HORNBACH Baumarkt AG

Bornheim/​Pfalz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.03.2022 bis zum 28.02.2023

JAHRESABSCHLUSS

Bilanz zum 28. Februar 2023

Aktiva

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Anhang 28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
A. Anlagevermögen 1        
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 2        
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten     16.315   13.557
2. Geleistete Anzahlungen     1.637   1.394
      17.952   14.951
II. Sachanlagen          
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken     298.187   271.419
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung     72.800   66.988
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau     33.872   13.479
      404.859   351.886
III. Finanzanlagen 3        
1. Anteile an verbundenen Unternehmen     148.898   148.898
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen     70.656   104.478
3. Beteiligungen     50   0
      219.604   253.376
      642.415   620.213
B. Umlaufvermögen          
I. Vorräte          
1. Hilfs- und Betriebsstoffe     1.256   1.195
2. Unfertige Leistungen     1.237   1.023
3. Waren     821.437   733.726
4. Geleistete Anzahlungen     365   2.789
      824.295   738.733
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände          
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen     23.059   19.704
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4   188.757   134.061
3. Sonstige Vermögensgegenstände 5   48.211   42.340
      260.027   196.105
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten     301.127   209.941
      1.385.449   1.144.779
C. Rechnungsabgrenzungsposten 6   9.737   9.425
D. Aktive latente Steuern 7   12.820   10.934
      2.050.421   1.785.351

Passiva

         
Anhang 28.2.2023 28.2.2022
T€ T€ T€ T€
A. Eigenkapital          
I. Gezeichnetes Kapital 8 95.421   95.421  
Eigene Anteile   -1   -1  
Ausgegebenes Kapital     95.420   95.420
II. Kapitalrücklage 9   142.602   142.602
III. Gewinnrücklagen 10   401.639   401.639
IV. Bilanzgewinn 30   232.831   179.262
      872.492   818.923
B. Rückstellungen 11        
1. Steuerrückstellungen     10.440   12.950
2. Sonstige Rückstellungen     95.790   108.434
      106.230   121.384
C. Verbindlichkeiten 12        
1. Anleihen     250.000   250.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten     202.883   202.908
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen     16.254   18.734
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen     226.312   245.269
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen     55.925   68.939
6. Sonstige Verbindlichkeiten     315.341   53.291
      1.066.715   839.141
D. Rechnungsabgrenzungsposten 13   4.984   5.903
      2.050.421   1.785.351

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2022 bis 28. Februar 2023

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Anhang 2022/​2023
T€
2021/​2022
T€
1. Umsatzerlöse 16 3.544.625 3.406.055
2. Andere aktivierte Eigenleistungen   561 489
3. Sonstige betriebliche Erträge 17 24.960 18.932
    3.570.146 3.425.476
4. Materialaufwand      
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren   2.390.331 2.243.589
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen   143.957 132.535
    2.534.288 2.376.124
5. Rohergebnis   1.035.858 1.049.352
6. Personalaufwand 18    
a) Löhne und Gehälter   433.079 427.758
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung   94.616 92.393
    527.695 520.151
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 19 35.823 34.263
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 20 442.512 408.032
9. Beteiligungsergebnis 21 71.183 129.602
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 22 2.172 2.737
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23 4.330 2.326
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 24 14.642 15.316
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 25 9.348 25.778
14. Ergebnis nach Steuern   83.523 180.477
15. Sonstige Steuern 26 1.328 1.220
16. Jahresüberschuss   82.195 179.257
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr   150.636 5
18. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 10 0 0
19. Bilanzgewinn 30 232.831 179.262

ANHANG

Angaben zu dem Unternehmen

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau/​Pfalz ist beim Amtsgericht Landau/​Pfalz im Handelsregister unter der Nummer HRB 2311 eingetragen.

Anwendung des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist entsprechend den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Im Anhang werden die zu einzelnen Posten vorgeschriebenen Vermerksangaben angegeben.

Anteilsbesitzliste

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Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Eigenkapital 1) in Tsd. Landeswährung Ergebnis in Tsd. Landeswährung Landeswährung
Direkte Beteiligungen        
HORNBACH International GmbH, Bornheim 100 106.019 0 2) EUR
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim 100 7.809 0 2) EUR
Indirekte Beteiligungen        
AWV-Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, Bornheim 100 26 0 2) EUR
HB Reisedienst GmbH, Bornheim 100 7.281 0 2) EUR
BODENHAUS GmbH, Essingen 100 -788 0 2) EUR
HORNBACH Versicherungs-Service GmbH, Bornheim 100 774 749 EUR
HORNBACH Forst GmbH, Bornheim 100 -547 0 2) EUR
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 100 6) 3.714.818 975.722 CZK
HORNBACH Baumarkt GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 104.801 8.699 EUR
HL Immobilien Lambda GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 18.569 1.597 EUR
G.N.E. Global Grundstücksverwertung GmbH, Wiener Neudorf, Österreich 100 3.141 520 EUR
HORNBACH Baumarkt Luxemburg SARL, Bertrange, Luxemburg 100 23.428 3.418 EUR
HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, Oberkirch, Schweiz 100 138.842 26.410 CHF
HORNBACH Byggmarknad AB, Göteborg, Schweden 100 238.721 18.301 SEK
HORNBACH Holding B.V., Amsterdam, Niederlande 100 269.008 41.210 3) EUR
HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V., Driebergen-Rijsenburg,        
Niederlande 100 35.772 35.754 °) EUR
HORNBACH Real Estate Apeldoorn B.V., Apeldoorn, Niederlande 100 754 734 °) EUR
HORNBACH Real Estate Enschede B.V., Enschede, Niederlande 100 559 669 °) EUR
HORNBACH Real Estate Breda B.V., Breda, Niederlande 100 1.937 1.917 °) EUR
HORNBACH Real Estate Best B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.334 1.314 °) EUR
HORNBACH Real Estate Amsterdam-Sloterdijk B.V., Amsterdam, Niederlande 100 1.026 1.006 °) EUR
HORNBACH Real Estate Den Haag B.V., Den Haag, Niederlande 100 1.398 1.378 °) EUR
HORNBACH Real Estate Zwolle B.V., Zwolle, Niederlande 100 1.050 1.030 °) EUR
HORNBACH Real Estate Almelo B.V., Almelo, Niederlande 100 10 -2 °) EUR
HORNBACH Real Estate Duiven B.V., Duiven, Niederlande 100 432 872 °) EUR
HORNBACH Real Estate Tilburg B.V., Tilburg, Niederlande 100 1.239 1.221 °) EUR
HORNBACH Real Estate Groningen B.V., Groningen, Niederlande 100 1.211 1.193 °) EUR
HORNBACH Real Estate Wateringen B.V., Wateringen, Niederlande 100 1.491 1.471 °) EUR
HORNBACH Real Estate Alblasserdam B.V., Alblasserdam, Niederlande 100 1.066 1.046 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwegein B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 1.826 1.806 °) EUR
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V., Nieuwerkerk, Niederlande 100 1.457 1.139 °) EUR
HORNBACH Real Estate Geleen B.V., Geleen, Niederlande 100 747 737 °) EUR
HORNBACH Reclame Activiteiten B.V., Nieuwegein, Niederlande 100 -119 -15 °) EUR
HORNBACH Real Estate Rotterdam B.V., Rotterdam, Niederlande 100 17 -2 °) EUR
HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., Bratislava, Slowakei 100 40.166 5.751 EUR
HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien 100 4) 277.707 5) 36.417 5) RON
HORNBACH Asia Ltd., Kowloon, Hongkong 100 18.634 5) 2.735 5) HKD

1) Einschließlich Jahresergebnis 2022/​2023
2) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
3) Ergebnis nach Fortschreibung des Equity-Wertes der mit °) gekennzeichneten Gesellschaften
4) Ferner hält die HBM direkt 1,6854 % der Anteile an der Hornbach Centrala SRL
5) Eigenkapital und Ergebnis nach IFRS zum 28.2.2023
6) Die HBM hält hiervon direkt 0,0033% der Anteile
°) At Equity in Ergebnis der Hornbach Holding B.V. einbezogen

Umrechnungstabelle (Devisenkurse) in EUR:

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Land Stichtagskurs Durchschnittskurs
28.2.2023 28.2.2022 2022/​23 2021/​22
RON Rumänien 4,9200 4,9484 4,92669 4,93261
SEK Schweden 11,0780 10,6055 10,75024 10,20196
CHF Schweiz 0,9947 1,0336 0,99678 1,07489
CZK Tschechien 23,4970 24,9970 24,46572 25,39589
USD USA 1,0619 1,1199 1,04384 1,17009
HKD Hongkong 8,3351 8,7514 8,17966 9,10269

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die bisherigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Wesentlichen beibehalten.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauer, bewertet. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 8 Jahren.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Fertigungseinzelkosten sowie Sonderkosten der Fertigung und angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Darüber hinaus wird der Werteverzehr des Anlagevermögens, sofern dieser durch die Fertigung veranlasst ist, in den Herstellungskosten erfasst. Zinsen auf Fremdkapital werden nicht aktiviert. Gebäude werden linear mit einer Nutzungsdauer von längstens 33 Jahren abgeschrieben. Ferner werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Wert vorgenommen, soweit es sich um dauernde Wertminderungen handelt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gem. § 6b EStG wurden gem. Art. 67 Abs. 4 EGHGB beibehalten.

Das bewegliche Sachanlagevermögen wird ausschließlich linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 15 Jahren. Bei Zugängen innerhalb des Geschäftsjahres erfolgt die Abschreibung pro rata temporis.

Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche oder niedrigverzinsliche Darlehen werden zum Barwert angesetzt. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen; sollten die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zu den Anschaffungskosten vorgenommen.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Anschaffungskosten der Warenbestände werden auf Grund von gewogenen Durchschnittspreisen ermittelt. Ausgelistete Artikel werden auf den voraussichtlich erzielbaren Verkaufspreis abzüglich noch anfallender Verkaufskosten abgewertet. Die Herstellkosten der unfertigen Leistungen betreffen Kundenaufträge über Warenlieferungen inklusive Serviceleistungen mit den von HORNBACH beauftragten Handwerkern. Die unfertigen Leistungen umfassen im Wesentlichen direkt zurechenbare Materialkosten und abgerechnete Handwerkerleistungen. Aufgrund der überwiegend durch Wareneinsatz geprägten unfertigen Leistungen sowie aus Gründen der Wesentlichkeit werden die entsprechenden Bestandsveränderungen im Materialaufwand ausgewiesen.

Wertpapiere zur Deckung von Pensionsverpflichtungen (Deckungsvermögen) werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet. Eine Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 Satz 3 i.V.m. Satz 1 HGB greift gem. der IDW Stellungnahme HFA 30 (Rz 75) nicht, da im Fall wertpapiergebundener Versorgungszusagen bereits durch die Anpassung des Buchwerts der Verpflichtungen an den beizulegenden Zeitwert der korrespondierenden Wertpapiere eine Ausschüttungssperrwirkung erzielt wird.

Zeitwertkontenguthaben werden in eine Rückdeckungsversicherung eingebracht (Deckungsvermögen) und mit dem Aktivwert bewertet. Dieser Wert stellt den Zeitwert und gleichzeitig die fortgeführten Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen dar. Das Deckungsvermögen wird mit den entsprechenden Rückstellungen, die zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt werden, verrechnet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt; Einzelrisiken werden durch entsprechende Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko der Forderungen wird durch eine pauschale Wertberichtigung abgedeckt. Unverzinsliche Forderungen werden mit dem Barwert bilanziert. Für die Diskontierung wird ein fristenadäquater risikofreier Zinssatz verwendet.

Die im Rahmen des unechten Factoring veräußerten Forderungen werden weiterhin unter den Forderungen ausgewiesen, solange das wirtschaftliche Risiko bei der Gesellschaft verbleibt. Korrespondierend hierzu werden in gleicher Höhe sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen. In Höhe des geschätzten Ausfallrisikos werden Wertberichtigungen gebildet.

Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsforderungen werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Bankguthaben und Kassenbestände werden zu Nominalbeträgen bewertet.

Gemäß § 250 Abs. 3 HGB wird der Unterschiedsbetrag zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag einer Verbindlichkeit in den Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen. Der Unterschiedsbetrag wird auf die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt und in jährlich gleichbleibenden Beträgen getilgt.

Latente Steuern werden für temporär abweichende Wertansätze zwischen Handels- und Steuerbilanz und für Verlustvorträge angesetzt. Aktive und passive latente Steuern werden gemäß § 274 Abs. 1 HGB verrechnet.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Betrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist und unter Berücksichtigung erwarteter künftiger Preis- und Kostensteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz abgezinst. Die Aufzinsungsbeträge sowie die Effekte aus Zinssatzänderungen werden in den Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen bzw. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011/​2012 hat die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern eine einzelvertragliche Pensionszusage erteilt. Dieses Modell bietet die Chance zur Steigerung der Versorgungsansprüche, wobei die HORNBACH Baumarkt AG ihren Vorstandsmitgliedern gleichzeitig eine Mindestverzinsung in Höhe von 2% p.a. garantiert. Die durch die Gesellschaft bzw. zusätzlich durch die Vorstandsmitglieder eingebrachten Vermögensmittel werden treuhänderisch durch die Allianz Treuhand GmbH, Frankfurt am Main, in Fonds angelegt. Die treuhänderisch verwalteten Fondsanteile erfüllen die Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 HGB als Deckungsvermögen und werden daher mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet. Das Deckungsvermögen ist gemäß § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Verpflichtungsumfang gegenüber den Versorgungsberechtigten wurde jeweils als Maximum des Fondsvermögens und des Barwerts der gezahlten Beiträge einschließlich der Garantieverzinsung angesetzt. Hierfür wurden die vom Arbeitgeber und Vorstand geleisteten Beiträge mit dem zugehörigen Fondsvermögen verglichen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Absatz 1 Satz 3 und Absatz 2 Satz 1 HGB unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt worden. Für die Sterblichkeitsrate wurden die Richttafeln 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH angewendet. Das verwendete Anwartschaftsbarwertverfahren entspricht der "Projected Unit Credit Method" gemäß IAS 19 (International Accounting Standards).

Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung des Gehaltstrends und des fristadäquaten Zinssatzes nach § 253 Abs. 2 HGB bewertet.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Verbindlichkeiten im Rahmen des Reverse-Factoring-Programms werden aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe ausgewiesen.

Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei längerfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden Kursverluste zum Bilanzstichtag berücksichtigt, Bewertungsgewinne bleiben unberücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2022/​2023 wie folgt entwickelt:

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T€ Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.3.2022 Zugänge Abgänge Umbuchungen 28.2.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände          
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 95.977 7.274 0 1.040 104.291
Geleistete Anzahlungen 1.394 1.273 0 -1.030 1.637
  97.371 8.547 0 10 105.928
Sachanlagen          
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 553.990 32.067 3.703 2.658 585.012
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 428.678 26.764 13.631 1.930 443.741
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.479 25.052 61 -4.598 33.872
  996.147 83.883 17.395 -10 1.062.625
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 150.230 0 0 0 150.230
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 104.478 13.500 47.322 0 70.656
Beteiligungen 0 50 0 0 50
  254.708 13.550 47.322 0 220.936
Gesamt 1.348.226 105.980 64.717 0 1.389.489
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T€ Abschreibungen
(kumuliert) 1.3.2022 Zugänge Abgänge Umbuchungen (Geschäftsjahr) (kumuliert) 28.2.2023
Immaterielle Vermögensgegenstände          
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 82.420 5.556 0 0 87.976
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
  82.420 5.556 0 0 87.976
Sachanlagen          
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 282.571 7.957 3.703 0 286.825
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 361.690 22.310 13.059 0 370.941
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
  644.261 30.267 16.762 0 657.766
Finanzanlagen          
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.332 0 0 0 1.332
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0
Beteiligungen 0 0 0 0 0
  1.332 0 0 0 1.332
Gesamt 728.013 35.823 16.762 0 747.074
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T€ Bilanzwert
28.2.2023 28.2.2022
Immaterielle Vermögensgegenstände    
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 16.315 13.557
Geleistete Anzahlungen 1.637 1.394
  17.952 14.951
Sachanlagen    
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 298.187 271.419
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 72.800 66.988
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 33.872 13.479
  404.859 351.886
Finanzanlagen    
Anteile an verbundenen Unternehmen 148.898 148.898
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 70.656 104.478
Beteiligungen 50 0
  219.604 253.376
Gesamt 642.415 620.213

(2) Immaterielle Vermögensgegenstände

Die immateriellen Vermögensgegenstände bestehen im Wesentlichen aus EDV-Programmen. Die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen im Geschäftsjahr 2022/​2023 betreffen externe und interne Programmierleistungen für in der Entwicklung befindliche Software sowie den Erwerb von Software-Lizenzen.

(3) Finanzanlagen

Die Finanzanlagen der HORNBACH Baumarkt AG sind in der Anteilsbesitzliste auf Seite 3 aufgeführt.

Zum Bilanzstichtag bestehen acht Darlehen (Vj. fünf) an keine niederländische (Vj. drei), eine rumänische (Vj. eine) sowie eine slowakische (Vj. eine) Konzerngesellschaft in Höhe von insgesamt nominal T€ 70.656 (Vj. T€ 104.478).

Die in Vorjahren vorgenommenen Wertberichtigungen auf die Beteiligung an der HORNBACH Centrala SRL, Domnesti, Rumänien, in Höhe von T€ 1.332 bestehen fort. Der Beteiligungsbuchwert beträgt zum 28. Februar 2023 weiterhin T€ 0 (Vj. T€ 0).

(4) Forderungen

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 188.757 (Vj. T€ 134.061) sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Betrag von T€ 17.659 (Vj. T€ 16.515) enthalten.

Alle Forderungen sind wie im Vorjahr kurzfristig.

(5) Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Pfandgeldern, Forderungen aus Steuererstattungsansprüchen, debitorische Kreditoren und Forderungen aus Warengutschriften. In den Steuerforderungen sind nach Saldierung Vorauszahlungen für Umsatzsteuer in Höhe von T€ 4.727 (Vj. T€ 7.621) enthalten.

Die Steuerforderungen vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von T€ 3.338 (Vj. T€ 2.353) beinhalten Forderungen aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 28 (Vj. T€ 28) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

(6) Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Vorauszahlungen für Wartungsgebühren, Mieten sowie ein Disagio im Zusammenhang mit der Aufnahme einer Anleihe (siehe Anmerkung (12)).

(7) Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:

scrollen
28.2.2023 28.2.2022
aktivisch
T€
passivisch
T€
aktivisch
T€
passivisch
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 4.648 0 4.281 0
Vorräte 1.314 0 311 0
Übriges Vermögen 1.636 0 1.049 0
Rückstellungen 5.226 0 5.296 0
Verbindlichkeiten 0 4 0 3
  12.824 4 10.937 3
Saldierung -4 -4 -3 -3
Gesamt 12.820 0 10.934 0

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 wurden aktive latente Steuern in Höhe von T€ 12.820 (Vj. T€ 10.934) angesetzt, da die Gesellschaft von deren zukünftiger Nutzung ausgeht.

Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30 % ermittelt.

(8) Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital beträgt € 95.421.000,00. Es ist eingeteilt in 31.807.000 Stückaktien mit einem jeweiligen anteiligen Nennbetrag von € 3,00 je Aktie.

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 hält die Gesellschaft insgesamt 190 Stückaktien als eigene Aktien. Die Aktien wurden im August 2021 im Rahmen der Aktienkäufe für eine Belegschaftsaktienaktion im November 2021 erworben. Der Nennbetrag der 190 Stückaktien beträgt insgesamt € 570,00. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 beträgt das ausgegebene Kapital € 95.420.430,00.

Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 0,001% des Grundkapitals der Gesellschaft.

Die Hauptversammlung vom 7. Juli 2021 fasste den Beschluss, ein genehmigtes Kapital unter folgenden Bestimmungen zu schaffen:

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Der Vorstand wird ermächtigt, mit jeweiliger Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 6. Juli 2026 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien - stimmberechtigte Stammaktien oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht- um bis zu insgesamt € 45.000.000,00 gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2021). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann unter bestimmten Voraussetzungen ausgeschlossen werden.

Insgesamt besteht damit ein genehmigtes Kapital von € 45.000.000,00; dies entspricht - wie im Vorjahr - 47,16 % des gegenwärtigen Grundkapitals.

Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG

Seit dem Ablauf des 28. Februar 2022 ist die HORNBACH Baumarkt AG nicht mehr börsennotiert. Seither gilt § 20 AktG. Gemäß § 20 Abs. 1 AktG haben Unternehmen, denen mehr als der vierte Teil der Aktien einer nicht börsennotierten Aktiengesellschaft gehört, dies der Gesellschaft unverzüglich schriftlich mitzuteilen. Sobald dem Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung (§ 16 Abs. 1 AktG) an der nicht börsennotierten Aktiengesellschaft gehört, hat es gemäß § 20 Abs. 4 AktG auch dies der Gesellschaft unverzüglich schriftlich mitzuteilen. Die HORNBACH Baumarkt AG ist ihrerseits gemäß § 20 Abs. 6 Satz 1 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die ihr nach § 20 Abs. 1, 4 AktG mitgeteilt worden ist, unverzüglich in ihren Gesellschaftsblättern zu veröffentlichen.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 hat die HORNBACH Baumarkt AG die drei nachfolgenden Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 20 AktG erhalten und am 9. März 2023 im Unternehmensregister veröffentlicht.

Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich unmittelbar eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört.

Die HORNBACH Management AG hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört. Dies resultiert daraus, dass ihr die von der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA unmittelbar gehaltene Beteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen ist, da sie die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA über folgende Beherrschungskette beherrscht (zuvor genannte Gesellschaften beherrschen die jeweils nachfolgend genannten Gesellschaften): HORNBACH Management AG, HORNBACH Holding AG & Co. KGaA.

Die Hornbach Familien-Treuhandgesellschaft mit beschränkter Haftung hat uns gemäß § 20 Abs. 1, 3 und 4 AktG mitgeteilt, dass ihr auch ohne Hinzurechnung nach § 20 Abs. 2 AktG mittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien und zugleich eine Mehrheitsbeteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gehört. Dies resultiert daraus, dass ihr die von der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA unmittelbar gehaltene Beteiligung an der HORNBACH Baumarkt AG gemäß § 16 Abs. 4 AktG zuzurechnen ist, da sie die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA über folgende Beherrschungskette beherrscht (zuvor genannte Gesellschaften beherrschen die jeweils nachfolgend genannten Gesellschaften): Hornbach Familien-Treuhandgesellschaft mit beschränkter Haftung, HORNBACH Management AG, HORNBACH Holding AG & Co. KGaA.

(9) Kapitalrücklage

Zum 28. Februar 2023 beträgt die Kapitalrücklage unverändert T€ 142.602.

(10) Gewinnrücklagen

Von den Gewinnrücklagen der HORNBACH Baumarkt AG sind unverändert T€ 1.023 gesetzliche Rücklagen.

Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 28. Februar 2023 unverändert T€ 400.616. Von den im Geschäftsjahr 2021/​2022 für das Mitarbeiterprogramm gekauften Aktien weist die Gesellschaft zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 unverändert insgesamt 190 Stück als Bestand eigener Aktien aus (siehe Anmerkung (8)). Dies führte im Vorjahr zu einer Verminderung der Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 7.

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 sind in den anderen Gewinnrücklagen ausschüttungsgesperrte Rücklagen in Höhe von T€ 12.820 enthalten. Diese entfallen auf die Aktivierung von aktiven latenten Steuern.

(11) Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren von 1,79% (Vj. 1,82%) ermittelt worden. Der Ansatz der Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren in Höhe von 1,48% (Vj. 1,35%) hätte zu einem um T€ 281 (Vj. T€ 436) höheren Verpflichtungsumfang geführt. Es wurde wie im Vorjahr eine Gehaltssteigerung von 3% unterstellt.

Zum 28. Februar 2023 wurde der Buchwert der Verpflichtung - wie im Vorjahr - an den beizulegenden Zeitwert der korrespondierenden Wertpapiere angepasst.

Die Pensionsverpflichtungen wurden mit dem entsprechenden Deckungsvermögen aus Wertpapieren in Höhe von T€ 16.567 (Vj. T€ 16.896) verrechnet.

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T€ 28.2.2023 28.2.2022
Zeitwert des Deckungsvermögens 16.567 16.896
Pensionsverpflichtung 16.567 16.896
Saldo 0 0
Historische Anschaffungskosten des Deckungsvermögens 16.319 16.058

Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wurde anhand von Marktpreisen auf einem aktiven Markt bestimmt.

Die Erträge und die Aufwendungen aus dem Deckungsvermögen werden mit den Aufwendungen und Erträgen aus der korrespondierenden Anpassung der Versorgungsverpflichtung verrechnet.

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T€ 2022/​2023 2021/​2022
Erträge    
Wertentwicklung des Deckungsvermögens -767 -999
Verpflichtungsverminderung 0 -259
Aufwendungen    
Anpassung der Verpflichtung an Wertentwicklung des Deckungsvermögens -767 -999
Verpflichtungsüberhang 0 -259
Saldo 0 0

Die sonstigen Rückstellungen wurden in angemessenem Umfang für erkennbare Risiken aus schwebenden Geschäften und ungewisse Verbindlichkeiten gebildet. Sie enthalten im Wesentlichen Personalkosten, den Bedarf für ausstehende Rechnungen sowie Instandhaltungsverpflichtungen.

Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten werden zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 6.315 (Vj. T€ 5.687) mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögen aus Rückdeckungsversicherungen verrechnet, der zugleich den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht.

(12) Verbindlichkeiten

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28.02.2023
T€
28.02.2022
T€
Anleihen 250.000 250.000
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 250.000 0
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 0 250.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 202.883 202.908
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 128.883 2.908
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 74.000 200.000
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 16.254 18.734
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 16.254 18.734
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 226.312 245.269
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 225.517 244.337
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 795 932
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 55.925 68.939
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 55.925 68.939
Sonstige Verbindlichkeiten 315.341 53.291
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 315.341 53.291
davon Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 0 0
davon aus Steuern 9.367 6.089
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 280 292
  1.066.715 839.141
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 0 250.000

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im üblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalt gesichert.

Die Gesellschaft hat am 25. Oktober 2019 eine siebenjährige Unternehmensanleihe über 250 Mio. € am Markt platziert. Bei einem Emissionskurs von 98,232% und einem Zinscoupon von 3,25% ergibt sich unter Berücksichtigung von insgesamt T€ 610 Kosten eine Rendite von 3,477% p.a. Die Anleihe ist an die Einhaltung bankenüblicher bindender Verpflichtungen (covenants) geknüpft, deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "pari passu"- und "negative pledge"-Erklärungen. Die HORNBACH International GmbH, Bornheim, garantiert mit ihrem Vermögen für die Rückzahlung.

Das im Zusammenhang mit der Aufnahme der Anleihe fällige Disagio wird über die Laufzeit der Anleihe ratierlich verteilt. Es beträgt zum Bilanzstichtag T€ 1.002 (Vj. T€ 1.276).

Die Gesellschaft hat am 22. Februar 2019 zwei Schuldscheindarlehen über insgesamt 200 Mio. € aufgenommen. Die Laufzeit beträgt für einen Betrag von 126 Mio. € bis zum 22. Februar 2024 sowie für einen Betrag von 74 Mio. € bis zum 23. Februar 2026. Beide Schuldscheindarlehen sind mit einem fixem Zinscoupon ausgestattet.

Mit den Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus Konzernfinanzierung bestehen und ein Darlehen von einer deutschen Konzerngesellschaft in Höhe von T€ 7.200 beinhalten, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 8.860 (Vj. T€ 9.643) saldiert.

Verbindlichkeiten im Rahmen des im Geschäftsjahr begründeten Reverse-Factoring-Programms betragen zum Bilanzstichtag T€ 250.772 (Vj. T€ 0) und werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis 1 Jahr.

(13) Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Ausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Mietvertragsauflösungen oder -verlängerungen; die Auflösung des Postens erfolgt entsprechend der Restlaufzeit der betroffenen Verträge.

(14) Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen, Haftungsverhältnissen und nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

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28.2.2023
Mio. €
Haftungsverhältnisse aufgrund von Patronatserklärungen, Mithaftung und Bürgschaften 450,7 1
davon zugunsten verbundener Unternehmen 450,7
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen 35,6

1) Im Geschäftsjahr bestehen bei der HORNBACH Baumarkt AG zudem zwanzig (Vj. zwanzig) Patronatserklärungen zugunsten verbundener Unternehmen, bei denen der Höchstbetrag einer möglichen Verpflichtung nicht quantifiziert ist.

Bei den Patronatserklärungen und Bürgschaften handelt es sich ausschließlich um Haftungsverhältnisse zugunsten von direkten und indirekten Tochterunternehmen sowie des Mutterunternehmens der HORNBACH Baumarkt AG. Da die Gesellschaften in der Regel stets mit ausreichend Eigenkapital und Liquidität ausgestattet werden, ist das Risiko einer Inanspruchnahme gering.

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in Mio. € Restlaufzeiten 28.2.2023
Kurzfristig bis 1 Jahr Langfristig 1-5 Jahre Langfristig über 5 Jahre Gesamt
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Erbbaurechts- und Leasingverträgen 120,9 398,5 331,5 850,9
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 47,1 135,0 76,5 258,6
Softwaremiete /​ Lizenzen 16,9 12,7 0,6 30,2

Die Verpflichtungen aus Miet- und Pachtverträgen resultieren im Wesentlichen aus Sale & Leaseback-Transaktionen. Die betroffenen Objekte werden langfristig zurückgemietet.

Wesentliche Chance der Sale & Leaseback-Transaktionen ist die Beschaffung von Liquidität, die zur Finanzierung der Expansionstätigkeit eingesetzt wird. Dem steht das Risiko des Liquiditätsabflusses aufgrund der langfristigen Bindung über die Grundmietzeit der Leasingverträge gegenüber.

(15) Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte eingesetzt. Gemäß den Risiko-Grundsätzen der HORNBACH Baumarkt AG werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Die Devisentermingeschäfte dienen im Wesentlichen zur Absicherung von Währungsrisiken aus erwarteten Transaktionen in fremder Währung. Hier werden keine Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet. Die Marktwerte von Devisentermingeschäften werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt. Positive Marktwerte werden nicht bilanziert. Für negative Marktwerte wird eine Drohverlustrückstellung erfasst.

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente, die nicht in einer Bewertungseinheit enthalten sind:

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Art Bilanzposition Marktwert
T€
Buchwert T€
28.2.2023 28.2.2022 28.2.2023 28.2.2022
Devisentermingeschäfte n.a. 127 603 0 0
Devisentermingeschäfte sonstige Rückstellungen -14 0 14 0

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(16) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der HORNBACH Baumarkt AG setzen sich wie folgt zusammen:

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2022/​2023
T€
2021/​2022
T€
Umsatzerlöse mit Dritten 2.853.682 2.780.324
Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen 690.943 625.731
  3.544.625 3.406.055

Die Umsatzerlöse werden zu 81% (Vj. 82%) im Inland und zu 19% (Vj. 18%) im europäischen Ausland erbracht.

(17) Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 8.186 (Vj. T€ 7.157) enthalten. Die periodenfremden Erträge umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 5.257 (Vj. T€ 3.759) sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.894 (Vj. T€ 1.808).

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 82 (Vj. T€ 187).

(18) Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich in:

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2022/​2023
T€
2021/​2022
T€
Löhne und Gehälter 433.079 427.758
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 94.616 92.393
  527.695 520.151

Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen T€ 4.919 (Vj. T€ 4.233).

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Durchschnittlicher Personalstand 2022/​2023 2021/​2022
Angestellte 10.827 10.679
Auszubildende 743 696
  11.570 11.375
davon Teilzeitmitarbeiter 3.666 3.523

Im Jahresdurchschnitt und auf Vollzeit umgerechnet sowie um inaktive Mitarbeiter bereinigt wurden in der HORNBACH Baumarkt AG - mit Aushilfen und Leihkräften - 10.218 (Vj. 10.037) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

(19) Abschreibungen

Aufgrund der in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen gemäß § 6b EStG hat sich im Berichtsjahr eine um T€ 1.667 (Vj. T€ 1.667) geringere planmäßige Abschreibung ergeben. Auch in den Folgejahren werden sich hierdurch geringere planmäßige Abschreibungen ergeben.

(20) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden im Wesentlichen Raumkosten, Vertriebs- und Werbeaufwendungen, allgemeine Verwaltungs- und Betriebskosten, Beratungskosten, sonstige Personalaufwendungen, Verluste aus Schadensfällen sowie Kraftfahrzeugkosten ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 792 (Vj. T€ 591), die im Wesentlichen aus Verlusten aus Anlagenabgängen sowie Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 86 (Vj. T€ 24).

(21) Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen und enthält im Geschäftsjahr 2022/​2023 Erträge aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der HORNBACH International GmbH, Bornheim, Aufwendungen aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim, sowie Erträge aus einer Gewinnausschüttung der HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien.

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2022/​2023
T€
2021/​2022
T€
HORNBACH International GmbH, Bornheim 74.060 135.133
HORNBACH Beteiligungen GmbH, Bornheim -2.878 -5.550
HORNBACH Centrala S.R.L., Domnesti, Rumänien 0 17
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien 1 2
  71.183 129.602

(22) Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens betreffen wie im Vorjahr ausschließlich verbundene Unternehmen und resultieren aus zehn (Vj. fünf) Darlehen an zwei (Vj. drei) niederländische sowie je eine (Vj. eine) rumänische und eine (Vj. eine) slowakische Konzerngesellschaft.

(23) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultieren T€ 2.926 (Vj. T€ 2.270) aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen, davon im Rahmen der kurzfristigen Konzernfinanzierung in Höhe von T€ 1.680 (Vj. T€ 757).

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge beinhalten T€ 91 (Vj. T€ 0) aus der Abzinsung von Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 83 (Vj. T€ 0) enthalten. Diese resultieren aus Steuererstattungsansprüchen.

(24) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren T€ 2.131 (Vj. T€ 1.162) aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und betreffen im Wesentlichen Avalgebühren und Zinsen für Verrechnungskonten.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beinhalten T€ 7 (Vj. T€ 342) aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

Im Geschäftsjahr sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 5 (Vj. T€ 0) enthalten. Diese resultierten aus Steuernachzahlungen.

(25) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Ertragsteuern beinhalten im Geschäftsjahr 2022/​2023 periodenfremde Erträge von T€ 338 für Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für Vorjahre. Daneben resultieren periodenfremde Aufwendungen von T€ 41 für Gewerbesteuer aus der Zuführung von Steuerrückstellungen für Vorjahre. Im Vorjahr beinhalteten die Ertragsteuern periodenfremde Erträge von T€ 351 für Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der Betriebsprüfung für die Veranlagungszeiträume 2017 bis 2018 sowie periodenfremde Aufwendungen von T€ 8, resultierend aus der Anpassung des Gewerbesteuerhebesatzes für den Erhebungszeitraum 2021.

Der latente Steuerertrag beträgt im Geschäftsjahr 2022/​2023 T€ 1.885 (Vj. T€ 378). Die latenten Steuern werden mit einem Steuersatz von 30% ermittelt.

(26) Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Grundsteuer und Kraftfahrzeugsteuer.

Sonstige Angaben

(27) Vorstand

Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2022/​2023:

Erich Harsch

Vorsitzender Strategische Entwicklung; Operating Verkauf und Services, Expansion; CSR

Karin Dohm

Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Risikomanagement, Revision, Recht, Compliance, Investor Relations

Susanne Jäger

Sortiment und sortimentsnahe Dienstleistungen, Eigenmarken, Einkauf, Qualitätssicherung, Store Development

Karsten Kühn

Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsentwicklung, Mitarbeiter*innen und Arbeitsdirektor

Ingo Leiner

Logistik, Bauwesen, Technischer Einkauf

Dr. Andreas Schobert

Technologie

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022/​2023 betragen T€ 6.289. Dabei entfallen T€ 3.093 auf die feste Vergütung, T€ 1.788 auf erfolgsbezogene Komponenten sowie T€ 1.408 auf Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung. Für aktive Mitglieder des Vorstands sind im Geschäftsjahr 2022/​2023 Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses (Dotierung Pensionsrückstellung) in Höhe von T€ 729 angefallen.

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2022/​23 insgesamt T€ -21 (Vj. T€ 357).

Die Pensionsrückstellungen der ehemaligen Vorstandsmitglieder betragen im Geschäftsjahr 2022/​2023 insgesamt T€ 11.098 (Vj. T€ 11.449).

(28) Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2022/​2023:

Von Seiten der Anteilseigner

Albrecht Hornbach

Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands HORNBACH Management AG

Dr. John Feldmann

Stellvertretender Vorsitzender Ehem. Mitglied des Vorstands BASF SE

Georg Hornbach

Leiter Konzernkoordination und kaufmännischer Leiter Centrum für Labordiagnostik Universitätsklinikum Köln

Martin Hornbach

Geschäftsführender Gesellschafter Corivus Gruppe GmbH

Simona Scarpaleggia

Ehemalige globale CEO der EDGE Strategy AG

Vanessa Stützle

bis 7. Juli 2022 Chief Executive Officer (CEO) der LUQOM GROUP

Melanie Thomann-Bopp

Geschäftsführerin der Nolte Küchen GmbH & Co. KG und der Express Küchen GmbH & Co. KG

Steffen Hornbach

Ehem. Vorstandsvorsitzender der HORNBACH Baumarkt AG

Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg

seit 7. Juli 2022 Ordentlicher Professor für Fertigungstechnik Helmut-Schmidt-Universität/​Universität der Bundeswehr Hamburg

Von Seiten der Arbeitnehmer

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Kay Strelow Teilbereichsleiter Markt Berlin-Marzahn Stellvertretender Vorsitzender für die Gewerkschaften
Mohamed Elaouch Teilbereichsleiter Markt Mainz für die Angestellten
Christian Garrecht Operativer Leiter Arbeitssicherheit und Brandschutz für die Angestellten
Markus Laß Bezirksleiter für die leitenden Angestellten
Jörg Manns Mitarbeiter im Verkauf Markt Wiesbaden für die Angestellten
Anke Matrose Kassiererin Markt Bremen für die Gewerkschaften
Brigitte Mauer Teilbereichsleiterin Markt Tübingen für die Angestellten
Johannes Otto Marktleiter-Assistent Markt Schwetzingen für die Angestellten

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022/​2023 beläuft sich auf insgesamt T€ 509. Dabei entfallen T€ 390 auf die Grundvergütung und T€ 119 auf die Ausschusstätigkeit.

Die laufende Amtszeit sämtlicher Aufsichtsratsmitglieder endet mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022/​2023 beschließt.

(29) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bis zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Jahresabschlusses sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der HORNBACH Baumarkt AG von wesentlicher Bedeutung sind.

Sonstige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG für das Geschäftsjahr 2022/​2023 wurde am 10. Mai 2023 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

(30) Bilanzgewinn

Im Geschäftsjahr 2022/​2023 ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von € 232.831.000,67. Darin enthalten ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von € 150.635.634,15.

Wir schlagen der Hauptversammlung folgende Gewinnverwendung vor:

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Dividende von je 0,90 € für 31.806.810 Aktien 28.626.129,00
Vortrag auf neue Rechnung 204.204.871,67
  232.831.000,67

Die Gesellschaft erstellt für den kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss, der im Unternehmensregister offengelegt wird. Mutterunternehmen der Gesellschaft ist die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA, Neustadt an der Weinstraße, die ebenfalls einen Konzernabschluss aufstellt, in den die Gesellschaft einbezogen wird. Dieser Konzernabschluss wird ebenfalls im Unternehmensregister offengelegt. Ferner wird die HORNBACH Baumarkt AG in den Konzernabschluss der HORNBACH Management AG, Annweiler am Trifels (größter Kreis von Unternehmen), einbezogen. Der Konzernabschluss der HORNBACH Management AG wird im Unternehmensregister offengelegt.

 

Bornheim bei Landau/​Pfalz, den 10. Mai 2023

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

1. Der Konzern im Überblick

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern (im Folgenden "HORNBACH") ist eines der führenden Do-it-yourself (DIY) Einzelhandelsunternehmen in Europa. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 betreibt der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG 169 großflächige Bau- und Gartenmärkte, 2 Fachmärkte für Bodenbeläge sowie Onlineshops in neun europäischen Ländern. 99 Standorte befinden sich in Deutschland. 72 weitere Standorte liegen im übrigen Europa und verteilen sich auf die Länder Österreich (14), Niederlande (17), Luxemburg (1), Tschechien (10), Schweiz (8), Schweden (8), Slowakei (5) und Rumänien (9).

Im Geschäftsjahr 2022/​23 (1. März 2022 bis 28. Februar 2023) erzielte der HORNBACH Baumarkt AG Konzern einen Nettoumsatz von rund 5,8 Mrd. €. Damit ist HORNBACH der drittgrößte Handelskonzern der deutschen DIY-Branche und europaweit die Nummer fünf. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 beschäftigt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern europaweit 23.854 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (einschließlich passiver Beschäftigungsverhältnisse), davon 12.495 in Deutschland.

Die Grafik auf der folgenden Seite zeigt die aktuelle Konzernstruktur und gibt einen Überblick über die wichtigsten Beteiligungen der HORNBACH Baumarkt AG. Die vollständigen Details zum Konsolidierungskreis und den konsolidierten Beteiligungen werden im Konzernanhang dargestellt.

2. Geschäftsmodell des Konzerns

2.1 Handelsaktivitäten

HORNBACH betreibt großflächige Bau- und Gartenmärkte - überwiegend mit Verkaufsflächen von mehr als 10.000 qm - in großen regionalen Einzugsgebieten. Durch das organisch gewachsene, homogene Standortportfolio im In- und Ausland profitiert HORNBACH von Größenvorteilen (Economies of Scale) im Betrieb und der konzeptionellen Weiterentwicklung der Märkte sowie in der Konzernlogistik. Bei einer Gesamtverkaufsfläche (BHB) von 2.035 Tsd. qm zum 28. Februar 2023 beträgt die Durchschnittsgröße eines HORNBACH Bau- und Gartenmarktes mehr als 11.900 qm. HORNBACH verbindet sein stationäres Einzelhandelsgeschäft in allen Ländern des Geschäftsgebiets mit Onlineshops (E-Commerce) zum DIY-Mehrkanalhandel. Das umfangreiche virtuelle Angebot ermöglicht allen Kunden rund um die Uhr Auswahl, Kauf und Beratung. Durch die lückenlose Verzahnung des Online-Angebots mit dem stationären Handel (Interconnected Retail) können Kunden reibungslos zwischen den Kanälen wechseln. So wird jedem Kunden ein optimales und individuelles Einkaufserlebnis ermöglicht.

* zuzüglich weiterer Beteiligungsgesellschaften gemäß vollständiger Übersicht im Anhang. Stand: 28. Februar 2023

Projektkunde im Fokus

Bei HORNBACH stehen die Projektkunden im Mittelpunkt. Dies sind einerseits leidenschaftliche Heimwerker:innen, die in Eigenregie umfangreiche Renovierungs- und Bauvorhaben im Haus, in der Wohnung oder im Garten verwirklichen (Do-it-yourself). Zum anderen sind es gewerbliche Kunden und Handwerker:innen, welche die komplette Abwicklung eines Projekts einschließlich aller Dienstleistungen als leistungsfähige Partner für ihre Kunden umsetzen (Do-it-for-me). Auf diese Zielgruppen sind alle stationären und Online-Aktivitäten des Unternehmens ausgerichtet. So bietet HORNBACH seinen Kunden insbesondere ein breites und tiefes Sortiment in ausreichend großen Mengen und anspruchsvoller Qualität, verlässliche und transparente Dauertiefpreise sowie professionelle Beratung und projektbezogene Services. Nicht zuletzt dank der innovativen Werbung hat sich HORNBACH bei den DIY-Kunden erfolgreich als Marke etabliert und erzielt in Verbraucherbefragungen regelmäßig Bestnoten in der Kundenzufriedenheit.

Die Produktpalette der HORNBACH-Filialen umfasst im Durchschnitt rund 50.000 stationär vorrätige Artikel sowie bis zu rund 260.000 online verfügbare Artikel aus den fünf Warenbereichen

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Eisenwaren /​ Elektro,

Farben /​ Tapeten /​ Bodenbeläge,

Baustoffe /​ Holz /​ Baufertigteile,

Sanitär /​ Fliesen sowie

Garten-Hartware und Pflanzen.

Das Fachhandelskonzept BODENHAUS richtet sich mit einer sehr breiten Auswahl an Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl und Terrassendielen vor allem an die Zielgruppe der Profi-Handwerker, aber auch an den privaten Endverbraucher, der den Boden selbst verlegt oder verlegen lässt. Anders als im klassischen Fachhandel sind fast alle Waren im BODENHAUS in großen Mengen direkt verfügbar oder können über den Onlineshop reserviert bzw. bestellt werden. Verschiedene Services wie die Zufuhr des Materials auf die Baustelle, ein eigenes Designcenter und Bauschuttentsorgung runden das Konzept ab.

2.2 Immobilienaktivitäten

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern verfügt über einen erheblichen Immobilienbesitz. Hierbei handelt es sich überwiegend um selbst genutzte Einzelhandelsimmobilien. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 standen 35,5 % der Verkaufsflächen im Eigentum des Konzerns. Die HORNBACH Immobilien AG und ihre Tochtergesellschaften halten weitere 25,5 % der DIY-Verkaufsflächen im Eigentum. Die übergeordnete Strategie ist es, mindestens die Hälfte der für betriebliche Zwecke genutzten Immobilien, gemessen an der Verkaufsfläche, im Eigentum des Gesamtkonzerns HORNBACH Holding AG & Co. KGaA zu halten.

2.3 Berichtssegmente

Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von Vorstand und Management des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens genutzt wird. Das Segment "Handel" umfasst die 169 (Vj. 165) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern zusammengefassten Bau- und Gartenmärkte, zwei Bodenhaus-Fachmärkte sowie die Onlineshops im gesamten HORNBACH-Geschäftsgebiet. Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel, das heißt im operativen Handelsgeschäft generiert. Das Segment "Immobilien" umfasst die vom HORNBACH Baumarkt AG Konzern gehaltenen sowie angemieteten Einzelhandelsimmobilien sowie Logistikzentren. In diesem Segment werden konzernintern kalkulatorische Mieten zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet. Die Erträge aus der kalkulatorischen Weiterverrechnung von Mieten werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. In den Überleitungsspalten "Zentralbereiche" und "Konsolidierung" sind die nicht den Segmenten zugeordneten Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen ausgewiesen.

3. Steuerungssystem

Die finanzielle Berichterstattung von HORNBACH wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Neben den finanziellen Kennzahlen nach IFRS verwenden wir zur Steuerung sowie in der externen Kommunikation und Berichterstattung alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach IFRS definiert sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich im Geschäftsjahr 2022/​23 keine Änderungen der verwendeten Kennzahlen ergeben. Die im Folgenden beschriebenen Steuerungskennzahlen werden sowohl für Zwecke der Steuerung des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns als auch der HORNBACH Baumarkt AG verwendet.

3.1 Prognoserelevante Steuerungskennzahlen

Umsatz

Der Umsatz ist die zentrale Steuerungsgröße des operativen Geschäfts und der wesentliche Indikator für unseren Erfolg beim Kunden. Die Umsatzentwicklung wird als Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) in Euro berichtet. Der im Berichtszeitraum in den Ländern des Geschäftsgebiets außerhalb des Euroraums erzielte Umsatz wird mit dem entsprechenden durchschnittlichen Wechselkurs umgerechnet. Der Umsatz ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

Bereinigtes EBIT

Das bereinigte EBIT, adjusted EBIT (Earnings before Interest and Taxes) oder operatives Betriebsergebnis, ist die zentrale Ertragskennzahl des Konzerns. Es ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte. Bei der Bereinigung werden nicht-operative Aufwendungen dem EBIT hinzugerechnet (Beispiele: außerplanmäßige Abschreibungen auf Nutzungsrechte, Immobilien oder werbenahe Assets). Nicht-operative Erträge werden vom EBIT abgezogen (Beispiele: Erträge aus der Veräußerung von Immobilien, Erträge aus Zuschreibungen auf in Vorjahren wertberichtigte Vermögenswerte). Dadurch eignet sich das bereinigte EBIT besonders für Steuerungszwecke und den Vergleich der operativen Ertragsentwicklung im Zeitablauf sowie für Prognosen.

3.2 Weitere Leistungskennzahlen

3.2.1 Kennzahlen Ertragslage

Flächen- und währungskursbereinigte Umsätze (Veränderung in %)

Die Veränderungsrate der flächen- und währungskursbereinigten Umsätze dient als Indikator für das organische Wachstum unserer Einzelhandelsaktivitäten (stationäre Filialen und Onlineshops).

Bei der Berechnung der flächenbereinigten Umsätze werden alle Bau- und Gartenmärkte zugrunde gelegt, die mindestens zwölf Monate in Betrieb sind, sowie die Umsätze aus dem Onlinegeschäft. Neueröffnungen, Schließungen und Märkte mit wesentlichen Umbaumaßnahmen in den zurückliegenden zwölf Monaten werden dagegen nicht berücksichtigt. Die flächenbereinigten Umsätze werden ohne Umsatzsteuer (netto) und auf Basis lokaler Währung für den zu vergleichenden Berichtszeitraum ermittelt (währungskursbereinigt). Auf Euro-Basis werden zusätzlich die flächenbereinigten Umsätze einschließlich der Währungskurseffekte in den Nicht-Euro-Ländern unseres europaweiten Geschäftsgebiets ermittelt.

Handelsspanne

Auskunft über den warenwirtschaftlichen Erfolg gibt die Entwicklung der Handelsspanne (Rohertragsmarge). Sie ist definiert als der warenwirtschaftliche Rohertrag (Saldo aus Umsatzerlösen und Kosten der umgesetzten Handelsware) in Prozent vom Nettoumsatz. Die Handelsspanne wird maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung der Einkaufs- und Verkaufspreise, von Veränderungen im Sortimentsmix sowie Währungskurseffekten im Zuge des internationalen Einkaufs.

Kostenquoten

Die Filialkostenquote ist der Quotient aus Filialkosten und Nettoumsatz. Die Filialkosten beinhalten Kosten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der stationären Bau- und Gartenmärkte sowie der Onlineshops stehen. Sie beinhalten im Wesentlichen Personal-, Raum- und Werbekosten sowie Abschreibungen und allgemeine Betriebskosten wie beispielsweise Transportkosten, Wartung und Instandhaltung.

Die Voreröffnungsquote ist der Quotient aus Voreröffnungskosten und Nettoumsatz. Als Voreröffnungskosten werden Kosten ausgewiesen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen stationären Bau- und Gartenmarktes bis zur Neueröffnung stehen. Die Voreröffnungskosten umfassen im Wesentlichen Personal- und Raumkosten sowie Verwaltungsaufwand.

Die Verwaltungskostenquote ist der Quotient aus Verwaltungskosten und Nettoumsatz. In den Verwaltungskosten werden sämtliche Kosten der Verwaltung ausgewiesen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb oder der Einrichtung von stationären Bau- und Gärtenmärkten sowie dem Aufbau und Betrieb des Onlinehandels (E-Business) stehen und diesen nicht direkt zugeordnet werden können. Sie beinhalten im Wesentlichen Personalkosten, Rechts- und Beratungskosten, Abschreibungen, Raumkosten sowie IT-, Reise- und Kraftfahrzeugkosten. Neben den rein administrativen Verwaltungskosten sind darin auch projektbezogene Aufwendungen sowie insbesondere Kosten für Digitalisierung bzw. Interconnected Retail enthalten.

EBITDA

Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen bzw. Wertaufholungen. Das EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei Sachanlagen, Nutzungsrechten und immateriellen Vermögenswerten. Dadurch werden ggf. verzerrende Effekte aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden und Bewertungsspielräumen neutralisiert.

EBIT

Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern und berechnet sich aus dem Rohertrag in Euro abzüglich der Kosten (Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten) zuzüglich sonstiges Ergebnis. Aufgrund der Unabhängigkeit von unterschiedlichen Finanzierungsformen sowie Steuersystemen wird das EBIT für den Vergleich mit anderen Unternehmen herangezogen.

EBT

Das EBT (Earnings before taxes) ist das Periodenergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. Es ist unabhängig von unterschiedlichen Steuerungssystemen, schließt aber Zinseffekte ein. Das EBT ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der einjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

Renditeprämie

HORNBACH strebt an, eine Renditeprämie - ausgedrückt durch den Return on Capital Employed (ROCE) abzüglich der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) - zu erzielen. Der ROCE errechnet sich aus dem Quotient von Betriebsergebnis abzüglich dem darauf entfallenden Steueranteil (Nopat = Net operating profit after tax) und dem eingesetzten Kapital, auch Capital Employed genannt. Das Capital Employed ist in diesem Falle als Eigenkapital zuzüglich der Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel definiert. Der WACC (Weighted Average Cost of Capital) drückt die Höhe einer geforderten Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Berücksichtigung der Relation von Eigen- und Fremdkapital in Prozent aus. Dieser Kapitalkostensatz wird üblicherweise aus am Markt beobachtbaren Daten für vergleichbare Unternehmen (Peer Groups) und deren Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur ermittelt. Darüber hinaus werden länderspezifische Risikozuschläge berücksichtigt. Zur Messung der Zielerreichung wird ein durchschnittlicher WACC, der sich aus der Gewichtung des landesspezifischen WACCs und seinem jeweiligen Segmentanteil am Gesamtvermögen des Konzerns ableitet, ermittelt. Es wird angestrebt, eine möglichst marktgerechte Verzinsung zu erzielen. Die Renditeprämie ist eine wesentliche Kennzahl für die Berechnung der mehrjährigen variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder.

3.2.2 Kennzahlen Finanz- und Vermögenslage

Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote ist der Quotient aus bilanziellem Eigenkapital und Gesamtkapital (Bilanzsumme). HORNBACH strebt zur Absicherung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit grundsätzlich eine dauerhaft stabile, im Branchenvergleich hohe bilanzielle Eigenkapitalquote an. Gegenüber einigen Fremdkapitalgebern bestehen Verpflichtungsvereinbarungen (Covenants), die unter anderem eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % fordern.

Nettofinanzschulden und Verschuldungsgrad

Die Nettofinanzschulden errechnen sich aus der Summe der kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden (inklusive Leasingschulden) abzüglich der flüssigen Mittel und - soweit vorhanden - abzüglich kurzfristiger finanzieller Vermögenswerte (Finanzanlagen). Der Verschuldungsgrad errechnet sich aus den Nettofinanzschulden im Verhältnis zum EBITDA.

Investitionen und Free Cash Flow (FCF)

Die Steuerung der Finanz- und Vermögenslage des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns verfolgt das Ziel, die Liquidität des Konzerns jederzeit sicherzustellen sowie den Finanzierungsbedarf für das nachhaltige Wachstum des Konzerns möglichst kostengünstig zu decken. Zu den weiteren Steuerungsgrößen gehören vor diesem Hintergrund die zahlungswirksamen Investitionen in Grundstücke, Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung für neue und bestehende Bau- und Gartenmärkte sowie in immaterielle Vermögenswerte. Dabei streben wir an, die Investitionen möglichst aus dem operativen Cashflow zu finanzieren, so dass ein Free Cash Flow (FCF) generiert werden kann. Der FCF errechnet sich aus dem operativen Cashflow zuzüglich Einzahlungen aus Anlagenabgang und abzüglich Investitionen sowie gezahlter Dividenden.

Lagerumschlagshäufigkeit

Für Handelsunternehmen ist die Lagerumschlagshäufigkeit ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Warenwirtschaft. Wir definieren den Lagerumschlag als Verhältnis von Kosten der umgesetzten Handelsware zu den durchschnittlichen Vorräten. Dabei entspricht der Durchschnittsbestand der Vorräte dem arithmetischen Mittel aus Periodenanfangs- und Periodenendbestand. Je höher der Lagerumschlag liegt, umso niedriger sind die Vorratsbestände und dadurch die Liquiditätsbindung.

Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die Rahmenbedingungen in Europa waren im abgelaufenen Geschäftsjahr von multiplen, negativen Faktoren geprägt. Infolge des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen für Deutschland und Europa grundlegend verändert. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, einem der größten Getreideproduzenten der Welt, die Umstellung der europäischen, insbesondere der deutschen Energie- und Rohstoffversorgung und die Auswirkungen der international vereinbarten Sanktionen haben abermals Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht und insbesondere Preise für Lebensmittel, Rohstoffe und Energie signifikant erhöht. Während sich in Europa der Umgang mit dem Coronavirus normalisiert hatte, schränkten die Lockdowns in China die globalen Warenflüsse noch bis zur Jahresmitte ein. Im Ergebnis sahen wir global und in allen Ländern der HORNBACH Gruppe stark ansteigende Inflation und Reduktion der Kaufkraft, die öffentliche und private Haushalte massiv belasteten.

Die Zentralbanken haben weltweit auf die hohe Inflation mit kräftigen Leitzinserhöhungen reagiert. Die Europäische Zentralbank hat im Juli 2022 mit Zinserhöhungen begonnen und den Hauptrefinanzierungssatz von 0 % kontinuierlich auf 3,5 % (16.3.2023) erhöht. Aufgrund der Leitzinserhöhungen und in Erwartung dauerhaft höherer Zinsen sind die Umlaufsrenditen an den Kapitalmärkten seit dem vergangenen Jahr sehr stark gestiegen und betrugen im Februar 2023 durchschnittlich 3,2 % für Staatsanleihen und 4,1 % für Unternehmensanleihen (BBB) im Euroraum, was einem Anstieg von rund 2,3 bzw. 2,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Insgesamt ist die europäische Wirtschaft (EU 27) im Kalenderjahr 2022 nach Angaben des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) deutlich reduziert um 3,5 % gewachsen (Vj. plus 5,4 %). In fast allen neun europäischen Ländern des HORNBACH Geschäftsgebiets reduzierte sich das Wirtschaftswachstum signifikant gegenüber dem Vorjahr. Lediglich Österreich wuchs stärker als in 2021. Das Wachstum des privaten Konsums stagnierte in der EU27 mit einem realen Anstieg von 4,0 % (Vj. plus 4,1 %). Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Inflationsrate (HVPI) signifikant an und belief sich in der EU27 im Kalenderjahr 2022 auf 9,2 % (Vj. 2,9 %). Die größten Preissteigerungen ergaben sich dabei in den Bereichen Wohnen und Energie, Transport und Lebensmittel.

Die Produktion im Baugewerbe stieg nach Schätzungen von Eurostat in der EU27 im Jahr 2022 um 2,6 % (Vj. plus 5,0%) - jedoch mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen im HORNBACH Geschäftsgebiet. In Deutschland, der Schweiz und der Slowakei war die Produktion im Baugewerbe rückläufig; das Baugewerbe in den Niederlanden, Österreich und Rumänien verzeichnete dagegen überdurchschnittliche Zuwächse.

Das Einzelhandelsvolumen im Nicht-Nahrungsmittelsektor (ohne Motorkraftstoffe) stieg im Jahr 2022 in der EU27 um 2,6 % (Vj. plus 8,3 %). Bezogen auf das HORNBACH Geschäftsgebiet war der Nicht-Nahrungsmittel-Einzelhandel in Tschechien, der Slowakei und Schweden rückläufig, während Deutschland, die Niederlande, Österreich, Rumänien und Luxemburg Zuwächse verzeichneten. Der nominale Bruttoumsatz im Do-it-yourself-Einzelhandel (DIY) stieg nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Kalenderjahr 2022 in Deutschland um 7,8 % (Vj. minus 8,2 %) und in den Niederlanden um 13,6 % (Vj. minus 16,6 %). Beide Länder waren im Vorjahr von coronabedingten Verkaufsbeschränkungen im Einzelhandel betroffen. In Österreich wuchs der DIY-Bruttoumsatz um 4,2 % (Vj. plus 2,5 %) und in Tschechien um 10,4 % (Vj. plus 11,1 %). In der Schweiz ging der Bruttoumsatz um 5,2 % zurück (Vj. plus 5,8 %). Für die übrigen Länder des HORNBACH-Geschäftsgebiets lagen keine Daten vor.

Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und Inflation im Verbreitungsgebiet der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte

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Prozentuale BIP-Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal bzw. Vorjahr Inflation
Quelle: Eurostat (Angaben bezogen auf Kalenderjahr) 1. Quartal 2022 2. Quartal 2022 3. Quartal 2022 4. Quartal 2022 Kalenderjahr 2022 Kalenderjahr 2022
Deutschland 3,5 1,7 1,4 0,9 1,8 8,7
Luxemburg 2,7 2,2 3,7 -2,2 1,5 8,2
Niederlande 6,1 5,2 3,4 3,5 4,5 11,6
Österreich 8,6 6,5 2,2 3,0 5,0 8,6
Rumänien 4,6 4,0 4,4 4,9 4,8 12,0
Schweden 4,6 4,0 2,5 -0,1 2,6 8,1
Schweiz 4,3 2,5 1,0 0,8 2,1 2,7
Slowakei 2,9 1,3 1,3 1,2 1,7 12,1
Tschechische Republik 4,7 3,5 1,5 0,2 2,4 14,8
EU27 5,7 4,4 2,6 1,7 3,5 9,2

1.1 Rahmenbedingungen in Deutschland

1.1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge im Jahr 2022 einen Anstieg des BIP um 1,8 % (Vj. 2,6 %). Die starken Preiserhöhungen für Energie und Nahrungsmittel haben dazu beigetragen, dass sich die privaten Konsumausgaben nominal um 10,7 % erhöhten, preisbereinigt ergab sich ein Anstieg um 3,4 % (Vj. plus 0,1 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich mit 7,0% weniger stark als die Konsumausgaben.

1.1.2 Bautätigkeit und Baugewerbe

Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stieg das Wohnungsbauvolumen im Jahr 2022 nominal um 12,8 % (Vj. 9,4 %). Die für die Baumarktbranche relevanten Sanierungs-, Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wuchsen überproportional um 13,7 % (Vj. 9,7 %). Allerdings ist ein Großteil des Wachstums auf Preisanstiege zurückzuführen. Laut dem Statistischen Bundesamt verteuerten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2022 um 16,4 %.

Der Umsatz im Ausbaugewerbe ist dem Statistischen Bundesamt zufolge im Jahr 2022 gegenüber 2021 preisbereinigt um 4,8 % gesunken, während sich nominal ein Plus von 10,8 % ergab.

1.1.3 Einzelhandel und DIY

Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wuchs der Netto-Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel im Jahr 2022 um nominal 7,2 % auf 631,9 Mrd. € (Vj. 587,8 Mrd. €). Real ergab sich ein Minus von 0,8 %. Der Onlinehandel (E-Commerce) ging um 2,0 % auf 85,0 Mrd. € zurück (Vj. 86,7 Mrd. €) bzw. real um 6,9 %. Damit hatten die Onlineumsätze im Jahr 2022 einen Anteil von 13,5 % (Vj. 14,7 %) am gesamten Einzelhandelsvolumen.

Der DIY-Branchenverband BHB und die GfK meldeten einen Anstieg der Bruttoumsätze der großflächigen Baumärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 1.000 qm im Kalenderjahr 2022 um nominal 7,8 % auf 21,92 Mrd. € (Vj. 20,33 Mrd. €). Flächenbereinigt - das heißt ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen, Schließungen oder wesentlichen Umbaumaßnahmen - verzeichnete die Branche ein Plus von 7,2 %. Die Bruttoumsätze der kleinflächigen Baumärkte (Baumarktshops, bis 1.000 qm Verkaufsfläche) wuchsen um rund 14 % auf 4,52 Mrd. € (Vj. 3,95 Mrd. €). Damit erhöhte sich das Marktvolumen aller Bau- und Heimwerkermärkte im Kalenderjahr 2022 um 8,9 % auf 26,44 Mrd. €.

Die E-Commerce-Umsätze mit Heimwerker-, Baustoff- und Gartensortimenten über die Onlineshops der stationären Händler, den Versandhandel und die reinen Onlinehändler in Deutschland gingen im Kalenderjahr 2022 nach Angaben der Marktforscher von IFH Retail Consultants /​ Teipel Research & Consulting um 12,1 % auf brutto 5,22 Mrd. € zurück (Vj. 5,94 Mrd. €). Die darin enthaltenen stationär tätigen Baumarktunternehmen verbuchten einen Rückgang ihrer Onlineumsätze um 18,5 % auf 1,19 Mrd. € (Vj. 1,46 Mrd. €).

2. Überblick über den Geschäftsverlauf 2022/​23

2.1 Gesamtbeurteilung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns

2.1.1 Auswirkungen der makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen

Die gestiegenen Preise für Rohstoffe, Beschaffung, Transport und Energie haben im Geschäftsjahr 2022/​23 dazu geführt, dass auch wir Verkaufspreise in vielen Produkt- und Warenbereichen an die Marktgegebenheiten anpassen mussten. Vor dem Hintergrund unserer Dauertiefpreisgarantie geben wir gestiegene Kosten jedoch nicht immer vollständig bzw. erst mit zeitlicher Verzögerung an die Kund:innen weiter.

Bei der Warenbeschaffung kam es in der ersten Jahreshälfte teilweise zu Lieferverzögerungen und Engpässen, insbesondere bei Chips sowie bei Brennstoffen, Isolierungs- und Dämmmaterial. Im weiteren Jahresverlauf hat sich die Situation jedoch deutlich entspannt. Durch unsere Mehrlieferantenstrategie, zusätzlich geschaffene Lagerkapazitäten sowie eine sehr vorausschauende Beschaffung und Bevorratung konnten wir die Warenverfügbarkeit für unsere Kund:innen sicherstellen, so dass es keine grundlegenden Bevorratungslücken in unserem Sortiment gab.

Der Krieg in der Ukraine hatte nur geringe unmittelbare Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der HORNBACH Gruppe. HORNBACH war und ist nicht mit Standorten in Russland, Belarus oder der Ukraine vertreten und hat auch keine Direktlieferanten in diesen drei Ländern. Nichtsdestoweniger haben die signifikanten Belastungen der öffentlichen und privaten Haushalte infolge der starken Inflation, des deutlichen Zinsanstiegs, des Anstiegs der Energie- und Lebensmittelpreise und der gesunkenen Konsumneigung unsere Geschäftstätigkeit beeinflusst.

2.1.2 Saison- und kalenderbedingte Einflüsse sowie sonstige Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr 2022/​23 haben sich kalendarisch durchschnittlich 0,4 Verkaufstage mehr als im Vorjahr ergeben. Der rechnerische Kalendereffekt verteilte sich wie folgt auf die vier Quartale:

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1. Quartal (Q1): plus 1,5 Verkaufstage,

2. Quartal (Q2): minus 1,0 Verkaufstage,

3. Quartal (Q3): minus 0,7 Verkaufstage,

4. Quartal (Q4): plus 0,6 Verkaufstage.

In Europa boten die Frühlings- und Sommermonate 2022 nur teilweise günstige Witterungsbedingungen für die Umsetzung von Projekten in Haus und Garten. Nach einem verzögerten Start in die Gartensaison durch das frostige Frühjahr in einigen Regionen Europas waren die Sommermonate geprägt von Hitzerekorden und Dürre. Der Herbst und Winter 2022/​23 waren überdurchschnittlich mild und boten mit wenigen Frostperioden grundsätzlich gute Bedingungen für die DIY-Branche.

2.1.3 Entwicklung des stationären HORNBACH-Filialnetzes und des Interconnected Retail (ICR)

Im Geschäftsjahr 2022/​23 eröffnete HORNBACH vier neue Bau- und Gartenmärkte: in Nitra (Slowakei), Enschede (Niederlande), Constanta (Rumänien) und Leipzig (Deutschland). Darüber hinaus investierte HORNBACH in bestehende Märkte im Rahmen üblicher Modernisierungsprogramme, beispielsweise durch die Erweiterung um Drive-ins oder Baustoffabhollager.

HORNBACH arbeitet kontinuierlich am Ausbau der ICR-Architektur, um das Einkaufserlebnis für unsere Kunden weiter zu verbessern, flexibel auf Nachfragesteigerungen reagieren zu können sowie eine unverändert hohe Skalierbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurde unter anderem die Migration der HORNBACH-Onlineshops auf eine neue Webshop-Plattform abgeschlossen, die IT-Sicherheit weiter gestärkt sowie Vorbereitungsprojekte für die Umstellung des SAP ERP-Systems auf S4 HANA gestartet.

2.1.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern konnte seinen Umsatz auf Basis der anhaltend hohen Nachfrage nach Heimwerkerprodukten um 6,3 % auf 5.843 Mio. € weiter steigern. Hinzu kamen Inflationseffekte, die sich sowohl auf die Einkaufs- als auch auf die Verkaufspreise auswirkten. Erwartungsgemäß normalisierte sich der Online-Umsatz (inkl. Click & Collect) im Vergleich zum hohen Niveau, das während der Corona-Pandemie erreicht wurde, und ging um insgesamt 12,8% zurück. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 14,1 % (Vj. 17,2 %) und lag damit weiterhin über Vor-Pandemie-Niveau (2019/​20: 9,6 %).

Der HORNBACH Baumarkt-Marktanteil (GfK) in Deutschland lag im Kalenderjahr 2022 bei 14,9 % (Vj. 15,1 %). In den Jahren 2020 und 2021 hatte HORNBACH aufgrund des erfolgreichen Onlinegeschäfts während der Pandemie-bedingten Marktschließungen ein deutliches Wachstum des Marktanteils gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 (13,1 %) erzielt. Auch in anderen wesentlichen Ländermärkten konnte HORNBACH seine Marktanteile gegenüber 2019 deutlich ausbauen: In den Niederlanden wuchs der Marktanteil von 21,1 % auf 26,1 %, in Österreich von 17,0 % auf 17,8 %, in der Schweiz von 12,0 % auf 13,5 % und in der Tschechischen Republik von 33,3 % auf 34,4 %.

Eine Reihe internationaler Verbraucherstudien, wie beispielsweise der Kundenmonitor (Deutschland, Österreich, Schweiz), die Wahl zum Retailer of the Year (Niederlande) oder der Swedish Brand Award, zeigen das hohe Maß an Kundenzufriedenheit mit der Marke HORNBACH. Im Geschäftsjahr 2022/​23 belegte der Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG bei der Gesamtzufriedenheit der Kunden mit Bau- und Heimwerkermärkten in Deutschland, den Niederlanden und Schweden jeweils den ersten Platz. Zudem waren die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in den meisten Regionen, für die Studien vorliegen, bei den Kriterien Sortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis, Produktqualität und Weiterempfehlungsabsicht führend oder zweitplatziert.

Die Produktivität unserer Bau- und Gartenmärkte hat sich im Geschäftsjahr 2022/​23 weiter verbessert. Der durchschnittliche Jahresumsatz eines HORNBACH Bau- und Gartenmarkts erhöhte sich im Berichtsjahr von 34,6 Mio. € auf 34,8 Mio. €. Die Flächenproduktivität, das heißt der gewichtete Nettoumsatz je Quadratmeter Verkaufsfläche, stieg von 2.848 € auf 2.925 € je qm (plus 2,7 %).

Das bereinigte EBIT (operatives Ergebnis bereinigt um nicht-operative Ergebniseffekte) des HORNBACH Baumarkt Konzerns lag für das Geschäftsjahr 2022/​23 mit 241,0 Mio. € unter dem Rekordwert des Vorjahres (314,7 Mio. €), jedoch mit einem Plus von rund 33 % deutlich über dem Niveau des Vor-Corona-Geschäftsjahres 2019/​20. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 4,1 % (Vj. 5,7 %).

Die zahlungswirksamen Investitionen im HORNBACH Baumarkt Konzern gingen im Berichtsjahr 2022/​23 auf 155,9 Mio. € zurück (Vj. 168,0 Mio. €). Davon entfielen 54 % auf Grundstücke und Gebäude, der Rest im Wesentlichen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung neuer und bestehender Märkte sowie Software.

Der operative Cashflow erhöhte sich auf 449,3 Mio. € (Vj. 344,7 Mio. €). Dem Rückgang des Mittelzuflusses aus dem operativen Geschäft (Funds from Operations) von 434,0 Mio. € auf 394,6 Mio. € stand ein gegenläufiger Einfluss von plus 54,7 Mio. € (Vj. minus 89,3 Mio. €) aus der Veränderung des Working Capital gegenüber. Dieser resultiert im Wesentlichen aus einem neu eingeführten Reverse-Factoring-Programm. Der Free Cashflow (nach Dividende) stieg auf 266,6 Mio. € (Vj. 151,6 Mio. €).

Die Bilanzsumme des HORNBACH Baumarkt Konzerns ist zum 28. Februar 2023 im Wesentlichen durch Investitionen in Sachanlagen und Nutzungsrechte sowie höhere Vorräte und flüssige Mittel um 9,4 % auf 4.468,5 Mio. € (28. Februar 2022: 4.084,4 Mio. €) angewachsen. Die Eigenkapitalquote lag mit 34,5 % (28. Februar 2022: 35,2 %) weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Nettofinanzschulden reduzierten sich leicht von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. €. Der Nettoverschuldungsgrad (Net Debt /​ EBITDA) erhöhte sich von 2,9 auf 3,2.

Das langfristige Emittentenrating und das Rating der vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der HORNBACH Baumarkt AG wurde von S&P Global Ratings im November 2022 mit "BB+" sowie einem stabilen Ausblick bestätigt.

2.2 Zielerreichung im Geschäftsjahr 2022/​23

Der Vergleich des tatsächlichen Geschäftsverlaufs mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Der Anstieg des Nettoumsatzes fiel mit 6,3 % inflationsbedingt etwas stärker aus als in unserer Prognose vom 17. Mai 2022 erwartet. Das bereinigte EBIT blieb mit einem Minus von 23,4 % aufgrund von Inflations- und Kostendruck hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.

2.2.1 Ziele und Ergebnisse des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns im Geschäftsjahr 2022/​23

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Steuerungskennzahlen Ziele 2022/​23 Ergebnisse 2022/​23
Konzernumsatz Prognose vom 17.5.2022: leicht über 2021/​22 Plus 6,3 % auf 5.843 Mio. €
  (5.496 Mio. €)  
Bereinigtes EBIT Prognose vom 17.5.2022: leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 Minus 23,4% auf 241,0 Mio. €
  (314,7 Mio. €)  
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Weitere Kennzahlen Ziele 2022/​23 Ergebnisse 2022/​23
Expansion Bau- und Gartenmärkte (4 Neueröffnungen): Nitra (Slowakei), Enschede (Niederlande), Constanta (Rumänien), Leipzig (Deutschland) Alle geplanten Bau- und Gartenmärkte eröffnet
Investitionen Prognose: Auf Vorjahresniveau (168,0 Mio. €) 155,9 Mio. €

Hinweis: Beim Umsatz bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %, während wir als "leicht" Veränderungen von 2-5 % betrachten. Zur besseren Differenzierung innerhalb der Kategorie "leicht" verwenden wir zudem "im unteren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 2-3 % sowie "im mittleren einstelligen Prozentbereich" bei Veränderungen von 4-6 %. "Deutlich" entspricht Veränderungen von mehr als 6 %. Bei Ergebnisgrößen bezeichnet "auf Vorjahresniveau" eine Veränderung von -1 % bis +1 %. "Leicht" entspricht Veränderungen von 2-10 %, während "deutlich" gleichbedeutend für Veränderungsraten von mehr als 10 % ist.

2.2.2 Soll-Ist-Abgleich für den Jahresabschluss nach HGB

Für den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechneten wir in unserer Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2022/​23 mit einem Umsatz leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22 sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2021/​22. Tatsächlich erreichten wir einen Umsatzanstieg von 4,1 % auf 3.544,6 Mio. €. Der Jahresüberschuss ging auf 82,2 Mio. € zurück (Vj. 179,3 Mio. €).

3. Ertragslage

Umsatzerlöse und Wachstum nach Quartalen (in Mio. € /​ in %)

3.1 Umsatzentwicklung

Die Umsätze im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG werden primär im Segment Handel erzielt (siehe Segmentberichterstattung im Anhang). Bei den Umsätzen im Segment Immobilien handelt es sich in erster Linie um Mieterträge aus der konzerninternen Vermietung von Baumarktimmobilien an das Segment Handel. Diese werden als "Mieterlöse mit verbundenen Unternehmen" in der Segmentberichterstattung vollständig konsolidiert. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Kommentierungen ausschließlich auf die Umsatzentwicklung des Segments Handel. Zur Kommentierung der Umsatzentwicklung segmentieren wir überdies in geografischer Hinsicht die Regionen "Deutschland" und "übriges Europa", in dem im Wesentlichen die Aktivitäten der acht Länder außerhalb Deutschlands zusammengefasst werden.

3.1.1 Nettoumsätze

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern erhöhte den Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2022/​23 um 6,3 % auf 5.843 Mio. € (Vj. 5.496 Mio. €). Die Nettoumsätze in der Region Deutschland stiegen im Berichtszeitraum um 2,9 % auf 2.861 Mio. € (Vj. 2.780 Mio. €). Im übrigen Europa verzeichneten wir einschließlich der Neueröffnung von drei großflächigen Bau- und Gartenmärkten einen Umsatzzuwachs von 9,8 % auf 2.982 Mio. € (Vj. 2.716 Mio. €). Der Anteil der Auslandsfilialen am Konzernumsatz stieg von 49,4 % auf 51,0 % an. Rund 14 % (Vj. rund 17 %) des Nettoumsatzes im Konzern generierten wir zuletzt aus dem Onlinegeschäft bzw. dessen Verknüpfung mit dem stationären DIY-Einzelhandelsgeschäft (Interconnected Retail, abgekürzt: ICR). Darunter fallen alle Umsätze aus dem Online-Direktversand, Click & Collect ("Online reservieren & Abholen im Markt") sowie weitere Onlinetransaktionen mit Marktkontakt.

3.1.2 Flächen- und währungsbereinigte Umsätze

Der flächen- und währungskursbereinigte Konzernumsatz, d.h. der Umsatz aller Standorte, die mindestens zwölf Monate im Betrieb sind, sowie der Onlineumsatz auf Basis der lokalen Währung, stieg im Geschäftsjahr 2022/​23 um 3,6 % (Vj. 5,4 %). Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019/​20 ergibt sich ein flächen- und währungsbereinigtes Wachstum von 28,4 %. Die Entwicklung in den vier Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Flächen- und währungsbereinigte Umsatzentwicklung nach Quartalen (in Prozent)

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Geschäftsjahr 2022/​23 Geschäftsjahr 2021/​22 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamt
Konzern 5,3 -1,7 7,2 4,1 3,6
  4,3 2,5 -0,1 20,0 5,4
Deutschland 4,4 -2,9 7,8 0,7 2,4
  -0,1 1,7 -4,3 26,5 3,7
Übriges Europa 6,2 -0,6 6,7 7,5 4,7
  9,5 3,4 4,5 13,8 7,3

Einschließlich der Währungskurseffekte, d.h. auf Basis der Umsätze in Euro, verzeichnete HORNBACH im Berichtsjahr 2022/​23 ein flächenbereinigtes Wachstum von 4,2 % (Vj. 5,8 %).

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2022/​23 steigerten die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte die flächenbereinigten Umsätze in der Region Deutschland um 2,4 % (Vj. 3,7 %). Bezogen auf das Kalenderjahr 2022 verzeichnete HORNBACH ein flächenbereinigtes Wachstum von 6,7 % und blieb damit leicht hinter dem Durchschnitt der DIY-Branche in Deutschland zurück, die im Zeitraum Januar bis Dezember 2022 nach Angaben der GfK flächenbereinigt um 7,2 % zulegte. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Branche zu Beginn des Jahres deutliche Aufholeffekte nach den Pandemie-bedingten Schließungen im Vorjahr verbuchte. Bei HORNBACH waren die Umsatzrückgänge durch die Schließungen im Vorjahr aufgrund des starken Onlinegeschäfts weniger ausgeprägt. Langfristig verzeichnet HORNBACH ein Wachstum deutlich über dem Branchendurchschnitt. Seit 2008 ist HORNBACH in Deutschland flächenbereinigt um rund 75 % gewachsen, während die deutsche DIY-Branche im gleichen Zeitraum lediglich ein Plus von 27 % erzielte.

Flächenbereinigte Umsatzperformance in Deutschland
(Index: 2008 = 100%, Kalenderjahr)

Übriges Europa

Unsere Märkte im übrigen Europa erreichten im Geschäftsjahr 2022/​23 ein flächen- und währungskursbereinigtes Umsatzplus von 4,7 %. Einschließlich der Währungskurseffekte stiegen die flächenbereinigten Umsätze um 6,0 % (Vj. 8,0 %). Das stärkste Wachstum verzeichneten die Niederlande mit 13,2 %, gefolgt von der Slowakei (+8,7 %), Rumänien (+8,6 %), Tschechien (+5,4 %) und Österreich (+2,8 %). Luxemburg, Schweden und die Schweiz verzeichneten flächenbereinigt einen leichten Umsatzrückgang.

3.1.3 Entwicklung der Marktanteile (GfK)

Unsere Marktposition in Bezug auf die Bruttoumsätze der Baumarktbranche in Deutschland und weiterer Länder unseres Geschäftsgebiets haben wir insbesondere gegenüber dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 deutlich gestärkt. Unser Marktanteil im Segment der Bau- und Gartenmärkte mit mehr als 1.000 qm Verkaufsfläche lag im Kalenderjahr 2022 nach Angaben der GfK in Deutschland bei 14,9% (2019: 13,1 %), in den Niederlanden bei 26,1 % (2019: 21,1 %), in Österreich bei 17,8 % (2019:17,0 %), in der Schweiz bei 13,5 % (2019: 12,0 %) und in Tschechien bei 34,4 % (2019: 33,3 %). Für die übrigen Länder unseres Geschäftsgebiets liegen keine GfK-Daten vor.

Ertragskennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Nettoumsatz 5.843 5.496 6,3 %
EBITDA 492,1 551,4 -10,8 %
EBIT 188,6 289,3 -34,8 %
Bereinigtes EBIT 241,0 314,7 -23,4 %
Konzernergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 139,3 236,6 -41,1 %
Konzernjahresüberschuss 108,2 188,9 -42,7 %
EBITDA-Marge 8,4 % 10,0 %  
EBIT-Marge 3,2 % 5,3 %  
Bereinigte EBIT-Marge 4,1 % 5,7 %  
Steuerquote 22,3 % 20,1 %  

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

3.2 Ertragsentwicklung

3.2.1 Ertragsentwicklung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank um 10,8 % auf 492,1 Mio. € (Vj. 551,4 Mio. €). Die EBITDA-Marge (in Prozent vom Nettoumsatz) belief sich auf 8,4 % (Vj. 10,0 %).

Das bereinigte EBIT, das heißt das Betriebsergebnis vor nicht-operativen Sondereinflüssen, ging um 23,4 % auf 241,0 Mio. € zurück (Vj. 314,7 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,1 % (Vj. 5,7 %).

Bereinigtes EBIT
(in Mio. €)

Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen, die überwiegend auf Wertberichtigungen nach IAS 36 (Impairments) zurückzuführen sind und größtenteils in den Filialkosten ausgewiesen sind, haben sich im Berichtsjahr 2022/​23 von 25,5 Mio. € auf 52,4 Mio. € erhöht. Ein wesentlicher Grund dafür war ein Anstieg der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC), insbesondere infolge der Veränderungen des risikofreien Zinses. Darüber hinaus wird der WACC beeinflusst von dem durchschnittlichen Beta der Peer Group sowie dem Credit Spread. Die Veränderung dieser Berechnungsparameter führte zu einem höheren Wertberichtigungsbedarf auf Ebene der Cash Generating Units (CGU), das heißt auf Filialebene.

Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) einschließlich der außerplanmäßigen, nicht-operativen Ergebniseffekte ging dadurch deutlich um 34,8 % auf 188,6 Mio. € zurück (Vj. 289,3 Mio. €). Die EBIT-Marge belief sich auf 3,2 % (Vj. 5,3 %).

Das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2022/​23 wird mit minus 49,3 Mio. € (Vj. minus 52,7 Mio. €) ausgewiesen. Darin enthalten sind positive Währungseffekte, inklusive Erträge aus Devisentermingeschäften, in Höhe von 4,8 Mio. € (Vj. 3,8 Mio. €). Das Zinsergebnis belief sich auf minus 54,1 Mio. € (Vj. minus 56,7 Mio. €).

Überleitung vom Konzernbetriebsergebnis (EBIT) auf das bereinigte EBIT nach Segmenten

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2022/​23 in Mio. € 2021/​22
in Mio. €
Segment Handel Segment Immobilien Zentralbereiche Konsolidierung HORNBACH Baumarkt AG Konzern
Betriebsergebnis (EBIT) 133,1 71 -15,5 0 188,6
  220,8 90,6 -21,8 -0,3 289,3
Nicht-operative Ergebniseffekte 2,4 50,0 0,0 0,0 52,4
  1,7 23,8 0,0 0,0 25,5
Bereinigtes EBIT 135,5 121,0 -15,5 0,0 241,0
  222,4 114,4 -21,8 -0,3 314,7

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Das Konzernergebnis vor Steuern verringerte sich um 41,1 % auf 139,3 Mio. € (Vj. 236,6 Mio. €). Der Konzernjahresüberschuss ging um 42,7 % auf 108,2 Mio. € zurück (Vj. 188,9 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 31,1 Mio. € (Vj. 47,6 Mio. €). Der effektive Steuersatz auf Konzernebene lag bei 22,3 % (Vj. 20,1 %). Die Umsatzrendite nach Steuern belief sich auf 1,9 % (Vj. 3,4 %). Das Ergebnis je Baumarkt-Aktie wird mit 3,40 € (Vj. 5,94 €) ausgewiesen.

Konzernjahresüberschuss
(in Mio. €)

3.2.2 Ertragsentwicklung im Segment Handel

Das Segment Handel umfasst das operative Einzelhandelsgeschäft innerhalb des Konzerns. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 betreiben wir insgesamt 171 (Vj. 167) DIY-Einzelhandelsfilialen sowie Onlineshops in den neun Ländern unseres europaweiten Verbreitungsgebiets.

Ertragskennzahlen Segment Handel

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Nettoumsatz 5.841 5.495 +6,3 %
davon in Deutschland 2.862 2.781 +2,8 %
davon im europäischen Ausland 2.980 2.714 +9,8 %
Umsatzwachstum vergleichbare Fläche 3,6 % 5,4 %  
EBITDA 196,7 278,4 -29,3 %
EBIT 133,1 220,8 -39,7 %
Bereinigtes EBIT 135,5 222,4 -39,1 %
EBIT-Marge 2,3 % 4,0 %  
Bereinigte EBIT-Marge 2,3 % 4,0 %  
Handelsspanne 34,0 % 35,7 %  
Filialkosten in % vom Nettoumsatz 27,6 % 27,7 %  
Voreröffnungskosten in % vom Nettoumsatz 0,1 % 0,3 %  
Verwaltungskosten in % vom Nettoumsatz 4,4 % 4,1 %  

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Umsatzentwicklung:

Die Nettoumsätze des Segments Handel erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 6,3 % auf 5.841 Mio. € (Vj. 5.495 Mio. €). Die Segmentumsätze sind weitestgehend deckungsgleich mit den Konzernumsätzen.

Zur Erläuterung der Umsatzentwicklung verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel 3.1.

Rohertrag und Rohertragsmarge:

Der warenwirtschaftliche Rohertrag erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 1,1 % auf 1.984,0 Mio. € (Vj. 1.962,7 Mio. €). Die Rohertragsmarge (Handelsspanne) reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener Einkaufs- und Transportkosten von 35,7 % auf 34,0 %. .

Filial-, Voreröffnungs- und Verwaltungskosten:

Die Filialkosten im Segment Handel stiegen um 6,0 % auf 1.610,4 Mio. € (Vj. 1.518,8 Mio. €) und damit unterproportional im Vergleich zu den Umsätzen. Die absolut größten Anstiege verzeichneten expansions- und inflationsbedingt die Betriebs- und Personalkosten. In den Personalkosten enthalten sind auch Inflations- bzw. Energiekostenboni, die in einem Teil der Länder unseres Geschäftsgebiets ausbezahlt wurden. Aufgrund der starken Expansion der letzten Jahre verzeichneten wir einen entsprechenden Anstieg der Belastungen aus Abschreibungen. Darüber hinaus enthalten die Filialkosten nicht-operative Ergebnisbelastungen aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von rund 2,8 Mio. € (Vj. 1,7 Mio. €). Insgesamt reduzierte sich die Filialkostenquote (Filialkosten im Verhältnis zum Umsatz) leicht von 27,7 % auf 27,6 %.

Die Voreröffnungskosten aufgrund von Markt-Neueröffnungen gingen im Geschäftsjahr 2022/​23 auf 6,5 Mio. € zurück (Vj. 15,6 Mio. €). Die Voreröffnungskostenquote verringerte sich damit von 0,3 % auf 0,1 %.

Die Verwaltungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 % auf 254,6 Mio. € (Vj. 223,6 Mio. €), womit sich eine Verwaltungskostenquote von 4,4 % (Vj. 4,1 %) ergab. Der Anstieg ist sowohl auf Personalaufbau als auch auf höhere Materialkosten zurückzuführen.

Ertragskennzahlen:

Die operativen Ergebniskennzahlen des Segments Handel waren gegenüber den Rekordzahlen des Vorjahres aufgrund des anhaltenden Inflations- und Kostendrucks deutlich rückläufig. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT des Segments hat sich um 39,1 % auf 135,5 Mio. € (Vj. 222,4 Mio. €) reduziert. Die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 2,3 % (Vj. 4,0 %). Im Segment ergaben sich nichtoperative Ergebniseffekte aus Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 2,8 Mio. € (Vj. 1,7 Mio. €) sowie Zuschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. € (Vj. keine). Das Betriebsergebnis (EBIT) einschließlich der nicht-operativen Sondereffekte ging um 39,7 % auf 133,1 Mio. € zurück (Vj. 220,8 Mio. €). Daraus resultierte eine EBIT-Marge in Höhe von 2,3 % (Vj. 4,0 %). Das EBITDA fiel im Geschäftsjahr 2022/​23 um 29,3 % auf 196,7 Mio. € (Vj. 278,4 Mio. €). Das entsprach einer EBITDA-Marge von 3,4 % (Vj. 5,1 %).

3.2.3 Ertragsentwicklung im Segment Immobilien

Im Segment Immobilien sind sämtliche Immobilienaktivitäten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns gebündelt. Hauptgeschäft sind der Bau bzw. die Anmietung und die anschließende konzerninterne Vermietung von Baumarktimmobilien. Dem Segment Handel werden die jeweiligen Baumarktimmobilien zu einem vergleichbaren Mietzins und zu marktüblichen Konditionen weiterverrechnet (kalkulatorische Miete).

Ertragskennzahlen Segment Immobilien

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Kennzahl (Mio. €, sofern nicht anders angegeben) 2022/​23 2021/​22 Veränderung
Mieterträge 311,9 294,8 5,8 %
Immobilienkosten 239,9 204,3 17,4 %
Ergebnis aus Vermietung 72,0 90,4 20,4 %
Veräußerungsgewinne/​-verluste -0,4 0,9 -144,4%
Immobilienergebnis 71,6 91,4 -21,6 %
EBITDA 300,3 285,8 5,1 %
EBIT 71,0 90,6 -21,5 %
Bereinigtes EBIT 121,0 114,4 5,8 %
EBT 26,0 46,8 -44,5 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Ergebnis aus Vermietung und Immobilienergebnis:

Die Mieterträge im Segment Immobilien, die zu 99,5 % (Vj. 99,5 %) aus internen Mieterträgen bestehen, haben sich im Berichtsjahr um 5,8 % auf 311,9 Mio. € (Vj. 294,8 Mio. €) erhöht.

Die allgemeinen Betriebskosten der Immobilien sanken im Geschäftsjahr deutlich von 7,4 Mio. € auf 3,8 Mio. €. Die Abschreibungen erhöhten sich dagegen um 20,0 % auf 234,9 Mio. € (Vj. 195,3 Mio. €). In den Abschreibungen sind nicht-operative Ergebniseffekte in Höhe von 55,7 Mio. € (Vj. 25,1 Mio. €) enthalten. Sie sind primär bedingt durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Baumarktimmobilien und Nutzungsrechte für fremdgemietete Baumarktimmobilien (Impairments gemäß IAS 36). Die Immobilienkosten erhöhten sich damit um 17,4 % auf 239,9 Mio. € (Vj. 204,3 Mio. €). Das Ergebnis aus Vermietung reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 um 20,4 auf 72,0 Mio. € (Vj. 90,4 Mio. €). Im Berichtsjahr gab es Verluste aus Immobilienveräußerungen in Höhe von 0,4 Mio €. Das Immobilienergebnis sank damit um 21,6 % auf 71,6 Mio. € (Vj. 91,4 Mio. €).

Ertragskennzahlen:

Das Ergebnis unbeeinflusst von Abschreibungen bzw. Zuschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg im Berichtsjahr von 285,8 Mio. € auf 300,3 Mio. €. Das EBIT im Segment Immobilien verringerte sich um 21,5 % auf 71,0 Mio. € (Vj. 90,6 Mio. €). Das um nicht-operative Sondereffekte bereinigte EBIT lag mit 121,0 Mio. € um 5,8 % über dem Vorjahreswert von 114,4 Mio. €. Das Finanzergebnis verringerte sich leicht aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen von minus 43,7 Mio. € auf minus 45,1 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 26,0 Mio. € um 44,5 % unter dem des Vorjahres (46,8 Mio. €).

3.2.4 Ertragsentwicklung nach geografischen Regionen

In der Region Deutschland ging das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT im Geschäftsjahr 2022/​23 von 92,2 Mio. € auf 49,0 Mio. € zurück (minus 46,8 %). Die bereinigte EBIT-Marge sank somit von 3,3 % auf 1,7 %. Der Anteil der Region Deutschland am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei 20 %. Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 von 18,1 Mio. € auf 23,8 Mio. €. Damit reduzierte sich das EBIT der Region Deutschland von 74,1 Mio. € auf 4,8 Mio. €. Die EBIT-Marge verringerte sich von 2,7 % auf 0,2 %. Das EBITDA ging um 17,0 % auf 187,5 Mio. € zurück (Vj. 225,9 Mio. €) zurück. Der inländische Anteil am EBITDA des Konzerns lag bei 38 %.

Im Übrigen Europa verringerte sich das bereinigte EBIT um 13,8 % auf 192,0 Mio. € (Vj. 222,8 Mio. €). Die bereinigte EBIT-Marge sank von 8,2 % auf 6,4 %. Der Anteil der Region Übriges Europa am bereinigten Konzernbetriebsergebnis lag bei knapp 80 % (Vj. 71 %). Die nicht-operativen Ergebnisbelastungen erhöhten sich im Berichtsjahr leicht von 7,4 Mio. € auf 8,2 Mio. €. Damit verringerte sich das EBIT außerhalb Deutschlands um 14,7 % auf 183,8 Mio. € (Vj. 215,5 Mio. €). Die EBIT-Marge im übrigen Europa lag bei 6,2 % (Vj. 7,9 %). Das EBITDA ging im Berichtszeitraum um 6,5 % auf 304,7 Mio. € zurück (Vj. 325,8 Mio. €). Der Anteil der Regionen außerhalb von Deutschland am EBITDA des Konzerns lag bei 62 %.

3.3 Dividendenvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG werden der Hauptversammlung, die für den 6. Juli 2023 geplant ist, eine Dividende in Höhe von 0,90 € (Vj. 0,90 €) je gewinnberechtigter Stückaktie vorschlagen.

4. Finanzlage

4.1 Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Sämtliche Finanzierungsmaßnahmen der HORNBACH Gruppe werden durch das Konzerntreasury, in enger Abstimmung mit der jeweils finanzierenden Konzerngesellschaft, verantwortet. Durch die zentrale Organisation des Finanzmanagements sind ein einheitlicher Auftritt der HORNBACH-Gruppe an den Finanzmärkten und ein konzerneinheitliches Liquiditätsmanagement gewährleistet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine alle relevanten Gesellschaften berücksichtigende, monatlich aktualisierte, rollierende Konzernfinanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie einer täglich aktualisierten kurzfristigen Finanzvorschau überwacht und sichergestellt. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Informationen wird zunächst der Finanzierungsbedarf einzelner Konzerneinheiten durch Liquiditätsüberschüsse anderer Konzerngesellschaften in Form eines Cash Poolings ausgeglichen und auf Basis konzerninterner Verrechnungsvereinbarungen marktgerecht verzinst. Soweit langfristiger Finanzierungsbedarf intern gedeckt wird, erfolgt dies auf Basis langfristiger interner Darlehensverträge.

Wesentliche strategische Finanzierungen erfolgen über die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA in Form von nicht besicherten Kreditaufnahmen bei Banken und am Kapitalmarkt. Im Teilkonzern HORNBACH Baumarkt AG erfolgen externe Finanzierungen gegebenenfalls in Form von besicherten Hypothekendarlehen sowie durch Immobilienverkäufe (Sale & Leaseback). Aufgrund der vorausschauenden Finanzpolitik von HORNBACH werden fällige Finanzverbindlichkeiten bei Bedarf frühzeitig refinanziert.

Gemäß den internen Risikogrundsätzen werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zu Sicherungszwecken gehalten.

Zur Steuerung der Liquidität und der Optimierung des Working Capital nutzte die HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2022/​2023 ein Reverse-Factoring-Programm im Umfang von 250,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €).

4.2 Finanzschulden

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bestehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern Finanzschulden in Höhe von 1.967,3 Mio. € (Vj. 1.885,6 Mio. €). Die Nettofinanzschulden sind von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. € gesunken. Dabei erhöhten sich die flüssigen Mittel von 290,3 Mio. € im Vorjahr auf 392,9 Mio. € im Berichtsjahr.

Die kurzfristigen Finanzschulden (bis 1 Jahr) in Höhe von 340,0 Mio. € (Vj. 157,9 Mio. €) setzen sich aus dem kurzfristig fälligen Anteil der Darlehen in Höhe von 177,9 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €), kurzfristigen Leasingschulden in Höhe von 158,5 Mio. € (Vj. 152,1 Mio. €), Zinsabgrenzungen in Höhe von 3,5 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €) sowie aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 0,1 Mio. € (Vj. 2,3 Mio. €) zusammen.

Die detaillierte Zusammensetzung der Finanzschulden im Fälligkeitsprofil zeigt die nachfolgende Tabelle.

Bei Finanzierungen genießt HORNBACH große Flexibilität und nutzt bei Bedarf ein breites Spektrum von unterschiedlichen Finanzierungsinstrumenten. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 bestehen folgende wesentliche Finanzierungen:

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die Unternehmensanleihe der HORNBACH Baumarkt AG über 250,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 26. Oktober 2026 und einem Zinssatz von 3,25 %,

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Baumarkt AG über 126,0 und 74,0 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 22. Februar 2024 und 23. Februar 2026,

die zwei Schuldscheindarlehen der HORNBACH Holding B.V. über 52,0 und 43,0 Mio. € mit Laufzeiten bis zum 13. September 2023 und 15. September 2025.

Finanzschulden HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Art der Finanzierung Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
in Mio. € bis 1 Jahr 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre über 5 Jahre
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5          
Sonstige Darlehen 2) 3) 177,9 0,0 116,9 0,0 0,0 0,0
Anleihen 2)       248,2    
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,1          
Leasingschulden 158,5 157,1 162,0 163,6 167,5 612,2
Summe Finanzschulden 340,0 157,1 278,8 411,8 167,5 612,2
Flüssige Mittel            
Nettofinanzschulden            
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Art der Finanzierung
in Mio. €
28.2.2023 Gesamt 28.2.2022 Gesamt
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 1) 3,5 3,5
Sonstige Darlehen 2) 3) 294,8 294,6
Anleihen 2) 248,2 247,7
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 0,1 2,3
Leasingschulden 1.420,8 1.337,6
Summe Finanzschulden 1.967,3 1.885,6
Flüssige Mittel 392,9 290,3
Nettofinanzschulden 1.574,4 1.595,3

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Kontokorrentverbindlichkeiten, Terminkredite sowie Zinsabgrenzungen
2) Nicht durch Hypotheken gesicherte Darlehen
3) Die Kosten im Zusammenhang mit der Aufnahme werden anteilig auf die jeweilige Laufzeit verteilt.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehen zum Stichtag keine grundbuchlich besicherten Finanzierungen (Vj. 0,0 Mio. €). Im Berichtsjahr waren keine Grundschulden als Sicherheit (Vj. 0,0 Mio. €) eingetragen.

4.2.1 Kreditlinien

Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2023 verfügt der HORNBACH Baumarkt AG Konzern über 33,0 Mio. € (Vj. 383,0 Mio. €) freie Kreditlinien zu marktüblichen Konditionen.

Die bislang bestehende syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG über 350 Mio. € wurde zum 8. September 2022 vorzeitig gekündigt. Gemäß der neuen strategischen Ausrichtung im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern wurde am 2. September 2022 eine neue syndizierte Kreditlinie der HORNBACH Holding AG & Co. KGaA über 500,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 2. September 2027 abgeschlossen. Eine direkte Inanspruchnahme der Kreditlinie ist auch für alle Tochtergesellschaften im HORNBACH Holding AG & Co. KGaA Konzern möglich.

4.2.2 Verpflichtungsvereinbarungen

Bei den Kreditlinien, den Schuldscheindarlehen sowie der Anleihe sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung banküblicher Verpflichtungen (Covenants), deren Nichteinhaltung die Pflicht zur vorzeitigen Rückzahlung zur Folge haben kann. Diese betreffen regelmäßig "Pari Passu"- und "negative pledge"-Erklärungen sowie bei wesentlichen Finanzierungen auch "Change of Control"- sowie "Cross default"- oder "Cross acceleration"-Vereinbarungen.

Bei den Schuldscheindarlehen im HORNBACH Baumarkt AG Konzern wurden Höchstgrenzen grundbuchlich besicherter Finanzierungen sowie Finanzierungen durch Tochterunternehmen vereinbart. Bei der Anleihe der HORNBACH Baumarkt AG besteht ebenfalls eine vergleichbare Beschränkung bezüglich grundbuchlich besicherter Finanzierungen.

Im Rahmen des internen Risikomanagements werden regelmäßig der Zinsdeckungsgrad, die Eigenkapitalquote, die vereinbarten Finanzierungshöchstgrenzen sowie die Unternehmensliquidität (flüssige Mittel plus freie bestätigte Kreditlinien) überwacht. Quartalsweise werden weitere Kennzahlen berechnet. Bei Unterschreitung bestimmter Sollgrößen werden frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen. Sämtliche Covenants wurden im Berichtsjahr stets eingehalten. Weitere Informationen zu den Finanzschulden finden sich im Konzernanhang.

Finanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2023 28.2.2022
Nettofinanzschulden Kurzfristige Finanzschulden + langfristige Finanzschulden - Flüssige Mittel Mio. € 1.574,4 1.595,3
Verschuldungsgrad Nettofinanzschulden /​ EBITDA   3,2 2,9
Zinsdeckungsgrad EBITDA 1) /​ Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen   8,4 9,6
Free Cash Flow Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit abzüglich gezahlte Dividenden Mio. € 266,6 151,6

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Das EBITDA wurde gemäß der Kennzahlendefinition der syndizierten Kreditlinie der HORNBACH Holdinig AG & Co. KGaA um das übrige Finanzergebnis bereinigt. Im Vorjahr wurde mit einer davon abweichenden Systematik, gemäß damaliger syndizierter Kreditlinie der HORNBACH Baumarkt AG, die Kennzahl berechnet. Für eine Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert angepasst.

4.3 Liquiditätsmanagement

Die flüssigen Mittel betragen zum Bilanzstichtag 392,9 Mio. € (Vj. 290,3 Mio. €). Die Liquiditätsdisposition kann in folgenden Liquiditätsklassen erfolgen:

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Operative Liquidität in Form von Tages-, Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont bzw. einer Kündigungsfrist von maximal drei Monaten sowie in kurzfristigen Geldmarktfonds.

Mittelfristig zur Verfügung stehende Liquidität in Form von Fest- und Kündigungsgeldern mit einem Anlagehorizont zwischen vier und elf Monaten sowie kurzfristige Rentenfonds.

Strategische Liquidität bei der neben der Anlage in mittelfristige Rentenfonds eine Beimischung anderer Liquiditätsklassen, wie zum Beispiel Aktienanteile, möglich ist.

4.4 Kapitalflussrechnung und Investitionen

Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden im Konzern der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €) überwiegend in Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung für bestehende sowie im Bau befindliche Bau- und Gartenmärkte investiert. Die Mittel für die zahlungswirksamen Investitionen in Höhe von 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €) wurden im Geschäftsjahr vollständig aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 449,3 Mio. € (Vj. 344,7 Mio. €) gedeckt. Für neue Immobilien einschließlich in Bau befindlicher Objekte wurden rund 54 % der Investitionssumme ausgegeben. Rund 46 % der Investitionssumme wurden im Wesentlichen für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung aufgebracht.

Die bedeutendsten Investitionsprojekte betrafen den Erwerb von Grundstücken für die weitere Expansion, Bauleistungen für Bau- und Gartenmärkte, die im abgelaufenen Geschäftsjahr eröffnet wurden oder in den folgenden Geschäftsjahren eröffnet werden, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte, Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie in immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Software.

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Kapitalflussrechnung (verkürzt)
in Mio. €
2022/​23 2021/​22
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 449,3 344,7
davon "Funds from Operations" 1) 394,6 434,0
davon Veränderung Working Capital 2) 54,7 -89,3
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -154,0 -164,5
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -195,0 -227,2
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 100,3 -47,0

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

1) Konzernergebnis nach Steuern plus Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens plus Veränderungen der Rückstellungen minus Gewinne/​plus Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen plus/​minus sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/​Erträge
2) Differenz aus "Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva" und "Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva"

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 gegenüber dem Vorjahr von 344,7 Mio. € auf 449,3 Mio. €. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft ("Funds from operations") reduzierte sich dabei auf 394,6 Mio. € (Vj. 434,0 Mio. €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die höheren Einkaufs- und Transportkosten zurückzuführen. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen erhöhten sich von 15,4 Mio. € auf 21,9 Mio. €. Aus der Veränderung des Working Capitals ergab sich ein Mittelzufluss von 54,7 Mio. € (Vj. minus 89,3 Mio. €). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Veränderung der Verbindlichkeiten aus der Nutzung des neuen Reverse-Factoring-Programms, die aufgrund ihres betrieblichen Charakters im Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen wird. Dem steht ein Abfluss durch den Aufbau der Vorräte für die Frühjahrssaison im Folgejahr gegenüber.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Investitionstätigkeit reduzierte sich von 164,5 Mio. € auf 154,0 Mio. €. Die zahlungswirksamen Investitionen ins Anlagevermögen reduzierten sich dabei auf 155,9 Mio. € (Vj. 168,0 Mio. €). Die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens sowie von zur Veräußerung vorgesehenen langfristigen Vermögenswerten reduzierten sich auf 1,9 Mio. € (Vj. 3,5 Mio. €). Zum Bilanzstichtag gab es wie im Vorjahr keine Bewegungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition.

Der Zahlungsmittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit summierte sich im Geschäftsjahr 2022/​23 auf 195,0 Mio. € (Vj. 227,2 Mio. €). Dabei wurden weder planmäßige Tilgungen von Krediten (Vj. 98,4 Mio. €) noch Neuaufnahmen von Krediten (Vj. 50,0 Mio. €) vorgenommen. Aus der Tilgung von Leasingschulden resultierten Auszahlungen in Höhe von 159,3 Mio. €. (Vj. 150,2 Mio. €). Die gezahlten Dividenden an Gesellschafter blieben mit 28,6 Mio. € auf Vorjahresniveau. Aus den Auszahlungen für Konzernfinanzierungen ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 7,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €)

4.5 Rating

Die Bonität des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns wird von Standard & Poors, einer der international führenden Ratingagenturen, bewertet. In der letztaktuellen Publikation wurde der HORNBACH Baumarkt AG Konzern von Standard & Poor's mit "BB+" und einem stabilen Ausblick bewertet.

5. Vermögenslage

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG Konzern (Kurzfassung)

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Mio. € 28.2.2023 28.2.2022 Veränderung
Langfristiges Vermögen 2.640,4 2.517,1 4,9 %
Kurzfristiges Vermögen 1.828,1 1.567,3 16,6 %
Vermögenswerte 4.468,5 4.084,4 9,4 %
Eigenkapital 1.543,6 1.437,0 7,4 %
Langfristige Schulden 1.686,4 1.797,5 -6,2 %
Kurzfristige Schulden 1.238,5 849,8 45,7 %
Eigen- und Fremdkapital 4.468,5 4.084,4 9,4 %

(Differenzen durch Rundung in Mio. €)

Die Konzernbilanzsumme erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr von 4.084,4 Mio. € um 384,1 Mio. € auf 4.468,5 Mio. € (plus 9,4 %). Das bilanzielle Eigenkapital im Konzern wird zum Ende des Geschäftsjahres mit 1.543,6 Mio. € (Vj. 1.437,0 Mio. €) ausgewiesen. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 34,5% zum Ende des Geschäftsjahres 2022/​23 (Vj. 35,2 %).

Angaben zu eigenen Aktien sind zu finden im Abschnitt (21) Eigenkapital im Anhang.

5.1 Langfristiges und kurzfristiges Vermögen

Das langfristige Vermögen beträgt zum Bilanzstichtag 2.640,4 Mio. € (Vj. 2.517,1 Mio. €) und damit rund 59 % (Vj. 62 %) der Bilanzsumme. Die Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte und fremdvermietete Immobilien und Vorratsgrundstücke stiegen um 101,6 Mio. € von 2.460,2 Mio. € auf 2.561,8 Mio. €. Es ergaben sich Zugänge an Nutzungsrechten an Leasingobjekten (inklusive Umbuchungen) in Höhe von 238,1 Mio. € (Vj. 219,7 Mio. €), Sachanlagezugänge (inklusive Umbuchungen in zur Veräußerung vorgesehene langfristige Vermögenswerte) in Höhe von 145,7 Mio. € (Vj. 157,5 Mio, €) und Zuschreibungen in Höhe von 6,1 Mio. € (Vj. keine). Demgegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 304,4 Mio. € (Vj. 258,6 Mio. €) sowie Anlagenabgänge in Höhe von 3,1 Mio. € (Vj. 5,3 Mio. €). Durch Währungskursanpassungen erhöhen sich die Sachanlagen, Nutzungsrechte und fremdvermieteten Immobilien und Vorratsgrundstücke um 19,2 Mio. € (Vj. 17,7 Mio. €).

Die übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Abgrenzung der Kosten der Kreditlinie sowie aktive latente Steuern. Die Veränderung der aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung temporärer Bewertungsunterschiede beim Finanzierungsleasing aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibungen der Nutzungesrechte.

Das kurzfristige Vermögen erhöhte sich um 16,6 % von 1.567,3 Mio. € auf 1.828,1 Mio. € und beträgt rund 41 % (Vj. 38 %) der Bilanzsumme. Dabei stiegen die Vorräte expansionsbedingt und aufgrund inflationsbedingt höherer Einkaufspreise von 1.169,3 Mio. € auf 1.308,8 Mio. €. Infolge des Anstiegs der Vorräte reduzierte sich der Lagerumschlag auf 3,2 (Vj. 3,6). Die flüssigen Mittel stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 290,3 Mio. € um 102,6 Mio. € auf 392,9 Mio. € im Berichtsjahr. Die kurzfristigen Forderungen, Vertragsvermögenswerte und sonstigen Vermögenswerte (einschließlich Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag) erhöhten sich um 17,2 Mio. € auf 123,5 Mio. €. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der übrigen kurzfristigen Vermögenswerte. Die darin enthaltenen Steuererstattungsansprüche reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr von 8,6 Mio. € auf 3,0 Mio. € im Berichtsjahr. Rückerlangungsansprüche aus erwarteten Retouren lagen zum Geschäftsjahresende bei 4,9 Mio. € (Vj. 4,9 Mio. €).

5.2 Langfristige und kurzfristige Schulden

Die Verbindlichkeiten inklusive der Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 2.924,9 Mio. € gegenüber 2.647,3 Mio. € im Vorjahr. Die langfristigen Schulden sind von 1.797,5 Mio. € auf 1.686,4 Mio. € zurückgegangen. Darin enthalten sind langfristige Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten und aus Anleihen, die aufgrund von Darlehensfälligkeiten im aktuellen Geschäftsjahr von 542,2 Mio. € auf 365,0 Mio. € zurückgingen. Im Berichtsjahr wurden keine Rückstellungen für Pensionen ausgewiesen (Vj. 12,7 Mio. €), da der Marktwert des Planvermögens die Versorgungsverpflichtung überstieg. Die in den langfristigen Schulden enthaltenen passiven latenten Steuern erhöhten sich im Stichtagsvergleich von 9,2 Mio. € auf 11,2 Mio. €.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich von 849,8 Mio. € auf 1.238,5 Mio. €. Die kurzfristigen Finanzschulden erhöhten sich aufgrund der Darlehensfälligkeiten von 5,8 Mio. € auf 181,5 Mio. €. Die kurzfristigen Leasingschulden gemäß IFRS 16 betragen 158,5 Mio. € (Vj. 152,1 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus dem im Berichtsjahr eingeführten Reverse-Factoring-Programm, Vertragsverbindlichkeiten und übrige Verbindlichkeiten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 772,1 Mio. € gegenüber 535,0 Mio. € im Vorjahr. Die sonstigen Rückstellungen und abgegrenzten Schulden gingen im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Prämienrückstellungen von 120,5 Mio. € im Vorjahr auf 98,9 Mio. € zurück.

Die Nettoverschuldung im HORNBACH Baumarkt AG Konzern, das heißt die Finanzschulden abzüglich der flüssigen Mittel, reduzierte sich aufgrund des Anstiegs der flüssigen Mittel von 1.595,3 Mio. € auf 1.574,4 Mio. €. Exklusive Leasingschulden liegt die Nettoverschuldung mit 153,6 Mio. € deutlich unter dem Vorjahresniveau (257,7 Mio. €).

Bilanzkennzahlen HORNBACH Baumarkt AG Konzern

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Kennzahl Definition 28.2.2023 28.2.2022
Eigenkapitalquote Eigenkapital /​ Bilanzsumme % 34,5 35,2
Eigenkapitalrendite Jahresüberschuss /​ durchschnittliches Eigenkapital % 7,3 14,0
Gesamtkapitalrendite NOPAT 1) /​ durchschnittliches Gesamtkapital 2) % 4,3 7,0
Verschuldungskoeffizient (Gearing) Nettoverschuldung /​ Eigenkapital % 102,0 111,0
Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Zugänge Anlagevermögen inklusive Anzahlungen auf Grundstücke Mio. € 394,0 385,5
Net Working Capital kurzfristiges Vermögen 3) abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlicher Schulden 4) Mio. € 769,1 839,9
Lagerumschlagshäufigkeit Materialeinsatz /​ durchschnittliche Vorräte   3,2 3,6

1) "Net operating profit after tax", definiert als EBIT minus standardisierte Steuerquote im HORNBACH-Konzern von unverändert 30 %
2) Durchschnittliches Gesamtkapital definiert als durchschnittliches Eigenkapital plus durchschnittliche Nettoverschuldung
3) exkl. flüssige Mittel und zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte
4) Vertragsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus dem Reverse-Factoring-Programm

6. Erläuterungen zum Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG (gemäß HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung HORNBACH (Kurzfassung)

Baumarkt AG nach HGB

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T€ 2022/​23 2021/​22
Umsatzerlöse 3.544.625 3.406.055
Andere aktivierte Eigenleistungen 561 489
Sonstige betriebliche Erträge 24.960 18.932
Materialaufwand 2.534.288 2.376.124
Rohergebnis 1.035.858 1.049.352
Personalaufwand 527.695 520.151
Abschreibungen 35.823 34.263
sonstige betriebliche Aufwendungen 442.512 408.032
Betriebliches Ergebnis 29.828 86.906
Finanzergebnis 63.043 119.349
Steuern 9.348 25.778
Ergebnis nach Steuern 83.523 180.477
Sonstige Steuern 1.328 1.220
Jahresüberschuss 82.195 179.257
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 150.636 5
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0
Bilanzgewinn 232.831 179.262

Die HORNBACH Baumarkt AG mit Sitz in Bornheim bei Landau (Pfalz) stellt ihren Jahresabschluss nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) auf. Sie ist das Mutterunternehmen des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns. Die HORNBACH Baumarkt AG enthält das operative Einzelhandelsgeschäft der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Deutschland sowie die Zentralfunktionen des Konzerns wie zum Beispiel Finanz- und Rechnungswesen, Informationstechnologie, Steuern, Recht und Personal.

6.1 Rahmenbedingungen

Die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen für unser operatives Geschäft in Deutschland sind im Kapitel "1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen" dieses Wirtschaftsberichts ausführlich beschrieben.

6.2 Entwicklung des Filialnetzes

Im Berichtsjahr 2022/​23 hat HORNBACH in Deutschland einen neuen Bau- und Gartenmarkt in Leipzig eröffnet. Damit betreiben wir zum 28. Februar 2023 einschließlich der beiden BODENHAUS-Fachmärkte deutschlandweit 99 Einzelhandelsfilialen (28. Februar 2022: 98). Die Verkaufsfläche (BHB) in Deutschland beläuft sich auf 1.091.088 qm (Vj. 1.074.507 qm).

6.3 Ertragslage

6.3.1 Umsatzentwicklung

Der Nettoumsatz (ohne Umsatzsteuer) der HORNBACH Baumarkt AG stieg im Berichtsjahr 2022/​23 von 3.406,1 Mio. € um 4,1 % auf 3.544,6 Mio. €. In den Umsatzerlösen sind 614 Mio. € (Vj. 563 Mio. €) aus Lieferungen der HORNBACH-Logistikzentren an unsere ausländischen Tochtergesellschaften enthalten. Maßgeblich für den Geschäftsverlauf der HORNBACH Baumarkt AG war die Entwicklung der inländischen flächenbereinigten Umsätze, die wir im Kapitel "3.1.2 Flächenbereinigte Umsätze" im Detail erläutern.

6.3.2 Ertragsentwicklung

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträge sind auf 25,0 Mio. € (Vj. 18,9 Mio. €) gestiegen. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus Schadensersatzleistungen, aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Währungsgewinnen sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten.

Der Materialaufwand ist aufgrund von gestiegenen Preisen und Logistikkosten um 6,7 % auf 2.534,3 Mio. € (Vj. 2.376,1 Mio. €) gewachsen. Das Rohergebnis betrug 1.035,9 Mio. € bzw. 29,2 % der Nettoumsätze im Vergleich zu 1.049,4 Mio. € bzw. 30,8 % im Vorjahr. Die Personalaufwendungen sind aufgrund der höheren Mitarbeiteranzahl von 520,2 Mio. € um 1,5 % auf 527,7 Mio. € leicht gestiegen - jedoch deutlich unterproportional zum Nettoumsatz. Die Abschreibungen lagen mit 35,8 Mio. € um 4,6 % über dem Vorjahreswert (34,3 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 408,0 Mio. € im Vorjahr auf 442,5 Mio. € um 8,5 % erhöht.

Das betriebliche Ergebnis lag mit 29,8 Mio. € aufgrund der geringeren Rohertragsspanne bei gestiegenem Personalaufwand und gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich unter dem Vorjahresniveau (86,9 Mio. €).

Das Finanzergebnis (inklusive Beteiligungsergebnis) ist auf 63,0 Mio. € im Berichtsjahr zurückgegangen (Vj. 119,3 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang des Beteiligungsergebnisses von 129,6 Mio. € auf 71,2 Mio. € infolge einer geringeren Ergebnisabführung der HORNBACH International GmbH.

Die Zinserträge und Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens stiegen von 5,1 Mio. € auf 6,5 Mio. €. Die Zinsaufwendungen des Berichtsjahres lagen mit 14,6 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (15,3 Mio. €).

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Einflussfaktoren sowie Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 9,3 Mio. € (Vj. 25,8 Mio. €) ging der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2022/​23 von 179,3 Mio. € auf 82,2 Mio. € zurück.

Bilanz HORNBACH Baumarkt AG nach HGB (Kurzfassung)

Aktiva

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28.2.2023
T€
28.2.2022
T€
Immaterielle Vermögensgegenstände 17.952 14.951
Sachanlagen 404.859 351.886
Finanzanlagen 219.604 253.376
Anlagevermögen 642.415 620.213
Vorräte 824.295 738.733
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 260.027 196.105
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 301.127 209.941
Umlaufvermögen 1.385.449 1.144.779
Rechnungsabgrenzungsposten 9.737 9.425
Aktive latente Steuern 12.820 10.934
Bilanzsumme 2.050.421 1.785.351

Passiva

   
Eigenkapital 872.492 818.923
Rückstellungen 106.230 121.384
Verbindlichkeiten 1.066.715 839.141
Rechnungsabgrenzungsposten 4.984 5.903
Bilanzsumme 2.050.421 1.785.351

6.3.3 Vermögenslage

Mit 2.050,4 Mio. € liegt die Bilanzsumme zum 28. Februar 2023 um 265,1 Mio. € bzw. 14,8 % über dem Vorjahreswert (1.785,4 Mio. €). Das Anlagevermögen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 642,4 Mio. € bzw. 31,3 % der Bilanzsumme (Vj. 620,2 Mio. € bzw. 38,1 %). Die Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch Investitionen in Höhe von 83,8 Mio. € bei gleichzeitigen Abschreibungen in Höhe von 30,2 Mio. € und Buchwertabgängen in Höhe von 0,6 Mio. € auf 404,9 Mio. € (Vj. 351,9 Mio. €). Die Finanzanlagen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 219,6 Mio. € (Vj. 253,4 Mio. €).

Das Umlaufvermögen beträgt zum Bilanzstichtag 1.385,4 Mio. € (Vj. 1.144,8 Mio. €). Im Zuge der Expansion und inflationsbedingt höherer Einkaufspreise stiegen die Vorräte um 11,6 % bzw. 85,6 Mio. € auf 824,3 Mio. € (Vj. 738,7 Mio. €). Der Lagerumschlag liegt im Geschäftsjahr 2022/​23 mit 3,2 unter dem Vorjahresniveau von 3,6. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 54,7 Mio. € auf 188,8 Mio. € (Vj. 134,1 Mio. €). Der Anstieg der Forderungen im Geschäftsjahr 2022/​23 resultiert im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen kurzfristigen Finanzierung der Konzerngesellschaften. Die flüssigen Mittel stiegen infolge des neu eingeführten Reverse-Factoring-Programms im Vorjahresvergleich um 91,2 Mio. € von 209,9 Mio. € auf 301,1 Mio. €. Zum Geschäftsjahresende bestehen aktive latente Steuern in Höhe von 12,8 Mio. € (Vj. 10,9 Mio €).

Das Eigenkapital liegt zum 28. Februar 2023 mit 872,5 Mio. € um 6,5 % über dem Niveau des Vorjahres (818,9 Mio. €). Die Eigenkapitalquote wird mit 42,6 % (Vj. 45,9 %) ausgewiesen. Die Rückstellungen gingen zum Bilanzstichtag von 121,4 Mio. € auf 106,2 Mio. € zurück. Dies ist sowohl auf niedrigere Steuerrückstellungen als auch auf geringere sonstige Rückstellungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten lagen zum Bilanzstichtag mit 1.066,7 Mio. € um 227,6 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (839,1 Mio. €). Dies resultiert im Wesentlichen aus den insgesamt gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Verbindlichkeiten im Rahmen des Reverse-Factoring-Programms in Höhe von 250,7 Mio. € wurden aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten in gleicher Höhe ausgewiesen. Diese erhöhten sich damit von 53,3 Mio. € auf 315,3 Mio. €. Die verbliebenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen auf 226,3 Mio. € zurück (Vj. 245,3 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 202,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (202,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, die im Wesentlichen aus der Konzernfinanzierung resultieren, reduzierten sich im Geschäftsjahr 2022/​23 von 68,9 Mio. € auf 55,9 Mio. €.

6.3.4 Finanzlage

Hinsichtlich der Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements, der Erläuterung der Finanzschulden und Kapitalstruktur verweisen wir auf Kapitel 4.1.

Das Anlagevermögen wird vollständig durch das Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) gedeckt. Im Geschäftsjahr 2022/​23 wurden in der HORNBACH Baumarkt AG insgesamt 92,4 Mio. € (Vj. 55,5 Mio. €) in immaterielle Vermögensgegenstände, Grundstücke, Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert. Die Investitionen in Grundstücke und Gebäude beliefen sich auf 32,1 Mio. € (Vj. 18,1 Mio. €). Weitere 26,8 Mio. € (Vj. 22,6 Mio. €) wurden für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung verwendet. 8,5 Mio. € (Vj. 6,9 Mio. €) des Investitionsvolumens entfielen auf entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände. Die Finanzanlagen sind bedingt durch die Reduzierung konzerninterner Darlehen um 33,8 Mio. € von 253,4 Mio. € auf 219,6 Mio. € gesunken.

6.4 Gesamtbeurteilung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der HORNBACH Baumarkt AG

Auf Basis des geringeren Rohertrags bei gestiegenen Betriebs- und Personalkosten ist das betriebliche Ergebnis der HORNBACH Baumarkt AG im Geschäftsjahr 2022/​23 zurückgegangen. Der Jahresüberschuss lag - auch aufgrund eines niedrigeren Beteiligungsergebnisses - mit 82,2 Mio. € deutlich unter dem sehr hohen Vorjahresniveau (179,3 Mio. €). Das Anlagevermögen und rund 32 % des Umlaufvermögens sind langfristig durch Eigenkapital (nach avisierter Dividendenausschüttung) sowie langfristiges Fremdkapital finanziert. In der Gesamtschau stellt sich die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft insgesamt gut dar.

6.5 Umsatz und Ertragsprognose für die HORNBACH Baumarkt AG (Jahresabschluss nach HGB)

Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, der durch die Geschäftsentwicklung der deutschen HORNBACH Bau- und Gartenmärkte geprägt wird, rechnen wir im Geschäftsjahr 2023/​24 mit einem Umsatz leicht über oder unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (3.545 Mio. €) sowie einem Jahresüberschuss leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (82,2 Mio. €).

Risikobericht

1. Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

1.1 Risikomanagement im Konzern

Jedes unternehmerische Handeln ist unmittelbar mit Chancen und Risiken verbunden. Daher ist ein wirksames Management der Chancen und Risiken ein bedeutender Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenswertes. Der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG bekennt sich in diesem Zusammenhang zu einer risikobewussten Unternehmensführung, bei der die Sicherung des Fortbestands des Gesamtunternehmens und seiner Beteiligungsgesellschaften immer höchste Priorität hat. Durch das vom Vorstand implementierte Risikomanagementsystem (RMS) soll die Risikofrüherkennung mit dem Ziel der proaktiven Risikosteuerung kontinuierlich verbessert sowie eine stetige Optimierung des Chancen-Risiko-Profils erreicht werden.

Davon abgeleitet hat der Vorstand Grundsätze verabschiedet:

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Keine Handlung oder Entscheidung darf ein existenzielles Risiko, das heißt ein den Fortbestand des Unternehmens oder eines Teilbetriebs gefährdendes Risiko nach sich ziehen.

Risiken, die sich weder auf Kern- noch auf Unterstützungsprozesse beziehen, werden vom Konzern grundsätzlich nicht eingegangen. Kernprozesse sind hierbei die Entwicklung und Umsetzung der jeweiligen Geschäftsmodelle, die Beschaffung der Waren und Dienstleistungen, Standortentscheidungen, die Sicherstellung der Liquidität sowie die Entwicklung von Fach- und Führungskräften.

Eingegangene Ertragsrisiken müssen durch die erwartete Rendite angemessen prämiert werden. Maßgebliche Kennziffern hierbei basieren auf der Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

Nicht vermeidbare Risiken sind - soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll - zu versichern. Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des Risikomanagements gesteuert werden.

1.2 Organisation und Prozess

Das im HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestehende RMS ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung. Es setzt sich dabei aus den zentralen Bestandteilen der Risikofrüherkennung, Controlling- und Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem Internen Kontrollsystem (IKS) zusammen. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines angemessenen und wirksamen Risikomanagementsystems und insbesondere des Internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Bei der Ausgestaltung und Aufrechterhaltung des Systems wird er durch den Leiter Konzerncontrolling/​Risikomanagement unterstützt. Neben RMS und IKS besteht auch ein Compliance Management System (CMS).

Der Vorstand hat in den in- und ausländischen Teilbereichen des Konzerns Risikoverantwortliche benannt, die die Aufgabe haben, Risiken ihres Verantwortungsbereiches zu identifizieren, zu quantifizieren, zu berichten und durch geeignete Maßnahmen zu steuern. Diese Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind im Konzern eindeutig geregelt und spiegeln unsere Unternehmensstruktur wider. Bei der Risikoidentifikation, Risikobewertung und auch der Festlegung geeigneter Maßnahmen zur Steuerung der Risiken werden die Risikoverantwortlichen von einem zentralen Risikocontroller unterstützt, dem die Koordination des Risikomanagementprozesses obliegt.

Bewertungskategorien der Unternehmensrisiken in aufsteigender Reihenfolge

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung (in €)
unwahrscheinlich - 1 % gering ≤ 5,0 Mio.
selten > 1 % - ≤ 5 % moderat > 5,0 Mio. - ≤ 10,0 Mio.
gelegentlich > 5 % - ≤ 20 % spürbar > 10,0 Mio. - ≤ 50,0 Mio.
möglich > 20 % - ≤ 50 % schwerwiegend > 50,0 Mio. - ≤ 100,0 Mio.
häufig > 50 % kritisch > 100,0 Mio.

Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. Diese gewichtete Quantifizierung bildet dann die Basis für potentielle weitere Maßnahmen der Risikoreduktion. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind im Konzern-Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Die notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Grundlagen für die Risikofrüherkennung sind darin konzernweit festgelegt. Darüber hinaus wird zur Unterstützung des Risikomanagementprozesses eine konzernweit implementierte Standard-Softwarelösung genutzt, mit deren Hilfe Risiken und zugehörige Steuerungsmaßnahmen erfasst und dokumentiert werden.

Die Risiken werden vierteljährlich aktualisiert und an den Vorstand berichtet. Der Aufsichtsrat sowie sein Prüfungsausschuss beraten im halbjährlichen Rhythmus über die aktuelle Risikolage. Neben dieser turnusmäßigen Berichterstattung ist auch ein Ad-hoc-Meldeverfahren für plötzlich auftretende Risiken oder eine spontane, wesentliche Änderung der Einschätzung eines bereits bekannten Risikos definiert und im Risikomanagementprozess verankert.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) hat die Funktion, die ordnungsgemäße Durchführung von Geschäftstätigkeiten, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung sowie die Einhaltung rechtlicher, regulatorischer und interner Anforderungen zu unterstützen. Dabei werden auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, die auf Basis der regulatorischen Vorgaben fortlaufend weiterentwickelt werden. Das IKS basiert auf einer konzerneinheitlich strukturierten Dokumentation der Kontrollen bei Prozessen und der damit verbundenen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit bzw. Finanzberichterstattung haben könnten. Als Basis für das Interne Kontrollsystem stehen entsprechende Arbeitsanweisungen und Handbücher zur Verfügung.

1.3 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB)

Ziel des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelkonformität des Konzernabschlusses, des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts entgegenstehen können. Den identifizierten Risiken sind entsprechende Kontrollschritte und klare Verantwortlichkeiten zugeordnet. Dies soll eine hinreichende Sicherheit gewährleisten, so dass trotz der identifizierten Risiken regelkonforme Abschlüsse und Lageberichte für den Gesamtkonzern und die einbezogenen Unternehmen erstellt werden können.

Im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind das bestehende rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und die dazugehörige Risikomatrix konzernweit dokumentiert. Von Konzernprozessen abweichende länderspezifische Besonderheiten werden jeweils durch die Tochtergesellschaften beschrieben und in der Dokumentation ergänzt. Durch die in den Landesgesellschaften und in der Muttergesellschaft benannten IKS-Verantwortlichen wird sichergestellt, dass wesentliche Prozessänderungen dokumentiert und entsprechende Kontrollen implementiert werden. Hierüber wird eine jährliche Entsprechenserklärung durch die IKS-Verantwortlichen abgegeben. Das bestehende IKS wird hierbei ständig weiterentwickelt.

Wesentliche Elemente des Internen Kontrollsystems sind neben definierten Kontrollmechanismen, wie z. B. systemtechnischen und manuellen Abstimmprozessen, die Trennung von Funktionen sowie das Vorhandensein bzw. die Einhaltung der Richtlinien und Arbeitsanweisungen. Im gesamten Rechnungslegungsprozess wird das Vier-Augen-Prinzip angewandt, wobei entsprechende Freigabeprozesse durchlaufen werden müssen. Eine klare Unternehmens- und Führungsstruktur, die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und adäquate Zugriffsregelungen auf Basis eines konzerneinheitlichen Berechtigungskonzepts in den abschlussrelevanten Informations- und Rechnungslegungssystemen dienen der weiteren Risikosteuerung und -kontrolle. Diese wesentlichen Kontrollen sind in die rechnungslegungsbezogenen Prozesse integriert.

Die Konzerngesellschaften erstellen ihre Abschlüsse lokal. Sie sind für die Beachtung lokaler Vorschriften und die Einhaltung der konzernweit gültigen Richtlinien in Form von Arbeitsanweisungen, Bilanzierungs- und Organisationshandbüchern ebenso verantwortlich wie für die korrekte Überleitung der lokalen Jahresabschlüsse zu den nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellten IFRS-Abschlüssen. Insbesondere das konzernweit einheitliche Bilanzierungshandbuch dient dazu, durch eindeutige Vorgaben den Ermessensspielraum der Mitarbeiter:innen bei Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden einzuschränken und somit das Risiko konzernuneinheitlicher Rechnungslegungspraktiken zu verringern.

Die für die Bilanzierung und Bewertung der Sachverhalte Verantwortlichen der einzelnen Konzerngesellschaften bestätigen vierteljährlich im Rahmen einer konzerninternen Vollständigkeitserklärung die Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit des jeweiligen Einzelabschlusses. Auf Konzernebene werden innerhalb des Konzernrechnungswesens und des Konzerncontrollings die in die Abschlüsse eingegangenen Buchungsdaten nochmals plausibilisiert und hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit geprüft. Der Prozess der Konzernabschlusserstellung wird zentral über einen vorgegebenen Termin- und Aktivitätenplan koordiniert und sowohl zentral als auch dezentral überwacht. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Tochtergesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt.

Wesentliche Änderungen der Rechnungslegungsprozesse aufgrund von neuen Gesetzen, Gesetzesänderungen oder Änderungen der internen Prozesse werden koordiniert durch das Konzernrechnungswesen mit allen wesentlich am Konzernrechnungslegungsprozess Beteiligten vor Umsetzungsbeginn abgestimmt. Spezielle Bilanzierungs- und Rechnungslegungsfragen oder komplexe Sachverhalte, die entweder besondere Risiken betreffen oder besonderes Know-how erfordern, werden zentral überwacht und umgesetzt. Externe Experten wie z. B. sachverständige Gutachter werden insbesondere zur Beurteilung der Verkehrswerte von Immobilien im Rahmen von Werthaltigkeitsüberprüfungen oder bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen regelmäßig hinzugezogen.

Alle für die Rechnungslegung wesentlichen Prozesse sind konzernweit einheitlich in einem gemeinsamen IT-System abgebildet. Durch diese vollständige Integration aller wesentlichen Finanzsysteme in einem einheitlichen IT-System ist die Datenintegrität bezogen auf die Einzelabschlüsse und den Konzernabschluss sichergestellt. Durch Verwendung eines konzernweit gültigen, einheitlichen Kontenplans und die zentrale Pflege des Kontenrahmens wird in Zusammenhang mit dem konzernweit gültigen Bilanzierungshandbuch eine einheitliche Bilanzierung gleichartiger Geschäftsvorfälle gewährleistet. Dies dient auch als Basis für eine regelungskonforme Konzernkonsolidierung. Die Konsolidierungsmaßnahmen und notwendigen Abstimmtätigkeiten erfolgen zentral durch das Konzernrechnungswesen. Die in den Konsolidierungsprozessen, wie z. B. der Schulden- oder der Aufwands- und Ertragskonsolidierung, durchzuführenden Kontrollen erfolgen sowohl automatisch durch das IT-System als auch manuell.

Durch die zentrale Steuerung und Überwachung aller wesentlichen rechnungslegungsrelevanten IT-Systeme und regelmäßigen Systemsicherungen wird das Risiko von Systemausfällen bzw. Datenverlust minimiert.

Die interne Revision als integraler Bestandteil des Internen Kontrollsystems überprüft auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeiten regelmäßig stichprobenartig die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems. Dennoch können auch angemessene und funktionsfähige Systeme keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewährleisten.

2. Übersicht der Gesamtrisiken *

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Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
Finanzwirtschaftliche Risiken    
Liquiditätsrisiken selten schwerwiegend
Währungsrisiken möglich moderat
Externe Risiken    
Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken möglich spürbar
Elementarrisiken selten gering
Krieg /​ Pandemie selten spürbar
Operative Risiken    
Standort- und Absatzrisiken möglich spürbar
Beschaffungsrisiken möglich spürbar
Rechtliche Risiken    
Gesetzliche und regulatorische Risiken gelegentlich spürbar
Führungs- und Organisationsrisiken    
IT-Risiken unwahrscheinlich kritisch
Reputationsrisiken gelegentlich spürbar
Personalrisiken selten gering

* Die aufgeführten Risiken gelten - soweit nicht anders angegeben - sowohl für das Segment Handel als auch das Segment Immobilien.

2.1 Veränderungen Übersicht der Gesamtrisiken zum Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahr sind keine Risiken entfallen.

Folgende Risiken wurden gegenüber dem Vorjahr neu aufgenommen:

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Währungsrisiken sind auf Grund neuer interner Bewertungsgrundlagen aufgenommen worden.

Bei folgenden Risiken hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit geändert:

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Die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko Krieg /​ Pandemie wurde aufgrund des reduzierten Corona-Risikos herabgesetzt.

2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

Die finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzern bestehen im Wesentlichen aus Liquiditäts- und Währungsrisiken. Die Steuerung dieser Risiken obliegt der Abteilung Treasury.

2.2.1 Liquiditätsrisiken

HORNBACH benötigt für die laufende Expansion und die Akquisition von Grundstücken, Investitionen in Bau- und Gartenmärkte sowie den Einkauf großer Warenmengen die jederzeitige Bereithaltung einer hohen Liquiditätsreserve. Neben dem Cashzufluss aus dem operativen Geschäft und der Finanzierung durch das Working Capital dienen zur Abdeckung größerer Ausgaben insbesondere bilaterale Bankkredite und -kreditlinien, syndizierte Kreditlinien, Schuldscheindarlehen und eine börsennotierte Anleihe. Bezüglich der genauen Zusammensetzung der Finanzschulden verweisen wir auf die Darstellung in der Finanzlage.

Risiken, längerfristige Finanzierungen von neuen Standorten über Banken oder Sale & Leaseback-Transaktionen aufgrund der Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten nicht mehr tätigen zu können, begegnet HORNBACH durch eine flexible Anpassung der Investitionen sowie die Bereithaltung eines hohen Liquiditätsspielraums in Form von flüssigen Mitteln und freien Kreditlinien. Im Zusammenhang mit der Anleihe, der syndizierten Kreditlinie und den Schuldscheindarlehen sind keine Sicherheiten in Form von Vermögenswerten eingebunden. Die Vertragsvereinbarungen erfordern aber die Einhaltung bestimmter banküblicher Verpflichtungen (Covenants), andernfalls droht unter Umständen die sofortige Rückzahlung der aufgenommenen Mittel. Im Ergebnis wäre eine Anschlussfinanzierung erforderlich, die lediglich unter erschwerten Refinanzierungsbedingungen durchgeführt werden könnte.

Bezüglich der Details der Covenants verweisen wir auf die Darstellung in der Finanzlage. Die Überprüfung der Covenants erfolgt kontinuierlich. Während des Geschäftsjahres 2022/​23 wurden sämtliche Verpflichtungen stets eingehalten. Dies wird auch künftig erwartet.

Die für ein effizientes Liquiditätsmanagement erforderlichen Informationen werden durch eine monatlich aktualisierte, rollierende Konzern-Finanzplanung mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten sowie durch eine tägliche Finanzvorschau sichergestellt. Im Konzern bestehen zurzeit keine Risiken im Zusammenhang mit einer eventuell notwendigen Anschlussfinanzierung für fällig werdende Finanzverbindlichkeiten. Derzeit sind keine Liquiditätsrisiken erkennbar.

2.2.2 Währungsrisiken

Grundsätzlich unterliegt HORNBACH durch seine Tätigkeit in Ländern, in denen eine andere Währung als der Euro existiert, dem Risiko von Währungskursänderungen. Hierbei handelt es sich um die Währungen Schweizer Franken, Tschechische Kronen, Schwedische Kronen und Rumänische Lei sowie Hong Kong Dollar. Die Abwertung einer ausländischen Währung gegenüber dem Euro kann bei der Umrechnung einzelner Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften in die Konzernwährung Euro zu einem niedrigeren Konzernergebnis führen. Eine Absicherung dieser Risiken im Konzern erfolgt nicht, da aufgrund des laufenden operativen Geschäftsbetriebs in den einzelnen Ländern ein weitestgehend natürliches Hedging stattfindet.

Daneben führt die internationale Geschäftstätigkeit des Konzerns zu einem steigenden Devisenbedarf insbesondere bei der Abwicklung des internationalen Wareneinkaufs, aber auch bei der Finanzierung von Investitionsobjekten in Fremdwährung. Aus einer Veränderung des Wechselkurses der jeweiligen Landeswährung gegenüber den Einkaufswährungen (primär gegenüber dem EUR und dem USD) können direkte negative Ergebniseffekte resultieren. Offene Fremdwährungspositionen in USD werden durch Hedginggeschäfte (USD-Fest- und Termingelder) zu großen Teilen abgesichert. Die externe langfristige Finanzierung von Investitionen erfolgt nach Möglichkeit in der funktionalen Währung der jeweiligen Landeswährung (Natural Hedging). Eine Absicherung der im Konzern entstehenden offenen EUR-Fremdwährungspositionen, die im Wesentlichen durch die in EUR abgewickelten konzerninternen Lieferungen und Leistungen und konzerninternen EUR-Darlehen entstehen, erfolgt nicht.

2.3 Externe Risiken

2.3.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Risiken

Die Entwicklung der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte hängt in starkem Ausmaß von der makroökonomischen Situation in der EU und im Geschäftsgebiet der HORNBACH Gruppe ab. Dabei wird die Nachfrage der Kunden maßgeblich durch das allgemeine Konsumklima beeinflusst, welches wiederum durch die Nettolöhne, die Inflation und das Zinsumfeld und insbesondere ihr verfügbares Haushaltseinkommen geprägt ist. Durch die fortlaufende Expansion, insbesondere in Länder außerhalb Deutschlands, steigert HORNBACH die geografische Risikodiversifizierung. Steigende Zinsen, deutliche Inflation und geringere Kaufkraft bei den Kunden versucht HORNBACH dadurch zu begegnen, dass die Dauertiefpreisgarantie konsequent umgesetzt wird, um so den Kunden ein verlässlicher Partner auch für langlaufende Projekte zu sein. Zusätzlich bietet HORNBACH Profi- und Privatkunden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in allen Ländern des Geschäftsgebietes an, um so die Zahlungsfristen eines Einkaufes unkompliziert zu verlängern.

Daneben beeinflussen geopolitische Risiken und Veränderungen oder Störungen von Warenflüssen sowie die Preisentwicklung auf der Einkaufsseite die Bruttomarge und damit die Möglichkeit, Investitionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Dem begegnet HORNBACH mit einer globalen Einkaufsstrategie und der Streuung der Einkäufe über zahlreiche Lieferanten zur Reduktion von Abhängigkeiten und zur Stärkung der Verhandlungspositionen.

Darüber hinaus wird ein wesentlicher Teil der Umsätze mit saisonalen Artikeln erzielt, deren Absatz stark von externen Faktoren wie z. B. den Witterungsbedingungen beeinflusst wird. So kann eine Frühjahrssaison durch einen lang anhaltenden Winter oder überdurchschnittlich viel Regen im Frühjahr zeitlich kurz ausfallen und sich in niedrigeren Umsätzen innerhalb des Gartenbereichs im wichtigen ersten Quartal des Geschäftsjahres niederschlagen.

Der Wandel des Konsumverhaltens und der stets steigenden Erwartungen an ein positives Einkaufserlebnis insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden digitalen Möglichkeiten birgt das Risiko, dass das Angebot an Waren und Services nicht zeitgemäß oder konkurrenzfähig ist. Um jederzeit attraktiv und zukunftsorientiert aufgestellt zu sein und diesem Risiko entgegenzuwirken, investieren wir fortlaufend in den Ausbau unserer Online- und Webshop-Auftritte und Services im Sinne einer integrierten Mehrkanalstrategie.

2.3.2 Elementarrisiken

Neben möglichen Naturkatastrophen (z. B. Stürme, Hochwasser) ist der Konzern auch Risiken durch Feuer und Explosionen ausgesetzt. Durch konzernweite Versicherungen sind die wesentlichen versicherbaren Elementarrisiken und eine damit möglicherweise verbundene Betriebsunterbrechung abgedeckt.

2.3.3 Krieg /​ Pandemie

Es besteht das Risiko, dass die Folgen von Kriegen und Pandemien nachhaltig Teile des öffentlichen Lebens und des Handels länger und stärker als aktuell absehbar beeinflussen und damit unsere Umsatz-, Ertrags- und Liquiditätssituation belasten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Bericht werden die Risiken aufgrund der sich abschwächenden Coronavirus-Pandemie geringer als im Vorjahr bewertet. Nichtsdestotrotz birgt jede potentielle Pandemie auch in Zukunft Risiken in Form von Belastungen der Lieferketten und Warenverfügbarkeiten oder Einschränkungen der Öffnungszeiten der Märkte, falls erneute Infektionswellen auftreten sollten.

Daneben wirkt sich der Russland-Ukraine-Krieg negativ auf unser Geschäft aus. Dies umfasst derzeit nicht die Warenverfügbarkeit und Einkaufspreise, kann jedoch, wie in 2022, trotz jüngster Erholung, die Energie- und Rohstoffpreise umfassen.

Grundsätzlich stehen diesen Risiken auch potenzielle Chancen durch eine erhöhte Nachfrage nach Baumarktsortimenten gegenüber, die zu Vorzieh-, Nachhol- und Ausweicheffekten führen.

2.4 Operative Risiken

2.4.1 Standort- und Absatzrisiken

Investitionen in nicht geeignete Standorte können erheblichen negativen Einfluss auf die Ertragskraft des Konzerns haben. Zur Risikominimierung werden deshalb Investitionen in neue Standorte auf der Grundlage von detaillierten Marktforschungsanalysen vorbereitet und Investitionsentscheidungen auf der Basis von dynamischen Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen getroffen. Dennoch kann das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Umsatzentwicklung aufgrund zusätzlich existierender Einflussfaktoren wie dem Kundenverhalten und der lokalen Wettbewerbssituation nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Insbesondere in Ländern mit geringem Marktwachstum und starkem Wettbewerb müssen zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit daher kontinuierlich Investitionen in Standorte und den Ausbau des Kundenservice sowie neuer Konzepte getätigt werden.

2.4.2 Beschaffungsrisiken

HORNBACH ist als Handelsunternehmen auf externe Lieferanten und Hersteller angewiesen. Bei der Auswahl dieser Lieferanten gehen wir mit größter Sorgfalt vor. Insbesondere bei der Selektion unserer Eigenmarkenlieferanten achten wir auf die Verlässlichkeit in Bezug auf hohe Produktqualität und die stete Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards in den jeweiligen Unternehmen. Um den Ausfall von bedeutenden Lieferanten zu vermeiden, wurde ein effizientes Frühwarnsystem entwickelt, das die Lieferanten auf Basis von verschiedenen quantitativen und qualitativen Kriterien kontinuierlich bewertet. Durch eine frühzeitige Sondierung des Marktes hinsichtlich alternativer Ersatzquellen und einer Mehrlieferantenstrategie werden die Auswirkungen eines möglichen Lieferantenausfalls weiter reduziert. Bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Situation kann allerdings nicht immer ausgeschlossen werden, dass Lieferanten ausfallen, deren Produkte kurzfristig nicht anderweitig beschafft werden können.

Zur Senkung des Risikos einer Unterbrechung der Logistikkette und zur Optimierung der Warenversorgung stehen mehrere Verteilzentren für den Gesamtkonzern zur Verfügung. Bei der Beschaffung der Ware unterliegt HORNBACH unter anderem dem Risiko steigender Einkaufspreise für Artikel mit einem hohen Anteil an Rohöl, Kupfer oder Stahl aufgrund der auf den internationalen Rohstoffmärkten volatilen Preise. Daneben könnten Preissteigerungen für eher energieintensiv hergestellte Artikel zu weiteren insgesamt höheren Beschaffungskosten führen, die unter Umständen nur teilweise oder zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden können.

2.5 Rechtliche Risiken

2.5.1 Gesetzliche und regulatorische Risiken

Der HORNBACH Baumarkt AG Konzern unterliegt aufgrund seiner internationalen Geschäftstätigkeit diversen nationalen Gesetzen und Bestimmungen. Änderungen von Gesetzen können deshalb zu höheren Kosten führen. Neben den hier beispielhaft genannten Risiken von Schadenersatzklagen aufgrund von Patent- und Schutzrechtsverletzungen oder Umwelt- und Produkthaftungsschäden könnte speziell auch eine Verschärfung der nationalen Baugesetze oder Vorschriften zum Erwerb von Grundstücken negative Auswirkungen auf die künftige Ertragslage des Konzerns haben. Zur Vermeidung etwaiger Vertragsverletzungen und unvorteilhafter Vereinbarungen überwachen wir fortlaufend die Einhaltung unserer vertraglichen Verpflichtungen und ziehen bei Vertragsangelegenheiten interne und externe Rechtsexperten hinzu.

2.6 Führungs- und Organisationsrisiken

2.6.1 IT-Risiken

Die Steuerung des Konzerns ist maßgeblich von einer leistungsfähigen Informationstechnologie (IT) abhängig. Die ständige Aufrechterhaltung und Optimierung der IT-Systeme erfolgt durch hochqualifizierte interne und externe Experten. Unberechtigtem Datenzugriff, Datenmissbrauch, Datenverlust und externen Angriffen wird durch Einsatz entsprechender aktueller Virensoftware, Firewalls, adäquater Zugangs- und Zugriffskonzepte und vorhandener Back-up-Systeme vorgebeugt. Für unerwartete IT-Systemausfälle existieren entsprechende Notfallpläne.

2.6.2 Reputationsrisiken

Die Marke HORNBACH unterliegt Reputationsrisiken durch mögliche Imageschäden. Diese können durch negative Markensignale entstehen, die den guten Ruf und das Ansehen der Marke beschädigen. Die Reputation, die die Marke HORNBACH bei ihren Kunden, den Investoren und in der Öffentlichkeit besitzt, hat deshalb immer Auswirkungen auf das Vertrauen in die Marke und die damit verbundene Loyalität zu HORNBACH. Ursachen für Reputationsrisiken können unter anderem Management-, Kommunikations- und Marketingfehler gegenüber Kunden, Beratungs-, Service- und Produktmängel, Unfälle oder Umweltskandale sein. Reputationsrisiken können unterschiedliche Auswirkungen auf das Unternehmen haben. In unserem Handelsgeschäft können sie zu einer vorübergehenden oder dauerhaft rückläufigen Nachfrage bis hin zum Kundenverlust führen.

2.6.3 Personalrisiken

Der Einsatz hochmotivierter und -qualifizierter Mitarbeiter ist eine der Grundlagen für den Erfolg von HORNBACH. Dieser Pfeiler der Unternehmenskultur hat deshalb einen großen Stellenwert für den Gesamtkonzern. Die Mitarbeiterqualifikation wird durch geeignete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ständig verbessert. Prämienmodelle unterstützen die Erreichung der Unternehmensziele. Allerdings ist HORNBACH im Hinblick auf die Rekrutierung und Loyalität von hochqualifiziertem Fach- und Führungspersonal von vielfältigen externen Faktoren wie z. B. der allgemeinen Arbeitsmarkt- und Branchenentwicklung abhängig und unterliegt ebenfalls den jeweiligen länderspezifischen Effekten des demografischen Wandels. Im Geschäftsjahr 2022/​23 hat darüber hinaus die stark angestiegene Inflation zu deutlich gestiegenen Gehältern und Löhnen geführt bzw. bringt das Risiko deutlicher weiterer Lohnsteigerungen, die nicht durch entsprechende unternehmerische Erträge gedeckt sind.

2.7 Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Die Beurteilung der Gesamtrisikosituation hat ergeben, dass im Geschäftsjahr 2022/​23 keine für den HORNBACH Baumarkt AG Konzern bestandsgefährdenden Risiken existierten. Auch für die Zukunft sind aus heutiger Sicht keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden oder die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage nachhaltig über mehrere Jahre beeinträchtigen könnten.

Chancenbericht

Der europäische Do-it-yourself (DIY)-Markt bietet HORNBACH auch in Zukunft Wachstumschancen, die im Zusammenhang mit den im Risikobericht geschilderten Risiken sowie den im Prognosebericht erläuterten Einschätzungen der künftigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu beurteilen sind.

1. Baukonjunktur: Hoher Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf

Das Bauen im Bestand (Sanierung, Modernisierung, Renovierung) ist für die Geschäftsentwicklung der Bau- und Gartenmärkte von herausgehobener Bedeutung. In Deutschland entfielen im Jahr 2022 nach Hochrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) mehr als zwei Drittel des Wohnungsbauvolumens in Höhe von insgesamt 312 Mrd. € auf Bauleistungen an bestehenden Gebäuden. Für 2023 erwartet das DIW aufgrund des veränderten Zinsumfelds preisbereinigt einen Rückgang bei der Neubauaktivität um 3,4 % und bei Bestandsmaßnahmen um 1,9 %. Durch die Rückgänge im Neubau könnten jedoch wieder vermehrt Handwerker:innenkapazitäten für Bestandsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Zudem sind Bestandsmaßnahmen schneller und unkomplizierter an veränderte Budgetrestriktionen anpassbar als Neubauprojekte.

Eine wesentliche Motivation für die Wohnungsmodernisierung ist die energetische Sanierung. Mit den deutlich gestiegenen Energiekosten und der Aussicht auf langfristig höhere Energiepreise sind die Anreize, in energetische Sanierung zu investieren, zusätzlich zum Zweck der Reduktion der CO 2-Emissionen nochmals gestiegen. Förderprogramme könnten angesichts der europäischen Klimaziele ausgeweitet werden. Mittel- und langfristig signalisiert die Altersstruktur der Immobilien in Kontinentaleuropa einen steigenden Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf. So sind beispielsweise in Deutschland und Schweden rund 80% der Wohnungen älter als 30 Jahre, in Österreich und der Schweiz sind es rund 70%. Angesichts der demografischen Entwicklungen in Europa steigt zudem der Bedarf an Lösungen für altersgerechtes Wohnen, wie etwa barrierefreie Gebäude- und Wohnungszugänge, Einbau von Aufzügen, Türverbreiterungen oder der Umbau von Sanitärräumen.

2. Verbrauchertrends: Cocooning, Online-Shopping und Nachhaltigkeit

Das eigene Haus oder die eigene Wohnung haben durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Die Menschen arbeiten auch weiterhin verstärkt im Homeoffice und verbringen damit insgesamt mehr Zeit zu Hause. Einer Studie des ifo Instituts zufolge geht die Nutzung von Homeoffice zudem mit einer signifikant höheren Umzugswahrscheinlichkeit einher. Dies könnte im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten auch zu einem höheren Bedarf an Sortimenten für Bau- und Heimwerkerprojekte führen.

Der Onlinehandel mit DIY-Sortimenten ist durch die stationären Verkaufsbeschränkungen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 besonders stark gestiegen. Mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen war der Onlinehandel im Jahr 2022 leicht rückläufig, liegt jedoch immer noch deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau. HORNBACH verfolgt bereits seit 2010 eine Interconnected-Retail-Strategie und konnte von dem Trend zum Online-Shopping in den vergangenen Jahren stärker profitieren als andere stationäre Baumarktketten.

DIY-Kunden legen zudem immer mehr Wert auf ökologisch und ökonomisch nachhaltige Produkte, die einen Beitrag zum Wasser- oder Energiesparen leisten, langlebig und wiederverwendbar sind und somit über den Produktlebenszyklus einen geringen ökologischen Fußabdruck aufweisen. Einer Studie von PricewaterhouseCoopers aus dem Jahr 2022 zufolge achten fast 60 % der Deutschen auf Nachhaltigkeit beim Einkauf. Angesichts steigender Energiepreise rücken die Themen Energieeffizienz und eigene Energieerzeugung stärker in den Fokus der Kunden. Eine entsprechende Sortimentsauswahl, die Zertifizierung von Produkten, transparente Produktinformationen und Beratung sowie umweltfreundliche Verpackungen sind wichtige Wettbewerbsfaktoren.

3. Neue Kundengruppen: Gewerbliche Kunden und DIFM

Der europäische DIY-Markt ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Vertriebsformen. In Deutschland beispielsweise decken Bau- und Heimwerkermärkte lediglich rund die Hälfte des DIY-Kernmarktes ab. Die andere Hälfte des Marktvolumens erzielen Fachmärkte (wie zum Beispiel Fliesen-, Raumausstattungs-, Leuchten- oder Sanitärfachmärkte), der Baustoff- oder Holzfachhandel. Durch entsprechende Kundenorientierung und Fachhandelskonzepte können Baumarktbetreiber zusätzliche Marktanteile zu Lasten der anderen Vertriebsformen gewinnen. Insbesondere in Ländern, in denen auf Baumärkte ein geringer Anteil am DIY-Gesamtmarkt entfällt, ergeben sich hierfür Wachstumschancen in andere Kundengruppen und Marktsegmente.

HORNBACH ist dank seiner großflächigen Märkte, der Bevorratung großer Mengen, der schnellen Abwicklung in unseren Drive-in-Märkten bzw. Baustoffzentren und der unbürokratischen Rücknahme von Restmengen eine attraktive Alternative zu den traditionellen Bezugsquellen des Facheinzelhandels oder Großhandels. Da wir mit unserem Handelsformat zunehmend Profikunden anziehen, können wir auch Hersteller für uns gewinnen, die sonst nur den professionellen Fachhandel beliefern.

Vielversprechende Wachstumschancen sehen wir auch im Marktsegment des sogenannten Do-it-for-me (DIFM)-Kunden, auch im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung in Deutschland und anderen Teilen Europas. DIFM-Kunden kaufen Sortimente für ihre Heimwerkerprojekte selbst ein, überlassen die Arbeiten jedoch lieber einem Handwerksbetrieb. HORNBACH kooperiert an allen Standorten mit regionalen Handwerksbetrieben, die Projekte für unsere Kunden zum Festpreis umsetzen und übernimmt die Gewährleistung für diese Projekte.

4. Digitalisierung: ICR und automatisierte Prozesse

Seit 2010 hat der HORNBACH Baumarkt AG Konzern die Digitalisierung des Geschäftsmodells sowie die Transformation zum Interconnected Retail konsequent vorangetrieben. Dank dieser Anstrengungen haben wir unsere Wettbewerbsposition innerhalb der DIY-Branche nachhaltig gestärkt und das gesamte Unternehmen zukunftsfähig ausgerichtet. Von der Digitalisierung der Marktorganisation, im Verkauf sowie der Verzahnung mit dem Einkauf und der Logistik versprechen wir uns nachhaltig positive Effekte für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzern. Bei der Digitalisierung der Lieferketten steht die Reduktion bzw. Abschaffung manueller Arbeitsschritte durch die automatisierte Beschaffung, Bereitstellung und Verarbeitung von Daten im Fokus. Insbesondere beschäftigen wir uns mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), um Prozesse besser zu steuern und Umsatzchancen durch Analysen von Produkten und Services zu identifizieren.

In unseren Märkten haben wir alle Verkäuferinnen und Verkäufer mit mobilen Multifunktionsgeräten ausgerüstet, um manuelle Arbeitsschritte und Laufwege zu reduzieren, so dass mehr Zeit für die Beratung der Kunden bleibt. Das gleiche Ziel verfolgen unsere Selbstbedienungskassen und das Self-Scanning, mit dem die Kunden ihre Artikel bereits während des Einkaufs erfassen können und der Bezahlvorgang an der Kasse insbesondere bei großen Warenkörben wesentlich beschleunigt wird. In den Verwaltungen hat HORNBACH die Voraussetzungen für mobiles Arbeiten geschaffen. Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit wird auch in Zukunft die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken.

5. Expansion in Europa

Die Expansion ins europäische Ausland bietet uns auch in Zukunft zusätzliche Wachstumsperspektiven durch ein höheres Umsatzpotenzial, eine höhere Rentabilität sowie eine bessere Streuung von regionalen Marktrisiken. In den nächsten fünf Jahren ist die Eröffnung von rund 20 neuen Bau- und Gartenmärkten, hauptsächlich außerhalb Deutschlands, geplant. Die Internationalisierung des Konzerneinkaufs sichert uns zudem einen breiten Zugang zu den globalen Beschaffungsmärkten sowie die strategische und langfristige Partnerschaft mit den Lieferanten und der Industrie. Durch die Nähe unserer Lieferanten zu den Einkaufsorganisationen in den Ländern können wir die Produktauswahl bestmöglich auf die regionalen Bedürfnisse in den Ländern anpassen und über Größenvorteile Margenverbesserungen erzielen.

6. Erläuterungen zum Risiko- und Chancenbericht der HORNBACH Baumarkt AG

Die im HORNBACH Baumarkt AG Konzern dargestellten Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen denen der HORNBACH Baumarkt AG.

Prognosebericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Von zentraler Bedeutung für die Geschäftsaussichten der HORNBACH-Gruppe ist die künftige Entwicklung der Konsumnachfrage sowie der Bau- und Renovierungstätigkeit in den Ländern, in denen wir operativ tätig sind. Überdies können sich außergewöhnliche Witterungsverhältnisse empfindlich auf das Konsumverhalten und unser Saisongeschäft auswirken, wenngleich diese Einflussgröße in der Vorausplanung nicht abgebildet werden kann. Ferner können wirtschaftliche und geopolitische Krisen die Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens erheblich beeinflussen.

1.1 Rahmenbedingungen in Europa

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute (Gemeinschaftsdiagnose) erwarteten zum Zeitpunkt der Berichterstellung für die EU27 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,8 % im Kalenderjahr 2023 sowie einen Anstieg der Verbraucherpreise um 6,1 %. Die anhaltend hohe Inflation schmälert die Kaufkraft der privaten Haushalte und steigende Zinsen dämpfen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Zwar sind die Energiepreise seit einigen Monaten rückläufig, bei den Verbraucher:innen lässt die Teuerung jedoch nur langsam nach. Die Institute gehen von der Annahme aus, dass der Krieg in der Ukraine andauert und die Sanktionen gegenüber Russland bestehen bleiben. Hinsichtlich der Gasverfügbarkeit in Europa wird unterstellt, dass die Versorgung auch über den Herbst 2023 hinaus sichergestellt werden kann. Da die Inflation nur langsam zurückgeht und staatliche Transfers auslaufen, dürfte auch der private Konsum zunächst schwach bleiben. Insbesondere für die globale Industriekonjunktur wirkt stützend, dass sich die internationalen Lieferketten weitgehend normalisiert haben. Vor dem Hintergrund des Endes der Pandemie sind derzeit keine erneuten gravierenden Störungen der Lieferketten im Prognosezeitraum in Sicht.

1.2 Rahmenbedingungen in Deutschland

Für Deutschland erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute im Kalenderjahr 2023 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % und eine Steigerung der Verbraucherpreise um 6,0 %. Der Höhepunkt der Inflationswelle dürfte erreicht sein, wobei die gemessene Inflation von den staatlichen Preisbremsen für Strom und Gas zunächst gedämpft wird. Desweiteren erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute im Verlauf des Jahres einen Anstieg der Reallöhne, auch durch die voraussichtlich deutliche Erhöhung-der Tarifverdienste. Der private Konsum wird allerdings voraussichtlich erst im kommenden Jahr wieder positiv zur gesamtwirtschaftlichen Expansion beitragen. Die Bauwirtschaft wird die konjunkturelle Entwicklung laut Expertenmeinung voraussichtlich bremsen. Besonders im Wohnungsbau wird die Nachfrage aufgrund steigender Finanzierungskosten wohl schwach bleiben.

Der DIY-Branchenverband BHB geht davon aus, dass künftig Sortimente rund um das energetische Sanieren und die private Energieerzeugung an Bedeutung gewinnen werden. Das eigene Zuhause als Rückzugs-, Arbeits- und Freizeitort dürfte angesichts globaler Krisen weiterhin relevant bleiben. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch in wirtschaftich herausfordernden Zeiten unverändert als Megatrend gesehen.

2. Prognose der Geschäftsentwicklung 2023/​24

2.1 Expansion und Investitionen

Im einjährigen Prognosezeitraum setzt der Konzern weiterhin auf den Ausbau und die Modernisierung des Filialnetzes sowie die Weiterentwicklung der Onlineshops im bisherigen Geschäftsgebiet. Im Geschäftsjahr 2023/​24 ist eine Neueröffnung in Nijmegen (Niederlande) geplant. Unser Markt in Nürnberg wird im Dezember 2023 geschlossen und am selben Standort neu gebaut und vergrößert. Die Wiedereröffnung ist Anfang 2025 vorgesehen. Per saldo bleibt damit die Anzahl der Standorte zum Stichtag 29. Februar 2024 konzernweit mit 171 konstant. Die Anzahl der Standorte außerhalb Deutschlands steigt mit dem neuen Markt in den Niederlanden auf 73.

Die Auszahlungen für Investitionen (CAPEX) im HORNBACH Baumarkt AG Konzern sind im Geschäftsjahr 2023/​24 auf dem Niveau des Vorjahreswertes (155,9 Mio. €) geplant. Der überwiegende Teil der Mittel soll in den Bau neuer Märkte, die Geschäftsausstattung neuer und bestehender Filialen, den Umbau und die Erweiterung bestehender Märkte sowie in IT-Infrastruktur fließen.

2.2 Umsatzentwicklung

Vor dem Hintergrund der anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen in Bezug auf Inflation und Produktpreise sowie des auch wetterbedingt verhaltenen Starts in die Frühjahrssaison in den meisten Ländern unseres Geschäftsgebiets sind wir beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/​24 zurückhaltend. Wir rechnen damit, dass der Umsatz für den Gesamtkonzern HORNBACH Baumarkt AG leicht über oder unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (5.843 Mio. €) liegen wird.

2.3 Ertragsentwicklung

Als Reaktion auf die anhaltende Inflations- und Produktpreisdynamik sowie das ausgesprochen schlechte Wetter zum Saisonstart im ersten Quartal 2023/​24, legen wir den Fokus verstärkt auf unsere Kostenbasis. Das umfasst die Optimierung von operativen Kosten in unseren Filialen und der Verwaltung. Gleichzeitig wollen wir unsere langfristige Wachstumsstrategie und unsere bewährte Dauertiefpreisstrategie fortführen.

Wir streben ein bereinigtes EBIT auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022/​23 (241,0 Mio. €) an, unter der Annahme, dass unsere Rohertragsmarge sich im Vorjahresvergleich per saldo leicht verbessert. Zum aktuellen Zeitpunkt kann allerdings auch ein Rückgang des bereinigten EBIT gegenüber dem Vorjahresniveau um etwa 5 bis 15% nicht ausgeschlossen werden. Diese mögliche Reduktion des bereinigten EBIT fußt insbesondere auf der Tatsache, dass wir derzeit die Auswirkung des zukünftigen Konsumverhaltens angesichts des Zusammenspiels von Inflation, Reallohnentwicklungen und Zinsen im Geschäftsjahr 2023/​24 in Kombination mit den von uns eingeleiteten Effizienz-Maßnahmen nicht abschließend beurteilen können.

Sonstige Angaben

1. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB: Frauenanteil in hohen Führungspositionen

Die nach § 289f Abs. 4 HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" verpflichtet die HORNBACH Baumarkt AG dazu, Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie in den nächsten beiden Führungsebenen und seit dem Wegfall der Börsennotierung Ende Februar 2022 auch im Aufsichtsrat zu bestimmen.

1.1 Frauen im Vorstand und im Aufsichtsrat

In seiner Sitzung am 17. Februar 2022 hat der Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. März 2022 die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand zum 28. Februar 2027 mit mindestens 1/​3 festgelegt. Am 28. Februar 2023 betrug der Frauenanteil im Vorstand 33,33 %, so dass die Zielgröße erreicht wurde.

Ebenfalls in seiner Sitzung am 17. Februar 2022 beschloss der Aufsichtsrat für den Fall und den Zeitpunkt der Beendigung der Börsennotierung am oder nach dem 28. Februar 2022, dass die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat zum 28. Februar 2027 mit mindestens 37,5 % festgelegt wird. Am 28. Februar 2023 betrug der Frauenanteil im Aufsichtsrat 25%, so dass die Zielgröße noch nicht erreicht wurde.

1.2 Frauen in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands

Im Mai 2017 hat der Vorstand der HORNBACH Baumarkt AG durch Beschluss gemäß § 76 Abs. 4 AktG die Zielgrößen des Frauenanteils in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands in der Gesellschaft HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2022 statuswahrend mit mindestens 9 % in der ersten Führungsebene sowie mindestens 13 % in der zweiten Führungsebene festgelegt. Am 28. Februar 2022 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 24%, in der zweiten Führungsebene 22%, sodass die Zielgrößen nicht nur erreicht, sondern überschritten wurden. Im Februar 2022 beschloss der Vorstand, die Zielgrößen für den Frauenanteil in der HORNBACH Baumarkt AG mit Wirkung ab dem 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2027 mit 25 % in der ersten Führungsebene und 25 % in der zweiten Führungsebene festzulegen. Am 28. Februar 2023 betrug der Anteil in der ersten Führungsebene 26% und in der zweiten Führungsebene 24%, so dass in der ersten Führungsebene die Zielgröße leicht überschritten und in der zweiten Führungsebene die Zielgröße leicht unterschritten wurde.

2. Abhängigkeitsbericht

Für das Geschäftsjahr 2022/​23 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Unsere Gesellschaft hat bei allen hier berichtspflichtigen Rechtsgeschäften mit dem beherrschenden Unternehmen oder einem mit ihm verbundenen Unternehmen oder auf Veranlassung oder im Interesse dieser Unternehmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmen getroffen oder unterlassen worden."

Nichtfinanzielle Erklärung

Die HORNBACH Baumarkt AG macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich nach §§ 289b Absatz 2, 315b Absatz 2 HGB von der Pflicht zur Erweiterung des zusammengefassten Lageberichts um eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung zu befreien. Die HORNBACH Baumarkt AG wird in den Konzernlagebericht des Mutterunternehmens HORNBACH Holding AG & Co. KGaA einbezogen. Die HORNBACH Holding AG & Co. KGaA gibt für das Geschäftsjahr 2022/​23 eine nichtfinanzielle Konzernerklärung nach § 315b HGB ab, die zeitgleich mit dem Geschäftsbericht als gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht wird (www.hornbach-holding.de/​investor-relations/​berichte-praesentationen/​).

 

Bornheim (Pfalz), den 10. Mai 2023

HORNBACH Baumarkt AG

Der Vorstand

Erich Harsch

Karin Dohm

Susanne Jäger

Karsten Kühn

Ingo Leiner

Dr. Andreas Schobert

DISCLAIMER: Unser zusammengefasster Lagebericht sollte im Kontext mit den geprüften Finanzdaten des HORNBACH Baumarkt AG Konzerns und den Konzernanhangsangaben gelesen werden, die an anderer Stelle des Geschäftsberichts stehen. Er enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von HORNBACH beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausgedrückten oder implizierten Erwartungen realistisch sind, kann die Gesellschaft nicht dafür garantieren, dass diese Erwartungen sich auch als zutreffend erweisen. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten ihrer Natur nach bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Leistungen von den getroffenen Prognosen wesentlich abweichen. Zu den Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen können, gehören unter anderem Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, insbesondere im Konsumverhalten und im Wettbewerbsumfeld in den für HORNBACH relevanten Handelsmärkten. Ferner zählen dazu außergewöhnliche Witterungsverhältnisse, die mangelnde Akzeptanz neuer Vertriebsformate und neuer Sortimente sowie Änderungen der Unternehmensstrategie. Zukunftsgerichtete Aussagen sind immer nur für den Zeitpunkt gültig, an dem sie gemacht werden. Eine Aktualisierung von zukunftsgerichteten Aussagen durch HORNBACH ist weder beabsichtigt, noch übernimmt HORNBACH eine Verpflichtung dazu.

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2022 wird uns allen, kollektiv wie individuell, vor dem Hintergrund der geopolitischen und sozialen Herausforderungen sowie der makroökonomischen Volatilitäten im Gedächtnis bleiben. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, einem der größten Getreideproduzenten der Welt, die Umstellung der europäischen, insbesondere der deutschen Energie- und Rohstoffversorgung und die Auswirkungen der international vereinbarten Sanktionen haben abermals Lieferketten aus dem Gleichgewicht gebracht und insbesondere Preise für Lebensmittel, Rohstoffe und Energie signifikant erhöht. Während sich in Europa der Umgang mit dem Coronavirus normalisiert hatte, schränkten die Lockdowns in China die globalen Warenflüsse weiter unverändert ein. Im Ergebnis sahen wir global und in allen Ländern der HORNBACH Gruppe stark ansteigende Inflation und Reduktion der Kaufkraft, die öffentliche und private Haushalte massiv belasteten. Um diese zu bekämpfen, erhöhten die großen Notenbanken, namentlich die Federal Reserve Bank in den USA und die Europäische Zentralbank, ihre jeweiligen Leitzinsen mehrfach und deutlich. Die stets sorgfältig ausbalancierte Sicherheitsgemeinschaft in Europa und den Ländern der NATO wurde nachhaltig erschüttert und hat das globale Investitions- und Ausgabenverhalten, auch mit Blick auf Militärausgaben, mittelfristig verändert. Ein dauerhaft erhöhter Grad an Unsicherheit bleibt Bestandteil des unternehmerischen Denkens und Handelns.

Gerade vor diesem herausfordernden gesellschaftlichen, ökonomischen und geopolitischen Hintergrund haben sich die Gesellschaften der HORNBACH Gruppe im Geschäftsjahr 2022/​2023 hervorragend geschlagen. Die HORNBACH Baumarkt AG hat auch in diesem Geschäftsjahr wieder ein Umsatzplus erzielt und den eingeschlagenen Weg erfolgreich fortgesetzt. Den Baumärkten der HORNBACH Baumarkt AG gelang es weiterhin sehr gut, die Kunden mit ihrem exzellenten Produkt- und Leistungsangebot stärker zu überzeugen als der Wettbewerb. Der Online-Handel lag deutlich über dem Niveau der Vor-Pandemie-Zeit, auch wenn der relative Anteil am Gesamtumsatz rückläufig war. Hier konnte HORNBACH von seiner ausgereiften und erfolgreichen Interconnected Retail-Strategie profitieren. Vor dem Hintergrund der volkswirtschaftlich bedingten Herausforderungen konnten Kostensteigungen bei Handelswaren, Energie sowie im Personalbereich nicht vollumfänglich kompensiert werden. Dennoch ist es dem Unternehmen erfolgreich gelungen, die Ertragssituation im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit auf hohem Niveau zu stabilisieren.

Der Aufsichtsrat hat in dieser herausfordernden Zeit großer Verunsicherung den Vorstand eng und intensiv beraten und kontrolliert. In der aktuellen Situation bleibt es unverändert sehr herausfordernd und nur bedingt möglich, seriöse Prognosen für die wirtschaftliche und politische Entwicklung, die weitere Entfaltung und Ausgestaltung der globalen Lieferketten sowie das Verhalten der Konsumenten abzugeben. Dennoch ist der Aufsichtsrat unverändert davon überzeugt, dass HORNBACH mit seiner fokussierten Strategie, dem erfolgreichen Geschäftsmodell und nicht zuletzt aufgrund des exzellenten Führungs- und Mitarbeiterteams das Unternehmen auch in den kommenden Jahren nachhaltig und profitabel ausbauen und die Markposition weiter stärken wird. Die erfolgreichen Ergebnisse der vergangenen Geschäftsjahre untermauern diese Annahme und unterstreichen, dass das Unternehmen seine strategischen Vorteile gewinnbringend einzusetzen vermag.

Um auch in Zukunft ein Wachstum oberhalb der Marktentwicklung erreichen zu können, werden die dazu erforderlichen Maßnahmen konsequent, aber mit Augenmaß, fortgesetzt. Die Bedürfnisse der Kunden noch effizienter und effektiver zu bedienen, behält dabei die höchste Priorität. Genauso konsequent werden erforderliche Effizienzsteigerungen in der Infrastruktur des Unternehmens vorangetrieben. Der Aufsichtsrat unterstützt die Initiativen und Maßnahmen des Vorstands, die Gestaltung der Arbeitsplätze und der Arbeitszeit entsprechend den sich verändernden Bedingungen am Arbeitsmarkt proaktiv gestaltend weiterzuentwickeln, um HORNBACH auch weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorstandsvertrag von Frau Karin Dohm um fünf Jahre verlängert und somit die Basis für eine weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit im Führungsteam der Gesellschaft gesichert.

Neben der kritischen Begleitung der aktuellen Geschäftstätigkeit, Transformationsvorhaben und Investitionen in die Zukunftsfähigkeit standen im vergangenen Geschäftsjahr vor allem Nachhaltigkeitsthemen im Zentrum des Dialogs mit der Geschäftsführung. Exemplarisch dafür stehen die Erstellung und Prüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung, die Erarbeitung von Kriterien und Zielen für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens, die auch seit dem 1. März 2023 in der Vorstandsvergütung verankert wurde, sowie die Umsetzung der Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Auch wenn Nachhaltigkeitsaspekte heute zunehmend in den Fokus treten, steht das Thema Nachhaltigkeit bereits seit vielen Jahren im Zentrum der HORNBACH Philosophie, ist fest in den Unternehmenswerten der HORNBACH Gruppe verankert und wird konsequent durch das Management und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgesetzt und gelebt. Vorstand und Aufsichtsrat haben daher im Hinblick auf die Leistungskriterien der mehrjährigen variablen Vergütung des Vorstands unter anderem vereinbart, dass das Unternehmen eine zunächst interne Kennzeichnung für Artikel im gelisteten Lagersortiment entwickeln wird, die beispielsweise in Herstellung, Logistik und/​ oder Anwendung deutliche Nachhaltigkeitsvorteile aufweist. Darüber hinaus gibt es weitere Zielvereinbarungen zu CO 2e-Reduktion, Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversität im Unternehmen.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2022/​23 fanden insgesamt vier Aufsichtsratssitzungen statt.

In unseren Sitzungen im Geschäftsjahr 2022/​23 haben wir uns anhand mündlicher und schriftlicher Berichte des Vorstands ausführlich mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem Geschäftsverlauf, der Unternehmensstrategie und Unternehmensplanung, der Investitions- und Finanzpolitik, der Chancen- und Risikolage und dem Risikomanagement sowie Corporate Governance und Compliance befasst und darüber auch mit dem Vorstand beraten. Der Vorstand berichtete darüber hinaus regelmäßig schriftlich und mündlich über die aktuelle Situation der Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Russland-Ukraine-Kriegs auf die Handelsaktivitäten sowie über die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr und zur Planung. Planabweichungen wurden erörtert und Maßnahmen diskutiert.

In der Bilanzaufsichtsratssitzung im Mai 2022 wie auch im Mai 2023 haben wir uns unter Teilnahme des Abschlussprüfers intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss des jeweils abgelaufenen Geschäftsjahres befasst. Ferner wurde über die Arbeit und die Ergebnisse der Prüfung des Prüfungsausschusses berichtet.

Alle Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern wurden von den Wirtschaftsprüfern erschöpfend beantwortet. In der jeweiligen Sitzung wurden außerdem der Bericht des Aufsichtsrats verabschiedet und die Erklärung zur Unternehmensführung, der Risikobericht und der Compliance-Bericht beraten. Des Weiteren haben wir die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Vorschläge zur Beschlussfassung verabschiedet.

In der Sitzung unmittelbar vor der virtuellen Hauptversammlung im Juli 2022 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des Konzerns und es wurden die turnusmäßigen Sitzungstermine bis einschließlich Geschäftsjahr 2023/​24 vereinbart.

Im Dezember 2022 wurden die aktuelle Geschäftslage erörtert. Daneben wurde die Aktualisierung der Geschäftsordnung ausführlich diskutiert und beschlossen. Die Beurteilung, wie wir unsere Aufgaben als Aufsichtsrat insgesamt und unserer Ausschüsse erfüllen, war ebenfalls Gegenstand dieser Sitzung.

In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/​23 im Februar 2023 wurden die aktuelle Geschäftslage besprochen sowie die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2023/​24 bis 2027/​28 erörtert. Auf Basis der Empfehlung des Personalausschusses wurden außerdem Zielwerte für die variable Vorstandsvergütung für das kommende Geschäftsjahr festgelegt.

Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat fortwährend über wesentliche Transformationsprojekte Bericht erstatten lassen.

Ausschüsse und deren Sitzungen

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr sechsmal getagt. Die Sitzungen fanden in den Monaten Mai, Juni, September, August, Dezember und Februar statt.

Im Mai 2022 hat der Prüfungsausschuss unter Teilnahme des Abschlussprüfers sowie der Vorstandsmitglieder den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG und den Konzernabschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich Abhängigkeitsbericht erörtert. Schwerpunkte seiner Beratung waren in dieser Sitzung weiterhin Risiko- und Compliance-Berichte, Bericht(e) der Konzernrevision, Bericht(e) des Vorstands zur Finanzlage sowie die Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung und der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers. In der Juni-Sitzung wurde Umsatz- und Ergebnisentwicklung ausgiebig erörtert. In einer außerordentlichen Sitzung im August 2022 hat der Aufsichtsrat die notwendigen Beschlüsse im Kontext der Erneuerung des Konsortialkredits in Höhe von 500 Mio. € getroffen. In der Sitzung im September 2022 wurden in Anwesenheit des Abschlussprüfers die Prüfungsschwerpunkte für die Konzernabschlussprüfung festgelegt. Im Dezember 2022 wurden der Risikobericht, der Compliance-Bericht und die Finanzlage erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete über den aktuellen Stand der bereits begonnenen Abschlussprüfung. Darüber hinaus war die Beurteilung, wie wir unsere Aufgaben als Aufsichtsrat insgesamt und unserer Ausschüsse erfüllen, Gegenstand dieser Sitzung. Im Februar 2023 wurde die Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2023/​24 bis 2027/​28 ausführlich behandelt und die Revisionsplanung für das Geschäftsjahr 2023/​24 erörtert. Im Berichtsjahr wurde außerdem regelmäßig zum aktuellen Status und den Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Russland-Ukraine Kriegs sowie den damit verbundenen Herausforderungen berichtet. Darüber hinaus hat sich der Prüfungsausschuss fortwährend über wesentliche Transformationsprojekte Bericht erstatten lassen.

Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat in der jeweiligen Plenumssitzung ausführlich über die Arbeit des Ausschusses berichtet. Daneben tauschten sich die Vorsitzende des Prüfungsausschusses und der Wirtschaftsprüfer auch regelmäßig außerhalb der Sitzungen zu aktuellen Themen und Entwicklungen aus.

Der Personalausschuss kam im Berichtsjahr zu zwei Sitzungen zusammen.

Der Nominierungsausschuss kam im Berichtsjahr zu einer Sitzung im Mai 2022 zusammen.

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz musste nicht einberufen werden.

Personalia des Vorstands

Führungskräfteentwicklung ist auch in der HORNBACH Gruppe eine wesentliche, die Zukunft sichernde Aufgabe der Aufsichtsrats- und Vorstandsgremien. Wir setzen hierbei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Kontinuität und Wandel.

Vor dem Hintergrund freuen wir uns, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorstandsvertrag mit Frau Karin Dohm verlängern konnten und setzen somit auf eine Fortsetzung ihrer erfolgreichen Tätigkeit. Der Aufsichtsrat der HORNBACH Baumarkt AG hat in der Sitzung im Februar 2023 die Bestellung von Karin Dohm zum Mitglied des Vorstands und CFO über den 31. Dezember 2023 hinaus beschlossen und für weitere fünf Jahre verlängert. Die erneute Bestellung umfasst den Zeitraum 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2028.

Personalia des Aufsichtsrats

Im Rahmen der Hauptversammlung im Juli 2022 legte Frau Vanessa Stützle ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 7. Juli 2022 nieder. Mit Wirkung ab dem 7. Juli (mit Ablauf der Hauptversammlung) 2022 hat Herr Prof. Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg die Nachfolge angetreten.

Jahres- und Konzernabschluss

Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim (Deloitte), hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2023 sowie den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2022/​23 der HORNBACH Baumarkt AG geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.

Prüfungsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2022/​23 waren bezüglich des Jahresabschlusses die Bewertung der Vorräte und die Werthaltigkeit von Standortimmobilien sowie bezüglich des Konzernabschlusses die Bewertung der Vorräte sowie die Werthaltigkeit von Standortimmobilien und der Nutzungsrechte für Standortimmobilien. .

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratung in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 11. Mai 2023 sowie in der anschließenden Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am gleichen Tag. An diesen Erörterungen nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand, wie auch der Vorstand, für ergänzende Auskünfte sowie für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Über Erkenntnisse oder Hinweise, dass das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem nicht angemessen und wirksam sind, hat der Abschlussprüfer nicht berichtet. Darüber hinaus berichtete Deloitte über die vorläufige Planung für die Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2023/​24. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und aufgrund eigener Prüfung der vom Vorstand und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen hat der Aufsichtsrat keine Einwände erhoben und sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung durch Deloitte angeschlossen. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der HORNBACH Baumarkt AG zum 28. Februar 2023 gebilligt; der Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat ebenfalls zugestimmt.

Der Aufsichtsrat hat außerdem den Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Diese Prüfung und auch die Prüfung durch Deloitte haben keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Deloitte hat dazu den folgenden Vermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts gem. § 312 AktG.

Europa sowie die Welt stehen auch in den kommenden Jahren vor großen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen. Der Aufsichtsrat ist der Überzeugung, dass das Team auch die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen meistern wird, und dankt allen Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022/​23.

 

Bornheim (Pfalz), im Mai 2023

Der Aufsichtsrat

Albrecht Hornbach, Vorsitzender

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, - bestehend aus der Bilanz zum 28. Februar 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Konzernlagebericht zusammengefassten Lagebericht der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 28. Februar 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

2. Bewertung der Vorräte

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

a. Sachverhaltsbeschreibung (einschließlich Verweis auf zugehörige Angaben im Jahresabschluss)

b. Prüferisches Vorgehen

1. Werthaltigkeit der Standortimmobilien

a. Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2023 "Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken" (sog. "Standortimmobilien") in Höhe von EUR 298,2 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 14,5 % der Bilanzsumme.

Die Werthaltigkeit der Standortimmobilien wird untersucht, sofern Anhaltspunkte für einen niedrigeren beizulegenden Wert vorliegen. In Fällen der weiteren dauerhaften Nutzung der Immobilie als Baumarkt berechnet die Gesellschaft einen sog. subjektiven Immobilienwert. Andernfalls wird der beizulegende Wert anhand alternativer Verwendungsmöglichkeiten ermittelt. Liegt der ermittelte Wert unterhalb des Buchwerts der Immobilie, erfolgt eine Abschreibung auf diesen niedrigeren beizulegenden Wert.

Das Ergebnis der Bewertung hängt in hohem Maße von der ermessensbehafteten Einschätzung der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie von dem verwendeten Diskontierungssatz ab. Darüber hinaus hängt die Werthaltigkeit der Standortimmobilien von der jeweiligen Lage und den daraus ggf. resultierenden alternativen Verwertungsmöglichkeiten ab. Die Bewertungen sind daher mit hohen Unsicherheiten behaftet. Zur Bestimmung von Nettoveräußerungswerten von Standortimmobilien zieht die Gesellschaft externe Sachverständige hinzu. Vor diesem Hintergrund war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter zu den Standortimmobilien sowie zu den vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen befinden sich in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" sowie Abschnitt (1) "Anlagevermögen" und Abschnitt (19) "Abschreibungen" des Anhangs.

b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über den Unternehmensplanungsprozess sowie den Prozess Berechnung von Nutzungswerten für die Standortimmobilien gewonnen. Darüber hinaus haben wir insbesondere das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen und gewürdigt. Zum Zweck der Risikobeurteilung haben wir uns ein Bild von der Planungstreue in der Vergangenheit gemacht und dies in unsere Beurteilung einbezogen.

Die in die Bewertung eingehenden erwarteten zukünftigen Zahlungsströme haben wir mit den entsprechenden Detailplanungen sowie mit der durch den Aufsichtsrat genehmigten Konzernplanung abgeglichen. Im Hinblick auf die Beurteilung der Angemessenheit der Annahmen und Prämissen, Verfahren und Bewertungsmodelle haben wir interne Spezialisten aus unserem Bereich Valuation Services einbezogen, mit deren Unterstützung wir auch das methodische Vorgehen zur Ermittlung der Nutzungswerte und die bei der Bestimmung der verwendeten Diskontierungszinssätze herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten und die Berechnungsschemata beurteilt haben. Bei unserer Einschätzung der Angemessenheit der Planungsrechnungen haben wir uns auf den Abgleich mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen sowie auf umfassende Erläuterungen des Managements zu den Werthaltigkeitstests gestützt. Da bereits geringfügige Änderungen des Diskontierungssatzes erhebliche Auswirkungen auf den beizulegenden Wert haben, haben wir die zugrunde liegenden Parameter anhand von Informationen des Managements und eigener Marktrecherchen plausibilisiert sowie die rechnerische Richtigkeit der Berechnung des beizulegenden Werts geprüft.

Zudem haben wir die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität der von der Gesellschaft beauftragten unabhängigen Sachverständigen zur Bestimmung der Nettoveräußerungswerte der Standortimmobilien beurteilt und deren Arbeitsergebnisse unter Einbeziehung unserer eigenen Bewertungsspezialisten für Immobilien gewürdigt.

2. Bewertung der Vorräte

a. Im Jahresabschluss der HORNBACH Baumarkt AG werden zum 28. Februar 2023 Vorräte in Höhe von EUR 824,3 Mio. ausgewiesen. Dies entspricht 40,2 % der Bilanzsumme.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Anschaffungsnebenkosten sowie Anschaffungspreisminderungen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Grundlage für von den Vorräten in Abzug gebrachte Wertminderungen bilden Annahmen der gesetzlichen Vertreter über die Verwertbarkeit der Bestände. Die Ermittlung der notwendigen Wertminderungen erfolgt auf Basis einer Systematik, welche die verschiedenen Verwertungsrisiken berücksichtigt.

Da die Bewertung der Vorräte durch die festgelegte Systematik mit den ihr zugrunde liegenden Annahmen in hohem Maße ermessensbehaftet ist sowie aufgrund der hohen Bedeutung der Vorräte für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft, haben wir die Bewertung der Vorräte als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt klassifiziert.

Die Angaben der gesetzlichen Vertreter hierzu befinden sich in dem Abschnitt "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze" des Anhangs.

b. Im Verlauf unserer Prüfung haben wir das interne Kontrollsystem zur Bewertung der Vorräte gewürdigt und die implementierten prüfungsrelevanten Kontrollen in Bezug auf die Zugangs- und Folgebewertung auf ihre Funktionsfähigkeit getestet.

In diesem Zusammenhang haben wir insbesondere die von der Gesellschaft angewandte Systematik zur Berechnung von Wertminderungen auf das Vorratsvermögen nachvollzogen und gewürdigt. Die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern auf Basis historischer Erfahrungswerte sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Veräußerungspreise getroffenen Annahmen in Bezug auf die Verwertbarkeit der Vorräte haben wir für eine Stichprobe verifiziert und anhand von Nachweisen geprüft. Dabei haben wir auch die rechnerische Richtigkeit der entsprechenden Berechnungen geprüft. Zudem haben wir uns von der korrekten Verbuchung der ermittelten Wertminderungen überzeugt.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und, sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 7. Juli 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. Juli 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2019/​20 als Abschlussprüfer der HORNBACH Baumarkt AG, Bornheim/​Pfalz, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Wir haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im zusammengefassten Lagebericht des geprüften Unternehmens angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:

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prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses,

Durchführung von vereinbarten Untersuchungshandlungen in Bezug auf Vorstandstantiemen,

Erteilung von Umsatzbescheinigungen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Steffen Schmidt.

 

Mannheim, den 10. Mai 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steffen Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Patrick Wendlandt, Wirtschaftsprüfer