahrt im Schwarzen Meer, erhöhen die logistische Komplexität. Dies führt dazu, dass viele Herausforderungen, mit denen wir seit Beginn der Corona-Pandemie konfrontiert sind - insbesondere bei der Beschaffung und beim Transport der Waren - vorerst bestehen bleiben und sich durch den Krieg noch verschärfen können. Unsere Mehrlieferantenstrategie, die seit Beginn der Pandemie zusätzlich geschaffenen Lagerkapazitäten sowie eine sehr vorausschauende Beschaffung und Bevorratung helfen uns, zusammen mit dem Einsatz flexibler und verschiedenartiger Transportlösungen, die Warenverfügbarkeit für unsere Kundinnen und Kunden sicherzustellen.

Die gestiegenen Preise im Bereich Rohstoffe, Beschaffung, Transport und Energie haben auch dazu geführt, dass wir Verkaufspreise in einigen Produkt- und Warenbereichen an die Marktgegebenheiten anpassen mussten. Vor dem Hintergrund unserer Dauertiefpreisgarantie für unsere Kunden stellt die Preisgestaltung im aktuell von Inflation geprägtem Umfeld eine komplexe Managementaufgabe dar.

2.1.3 Saison- und kalenderbedingte Einflüsse sowie sonstige Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr 2021/​22 standen durchschnittlich 3,0 Verkaufstage mehr zur Verfügung. Da viele unserer Märkte aufgrund der Coronakrise zwar stark beschränkt, aber nicht ganz geschlossen waren, erfolgte diesbezüglich keine Verkaufstagebereinigung. Der rechnerische Kalendereffekt verteilte sich auf die Quartale wie folgt:

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1. Quartal (Q1): plus 0,6 Verkaufstage

2. Quartal (Q2): plus 1,0 Verkaufstage

3. Quartal (Q3): plus 0,3 Verkaufstage

4. Quartal (Q4): plus 1,0 Verkaufstag

In großen Teilen des HORNBACH-Geschäftsgebiets boten die Frühlings- und Sommermonate mit niedrigen Temperaturen, wenig Sonnenschein und viel Niederschlag insgesamt ungünstigere Witterungsbedingungen für die Umsetzung von Projekten im Haus und Garten als im Vorjahr. Im Juli führten regional schwere Unwetter zu katastrophalen Fluten in Teilen Deutschlands, den Niederlanden, Österreich und Luxemburg. HORNBACH-Standorte waren nicht unmittelbar betroffen, das Unternehmen half jedoch in den Überflutungs-Gebieten den Betroffenen mit Preisnachlässen sowie Geld- und Materialspenden. Der größtenteils sonnige und trockene Herbst und der sehr milde Winter wirkten sich dagegen positiv auf die Nachfrage nach DIY-Sortimenten aus.

2.1.4 Entwicklung des stationären HORNBACH-Filialnetzes und des Interconnected Retail (ICR)

Im Geschäftsjahr 2021/​22 eröffnete HORNBACH vier neue Bau- und Gartenmärkte: in Trollhättan (Schweden), Cluj (Rumänien), Apeldoorn (Niederlande) und Sirnach (Schweiz). In Paderborn (Deutschland) wurde ein älterer Markt durch einen größeren Neubau ersetzt. Der Bau- und Gartenmarkt in Kerkrade (Niederlande) wurde um einen neuen Fachmarkt für Bodenbeläge ("HORNBACH Vloeren") am gleichen Standort erweitert. Darüber hinaus investierte HORNBACH in bestehende Märkte im Rahmen des üblichen Modernisierungsprogramms, beispielsweise durch die Erweiterung von Drive-Ins oder Baustoffabhollägern. Die neuen Märkte in Apeldoorn und Paderborn können dank Solarkollektoren auf dem Dach und Wärmepumpe weitgehend energieneutral betrieben werden.

HORNBACH arbeitet kontinuierlich am Ausbau der ICR-Architektur, um das Einkaufserlebnis weiter zu verbessern, flexibel auf Nachfragesteigerungen reagieren zu können sowie eine unverändert hohe Skalierbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Im Geschäftsjahr 2021/​22 wurden die Migration der HORNBACH-Onlineshops auf eine neue Webshop-Plattform fortgesetzt, die IT-Sicherheit weiter gestärkt sowie Projekte zur Digitalisierung und Automatisierung umgesetzt. Unter anderem haben wir die mobilen Geräte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Märkten mit weiteren Apps und Funktionen ausgestattet, die HORNBACH-Onlineberatung ausgebaut sowie die Möglichkeiten zum hybriden Arbeiten erweitert. Auch die Kunden-App wurde um neue Funktionen erweitert, beispielsweise einem Tool für die Flächenvermessung mit Augmented Reality, einer Rebuying-Funktion und einer selbstlernenden Suche. Darüber hinaus wurden in weiteren Märkten Abholstationen für Onlineeinkäufe eingerichtet.

2.1.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern verzeichnete trotz der zeitweise geltenden Verkaufsbeschränkungen für private Kunden ein starkes Umsatzwachstum. Dies resultierte aus der anhaltend hohen Nachfrage nach Heimwerkerprodukten sowie der gestiegenen Inflation, die sich sowohl auf die Einkaufs- als auch auf die Verkaufspreise auswirkte. Der Nettoumsatz stieg um 7,4 % auf 5.496 Mio. €, nachdem bereits im Vorjahr ein Wachstum von 15,6 % erzielt worden war. Der Onlinehandel (inkl. Click & Collect) wuchs mit 10,5 % weiterhin überproportional und erreichte einen Anteil am Gesamtumsatz von 17,2 % (Vj. 16,7 %).

In der Region Deutschland entwickelte sich HORNBACH im Geschäftsjahr 2021/​22 mit einem Netto-Umsatzplus von 4,8 % (flächenbereinigt: 3,7 %) deutlich besser als die deutsche Baumarkt-Branche, die im Kalenderjahr 2021 ein Minus (Bruttoumsatz) von 8,2 % verzeichnete. Der HORNBACH-Baumarkt-Marktanteil (GfK) erhöhte sich im Kalenderjahr 2021 von 14,0 % auf 15,1 %.

In den acht Ländern außerhalb Deutschlands (Region Übriges Europa) erreichte der HORNBACH Baumarkt AG Konzern einschließlich des Onlinehandels einen Netto-Umsatzzuwachs von 10,3 % (flächen- und währungskursbereinigt: 7,3 %). Insgesamt konnte HORNBACH auch in wesentlichen Ländermärkten im europäischen Ausland weitere Marktanteile hinzugewinnen.

Eine Reihe internationaler Verbraucherstudien, wie beispielsweise der Kundenmonitor (Deutschland, Österreich, Schweiz), die Wahl zum Retailer of the Year (Niederlande) oder der Swedish Brand Award, belegen auch für das Berichtsjahr 2021/​22 das hohe Maß an Kundenzufriedenheit mit der Marke HORNBACH. Bestnoten gaben uns die Kunden unter anderem in den Einzelkriterien "Preis-Leistungs-Verhältnis", "Auswahl und Angebotsvielfalt" sowie "Produktqualität".

Die Produktivität unserer Bau- und Gartenmärkte hat sich im Geschäftsjahr 2021/​22 ebenfalls weiter verbessert. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines HORNBACH Bau- und Gartenmarkts erhöhte sich im Berichtsjahr von 31,8 Mio. € auf 34,6 Mio. €. Die Flächenproduktivität, das heißt der gewichtete Nettoumsatz je Quadratmeter Verkaufsfläche, stieg von 2.698 € auf 2.848 € je qm (plus 5,6 %).

Dank des starken Umsatzwachstums hat HORNBACH die operative Ertragskraft im Vergleich zum Vorjahr signifikant gesteigert. Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT wuchs überproportional zum Umsatzanstieg um 12,9 % auf 314,7 Mio. € (Vj. 278,8 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge stieg von 5,5 % auf 5,7 %.

Die zahlungswirksamen Investitionen erhöhten sich im Berichtsjahr 2021/​22 auf 168,0 Mio. € (Vorjahr: 139,6 Mio. €). 53,3 % der Investitionen entfielen auf Grundstücke und Gebäude, der Rest im Wesentlichen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung neuer und bestehender Märkte sowie Software.

Der operative Cashflow nahm von 333,5 Mio. € auf 344,7 Mio. € zu. Zu dem Anstieg hat im Wesentlichen die Erhöhung des Konzernjahresüberschusses beigetragen, wodurch die gegenläufige Entwicklung der Veränderung des Working Capital von minus 60,0 Mio. € auf minus 89,3 Mio. € überkompensiert wurde. Der Free Cashflow belief sich auf 151,6 Mio. € (Vj. 175,0 Mio. €).

Die Bilanzsumme des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns ist zum 28. Februar 2022 auf 4.084,4 Mio. € (Bilanzstichtag 28. Februar 2021: 3.765,2 Mio. €) angewachsen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 35,2 % (28. Februar 2021: 33,3 %) weiterhin auf einem zufriedenstellenden Niveau. Die Nettofinanzschulden erhöhten sich leicht von 1.525,2 Mio. € auf 1.595,3 Mio. €. Der Nettoverschuldungsgrad (Net Debt /​ EBITDA) reduzierte sich von 3,0 auf 2,9.

Auf Basis der guten Geschäftsentwicklung und verbesserter Kreditkennzahlen hob S&P Global Ratings das langfristige Emittentenrating und das Rating der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG am 13. Oktober 2021 von "BB" auf "BB+" an. Der Ausblick blieb stabil.

2.1.6 Delisting

Die Börsennotierung der HORNBACH Baumarkt AG am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse endete mit Ablauf des 28. Februars 2022. Durch das Delisting entfallen u. a. die direkten Kosten der Börsennotierung sowie die durch die Börsenordnung vorgegebenen Zulassungsfolgepflichten. Das Delisting hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns.

2.2 Zielerreichung 2021/​22

Der Vergleich des tatsächlichen Geschäftsverlaufs mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

2.2.1 Ziele und Ergebnisse des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns im Geschäftsjahr 2021/​22

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Ziele 2021/​22 Ergebnisse 2021/​22
Expansion Bau- und Gartenmärkte (4 Neueröffnungen): Cluj (Rumänien), Trollhättan (Schweden), Apeldoorn (Niederlande), Sirnach (Schweiz), 1 Ersatzstandort: Paderborn (Deutschland) Alle geplanten Bau- und Gartenmärkte eröffnet
Investitionen Ursprüngliche Prognose: oberhalb des Vorjahreswertes (139,6 Mio. €) 168,0 Mio. €
Unterjährige Anpassung: ~200 Mio. €
Umsatzentwicklung
Konzernumsatz ■ Ursprüngliche Prognose: Auf Vorjahresniveau Plus 7,4 % auf 5,5 Mrd. €
■ Prognoseanpassung am 25.6.2021: Anstieg 1 % - 5 %
■ Prognoseanpassung am 30.9.2021: Anstieg 1 % - 5 % (oberes Drittel der Bandbreite)
■ Prognoseanpassung am 7.12.2021 (Adhoc): Anstieg 2 % - 7 %
Ertragsentwicklung
Bereinigtes EBIT ■ Ursprüngliche Prognose: unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/​21 (278,8 Mio. €), über dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019/​20 (181,8 Mio. €) Plus 12,9 % auf 314,7 Mio. €
■ Prognoseanpassung am 25.6.2021: Bandbreite von 240 Mio. € bis 278 Mio. €
■ Prognoseanpassung am 30.9.2021: Bandbreite von 240 Mio. € bis 278 Mio. € (oberes Drittel)
■ Prognoseanpassung am 7.12.2021 (Adhoc): 280 Mio. € bis 330 Mio. €

Hinweis: Beim Umsatz bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %, während wir als "leicht" Veränderungen von 2-5 % betrachten. Zur besseren Differenzierung innerhalb der Kategorie "leicht" verwenden wir zudem "im unteren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 2-3 % sowie "im mittleren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 4-6 %. "Deutlich" entspricht Veränderungen von mehr als 6 %. Bei Ergebnisgrößen bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %. "Leicht" entspricht Veränderungen von 2-10 %, während "deutlich" gleichbedeutend für Veränderungsraten von mehr als 10 % ist.

2.2.2 Soll-Ist-Abgleich für den Jahresabschluss nach HGB

Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechneten wir in unserer Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2021/​22 mit einem Umsatz auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/​21 sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/​21. Tatsächlich erreichten wir einen Umsatzanstieg von 5,6 % auf 3.406,1 Mio. €. Der Jahresüberschuss wuchs auf 179,3 Mio. € (Vj. 83,4 Mio. €).

3. Ertragslage

Umsatzerlöse und Wachstum nach Quartalen (in Mio. € /​ in %)

3.1 Umsatzentwicklung

Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel erzielt (siehe Segmentberichterstattung im Anhang). Bei den Umsätzen im Segment Immobilien handelt es sich in erster Linie um Mieterträge aus der konzerninternen Vermietung von Baumarktimmobilien an das Segment Handel. Diese werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Kommentierungen ausschließlich auf die Umsatzentwicklung des Segments Handel. Zur Kommentierung der Umsatzentwicklung segmentieren wir überdies in geografischer Hinsicht die Regionen "Deutschland" und "übriges Europa", in dem im Wesentlichen die Aktivitäten der acht Länder außerhalb Deutschlands zusammengefasst werden.

3.1.1 Nettoumsätze

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern erhöhte den Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2021/​22 um 7,4 % auf 5.496 Mio. € (Vj. 5.117 Mio. €). Die Nettoumsätze in der Region Deutschland stiegen im Berichtszeitraum um 4,8 % auf 2.780 Mio. € (Vj. 2.654 Mio. €). Im übrigen Europa verzeichneten wir einschließlich der Neueröffnung von vier großflächigen Bau- und Gartenmärkten einen Umsatzzuwachs von 10,3 % auf 2.716 Mio. € (Vj. 2.463 Mio. €). Der Anteil der Auslandsfilialen am Konzernumsatz stieg von 48,1 % auf 49,4 % an.

Kundenfrequenz und Durchschnittsbon

Im Geschäftsjahr 2021/​22 stieg die Kundenfrequenz gegenüber dem Vorjahr konzernweit um 0,8 %. In Deutschland ging die Kundenfrequenz um 3,1 % zurück, im übrigen Europa stieg sie hingegen um 5,2 %. Gleichzeitig stieg der durchschnittliche Kundenbon deutlich um 5,6 %. In Deutschland lag das Bon-Wachstum bei 7,1 % und im übrigen Europa bei 3,9 %. Durch die wiederkehrenden Verkaufsbeschränkungen kam es zu teils starken Verzerrungen der Kundenfrequenzen. Insgesamt sehen wir einen sich fortsetzenden Trend zu stärker fokussierten und im Volumen weiter wachsenden Projekteinkäufen. Neben dem Anstieg der Verkaufsmengen wurde der durchschnittliche Kundenbon durch ein erhöhtes Verkaufpreislevel beeinflusst, welches auf teils deutliche Preiserhöhungen in der Beschaffung zurückzuführen ist.

Umsatz nach Warenbereichen

Das Umsatzwachstum des abgelaufenen Geschäftsjahres erstreckte sich über die Breite des gesamten HORNBACH-Sortiments. Vier der fünf Warenbereiche verzeichneten teils deutliche Umsatzzuwächse.

Der Warenbereich Baustoffe/​Holz/​Baufertigteile, mit dem bisher größten Umsatzanteil, konnte diesen im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter ausbauen. Die nachgelassene Nachfrage nach Artikeln im Warenbereich Farben/​Tapeten/​Bodenbeläge führte dagegen zu einem Rückgang des Umsatzanteils in etwa gleicher Größenordnung. Alle anderen Warenbereiche zeigten im Vergleich mit dem letzten Geschäftsjahr stabile Umsatzanteile.

Auf Produktebene waren im Geschäftsjahr 2021/​22 insbesondere die Kategorien Kabel/​Rohr/​Kanal, Trockenausbau, Isolierungen und Verlegeplatten gefragt. Wie schon im Vorjahr verzeichneten auch Artikel aus dem Segment Holz (Hobel- und Rauware) deutliche Umsatzzuwächse. Neben den oben genannten Rückgängen bei den Artikeln im Bereich Farben/​Tapeten/​Bodenbeläge waren witterungsabhängige Artikel (Gartenbewässerung, Klimatechnik und Insektenschutz) im relativ verregneten Frühjahr 2021 deutlich weniger nachgefragt.

3.1.2 Flächenbereinigte Umsätze

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Entwicklung der flächen- und währungskursbereinigten Umsätze im HORNBACH Baumarkt AG Konzern, bei der Neueröffnungen oder Schließungen in den zurückliegenden zwölf Monaten unberücksichtigt bleiben. Rund 17 % (Vj. rund 17 %) des flächenbereinigten Umsatzvolumens im Konzern generierten wir zuletzt aus dem Onlinegeschäft bzw. dessen Verknüpfung mit dem stationären DIY-Einzelhandelsgeschäft (Interconnected Retail, abgekürzt: ICR). Darunter fallen alle Umsätze aus dem Online-Direktversand, Click & Collect ("Online reservieren & Abholen im Markt") sowie weitere Onlinetransaktionen mit Marktkontakt. ICR-Umsätze fließen vollumfänglich in die Berechnung der flächenbereinigten Umsatzentwicklung mit ein.

Flächenbereinigte Umsatzentwicklung * nach Quartalen (in Prozent)

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Geschäftsjahr 2021/​22 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamt
Geschäftsjahr 2020/​21
Konzern 4,3 2,5 -0,1 20,0 5,4
17,5 21,4 19,7 -3,5 14,7
Deutschland -0,1 1,7 -4,3 26,5 3,7
24,4 24,1 25,5 -4,9 18,6
Übriges Europa 9,5 3,4 4,5 13,8 7,3
10,3 18,6 14,0 -2,2 10,8

* ohne Währungskurseffekte

Im Geschäftsjahr 2021/​22 stieg der flächen- und währungskursbereinigte Konzernumsatz um 5,4 % (mit Währungskurseffekten: 5,8 %). Dabei waren die operativen Regionen im Zeitverlauf unterschiedlich stark von Verkaufsbeschränkungen betroffen.

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2021/​22 steigerten die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte die flächenbereinigten Umsätze in der Region Deutschland um 3,7%. In der wichtigen Frühjahrssaison war insbesondere die Region Deutschland von Verkaufsbeschränkungen betroffen.

HORNBACH schnitt im Jahr 2021 erheblich besser ab als der Durchschnitt der DIY-Branche in Deutschland. Die Umsatzperformance der deutschen Bau- und Gartenmärkte bezogen auf den Kalenderjahreszeitraum ermittelt die GfK im Auftrag des Branchenverbands BHB im Rahmen des DIY-Total-Store-Reports. Danach sanken die flächenbereinigten Umsätze der DIY-Branche im Zeitraum Januar bis Dezember 2021 im Durchschnitt um 9,1 %. Im gleichen Zeitraum verzeichnete HORNBACH einen Rückgang der flächenbereinigten Umsätze von lediglich 2,6 %. Seit 2008 ist HORNBACH in Deutschland flächenbereinigt um rund 64 % gewachsen, während die deutsche DIY-Branche im gleichen Zeitraum lediglich ein Plus von 18 % erzielte.

Flächenbereinigte Umsatzperformance in Deutschland (Index: 2008 = 100%, Kalenderjahr)

HORNBACH profitierte insbesondere während den inzidenzbedingten Verkaufsbeschränkungen (vor allem in den Monaten März und April 2021) von der konsequenten Verknüpfung des stationären DIY-Einzelhandels mit dem Onlinehandel zum Interconnected Retail (ICR), da die Abholung von Ware über Click & Collect sowie der Verkauf an gewerbliche Kunden in der Regel erlaubt war. In Deutschland konnten die ICR-Umsätze (Direktversand und Click & Collect) im Geschäftsjahr 2021/​22 um ca. 10 % gesteigert werden. Der ICR-Umsatzanteil lag bei gut 20 %.

Unsere Marktposition in Bezug auf die Bruttoumsätze der Baumarktbranche in Deutschland (inklusive der Onlineumsätze des stationären DIY-Wettbewerbs) haben wir im Kalenderjahr 2021 weiter gestärkt. Unser Marktanteil im Segment der Bau- und Gartenmärkte mit mehr als 1.000 qm Verkaufsfläche in Deutschland (2021: 20,3 Mrd. €) liegt nunmehr bei 15,1 % (Vj. 14,0 %).

Übriges Europa

Im Geschäftsjahr 2021/​22 erreichten unsere Märkte im übrigen Europa unter den Rahmenbedingungen der Pandemie ein flächen- und währungskursbereinigtes Umsatzplus von 7,3 %. Einschließlich der Währungskurseffekte stiegen die flächenbereinigten Umsätze um 8,0 % (Vj. 10,8 %). Die Spreizung der Performance in den einzelnen Ländern reicht von 3,7 % in Schweden bis 24,7 % in der Slowakei. Besonders das starke Wachstum im vierten Quartal (plus 13,8 % ggü. dem Vorjahr) trägt maßgeblich zur positiven Gesamtentwicklung bei. Vor allem die im Vorjahr von Verkaufsbeschränkungen betroffenen Länder Niederlande, Tschechien und die Slowakei weisen ein hohes, zweistelliges Umsatzplus im vierten Quartal aus.

Insgesamt konnte HORNBACH in wichtigen Ländermärkten weitere Marktanteile hinzugewinnen. Nach den uns vorliegenden Umsatzindikationen für vier Länder unseres Geschäftsgebiets außerhalb Deutschlands (Niederlande, Österreich, Tschechische Republik, Schweiz) stieg der Marktanteil (GfK) im Kalenderjahr 2021 in den Niederlanden von 21,1 % auf 23,9 %, in Österreich von 17,5 % auf 17,9 % und in der Schweiz von 12,3 % auf 12,7 %. Lediglich in der Tschechischen Republik ergab sich ein leichter Rückgang von 34,0 % auf 33,3 %.

Immer stärkeren Einfluss auf die Umsatzentwicklung haben auch im internationalen Kontext unsere Interconnected Retail-Aktivitäten. Der Trend zum Onlinekauf und zur Onlinereservierung wurde durch das veränderte Verbraucherverhalten während der Pandemie spürbar beschleunigt.

Ertragskennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl 2021/​22 2020/​21 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Nettoumsatz 5.496 5.117 7,4 %
EBITDA 551,4 504,6 9,3 %
EBIT 289,3 258,6 11,9 %
Bereinigtes EBIT 314,7 278,8 12,9 %
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 236,6 200,2 18,1 %
Konzernjahresüberschuss 188,9 153,1 23,4 %
EBITDA-Marge 10,0 % 9,9 %
EBIT-Marge 5,3 % 5,1 %
Bereinigte EBIT-Marge 5,7 % 5,4 %
Steuerquote 20,1 % 23,5 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

3.2 Ertragsentwicklung

Im Geschäftsjahr 2021/​22 lagen die Ergebniskennzahlen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Hierzu trug vor allem das starke flächenbereinigte Umsatzwachstum bei unterproportional steigenden Kosten bei.

3.2.1 Ertragsentwicklung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg um 9,3 % auf 551,4 Mio. € (Vj. 504,6 Mio. €). Die EBITDA-Marge (in Prozent vom Nettoumsatz) erhöhte sich von 9,9 % auf 10,0 %.

Das bereinigte EBIT, das heißt das Betriebsergebnis vor nicht-operativen Sondereinflüssen, wuchs um 12,9 % auf 314,7 Mio. € (Vj. 278,8 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge erhöhte sich auf 5,7 % (Vj. 5,4 %). Das ist der höchste Wert seit der Umstellung auf die IFRS-Rechnungslegung im Geschäftsjahr 2001/​02.

Bereinigtes EBIT

(in Mio. €)

Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen, die überwiegend auf Wertberichtigungen nach IAS 36 (Impairments) zurückzuführen sind, haben sich im Berichtsjahr 2021/​22 von 20,2 Mio. € auf 25,5 Mio. € erhöht. Ein wesentlicher Grund dafür war ein Anstieg des WACC infolge der Veränderungen des risikofreien Zinses, des durchschnittlichen Beta der Peer Group sowie des Credit Spread als Eingangsgrößen des WACC. Die Veränderung dieses Berechnungsparameters führte zu einem höheren Wertberichtigungsbedarf auf Ebene der Cash Generating Units (CGU), das heißt auf Filialebene.

Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) einschließlich der außerplanmäßigen, nicht-operativen Ergebniseffekte wuchs deutlich um 11,9 % auf 289,3 Mio. € (Vj. 258,6 Mio. €). Die EBIT-Marge kletterte von 5,1 % auf 5,3 %.

Das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2021/​22 wird mit minus 52,7 Mio. € (Vj. minus 58,4 Mio. €) ausgewiesen. Die Veränderung ist wesentlich durch positive Währungseffekte, inklusive Erträgen aus Devisentermingeschäften, in Höhe von 3,8 Mio. € begründet (Vj. negative Währungseffekte in Höhe von 2,8 Mio. €). Das Zinsergebnis wuchs von 55,6 Mio. € auf 56,7 Mio. € leicht an.

Überleitung vom Konzernbetriebsergebnis (EBIT) auf das bereinigte EBIT nach Segmenten

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2021/​22 in Mio. € 2020/​21
in Mio. €
Segment Handel Segment Immobilien Zentralbereiche Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
Betriebsergebnis (EBIT) 220,8 90,6 -21,8 -0,3 289,3
185,7 94,3 -21,4 258,6
Nicht-operative Ergebniseffekte 1,7 23,8 0,0 0,0 25,5
1,3 18,9 0,0 20,2
Bereinigtes EBIT 222,4 114,4 -21,8 -0,3 314,7
186,9 113,2 -21,4 278,8

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Die deutlich gestiegene operative Ertragskraft schlug auch bei den weiteren Ergebnisgrößen durch. Das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich um 18,1 % auf 236,6 Mio. € (Vj. 200,2 Mio. €). Der Konzernjahresüberschuss stieg um 23,4 % auf 188,9 Mio. € (Vj. 153,1 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 47,6 Mio. € (Vj. 47,1 Mio. €). Der effektive Steuersatz auf Konzernebene ermäßigte sich von 23,5 % auf 20,1 %, im Wesentlichen bedingt durch den Ansatz periodenfremder Steuererträge aus der Berücksichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen in Schweden. Die Umsatzrendite nach Steuern stieg konzernweit von 3,0 % auf 3,4 %. Das Ergebnis je Baumarkt-Aktie wird mit 5,94 € (Vj. 4,82 €) ausgewiesen.

Konzernjahresüberschuss

(vor Gewinnanteilen anderer Gesellschafter, in Mio. €)

3.2.2 Ertragsentwicklung im Segment Handel

Das Segment Handel umfasst das operative Einzelhandelsgeschäft innerhalb des Konzerns. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 betreiben wir insgesamt 167 (Vj. 163) DIY-Einzelhandelsfilialen sowie Onlinehandel in den neun Ländern unseres europaweiten Verbreitungsgebiets. Seit dem Geschäftsjahr 2019/​20 werden mit der Einführung der Leasingbilanzierung nach IFRS 16 die externen Mieten als kalkulatorische Mietaufwendungen vom Segment Immobilien an das Segment Handel weiterbelastet.

Ertragskennzahlen Segment Handel

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Kennzahl 2021/​22 2020/​21 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Nettoumsatz 5.495 5.114 7,4 %
davon in Deutschland 2.781 2.654 4,8 %
davon im europäischen Ausland 2.714 2.460 10,3 %
Umsatzwachstum vergleichbare Fläche 5,4 % 14,7 %
EBITDA 278,4 238,2 16,9 %
EBIT 220,8 185,7 18,9 %
Bereinigtes EBIT 222,4 187,0 19,0 %
EBIT-Marge 4,0 % 3,6 %
Bereinigte EBIT-Marge 4,0 % 3,7 %
Handelsspanne 35,7 % 35,9 %
Filialkosten in % vom Nettoumsatz 27,7 % 28,4 %
Voreröffnungskosten in % vom Nettoumsatz 0,3 % 0,1 %
Verwaltungskosten in % vom Nettoumsatz 4,1 % 4,1 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Umsatzentwicklung:

Die Nettoumsätze des Segments Handel erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021/​22 um 7,4 % auf 5.495 Mio. € (Vj. 5.114 Mio. €). Die Segmentumsätze sind weitestgehend deckungsgleich mit den Konzernumsätzen. Zur Erläuterung der Umsatzentwicklung verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1.

Rohertragsmarge:

Der warenwirtschaftliche Rohertrag erhöhte sich im Geschäftsjahr 2021/​22 um 6,9 % auf 1.962,7 Mio. € (Vj. 1.836,0 Mio. €). Die Rohertragsmarge (Handelsspanne) reduzierte sich in einem herausfordernden Marktumfeld nur leicht von 35,9 % auf 35,7 %. Neben Veränderungen des Sortimentsmixes wirkten sich auch die herausfordernden Entwicklungen auf dem Beschaffungsmarkt und der Logistik auf die Entwicklung der Rohertragsmarge aus. .

Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten:

Die Filialkosten im Segment Handel stiegen um 4,7 % auf 1.518,8 Mio. € (Vj. 1.450,7 Mio. €) und damit unterproportional im Vergleich zu den Umsätzen. Den absolut größten Anstieg verzeichnen die Personalkosten, welcher wesentlich auf die starke Expansion in neue Filialen zurückzuführen ist. Zusätzlich erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im Geschäftsjahr 2021/​22, als Anerkennung für den persönlichen Einsatz unter den extremen Arbeitsbedingungen der Corona-Pandemie, konzernweit Corona-Prämien in Höhe von 4,8 Mio. € ausbezahlt, von denen der Großteil den Personalkosten der Filialen zugerechnet wurde. Die Filialkostenquote (Filialkosten im Verhältnis zum Umsatz) reduzierte sich um mehr als 80 Basispunkte von 28,4 % auf 27,7 %.

Auf der Grundlage der erfreulichen Ertragsentwicklung im gesamten Geschäftsjahr 2021/​22 wurden mehr Mittel für erforderliche Umbau- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen und Sortimentsüberarbeitungen in den Märkten bereitgestellt, um so die Attraktivität des Filialnetzes für die Kunden nachhaltig zu erhöhen. Die Transparenz und Priorisierung der Maßnahmen wurde durch ein zentral gesteuertes Kostenmanagement sichergestellt. Aufgrund der starken Expansion der letzten Jahre stiegen die Belastungen aus Abschreibungen im selben Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 9,9 % auf 57,7 Mio €.

Die Aufwendungen für Werbung stiegen im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 22,3 %, insbesondere vor dem Hintergrund des ungewöhnlich niedrigen Vorjahresniveaus (2020/​21), das unter dem Eindruck der Pandemie reduziert worden war.

Die Voreröffnungskosten aufgrund von Markt-Neueröffnungen im Geschäftsjahr 2021/​22 stiegen auf 15,6 Mio. € (Vj. 4,5 Mio. €). Die Voreröffnungskostenquote erhöhte sich damit von 0,1 % auf 0,3 %.

Die Verwaltungskosten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 % auf 223,6 Mio. € (Vj. 210,0 Mio. €) zu und wuchsen damit unterproportional. Im Ergebnis lag die Verwaltungskostenquote unverändert bei 4,1 %. Der durchschnittliche Personalbestand in der Verwaltung wurde - im Jahresdurchschnitt und auf Vollzeitkräfte umgerechnet - entsprechend dem Wachstum um 3 % ausgebaut.

Ertragskennzahlen:

Die operativen Ergebniskennzahlen des Segments Handel legten insbesondere dank der flächenbereinigten Umsatzsteigerungen weiter zu. Das EBITDA stieg im Geschäftsjahr 2021/​22 um 16,9 % auf 278,4 Mio. € (Vj. 238,2 Mio. €). Das entsprach einer EBITDA-Marge von 5,1 % (Vj. 4,7 %). Das um nichtoperative Ergebniseffekte bereinigte EBIT des Segments hat sich auf 222,4 Mio. € (Vj. 187,0 Mio. €) erhöht. Dies entspricht einer Steigerung um 19,0%. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 4,0% (Vj. 3,7 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) einschließlich der nicht-operativen Sondereffekte entwickelte sich von 185,7 Mio. € auf 220,8 Mio. €. Daraus resultierte eine EBIT-Marge in Höhe von 4,0 % (Vj. 3,6 %).

3.2.3 Ertragsentwicklung im Segment Immobilien

Im Segment Immobilien sind sämtliche Immobilienaktivitäten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns gebündelt. Hauptgeschäft sind der Bau bzw. die Anmietung und die anschließende konzerninterne Vermietung von Baumarktimmobilien. Dem Segment Handel werden die jeweiligen Baumarktimmobilien zu einem vergleichbaren Mietzins und zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet (kalkulatorische Miete). Seit der Anwendung des IFRS 16 ab dem Geschäftsjahr 2019/​20 beinhalten die Mieterträge auch kalkulatorische Mieten von Märkten, die von Dritten angemietet sind und deren Mieten zuvor direkt dem Segment Handel belastet worden waren.

Ertragskennzahlen Segment Immobilien

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Kennzahl 2021/​22 2020/​21 Veränderung
(Mio. €, sofern nicht anders angegeben)
Mieterträge 294,8 282,5 4,4 %
Immobilienkosten 204,3 185,5 10,2 %
Ergebnis aus Vermietung 90,4 97,1 -6,9 %
Veräußerungsgewinne/​-verluste 0,9 0,0 -
Immobilienergebnis 91,4 97,0 -5,8 %
EBITDA 285,8 277,6 3,0 %
EBIT 90,6 94,3 -3,9 %
Bereinigtes EBIT 114,4 113,2 1,0 %
EBT 46,8 53,3 -12,2 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Ergebnis aus Vermietung und Immobilienergebnis:

Die Mieterträge im Segment Immobilien, die zu 99,5 % (Vj. 99,1%) aus internen Mieterträgen bestehen, haben sich im Berichtsjahr um 4,4 % auf 294,8 Mio. € (Vj. 282,5 Mio. €) leicht erhöht.

Die allgemeinen Betriebskosten der Immobilien stiegen im Geschäftsjahr deutlich um 4,6 Mio. € (ein Plus von 163,4%) auf 7,4 Mio. €. Die Abschreibungen erhöhten sich in demselben Zeitraum um 7,5% auf 195,3 Mio. € (Vj. 183,3 Mio. €). In den Abschreibungen sind nicht-operative Ergebniseffekte in Höhe von 25,1 Mio. € (Vj. 18,9 Mio. €) enthalten. Sie sind primär bedingt durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte für fremdgemietete Baumarktimmobilien (Impairments gemäß IAS 36). Die Immobilienkosten erhöhten sich damit um 9,6 % auf 203,3 Mio. € (Vj. 185,5 Mio. €). Das Ergebnis aus Vermietung reduzierte sich im Geschäftsjahr 2021/​22 um 6,9 % auf 90,4 Mio. € (Vj. 97,1 Mio. €). Im Berichtsjahr gab es Gewinne aus Immobilienveräußerungen in Höhe von 0,9 Mio €. Das Immobilienergebnis sank damit um 5,8% auf 91,4 Mio. € (Vj. 97,0 Mio. €).

Ertragskennzahlen:

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg im Berichtszeitraum 1. März 2021 bis 28. Februar 2022 von 277,6 Mio. € auf 285,8 Mio. €. Das EBIT im Segment Immobilien verringerte sich um 3,9 % auf 90,6 Mio. € (Vj. 94,3 Mio. €). Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT lag mit 114,4 Mio. € um 1,0 % über dem Vorjahreswert von 113,2 Mio. €. Das Finanzergebnis verschlechterte sich leicht aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen infolge getätigter Investitionen (per saldo: plus 1,7 Mio. €) sowie negativer Währungskurseffekte (per saldo: plus 1,1 Mio. €) auf minus 43,7 Mio. € (Vj. 41,0 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 46,8 Mio. € um 12,2 % unter dem des Vorjahres (53,3 Mio. €).

3.2.4 Ertragsentwicklung nach geografischen Regionen

Im Geschäftsjahr 2021/​22 haben wir die Profitabilität sowohl in der Region Deutschland als auch in der Region übriges Europa weiter gesteigert.

Das EBITDA hat sich in Deutschland um 6,5% auf 225,9 Mio. € (Vj. 212,1 Mio. €) erhöht. Der inländische Anteil am EBITDA des Konzerns lag bei 41 %. Das EBIT der Region Deutschland kletterte von 70,8 Mio. € auf 74,1 Mio. € (plus 4,7 %). Die EBIT-Marge lag wie im Vorjahr bei 2,7 %. Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021/​22 von 12,1 Mio. € auf 18,1 Mio. €. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT der Region Deutschland wuchs im Geschäftsjahr 2021/​22 von 82,8 Mio. € auf 92,2 Mio. € (plus 11,4 %). Die bereinigte EBIT-Marge stieg somit von 3,1 % auf 3,3 %. Der Anteil der Region Deutschland am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei 29 %.

Im übrigen Europa stieg das EBITDA im Berichtszeitraum um 11,3 % auf 325,8 Mio. € (Vj. 292,6 Mio. €). Der Anteil der Regionen außerhalb von Deutschland am EBITDA des Konzerns lag bei 59 %. Das EBIT außerhalb Deutschlands steigerten wir um 14,7 % auf 215,5 Mio. € (Vj. 187,9 Mio. €). Die EBIT-Marge im übrigen Europa erreichte 7,9 % (Vj. 7,6 %). Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen verringerten sich im Berichtsjahr leicht von 8,1 Mio. € auf 7,4 Mio. €. Das bereinigte EBIT außerhalb Deutschlands legte um 13,7% auf 222,8 Mio. € (Vj. 196,0 Mio. €) zu. Die bereinigte EBIT-Marge stieg von 8,0 % auf 8,2 %. Der Anteil der Region übriges Europa am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei knapp 71 % (Vj. 70 %).

3.3 Dividendenvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG werden der Hauptversammlung, die für den 7. Juli 2022 geplant ist, eine Dividende in Höhe von 0,90 € (Vj. 0,90 €) je gewinnberechtigter Stückaktie vorschlagen.

4. Finanzlage

4.1 Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Finanzierungsmaßnahmen werden durch das Konzerntreasury der HORNBACH Baumarkt AG, in enger Abstimmung mit der jeweils finanzierenden Konzerngesellschaft, verantwortet. Durch die zentrale Organisation des Finanzmanagements sind ein einheitlicher Auftritt der HORNBACH-Gruppe an den Finanzmärkten und ein konzerneinheitliches Liquiditätsmanagement gewährleistet. Finanzierungshilfen in Form von Garantien und Patronatserklärungen werden von der HORNBACH Baumarkt AG nur für Tochtergesellschaften gewährt.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine alle relevanten Gesellschaften berücksichtigende, monatlich aktualisierte, rollierende Konzernfinanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie einer täglich aktualisierten kurzfristigen Finanzvorschau sichergestellt. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen wird zunächst der Finanzierungsbedarf einzelner Konzerneinheiten durch Liquiditätsüberschüsse anderer Konzerngesellschaften in Form eines Cash Poolings ausgeglichen und auf Basis konzerninterner Verrechnungsvereinbarungen marktgerecht verzinst. Soweit langfristiger Finanzierungsbedarf intern gedeckt wird, erfolgt dies auf Basis langfristiger interner Darlehensverträge.

Externe Finanzierungen erfolgen üblicherweise in Form nicht besicherter Kreditaufnahmen bei Banken und am Kapitalmarkt sowie gegebenenfalls durch Immobilienverkäufe (Sale & Leaseback). Aufgrund der vorausschauenden Finanzpolitik von HORNBACH werden fällige Finanzverbindlichkeiten bei Bedarf frühzeitig refinanziert.

Gemäß den internen Risikogrundsätzen werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten. Im Anhang sind in den Erläuterungen zur Konzernbilanz die Nominalwerte sowie die Bewertungen der bestehenden derivativen Finanzinstrumente dargestellt.

4.2 Finanzschulden

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern Finanzschulden in Höhe von 1.885,6 Mio. € (Vj. 1.859,8 Mio. €). Die Nettofinanzschulden sind von 1.525,2 Mio. € auf 1.595,3 Mio. € gestiegen. Dabei reduzierten sich die flüssigen Mittel von 334,6 Mio. € im Vorjahr auf 290,3 Mio. € im Berichtsjahr.

Die kurzfristigen Finanzschulden (bis 1 Jahr) in Höhe von 157,9 Mio. € (Vj. 189,2 Mio. €) setzen sich aus dem kurzfristig fälligen Anteil der Darlehen in Höhe von 0,0 Mio. € (Vj. 45,5 Mio. €), kurzfristigen Leasingschulden in Höhe von 152,1 Mio. € (Vj. 139,7 Mio. €), Zinsabgrenzungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €) sowie aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 2,3 Mio. € (Vj. 0,5 Mio. €) zusammen.

Die detaillierte Zusammensetzung der Finanzschulden im Fälligkeitsprofil zeigt die nachfolgende Tabelle.

Bei Finanzierungen genießt HORNBACH große Flexibilität und nutzt bei Bedarf ein breites Spektrum von unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 bestehen folgende wesentliche Finanzierungen:

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die Unternehmensanleihe der HORNBACH Baumarkt AG über 250 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 26. Oktober 2026 und einem Zinssatz von 3,25 %

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über 126 und 74 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 22. Februar 2024 und 23. Februar 2026

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. über 52 und 43 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 13. September 2023 und 15. September 2025

Finanzschulden HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Art der Finanzierung Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
in Mio. € bis 1 Jahr 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre über 5 Jahre
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5
Sonstige Darlehen 2) 3) 177,7 116,8
Anleihen 2) 247,7
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2,3
Leasingschulden 152,1 151,0 153,5 158,4 159,8 562,8
Summe Finanzschulden 157,9 328,7 153,5 275,2 407,5 562,8
Flüssige Mittel
Nettofinanzschulden
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Art der Finanzierung 28.02.2022 28.2.2021
in Mio. € Gesamt Gesamt
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5 3,5
Sonstige Darlehen 2) 3) 294,6 340,0
Anleihen 2) 247,7 247,2
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2,3 0,5
Leasingschulden 1.337,6 1.268,7
Summe Finanzschulden 1.885,6 1.859,8
Flüssige Mittel 290,3 334,6
Nettofinanzschulden 1.595,3 1.525,2

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Kontokorrentverbindlichkeiten, Terminkredite sowie Zinsabgrenzungen
2) Nicht durch Hypotheken gesicherte Darlehen
3) Die Kosten im Zusammenhang mit der Aufnahme werden anteilig auf die jeweilige Laufzeit verteilt.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen zum Stichtag keine grundbuchlich besicherten Finanzierungen (Vj. 0,0 Mio. €). Im Berichtsjahr waren keine Grundschulden als Sicherheit (Vj. 0,0 Mio. €) eingetragen.

4.2.1 Kreditlinien

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2022 verfügt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern über 383,0 Mio. € (Vj. 380,3 Mio. €) freie Kreditlinien zu marktüblichen Konditionen. Diese beinhalten eine bisher ungenutzte syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG in Höhe von 350 Mio. €, mit einer Laufzeit bis zum 22. Dezember 2024. Zur Gewährleistung einer möglichst umfangreichen Flexibilität haben alle Konzerngesellschaften der HORNBACH Baumarkt AG die Möglichkeit, bei Bedarf der syndizierten Kreditlinie beizutreten.

4.2.2 Verpflichtungsvereinbarungen

Bei den Kreditlinien, den Schuldscheindarlehen sowie der Anleihe sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung banküblicher Verpflichtungen (Covenants), deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "pari passu"- und "negative pledge"-Erklärungen sowie bei wesentlichen Finanzierungen auch "change of control" sowie "cross default" oder "cross acceleration"-Vereinbarungen.

Bei der syndizierten Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG müssen zusätzlich bestimmte Finanzrelationen eingehalten werden. Diese Finanzkennzahlen werden auf Basis des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns ermittelt und erfordern einen Zinsdeckungsgrad in Höhe von mindestens 2,25 und eine Eigenkapitalquote in Höhe von mindestens 25 %. Außerdem wurden Höchstgrenzen für grundbuchlich besicherte Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen vereinbart. Entsprechend der Definition im Konsortialvertrag werden Leasingverbindlichkeiten, deren Klassifizierung gemäß den vor dem 1. Januar 2019 geltenden IFRS-Grundsätzen als "Operating Lease" erfolgte, nicht als Finanzverbindlichkeiten behandelt. Dadurch bleiben diese Verpflichtungen unter anderem bei der Berechnung der Finanzkennzahlen - für die Laufzeit der Kreditlinie - unberücksichtigt.

Auch bei den Schuldscheindarlehen wurden für grundbuchlich besicherte Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen mit dem Konsortialkredit vergleichbare Obergrenzen vereinbart. Bei der Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG besteht ebenfalls eine vergleichbare Beschränkung bezüglich grundbuchlich besicherter Finanzierungen.

Im Rahmen des internen Risikomanagements werden regelmäßig der Zinsdeckungsgrad, die Eigenkapitalquote, die vereinbarten Finanzierungshöchstgrenzen sowie die Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Quartalsweise werden weitere Kennzahlen berechnet. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Sämtliche Covenants wurden im Berichtsjahr stets eingehalten. Weitere Informationen zu den Finanzschulden finden sich im Konzernanhang.

4.3 Liquiditätsmanagement

Der Finanzmittelbestand beträgt zum Bilanzstichtag 290,3 Mio. € (Vj. 334,6 Mio. €). Die Liquiditätsdisposition erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr in folgenden Liquiditätsklassen:

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Operative Liquidität in Form von Tages-, Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont bzw. einer Kündigungsfrist von maximal drei Monaten sowie in kurzfristigen Geldmarktfonds.

Mittelfristig zur Verfügung stehende Liquidität in Form von Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont zwischen vier und elf Monaten sowie kurzfristige Rentenfonds.

Strategische Liquidität bei der neben der Anlage in mittelfristige Rentenfonds eine Beimischung anderer Liquiditätsklassen, wie zum Beispiel Aktienanteile, möglich ist. Im Rahmen der strategischen Liquidität wurden bisher noch keine Geldanlagen getätigt.

4.4 Kapitalflussrechnung und Investitionen

Im Geschäftsjahr 2021/​22 wurden im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 168,0 Mio. € (Vj. 139,6 Mio. €) überwiegend in Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für bestehende sowie im Bau befindliche Bau- und Gartenmärkte investiert. Die Mittel für die zahlungswirksamen Investitionen in Höhe von 168,0 Mio. € (Vj. 139,6 Mio. €) wurden im Geschäftsjahr vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 344,7 Mio. € (Vj. 333,5 Mio. €) gewonnen. Für neue Immobilien einschließlich in Bau befindlicher Objekte wurden rund 53 % der Investitionssumme ausgegeben. Rund 47 % der Investitionssumme wurden im Wesentlichen für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung aufgebracht.

Die bedeutendsten Investitionsprojekte betrafen den Erwerb von Grundstücken für die weitere Expansion, Bauleistungen für Bau- und Gartenmärkte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr eröffnet wurden oder in den folgenden Geschäftsjahren eröffnet werden, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte, Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Software.

Finanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2022 28.2.2021
Nettofinanzschulden Kurzfristige Finanzschulden + langfristige Finanzschulden - Flüssige Mittel Mio. € 1.595,3 1.525,2
Verschuldungsgrad Nettofinanzschulden /​ EBITDA 2,9 3,0
Zinsdeckungsgrad Adjusted( *) EBITDA /​ Bruttozinsaufwand 14,1 13,8
Free Cash Flow Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit abzüglich gezahlte Dividenden Mio. € 151,6 175,0

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

* Herausrechnung der Veränderung langfristiger Rückstellungen (provisions), der Gewinne/​Verluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen gemäß
Kapitalflussrechnung sowie Herausrechnung der alten operating lease Verpflichtungen vor IFRS 16 gemäß bestehender Verpflichtungserklärungen.

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Geschäftsjahr 2021/​22 leicht gegenüber dem Vorjahr von 333,5 Mio. € auf 344,7 Mio. €. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft ("Funds from operations") erhöhte sich dabei auf 434,0 Mio. € (Vj. 393,5 Mio. €). Der Zuwachs ist vor allem auf die starken flächenbereinigten Umsatzzuwächse, bei unterproportional steigenden Kosten, zurückzuführen. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge erhöhten sich von 6,7 Mio. € auf 15,4 Mio. €. Aus der Veränderung des Working Capitals ergab sich ein Mittelabfluss von 89,3 Mio. € (Vj. minus 60,0 Mio. €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus dem gezielten Aufbau der Vorräte für die Frühjahrssaison des Folgejahrs, der durch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nur teilweise ausgeglichen wurde.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich von 136,9 Mio. € auf 164,5 Mio. €. Die zahlungswirksamen Investitionen ins Anlagevermögen erhöhten sich aufgrund der stärkeren Expansionsaktivität auf 168,0 Mio. € (Vj. 139,6 Mio. €). Die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten erhöhten sich auf 3,5 Mio. € (Vj. 2,7 Mio. €). Zum Bilanzstichtag gab es wie im Vorjahr keine Bewegungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit summierte sich im Geschäftsjahr 2021/​22 auf 227,2 Mio. € (Vj. 162,7 Mio. €). Dabei standen den planmäßigen Tilgungen von Krediten in Höhe von 98,4 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) Neuaufnahmen von Krediten in Höhe von 50,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) gegenüber. Aus der Tilgung von Leasingschulden resultierten Auszahlungen in Höhe von 150,2 Mio. €. (Vj. 141,1 Mio. €). Die gezahlten Dividenden an Gesellschafter erhöhten sich auf 28,6 Mio. € (Vj. 21,6 Mio. €).

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Kapitalflussrechnung (verkürzt) 2021/​22 2020/​21
in Mio. €
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 344,7 333,5
davon "Funds from Operations" 1) 434,0 393,5
davon Veränderung Working Capital 2) -89,3 -60,0
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -164,5 -136,9
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -227,2 -162,7
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -47,0 33,9

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Konzernergebnis nach Steuern plus Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens plus Veränderungen der Rückstellungen minus Gewinne/​plus
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen plus/​minus sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge
2) Differenz aus "Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva" und "Veränderungen der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva"

4.5 Rating

Die Bonität des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns wird von Standard & Poors, einer der international führenden Ratingagenturen, bewertet. In der letztaktuellen Publikation wurde der HORNBACH Baumarkt AG Konzern von Standard & Poor's auf "BB+" und einem stabilen Ausblick aufgewertet.

5. Vermögenslage

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG Konzern (Kurzfassung)

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Mio. € 28.2.2022 28.2.2021 Veränderung
Langfristiges Vermögen 2.517,1 2.365,4 6,4 %
Kurzfristiges Vermögen 1.567,3 1.399,8 12,0 %
Vermögenswerte 4.084,4 3.765,2 8,5 %
Eigenkapital 1.437,0 1.254,9 14,5 %
Langfristige Schulden 1.797,5 1.739,6 3,3 %
Kurzfristige Schulden 849,8 770,6 10,3 %
Eigen- und Fremdkapital 4.084,4 3.765,2 8,5 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Die Konzernbilanzsumme erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr von 3.765,2 Mio. € um 319,2 Mio. € auf 4.084,4 Mio. € (plus 8,5 %). Das bilanzielle Eigenkapital im Konzern wird zum Ende des Geschäftsjahres mit 1.437,0 Mio. € (Vj. 1.254,9 Mio. €) ausgewiesen. Die Eigenkapitalquote steigt von 33,3 % im Vorjahr auf 35,2 % zum Ende des Geschäftsjahres 2021/​22.

Angaben zu eigenen Aktien sind zu finden im Abschnitt (21) Eigenkapital im Anhang.

5.1 Langfristiges und kurzfristiges Vermögen

Das langfristige Vermögen beträgt zum Bilanzstichtag 2.517,1 Mio. € (Vj. 2.365,4 Mio. €) und damit rund 62 % (Vj. 63 %) der Bilanzsumme. Die Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte und fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke steigen um 131,5 Mio. € von 2.328,7 Mio. € auf 2.460,2 Mio. €. Dabei stehen den Zugängen inklusive Umbuchungen an Nutzungsrechten an Leasingobjekten in Höhe von 219,7 Mio. € (Vj. 135,1 Mio. €) und Sachanlagezugängen sowie Umbuchungen in Höhe von 157,5 Mio. € (Vj. 134,6 Mio, €), Abschreibungen in Höhe von 258,6 Mio. € (Vj. 242,1 Mio, €) sowie Anlagenabgänge in Höhe von 5,3 Mio. € (Vj. 11 Mio. €) gegenüber. Durch Währungskursanpassungen erhöhen sich die Sachanlagen, Nutzungsrechte und fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücke um 17,7 Mio. € (Vj. -10,2 Mio. €).

Die übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Abgrenzung der Kosten der Kreditlinie sowie aktive latente Steuern. Die Veränderung der aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung nutzbarer Verlustvorträge und der Bildung von Rückstellungen.

Das kurzfristige Vermögen erhöht sich um 12,0 % von 1.399,8 Mio. € auf 1.567,3 Mio. € bzw. rund 38 % (Vj. 37 %) der Bilanzsumme. Dabei steigen die Vorräte von 944,6 Mio. € auf 1.169,3 Mio. €. Die flüssigen Mittel reduzieren sich im Vergleich zum Vorjahr von 334,6 Mio. € um 44,3 Mio. € auf 290,3 Mio. € im Berichtsjahr. Infolge des Anstiegs der Vorräte reduzierte sich der Lagerumschlag auf 3,6 (Vj. 4,1). Die kurzfristigen Forderungen, Vertragsvermögenswerte und sonstigen Vermögenswerte (einschließlich Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) verringern sich um 14,3 Mio. € auf 106,3 Mio. €. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der übrigen kurzfristigen Vermögenswerte. Die darin enthaltenen Steuererstattungsansprüche reduzieren sich im Vergleich zum Vorjahr von 20,3 Mio. € auf 8,6 Mio. € im Berichtsjahr.

Hierin enthalten sind ebenso Rückerlangungsansprüche aus erwarteten Retouren, die zum Geschäftsjahresende auf 4,9 Mio. € (Vj. 11,6 Mio. €) gesunken sind.

5.2 Langfristige und kurzfristige Schulden

Die Verbindlichkeiten inklusive der Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 2.647,3 Mio. € gegenüber 2.510,2 Mio. € im Vorjahr. Die langfristigen Schulden haben sich von 1.739,6 Mio. € auf 1.797,5 Mio. € leicht erhöht. Die langfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen bleiben mit 542,2 Mio. € (Vj. 541,6 Mio. €) nahezu unverändert. Die Rückstellungen für Pensionen gehen von 19,1 Mio. € im Vorjahr auf 12,7 Mio. € zurück. Die in den langfristigen Schulden enthaltenen passiven latenten Steuern sinken im Stichtagsvergleich von 10,4 Mio. € auf 9,2 Mio. €.

Die kurzfristigen Schulden steigen von 770,6 Mio. € auf 849,8 Mio. €. Die kurzfristigen Finanzschulden reduzieren sich von 49,5 Mio. € auf 5,8 Mio. €. Die kurzfristigen Leasingschulden gemäß IFRS 16 betragen 152,1 Mio. € (Vj. 139,7 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten und übrige Verbindlichkeiten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 535,0 Mio. € gegenüber 428,4 Mio. € im Vorjahr. Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden gehen von 127,8 Mio. € im Vorjahr auf 120,5 Mio. € zurück. Die Nettoverschuldung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern, das heißt die Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel, steigt von 1.525,2 Mio. € auf 1.595,3 Mio. €. Exklusive Leasingschulden liegt die Nettoverschuldung mit 257,7 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau (256,5 Mio. €).

Bilanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2022 28.2.2021
Eigenkapitalquote Eigenkapital /​ Bilanzsumme % 35,2 33,3
Eigenkapitalrendite Jahresüberschuss /​ durchschnittliches Eigenkapital % 14,0 12,8
Gesamtkapitalrendite NOPAT 1) /​ durchschnittliches Gesamtkapital 2) % 7,0 6,6
Verschuldungskoeffizient (Gearing) Nettoverschuldung /​ Eigenkapital % 111,0 121,5
Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke 3) Mio. € 385,5 274,8
Net Working Capital kurzfristiges Vermögen 4) abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Mio. € 839,9 727,9
Lagerumschlagshäufigkeit Materialeinsatz /​ durchschnittliche Vorräte 3,6 4,1

1) "Net operating profit after tax", definiert als EBIT minus standardisierte Steuerquote im HORNBACH-Konzern von unverändert 30 %
2) Durchschnittliches Gesamtkapital definiert als durchschnittliches Eigenkapital plus durchschnittliche Nettoverschuldung
3) ab GJ 2019/​20 inklusive Nutzungsrechte an Leasingobjekten gemäß IFRS 16
4) exkl. flüssige Mittel und zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte

6. Erläuterungen zum Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG
(gemäß HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

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T€ 2021/​22 2020/​21
Umsatzerlöse 3.406.055 3.224.423
Andere aktivierte Eigenleistungen 489 531
Sonstige betriebliche Erträge 18.932 16.109
Materialaufwand 2.376.124 2.234.044
Rohergebnis 1.049.352 1.007.019
Personalaufwand 520.151 501.672
Abschreibungen 34.263 35.671
Sonstige betriebliche Aufwendungen 408.032 405.634
Betriebliches Ergebnis 86.906 64.042
Finanzergebnis 119.349 36.947
Steuern 25.778 16.346
Ergebnis nach Steuern 180.477 84.643
Sonstige Steuern 1.220 1.215
Jahresüberschuss 179.257 83.428
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 5 0
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 41.714
Bilanzgewinn 179.262 41.714

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau (Pfalz) stellt ihren Jahresabschluss nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) auf. Sie ist das Mutterunternehmen des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns. Die HORNBACH Baumarkt AG enthält das operative Einzelhandelsgeschäft der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Deutschland sowie die Zentralfunktionen des Konzerns wie zum Beispiel Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnologie, Steuern, Recht und Personal.

6.1 Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen für unser operatives Geschäft in Deutschland sind im Kapitel "1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" dieses Wirtschaftsberichts ausführlich beschrieben.

6.2 Entwicklung des Filialnetzes

Im Berichtsjahr 2021/​22 hat HORNBACH in Deutschland einen bestehenden Bau- und Gartenmarkt in Paderborn durch einen Neubau ersetzt. Damit betreiben wir zum 28. Februar 2022 einschließlich der beiden BODENHAUS-Fachmärkte deutschlandweit 98 Einzelhandelsfilialen (28. Februar 2021: 98). Die Verkaufsfläche in Deutschland beläuft sich auf 1.074.507 qm (Vj. 1.066.515 qm).

6.3 Ertragslage

6.3.1 Umsatzentwicklung

Der Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) der HORNBACH Baumarkt AG stieg im Berichtsjahr 2021/​22 von 3.224,4 Mio. € um 5,6% auf 3.406,1 Mio. €. In den Umsatzerlösen sind 563 Mio. € (Vj. 506 Mio. €) aus Lieferungen der HORNBACH-Logistikzentren an unsere ausländischen Tochtergesellschaften enthalten. Maßgeblich für den Geschäftsverlauf der HORNBACH Baumarkt AG war die Entwicklung der inländischen flächenbereinigten Umsätze, die wir im Kapitel "3.1.2 Flächenbereinigte Umsätze" im Detail erläutern.

6.3.2 Ertragsentwicklung

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge sind auf 18,9 Mio. € (Vj. 16,1 Mio. €) gestiegen. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus Schadensersatzleistungen, aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Währungsgewinnen sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten.

Der Materialaufwand ist aufgrund von gestiegenen Preisen und Logistikkosten um 6,4 % auf 2.376,1 Mio. € (Vj. 2.234,0 Mio. €) gewachsen. Das Rohergebnis betrug 1.049,4 Mio. € bzw. 30,8 % der Nettoumsätze im Vergleich zu 1.007,0 Mio. € bzw. 31,2 % im Vorjahr. Die Personalaufwendungen sind aufgrund der höheren Mitarbeiterzahl von 501,7 Mio. € um 3,7 % auf 520,2 Mio. € gestiegen - jedoch unterproportional zum Nettoumsatz. Die Abschreibungen lagen mit 34,3 Mio. € um 3,9 % unter dem Vorjahreswert (35,7 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 405,6 Mio. € im Vorjahr auf 408,0 Mio. € leicht erhöht.

Das betriebliche Ergebnis lag mit 86,9 Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau (64,0 Mio. €). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen ein deutlich höheres Rohergebnis (plus 42,3 Mio. €) und geringere Abschreibungen (minus 1,4 Mio. €). Demgegenüber standen höhere Personalkosten (plus 18,5 Mio. €) und höhere sonstige betriebliche Aufwendungen (plus 2,4 Mio. €).

Das Finanzergebnis (inklusive Beteiligungsergebnis) ist auf 119,3 Mio. € im Berichtsjahr gestiegen (Vj. 36,9 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus einem von 48,5 Mio. € auf 129,6 Mio. € gestiegenen Beteiligungsergebnis infolge einer höheren Ergebnisabführung der HORNBACH International GmbH.

Die Zinserträge und Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens stiegen von 4,1 Mio. € auf 5,1 Mio. €. Die Zinsaufwendungen des Berichtsjahres lagen mit 15,3 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (15,7 Mio. €).

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Einflussfaktoren sowie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 25,8 Mio. € (Vj. 16,3 Mio. €) stieg der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2021/​22 von 83,4 Mio. € auf 179,3 Mio. €.

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

Aktiva

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28.2.2022
T€
28.2.2021
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände 14.951 12.190
Sachanlagen 351.886 336.584
Finanzanlagen 253.376 251.263
Anlagevermögen 620.213 600.037
Vorräte 738.733 601.957
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 196.105 113.956
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 209.941 243.072
Umlaufvermögen 1.144.779 958.985
Rechnungsabgrenzungsposten 9.425 7.092
Aktive latente Steuern 10.934 10.556
Bilanzsumme 1.785.351 1.576.670
Passiva
Eigenkapital 818.923 667.927
Rückstellungen 121.384 113.418
Verbindlichkeiten 839.141 789.014
Rechnungsabgrenzungsposten 5.903 6.311
Bilanzsumme 1.785.351 1.576.670

6.3.3 Vermögenslage

Mit 1.785,4 Mio. € liegt die Bilanzsumme zum 28. Februar 2022 um 208,7 Mio. € bzw. 13,2 % über dem Vorjahreswert (1.576,7 Mio. €). Das Anlagevermögen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 620,2 Mio. € bzw. 38,1 % der Bilanzsumme (Vj. 600,0 Mio. € bzw. 38,1 %). Die Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch Investitionen in Höhe von 48,6 Mio. € bei gleichzeitigen Abschreibungen in Höhe von 30,1 Mio. € und Buchwertabgängen in Höhe von 3,2 Mio. € auf 351,9 Mio. € (Vj. 336,6 Mio. €). Die Finanzanlagen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 253,4 Mio. € (Vj. 251,3 Mio. €).

Das Umlaufvermögen beträgt zum Bilanzstichtag 1.144,8 Mio. € (Vj. 959,0 Mio. €). Im Zuge der Expansion und Saisonvorbereitung stiegen die Vorräte um 22,7 % bzw. 136,8 Mio. € auf 738,7 Mio. € (Vj. 602,0 Mio. €). Der Lagerumschlag liegt im Geschäftsjahr 2021/​22 mit 3,6 unter dem Vorjahresniveau von 4,0. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhen sich um 90,9 Mio. € auf 134,1 Mio. € (Vj. 43,1 Mio. €). Der Anstieg der Forderungen im Geschäftsjahr 2021/​22 resultiert im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen kurzfristigen Finanzierung der Konzerngesellschaften. Die flüssigen Mittel gingen im Vorjahresvergleich um 33,1 Mio. € von 243,1 Mio. € auf 209,9 Mio. € zurück. Zum Geschäftsjahresende bestehen aktive latente Steuern in Höhe von 10,9 Mio. € (Vj. 10,6 Mio €).

Das Eigenkapital liegt zum 28. Februar 2022 mit 818,9 Mio. € um 22,6 % über dem Niveau des Vorjahres (667,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote wird mit 45,9 % (Vj. 42,4 %) ausgewiesen. Die Rückstellungen erhöhten sich zum Bilanzstichtag von 113,4 Mio. € auf 121,4 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Steuerrückstellungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten werden zum Bilanzstichtag mit 839,1 Mio. € um 50,1 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (789,0 Mio. €) ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 202,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (202,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen aufgrund der höheren Bevorratung auf 245,3 Mio. € (Vj. 183,8 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Konzernfinanzierung resultieren, sind im Geschäftsjahr 2021/​22 von 88,0 Mio. € auf 68,9 Mio. € zurückgegangen.

6.3.4 Finanzlage

Hinsichtlich der Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements, der Erläuterung der Finanzschulden und Kapitalstruktur verweisen wir auf Kapitel 4.1.

Das Anlagevermögen wird vollständig durch das Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) gedeckt. Im Geschäftsjahr 2021/​22 wurden in der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 55,5 Mio. € (Vj. 50,2 Mio. €) in immaterielle Vermögensgegenstände, Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die Investitionen in Grundstücke und Gebäude beliefen sich auf 18,1 Mio. € (Vj. 19,1 Mio. €). Weitere 22,6 Mio. € (Vj. 17,9 Mio. €) wurden für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung verwendet. 6,9 Mio. € (Vj. 4,8 Mio. €) des Investitionsvolumens entfielen auf entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände. Die Finanzanlagen sind bedingt durch die Erhöhung konzerninterner Darlehen um 2,1 Mio. € von 251,3 Mio. € auf 253,4 Mio. € gestiegen.

6.4 Gesamtbeurteilung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der HORNBACH Baumarkt AG

Auf Basis einer positiven Umsatzperformance und eines höheren Rohertrags bei geringeren Abschreibungen und unterproportional gestiegenen Personalkosten ist das betriebliche Ergebnis der HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2021/​22 deutlich gestiegen. Der Jahresüberschuss stieg - auch aufgrund eines höheren Beteiligungsergebnisses - von 83,4 Mio. € auf 179,3 Mio. €. Das Anlagevermögen und rund 49 % des Umlaufvermögens sind langfristig durch Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) sowie langfristiges Fremdkapital finanziert. In der Gesamtschau stellt sich die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft insgesamt gut dar.

6.5 Umsatz und Ertragsprognose für die HORNBACH Baumarkt AG (Jahresabschluss nach HGB)

Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechnen wir im Geschäftsjahr 2022/​23 mit einem Umsatz leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 (3.406 Mio. €) sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 (179,3 Mio. €).

Risikobericht

1. Risikomanagement im Konzern

Jedes unternehmerische Handeln ist unmittelbar mit Chancen und Risiken verbunden. Daher ist ein wirksames Management der Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswertes. Der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG bekennt sich in diesem Zusammenhang zu einer risikobewussten Unternehmensführung, bei der die Sicherung des Fortbestands des Gesamtunternehmens und seiner Beteiligungsgesellschaften immer höchste Priorität hat. Durch das vom Vorstand implementierte Risikomanagementsystem (RMS) soll die Risikofrüherkennung mit dem Ziel der proaktiven Risikosteuerung kontinuierlich verbessert sowie eine stetige Optimierung des Chancen-Risiko-Profils erreicht werden. Davon abgeleitet hat der Vorstand Grundsätze verabschiedet.

2. Risikopolitische Grundsätze

Die Erzielung eines wirtschaftlichen Erfolgs ist zwangsweise mit Risiken verbunden. Keine Handlung oder Entscheidung darf aber ein existenzielles Risiko, das heißt ein den Fortbestand des Unternehmens oder eines Teilbetriebs gefährdendes Risiko nach sich ziehen. Risiken, die sich weder auf Kern- noch auf Unterstützungsprozesse beziehen, werden vom Konzern grundsätzlich nicht eingegangen. Kernprozesse sind hierbei die Entwicklung und Umsetzung der jeweiligen Geschäftsmodelle, die Beschaffung der Waren und Dienstleistungen, Standortentscheidungen, die Sicherstellung der Liquidität sowie die Entwicklung von Fach- und Führungskräften. Eingegangene Ertragsrisiken müssen durch die erwartete Rendite angemessen prämiert werden. Maßgebliche Kennziffern hierbei basieren auf der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Nicht vermeidbare Risiken sind - soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll - zu versichern. Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des Risikomanagements gesteuert werden.

3. Organisation und Prozess

Das im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehende Risikomanagementsystem ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Es setzt sich dabei aus den zentralen Bestandteilen Risikofrüherkennung, Controlling- und Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem Internen Kontrollsystem (IKS) zusammen. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines angemessenen und zielgerichteten Risikomanagementsystems und insbesondere des Internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Bei der Ausgestaltung und Aufrechterhaltung des Systems wird er durch den Leiter Konzerncontrolling/​Risikomanagement unterstützt.

Der Vorstand hat in den in- und ausländischen Teilbereichen des Konzerns Risikoverantwortliche benannt, die die Aufgabe haben, Risiken ihres Verantwortungsbereiches zu identifizieren, zu melden und durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Diese Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind im Konzern eindeutig geregelt und spiegeln unsere Unternehmensstruktur wider. Bei der Risikoidentifikation, Risikobewertung und auch der Festlegung geeigneter Maßnahmen zur Steuerung der Risiken werden die Risikoverantwortlichen von einem zentralen Risikocontroller unterstützt, dem die Koordination des Risikomanagementprozesses obliegt.

Bewertungskategorien der Unternehmensrisiken in aufsteigender Reihenfolge

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
(in €)
unwahrscheinlich < 1 % gering < 5,0 Mio.
selten >1% - <5% moderat >5,0 Mio. - < 10,0 Mio.
gelegentlich >5 % - < 20 % spürbar >10,0 Mio. - < 50,0 Mio.
möglich > 20 % - < 50 % schwerwiegend >50,0 Mio. - < 100,0 Mio.
häufig >50 % kritisch >100,0 Mio.

Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. So können wir ableiten, ob und in welchem Umfang Handlungsbedarf besteht. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind in einem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Die notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Grundlagen für die Risikofrüherkennung sind darin konzernweit festgelegt. Zur Unterstützung des Risikomanagementprozesses ist eine konzernweit implementierte Standard-Softwarelösung im Einsatz, mit deren Hilfe Risiken und zugehörige Steuerungsmaßnahmen erfasst und dokumentiert werden.

Die Risiken werden vierteljährlich aktualisiert und an den Vorstand berichtet. Der Aufsichtsrat sowie sein Finanz- und Prüfungsausschuss beraten im halbjährlichen Rhythmus über die aktuelle Risikolage. Neben dieser turnusmäßigen Berichterstattung ist auch ein Ad-hoc-Meldeverfahren für unerwartet auftretende Risiken definiert und im Risikomanagementprozess implementiert.

Das derzeitige Interne Kontrollsystem basiert auf einer konzerneinheitlich strukturierten Dokumentation der Kontrollen bei Prozessen und der damit verbundenen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Finanzberichterstattung haben könnten. Als Basis für das Interne Kontrollsystem stehen die entsprechenden Arbeitsanweisungen und Handbücher im Intranet des Konzerns zur Verfügung.

Die Konzernrevision kontrolliert im Rahmen ihrer Tätigkeit die Funktionsfähigkeit des bestehenden Risikomanagementsystems.

4. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB)

Ziel des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelkonformität des Konzernabschlusses entgegenstehen können. Den identifizierten Risiken sind entsprechende Kontrollschritte und klare Verantwortlichkeiten zugeordnet. Dies soll eine hinreichende Sicherheit gewährleisten, so dass trotz der identifizierten Risiken regelkonforme Abschlüsse für den Gesamtkonzern und die Tochtergesellschaften erstellt werden können.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind das bestehende rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und die dazugehörige Risikomatrix konzernweit dokumentiert. Von Konzernprozessen abweichende länderspezifische Besonderheiten werden jeweils durch die Tochtergesellschaften beschrieben und in der Dokumentation ergänzt. Durch die in den Landesgesellschaften und in der Muttergesellschaft benannten IKS-Verantwortlichen wird sichergestellt, dass wesentliche Prozessänderungen dokumentiert und entsprechende Kontrollen implementiert werden. Hierüber wird eine jährliche Entsprechenserklärung durch die IKS-Verantwortlichen abgegeben. Das bestehende IKS wird hierbei ständig weiterentwickelt.

Wesentliche Elemente des Internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, wie z. B. systemtechnischen und manuellen Abstimmprozessen, die Trennung von Funktionen sowie das Vorhandensein bzw. die Einhaltung der Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Im gesamten Rechnungslegungsprozess wird das Vier-Augen-Prinzip angewandt, wobei entsprechende Freigabeprozesse durchlaufen werden müssen. Eine klare Unternehmens- und Führungsstruktur, die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und adäquate Zugriffsregelungen auf Basis eines konzerneinheitlichen Berechtigungskonzepts in den abschlussrelevanten Informations- und Rechnungslegungssystemen dienen der weiteren Risikosteuerung und Kontrolle. Diese wesentlichen Kontrollen sind in die rechnungslegungsbezogenen Prozesse integriert.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal. Sie sind für die Beachtung lokaler Vorschriften und die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien in Form von Arbeitsanweisungen und Bilanzierungs-und Organisationshandbüchern ebenso verantwortlich wie für die korrekte Überleitung der lokalen Einzelabschlüsse zu den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten IFRS-Abschlüssen. Insbesondere das Bilanzierungshandbuch soll durch eindeutige Vorgaben den Ermessensspielraum der Mitarbeiter bei Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden einschränken und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken verringern.

Die für die Bilanzierung und Bewertung der Sachverhalte Verantwortlichen der einzelnen Konzerngesellschaften bestätigen vierteljährlich im Rahmen einer konzerninternen Vollständigkeitserklärung die Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit des jeweiligen Einzelabschlusses. Auf Konzernebene werden innerhalb des Konzernrechnungswesens und des Konzerncontrollings die in die Abschlüsse eingegangenen Buchungsdaten nochmals plausibilisiert und auf ihre Ordnungsmäßigkeit überprüft. Der Prozess der Konzernabschlusserstellung wird zentral über einen vorgegebenen Termin- und Aktivitätenplan koordiniert und sowohl zentral als auch dezentral überwacht. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Tochtergesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt.

Wesentliche Änderungen der Rechnungslegungsprozesse aufgrund von neuen Gesetzen, Gesetzesänderungen oder Änderungen der internen Prozesse werden im Rahmen von u. a. internationalen Finanzkonferenzen mit allen wesentlich am Konzernrechnungslegungsprozess Beteiligten vor Umsetzungsbeginn besprochen. Spezielle Bilanzierungs- und Rechnungslegungsfragen oder komplexe Sachverhalte, die entweder besondere Risiken betreffen oder besonderes Know-how erfordern, werden zentral überwacht und bearbeitet. Externe Experten wie z. B. sachverständige Gutachter werden insbesondere zur Beurteilung der Verkehrswerte von Immobilien im Rahmen von Werthaltigkeitsüberprüfungen oder bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen hinzugezogen.

Alle für die Rechnungslegung wesentlichen Prozesse sind konzernweit einheitlich in einem gemeinsamen IT-System abgebildet. Durch diese vollständige Integration aller wesentlichen Finanzsysteme in einem einheitlichen IT-System ist die Datenintegrität bezogen auf die Einzelabschlüsse und den Konzernabschluss sichergestellt. Durch Verwendung eines konzernweit gültigen, einheitlichen Kontenplans und die zentrale Pflege des Kontenrahmens wird in Zusammenhang mit dem konzernweit gültigen Bilanzierungshandbuch eine einheitliche Bilanzierung gleichartiger Geschäftsvorfälle gewährleistet. Dies dient auch als Basis für eine regelungskonforme Konzernkonsolidierung. Die Konsolidierungsmaßnahmen und notwendigen Abstimmtätigkeiten erfolgen zentral durch das Konzernrechnungswesen. Die in den Konsolidierungsprozessen wie z. B. der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung durchzuführenden Kontrollen erfolgen sowohl automatisch durch das IT-System als auch manuell.

Durch die zentrale Steuerung und Überwachung aller wesentlichen rechnungslegungsrelevanten IT-Systeme und regelmäßigen Systemsicherungen wird das Risiko von Systemausfällen bzw. Datenverlust minimiert.

Die interne Revision als integraler Bestandteil des Internen Kontrollsystems überprüft auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten regelmäßig stichprobenartig die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems. Dennoch können auch angemessene und funktionsfähige Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewährleisten.

5. Übersicht der Gesamtrisiken *

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
Finanzwirtschaftliche Risiken
Liquiditätsrisiken selten schwerwiegend
Externe Risiken
Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken möglich spürbar
Elementarrisiken selten gering
Krieg /​ Pandemie möglich spürbar
Operative Risiken
Standort- und Absatzrisiken möglich spürbar
Beschaffungsrisiken möglich spürbar
Rechtliche Risiken
Gesetzliche und regulatorische Risiken gelegentlich spürbar
Führungs- und Organisationsrisiken
IT-Risiken unwahrscheinlich kritisch
Reputationsrisiken gelegentlich spürbar
Personalrisiken selten gering

* Die aufgeführten Risiken gelten - soweit nicht anders angegeben - sowohl für das Segment Handel als auch das Segment Immobilien.

5.1 Veränderungen Übersicht der Gesamtrisiken zum Vorjahr

Folgende Risiken sind gegenüber dem Vorjahr entfallen:

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Währungs- und Kreditrisiken sowie Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind auf Grund neuer interner Bewertungsgrundlagen entfallen.

Das Einzelrisiko Coronavirus-Pandemie wurde auf Grund der Verschmelzung mit dem neuen Gesamtrisiko Risiko Krieg /​ Pandemie eliminiert.

Folgende Risiken wurden gegenüber dem Vorjahr neu aufgenommen:

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Im neu aufgenommenen Risiko Krieg /​ Pandemie werden verschiedene externe Risiken neu gruppiert.

Das Reputationsrisiko wurde neu bewertet und neu aufgenommen.

Bei folgenden Risiken hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit geändert:

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Die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken (insbesondere Eintritt neuer Marktteilnehmer) wurde herabgesetzt.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko Elementarrisiken (insbesondere Extremwetterlagen und Erdbeben, -rutsch, -senkungen) wurde heraufgesetzt.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Personalrisiken wurde herabgesetzt.

Bei folgenden Risiken hat sich die mögliche Auswirkung geändert:

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Die Auswirkung für das Liquiditätsrisiko (durch Konkurs) wurde reduziert.

Die Auswirkung für das Risiko Elementarrisiken (insbesondere Extremwetterlagen und Erdbeben, -rutsch, -senkungen) wurde reduziert.

Die Auswirkung für die Beschaffungsrisiken (insbesondere auf Grund von Rohstoffknappheiten und Lieferengpässen) wurde heraufgesetzt.

Die Auswirkung für gesetzliche und regulatorische Risiken wurde reduziert.

6. Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzern bestehen im Wesentlichen aus Liquiditätsrisiken. Die Steuerung dieser Risiken obliegt der Abteilung Treasury.

6.1 Liquiditätsrisiken

Die Akquisition von Grundstücken, Investitionen in Bau- und Gartenmärkte sowie der Einkauf großer Warenmengen erfordern die jederzeitige Bereithaltung einer hohen Liquiditätsreserve. Bilaterale Bankkredite und -kreditlinien, eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 350 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 22. Dezember 2024, zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. über insgesamt 95 Mio. € mit Laufzeiten bis 2023 und 2025, zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über insgesamt 200 Mio. € mit Laufzeiten bis 2024 und 2026 und die im Oktober 2019 emittierte Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG in Höhe von 250 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 25. Oktober 2026 sichern neben den Mittelzuflüssen aus dem operativen Cashflow die Finanzierung der weiteren Expansion.

Risiken, längerfristige Finanzierungen von neuen Standorten über Banken oder Sale & Leaseback-Transaktionen aufgrund der Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten nicht mehr tätigen zu können, begegnet HORNBACH durch eine flexible Anpassung der Investitionen sowie Bereithaltung eines hohen Liquiditätsspielraums in Form von flüssigen Mitteln und freien Kreditlinien. Im Zusammenhang mit der Anleihe, der syndizierten Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG sowie den Schuldscheindarlehen sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung bestimmter banküblicher Verpflichtungen (Covenants), andernfalls droht unter Umständen die sofortige Rückzahlung der aufgenommenen Mittel. Im Ergebnis wäre eine Anschlussfinanzierung erforderlich, die lediglich unter erschwerten Refinanzierungsbedingungen durchgeführt werden könnte.

Bei der syndizierten Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG wurden neben allgemeinen Verpflichtungen, wie zum Beispiel "pari passu", "negative pledge" sowie "cross default", zusätzlich sogenannte "financial covenants" vereinbart. Diese erfordern die Einhaltung einer auf Basis des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns ermittelten, um IFRS 16 Effekte angepassten, Eigenkapitalquote von mindestens 25 % und einen Zinsdeckungsgrad (adjusted EBITDA/​ Bruttozinsaufwand) von mindestens 2,25. Daneben wurden Höchstgrenzen für grundbuchlich besicherte Finanzverbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten von Tochtergesellschaften vereinbart. Bei den Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG sowie der HORNBACH Holding B.V. wurden vergleichbare Höchstgrenzen vereinbart. Daneben bestehen nur allgemeine Verpflichtungen wie zum Beispiel "pari passu", "negative pledge" und "cross acceleration". Zum 28. Februar 2022 betragen die angepasste Eigenkapitalquote 44,6 % (Vj. 44,0 %) und der Zinsdeckungsgrad 14,1 (Vj. 13,8).

Bei der Anleihe wurden mit der syndizierten Kreditlinie vergleichbare Höchstgrenzen für grundbuchlich besicherte Finanzierungen vereinbart. Daneben bestehen nur allgemeine Verpflichtungen wie zum Beispiel "pari passu", "negative pledge" und "cross acceleration". Diese Covenants werden kontinuierlich überprüft. Während des Geschäftsjahres 2021/​22 wurden sämtliche Verpflichtungen stets eingehalten.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine monatlich aktualisierte, rollierende Konzern-Finanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie durch eine tägliche Finanzvorschau sichergestellt. Im Konzern bestehen zurzeit keine Risiken im Zusammenhang mit einer eventuell notwendigen Anschlussfinanzierung für fällig werdende Finanzverbindlichkeiten. Derzeit sind keine Liquiditätsrisiken erkennbar.

Weitere Detailinformationen und Sensitivitätsanalysen zu den finanzwirtschaftlichen Risiken werden im Konzernanhang dargestellt.

7. Externe Risiken

7.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Die Abhängigkeit der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte von der allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und dem verfügbaren Einkommen der Haushalte kann sich in Phasen mit geringem Wirtschaftswachstum durch eine Kaufzurückhaltung der Kunden äußern. Es könnten sich aber auch die Konjunkturaussichten in Europa unter dem Einfluss von weltweiten, sich negativ entwickelnden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schlechter als erwartet darstellen.

Ungeachtet dessen ist eine wesentliche Abhängigkeit von der Konjunkturentwicklung in Deutschland festzustellen. Mit der weiteren Expansion in das europäische Ausland soll eine stetige Risikodiversifizierung erfolgen. Darüber hinaus wird ein wesentlicher Teil der Umsätze mit saisonalen Artikeln erzielt, deren Absatz stark von externen Faktoren wie z. B. den Witterungsbedingungen beeinflusst wird. So könnte die Frühjahrssaison durch einen lang anhaltenden Winter zeitlich kurz ausfallen und sich in niedrigeren Umsätzen innerhalb des Gartenbereichs im wichtigen ersten Quartal des Geschäftsjahres niederschlagen.

Der Wandel des Konsumverhaltens insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung birgt Risiken in sich. Um hier zukunftsorientiert aufgestellt zu sein und diesem Risiko entgegenzuwirken, haben wir unsere Onlineaktivitäten im Sinne einer integrierten Mehrkanalstrategie sukzessive ausgebaut.

7.2 Elementarrisiken

Neben möglichen Naturkatastrophen (z. B. Stürme, Hochwasser) ist der Konzern auch Risiken durch Feuer und Explosionen ausgesetzt. Durch konzernweite Versicherungen sind die wesentlichen versicherbaren Elementarrisiken und eine damit möglicherweise verbundene Betriebsunterbrechung abgedeckt.

7.3 Krieg /​ Pandemie

Über die aus heutiger Sicht zu erwartenden Einflüsse hinaus besteht das Risiko, dass die Folgen von Kriegen und Pandemien nachhaltig Teile des öffentlichen Lebens und des Handels länger und stärker als aktuell absehbar treiben und damit unsere Umsatz-, Ertrags- und Liquiditätssituation negativ beeinflussen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Bericht werden die Risiken aufgrund der andauernden Coronavirus Pandemie als unverändert gegeben gesehen. Neben potentiellen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens, wie etwa Lockdowns und Risiken durch infektionsbedingte Betriebsschließungen, birgt die Pandemie auch Risiken in Form weiterer Belastungen der Lieferketten und Warenverfügbarkeit aufgrund der Null-Covid Strategie in China.

Daneben kann sich der Russland-Ukraine-Konflikt negativ auf unser Geschäft auswirken. Dies könnte die Warenverfügbarkeit und Einkaufspreise sowie die Energie- und Rohstoffpreise umfassen. Grundsätzlich stehen diesen Risiken auch potenzielle Chancen durch eine erhöhte Nachfrage nach Baumarktsortimenten gegenüber, die zu Vorzieh-, Nachhol- und Ausweicheffekten führen. Um potenziellen negativen Auswirkungen dieser Risiken entgegenwirken zu können, überwachen wir diese derzeit besonders intensiv und in erhöhter Frequenz in Form eines Ukraine-Krisenstabes.

8. Operative Risiken

8.1 Standort- und Absatzrisiken

Investitionen in nicht geeignete Standorte können erheblichen negativen Einfluss auf die Ertragskraft des Konzerns haben. Zur Risikominimierung werden deshalb Investitionen in neue Standorte auf der Grundlage von detaillierten Marktforschungsanalysen vorbereitet und Investitionsentscheidungen auf der Basis von dynamischen Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen getroffen. Dennoch kann das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Umsatzentwicklung aufgrund zusätzlich existierender Einflussfaktoren wie dem Kundenverhalten und der lokalen Wettbewerbssituation nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Insbesondere in Ländern mit geringem Marktwachstum und starkem Wettbewerb müssen zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit daher kontinuierlich Investitionen in Standorte und den Ausbau des Kundenservice sowie neuer Konzepte getätigt werden.

8.2 Beschaffungsrisiken

HORNBACH ist als Handelsunternehmen auf externe Lieferanten und Hersteller angewiesen. Bei der Auswahl dieser Lieferanten gehen wir mit größter Sorgfalt vor. Insbesondere bei der Selektion unserer Eigenmarkenlieferanten achten wir auf die Verlässlichkeit in Bezug auf hohe Produktqualität und die stete Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards in den jeweiligen Unternehmen. Um den Ausfall von bedeutenden Lieferanten zu vermeiden, wurde ein effizientes Frühwarnsystem entwickelt, das die Lieferanten auf Basis von verschiedenen quantitativen und qualitativen Kriterien kontinuierlich bewertet. Durch eine frühzeitige Sondierung des Marktes hinsichtlich alternativer Ersatzquellen und einer Mehrlieferantenstrategie werden die Auswirkungen eines möglichen Lieferantenausfalls weiter reduziert. Bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation kann allerdings nicht immer ausgeschlossen werden, dass Lieferanten ausfallen, deren Produkte kurzfristig nicht anderweitig beschafft werden können.

Zur Senkung des Risikos einer Unterbrechung der Logistikkette und zur Optimierung der Warenversorgung stehen mehrere Verteilzentren für den Gesamtkonzern zur Verfügung. Bei der Beschaffung der Ware unterliegt HORNBACH unter anderem dem Risiko steigender Einkaufspreise für Artikel mit einem hohen Anteil an Rohöl, Kupfer oder Stahl aufgrund der auf den internationalen Rohstoffmärkten volatilen Preise. Daneben könnten Preissteigerungen für eher energieintensiv hergestellte Artikel zu weiteren insgesamt höheren Beschaffungskosten führen, die unter Umständen nur teilweise oder zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden können.

9. Rechtliche Risiken

9.1 Gesetzliche und regulatorische Risiken

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern unterliegt aufgrund seiner internationalen Geschäftstätigkeit diversen nationalen Gesetzen und Bestimmungen. Änderungen von Gesetzen können deshalb zu höheren Kosten führen. Neben den hier beispielhaft genannten Risiken von Schadenersatzklagen aufgrund von Patent- und Schutzrechtsverletzungen oder Umwelt- und Produkthaftungsschäden könnte speziell auch eine Verschärfung der nationalen Baugesetze oder Vorschriften zum Erwerb von Grundstücken negative Auswirkungen auf die künftige Ertragslage des Konzerns haben. Zur Vermeidung etwaiger Vertragsverletzungen und unvorteilhafter Vereinbarungen überwachen wir fortlaufend die Einhaltung unserer vertraglichen Verpflichtungen und ziehen bei Vertragsangelegenheiten interne und externe Rechtsexperten hinzu.

10. Führungs- und Organisationsrisiken

10.1 IT-Risiken

Die Steuerung des Konzerns ist maßgeblich von einer leistungsfähigen Informationstechnologie (IT) abhängig. Die ständige Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch hochqualifizierte interne und externe Experten. Unberechtigtem Datenzugriff, Datenmissbrauch, Datenverlust und externen Angriffen wird durch Einsatz entsprechender aktueller Virensoftware, Firewalls, adäquater Zugangs- und Zugriffskonzepte und vorhandener Back-up-Systeme vorgebeugt. Für unerwartete IT-Systemausfälle existieren entsprechende Notfallpläne.

10.2 Reputationsrisiken

Die Marke HORNBACH unterliegt Reputationsrisiken durch mögliche Imageschäden. Diese können durch negative Markensignale entstehen, die den guten Ruf und das Ansehen der Marke beschädigen. Die Reputation, die die Marke HORNBACH bei ihren Kunden, den Investoren und in der Öffentlichkeit besitzt, hat deshalb immer Auswirkungen auf das Vertrauen in die Marke und die damit verbundene Loyalität zu HORNBACH. Ursachen für Reputationsrisiken können unter anderem Management-, Kommunikations- und Marketingfehler gegenüber Kunden, Beratungs-, Service- und Produktmängel, Unfälle oder Umweltskandale sein. Reputationsrisiken können unterschiedliche Auswirkungen auf das Unternehmen haben. In unserem Handelsgeschäft können sie zu einer vorübergehenden oder dauerhaft rückläufigen Nachfrage bis hin zum Kundenverlust führen.

10.3 Personalrisiken

Der Einsatz hochmotivierter und -qualifizierter Mitarbeiter ist eine der Grundlagen für den Erfolg von HORNBACH. Dieser Pfeiler der Unternehmenskultur hat deshalb einen großen Stellenwert für den Gesamtkonzern. Die Mitarbeiterqualifikation wird durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ständig verbessert. Prämienmodelle unterstützen die Erreichung der Unternehmensziele. Allerdings ist HORNBACH im Hinblick auf die Rekrutierung und Loyalität von hochqualifiziertem Fach- und Führungspersonal von vielfältigen externen Faktoren wie z. B. der allgemeinen Arbeitsmarkt- und Branchenentwicklung abhängig und unterliegt ebenfalls den jeweiligen länderspezifischen Effekten des demografischen Wandels.

11. Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Die Beurteilung der Gesamtrisikosituation hat ergeben, dass im Geschäftsjahr 2021/​22 keine für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestandsgefährdenden Risiken existierten. Auch für die Zukunft sind aus heutiger Sicht keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nachhaltig über mehrere Jahre beeinträchtigen könnten.

Chancenbericht

Der europäische Do-it-yourself (DIY)-Markt bietet HORNBACH auch in Zukunft Wachstumschancen, die im Zusammenhang mit den im Risikobericht geschilderten Risiken sowie den im Prognosebericht erläuterten Einschätzungen der künftigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beurteilen sind.

1. Baukonjunktur: Hoher Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf

Das Bauen im Bestand (Sanierung, Modernisierung, Renovierung) ist für die Geschäftsentwicklung der Bau-und Gartenmärkte von herausgehobener Bedeutung. In Deutschland entfielen im Jahr 2021 nach Hochrechnungen des DIW zwei Drittel des Wohnungsbauvolumens in Höhe von rund 284,4 Mrd. € auf Bauleistungen an bestehenden Gebäuden. Für 2022 und 2023 erwartet das DIW mit 13,9 % bzw. 5,3 % weiterhin kräftige Zuwächse.

Mittel- und langfristig signalisiert auch die Altersstruktur der Immobilien einen steigenden Instandhaltungs-und Modernisierungsbedarf. So sind beispielsweise in Deutschland mehr als 80% der Wohnungen älter als 30 Jahre. Impulse dürften insbesondere von energetischen Sanierungsmaßnahmen ausgehen. Diese gewinnen vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und des Klimaschutzes nachhaltig an Bedeutung. Angesichts der demografischen Entwicklungen in Europa steigt zudem der Bedarf an Lösungen für altersgerechtes Wohnen, wie etwa barrierefreie Gebäude- und Wohnungszugänge, Einbau von Aufzügen, Türverbreiterungen oder der Umbau von Sanitärräumen.

2. Verbrauchertrends: Cocooning, Online-Shopping und Nachhaltigkeit

Das eigene Haus oder die eigene Wohnung haben durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Die Menschen verbringen mehr Zeit zu Hause und arbeiten verstärkt im Homeoffice. Einer Umfrage der GfK zufolge ist das Interesse am Heimwerken und der Gartenarbeit im Jahr 2021 trotz zunehmender Lockerung der Corona-Restriktionen groß. Globale Studien deuten darauf hin, dass der Trend zum "Cocooning" mittel- und langfristig anhält, so zum Beispiel der Accenture COVID-19 Consumer Pulse, der eine "Dekade des Zuhauses" voraussagt. Dies könnte im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten auch zu einem höheren Bedarf an Sortimenten für Bau- und Heimwerkerprojekten führen.

Der Onlinehandel mit DIY-Sortimenten ist durch die stationären Verkaufsbeschränkungen in den Pandemiejahren besonders stark gestiegen. Es ist davon auszugehen, dass sich der E-Commerce-Anteil im DIY-Handel dauerhaft auf einem höheren Niveau bewegen und weiter wachsen wird. In Deutschland sollen die Onlineumsätze der typischen Baumarktproduktgruppen nach Expertenschätzungen im Jahr 2022 um rund 8 % auf rund 6,4 Mrd. € zulegen. HORNBACH verfolgt bereits seit 2010 eine Interconnected-Retail-Strategie und kann von dem Trend zum Online-Shopping stärker profitieren als andere stationäre Baumarktketten.

DIY-Kunden legen immer mehr Wert auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Produkte, die einen Beitrag zum Wasser- oder Energiesparen leisten, langlebig und wiederverwendbar sind und somit über den Produktlebenszyklus einen geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen. Dem GfK Consumer Panel zufolge kaufen bereits 32% der deutschen Baumarkt-Kunden konsequent nachhaltig. Eine entsprechende Sortimentsauswahl, die Zertifizierung von Produkten, transparente Produktinformationen und Beratung sowie umweltfreundliche Verpackungen sind wichtige Wettbewerbsfaktoren.

3. Neue Kundengruppen: Gewerbliche Kunden und DIFM

Der europäische DIY-Markt ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Vertriebsformen. In Deutschland beispielsweise decken Bau- und Heimwerkermärkte lediglich rund die Hälfte des DIY-Kernmarktes ab. Die andere Hälfte des Marktvolumens erzielen Fachmärkte (wie zum Beispiel Fliesen-, Raumausstattungs-, Leuchten- oder Sanitärfachmärkte), der Baustoff- oder Holzfachhandel. Durch entsprechende Kundenorientierung und Fachhandelskonzepte können Baumarktbetreiber zusätzliche Marktanteile zu Lasten der anderen Vertriebsformen gewinnen. Die Potenziale sind umso größer, je geringer der Anteil der Baumärkte am DIY-Gesamtmarkt in einem Land ist.

HORNBACH ist dank seiner großflächigen Märkte, der Bevorratung großer Mengen, der schnellen Abwicklung in unseren Drive-in-Märkten bzw. Baustoffzentren und der unbürokratischen Rücknahme von Restmengen eine attraktive Alternative zu den traditionellen Bezugsquellen des Facheinzelhandels oder Großhandels. Da wir mit unserem Handelsformat zunehmend Profikunden anziehen, können wir auch Hersteller für uns gewinnen, die sonst nur den professionellen Fachhandel beliefern.

Vielversprechende Wachstumschancen sehen wir auch im Marktsegment des sogenannten Do-it-for-me (DIFM)-Kunden, auch im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung in Deutschland und anderen Teilen Europas. DIFM-Kunden kaufen Sortimente für ihre Heimwerkerprojekte zwar selbst ein, überlassen die Arbeiten aber lieber einem Fachmann. HORNBACH kooperiert an allen Standorten mit regionalen Handwerksbetrieben, die Projekte für unsere Kunden zum Festpreis umsetzen, und übernimmt die Gewährleistung für diese Projekte.

4. Digitalisierung: ICR und automatisierte Prozesse

Seit 2010 hat der HORNBACH Baumarkt AG Konzern die Digitalisierung des Geschäftsmodells sowie die Transformation zum Interconnected Retail konsequent vorangetrieben. Dank dieser Anstrengungen haben wir unsere Wettbewerbsposition innerhalb der DIY-Branche nachhaltig gestärkt und das gesamte Unternehmen zukunftsfähig ausgerichtet. Von der Digitalisierung der Marktorganisation, im Verkauf sowie der Verzahnung mit dem Einkauf und der Logistik versprechen wir uns nachhaltig positive Effekte für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzern. Bei der Digitalisierung der Lieferketten steht die Reduktion bzw. Abschaffung manueller Arbeitsschritte durch die automatisierte Beschaffung, Bereitstellung und Verarbeitung von Daten im Fokus. Insbesondere beschäftigen wir uns mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), um Prozesse besser zu steuern und Umsatzchancen durch Analysen von Produkten und Services zu identifizieren.

In unseren Märkten haben wir alle Verkäuferinnen und Verkäufer mit mobilen Multifunktionsgeräten ausgerüstet, um manuelle Arbeitsschritte und Laufwege zu reduzieren, so dass mehr Zeit für die Beratung der Kunden bleibt. Das gleiche Ziel verfolgen unsere Selbstbedienungskassen und das Self-Scanning, mit dem die Kunden ihre Artikel bereits während des Einkaufs erfassen können und der Bezahlvorgang an der Kasse insbesondere bei großen Warenkörben wesentlich beschleunigt wird. In den Verwaltungen hat HORNBACH die Voraussetzungen für mobiles Arbeiten geschaffen. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit wird auch in Zukunft die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken.

5. Expansion in Europa

Die Expansion ins europäische Ausland bietet uns auch in Zukunft zusätzliche Wachstumsperspektiven durch ein höheres Umsatzpotenzial, eine höhere Rentabilität sowie eine bessere Streuung von regionalen Marktrisiken. In den nächsten fünf Jahren ist die Eröffnung von mehr als 25 neuen Bau- und Gartenmärkten, hauptsächlich außerhalb Deutschlands, geplant. Die Internationalisierung des Konzerneinkaufs sichert uns zudem einen breiten Zugang zu den globalen Beschaffungsmärkten sowie die strategische und langfristige Partnerschaft mit den Lieferanten und der Industrie. Durch die Nähe unserer Lieferanten zu den Einkaufsorganisationen in den Ländern können wir die Produktauswahl bestmöglich auf die regionalen Bedürfnisse in den Ländern anpassen und über Größenvorteile Margenverbesserungen erzielen.

6. Erläuterungen zum Risiko- und Chancenbericht

der HORNBACH Baumarkt AG

Die im HORNBACH Baumarkt AG Konzern dargestellten Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der HORNBACH Baumarkt AG.

Prognosebericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Von zentraler Bedeutung für die Geschäftsaussichten der HORNBACH-Gruppe ist die künftige Entwicklung der Konsumnachfrage sowie der Bau- und Renovierungstätigkeit in den Ländern, in denen wir operativ tätig sind. Überdies können sich außergewöhnliche Witterungsverhältnisse empfindlich auf das Konsumverhalten und unser Saisongeschäft auswirken, wenngleich diese Einflussgröße in der Vorausplanung nicht abgebildet werden kann. Ferner können wirtschaftliche und geopolitische Krisen, wie der Krieg in der Ukraine oder ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie, die Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens erheblich beeinflussen.

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute (Gemeinschaftsdiagnose) revidierten ihre Wachstumsprognosen im April 2022 deutlich nach unten. In der EU27 wurde zum Zeitpunkt der Berichterstellung ein Anstieg der Wirtschaftsleistung im Kalenderjahr 2022 um 3,3 % sowie ein Anstieg der Verbraucherpreise um 5,8 % erwartet. Insbesondere die Preise für fossile Brennstoffe und einige Industriemetalle haben in den vergangenen Monaten signifikant zugenommen. Auch die Nahrungsmittelpreise haben sich deutlich erhöht, da die Ausfuhr von Getreide oder Düngemittel aus der Ukraine und Russland zurückgeht. Zudem belasten der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland die derzeit ohnehin strapazierten globalen Lieferketten. Höhere Transportkosten und Lieferengpässe dürften in den nächsten Monaten die schon vielerorts hohe Inflation weiter in die Höhe treiben.

Die Institute rechnen damit, dass sich die konjunkturelle Erholung von der Corona-Krise trotz der Rückschläge durch den Krieg in der Ukraine fortsetzt. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass es über die Grenzen der Ukraine hinaus zu keiner Ausweitung der militärischen Auseinandersetzung kommt, der Konflikt aber andauert und auch die Sanktionen bestehen bleiben.

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

Für Deutschland erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Kalenderjahr 2022 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,7 % und eine Steigerung der Verbraucherpreise um 6,1 %. Die ab diesem Frühjahr mit dem Überwinden der Pandemie und ihrer Folgen angelegte kräftige Erholung werde durch den Kriegsausbruch in der Ukraine zunächst gebremst. Von Bedeutung ist nach Einschätzung der Wirtschaftsinstitute vor allem die gestiegene Unsicherheit über die Rohstoffversorgung, insbesondere bei wichtigen Energierohstoffen, die den bereits vor dem russischen Überfall auf die Ukraine in Gang gekommenen Preisauftrieb weiter verstärkt hat.

Die deutsche Bauindustrie profitierte zum Jahresbeginn zunächst von den milden Witterungsbedingungen. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs führen derzeit jedoch erneut zu Lieferengpässen und starken Preissteigerungen bei Baumaterialien, insbesondere Stahl und Bitumen, welche die Bauproduktion behindern und teilweise Baustopps nach sich ziehen. Verteuerter Dieselkraftstoff sorgt darüber hinaus für höhere Transportkosten. Die unsichere Preisentwicklung dürfte die Planung von Bauprojekten erschweren und die Dynamik bremsen.

Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einem Anstieg der Wohnungsbauinvestitionen um 2,0 % im Kalenderjahr 2022. Materialengpässe dürften im Ausbaugewerbe, das für den Wohnungsbau eine gewichtige Rolle spielt, etwas weniger stark zu Buche schlagen als im Hoch- und Tiefbau. Die Aussicht auf zukünftig etwas schlechtere Finanzierungsbedingungen könne zudem ein Grund sein, Wohnungsbauprojekte schnell zu verwirklichen.

Der DIY-Branchenverband BHB geht davon aus, dass der Fokus der Verbraucherinnen und Verbraucher auf das eigene Zuhause und den Garten ein langfristiger Trend ist, der sich auch über die Pandemie hinaus positiv auf die Branche auswirken wird. Für das Jahr 2022 hat der Verband allerdings angesichts der hohen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise, sich verschärfenden Engpässen in den Lieferketten und stark steigenden Energie- und Logistikkosten von einer konkreten Umsatzprognose für die Baumarktbranche abgesehen.

2. Prognose der Geschäftsentwicklung 2022/​23

Die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine waren bis zum Abschluss dieses Berichts noch nicht verlässlich einschätzbar und hängen insbesondere auch von der Dauer und dem weiteren Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzung ab. Das Management der HORNBACH Baumarkt AG verfolgt die geopolitische Entwicklung sehr genau und analysiert deren Auswirkungen auf das wirtschaftliche Umfeld und die Geschäftstätigkeit des Unternehmens. So können Unternehmensprozesse rechtzeitig angepasst und geeignete Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden.

2.1 Expansion und Investitionen

Im einjährigen Prognosezeitraum setzt der Konzern weiterhin auf den Ausbau und die Modernisierung des Filialnetzes sowie die Skalierung der Onlineshops im bisherigen Geschäftsgebiet. Im März 2022 wurden neue Bau- und Gartenmärkte in Nitra (Slowakei) und Enschede (Niederlande) eröffnet. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022/​23 sind darüber hinaus Neueröffnungen in Constanta (Rumänien) und Leipzig (Deutschland) geplant. Per saldo erwarten wir, dass die Anzahl der Standorte bis zum 28. Februar 2023 konzernweit auf 171 steigt (28. Februar 2022: 167), davon 72 im übrigen Europa. Dies entspricht einer Erhöhung der Verkaufsfläche (BHB) um ca. 53.000 qm.

Das Bruttoinvestitionsvolumen (CAPEX) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern ist im Geschäftsjahr 2022/​23 auf dem Niveau des Vorjahreswertes (168,0 Mio. €) geplant. Der überwiegende Teil der Mittel soll in den Bau neuer Märkte, die Geschäftsausstattung neuer und bestehender Filialen, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte sowie in IT-Infrastruktur fließen.

2.2 Umsatzentwicklung

Für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern rechnen wir damit, dass der Konzernumsatz einschließlich Neueröffnungen, Schließungen und Erweiterungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2022/​23 leicht oberhalb des Niveaus des Geschäftsjahres 2021/​22 (5.496 Mio. €) liegen wird.

2.3 Ertragsentwicklung

In unserem Basisszenario für das Geschäftsjahr 2022/​23 gehen wir davon aus, dass das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns aufgrund anhaltender geopolitischer Unsicherheit und damit verbundener Preiserhöhungen für Produkte und Dienstleistungen leicht unterhalb des Niveaus des Geschäftsjahres 2021/​22 (314,7 Mio. €) liegen wird.

Das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiterhin volatil, was eine präzise Prognose für das Geschäftsjahr 2022/​23 deutlich erschwert.

Sonstige Angaben

1. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB: Frauenanteil in hohen Führungspositionen

Die nach § 289f Abs. 4 HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet die HORNBACH Baumarkt AG dazu, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie in den nächsten beiden Führungsebenen und seit dem Wegfall der Börsennotierung Ende Februar 2022 auch im Aufsichtsrat zu bestimmen.

1.1 Frauen im Vorstand und im Aufsichtsrat

In seiner Sitzung am 23. Mai 2017 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft durch Beschluss gemäß § 111 Abs. 5 AktG die am 8. Juli 2015 festgesetzte, zum 30. Juni 2017 zu erreichende und tatsächlich erreichte Zielgröße des Frauenanteils im Vorstand von mindestens 1/​7 zum 28. Februar 2022 statuswahrend mit mindestens 1/​7 bestätigt. Vom 1. Januar 2021 bis zum 31. März 2021 betrug der Anteil 2/​7. Seit dem 1. April 2021 beträgt der Frauenanteil im Vorstand 2/​6. Damit war die Zielgröße zum 28. Februar 2022 nicht nur erreicht, sondern überschritten. In seiner Sitzung am 17. Februar 2022 hat der Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. März 2022 die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand zum 28. Februar 2027 mit mindestens 1/​3 festgelegt.

Ebenfalls in seiner Sitzung am 17. Februar 2022 beschloss der Aufsichtsrat für den Fall und den Zeitpunkt der Beendigung der Börsennotierung am oder nach dem 28. Februar 2022, dass die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat zum 28. Februar 2027 mit mindestens 37,5% festgelegt wird.

1.2 Frauen in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Im Mai 2017 hat der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG durch Beschluss gemäß § 76 Abs. 4 AktG die Zielgrößen des Frauenanteils in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands zum 28. Februar 2022 statuswahrend mit mindestens 9% in der ersten Führungsebene sowie mindestens 13% in der zweiten Führungsebene festgelegt. Am 28. Februar 2022 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 24%, in der zweiten Führungsebene 22%, sodass die Zielgrößen nicht nur erreicht, sondern überschritten wurden. Im Februar 2022 beschloss der Vorstand, die Zielgrößen für den Frauenanteil mit Wirkung ab dem 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2027 mit 25% in der ersten Führungsebene und 25% in der zweiten Führungsebene festzulegen.

2. Abhängigkeitsbericht

Für das Geschäftsjahr 2021/​22 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Unsere Gesellschaft hat bei allen hier berichtspflichtigen Rechtsgeschäften mit dem beherrschenden Unternehmen oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen oder auf Veranlassung oder im Interesse dieser Unternehmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."

Nichtfinanzielle Erklärung

Die HORNBACH Baumarkt AG macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich nach §§ 289b Absatz 2, 315b Absatz 2 HGB von der Pflicht zur Erweiterung des zusammengefassten Lageberichts um eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung zu befreien. Die HORNBACH Baumarkt AG wird in den Konzernlagebericht des Mutterunternehmens HORNBACH Holding AG & Co. KGaA einbezogen. Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA gibt für das Geschäftsjahr 2021/​22 eine nichtfinanzielle Konzernerklärung nach § 315b HGB ab, die zeitgleich mit dem Geschäftsbericht als gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht wird (www.hornbach-gruppe.de/​Finanzberichte).

DISCLAIMER

Unser zusammengefasster Lagebericht sollte im Kontext mit den geprüften Finanzdaten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns und den Konzernanhangsangaben gelesen werden, die an anderer Stelle des Geschäftsberichts stehen. Er enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von HORNBACH beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückten oder implizierten Erwartungen realistisch sind, kann die Gesellschaft nicht dafür garantieren, dass diese Erwartungen sich auch als zutreffend erweisen. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten ihrer Natur nach bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Leistungen von den getroffenen Prognosen wesentlich abweichen. Zu den Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen können, gehören unter anderem Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, insbesondere im Konsumverhalten und im Wettbewerbsumfeld in den für HORNBACH relevanten Handelsmärkten. Ferner zählen dazu außergewöhnliche Witterungsverhältnisse, die mangelnde Akzeptanz neuer Vertriebsformate und neuer Sortimente sowie Änderungen der Unternehmensstrategie. Zukunftsgerichtete Aussagen sind immer nur für den Zeitpunkt gültig, an dem sie gemacht werden. Eine Aktualisierung von zukunftsgerichteten Aussagen durch HORNBACH ist weder beabsichtigt, noch übernimmt HORNBACH eine Verpflichtung dazu.

 

Bornheim (Pfalz), den 10. Mai 2022

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Geschäftsjahr 2021/​22 war, weiterhin und stärker als erwartet, geprägt durch einen schwierigen gesellschaftlichen Diskurs zum optimalen Umgang mit der Pandemie und ihren mutierenden Erregern. Eine Vielzahl sehr unterschiedlicher, regionaler Maßnahmen sowie Verschärfungen und Lockerungen im Wechsel prägten die Genehmigungssituationen, auf die wir alle uns jeweils einstellen mussten.

Der im ersten Pandemiejahr ausgeprägte Trend, Einschränkungen im sozialen Leben durch einen Fokus auf die Optimierung und Verschönerung des privaten Umfelds zu begegnen, blieb auch im zweiten Jahr erhalten. Die Nachfrage nach Do-it-yourself Produkten und Serviceangeboten blieb deutlich über dem Niveau der Jahre vor der Pandemie, erreichte jedoch nicht wieder die Dynamik des Wachstums des Jahres 2020/​21. Im gesamten Marktgebiet sehen wir weiterhin den Trend zu einem sich ändernden Kundenverhalten: unsere Kunden kaufen, vor allem online, etwas weniger oft, aber dafür insgesamt größere und konsolidierte Projekte ein. Daher legt HORNBACH auch zukünftig den Fokus auf die Weiterentwicklung unserer vielfältigen Verkaufsmodelle, um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich bedienen zu können. Preisanpassungen waren infolge pandemiebedingter Kostensteigerungen, Engpässen in der Warenverfügbarkeit und der Logistik zwingend erforderlich.

Trotz der vorgenannten Herausforderungen hat das Team der HORNBACH Baumarkt AG mit seiner Verknüpfung von stationärem Baumarktgeschäft und Internethandel im Berichtsjahr ein großartiges Ergebnis erwirtschaftet. Durch regionale Fokussierung auf den Bedarf der Kunden, Stärkung von Beratung und Services, insbesondere für das Projektgeschäft, vorausblickende Bevorratung sowie Optimierung und Sicherung der Logistik, ist es gelungen, in fast allen Ländern deutlich stärker zu wachsen als der Markt. HORNBACH hat auch in 2021/​2022 seinen Marktanteil weiter ausgebaut und ist dabei profitabel gewachsen.

Die HORNBACH Baumarkt AG hat sich im Geschäftsjahr 2021/​22 in Abstimmung mit der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA für ein Delisting ihrer Aktien entschieden. Dieses Vorhaben, das erheblich zur Simplifizierung der Konzernstruktur beiträgt sowie dem allgemeinen Markttrend zur Vereinfachung von Börsennotierungsstrukturen entspricht und das Kapitalmarktprofil der HORNBACH Gruppe als börsennotierte Einheit mit einer klaren Equity-Story nachhaltig stärken und sich positiv auf die Liquidität und die Bewertung der Aktie auswirken wird, wurde vom Aufsichtsrat unterstützt. Die HORNBACH HOLDING AG & Co KGaA hat im Rahmen des Delisting-Vorhabens den unabhängigen Aktionären der HORNBACH Baumarkt AG ein Angebot zur Übernahme ihrer Aktien unterbreitet. Sie hält heute 90,86 % an der Gesellschaft, deren Börsennotierung Ende Februar aufgrund des Delisting-Antrags der Gesellschaft endete. Von nun an bietet die HORNBACH Gruppe mit der Aktie der HORNBACH HOLDING AG & Co KGaA eine fokussierte Anlage in einen wachstumsorientierten, profitablen Konzern mit langfristig ausgewogener, stabiler Finanzierungsstruktur an.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2021/​22 fanden insgesamt fünf Aufsichtsratssitzungen statt.

In unseren Sitzungen im Geschäftsjahr 2021/​22 haben wir uns anhand mündlicher und schriftlicher Berichte des Vorstands ausführlich mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem Geschäftsverlauf, der Unternehmensstrategie und Unternehmensplanung, der Investitions- und Finanzpolitik, der Chancen- und Risikolage und dem Risikomanagement sowie Corporate Governance und Compliance befasst und darüber auch mit dem Vorstand beraten. Der Vorstand berichtete darüber hinaus regelmäßig schriftlich und mündlich über die aktuelle Situation der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Handelsaktivitäten sowie über die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr und zur Planung. Planabweichungen wurden erörtert und Maßnahmen diskutiert.

In der Bilanzaufsichtsratssitzung im Mai 2021 wie auch im Mai 2022 haben wir uns unter Teilnahme des Abschlussprüfers intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres befasst. Ferner wurde über die Arbeit und die Ergebnisse der Prüfung des Finanz- und Prüfungsausschusses berichtet. Alle Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern wurden von den Wirtschaftsprüfern erschöpfend beantwortet. In der jeweiligen Sitzung wurden außerdem der Bericht des Aufsichtsrats verabschiedet und die Erklärung zur Unternehmensführung, der Risikobericht und der Compliance Bericht beraten. Des Weiteren haben wir die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Vorschläge zur Beschlussfassung verabschiedet.

In der Sitzung unmittelbar vor der virtuellen Hauptversammlung im Juli 2021 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des Konzerns und es wurden die turnusmäßigen Sitzungstermine bis einschließlich Geschäftsjahr 2022/​23 vereinbart.

Im Dezember 2021 wurden die aktuelle Geschäftslage, der Risikobericht und der Compliance Bericht erörtert. Die Beurteilung, wie wir unsere Aufgaben als Aufsichtsrat insgesamt und unserer Ausschüsse erfüllen, war ebenso Gegenstand dieser Sitzung wie auch der Beschluss der aktualisierten Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG. Außerdem hat sich der Aufsichtsrat im Rahmen dieser Sitzung auch intensiv mit dem Delisting der HORNBACH Baumarkt AG befasst.

In einer außerordentlichen Sitzung im Januar 2022 hat der Aufsichtsrat die notwendigen Beschlüsse im Kontext des Delisting Vorhabens getroffen.

In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/​22 im Februar 2022 wurde die aktuelle Geschäftslage besprochen sowie die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2022/​23 bis 2026/​27 erörtert. Auf Basis der Empfehlung des Personalausschusses wurden außerdem Zielwerte für die variable Vorstandsvergütung für das kommende Geschäftsjahr festgelegt.

Ausschüsse und deren Sitzungen

Der Finanz- und Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr fünfmal getagt. Die Sitzungen fanden in den Monaten Mai, Juni, September, Dezember und Februar statt.

Im Mai 2021 hat der Finanz- und Prüfungsausschuss unter Teilnahme des Abschlussprüfers sowie der Vorstandsmitglieder den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG und den Konzernabschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich Abhängigkeitsbericht erörtert. Schwerpunkte seiner Beratung waren in dieser Sitzung weiterhin Risiko- und Compliance-Berichte, Bericht(e) der Konzernrevision, Bericht(e) des Vorstands zur Finanzlage sowie die Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung und der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers. In der Juni-Sitzung wurde die Mitteilung zum ersten Quartal und im September 2021 in Anwesenheit der Abschlussprüfer der Halbjahresfinanzbericht erörtert sowie die Prüfungsschwerpunkte für die Konzernabschlussprüfung festgelegt.

Im Dezember 2021 wurde die Mitteilung zum Dreivierteljahr intensiv besprochen und der Risikobericht, der Compliance Bericht und die Finanzlage wurden erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über den aktuellen Stand der bereits begonnenen Abschlussprüfung. Im Februar 2022 wurden die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2022/​23 bis 2026/​27 ausführlich behandelt und die Revisionsplanung für das Geschäftsjahr 2022/​23 erörtert. In allen Sitzungen des Ausschusses wurde zum aktuellen Status und den Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie den damit verbundenen Herausforderungen berichtet.

Die Vorsitzende des Finanz- und Prüfungsausschusses hat in der jeweiligen Plenumssitzung ausführlich über die Arbeit des Ausschusses berichtet.

Der Personalausschuss kam im Berichtsjahr zu zwei Sitzungen zusammen.

Der Nominierungsausschuss kam im Berichtsjahr zu einer Sitzung im Mai 2021 zusammen.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste nicht einberufen werden.

Personalia des Vorstands

Führungskräfteentwicklung ist auch in der HORNBACH-Gruppe eine wesentliche, die Zukunft sichernde Aufgabe der Aufsichtsrats- und Vorstandsgremien. Wir setzen hierbei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kontinuität und Wandel.

Herr Roland Pelka, seit fast 25 Jahren Mitglied im Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG und auch als CFO im Vorstand der HORNBACH Management AG, der persönlich haftenden Gesellschafterin der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA, ist zum 31. März 2021 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Herr Pelka hat einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des heutigen, effizienten und effektiven Finanzbereichs des Konzerns geleistet. Er steht für Kompetenz, Zuverlässigkeit und Sorgfalt bei der Gestaltung einer nachhaltig wirksamen Finanzstruktur, einer transparenten, vertrauenswürdigen Governance und Berichterstattung. Wir wünschen ihm für die kommenden Jahre alles Gute, Freude und Zufriedenheit.

Im September 2020 beschloss der Aufsichtsrat, Frau Karin Dohm mit Wirkung zum 1. Januar 2021 zum neuen Mitglied des Vorstands zu bestellen. Sie übernahm ab dem 1. April 2021 die Nachfolge des bisherigen CFO der HORNBACH Baumarkt AG sowie der HORNBACH Management AG, Roland Pelka. Frau Dohm ist eine ausgewiesene Finanzexpertin, die durch Beratungs- und Aufsichtsratstätigkeit über profunde Erfahrungen im Einzelhandel verfügt. Es ist gelungen, mit Frau Dohm eine Idealbesetzung für die Nachfolge von Herrn Pelka zu finden, die die Vorstandsteams hervorragend ergänzt.

Wir freuen uns darüber hinaus, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr die Vorstandsverträge mit Herrn Ingo Leiner und Herrn Dr. Andreas Schobert verlängern konnten und setzen somit auf eine Fortsetzung ihrer erfolgreichen Tätigkeiten. Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat den Vorstandsvertrag von Herrn Ingo Leiner in seiner Sitzung im Mai 2021 über den 28. Februar 2022 hinaus für weitere fünf Jahre bis zum 28. Februar 2027 verlängert. Weiter hat der Aufsichtsrat den Vorstandsvertrag von Herrn Dr. Andreas Schobert in seiner Sitzung im Februar 2022 über den 31. Dezember 2022 hinaus für weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2027 verlängert.

Personalia des Aufsichtsrats

Im Rahmen der Hauptversammlung im Juli 2021 legte Herr Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg sein Mandat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2021 nieder. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 hat Steffen Hornbach die Nachfolge angetreten.

Jahres- und Konzernabschluss

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim (Deloitte), hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2022 sowie den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2021/​22 der HORNBACH Baumarkt AG geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.

Prüfungsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2021/​22 waren bezüglich des Jahresabschlusses die Werthaltigkeit von Standortimmobilien und die Bewertung der Vorräte sowie bezüglich des Konzernabschlusses die Werthaltigkeit von Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien, die Bewertung der Vorräte sowie die Anwendung von IFRS 16.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratung in der Sitzung des Finanz- und Prüfungsausschusses am 11. Mai 2022 sowie in der anschließenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am gleichen Tag. An diesen Erörterungen nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende Auskünfte sowie für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Darüber hinaus berichtete Deloitte über die vorläufige Planung für die Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2022/​23. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und aufgrund unserer eigenen Prüfung der vom Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erheben wir keine Einwände und schließen uns dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch Deloitte an. Wir billigen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2022; der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmen wir zu.

Der Aufsichtsrat hat außerdem den Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Diese Prüfung und auch die Prüfung durch Deloitte haben keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Deloitte hat dazu den folgenden Vermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts gem. § 312 AktG.

Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist ein Krieg in Europa nach einigen Jahrzehnten wieder Realität geworden. HORNBACH unterstützt mit zahlreichen Initiativen die betroffenen Menschen in der Ukraine und die Flüchtigen. Gleichzeitig ergreift das Unternehmen die erforderlichen Maßnahmen, die Versorgung seiner Kunden weiterhin bestmöglich zu sichern. Aus heutiger Sicht ist es kaum möglich, gesicherte Aussagen zu den Auswirkungen auf unser Geschäft zu machen. Das HORNBACH-Team hat bewiesen, dass es auf einer soliden, strategischen Basis mit Mut, Kompetenz und Engagement in der Lage ist, der bevorzugte Partner seiner Lieferanten und Kunden zu bleiben und auch in Zukunft profitables Wachstum zu sichern.

Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass das Team auch die neuen Herausforderungen meistern wird und dankt allen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021/​22.

 

Bornheim (Pfalz), im Mai 2022

Der Aufsichtsrat

Albrecht Hornbach

Vorsitzender

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, - bestehend aus der Bilanz zum 28. Februar 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht der Gesellschaft zusammengefassten Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 28. Februar 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

2. Bewertung der Vorräte

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

a) Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Jahresabschluss)

b) Prüferisches Vorgehen

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

a) Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2022 "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken" (sog. "Standortimmobilien") in Höhe von EUR 271,4 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 15,2 % der Bilanzsumme.

Die Werthaltigkeit der Standortimmobilien wird untersucht, sofern Anhaltspunkte für einen niedrigeren beizulegenden Wert vorliegen. In Fällen der weiteren dauerhaften Nutzung der Immobilie als Baumarkt berechnet die Gesellschaft einen sog. subjektiven Immobilienwert. Andernfalls wird der beizulegende Wert anhand alternativer Verwendungsmöglichkeiten ermittelt. Liegt der ermittelte Wert unterhalb des Buchwerts der Immobilie, erfolgt eine Abschreibung auf diesen niedrigeren beizulegenden Wert.

Das Ergebnis der Bewertung hängt in hohem Maße von der ermessensbehafteten Einschätzung der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie von dem verwendeten Diskontierungssatz ab. Darüber hinaus hängt die Werthaltigkeit der Standortimmobilien von der jeweiligen Lage und den daraus ggf. resultierenden alternativen Verwertungsmöglichkeiten ab. Die Bewertungen sind daher mit hohen Unsicherheiten behaftet. Zur Bestimmung von Nettoveräußerungswerten von Standortimmobilien zieht die Gesellschaft externe Sachverständige hinzu. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter zu den Standortimmobilien sowie zu den vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen befinden sich in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie Abschnitt (1) "Anlagevermögen" und Abschnitt (19) "Abschreibungen" des Anhangs.

b) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über den Unternehmensplanungsprozess sowie den Prozess Berechnung von Nutzungswerten für die Standortimmobilien gewonnen. Darüber hinaus haben wir insbesondere das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen und gewürdigt. Zum Zweck der Risikobeurteilung haben wir uns ein Bild von der Planungstreue in der Vergangenheit gemacht und dies in unsere Beurteilung einbezogen.

Die in die Bewertung eingehenden erwarteten zukünftigen Zahlungsströme haben wir mit den entsprechenden Detailplanungen sowie mit der durch den Aufsichtsrat genehmigten Konzernplanung abgeglichen. Im Hinblick auf die Beurteilung der Angemessenheit der Annahmen und Prämissen, Verfahren und Bewertungsmodelle haben wir interne Spezialisten aus unserem Bereich Valuation Services einbezogen, mit deren Unterstützung wir auch das methodische Vorgehen zur Ermittlung der Nutzungswerte und die bei der Bestimmung der verwendeten Diskontierungszinssätze herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten und die Berechnungsschemata beurteilt haben. Bei unserer Einschätzung der Angemessenheit der Planungsrechnungen haben wir uns auf den Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfassende Erläuterungen des Managements zu den Werthaltigkeitstests gestützt. Da bereits geringfügige Änderungen des Diskontierungssatzes erhebliche Auswirkungen auf den beizulegenden Wert haben, haben wir die zugrunde liegenden Parameter anhand von Informationen des Managements und eigener Marktrecherchen plausibilisiert sowie die rechnerische Richtigkeit der Berechnung des beizulegenden Werts geprüft.

Zudem haben wir die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität der von der Gesellschaft beauftragten unabhängigen Sachverständigen zur Bestimmung der Nettoveräußerungswerte der Standortimmobilien beurteilt und deren Arbeitsergebnisse unter Einbeziehung unserer eigenen Bewertungsspezialisten für Immobilien gewürdigt.

2. Bewertung der Vorräte

a) Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2022 Vorräte in Höhe von EUR 738,7 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 41,4 % der Bilanzsumme.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Anschaffungsnebenkosten sowie Anschaffungspreisminderungen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Grundlage für von den Vorräten in Abzug gebrachte Wertminderungen bilden Annahmen der gesetzlichen Vertreter über die Verwertbarkeit der Bestände. Die Ermittlung der notwendigen Wertminderungen erfolgt auf Basis einer Systematik, welche die verschiedenen Verwertungsrisiken berücksichtigt.

Da die Bewertung der Vorräte durch die festgelegte Systematik mit den ihr zugrunde liegenden Annahmen in hohem Maße ermessensbehaftet ist sowie aufgrund der hohen Bedeutung der Vorräte für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft, haben wir die Bewertung der Vorräte als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt klassifiziert.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter hierzu befinden sich in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs.

b) Im Verlauf unserer Prüfung haben wir das interne Kontrollsystem zur Bewertung der Vorräte gewürdigt und die implementierten prüfungsrelevanten Kontrollen in Bezug auf die Zugangs- und Folgebewertung auf ihre Funktionsfähigkeit getestet.

In diesem Zusammenhang haben wir insbesondere die von der Gesellschaft angewandte Systematik zur Berechnung von Wertminderungen auf das Vorratsvermögen nachvollzogen und gewürdigt. Die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern auf Basis historischer Erfahrungswerte sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Veräußerungspreise getroffenen Annahmen in Bezug auf die Verwertbarkeit der Vorräte haben wir für eine Stichprobe verifiziert und anhand von Nachweisen geprüft. Dabei haben wir auch die rechnerische Richtigkeit der entsprechenden Berechnungen geprüft. Zudem haben wir uns von der korrekten Verbuchung der ermittelten Wertminderungen überzeugt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 7. Juli 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. Juli 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2019/​20 als Abschlussprüfer der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:

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prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts,

Durchführung von vereinbarten Untersuchungshandlungen in Bezug auf Vorstandstantiemen,

Erteilung von Umsatzbescheinigungen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Steffen Schmidt.

 

Mannheim, den 10. Mai 2022

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steffen Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Patrick Wendlandt, Wirtschaftsprüfer