HORNBACH Baumarkt AG

Bornheim/​Pfalz

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.03.2022 bis zum 28.02.2023

AN DIE AKTIONÄRE

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Baumarkt AG

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

nach zwei außergewöhnlichen Jahren, die von der Pandemie geprägt waren, hat das Geschäftsjahr 2022/​23 neue Herausforderungen gebracht: den Angriffskrieg auf die Ukraine, die signifikanten Preiserhöhungen für Energie und Lebensmittel, steigende Zinsen und eine merkliche Eintrübung des Konsumklimas. Vor diesem Hintergrund können wir mit dem, was wir erreicht haben, sehr zufrieden sein. Der hohe Kundenzuspruch führte dazu, dass wir im HORNBACH Baumarkt Konzern einen Umsatzanstieg von 6,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro verzeichnen konnten. Damit liegen wir erneut deutlich über dem Rekordwert des Vorjahres. Flächen- und währungsbereinigt konnten wir im Geschäftsjahr 2022/​23 ein Umsatzwachstum von 3,6 Prozent erzielen. In Deutschland lagen wir dabei bei 2,4 Prozent, international bei 4,7 Prozent. Besonders dynamisch haben sich unsere Märkte in den Niederlanden entwickelt, aber auch in Rumänien und der Region Tschechien/​Slowakei liegen wir spürbar über dem Schnitt.

Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung bei den Marktanteilen. In Deutschland stieg unser Marktanteil auf 14,9 Prozent, 2019 lag er bei 13,1 Prozent. Den Höchstwert bei den Marktanteilen erzielten wir in Tschechien, hier liegen wir bei 34,4 Prozent, aber auch unsere Landesgesellschaften in den Niederlanden haben mit 26,1 Prozent, in Österreich mit 17,8 Prozent und in der Schweiz mit 13,5 Prozent eine starke Marktposition.

Das haben wir nicht zuletzt der erfolgreichen Digitalisierung unseres Geschäftsmodells zu verdanken. HORNBACH ist in der Baumarkt-Branche in unserem Geschäftsgebiet Marktführer im Multichannel-Einzelhandel, weil wir unseren Kundinnen und Kunden eine lückenlose "Customer Journey" bieten. Wir nennen das Interconnected Retail (ICR) und dieses Ecommerce-Modell ist mit einem Umsatz von 823 Millionen Euro eine bedeutsame Säule unseres Unternehmenserfolges. Wir sind ebenfalls Marktführer, wenn es um das Thema Flächenproduktivität geht. Mit 2.925 Euro je Quadratmeter liegen wir mit großem Abstand vor dem Wettbewerb. Die Vorteile, die wir durch diese hohe Produktivität generieren, geben wir mit unseren günstigen Dauertiefpreisen konsequent an unsere Kundinnen und Kunden weiter.

Bei all den Zahlen, die wir Ihnen hier und in unseren Geschäftsberichten präsentieren, dürfen wir nie vergessen, dass dahinter immer Menschen stehen. 23.854 Kolleginnen und Kollegen geben jeden Tag ihr Bestes, damit die Familie ihr Projekt, zum Beispiel eine neue Terrasse, bestmöglich umsetzen kann. Oder damit der Kunde oder die Kundin genau die passende Schraube findet, den stimmigen Farbton gemischt bekommt oder die besten Pflanzen für den Balkon empfohlen werden. Geeignete Fachkräfte zu finden, wird gerade im Einzelhandel immer mehr zur Herausforderung. Wir wollen den Menschen im Unternehmen möglichst gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben bieten. Deswegen haben wir beispielsweise in Deutschland zum 1. Januar die "Arbeitszeit nach Maß" eingeführt. Seitdem nutzen rund 25 Prozent der Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibel zu erhöhen, zu reduzieren oder umzuverteilen. Das Feedback darauf ist sehr positiv. Und für uns als Unternehmen ist es ebenfalls sehr positiv, denn zufriedene Mitarbeitende sorgen für zufriedene Kundinnen und Kunden.

Neben den Kolleginnen und Kollegen sind diese natürlich unsere wichtigsten Stakeholder. Im Geschäftsjahr 2022/​23 kamen täglich mehr als 300.000 Kundinnen und Kunden zu uns, um einzukaufen. Besonders erfreulich ist, dass der Anteil an gewerblichen Kundinnen und Kunden - wir bezeichnen sie als Profi-Kunden - in den letzten Jahren in allen Ländern gewachsen ist. Für die Zukunft sehen wir gerade in diesem Bereich noch viel Potenzial. Mit unserem Sortiment, unserer Warenverfügbarkeit und unserem Profi-Service sind wir dafür gut gerüstet. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir mit unserer Strategie, gezielt Profikunden anzusprechen, Hersteller für uns gewinnen, die sonst nur den professionellen Fachhandel beliefern.

Als Arbeitsgemeinschaft können wir stolz sein auf das, was wir im Geschäftsjahr 2022/​23 erreicht haben. Wenn wir uns die anhaltend hohe Inflation und das Wetter im März und April anschauen sowie die getrübte Konsumstimmung berücksichtigen, dann muss uns jedoch auch klar sein, dass man Erfolg nicht pachten kann. Der Wettbewerb im Handel in Europa ist hart. Als Reaktion auf die anhaltende Inflations- und Produktpreisdynamik sowie das ausgesprochen schlechte Wetter zum Saisonstart im ersten Quartal 2023/​24, legen wir den Fokus verstärkt auf unsere Kostenbasis. Das umfasst die Optimierung von operativen Kosten in unseren Filialen und der Verwaltung. Gleichzeitig wollen wir unsere langfristige Wachstumsstrategie und unsere bewährte Dauertiefpreisstrategie fortführen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Konsummöglichkeiten für die Kundinnen und Kunden im Laufe des Jahres entwickeln werden und welche Projekte wie geplant durchgeführt oder möglicherweise wegen der Inflation und der Kostensteigerungen zurückgestellt werden.

In der Vergangenheit haben wir immer wieder gezeigt, dass wir sehr resilient sind und die Entwicklung der Branche insgesamt häufig übertreffen. Eine Stärke von uns liegt darin, das wir uns nicht einfach mit den Gegebenheiten abfinden, sondern flexibel und innovativ auf Veränderungen reagieren und diese bereits frühzeitig versuchen zu antizipieren. Dabei kommt es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen an. Wir brauchen gute Ideen und müssen auch weiterhin konsequent unser Unternehmen an den Bedürfnissen unserer Kunden und Kunden ausrichten.

Um für die künftigen Herausforderungen optimal aufgestellt zu sein und die Operative zu stärken, haben wir vor wenigen Tagen einige Veränderungen in unserem Führungsteam bekannt gegeben. Unsere langjährige Leiterin des Deutschland-Geschäfts Christa Theurer sowie Jan und Nils Hornbach, die unsere internationalen Aktivitäten und das E-Business verantworten, werden mit Wirkung zum 1. Juni 2023 in den Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG berufen. Ich selbst werde künftig zusätzlich zur Tätigkeit als CEO der HORNBACH Baumarkt AG im Vorstand der HORNBACH Management AG für unsere Bau- und Gartenmärkte verantwortlich sein.

 

Mit freundlichen Grüßen

Erich Harsch, Vorsitzender des Vorstands der HORNBACH Baumarkt AG

Bericht des Aufsichtsrats

Albrecht Hornbach, Vorsitzender des Aufsichtsrats der HORNBACH Baumarkt AG

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2022 wird uns allen, kollektiv wie individuell, vor dem Hintergrund der geopolitischen und sozialen Herausforderungen sowie der makroökonomischen Volatilitäten im Gedächtnis bleiben. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, einem der größten Getreideproduzenten der Welt, die Umstellung der europäischen, insbesondere der deutschen Energie- und Rohstoffversorgung und die Auswirkungen der international vereinbarten Sanktionen haben abermals Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht und insbesondere Preise für Lebensmittel, Rohstoffe und Energie signifikant erhöht. Während sich in Europa der Umgang mit dem Coronavirus normalisiert hatte, schränkten die Lockdowns in China die globalen Warenflüsse weiter unverändert ein. Im Ergebnis sahen wir global und in allen Ländern der HORNBACH Gruppe stark ansteigende Inflation und Reduktion der Kaufkraft, die öffentliche und private Haushalte massiv belasteten. Um diese zu bekämpfen, erhöhten die großen Notenbanken, namentlich die Federal Reserve Bank in den USA und die Europäische Zentralbank, ihre jeweiligen Leitzinsen mehrfach und deutlich. Die stets sorgfältig ausbalancierte Sicherheitsgemeinschaft in Europa und den Ländern der NATO wurde nachhaltig erschüttert und hat das globale Investitions- und Ausgabenverhalten, auch mit Blick auf Militärausgaben, mittelfristig verändert. Ein dauerhaft erhöhter Grad an Unsicherheit bleibt Bestandteil des unternehmerischen Denkens und Handelns.

Gerade vor diesem herausfordernden gesellschaftlichen, ökonomischen und geopolitischen Hintergrund haben sich die Gesellschaften der HORNBACH Gruppe im Geschäftsjahr 2022/​2023 hervorragend geschlagen. Die HORNBACH Baumarkt AG hat auch in diesem Geschäftsjahr wieder ein Umsatzplus erzielt und den eingeschlagenen Weg erfolgreich fortgesetzt. Den Baumärkten der HORNBACH Baumarkt AG gelang es weiterhin sehr gut, die Kunden mit ihrem exzellenten Produkt- und Leistungsangebot stärker zu überzeugen als der Wettbewerb. Der Online-Handel lag deutlich über dem Niveau der Vor-Pandemie-Zeit, auch wenn der relative Anteil am Gesamtumsatz rückläufig war. Hier konnte HORNBACH von seiner ausgereiften und erfolgreichen Interconnected Retail-Strategie profitieren. Vor dem Hintergrund der volkswirtschaftlich bedingten Herausforderungen konnten Kostensteigungen bei Handelswaren, Energie sowie im Personalbereich nicht vollumfänglich kompensiert werden. Dennoch ist es dem Unternehmen erfolgreich gelungen, die Ertragssituation im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit auf hohem Niveau zu stabilisieren.

Der Aufsichtsrat hat in dieser herausfordernden Zeit großer Verunsicherung den Vorstand eng und intensiv beraten und kontrolliert. In der aktuellen Situation bleibt es unverändert sehr herausfordernd und nur bedingt möglich, seriöse Prognosen für die wirtschaftliche und politische Entwicklung, die weitere Entfaltung und Ausgestaltung der globalen Lieferketten sowie das Verhalten der Konsumenten abzugeben. Dennoch ist der Aufsichtsrat unverändert davon überzeugt, dass HORNBACH mit seiner fokussierten Strategie, dem erfolgreichen Geschäftsmodell und nicht zuletzt aufgrund des exzellenten Führungs- und Mitarbeiterteams das Unternehmen auch in den kommenden Jahren nachhaltig und profitabel ausbauen und die Markposition weiter stärken wird. Die erfolgreichen Ergebnisse der vergangenen Geschäftsjahre untermauern diese Annahme und unterstreichen, dass das Unternehmen seine strategischen Vorteile gewinnbringend einzusetzen vermag.

Um auch in Zukunft ein Wachstum oberhalb der Marktentwicklung erreichen zu können, werden die dazu erforderlichen Maßnahmen konsequent, aber mit Augenmaß, fortgesetzt. Die Bedürfnisse der Kunden noch effizienter und effektiver zu bedienen, behält dabei die höchste Priorität. Genauso konsequent werden erforderliche Effizienzsteigerungen in der Infrastruktur des Unternehmens vorangetrieben. Der Aufsichtsrat unterstützt die Initiativen und Maßnahmen des Vorstands, die Gestaltung der Arbeitsplätze und der Arbeitszeit entsprechend den sich verändernden Bedingungen am Arbeitsmarkt proaktiv gestaltend weiterzuentwickeln, um HORNBACH auch weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorstandsvertrag von Frau Karin Dohm um fünf Jahre verlängert und somit die Basis für eine weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit im Führungsteam der Gesellschaft gesichert.

Neben der kritischen Begleitung der aktuellen Geschäftstätigkeit, Transformationsvorhaben und Investitionen in die Zukunftsfähigkeit standen im vergangenen Geschäftsjahr vor allem Nachhaltigkeitsthemen im Zentrum des Dialogs mit der Geschäftsführung. Exemplarisch dafür stehen die Erstellung und Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung, die Erarbeitung von Kriterien und Zielen für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens, die auch seit dem 1. März 2023 in der Vorstandsvergütung verankert wurde, sowie die Umsetzung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Auch wenn Nachhaltigkeitsaspekte heute zunehmend in den Fokus treten, steht das Thema Nachhaltigkeit bereits seit vielen Jahren im Zentrum der HORNBACH Philosophie, ist fest in den Unternehmenswerten der HORNBACH Gruppe verankert und wird konsequent durch das Management und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgesetzt und gelebt. Vorstand und Aufsichtsrat haben daher im Hinblick auf die Leistungskriterien der mehrjährigen variablen Vergütung des Vorstands unter anderem vereinbart, dass das Unternehmen eine zunächst interne Kennzeichnung für Artikel im gelisteten Lagersortiment entwickeln wird, die beispielsweise in Herstellung, Logistik und/​ oder Anwendung deutliche Nachhaltigkeitsvorteile aufweist. Darüber hinaus gibt es weitere Zielvereinbarungen zu CO 2 e-Reduktion, Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversität im Unternehmen.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2022/​23 fanden insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen statt.

In unseren Sitzungen im Geschäftsjahr 2022/​23 haben wir uns anhand mündlicher und schriftlicher Berichte des Vorstands ausführlich mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem Geschäftsverlauf, der Unternehmensstrategie und Unternehmensplanung, der Investitions- und Finanzpolitik, der Chancen- und Risikolage und dem Risikomanagement sowie Corporate Governance und Compliance befasst und darüber auch mit dem Vorstand beraten. Der Vorstand berichtete darüber hinaus regelmäßig schriftlich und mündlich über die aktuelle Situation der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Russland-Ukraine-Kriegs auf die Handelsaktivitäten sowie über die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr und zur Planung. Planabweichungen wurden erörtert und Maßnahmen diskutiert.

In der Bilanzaufsichtsratssitzung im Mai 2022 wie auch im Mai 2023 haben wir uns unter Teilnahme des Abschlussprüfers intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres befasst. Ferner wurde über die Arbeit und die Ergebnisse der Prüfung des Prüfungsausschusses berichtet. Alle Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern wurden von den Wirtschaftsprüfern erschöpfend beantwortet. In der jeweiligen Sitzung wurden außerdem der Bericht des Aufsichtsrats verabschiedet und die Erklärung zur Unternehmensführung, der Risikobericht und der Compliance-Bericht beraten. Des Weiteren haben wir die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Vorschläge zur Beschlussfassung verabschiedet.

In der Sitzung unmittelbar vor der virtuellen Hauptversammlung im Juli 2022 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des Konzerns und es wurden die turnusmäßigen Sitzungstermine bis einschließlich Geschäftsjahr 2023/​24 vereinbart.

Im Dezember 2022 wurden die aktuelle Geschäftslage erörtert. Daneben wurde die Aktualisierung der Geschäftsordnung ausführlich diskutiert und beschlossen. Die Beurteilung, wie wir unsere Aufgaben als Aufsichtsrat insgesamt und unserer Ausschüsse erfüllen, war ebenfalls Gegenstand dieser Sitzung.

In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/​23 im Februar 2023 wurden die aktuelle Geschäftslage besprochen sowie die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2023/​24 bis 2027/​28 erörtert. Auf Basis der Empfehlung des Personalausschusses wurden außerdem Zielwerte für die variable Vorstandsvergütung für das kommende Geschäftsjahr festgelegt.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat fortwährend über wesentliche Transformationsprojekte Bericht erstatten lassen.

Ausschüsse und deren Sitzungen

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr sechsmal getagt. Die Sitzungen fanden in den Monaten Mai, Juni, September, August, Dezember und Februar statt.

Im Mai 2022 hat der Prüfungsausschuss unter Teilnahme des Abschlussprüfers sowie der Vorstandsmitglieder den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG und den Konzernabschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich Abhängigkeitsbericht erörtert. Schwerpunkte seiner Beratung waren in dieser Sitzung weiterhin Risiko- und Compliance-Berichte, Bericht(e) der Konzernrevision, Bericht(e) des Vorstands zur Finanzlage sowie die Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung und der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers. In der Juni-Sitzung wurde Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgiebig erörtert. In einer außerordentlichen Sitzung im August 2022 hat der Aufsichtsrat die notwendigen Beschlüsse im Kontext der Erneuerung des Konsortialkredits in Höhe von 500 Mio. € getroffen. In der Sitzung im September 2022 wurden in Anwesenheit des Abschlussprüfers die Prüfungsschwerpunkte für die Konzernabschlussprüfung festgelegt. Im Dezember 2022 wurden der Risikobericht, der Compliance-Bericht und die Finanzlage erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über den aktuellen Stand der bereits begonnenen Abschlussprüfung. Darüber hinaus war die Beurteilung, wie wir unsere Aufgaben als Aufsichtsrat insgesamt und unserer Ausschüsse erfüllen, Gegenstand dieser Sitzung. Im Februar 2023 wurde die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2023/​24 bis 2027/​28 ausführlich behandelt und die Revisionsplanung für das Geschäftsjahr 2023/​24 erörtert. Im Berichtsjahr wurde außerdem regelmäßig zum aktuellen Status und den Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Russland-Ukraine Kriegs sowie den damit verbundenen Herausforderungen berichtet. Darüber hinaus hat sich der Prüfungsausschuss fortwährend über wesentliche Transformationsprojekte Bericht erstatten lassen.

Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat in der jeweiligen Plenumssitzung ausführlich über die Arbeit des Ausschusses berichtet. Daneben tauschten sich die Vorsitzende des Prüfungsausschusses und der Wirtschaftsprüfer auch regelmäßig außerhalb der Sitzungen zu aktuellen Themen und Entwicklungen aus.

Der Personalausschuss kam im Berichtsjahr zu zwei Sitzungen zusammen.

Der Nominierungsausschuss kam im Berichtsjahr zu einer Sitzung im Mai 2022 zusammen.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste nicht einberufen werden.

Personalia des Vorstands

Führungskräfteentwicklung ist auch in der HORNBACH Gruppe eine wesentliche, die Zukunft sichernde Aufgabe der Aufsichtsrats- und Vorstandsgremien. Wir setzen hierbei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kontinuität und Wandel.

Vor dem Hintergrund freuen wir uns, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorstandsvertrag mit Frau Karin Dohm verlängern konnten und setzen somit auf eine Fortsetzung ihrer erfolgreichen Tätigkeit. Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat in der Sitzung im Februar 2023 die Bestellung von Karin Dohm zum Mitglied des Vorstands und CFO über den 31. Dezember 2023 hinaus beschlossen und für weitere fünf Jahre verlängert. Die erneute Bestellung umfasst den Zeitraum 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2028.

Personalia des Aufsichtsrats

Im Rahmen der Hauptversammlung im Juli 2022 legte Frau Vanessa Stützle ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 7. Juli 2022 nieder. Mit Wirkung ab dem 7. Juli (mit Ablauf der Hauptversammlung) 2022 hat Herr Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg die Nachfolge angetreten.

Jahres- und Konzernabschluss

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim (Deloitte), hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2023 sowie den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2022/​23 der HORNBACH Baumarkt AG geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.

Prüfungsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2022/​23 waren bezüglich des Jahresabschlusses die Bewertung der Vorräte und die Werthaltigkeit von Standortimmobilien sowie bezüglich des Konzernabschlusses die Bewertung der Vorräte sowie die Werthaltigkeit von Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratung in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 11. Mai 2023 sowie in der anschließenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am gleichen Tag. An diesen Erörterungen nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand, wie auch der Vorstand, für ergänzende Auskünfte sowie für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Über Erkenntnisse oder Hinweise, dass das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem nicht angemessen und wirksam sind, hat der Abschlussprüfer nicht berichtet. Darüber hinaus berichtete Deloitte über die vorläufige Planung für die Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2023/​24. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und aufgrund eigener Prüfung der vom Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen hat der Aufsichtsrat keine Einwände erhoben und sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch Deloitte angeschlossen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2023 gebilligt; der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat ebenfalls zugestimmt.

Der Aufsichtsrat hat außerdem den Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Diese Prüfung und auch die Prüfung durch Deloitte haben keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Deloitte hat dazu den folgenden Vermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts gem. § 312 AktG.

Europa sowie die Welt stehen auch in den kommenden Jahren vor großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen. Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass das Team auch die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen meistern wird, und dankt allen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022/​23.

 

Bornheim (Pfalz), im Mai 2023

Der Aufsichtsrat

Albrecht Hornbach, Vorsitzender

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

1. Der Konzern im Überblick

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern (im Folgenden "HORNBACH") ist eines der führenden Do-it-yourself (DIY) Einzelhandelsunternehmen in Europa. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 betreibt der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG 169 großflächige Bau- und Gartenmärkte, 2 Fachmärkte für Bodenbeläge sowie Onlineshops in neun europäischen Ländern. 99 Standorte befinden sich in Deutschland. 72 weitere Standorte liegen im übrigen Europa und verteilen sich auf die Länder Österreich (14), Niederlande (17), Luxemburg (1), Tschechien (10), Schweiz (8), Schweden (8), Slowakei (5) und Rumänien (9).

Im Geschäftsjahr 2022/​23 (1. März 2022 bis 28. Februar 2023) erzielte der HORNBACH Baumarkt AG Konzern einen Nettoumsatz von rund 5,8 Mrd. €. Damit ist HORNBACH der drittgrößte Handelskonzern der deutschen DIY-Branche und europaweit die Nummer fünf. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 beschäftigt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern europaweit 23.854 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (einschließlich passiver Beschäftigungsverhältnisse), davon 12.495 in Deutschland.

5,8 Mrd. €

Konzernumsatz

Die Grafik auf der folgenden Seite zeigt die aktuelle Konzernstruktur und gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der HORNBACH Baumarkt AG. Die vollständigen Details zum Konsolidierungskreis und den konsolidierten Beteiligungen werden im Konzernanhang dargestellt.

2. Geschäftsmodell des Konzerns

2.1 Handelsaktivitäten

HORNBACH betreibt großflächige Bau- und Gartenmärkte - überwiegend mit Verkaufsflächen von mehr als 10.000 qm - in großen regionalen Einzugsgebieten. Durch das organisch gewachsene, homogene Standortportfolio im In- und Ausland profitiert HORNBACH von Größenvorteilen (Economies of Scale) im Betrieb und der konzeptionellen Weiterentwicklung der Märkte sowie in der Konzernlogistik. Bei einer Gesamtverkaufsfläche (BHB) von 2.035 Tsd. qm zum 28. Februar 2023 beträgt die Durchschnittsgröße eines HORNBACH Bau- und Gartenmarktes mehr als 11.900 qm. HORNBACH verbindet sein stationäres Einzelhandelsgeschäft in allen Ländern des Geschäftsgebiets mit Onlineshops (E-Commerce) zum DIY-Mehrkanalhandel. Das umfangreiche virtuelle Angebot ermöglicht allen Kunden rund um die Uhr Auswahl, Kauf und Beratung. Durch die lückenlose Verzahnung des Online-Angebots mit dem stationären Handel (Interconnected Retail) können Kunden reibungslos zwischen den Kanälen wechseln. So wird jedem Kunden ein optimales und individuelles Einkaufserlebnis ermöglicht.

* zuzüglich weiterer Beteiligungsgesellschaften gemäß vollständiger Übersicht im Anhang. Stand: 28. Februar 2023

Projektkunde im Fokus

Bei HORNBACH stehen die Projektkunden im Mittelpunkt. Dies sind einerseits leidenschaftliche Heimwerkerinnen, die in Eigenregie umfangreiche Renovierungs- und Bauvorhaben im Haus, in der Wohnung oder im Garten verwirklichen (Do-it-yourself). Zum anderen sind es gewerbliche Kunden und Handwerkerinnen, welche die komplette Abwicklung eines Projekts einschließlich aller Dienstleistungen als leistungsfähige Partner für ihre Kunden umsetzen (Do-it-for-me). Auf diese Zielgruppen sind alle stationären und Online-Aktivitäten des Unternehmens ausgerichtet. So bietet HORNBACH seinen Kunden insbesondere ein breites und tiefes Sortiment in ausreichend großen Mengen und anspruchsvoller Qualität, verlässliche und transparente Dauertiefpreise sowie professionelle Beratung und projektbezogene Services. Nicht zuletzt dank der innovativen Werbung hat sich HORNBACH bei den DIY-Kunden erfolgreich als Marke etabliert und erzielt in Verbraucherbefragungen regelmäßig Bestnoten in der Kundenzufriedenheit.

Die Produktpalette der HORNBACH-Filialen umfasst im Durchschnitt rund 50.000 stationär vorrätige Artikel sowie bis zu rund 260.000 online verfügbare Artikel aus den fünf Warenbereichen

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Eisenwaren /​ Elektro,

Farben /​ Tapeten /​ Bodenbeläge,

Baustoffe /​ Holz /​ Baufertigteile,

Sanitär /​ Fliesen sowie

Garten-Hartware und Pflanzen.

Das Fachhandelskonzept BODENHAUS richtet sich mit einer sehr breiten Auswahl an Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl und Terrassendielen vor allem an die Zielgruppe der Profi-Handwerker, aber auch an den privaten Endverbraucher, der den Boden selbst verlegt oder verlegen lässt. Anders als im klassischen Fachhandel sind fast alle Waren im BODENHAUS in großen Mengen direkt verfügbar oder können über den Onlineshop reserviert bzw. bestellt werden. Verschiedene Services wie die Zufuhr des Materials auf die Baustelle, ein eigenes Designcenter und Bauschuttentsorgung runden das Konzept ab.

2.2 Immobilienaktivitäten

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern verfügt über einen erheblichen Immobilienbesitz. Hierbei handelt es sich überwiegend um selbst genutzte Einzelhandelsimmobilien. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 standen 35,5 % der Verkaufsflächen im Eigentum des Konzerns. Die HORNBACH Immobilien AG und ihre Tochtergesellschaften halten weitere 25,5 % der DIY-Verkaufsflächen im Eigentum. Die übergeordnete Strategie ist es, mindestens die Hälfte der für betriebliche Zwecke genutzten Immobilien, gemessen an der Verkaufsfläche, im Eigentum des Gesamtkonzerns HORNBACH Holding AG & Co. KGaA zu halten.

2.3 Berichtssegmente

Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von Vorstand und Management des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens genutzt wird. Das Segment "Handel" umfasst die 169 (Vj. 165) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern zusammengefassten Bau- und Gartenmärkte, zwei Bodenhaus-Fachmärkte sowie die Onlineshops im gesamten HORNBACH-Geschäftsgebiet. Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel, das heißt im operativen Handelsgeschäft generiert. Das Segment "Immobilien" umfasst die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern gehaltenen sowie angemieteten Einzelhandelsimmobilien sowie Logistikzentren. In diesem Segment werden konzernintern kalkulatorische Mieten zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet. Die Erträge aus der kalkulatorischen Weiterverrechnung von Mieten werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. In den Überleitungsspalten "Zentralbereiche" und "Konsolidierung" sind die nicht den Segmenten zugeordneten Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen ausgewiesen.

3. Steuerungssystem

Die finanzielle Berichterstattung von HORNBACH wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Neben den finanziellen Kennzahlen nach IFRS verwenden wir zur Steuerung sowie in der externen Kommunikation und Berichterstattung alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach IFRS definiert sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich im Geschäftsjahr 2022/​23 keine Änderungen der verwendeten Kennzahlen ergeben. Die im Folgenden beschriebenen Steuerungskennzahlen werden sowohl für Zwecke der Steuerung des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns als auch der HORNBACH Baumarkt AG verwendet.

3.1 Prognoserelevante Steuerungskennzahlen

Umsatz

Der Umsatz ist die zentrale Steuerungsgröße des operativen Geschäfts und der wesentliche Indikator für unseren Erfolg beim Kunden. Die Umsatzentwicklung wird als Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Euro berichtet. Der im Berichtszeitraum in den Ländern des Geschäftsgebiets außerhalb des Euroraums erzielte Umsatz wird mit dem entsprechenden durchschnittlichen Wechselkurs umgerechnet. Der Umsatz ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

Bereinigtes EBIT

Das bereinigte EBIT, adjusted EBIT (Earnings before Interest and Taxes) oder operatives Betriebsergebnis, ist die zentrale Ertragskennzahl des Konzerns. Es ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte. Bei der Bereinigung werden nicht-operative Aufwendungen dem EBIT hinzugerechnet (Beispiele: außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte, Immobilien oder werbenahe Assets). Nicht-operative Erträge werden vom EBIT abgezogen (Beispiele: Erträge aus der Veräußerung von Immobilien, Erträge aus Zuschreibungen auf in Vorjahren wertberichtigte Vermögenswerte). Dadurch eignet sich das bereinigte EBIT besonders für Steuerungszwecke und den Vergleich der operativen Ertragsentwicklung im Zeitablauf sowie für Prognosen.

3.2 Weitere Leistungskennzahlen

3.2.1 Kennzahlen Ertragslage

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Flächen- und währungskursbereinigte Umsätze (Veränderung in %) Die Veränderungsrate der flächen- und währungskursbereinigten Umsätze dient als Indikator für das organische Wachstum unserer Einzelhandelsaktivitäten (stationäre Filialen und Onlineshops).
Bei der Berechnung der flächenbereinigten Umsätze werden alle Bau- und Gartenmärkte zugrunde gelegt, die mindestens zwölf Monate in Betrieb sind, sowie die Umsätze aus dem Onlinegeschäft. Neueröffnungen, Schließungen und Märkte mit wesentlichen Umbaumaßnahmen in den zurückliegenden zwölf Monaten werden dagegen nicht berücksichtigt. Die flächenbereinigten Umsätze werden ohne Umsatzsteuer (netto) und auf Basis lokaler Währung für den zu vergleichenden Berichtszeitraum ermittelt (währungskursbereinigt). Auf Euro-Basis werden zusätzlich die flächenbereinigten Umsätze einschließlich der Währungskurseffekte in den Nicht-Euro-Ländern unseres europaweiten Geschäftsgebiets ermittelt.
Handelsspanne Auskunft über den warenwirtschaftlichen Erfolg gibt die Entwicklung der Handelsspanne (Rohertragsmarge). Sie ist definiert als der warenwirtschaftliche Rohertrag (Saldo aus Umsatzerlösen und Kosten der umgesetzten Handelsware) in Prozent vom Nettoumsatz. Die Handelsspanne wird maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung der Einkaufs- und Verkaufspreise, von Veränderungen im Sortimentsmix sowie Währungskurseffekten im Zuge des internationalen Einkaufs.
Kostenquoten Die Filialkostenquote ist der Quotient aus Filialkosten und Nettoumsatz. Die Filialkosten beinhalten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der stationären Bau- und Gartenmärkte sowie der Onlineshops stehen. Sie beinhalten im Wesentlichen Personal-, Raum- und Werbekosten sowie Abschreibungen und allgemeine Betriebskosten wie beispielsweise Transportkosten, Wartung und Instandhaltung.
Die Voreröffnungsquote ist der Quotient aus Voreröffnungskosten und Nettoumsatz. Als Voreröffnungskosten werden Kosten ausgewiesen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen stationären Bau- und Gartenmarktes bis zur Neueröffnung stehen. Die Voreröffnungskosten umfassen im Wesentlichen Personal- und Raumkosten sowie Verwaltungsaufwand. Die Verwaltungskostenquote ist der Quotient aus Verwaltungskosten und Nettoumsatz. In den Verwaltungskosten werden sämtliche Kosten der Verwaltung ausgewiesen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb oder der Einrichtung von stationären Bau- und Gärtenmärkten sowie dem Aufbau und Betrieb des Onlinehandels (E-Business) stehen und diesen nicht direkt zugeordnet werden können. Sie beinhalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten, Abschreibungen, Raumkosten sowie IT-, Reise- und Kraftfahrzeugkosten. Neben den rein administrativen Verwaltungskosten sind darin auch projektbezogene Aufwendungen sowie insbesondere Kosten für Digitalisierung bzw. Interconnected Retail enthalten.
EBITDA Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen bzw. Wertaufholungen. Das EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei Sachanlagen, Nutzungsrechten und immateriellen Vermögenswerten. Dadurch werden ggf. verzerrende Effekte aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden und Bewertungsspielräumen neutralisiert.
EBIT Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern und berechnet sich aus dem Rohertrag in Euro abzüglich der Kosten (Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten) zuzüglich sonstiges Ergebnis. Aufgrund der Unabhängigkeit von unterschiedlichen Finanzierungsformen sowie Steuersystemen wird das EBIT für den Vergleich mit anderen Unternehmen herangezogen.
EBT Das EBT (Earnings before taxes) ist das Periodenergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. Es ist unabhängig von unterschiedlichen Steuerungssystemen, schließt aber Zinseffekte ein. Das EBT ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.
Renditeprämie HORNBACH strebt an, eine Renditeprämie - ausgedrückt durch den Return on Capital Employed (ROCE) abzüglich der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) - zu erzielen. Der ROCE errechnet sich aus dem Quotient von Betriebsergebnis abzüglich dem darauf entfallenden Steueranteil (Nopat = Net operating profit after tax) und dem eingesetzten Kapital, auch Capital Employed genannt. Das Capital Employed ist in diesem Falle als Eigenkapital zuzüglich der Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel definiert. Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) drückt die Höhe einer geforderten Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Berücksichtigung der Relation von Eigen- und Fremdkapital in Prozent aus. Dieser Kapitalkostensatz wird üblicherweise aus am Markt beobachtbaren Daten für vergleichbare Unternehmen (Peer Groups) und deren Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur ermittelt. Darüber hinaus werden länderspezifische Risikozuschläge berücksichtigt. Zur Messung der Zielerreichung wird ein durchschnittlicher WACC, der sich aus der Gewichtung des landesspezifischen WACCs und seinem jeweiligen Segmentanteil am Gesamtvermögen des Konzerns ableitet, ermittelt. Es wird angestrebt, eine möglichst marktgerechte Verzinsung zu erzielen. Die Renditeprämie ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der mehrjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

3.2.2 Kennzahlen Finanz- und Vermögenslage

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Eigenkapitalquote Die Eigenkapitalquote ist der Quotient aus bilanziellem Eigenkapital und Gesamtkapital (Bilanzsumme). HORNBACH strebt zur Absicherung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit grundsätzlich eine dauerhaft stabile, im Branchenvergleich hohe bilanzielle Eigenkapitalquote an. Gegenüber einigen Fremdkapitalgebern bestehen Verpflichtungsvereinbarungen (Covenants), die unter anderem eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % fordern.
Nettofinanzschulden und Verschuldungsgrad Die Nettofinanzschulden errechnen sich aus der Summe der kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden (inklusive Leasingschulden) abzüglich der flüssigen Mittel und - soweit vorhanden - abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte (Finanzanlagen). Der Verschuldungsgrad errechnet sich aus den Nettofinanzschulden im Verhältnis zum EBITDA.
Investitionen und Free Cash Flow (FCF) Die Steuerung der Finanz- und Vermögenslage des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns verfolgt das Ziel, die Liquidität des Konzerns jederzeit sicherzustellen sowie den Finanzierungsbedarf für das nachhaltige Wachstum des Konzerns möglichst kostengünstig zu decken. Zu den weiteren Steuerungsgrößen gehören vor diesem Hintergrund die zahlungswirksamen Investitionen in Grundstücke, Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung für neue und bestehende Bau- und Gartenmärkte sowie in immaterielle Vermögenswerte. Dabei streben wir an, die Investitionen möglichst aus dem operativen Cashflow zu finanzieren, so dass ein Free Cash Flow (FCF) generiert werden kann. Der FCF errechnet sich aus dem operativen Cashflow zuzüglich Einzahlungen aus Anlagenabgang und abzüglich Investitionen sowie gezahlter Dividenden.
Lagerumschlagshäufigkeit Für Handelsunternehmen ist die Lagerumschlagshäufigkeit ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Warenwirtschaft. Wir definieren den Lagerumschlag als Verhältnis von Kosten der umgesetzten Handelsware zu den durchschnittlichen Vorräten. Dabei entspricht der Durchschnittsbestand der Vorräte dem arithmetischen Mittel aus Periodenanfangs- und Periodenendbestand. Je höher der Lagerumschlag liegt, umso niedriger sind die Vorratsbestände und dadurch die Liquiditätsbindung.

Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die Rahmenbedingungen in Europa waren im abgelaufenen Geschäftsjahr von multiplen, negativen Faktoren geprägt. Infolge des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen für Deutschland und Europa grundlegend verändert. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, einem der größten Getreideproduzenten der Welt, die Umstellung der europäischen, insbesondere der deutschen Energie- und Rohstoffversorgung und die Auswirkungen der international vereinbarten Sanktionen haben abermals Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht und insbesondere Preise für Lebensmittel, Rohstoffe und Energie signifikant erhöht. Während sich in Europa der Umgang mit dem Coronavirus normalisiert hatte, schränkten die Lockdowns in China die globalen Warenflüsse noch bis zur Jahresmitte ein. Im Ergebnis sahen wir global und in allen Ländern der HORNBACH Gruppe stark ansteigende Inflation und Reduktion der Kaufkraft, die öffentliche und private Haushalte massiv belasteten.

Die Zentralbanken haben weltweit auf die hohe Inflation mit kräftigen Leitzinserhöhungen reagiert. Die Europäische Zentralbank hat im Juli 2022 mit Zinserhöhungen begonnen und den Hauptrefinanzierungssatz von 0 % kontinuierlich auf 3,5 % (16.3.2023) erhöht. Aufgrund der Leitzinserhöhungen und in Erwartung dauerhaft höherer Zinsen sind die Umlaufsrenditen an den Kapitalmärkten seit dem vergangenen Jahr sehr stark gestiegen und betrugen im Februar 2023 durchschnittlich 3,2 % für Staatsanleihen und 4,1 % für Unternehmensanleihen (BBB) im Euroraum, was einem Anstieg von rund 2,3 bzw. 2,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Insgesamt ist die europäische Wirtschaft (EU 27) im Kalenderjahr 2022 nach Angaben des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) deutlich reduziert um 3,5 % gewachsen (Vj. plus 5,4 %). In fast allen neun europäischen Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets reduzierte sich das Wirtschaftswachstum signifikant gegenüber dem Vorjahr. Lediglich Österreich wuchs stärker als in 2021. Das Wachstum des privaten Konsums stagnierte in der EU27 mit einem realen Anstieg von 4,0 % (Vj. plus 4,1 %). Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Inflationsrate (HVPI) signifikant an und belief sich in der EU27 im Kalenderjahr 2022 auf 9,2 % (Vj. 2,9 %). Die größten Preissteigerungen ergaben sich dabei in den Bereichen Wohnen und Energie, Transport und Lebensmittel.

Die Produktion im Baugewerbe stieg nach Schätzungen von Eurostat in der EU27 im Jahr 2022 um 2,6 % (Vj. plus 5,0 %) - jedoch mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen im HORNBACH Geschäftsgebiet. In Deutschland, der Schweiz und der Slowakei war die Produktion im Baugewerbe rückläufig; das Baugewerbe in den Niederlanden, Österreich und Rumänien verzeichnete dagegen überdurchschnittliche Zuwächse.

Das Einzelhandelsvolumen im Nicht-Nahrungsmittelsektor (ohne Motorkraftstoffe) stieg im Jahr 2022 in der EU27 um 2,6 % (Vj. plus 8,3 %). Bezogen auf das HORNBACH Geschäftsgebiet war der Nicht-NahrungsmittelEinzelhandel in Tschechien, der Slowakei und Schweden rückläufig, während Deutschland, die Niederlande, Österreich, Rumänien und Luxemburg Zuwächse verzeichneten. Der nominale Bruttoumsatz im Do-it-yourself-Einzelhandel (DIY) stieg nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Kalenderjahr 2022 in Deutschland um 7,8 % (Vj. minus 8,2 %) und in den Niederlanden um 13,6 % (Vj. minus 16,6 %). Beide Länder waren im Vorjahr von coronabedingten Verkaufsbeschränkungen im Einzelhandel betroffen. In Österreich wuchs der DIY-Bruttoumsatz um 4,2 % (Vj. plus 2,5 %) und in Tschechien um 10,4 % (Vj. plus 11,1 %). In der Schweiz ging der Bruttoumsatz um 5,2 % zurück (Vj. plus 5,8 %). Für die übrigen Länder des HORNBACH-Geschäftsgebiets lagen keine Daten vor.

Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und Inflation im Verbreitungsgebiet der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte

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Prozentuale BIP-Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal bzw. Vorjahr Inflation
Quelle: Eurostat (Angaben bezogen auf Kalenderjahr) 1. Quartal 2022 2. Quartal 2022 3. Quartal 2022 4. Quartal 2022 Kalenderjahr 2022 Kalenderjahr 2022
Deutschland 3,5 1,7 1,4 0,9 1,8 8,7
Luxemburg 2,7 2,2 3,7 -2,2 1,5 8,2
Niederlande 6,1 5,2 3,4 3,5 4,5 11,6
Österreich 8,6 6,5 2,2 3,0 5,0 8,6
Rumänien 4,6 4,0 4,4 4,9 4,8 12,0
Schweden 4,6 4,0 2,5 -0,1 2,6 8,1
Schweiz 4,3 2,5 1,0 0,8 2,1 2,7
Slowakei 2,9 1,3 1,3 1,2 1,7 12,1
Tschechische Republik 4,7 3,5 1,5 0,2 2,4 14,8
EU27 5,7 4,4 2,6 1,7 3,5 9,2

1.1 Rahmenbedingungen in Deutschland

1.1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge im Jahr 2022 einen Anstieg des BIP um 1,8 % (Vj. 2,6 %). Die starken Preiserhöhungen für Energie und Nahrungsmittel haben dazu beigetragen, dass sich die privaten Konsumausgaben nominal um 10,7 % erhöhten, preisbereinigt ergab sich ein Anstieg um 3,4 % (Vj. plus 0,1 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich mit 7,0 % weniger stark als die Konsumausgaben.

1.1.2 Bautätigkeit und Baugewerbe

Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stieg das Wohnungsbauvolumen im Jahr 2022 nominal um 12,8 % (Vj. 9,4 %). Die für die Baumarktbranche relevanten Sanierungs-, Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wuchsen überproportional um 13,7 % (Vj. 9,7 %). Allerdings ist ein Großteil des Wachstums auf Preisanstiege zurückzuführen. Laut dem Statistischen Bundesamt verteuerten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2022 um 16,4 %.

Der Umsatz im Ausbaugewerbe ist dem Statistischen Bundesamt zufolge im Jahr 2022 gegenüber 2021 preisbereinigt um 4,8 % gesunken, während sich nominal ein Plus von 10,8 % ergab.

1.1.3 Einzelhandel und DIY

Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wuchs der Netto-Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel im Jahr 2022 um nominal 7,2 % auf 631,9 Mrd. € (Vj. 587,8 Mrd. €). Real ergab sich ein Minus von 0,8 %. Der Onlinehandel (E-Commerce) ging um 2,0 % auf 85,0 Mrd. € zurück (Vj. 86,7 Mrd. €) bzw. real um 6,9 %. Damit hatten die Onlineumsätze im Jahr 2022 einen Anteil von 13,5 % (Vj. 14,7 %) am gesamten Einzelhandelsvolumen.

Der DIY-Branchenverband BHB und die GfK meldeten einen Anstieg der Bruttoumsätze der großflächigen Baumärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 1.000 qm im Kalenderjahr 2022 um nominal 7,8 % auf 21,92 Mrd. € (Vj. 20,33 Mrd. €). Flächenbereinigt - das heißt ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen, Schließungen oder wesentlichen Umbaumaßnahmen - verzeichnete die Branche ein Plus von 7,2 %. Die Bruttoumsätze der kleinflächigen Baumärkte (Baumarktshops, bis 1.000 qm Verkaufsfläche) wuchsen um rund 14 % auf 4,52 Mrd. € (Vj. 3,95 Mrd. €). Damit erhöhte sich das Marktvolumen aller Bau- und Heimwerkermärkte im Kalenderjahr 2022 um 8,9 % auf 26,44 Mrd. €.

Die E-Commerce-Umsätze mit Heimwerker-, Baustoff- und Gartensortimenten über die Onlineshops der stationären Händler, den Versandhandel und die reinen Onlinehändler in Deutschland gingen im Kalenderjahr 2022 nach Angaben der Marktforscher von IFH Retail Consultants /​ Teipel Research & Consulting um 12,1 % auf brutto 5,22 Mrd. € zurück (Vj. 5,94 Mrd. €). Die darin enthaltenen stationär tätigen Baumarktunternehmen verbuchten einen Rückgang ihrer Onlineumsätze um 18,5 % auf 1,19 Mrd. € (Vj. 1,46 Mrd. €).

2. Überblick über den Geschäftsverlauf 2022/​23

2.1 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns

2.1.1 Auswirkungen der makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen

Die gestiegenen Preise für Rohstoffe, Beschaffung, Transport und Energie haben im Geschäftsjahr 2022/​23 dazu geführt, dass auch wir Verkaufspreise in vielen Produkt- und Warenbereichen an die Marktgegebenheiten anpassen mussten. Vor dem Hintergrund unserer Dauertiefpreisgarantie geben wir gestiegene Kosten jedoch nicht immer vollständig bzw. erst mit zeitlicher Verzögerung an die Kundinnen weiter.

Bei der Warenbeschaffung kam es in der ersten Jahreshälfte teilweise zu Lieferverzögerungen und Engpässen, insbesondere bei Chips sowie bei Brennstoffen, Isolierungs- und Dämmmaterial. Im weiteren Jahresverlauf hat sich die Situation jedoch deutlich entspannt. Durch unsere Mehrlieferantenstrategie, zusätzlich geschaffene Lagerkapazitäten sowie eine sehr vorausschauende Beschaffung und Bevorratung konnten wir die Warenverfügbarkeit für unsere Kundinnen sicherstellen, so dass es keine grundlegenden Bevorratungslücken in unserem Sortiment gab.

Der Krieg in der Ukraine hatte nur geringe unmittelbare Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der HORNBACH Gruppe. HORNBACH war und ist nicht mit Standorten in Russland, Belarus oder der Ukraine vertreten und hat auch keine Direktlieferanten in diesen drei Ländern. Nichtsdestoweniger haben die signifikanten Belastungen der öffentlichen und privaten Haushalte infolge der starken Inflation, des deutlichen Zinsanstiegs, des Anstiegs der Energie- und Lebensmittelpreise und der gesunkenen Konsumneigung unsere Geschäftstätigkeit beeinflusst.

2.1.2 Saison- und kalenderbedingte Einflüsse sowie sonstige Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr 2022/​23 haben sich kalendarisch durchschnittlich 0,4 Verkaufstage mehr als im Vorjahr ergeben. Der rechnerische Kalendereffekt verteilte sich wie folgt auf die vier Quartale:

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1. Quartal (Q1): plus 1,5 Verkaufstage,

2. Quartal (Q2): minus 1,0 Verkaufstage,

3. Quartal (Q3): minus 0,7 Verkaufstage,

4. Quartal (Q4): plus 0,6 Verkaufstage.

In Europa boten die Frühlings- und Sommermonate 2022 nur teilweise günstige Witterungsbedingungen für die Umsetzung von Projekten in Haus und Garten. Nach einem verzögerten Start in die Gartensaison durch das frostige Frühjahr in einigen Regionen Europas waren die Sommermonate geprägt von Hitzerekorden und Dürre. Der Herbst und Winter 2022/​23 waren überdurchschnittlich mild und boten mit wenigen Frostperioden grundsätzlich gute Bedingungen für die DIY-Branche.

2.1.3 Entwicklung des stationären HORNBACH-Filialnetzes und des Interconnected Retail (ICR)

Im Geschäftsjahr 2022/​23 eröffnete HORNBACH vier neue Bau- und Gartenmärkte: in Nitra (Slowakei), Enschede (Niederlande), Constanta (Rumänien) und Leipzig (Deutschland). Darüber hinaus investierte HORNBACH in bestehende Märkte im Rahmen üblicher Modernisierungsprogramme, beispielsweise durch die Erweiterung um Drive-ins oder Baustoffabhollager.

HORNBACH arbeitet kontinuierlich am Ausbau der ICR-Architektur, um das Einkaufserlebnis für unsere Kunden weiter zu verbessern, flexibel auf Nachfragesteigerungen reagieren zu können sowie eine unverändert hohe Skalierbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurde unter anderem die Migration der HORNBACH-Onlineshops auf eine neue Webshop-Plattform abgeschlossen, die IT-Sicherheit weiter gestärkt sowie Vorbereitungsprojekte für die Umstellung des SAP ERP-Systems auf S4 HANA gestartet.

2.1.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern konnte seinen Umsatz auf Basis der anhaltend hohen Nachfrage nach Heimwerkerprodukten um 6,3 % auf 5.843 Mio. € weiter steigern. Hinzu kamen Inflationseffekte, die sich sowohl auf die Einkaufs- als auch auf die Verkaufspreise auswirkten. Erwartungsgemäß normalisierte sich der Online-Umsatz (inkl. Click & Collect) im Vergleich zum hohen Niveau, das während der Corona-Pandemie erreicht wurde, und ging um insgesamt 12,8 % zurück. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 14,1 % (Vj. 17,2 %) und lag damit weiterhin über Vor-Pandemie-Niveau (2019/​20: 9,6 %).

Der HORNBACH Baumarkt-Marktanteil (GfK) in Deutschland lag im Kalenderjahr 2022 bei 14,9 % (Vj. 15,1 %). In den Jahren 2020 und 2021 hatte HORNBACH aufgrund des erfolgreichen Onlinegeschäfts während der Pandemie-bedingten Marktschließungen ein deutliches Wachstum des Marktanteils gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 (13,1 %) erzielt. Auch in anderen wesentlichen Ländermärkten konnte HORNBACH seine Marktanteile gegenüber 2019 deutlich ausbauen: In den Niederlanden wuchs der Marktanteil von 21,1 % auf 26,1 %, in Österreich von 17,0 % auf 17,8 %, in der Schweiz von 12,0 % auf 13,5 % und in der Tschechischen Republik von 33,3 % auf 34,4 %.

Eine Reihe internationaler Verbraucherstudien, wie beispielsweise der Kundenmonitor (Deutschland, Österreich, Schweiz), die Wahl zum Retailer of the Year (Niederlande) oder der Swedish Brand Award, zeigen das hohe Maß an Kundenzufriedenheit mit der Marke HORNBACH. Im Geschäftsjahr 2022/​23 belegte der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG bei der Gesamtzufriedenheit der Kunden mit Bau- und Heimwerkermärkten in Deutschland, den Niederlanden und Schweden jeweils den ersten Platz. Zudem waren die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in den meisten Regionen, für die Studien vorliegen, bei den Kriterien Sortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktqualität und Weiterempfehlungsabsicht führend oder zweitplatziert.

Die Produktivität unserer Bau- und Gartenmärkte hat sich im Geschäftsjahr 2022/​23 weiter verbessert. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines HORNBACH Bau- und Gartenmarkts erhöhte sich im Berichtsjahr von 34,6 Mio. € auf 34,8 Mio. €. Die Flächenproduktivität, das heißt der gewichtete Nettoumsatz je Quadratmeter Verkaufsfläche, stieg von 2.848 € auf 2.925 € je qm (plus 2,7 %).

Das bereinigte EBIT (operatives Ergebnis bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte) des HORNBACH Baumarkt Konzerns lag für das Geschäftsjahr 2022/​23 mit 241,0 Mio. € unter dem Rekordwert des Vorjahres (314,7 Mio. €), jedoch mit einem Plus von rund 33 % deutlich über dem Niveau des Vor-Corona-Geschäftsjahres 2019/​20. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 4,1 % (Vj. 5,7%).

Die zahlungswirksamen Investitionen im HORNBACH Baumarkt Konzern gingen im Berichtsjahr 2022/​23 auf 155,9 Mio. € zurück (Vj. 168,0 Mio. €). Davon entfielen 54 % auf Grundstücke und Gebäude, der Rest im Wesentlichen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung neuer und bestehender Märkte sowie Software.

Der operative Cashflow erhöhte sich auf 449,3 Mio. € (Vj. 344,7 Mio. €). Dem Rückgang des Mittelzuflusses aus dem operativen Geschäft (Funds from Operations) von 434,0 Mio. € auf 394,6 Mio. € stand ein gegenläufiger Einfluss von plus 54,7 Mio. € (Vj. minus 89,3 Mio. €) aus der Veränderung des Working Capital gegenüber. Dieser resultiert im Wesentlichen aus einem neu eingeführten Reverse-Factoring-Programm. Der Free Cashflow (nach Dividende) stieg auf 266,6 Mio. € (Vj. 151,6 Mio. €).

Die Bilanzsumme des HORNBACH Baumarkt Konzerns ist zum 28. Februar 2023 im Wesentlichen durch Investitionen in Sachanlagen und Nutzungsrechte sowie höhere Vorräte und flüssige Mittel um 9,4 % auf 4.468,5 Mio. € (28. Februar 2022: 4.084,4 Mio. €) angewachsen. Die Eigenkapitalquote lag mit 34,5 % (28. Februar 2022: 35,2 %) weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Nettofinanzschulden reduzierten sich leicht von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. €. Der Nettoverschuldungsgrad (Net Debt /​ EBITDA) erhöhte sich von 2,9 auf 3,2.

Das langfristige Emittentenrating und das Rating der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG wurde von S&P Global Ratings im November 2022 mit "BB+" sowie einem stabilen Ausblick bestätigt.

2.2 Zielerreichung im Geschäftsjahr 2022/​23

Der Vergleich des tatsächlichen Geschäftsverlaufs mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Der Anstieg des Nettoumsatzes fiel mit 6,3 % inflationsbedingt etwas stärker aus als in unserer Prognose vom 17. Mai 2022 erwartet. Das bereinigte EBIT blieb mit einem Minus von 23,4 % aufgrund von Inflations- und Kostendruck hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.

2.2.1 Ziele und Ergebnisse des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns im Geschäftsjahr 2022/​23

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Steuerungskennzahlen Ziele 2022/​23 Ergebnisse 2022/​23
Konzernumsatz Prognose vom 17.5.2022: leicht über 2021/​22 Plus 6,3 % auf 5.843 Mio. €
(5.496 Mio. €)
Bereinigtes EBIT Prognose vom 17.5.2022: leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 Minus 23,4 % auf 241,0 Mio. €
(314,7 Mio. €)
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Weitere Kennzahlen Ziele 2022/​23 Ergebnisse 2022/​23
Expansion Bau- und Gartenmärkte (4 Neueröffnungen): Nitra (Slowakei), Enschede (Niederlande), Constanta (Rumänien), Leipzig (Deutschland) Alle geplanten Bau- und Gartenmärkte eröffnet
Investitionen Prognose: Auf Vorjahresniveau (168,0 Mio. €) 155,9 Mio. €

Hinweis: Beim Umsatz bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %, während wir als "leicht" Veränderungen von 2-5 % betrachten. Zur besseren Differenzierung innerhalb der Kategorie "leicht" verwenden wir zudem "im unteren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 2-3 % sowie "im mittleren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 4-6 %. "Deutlich" entspricht Veränderungen von mehr als 6 %. Bei Ergebnisgrößen bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %. "Leicht" entspricht Veränderungen von 2-10 %, während "deutlich" gleichbedeutend für Veränderungsraten von mehr als 10 % ist.

2.2.2 Soll-Ist-Abgleich für den Jahresabschluss nach HGB

Für den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechneten wir in unserer Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2022/​23 mit einem Umsatz leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22. Tatsächlich erreichten wir einen Umsatzanstieg von 4,1 % auf 3.544,6 Mio. €. Der Jahresüberschuss ging auf 82,2 Mio. € zurück (Vj. 179,3 Mio. €).

3. Ertragslage

Umsatzerlöse und Wachstum nach Quartalen
(in Mio. € /​ in %)

3.1 Umsatzentwicklung

Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel erzielt (siehe Segmentberichterstattung im Anhang). Bei den Umsätzen im Segment Immobilien handelt es sich in erster Linie um Mieterträge aus der konzerninternen Vermietung von Baumarktimmobilien an das Segment Handel. Diese werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Kommentierungen ausschließlich auf die Umsatzentwicklung des Segments Handel. Zur Kommentierung der Umsatzentwicklung segmentieren wir überdies in geografischer Hinsicht die Regionen "Deutschland" und "übriges Europa", in dem im Wesentlichen die Aktivitäten der acht Länder außerhalb Deutschlands zusammengefasst werden.

3.1.1 Nettoumsätze

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern erhöhte den Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2022/​23 um 6,3 % auf 5.843 Mio. € (Vj. 5.496 Mio. €). Die Nettoumsätze in der Region Deutschland stiegen im Berichtszeitraum um 2,9 % auf 2.861 Mio. € (Vj. 2.780 Mio. €). Im übrigen Europa verzeichneten wir einschließlich der Neueröffnung von drei großflächigen Bau- und Gartenmärkten einen Umsatzzuwachs von 9,8 % auf 2.982 Mio. € (Vj. 2.716 Mio. €). Der Anteil der Auslandsfilialen am Konzernumsatz stieg von 49,4 % auf 51,0 % an. Rund 14 % (Vj. rund 17 %) des Nettoumsatzes im Konzern generierten wir zuletzt aus dem Onlinegeschäft bzw. dessen Verknüpfung mit dem stationären DIY-Einzelhandelsgeschäft (Interconnected Retail, abgekürzt: ICR). Darunter fallen alle Umsätze aus dem Online-Direktversand, Click & Collect ("Online reservieren & Abholen im Markt") sowie weitere Onlinetransaktionen mit Marktkontakt.

3.1.2 Flächen- und währungsbereinigte Umsätze

Der flächen- und währungskursbereinigte Konzernumsatz, d.h. der Umsatz aller Standorte, die mindestens zwölf Monate im Betrieb sind, sowie der Onlineumsatz auf Basis der lokalen Währung, stieg im Geschäftsjahr 2022/​23 um 3,6 % (Vj. 5,4 %). Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019/​20 ergibt sich ein flächen- und währungsbereinigtes Wachstum von 28,4 %. Die Entwicklung in den vier Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Flächen- und währungsbereinigte Umsatzentwicklung nach Quartalen
(in Prozent)

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Geschäftsjahr 2022/​23 Geschäftsjahr 2021/​22 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamt
Konzern 5,3 -1,7 7,2 4,1 3,6
4,3 2,5 -0,1 20,0 5,4
Deutschland 4,4 -2,9 7,8 0,7 2,4
-0,1 1,7 -4,3 26,5 3,7
Übriges Europa 6,2 -0,6 6,7 7,5 4,7
9,5 3,4 4,5 13,8 7,3

Einschließlich der Währungskurseffekte, d.h. auf Basis der Umsätze in Euro, verzeichnete HORNBACH im Berichtsjahr 2022/​23 ein flächenbereinigtes Wachstum von 4,2 % (Vj. 5,8 %).

■ Deutschland

Im Geschäftsjahr 2022/​23 steigerten die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte die flächenbereinigten Umsätze in der Region Deutschland um 2,4 % (Vj. 3,7 %). Bezogen auf das Kalenderjahr 2022 verzeichnete HORNBACH ein flächenbereinigtes Wachstum von 6,7 % und blieb damit leicht hinter dem Durchschnitt der DIY-Branche in Deutschland zurück, die im Zeitraum Januar bis Dezember 2022 nach Angaben der GfK flächenbereinigt um 7,2 % zulegte. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Branche zu Beginn des Jahres deutliche Aufholeffekte nach den Pandemie-bedingten Schließungen im Vorjahr verbuchte. Bei HORNBACH waren die Umsatzrückgänge durch die Schließungen im Vorjahr aufgrund des starken Onlinegeschäfts weniger ausgeprägt. Langfristig verzeichnet HORNBACH ein Wachstum deutlich über dem Branchendurchschnitt. Seit 2008 ist HORNBACH in Deutschland flächenbereinigt um rund 75 % gewachsen, während die deutsche DIY-Branche im gleichen Zeitraum lediglich ein Plus von 27 % erzielte.

2,4 %

Flächenbereinigtes Umsatzwachstum der HORNBACH Bau-und Gartenmärkte in Deutschland

Flächenbereinigte Umsatzperformance in Deutschland
(Index: 2008 = 100%, Kalenderjahr)

■ Übriges Europa

Unsere Märkte im übrigen Europa erreichten im Geschäftsjahr 2022/​23 ein flächen- und währungskursbereinigtes Umsatzplus von 4,7 %. Einschließlich der Währungskurseffekte stiegen die flächenbereinigten Umsätze um 6,0 % (Vj. 8,0 %). Das stärkste Wachstum verzeichneten die Niederlande mit 13,2 %, gefolgt von der Slowakei (+8,7 %), Rumänien (+8,6 %), Tschechien (+5,4 %) und Österreich (+2,8 %). Luxemburg, Schweden und die Schweiz verzeichneten flächenbereinigt einen leichten Umsatzrückgang.

4,7 %

Flächenbereinigtes Umsatzwachstum der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte außerhalb Deutschlands

3.1.3 Entwicklung der Marktanteile (GfK)

Unsere Marktposition in Bezug auf die Bruttoumsätze der Baumarktbranche in Deutschland und weiterer Länder unseres Geschäftsgebiets haben wir insbesondere gegenüber dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 deutlich gestärkt. Unser Marktanteil im Segment der Bau- und Gartenmärkte mit mehr als 1.000 qm Verkaufsfläche lag im Kalenderjahr 2022 nach Angaben der GfK in Deutschland bei 14,9 % (2019: 13,1 %), in den Niederlanden bei 26,1 % (2019: 21,1 %), in Österreich bei 17,8 % (2019:17,0 %), in der Schweiz bei 13,5 % (2019: 12,0 %) und in Tschechien bei 34,4 % (2019: 33,3 %). Für die übrigen Länder unseres Geschäftsgebiets liegen keine GfK-Daten vor.

Ertragskennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Nettoumsatz 5.843 5.496 6,3 %
EBITDA 492,1 551,4 -10,8 %
EBIT 188,6 289,3 -34,8 %
Bereinigtes EBIT 241,0 314,7 -23,4 %
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 139,3 236,6 -41,1 %
Konzernjahresüberschuss 108,2 188,9 -42,7 %
EBITDA-Marge 8,4 % 10,0 %
EBIT-Marge 3,2 % 5,3 %
Bereinigte EBIT-Marge 4,1 % 5,7 %
Steuerquote 22,3 % 20,1 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

3.2 Ertragsentwicklung

3.2.1 Ertragsentwicklung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank um 10,8 % auf 492,1 Mio. € (Vj. 551,4 Mio. €). Die EBITDA-Marge (in Prozent vom Nettoumsatz) belief sich auf 8,4 % (Vj. 10,0 %).

Das bereinigte EBIT, das heißt das Betriebsergebnis vor nicht-operativen Sondereinflüssen, ging um 23,4 % auf 241,0 Mio. € zurück (Vj. 314,7 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,1 % (Vj. 5,7 %).

Bereinigtes EBIT
(in Mio. €)

Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen, die überwiegend auf Wertberichtigungen nach IAS 36 (Impairments) zurückzuführen sind und größtenteils in den Filialkosten ausgewiesen sind, haben sich im Berichtsjahr 2022/​23 von 25,5 Mio. € auf 52,4 Mio. € erhöht. Ein wesentlicher Grund dafür war ein Anstieg der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC), insbesondere infolge der Veränderungen des risikofreien Zinses. Darüber hinaus wird der WACC beeinflusst von dem durchschnittlichen Beta der Peer Group sowie dem Credit Spread. Die Veränderung dieser Berechnungsparameter führte zu einem höheren Wertberichtigungsbedarf auf Ebene der Cash Generating Units (CGU), das heißt auf Filialebene.

Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) einschließlich der außerplanmäßigen, nicht-operativen Ergebniseffekte ging dadurch deutlich um 34,8 % auf 188,6 Mio. € zurück (Vj. 289,3 Mio. €). Die EBIT-Marge belief sich auf 3,2 % (Vj. 5,3 %).

Das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2022/​23 wird mit minus 49,3 Mio. € (Vj. minus 52,7 Mio. €) ausgewiesen. Darin enthalten sind positive Währungseffekte, inklusive Erträge aus Devisentermingeschäften, in Höhe von 4,8 Mio. € (Vj. 3,8 Mio. €). Das Zinsergebnis belief sich auf minus 54,1 Mio. € (Vj. minus 56,7 Mio. €).

Überleitung vom Konzernbetriebsergebnis (EBIT) auf das bereinigte EBIT nach Segmenten

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2022/​23 in Mio. € 2021/​22
in Mio. €
Segment Handel Segment Immobilien Zentralbereiche Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
Betriebsergebnis (EBIT) 133,1 71 -15,5 0 188,6
220,8 90,6 -21,8 -0,3 289,3
Nicht-operative Ergebniseffekte 2,4 50,0 0,0 0,0 52,4
1,7 23,8 0,0 0,0 25,5
Bereinigtes EBIT 135,5 121,0 -15,5 0,0 241,0
222,4 114,4 -21,8 -0,3 314,7

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Das Konzernergebnis vor Steuern verringerte sich um 41,1 % auf 139,3 Mio. € (Vj. 236,6 Mio. €). Der Konzernjahresüberschuss ging um 42,7 % auf 108,2 Mio. € zurück (Vj. 188,9 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 31,1 Mio. € (Vj. 47,6 Mio. €). Der effektive Steuersatz auf Konzernebene lag bei 22,3 % (Vj. 20,1 %). Die Umsatzrendite nach Steuern belief sich auf 1,9 % (Vj. 3,4 %). Das Ergebnis je Baumarkt-Aktie wird mit 3,40 € (Vj. 5,94 €) ausgewiesen.

Konzernjahresüberschuss
(in Mio. €)

3.2.2 Ertragsentwicklung im Segment Handel

Das Segment Handel umfasst das operative Einzelhandelsgeschäft innerhalb des Konzerns. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 betreiben wir insgesamt 171 (Vj. 167) DIY-Einzelhandelsfilialen sowie Onlineshops in den neun Ländern unseres europaweiten Verbreitungsgebiets.

Ertragskennzahlen Segment Handel

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Nettoumsatz 5.841 5.495 +6,3 %
davon in Deutschland 2.862 2.781 +2,8 %
davon im europäischen Ausland 2.980 2.714 +9,8 %
Umsatzwachstum vergleichbare Fläche 3,6 % 5,4 %
EBITDA 196,7 278,4 -29,3 %
EBIT 133,1 220,8 -39,7 %
Bereinigtes EBIT 135,5 222,4 -39,1 %
EBIT-Marge 2,3 % 4,0 %
Bereinigte EBIT-Marge 2,3 % 4,0 %
Handelsspanne 34,0 % 35,7 %
Filialkosten in % vom Nettoumsatz 27,6 % 27,7 %
Voreröffnungskosten in % vom Nettoumsatz 0,1 % 0,3 %
Verwaltungskosten in % vom Nettoumsatz 4,4 % 4,1 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Umsatzentwicklung:

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Die Nettoumsätze des Segments Handel erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 6,3 % auf 5.841 Mio. € (Vj. 5.495 Mio. €). Die Segmentumsätze sind weitestgehend deckungsgleich mit den Konzernumsätzen.

Zur Erläuterung der Umsatzentwicklung verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1.

Rohertrag und Rohertragsmarge:

Der warenwirtschaftliche Rohertrag erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 1,1 % auf 1.984,0 Mio. € (Vj. 1.962,7 Mio. €). Die Rohertragsmarge (Handelsspanne) reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Einkaufs- und Transportkosten von 35,7 % auf 34,0 %.

Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten:

Die Filialkosten im Segment Handel stiegen um 6,0 % auf 1.610,4 Mio. € (Vj. 1.518,8 Mio. €) und damit unterproportional im Vergleich zu den Umsätzen. Die absolut größten Anstiege verzeichneten expansions- und inflationsbedingt die Betriebs- und Personalkosten. In den Personalkosten enthalten sind auch Inflations- bzw. Energiekostenboni, die in einem Teil der Länder unseres Geschäftsgebiets ausbezahlt wurden. Aufgrund der starken Expansion der letzten Jahre verzeichneten wir einen entsprechenden Anstieg der Belastungen aus Abschreibungen. Darüber hinaus enthalten die Filialkosten nicht-operative Ergebnisbelastungen aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von rund 2,8 Mio. € (Vj. 1,7 Mio. €). Insgesamt reduzierte sich die Filialkostenquote (Filialkosten im Verhältnis zum Umsatz) leicht von 27,7 % auf 27,6 %.

Die Voreröffnungskosten aufgrund von Markt-Neueröffnungen gingen im Geschäftsjahr 2022/​23 auf 6,5 Mio. € zurück (Vj. 15,6 Mio. €). Die Voreröffnungskostenquote verringerte sich damit von 0,3 % auf 0,1 %.

Die Verwaltungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 % auf 254,6 Mio. € (Vj. 223,6 Mio. €), womit sich eine Verwaltungskostenquote von 4,4 % (Vj. 4,1 %) ergab. Der Anstieg ist sowohl auf Personalaufbau als auch auf höhere Materialkosten zurückzuführen.

■ Ertragskennzahlen:

Die operativen Ergebniskennzahlen des Segments Handel waren gegenüber den Rekordzahlen des Vorjahres aufgrund des anhaltenden Inflations- und Kostendrucks deutlich rückläufig. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT des Segments hat sich um 39,1 % auf 135,5 Mio. € (Vj. 222,4 Mio. €) reduziert. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 2,3 % (Vj. 4,0 %). Im Segment ergaben sich nichtoperative Ergebniseffekte aus Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 2,8 Mio. € (Vj. 1,7 Mio. €) sowie Zuschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. € (Vj. keine). Das Betriebsergebnis (EBIT) einschließlich der nicht-operativen Sondereffekte ging um 39,7 % auf 133,1 Mio. € zurück (Vj. 220,8 Mio. €). Daraus resultierte eine EBIT-Marge in Höhe von 2,3 % (Vj. 4,0 %). Das EBITDA fiel im Geschäftsjahr 2022/​23 um 29,3 % auf 196,7 Mio. € (Vj. 278,4 Mio. €). Das entsprach einer EBITDA-Marge von 3,4 % (Vj. 5,1 %).

3.2.3 Ertragsentwicklung im Segment Immobilien

Im Segment Immobilien sind sämtliche Immobilienaktivitäten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns gebündelt. Hauptgeschäft sind der Bau bzw. die Anmietung und die anschließende konzerninterne Vermietung von Baumarktimmobilien. Dem Segment Handel werden die jeweiligen Baumarktimmobilien zu einem vergleichbaren Mietzins und zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet (kalkulatorische Miete).

Ertragskennzahlen Segment Immobilien

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Mieterträge 311,9 294,8 5,8 %
Immobilienkosten 239,9 204,3 17,4 %
Ergebnis aus Vermietung 72,0 90,4 20,4 %
Veräußerungsgewinne/​-verluste -0,4 0,9 -144,4%
Immobilienergebnis 71,6 91,4 -21,6 %
EBITDA 300,3 285,8 5,1 %
EBIT 71,0 90,6 -21,5 %
Bereinigtes EBIT 121,0 114,4 5,8 %
EBT 26,0 46,8 -44,5 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

■ Ergebnis aus Vermietung und Immobilienergebnis:

Die Mieterträge im Segment Immobilien, die zu 99,5 % (Vj. 99,5 %) aus internen Mieterträgen bestehen, haben sich im Berichtsjahr um 5,8 % auf 311,9 Mio. € (Vj. 294,8 Mio. €) erhöht.

Die allgemeinen Betriebskosten der Immobilien sanken im Geschäftsjahr deutlich von 7,4 Mio. € auf 3,8 Mio. €. Die Abschreibungen erhöhten sich dagegen um 20,0 % auf 234,9 Mio. € (Vj. 195,3 Mio. €). In den Abschreibungen sind nicht-operative Ergebniseffekte in Höhe von 55,7 Mio. € (Vj. 25,1 Mio. €) enthalten. Sie sind primär bedingt durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Baumarktimmobilien und Nutzungsrechte für fremdgemietete Baumarktimmobilien (Impairments gemäß IAS 36). Die Immobilienkosten erhöhten sich damit um 17,4 % auf 239,9 Mio. € (Vj. 204,3 Mio. €). Das Ergebnis aus Vermietung reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 20,4 auf 72,0 Mio. € (Vj. 90,4 Mio. €). Im Berichtsjahr gab es Verluste aus Immobilienveräußerungen in Höhe von 0,4 Mio €. Das Immobilienergebnis sank damit um 21,6 % auf 71,6 Mio. € (Vj. 91,4 Mio. €).

■ Ertragskennzahlen:

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg im Berichtsjahr von 285,8 Mio. € auf 300,3 Mio. €. Das EBIT im Segment Immobilien verringerte sich um 21,5 % auf 71,0 Mio. € (Vj. 90,6 Mio. €). Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT lag mit 121,0 Mio. € um 5,8 % über dem Vorjahreswert von 114,4 Mio. €. Das Finanzergebnis verringerte sich leicht aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen von minus 43,7 Mio. € auf minus 45,1 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 26,0 Mio. € um 44,5 % unter dem des Vorjahres (46,8 Mio. €).

3.2.4 Ertragsentwicklung nach geografischen Regionen

In der Region Deutschland ging das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT im Geschäftsjahr 2022/​23 von 92,2 Mio. € auf 49,0 Mio. € zurück (minus 46,8 %). Die bereinigte EBIT-Marge sank somit von 3,3 % auf 1,7 %. Der Anteil der Region Deutschland am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei 20 %. Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 von 18,1 Mio. € auf 23,8 Mio. €. Damit reduzierte sich das EBIT der Region Deutschland von 74,1 Mio. € auf 4,8 Mio. €. Die EBIT-Marge verringerte sich von 2,7 % auf 0,2 %. Das EBITDA ging um 17,0 % auf 187,5 Mio. € zurück (Vj. 225,9 Mio. €) zurück. Der inländische Anteil am EBITDA des Konzerns lag bei 38 %.

Im Übrigen Europa verringerte sich das bereinigte EBIT um 13,8 % auf 192,0 Mio. € (Vj. 222,8 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge sank von 8,2 % auf 6,4 %. Der Anteil der Region Übriges Europa am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei knapp 80 % (Vj. 71 %). Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen erhöhten sich im Berichtsjahr leicht von 7,4 Mio. € auf 8,2 Mio. €. Damit verringerte sich das EBIT außerhalb Deutschlands um 14,7 % auf 183,8 Mio. € (Vj. 215,5 Mio. €). Die EBIT-Marge im übrigen Europa lag bei 6,2 % (Vj. 7,9 %). Das EBITDA ging im Berichtszeitraum um 6,5 % auf 304,7 Mio. € zurück (Vj. 325,8 Mio. €). Der Anteil der Regionen außerhalb von Deutschland am EBITDA des Konzerns lag bei 62 %.

3.3 Dividendenvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG werden der Hauptversammlung, die für den 6. Juli 2023 geplant ist, eine Dividende in Höhe von 0,90 € (Vj. 0,90 €) je gewinnberechtigter Stückaktie vorschlagen.

4. Finanzlage

4.1 Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Sämtliche Finanzierungsmaßnahmen der HORNBACH Gruppe werden durch das Konzerntreasury, in enger Abstimmung mit der jeweils finanzierenden Konzerngesellschaft, verantwortet. Durch die zentrale Organisation des Finanzmanagements sind ein einheitlicher Auftritt der HORNBACH-Gruppe an den Finanzmärkten und ein konzerneinheitliches Liquiditätsmanagement gewährleistet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine alle relevanten Gesellschaften berücksichtigende, monatlich aktualisierte, rollierende Konzernfinanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie einer täglich aktualisierten kurzfristigen Finanzvorschau überwacht und sichergestellt. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen wird zunächst der Finanzierungsbedarf einzelner Konzerneinheiten durch Liquiditätsüberschüsse anderer Konzerngesellschaften in Form eines Cash Poolings ausgeglichen und auf Basis konzerninterner Verrechnungsvereinbarungen marktgerecht verzinst. Soweit langfristiger Finanzierungsbedarf intern gedeckt wird, erfolgt dies auf Basis langfristiger interner Darlehensverträge.

Wesentliche strategische Finanzierungen erfolgen über die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA in Form von nicht besicherten Kreditaufnahmen bei Banken und am Kapitalmarkt. Im Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG erfolgen externe Finanzierungen gegebenenfalls in Form von besicherten Hypothekendarlehen sowie durch Immobilienverkäufe (Sale & Leaseback). Aufgrund der vorausschauenden Finanzpolitik von HORNBACH werden fällige Finanzverbindlichkeiten bei Bedarf frühzeitig refinanziert.

Gemäß den internen Risikogrundsätzen werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Zur Steuerung der Liquidität und der Optimierung des Working Capital nutzte die HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2022/​2023 ein Reverse-Factoring-Programm im Umfang von 250,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €).

4.2 Finanzschulden

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern Finanzschulden in Höhe von 1.967,3 Mio. € (Vj. 1.885,6 Mio. €). Die Nettofinanzschulden sind von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. € gesunken. Dabei erhöhten sich die flüssigen Mittel von 290,3 Mio. € im Vorjahr auf 392,9 Mio. € im Berichtsjahr.

Die kurzfristigen Finanzschulden (bis 1 Jahr) in Höhe von 340,0 Mio. € (Vj. 157,9 Mio. €) setzen sich aus dem kurzfristig fälligen Anteil der Darlehen in Höhe von 177,9 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €), kurzfristigen Leasingschulden in Höhe von 158,5 Mio. € (Vj. 152,1 Mio. €), Zinsabgrenzungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €) sowie aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 0,1 Mio. € (Vj. 2,3 Mio. €) zusammen.

Die detaillierte Zusammensetzung der Finanzschulden im Fälligkeitsprofil zeigt die nachfolgende Tabelle.

Bei Finanzierungen genießt HORNBACH große Flexibilität und nutzt bei Bedarf ein breites Spektrum von unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bestehen folgende wesentliche Finanzierungen:

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die Unternehmensanleihe der HORNBACH Baumarkt AG über 250,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 26. Oktober 2026 und einem Zinssatz von 3,25 %,

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über 126,0 und 74,0 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 22. Februar 2024 und 23. Februar 2026,

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. über 52,0 und 43,0 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 13. September 2023 und 15. September 2025.

Finanzschulden HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Art der Finanzierung Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
in Mio. € bis 1 Jahr 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre über 5 Jahre
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5
Sonstige Darlehen 2)3) 177,9 0,0 116,9 0,0 0,0 0,0
Anleihen 2) 248,2
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,1
Leasingschulden 158,5 157,1 162,0 163,6 167,5 612,2
Summe Finanzschulden 340,0 157,1 278,8 411,8 167,5 612,2
Flüssige Mittel
Nettofinanzschulden
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Art der Finanzierung
in Mio. €
28.2.2023 Gesamt 28.2.2022 Gesamt
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5 3,5
Sonstige Darlehen 2)3) 294,8 294,6
Anleihen 2) 248,2 247,7
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,1 2,3
Leasingschulden 1.420,8 1.337,6
Summe Finanzschulden 1.967,3 1.885,6
Flüssige Mittel 392,9 290,3
Nettofinanzschulden 1.574,4 1.595,3

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Kontokorrentverbindlichkeiten, Terminkredite sowie Zinsabgrenzungen
2) Nicht durch Hypotheken gesicherte Darlehen
3) Die Kosten im Zusammenhang mit der Aufnahme werden anteilig auf die jeweilige Laufzeit verteilt.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen zum Stichtag keine grundbuchlich besicherten Finanzierungen (Vj. 0,0 Mio. €). Im Berichtsjahr waren keine Grundschulden als Sicherheit (Vj. 0,0 Mio. €) eingetragen.

4.2.1 Kreditlinien

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 verfügt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern über 33,0 Mio. € (Vj. 383,0 Mio. €) freie Kreditlinien zu marktüblichen Konditionen.

Die bislang bestehende syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG über 350 Mio. € wurde zum 8. September 2022 vorzeitig gekündigt. Gemäß der neuen strategischen Ausrichtung im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern wurde am 2. September 2022 eine neue syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA über 500,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 2. September 2027 abgeschlossen. Eine direkte Inanspruchnahme der Kreditlinie ist auch für alle Tochtergesellschaften im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern möglich.

4.2.2 Verpflichtungsvereinbarungen

Bei den Kreditlinien, den Schuldscheindarlehen sowie der Anleihe sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung banküblicher Verpflichtungen (Covenants), deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "Pari Passu"- und "negative pledge"-Erklärungen sowie bei wesentlichen Finanzierungen auch "Change of Control"- sowie "Cross default"- oder "Cross acceleration"-Vereinbarungen.

Bei den Schuldscheindarlehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern wurden Höchstgrenzen grundbuchlich besicherter Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen vereinbart. Bei der Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG besteht ebenfalls eine vergleichbare Beschränkung bezüglich grundbuchlich besicherter Finanzierungen.

Im Rahmen des internen Risikomanagements werden regelmäßig der Zinsdeckungsgrad, die Eigenkapitalquote, die vereinbarten Finanzierungshöchstgrenzen sowie die Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Quartalsweise werden weitere Kennzahlen berechnet. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Sämtliche Covenants wurden im Berichtsjahr stets eingehalten. Weitere Informationen zu den Finanzschulden finden sich im Konzernanhang.

Finanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2023 28.2.2022
Nettofinanzschulden Kurzfristige Finanzschulden + langfristige Finanzschulden -Flüssige Mittel Mio. € 1.574,4 1.595,3
Verschuldungsgrad Nettofinanzschulden /​ EBITDA 3,2 2,9
Zinsdeckungsgrad EBITDA 1) /​ Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8,4 9,6
Free Cash Flow Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit abzüglich gezahlte Dividenden Mio. € 266,6 151,6

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Das EBITDA wurde gemäß der Kennzahlendefinition der syndizierten Kreditlinie der HORNBACH Holdinig AG & Co. KGaA um das übrige Finanzergebnis bereinigt. Im Vorjahr wurde mit einer davon abweichenden Systematik, gemäß damaliger syndizierter Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG, die Kennzahl berechnet. Für eine Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert angepasst.

4.3 Liquiditätsmanagement

Die flüssigen Mittel betragen zum Bilanzstichtag 392,9 Mio. € (Vj. 290,3 Mio. €). Die Liquiditätsdisposition kann in folgenden Liquiditätsklassen erfolgen:

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Operative Liquidität in Form von Tages-, Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont bzw. einer Kündigungsfrist von maximal drei Monaten sowie in kurzfristigen Geldmarktfonds.

Mittelfristig zur Verfügung stehende Liquidität in Form von Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont zwischen vier und elf Monaten sowie kurzfristige Rentenfonds.

Strategische Liquidität bei der neben der Anlage in mittelfristige Rentenfonds eine Beimischung anderer Liquiditätsklassen, wie zum Beispiel Aktienanteile, möglich ist.

4.4 Kapitalflussrechnung und Investitionen

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €) überwiegend in Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für bestehende sowie im Bau befindliche Bau- und Gartenmärkte investiert. Die Mittel für die zahlungswirksamen Investitionen in Höhe von 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €) wurden im Geschäftsjahr vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 449,3 Mio. € (Vj. 344,7 Mio. €) gedeckt. Für neue Immobilien einschließlich in Bau befindlicher Objekte wurden rund 54 % der Investitionssumme ausgegeben. Rund 46 % der Investitionssumme wurden im Wesentlichen für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung aufgebracht.

156 Mio. €

Investitionen

Die bedeutendsten Investitionsprojekte betrafen den Erwerb von Grundstücken für die weitere Expansion, Bauleistungen für Bau- und Gartenmärkte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr eröffnet wurden oder in den folgenden Geschäftsjahren eröffnet werden, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte, Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Software.

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Kapitalflussrechnung (verkürzt)
in Mio. €
2022/​23 2021/​22
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 449,3 344,7
davon "Funds from Operations" 1) 394,6 434,0
davon Veränderung Working Capital 2) 54,7 -89,3
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -154,0 -164,5
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -195,0 -227,2
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 100,3 -47,0

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Konzernergebnis nach Steuern plus Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens plus Veränderungen der Rückstellungen minus Gewinne/​plus Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen plus/​minus sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge
2) Differenz aus "Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva" und "Veränderungen derVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva"

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 gegenüber dem Vorjahr von 344,7 Mio. € auf 449,3 Mio. €. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft ("Funds from operations") reduzierte sich dabei auf 394,6 Mio. € (Vj. 434,0 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die höheren Einkaufs- und Transportkosten zurückzuführen. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen erhöhten sich von 15,4 Mio. € auf 21,9 Mio. €. Aus der Veränderung des Working Capitals ergab sich ein Mittelzufluss von 54,7 Mio. € (Vj. minus 89,3 Mio. €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Veränderung der Verbindlichkeiten aus der Nutzung des neuen Reverse-Factoring-Programms, die aufgrund ihres betrieblichen Charakters im Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen wird. Dem steht ein Abfluss durch den Aufbau der Vorräte für die Frühjahrssaison im Folgejahr gegenüber.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit reduzierte sich von 164,5 Mio. € auf 154,0 Mio. €. Die zahlungswirksamen Investitionen ins Anlagevermögen reduzierten sich dabei auf 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €). Die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten reduzierten sich auf 1,9 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €). Zum Bilanzstichtag gab es wie im Vorjahr keine Bewegungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit summierte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 auf 195,0 Mio. € (Vj. 227,2 Mio. €). Dabei wurden weder planmäßige Tilgungen von Krediten (Vj. 98,4 Mio. €) noch Neuaufnahmen von Krediten (Vj. 50,0 Mio. €) vorgenommen. Aus der Tilgung von Leasingschulden resultierten Auszahlungen in Höhe von 159,3 Mio. €. (Vj. 150,2 Mio. €). Die gezahlten Dividenden an Gesellschafter blieben mit 28,6 Mio. € auf Vorjahresniveau. Aus den Auszahlungen für Konzernfinanzierungen ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 7,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €)

4.5 Rating

Die Bonität des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns wird von Standard & Poors, einer der international führenden Ratingagenturen, bewertet. In der letztaktuellen Publikation wurde der HORNBACH Baumarkt AG Konzern von Standard & Poor's mit "BB+" und einem stabilen Ausblick bewertet.

BB+/​stable

Rating des HORNBACH

Baumarkt AG Konzerns

5. Vermögenslage

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG Konzern (Kurzfassung)

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Mio. € 28.2.2023 28.2.2022 Veränderung
Langfristiges Vermögen 2.640,4 2.517,1 4,9 %
Kurzfristiges Vermögen 1.828,1 1.567,3 16,6 %
Vermögenswerte 4.468,5 4.084,4 9,4 %
Eigenkapital 1.543,6 1.437,0 7,4 %
Langfristige Schulden 1.686,4 1.797,5 -6,2 %
Kurzfristige Schulden 1.238,5 849,8 45,7 %
Eigen- und Fremdkapital 4.468,5 4.084,4 9,4 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Die Konzernbilanzsumme erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr von 4.084,4 Mio. € um 384,1 Mio. € auf 4.468,5 Mio. € (plus 9,4 %). Das bilanzielle Eigenkapital im Konzern wird zum Ende des Geschäftsjahres mit 1.543,6 Mio. € (Vj. 1.437,0 Mio. €) ausgewiesen. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 34,5 % zum Ende des Geschäftsjahres 2022/​23 (Vj. 35,2 %).

Angaben zu eigenen Aktien sind zu finden im Abschnitt (21) Eigenkapital im Anhang.

5.1 Langfristiges und kurzfristiges Vermögen

Das langfristige Vermögen beträgt zum Bilanzstichtag 2.640,4 Mio. € (Vj. 2.517,1 Mio. €) und damit rund 59 % (Vj. 62 %) der Bilanzsumme. Die Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte und fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke stiegen um 101,6 Mio. € von 2.460,2 Mio. € auf 2.561,8 Mio. €. Es ergaben sich Zugänge an Nutzungsrechten an Leasingobjekten (inklusive Umbuchungen) in Höhe von 238,1 Mio. € (Vj. 219,7 Mio. €), Sachanlagezugänge (inklusive Umbuchungen in zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte) in Höhe von 145,7 Mio. € (Vj. 157,5 Mio, €) und Zuschreibungen in Höhe von 6,1 Mio. € (Vj. keine). Demgegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 304,4 Mio. € (Vj. 258,6 Mio. €) sowie Anlagenabgänge in Höhe von 3,1 Mio. € (Vj. 5,3 Mio. €). Durch Währungskursanpassungen erhöhen sich die Sachanlagen, Nutzungsrechte und fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücke um 19,2 Mio. € (Vj. 17,7 Mio. €).

Die übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Abgrenzung der Kosten der Kreditlinie sowie aktive latente Steuern. Die Veränderung der aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung temporärer Bewertungsunterschiede beim Finanzierungsleasing aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibungen der Nutzungesrechte.

Das kurzfristige Vermögen erhöhte sich um 16,6 % von 1.567,3 Mio. € auf 1.828,1 Mio. € und beträgt rund 41 % (Vj. 38 %) der Bilanzsumme. Dabei stiegen die Vorräte expansionsbedingt und aufgrund inflationsbedingt höherer Einkaufspreise von 1.169,3 Mio. € auf 1.308,8 Mio. €. Infolge des Anstiegs der Vorräte reduzierte sich der Lagerumschlag auf 3,2 (Vj. 3,6). Die flüssigen Mittel stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 290,3 Mio. € um 102,6 Mio. € auf 392,9 Mio. € im Berichtsjahr. Die kurzfristigen Forderungen, Vertragsvermögenswerte und sonstigen Vermögenswerte (einschließlich Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) erhöhten sich um 17,2 Mio. € auf 123,5 Mio. €. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der übrigen kurzfristigen Vermögenswerte. Die darin enthaltenen Steuererstattungsansprüche reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr von 8,6 Mio. € auf 3,0 Mio. € im Berichtsjahr. Rückerlangungsansprüche aus erwarteten Retouren lagen zum Geschäftsjahresende bei 4,9 Mio. € (Vj. 4,9 Mio. €).

5.2 Langfristige und kurzfristige Schulden

Die Verbindlichkeiten inklusive der Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 2.924,9 Mio. € gegenüber 2.647,3 Mio. € im Vorjahr. Die langfristigen Schulden sind von 1.797,5 Mio. € auf 1.686,4 Mio. € zurückgegangen. Darin enthalten sind langfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen, die aufgrund von Darlehensfälligkeiten im aktuellen Geschäftsjahr von 542,2 Mio. € auf 365,0 Mio. € zurückgingen. Im Berichtsjahr wurden keine Rückstellungen für Pensionen ausgewiesen (Vj. 12,7 Mio. €), da der Marktwert des Planvermögens die Versorgungsverpflichtung überstieg. Die in den langfristigen Schulden enthaltenen passiven latenten Steuern erhöhten sich im Stichtagsvergleich von 9,2 Mio. € auf 11,2 Mio. €.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich von 849,8 Mio. € auf 1.238,5 Mio. €. Die kurzfristigen Finanzschulden erhöhten sich aufgrund der Darlehensfälligkeiten von 5,8 Mio. € auf 181,5 Mio. €. Die kurzfristigen Leasingschulden gemäß IFRS 16 betragen 158,5 Mio. € (Vj. 152,1 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus dem im Berichtsjahr eingeführten Reverse-Factoring-Programm, Vertragsverbindlichkeiten und übrige Verbindlichkeiten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 772,1 Mio. € gegenüber 535,0 Mio. € im Vorjahr. Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden gingen im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Prämienrückstellungen von 120,5 Mio. € im Vorjahr auf 98,9 Mio. € zurück.

Die Nettoverschuldung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern, das heißt die Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel, reduzierte sich aufgrund des Anstiegs der flüssigen Mittel von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. €. Exklusive Leasingschulden liegt die Nettoverschuldung mit 153,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau (257,7 Mio. €).

Bilanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2023 28.2.2022
Eigenkapitalquote Eigenkapital /​ Bilanzsumme % 34,5 35,2
Eigenkapitalrendite Jahresüberschuss /​ durchschnittliches Eigenkapital % 7,3 14,0
Gesamtkapitalrendite NOPAT 1) /​ durchschnittliches Gesamtkapital 2) % 4,3 7,0
Verschuldungskoeffizient (Gearing) Nettoverschuldung /​ Eigenkapital % 102,0 111,0
Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Mio. € 394,0 385,5
Net Working Capital kurzfristiges Vermögen 3) abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlicher Schulden 4) Mio. € 769,1 839,9
Lagerumschlagshäufigkeit Materialeinsatz /​ durchschnittliche Vorräte 3,2 3,6

1) "Net operating profit after tax", definiert als EBIT minus standardisierte Steuerquote im HORNBACH-Konzern von unverändert 30 %
2) Durchschnittliches Gesamtkapital definiert als durchschnittliches Eigenkapital plus durchschnittliche Nettoverschuldung
3) exkl. flüssige Mittel und zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte
4) Vertragsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm

6. Erläuterungen zum Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG (gemäß HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

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T€ 2022/​23 2021/​22
Umsatzerlöse 3.544.625 3.406.055
Andere aktivierte Eigenleistungen 561 489
Sonstige betriebliche Erträge 24.960 18.932
Materialaufwand 2.534.288 2.376.124
Rohergebnis 1.035.858 1.049.352
Personalaufwand 527.695 520.151
Abschreibungen 35.823 34.263
sonstige betriebliche Aufwendungen 442.512 408.032
Betriebliches Ergebnis 29.828 86.906
Finanzergebnis 63.043 119.349
Steuern 9.348 25.778
Ergebnis nach Steuern 83.523 180.477
Sonstige Steuern 1.328 1.220
Jahresüberschuss 82.195 179.257
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 150.636 5
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0
Bilanzgewinn 232.831 179.262

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau (Pfalz) stellt ihren Jahresabschluss nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) auf. Sie ist das Mutterunternehmen des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns. Die HORNBACH Baumarkt AG enthält das operative Einzelhandelsgeschäft der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Deutschland sowie die Zentralfunktionen des Konzerns wie zum Beispiel Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnologie, Steuern, Recht und Personal.

6.1 Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen für unser operatives Geschäft in Deutschland sind im Kapitel "1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" dieses Wirtschaftsberichts ausführlich beschrieben.

6.2 Entwicklung des Filialnetzes

Im Berichtsjahr 2022/​23 hat HORNBACH in Deutschland einen neuen Bau- und Gartenmarkt in Leipzig eröffnet. Damit betreiben wir zum 28. Februar 2023 einschließlich der beiden BODENHAUS-Fachmärkte deutschlandweit 99 Einzelhandelsfilialen (28. Februar 2022: 98). Die Verkaufsfläche (BHB) in Deutschland beläuft sich auf 1.091.088 qm (Vj. 1.074.507 qm).

6.3 Ertragslage 6.3.1 Umsatzentwicklung

Der Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) der HORNBACH Baumarkt AG stieg im Berichtsjahr 2022/​23 von 3.406,1 Mio. € um 4,1 % auf 3.544,6 Mio. €. In den Umsatzerlösen sind 614 Mio. € (Vj. 563 Mio. €) aus Lieferungen der HORNBACH-Logistikzentren an unsere ausländischen Tochtergesellschaften enthalten. Maßgeblich für den Geschäftsverlauf der HORNBACH Baumarkt AG war die Entwicklung der inländischen flächenbereinigten Umsätze, die wir im Kapitel "3.1.2 Flächenbereinigte Umsätze" im Detail erläutern.

6.3.2 Ertragsentwicklung

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge sind auf 25,0 Mio. € (Vj. 18,9 Mio. €) gestiegen. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus Schadensersatzleistungen, aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Währungsgewinnen sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten.

Der Materialaufwand ist aufgrund von gestiegenen Preisen und Logistikkosten um 6,7 % auf 2.534,3 Mio. € (Vj. 2.376,1 Mio. €) gewachsen. Das Rohergebnis betrug 1.035,9 Mio. € bzw. 29,2 % der Nettoumsätze im Vergleich zu 1.049,4 Mio. € bzw. 30,8 % im Vorjahr. Die Personalaufwendungen sind aufgrund der höheren Mitarbeiteranzahl von 520,2 Mio. € um 1,5 % auf 527,7 Mio. € leicht gestiegen - jedoch deutlich unterproportional zum Nettoumsatz. Die Abschreibungen lagen mit 35,8 Mio. € um 4,6 % über dem Vorjahreswert (34,3 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 408,0 Mio. € im Vorjahr auf 442,5 Mio. € um 8,5 % erhöht.

Das betriebliche Ergebnis lag mit 29,8 Mio. € aufgrund der geringeren Rohertragsspanne bei gestiegenem Personalaufwand und gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich unter dem Vorjahresniveau (86,9 Mio. €).

Das Finanzergebnis (inklusive Beteiligungsergebnis) ist auf 63,0 Mio. € im Berichtsjahr zurückgegangen (Vj. 119,3 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang des Beteiligungsergebnisses von 129,6 Mio. € auf 71,2 Mio. € infolge einer geringeren Ergebnisabführung der HORNBACH International GmbH.

Die Zinserträge und Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens stiegen von 5,1 Mio. € auf 6,5 Mio. €. Die Zinsaufwendungen des Berichtsjahres lagen mit 14,6 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (15,3 Mio. €).

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Einflussfaktoren sowie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 9,3 Mio. € (Vj. 25,8 Mio. €) ging der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2022/​23 von 179,3 Mio. € auf 82,2 Mio. € zurück.

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

Aktiva

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände 17.952 14.951
Sachanlagen 404.859 351.886
Finanzanlagen 219.604 253.376
Anlagevermögen 642.415 620.213
Vorräte 824.295 738.733
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 260.027 196.105
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 301.127 209.941
Umlaufvermögen 1.385.449 1.144.779
Rechnungsabgrenzungsposten 9.737 9.425
Aktive latente Steuern 12.820 10.934
Bilanzsumme 2.050.421 1.785.351

Passiva

Eigenkapital 872.492 818.923
Rückstellungen 106.230 121.384
Verbindlichkeiten 1.066.715 839.141
Rechnungsabgrenzungsposten 4.984 5.903
Bilanzsumme 2.050.421 1.785.351

6.3.3 Vermögenslage

Mit 2.050,4 Mio. € liegt die Bilanzsumme zum 28. Februar 2023 um 265,1 Mio. € bzw. 14,8 % über dem Vorjahreswert (1.785,4 Mio. €). Das Anlagevermögen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 642,4 Mio. € bzw. 31,3 % der Bilanzsumme (Vj. 620,2 Mio. € bzw. 38,1 %). Die Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch Investitionen in Höhe von 83,8 Mio. € bei gleichzeitigen Abschreibungen in Höhe von 30,2 Mio. € und Buchwertabgängen in Höhe von 0,6 Mio. € auf 404,9 Mio. € (Vj. 351,9 Mio. €). Die Finanzanlagen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 219,6 Mio. € (Vj. 253,4 Mio. €).

Das Umlaufvermögen beträgt zum Bilanzstichtag 1.385,4 Mio. € (Vj. 1.144,8 Mio. €). Im Zuge der Expansion und inflationsbedingt höherer Einkaufspreise stiegen die Vorräte um 11,6 % bzw. 85,6 Mio. € auf 824,3 Mio. € (Vj. 738,7 Mio. €). Der Lagerumschlag liegt im Geschäftsjahr 2022/​23 mit 3,2 unter dem Vorjahresniveau von 3,6. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 54,7 Mio. € auf 188,8 Mio. € (Vj. 134,1 Mio. €). Der Anstieg der Forderungen im Geschäftsjahr 2022/​23 resultiert im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen kurzfristigen Finanzierung der Konzerngesellschaften. Die flüssigen Mittel stiegen infolge des neu eingeführten Reverse-Factoring-Programms im Vorjahresvergleich um 91,2 Mio. € von 209,9 Mio. € auf 301,1 Mio. €. Zum Geschäftsjahresende bestehen aktive latente Steuern in Höhe von 12,8 Mio. € (Vj. 10,9 Mio €).

Das Eigenkapital liegt zum 28. Februar 2023 mit 872,5 Mio. € um 6,5 % über dem Niveau des Vorjahres (818,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote wird mit 42,6 % (Vj. 45,9 %) ausgewiesen. Die Rückstellungen gingen zum Bilanzstichtag von 121,4 Mio. € auf 106,2 Mio. € zurück. Dies ist sowohl auf niedrigere Steuerrückstellungen als auch auf geringere sonstige Rückstellungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten lagen zum Bilanzstichtag mit 1.066,7 Mio. € um 227,6 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (839,1 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus den insgesamt gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Verbindlichkeiten im Rahmen des Reverse-Factoring-Programms in Höhe von 250,7 Mio. € wurden aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe ausgewiesen. Diese erhöhten sich damit von 53,3 Mio. € auf 315,3 Mio. €. Die verbliebenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen auf 226,3 Mio. € zurück (Vj. 245,3 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 202,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (202,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Konzernfinanzierung resultieren, reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 von 68,9 Mio. € auf 55,9 Mio. €.

6.3.4 Finanzlage

Hinsichtlich der Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements, der Erläuterung der Finanzschulden und Kapitalstruktur verweisen wir auf Kapitel 4.1.

Das Anlagevermögen wird vollständig durch das Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) gedeckt. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden in der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 92,4 Mio. € (Vj. 55,5 Mio. €) in immaterielle Vermögensgegenstände, Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die Investitionen in Grundstücke und Gebäude beliefen sich auf 32,1 Mio. € (Vj. 18,1 Mio. €). Weitere 26,8 Mio. € (Vj. 22,6 Mio. €) wurden für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung verwendet. 8,5 Mio. € (Vj. 6,9 Mio. €) des Investitionsvolumens entfielen auf entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände. Die Finanzanlagen sind bedingt durch die Reduzierung konzerninterner Darlehen um 33,8 Mio. € von 253,4 Mio. € auf 219,6 Mio. € gesunken.

6.4 Gesamtbeurteilung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der HORNBACH Baumarkt AG

Auf Basis des geringeren Rohertrags bei gestiegenen Betriebs- und Personalkosten ist das betriebliche Ergebnis der HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2022/​23 zurückgegangen. Der Jahresüberschuss lag -auch aufgrund eines niedrigeren Beteiligungsergebnisses - mit 82,2 Mio. € deutlich unter dem sehr hohen Vorjahresniveau (179,3 Mio. €). Das Anlagevermögen und rund 32 % des Umlaufvermögens sind langfristig durch Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) sowie langfristiges Fremdkapital finanziert. In der Gesamtschau stellt sich die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft insgesamt gut dar.

6.5 Umsatz und Ertragsprognose für die HORNBACH Baumarkt AG (Jahresabschluss nach HGB)

Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechnen wir im Geschäftsjahr 2023/​24 mit einem Umsatz leicht über oder unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (3.545 Mio. €) sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (82,2 Mio. €).

Risikobericht

1. Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

1.1 Risikomanagement im Konzern

Jedes unternehmerische Handeln ist unmittelbar mit Chancen und Risiken verbunden. Daher ist ein wirksames Management der Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswertes. Der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG bekennt sich in diesem Zusammenhang zu einer risikobewussten Unternehmensführung, bei der die Sicherung des Fortbestands des Gesamtunternehmens und seiner Beteiligungsgesellschaften immer höchste Priorität hat. Durch das vom Vorstand implementierte Risikomanagementsystem (RMS) soll die Risikofrüherkennung mit dem Ziel der proaktiven Risikosteuerung kontinuierlich verbessert sowie eine stetige Optimierung des Chancen-Risiko-Profils erreicht werden.

Davon abgeleitet hat der Vorstand Grundsätze verabschiedet:

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Keine Handlung oder Entscheidung darf ein existenzielles Risiko, das heißt ein den Fortbestand des Unternehmens oder eines Teilbetriebs gefährdendes Risiko nach sich ziehen.

Risiken, die sich weder auf Kern- noch auf Unterstützungsprozesse beziehen, werden vom Konzern grundsätzlich nicht eingegangen. Kernprozesse sind hierbei die Entwicklung und Umsetzung der jeweiligen Geschäftsmodelle, die Beschaffung der Waren und Dienstleistungen, Standortentscheidungen, die Sicherstellung der Liquidität sowie die Entwicklung von Fach- und Führungskräften.

Eingegangene Ertragsrisiken müssen durch die erwartete Rendite angemessen prämiert werden. Maßgebliche Kennziffern hierbei basieren auf der Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Nicht vermeidbare Risiken sind - soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll - zu versichern. Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des Risikomanagements gesteuert werden.

1.2 Organisation und Prozess

Das im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehende RMS ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Es setzt sich dabei aus den zentralen Bestandteilen der Risikofrüherkennung, Controlling- und Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem Internen Kontrollsystem (IKS) zusammen. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines angemessenen und wirksamen Risikomanagementsystems und insbesondere des Internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Bei der Ausgestaltung und Aufrechterhaltung des Systems wird er durch den Leiter Konzerncontrolling/​Risikomanagement unterstützt. Neben RMS und IKS besteht auch ein Compliance Management System (CMS).

Der Vorstand hat in den in- und ausländischen Teilbereichen des Konzerns Risikoverantwortliche benannt, die die Aufgabe haben, Risiken ihres Verantwortungsbereiches zu identifizieren, zu quantifizieren, zu berichten und durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Diese Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind im Konzern eindeutig geregelt und spiegeln unsere Unternehmensstruktur wider. Bei der Risikoidentifikation, Risikobewertung und auch der Festlegung geeigneter Maßnahmen zur Steuerung der Risiken werden die Risikoverantwortlichen von einem zentralen Risikocontroller unterstützt, dem die Koordination des Risikomanagementprozesses obliegt.

Bewertungskategorien der Unternehmensrisiken in aufsteigender Reihenfolge

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
(in €)
unwahrscheinlich ≤ 1 % gering ≤ 5,0 Mio.
selten > 1 % - ≤ 5 % moderat > 5,0 Mio. - ≤ 10,0 Mio.
gelegentlich > 5 % - ≤ 20 % spürbar > 10,0 Mio. - ≤ 50,0 Mio.
möglich > 20 % - ≤ 50 % schwerwiegend > 50,0 Mio. - ≤ 100,0 Mio.
häufig > 50 % kritisch > 100,0 Mio.

Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. Diese gewichtete Quantifizierung bildet dann die Basis für potentielle weitere Maßnahmen der Risikoreduktion. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind im Konzern-Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Die notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Grundlagen für die Risikofrüherkennung sind darin konzernweit festgelegt. Darüber hinaus wird zur Unterstützung des Risikomanagementprozesses eine konzernweit implementierte Standard-Softwarelösung genutzt, mit deren Hilfe Risiken und zugehörige Steuerungsmaßnahmen erfasst und dokumentiert werden.

Die Risiken werden vierteljährlich aktualisiert und an den Vorstand berichtet. Der Aufsichtsrat sowie sein Prüfungsausschuss beraten im halbjährlichen Rhythmus über die aktuelle Risikolage. Neben dieser turnusmäßigen Berichterstattung ist auch ein Ad-hoc-Meldeverfahren für plötzlich auftretende Risiken oder eine spontane, wesentliche Änderung der Einschätzung eines bereits bekannten Risikos definiert und im Risikomanagementprozess verankert.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) hat die Funktion, die ordnungsgemäße Durchführung von Geschäftstätigkeiten, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung sowie die Einhaltung rechtlicher, regulatorischer und interner Anforderungen zu unterstützen. Dabei werden auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, die auf Basis der regulatorischen Vorgaben fortlaufend weiterentwickelt werden. Das IKS basiert auf einer konzerneinheitlich strukturierten Dokumentation der Kontrollen bei Prozessen und der damit verbundenen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit bzw. Finanzberichterstattung haben könnten. Als Basis für das Interne Kontrollsystem stehen entsprechende Arbeitsanweisungen und Handbücher zur Verfügung.

1.3 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB)

Ziel des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelkonformität des Konzernabschlusses, des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts entgegenstehen können. Den identifizierten Risiken sind entsprechende Kontrollschritte und klare Verantwortlichkeiten zugeordnet. Dies soll eine hinreichende Sicherheit gewährleisten, so dass trotz der identifizierten Risiken regelkonforme Abschlüsse und Lageberichte für den Gesamtkonzern und die einbezogenen Unternehmen erstellt werden können.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind das bestehende rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und die dazugehörige Risikomatrix konzernweit dokumentiert. Von Konzernprozessen abweichende länderspezifische Besonderheiten werden jeweils durch die Tochtergesellschaften beschrieben und in der Dokumentation ergänzt. Durch die in den Landesgesellschaften und in der Muttergesellschaft benannten ^-Verantwortlichen wird sichergestellt, dass wesentliche Prozessänderungen dokumentiert und entsprechende Kontrollen implementiert werden. Hierüber wird eine jährliche Entsprechenserklärung durch die IKS-Verantwortlichen abgegeben. Das bestehende IKS wird hierbei ständig weiterentwickelt.

Wesentliche Elemente des Internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, wie z. B. systemtechnischen und manuellen Abstimmprozessen, die Trennung von Funktionen sowie das Vorhandensein bzw. die Einhaltung der Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Im gesamten Rechnungslegungsprozess wird das Vier-Augen-Prinzip angewandt, wobei entsprechende Freigabeprozesse durchlaufen werden müssen. Eine klare Unternehmens- und Führungsstruktur, die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und adäquate Zugriffsregelungen auf Basis eines konzerneinheitlichen Berechtigungskonzepts in den abschlussrelevanten Informations- und Rechnungslegungssystemen dienen der weiteren Risikosteuerung und -kontrolle. Diese wesentlichen Kontrollen sind in die rechnungslegungsbezogenen Prozesse integriert.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal. Sie sind für die Beachtung lokaler Vorschriften und die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien in Form von Arbeitsanweisungen, Bilanzierungs- und Organisationshandbüchern ebenso verantwortlich wie für die korrekte Überleitung der lokalen Jahresabschlüsse zu den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten IFRS-Abschlüssen. Insbesondere das konzernweit einheitliche Bilanzierungshandbuch dient dazu, durch eindeutige Vorgaben den Ermessensspielraum der Mitarbeiterinnen bei Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden einzuschränken und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken zu verringern.

Die für die Bilanzierung und Bewertung der Sachverhalte Verantwortlichen der einzelnen Konzerngesellschaften bestätigen vierteljährlich im Rahmen einer konzerninternen Vollständigkeitserklärung die Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit des jeweiligen Einzelabschlusses. Auf Konzernebene werden innerhalb des Konzernrechnungswesens und des Konzerncontrollings die in die Abschlüsse eingegangenen Buchungsdaten nochmals plausibilisiert und hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit geprüft. Der Prozess der Konzernabschlusserstellung wird zentral über einen vorgegebenen Termin- und Aktivitätenplan koordiniert und sowohl zentral als auch dezentral überwacht. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Tochtergesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt.

Wesentliche Änderungen der Rechnungslegungsprozesse aufgrund von neuen Gesetzen, Gesetzesänderungen oder Änderungen der internen Prozesse werden koordiniert durch das Konzernrechnungswesen mit allen wesentlich am Konzernrechnungslegungsprozess Beteiligten vor Umsetzungsbeginn abgestimmt. Spezielle Bilanzierungs- und Rechnungslegungsfragen oder komplexe Sachverhalte, die entweder besondere Risiken betreffen oder besonderes Know-how erfordern, werden zentral überwacht und umgesetzt. Externe Experten wie z. B. sachverständige Gutachter werden insbesondere zur Beurteilung der Verkehrswerte von Immobilien im Rahmen von Werthaltigkeitsüberprüfungen oder bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen regelmäßig hinzugezogen.

Alle für die Rechnungslegung wesentlichen Prozesse sind konzernweit einheitlich in einem gemeinsamen IT-System abgebildet. Durch diese vollständige Integration aller wesentlichen Finanzsysteme in einem einheitlichen IT-System ist die Datenintegrität bezogen auf die Einzelabschlüsse und den Konzernabschluss sichergestellt. Durch Verwendung eines konzernweit gültigen, einheitlichen Kontenplans und die zentrale Pflege des Kontenrahmens wird in Zusammenhang mit dem konzernweit gültigen Bilanzierungshandbuch eine einheitliche Bilanzierung gleichartiger Geschäftsvorfälle gewährleistet. Dies dient auch als Basis für eine regelungskonforme Konzernkonsolidierung. Die Konsolidierungsmaßnahmen und notwendigen Abstimmtätigkeiten erfolgen zentral durch das Konzernrechnungswesen. Die in den Konsolidierungsprozessen, wie z. B. der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung, durchzuführenden Kontrollen erfolgen sowohl automatisch durch das IT-System als auch manuell.

Durch die zentrale Steuerung und Überwachung aller wesentlichen rechnungslegungsrelevanten IT-Systeme und regelmäßigen Systemsicherungen wird das Risiko von Systemausfällen bzw. Datenverlust minimiert.

Die interne Revision als integraler Bestandteil des Internen Kontrollsystems überprüft auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten regelmäßig stichprobenartig die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems. Dennoch können auch angemessene und funktionsfähige Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewährleisten.

2. Übersicht der Gesamtrisiken *

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
Finanzwirtschaftliche Risiken
Liquiditätsrisiken selten schwerwiegend
Währungsrisiken möglich moderat
Externe Risiken
Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken möglich spürbar
Elementarrisiken selten gering
Krieg /​ Pandemie selten spürbar
Operative Risiken
Standort- und Absatzrisiken möglich spürbar
Beschaffungsrisiken möglich spürbar
Rechtliche Risiken
Gesetzliche und regulatorische Risiken gelegentlich spürbar
Führungs- und Organisationsrisiken
IT-Risiken unwahrscheinlich kritisch
Reputationsrisiken gelegentlich spürbar
Personalrisiken selten gering

* Die aufgeführten Risiken gelten - soweit nicht anders angegeben - sowohl für das Segment Handel als auch das Segment Immobilien.

2.1 Veränderungen Übersicht der Gesamtrisiken zum Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahr sind keine Risiken entfallen.

Folgende Risiken wurden gegenüber dem Vorjahr neu aufgenommen:

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Währungsrisiken sind auf Grund neuer interner Bewertungsgrundlagen aufgenommen worden.

Bei folgenden Risiken hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit geändert:

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Die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko Krieg /​ Pandemie wurde aufgrund des reduzierten Corona-Risikos herabgesetzt.

2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzern bestehen im Wesentlichen aus Liquiditäts- und Währungsrisiken. Die Steuerung dieser Risiken obliegt der Abteilung Treasury.

2.2.1 Liquiditätsrisiken

HORNBACH benötigt für die laufende Expansion und die Akquisition von Grundstücken, Investitionen in Bau-und Gartenmärkte sowie den Einkauf großer Warenmengen die jederzeitige Bereithaltung einer hohen Liquiditätsreserve. Neben dem Cashzufluss aus dem operativen Geschäft und der Finanzierung durch das Working Capital dienen zur Abdeckung größerer Ausgaben insbesondere bilaterale Bankkredite und -kreditlinien, syndizierte Kreditlinien, Schuldscheindarlehen und eine börsennotierte Anleihe. Bezüglich der genauen Zusammensetzung der Finanzschulden verweisen wir auf die Darstellung in der Finanzlage.

Risiken, längerfristige Finanzierungen von neuen Standorten über Banken oder Sale & Leaseback-Transaktionen aufgrund der Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten nicht mehr tätigen zu können, begegnet HORNBACH durch eine flexible Anpassung der Investitionen sowie die Bereithaltung eines hohen Liquiditätsspielraums in Form von flüssigen Mitteln und freien Kreditlinien. Im Zusammenhang mit der Anleihe, der syndizierten Kreditlinie und den Schuldscheindarlehen sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung bestimmter banküblicher Verpflichtungen (Covenants), andernfalls droht unter Umständen die sofortige Rückzahlung der aufgenommenen Mittel. Im Ergebnis wäre eine Anschlussfinanzierung erforderlich, die lediglich unter erschwerten Refinanzierungsbedingungen durchgeführt werden könnte.

Bezüglich der Details der Covenants verweisen wir auf die Darstellung in der Finanzlage. Die Überprüfung der Covenants erfolgt kontinuierlich. Während des Geschäftsjahres 2022/​23 wurden sämtliche Verpflichtungen stets eingehalten. Dies wird auch künftig erwartet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine monatlich aktualisierte, rollierende Konzern-Finanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie durch eine tägliche Finanzvorschau sichergestellt. Im Konzern bestehen zurzeit keine Risiken im Zusammenhang mit einer eventuell notwendigen Anschlussfinanzierung für fällig werdende Finanzverbindlichkeiten. Derzeit sind keine Liquiditätsrisiken erkennbar.

2.2.2 Währungsrisiken

Grundsätzlich unterliegt HORNBACH durch seine Tätigkeit in Ländern, in denen eine andere Währung als der Euro existiert, dem Risiko von Währungskursänderungen. Hierbei handelt es sich um die Währungen Schweizer Franken, Tschechische Kronen, Schwedische Kronen und Rumänische Lei sowie Hong Kong Dollar. Die Abwertung einer ausländischen Währung gegenüber dem Euro kann bei der Umrechnung einzelner Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften in die Konzernwährung Euro zu einem niedrigeren Konzernergebnis führen. Eine Absicherung dieser Risiken im Konzern erfolgt nicht, da aufgrund des laufenden operativen Geschäftsbetriebs in den einzelnen Ländern ein weitestgehend natürliches Hedging stattfindet.

Daneben führt die internationale Geschäftstätigkeit des Konzerns zu einem steigenden Devisenbedarf insbesondere bei der Abwicklung des internationalen Wareneinkaufs, aber auch bei der Finanzierung von Investitionsobjekten in Fremdwährung. Aus einer Veränderung des Wechselkurses der jeweiligen Landeswährung gegenüber den Einkaufswährungen (primär gegenüber dem EUR und dem USD) können direkte negative Ergebniseffekte resultieren. Offene Fremdwährungspositionen in USD werden durch Hedginggeschäfte (USD-Fest- und Termingelder) zu großen Teilen abgesichert. Die externe langfristige Finanzierung von Investitionen erfolgt nach Möglichkeit in der funktionalen Währung der jeweiligen Landeswährung (Natural Hedging). Eine Absicherung der im Konzern entstehenden offenen EUR-Fremdwährungspositionen, die im Wesentlichen durch die in EUR abgewickelten konzerninternen Lieferungen und Leistungen und konzerninternen EUR-Darlehen entstehen, erfolgt nicht.

2.3 Externe Risiken

2.3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Die Entwicklung der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte hängt in starkem Ausmaß von der makroökonomischen Situation in der EU und im Geschäftsgebiet der HORNBACH Gruppe ab. Dabei wird die Nachfrage der Kunden maßgeblich durch das allgemeine Konsumklima beeinflusst, welches wiederum durch die Nettolöhne, die Inflation und das Zinsumfeld und insbesondere ihr verfügbares Haushaltseinkommen geprägt ist. Durch die fortlaufende Expansion, insbesondere in Länder außerhalb Deutschlands, steigert HORNBACH die geografische Risikodiversifizierung. Steigende Zinsen, deutliche Inflation und geringere Kaufkraft bei den Kunden versucht HORNBACH dadurch zu begegnen, dass die Dauertiefpreisgarantie konsequent umgesetzt wird, um so den Kunden ein verlässlicher Partner auch für langlaufende Projekte zu sein. Zusätzlich bietet HORNBACH Profi- und Privatkunden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in allen Ländern des Geschäftsgebietes an, um so die Zahlungsfristen eines Einkaufes unkompliziert zu verlängern.

Daneben beeinflussen geopolitische Risiken und Veränderungen oder Störungen von Warenflüssen sowie die Preisentwicklung auf der Einkaufsseite die Bruttomarge und damit die Möglichkeit, Investitionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Dem begegnet HORNBACH mit einer globalen Einkaufsstrategie und der Streuung der Einkäufe über zahlreiche Lieferanten zur Reduktion von Abhängigkeiten und zur Stärkung der Verhandlungspositionen.

Darüber hinaus wird ein wesentlicher Teil der Umsätze mit saisonalen Artikeln erzielt, deren Absatz stark von externen Faktoren wie z. B. den Witterungsbedingungen beeinflusst wird. So kann eine Frühjahrssaison durch einen lang anhaltenden Winter oder überdurchschnittlich viel Regen im Frühjahr zeitlich kurz ausfallen und sich in niedrigeren Umsätzen innerhalb des Gartenbereichs im wichtigen ersten Quartal des Geschäftsjahres niederschlagen.

Der Wandel des Konsumverhaltens und der stets steigenden Erwartungen an ein positives Einkaufserlebnis insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Möglichkeiten birgt das Risiko, dass das Angebot an Waren und Services nicht zeitgemäß oder konkurrenzfähig ist. Um jederzeit attraktiv und zukunftsorientiert aufgestellt zu sein und diesem Risiko entgegenzuwirken, investieren wir fortlaufend in den Ausbau unserer Online-und Webshop-Auftritte und Services im Sinne einer integrierten Mehrkanalstrategie.

2.3.2 Elementarrisiken

Neben möglichen Naturkatastrophen (z. B. Stürme, Hochwasser) ist der Konzern auch Risiken durch Feuer und Explosionen ausgesetzt. Durch konzernweite Versicherungen sind die wesentlichen versicherbaren Elementarrisiken und eine damit möglicherweise verbundene Betriebsunterbrechung abgedeckt.

2.3.3 Krieg /​ Pandemie

Es besteht das Risiko, dass die Folgen von Kriegen und Pandemien nachhaltig Teile des öffentlichen Lebens und des Handels länger und stärker als aktuell absehbar beeinflussen und damit unsere Umsatz-, Ertrags- und Liquiditätssituation belasten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Bericht werden die Risiken aufgrund der sich abschwächenden Coronavirus-Pandemie geringer als im Vorjahr bewertet. Nichtsdestotrotz birgt jede potentielle Pandemie auch in Zukunft Risiken in Form von Belastungen der Lieferketten und Warenverfügbarkeiten oder Einschränkungen der Öffnungszeiten der Märkte, falls erneute Infektionswellen auftreten sollten.

Daneben wirkt sich der Russland-Ukraine-Krieg negativ auf unser Geschäft aus. Dies umfasst derzeit nicht die Warenverfügbarkeit und Einkaufspreise, kann jedoch, wie in 2022, trotz jüngster Erholung, die Energie-und Rohstoffpreise umfassen.

Grundsätzlich stehen diesen Risiken auch potenzielle Chancen durch eine erhöhte Nachfrage nach Baumarktsortimenten gegenüber, die zu Vorzieh-, Nachhol- und Ausweicheffekten führen.

2.4 Operative Risiken

2.4.1 Standort- und Absatzrisiken

Investitionen in nicht geeignete Standorte können erheblichen negativen Einfluss auf die Ertragskraft des Konzerns haben. Zur Risikominimierung werden deshalb Investitionen in neue Standorte auf der Grundlage von detaillierten Marktforschungsanalysen vorbereitet und Investitionsentscheidungen auf der Basis von dynamischen Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen getroffen. Dennoch kann das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Umsatzentwicklung aufgrund zusätzlich existierender Einflussfaktoren wie dem Kundenverhalten und der lokalen Wettbewerbssituation nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Insbesondere in Ländern mit geringem Marktwachstum und starkem Wettbewerb müssen zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit daher kontinuierlich Investitionen in Standorte und den Ausbau des Kundenservice sowie neuer Konzepte getätigt werden.

2.4.2 Beschaffungsrisiken

HORNBACH ist als Handelsunternehmen auf externe Lieferanten und Hersteller angewiesen. Bei der Auswahl dieser Lieferanten gehen wir mit größter Sorgfalt vor. Insbesondere bei der Selektion unserer Eigenmarkenlieferanten achten wir auf die Verlässlichkeit in Bezug auf hohe Produktqualität und die stete Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards in den jeweiligen Unternehmen. Um den Ausfall von bedeutenden Lieferanten zu vermeiden, wurde ein effizientes Frühwarnsystem entwickelt, das die Lieferanten auf Basis von verschiedenen quantitativen und qualitativen Kriterien kontinuierlich bewertet. Durch eine frühzeitige Sondierung des Marktes hinsichtlich alternativer Ersatzquellen und einer Mehrlieferantenstrategie werden die Auswirkungen eines möglichen Lieferantenausfalls weiter reduziert. Bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation kann allerdings nicht immer ausgeschlossen werden, dass Lieferanten ausfallen, deren Produkte kurzfristig nicht anderweitig beschafft werden können.

Zur Senkung des Risikos einer Unterbrechung der Logistikkette und zur Optimierung der Warenversorgung stehen mehrere Verteilzentren für den Gesamtkonzern zur Verfügung. Bei der Beschaffung der Ware unterliegt HORNBACH unter anderem dem Risiko steigender Einkaufspreise für Artikel mit einem hohen Anteil an Rohöl, Kupfer oder Stahl aufgrund der auf den internationalen Rohstoffmärkten volatilen Preise. Daneben könnten Preissteigerungen für eher energieintensiv hergestellte Artikel zu weiteren insgesamt höheren Beschaffungskosten führen, die unter Umständen nur teilweise oder zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden können.

2.5 Rechtliche Risiken

2.5.1 Gesetzliche und regulatorische Risiken

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern unterliegt aufgrund seiner internationalen Geschäftstätigkeit diversen nationalen Gesetzen und Bestimmungen. Änderungen von Gesetzen können deshalb zu höheren Kosten führen. Neben den hier beispielhaft genannten Risiken von Schadenersatzklagen aufgrund von Patent- und Schutzrechtsverletzungen oder Umwelt- und Produkthaftungsschäden könnte speziell auch eine Verschärfung der nationalen Baugesetze oder Vorschriften zum Erwerb von Grundstücken negative Auswirkungen auf die künftige Ertragslage des Konzerns haben. Zur Vermeidung etwaiger Vertragsverletzungen und unvorteilhafter Vereinbarungen überwachen wir fortlaufend die Einhaltung unserer vertraglichen Verpflichtungen und ziehen bei Vertragsangelegenheiten interne und externe Rechtsexperten hinzu.

2.6 Führungs- und Organisationsrisiken

2.6.1 IT-Risiken

Die Steuerung des Konzerns ist maßgeblich von einer leistungsfähigen Informationstechnologie (IT) abhängig. Die ständige Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch hochqualifizierte interne und externe Experten. Unberechtigtem Datenzugriff, Datenmissbrauch, Datenverlust und externen Angriffen wird durch Einsatz entsprechender aktueller Virensoftware, Firewalls, adäquater Zugangs- und Zugriffskonzepte und vorhandener Back-up-Systeme vorgebeugt. Für unerwartete IT-Systemausfälle existieren entsprechende Notfallpläne.

2.6.2 Reputationsrisiken

Die Marke HORNBACH unterliegt Reputationsrisiken durch mögliche Imageschäden. Diese können durch negative Markensignale entstehen, die den guten Ruf und das Ansehen der Marke beschädigen. Die Reputation, die die Marke HORNBACH bei ihren Kunden, den Investoren und in der Öffentlichkeit besitzt, hat deshalb immer Auswirkungen auf das Vertrauen in die Marke und die damit verbundene Loyalität zu HORNBACH. Ursachen für Reputationsrisiken können unter anderem Management-, Kommunikations- und Marketingfehler gegenüber Kunden, Beratungs-, Service- und Produktmängel, Unfälle oder Umweltskandale sein. Reputationsrisiken können unterschiedliche Auswirkungen auf das Unternehmen haben. In unserem Handelsgeschäft können sie zu einer vorübergehenden oder dauerhaft rückläufigen Nachfrage bis hin zum Kundenverlust führen.

2.6.3 Personalrisiken

Der Einsatz hochmotivierter und -qualifizierter Mitarbeiter ist eine der Grundlagen für den Erfolg von HORNBACH. Dieser Pfeiler der Unternehmenskultur hat deshalb einen großen Stellenwert für den Gesamtkonzern. Die Mitarbeiterqualifikation wird durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ständig verbessert. Prämienmodelle unterstützen die Erreichung der Unternehmensziele. Allerdings ist HORNBACH im Hinblick auf die Rekrutierung und Loyalität von hochqualifiziertem Fach- und Führungspersonal von vielfältigen externen Faktoren wie z. B. der allgemeinen Arbeitsmarkt- und Branchenentwicklung abhängig und unterliegt ebenfalls den jeweiligen länderspezifischen Effekten des demografischen Wandels. Im Geschäftsjahr 2022/​23 hat darüber hinaus die stark angestiegene Inflation zu deutlich gestiegenen Gehältern und Löhnen geführt bzw. bringt das Risiko deutlicher weiterer Lohnsteigerungen, die nicht durch entsprechende unternehmerische Erträge gedeckt sind.

2.7 Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Die Beurteilung der Gesamtrisikosituation hat ergeben, dass im Geschäftsjahr 2022/​23 keine für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestandsgefährdenden Risiken existierten. Auch für die Zukunft sind aus heutiger Sicht keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nachhaltig über mehrere Jahre beeinträchtigen könnten.

Chancenbericht

Der europäische Do-it-yourself (DIY)-Markt bietet HORNBACH auch in Zukunft Wachstumschancen, die im Zusammenhang mit den im Risikobericht geschilderten Risiken sowie den im Prognosebericht erläuterten Einschätzungen der künftigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beurteilen sind.

1. Baukonjunktur: Hoher Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf

Das Bauen im Bestand (Sanierung, Modernisierung, Renovierung) ist für die Geschäftsentwicklung der Bau-und Gartenmärkte von herausgehobener Bedeutung. In Deutschland entfielen im Jahr 2022 nach Hochrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) mehr als zwei Drittel des Wohnungsbauvolumens in Höhe von insgesamt 312 Mrd. € auf Bauleistungen an bestehenden Gebäuden. Für 2023 erwartet das DIW aufgrund des veränderten Zinsumfelds preisbereinigt einen Rückgang bei der Neubauaktivität um 3,4 % und bei Bestandsmaßnahmen um 1,9 %. Durch die Rückgänge im Neubau könnten jedoch wieder vermehrt Handwerkerinnenkapazitäten für Bestandsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Zudem sind Bestandsmaßnahmen schneller und unkomplizierter an veränderte Budgetrestriktionen anpassbar als Neubauprojekte.

Eine wesentliche Motivation für die Wohnungsmodernisierung ist die energetische Sanierung. Mit den deutlich gestiegenen Energiekosten und der Aussicht auf langfristig höhere Energiepreise sind die Anreize, in energetische Sanierung zu investieren, zusätzlich zum Zweck der Reduktion der CO 2 -Emissionen nochmals gestiegen. Förderprogramme könnten angesichts der europäischen Klimaziele ausgeweitet werden. Mittel- und langfristig signalisiert die Altersstruktur der Immobilien in Kontinentaleuropa einen steigenden Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf. So sind beispielsweise in Deutschland und Schweden rund 80 % der Wohnungen älter als 30 Jahre, in Österreich und der Schweiz sind es rund 70 %. Angesichts der demografischen Entwicklungen in Europa steigt zudem der Bedarf an Lösungen für altersgerechtes Wohnen, wie etwa barrierefreie Gebäude- und Wohnungszugänge, Einbau von Aufzügen, Türverbreiterungen oder der Umbau von Sanitärräumen.

2. Verbrauchertrends: Cocooning, Online-Shopping und Nachhaltigkeit

Das eigene Haus oder die eigene Wohnung haben durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Die Menschen arbeiten auch weiterhin verstärkt im Homeoffice und verbringen damit insgesamt mehr Zeit zu Hause. Einer Studie des ifo Instituts zufolge geht die Nutzung von Homeoffice zudem mit einer signifikant höheren Umzugswahrscheinlichkeit einher. Dies könnte im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten auch zu einem höheren Bedarf an Sortimenten für Bau- und Heimwerkerprojekte führen.

Der Onlinehandel mit DIY-Sortimenten ist durch die stationären Verkaufsbeschränkungen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 besonders stark gestiegen. Mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen war der Onlinehandel im Jahr 2022 leicht rückläufig, liegt jedoch immer noch deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau. HORNBACH verfolgt bereits seit 2010 eine Interconnected-Retail-Strategie und konnte von dem Trend zum Online-Shopping in den vergangenen Jahren stärker profitieren als andere stationäre Baumarktketten.

DIY-Kunden legen zudem immer mehr Wert auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Produkte, die einen Beitrag zum Wasser- oder Energiesparen leisten, langlebig und wiederverwendbar sind und somit über den Produktlebenszyklus einen geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen. Einer Studie von PricewaterhouseCoopers aus dem Jahr 2022 zufolge achten fast 60 % der Deutschen auf Nachhaltigkeit beim Einkauf. Angesichts steigender Energiepreise rücken die Themen Energieeffizienz und eigene Energieerzeugung stärker in den Fokus der Kunden. Eine entsprechende Sortimentsauswahl, die Zertifizierung von Produkten, transparente Produktinformationen und Beratung sowie umweltfreundliche Verpackungen sind wichtige Wettbewerbsfaktoren.

3. Neue Kundengruppen: Gewerbliche Kunden und DIFM

Der europäische DIY-Markt ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Vertriebsformen. In Deutschland beispielsweise decken Bau- und Heimwerkermärkte lediglich rund die Hälfte des DIY-Kernmarktes ab. Die andere Hälfte des Marktvolumens erzielen Fachmärkte (wie zum Beispiel Fliesen-, Raumausstattungs-, Leuchten- oder Sanitärfachmärkte), der Baustoff- oder Holzfachhandel. Durch entsprechende Kundenorientierung und Fachhandelskonzepte können Baumarktbetreiber zusätzliche Marktanteile zu Lasten der anderen Vertriebsformen gewinnen. Insbesondere in Ländern, in denen auf Baumärkte ein geringer Anteil am DIY-Gesamtmarkt entfällt, ergeben sich hierfür Wachstumschancen in andere Kundengruppen und Marktsegmente.

HORNBACH ist dank seiner großflächigen Märkte, der Bevorratung großer Mengen, der schnellen Abwicklung in unseren Drive-in-Märkten bzw. Baustoffzentren und der unbürokratischen Rücknahme von Restmengen eine attraktive Alternative zu den traditionellen Bezugsquellen des Facheinzelhandels oder Großhandels. Da wir mit unserem Handelsformat zunehmend Profikunden anziehen, können wir auch Hersteller für uns gewinnen, die sonst nur den professionellen Fachhandel beliefern.

Vielversprechende Wachstumschancen sehen wir auch im Marktsegment des sogenannten Do-it-for-me (DIFM)-Kunden, auch im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung in Deutschland und anderen Teilen Europas. DIFM-Kunden kaufen Sortimente für ihre Heimwerkerprojekte selbst ein, überlassen die Arbeiten jedoch lieber einem Handwerksbetrieb. HORNBACH kooperiert an allen Standorten mit regionalen Handwerksbetrieben, die Projekte für unsere Kunden zum Festpreis umsetzen und übernimmt die Gewährleistung für diese Projekte.

4. Digitalisierung: ICR und automatisierte Prozesse

Seit 2010 hat der HORNBACH Baumarkt AG Konzern die Digitalisierung des Geschäftsmodells sowie die Transformation zum Interconnected Retail konsequent vorangetrieben. Dank dieser Anstrengungen haben wir unsere Wettbewerbsposition innerhalb der DIY-Branche nachhaltig gestärkt und das gesamte Unternehmen zukunftsfähig ausgerichtet. Von der Digitalisierung der Marktorganisation, im Verkauf sowie der Verzahnung mit dem Einkauf und der Logistik versprechen wir uns nachhaltig positive Effekte für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzern. Bei der Digitalisierung der Lieferketten steht die Reduktion bzw. Abschaffung manueller Arbeitsschritte durch die automatisierte Beschaffung, Bereitstellung und Verarbeitung von Daten im Fokus. Insbesondere beschäftigen wir uns mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), um Prozesse besser zu steuern und Umsatzchancen durch Analysen von Produkten und Services zu identifizieren.

In unseren Märkten haben wir alle Verkäuferinnen und Verkäufer mit mobilen Multifunktionsgeräten ausgerüstet, um manuelle Arbeitsschritte und Laufwege zu reduzieren, so dass mehr Zeit für die Beratung der Kunden bleibt. Das gleiche Ziel verfolgen unsere Selbstbedienungskassen und das Self-Scanning, mit dem die Kunden ihre Artikel bereits während des Einkaufs erfassen können und der Bezahlvorgang an der Kasse insbesondere bei großen Warenkörben wesentlich beschleunigt wird. In den Verwaltungen hat HORNBACH die Voraussetzungen für mobiles Arbeiten geschaffen. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit wird auch in Zukunft die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken.

5. Expansion in Europa

Die Expansion ins europäische Ausland bietet uns auch in Zukunft zusätzliche Wachstumsperspektiven durch ein höheres Umsatzpotenzial, eine höhere Rentabilität sowie eine bessere Streuung von regionalen Marktrisiken. In den nächsten fünf Jahren ist die Eröffnung von rund 20 neuen Bau- und Gartenmärkten, hauptsächlich außerhalb Deutschlands, geplant. Die Internationalisierung des Konzerneinkaufs sichert uns zudem einen breiten Zugang zu den globalen Beschaffungsmärkten sowie die strategische und langfristige Partnerschaft mit den Lieferanten und der Industrie. Durch die Nähe unserer Lieferanten zu den Einkaufsorganisationen in den Ländern können wir die Produktauswahl bestmöglich auf die regionalen Bedürfnisse in den Ländern anpassen und über Größenvorteile Margenverbesserungen erzielen.

6. Erläuterungen zum Risiko- und Chancenbericht der HORNBACH Baumarkt AG

Die im HORNBACH Baumarkt AG Konzern dargestellten Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der HORNBACH Baumarkt AG.

Prognosebericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Von zentraler Bedeutung für die Geschäftsaussichten der HORNBACH-Gruppe ist die künftige Entwicklung der Konsumnachfrage sowie der Bau- und Renovierungstätigkeit in den Ländern, in denen wir operativ tätig sind. Überdies können sich außergewöhnliche Witterungsverhältnisse empfindlich auf das Konsumverhalten und unser Saisongeschäft auswirken, wenngleich diese Einflussgröße in der Vorausplanung nicht abgebildet werden kann. Ferner können wirtschaftliche und geopolitische Krisen die Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens erheblich beeinflussen.

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute (Gemeinschaftsdiagnose) erwarteten zum Zeitpunkt der Berichterstellung für die EU27 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,8 % im Kalenderjahr 2023 sowie einen Anstieg der Verbraucherpreise um 6,1 %. Die anhaltend hohe Inflation schmälert die Kaufkraft der privaten Haushalte und steigende Zinsen dämpfen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Zwar sind die Energiepreise seit einigen Monaten rückläufig, bei den Verbraucherinnen lässt die Teuerung jedoch nur langsam nach. Die Institute gehen von der Annahme aus, dass der Krieg in der Ukraine andauert und die Sanktionen gegenüber Russland bestehen bleiben. Hinsichtlich der Gasverfügbarkeit in Europa wird unterstellt, dass die Versorgung auch über den Herbst 2023 hinaus sichergestellt werden kann. Da die Inflation nur langsam zurückgeht und staatliche Transfers auslaufen, dürfte auch der private Konsum zunächst schwach bleiben. Insbesondere für die globale Industriekonjunktur wirkt stützend, dass sich die internationalen Lieferketten weitgehend normalisiert haben. Vor dem Hintergrund des Endes der Pandemie sind derzeit keine erneuten gravierenden Störungen der Lieferketten im Prognosezeitraum in Sicht.

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

Für Deutschland erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Kalenderjahr 2023 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % und eine Steigerung der Verbraucherpreise um 6,0 %. Der Höhepunkt der Inflationswelle dürfte erreicht sein, wobei die gemessene Inflation von den staatlichen Preisbremsen für Strom und Gas zunächst gedämpft wird. Desweiteren erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute im Verlauf des Jahres einen Anstieg der Reallöhne, auch durch die voraussichtlich deutliche Erhöhung-der Tarifverdienste. Der private Konsum wird allerdings voraussichtlich erst im kommenden Jahr wieder positiv zur gesamtwirtschaftlichen Expansion beitragen. Die Bauwirtschaft wird die konjunkturelle Entwicklung laut Expertenmeinung voraussichtlich bremsen. Besonders im Wohnungsbau wird die Nachfrage aufgrund steigender Finanzierungskosten wohl schwach bleiben.

Der DIY-Branchenverband BHB geht davon aus, dass künftig Sortimente rund um das energetische Sanieren und die private Energieerzeugung an Bedeutung gewinnen werden. Das eigene Zuhause als Rückzugs-, Arbeits- und Freizeitort dürfte angesichts globaler Krisen weiterhin relevant bleiben. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch in wirtschaftich herausfordernden Zeiten unverändert als Megatrend gesehen.

2. Prognose der Geschäftsentwicklung 2023/​24

2.1 Expansion und Investitionen

Im einjährigen Prognosezeitraum setzt der Konzern weiterhin auf den Ausbau und die Modernisierung des Filialnetzes sowie die Weiterentwicklung der Onlineshops im bisherigen Geschäftsgebiet. Im Geschäftsjahr 2023/​24 ist eine Neueröffnung in Nijmegen (Niederlande) geplant. Unser Markt in Nürnberg wird im Dezember 2023 geschlossen und am selben Standort neu gebaut und vergrößert. Die Wiedereröffnung ist Anfang 2025 vorgesehen. Per saldo bleibt damit die Anzahl der Standorte zum Stichtag 29. Februar 2024 konzernweit mit 171 konstant. Die Anzahl der Standorte außerhalb Deutschlands steigt mit dem neuen Markt in den Niederlanden auf 73.

Die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind im Geschäftsjahr 2023/​24 auf dem Niveau des Vorjahreswertes (155,9 Mio. €) geplant. Der überwiegende Teil der Mittel soll in den Bau neuer Märkte, die Geschäftsausstattung neuer und bestehender Filialen, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte sowie in IT-Infrastruktur fließen.

2.2 Umsatzentwicklung

Vor dem Hintergrund der anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen in Bezug auf Inflation und Produktpreise sowie des auch wetterbedingt verhaltenen Starts in die Frühjahrssaison in den meisten Ländern unseres Geschäftsgebiets sind wir beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/​24 zurückhaltend. Wir rechnen damit, dass der Umsatz für den Gesamtkonzern HORNBACH Baumarkt AG leicht über oder unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (5.843 Mio. €) liegen wird.

2.3 Ertragsentwicklung

Als Reaktion auf die anhaltende Inflations- und Produktpreisdynamik sowie das ausgesprochen schlechte Wetter zum Saisonstart im ersten Quartal 2023/​24, legen wir den Fokus verstärkt auf unsere Kostenbasis. Das umfasst die Optimierung von operativen Kosten in unseren Filialen und der Verwaltung. Gleichzeitig wollen wir unsere langfristige Wachstumsstrategie und unsere bewährte Dauertiefpreisstrategie fortführen.

Wir streben ein bereinigtes EBIT auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (241,0 Mio. €) an, unter der Annahme, dass unsere Rohertragsmarge sich im Vorjahresvergleich per saldo leicht verbessert. Zum aktuellen Zeitpunkt kann allerdings auch ein Rückgang des bereinigten EBIT gegenüber dem Vorjahresniveau um etwa 5 bis 15% nicht ausgeschlossen werden. Diese mögliche Reduktion des bereinigten EBIT fußt insbesondere auf der Tatsache, dass wir derzeit die Auswirkung des zukünftigen Konsumverhaltens angesichts des Zusammenspiels von Inflation, Reallohnentwicklungen und Zinsen im Geschäftsjahr 2023/​24 in Kombination mit den von uns eingeleiteten Effizienz-Maßnahmen nicht abschließend beurteilen können.

Sonstige Angaben

1. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB: Frauenanteil in hohen Führungspositionen

Die nach § 289f Abs. 4 HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet die HORNBACH Baumarkt AG dazu, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie in den nächsten beiden Führungsebenen und seit dem Wegfall der Börsennotierung Ende Februar 2022 auch im Aufsichtsrat zu bestimmen.

1.1 Frauen im Vorstand und im Aufsichtsrat

In seiner Sitzung am 17. Februar 2022 hat der Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. März 2022 die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand zum 28. Februar 2027 mit mindestens 1/​3 festgelegt. Am 28. Februar 2023 betrug der Frauenanteil im Vorstand 33,33 %, so dass die Zielgröße erreicht wurde.

Ebenfalls in seiner Sitzung am 17. Februar 2022 beschloss der Aufsichtsrat für den Fall und den Zeitpunkt der Beendigung der Börsennotierung am oder nach dem 28. Februar 2022, dass die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat zum 28. Februar 2027 mit mindestens 37,5 % festgelegt wird. Am 28. Februar 2023 betrug der Frauenanteil im Aufsichtsrat 25 %, so dass die Zielgröße noch nicht erreicht wurde.

1.2 Frauen in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Im Mai 2017 hat der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG durch Beschluss gemäß § 76 Abs. 4 AktG die Zielgrößen des Frauenanteils in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands in der Gesellschaft HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2022 statuswahrend mit mindestens 9 % in der ersten Führungsebene sowie mindestens 13 % in der zweiten Führungsebene festgelegt. Am 28. Februar 2022 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 24 %, in der zweiten Führungsebene 22 %, sodass die Zielgrößen nicht nur erreicht, sondern überschritten wurden. Im Februar 2022 beschloss der Vorstand, die Zielgrößen für den Frauenanteil in der HORNBACH Baumarkt AG mit Wirkung ab dem 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2027 mit 25 % in der ersten Führungsebene und 25 % in der zweiten Führungsebene festzulegen. Am 28. Februar 2023 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 26 % und in der zweiten Führungsebene 24 %, so dass in der ersten Führungsebene die Zielgröße leicht überschritten und in der zweiten Führungsebene die Zielgröße leicht unterschritten wurde.

2. Abhängigkeitsbericht

Für das Geschäftsjahr 2022/​23 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Unsere Gesellschaft hat bei allen hier berichtspflichtigen Rechtsgeschäften mit dem beherrschenden Unternehmen oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen oder auf Veranlassung oder im Interesse dieser Unternehmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."

Nichtfinanzielle Erklärung

Die HORNBACH Baumarkt AG macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich nach §§ 289b Absatz 2, 315b Absatz 2 HGB von der Pflicht zur Erweiterung des zusammengefassten Lageberichts um eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung zu befreien. Die HORNBACH Baumarkt AG wird in den Konzernlagebericht des Mutterunternehmens HORNBACH Holding AG & Co. KGaA einbezogen. Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA gibt für das Geschäftsjahr 2022/​23 eine nichtfinanzielle Konzernerklärung nach § 315b HGB ab, die zeitgleich mit dem Geschäftsbericht als gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht wird (www.hornbach-holding.de/​investor-relations/​berichte-praesentationen/​).

 

Bornheim (Pfalz), den 10. Mai 2023

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

DISCLAIMER: Unser zusammengefasster Lagebericht sollte im Kontext mit den geprüften Finanzdaten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns und den Konzernanhangsangaben gelesen werden, die an anderer Stelle des Geschäftsberichts stehen. Er enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von HORNBACH beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückten oder implizierten Erwartungen realistisch sind, kann die Gesellschaft nicht dafür garantieren, dass diese Erwartungen sich auch als zutreffend erweisen. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten ihrer Natur nach bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Leistungen von den getroffenen Prognosen wesentlich abweichen. Zu den Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen können, gehören unter anderem Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, insbesondere im Konsumverhalten und im Wettbewerbsumfeld in den für HORNBACH relevanten Handelsmärkten. Ferner zählen dazu außergewöhnliche Witterungsverhältnisse, die mangelnde Akzeptanz neuer Vertriebsformate und neuer Sortimente sowie Änderungen der Unternehmensstrategie. Zukunftsgerichtete Aussagen sind immer nur für den Zeitpunkt gültig, an dem sie gemacht werden. Eine Aktualisierung von zukunftsgerichteten Aussagen durch HORNBACH ist weder beabsichtigt, noch übernimmt HORNBACH eine Verpflichtung dazu.

KONZERNABSCHLUSS

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2022 bis 28. Februar 2023

HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Anhang 2022/​23
T€
2021/​22
T€
Veränderung
%
Umsatzerlöse 1 5.843.052 5.496.086 6,3
Kosten der umgesetzten Handelsware 2 3.857.498 3.532.060 9,2
Rohertrag 1.985.554 1.964.026 1,1
Filialkosten 3/​10 1.540.499 1.429.914 7,7
Voreröffnungskosten 4/​10 6.777 17.430 -61,1
Verwaltungskosten 5/​10 269.763 246.011 9,7
Sonstiges Ergebnis 6/​10 20.084 18.591 8,0
Betriebsergebnis (EBIT) 188.599 289.261 -34,8
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.773 693 >100
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 58.918 57.423 2,6
Übriges Finanzergebnis 4.845 4.058 19,4
Finanzergebnis 7 -49.300 -52.672 -6,4
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 139.299 236.589 -41,1
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8 31.115 47.646 -34,7
Konzernjahresüberschuss 108.184 188.944 -42,7
Ergebnis je Aktie (unverwässert/​verwässert in €) 9 3,4 5,94 -42,8

Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. März 2022 bis 28. Februar 2023

HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Anhang 2022/​23
T€
2021/​22
T€
Konzernjahresüberschuss 108.184 188.944
Versicherungsmathematische Veränderung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 24/​25 11.734 5.440
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten 14/​32 -138 2.264
Latente Steuern auf im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht reklassifiziert werden -1.836 -1.017
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht reklassifiziert werden 9.760 6.687
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 17.221 14.715
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die möglicherweise, zukünftig reklassifiziert werden 17.221 14.715
Gesamtergebnis 135.165 210.346

Bilanz zum 28. Februar 2023

HORNBACH Baumarkt AG Konzern

Aktiva

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Anhang 28.2.2023 28.2.2022
T€ T€
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 11 23.381 19.836
Sachanlagen 12 1.306.397 1.236.767
Fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke 12 9.737 9.939
Nutzungsrechte an Leasingobjekten 13 1.245.682 1.213.472
Finanzanlagen 14/​32 8.915 9.002
Übrige langfristige Forderungen und Vermögenswerte 15 1.669 1.396
Latente Steueransprüche 16 44.599 26.659
2.640.381 2.517.072
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 17 1.308.797 1.169.279
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18 19.637 16.232
Vertragsvermögenswerte 18 2.023 1.576
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 18 97.000 84.668
Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 27 4.825 3.845
Flüssige Mittel 19 392.908 290.269
Zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 20 2.881 1.414
1.828.072 1.567.283
4.468.452 4.084.355

Passiva

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Anhang 28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Eigenkapital 21
Gezeichnetes Kapital 95.420 95.420
Kapitalrücklage 143.623 143.623
Gewinnrücklagen 1.304.529 1.197.987
1.543.572 1.437.030
Langfristige Schulden
Langfristige Finanzschulden 23 365.037 542.246
Langfristige Leasingschulden 23 800.778 750.857
Langfristige Leasingschulden gegenüber verbundenen Unternehmen 23 461.543 434.564
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 24 0 12.653
Latente Steuerschulden 16 11.175 9.228
Sonstige langfristige Schulden 25/​28 47.885 47.983
1.686.418 1.797.531
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzschulden 23 181.459 5.771
Kurzfristige Leasingschulden 23 96.308 92.218
Kurzfristige Leasingschulden gegenüber verbundenen Unternehmen 23 62.199 59.916
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26 363.995 382.982
Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm 26 250.016 0
Vertragsverbindlichkeiten 26 49.166 52.704
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 26 108.964 99.266
Schulden aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 27 27.454 36.464
Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden 28 98.902 120.473
1.238.463 849.794
4.468.452 4.084.355

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Geschäftsjahr 2021/​22
in T€
Anhang Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Währungsumrechnung
Stand 1. März 2021 95.405 143.599 37.898
Konzernjahresüberschuss
Versicherungsmathematische Veränderung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, netto nach Steuern 24/​25
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten, netto nach Steuern 14/​32
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 14.715
Gesamtergebnis 14.715
Dividendenausschüttung 22
Transaktionen eigene Anteile 21 16 24
Stand 28. Februar 2022 95.420 143.623 52.613
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Geschäftsjahr 2021/​22
in T€
Sonstige Gewinnrücklagen Summe Eigenkapital
Stand 1. März 2021 978.042 1.254.945
Konzernjahresüberschuss 188.944 188.944
Versicherungsmathematische Veränderung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, netto nach Steuern 4.457 4.457
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten, netto nach Steuern 2.230 2.230
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 14.715
Gesamtergebnis 195.631 210.346
Dividendenausschüttung -28.622 -28.622
Transaktionen eigene Anteile 322 361
Stand 28. Februar 2022 1.145.374 1.437.030
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Geschäftsjahr 2022/​23
in T€
Anhang Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Kumulierte Währungsumrechnung
Stand 1. März 2022 95.420 143.623 52.613
Konzernjahresüberschuss
Versicherungsmathematische Veränderung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, netto nach Steuern 24/​25
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten, netto nach Steuern 14/​32
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 17.221
Gesamtergebnis 17.221
Dividendenausschüttung 22
Sonstige Veränderungen
Stand 28. Februar 2023 95.420 143.623 69.834
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Geschäftsjahr 2022/​23
in T€
Sonstige Gewinnrücklagen Summe Eigenkapital
Stand 1. März 2022 1.145.374 1.437.030
Konzernjahresüberschuss 108.184 108.184
Versicherungsmathematische Veränderung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, netto nach Steuern 9.896 9.896
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten, netto nach Steuern -136 -136
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 17.221
Gesamtergebnis 117.944 135.165
Dividendenausschüttung -28.626 -28.626
Sonstige Veränderungen 3 3
Stand 28. Februar 2023 1.234.695 1.543.572

Kapitalflussrechnung

HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Anhang 2022/​23
T€
2021/​22
T€
Konzernjahresüberschuss 108.184 188.944
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 10 94.042 79.747
Abschreibungen auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 13 215.602 182.950
Veränderung der Rückstellungen -1.219 -798
Gewinne/​Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten -61 -1.404
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -145.102 -204.663
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 199.770 115.390
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge -21.918 -15.447
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 449.298 344.719
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten 1.884 3.525
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -147.131 -161.104
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -8.730 -6.940
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -50 0
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -154.027 -164.519
Gezahlte Dividenden 22 -28.626 -28.622
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 23 0 50.000
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten 23 0 -98.374
Auszahlungen für die Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingschulden 13/​23 -159.319 -150.217
Auszahlungen für Konzernfinanzierung -7.032 0
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -194.976 -227.213
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 100.295 -47.013
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 2.344 2.686
Finanzmittelbestand 1. März 290.269 334.596
Finanzmittelbestand am Bilanzstichtag 392.908 290.269

Der Finanzmittelbestand beinhaltet Geldbestände und Bankguthaben sowie andere kurzfristige Geldanlagen.

Der Posten sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge enthält im Wesentlichen latente Steuern, die Fortschreibung der nach der Effektivzinsmethode abgegrenzten Finanzierungskosten, Aufwendungen aus Zinsabgrenzungen, nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge aus Leasingsachverhalten sowie nicht realisierte Währungsdifferenzen.

Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde durch Ertragsteuerzahlungen um T€ 59.226 (Vj. T€ 51.590) und durch Zinszahlungen um T€ 59.438 (Vj. T€ 58.743) gemindert sowie durch erhaltene Zinsen um T€ 4.773 (Vj. T€ 693) erhöht. Aus den Zinszahlungen entfallen T€ 45.121 (Vj. T€ 43.734) auf gezahlte Zinsen aus Leasingverhältnissen. Außerdem sind im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit erstmals die Auswirkungen des Reverse-Factoring-Programms enthalten. Die Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm in Höhe von T€ 250.016 (Vj. T€ 0) stellen einen Teil des regulären Geschäftszyklus dar, sodass deren Charakter weiterhin als betrieblich anzusehen ist.

ANHANG

HORNBACH BAUMARKT AG KONZERN

Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses

Angaben zu dem Unternehmen

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau/​Pfalz, Hornbachstraße 11, Deutschland, und ihre Tochtergesellschaften entwickeln und betreiben international großflächige Bau- und Gartenmärkte. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Landau/​Pfalz unter der Nummer HRB 2311 eingetragen. Die Aktien der HORNBACH Baumarkt AG wurden bis zum Ablauf des 28. Februar 2022 im Prime Standard an den Börsenplätzen Xetra und Frankfurt am Main unter ISIN DE0006084403 gehandelt. Mittlerweile sind sie nicht mehr zum regulierten Markt zugelassen, werden aber noch im Freiverkehr der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg gehandelt.

Die HORNBACH Baumarkt AG ist mit ihren Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA einbezogen. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA werden im Unternehmensregister veröffentlicht.

Grundlagen der Rechnungslegung

Die HORNBACH Baumarkt AG stellt einen Konzernabschluss in Übereinstimmung mit § 315e Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Neue IFRS werden erst nach deren Anerkennung durch die Europäische Union angewandt. Alle für das Geschäftsjahr 2022/​23 verbindlichen IFRS und Verlautbarungen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) wurden angewandt. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG werden im Unternehmensregister veröffentlicht.

Das Geschäftsjahr der HORNBACH Baumarkt AG und damit des Konzerns umfasst den Zeitraum vom 1. März eines jeden Jahres bis zum letzten Tag des Februars des Folgejahres.

Im Konzernabschluss werden die Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrechnung, die Bilanz, die Kapitalflussrechnung sowie die Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert ausgewiesen. In der Gewinn-und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen. Nach IAS 1 "Presentation of Financial Statements" wird beim Ausweis in der Bilanz zwischen lang- und kurzfristig unterschieden. Als kurzfristig werden Sachverhalte angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Dabei handelt es sich um die funktionale Währung der HORNBACH Baumarkt AG. Die Werte werden in Tausend bzw. Millionen Euro gerundet. Bei den verschiedenen Darstellungen können gegebenenfalls Rundungsdifferenzen auftreten.

Der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG hat den Konzernabschluss am 10. Mai 2023 aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Mit diesem Zeitpunkt endet der Wertaufhellungszeitraum.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Rechnungslegungsvorschriften

Folgende Regelungen gelten ab dem Geschäftsjahr 2022/​23 verbindlich:

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Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" - Verweis auf das Rahmenkonzept

Änderungen an IAS 16 "Sachanlagen" - Einnahmen vor Erreichen des betriebsbereiten Zustands eines Vermögenswerts

Änderungen an IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen" - Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags

Jährliche Verbesserungen an den IFRS - Zyklus 2018-2020

Aus den erstmalig im Geschäftsjahr 2022/​23 anzuwendenden Regelungen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG.

Nicht vorzeitig angewandte Standards und Interpretationen

Das IASB und das IFRS IC haben neue Standards sowie Änderungen zu bestehenden Standards und Interpretationen herausgegeben, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind und die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern auch nicht vorzeitig angewandt wurden.

Folgende Regelungen gelten ab dem Geschäftsjahr 2023/​24 verbindlich:

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IFRS 17 "Versicherungsverträge" (einschließlich Änderungen am Standard)

Änderungen an IFRS 17 "Versicherungsverträge" - Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen

Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und Leitliniendokument 2 - Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Änderungen an IAS 8 "Rechnungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler" - Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen

Änderungen an IAS 12 "Ertragsteuern" - Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen

Wesentliche Auswirkungen aus diesen Regelungen auf den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden nicht erwartet.

Folgende Regelungen wurden bis zum Bilanzstichtag vom International Accounting Standards Board veröffentlicht und noch nicht von der Europäischen Union anerkannt:

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Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse" - Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion

Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" - Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig sowie Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens

Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" - Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen

Durch diese neuen Regelungen werden aus derzeitiger Sicht im Falle einer Anerkennung keine materiellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erwartet.

Konsolidierungsgrundsätze

Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Die Einbeziehung der Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss erfolgt in Übereinstimmung mit IFRS 10.

Die Bilanzierung von Unternehmenszusammensschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Ein sich aus dem Erwerb ergebender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Dieser wird anlassbezogen, mindestens jedoch einmal jährlich, auf dessen Werthaltigkeit überprüft.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem vollkonsolidierten Unternehmen, welche keinen Statuswechsel zufolge hat, wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegenseitig eliminiert. Zwischenergebnisse werden - soweit wesentlich - eliminiert.

Konsolidierungskreis

Zur Beurteilung, ob ein Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG voll einbezogen wird, werden die für die Beherrschung relevanten Faktoren beurteilt. Beherrschung über ein Tochterunternehmen liegt vor, wenn HORNBACH direkt bzw. indirekt auf die maßgeblichen Tätigkeiten des Tochterunternehmens Einfluss nehmen kann und schwankenden Renditen ausgesetzt ist oder ein Anrecht auf diese hat. Durch die Verfügungsgewalt kann ferner die Höhe der Renditen beeinflusst werden. Dieses Recht erlangt HORNBACH grundsätzlich, wenn es die Mehrheit der Stimmrechte hält. Liegt keine Mehrheit der Stimmrechte vor, können andere vertragliche Vereinbarungen dazu führen, dass Beherrschung erlangt wird. Die Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG erfolgt ab dem Tag, an dem Beherrschung erlangt wird. Weisen Umstände und Tatsachen auf eine Änderung des Beherrschungsverhältnisses hin, erfolgt eine Neubeurteilung. Anteile an Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden, werden zum beizulegenden Zeitwert oder, soweit dieser nicht verlässlich ermittelbar ist, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Anteile an Gesellschaften, die at-Equity zu bilanzieren wären, liegen zum Bilanzstichtag nicht vor.

In den Konzernabschluss sind neben der HORNBACH Baumarkt AG 7 inländische und 30 ausländische Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. An den konsolidierten Beteiligungsgesellschaften stehen der HORNBACH Baumarkt AG als Alleingesellschafterin der HORNBACH International GmbH direkt oder indirekt 100 % der Stimmrechte zu. Im Geschäftsjahr 2022/​23 sind - wie im Vorjahr - alle direkten und indirekten Tochterunternehmen der HORNBACH Baumarkt AG in den Konzernabschluss einbezogen.

Änderungen des Konsolidierungskreises

Im Geschäftsjahr 2022/​23 gab es keine Veränderung des Konsolidierungskreises. Die Entwicklung des Konsolidierungskreises stellt sich wie folgt dar:

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2022/​23 2021/​22
1. März 38 38
Erstkonsolidierte Unternehmen 0 0
28./​29. Februar 38 38

Konsolidierte Beteiligungen

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Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital 1) in Tsd. Landeswährung Landeswährung
Deutschland
HORNBACH International GmbH, Bornheim 100 2) 106.019 EUR
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim 100 2) 7.809 EUR
AWV-Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, Bornheim 100 5) 26 EUR
HB Reisedienst GmbH, Bornheim 100 5) 7.281 EUR
BODENHAUS GmbH, Essingen 100 5) -788 EUR
HORNBACH Versicherungs-Service GmbH, Bornheim 100 5) 774 EUR
HORNBACH Forst GmbH, Bornheim 100 5) -547 EUR
Ausland
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 100 4) 3.714.818 CZK
HORNBACH Baumarkt GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 104.801 EUR
HL Immobilien Lambda GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 18.569 EUR
G.N.E. Global Grundstücksverwertung GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 3.141 EUR
HORNBACH Baumarkt Luxemburg SARL, Bertrange, Luxemburg 100 23.428 EUR
HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, Oberkirch, Schweiz 100 138.842 CHF
HORNBACH Byggmarknad AB, Göteborg, Schweden 100 238.721 SEK
HORNBACH Holding B.V., Amsterdam, Niederlande 100 269.008 EUR
HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V., Driebergen-Rijsenburg, Niederlande 100 35.772 EUR
HORNBACH Real Estate Apeldoorn B.V., Apeldoorn, Niederlande 100 754 EUR
HORNBACH Real Estate Enschede B.V., Enschede, Niederlande 100 559 EUR
HORNBACH Real Estate Breda B.V., Breda, Niederlande 100 1.937 EUR
HORNBACH Real Estate Best B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.334 EUR
HORNBACH Real Estate Amsterdam-Sloterdijk B.V., Amsterdam, Niederlande 100 1.026 EUR
HORNBACH Real Estate Den Haag B.V., Den Haag, Niederlande 100 1.398 EUR
HORNBACH Real Estate Zwolle B.V., Zwolle, Niederlande 100 1.050 EUR
HORNBACH Real Estate Almelo B.V., Almelo, Niederlande 100 10 EUR
HORNBACH Real Estate Duiven B.V., Duiven, Niederlande 100 432 EUR
HORNBACH Real Estate Tilburg B.V., Tilburg, Niederlande 100 1.239 EUR
HORNBACH Real Estate Groningen B.V., Groningen, Niederlande 100 1.211 EUR
HORNBACH Real Estate Wateringen B.V., Wateringen, Niederlande 100 1.491 EUR
HORNBACH Real Estate Alblasserdam B.V., Alblasserdam, Niederlande 100 1.066 EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwegein B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.826 EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V., Nieuwerkerk, Niederlande 100 1.457 EUR
HORNBACH Real Estate Geleen B.V., Geleen, Niederlande 100 747 EUR
HORNBACH Reclame Activiteiten B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 -119 EUR
HORNBACH Real Estate Rotterdam B.V., Rotterdam, Niederlande 100 17 EUR
HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., Bratislava, Slowakei 100 40.166 EUR
HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien 100 3) 277.707 RON
HORNBACH Asia Ltd., Kowloon, Hongkong 100 18.634 HKD

1) Das Eigenkapital stellt das landesrechtliche Eigenkapital dar; bei der HORNBACH Centrala SRL und HORNBACH Asia Ltd. handelt es sich um das Eigenkapital nach IFRS.
2) Davon 100 % direkte Beteiligung.
3) Davon 1,6854 % direkte Beteiligung.
4) Davon 0,0033 % direkte Beteiligung.
5) Davon direkte Beteiligung zu HORNBACH Beteiligungen GmbH

Zwischen der HORNBACH Baumarkt AG und der HORNBACH International GmbH sowie der HORNBACH Baumarkt AG und der Hornbach Beteiligungen GmbH bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Weiterhin bestehen zwischen der HORNBACH Beteiligungen GmbH und der AWV-Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, der BODENHAUS GmbH sowie der Hornbach Forst GmbH ebenfalls Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Der Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der HORNBACH Beteiligungen GmbH und der HB Reisedienst GmbH wurde zum 28.2.2023 aufgehoben.

Währungsumrechnung

In den Einzelabschlüssen der HORNBACH Baumarkt AG und der einbezogenen Tochterunternehmen werden Transaktionen in einer Währung, die nicht die funktionale Währung der jeweiligen Gesellschaft darstellt, mit dem Transaktionskurs in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet. Sämtliche Forderungen und Schulden in einer Währung, die nicht die funktionale Währung der jeweiligen Gesellschaft darstellt, werden - unabhängig von einer eventuellen Kurssicherung - mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Die sich hieraus ergebenden Kursgewinne und -verluste sind grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eingebettete Devisentermingeschäfte werden zu ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten (Fair Value) angesetzt.

Die Jahresabschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Das ist bei allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die ausländischen Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben. Dementsprechend werden das Anlagevermögen, die übrigen Vermögenswerte sowie die Schulden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Aufwendungen und Erträge werden zu Durchschnittskursen umgerechnet. Wechselkursdifferenzen aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen werden erfolgsneutral behandelt und unter den Gewinnrücklagen gesondert ausgewiesen.

Die wichtigsten Devisenkurse, die angewandt werden, sind:

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Land Stichtagskurs Durchschnittskurs
28.2.2023 28.2.2022 2022/​23 2021/​22
RON Rumänien 4,9200 4,9484 4,92669 4,93261
SEK Schweden 11,0780 10,6055 10,75024 10,20196
CHF Schweiz 0,9947 1,0336 0,99678 1,07489
CZK Tschechien 23,4970 24,9970 24,46572 25,39589
USD USA 1,0619 1,1199 1,04384 1,17009
HKD Hongkong 8,3351 8,7514 8,17966 9,10269

Bilanzierung und Bewertung

Allgemeine Grundlagen

Die folgende Tabelle enthält die für den Konzern wichtigsten Bewertungsgrundsätze, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden.

Aktiva

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Bilanzposten Bewertungsgrundsatz
Geschäfts- oder Firmenwerte Impairment-only-Approach
Immaterielle Vermögenswerte
Mit unbestimmter Nutzungsdauer Impairment-only-Approach
Mit bestimmter Nutzungsdauer Fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Sachanlagen Fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Nutzungsrechte an Leasingobjekten Fortgeführte Anschaffungskosten
Fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke Fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig)
Eigenkapitalinstrumente Beizulegender Zeitwert
Fremdkapitalinstrumente Fortgeführte Anschaffungskosten beziehungsweise beizulegender Zeitwert in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell
Vermögenswerte aus Derivaten Beizulegender Zeitwert
Vorräte Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten beziehungsweise beizulegender Zeitwert in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell
Vertragsvermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten
Übrige kurzfristige Vermögenswerte
Übrige Forderungen (Finanzinstrumente) Fortgeführte Anschaffungskosten
Vermögenswerte aus Derivaten Beizulegender Zeitwert
Nicht finanzielle Posten Fortgeführte Anschaffungskosten
Flüssige Mittel Fortgeführte Anschaffungskosten
Zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen Niedrigerer Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten

Passiva

Finanzschulden (kurz- und langfristig)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Derivaten Beizulegender Zeitwert
Leasingschulden Fortgeführte Anschaffungskosten
Rückstellungen
Pensionsrückstellungen Barwert der zukünftigen Verpflichtung ("Projected-Unit-Credit"-Methode)
Sonstige Rückstellungen Erwarteter Erfüllungsbetrag
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten
Vertragsverbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Schulden und übrige Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Rückerstattungsverbindlichkeiten Erwarteter Rückzahlungsbetrag
Abgegrenzte Schulden Fortgeführte Anschaffungskosten

Von der Möglichkeit der Neubewertung immaterieller Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzanlage gehaltener Immobilien (fremdvermieteter Immobilien) macht die Gesellschaft keinen Gebrauch. Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich im Rahmen eines Wertminderungstests ("Impairmenttest") auf Wertminderungen überprüft. Falls Ereignisse oder veränderte Umstände Hinweise auf eine mögliche Wertminderung geben, wird die Werthaltigkeitsprüfung häufiger durchgeführt. Der Impairmenttest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf Basis der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ("Cash Generating Unit") durchgeführt, die die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens, auf der die Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden, darstellen. Gemäß IAS 36 werden den Buchwerten der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, inklusive der auf sie entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerte, der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert (sogenannter erzielbarer Betrag) gegenübergestellt.

Liegt ein Abwertungsbedarf vor, wird der Wertminderungsaufwand für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit zuerst dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet. Ein verbleibender Wertminderungsaufwand wird im Anschluss buchwertproportional bei den übrigen Vermögenswerten der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfasst. Abschreibungen werden jedoch maximal bis zum erzielbaren Betrag des einzeln identifizierbaren Vermögenswertes vorgenommen. Zuschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht vorgenommen.

Immaterielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte)

Immaterielle Vermögenswerte mit einer zeitlich bestimmten Nutzungsdauer werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung nachfolgender wirtschaftlicher Nutzungsdauern ermittelt:

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Jahre
Software und Lizenzen 3 bis 8
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3 bis 8

Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen und der erzielbare Betrag ("Recoverable Amount") den Buchwert unterschreitet, wird eine Wertminderung vorgenommen. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen, werden Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Weitere Details sind dem Abschnitt "Wertminderung langfristiger nicht-finanzieller Vermögenswerte" zu entnehmen.

Sachanlagen sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke

Das Sachanlagevermögen sowie die fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücke sind zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag ("Recoverable Amount") unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen, die fremdvermieteten Immobilien oder die Vorratsgrundstücke wertgemindert. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen, werden Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Weitere Details sind dem Abschnitt "Wertminderung langfristiger nicht-finanzieller Vermögenswerte" zu entnehmen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde:

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Jahre
Gebäude und Außenanlagen (einschließlich fremdvermieteter Objekte) 15 bis 33
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 15

Finanzierungskosten, die im Rahmen der Immobilienentwicklung aufgewendet werden ("Bauzeitzinsen") und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von Grundstücken und Gebäuden ("qualifizierte Vermögenswerte") zugeordnet werden können, werden gemäß IAS 23 "Borrowing Costs" als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Leasingverträge

Leasingverhältnisse werden gemäß der Vorgabe des IFRS 16 bilanziert. Infolgedessen werden grundsätzlich beim Leasingnehmer alle Leasingverhältnisse, für die keine Erleichterungsvorschrift oder Ausnahmeregelung Anwendung findet, innerhalb der Bilanz mit einem Nutzungsrecht am Leasingobjekt sowie einer Leasingschuld für die eingegangene Zahlungsverpflichtung (diskontiert) angegeben.

Durch die Anwendung von Erleichterungsvorschriften werden Aufwendungen für Leasingverhältnisse, die im Sinne des IFRS 16 als kurzfristig (short-term) identifiziert wurden, bzw. Leasingverhältnisse von geringem Wert (low-value) periodengerecht in den Funktionskosten der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Hiervon ausgenommen ist die Vermögenswertklasse Werbeflächen, für welche die Erleichterungsvorschriften nicht angewandt wurden. Ferner wendet der Konzern den Standard nicht auf Leasingverhältnisse hinsichtlich immaterieller Vermögenswerte an. Bei Leasingverhältnissen, die Nicht-Leasingkomponenten enthalten, erfolgt mit Ausnahme der Vermögenswertklasse Werbeflächen eine Trennung dieser von Leasingkomponenten.

Zur Bestimmung der Leasingschulden werden die folgenden Leasingzahlungen berücksichtigt, welche mit dem dem Leasingverhältnis implizit zugrundeliegenden Zinssatz diskontiert werden, sofern dieser bestimmbar ist:

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Feste Zahlungen, abzüglich vom Leasinggeber zu leistender Leasinganreize,

variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind,

erwartete Restwertzahlungen aus Restwertgarantien,

der Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Ausübung als hinreichend sicher eingeschätzt wurde,

Vertragsstrafen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in dessen Laufzeit die Inanspruchnahme der Kündigungsoption berücksichtigt ist.

Ist der dem Leasingverhältnis implizit zugrundeliegende Zinssatz nicht bestimmbar, findet der Grenzfremdkapitalzinssatz Anwendung. Die Leasingschuld entwickelt sich annuitätisch entsprechend den vertraglichen fixierten Rahmenbedingungen. Der aus der Aufzinsung entstehende Zinsaufwand wird im Finanzergebnis erfasst.

Die Höhe des Nutzungsrechts am Leasingobjekt bestimmt sich aus den folgenden Bestandteilen

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Leasingschulden,

bei oder vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen abzüglich erhaltener Leasinganreize,

anfänglich direkte Kosten,

Rückbauverpflichtungen, die keine regulären Instandhaltungen betreffen.

Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Abschreibung auf Nutzungsrechte wird linear über die Laufzeit des Leasingverhätnisses i. S. d. IFRS 16 vorgenommen. Die Abschreibungen werden innerhalb der Funktionsbereiche, auf die sich diese beziehen, erfasst. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungskosten, wird das Nutzungsrecht gemäß IAS 36 wertberichtigt.

Insbesondere Immobilienmietverhältnisse enthalten Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen, welche Einfluss auf die Bestimmung der Vertragslaufzeit und somit auf die Höhe des Nutzungsrechts sowie der Leasingschuld haben. Laufzeitänderungen aus der Ausübung bzw. Nicht-Ausübung solcher Optionen werden nur dann berücksichtigt, wenn sie hinreichend sicher sind. Eine Neubewertung der Einschätzung findet dann statt, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung der Umstände auftritt, welche innerhalb der Kontrolle des Konzerns liegt, oder eine Verlängerungs- oder Kündigungsoption tatsächlich ausgeübt oder nicht ausgeübt wurde. Die Neubewertung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen findet im Einklang mit der strategischen Unternehmensplanung statt. Insofern beinhalten die aktuellen Wertansätze ebenso Laufzeiten, bei denen die Möglichkeit zur Verlängerung/​Kündigung besteht, diese aber rechtlich noch nicht ausgeübt wurde. Somit ist es aus rechtlicher Sicht weiterhin möglich, sich der Verpflichtung zu entziehen. Deshalb weisen die Wertansätze Opportunitäten auf.

Für Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern als Leasinggeber auftritt, findet zunächst im Sinne des IFRS 16 eine Überprüfung statt, ob ein Operating-Lease oder ein Finance-Lease vorliegt. Wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden, liegt ein Finance-Lease vor, und der Konzern erfasst die Vermögenswerte aus diesem Leasingverhältnis in der Bilanz in Höhe des Nettoinvestitionswerts innerhalb der übrigen Vermögenswerte.

Vermögenswerte betreffend Leasingverhältnisse, die als Operating-Lease klassifiziert werden, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten im Sachanlagevermögen ausgewiesen. Die Leasingraten werden periodengerecht innerhalb des entsprechenden Funktionsbereichs erfasst.

Externe sowie konzerninterne Leasingverhältnisse werden innerhalb des Segments Handel - in Übereinstimmung mit dem Management Approach - weiterhin wie operative Mietverhältnisse nach IAS 17 dargestellt. Insofern enthält das Segment Handel ausschließlich kalkulatorische Mietbelastungen. Das Segment Immobilien umfasst neben kalkulatorischen Mieterträgen ferner die Effekte aus der IFRS 16-Bilanzierung, sofern ein externes Leasingverhältnis vorliegt. Bei konzerninternen Leasingverhältnissen werden im Segment Immobilien die Abschreibung sowie etwaige Finanzierungskosten des im Eigentum befindlichen Vermögenswerts dargestellt.

Wertminderung langfristiger nicht-finanzieller Vermögenswerte

Bei langfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerten (Sachanlagevermögen und Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen) wird an jedem Abschlussstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung ("triggering events") vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, dann erfolgt eine Überprüfung auf Wertminderung. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer sowie bei im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt eine jährliche Überprüfung auf Wertminderung unabhängig davon, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen.

Die Höhe der Wertminderung bemisst sich aus der wertmäßigen Unterschreitung des erzielbaren Betrags ("Recoverable Amount") eines Vermögenswertes unter dessen Buchwert. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert.

Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird dieser für die zahlungsmittelgenerierende Einheit bestimmt, welche den Vermögenswert beinhaltet. Als zahlungsmittelgenerierende Einheit gilt die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die eigenständig Mittelzuflüsse erzeugt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit innerhalb des Konzerns ist grundsätzlich ein einzelner Standort.

Der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ergibt sich aus den diskontierten erwarteten zukünftigen Cashflows einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Der Betrachtungszeitraum ist dabei auf die Mietdauer der gemieteten Immobilie bzw. auf die erwartete Restnutzungsdauer der eigenen Immobilie begrenzt. Basis hierfür bildet die detaillierte Finanzplanung im Rahmen der strategischen Fünfjahresplanung; für darüberhinausgehende Betrachtungszeiträume wird die Planung unter Berücksichtigung einer langfristigen Wachstumsrate in Höhe von 1,5 % (Vj. 1,5 %) fortgeschrieben. Die strategische Fünfjahresplanung orientiert sich im Wesentlichen an den Konsumerwartungen, die aus Konjunkturgutachten von Wirtschaftsforschungsinstituten abgeleitet werden, sowie aus aktuellen und zukünftig erwarteten Einkaufskonditionen, die maßgeblich den erwarteten Rohertrag (Key Assumption) bestimmen.

Die Diskontierung erfolgt auf Basis eines Durchschnitts von Eigen- und Fremdkapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capital). Die Ermittlung der Eigenkapitalkosten basiert auf den Renditeerwartungen einer langfristigen risikolosen Bundesanleihe zuzüglich einer unternehmensspezifischen Risikoprämie. Die Fremdkapitalkosten werden aus dem vorgenannten Basiszinssatz unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlags abgeleitet. Der Risikoaufschlag berücksichtigt eine der Vergleichsgruppe (Peer Group) adäquate Risikoprämie. Die angewandten Diskontierungssätze für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten berücksichtigen die Eigenkapitalstrukturen einer Vergleichsgruppe und das Länderrisiko. Die zur Diskontierung verwendeten Zinssätze werden auf Basis von Marktdaten ermittelt. Diese liegen länder- und tätigkeitsabhängig zwischen 4,6 % und 13,0 % nach Steuer (Vj. 5,1 % bis 12,1 %) beziehungsweise 4,6 % und 15,9 % vor Steuer (Vj. 5,6 % bis 14,7 %). Wird die Wertminderung aus dem Nutzungswert abgeleitet, ist der sachverhaltsspezifische Zinssatz, der herangezogen wurde, dem jeweiligen Kapitel des Anhangs zu entnehmen.

Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten (Nettoveräußerungswert) eines einzelnen Vermögenswertes erfolgt anhand von externen Gutachten sowie Einschätzungen auf Basis historischer Erfahrungen.

Bei im Eigentum befindlichen Standortimmobilien sowie bei fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücken wird der Marktwert/​Verkehrswert durch externe, unabhängige Gutachter bestimmt. Diese ermitteln den beizulegenden Zeitwert (Marktwert/​Verkehrswert) auf Basis von Stufe 3 Inputdaten durch anerkannte, internationale Wertermittlungsmethoden. Hierzu zählen das Vergleichs-, das Ertrags- und das Sachwertverfahren. Der Marktwert/​Verkehrswert der Standortimmobilien und fremdvermieteten Immobilien wurde aus dem Ertragswertverfahren abgeleitet.

Ausgangspunkt des Ertragswertverfahrens ist jeweils die erzielbare Miete p.a., bereinigt um Kosten der Bewirtschaftung und sonstige Positionen (Verwaltung und Mietausfallrisiko, Bodenwertverzinsung). Der hieraus resultierende Reinertrag wird mit dem anzusetzenden Vervielfältiger kapitalisiert. Das Ergebnis aus dem kapitalisierten Reinertrag und der Addition des Bodenwerts ergibt den Marktwert/​Verkehrswert. Neben den bereits genannten Inputdaten werden von den Gutachtern zusätzliche Zu- bzw. Abschläge berücksichtigt, um den individuellen objektspezifischen Gegebenheiten (z.B. Größe, Lage, noch anfallende Umbau- oder Abrisskosten) Rechnung zu tragen.

Im Vergleichswertverfahren wird der Bodenwert, der durch Preisvergleiche geeigneter Vergleichsgrundstücke ermittelt oder durch Gutachterausschüsse anhand von entsprechenden Grundstücksverkäufen festgestellt wurde, ermittelt. Dieser so ermittelte Bodenwert wird ebenfalls bei dem zuvor beschriebenen Ertragswertverfahren berücksichtigt.

Die Bestimmung des Nettoveräußerungswertes anderer Vermögenswerte, die in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit enthalten sind, erfolgt ebenso auf Basis von Stufe 3 Inputdaten. Hierbei werden auf Basis von Erfahrungen der Vergangenheit sowie aufgrund der Einschätzung aktueller Marktgegebenheiten Cashflows bestimmt, welche aus der Veräußerung der aktuell in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit befindlichen Vermögenswerte erzielt werden können.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzt. Als Nettoveräußerungswerte werden dabei die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten angesetzt. Die Anschaffungskosten der Warenbestände werden aufgrund von gewogenen Durchschnittspreisen ermittelt. Lieferantenvergütungen, die als Anschaffungskostenminderung zu bewerten sind, werden innerhalb der Vorräte entsprechend erfasst.

Steuern

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden die von den jeweiligen Ländern auf das steuerpflichtige Einkommen erhobenen Steuern sowie die Veränderungen der latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ermittlung erfolgt auf Basis der zum Bilanzstichtag nach dem jeweiligen Landesrecht gültigen bzw. in Kürze gültigen Steuersätze.

Sonstige Steuern werden den jeweiligen Funktionsbereichen zugeordnet und in den entsprechenden Funktionskosten ausgewiesen.

Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern folgt gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten Methode auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation voraussichtlich gültigen Steuersatzes. Für die erwarteten steuerlichen Vorteile aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen werden aktive latente Steuern angesetzt. Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen werden nur in dem Maße angesetzt, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausreichend steuerpflichtiges Einkommen in der Zukunft erzielen wird. Die Einschätzung hierfür basiert auf der strategischen Fünfjahresplanung. Angesetzte und nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag dahingehend überprüft, ob eine Anpassung der aktuellen Wertansätze erforderlich ist.

In Bezug auf die bilanzierten Leasingverhältnisse wird das Steuerabzugspotential dem jeweiligen Nutzungsrecht an Vermögenswerten zugeordnet. Sofern in der Folgebewertung aus einer Nettobetrachtung von Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit temporäre Differenzen entstehen, werden latente Steuern gebildet, sofern die Vorgaben von IAS 12 erfüllt sind.

Latente Steueransprüche und -schulden, die sich auf Posten beziehen, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Aktive und passive latente Steuern werden pro Gesellschaft bzw. pro Organschaft saldiert, sofern diese gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und ein einklagbarer Anspruch auf Aufrechnung besteht.

Zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Grundstücke, Gebäude und andere langfristige Vermögenswerte sowie Veräußerungsgruppen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Geschäftsjahr veräußert werden, sind zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt, falls dieser niedriger ist als der Buchwert.

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Bei Konzerngesellschaften der HORNBACH Baumarkt AG bestehen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen der jeweiligen Länder sowie auf Basis von Einzelzusagen an Vorstandsmitglieder Verpflichtungen aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Vorsorgeplänen.

Für leistungsorientierte Pläne werden Rückstellungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method") in Übereinstimmung mit IAS 19 (revised 2011) "Employee Benefits" ermittelt. Dieses Verfahren berücksichtigt bei der Ermittlung der Versorgungsverpflichtung nach versicherungsmathematischen Grundsätzen neben den zum Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Ansprüchen auch zukünftige zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten. Das Planvermögen wird zum beizulegenden Zeitwert von den Verpflichtungen abgesetzt. Führt dies im Saldo zu einem Vermögenswert, wird dieser angesetzt, soweit er den Barwert zukünftiger Beitragsreduzierungen oder Rückzahlungen und nachzuverrechnende Dienstzeitaufwendungen nicht übersteigt.

Der laufende Dienstzeitaufwand sowie ggf. nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden im Betriebsergebnis ausgewiesen. Das Nettozinsergebnis wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste betreffend die Pensionsverpflichtung bzw. das Planvermögen werden unter Berücksichtigung von latenten Steuern ergebnisneutral im Eigenkapital im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Auswirkungen werden in der Gesamtergebnisrechnung gesondert dargestellt.

Für beitragsorientierte Leistungspläne werden die Beiträge bei Fälligkeit im Betriebsergebnis erfasst. Gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber werden analog den beitragsorientierten Leistungsplänen bilanziert.

Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Rückstellungen werden für ungewisse Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, wenn diese Verpflichtungen aus vergangenen Ereignissen resultieren und wahrscheinlich zu einer zukünftigen Vermögensbelastung führen werden. Sie werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Hierunter fallen auch Rückstellungen für Abfertigungsleistungen, für die versicherungsmathematische Gutachten eingeholt werden. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Effekt wesentlich ist, mit ihrem laufzeitadäquat abgezinsten Barwert angesetzt.

Rückstellungen für drohende Verluste und belastende Verträge werden berücksichtigt, wenn die vertraglichen Verpflichtungen höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen.

Sofern Risiken aus Rechtsstreitigkeiten und Gerichtsverfahren vorliegen, werden diese bei Vorliegen der Voraussetzungen gemäß IAS 37 unter den Rückstellungen bilanziert. Die Rückstellungshöhe bemisst sich auf Basis der Einschätzung der sachverhaltsrelevanten Umstände und stellt die wahrscheinliche Verpflichtung einschließlich der geschätzten Rechtskosten dar. Zur Bestimmung der Verpflichtung analysiert das Management regelmäßig aktuell vorliegende Informationen zu Rechtsstreitigkeiten und Gerichtsverfahren. In die Beurteilung werden interne und externe Rechtsanwälte einbezogen. Bei der Entscheidung über die Notwendigkeit einer Rückstellung berücksichtigt das Management die Wahrscheinlichkeit eines ungünstigen Ausgangs und die Möglichkeit, die Höhe der Verpflichtung ausreichend verlässlich zu schätzen.

Rückstellungen für Instandhaltungsverpflichtungen an Dach und Fach werden dann erfasst, wenn das Unternehmen vertraglich hierzu verpflichtet wurde. Zur Bestimmung der Rückstellungshöhe wird auf historische Informationen von Vergleichsobjekten sowie auf die vorhandene Expertise von Immobilienspezialisten zurückgegriffen. Zuführungen zur Rückstellung erfolgen grundsätzlich linear über die Vertragslaufzeit, um somit dem Abnutzungsmuster des zugrundeliegenden Mietgegenstands Rechnung zu tragen.

Bei abgegrenzten Schulden sind der Zeitpunkt oder die Höhe der Verpflichtung nicht mehr ungewiss.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu finanziellen Vermögenswerten und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Hierzu gehören einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und Finanzschulden. Andererseits gehören hierzu auch derivative Finanzinstrumente wie Optionen, Devisentermingeschäfte sowie Zins- und Währungsswaps. Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag mit ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Originäre Finanzinstrumente werden grundsätzlich dann angesetzt, wenn das Unternehmen Vertragspartei wird. Diese werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht grundsätzlich dem Transaktionspreis. Liegen Hinweise vor, die darauf hindeuten, dass der beizulegende Zeitwert vom Transaktionspreis abweicht, wird der beizulegende Zeitwert entsprechend der unter "Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts" beschriebenen Logik ermittelt und für den erstmaligen Ansatz herangezogen.

Finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen sind. Weiterhin werden finanzielle Vermögenswerte ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung und damit einhergehend alle wesentlichen Chancen und Risiken oder die Verfügungsmacht über diese Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, d.h. die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist.

Zu den originären finanziellen Vermögenswerten zählen Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente und Fremdkapitalinstrumente.

Klassifizierung

Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten bestimmt sich gemäß IFRS 9 nach dem Geschäftsmodell des Unternehmens und den Charakteristika der Zahlungsströme des jeweiligen finanziellen Vermögenswerts. HORNBACH klassifiziert finanzielle Vermögenswerte daher beim erstmaligen Ansatz entweder als "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet", als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" oder als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet".

Finanzielle Vermögenswerte werden zum Erfüllungstag bilanziert. Der Konzern klassifiziert Fremdkapitalinstrumente nur dann um, wenn sich das Geschäftsmodell zur Steuerung solcher Vermögenswerte ändert.

Bewertung

Bei der erstmaligen Erfassung bewertet HORNBACH einen finanziellen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der - im Falle eines in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerts - direkt auf den Erwerb dieses Vermögenswerts entfallenden Transaktionskosten. Ausgenommen hiervon sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente beinhalten und die mit dem Transaktionspreis bewertet werden. Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerten werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unmittelbar als Aufwand erfasst.

Fremdkapitalinstrumente

Die Folgebewertung von Fremdkapitalinstrumenten stellt sich in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell und den Zahlungsstrommerkmalen des Vermögenswerts wie folgt dar:

Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten: Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden und bei denen diese Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Erfolgsneutrale Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert: Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme und zur Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte gehalten werden und bei denen die Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Veränderungen des Buchwerts werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen, mit Ausnahme der Wertminderungserträge oder -aufwendungen, Zinserträge und Fremdwährungsgewinne und -Verluste, die im Gewinn oder Verlust erfasst werden. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis angesetzte Gewinn oder Verlust aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert (Recycling). Zinserträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in den Finanzerträgen ausgewiesen. Diese Kategorie wird derzeit vom Konzern nicht angewendet und wird voraussichtlich nur eingeschränkt genutzt.

Erfolgswirksame Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert: Vermögenswerte, welche die Kriterien der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" oder "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" nicht erfüllen, werden in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" eingestuft. Gewinne oder Verluste aus dieser Kategorie werden im Gewinn oder Verlust saldiert in der Periode ausgewiesen, in der sie entstehen.

Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte werden nach dem Modell der erwarteten Kreditausfälle (Expected-Credit-Loss-Model) bestimmt. Grundprinzip des Modells ist die Abbildung des Verlaufs einer Verschlechterung oder Verbesserung der Kreditqualität von Finanzinstrumenten, wobei bereits erwartete Verluste berücksichtigt werden. Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 findet außer für Fremdkapitalinstrumente mit erfolgswirksamer Folgebewertung für alle Fremdkapitalinstrumente Anwendung.

Der Ansatz des IFRS 9 nutzt ein dreistufiges Vorgehen zur Allokation von Wertberichtigungen:

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Stufe 1: 12-Monats-Kreditverluste: anzuwenden auf alle Posten (seit dem erstmaligen Ansatz), sofern sich die Kreditqualität nicht signifikant verschlechtert hat. Der Anteil an den erwarteten Kreditverlusten über die Laufzeit des Instruments, welcher auf einen Ausfall innerhalb der nächsten zwölf Monate zurückzuführen ist, wird erfasst.

Stufe 2: Kreditverluste über die Gesamtlaufzeit - keine beeinträchtigte Bonität: anzuwenden, wenn ein Finanzinstrument oder eine Gruppe von Finanzinstrumenten eine wesentliche Steigerung des Kreditrisikos erfahren hat, allerdings nicht in seiner Bonität beeinträchtigt ist. Als Wertberichtigung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments erfasst.

Stufe 3: Kreditverluste über die Gesamtlaufzeit - beeinträchtigte Bonität: bei Vorliegen objektiver Hinweise auf einen Wertminderungsbedarf (bei Einzelbetrachtung) von Vermögenswerten ist die Betrachtung der gesamten Laufzeit des Finanzinstruments erforderlich.

Bei Stufe 1 und Stufe 2 wird die Effektivverzinsung auf Basis des Bruttobuchwerts ermittelt, wohingegen bei Stufe 3 die Effektivverzinsung auf Basis des Nettobuchwerts, also abzüglich der Risikovorsorge, berechnet wird.

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wird der vereinfachte Ansatz (Simplified Approach) angewendet. Demnach müssen Änderungen des Kreditrisikos nicht nachverfolgt werden.

Stattdessen hat HORNBACH sowohl beim erstmaligen Ansatz als auch zu jedem nachfolgenden Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der Gesamtlaufzeit, den sogenannten erwarteten Verlust (expected credit loss), zu erfassen. Zur Bewertung des erwarteten Kreditrisikos werden die Vermögenswerte auf Basis der bestehenden Kreditrisikomerkmale und der jeweiligen Fälligkeitsstruktur gruppiert.

Finanzinstrumente, die am Stichtag nur ein geringes Ausfallrisiko aufweisen (investment grade), nimmt der Konzern von der Anwendung des dreistufigen Wertminderungsmodells aus. Stattdessen werden diese Vermögenswerte immer der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zugerechnet, und eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste wird erfasst. Diesem Bereich werden insbesondere Bankguthaben zugeordnet, da diese Mittel ausschließlich kurzfristig bei Banken mit hoher Bonität gehalten werden.

Eigenkapitalinstrumente

Der Konzern bewertet alle gehaltenen Eigenkapitalinstrumente in der Folge zum beizulegenden Zeitwert.

Für Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, hat HORNBACH einheitlich das Wahlrecht ausgeübt, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis in der Konzerngesamtergebnisrechnung zu erfassen. Bei Abgang dieser Eigenkapitalinstrumente werden die bis zu diesem Zeitpunkt unrealisierten Gewinne und Verluste aus diesen Instrumenten in die Gewinnrücklagen umgebucht und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt (kein Recycling). Dividenden aus solchen Instrumenten werden weiterhin im Gewinn oder Verlust unter den sonstigen Erträgen erfasst, wenn der Anspruch des Konzerns auf den Erhalt von Zahlungen begründet wird.

In wenigen Fällen können die Anschaffungskosten eine angemessene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts sein. Beteiligungen und Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente werden dann zu Anschaffungskosten bilanziert, wenn nicht genügend neuere Informationen zur Bemessung des beizuliegenden Zeitwerts vorliegen oder wenn es eine große Bandbreite von möglichen Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts gibt und die Anschaffungskosten der besten Schätzung des beizulegenden Zeitwerts innerhalb dieser Bandbreite entsprechen.

Ausbuchung

HORNBACH bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn keine begründete Erwartung mehr besteht, dass die andere Vertragspartei ihrer vertraglichen Verpflichtung nachkommen wird oder ihr bereits vollständig nachgekommen ist. HORNBACH trifft dabei einzelfallbezogene Ermessensentscheidungen, bei denen beurteilt wird, inwieweit eine Vertragserfüllung zu erwarten sei.

Forderungen im Zusammenhang mit Factoring-Vereinbarungen werden gegebenenfalls in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IFRS 9 ausgebucht.

Originäre Finanzinstrumente

Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten als "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zu designieren, hat der HORNBACH Baumarkt AG Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Vermögenswerte (ausgenommen Derivate) werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert oder - falls sie keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten - zum Transaktionspreis und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen angesetzt. Allen erkennbaren Risiken wird durch Wertminderungen Rechnung getragen. Die Wertminderungen werden auf Basis wahrscheinlichkeitsgewichteter Schätzungen der Kreditverluste sowie individueller Risikoeinschätzungen ermittelt. Die Berechnung erfolgt unter Berücksichtigung der besten verfügbaren Informationen und des Zeitwerts des Geldes. Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der Forderung. Wertaufholungen werden vorgenommen, wenn die Gründe für die vorgenommenen Wertminderungen entfallen sind.

Innerhalb der übrigen Vermögenswerte wurden Ansprüche aus der Rückerlangung von Vermögenswerten ausgewiesen (Retouren). Die Höhe des Vermögenswerts entspricht den Anschaffungskosten der gelieferten Waren, für die eine Rücklieferung erwartet wird, unter Berücksichtigung der für die Retourenabwicklung anfallenden Kosten und der sich bei der Verwertung dieser Waren ergebenden Verluste.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die in den übrigen Vermögenswerten ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte werden Wertminderungskonten geführt. Beträge aus Wertminderungskonten werden gegen den Buchwert wertgeminderter Vermögenswerte ausgebucht, wenn z.B. das Insolvenzverfahren des Schuldners abgeschlossen ist oder die Forderung endgültig als verloren anzusehen ist.

Vertragsvermögenswerte ergeben sich aus noch nicht gegenüber den Kunden abgeschlossenen Handwerkerserviceaufträgen. Aufgrund der teilweise noch nicht erbrachten Leistung hat sich für HORNBACH noch kein unbedingter Anspruch ergeben. Die Vertragsvermögenswerte weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für die gleichen Vertragsarten auf. Der Konzern hat daher die Schlussfolgerung gezogen, dass die erwarteten Verlustraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen angemessenen Näherungswert der Verlustraten für Vertragsvermögenswerte darstellen.

Flüssige Mittel beinhalten Barmittel und kurzfristige Anlagen mit Fälligkeiten von weniger als drei Monaten. Diese werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten (Nennwert) bewertet.

Die in den flüssigen Mitteln enthaltenen Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige hochliquide Finanzinvestitionen, die jederzeit in festgelegte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen.

Finanzschulden (ausgenommen Derivate) werden in Höhe des Darlehensbetrages abzüglich Transaktionskosten erfasst und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Differenz zum Rückzahlungsbetrag wird mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit der Anleihe bzw. der jeweiligen Finanzschuld als Aufwand erfasst. Alle anderen Schulden werden ebenfalls zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Diese entsprechen im Wesentlichen dem Rückzahlungsbetrag.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst. Innerhalb der übrigen Verbindlichkeiten werden Rückerstattungsverbindlichkeiten ausgewiesen, welche sich aus den erwarteten Retouren und nachträglichen Preisnachlässen ergeben können. Sie sind in Höhe der Gegenleistung bewertet, die dem Konzern voraussichtlich nicht zusteht und somit nicht im Transaktionspreis berücksichtigt wird. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind überwiegend als kurzfristig einzustufen. Gleiches gilt für die übrigen Verbindlichkeiten. Insofern entsprechen die Buchwerte grundsätzlich den beizulegenden Zeitwerten.

Vertragsverbindlichkeiten umfassen erhaltene Anzahlungen aus Kundenaufträgen sowie Verbindlichkeiten aus Kundengutscheinen und werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Bewertung der Kundengutscheine berücksichtigt ferner die in IFRS 15 enthaltenen Regelungen zu erwarteten Nichtinanspruchnahmen (Breakage).

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Gemäß den Risikogrundsätzen des Konzerns werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulationszwecken gehalten. Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz mit Zugang zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Soweit Transaktionskosten entstehen, werden diese unmittelbar aufwandswirksam erfasst.

Derivate, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 bzw. IFRS 9 eingebunden sind, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften (einschließlich der eingebetteten Devisentermingeschäfte) werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt.

Im Rahmen der erstmaligen Anwendung des IFRS 9 hat HORNBACH das Wahlrecht ausgeübt, weiterhin die Vorschriften zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften des IAS 39 anstelle der Vorschriften des IFRS 9 anzuwenden.

Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert stellt den Preis an einem Bewertungsstichtag dar, den ein Unternehmen für den Verkauf eines Vermögenswerts erhalten bzw. für die Übertragung einer Schuld zahlen würde (Exit Price). Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts richtet sich nach der Drei-Stufen-Bemessungshierarchie des IFRS 13. Entsprechend der Verfügbarkeit der Informationen wird der beizulegende Zeitwert gemäß der folgenden Hierarchie ermittelt.

Level-1-Informationen - aktuelle Marktpreise in einem aktiven Markt für identische Finanzinstrumente

Level-2-Informationen - aktuelle Marktpreise in einem aktiven Markt für vergleichbare Finanzinstrumente oder durch Bewertungsmodelle bestimmt, deren wesentliche Inputfaktoren auf beobachtbare Marktdaten zurückzuführen sind

Level-3-Informationen - Inputfaktoren, die auf nicht beobachtbaren Marktpreisen basieren

Eine Erläuterung zum Level der verwendeten Informationen bzw. zu den angewandten Bewertungstechniken bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte und der Schulden wird im jeweiligen Kapitel des Anhangs vorgenommen.

Umsatzerlöse

Als Do-it-yourself (DIY) Einzelhandelsunternehmen realisiert der Konzern den weit überwiegenden Anteil der Umsatzerlöse durch einfach strukturierte Waren- und Dienstleistungsverträge im stationären und Onlinehandel. Diese Verträge weisen in der Regel keine langfristigen Erfüllungscharakteristika auf. Die Verfügungsmacht über die Waren und Dienstleistungen gehen grundsätzlich zeitpunktbezogen auf den Kunden über. Als Umsatzrealisierungszeitpunkt gilt regelmäßig die Übergabe bzw. Auslieferung der Ware an den Kunden oder die Erfüllung der Dienstleistung.

Der Umsatz wird netto, nach Abzug der Umsatzsteuer, auf Grundlage der im Vertrag festgelegten Gegenleistung unter Berücksichtigung erwarteter Retouren und variabler Gegenleistungen bestimmt. Hierzu zählen u.a. Skonti, mengenbezogene und wettbewerbsbedingte Preisnachlässe.

Im Konzern wird der weit überwiegende Anteil der Umsätze durch Cash und Carry oder ähnliche, zeitraumunabhängige Zahlungsformen abgewickelt. Für Transaktionen, bei denen zwischen Übertragung der zugesagten Ware bzw. der Dienstleistung und der Zahlung durch den Kunden eine Zeitspanne besteht, beträgt diese zu Vertragsbeginn nicht mehr als 12 Monate. Insofern verzichtet der Konzern darauf, die zugesagte Gegenleistung um den Zeitwert des Geldes anzupassen.

Neben dem Waren- und Dienstleistungsverkauf, der zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt wird, bietet der Konzern ebenso Dienstleistungen an, deren Erfüllung über einen bestimmten Zeitraum erfolgt. Bei diesen Dienstleistungen handelt es sich um Handwerkerdienstleistungen, die HORNBACH neben Waren ebenso zur Projektrealisierung an Endverbraucher veräußert. Die hierfür maßgeblichen Zeiträume, in der die Dienstleistung erfüllt wird, betragen in der Regel nur wenige Tage. Es erfolgt keine kontinuierliche Überprüfung des Leistungsfortschritts. Bis zur Fertigstellung erfolgt eine Erlöserfassung in Höhe der entstandenen Aufwendungen ohne Berücksichtigung etwaiger Margen. Der Ausweis innerhalb der Bilanz erfolgt als Vertragsvermögenswert bzw. saldiert mit den Vertragsverbindlichkeiten, wenn eine Anzahlung geleistet wurde.

Noch zu erbringende Leistungsverpflichtungen beziehen sich im Wesentlichen auf zum Stichtag noch nicht abgeschlossene Kundenaufträge sowie offene Kundenguthaben in Form von Gutscheinen. Der Konzern erwartet die Erfüllung dieser Leistungsverpflichtungen grundsätzlich innerhalb der nächsten 12 Monate. Die Erfüllung der offenen Kundenguthaben liegt hingegen im Ermessen der Kunden und kann somit auch einen längeren Zeitraum umfassen.

Der Konzern verkauft seine Produkte mit einem Rückgaberecht von 30 Tagen für Endverbraucher bzw. 3 Monaten für Inhaber der Projekt-Welt-Karte. Es wird eine Rückerstattungsverbindlichkeit (übrige kurzfristige Verbindlichkeiten) und ein Recht auf Rückerlangung der Ware (übrige kurzfristige Vermögenswerte) für zu erwartende Rückgaben rohertragsmindernd erfasst. Die Schätzung möglicher Rückgaben erfolgt gemäß der Erwartungswertmethode landesspezifisch. Hierfür werden je Land Erfahrungswerte in einem Portfolio zusammengefasst, woraus wahrscheinliche Rückgabequoten abgeleitet werden. In die Bewertung werden Tagesumsätze einbezogen, für die eine Umkehr als hochwahrscheinlich gilt. Diese werden mit den wahrscheinlichen Rückgabequoten multipliziert, um die Umsatzminderung zu bestimmen. Gleichwohl findet die aktuelle landesspezifische Rohertragsmarge Anwendung, um die Reduzierung des Wareneinsatzes zu bestimmen. Die getroffenen Annahmen werden fortlaufend validiert und bei Bedarf für künftige Bewertungen angepasst.

Im Rahmen der Dauertiefpreisgarantie bietet HORNBACH seinen Kunden die Möglichkeit, bis 30 Tage nach Erwerb der Ware oder Dienstleistung an Preisnachlässen zu partizipieren. Für erwartete Inanspruchnahmen wird eine Rückerstattungsverbindlichkeit (übrige kurzfristige Verbindlichkeiten) umsatzmindernd erfasst. Die Quantifizierung erfolgt auf Portfolio-Ebene je Land gemäß dem Erwartungswert. Die Kostenquoten für die Dauertiefpreisgarantie basieren auf historischen Informationen und werden mit den Tagesumsätzen multipliziert, die in den oben genannten Zeitraum fallen. Die getroffenen Annahmen werden fortlaufend validiert und bei Bedarf für künftige Bewertungen angepasst.

Für Kundenguthaben aus Gutscheinkarten (Vertragsverbindlichkeit) wird der Anteil ergebniswirksam vereinnahmt, für den eine Nichtinanspruchnahme für hoch wahrscheinlich eingeschätzt wird. Die Vereinnahmung erfolgt innerhalb des Umsatzes, parallel zu dem in Anspruch genommenen Anteil des Kundenguthabens. Die Quantifizierung erfolgt auf Portfolio-Ebene je Land gemäß dem Erwartungswert. Die Quoten betreffend die Nichtinanspruchnahme basieren auf historischen Informationen. Die getroffenen Annahmen werden in regelmäßigen Abständen validiert und bei Bedarf für künftige Bewertungen angepasst.

Mieterträge aus Operating-Leasingverträgen werden linear über die Mietdauer vereinnahmt und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Sonstige Erträge

Die Erfassung von sonstigen Erträgen erfolgt, wenn die Verfügungsgewalt über einen zugesagten Vermögenswert oder eine zugesagte Dienstleistung auf einen Geschäftspartner übertragen wurde. Die Höhe bemisst sich nach dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung unter Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen.

Aufwendungen

Die Kosten der umgesetzten Handelsware umfassen, neben direkten Anschaffungskosten für die Handelswaren, Anschaffungsnebenkosten wie Frachten, Zölle und sonstige bezogene Leistungen sowie Wertberichtigungen auf Warenbestände.

Ausgaben für Werbekampagnen und Maßnahmen für Verkaufsförderung werden zum Zeitpunkt der Erlangung der Verfügungsmacht bzw. des Erhalts der Dienstleistung als Aufwand in den jeweiligen Funktionsbereichen erfasst.

Die Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden wird grundsätzlich aufwandsmindernd in den Funktionskosten erfasst, in denen der ursprüngliche Aufwand für die Bildung der entsprechenden Rückstellung bzw. der abgegrenzten Schuld gezeigt wurde.

Zinsaufwendungen und Zinserträge werden entsprechend dem Zeitablauf der Finanzschulden erfasst. Finanzierungskosten, die im Rahmen der Immobilienentwicklung aufgewendet werden ("Bauzeitzinsen") und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von Grundstücken und Gebäuden ("qualifizierte Vermögenswerte") zugeordnet werden können, werden gemäß IAS 23 "Borrowing Costs" als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Der Steueraufwand beinhaltet laufende und latente Steuern, soweit diese nicht auf Sachverhalte entfallen, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden.

Ermessensentscheidungen

Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, welche einen wesentlichen Einfluss auf die im Konzernabschluss erfassten Beträge haben, beziehen sich hauptsächlich auf die Bestimmung der Laufzeit von Leasingverträgen und die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes. Bei der Bestimmung der Laufzeit des Leasingverhältnisses werden alle Fakten und Umstände beurteilt und berücksichtigt, die für HORNBACH einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung einer Verlängerungsoption bzw. zur Nicht-Ausübung einer Kündigungsoption darstellen. Bei der Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes sind sowohl die Ermittlung des risikolosen Zinssatzes als auch die Bestimmung des Risikozuschlags ermessensbehaftet. Weiterführende Informationen werden innerhalb der Anmerkungen (13) und (23) genannt.

Weitere Ermessensentscheidungen werden hinsichtlich der Darstellung der Beträge im Zusammenhang mit dem Reverse-Factoring-Programm, siehe Anmerkung (26), in der Bilanz sowie der Kapitalflussrechnung laufend überwacht und prospektiv erfasst.

Annahmen und Schätzungen

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen worden, die sich auf die Bilanzierung und/​oder Bewertung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Annahmen und Schätzungen werden auf Basis der zum Stichtag verfügbaren Informationen getroffen. In der Zukunft realisierte Beträge können von den bilanziell berücksichtigten Beträgen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen divergent zu den Annahmen und Schätzungen entwickeln.

Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern (Anmerkungen (10), (11), (12) und (13)), die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen (Anmerkungen (24), (25) und (28)), die Ermittlung des erzielbaren Betrags zur Bestimmung der Höhe etwaiger Wertminderungen langfristiger nicht finanzieller Vermögenswerte (Anmerkungen (10), (11), (12) und (13)), die Bestimmung der Nettoveräußerungspreise des Vorratsvermögens (Anmerkung (17)) sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen (Anmerkungen (8), (16) und (27)). Weiterführende Informationen sind der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum jeweiligen Themenkomplex sowie den o.g. Anmerkungen zu entnehmen.

Die für die Erstellung des Konzernabschlusses relevanten Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Änderungen von Schätzungen werden in der Periode der Änderung und in zukünftigen Perioden berücksichtigt, sofern die Änderung sowohl die Berichtsperiode als auch zukünftige Perioden betrifft.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten

Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen basieren auf Erfahrungswerten, dem aktuellen Kenntnisstand und aktuell verfügbaren Informationen, die vom Management unter den jeweiligen Umständen für zutreffend gehalten werden. Aufgrund der derzeit weiterhin unvorhersehbaren globalen Folgen des Krieges in der Ukraine und der anderen makroökonomischen Risiken (z.B. aus der Inflation, Konjunktur, Zinspolitik, Lieferkettenprobleme) unterliegen diese Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements jedoch einer erhöhten Unsicherheit. Die tatsächlichen Beträge können von den Beurteilungen und Schätzungen des Managements abweichen. Änderungen dieser Beträge können wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Diese Informationen wurden bei den folgenden wesentlichen Themenkomplexen berücksichtigt:

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Wertminderungsprüfung nicht-finanzieller Vermögenswerte (inkl. Nutzungsrechte); Anmerkungen (10) und (12)

Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte; Anmerkungen (10), (18) und (33)

Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bilanzansatz- und Bewertungsmethoden des Konzernabschlusses (IFRS). Bei den Verkaufserlösen mit fremden Dritten handelt es sich um Nettoverkaufserlöse. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten entsprechen denen unter fremden Dritten.

Segmentabgrenzung

Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von Vorstand und Management des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens genutzt wird. Das Segment "Handel" umfasst die 169 (Vj. 165) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern zusammengefassten Bau- und Gartenmärkte, zwei Bodenhaus-Fachmärkte sowie die Onlineshops der neun Länder unseres europaweiten Verbreitungsgebiets. Das Segment "Immobilien" umfasst die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern gehaltenen Einzelhandelsimmobilien, die konzernintern zu marktüblichen Konditionen an die jeweiligen Bau-und Gartenmärkte vermietet sind bzw. weiterverrechnet werden. Die nicht den beiden vorgenannten Segmenten zuordenbaren Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen werden weiter in die Posten "Zentralbereiche" sowie "Konsolidierung" aufgegliedert.

Segmentergebnis

Segmentergebnis ist das adjusted EBIT als zentrale Ertragskennzahl des Konzerns.

Segmentvermögen und -schulden

Die Vermögens- und Schuldposten der Konzernbilanz - mit Ausnahme der Forderungen und Schulden aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie latenter Steuern - werden den einzelnen Segmenten, soweit möglich, direkt zugeordnet. Verbleibende Vermögens- und Schuldposten werden sachgerecht zugeordnet. Dabei werden in den Einzelsegmenten die Schulden der Konzernbilanz um die aufgenommenen Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen erhöht und verursachungsgerecht auf die einzelnen Segmente verteilt. Die auf die zentrale Verwaltung entfallenden Posten werden in der Spalte "Zentralbereiche" gezeigt. Die Eliminierung zwischen den Segmenten erfolgt in der Spalte "Konsolidierung". Die Investitionen betreffen das dem Segment zugeordnete Anlagevermögen.

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2022/​23 in Mio. € 2021/​22
in Mio. €
Handel Immobilien Zentralbereiche Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
Segmenterlöse 5.841,4 312,0 0,0 -310,3 5.843,1
5.494,7 294,8 0,0 -293,3 5.496,1
Verkaufserlöse mit fremden Dritten 5.841,4 0,0 0,0 0,0 5.841,4
5.494,6 0,0 0,0 0,0 5.494,6
Mieterlöse mit fremden Dritten 0,0 1,7 0,0 0,0 1,7
0,0 1,5 0,0 0,0 1,5
Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen 0,0 310,3 0,0 -310,3 0,0
0,0 293,3 0,0 -293,3 0,0
EBIT 133,1 71,0 -15,5 0,0 188,6
220,8 90,6 -21,8 -0,3 289,3
darin enthaltene Abschreibungen/​Zuschreibungen 63,7 229,2 10,6 0,0 303,5
57,7 195,3 9,2 0,0 262,2
Segmentergebnis (adjusted EBIT) 135,5 121,0 -15,5 0,0 241,0
222,4 114,4 -21,8 -0,3 314,7
Segmentvermögen 1.798,6 2.352,9 267,5 0,0 4.419,0
1.622,6 2.254,5 176,7 0,0 4.053,9
darin enthaltene Guthaben bei Kreditinstituten 165,7 0,0 198,1 0,0 363,8
143,4 0,0 105,5 0,0 248,8
Investitionen 1) -9,5 390,4 13,2 0,0 394,0
67,8 306,9 10,8 0,0 385,5
Segmentschulden 838,3 1.749,6 298,3 0,0 2.886,3
631,3 1.664,4 305,9 0,0 2.601,6
darin enthaltene Finanz- und Leasingschulden 0,0 1.719,0 248,3 0,0 1.967,3
0,0 1.635,6 250,0 0,0 1.885,6

1) Investitionen enthalten auch zahlungsunwirksame Zugänge der Nutzungsrechte.

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Überleitungsrechnung des EBIT zum Adjusted EBIT
in Mio. €
2022/​23 2021/​22
EBIT 188,6 289,3
Außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund Werthaltigkeitstest nach IAS 36 1) 58,5 26,8
Wertaufholungen aufgrund Werthaltigkeitstest nach IAS 36 1) -6,1 0,0
Ergebnis aus Immobilienverkäufen/​-bewertung nicht betriebs-notwendiger Objekte 0,0 -1,3
Segmentergebnis (adjusted EBIT) 241,0 314,7

1) Hierin sind ausschließlich Wertminderungen bzw. Wertaufholungen im Zusammenhang mit operativen Standorte (zahlungsmittelgenerierende Einheiten) enthalten.

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Überleitungsrechnung
in Mio. €
2022/​23 2021/​22
Segmentergebnis (adjusted EBIT) 241,0 314,8
Nicht operative Effekte -52,4 -25,5
Finanzergebnis -49,3 -52,7
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 139,3 236,7
Segmentvermögen 4.419,0 4.053,9
Latente Steueransprüche 44,6 26,7
Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4,8 3,8
Gesamtbetrag der Vermögenswerte 4.468,4 4.084,4
Segmentschulden 2.886,3 2.601,6
Latente Steuerschulden 11,2 9,2
Schulden aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 27,5 36,5
Gesamtbetrag der Schulden 2.924,9 2.647,3

Geografische Informationen

Die geografischen Pflichtangaben zu den Umsatzerlösen mit fremden Dritten und den langfristigen Vermögenswerten werden zum besseren Verständnis des Abschlusses freiwillig um weitere Informationen ergänzt.

Die geografischen Informationen sind nach den Regionen "Deutschland" und "Übriges Europa" unterteilt. Die Region "Übriges Europa" umfasst die Länder Tschechien, Österreich, Niederlande, Luxemburg, Schweiz, Schweden, Slowakei und Rumänien.

Die Umsätze werden der geografischen Region zugewiesen, in der die Umsätze realisiert werden. Die Vermögenswerte - mit Ausnahme der Forderungen und Schulden aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie latenter Steuern - werden der Region zugewiesen, in der sie gelegen sind. Investitionen betreffen das der Region zugeordnete Anlagevermögen. Bei der Überleitungsspalte handelt es sich um Konsolidierungspositionen.

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2022/​23 in Mio. € 2021/​22
in Mio. €
Deutschland Übriges Europa Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
Umsatzerlöse 3.301,4 2.982,1 -440,5 5.843,1
3.186,4 2.715,7 -406,0 5.496,1
Verkaufserlöse mit fremden Dritten 2.860,9 2.980,5 0,0 5.841,4
2.780,8 2.713,9 0,0 5.494,6
Verkaufserlöse mit verbundenen Unternehmen 440,5 0,0 -440,5 0,0
405,4 0,5 -406,0 0,0
Mieterlöse mit fremden Dritten 0,1 1,6 0,0 1,7
0,1 1,3 0,0 1,5
EBIT 4,8 183,8 0,0 188,6
74,1 215,5 -0,3 289,3
Abschreibungen/​Zuschreibungen 182,7 120,9 0,0 303,5
151,8 110,3 0,0 262,2
Segmentergebnis (adjusted EBIT) 28,6 192,0 20,5 241,0
92,2 222,8 -0,3 314,7
Vermögenswerte 2.841,1 2.015,3 -437,4 4.419,0
2.570,4 1.916,0 -432,5 4.053,9
davon langfristige Vermögenswerte 1) 1.242,3 1.344,3 -0,2 2.586,4
1.185,7 1.295,4 -0,2 2.481,0
Investitionen 2) 241,8 152,4 -0,1 394,0
167,3 218,3 -0,1 385,5

1) Dabei handelt es sich um Sachanlagevermögen inkl. fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke, Nutzungsrechte, immaterielle Vermögenswerte sowie langfristige Rechnungsabgrenzungsposten.
2) Investitionen enthalten auch zahlungsunwirksame Zugänge der Nutzungsrechte.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus Verträgen mit Kunden des Segments Handel. Weiterhin sind in den Umsatzerlösen Erträge aus der Vermietung von Immobilien in Höhe von T€ 1.681 (Vj. T€ 1.458) ausgewiesen.

In den Umsatzerlösen sind Erlöse in Höhe von T€ 45.219 (Vj. 37.981) enthalten, die zu Beginn der Periode als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen wurden. Darüber hinaus sind hierin nachträgliche Umsätze aus in Vorperioden erfüllten Leistungsverpflichtungen im Sinne des IFRS 15 in Höhe von T€ 2.520 (Vj. 8.037) enthalten.

Die folgende Tabelle enthält die Aufgliederung der Umsätze nach Segmenten:

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Außenumsätze GJ 22/​23
in Mio €
Handel Immobilien Konzernwert
davon Deutschland 2.860,9 0,1 2.860,9
davon übriges Europa 2.980,5 1,6 2.982,1
5.841,4 1,7 5.843,1
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Außenumsätze GJ 21/​22
in Mio €
Handel Immobilien Konzernwert
davon Deutschland 2.780,8 0,1 2.780,9
davon übriges Europa 2.713,9 1,3 2.715,2
5.494,6 1,5 5.496,1

(2) Kosten der umgesetzten Handelsware

Die Kosten der umgesetzten Handelswaren stellen den zur Erzielung des Umsatzes erforderlichen Aufwand dar und setzen sich wie folgt zusammen:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Aufwendungen für Hilfsstoffe und bezogene Waren 3.714.862 3.392.883
Aufwendungen für bezogene Leistungen 142.636 139.177
3.857.498 3.532.060

(3) Filialkosten

Die Filialkosten beinhalten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der Bau- und Gartenmärkte stehen. Sie enthalten im Wesentlichen Personal-, Raum- und Werbekosten sowie Abschreibungen. Weiterhin sind in diesem Posten allgemeine Betriebskosten wie Transportkosten, Verwaltungsaufwendungen, Wartung und Instandhaltung ausgewiesen.

(4) Voreröffnungskosten

Als Voreröffnungskosten werden Kosten, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Errichtung und bis zur Eröffnung eines neuen Bau- und Gartenmarktes stehen, ausgewiesen. Die Voreröffnungskosten bestehen im Wesentlichen aus Personalkosten, Raumkosten und Verwaltungsaufwand.

(5) Verwaltungskosten

In den Verwaltungskosten werden sämtliche Kosten der Verwaltung, die im Zusammenhang mit dem Betrieb oder der Einrichtung von Bau- und Gartenmärkten stehen und diesen nicht direkt zugeordnet werden können, ausgewiesen. Sie beinhalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten, Abschreibungen, Raumkosten sowie IT-, Reise- und Kraftfahrzeugkosten.

(6) Sonstiges Ergebnis

Das sonstige Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Sonstige betriebliche Erträge aus operativer Tätigkeit
Erträge aus Schadensfällen 2.783 2.513
Erträge aus Umlagen an den HORNBACH HOLDING Konzern 2.918 2.358
Erträge aus Werbekostenzuschüssen und sonstigen Lieferantengutschriften 1.108 1.309
Erträge aus Zahlungsdifferenzen 1.066 1.301
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 1.156 1.187
Übrige Erträge 21.910 17.774
30.941 26.442
Sonstige betriebliche Erträge aus nicht operativer Tätigkeit
Erträge aus der Veräußerung von Immobilien 0 760
Erträge aus der Zuschreibung von Sachanlagevermögen sowie fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücken 0 535
0 1.295
Sonstige Erträge 30.941 27.737

Die übrigen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Nebenerlösen der Bau- und Gartenmärkte, Erträge aus Entsorgung, Erträge aus Verbindlichkeitsausbuchungen, Erträge aus Personalzuschüssen sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen.

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Sonstiger betrieblicher Aufwand aus operativer Tätigkeit
Verluste aus Schadensfällen 3.501 2.561
Wertberichtigungen und Forderungsausfälle 3.209 2.467
Verluste aus Abgängen des Anlagevermögens 1.095 543
Aufwand aus Zahlungsdifferenzen 66 56
Übrige Aufwendungen 2.986 3.519
Sonstiger Aufwand 10.857 9.146
Ertragssaldo aus sonstigen Erträgen und sonstigen Aufwendungen 20.084 18.591

(7) Finanzergebnis

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinserträge aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 2.242 196
davon aus verbundenen Unternehmen 32 0
Zinsertrag aus der Aufzinsung von Rückstellungen 2.529 495
Sonstige 2 2
4.773 693
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 12.673 12.345
Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 45.121 43.734
davon an verbundene Unternehmen 17.057 17.658
Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen 284 51
Sonstige 840 1.293
davon an verbundene Unternehmen 330 37
58.918 57.423
Zinsergebnis -54.145 -56.731
Übriges Finanzergebnis
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten 6.639 2.517
Währungsergebnis -1.794 1.235
Beteiligungserträge 0 306
4.845 4.058
Finanzergebnis -49.300 -52.672

Aufgrund von IFRS 16 "Leases" wird der in den Leasingraten enthaltene Zinsanteil in Höhe von T€ 45.120 (Vj. T€ 43.734) unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen. Nicht im Zinsergebnis ausgewiesen sind Zinsen, die im Rahmen der Immobilienentwicklung zur Finanzierung der Bauphase aufgewendet werden. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 1.482 (Vj. T€ 2.070) und sind als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten der betreffenden Sachanlagen aktiviert. Bei der Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten wurde der durchschnittliche Finanzierungskostensatz von 2,5 % (Vj. 2,5 %) verwendet.

Das Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten beinhaltet Gewinne und Verluste aus derivativen Währungsinstrumenten in Höhe von T€ 6.639 (Vj. T€ 2.517).

Das Währungsergebnis des Geschäftsjahres 2022/​23 resultiert im Wesentlichen aus der Fremdwährungsbewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten. Hierbei handelt es sich um einen Aufwandssaldo in Höhe von T€ 3.669 (Vj. Ertragssaldo T€ 498). Weiterhin beinhaltet das Währungsergebnis realisierte Kursgewinne in Höhe von T€ 13.904 (Vj. T€ 7.142) und realisierte Kursverluste in Höhe von T€ 12.029 (Vj. T€ 6.405).

(8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.

Die deutschen Gesellschaften des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns unterliegen einer durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 14,0 % (Vj. 14,0 %) des Gewerbeertrags. Der Körperschaftsteuersatz für Gewinne beträgt unverändert 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag.

Alle inländischen latenten Steuerpositionen werden - wie im Vorjahr - mit einem durchschnittlichen Steuersatz von 30 % bewertet. Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen Gesetzen und Verordnungen. Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren von 8,5 % bis 27,2 % (Vj. 8,5 % bis 27,2 %).

Der tatsächliche Ertragsteueraufwand von T€ 31.115 (Vj. T€ 47.646) ist um T€ 10.675 geringer (Vj. T€ 23.331) als der erwartete Steueraufwand von T€ 41.790 (Vj. T€ 70.977), der sich bei Anwendung des durchschnittlichen Steuersatzes des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns in Höhe von 30 % (Vj. 30 %) auf das Vorsteuerergebnis in Höhe von T€ 139.299 (Vj. T€ 236.589) des Konzerns ergeben würde.

Auf Verlustvorträge in Höhe von T€ 34.719 (Vj. T€ 22.062) werden aktive latente Steuern angesetzt. Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern geht davon aus, dass die in dem betroffenen Land entstandenen steuerlichen Verlustvorträge vollständig durch zukünftige Gewinne genutzt werden können.

Auf Verlustvorträge in Höhe von T€ 27 (Vj. T€ 13.098) sind keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da von einer zukünftigen Realisierung nicht ausgegangen wird. Alle Verlustvorträge sind zeitlich unbegrenzt nutzbar. In Höhe von T€ 70 (Vj. T€ 7.031) wurden Verlustvorträge genutzt, für die keine latente Steuer gebildet wurde.

Zukünftig anfallende Ertragsteuern für geplante Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen werden als passive latente Steuern erfasst. Hierbei wird ein Planungshorizont von einem Jahr unterstellt. Die Ausschüttungen, für die im HORNBACH Baumarkt AG Konzern passive latente Steuern erfasst werden, unterliegen mit 5 % der deutschen Besteuerung. Für einbehaltene Gewinne von Tochterunternehmen in Höhe von T€ 671.634 (Vj. T€ 601.048) wurden keine passiven latenten Steuern erfasst, weil diese entweder keiner Besteuerung unterliegen oder aus heutiger Sicht auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden sollen.

Zusammensetzung des Steueraufwands:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Deutschland 11.541 26.435
Übrige Länder 37.694 39.019
49.236 65.454
Latenter Steueraufwand/​-ertrag
aus der Veränderung temporärer Differenzen -15.430 -11.770
aus Verlustvorträgen -2.691 -6.038
-18.120 -17.808
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 31.115 47.646

Vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand ist wie folgt überzuleiten:

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2022/​23 2021/​22
T€ % T€ %
Erwarteter Ertragsteueraufwand 41.790 100,0 70.977 100,0
Differenz zwischen lokalem Steuersatz und Konzernsteuersatz -14.188 -34,0 -17.580 -24,8
Steuerfreie Erträge -948 -2,3 -708 -1,0
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen 6.774 16,2 5.191 7,3
Steuereffekte auf Verlustvorträge 0 0,0 -1.448 -2,0
Periodenfremde laufende und latente Steuern -2.313 -5,5 -8.786 -12,4
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 31.115 74,4 47.646 67,1
Effektiver Steuersatz in % 22,3 20,1

Der periodenfremde laufende Steueraufwand in Höhe von T€ 379 (Vj. T€ 2.768 Steuerertrag) resultiert im Wesentlichen aus der Bildung von Ertragsteuerrückstellungen. (T€ 914).

Der periodenfremde latente Steuerertrag in Höhe von T€ 2.692 (Vj. T€ 6.018 Steuerertrag) resultiert im Wesentlichen aus der Aktivierung von latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge in Schweden, welche bisher als nicht nutzbar angesehen wurden.

Die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Steuern des Geschäftsjahres ergeben sich wie folgt:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Versicherungsmathematische Veränderung aus Pensionszusagen
Versicherungsmathematische Veränderung aus Pensionszusagen vor Steuern 11.734 5.440
Veränderung latente Steuern -1.838 -983
9.896 4.457
Bewertung Finanzanlagen
Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten -138 2.264
Veränderung latente Steuern 2 -34
- -136 2.230
Währungsanpassungen aus der Umrechnung ausländischer Tochterunternehmen 17.221 14.715
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, netto nach Steuern 26.981 21.402
davon direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen vor Steuern 28.817 22.419
davon Veränderung latente Steuern -1.836 -1.017

(9) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 (Earnings per Share) als Quotient aus dem den Aktionären der HORNBACH Baumarkt AG zustehenden Konzernjahresüberschuss und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Verwässernde Effekte ergeben sich - wie im Vorjahr - nicht.

Die Anzahl der ausgegebenen Stückaktien hat sich im Geschäftsjahr 2022/​23 nicht verändert. Unter Berücksichtigung der noch aus dem Vorjahr gehaltenen 190 Stückaktien beträgt die Anzahl der ausgegebenen Stückaktien weiterhin 31.806.810.

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2022/​23 2021/​22
Gewichtete Anzahl der ausgegebenen Stückaktien 31.806.810 31.806.810
Den Aktionären der HORNBACH Baumarkt AG zustehender Konzernjahresüberschuss in € 108.183.975 188.943.561
Ergebnis je Aktie in € 3,40 5,94

(10) Sonstige Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Nicht operative Effekte

Die folgende Übersicht erläutert die Zuordnung der Überleitungsposten vom EBIT auf die zentrale Ertragskennzahl des Konzerns adjusted EBIT zu den einzelnen Funktionsbereichen:

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Geschäftsjahr 2022/​23
in T€
Wertminderungen aufgrund Werthaltigkeitstest nach IAS 36 1) Wertaufholungen aufgrund Werthaltigkeitstest nach IAS 36 1) Gesamt
Filialkosten -58.510 6.102 -52.408
-58.510 6.102 -52.408
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Geschäftsjahr 2021/​22
in T€
Wertminderungen aufgrund Werthaltigkeitstest nach IAS 36 1) Ergebnis aus Immobilienverkäufen/​-bewertung nicht betriebsnotwendiger Objekte Gesamt
Filialkosten -26.770 0 -26.770
Sonstiges Ergebnis 0 1.295 1.295
-26.770 1.295 -25.476

1) Hierin sind ausschließlich Wertminderungen bzw. Wertaufholungen im Zusammenhang mit operativen Standorten (zahlungsmittelgenerierende Einheiten) enthalten.

Personalaufwand

In den einzelnen Funktionskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Löhne und Gehälter 768.144 748.291
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 170.131 164.915
938.275 913.206

Effekte (u.a. bedingt durch das schwierige Wirtschafts- und Marktumfeld, Russland-Ukraine-Konflikt)

Wertminderungsprüfung nicht-finanzieller Vermögenswerte (inkl. Nutzungsrechte)

Im Rahmen der routinemäßigen Aktualisierung der strategischen Unternehmensplanung im 4. Quartal des Berichtszeitraums wurden alle verfügbaren Informationen zu den erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem schwierigen Wirtschafts- und Marktumfeld einbezogen.

Im 2. Quartal wurde aufgrund eines vorhandenen Triggering Events ein anlassabhängiger Werthaltigkeitstest durchgeführt. Als Triggering Event i.S.d. IAS 36 wurde dabei die Erhöhung der Kapitalkosten (WACC's) im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt eingestuft. Im 4. Quartal wurde der jährliche anlassunabhängige Werthaltigkeitstest durchgeführt. Neue in die Wertminderungsprüfung einbezogene veränderte Parameter führten dazu, dass im Berichtsjahr ein außerplanmäßiger Abwertungsbedarf in Höhe von T€ 58.510 (Vj. T€ 26.770) ermittelt wurde. Weitere Informationen zur Wertminderungsprüfung sind den Anmerkungen (12) zu entnehmen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Vermögenswerte

Aufgrund des Cash & Carry-Prinzips begrenzt sich die Risikoposition hauptsächlich auf Debitkarten- sowie Kreditkartengesellschaften mit entsprechender Bonität. Des Weiteren wird bei einem wesentlichen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das Ausfallrisiko im Rahmen von Factoringvereinbarungen ausgelagert. Eine entsprechende Risikovorsorge für die Übernahme etwaiger Haftungsquoten wird auf Basis historischer Erfahrungswerte vorgenommen.

Klassische Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen gegen Kunden mit entsprechender Bonität. Im Berichtszeitraum ist kein wesentlicher Anstieg des erwarteten Ausfallrisikos erkennbar, der auf die gestiegenen makroökonomischen Herausforderungen zurückzuführen wäre. Bei den übrigen kurzfristigen Vermögenswerten sind keine, über das normale Maß hinausgehende Werthaltigkeitsrisiken erkennbar.

Umsätze

Die Umsätze des Konzerns sind saisonal beeinflusst sowie witterungsbedingt. Darüber hinaus wirkten sich im Berichtsjahr deutliche Anstiege der Ein- und Verkaufspreise auf die Umsatzentwicklung aus. Für weitere Ausführungen wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Im Geschäftsjahr 2022/​23 hat HORNBACH keine wesentlichen Zuwendungen der öffentlichen Hand erhalten. Konzernweit wurden im Vorjahresberichtszeitraum COVID-19-bedingte Zuwendungen in Höhe von T€ 1.674 erfasst, wobei diese Zuwendungen an die Mitarbeiter weitergereicht bzw. mit den Sozialversicherungsbeiträgen verrechnet wurden. Der Anteil der Zuwendungen, welcher die Voraussetzungen gemäß IAS 20 erfüllt, wurde in der Gewinn-und Verlustrechnung von den entsprechenden Aufwendungen abgezogen (Nettoausweis).

Personalaufwendungen

Im Vorjahr wurden Prämien als Anerkennung für den Einsatz der Mitarbeiter während der Pandemie ausbezahlt. Der im Vorjahresberichtszeitraum erfasste Aufwand betrug T€ 4.778. Diese Aufwendungen wurden den jeweiligen Funktionskosten zugeordnet.

Abschreibungen

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke sowie Nutzungsrechte an Leasingobjekten 251.134 235.927
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke sowie Nutzungsrechte an Leasingobjekten 58.510 26.770
309.644 262.697

Die Wertminderungen des Geschäftsjahres 2022/​23 entfallen wie im Vorjahr auf Grundstücke, Gebäude, Nutzungsrechte an Leasingobjekten sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Zudem wird auf die Ausführungen zu den immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagevermögen und Nutzungsrechten in den Anmerkungen (11), (12) und (13) verwiesen.

Die Abschreibungen sind in folgenden Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten:

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Geschäftsjahr 2022/​23 Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke Abschreibungen auf Nutzungsrechte an Leasingobjekten Gesamt
Filialkosten 55 80.659 213.193 293.907
Voreröffnungskosten 0 29 12 40
Verwaltungskosten 5.144 8.156 2.397 15.696
5.198 88.843 215.602 309.644
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Geschäftsjahr 2021/​22 Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagevermögen sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke Abschreibungen auf Nutzungsrechte an Leasingobjekten Gesamt
Filialkosten 45 68.014 180.681 248.740
Voreröffnungskosten 0 27 11 39
Verwaltungskosten 4.032 7.627 2.258 13.918
4.078 75.668 182.950 262.697

Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

(11) Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich in den Geschäftsjahren 2021/​22 und 2022/​23 wie folgt:

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in T€ Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwerte Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 1. März 2021 94.615 3.271 504 98.390
Zugänge 5.754 0 1.186 6.940
Abgänge 133 0 0 133
Umbuchungen 294 0 -289 5
Währungsumrechnung 12 0 0 12
Stand 28. Februar/​1. März 2022 100.542 3.271 1.401 105.214
Zugänge 7.362 0 1.368 8.730
Abgänge 38 0 0 38
Umbuchungen 1.048 0 -1.036 12
Währungsumrechnung 17 0 0 17
Stand 28. Februar 2023 108.931 3.271 1.733 113.935
Abschreibungen
Stand 1. März 2021 81.422 0 0 81.422
Zugänge 4.078 0 0 4.078
Abgänge 133 0 0 133
Währungsumrechnung 12 0 0 12
Stand 28. Februar/​1. März 2022 85.379 0 0 85.379
Zugänge 5.198 0 0 5.198
Abgänge 37 0 0 37
Währungsumrechnung 14 0 0 14
Stand 28. Februar 2023 90.554 0 0 90.554
Buchwert 28. Februar 2023 18.377 3.271 1.733 23.381
Buchwert 28. Februar 2022 15.163 3.271 1.401 19.836

Die Zugänge bei den Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten und Werten sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten und den Anlagen im Bau betreffen überwiegend den Erwerb von Software-Lizenzen sowie die Aufwendungen, um die Software in den beabsichtigten nutzungsfähigen Zustand zu versetzen. Wesentliche Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen liegen - wie im Vorjahr - nicht vor.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen zwei Gartenmärkte in den Niederlanden und sind zu jeweils ca. 50 % diesen zuzuordnen. Die verpflichtende jährliche Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes führte im Geschäftsjahr 2022/​23 - wie im Vorjahr - zu keinem Wertminderungsbedarf. Die erzielbaren Beträge beider zahlungsmittelgenerierender Einheiten basieren jeweils auf deren Nutzungswert. Die zur Ermittlung des Nutzungswerts verwendeten jeweilige Diskontierungszinssätze liegen bei 9,4 % und 9,5 % (Vj. 9,5 % und 9,7 %) vor Steuer. Für möglich gehaltene Änderungen wesentlicher Annahmen (Anstieg Diskontierungszinssatz bzw. Rückgang des Rohertrags) würden bei beiden Standorten - wie im Vorjahr - zu keinen Wertberichtigungen führen. Zudem wird auf die Ausführungen zum Sachanlagevermögen in Anmerkung (12) verwiesen.

(12) Sachanlagevermögen, Nutzungsrechte sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke

Die Sachanlagen haben sich in den Geschäftsjahren 2021/​22 und 2022/​23 wie folgt entwickelt:

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in T€ Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Nutzungsrechte Fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke gemäß IAS 40 "Investment Property" Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 1. März 2021 1.284.804 1.533.177 10.841 718.191
Umbuchungen in/​aus zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte 0 0 -1.414 0
Zugänge 62.607 217.459 0 61.302
Abgänge 605 10.050 2.256 27.199
Umbuchungen IAS 40 -6.980 0 6.980 0
Umbuchungen 20.396 2.225 0 6.163
Währungsumrechnung 17.024 3.008 -4 3.373
Stand 28. Februar/​1. März 2022 1.377.246 1.745.819 14.147 761.830
Umbuchungen in/​aus zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte -1.459 0 0 0
Zugänge 54.738 238.135 0 55.434
Abgänge 4.110 12.976 0 24.932
Umbuchungen 17.654 0 0 9.770
Währungsumrechnung 16.145 6.465 2 4.099
Stand 28. Februar 2023 1.460.214 1.977.443 14.149 806.201
Abschreibungen
Stand 1. März 2021 346.358 357.405 2.985 567.327
Zugänge 25.349 182.950 135 50.185
Zuschreibungen 0 0 -535 0
Abgänge 0 8.604 432 25.811
Umbuchungen IAS 40 -2.056 0 2.056 0
Währungsumrechnung 3.402 596 0 2.640
Stand 28. Februar/​1. März 2022 373.053 532.347 4.208 594.341
Zugänge 33.374 215.602 205 55.264
Zuschreibungen 0 -5.712 0 -390
Abgänge 3.815 11.744 0 23.715
Währungsumrechnung 3.771 1.268 0 3.149
Stand 28. Februar 2023 406.382 731.761 4.412 628.649
Buchwert 28. Februar 2023 1.053.832 1.245.682 9.737 177.552
Buchwert 28. Februar 2022 1.004.194 1.213.472 9.939 167.489
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in T€ Anlagen im Bau Gesamt
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand 1. März 2021 55.769 3.602.783
Umbuchungen in/​aus zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte 0 -1.414
Zugänge 37.195 378.563
Abgänge 0 40.110
Umbuchungen IAS 40 0 0
Umbuchungen -28.789 -5
Währungsumrechnung 909 24.310
Stand 28. Februar/​1. März 2022 65.084 3.964.127
Umbuchungen in/​aus zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte 0 -1.459
Zugänge 36.958 385.265
Abgänge 310 42.328
Umbuchungen -27.436 -12
Währungsumrechnung 720 27.431
Stand 28. Februar 2023 75.016 4.333.024
Abschreibungen
Stand 1. März 2021 0 1.274.076
Zugänge 0 258.619
Zuschreibungen 0 -535
Abgänge 0 34.847
Umbuchungen IAS 40 0 0
Währungsumrechnung 0 6.638
Stand 28. Februar/​1. März 2022 0 1.503.951
Zugänge 0 304.445
Zuschreibungen 0 -6.102
Abgänge 0 39.274
Währungsumrechnung 0 8.188
Stand 28. Februar 2023 0 1.771.207
Buchwert 28. Februar 2023 75.016 2.561.816
Buchwert 28. Februar 2022 65.084 2.460.178

Die in den Abschreibungen enthaltenen Wertminderungen betreffen Vermögenswerte, deren Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Diese Abschreibungen werden den entsprechenden Funktionskosten zugeordnet (vgl. hierzu Anmerkung (10)).

Sofern der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren Nutzungswert übersteigt, wurde zusätzlich der Nettoveräußerungswert der CGU ermittelt. Dabei wurde der Wert der der CGU zuzurechnenden Immobilien anhand von externen Immobiliengutachten bestimmt. Die Wertbestimmung erfolgte entsprechend dem Ertragswertverfahren gemäß ImmoWertV. Die Gutachter haben dabei folgende Parameter zu Grunde gelegt:

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Bewertungsparameter Min. Max.
Rohertrag
Innenfläche (EUR/​qm) 4,00 € 13,50 €
Außenfläche (EUR/​qm) 0,75 € 2,81 €
Instandhaltungskosten (EUR/​qm) 1,25 € 3,55 €
Liegenschaftszins 3,75 % 7,1 %

Aufgrund mangelnder Verwertungsmöglichkeiten durch Dritte wurde in Bezug auf die marktorientierte und verkaufsfördernde Betriebs- und Geschäftsausstattung ein Nettoveräußerungswert von null berücksichtigt. Die sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung, die einbezogen wurde, weist aufgrund der gewählten Nutzungsdauern keinen Nettoveräußerungswert unterhalb ihres Buchwertes auf, so dass der Nettoveräußerungswert grundsätzlich dem aktuellen Buchwert entspricht.

Aufgrund der Veränderungen in den Bewertungsparameter (Kapitalkosten) sowie in den Planungsszenarien auf Ebene einzelner Cash Generating Units wurde im Geschäftsjahr 2022/​23 als Ergebnis der Werthaltigkeitsüberprüfungen in der Region Deutschland bei vierundzwanzig Märkten, welche zugleich zahlungsmittelgenerierende Einheiten darstellen, in Schweden bei zwei Märkten, in Rumänien bei einem Markt und in Österreich bei zwei Märkten sowie in Tschechien bei einem Markt außerplanmäßiger Abwertungsbedarf bei marktorientierter und verkaufsfördernder Betriebs- und Geschäftsausstattung, bei Gebäuden sowie bei Nutzungsrechten an Leasingobjekten identifiziert. Es erfolgten Abschreibungen in Höhe von T€ 8.494 auf den Nettoveräußerungswert, welcher anhand von Stufe 3 Inputdaten ermittelt wurde. Weiterhin erfolgten Abschreibungen in Höhe von T€ 50.016 auf den Nutzungswert. Dieser wurde mit der Discounted-Cash-Flow-Methode ermittelt. Die zur Ermittlung des Nutzungswerts verwendeten jeweiligen Diskontierungszinssätze liegen in einer Bandbreite von 4,9 % bis 10,8 % vor Steuer. Der erzielbare Betrag für diese Standorte insgesamt beträgt T€ 469.874.

Im Rahmen der Werthaltigkeitsüberprüfungen kam es zu Wertaufholungen bei einem Markt in der Schweiz und einem Markt in Schweden in Höhe von insgesamt T€ 6.102 bei Nutzungsrechten an Leasingobjekten und bei marktorientierter und verkaufsfördernder Betriebs- und Geschäftsausstattung. Diese betrafen die Wertaufholung von in Vorjahren vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen.

Im Vorjahr wurde in der Region Deutschland bei elf Märkten, welche zugleich zahlungsmittelgenerierende Einheiten darstellen, in Schweden bei einem Markt, in Rumänien bei einem Markt sowie in der Schweiz bei einem Markt außerplanmäßiger Abwertungsbedarf bei marktorientierter und verkaufsfördernder Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie bei Nutzungsrechten an Leasingobjekten identifiziert. Es erfolgten Abschreibungen in Höhe von T€ 1.670 auf den Nettoveräußerungswert, welcher anhand von Stufe 3 Inputdaten ermittelt wurde. Weiterhin erfolgten Abschreibungen in Höhe von T€ 25.100 auf den Nutzungswert. Dieser wurde mit der Discounted-Cash-Flow-Methode ermittelt. Die zur Ermittlung des Nutzungswerts verwendeten jeweiligen Diskontierungszinssätze liegen in einer Bandbreite von 5,8 % bis 10,8 % vor Steuer. Der erzielbare Betrag für die Standorte insgesamt beträgt T€ 250.955.

Die Wertminderungen im Anlagevermögen sind in den entsprechenden Segmenten wie folgt erfasst:

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2022/​23 2021/​22
Segment Handel
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.818 1.670
2.818 1.670
Segment Immobilien
Gebäude 5.676 0
Nutzungsrechte an Leasingobjekten 50.016 25.100
55.692 25.100
Gesamt 58.510 26.770

Bezüglich der aktivierten Finanzierungskosten wird auf Anmerkung (7) verwiesen.

Das Immobilienvermögen wird überwiegend von der HORNBACH Baumarkt AG oder eigens dafür gegründeten Immobiliengesellschaften gehalten.

Die anderen Anlagen sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung sind für den inländischen Konzernteilbereich überwiegend bei der HORNBACH Baumarkt AG und für den ausländischen Konzernteilbereich bei der HORNBACH Baumarkt GmbH, der HORNBACH Baumarkt Luxemburg SARL, der HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., der HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V., der HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, der HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., der HORNBACH Byggmarknad AB und der HORNBACH Centrala SRL bilanziert.

Die fremdvermieteten Immobilien und noch nicht für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Vorratsgrundstücke betreffen im Wesentlichen Einzelhandelsimmobilien an verschiedenen Standorten in Deutschland. Die Mietverträge haben eine Grundmietzeit von 1 bis 15 Jahren und beinhalten teilweise Verlängerungsoptionen für den Mieter. Die fremdvermieteten Immobilien sind zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Als Nutzungsdauer werden 33 Jahre zugrunde gelegt. Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) der fremdvermieteten Immobilien einschließlich der Vorratsgrundstücke beträgt rund 13,9 Mio. € (Vj. 10,7 Mio. €). Die beizulegenden Zeitwerte werden von unabhängigen externen Gutachtern bestimmt. Hierzu wird in der Regel ein Ertragswert gemäß ImmoWertV ermittelt. Die Ermittlung berücksichtigt Inputdaten der Stufe 3. Als wesentliche Inputfaktoren gelten künftige Mieterträge, der Liegenschaftszins sowie die Bewirtschaftungskosten. Weiterhin kommt die Vergleichswertmethode zur Anwendung. Hierbei wird auf Basis von Transaktionen mit vergleichbaren Immobilien (Inputdaten der Stufe 2) der beizulegende Zeitwert ermittelt.

Im Vorjahr wurde im Segment Immobilien eine Wertaufholung in Höhe von T€ 535 bei nicht betriebsnotwendigen Grundstücken vorgenommen. Diese betraf die Wertaufholung von in Vorjahren vorgenommenen Wertberichtigungen.

Aus fremdvermieteten Immobilien werden im Geschäftsjahr Mieterträge in Höhe von T€ 1.055 (Vj. T€ 999) erzielt. Für den Unterhalt der fremdvermieteten Objekte sind Aufwendungen in Höhe von T€ 348 (Vj. T€ 313) angefallen, für alle anderen als Finanzinvestition gehaltenen Grundstücke und Gebäude werden T€ 121 (Vj. T€ 59) aufgewandt.

Zum 28. Februar 2023 sind wie im Vorjahr im HORNBACH Baumarkt AG Konzern keine Grundpfandrechte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestellt.

(13) Leasingverhältnisse

Die Leasingverhältnisse, die in den Nutzungsrechten (vgl. Anmerkung (12)) ausgewiesen sind, entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 wie folgt:

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Geschäftsjahr 2022/​23
in T€
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt
Buchwert 1. März 2021 1.169.730 6.042 1.175.772
Zugänge 210.261 9.423 219.684
Abschreibungen 173.946 9.004 182.950
Abgänge 1.344 102 1.446
Währungsumrechnung 2.424 -12 2.412
Buchwert 28. Februar 2022 1.207.126 6.346 1.213.472
Buchwert 1. März 2022 1.207.126 6.346 1.213.472
Zugänge 227.368 10.767 238.135
Zuschreibungen 5.712 0 5.712
Abschreibungen 205.053 10.549 215.602
Abgänge 1.138 94 1.232
Währungsumrechnung 5.183 14 5.197
Buchwert 28. Februar 2023 1.239.197 6.485 1.245.682

Der Konzern mietet im Bereich der Grundstücke und Bauten vor allem Einzelhandelsimmobilien inkl. Grundstücke und Stellplätze, Bürogebäude sowie Logistikzentren an. Im Bereich der anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung mietet der Konzern hauptsächlich physische Werbeflächen, Fahrzeuge, sowie logistiknahe Betriebs- und Geschäftsausstattung an.

Die Verträge im Bereich der Grundstücke und Bauten enthalten i.d.R. Festlaufzeiten von bis zu 20 Jahren (ausgenommen Erbbaurechtsvereinbarungen) sowie Vereinbarungen zu Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Die Regelungen zu den Optionen und sonstigen Konditionen werden je Vertrag individuell verhandelt. Neben den laufzeitbeeinflussenden Konditionen enthalten die Verträge ebenso Mietpreisanpassungsklauseln, welche an die Entwicklung der Verbraucherpreisindizes gekoppelt sind. Diese erhöhen das Nutzungsrecht sowie die Leasingschuld, sobald die im Vertrag vereinbarte Steigerungsrate des Verbraucherpreisindexes erreicht wurde.

Zum 28. Februar 2023 umfasst der Vertragsbestand 215 (Vj. 210) Immobilien-Mietverhältnisse. Die gewichtete Restlaufzeit dieses Portfolios beträgt 11,1 Jahre (Vj. 9,5 Jahre). Die gewichtete Restlaufzeit von Leasingverträgen betreffend die Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt 1,6 Jahre (Vj. 2,0 Jahre).

Zum Stichtag ist der Konzern - als Leasingnehmer - mehrere Leasingverhältnisse eingegangen, bei denen die Vermögenswerte erst in der Zukunft zur Nutzung übergeben werden oder die Verträge noch aufschiebende Bedingungen enthalten. Die sich hieraus ergebenden Zahlungen für die unkündbare Grundmietzeit betragen undiskontiert T€ 82.991 (Vj. T€ 86.924).

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden folgende Beträge in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung erfasst.

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Umsatzerlöse/​Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus Operating-Lease-Verhältnissen 3.184 2.783
Erträge aus Sublease-Verhältnissen 3.526 3.228
Andere Erträge aus Immobilien-Leasingverhältnissen (Nebenkosten) 1.187 940
Filialkosten/​Voreröffnungskosten/​Verwaltungskosten
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen 8.310 4.442
Aufwendungen aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögenswerte 1.758 1.468
Andere Aufwendungen aus Immobilien-Leasingverhältnissen (Nebenkosten) 8.852 8.274
Abschreibungen/​Zuschreibungen
Abschreibungen auf Nutzungsrechte 165.586 157.850
davon aus Leasingverhältnissen ggü. verbundenen Unternehmen 63.159 62.445
Wertminderungen/​Wertaufholungen Nutzungsrechte 44.304 25.100
davon aus Leasingverhältnissen ggü. verbundenen Unternehmen 26.722 13.750
Finanzergebnis
Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten 45.121 43.734
davon aus Leasingverhältnissen ggü. verbundenen Unternehmen 17.057 17.658
Zahlungsmittelabflüsse 236.821 214.524

In dem Posten andere Aufwendungen aus Immobilien-Leasingverhältnissen (Nebenkosten) sind variable Leasingzahlungen und Nebenkosten enthalten.

Die Leasingschulden haben folgende Fälligkeiten:

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T€ 2022/​23 2021/​22
Nominalwert Barwert Nominalwert Barwert
Fälligkeit bis 1 Jahr 211.801 158.507 193.927 152.134
Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 782.052 650.133 738.878 622.621
Fälligkeit über 5 Jahre 700.146 612.187 639.030 562.800
1.693.999 1.420.828 1.571.835 1.337.554

Die Ansprüche aus Operating-Leasingverhältnissen in Höhe von T€ 8.996 (Vj. T€ 7.835) resultieren im Wesentlichen aus fremd vermieteten Einzelhandelsimmobilien, Frei- und Büroflächen. Die Verträge weisen in der Regel Laufzeiten von bis zu 15 Jahren auf. Es bestehen keine Kaufoptionsrechte seitens der Mieter. In Einzelfällen enthalten die Verträge Regelungen zu Verlängerungsoptionen.

Die Ansprüche aus Operating-Leasingverhältnissen weisen die folgenden Fälligkeiten auf. Für Mietverträge mit unbestimmter Vertragsdauer werden Mieterträge lediglich bis zu einem Jahr ausgewiesen.

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Mieterlöse mit fremden Dritten Restlaufzeiten
in T€ 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre über 5 Jahre
28.Februar 2023 4.480 1.781 1.311 1.018 210 197
28.Februar 2022 4.390 1.882 709 397 238 218
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Mieterlöse mit fremden Dritten Gesamt
in T€
28.Februar 2023 8.996
28.Februar 2022 7.835

(14) Finanzanlagen

Die Finanzanlagen entwickeln sich in den Geschäftsjahren 2021/​22 und 2022/​23 wie folgt:

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in T€ Beteiligungen Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 1. März 2021 6.738 6.738
Bewertung der Finanzanlagen (FVtOCI) 2.264 2.264
Stand 28. Februar 2022 9.002 9.002
Zugänge 50 50
Bewertung der Finanzanlagen (FVtOCI) -138 -138
Stand 28. Februar 2023 8.915 8.915
Buchwert 28. Februar 2023 8.915 8.915
Buchwert 28. Februar 2022 9.002 9.002

In den Finanzanlagen ist ein zehnprozentiger Anteil an der HORNBACH Immobilien H.K. s.r.o., Tschechien, enthalten, welcher zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet ist. Zu den Bewertungsannahmen wird auf die Ausführungen zu den Finanzinstrumenten in Anmerkung (32) verwiesen.

Derzeit besteht keine Absicht zur Veräußerung der Finanzanlagen.

(15) Übrige langfristige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von T€ 1.198 (Vj. 945 T€) mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr.

(16) Latente Steuern

Die latenten Steuern ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

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28.2.2023 28.2.2022
aktivisch
T€
passivisch
T€
aktivisch
T€
passivisch
T€
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2.078 27.126 923 28.421
Leasing 48.348 119 32.996 269
Vorräte 1.065 5.174 1.144 4.509
Sonstige Rückstellungen 9.382 56 11.962 18
Verbindlichkeiten 32 1.047 879 519
Übriges Vermögen und Schulden 979 2.111 760 2.043
Verlustvorträge 7.173 0 4.545 0
69.057 35.633 53.209 35.779
Saldierung -24.458 -24.458 -26.550 -26.550
Gesamt 44.599 11.175 26.659 9.228

(17) Vorräte

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Hilfs- und Betriebsstoffe 2.750 2.639
Fertige Erzeugnisse und Waren 1.326.209 1.188.413
Vorräte (brutto) 1.328.959 1.191.052
abzüglich Wertberichtigungen 20.162 21.774
Vorräte (netto) 1.308.797 1.169.278
Buchwert der Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert bewertet sind 58.541 46.075

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden für Handelswaren sowie für Hilfs- und Betriebsstoffe Aufwendungen in Höhe von T€ 3.694.289 (Vj. T€ 3.370.780) als Wareneinsatz erfasst.

(18) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige Vermögenswerte

Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18.418 14.813
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 8.251 1.420
Vertragsvermögenswerte 2.023 1.576
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2.380 603
Übrige Forderungen und Vermögenswerte 87.588 84.064
118.660 102.476

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zunächst zum beizulegenden Zeitwert oder - falls sie keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten - zum Transaktionspreis angesetzt. Der Konzern hält Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, um die vertraglichen Cashflows zu vereinnahmen, und bewertet sie in der Folge unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten, abzüglich Wertberichtigungen. Einzelheiten zu den Wertminderungsmethoden des Konzerns sind in den Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses und in der Anhangangabe (33) enthalten.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen übertragene Forderungen in Höhe von T€ 3.596 (Vj. T€ 2.699), die nicht ausgebucht werden, da das Kreditrisiko vollständig im HORNBACH Baumarkt AG Konzern verbleibt. Es wurde eine korrespondierende Verbindlichkeit in gleicher Höhe erfasst. Für diese Forderungen besteht das Geschäftsmodell in der Veräußerung dieser Vermögenswerte; daher werden diese Forderungen zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Darüber hinaus verfügt die Gesellschaft über Factoring-Vereinbarungen, die eine vollständige Ausbuchung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zur Folge haben, jedoch gemäß IFRS 7 ein anhaltendes Engagement beinhalten. Das anhaltende Engagement ergibt sich dadurch, dass mit Übertragung der Forderung neue Pflichten für HORNBACH entstehen. Fallen übertragene Forderungen aus, haftet HORNBACH für eine vertraglich definierte Quote. Den übertragenen und vollständig ausgebuchten Forderungen steht eine Rückstellung in Höhe von T€ 63 (Vj. T€ 48) gegenüber, welche das wahrscheinliche Haftungsrisiko darstellt. Die Abwicklung etwaiger Haftungssachverhalte findet in der Regel kurzfristig nach Übertragung der Forderung statt. Das maximale Verlustrisiko beträgt zum 28. Februar 2023 T€ 3.365 (Vj. T€ 3.177) und unterstellt den Totalausfall aller relevanten Forderungen. Es bemisst sich aus der Multiplikation der übertragenen Forderungssalden mit der jeweiligen Haftungsquote. Zum Zeitpunkt der Übertragung der Forderung entsteht der Gesellschaft kein Gewinn oder Verlust. Der im Geschäftsjahr 2022/​23 erfasste Aufwand für Forderungen, die übertragen und vollständig ausgebucht wurden, jedoch ausgefallen sind, beträgt T€ 638 (Vj. T€ 481).

Die Vertragsvermögenswerte stellen bedingte Ansprüche aus noch nicht vollständig abgeschlossenen Handwerkeraufträgen gegenüber Kunden dar.

Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Pfandgeldern, Forderungen gegen Kreditkartengesellschaften, Rechnungsabgrenzungsposten, Forderungen aus Warengutschriften und Bonusvereinbarungen sowie Steuererstattungsansprüche. Hierin enthalten sind ebenso Rückerlangungsansprüche aus erwarteten Retouren in Höhe von T€ 4.916 (Vj. T€ 4.925).

Für die ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte bestehen - wie im Vorjahr - keine wesentlichen Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf die übrigen Forderungen und Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

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in T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige Forderungen und Vermögenswerte
2022/​23 2021/​22 2022/​23 2021/​22
Stand der Wertberichtigungen am 1. März 2.346 1.506 448 349
Verbrauch 564 81 7 65
Auflösung 555 584 155 90
Zuführung 1.807 1.501 314 255
Währungsumrechnung 9 4 3 -1
Stand der Wertberichtigungen am 28. Februar 3.043 2.346 603 448

Innerhalb der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist die Risikovorsorge auf Basis des vereinfachten Wertminderungsmodells grundsätzlich wie folgt berücksichtigt: In Abhängigkeit von der Laufzeit der erfassten Risikovorsorge in Höhe von T€ 2.118 in der Bandbreite 0,78-3,31 % (Vj. T€ 1.396 in der Bandbreite in 0,43-2,24 %) und bei Vorliegen von objektiven Hinweisen bzw. Zahlungsschwierigkeiten gebildete Einzelwertberichtigungen in Höhe von T€ 925 (Vj. T€ 950).

Innerhalb der Wertberichtigungen auf die übrigen Forderungen und Vermögenswerte ist die Risikovorsorge auf Basis des allgemeinen Wertminderungsmodells grundsätzlich wie folgt berücksichtigt: Einzelwertberichtigungen aufgrund objektiver Hinweise in Höhe von T€ 304 (Vj. T€ 246) und weitere Einzelwertberichtigungen in Abhängigkeit von der Überfälligkeit der Forderungen in Höhe von T€ 205 (Vj. T€ 130). Die Risikovorsorge für die Vertragsvermögenswerte erfolgt auf Basis des vereinfachten Wertminderungsmodells und beläuft sich zum Geschäftsjahresende auf T€ 94 (Vj. T€ 72).

Aus der vollständigen Ausbuchung von Forderungen resultieren Aufwendungen in Höhe von T€ 1.078 (Vj. T€ 727). Aus dem Eingang bereits ausgebuchter Forderungen werden Erträge in Höhe von T€ 22 (Vj. T€ 25) realisiert.

Im Geschäftsjahr 2022/​23 bestanden keine wesentlichen Salden von ausgebuchten Forderungen, die einer Vollstreckungstätigkeit unterliegen.

(19) Flüssige Mittel

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Guthaben bei Kreditinstituten 363.790 248.838
Schecks und Kassenbestand 29.117 41.431
392.908 290.269

(20) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

In dem Posten werden Vermögenswerte ausgewiesen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im folgenden Geschäftsjahr veräußert werden.

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurde ein Grundstück mit dem Buchwert T€ 1.459 aus dem Bilanzposten "fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke" umgegliedert.

Das bereits im Vorjahr aus dem Bilanzposten "fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke" umgegliederte Grundstück mit einem Buchwert in Höhe von T€ 1.422 wird weiter zur Veräußerung gehalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind T€ 8 Währungsumrechnungseffekte auf diesen Vermögenswert entfallen.

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen und Wertaufholungen auf zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte erfasst.

(21) Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns ist für das Geschäftsjahr 2021/​2022 und das Geschäftsjahr 2022/​23 in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt.

Gezeichnetes Kapital

Die Hauptversammlung vom 7. Juli 2021 fasste den Beschluss, ein genehmigtes Kapital unter folgenden Bestimmungen zu schaffen:

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Der Vorstand wird ermächtigt, mit jeweiliger Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 6. Juli 2026 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien - stimmberechtigte Stammaktien oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht - um bis zu insgesamt € 45.000.000,00 gegen Bar-und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2021). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann unter bestimmten Voraussetzungen ausgeschlossen werden.

Insgesamt besteht damit ein genehmigtes Kapital von € 45.000.000; dies entspricht - wie im Vorjahr -47,16 % des gegenwärtigen Grundkapitals.

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 hält die Gesellschaft insgesamt 190 Stückaktien als eigene Aktien. Die Aktien wurden im August 2021 im Rahmen der Aktienkäufe für eine Belegschaftsaktienaktion im November 2021 erworben.

Mitteilungen gemäß § 20 AktG

Seit dem Ablauf des 28. Februar 2022 ist die HORNBACH Baumarkt AG nicht mehr börsennotiert. Seither gilt § 20 AktG. Gemäß § 20 Abs. 1 AktG haben Unternehmen, denen mehr als der vierte Teil der Aktien einer nicht börsennotierten Aktiengesellschaft gehört, dies der Gesellschaft unverzüglich schriftlich mitzuteilen. Sobald dem Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung (§ 16 Abs. 1 AktG) an der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft gehört, hat es gemäß § 20 Abs. 4 AktG auch dies der Gesellschaft unverzüglich schriftlich mitzuteilen. Die HORNBACH Baumarkt AG ist ihrerseits gemäß § 20 Abs. 6 Satz 1 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die ihr nach § 20 Abs. 1, 4 AktG mitgeteilt worden ist, unverzüglich in ihren Gesellschaftsblättern zu veröffentlichen.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 hat die HORNBACH Baumarkt AG drei Mitteilungen erhalten und veröffentlicht. Veröffentlichungen der HORNBACH Baumarkt AG nach § 20 Abs. 6 AktG erfolgen im Unternehmensregister und sind dort abrufbar.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beinhaltet die über den Nennbetrag der ausgegebenen Aktien im Rahmen der Emission erzielten Eigenkapitalbestandteile.

Gewinnrücklagen

Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die "gesetzliche Rücklage", um "andere Gewinnrücklagen" sowie kumulierte Gewinne und erfolgsneutrale Eigenkapitalbestandteile.

Angaben zum Kapitalmanagement

Das Kapitalmanagement der HORNBACH Baumarkt AG verfolgt das Ziel, langfristig eine angemessene Eigenkapitalausstattung aufrechtzuerhalten. Die Eigenkapitalquote wird als eine wichtige Kenngröße gegenüber den Investoren, Analysten, Banken und Ratingagenturen angesehen. Dabei sollen einerseits die gesetzten Wachstumsziele unter Wahrung gesunder Finanzierungsstrukturen und einer stabilen Dividendenpolitik erreicht werden, andererseits sollen langfristig die Ratingkennzahlen verbessert werden. Als Instrument des Kapitalmanagements wird unter anderem ein aktives Fremdkapitalmanagement betrieben.

Gegenüber einigen Fremdkapitalgebern bestehen Verpflichtungsvereinbarungen (Covenants), die unter anderem eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % fordern. Im Rahmen des internen Risikomanagements werden monatlich Eigenkapitalquote, Zinsdeckungsgrad, dynamischer Verschuldungsgrad sowie Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Quartalsweise werden weitere Kennzahlen berechnet. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Während des Geschäftsjahres 2022/​23 wurden die Verpflichtungen stets eingehalten, zum 28. Februar 2023 beträgt die Eigenkapitalquote 34,5 % (Vj. 35,2 %).

Während des Geschäftsjahres ergaben sich keine Änderungen in der Vorgehensweise bezüglich des Kapitalmanagements.

(22) Ausschüttungsfähige Gewinne und Dividenden

Die ausschüttungsfähigen Beträge beziehen sich auf den Bilanzgewinn der HORNBACH Baumarkt AG, der gemäß deutschem Handelsrecht ermittelt wird.

Die HORNBACH Baumarkt AG schließt im Geschäftsjahr 2022/​23 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von € 82.195.366,52 ab.

Inklusive des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr in Höhe von € 150.635.634,15 ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von € 232.831.000,67.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG schlagen der Hauptversammlung vor, den zum 28. Februar 2023 ausgewiesenen Bilanzgewinn der HORNBACH Baumarkt AG wie folgt zu verwenden:

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Dividende von je 0,90 € für 31.806.810 Aktien 28.626.129,00
Vortrag auf neue Rechnung 204.204.871,67
232.831.000,67

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juli 2022 auf insgesamt 31.806.810 (Vj. 31.801.760) Stückaktien eine Dividende in Höhe von € 0,90 (Vj. € 0,90) je Aktie ausgeschüttet. Der ausgeschüttete Betrag beträgt somit insgesamt T€ 28.626 (Vj. T€ 28.622).

(23) Finanzschulden

Die Summe der kurz- und langfristigen Finanzschulden setzt sich wie folgt zusammen:

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in T€ Kurzfristig bis 1 Jahr Restlaufzeiten Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre Buchwert 28.2.2023 Gesamt
Anleihen 248.173 248.173
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 181.352 116.864 298.216
Leasingschulden 158.507 650.133 612.187 1.420.828
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 107 107
Summe 339.966 1.015.170 612.187 1.967.324
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in T€ Kurzfristig bis 1 Jahr Restlaufzeiten Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre Buchwert 28.2.2022 Gesamt
Anleihen 247.663 247.663
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.479 294.583 298.062
Leasingschulden 152.133 622.621 562.800 1.337.554
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2.293 2.293
Summe 157.905 1.164.867 562.800 1.885.572

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern kurzfristige Finanzschulden in Höhe von 340,0 Mio. € (Vj. 157,9 Mio. €). Diese resultieren aus dem kurzfristig fälligen Anteil aus Darlehen in Höhe von 177,9 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €), Leasingschulden in Höhe von 158,5 Mio. € (Vj. 152,1 Mio. €), der Bewertung derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 0,1 Mio. € (Vj. 2,3 Mio. €) sowie aus Zinsabgrenzungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €).

Die seit dem letzten Zinszahlungszeitpunkt aufgelaufenen Zinsabgrenzungen der Anleihe in Höhe von 2,8 Mio. € (Vj. 2,8 Mio. €) sind im Buchwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.

Es bestehen folgende wesentliche Finanzierungen:

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Darlehensnehmer Instrument Betrag Laufzeitbeginn Fälligkeit Verzinsung
HORNBACH Holding B.V. Schuldscheindarlehen 52 Mio. EUR 13.9.2018 13.9.2023 fix *
HORNBACH Holding B.V. Schuldscheindarlehen 43 Mio. EUR 13.9.2018 15.9.2025 fix *
HORNBACH Baumarkt AG Schuldscheindarlehen 126 Mio. EUR 22.2.2019 22.2.2024 fix *
HORNBACH Baumarkt AG Schuldscheindarlehen 74 Mio. EUR 22.2.2019 23.2.2026 fix *
HORNBACH Baumarkt AG Unternehmensanleihe 250 Mio. EUR 25.10.2019 26.10.2026 fix **

* die mit der Begebung entstandenen Kosten werden über die Laufzeit verteilt.
** bei einem Emissionskurs von 99,232% ergibt sich eine Effektivrendite i.H.v. 3,48%. Die Kosten i.H.v. 1.627 T€ sowie das Disagio i.H.v. 1.902 T€ werden nach der Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt.

Insgesamt setzen sich die originär langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie folgt zusammen:

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Geschäftsjahr 2022/​23 Währung Zinsvereinbarung
in %
Laufzeitende Valuta 28.2.2023
T€
Darlehen EUR 1,13 bis 2,00 2023 bis 2026 294.762
294.762
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Geschäftsjahr 2021/​22 Währung Zinsvereinbarung
in %
Laufzeitende Valuta 28.2.2022
T€
Darlehen EUR 1,13 bis 2,00 2023 bis 2026 294.583
294.583

Die im Berichtsjahr bestehenden unbesicherten langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind alle festverzinslich.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen zum 28. Februar 2023 insgesamt Kreditlinien in Höhe von 43,7 Mio. € (Vj. 393,3 Mio. €) zu marktüblichen Konditionen. Die ungenutzten Kreditlinien belaufen sich auf 33,0 Mio. € (Vj. 383,0 Mio. €). Des Weiteren steht der HORNBACH Baumarkt AG eine Kreditlinie für Importakkreditive zur Verfügung.

Die bislang bestehende syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG über 350 Mio. € wurde zum 08. September 2022 vorzeitig gekündigt. Gemäß der neuen strategischen Ausrichtung im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern wurde am 02. September 2022 eine neue syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA über 500 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 02. September 2027 abgeschlossen. Eine direkte Inanspruchnahme der Kreditlinie ist auch für alle Tochtergesellschaften im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern möglich. Für diese Kreditlinie haften die HORNBACH Baumarkt AG sowie die HORNBACH International GmbH als Garantiegeber für die fristgerechte Zahlung aller Beträge, die in Verbindung mit dem Vertrag stehen.

Bei den Kreditlinien, den Schuldscheindarlehen sowie der Anleihe sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung banküblicher Verpflichtungen (Covenants), deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "pari passu"- und "negative pledge"-Erklärungen sowie bei wesentlichen Finanzierungen auch "change of control" sowie "cross default" oder "cross acceleration"-Vereinbarungen. Bei den Schuldscheindarlehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern wurden Höchstgrenzen grundbuchlich besicherter Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen vereinbart. Bei der Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG besteht ebenfalls eine vergleichbare Beschränkung bezüglich grundbuchlich besicherter Finanzierungen. Im Rahmen des internen Risikomanagements werden regelmäßig der Zinsdeckungsgrad, die Eigenkapitalquote, die vereinbarten Finanzierungshöchstgrenzen sowie die Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Sämtliche Vertragsverpflichtungen wurden im Berichtsjahr stets eingehalten.

Zum 28. Februar 2023 wurden im HORNBACH Baumarkt AG Konzern keine Grundpfandrechte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestellt.

Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Änderungen von Finanzverbindlichkeiten sowie derivativer Finanzinstrumente, die die Finanzierungstätigkeit betreffen:

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01.3.2022 gemäß IAS 7
in T€
Zahlungswirksame Veränderungen Zahlungsunwirksame Veränderungen
davon im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erfasste Zinszahlungen Wechselkursänderungen
Anleihen 247.663 -8.125 8.125 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 298.062 -5.113 5.113 0
Leasingschulden 1.337.554 -204.478 45.159 5.654
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 1.883.278 -217.716 58.397 5.654
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01.3.2022 gemäß IAS 7
in T€
Zahlungsunwirksame Veränderungen
Änderungen der beizulegenden Zeitwerte Sonstige Veränderungen
Anleihen 0 510
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 153
Leasingschulden 0 236.939
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 0 237.602
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01.3.2022 gemäß IAS 7
in T€
28.2.2023
Anleihen 248.173
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 298.216
Leasingschulden 1.420.828
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 1.967.216
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Überleitungsrechnung gemäß IAS 7
in T€
1.3.2021 Zahlungswirksame Veränderungen Zahlungsunwirksame Veränderungen
davon im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erfasste Zinszahlungen Wechselkursänderungen
Anleihen 247.154 -8.125 8.125 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 343.433 -53.889 5.516 -618
Leasingschulden 1.268.724 -194.023 43.807 3.013
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 1.859.311 -256.037 57.448 2.395
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Überleitungsrechnung gemäß IAS 7
in T€
Zahlungsunwirksame Veränderungen
Änderungen der beizulegenden Zeitwerte Sonstige Veränderungen
Anleihen 0 509
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 3.620
Leasingschulden 0 216.033
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 0 220.162
scrollen
Überleitungsrechnung gemäß IAS 7
in T€
28.2.2022
Anleihen 247.663
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 298.062
Leasingschulden 1.337.554
Finanz- und ähnliche Verbindlichkeiten 1.883.278

(24) Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen aufgrund gesetzlicher Vorschriften einzelner Länder sowie einzelvertraglicher Zusagen an Vorstandsmitglieder Verpflichtungen aus leistungsorientierten und beitragsorientierten Pensionsplänen.

Beitragsorientierte Pläne

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen ("Defined Contribution Plans") bestehen über die Beiträge hinaus für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern keine weiteren Verpflichtungen. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen betrug im Geschäftsjahr 2022/​23 T€ 73.342 (Vj. T€ 68.462). Davon wurden in Deutschland Arbeitgeberanteile in Höhe von T€ 38.631 (Vj. T€ 36.695) für die gesetzliche Rentenversicherung geleistet.

Gemeinschaftliche leistungsorientierte Pläne mehrerer Arbeitgeber

Gemeinschaftliche Pläne liegen für die in den Niederlanden angestellten Mitarbeiter vor. Da der Versorgungsträger für diese Pläne die benötigten Informationen nicht in der Form zur Verfügung stellt, die erforderlich wären, um diese als leistungsorientierten Plan zu erfassen, werden diese als beitragsorientierter Versorgungsplan abgebildet. Die HORNBACH Baumarkt AG ist aufgrund der Bestimmungen dieses Plans nicht dazu verpflichtet, für Beitragszahlungen anderer am Plan teilnehmenden Arbeitgeber zu haften. Es sind keine wahrscheinlichen wesentlichen Risiken aus dem gemeinschaftlichen leistungsorientierten Plan mehrerer Arbeitgeber bekannt. Für das Geschäftsjahr 2023/​24 rechnet die Gesellschaft mit Beitragszahlungen in Höhe von T€ 8.329.

Leistungsorientierte Pläne

■ Schweiz

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern existiert ein fondsfinanzierter Versorgungsplan, der über einen externen Versorgungsträger finanziert ist. Dieser Versorgungsplan besteht aufgrund gesetzlicher Vorschriften (Berufliches Vorsorgegesetz BVG) in der Schweiz und gewährt 1.114 Anspruchsberechtigten Alters-, Invaliditäts- sowie Todesfallleistungen.

Der Vorsorgeplan gewährt Leistungen, die die gesetzlichen Mindestanforderungen nach BVG übersteigen. Der Arbeitnehmer übernimmt rund 35 % der für die Sparguthaben zu bezahlenden Prämien sowie weitere fest umschriebene Kosten. Die restlichen Kosten werden durch den Arbeitgeber getragen. Beiträge für die Altersleistung sind altersabhängig und steigen mit dem Alter. Die Risiko- und Kostenprämien werden von der Versicherung individuell berechnet und jährlich neu festgelegt. Das versicherungsmathematische Risiko dieses Plans wird von der HORNBACH Baumarkt AG getragen. Der Vorsorgeplan muss auf Basis einer statistischen Bewertung gemäß den Bestimmungen von BVG vollständig gedeckt sein. Im Fall der Unterdeckung muss die Vorsorgeeinrichtung Maßnahmen ergreifen, wie die Festlegung zusätzlicher Arbeitgeber-und Arbeitnehmerbeiträge oder Leistungen anpassen.

Der Versorgungsträger stellt eine eigene juristische Person dar. Diese ist für die Verwaltung des Vorsorgeplans verantwortlich und hat hierfür ein Anlagereglement erlassen, welches die Anlagestrategie definiert. Als oberstes Organ des Versorgungsträgers gilt der Stiftungsrat. Dieser besteht aus einer gleichen Anzahl von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern der am Plan angeschlossenen Unternehmen.

■ Deutschland

Die HORNBACH Baumarkt AG hat ihren Vorstandsmitgliedern seit dem Geschäftsjahr 2011/​12 einen fondsfinanzierten Versorgungsplan zugesagt. Dieses Modell bietet die Chance zur Steigerung der Versorgungsansprüche, wobei die Gesellschaft ihren Vorstandsmitgliedern gleichzeitig eine Mindestverzinsung in Höhe von 2 % p.a. garantiert. Die durch die Gesellschaft bzw. zusätzlich durch die Vorstandsmitglieder eingebrachten Vermögensmittel werden treuhänderisch durch die Allianz Treuhand GmbH, Frankfurt am Main, in diversifizierte Fonds angelegt. Die Fondsanlage richtet sich nach einem zwischen der HORNBACH Baumarkt AG und der Allianz Treuhand GmbH definierten Kapitalanlagekonzept. Sofern eine Änderung des Kapitalanlagekonzepts nicht dem treuhänderischen Zweck widerspricht, kann die HORNBACH Baumarkt AG eine Änderung veranlassen. Das Risiko, dass das Treuhandvermögen keine Mindestverzinsung von 2 % p.a. erzielt, obliegt der HORNBACH Baumarkt AG.

Als Verpflichtungsumfang gegenüber den Versorgungsberechtigten wird jeweils das Maximum aus Fondsvermögen und Barwert der gezahlten Beiträge einschließlich der Garantieverzinsung angesetzt. Hierfür werden die vom Arbeitgeber und Vorstand geleisteten Beiträge mit dem zugehörigen Fondsvermögen verglichen.

Weiterhin haben die Mitarbeiter der jeweiligen Gesellschaft die Möglichkeit zur Teilnahme an einem "Zeitwertkontenmodell". Entsprechend den Vorgaben des Mitarbeiters können Gehaltsansprüche in sogenannte Wertguthaben umgewandelt werden. Unmittelbar vor Beendigung des Arbeitsverhältnisses aus Altersgründen wird dieses Wertguthaben dazu eingesetzt, dem Mitarbeiter einen vorgezogenen Ruhestand zu ermöglichen. Die nicht ausgezahlten Gehaltsansprüche können je nach Risikopräferenz des Mitarbeiters in verschiedene Anlagefonds investiert werden. Die HORNBACH Baumarkt AG garantiert den Werterhalt der in das Wertguthaben eingezahlten Beträge und übernimmt somit das Anlagerisiko. Die durch die jeweilige Gesellschaft bzw. die Mitarbeiter eingebrachten Gehaltsbestandteile werden im Rahmen eines sogenannten doppelten Treuhandmodells durch die Allianz Treuhand GmbH, Frankfurt am Main, verwaltet. Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten werden zum Bilanzstichtag mit dem entsprechenden Deckungsvermögen aus Fondsanteilen verrechnet. Aufgrund ihres pensionsähnlichen Charakters werden diese "other long term benefits" unter den Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen ausgewiesen.

Die Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Barwert der Versorgungsverpflichtung 91.687 97.522
abzüglich Marktwert des Planvermögens -93.224 -85.453
Asset Ceiling 1.493 584
Bilanzausweis Pensionszusagen -44 12.653
davon Pensionsrückstellung 0 12.653
davon Planvermögenswerte -44 0

Das Planvermögen setzt sich zum Stichtag wie folgt zusammen:

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28.2.2023
%
28.2.2022
%
Anleihen und sonstige Schuldtitel 66,8 64,5
Aktien 6,6 6,2
Immobilien 18,4 15,8
Andere 8,2 13,5
100,0 100,0

Veränderung der Versorgungsverpflichtung

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Barwert der Versorgungsverpflichtung am Anfang der Periode 97.522 91.135
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers 6.114 5.976
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2.425 -1.836
Arbeitnehmerbeiträge 4.179 4.459
Ausbezahlte Leistungen -4.786 860
Zinsaufwand 748 -72
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aufgrund von:
Änderungen demografischer Annahmen 256 0
Änderungen finanzieller Annahmen -13.253 -11.297
Erfahrungsbedingten Anpassungen 2.446 6.118
Versicherungsprämien -2.075 -2.419
Währungsumrechnung 2.961 4.599
Barwert der Versorgungsverpflichtung am Ende der Periode 91.687 97.522

Veränderung des Planvermögens

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Planvermögen am Anfang der Periode 85.453 72.040
Arbeitgeberbeiträge 6.038 6.332
Arbeitnehmerbeiträge 4.179 4.459
Ausbezahlte Leistungen -4.786 860
Zinsertrag 675 -88
Erträge aus dem Planvermögen (nach Abzug des im Nettozinsergebnis erfassten Ertrags) 1.280 975
Versicherungsprämien -2.075 -2.419
Währungsumrechnung 2.460 3.293
Planvermögen am Ende der Periode 93.224 85.453

Die Verantwortung für die Anlagestrategie des Planvermögens für deutsche Pläne wurde der Allianz Treuhand GmbH bzw. für Schweizer Pläne dem obersten Führungsorgan (Stiftungsrat) der BVG-Sammelstiftung Swiss Life übertragen. Diese externen Vermögensverwalter führen entsprechend der konzeptionellen bzw. gesetzlichen Ausgestaltung der leistungsorientierten Pläne das Risikomanagement des Portfolios sowie die Synchronisierung der Entwicklung des Planvermögens und der Versorgungsverpflichtungen durch.

In regelmäßigen Abständen erfolgt durch die HORNBACH Baumarkt AG eine Analyse der Portfoliostruktur sowie eine Analyse der Performance des Portfolios, um einen etwaigen Handlungsbedarf abzuleiten.

Im Folgenden werden die Kosten für die leistungsorientierten Pläne aufgeführt. Diese beinhalten neben Aufwendungen und Erträgen, die in den Personalkosten und im Finanzergebnis ergebniswirksam erfasst wurden, ebenso planbezogene Beträge, die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst wurden.

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers 6.114 5.976
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand -2.425 -1.836
Zinsaufwand 748 -72
Zinsertrag -669 88
Erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung 3.768 4.156
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aufgrund von:
Änderungen demografischer Annahmen -256 0
Änderungen finanzieller Annahmen 13.253 11.297
Erfahrungsbedingten Anpassungen -2.446 -6.118
Erträge aus dem Planvermögen (nach Abzug des im Nettozinsergebnis erfassten Ertrags) 1.280 975
Asset Ceiling -903 -584
Erfasst im sonstigen Ergebnis 10.928 5.570
Kosten für leistungsorientierte Pläne -7.160 -1.415

Die ergebniswirksam erfassten Beträge sind in den Personalkosten der folgenden Funktionsbereiche sowie im Finanzergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Filialkosten 2.559 2.740
Voreröffnungskosten 0 154
Verwaltungskosten 1.130 1.245
Finanzergebnis (Nettozinsaufwand) 79 16
3.768 4.156

Versicherungsmathematische Annahmen

Der Berechnung liegen folgende versicherungsmathematische Annahmen zu Grunde. Diese variieren in Abhängigkeit des Landes, in dem der Plan besteht.

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28.2.2023 28.2.2022
Gewichteter Durchschnitt Spanne Gewichteter Durchschnitt Spanne
Diskontierungszinssatz 2,5 % 2,2 % bis 3,7 % 0,9 % 0,8 % bis 1,2 %
Zukünftige Gehaltserhöhungen 2,1 % 1,9 % bis 3,0 % 1,8 % 1,5 % bis 3,0 %
Zukünftige Rentenerhöhungen 0,4 % 0,0 % bis 2,0 % 0,4 % 0,0 % bis 2,0 %

Der verwendete Diskontierungssatz wurde auf der Grundlage der Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen ermittelt. Die Annahmen über die künftige Sterblichkeit beruhen auf veröffentlichten Statistiken und Sterbetafeln. Für Pläne in Deutschland werden die "Heubeck Richttafeln 2018 G" herangezogen. Schweizer Pläne unterliegen der "BVG 2020 Generationentafel (CMI)".

Sensitivitätsanalyse

Der Einfluss der versicherungsmathematischen Annahmen, deren Änderungen sich wesentlich auf die Bewertung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung auswirken würden, ist der folgenden Sensitivitätsanalyse zu entnehmen. Diese gibt die Veränderung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung an, die sich ergeben würde, wenn am Stichtag abweichende Annahmen der versicherungsmathematischen Parameter zur Anwendung kommen würden. Andere wertbeeinflussende Parameter wurden konstant gehalten.

Veränderung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung

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T€ 28.2.2023 28.2.2022
Anstieg Rückgang Anstieg Rückgang
Diskontierungszinssatz (0,25 %-Punkte Veränderung) -1.738 1.840 -2.683 2.886
Zukünftige Rentenveränderung (0,10 %-Punkte Veränderung) 496 n/​a 645 n/​a
Lebenserwartung (+ 1 Jahr) 806 n/​a 1.204 n/​a

Künftige Zahlungsströme

Für das Geschäftsjahr 2023/​24 werden Beitragszahlungen in Höhe von T€ 6.411 erwartet.

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Erwartete Leistungszahlungen 28.2.2023
T€
2023/​2024 7.636
2024/​2025 4.339
2025/​2026 3.939
2026/​2027 5.094
2027/​2028 4.799
2028 - 2033 20.677
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Erwartete Leistungszahlungen 28.2.2022
T€
2022/​2023 7.366
2023/​2024 3.783
2024/​2025 3.622
2025/​2026 3.523
2026/​2027 4.570
2027 bis 2031 18.725

(25) Sonstige langfristige Schulden

Die sonstigen langfristigen Schulden betreffen hauptsächlich langfristige Rückstellungen in Höhe von T€ 46.873 (Vj. T€ 46.854). Diese beinhalten vertraglich übernommene Instandhaltungsverpflichtungen an Dach und Fach in Höhe von T€ 22.784 (Vj. T€ 20.508) sowie Personalrückstellungen in Höhe von T€ 22.266 (Vj. T€ 24.578). Die den Instandhaltungsverpflichtungen zugrunde liegenden Mietverträge haben eine Restlaufzeit zwischen 1 und 15 Jahren. Die Personalrückstellungen bestehen hauptsächlich für nach gesetzlichen Regelungen in Österreich zu bildende potenzielle Ansprüche von Mitarbeitern im Falle deren eventuellen Ausscheidens aus dem Unternehmen (Abfertigungsleistungen), Jubiläumsgeldansprüche, Altersteilzeitverpflichtungen sowie für langfristige Vorstandsvergütungsansprüche. Ergänzende Angaben zur Verpflichtung aus Abfertigungsleistungen sind am Ende dieses Kapitels dargestellt.

Die Entwicklung der Rückstellungen ist in Anmerkung (28) dargestellt.

Abfertigungsleistungen

Die Mitarbeiter österreichischer Tochtergesellschaften haben mit Erreichen des Pensionsalters (bzw. wenn diesen gekündigt wird) einen Anspruch auf Abfertigungsleistung, sofern diese bis zum 31. Dezember 2002 in das Unternehmen eingetreten sind. Die Höhe des Abfertigungsanspruchs bemisst sich nach der Anzahl der Dienstjahre sowie der Höhe der letzten Bezüge des Arbeitsverhältnisses. Die Höhe der Verpflichtung wird jährlich anhand eines externen Gutachtens überprüft und entsprechend angepasst. Die versicherungsmathematischen Risiken dieses Plans trägt die HORNBACH Baumarkt AG.

Die Abfertigungsleistungen stellen andere leistungsorientierte Verpflichtungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses an Arbeitnehmer dar und werden insofern unter den sonstigen langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Bewertung der Abfertigungsrückstellung erfolgt zum Barwert der Versorgungsverpflichtung.

Veränderung der Versorgungsverpflichtung und Kosten des Plans

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Barwert der Versorgungsverpflichtung am Anfang der Periode 5.845 5.880
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers 237 264
Ausbezahlte Leistungen -374 -446
Zinsaufwand 83 16
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aufgrund von:
Änderungen finanzieller Annahmen -1.094 -167
Erfahrungsbedingten Anpassungen 289 299
Barwert der Versorgungsverpflichtung am Ende der Periode 4.987 5.845
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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers 237 264
Zinsaufwand 83 16
Erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung 320 280
Versicherungsmathematische Gewinne/​Verluste aufgrund von:
Änderungen finanzieller Annahmen 1.094 167
Erfahrungsbedingten Anpassungen -289 -299
Erfasst im sonstigen Ergebnis 805 -132
Gesamtkosten des Plans -484 412

Die durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung beträgt 13,4 Jahre (Vj. 13,4 Jahre).

Versicherungsmathematische Annahmen und Sensitivitätsanalyse

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28.2.2023 28.2.2022
Diskontierungszinssatz 3,7 % 1,0 %
Zukünftige Gehaltserhöhungen 3,3 % 2,3 %

Der verwendete Diskontierungszinssatz wurde auf der Grundlage der Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlage dient AVÖ 2018 P - Rechnungsgrundlage für die Pensionsversicherungen. Der Einfluss der versicherungsmathematischen Annahmen, deren Änderungen sich wesentlich auf die Bewertung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung auswirken würden, sind der folgenden Sensitivitätsanalyse zu entnehmen. Diese gibt die Veränderung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung an, die sich ergeben würde, wenn am Stichtag abweichende Annahmen der versicherungsmathematischen Parameter zur Anwendung kommen würden. Andere wertbeeinflussende Parameter wurden konstant gehalten.

Veränderung des Barwerts der Versorgungsverpflichtung

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T€ 28.2.2023 28.2.2022
Anstieg Rückgang Anstieg Rückgang
Diskontierungszinssatz (0,5 %-Punkte Veränderung) -262 284 -358 392
Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen (0,5 %-Punkte Veränderung) 283 -264 188 -181

(26) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 361.149 382.922
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.846 60
Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm 250.016 0
Vertragsverbindlichkeiten 49.166 52.704
Übrige Verbindlichkeiten 108.964 99.266
davon aus sonstigen Steuern 31.398 28.556
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 8.135 7.016
772.141 534.952

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm, Vertragsverbindlichkeiten sowie die übrigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im üblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalt gesichert.

Es bestehen Verbindlichkeiten aus der Teilnahme an einem Reverse-Factoring-Programm. Hierbei kommt es zu einer Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, da eine schuldbefreiende Zahlung des Finanzierungspartners zum Ausgleich der entsprechenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt. Die Vertragskonditionen der Verbindlichkeiten im Rahmen des Reverse-Factoring-Programms werden durch den Einbezug eines Finanzierungspartners in einem gegenüber Lieferanten branchenüblichen Umfang modifiziert und dienen ihrem wirtschaftlichen Charakter nach dem regulären Geschäftszyklus. Der Konzern betrachtet Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm daher weiterhin als Teil des Working Capital.

Vertragsverbindlichkeiten umfassen erhaltene Anzahlungen aus Kundenaufträgen sowie Kundenguthaben auf Gutscheinkarten.

Die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern enthalten die Beträge, für die die Konzerngesellschaften Steuerschuldner sind. In den Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die noch abzuführenden Beiträge an Sozialversicherungsträger enthalten. Die übrigen Verbindlichkeiten umfassen neben den zuvor genannten Beträgen im Wesentlichen Kautionen und Pfandgelder sowie Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen. In den übrigen Verbindlichkeiten sind Rückerstattungsverbindlichkeiten, im Wesentlichen betreffend erwarteter Retouren, in Höhe von T€ 7.906 (Vj. 8.124) enthalten.

(27) Forderungen und Schulden aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Forderungen und Schulden für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen laufende Steuerschulden/​-forderungen sowie Steuern aus früheren Geschäftsjahren. Laufende Steuerschulden werden - vorausgesetzt, sie bestehen in demselben Steuerhoheitsgebiet und sind hinsichtlich Art und Fristigkeit gleichartig - mit entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert. Die Steuerschulden für laufende Ertragsteuern in Höhe von T€ 27.454 entfallen zu T€ 11.675 auf Deutschland und zu T€ 15.779 auf die übrigen Länder.

Die Steuerforderungen vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 4,8 Mio. € (Vj. 3,8 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus Vorauszahlungen aus Körperschaftsteuer sowie aus anrechenbarer Kapitalertragsteuer.

Hinsichtlich der unter dem langfristigen Vermögen und den langfristigen Schulden ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern wird auf die Ausführungen zu latenten Steuern in Anmerkung (16) verwiesen.

(28) Sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden

Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden haben sich im Geschäftsjahr 2022/​23 wie folgt entwickelt:

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in T€ Anfangsbestand 1.3.2022 Verbrauch Auflösung Zuführung Aufzinsung Währungsumrechnung
Sonstige Rückstellungen
Personal 24.578 1.565 1.087 1.318 -1.003 25
Übrige 23.318 2.159 830 6.930 -1.406 77
47.897 3.724 1.918 8.248 -2.409 102
Abgegrenzte Schulden
Sonstige Steuern 2.021 1.161 217 1.148 0 -31
Personal 89.424 79.852 4.169 61.804 0 237
Übrige 27.987 23.236 2.315 25.865 0 77
119.432 104.250 6.700 88.816 0 283
167.328 107.974 8.618 97.064 -2.409 385
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in T€ Endbestand 28.2.2022 davon langfristig
Sonstige Rückstellungen
Personal 22.266 22.265
Übrige 25.930 24.608
48.196 46.873
Abgegrenzte Schulden
Sonstige Steuern 1.760 0
Personal 67.443 0
Übrige 28.378 0
97.581 0
145.777 46.873

Hinsichtlich der Details zu den langfristigen Rückstellungen wird auf die Ausführungen unter Anmerkung (25) verwiesen.

Die abgegrenzten Schulden für Personalverpflichtungen betreffen im Wesentlichen Resturlaubsansprüche, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Beiträge zur Berufsgenossenschaft sowie Mitarbeiterprämien.

Die übrigen abgegrenzten Schulden betreffen insbesondere Versorgungskosten (Gas, Wasser, Strom), Grundbesitzabgaben, Werbeaufwand sowie Jahresabschluss- und Rechtsberatungskosten.

Sonstige Erläuterungen

(29) Haftungsverhältnisse

Mit Konsortialkreditvertrag vom 2. September 2022 zeichnete das Mutterunternehmen HORNBACH Holding AG & Co. KGaA eine syndizierte Kreditlinie über 500 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 2. September 2027. In diesem Vertrag garantieren die HORNBACH Baumarkt AG sowie eine weitere Konzerngesellschaft der HORNBACH Baumarkt AG als Garantiegeber die fristgerechte Zahlung aller Beträge, die in Verbindung mit dem Vertrag stehen. Ein Risiko der Inanspruchnahme aus der Stellung als Garantiegeber wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage der HORNBACH Holding AG & Co. KgaA aktuell nicht als wahrscheinlich erachtet.

(30) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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in Mio. € Kurzfristig bis 1 Jahr Restlaufzeiten Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre 28.2.2023 Gesamt
Bestellobligo für Investitionen 94,2 0,0 0,0 94,2
Softwaremiete /​ Lizenzen 16,9 12,8 0,7 30,4
Übrige finanzielle Verpflichtungen 3,6 0,0 0,0 3,6
114,7 12,8 0,7 128,2
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in Mio. € Kurzfristig bis 1 Jahr Restlaufzeiten Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre 28.2.2022 Gesamt
Bestellobligo für Investitionen 139,8 0,0 0,0 139,8
Softwaremiete /​ Lizenzen 12,2 17,3 2,4 31,9
Übrige finanzielle Verpflichtungen 2,5 0,0 0,0 2,5
154,5 17,3 2,4 174,2

Die übrigen finanziellen Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus Wartungs- und Servicegebühren.

(31) Rechtsstreitigkeiten

Die HORNBACH Baumarkt AG geht nicht davon aus, dass sie oder eine ihrer Konzern-Gesellschaften an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt ist, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten. Daneben sind für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren bei der jeweiligen Konzern-Gesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden. Derartige Belastungen werden daher voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage des Konzerns haben.

(32) Ergänzende Angaben zu den Finanzinstrumenten

Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte und die Fair Values der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum 28. Februar 2023 nach IFRS 7 dar:

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in T€ Kategorie Buchwert 28.2.2023 Marktwert 28.2.2023 Buchwert 28.2.2022 Marktwert 28.2.2022
Aktiva
Finanzanlagen FVtOCI 8.915 8.915 9.002 9.002
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 15.847 15.847 13.323 13.323
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen von Factoringvereinbarungen, die nicht ausgebucht wurden FVtPL 3.790 3.790 2.909 2.909
Vertragsvermögenswerte AC 2.023 2.023 1.576 1.576
Übrige kurz- und langfristige Vermögenswerte
Derivate ohne Hedge-Beziehung FVtPL 2.380 2.380 603 603
Übrige Vermögenswerte AC 68.533 68.533 56.449 56.449
Flüssige Mittel AC 392.908 392.908 290.269 290.269
Passiva
Finanzschulden
Anleihen AC 248.173 237.000 247.663 258.938
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 298.216 285.306 298.062 303.448
Leasingschulden n/​a 1.420.828 n/​a 1.337.554 n/​a
Derivate ohne Hedge-Beziehung FVtPL 107 107 2.293 2.293
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 363.995 363.995 382.982 382.982
Verbindlichkeiten aus Reverse-Factoring-Programm AC 250.016 250.016 0 0
Übrige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten AC 66.157 66.157 60.724 60.724
Abgegrenzte Schulden AC 28.377 28.377 27.986 27.986

Die seit dem letzten Zinszahlungszeitpunkt aufgelaufenen Zinsabgrenzungen der Anleihe in Höhe von T€ 2.827 (Vj. T€ 2.827) sind im Buchwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.

Nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 7 fallen übrige kurz- und langfristige Vermögenswerte in Höhe von T€ 27.756 (Vj. T€ 29.012), übrige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 139.858 (Vj. T€ 139.229) und abgegrenzte Schulden in Höhe von T€ 69.203 (Vj. T€ 91.445).

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Aggregiert nach Bewertungskategorie
in T€
Buchwert 28.2.2023 Buchwert 28.2.2022
Fortgeführte Anschaffungskosten (AC) finanzielle Vermögenswerte 479.311 361.617
FVtOCI 8.915 9.002
FVtPL 6.170 3.513
Fortgeführte Anschaffungskosten (AC) finanzielle Verbindlichkeiten 1.254.934 1.017.417
FVtPL 107 2.293

Die flüssigen Mittel, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die übrigen Vermögenswerte, die abgegrenzten Schulden, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag grundsätzlich dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value).

Die finanziellen Vermögenswerte aus der Kategorie "FVtOCI" beinhalten im Wesentlichen eine zehnprozentige Unternehmensbeteiligung an der HORNBACH Immobilien H.K. s.r.o., Tschechien. Die Gesellschaft vermietet mehrere Baumarktimmobilien und ist nicht börsennotiert. Der Fair Value bestimmt sich im Wesentlichen aus Stufe 3 Inputdaten. Für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts wurde die Discounted-Cash-Flow-Methode angewandt. Hierzu wurden die Cashflows, die sich aus der unternehmensspezifischen Planung ergeben, mit einem risikoadjustierten Zinssatz (WACC) abgezinst. Im Geschäftsjahr 2022/​23 beträgt der Diskontierungszinssatz nach Steuern 6,8 % (Vj. 6,0 %). Darüber hinaus wurde ein Wachstumsfaktor in Höhe von 1,0 % berücksichtigt. Die sich aus der unternehmensspezifischen Planung ergebenden Cashflows resultieren im Wesentlichen aus Mieten aus langfristigen Mietverhältnissen sowie aus Cashflows bezüglich des operativen Betriebs der Gesellschaft.

In der folgenden Darstellung wird die Entwicklung der Finanzanlagen aus der Kategorie "FVtOCI" aufgezeigt, die anhand von Level 3 Inputdaten zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.

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Entwicklung der Finanzanlagen der Stufe 3
in T€
2022/​23 2021/​22
Stand 1. März 9.000 6.736
Bewertungsänderung (OCI) -138 2.264
Stand 28. Februar 8.863 9.000

Der Rückgang des Beteiligungsansatzes resultiert im Wesentlichen aus dem gestiegenen Diskontierungssatz nach Steuern.

In Bezug auf die wesentlichsten Inputfaktoren sind der folgenden Sensitivitätsanalyse die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte zum jeweiligen Stichtag zu entnehmen.

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in T€ 28.2.2023 28.2.2022
Anstieg Rückgang Anstieg Rückgang
Marktmiete (5 %-Veränderung) 785 -785 853 -853
Diskontierungszinssatz (50 Basispunkte Veränderung) -810 963 -979 1.196

Derivative Finanzinstrumente beinhalten Fremdwährungseffekte aus offenen Bestellungen bzw. Bewertungseffekte aus offenen Devisentermingeschäften. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt anhand marktüblicher Bewertungsmodelle (z.B. Discounted-Cash-Flow-Methode) unter Verwendung von am Markt verfügbaren, laufzeitadäquaten Zinskurven sowie Devisenkursen, die den Inputfaktoren der Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie entsprechen. Analog bemessen sich der beizulegende Zeitwert der festverzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie der beizulegende Zeitwert aus Leasingverträgen. Bei den zuvor genannten Finanzinstrumenten wird das Kreditrisiko anhand von am Markt verfügbaren Risikozuschlägen berücksichtigt.

Der beizulegende Zeitwert der börsennotierten Anleihe entspricht dem Nominalwert multipliziert mit dem Kurswert zum Bilanzstichtag. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt somit anhand von Daten der Stufe 1 der Fair Value Hierarchie.

Die Beurteilung, ob es bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, zu einem Transfer zwischen den Stufen der Fair-Value-Hierarchie gekommen ist, erfolgt jeweils zum Ende der Berichtsperiode. In der abgelaufenen Berichtsperiode wurden keine Umgruppierungen vorgenommen.

In der Bilanz bzw. im Anhang werden folgende Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen, bei deren Bewertung Inputdaten der Fair Value Hierarchie zur Anwendung kommen.

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in T€ Kategorie 28.2.2023 28.2.2022
Vermögenswerte
Bewertung erfolgt anhand von Inputdaten der Stufe 2
Derivate ohne Hedge-Beziehung FVtPL 2.380 603
Bewertung erfolgt anhand von Inputdaten der Stufe 3
Finanzanlagen FVtOCI 8.863 9.000
Schulden
Bewertung erfolgt anhand von Inputdaten der Stufe 1
Anleihen AC 237.000 258.938
Bewertung erfolgt anhand von Inputdaten der Stufe 2
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 285.306 303.448
Derivate ohne Hedge-Beziehung FVtPL 107 2.293

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Nettoergebnisse in der Position erfasst:

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Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2022/​23
T€
2021/​22
T€
Fortgeführte Anschaffungskosten (AC) finanzielle Vermögenswerte -1.698 -930
FVtPL 5.096 2.751
Fortgeführte Anschaffungskosten (AC) finanzielle Verbindlichkeiten -289 2.683

Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie "FVtPL" resultiert aus derivativen Finanzinstrumenten. Die Nettoergebnisse der Bewertungskategorien "Fortgeführte Anschaffungskosten (AC)" für finanzielle Vermögenswerte sowie finanzielle Verbindlichkeiten betreffen Währungsumrechnungseffekte, Abgangsergebnisse und Wertberichtigungen. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden zudem Bewertungsänderungen von "FVtOCI" in Höhe von T€ -138 (Vj. T€ 2.264) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

In der Bilanz werden keine Finanzinstrumente saldiert ausgewiesen. Ergänzende Vereinbarungen, die eine wirtschaftliche Aufrechnung von bilanzierten Finanzinstrumenten ermöglichen, bestehen im Bereich der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte. Diese unterliegen dem deutschen Rahmenvertrag für Finanztermingeschäfte.

Zum 28. Februar 2023 bestehen saldierungsfähige Devisentermingeschäfte in Höhe von T€ 1 (Vj. T€ 10).

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Potenzielles Saldierungsvolumen
28.2.2023
in T€
Bruttoausweis Saldierung Nettoausweis Nettingvereinbarungen finanzielle Sicherheiten Potenzieller Nettobetrag
Aktiva
Derivate ohne Hedge-Beziehung 2.380 0 2.380 -1 0 2.379
Passiva
Derivate ohne Hedge-Beziehung 107 0 107 1 0 105
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Potenzielles Saldierungsvolumen
28.2.2022
in T€
Bruttoausweis Saldierung Nettoausweis Nettingvereinbarungen finanzielle Sicherheiten Potenzieller Nettobetrag
Aktiva
Derivate ohne Hedge-Beziehung 603 0 603 -10 0 594
Passiva
Derivate ohne Hedge-Beziehung 2.293 0 2.293 10 0 2.283

(33) Risikomanagement und Finanzderivate

Grundsätze des Risikomanagements

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Finanztransaktionen insbesondere Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen und Zinssätzen.

Ziel des Risikomanagements ist es daher, diese Marktrisiken durch geeignete finanzmarktorientierte Absicherungsaktivitäten zu minimieren. Zum Erreichen dieses Ziels werden derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung von Zinsänderungs- und Währungsrisiken eingesetzt. Grundsätzlich werden allerdings nur Risiken abgesichert, die bedeutende Auswirkungen auf das Finanzergebnis haben.

Entscheidungen hierzu dürfen nur unter Berücksichtigung der strategischen Vorgaben des Finanzvorstands getroffen werden. Dabei steht die Absicherung der Zinsänderungs- und Währungsrisiken im Mittelpunkt. Finanzgeschäfte zu Spekulationszwecken werden gemäß diesen Vorgaben nicht vorgenommen. Bestimmte Transaktionen bedürfen darüber hinaus der vorherigen Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

Eine regelmäßige Kontrolle und Überwachung der laufenden und zukünftigen Zinsbelastung und des benötigten Devisenbedarfs des Gesamtkonzerns wird durch die Abteilung Treasury durchgeführt. Der Vorstand wird regelmäßig darüber informiert.

Marktrisiken

Zur Darstellung der Marktrisiken verlangt IFRS 7.40 "Financial Instruments: Disclosures", dass anhand von Sensitivitätsanalysen die hypothetischen Auswirkungen auf den Gewinn und Verlust sowie auf das Eigenkapital gezeigt werden, die sich ergeben hätten, wenn Änderungen der relevanten Risikovariablen (z. B. Marktzinssätze oder Wechselkurse) eingetreten wären, die zum Bilanzstichtag nach vernünftigem Ermessen möglich gewesen wären. Die Marktrisiken des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns bestehen aus Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Andere Preisrisiken bestehen nicht.

Währungsrisiko

Währungsrisiken, d.h. potenzielle Wertminderungen eines Finanzinstruments oder künftiger Cashflows aufgrund von Änderungen des Wechselkurses, bestehen insbesondere dort, wo monetäre Finanzinstrumente, wie z. B. Forderungen oder Schulden, in einer anderen als der lokalen Währung der Gesellschaft bestehen bzw. bei planmäßigem Geschäftsverlauf entstehen werden. Die Währungsrisiken des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns resultieren im Wesentlichen aus Finanzierungsmaßnahmen und der operativen Geschäftstätigkeit. Wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung (Translation) stellen kein Währungsrisiko im Sinne des IFRS 7 dar.

Die Konzerngesellschaften werden weitgehend durch externe Finanzierungsmaßnahmen in der funktionalen Währung der entsprechenden Konzerngesellschaft finanziert (Natural Hedging), sofern es sich um einen langfristigen Finanzierungsbedarf handelt. Daneben bestehen konzerninterne Darlehen in EUR, welche bei Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung vom EUR abweicht, zu Fremdwährungsrisiken führen. Diese Risiken werden grundsätzlich nicht abgesichert.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen in der operativen Geschäftstätigkeit Fremdwährungsrisiken im Wesentlichen im Zusammenhang mit Wareneinkäufen in Fernost in USD sowie aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen, die grundsätzlich in EUR abgewickelt werden. Das USD-Währungsrisiko wird durch USD-Festgelder sowie Devisentermingeschäfte abgesichert. Unter Berücksichtigung von Sicherungsmaßnahmen bestehen zum Bilanzstichtag im Wesentlichen folgende offenen Fremdwährungspositionen:

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in Tausend 28.2.2023 28.2.2022
EUR -199.836 -157.886
USD -19.681 -17.757
CZK -1.287 -2.154
CNY/​CNH 2.106 2.455

Die oben aufgeführte EUR-Währungsposition ergibt sich aus den Währungspaaren CHF/​EUR T€ -90.209 (Vj. T€ -69.041), RON/​EUR T€ -76.166 (Vj. T€ -54.770), SEK/​EUR T€ -29.586 (Vj. T€ -27.900) und CZK/​EUR T€ -3.874 (Vj. T€ -6.175).

Die wichtigsten Umrechnungskurse werden im Abschnitt Währungsumrechnung dargestellt.

Für die im Folgenden dargestellte Sensitivitätsanalyse der Währungsrisiken wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Wenn der Euro am Bilanzstichtag gegenüber den wesentlichen im Konzern vertretenen Währungen um 10 % aufgewertet gewesen wäre und gleichzeitig alle anderen Variablen unverändert geblieben wären, wäre das Konzernergebnis vor Steuern um T€ 13.678 (Vj. T€ 11.216) niedriger gewesen. Wäre umgekehrt der Euro am Bilanzstichtag gegenüber den wesentlichen im Konzern vertretenen Währungen um 10 % abgewertet gewesen und gleichzeitig alle anderen Variablen unverändert geblieben, wäre das Konzernergebnis vor Steuern um T€ 13.678 (Vj. T€ 11.216) höher gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung von T€ +13.678 (Vj. T€ +11.216) ergibt sich im Wesentlichen aus folgenden Sensitivitäten: EUR/​CHF T€ 1 (Vj. T€ 6.638), EUR/​RON T€ 11.087 (Vj. T€ 5.494), EUR/​SEK T€ 4.111 (Vj. T€ 658), EURZCNY(CNH) T€ 234 (Vj. T€ 245), EUR/​CZK T€ 257 (Vj. T€ -17) und EUR/​USD T€ -2.006 (Vj. T€ -1.802).

Zinsänderungsrisiko

Zum Jahresende finanzierte sich der Konzern wie auch im Vorjahr hauptsächlich durch eine EUR-Anleihe in Höhe von nominal T€ 250.000 und zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. in Höhe von T€ 95.000 sowie zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über T€ 200.000. Darüber hinaus bestehen keine weiteren Darlehen.

Für die Sensitivitätsanalyse der Zinsänderungsrisiken wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Es wird von einer parallelen Verschiebung der Zinsstrukturkurve ausgegangen.

Wenn das Marktzinsniveau am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher gewesen wäre und alle anderen Variablen unverändert geblieben wären, wäre das Konzernergebnis vor Steuern um T€ 3.624 (Vj. T€ 2.488) höher gewesen. Aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus führt eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach unten teilweise zu negativen Zinssätzen. Dies schränkt die Aussagekraft solch einer Simulation stark ein. Daher wird im laufenden Geschäftsjahr stattdessen der hypothetische Ergebniseffekt einer Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 10 Basispunkte nach unten simuliert. Wäre das Marktzinsniveau am Bilanzstichtag um 10 Basispunkte niedriger gewesen und wären alle anderen Variablen unverändert geblieben, wäre das Konzernergebnis vor Steuern um T€ 362 (Vj. T€ 249) niedriger gewesen.

Kreditrisiko

Kreditrisiko bzw. Ausfallrisiko ist das Risiko, dass eine Vertragspartei ihre bei Abschluss eines Finanzinstruments vertraglich zugesagten Verpflichtungen ganz oder teilweise nicht erfüllt. Das Kreditrisiko des Konzerns ist insofern eng begrenzt, als Finanzanlagen und derivative Finanzinstrumente möglichst nur mit Vertragsparteien guter Bonität getätigt werden. Weiterhin werden Geschäfte mit einzelnen Vertragspartnern jeweils auf ein Limit begrenzt. Das Risiko von Forderungsausfällen im operativen Bereich ist aufgrund des Handelsformats (cash & carry) bereits erheblich reduziert. Das maximale Kreditrisiko entspricht im Wesentlichen den Buchwerten der finanziellen Aktiva, die keine wesentlichen Risikokonzentrationen aufweisen.

Wertminderung finanzieller Vermögenswerte

Der Konzern hat folgende Arten von finanziellen Vermögenswerten, die dem Modell der erwarteten Kreditverluste unterliegen:

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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

Sonstige finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte wird unter Zugrundelegung einer Wertminderungsmatrix der vereinfachte Ansatz angewandt. Demnach wird sowohl beim erstmaligen Ansatz als auch zu jedem nachfolgenden Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der für die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst. Zur Bemessung des erwarteten Kreditrisikos wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis bestehender Kreditrisiko- und der jeweiligen Fälligkeitsstruktur gruppiert. Die Gruppierung erfolgte anhand geographischer Lage, da die Kundensegmente pro Land ähnliche Kreditrisikomerkmale aufweisen.

Die Herleitung der erwarteten Verlustquoten basiert auf einer durchschnittlichen Forderungsverteilung über eine Periode von 36 Monaten vor dem 28. Februar 2022 bzw. 1. März 2022 und den entsprechenden historischen Ausfällen in dieser Periode. Bruttoforderungen, die mehr als 360 Tage überfällig sind, gelten dabei als ausgefallen. Aktuelle makroökonomische Erwartungen werden durch das Einbeziehen von länderspezifischen Ratings berücksichtigt. Historische Ausfallraten stellen dabei grundsätzlich die beste Approximation für die zukünftig zu erwartenden Ausfälle dar, solange das Rating eines Landes unverändert bleibt. Sofern sich das Rating eines Landes ändert, werden die historischen Ausfallraten adjustiert.

Die Vertragsvermögenswerte betreffen noch nicht fakturierte laufende Handwerkerleistungen und weisen im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf. Daher werden die erwarteten Verlustraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der jeweiligen Länder als eine angemessene Annäherung an die Ausfallraten für die Vertragsvermögenswerte angesehen und für die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes herangezogen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren, wonach nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist, zählt insbesondere die Anmeldung bzw. das Eröffnen eines Insolvenzverfahrens. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte werden im Betriebsergebnis als Wertminderungsaufwendungen, netto, dargestellt. In Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.

Eine Entwicklung der Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte ist der Anhangangabe (18) zu entnehmen.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden

Für die Ermittlung der Risikovorsorge wird das allgemeine Wertminderungsmodell angewendet. Bei der Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit wird auf interne und externe Bonitätseinstufungen, die sowohl qualitative als auch quantitative Informationen berücksichtigen, zurückgegriffen. Zu jedem Bilanzstichtag wird beurteilt, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist. Falls sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis eines 12-Monats-Zeitraums ermittelt, andernfalls wird die gesamte Restlaufzeit herangezogen.

Um zu beurteilen, ob sich das Kreditrisiko signifikant erhöht hat, wird das Risiko eines Ausfalls des finanziellen Vermögenswerts zum Bilanzstichtag mit dem Ausfallrisiko zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung verglichen. Für die Beurteilung werden neben den länderspezifischen Gegebenheiten insbesondere folgende Indikatoren berücksichtigt:

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Bonitätsrating des Schuldners gemäß interner Einschätzung sowie ggf. externer Ratingagenturen

Tatsächliche oder erwartete wesentliche nachteilige Veränderung der Geschäfts-, Finanz- oder Wirtschaftslage, die voraussichtlich zu einer wesentlichen Änderung der Fähigkeit des Schuldners zur Erfüllung seiner Verpflichtungen führen könnte.

Des Weiteren wird von einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos ausgegangen, wenn ein Schuldner bei einer vertraglichen Zahlung mehr als 30 Tage überfällig ist, sofern das nicht aufgrund anderer Erkenntnisse widerlegt ist.

Im Hinblick auf die Bestimmung eines Ausfallereignisses wird ein finanzieller Vermögenswert als ausgefallen eingestuft, wenn ein objektives Ereignis eingetreten ist, wie beispielsweise:

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Vertragliche Zahlung ist mehr als 90 Tage überfällig und es liegen keine Informationen vor, die ein alternatives Ausfallkriterium unterstützen

Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners

Vertragsbruch

Es wahrscheinlich ist, dass der Schuldner in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht

Alle Fremdkapitalinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gelten als "mit geringem Ausfallrisiko behaftet", wenn ein "Investment Grade-Rating" von mindestens einer der großen Rating Agenturen vorliegt. Solche Finanzinstrumente nimmt der Konzern von der Anwendung des dreistufigen Risikovorsorgemodells aus. Stattdessen werden diese Vermögenswerte immer der Stufe 1 des Risikovorsorgemodells zugerechnet, und eine Wertberichtigung in Höhe der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste wird erfasst. Andere Instrumente, für die kein externes Rating vorliegt, gelten als "mit geringem Ausfallrisiko behaftet", wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen.

Eine Entwicklung der Wertberichtigungen für sonstige finanzielle Vermögenswerte ist der Anhangangabe (18) zu entnehmen.

Liquiditätsrisiko

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Cash-Outflows der originären und derivativen finanziellen Verbindlichkeiten:

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in T€ Buchwert 28.2.2023 bis 1 Jahr Cash-Outflows 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen 248.173 8.125 274.375 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 298.216 182.632 121.250 0
Leasingschulden 1.420.828 211.801 782.052 700.146
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 363.995 363.995 0 0
Verbindlichkeiten aus Reverse-Factoring-Programm 250.016 250.016 0 0
Übrige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten 66.157 65.202 955 0
Abgegrenzte Schulden 28.377 28.377 0 0
2.675.762 1.110.147 1.178.631 700.146
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 107 4.447 0 0
107 4.447 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 2.380 8.325 0 0
2.380 8.325 0 0
1.122.919 1.178.631 700.146
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in T€ Buchwert 28.2.2022 bis 1 Jahr Cash-Outflows 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen 247.663 8.125 282.500 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 298.062 4.632 303.881 0
Leasingschulden 1.337.554 193.927 738.878 639.030
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 382.982 382.982 0 0
Übrige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten 60.724 59.664 1.060 0
Abgegrenzte Schulden 27.986 27.986 0 0
2.354.971 677.316 1.326.320 639.030
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 2.293 6.742 0 0
2.293 6.742 0 0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung 603 38.540 0 0
603 38.540 0 0
722.598 1.326.320 639.030

Einbezogen werden alle finanziellen Verbindlichkeiten, die am Bilanzstichtag im Bestand waren. Planzahlen für künftige neue Verbindlichkeiten werden nicht berücksichtigt. Ferner sind in der Darstellung finanzielle Vermögenswerte enthalten, die zu einem Cash-Outflow führen. Die variablen Zinszahlungen werden unter Zugrundelegung der am Bilanzstichtag geltenden Zinssätze ermittelt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet.

Die seit dem letzten Zinszahlungszeitpunkt aufgelaufenen Zinsabgrenzungen der Anleihe in Höhe von T€ 2.827 (Vj. T€ 2.827) sind im Buchwert der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Die korrespondierenden Cash-Outflows sind im Bereich der Anleihe enthalten.

Bezüglich der Steuerung des Liquiditätsrisikos verweisen wir auf die Ausführungen in Anmerkung (23) sowie auf die Angaben zur Finanzlage im Lagebericht.

Sicherungsmaßnahmen

Hedgegeschäfte dienen der Absicherung von Zins- und Währungsrisiken, die mit einem Grundgeschäft verbunden sind.

Cashflow-Hedge - Zinsänderungsrisiko

Zum Geschäftsjahresende 2022/​23 werden keine Zinsswaps gehalten.

Sonstige Sicherungsmaßnahmen - Währungsrisiko

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern führt zudem auch Sicherungsmaßnahmen durch, die nicht die Anforderungen des IAS 39 zum Hedge Accounting erfüllen, jedoch nach den Grundsätzen des Risikomanagements effektiv zur Sicherung des finanziellen Risikos beitragen. Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern sichert beispielsweise das Währungsrisiko ausgewählter (geplanter) Transaktionen einschließlich der gegebenenfalls aus solchen Transaktionen resultierenden eingebetteten Fremdwährungsderivate, wie z. B. aus dem Kauf von Waren in Fernost in USD, durch Devisentermingeschäfte oder die Anlage von Fremdwährungs-Festgeldern in Form von Makro-Hedges ab.

Der Marktwert der Devisentermingeschäfte einschließlich der eingebetteten Devisentermingeschäfte beträgt T€ 2.273 (Vj. T€ -1.690) und ist mit T€ 2.380 (Vj. T€ 603) unter den sonstigen Vermögenswerten sowie mit T€ -107 (Vj. T€ -2.293) unter den Finanzschulden ausgewiesen.

Fair-Value-Hedges und Net-Investment-in-a-Foreign-Operation-Hedges werden bisher nicht vorgenommen.

Derivate

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente mit ihren Nominal- und Marktwerten. Dabei werden die Marktwerte gegenläufiger Transaktionen wie Devisenterminkäufe bzw. -verkäufe saldiert dargestellt. In der Zeile Nominalwert werden Nominalwertsummen ohne Aufrechnung gegenläufiger Transaktionen ausgewiesen.

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28.2.2023 Devisentermingeschäfte Eingebettete Devisentermingeschäfte Summe
Nominalwert in T€ 17.000 26.435 43.435
Marktwert in T€ (vor latenten Steuern) 111 2.162 2.273
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28.2.2022 Devisentermingeschäfte Eingebettete Devisentermingeschäfte Summe
Nominalwert in T€ 53.000 58.514 111.514
Marktwert in T€ (vor latenten Steuern) 594 -2.283 -1.690

(34) Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Der durchschnittliche Personalstand stellt sich wie folgt dar:

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2022/​23 2021/​22
Angestellte 21.512 20.916
Auszubildende 979 941
22.490 21.857
davon Teilzeitmitarbeiter 7.183 6.816

Nach geografischen Gesichtspunkten gegliedert waren im Geschäftsjahr 2022/​23 vom durchschnittlichen Personalstand im Inland 11.651 Mitarbeiter (Vj. 11.446) und im Ausland 10.839 Mitarbeiter (Vj. 10.411) beschäftigt.

Honorar für Dienstleistungen der Wirtschaftsprüfer

Die für das Geschäftsjahr berechneten Honorare des Abschlussprüfers des Jahres- und Konzernabschlusses der HORNBACH Baumarkt AG, Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, setzen sich wie folgt zusammen:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Abschlussprüfungsleistungen 1) 680 657
Andere Bestätigungsleistungen 2) 9 11
689 668

Die Honorare bestehen aus folgenden Inhalten:

1) Halbjahres-, Jahres- und Konzernabschluss, Abhängigkeitsbericht, Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen
2) Vereinbarte Untersuchungshandlungen in Bezug auf Umsatzerlöse und Vorstandstantiemen

Der Jahres- und der Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden beginnend mit dem Geschäftsjahr 2019/​2020 von der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Mannheim mit Herrn Steffen Schmidt (Partner) als verantwortlicher Wirtschaftsprüfer geprüft.

(35) Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die HORNBACH Baumarkt AG unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen Unternehmen in Beziehung. Hierzu gehören neben der Muttergesellschaft HORNBACH Holding AG & Co. KGaA deren direkte und indirekte Tochtergesellschaften.

Muttergesellschaften

HORNBACH-Familien-Treuhandgesellschaft mbH (ultimate controlling party)

HORNBACH Management AG

HORNBACH Holding AG & Co. KGaA

Schwestergesellschaften

HORNBACH Immobilien AG

HORNBACH Baustoff Union GmbH

Tochtergesellschaften der Schwestergesellschaften

Union Bauzentrum Hornbach GmbH

Ruhland-Kallenborn & Co. GmbH

Robert Röhlinger GmbH

Etablissements Camille Holtz et Cie S.a.

Saar-Lor Immobilière S.C.I.

HIAG Grundstücksentwicklungs GmbH

HIAG Immobilien Jota GmbH

HIAG Fastigheter i Göteborg AB

HIAG Fastigheter i Helsingborg AB

HIAG Fastigheter i Stockholm AB

HIAG Fastigheter i Göteborg Syd AB

HIAG Fastigheter i Botkyrka AB

HO Immobilien Omega GmbH in Liquidation

HR Immobilien Rho GmbH in Liquidation

HC Immobilien Chi GmbH in Liquidation

HM Immobilien My GmbH

HORNBACH Real Estate Nijmegen B.V.

HORNBACH Real Estate Nederland B.V.

HORNBACH Immobilien HK s.r.o.

HORNBACH Immobilien SK-BW s.r.o.

HORNBACH Imobiliare SRL

HB Immobilien Bad Fischau GmbH

Mit den verbundenen Unternehmen werden im Wesentlichen folgende Transaktionen getätigt:

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2022/​23
T€
2021/​22
T€
Geleistete Mieten und Nebenkosten für angemietete Bau- und Gartenmärkte und sonstige Immobilien an die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften 80.192 77.610
Geleistete Aval-und Bereitstellungsgebühren für Konzernfinanzierungen an die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften 330 37
Erhaltene Zinsen für Konzernfinanzierungen von der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihren Tochtergesellschaften 32 0
Geleistete Umlagen für Verwaltungskosten an die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften 1.628 1.052
Erhaltene Umlagen für Verwaltungskosten von der HORNBACH Management AG und ihren Tochtergesellschaften 2.918 2.806
Lieferungen und Leistungen an die HORNBACH Management AG und ihre Tochtergesellschaften 426 814
Lieferungen und Leistungen von der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihren Tochtergesellschaften 2.619 112

Zum 28. Februar 2023 bestehen Forderungen in Höhe von T€ 8.251 (Vj. T€ 1.420) und Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 2.846 (Vj. T€ 60) gegen die HORNBACH Management AG, die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften. Sämtliche Transaktionen werden zu marktüblichen Preisen und Lieferbedingungen getätigt.

Aus Leasingverhältnissen gegenüber der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA und ihren Tochtergesellschaften bestehen zum Stichtag Nutzungsrechte in Höhe von T€ 454.303 (Vj. T€ 454.430) sowie Leasingverbindlichkeiten in Höhe von T€ 523.742 (Vj. T€ 494.480). Angaben zu Aufwendungen aus den Leasingverhältnissen gegenüber diesen verbundenen Unternehmen sind der Anmerkung (13) zu entnehmen.

Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA hat für Mietverträge des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns Bürgschaftserklärungen abgegeben. Hierfür werden im HORNBACH Baumarkt AG - Konzern im Geschäftsjahr Avalprovisionen in Höhe von T€ 37 (Vj. T€ 37) als Aufwand erfasst.

Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA hat am 2. September 2022 eine syndizierte Kreditlinie über 500 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 2. September 2027 abgeschlossen. Für diese Kreditlinie haften die HORNBACH Baumarkt AG und eine Tochtergesellschaft als Garantiegeber für die fristgerechte Zahlung aller Beträge, die in Verbindung mit dem Vertrag stehen.

Zwischen der HORNBACH Baumarkt AG und der der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA besteht ein Kreditrahmenvertrag über 250,0 Mio. €. Die HORNBACH Baumarkt AG als Kreditnehmer verpflichtet sich, eine Bereitstellungsprovision auf der Grundlage des nicht in Anspruch genommenen Betrags der zur Verfügung gestellten Kreditlinie zu zahlen. Hierfür werden im HORNBACH Baumarkt AG Konzern im Geschäftsjahr Bereitstellungsgebühren in Höhe von T€ 293 (Vj. T€ 0) als Aufwand erfasst. Eine Inanspruchnahme der Kreditlinie erfolgte bis zum 28. Februar 2023 nicht.

Einige in den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG einbezogene Gesellschaften nutzen für Seminare und Tagungen die Jugendstilhotel Trifels GmbH & Co. KG, Annweiler am Trifels. Die Gesellschaft wird durch die Geschäftsführerin Frau Bettina Hornbach, Ehefrau von Herrn Albrecht Hornbach, sowie durch Frau Angelika Hornbach, Tochter von Herrn Albrecht Hornbach vertreten. Im Geschäftsjahr 2022/​23 werden Leistungen durch das Jugendstilhotel in Höhe von T€ 24 (Vj. T€ 5) erbracht. Die Leistungen werden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Zum Bilanzstichtag am 28. Februar 2023 waren Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 16 (Vj. T€ 0) offen.

Nahestehende Personen umfassen auch die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Vorstand und Aufsichtsrat). Die Angaben zur Vergütung sind der Anmerkung (37) zu entnehmen.

(36) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind.

Der Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2022/​23 wurde am 10. Mai 2023 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

(37) Aufsichtsrat und Vorstand

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022/​23 betragen T€ 6.289 (Vj. T€ 9.703). Kurzfristig fällige Leistungen entfallen in Höhe von T€ 3.093 (Vj. T€ 3.094) auf die feste Vergütung, in Höhe von T€ 1.788 (Vj. T€ 3.250) auf erfolgsbezogene Komponenten sowie in Höhe von T€ 1.408 (Vj. T€ 3.359) auf Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung. Die Mitglieder des Vorstands haben Anspruch auf eine mehrjährige variable Vergütung, die in jährlichen Tranchen mit einer Laufzeit von je vier Jahren gewährt wird, wobei die Höhe der Vergütung an definierte Leistungskennzahlen geknüpft ist.

Für aktive Mitglieder des Vorstands sind im Geschäftsjahr 2022/​23 Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses (Dotierung Pensionsrückstellung) in Höhe von T€ 729 (Vj. T€ 729) angefallen.

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2022/​23 insgesamt T€ -21 (Vj. T€ 357). Die Pensionsrückstellungen der ehemaligen Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2022/​23 insgesamt T€ 9.800 (Vj. T€ 11.542).

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022/​23 beläuft sich auf insgesamt T€ 509 (Vj. T€ 515). Davon entfallen kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von T€ 390 (Vj. T€ 390) auf die Grundvergütung und T€ 119 (Vj. T€ 125) auf die Ausschusstätigkeit.

Die gesamte Vergütung des Vorstands (einschließlich ehemaliger Mitglieder des Vorstands) und des Aufsichtsrats beträgt in Summe T€ 6.777 (Vj. T€ 10.575).

 

Bornheim, den 10. Mai 2023

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim bei Landau/​Pfalz

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 28. Februar 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung sowie der Konzern-Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefassten Konzernlagebericht der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 geprüft. Die im zusammengefassten Lagebericht enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB sowie den Abschnitt "1.4 Gesamtaussage zur Wirksamkeit des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems" des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 28. Februar 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB sowie den Abschnitt "1.4 Gesamtaussage zur Wirksamkeit des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems" des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien

2. Bewertung der Vorräte

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert: a. Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Konzernabschluss) b. Prüferisches Vorgehen

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien

a. Im Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2023 "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken" (sog. "Standortimmobilien") in Höhe von EUR 1.053,8 Mio. sowie Nutzungsrechte für "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken" (sog. "Nutzungsrechte für Standortimmobilien") in Höhe von EUR 1.239,2 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht zusammen 51,5 % der Bilanzsumme. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden Wertminderungen auf diese Vermögenswerte in Höhe von insgesamt EUR 55,7 Mio. aufwandswirksam berücksichtigt.

Die Werthaltigkeit der Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien wird auf Ebene der einzelnen Baumärkte, welche jeweils eine zahlungsmittelgenerierende Einheit darstellen, beurteilt. Sofern Anhaltspunkte für eine Wertminderung und einen sich daraus möglicherweise ergebenden außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf der Standortimmobilien bzw. der Nutzungsrechte an diesen ergeben, berechnet der Konzern im Rahmen eines Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 den Nutzungswert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegt der Nutzungswert unterhalb des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, wird für die dieser Einheit zuzurechnenden Immobilien der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Nettoveräußerungswert) bestimmt. Zur Ermittlung der Wertminderung wird der höhere der beiden Beträge herangezogen.

Das Ergebnis der Bewertung hängt in hohem Maße von der ermessensbehafteten Einschätzung der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie von dem verwendeten Diskontierungssatz ab. Darüber hinaus hängt die Werthaltigkeit der Standortimmobilien und der Nutzungsrechte an Standortimmobilien von der jeweiligen Lage und den daraus resultierenden alternativen Verwertungsmöglichkeiten ab. Die Bewertungen sind daher mit hohen Unsicherheiten behaftet. Zur Bestimmung der Nettoveräußerungswerte von Standortimmobilien hat der Konzern externe Sachverständige hinzugezogen. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter zu den Standortimmobilien, Nutzungsrechten an Standortimmobilien sowie vorgenommenen Wertminderungen befinden sich in den Abschnitten "Bilanzierung und Bewertung", "(10) Sonstige Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung", "(12) Sachanlagevermögen, Nutzungsrechte sowie fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke" sowie "(13) Leasingverhältnisse" des Konzernanhangs.

b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über den Unternehmensplanungsprozess sowie den Prozess zur Erstellung der Werthaltigkeitstests gewonnen. Darüber hinaus haben wir insbesondere das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen und gewürdigt. Zum Zweck der Risikobeurteilung haben wir uns ein Bild von der Planungstreue in der Vergangenheit gemacht und dies bei unserer Beurteilung berücksichtigt.

Die in die Bewertung eingehenden erwarteten zukünftigen Zahlungsströme haben wir mit den entsprechenden Detailplanungen sowie mit der durch den Aufsichtsrat genehmigten Konzernplanung abgeglichen. Im Hinblick auf die Beurteilung der Angemessenheit der Annahmen und Prämissen, Verfahren und Bewertungsmodelle haben wir interne Spezialisten aus unserem Bereich Valuation Services einbezogen, mit deren Unterstützung wir auch das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests und die bei der Bestimmung der verwendeten Diskontierungszinssätze herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten und die Berechnungsschemata beurteilt haben. Bei unserer Einschätzung der Angemessenheit der Planungsrechnungen haben wir uns auf den Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfassende Erläuterungen des Managements zu den Werthaltigkeitstests gestützt. Da bereits geringfügige Änderungen des Diskontierungssatzes erhebliche Auswirkungen auf den Nutzungswert haben, haben wir die zugrunde liegenden Parameter anhand von Informationen des Managements und eigener Marktrecherchen plausibilisiert sowie die rechnerische Richtigkeit der Nutzungswertberechnung geprüft.

Zudem haben wir die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität der von dem Konzern beauftragten unabhängigen Sachverständigen zur Bestimmung der Nettoveräußerungswerte der Standortimmobilien beurteilt und deren Arbeitsergebnisse unter Einbeziehung unserer eigenen Bewertungsspezialisten für Immobilien gewürdigt.

2. Bewertung der Vorräte

a. Im Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2023 Vorräte in Höhe von EUR 1.308,8 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 29,3 % der Bilanzsumme. Zum 28. Februar 2023 wurden Wertminderungen in Höhe von EUR 20,2 Mio. berücksichtigt.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Anschaffungsnebenkosten sowie Anschaffungspreisminderungen oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert. Grundlage für von den Vorräten in Abzug gebrachte Wertminderungen bilden Annahmen der gesetzlichen Vertreter über die Verwertbarkeit der Bestände.

Die Ermittlung der notwendigen Wertminderungen erfolgt auf Basis einer Systematik, welche die verschiedenen Verwertungsrisiken berücksichtigt.

Da die Bewertung der Vorräte durch die festgelegte Systematik mit den ihr zugrunde liegenden Annahmen ermessensbehaftet ist sowie aufgrund der hohen Bedeutung der Vorräte für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, haben wir die Bewertung der Vorräte als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt klassifiziert.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter zu den Vorräten befinden sich in den Abschnitten "Bilanzierung und Bewertung" sowie "(17) Vorräte" des Konzernanhangs.

b. Im Verlauf unserer Prüfung haben wir das interne Kontrollsystem zur Bewertung der Vorräte gewürdigt und die implementierten prüfungsrelevanten Kontrollen in Bezug auf die Zugangs- und Folgebewertung im Hinblick auf ihre Funktionsfähigkeit getestet.

In diesem Zusammenhang haben wir insbesondere die von dem Konzern angewandte Systematik zur Berechnung von Wertminderungen auf das Vorratsvermögen nachvollzogen und gewürdigt. Die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern auf Basis historischer Erfahrungswerte sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Veräußerungspreise getroffenen Annahmen in Bezug auf die Verwertbarkeit der Vorräte haben wir für eine Stichprobe verifiziert und anhand von Nachweisen geprüft. Dabei haben wir auch die rechnerische Richtigkeit der entsprechenden Berechnungen geprüft. Zudem haben wir uns von der korrekten Verbuchung der ermittelten Wertminderungen überzeugt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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den Bericht des Aufsichtsrats,

die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB,

die Angaben in Abschnitt "1.4 Gesamtaussage zur Wirksamkeit des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems" des zusammengefassten Lageberichts,

alle übrigen Teile des Geschäftsberichts,

aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Für den Bericht des Aufsichtsrats ist der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und, sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 7. Juli 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. Juli 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2019/​20 als Konzernabschlussprüfer der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Steffen Schmidt.

 

Mannheim, den 10. Mai 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steffen Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Patrick Wendlandt, Wirtschaftsprüfer